Kr. 40 Hilli, Kamstag, den 8. Juni 1912. 37. Jahrgang. Echnstleitnng: Rathausgafie Sir. 5. Tdeibos Kr. 81. tatcniitao. CtrcAftatbc: Zlglut'ntt tnliutmc t>n E»IUI- u. Facr. ttqt) ctn 11—11 Mir o&rai. $on»l ex ummlofr »««,»»,»»,«» ■tarn Hl lktaaltua,i 6tim S«Tf(Älrnn,i Wt billizft frt» Klkll:»pj»tn, . . . . K II'M ftUx <4 1111 mit Zilftellll», In* Hatt» ! n*iutn« . ... k l io . . . K i-_ talbjabri» . ... K «•— Snnzjährig . . . . K !*•— SJrfl Hullatib crhahea stch t'.t qljft üljTfit an bir bötet« 8ottBbttnq«-0cbJb«a. «njrWtttt >b»a»em»»I« gelten btl |» Ubrftdlini Deutscht Wähler! Montag, Dienstag und Mittwoch werden die deutschen Wähler der Stadt Cilli zur Wahl der neuen Gemeindevertretung schreiten. Die Gemeindewirtschaft unserer Stadt vollzieht sich in ruhigen Bahnen im Zeichen einer überaus erfreulichtn Entwicklung. Die letzten Jahre haben den Bewohnern der Stadt schöne Errungenschaften gebracht von denen als hervorragendste die Wasser« leitung genannt werden muß, ein Segen für die Stadtbewohner, aber auch für die Umgebung, mit welcher die Stadt in so engem wirtschastlichen Zu-sammenhanze steht. Das neue herrliche Schulgebüude, das seiner Bollendung entgegengeht, wird unserer Jugend ein neues, allen modernen Anforderungen entsprechendes Bildungsheim bieten, ans das die Stadt wie aus das Mädcheuschulgebäude in der Grabengasse mit hohem Stolze Hinblicken kann. Das Elektrizitätswerk wird in allernächster Zeit erstehen und damit eine Ergänzung in unserem modernen Slädtewesen darstellen, durch die wir auf dem Ge biete der kulturellen Entwicklung einen Höhepunkt erreichen werden. Trotz dieser bedeutenden Errungenschasten und Leistungen sind die Anforderungen an die Steuer-träger in unserer Stadt auf einer maßvollen Höhe geblieben und es find damit in unserer heutigen Gemeindewirtschast alle Voraussetzungen zu einer gedeihlichen, winschastlichen und geistigen Entwicklung unseres Gemeinwesens geboten. Kochunterricht in der Schute. Der Mensch lebt nicht vom pythagoräischen Lehrsatze, sondern vom Essen und Trinken. Was haben wir davon, wenn die Mädchen in der Schule Mathematik, Naturgeschichte und Chemie lernen und von der Küche nicht« verstehen, wenn sie wissen, in welche Klasse und Ordnung die GanS gehört, und a«S der GanS keinen genießbaren Braten zubereiten können. Es ist schön, wenn Mädchen auch in den Wissenschaften nicht ganz unbewandert sind, aber eS ist für eine Hausfrau durchaus nicht notwendig; notwendig dagegen ist eS, daß eine Hausfrau vom Küchenwesen wenigstens so viel versteht, daß sie ein einfaches Mahl bereiten kann. Da die Hausfrauen aber au.ch nicht vom Himmel fallen, so müssen sich eben die Mädchen auf den HauSfraueuberuf vorbe-reiten. Das gilt für die Vermögenden so gut wie für die Unvermögenden, denn jede Frau kann ein-mal in die Lage kommen. Kenntnisse in der Koch-kunst zm beweisen und anzuwenden, auch wenn sie die» somst ihrer Köchin zu überlassen gewohnt ist. Wie schlecht eS auch für junge Damen ist, nichts vom Koochen zu verstehen, auch wenn sie noch keine selbständigen Hausfrauen sind, daS zeigte sich vor einiger .Zeit in einem amerikanischen Mädchenpen-fionate, wo die Zöglinge beinahe Hungers starben, weil diee Köchinnen streikten. Im Erwägung nicht nur der Zweckmäßigkeit, sondern auch der Notwendigkeit der Verbreitung von Kenntnißssen in der Kochkunst will man bei unS dem Beispiele, das Deutschland in dieser Hinsicht schon gegeben. hat. folgen und Schulküchen einrichten. Die MÄdcheim sollen außer Geometrie, Chemie und der« gleicheni für sehr wenige Hausfrauen nützlichen Wissenschaften in der Schule auch kochen lernen. Daß unsere Gemeindevertretung der hohen völ-kischen Aufgaben, die sie aus diesem allerwichtigsten Kampfposten Südösterreichs zu erfüllen hat, stets gerechnet wurde uud dazu beigetragen hat, daß unser deutsches Cilli im nationalen Kampfe als Vorbild gewürdigt und geachtet wird, wird unsere Wähler gewiß antifern, freudig zur Wahlurne zu schreiten und jene Männer, die vom Wahlausschusse und der Wählerversammlung in Vorschlag gebracht werden, in den Gemeinden»» der Stadt Cilli zu entsenden. Wir sind überzeugt, daß die vorbildliche Einig-keit und das politische Pflichtbewußtsein der Deut-schen Eillis in den nächsten Tagen sich wieder glän-zend bewähren werden. Wir richten daher an alle deutschen Wähler den warmen Appell, durch vollzählige Beteiligung an der Gemeinderatswahl das Vertrauen kundzutun, daß unserer Gemeindevertretung und den leitenden Männern der Gemeinde in so reichem Maße ge-biihrt. Drum auf, deutsche Wahler zur Gemeindewahl! Der 3. Wahlkörper wählt Montag den 10. d. Vorgeschlagen sind als Mitglieder die Herren: Ja« bornegg Dr. Heinrich von, Koroschetz Johann. Mörtl Karl, Neubrunner Anton, Rauscher Max, Teppey Karl, Toma August de, Zangger Dr. Fritz. — Ersatzmänner : Grabt Gottsried, Hoppe Fritz, Kürbifch Jvfrf; Vollgruber Franz. Der 2. Wahlkörper wählt Dienstag den 1l. d. Vorgeschlagen sind die Herren: Costa-Kühn Rudolf, Karbeutz Franz, Rakusch Daniel, Rasch Fritz, Re-beuschegg Joses, Stiger Gustav, Wambrechtsamer Leopold, Zangger Robert. — Ersatzmänner: Zeder Das österreichische Unterrichtsministerium hat sich wenigstens sehr geneigt gezeigt, daß in allen Krön« ländern in den obersten Klassen der Bürgerschulen der Kochunterricht eingeführt werde. In Böhmen, dessen nahrhafte und schmackhafte Küche einen über allen nationalen Zwist erhabenen Weltruf genießt, hat der Landesfchulrat an die Schnlbehörden schon einen Erlaß betreffend die Einführung des Koch-Unterrichtes an Volksschulen gerichtet. Hoffentlich werden andere Kronländer in dieser Hinsicht nicht hinter Böhmen zurückbleiben wollen, sondern der edlen Kochkunst auch einen Platz im Lehrplane der Volks- und Bürgerschulen anweisen. Nicht wissen-schaftlicher Firnis, sondern Essen und Trinken hal-ten Leib und Seele zusammen. Es ist selbstverständlich, daß in der Schule nicht vollkommene Köchinnen ausgebildet werden sollen, die alle möglichen Delikatessen zubereiten kön-nen, sondern daß die Mädchen nur wenigstens so viel lernen, daß sie ein einsacheS Mahl bereiten können. Sie sollen lernen, daß man Suppe aus Wasser und nicht aus einer anderen Flüssigkeit macht, und sie sollen auch erfahren, wie Fleisch, Gemüse und Mehlspeisen zubereitet werden. Das Mädchen soll durch das Kochenlernen in der Schule auch darauf aufmerksam gemach! werden, daß Kochen keine schändlich« Arbeit ist, auch wenn man nedstbei Klavier spielen oder Lateinisch lernt. Und damit sich die Jungsrauen nicht etwa einbilden, daß sie beim Kochen so großmütig daneben greisen dürfen wie beim Klavierspielen, so ist es empfehlenswert und wird es auch eingeführt werden, daß sie die von ihnen zubereiteten Speisen selber essen müssen. Wenn ihnen die Erzeugnisse ihrer Kochkunst nicht schmecken, werden sie sich gewiß bestreben, rasche und gute Fortschritte zu machen. Wie von keinem Franz, Mastnak Johann, Pntan Lukas, Ranzinger Franz. Der 1. Wahlkörper wählt Mittwoch den 12. d. Vorgeschlagen sind die Herren: Bauer Bruno, Don-ner Franz, Eichler Otto, Jesenko Dr. Gregor, Pra-schak Othmar, Rakusch Wilhelm Jng., Schurbi Dr. August. — Ersatzmänner: Klementschitsch Wilhelm, Paul Otto, Porsche Ferdinand, Skoberne Dr. Georg. Die Wahl beginnt an jedem Tage Schlag 9 Uhr und findet im Beratungszimmer deS Ge» meinderateS statt. Zur Wasscrstraßenfragr. Die Regierung scheint nun doch zur Einsicht gekommen zu sein, daß die von ihr eingebrachte Wasserstraßenvorlage keine Aussicht hat, angenommen zu werden. Bekanntlich war die Novelle zum Wasser-straßengesetz auf Verlangen der Polen eingebracht worden, welche daranf bestehen, daß die galizischen Kanäle, vor allem der Oder-Weichsclkanal, gebaut werden. Insofern also die Vorlage noch den Namen einer Waiserstraßenvorlage verdient, ist sie fast aus» schließlich bestimmt. Jedoch haben die Tschechen die Gelegenheit benützt, um für ihre Gebiete mannig-fache Votteile aus wasserwirtschaftlichem Gebiete zu erzwingen, und fo stellte sich der von der Regie-rung eingebrachte Entwurf als eine Aktion znguniten der Polen und Tscheche» dar, wobei die wirtschaft-lichen Interessen der Deutschen sowohl in den Sn-deten- wie in den Alpenländern vollständig vernach-lässig» bleiben. Sofort nach Erscheinen der Borlage haben deshalb die deutschen Abgeordneten erklärt,^, daß sie unbedingt daraus bestehen müssen, auch für die von ihnen im Reichsrate vertretenen Gebiete lebenslustigen Menschen zu verlangen ist, daß er sich von einem Lehrlinge rasieren lasse, so wäre es auch unbillig, jemand zuzumuten, daß er den jungen Kochkünstlerinnen ihre felbstgebrauten Speisen weg-ißt. Diese Rücksicht wird gute Früchte tragen und aus den Schulen werden Mädchen hervorgehen, die sich nicht damit verspotten zu lassen brauchen, daß sie nicht wissen, wo der GrieS wächst. Es wird jedenfalls auch wieder eine bessere Zeit für die heiratsfähigen Töchter kommen, wenn die Bewerber sicher sind, daß sie von ihrer jnngeu Frau nicht schon in den Flitterwochen vergiftet wer-den, wenn diese aus Liebe sich zum Herde stellt und Dinge braut, die dem Satan zu schlecht wären. Mit dieser Gefahr hat es dann ein Ende. Auch die Dienstbotenfrage wird dann in ein anderes Ge-leise kommen. Die berufsmäßige Köchin wird keinen unverschämt hohen Lohn mehr beanspruchen dürfen und sie wird nicht mehr hohnlächelnd mit dem Davonlaufen und mit dem Streik drohen können. Mag sie wandern, mag sie ziehen, die junge Frau wird nicht aus Verlegenheit verzweifeln. Sie wird sich als Hausfrau fühlen, die Schürze umbinden und mit Messer, Gabel und Kochlöffel am Herde des Amtes walten, daS keine Schande ist, wenn man etwas Genießbares zuwege bringen kann. Die jungen Frauen werden dann auch nicht mehr darin wetteifern, welche den größeren Hut oder das engere Kleid hat, sondern auch dann, welche etwas Beffe-res kochen kann. Und die wohlgenähtten Männer werden dem Unterrichtsminister dafür dankbar fein, daß er einmal ein glückliches ErziehungSexperiment gemacht ha«. „Deutsches Volksblatt*. Seite 2 Deutsche Macht Nummer 46 entsprechende wasserwirtschaftliche Zugeständnisse zu erhalten. Die alpenländischen Abgeordneten haben ein ausführliches Programm ausgearbeitet, in welchem sie die dringendsten Bedürfnisse zusammensaßten und ausdrücklich erklärten, daß sie auf der Befriedigung dieser Bedürfnisse im Interesse der Bevölke» ru»g unter allen Umständen bestehe» müssen und daß die gestellten Forderungen keineswegs als Kom° pensationsansprüche anzusehen seien. Ebenso entschie-den haben sich die fudetenländifchcn deutschen Abge» ordneten, insdesonders die der fast vollständig der-nachlässigten deutschböhmischen Bezirke, gegen die einseitige Bevorzugung der Tschechen in der Wasser» straßennovelle verwahrt. ES konnte darnach kein Zweifel darüber bestehen, daß der Deutsche National-verband die Lorlage in ihrer gegenwärtigen Gestalt unter keinen Umständen durchlassen werde. Dieser Situation hat nun die Regierung Rechnung zu tra-gen versucht, indem sie sich bereit erklärte, die Bor-läge infoferne zu erweitern, als für die deutschen Alpenländer und die deutfchböhmiichc» Gegenden ein Mehrbetrag von 35 Millionen Kronen in Aussicht genommen werden soll. Damit hat die Regierung das grundsätzliche Zugeständnis gemacht, daß die bisherige Vorlage eine Benachteiligung der Deut-schcn enthalten hat. Selbstverständlich kann aber mit der verhältnismäßig kleinen Summe von 35 Mil-lionen (die ganze Vorlage nimmt einen Auswand von weit über 300 Millionen in Anspruch) das den Deutschen zugefügte Unrecht nicht gut gemacht wer-den. Die Deutfchen haben nicht bloß als die grüß« ten Steuerzahler Anspruch auf eine weit sorgfäl-tigere Berücksichtigung, sondern die von ihnen be-wohnten Gebiete sind auch zum großen Teil einer wasserwirtschaftlichen Aktion bedürftiger als etwa die flachen Gegenden in Tschechischböhmen oder Galizien. Dies gilt nicht bloß von den Alpenlän« der», deren Wildbachverbauungen nicht bloß große Summen für Wildbachverbauungen erfordert, son-der» auch sür die größtenteils von Deutschen be° wohnten Randgebirge in Böhmen. Der Borschlag der Regierung kann also nur als der erste Schrill betrachtet werden, alS ein Zeugnis für den guten Willen, zu einer Einigung zu gelangen. Liegt der Regierung daran, diese Einigung herbeizuführen, dann wird sie noch zahlreiche deutsche Forderungen, welche sämtliche auf dringlichen und unabweiSlichen Bedürfnissen beruhen, erfüllen müssen und dadurch auch ziffermäßig ein richtiges Verhältnis zwischen den für die Polen und Tschechen und d:n für die Deutschen aufzuwendenden Summen herzustellen haben. Dann, aber auch nur dann, wird der Deutsche Na-tionalverband bereit sein, zur Erledigung der Wasser-straßenvorlage das Seinige beizutragen. Die Crrignissr in Ungarn. Durch einen Handstreich hat Graf TiSza in einer Sitzung deS ungarischen Abgeordnetenhauses die Erledigung des neuen Wehrgesetzes durchgesetzt und die Kraft der Obstruktion derart gebrochen, daß der Verabschiedung auch der übrigen, die militäri-schcn Angelegenheiten betreffenden Borlagen kein Hindernis mehr im Wege steht. Daß Gras Tisza sich dabei nicht an den Wortlaut der GeschäftSord-nung hielt und die parlamentarischen Formen nicht beobachtete, ist richtig, allein diese war bereits von der Opposition durch eine einjährige Obstruktion de° meliert worden. Wenn die oppositionelle Partei deS ungarischen Abgeordnetenhauses heute gegenüber dem Vorgehen TiSzaS an den Kaiser appelliert und ihm zumutet, daß er die Armeevorlage nicht sanktioniere, so ist das ebenso lächerlich wie die Anklage des Landes-Verrates, die die Opposition gegen den Grasen Tisza schleudert. Die große Mehrheit deS u»gari» schcn Abgeordnetenhauses spricht sich sür die Armee« Vorlage in unveränderter Fassung aus, die staatS» rechtlichen Einwände der Opposition dagegen haben im ganzen Lande durch ein volles Jahr keinen Widerhall gefunden, es bedarf also nur noch der Zustimmung deS ungarischen MagnatenhauseS, um die Armeefrage, die feit 1900 den Ausgangspunkt einer Reihe die Entwicklung Ungarns und der Ge« samtmonarchie schädigenden Krisen hervorgerufen hat, für zwölf Jahre beiseite zu schieben. Wenn Gras Tisza zu diesem Werke seine Hand lieh, so tat er es keineswegs im Gegensatze zu den magyarischen Jnt.cessen. ES ist bekannt, daß man nach der zweiten Demission deS Grafen Khuen an entscheiden-der Sie le in Wien die ernstesten Schritte sür den Fall in Aussicht nahm, als bis zum Juli die Wehr» gesetzvorlagt im ungarischtn Abgeordnetenhaus? nicht erledigt werden sollte. Angesichts dieser Tatsache entschied Graf Tisza sich für die Einstellung jedes weiteren Widerstandes gegen die Wehrvorlagen und sür ihre schleunige unveränderte Annahme. Graf TiSza ging dabei von der Erwägung aus, daß nur aus die Weise die politische Machtstellung des Ma-gyarentums in Ungarn gerettet und dementsprechend auch die Wahlresorm gestattet werden könne. Diese wird nun, nachdem die Bahn freigemacht ist, im Herbste dem Abgeordnetenhause unterbreitet werden. Die Erweiterung, die dadurch das ungarische Reichs-tagswahlrecht erfährt, wird ziemlich bescheiden sein. Aus den lörklärungen des ungarischen Ministerpräsi« deuten v. Lukacs geht hervor, daß die Zahl der Wähler von l'2 Millionen nicht auf 2 9 Millionen sondern zunächst auf höchstens 2 Millionen erhöht werden soll, daß jenen, die nicht auf Grund deS JnlelligenzzenfuS sich das Wahlrecht neu erwerben, fondern nur auf Grund einer entsprechenden Steuer-belastung, beziehungsweise des Nachweises einer ent-sprechenden Woynung das aktive Wahlrecht erst mit 30 Jahren erlangen, daß zur Wahlberechtigung die einjährige Seßhaftigkeit nicht im selben Wahlbezirke, sondern in derselben Gemeinde notwendig ist, daß nur eine bescheidene Dezentralisierung der Abstim-mung stattfinden und nur in den Städten mit ge-ordnete»» Magistrat geheim abgestimmt werden wird. Jnsolge all dieser Bestrebungen wird die neue Wäh-lerzahl kaum die Ziffer von 2 Millionen erreichen und sie erst im Laufe der Zeit überschreiten. Ob diese Wahlreform auch nur für einige Jahre vorbehalten wird, bleibt abzuwarten; jedenfalls aber bedeutet die Situation, in der das ungarische Abge« ordnetenhaus sich genötigt sah, den gemeinsamen In-teressen der Monarchie rückhaltsloS Rechnung zu tragen, keinen vorübergehenden Zustand, sondern be-stimmt wohl für lange Zeit hinaus daS Ber-hältnis des Magyarentums zur Krone und zur Monarchie. Politische Rundschau. Der österreichische Reichsrat und die Wehrreform. In österreichischen parlamentarischen Kreisen verlautet, daß das Abgeordnetenhaus bereits Mitte Juli in die Sommerserien gehen werde. Da das Wehrgesetz im ungarischen Abgeordnetenhause bereits angenommen worden ist. ist eS notwendig, daß der österreichische ReichSrat, um damit gleichen Schritt zu halten, in seiner Sommertaguug außer der Dienst» Pragmatik mindestens »och das Budgetprovisorium, daS provisorische Rekrutengesetz für 1912/13 und die definitiven Wehrgefetze mit zwölfjähriger Wirk-famkeit sowie die „kleine" Finanzreform erledigt. In gewissen parlamentarischen Kreisen ivird das jedoch als nicht leicht durchführbar bezeichnet und dafür Stimmung gemacht, daß die Erledigung der defini-tioen Wehrgefetze bis zum Herbst verschoben werde, da administrative Schwierigkeiten dadurch nicht ent-stehen würden, weil sür das erhöhte Rekrutenkontin» gent für 1912/13 durch dus provisorische Rekruten» gesetz vorgesorgt wäre, die Wehrgesetze aber ohnehin «st ain 1. Februar 1913 endgiltig in Wirksamkeit treten sollen. Diese Aussassung entspricht den Wünschen jener parlamentarischen Kreise, die die Wehrvorlage be-nützen wollen, um die Parlamentarisierung der Re« gierung zu erzwingen. Der gegenwärtige Äugenblick ist hiefür nicht günstig, also soll die definitive Er-ledigung der Wehrvorlage bis zum Herbste ver-schoben werden. — Schon aus diesem Grunde muß diesem Versuche, die Krise, nachdem sie in Ungarn endlich beseitigt ist, nunmehr in Oesterreich weiter-zuschleppen, a»sS Entschiedenste entgegengetreten wer-den. — Die Erhöhung deS Rekrutenstandes ist eine Notwendigkeit, die sich vor allem auS den Bündnis-pflichten der Monarchie ergibt, sie muß also durch-geführt werde», sie muß aber auch so rasch als möglich durchgeführt werden, damit die Bevölkerung ehestens auch in den Genuß der Begünstigungen tritt, die mit der Erhöhung deS Rekrutenkontingents verknüpft find. In diesem Sinne haben auch sämtliche deut-schai Parteien sich dahin entschieden, daß die Wehr-gesetzfragen unter Ausschluß aller politischnationalen Streitfragen und unter Ausschluß aller parteipoliti-schcn Tauschgeschäfte so rasch als möglich durchzube-raten und zu erledigen.sind. gollunionsplane auf dem Balkan. Der „Wiener Deutschen Korrespondenz" wird geschrieben: Der kürzliche Aufenthalt des bulgari-sche» Ministers Bobtschew in Belgrad hat neuer« dings das Gerücht von Vorbereitungen zum Ab-schlusse einer Zollunion zwischen Serbien und Bul-garien auftauchen lassen. Bobtschew selbst und der serbische Ministerpräsident Milavanovitsch dementier-ten jedoch sofort mil dem Bemerken, daß der Ge-danke einer Zollunion sür absehbare Zeit nicht realisierbar sei. Ohne dieses Dementi anzuzweifeln, besitzt der Gedanke doch eine gewisse Aktualität. Der handelspolitische Horizont wird durch das Jahr 1917 begrenzt, bis dorthin läßt sich die handelspolitische Entwicklung absehen und bis dorthin ist auch eine serbisch-bulgarische Zollunion unmöglich, weil sowohl Serbien als auch Bulgarien bis dahin durch ihre bestehenden Handelsverträge gebunden sind. Bom Jahre 1917 ab wäre also eine serbisch-bulgarische Zollunion denkbar; die Verwirklichung dieses Ge-dankenS würde indessen auch von der Art der Ent-Wicklung der politischen Verhältnisse aus der Balkan-Halbinsel abhängen. Es gibt in Oesterreich sehr ein« flußreiche Kreise, die sich mit der Idee einer Zoll-union der Monarchie mit Serbien, Montenegro und Bulgarien sehr ernsthaft befassen. Die Ausrechterhal-tung des territorialen Status quo auf der Balkan-Halbinsel schließt ein solches handelspolitisches Bünd-»is keineswegs auS, jedenfalls fällt die Berwirk-lichung dieser Idee aber in den Kreis der berechliz-ten Bestrebungen der Monarchie, die auf die fried-liche Entwicklung und wirtschaftliche Erschließung der Balkanländer gerichtet sind. Die Wahlen in Belgien. Bei den belgischen Parlamentswahlen haben die Klerikalen, dank der Unterstützung durch die Re-gierung, über die Freiheitlichen und Sozialdemokratin gesiegt. Auch das dortige Wahlrecht ist den Kleri-k ilcn günstig. Jnsolge diese? Wahlergebnisses drohen im ganzen Lande schwere Unruhen. Bereits haben Albeiter in Charleroi die Arbeit niedergelegt. In einigen Städten kam es zu blutigen Zusammen-stößen, die mehrere TodeSopser forderten. Riesenaus-stände stehen in Aussicht; der Kriegsminister hat 40.000 Mann Reserven einberufen. Belgien dürfte am Borabende schwerer Ereignisse stehe». Ans Stadt und Land. Tillier Gemeinderat. Am Freitag den 7. d. um 5 Uhr nachmittag« fand eine ordentliche öffentliche Gemeindeausschuß' sitzung statt. Der Vorsitzende Herr Bürgermeister Dr. Heinrich von Jabornegg eröffnete die Sitzung, stellt die Beschlußfähigkeit fest und teilt mit, daß er im Sinne des GemeinderatSbeschlnsses vom 7. Juli 1911 bezüglich des Verkaufes eines Teiles der Lahnhofgründe an die Genosscnschast zur Erbauung von Wohnhäusern einen Bertrag ausgearbeitet habe, um dessen Genehmigung er bitte. Die Baugenosse«-schast kauft nach diesem Bertrage die erforderliche Grundfläche mit der Verpflichtung, hiefür jene» Kostenpreis zu bezahlen, als ob hierin auch die z« Straßenzwecken auszuscheidende Grundfläche inde-griffen wäre. Die Abschließung des Vertrages in diesem Sinne wird genehmigt. Für den RechtsauSschuß berichtet Herr Dr Josef Kowatschitsch über die Eingaben nm Zuer-kennung des.?>eimatSrcchtes in der Stadt Cilli und es wird auf Grund der gestellten Anträge das Hei-matsrecht zuerkannt: der Wäscherin Helene Kresnik, der Handelsftau Maria Fröhlich, dem Dienstmäd» chen Maria Zupnik, der Wäscherin Maria Wisowi-schek und dem Privatangestellte» Franz Dworschak. Das Ansuchen des Franz Edlen von Bacho und des Franz Unger um Zusicherung der Aufnahme in den HeimatSverband der Stadt Cilli für bei Fall der Eutlaffung ans dem ungarischen Staats-verbände werden abgewiesen. Für den Unterrichtsausschuß berichtet dessen Obmann Regierungsrat Klemens Prvst über eine Eingabe d«S Ausschusses zur Abhaltung volkStüm-licher UniversitätSvorträge und stellt den Antrag, daß heuer wie alle Jahre zwei Vorträge gegen ei> Pauschale von 25 Kronen sür jeden Vortrag abge-halten werden sollen. Die Zeit und die Theme» werden dem Ausschusse bekanntgegeben werden. Wird angenommen. Für den Bauausschuß berichtet dessen Lbmani Dr. Joses Kowatschitsch über einen Statthaltern- Numm.: 46 Ds:t»sch? Scile 3 erlaß mit Projekl sür die Herstellung einer Holz, läge beim Südbahnhose in Cilli und stellt den An-trag. dagegen keine Einwendungen zu erheben. Der Antrag des Berichterstatters wird angenommen. Znm Ämtsberichte betreffend die Verlängerung deS »anales vom neuen Schulgebäude bis in den Woglanafluß stellt der Bauausschuß den Antrag, es möge zu diesem Zwecke eine Baukommission an-geordnet, die Baubewilligung eingeholt und dann der Bau ausgeführt werden, welcher Antrag angenommen wird. Der Bericht betreffend die Errich. tung eines Elektrizitätswerkes wird von der TageS-ordnunz abgesetzt, da das eingeholte Gutachten über die eingelangten Offerten noch nicht einae-troffen ist. Für den Gewerbcausschuß berichtet dessen Ob-mann Karl Mörtl über das Ansuchen des Karl Pirker um Bewilligung einer Kinematographen« theaterkonzession und eS wird das Ansuchen als noch nicht spruchreis von der Tagesordnung abge-setzt. Das Ansuchen der Matilde Kaulich um Be-willigung der GasthauSverpachtung an Fanni Lebitsch wird zwecks weiterer Jnstruierung deS Ansuchens und weiterer Erhebungen von der Tagesordnung abgesetzt. Für den MantaussichtSauSschuß berichtet dessen Obmann Gustav Stiger über eine Eingabe des F. L. Fcrry, Cchloßbesitzers aus Schloß Maier-berg, in welcher derselbe eine Borstellung gegen die Bemessung der Mautabfindungssumme für das Jahr 1912 erhebt. Das Ansuchen wird abgelehnt und die Mautgebührenvorschreibung von 120 K. auftecht erhalten. Der öffentlichen folgte eine vertrauliche Sitzung. Gemeindewahleroersammlung. Mitt« woch abends sand im Deutschen Hause unter »nassen-hastet Beteiligung die Wähleroersammlung sür die bevorstehenden GemeinderatSwahlen statt. Zum Bor-sitzenden wurde Herr Bürgerineister Dr. Heinrich von Jabornegg, zum Schrislsührer Herr Fachlehrer Alsred Wendler gewählt. Die vom Wahlausschüsse vorgeschlagenen Wahlwerber wurden ohne Wechsel-rede durch einstimmigen Beschluß der Versammlung als Wahlwerber aufgestellt. Es find dies die Herren: Dr. v. Jabornegg Heinrich, Koroschetz Johann, Mörtl Karl, Neubruuner Antvn, Rauscher Max, Teppty Karl, de Toma August, Dr. Zangger Fritz, Gradt Gottfriedt. Hoppe Fritz. Kürbisch Joses. Bollgruber Franz. Costa-Kuhn Rudolf, Karbeutz Franz, Rakusch Daniel. Rasch Fritz. Rebeuschegg Josef, Stiger Gustav, Wambrechtsammer Leopold, Zangger Robert, Zeder Franz, Mastnak Johann, Putan Lukas, Ranzinger Franz, Bauer Bruno, Donner Franz. Eichler Otto. Dr. Jesenko Gregor, P-aschak Otmar, Prost KlemenS, Rakusch Wilhelm. Ingenieur. Dr. Schurbi August. Klement« schilich Wilhelm. Paul Otto. Porsche Ferdinand, Dr. Skoberne Georg. Der Vorsitzende der Ver. sammlung schloß dieselbe nach kaum einviertelstün-diger Dauer, indem er mit freudiger Genugtuung die Einmütigkeit der deutschen Wählerschast hervor-hob und an die Wähler die sreuildliche Aussorde-rung richtete, an den Wahltagen vollständig an der Urne zu» erscheinen. Deutschnationaler Handlungsgehilfenverband. Der deutschnationale Handlungs gehilfenwerband hielt dieser Tage im Gasthause „Rrtfl" seine zahlreich besuchte gründende Versammlung ab.. Obmann Eduard Schrimps konnte außer den volllzählig erschienenen Mitgliedern, dem zahl« reich v«r7trtlenen Reichsverband „Anker", sowie dem Odmanm des deutschvolkischei» Arbeiterverbandes „Geimarnia", Herrn Heinrich Findeisen, serner den Obmann» des Verbandes der deutschen Postbeamien und Beddiensteten. Herrn Tatschek, den Obmann des ReichSbuundeS deutscher Eisenbahner, Herrn Andreas Graf unitd den Obmann deS Cillier deutschen Athle-tik-SporttNuds, Herrn Franz Rebeuschegg begrüßen. Schliftsüührcr Vook erörterte in einer längeren Rede die BestMebungen und Wohlsahrtseinrichiungen deS BerbandoeS. Für den ReichSverba»d „Anker" sprachen dessen MKilglieder die Herren Daller und Lex. Für die jungqe Ortsgruppe sprach Herr Findeisen in sehr Därmen Worten, wo er besonders das nationale Wirken, sowie daS Zusammenhalten der Cillier deut-sch.il Organisationen hervorhob. In ähnlichen E-iine sprachen auch die übrigen Vertreter der deut« scheu Böenissorganisationen. Die Neuwahl hatte folgendes S Ergebnis: Obmann Eduard Schrimpf, Otmann n Stellvertreter Ludwig Bondeck; Säckel-wart Jojioscf Pollak; Schrififührer Josef Vook. Mit Tankesw.worten an die Teilnehmer schloß der Obmann die Versa sammlung. Südmarkhauptversammlung Salzburg. Als Tagungsort der diesjährigen Hauplverfammlunc! wllrde, wie schon allgemein bekannt, die altehrwür-dige Stadt Salzburg gewählt. Dem Südmärker, der der Einladung der gastlichen Stadt Folge leistet, um an den ernsten Beraiungen teilzunehmen, bietet sich zugleich selten günstige Gelegenheit, das ganz eigenartige Stadtbild und die herrliche Umgebung des ..Deutschen Roms" zu genießen. Schon von Ferne grüßt den Ankommenden das Wahrzeichen der Stadt, die alte Festung Hohensalzburg, deren mäch-lige Bauwerke gigantisch zum Himmel ragen. Die Altstadt, zwischen dem reichbewaldeten Kopuzinerberge und dem ebknsalls erquickenden Schatten spendenden Mönchsberge gelegen, zeigt uns, die Bauweise des 17. Jahrhundert im allgemeinen ausweisend viele Erinnerungen an Salzburgs hochinteressante Ver« gangenheit, dem Kunstfreunde die mannigfachsten Anregungen bietend. Der Naturfreund gagege» wird durch Salzburgs einzig schöne Umgebung in Helles Entzücken versetzt werden. In einem gewal-»igen Halbkranze umgeben die Riesenmauern der nördlichen «alkalpen mit tiefen Furchen in ihrem uralten Antlitz, oft bis in den Sommer hinein mit Schnee bedeckt, umsäumt von im frischesten Grün plauzenden Vorbergen, die GeburtSstadt Mozarts. Doch auch derjenige, der die sanften Stimmungen des Hügellandes vorzieht, wird von einem Ausfluge in das Gebiet nördlich von Salzburg mit seinen «ecn hochbesriedigt sein. So vereinigt also Salzburg in seltener Vollkommenheit alles, was dem Kunst-und Naturfreund Anregung bieten kann. Mögen daher die Südmärker zur Hauptversammlung sich recht zahlreich in Salzburgs Mauern einsinden, um-somehr, da mannigsache Fahrtbegünstigungen erreicht wurden; so gewährt die k. {. öfterr. Staatsbahn bei Fahrten über 50 Kilometer für Schnellzüge den Pcrsonenzugsfahrpreis, für Personenzüge den halben SchneUzugsprcis, die Südbahn die Fahrten von mindestens 10t Kilometer eine 20prozentige Ermäßigung. _^Der Verband deutscher Arbeiter Tillis und Umgebung hält am Sonntag den 9. d. um 4 Uhr nachmittags im Waldhause seine Monatsversammlung ab. Daran anschließend findet ein gemütlicher Fainlienabend mit musikalischen und humoristischen Vortrügen statt. Jeder Deutsche ist herzlich willkommen! Erstes volkstümliches Frühschoppen Konzert im Garten des Deutschen Hauses, aus-gesührt von der vollständigen Cillier Musikvereins-kapelle, findet morgen Sonntag den 9. d. um 10 Uhr vormittags statt. Eintritt 20 Heller. Besangsfchule Wrada-Halm. Wie schon erwähnt, findet die Gesangsprüsung der Gesangs-schülerinne» von Frau Hanna Wrada-Halm Mitt-ivoch den 12. d, um 8 Uhr abends in den Räumen des Theaters statt. Die Prüfung findet öffentl'ch statt und sind daher Musikfreunde hiezu höflichst eingeladen. Athletik-Sportklub. Heute abends findet im Vereinsheim Dirnberger eine Versammlung der Vereinsmitglieder statt. Es kommen wichtige Ver-einsangelegenheiten zur Sprache, daher ist ein zahl« reiches Erscheinen erwünscht. — Die VereiuSleitung steht mit dem Klagenfurter Athletik-Sportklub in Unterhandlung betreffs zweier zu Peter und Paul stattfindenden Wettspiele, die wohl die spannendsten der heurigen Spielzeit werde» dürften. — Morgen Sonntag 4 Uhr nachmittags Uebungsspiel. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der Christuskirche um 9 Uhr Vor« mittag ein Schulgottesdienst, um 10 Uhr der öffent-liche Gemeindegottesdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über „Kraft in Schwachheit". Gegen die Wasserverschwendung. Es wurde in jüngster Zeit die Wahrnehmung gemacht, daß seitens der Wasserkonsumenten »nit dem Wasser aus der städtischen Wasserleitung überaus verschwen-derisch vorgegangen wird. Die WasserleitungSorgane wurden infolgedessen beauftragt, im Falle festgestellter Wasserverschwendung im Sinne des § 17 der Wasserleitungsordnung sofort mit der Sperrung der Wasserleitung vorzugehen. DieS wird mit der Auf« forderung verlautbart, jede unrmtze Vergeudung deS Waffe'S zu vermeiden. Hagenhofer im Bade. Der Reichsrats, abgeordnete und Landesausschußbeisitzer Franz Ha-genhvser ist in Rohitsch-Sauerdrunn zur Kur ein« getroffen. Südmark-Lotterie. Mit der Anssendung der Lose an die Ortsgruppen, welche bisher solche bestellt haben, wurde bereits begonnen. DaS Losbild ist im allgemeinen das gleiche wie bei der letz- ten Lotterie, weist aber Aenderungen in der Farben' anläge aus. DaS sehr gefällige Aeußere der Lose, welche in musterhafter Ausführung von der Fiima Jof. Eberle u. Co., vormals R. v. Waldheim in Wien hergestellt wurde», wird wohl nicht wenig zur Kauflust beitragen. Leider hat bis jetzt nur ein ge-ringer Teil der Ortsgruppen der Einladung, »ich beim Losvertriebe zu beteiligen, Folge geleistet. An die noch immer säumigen Ortsgruppen ergeht nun auf diesem Wege das dringende Ersuchen, die ihnen bereits zugesandten Bestellkarten ehestens ausgefüllt an die Lotterieleitung, Wien 8., Schlösselgasse 11, einzusenden, um weitere unnütze Auslagen durch er-neuerte Mahnungen möglichst zu vermeiden. Erfolg der Maifeier des Deutschen Schuloereines. Obgleich zahlreiche Ortsgruppen, welche in Erfüllung einer Bitte der Bereinsleilung aus Anlaß des Gründungstages des Deutschen CchillvereindS (13. Mai) Festveranstaltungen getroffen haben, die erzielten Erträge noch nicht an die Zahlstelle nach Wien abgeführt haben, so läßt »ich dennoch schon feststellen, daß der Erfolg der Maiseier ein sehr guter ist. Im Verlaufe der letzten Woche sind wieder an 20.000 Kronen eingelangt, so daß unter dem Titel „Maifeier" bis jetzt gegen 60.000 Kronen aufgebracht wurden. Die Vereins» leitung hofft, in einigen Wochen noch eine wesentlich liöhere Summe als Ergebnis der opferfreudigen Ar« beit der Ortsgruppen melden zu können. Allen, die innerhalb ihres WirkungSkleiseS beziehungsweise in ihrem Wohnorte auch bei diesem Anlasse zur Ver-teidigung der Sprachengrenze und zugunsten der Er« zichung der deutschen Jugend zur VolkStreue mit besten Kräften gewirkt haben, werden gewiß mit hoher Befriedigung das stolze Endergebnis zur Scnntnis nehmen, daß ihnen sagt, daß außer ihnen auch noch Hunderte, ja Tausende von deutschen Männern und Frauen in gleich opferwilliger, stlbst-loser Arbeit die Ziele des Deutschen SchulvermieS gefördert haben. Und so kann die treue Sorge um das Wohl unseres deutschen OstmarkvolkeS. dic wir allerorten wachsen finden, in uns die Hoffnung er-wecken, daß den kommenden Geschlechtern ein« ge-sicherte Zukunft beschieden sei» werde. Die Leitung des Deutschen Schulver-eines besteht noch den bei der letzter Haupiver-sammlung in Wels durchgeführten Neu« beziehungS-weife ErgänzungSwahlen aus folgenden Mitgliedern: Dr. Gustav Groß. a o. UniversitätSprofessor, Reichs-rats« und Landtagsabgeordneter; Dr. Franz Baum, Rechtskonsulent und Oberinjpektor der Südbahn; Dr. August R. v. Wotowa, k. k. Gymnasialpro-sessor; Dr. Konrad Twerdy, Hof- und Gerichts-advokat; Dr. Karl Paltisch, k. k. Realschulpro-sessor; Gustav Ludwig, Handelsgesellschafter; Dr. Hermann Eckel, Hof- und GerichtSadvokat; Dr. Erivin Barta, k. k. Realschulprofessor; Dr. Heia-rich Bartsch. k. k. Bezirksrichter; Wilhelm Bayer, I. k. Hosrat, Dr. Guitav BodirSky, Hof und Ge-richtsadvokat; Peter Paul Burkart, k. k. Oberlan« deSgerichlsrat; Klaudius Dabon, Privatbeamter; Dr. JuliuS Dreger, k. k. Bergrat; Max Ewert, Sekretär der Unfallversicherung der österreichischen Eisenbah-nen; Rudolf Fiedler, k. k. Schulrat; Dr. Franz Kammerlander; Ernst Keil, k. k. Professor; Anton Kefchmann, k. k. LandesregierungSrat; Eduard Kiänzl, k. k. Hofrat; Georg Löw, Inspektor der k. k. Staats-bahnen im Eisenbahnministerium; Dr. Friedrich Mucha; Dr. Joses Reuwirth, k. k. Hosrat, Professor an der Technischen Hochschule a. D.; H. K. Ohr-fandl, BezirkSvorsteherftellvertreter und Landtagsabgeordneter; Hans Payer, Architekt; Dr. Rudolf Püringer, Ingenieur; Dr. Leo Reinifch, k. k. Hof-rat und UniversitätSprofessor a. D.; Dr. Theodor Reifch, Hof« und GerichtSadvokat; Johann Rolky, k. k. Hofrat (Prag-Smichow); Karl Schandl, k. k. Professor; Dr. Otto Steinwender, k. k. Gymnasial« ,rofessor. Reichsrats- und Landtagsabgeordneter Villach); Dr. Eduard Stepan, k. t. Finanzkommissär ; Mathias Sttobl. Fachlehrer; Dr. Hans lebersberger, k. k. Universitätsprofessor; AloiS Wieser, Bezirksrat; Dr. Emanuel Wedenhoffer, Chesredak» teur des „Grazer TagblatteS" (Graz); Dr. Richard v. Weltstein, k. k. Unioersltätsprosessor. Das neue Wehrgesetz und der gu-»rang zu den Hochschulen. Von der ständigen Jngeuieurdelegation erhalten wir folgende Zuschrist: Da der Wehrausschuß des Abgeordnetenhauses in die Spezialdebatte über daS neue Wehrzefetz eingeht, muß neuerdings betont werden, daß die in der He-?tzesvorlage enthaltene Einschränkung des Einjährig-Freiwilligenrechtes aus die Maturanten den sozialen Wünschen der österreichischen Technikerschaft nicht entspricht, weil dadurch eine noch weitere Steigerung des Zudranges zu den Hochschulen zu befürchten ®ttlt 4 Deutsche Nummer 46 wäre, deren Ueberfüllung man ohnedies schon be-Nagt. Die ständige Delegation des Oestcrr. Inge-nieur- und ArchitektemageS muß sich also in Ueber« einstimmung mit den Kundgebungen der Hansels' und Gewerbekammern und zahlreicher anderer industrieller und gewerblicher Körperschaften für die Zweckmäßigkeit einer tunlichst liberalen Erteilung des Einjährig Freiwill genrechtes an junge Leute wehr-Pflichtigen Alters auSsprechen, die sich dem iudustriel-len, kommerziellen und gewerblichen Leben zuwenden wollen. Südmärkische Bodenschutzorganisation. Einen erfreulichen Beweis für die zunehmende Au-teilnähme weiterer deutscher VoltSkreise an der »öl« tischen BesiedlungS» und Bodenschutztätigieit, sowie an den Bestrebungen der inneren Kolonisation, bietet die in jüngster Zeit erfolgte Gründung von neuen Gütervermittlungsstellen und Bodenschutzausschüssen. Zu dem BesiedlungSamte der Hauptleitung in Graz und der zielbewußten wirkenden GütervermittluugS-stelle für Oesterreich in Linz, sowie den schon seit längerer Zeit bestehenden Bodenschutzausschüssen in Bri.nndorf bei Marburg, Ferlach und Bozen sind in den letzten Monaten besondere Besiedluugsaus-schüsse deS rührigen Gaues Sleyr, Ober.-Oesterr., für Cilli Umgebung, Hoheuau Nordostgau N.-Oe. und Klagenfurt, Kärnten, sowie eine Gütervermitt-lungsstelle sür Niederösterreich in Wien getreten. ES ist zu hoffen, daß das Netz der Bodenschutzorganisation der Südmark immer straffer und durchgreifender werden und sich zu einem mächtigen Schutzdamm gegen das slawische Vordringen gestalten wird. Südmärkische Bodenschutzarbeit. Aus dem Marchselde erhielt die Südmark die betrübende Nachricht, daß dort in weiten Strecken das deutsche Bauernvolk immer mehr zugrundegeht. einerseits in-folge der starken Landflucht, andererseits infolge des moralischen Niederganges der durch Alkoholmißbrauch uud zunehmenden Hang nach Bequemlichkei: entar-teten Landwirte. Die ganze Nordbahnstrecke gleicht heute einem zusammenhängenden Industriegebiet mit starker slawischer Zuwanderung. Die früher durch Jahrhunderte von deutschen Banern bebanten Felder gehen nach und nach in den Besitz jüdischer Groß-industrieller Bankgeschäften, bezw. von Aktiengesellschaften über und werden heute von slowakischen Taglöhnern bearbeitet. Den vereinnahmten Kauf-erlös haben jedoch nur wenige Bauern dazu ver-wendet, um sich anderwärts wieder anzulaufen, das Geld, gleichsam eiu Judaslohn für die der volks-mordenden Alkoholindustrie verschacherte deutsche Heimatscholle, dient meist zum „Privatisieren" deS sich nach Bequemlichkeit sehnende» ehemaligen Bau-ersmanneS. In Drösing allein sind derzeit fünf Bauer» sitze verkäuflich und eS besteht Gefahr, daß mit Rücksicht aus den Mangel an deutschen Kaus-anwärtern auch diese Besitze in slawische Hände übergehen. Wirtschaftliche Stärkung, ländliche und soziale Wohlfahrtspflege, die Heranziehung einer gesunden, arbeitssrohen Landjugend, aber auch die Zufuhr voll frischem deutschen Blut in Gestalt ar-beitssroher, bedürfnisloser Kolonisten, tut da zur Besserung dieser verrotteten und versumpften Verhältnisse dringend not. Um diese wichtigen Volks-erhaltuugsarbeiten in die Wege zn leiten und vor allem deutsche Käufer für gefährdete Besitze zu ver-Mitteln, hat die wackere, unermüdlich wirkende Süd» mark-Ortszruppe Hohenau eine besondere Güter-Vermittlungsstelle gegründet, ein Beispiel, daS die Volksgenossen auch in anderen Orten an der Sprach-grenze zur Nachahmung aneisern möge. Boden-schutzausichüsse sind bis jetzt in Linz, Stel>r, Wien, Bozen, Brnnndors bei Marburg und Hohenau sür die Südmartbestrebnngen tätig. Deutsche und deutschfreundliche Gast-ftätten in Südäfterreich. Die Ausgabe für 1912 ist soeben in einer Auflage von 7000 Stück erschienen, umfassend die Gebiete von Südkärnten, Untersteiermark, Krain, Jstrien, Küstenland, Trieft und die dalmatinische Küste. DaS Schriftchcn wird kostenlos von der Buchhandlung Hcyn in Klagen-furt sowie vom Fremdenverkehrsausschuß der deut' schcn Volksräte sür die Alpenländer (Slagensurt, Gasometergasse 14) abgegeben. Von der letztgenaun-ten Stelle kommt gleichzeitig auch der „Illustrierte Wegweiser durch die Karawanken, Jalischen und Sanntaler Alpen" (Zteiner Alpen) zum Versand. SSojährige Bestandesfeier des Lan deshauptfchießstandes in Laibach, seit oliersher hat im Leben der Alpenbevölkerung die Jagd einen wichtigen Platz eingenommen und der Kugelstutzeu einen Ehrenplatz im Bolksliede erhal-ten. Diese Lnjt am Waidwerke hat auch auf die Errichtung der Schießstände eingewirkt, die in den Ostalpenländern schon sehr frühzeitig entstanden sind, nicht zum geringsten verursacht durch die Ab-wehr des Erzfeindes der Christenheit, da die stets »rohende türkische Gefahr die Vorbildung sür den Kriegsdienst, wie sie aus dem Schießstand geboten wurde, dringend erforderte. So entstanden in Krain nach dem Vorbilde der Landeshauptstadt bereits in ien Landesstädten um das Jahr 159V Schießstäude. Aus der eifrigen Pflege des Schützenwesens ent-wickelte sich bald die allgemeine Bürgerbewaffnung, )ie folgerichtig zur Organisation der Bürgerkorps führte und von der Regierung wegen ihrer patrioti-schen Ziele zahlreiche Gunstbeweise erhielt. Sie bil-»ete am Beginne des 19. Jahrhunderts auch den Grundstock der neugegründeten Landwehr. Den ältesten Schießstand in Krain besitzt Laibach. Be-reitS »m das Jahr 1562 fand hier ein großes PreiSschießen statt. Die Laibacher Schießstätte bil-dete in der Folge den Mittelpunkt der vornehmen Gesellschaft; reiche Spenden wurden ihr häufig zu-gewendet. Als im Jahre 1804 die Schießstätte ^neu-gebaut wurde, widmete der Mäzen Freiherr Sieg-mund von Zois 2000 Gulden für den Neubau. Im Jahre 1807 beteiligte sich ^ der steirische Prinz Erzherzog Johann am Preisschicßeu, dosten An-denken durch die Aufstellung seines Bildnisfes in der Schießstätte geehrt wurde. Zum Dank für die Förderung der dynastischen und patriotischen Ge-sinnung hat Kaiser Franz Josef l. gelegentlich der Feier des 300 jährigen BestaudeS deS Laibacher Hauptschießstandes seine Porträtbüste gewidmet, deren feierliche Enthüllung am 15. August 1862 statt-fand. Stolze Erinnerungen sind es, die der Landes-Hauptschießstand gelegentlich seiner Festseier, die in den Tagen vom 23. bis 30. Juni 1912 unter dein Protektorate des Fürsten Karl Auersperg, Herzogs von Gottschee, stattfindet, neu beleben will. Zahl-reiche Gäste aus Nah und Fern, besonders aber die seit Jahrhunderten eng verbrüderten Schützenvereine ans Jnnerösterreich, haben sich schon angesagt. Prachtvolle Beste sind bereits von höchsten uuv hohen Persönlichkeiten gespendet worden, so von dem Kaiser, von der Frau Erzherzogin Josesa und den Erz-herzogen Rainer, Eugen. Friedrich, den Fürsten AnerSperg, Liechtenstein, TranttmannSdors, vom k. k. Ministerium sür Landesverteidigung und vielen an« deren. Maßnahmen zum Schutze der heimi schen Waldungen gegen Devastation. Aus Anlaß der in den letzten Jahren gemachten Wahr-nehmungen, daß zahlreiche, mit haubaren Altbestäu-den bestockte Waldgüter namentlich seitens ausländi-scher Holzhandluugsfirmen, aber auch von einheimi-schen Holzhändlcrn nur zu dem Zwecke gekauft werden, um das vorhandene hanbare Holz in tun-liehst kurzer Zeit zu schlägcrn und das Gut sodann mit den abgestockten Flächen möglichst parzellenweise und raschestenS wieder weiter zu veräußern, hat der Statthalter Gras Clary und Aldriugen au die Vor-stände aller t. k. politischen Unterbehörden eingehende Weisungen zur Hintanhaltnng einer derartigen spe-kulaiiven Ausnützung und Entwertung unserer hei-mischen Waldungen erlasse«. Bei der Erzeugung großer Holzmassen seitens ausländischer Firmen wird den hiesigen Waldbesitzern der Absatz des Holzes erschwere und der Gewinn dem Lande ent» zogen. Andererseits werden durch die Zurücklassuug großer aufforstungsbedürftiger Flächen der heimischen Bevölkerung die Arbeit der Wiedcraufsorstuug und damit Kosten auferlegt. Aber auch vom forstpolizei-licheu Standtpuukte ist das geschilderte Vorgehen nicht ohne Bedenken. Der große Gewinn, welcher vom Holzindustriellen bei der raschen Nutzung so ausgedehnter Waldflächen erzielt wird, verleitet den-selben zur Außerachtlassung der forstgesetzlichen Vorschriften. Und gerade hiednrch wird der Volks-Wohlstand in arge Gefahr gebracht. Die Bloszlegung ausgedehnter Berglehnen, deren Wiederanfforstung naturgemäß lange Zeit in Anspruch nimmt, birgt große Gefahren durch Veranlassung der Bildung von Lawinen, Abrutschungen. Erdsitzungen, Ab-schwemmen des Nährbodens, zum mindesten aber durch eine Schädigung der Bodentrast, welche infolge der Berhagerung, AuStrocknung und Verflüchtigung des HumuS herbeigeführt wird. Die mög-liche Benützbarkeit so ailsgedehuter Flächen wird dadurch, wenn nicht gefährdet, so doch auf Jahre hinaus zurückgesetzt. Die Vorstände der k. k. poli-tischen Unterbehörden wurden nunmehr angewiesen, den Verkauf von Waldgütern durch bekannte Güter-zerstuckler, Holzspeknlanten nnd namentlich durch ausläudische Holzfirmen mit Aufmerksamkeit zn ver-folgen, bei der Bescheidung eingebrachter Schlags-anmeldungen seitens derselben die Bestimmung deS Gesetzes vom 28. Juli 1898, L -G.-Bl. Nr. 14 ex 1899, mit aller Strenge anzuwenden beziehungS- weise wo dieses Gesetz keine Anwendung findet, auf Grund der einschlägigen Bestimmungen des For stge-setzeS vom 3. Dezember 1852, R -G.-Bl. Nr. 25,0, die erforderlichen Verfügungeil zu treffen und gegen festgestellte Ucbertretungen dieser beiden Gesetze nach-sichtsloS und raschestenS einzuschreiten. Weiters wurde den bei den politischen Behörden erster In-stanz in Verwendung stehenden Forsttechnikeru zur Pflicht gemacht, bei der Beurteilung der jährlichen zur Nutzung angemeldeten Schlagflächen nicht nur auf die möglich? Rückwirkung der beabsichtigten Schlägerungen auf die zu nutzenden Flächen und deren Umgebung peinlichst Rücksicht zu nehmen, son-dern auch die zu gewärtigenden Folgen der laug-andauernden Aufforstungen und die hiednrch sich er-gebende Gefährdung öffentlicher Interessen einer strengen Beachtung zn unterziehen. Hiebei ist küns-tig in allen irgendwie bedenklichen Fällen, aus Grund des § 8 des zitierten Gesetzes der Erlag einer zur gründlichen Schlagräumung uud zur voll-kommenen und nachhaltigen Anfforstuug ausreichen-Kaution vorzuschreiben. Auch wurde» die k. k. po-litischen Bezirksbehörden aufmerksam gemacht, daß die erlegten Aufforstiiugskautioneu ohne Rücksicht aus die jeweiligen Waldbesitzverhältnisse nur nach Erfüllung deS BestimmungSzweckes der Kaution aus-gefolgt werden dürfen nnd daß es daher bei einem Wechsel des Eigentümers des betreffenden Wald-grnndeS unzulässig ist, die Kaution dem ursprüng-liehen Waldbesitzer auSzusolgeu, es wäre denn, daß auch vom neuen Besitzer bereits eine ausreichende Kaution erlegt wurde. Teesendungen an Privatkunden. In jüngster Zeit mehren sich wieder die Fälle, wo an Privatkunden Teesenduugen ohne jede Bestellung ge-macht werden, wodurch jene nicht nur belästigt, son-d-rn oft auch nicht wissen, wie sie sich hiezu zu verhalten haben. Aus diesem Grunde bringen wir einen Erlaß deS k. f. Handelsministeriums in Erinnerung, in welchem durch bloße Empfangnahme solcher Sendungen dem Publikum nach dem Gesetze keinerlei Verpflichtung erwächst, die Ware zu bejah« lcn, zurückzusenden oder dem Absender über die Au-nähme oder Ablehnung seines Anbotes Mitteilung zu machen: insbesondere aber wir) auch eine solche V:rpflichtung nicht etwa durch die Erklärung dc« Absenders begründet, er nehme an, daß der Ädres-sat, wenn er innerhalb eines bestimmten Zeitpunkte» die Ware nicht zurückgesendet, diese behalten will und bezahlen wird. Zur Bezahlung ist der Adres-sat vielmehr erst dann verpflichtet, wenn er sie in Gebrauch genommen, veräußert, verbraucht u. dgl. mehr. Doch empfiehlt es sich, um Unannehmlichkeiten auszuweichen, die Sendung sofort unfrankiert zurüj-gehen zu lassen. Die Gattin mit der Mistgabel nie-dergeschlagen. Das Besitzerpaar Johann und Mane Skerbinfek in der Umgebung Gonobitz lebte in letzter Zeit in Unfrieden. Der Mann wurde von Eifersucht geplagt und glaubte, er werde von sei-nem Weibe hintergangen. Jnsolgedeffen betrank er sich oft. Wenn er dann bezecht nach Hause kam, machte er der Gattin die unglaublichsten Vorwürse. So auch vor einigen Tagen Ein Wort gab da« andere und schließlich geriet Skerbinsek derart in Zorn, daß er eine eiserne Mistgabel ergriff und mit ihr solange aus den Kopf seiner Gattin losschlug, bis diese lebensgesährlich verletzt zusammenbrach. Sie wurde ins Rote Kreuzspital nach Gonobitz ge-bracht. Dater. Sohn und Schwiegertochter. Der Besitzer Martin Urek und feine Schwiegertochter Marie Urek in Wisell, Bezirk Rann, geriete» währeud der Feldarbeit in Streit. Da er mit einer Haue auf die Schwiegertochter losging, rief diese um Hilfe, woraus ihr Gatte, der ebenfalls des Namen Martin Urek führt, erschien und die Partei feines Weibes ergriff. Nun entstand zwischen 2>ata und Sohn eine Balgerei. Der junge Urek schleuderte den Alten znr Erde und mißhandelte ihn der-art, daß er erhebliche Verletzungen im (Gesichte und an den Händen erlitt. Gegen den Sohn wurde die Anzeige erstattet. Einbruchsdiebstahl. Aus Lichtenwald wird geschrieben: Am 3. d. arbeitete der Besitzer Joses Abram in Plesivec mit seinen Leuten aus dem Felde. AlS er abends heimkehrte, fand er die Haustürc, die er vor seinem Weggange abgesperrt hatte, offi«. Im Wohnzimmer war auS einem Kasten Bargeld in der Höhe von 300 Kronen gestohlen worden. 1 SFiummcr 46 Deutsche Wacht Seite 5 Vermischtes. Die Zukunft der Preise. Der Preis aller Ledcusmittcl hat in den letzten Jahren eine Steigerung erfahren, die das in dieser Hinsicht Ge-wohnie bei weitem hinter sich lägt. Da ist die bange Frage danach, wie sich in Hinkunft aller Voraus-licht nach diese Entwicklung gestalten wird, nur allzu berechtigt und ein Aussatz über die „Zukunft der Preise", den der vckannte Nationalökonom Professor Dr. Julius Wolf in Breslau in dem soeben er-fchieuenen Junihcft von „Westennanns Monatsheften" veröffentlicht, verdient in dieser Hinsicht ganz besondere Beachtung. Sind wir, führt der Ver-sasser in diesem Aussatz u a aus, schon vermöge des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage und der Entwicklung der Produktionskosten sür das Ge-biet der landwirtjchastlichen Produktion in eine Pc-riode länger gewährleistetet Preissteigerung einge-treten, so wird diese voraussichtlich »och durch die Verhältnisse der Geldstosspioduktion unterstützt. Der tzicldstoff der Weltwirtschaft von heute ist bekanntlich dos Gold. Seine Jahresproduktion hat im Jahre 1911 einen Wert von 2 Milliarden Mark erreicht, während sie 1901 erst 1100 Millionen und im Durchschnitt der Jahre 1881 bis 1890 lange keine 500 Millionen war. Binnen 25 Jahre hat sich aljo die Goldproduktion mehr als vervierfacht. Die der Volks- oder Wellwirtschaft zur Verfügung stehende Geldmenge ist aber von Einfluß auf oen Preis in dem Sinne, daß unter sonst gleichen Um-ständen ein Mehr des Geldes höhere, ein Weniger niedrigere Pieise schasst. Berücksichtigt man ferner, daß wir in unseren Tagen immer mehr lernen, Zah-hingen auszuführen, ohne uns baren Geldes zu be-dienen, fo wiro man sich des Eindrucks nicht er-wehren, daß auch von der Seile dcS Geldes her Tendenzen wirtsam sind, die eher in der Richtung einer Steigerung als eines Sinkens der Preise weisen. Doch wird dieS St igen der Preise wohl durch ein Steigen der Einkommen wettgemacht wer-den. Einkommen kürzend bleiben also die, ganz ab-gesehen von den Verhältnissen der Äolderzengung und Gol »ersparung, auf dem Markte und bei den Produktionskosten der Waren in die Richtung der Teuerung steuernden Kräfte und Entwicklungen. Hier ist aber unsere Zeit versucht, die Hoffnung auf die technischen Verbesserungen zu fetzen, die jenen ein Paroli bieten follen. Gelänge es, durch das Mittel solcher technischer Verbesseiungeu am Preise der industriellen Ptodukte so viel zu sparen, wie etwa am Preise landwirtschaftlicher Produtte zugesetzt '«LMONTEi ZIGARETTENPAPIERE • ZIGARETTENHÜLSEN Z Scßrvi&enSus\ —» m m ■ aifdlie/Idresseite einer StfetferXbrrespondenzkarte » : FLOR-BEi.MONTE.WIEN IX i. : ; undcaufdieHuckseite Uos Ihren mertenJfamen \ ; mit gtenausr/fdmsse. sonst nichts L «5lS erstatten S ■ dann: sofort ein efegantes "Zigarettenetui mit • 5 Hop• ■ Beimonte-^Sgarettenpapierimd-Mulsen, » 2 gefugt VOLLKOMMEN GRATIS zugesc/uckt j ...................................... Teechnik und allgemeine Bildung. ES ist vwohl nicht mehr zu leugnen, daß Deutsch-land siclch in der kurzen Zeit von zwanzig Jahren aus einacm Agrar- zu einem Industriestaat aller-ersten SRanges entwickelt hat. Ist nun aber die geistige ^Entwicklung diesem Umschwung ebenso schnell gefolgt, ! das heißt ist es der breiten Masse der Ge-bildeten schon zum Bewußtsein gekommen, daß die Industrie« es ist, die die Vermögenswerte schafft und aus der unsere Machtstellung und unser WirtschastS-leben b beruht? Diese Frage glaubt Dipl.-Jng. "Ä:biecht t in einem im Maiheft von „WestermannS MonatSlShestetl" erschienenen Aufsatz über „Technische Bildung g und allgemeine Bildung" mit einem Nein beamwvtvrten zu müssen. Während sonst jede neue Erscheininuagssorm des Lebens und der Bevölkerung beol-achtqtet und der Jugend in irgendeiner Weise nalicgebrdracht wird, herrscht gegenüber der Technik tnb »hrertr Söcbeutuiiii eine merkwürdige Gleichmütigkeit. Dababei ist doch mit Lebeit ohne die Technik un-denkbar, c. Aber welche gebildete Nichtsachmann weiß •o tinei.tr Eisenbahnfahrt etwas von den thermischen Borgängen in der Lokomotive, von der Wirkungs-weife des Dampfes, von der Beanspruchung deS Materials, von der Energie des Dampfes oder auch nur von seiner Führung in der Maschine? Wer weiß etwas von der Erzeugung des Gases und deS elektrischen Stromes, dessen wir uns täglich bebte* neu, von der Herstellung unserer Kleidung, unserer Zeitung? Wer ahnt auch nnr die Unsumme von theoretischen Betrachtungen, wissenschaftlichen, Unter-suchungeu und praktischen Versuchen, die das Ma-lerial io gestaltet haben, daß es im täglichen Leben verwendbar ist? Kaum einer! Und wie wichlig wäre es doch, wen« uns die Schule etwas von diesen Dingen, wenn auch nur in den Grundlagen, mit-gäbe, so daß wir nicht ratlos dastanden, wenn wir unserm Jungen eine Lokvmotive erklären sollen. Spricht ein Angehöriger der „gelehrten" Berufe von seiner Tätigkeit und den Fragen, die ihn beruflich beschäftigen, so gilt als ein Banause, wer nicht, in den Hauptsachen wenigstens, darüber orientiert ist. Tut dagegen dasselbe ein Angehöriger der technischen Berufe, so ist eS „Fachsimpelet", die kein Interesse zu beanspruchen berechtigt ist. Eine Aenderung dieser Auffassungen ist aber nicht zu erwarten, solange in der philologischen StaatSpiüsung ein Prüfungsfach „Allgemeine Bildung" existiert, in dem Fragen ge-stellt werden wie: „Mit welchen Worten beginnt das dritte Kapitel von Wilhelm Meister?' oder „Wel-ches Gedicht von Uhland handelt von Goethe, ohne daß dessen Name genannt wird?' Kann „allgemeine Bildung" im umfassenden Sinne überhaupt Gegen-stand einer Prüfung sein? Und wenn, sollte sich sür eine solche Prüsung nicht auch einmal die Frage eignen: „Wodurch ist die Schönheit einer moderiiiu Brücke in Eisenkonstruklion bedingt?- Unsere, die moderne Kultur ist eben nicht mehr die unserer Großväter und Urgroßväter, und ivenn die Schule diese ältere Kultur zu konservieren such«, so sieht sie nicht mehr oder, besser gesagt, noch nicht in unserer Zeit. Rebeu die Kultur des geistigen Lebens ganz allgemein ist eine andere getreten, die sich hauptsäch-lich in den Erscheinungsformen deS täglichen LebenS äußert. Und dies« Kultur beruht in der Technik und ihrer ungeheuer vielseitigen Anwendung. EIN ZAUBER von Frische und Reinheit ist der mit Sunlight Seile behandelten Wäsche eigen. Sunlight Seife ist als absolut reines Erzeugnis hervorragend geeignet für alle Wasch-zwecke, sparsam in der grossen Wasche und unübertroffen zum Reinigen feiner Stoffe. LEVER & CO., G.m.b.ll., WIEN III _ LH Die Zukunft d eS AlltomobiliSm us. Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich der Auto-mobilbau in Deutschland zu einer Industrie ent» wickelt, deren Anlagekapital eine Milliarde längst überschritten hat. Darüber hinaus gibt die Krast-sahrzeugindustrie in weiterem Sinne, die Herstellung der Automobilspezialstahle und Pneumatiks, der Karosseriebau usw. rund einer Million Menschen Lohn und Brot. Bei einer Industrie von solch ge-walligem Umfang ist die Frage nach ihrer Zukunft gewiß nicht ohne Bedeutung und Interesse. Eine Antwort auf diese Frage gibt Dr. Theodor Kreuzkam in einem im Jmiiheft von „Westermanns Monats-heften" erschienenen Aussatz über den ..Automobilis-muS im internationalen Licht". Die Zukunft des AuiomobiliSmuS, sagt der Verfasser dort, liegt sicher nicht in den großen Touren- und Luxuswagen, son-der» in den Nutzwagen, das heißt in Motordrosch' ken, Omnibussen, Geschäfts- und Lastwagen uud in den sogenannten kleinen Volksautomobilen. Die Einführung und Ve>Wendung von Motorwagen für die Zwecke der industriellen Waren- und Güter-besörderung ist in ständiger Zunahme begriffen. Allerdings gehi diese Zunahme nur verhältnismäßig langsam vor sich. jedensallS ist sie nicht im winde-sten zu vergleichen mit der Schnelligkeit, mit der die Elnsuhruilg der LuxuS- und Sportautomobile erfolgt ist. Das hat seineu guten Grund: das Sport- und Luxusantomobil wurde aus persönlicher Neigung angeschasst, wobei nicht nach AnschaffuugS- oder Be-triebskosten und nicht nach der Wirtschaftlichkeit des Wagens gefragt wurde, sondern nur die Liebe für daS neue und schneidige Motorfahrzeug maßgebend war. Solche persönliche und sportliche Liebhaberei spielt aber bei der Einführung deS Motorlastwagens keine Rolle; hier kommt für den Interessenten ledig-lich die Frage in Betracht, ob sich durch den Motor-wagenbetrieb die Kosten der Lastenbesördcrung gegen-über dem Pferdesuhrwerk verringern lassen, ob und welche praktischen Vorteile der Molorlastwagen dem industriellen Betriebsleiter bei der Waren- und Güterbeförderung bietet. Diese Frage ist noch immer ilich: in bestimmter und allgemein gültiger Form zu beantworten, vielmehr gehen die Erfahrungen und Ergebnisse der verschiedenen Beiriebe ziemlich weit auseinander. Während eine Reihe von Betrieben, allerdings eist nach jahrelange» und teilweise recht kostspieligen Verbuchen, jeyt recht günstige Ergeb-nisse mit ihren Lastautomovilen erzielt haben, wurde von anderen Firmen der Motorwagen wieder in die Ecke gestellt und zum Pferdefuhrwerk ziirückgegangen, dcm nunmehr ewige Treue gctchworen ist. In vielen Fällen ist das Lastautomobil oder der sich dabei von selbst ergebende Lasiautomobilzug jedenfalls dazu be« rufen, deu Betrieb von Kleinbahnen zu ersetzen, und auch für die Heeresverwaltung hat das Lastauto-mobil großes Interesse, indem es in Krieg und Frieden im Fall der Not die Eisenbahn vertreten kann. Durch die staatliche Unterstützung, die den Käuscrn bestimmter Arte» von Lastautomobilen ge» währt wird, ist der Bau solcher Krastsahrzeuge sehr gefördert worden, und die vom Kriegsministerium von Zeit zu Zeit untelnommeucn größeren Proben fahrten sind dabei für die einzelnen Fabriken und besonders sue die Häufer sehr lehrreich. Für die Entwicklung des Auloiuobilismus bildet der Ausbau dl'S öffentlichen AulomodilverkchrLwesens sowie die Verwendung der Kraftfahrzeuge zu militärischen, postalischen und ähnlichen Zwecken ein wichtiges Moment, weil dadurch der Industrie eine gewisse Stetigkeit des Bedarfs auch in schlechten Zeilen ge» währ leistet wiid. Dazu kommt die weiter um sich greifende Verwendung der Automobilmotoren im Schiffbau und in der Luftschiffahrt. Alles in allem ist die Industrie mit guten Aussichten in den neuen Entwicklungsabschnitt eingetreten, und sie wird mit Vorsicht und Ruhe auch wohl etwaige wirtschaftliche Störungen überwinden. Würfel (fertige Rindsuppe) sind die besten! Deutsche Volksgenossen! fördert das Deutsche Haus durch Spenden, Mitgliedschaft und regen Besuch Scderdeutsch und freiheitlich Hcstnnte ist Mitglied des Z?er-eines „Zreie deutsche Schule!" Sitz in Wie«. Obmann: Hermann Brah in Hohenstadt. — Geschäftsstelle: Wien 7, Lerchenselderstraße 5. Eintriltsgedllhr 1 Jt. Mtgliedsiititlag minbejtenj l St. Grandun,,»dcnrag 50 St.. LebenSbeirraq 30 St. Die B«r-sinSjeitschrisi (otut für Miglieder l Si. Im Buchhandel 5 K Anschriften sind im allgemeinen an die Geschäftsstelle zu sende«. £ctu 6 Kotchche Wacht Orjssux 46 ^ Gesunden Magen haben wir und kein Magendrücken, keine Schmerzen, seit wir Feller's abführende Rhabarber Pillen m. d. M „Elsapillen" benutzen. Wir sagen Ihnen aus Erfahrung, versuchen Sie diese auch, sie regeln den Stuhl, fördern die Verdauung, wirken krampslindernd und blutverbessernd. 6 Schachteln franko 4 Kronen. Erzeuger nnr Apotheker E. B. Feller in Stubiea Elsaplatz Nr. 269 (Kroatien). Eingesendet- Des Hauses gier ist Reinlichkeit. Ein rein gehaltenes Heim betritt man stelS mit Freuve, wie bescheiden es auch sein mag. Wie Herr-lich erscheinen die Wohnräume, wenn blendend weiße Gardinen und reine Linnen sie zieren. Häuslichkeit und gute Seife allein sind hiezu erforderlich. Die erstere läßt sich nicht kaufen, die letztere aber ist als Sunlight Seife in jedem besseren Geschäfte [er> hältlich. 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Bliitttt zur Unterhaltung und Bclchrimg für Hans und Familie. __Ho««taqs»etlaze der „vealschen Wacht'' i» gilli. Nr. 23 .Die Südmarl" erscheint jeden Sonntag als uuentaeUliche Beilage ftlr die Leser der „Deutschen Wacht". — Einzeln ist „Die Südmart" nicht käuflich. 1912 Adele. Von Rudolf Bernreiter, Marburg. Kein Mißton stört den in Moll fließenden Rhythmus meiner Träumerei.-- Nacht ists, Nacht, eine wundersame Mond-nacht. Und das weite Land — es liegt vor mir — öde und so öde. Schön mag es sein für jene, die glückdnrchwärmten HcrzenS, doch ach, für mich so trostlos, starr und stumm und tot. Für andere früh, jahrssüß. Und der Ton der ewigen Lebenösaite — was singt er da im weiten Land von Sehnsucht, von jenem reinen Bilde verlorenen Glückes, das greifbar nahe voll süßlicher LiebeSandacht in längst vergangenen Tagen mich hat nmgaukelt. Umgaukelt, ja! ES war wie sündhaft Gankel-spiel des Glückes, das mich betrogen, betrogen um Stunden seliger Gebundenheit an Ueberirdisches. O Glück, wie bist du so flatterhaft; gleich jenem Lindenblatte, daS, kaum im Zug des Erden-Hauches, in alle Winde entfleucht. Wir Menschen, die wir doch alle so arm, sind uns gar zu selten bewußt, wann wir denn unS im Glücke befinden, und sind wirS einmal, dann klemmt sich eine innere Ergriffenheit dazwischen, eine still« ergebene Entsagung und langt daneben, tastend, suchend nach Unermeßlichem im Dunkel dieser Erden. Kommt aber dann nach langer Zeit jenes stille Gedenken an verwichene Tage, dann sühlen wir, wie tief gegraben jene Träume und jene« Seufzen, die stillergebenc Entsagung in uuserer Seele.-- --Adele ist tot. Soll ich es, kann und darf ich es fassen? Ich muß, er zerrt unbarmherzig an meiner Seele, er, der Unerbittliche, dem sich selbst die Stärksten und Größten der Menschen beugen mußten, stumm und stumpf wie ich, er, der Schmerz, der furchtbare Schmerz. Und sie starb, starb, ehe sie noch erblüht, die liebliche Knospt, deren Keimen ihrer Umgebung ein wundersam Symbol schattenloser Werde zum Großen, Erhabenen gewesen. Melpomene, um die Adele, die reine, ehrlich buhlte, sollte der jungen Seele heiligem Vorwärts entgegentreten im öden Pfade banaler Realistik. Adele, voll flammendem Idealismus, sollte elend dahinsiechen am fressenden Gifte ekliger Lebens-Wahrheit, das ihr ein Bube eingeträufelt in die überaus reine Seele. Im Ekel und Schmerz der Aussätzigen, im Grauen und Grausen jener gesürchteten Beulenpest erlosch das lichtnmstobene Menschenkind, die Blüte göttlicher Reinheit.-- Da lag sie dann im stillen Meer blütenschwerer Trauerkränze, heilig gefaltet die wunderjchmalen Händchen, in Myrthen gekrönt das liebe Köpferl, feliglächelnd das Engelantlitz. Ein sanftes Weh nur, umspielend leicht die bleichen Lippen, übertönt deS Glückes hellen Farbenschein, das in der letzten Augenblicke heftigem Atmen der ewigen Glückes zu-strebenden Seele entflohen war.-- Um Ostern warS. Draußen ging rolflammend der junge Tag auf. Die Glocken fangen so rein, so voll- und vieltönig den Ehoral der Auferstehung. Und wir sangen mit, wir alle, die wir da waren, die mit den schweren und die mit den leichten .Kerzen. So trug man mein Adelchen zu Grabe — °— Grüner Rasen kleidet den Grabeshügel. Ein Stein des Gedenkens, nur schlicht und klein, verrät uns des Grabes Toten. Und eine Myrthe blüht am Grabe, dieselbe, die im Borjahre das bräutliche Kind am Fenster im Blumenstöcke! zwischen Tulpen, Hyazinthen und anderen FrÜhjahrSblumen blühen hatte. Die Myrthe wollte eS sich zum Kranze der Braut winden; er sollte sie schmücken, er, der Selbstgewnndene, erstanden ans den Blüten, die er« sprossen aus der selbstgepflanzten, selbsterzogenen Myrthe. O Myrthe, bildest du nicht daS Wahrzeichen ewigen Blühen», ewigen Leben»? Und so kündest du am Grabeshügel dieser Toten da» Fortblühen, Fortleben dieser jungen weichen Seele. Oder spottest du meinem Glauben an Seligkeit, an jene» unend-lich weite reine Land?. Ist» Spott und Trug, ist» Trost. Hoffnung, die du, o Myrthe am Grabe, meiner armen Seele einflößt? Jsts Wahn,'in dem ich lebe, oder sind e» Wonnegefilde, die mich beherbergen, Erkenntnis einer großen Sache in mir wachwcckend?-- --Als wir zum erstenmal un» gesehen. Wann warS wohl und wo? Gleichviel. Ich sah sie und die ihren Blicke trafen die meinen und wir lernten uns kennen und lernten uns lieben. ES war eine Zeit in Lust und Andacht, so groß und so heilig. Sie war ganz mein, ganz — und ich gehörte ihr. Wir beide waren eins, bis jene große Stuude kam, die uns ein schäbiger Ge-nußmcnsch herbeigeführt. Adele war hingebungsvoll wie ein Kind, ganz, ganz ergeben war sie mir — gleichsam als Dank für die Offenbarung, die ich ihr erschloß, indem ich dem schönen Kinde einen Weg gezeigt zur Freude --ich hielt sie heilig, hoch in Ehren. DaS Weib ist mir ein Heiligtum. Sie war mir ein Heiligtum, ja, sie war es — dann kam er, entriß die Willensschwache meinem Herzen, nistete sich im leichten AdeleS ein — und dann — war sie da, die surchtbar große Stunde, von der an sie erst dahinsiechte, langsam, im Wahn — einmal war es jener stille, schreckensvolle Wahn, dann wieder jener tolle, der sie tanzen und heulen machte, tanzen und springen, bis ihr der Schaum ans dem Munde, von eklem Blnte dnrchädert, quoll — die Stunde, von der an sie sich bewußt war, wessen Reich daS Reich der Toten. Sie fand sich ein im Reich der Toten — schweren Leibes stürzte sie sich in die Flute« be« Stromes-- Adele« Tod war mir eine Offenbarung.-- __Kein Mißton stört den in Moll fließen- den Rhythmus meiner Träumerei. (Nachdruck Verbote«) Aas Hräumen und Nachtwandeln. Bon Dr. med. R. Rossen. Wenn das Frühjahr bei allen Lebewesen die Natur sich mächtiger regen läßt al« sonst, so bleibt natürlich das Seelen- und Geistesleben nicht ganz ausgeschlossen, weder im Wachen noch Im Schlafen, oder richtiger im Träumen. Die Träume werden häufiger, stärker, bei einigen Personen nimmt da» Träumen den höchsten Grad an: da» Nachtwandeln. Das Problem des Träumen» hat schon von jeher die größten Geister beschäftigt und selbst heute noch grübeln große Gelehrte darüber nach. Gerade in der neuesten Zeit sind verschiedene Abhandlungen über das Wesen deS TräumenS erschienen, die Auf-sehen erregten, weil sie anscheinend etwaS Neues zu sagen hatten. Die bedeutendste Schrift ist die vom Wiener Professor Freud. Er stellt als einzige und sich überall geltend machende Tendenz im Träumen die Wnnschersülluug hin. Mit wenig Worten also: Jeder Traum ist eine Wunscherfüllung. Diese angenehme Erklärung ist zwar sehr schön und originell, aber sie ist leider nicht ganz richtig. ES gibt viele Menschen, die stets nur so Unange-nehmes und Schreckliches träumen, daß sie sich folchcs im Wachen niemals wünschen würden. Die-scs große Heer der beängstigend Träumenden bilden die Kranken, namentlich die Herzkranken, die in ihren Träumen meist irgendwo eingeschlossen sind oder denen sonst eine Gefahr droht. Diese Art zu träu-men liegt im Wesen der Krankheit. Fast alle Herz-kranken sind Pessimisten. Alles dies halte schon Aristoteles, der Schüler Plalons und der Lehrer Alexander deS Großen, gewußt und gelehrt. Er schrieb schon vor mehr als zweitausend Jahren, daß sich künftige Krankheiten im Traume anmelden könnten, lange vor AnSbruch derselben. DaS ist bei Herzkranken in der Tat der Fall. Im übrigen hielt Aristoteles nicht viel vom Träumen, er legte ihm gar keine Wichtigkeit bei und bestritt ihm ganz ent-schieden jede prophetische Kraft. Und dennoch gibt eS heute noch Personen, die an Traumdeutung glauben. Viele sagen zwar: „Träume sind Schäume," aber fast in jedem Bolk ruht unausrottbar immer noch die Vorstellung von der prophetischen Krast der Träume, die nur der richtigen Dentuug bedürfen. Dieser Glaube findet ja allerdings eine Be-krästigung durch wichtige und ehrwürdige Urkunden der Vergangenheit, spricht doch selbst die Bibel von Träumen, die zwar nicht durch die Träumenden selbst, wohl aber von weisen und frommen Man-nern gedeutet, daS heißt richtig ausgelegt wurden. WaS die moderne Forschung über daS Träumen denkt, ist folgendes: DaS Träumen geschieht ganz unwillkürlich, gegen den Willen des Betreffenden, jedoch arbeitet daS Gehirn ganz nach denselben Gesetzen wie im Wachen. Der feste, gesunde Schlas ist traumlos, mit Recht nennt man daher das Tränmen ein Mittelzustand zwischen Wachen und Schlafen. Der höchste Grad des Träumen» ist daS Nachtwandeln. Die Veranlassungen zum Träumen sind meist starke oder verblüffende Sinneseindrücke, die man im Laufe deS Tages gehabt hat. Auch starke Wirkun-gen auf da» vegetative Nervensystem, wie eine ent-blühte Schulter während des SchlaseS oder zu starkes Essen und Trinken kurz vor dem Schlafe verursachen Träume, und zwar meist unfreundliche, beängstigende. Man will beobachtet haben, daß di« Träume erst kurz vor dem Erwachen zustande kommen. Ueber die Zeitdauer de« Traumes zu urteilen gibt eS kein Mittel. JedensallS ist mit dem Träumen eine außer-ordentliche Zeittäuschung verbunden, e« spielt sich alle« schneller ab, al« der Träumende nach dem Erwachen glaub», denn manche anscheinend lange Träume finden in der kurzen Zeit während des Erwachens statt. Der geistig arbeitende Mensch hat meist einen leiseren Schlaf als der körperlich arbeitende. Des-halb muß er auf seine Schlasstätte mehr Sorgfalt verwenden nnd »ede« störende Eingreifen verhüten. Manche Menschen verschlasen ganz ruhig ein Ge-witter, andere dagegen wachen schon aus, wenn ihnen ein Licht aus den Nachtisch gesetzt wird. Schon da« Bollmondlicht erweckt manche Menschen und erregt bei einigen mehr oder weniger Somnam-bulismus, daher kommt auch die Benennung Mond-süchtiger. Auch Farben wirken nach ihrer Beschaffen-heit schlasraubend oder schlasbringend. Morgenröte und Abendröte, lebhaste Farben der Blumen haben eine ermunternde Wirkung, inde« blaue Farben eine beruhigende Kraft besitzen. Die Vorliebe sür blaue Tapeten in Schlafzimmern ist daher erklärlich und vollkommen berechtigt. Im tiesen, gesunden, stärken-den Schlaf zeigt sich zwar durchaus keine Aeuße-rung des Seelenlebens, aber dennoch ist die Seele nicht ganz von der Außenwelt abgeschlossen. Nament-lich sind die Ohren dem Schall geöffnet und wenn die Stille der Nacht durch ein fremde« Geräusch unterbrochen wird, so wird das von vielen fcchlä-fern aus eine dunkle Weise vernommen, manchen bringt es auch zum Erwachen. Im wachen Zustande übt der kritische Ver-stand einen bestimmenden Einfluß auf das Wirken der Phantasie au«, im Traume aber herrscht die Gedankenverbindung unbeschränkt und zügellos, die Vorstellungen kommen nicht immer nacheinander, sondern oft gleichzeitig und gestalten sich zu den seltsamsten Kombinationen, das ist da« wüste Träu-men. Als wesentlicher Charakter des Traumes ist die Illusion zu betrachten, wodurch blos emgebil-dete Zustände sür wirkliche Erlebnisse gehalten wer-den. Sobald wir aber die Illusion de« Traumes erkennen, dann sind wir auch schon erwacht. Das getreue Erzählen eine« Traumes ist meist schwierig, teil« weil die Bilder selbst unklar waren, teil« weil kein logischer Zusammenhang vorhanden war. Wie bereit« erwähnt, ist der höchste Grad de« Traume« da« Wandern im Schlase, daS Nachtwandeln. Bei vollkommenem Somnambulismus verläßt der Träumer sein Lager und unternimmt weite Wanderungen mit starr offenen oder auch geschlosse-nen Augen. Er wandelt über schmale Stege mit der größten Sicherheit, besteigt Dächer oder Felsen, kehrt dann wieder auf sein Nachtlager zurück, ohne aber die geringste Erinnerung von seinem Tun zu haben. Alle Bewegungen de« Nachtwandelnden er-solgen mit großer Bedachtsamkeit und Sicherheit, nicht etwa wie die eine« Blinden, sondern als ob der Somnambule seine« Gesichte« mächtig wäre. Man nimmt daher auch vielfach an, daß bei Nacht» wandern btt «csicht«s!nn auf ein« eigne, unbegreifliche Weis« tätig ist. Ja den meisten Fallen beschränkt sich da« Nachtwandeln nur auf die Schlafstube oder die an-liegenden Zimmer. Der Nachtwandler geht meisten« nur umher, doch geschieht e« auch in einzelnen Fällen, daß er irgend eine gewohnte Beschäftigung vornimmt. Alle« aber geschieht mit der größten Ruhe und in der tiefsten Stille. Auch scheint da« Gehör de« Somnambulen nicht empfänglich zu sein für Geräusche, selbst nicht sür ungewöhnliche. Nur durch Berührung de« Wandelnden oder durch laute Nennung seines Namens wird er sofort geweckt, wo er dann'ganz erstaunt um sich schaut, da er seine Lage nicht begreifen kann. E« hat nicht« Wunder-bares, daß der Nachtwandler oft über die gefährlichsten Stellen mit verblüffender Leichtigkeit und Sicherheit schreitet, er kennt eben in seinem Traum-zustand gar nicht die Gefahr, die ihm durch den leisesten Fehltritt droht. Er gleicht hierin einem Kinde, welche« über gefährliche Stege läuft, fröh-lich an einem Abgrunde läuft, ohne zu beben, ohne abzustürzen, eS hat auch von der Gefahr keine Ahnung, keine Vorstellung. Würde man den Som» nambnlcn an einer gefährlichen Stelle aufwecken, so würde er auch da« Bewußtsein seiner gefährlichen Lage erhalten und dann erst wäre er der Gefahr wirklich ausgesetzt. Da« Nachtwandeln hat meistens seinen Grund in einer starken Reizung der Bauch-nerven, hervorgerufen durch Verdauungs- und Wurm-reiz. Es hat also seinen natürlichen Grund, ebenso sind die Handlungen aller svmnambnlen natürlicher Art, niemals tun sie etwas Wunderbare«, was gegen die Naturgesetze verstößt. Geschieht die« dennoch, so kann man ruhig annehmen, daß man e« mit Be-trügern zu tun hat. Heilmittel gegen daS Nachtwandeln sind in erster Linie folgende: Richtige Lebensweise, nament-lich viel Bewegung in frischer Lust und im Son-nenschein, frühes Aufstehen nnd abends nur leichte und geringe Nahrung, und zwar mehrere Stunden vor dem Schlafengehen, besonders znr Zeit des Vollmonde«. Sehr wohltueud ist Waldeslust, zumal bei Sonnenschein. Auch stellt man dem Somnambulen ein Gesäß mit kaltem Wasser an das Bett, denn sowie nur ein Fuß des Träumer« da« kalte Wasser berührt, erwacht er jäh, und er wird in Zukunft im Traume da« Bett nicht mehr verlassen. Da« Spreche» im Schlase ist kein Zeichen einer Krankheit, zumal nicht bei Kinder» oder jüngeren, lebhaften Personen. DaS Aufschrecken, Anfjahren im Schlase, ver-bunden mit Herzklopfen, muß dagegen als ein Zeichen der Nervosität betrachtet werden, wenn es sich häufiger wiederholt. Vereinzelt uud bald nach dem Ein« schlafen schrecken auch sonst ganz gesunde Personen znsammen, da« hat nicht« zu bedeuten. Zu erwähnen wäre noch da« Alpdrücken, wie man jenen Anfall nennt, der ängstliche Traumbilder erzeugt, mit Druck aus die Herzgrube und mit Atemnot. Bei völligem Erwachen schwindet der An-fall sosort. Im mystischen Mittelalter glaubte man, daß sich d«m Träumer ein »obosb ober Dämon auf bit Brust setzte. Der Name Alp ist auS der allcn Wunberlehre von ben Elementargeistern genommen, Hilfst nvlch^r hi# t anders geworden, nicht zum wenig-sten, weil die fremde Spionage sich nicht mehr auf Beobachtungen beschränkt, sondern auch die Nieder-lag« ihres Gegners vorzubereiten sucht. Schließlich kann man die Stiche einzelner Mücken, aber nicht die von Schwärmen ertragen. Als Kundschafter sind häufig schon die zur Erlernung einer Fremdsprache ins Ausland beurlaubten Offiziere zu betrachten. Allein das Berufsinteresse wird sie veihindern, an eine« Uebnngsplatz, einer Befestigung, einer militä-rischen Verladerampe mit geschlossenen Augen vor-überzugchen. Sie mögen sogar auf Befehl ihrer Vorgesetzten ganz bestimmte Ausgabe» erfüllen oder ein besonderes ^eobachtungsfeld bereisen. Die anglo-indische Heeresleitung beurlaubt alljährlich zehn Of-srzieie zum Erlernen des Russischen und gewährt ihnen Kilometer- und Tagegelder. Die Herren sah-ren nicht etwa alle nach Moskau oder Petersburg, sondern jeder in eine ihm zugewiesene bestimmte Zone des Zarenreichs. Dort joll er viel- Ortschaf. Ich besuchen. Auf die Art der Mission beutet die Tatsache, baß er Briese bei Konsulaten abgeben darf. Von Petersburg trägt sie der sogenannte Königsbote im Depeschenbeutel der Botschaft nach London. Jede Botschaft oder Legation ist auch eine Nachrichlenagenlur, die anf mehr oder weniger loyale Art, durch Liktüre und geselligen Vei kehr, aber manchmal anch gegen Bezahlung, zunächst politische Geheimnisse zu ergründen versucht. Um hinter militärische oder militärpolitische Geheimnisse zu kommen, hat sie einen soldatischen Kundschafter in der Person des Militärattachees. Bemerkt sei gleich, daß «S unseren MilitärattacheeS seit Jahr und Tag untersagt ist, solchen Neuigkeiten aus krumme», cineS Ehrenmannes nicht würdigem Wege nichzngehen. Der in der fremden Hauptstadt tätige Offizier soll sehen, hören, lesen und auch im Verkehre mit andern Mi-lirärattacheeS und Offizieren des FremdheereS Wün-fchenswertes erfahren. Er beobachtet die fremde Truppe bei Uebungen und im Manöver, aber auch auf der Straße. Er ist immer im Dienst, und wenn er beim Gang durch die Pariser Straßen den ' seinen Mann seinen Unierossizie? in die Kneipe ren sieht, gibt ihm das Schauspiel nicht minder denken und bei häufiger Wiederholung zu berich« ten als der Jubel der Bevölkerung beim Anblick es neuerdings wieder ausgelebte» täglichen großen Zapfenstreichs mit Musik. Nachdruck verboten. || ~ Verleger: Circus M. Schmidt || Redigiert von Dolly A. Back! ILLUSTRIERTE BESCHREIBUNG DES ZIRKUS SCHMIDT Nur 4 Tage!5 iv ur t rage ■ Dienstag, den 11. Juni, abends 81, Uhr Eröffnungsvorstellung auf der Festwiese. Preise der Platze: Loge für f> Personen K 15.—, Sperrsitz I. Reihe K 3.—, Sperrsitz II. Reihe K 2.40, I. Platz 3. bis 4 Reihe K 1.60, II. Platz 5. bis 6. Reihe K 1.20, III. Platz 7. Reihe K 1.—. Galerie K —.40. (Kindel unter 10 Jahren und Militär haben Ermässigung auf sämtlichen Plätzen, ausser Logen und Sperrsitz I. Reihe. Kartenvorverkauf in der Buchhandlung (ieorg Al'0 sein von jeher zahlreiches Personal, noch durch Engagiernng neuer, gutgeschulten Kräfte, sowie Regisseure, Bereiter, Reklameieute, Elektrotechniker, Maschinenmeister und Bediente vermehrt. Seine eigene elektrische Anlage versteh; den Zirkus Schmidt mil einer verschwenderischen Beleuchtung. Derselbe bes tzt ausserdem eine bestens organisierte Musikkapelle, deren Kapellmeister der Komponist Franz Bixek ist. . , . Derart ausgestaltet, hofft nun Direktor Schmidt, dass er alles aufgeboten hat, was in seinen Kräften stand und dass er seinem hiesigen Gastspiele mit den besten Hoffnungen entgegensehen kann. Wir empfehlen dieses kleine Heftchen Jedermann zur freundlichen Durchsicht mit der Bitte, die Vorstellungen des Zirkus Schmidt durch je zahlreicheren Besuch und je öfter beehren zu wollen. Hochachtungsvoll Dolly A. BflCk Geschäftsführer des Zirkus Schmidt. Bei i Nachmittags-Vorstellungen gelaiangt das ganze Abendpro- Karten sind an Laken bei der Zlrkuskassa von 10 Uhr vormittags und 4 Uhr nachmittags bis xam Ende der Vorstellung, und an den bekaantgegebeu«* Varverkaafastellen. Die Karten sind nur für die O"------S*---D----- --------r DMLBim^C^CVCUM f •« Mit »>»' iv.i •« s: g gratnm zur Aufführung :: j~" Vorstellung giltig, flr welche selbe gelöst worden sind Das Rauchen und Mitbringen von Hunden ist polizeilich s: streng verboten :: Bitte Direktor M. Schmidt Die Zirkusfamiiie Schmidt. Es gibt viele Freunde, viele begeisterte Verehrer, die Herrn Direktor Michael Schmidt im Laufe seiner verschiedenen Gastspiele erworben hat und dürfte daher manchen interessieren, etwas von seiner Laufbahn, von seiner Familie und von seiner Person zu vernehmen. Mit unermüdlicher Willenskraft bahnte er sich den Weg zum Gipfel d. Erfolges, womit sich nur Wenige prahlen können. Als Junge schon, war er nicht zuhausc zu halten wenn in das stille Alltagsleben sehes Vaterstädtchens das fahrende Volk Trompetengeschmetter und buntbewegle Abwechslung brachte, wenn draussen auf dem freien Platz vor den Toren über Nacht ein Riesenze't entstand, hinter dessen Wänden ein geheimnisvolles Treiben sich entwickelte. Jedesmal wurde er von dem eigenartigen Zauber gepackt, der diese fahrende Leute um-wob und unumstösslich reifte in ihm der Entschluß Seiltänzer, Springer und Reiter zu werden. Als im Jahre 1885 in seiner Vaterstadt ein Zirkus weilte, wandte er sich kurz entschlossen an dessen Direktor. Dieser nahm den Durgänger, der nicht in das väterliche Geschäft eintreten wollte, als Lehrling auf und gab ihm guten Unterricht im Seiltanzen und Kunstreiten. Er fühlte sich glücklich, weil sich seinem Dränge hier ein freies Feld eröffnete. Frau Direktor M. Schmidt Ein ausgesprochener Liebling des Publihums ist Frau Rosina Schmidt. So oft sie in der Arena erscheint, wird sie mit dem grössten Applaus begrüsst. Das Ehepaar dressierte zusammen zwei Vollblüter, welche Dressur einzig und allein in ihrer Art dasteht. Die erstklassigen Varietees und Zirkusse der grössten Weltstädte überhäuften das Ehepaar mit glänzenden Engagements, um diese wundervollen Dressurakte auch bei ihnen vorzuführen. Das Publikum in Paris, Berlin, Brüssel und Budapest geriet in wahrhafte Extasc bei diesen Vorstellungen. Die zwei Vollblüter, „Blondin" das auf einem fünf Meter hoch aufgespannten Seile spaziert und „Mimi" das auf einer Walze laufende Pferd, repräsentieren ein Riesenvermögen. Diese Produktionen sind märchenhaft und haben in ganz Europa die schönsten Erfolge errungen. Die schwere und sehr anstrengende Arbeit der Vorführung der Pferde vollführt Frau Rosina Schmidt, die mit einer meisterhaften Ruhe, Eleganz und Sicherheit ihre Aufgabe verrichtet, so, dass die Ovationen gar kein Ende nehmen wollen. Der Lohn des Verdienstes blieb auch nicht aus. In Paris wurden die Darbietungen des Direktors Schmidt und seiner Gemahlin Frau Rosina mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Aber Direktor Schmidt der Strebsamste aller Strebsamen, rastete trotz aller Triumphe nicht. Er gründete eine eigene Zirku$ges?!ls:haft und ging mit eisernem Fleisse seinen Artisten voran und war als Künstler unter allen der Tätigste. Wenn er aber in seiner Laufbahn so grosse Erfolge erzielen durfte, so ist ein guter Teil des Verdienstes seiner Gemahlin zuzuschreiben. Frau Rosina Schmidt ist nicht allein eine hervorragende Künstlerin, sondern ergänzt den Gatten auch auf administrativem Gebiete auf das Glücklichste. Sie ist eine selten begabte Frau, die von Abend zu Abend die besten Erfolge erzielt. Eine liebenswürdige Hausfrau, gestaltet sie das häusliche Lebe i ihres Gatten besonders angenehm. Alexander Schmidt, ihr Adoptivsohn. nimmt aber auch seinen Teil aus der Arbeit. Er ist ein unermüdlicher Helfer seiner Adoptiv-Eltern auf künstlerischem Gebiete in allen Zirkusangelegenheiten. Direktor Schmidt bestrebt sich die Erwartungen des hiesigen Publikums zu übertreffen und hoffentlich werde man dieses Bestreben mit ausverkauften Häusern lohnen. Wenn wir vom Zirkus Schmidt schreiben, können wir den Namen : Dolly A. Back nicht unerwähnt lassen. Schon seit mehreren Jahren wirkt derselbe als Geschäftsleiter beim Zirkus. Das Abw ekeln des Verkehrs des buntgewebten Zirkuslebens, liegt in seine Hände. Energisch, fleissig und unermüdlich. hat er als Fachmann viel dazu beigetragen, den Namen und den Ruf des Zirkus Schmidt über die Grenzen des Landes weit hinaus so vorteilhaft bekannt zu machen. Masse ndressur Komi: eh.: Dreisur Eine Charakterskizze aus fcm Zirkusleben. Die Bezeichnung .Landstreicher" gebrauchten unsere Vorfahren ohne Unterschied für wandernde Quacksalber, Abenteuerer, Himmelreicher, Gaukler. Es wäre aber ein schönes Augenaufreissen, wenn sie heute die Zirkusmonarchen und Karousselkönige, die Kinematographtheaterinhabern, die internationalen Artisten und das ganze Heer der Schausteller zur Sicht bekamen. Die wollten sich schon entschieden dagegen verwahren, wenn man sie .Landstreicher" nennen wollte. Von Akrobaten, Seiltänzern, Springern und Jongleuren wird uns viel von früherer Zeit her berichtet und haben wir zahlreiche Abbildungen von ihnen und ihren halsbrecherischen Künsten aus dem 16. und 18. Jahrhundert. Aber von einer richtigen Menagerie hören wir sogar im 18. Jahrhundert noch nichts. Ebensowenig finden wir in den früheren Jahrhunderten einen eigentlichen Zirkus erwähnt. Nur hin und wieder wurde eines Kunstreiters gedacht. So lesen wir von einem Kunstreiter, der sich im Jahre 1588 zu Prag, vor Rudolf den II. produzierte, wie er im vollen Rennen auf den Sattel stand, absass, wieder aufsprang und sogar, als das Ross zu stark gelaufen, sich auf dem Sattel an den Kopf stellte und andere Kunststücke mehr machte, die der kaiserlichen Majetät wohlgefielen und darauf er auch eine stattliche Verehrung davontrug. Die höhere Zirkuskunst ist somit eine Errungenschaft des 19. Jahrhunderts. Welch ein Unterschied gegen einst und jetzt. Vor Rreiheitsdressur wenigen Jahrzenten noch zogen die Fahrenden mit ihren Wagea von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt und trugt n die Verachtung der sess-haften Bürgern stolz wie ein Königskleid. Höchstens Kinderarten starrten ihnen traumhaft nach. Heute baut man d.m Gaukler voa ehedem, Paläste. Jede grössere Stadt hat ihren Zirkus. In Wien, Berlin, Paris London und Newyork, finden wir die klassischen Stätten ihres Wirkens. Der Zirkus triumphiert! Das Publikum der grössten Weltstädte und der kleinsten Dörfer wandert mit derselben Freude im Zirkus. Die glänzenden Reiterspiele und athletischen Szenen besitzen viele Anziehungskraft, estätische Schönheit und künstlerischen Wert. Die brillanten Attraktionen amüsieren aber nicht blos das Weitstadtpublikum. Die Wanderzirkusse führen dasselbe vor, wie solche der grossen Städte. Eine der grössten dieser Wanderunternehmungen ist der mit Separatzuge reisende Zirkus Schmidt, welcher ein riesiges Vermögen darstellt mit seinen zahlreichen dressierten Pferden, dressierten Affenmengen, welches Vermögen lukrativ ausgenützt werden muss. Die Vorstellungen des Z>rkus Schrridt b Iden ein Ereign s in jeder einzelnen Stadt, indem man dort dasselbe glänzende Programm zu sehen bekommt, wie in de grössten wehstädtischen s'abilen Zirkus. iXT2X1 1912. »ILLUSTRIERTE BESCHREIBUNG" DES ZIRKUS M. SCHMIDT Seite 3 Der ZIRKUS Schmidt Schimpanse beim Soupce (Menschlicher Affe) Der Zirkus Schmidt ist eine jener riesigen Unternehmungen, deren Namen heute bereits in allen Kulturstaaten wohl bekannt ist. Und auch unter den Ersten ein hrster ist Dir. Schmidt, der als Jüngling seine Laufbahn beginnend, es zum modernen, erstrangigen Zirkusleiter gebracht hat. Direktor Schmidt hat seine erst. Lorbeeren schon früh als glänzender, bravu-riöscr Artist erworben. Wer kannte in der zweiten Hälfte der Jahren Herrn Schmidt, den erstklassigen Exzentriker, den anerkannten Liebling des Publikums, dem alle Herzen entgegenflogen. wenn er in der Manege erschien, dessen bravuriöse Kunststücke auch die kühlsten Fachmänner mit freudigem Frohlocken begleiteten, der stets ein von Gott begnadeter, unvergleichlicher Künstler war. Seine Staunen erregenden, überraschenden Schaustellungen, die er mit spielender Eleganz, nie versagender Sicherheit und Leichtigkeit und stets mit freundlichem, lieben Lächeln auf den Lippen vorführte, sein trotz allem Ruhm und Erfolgen bescheidener Charakter. seine feine Bildung und Intelligenz, haben ihm eine seltene Volkstümlichkeit verschalt. Welch allgemeiner Beliebtheit sich Michael Schmidt als Künstler und Mensch erfreu*, beweist auch das, dass so oft er mit seinem Zirkus in Pressburg gastiert, Erzherzog Friedrich mit seiner Familie jedesmal einigen seiner Vorstellungen beiwohnt. Gelegentlich seines Aufenthaltes in Sarajevo, erschien der Gouverneur von Varrasan fast allabendlich im Zirkus. Wir müssen es als Tatsache anerkennen, dass ausser dem Dir. Schmidt, kein anderer Zirkusbesitzer existiert, der so manigfaltige und grosse Opfer im Interesse des Publikums bringen würde, wie er. Er benutzte die heurige Sommerfrische dazu, um persönlich nach Afrika zu reisen, um dort einige vortrefflich schöne Schimpans-Exemplare aufzutreiben. Dies ist eine schwere Arbeit und gehört viel Umsicht dazu Die Schimpansen sind wie bekannt, Schimpanse beim Champagner (Menschlicher Affe) sehr hcikliche Tiere und gehört zu ihrer Auswahl grosse Fachkenntnisse, Erfahrungen und Vorstudien. Herr Direktor Schmidt verfügt über alle diese Eigenschaften, konnte indessen doch nur nach vielwöchentlichem Aufenthalt lind vielen Abenteuern, die ihm am besten passenden und gelehrigen menschlichen Schimpanse auffinden. Vorigen Herbst, als die Vorstellungen des Zirkus Schmidt beendigt wurden, kam Herr Direktor Schmidt in Transvaal an, wo er gemeinschaftlich mit den dortigen Farmern am Ufer des Lin-popo Flusses viele Affen gefangen nahm. ' Er wählte die besten seiner Jagdbeute aus und kam nachhause. Die besten Exemplare dieser Beute waren .Hans!" ■nd .Grete". Diese beiden sind wahrhaftige Prachtexemplare. Zwar sind ihm auf dem Wege einige teuere und wertvolle Schimpanse zugrunde fegangen. aber die lebend gebliebenen Schimpanse repräsentieren ein ganzes Vermögen. Herr Direktor Schmidt |hat nun seime wun.ierbare Affendressur beendigt, welche heule die Interessanteste und wundervollste Sehenswürdigkeit bietet. Ausser der beigebrachten Dressur, zeigt sich in „Hansi" und .Grete" auchi eine natürliche Intelligenz. Tatsache ist es, dass das Publikum wohl schon gelehrte Affen gesehen hat, aber so ausseror-dentlrch gelehirt, so allwissend als .Hansi" und »Grete" aus dem Zirkus Schmidt, hat man noch annähernd nicht gesehen. Wenn wir in dem Mittelalter leben würden, so hätte man den Direktor Schmidt schon seit langem als Hexenmeister auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die grösste Tugend des Schülers des Herrn Dir. Schmidt ist die, dass sie ihre unvergleichlichen Produktionen ohne jeden Befehl, Mahnung ganz von sich selbst, ja fast augenscheinlich denkend, zur Schau stellen. .Hansi" 5 Schulreiterin und «Grete* erscheinen in bril- Schimpanse als Radfahrer (Menschlicher Affe) lanter Abendtoilette, als wirklicher Kavalier und vornehme Dame vor dem Publikum. .Hansi" zieht seine Handschuhe ab, nimmt den Zilin-der vom Kopf und greifen in der Gesellschaft des Herrn Schmidt zu dem Nachtmahl. Sie binden sich die Serviette vor, schenken ein, speisen mit Gabel und Messer. Später liebelt .Hansi" mit seiner »Grete". Und sie treiben noch viele, viele kleine Spässe und grotesken Ulk. Aber der Schlager kommt erst. .Hansi" tritt als Bizykle-Virtuos auf. Ohne jede Hilfe schwingt er sich selbst auf die Maschine, welche er sodann mit rasender Schnelligkeit im Zickzackwege hin- und herführt. Das Steuerrad hält er blos mit der einen Hand, in der anderen Hand hält er ein bis am Rande gefülltes Champagnerglas und balan-ziert so, dass kein Tropfen aus dem Glase {liesst. Man stellt ihm sodann zwei Flaschenreihen in den Weg und rast er mit seiner Maschine im zick-zack zwischen diesen Flaschen, ohne eine einzige Flasche zu beschädigen. Endlich fährt er über den Körper eines Bedienten, aber selbst dann kommt er nicht aus den Schwung. Herr Direktor Schmidt wird aber noch mehr Wunder dieser seiner Dressuren dem Publikum vorführen, weil ja das, was wir von diesen beiden Schimpansen geschrieben, nur ein schaches Bild dessen ist, was man in der Arena des Zirkus Schmidt zu sehen bekommt. Je grössere Dimensionen der Betrieb eines Unternehmens annimmt, desto mehr erhöht sich bekanntlich das Einkommen des Unternehmens selbst. Dieses Grundgesetz findet nirgends mehr praktischere Anwendung, als eben im Zirkus Schmidt. Die Kapitalsansammlung in grossartigen Unternehmungen war bisher eine spezielle amerikanische Erscheinung. Mit der Zeit aber finden wir diese Erscheinung auch auf dem europäischen Kontinent und namentlich finden wir in Zirkusunternehmungen riesige Kapitalien angelegt. Ein solcher moderner Zirkusbetrieb erscheint heut- & _ zutage als eine mächtige, pünktlich funktionierende Maschinerie, deren künstlerisches, nie versagendes, die ÜJ1 *\ einzelnen Kräfte voll ausnützendes < Vlr \ Zusammenwirken jeden in Erstaunen v" V .V \ setzt. . Die Organisation, das ist der Schlüssel zum Geheimniss. Jedoch in einem höheren Sinne, als wir dies gewöhnlich nehmen, eine Or-ganisation, die im gegebenen Falle auch moralische und soziale Werte repräsentiert. m W Ein psychologischer Moment liegt in der geistigen und selischen Befähigung des Arbeitgebers und der Arbeitnehmer, eine soziale Bedeutung birgt die Interessengemein- Reiterin ohne Sattel .ILLUSTRIERTE BESCHREIBUNG" DES'ZIRKUS M. SCHMIDT (31R F aVILACI2T! schalt beider, in den sozusagen natürlicher, und intelektucllen Eigenschaften der Einrichtungen u. in der richtigen Wahl jener Faktoren, deren Zusammenwirken den Erfolg „sichern. Das Arrangement der Ämter, das Aufstellen und Ausrüsten der Hütten, die Herbeischaffung des ungeheueren lebenden und toten Materials, dies sind lauter Details, die bei dem Schmidt'schen Zirkusunternehmen auf die zweckmässigste Ausnützung der menschlichen und maschinellen Krälte gegründet sind. Die Menschenkraft wird, wo nur irgend möglich, durch technische Hilfsmittel ersetzt, u. zwar nicht nur im Betrieb, sondern auch in den Ämtern. Alle Administrationsbeamten des Zirkus Schmidt vom Geschäftsführer bis zum Betriebsinspektor. Reklamechef und Kassier, sind in ihrem Fache anerkannte Kräite und sowohl Hütten- und Stallmeister, Regisseure und sonstige Beamten versehen ihr Amt pünktlich und gewissenhaft. Die riesige Arbeit, die einer Vorstellung des Zirkus Schmidt in einer Stadt vorangeht, verdient hier wohl einer Erwähnung. Schon die Reklame dieser grossen Unternehmung ist erstaun- lich Schon Wochen vorher ist auf jeder Säule und Affichcntafe zu lesen: Der Zirkus Schmidt kommt"! Die grossen farbigen Plakate künden "mit weithin sichtbaren Lettern die Ankunft des spannenden Ereignisses, eines Gastspieles des Zirkus Schmidt. Es kommt der Tag der Eröffnung. Der Einzug des Zirkus erhöht die Erwartung auf den Siedepunkt. Vor dem Bahnhof und den Abgängen drängen sich die Leute, damit sie des einzig malerischen Lildes des Einzuges des Zirkus, nicht verlustig werden. Nur die dem Separatzug entsteigenden Zirkusmitglieder, die Veranlasset des Spektakels, bleiben ohne jede Aufregung. Wer da glaubt, das die Aus adung und Entleerung des lanoen Separatzuges mit viel L.rm und vielen Umstand.ichkLiten vor sich gehen wird, der täuscht sich sehr. Kaum fallt ein Uort wahrend der ganzen Arbeit. Nicht einmal ein Kommandowort ist nötig. In dem Moment, wo der Zug hält, beginnt auch schon die Arbeit in den mächtigen Wägen. Die Artisten verlassen eilig ihre Kupcs und Sehen rasch zur Stadt, um sich Quartiere zu » verschaffen, während der Geschäftsführer des Zirkus, mit den Bahnbeamten und Spediteuren einige Worte wechseln, die sich auf die Entleerung des Zuges beziehen. Mit stummen Winken ordnen die Zirkusbeamten die Reihenfolge der Waggons an, bringen die Pferde ins Freie und lassen die schwer beladene» Wagen mittelst technischer Vorrichtungen auf die Pampe hinunter nnd führen dann den Zug aui dem Schauplatz der nächsten Vorstellung. Das Ganze ist das Werk eines Augenblicks, kein Hasten, kein Drängen, kein Schreien oder sonstiger Lärm, alles geschieht mit imposanter Ruhe. In dieser Weise rollt ein Wagen nach dem anderen, dem Spielplatze zu. Nicht weniger ungeduldig, wie das Publikum, warten die von der langen Reise nervös und unruhig gewordenen edlen Pferde auf den Augenblick des Aussteigens. Mit fro- _ hem Gewieher grüssen sie ihre Herren und mit flinken Seitensprungen, die den schweren Transportpferden derart imponieren, dass sie solche nachahmen wollen, suchen sie ihrer Freude über die wiedergewonnene Freihat^Ausdruck A^den.^ umergebrachten zahlreichen Mitglieder der riesengrossen Affenfamilie geizen nicht mit Freudekundgebungen über die erfolgte Ankunft und erfüllen die Luft mit lautem Geschrei. Von vielen Schaulustigen begleitet, setzt sich endlich der ganze Trupp in Bewegung, um nach dem Aufstellungsplatze des Zirkus ' ^""Doch welche Überraschung trifft das Auge draussen am Ziel. Aus dem Nichts hervorgezaubert, durch geheimnisvolle Kratte aufgebracht, mit unheimlicher Raschheit vollendet, breitet sich eine mächtige, weisse Zeltstadt über den weiten Raum, die riesige, über 3000 Zuschauer fassende Arena bedeckend. Trotz der vor dem Eingang des Zirkus sich drängenden vielköpfigen Menge geht bereits der Billetverkauf glatt und rasch vor sich, mit einiger Aufmerksamkeit ist leicht wahrzunehmen, dass die Angestellten des Unternehmens ausgezeichnet geschult sind, jeder weis was er in jedem Moment zu tun hat und wie die Teile einer grossen Maschine, so wirken %hier die einzelnen Menschen zusammen. ' .. , Endlich ist alles bis auf das kleinste Detail fertiggestellt und schon strömt von allen Seiten das Publikum zur Eröffnungsvorstellung herbei, beglückt eilen sie alle Querdurchschnitt durch das 3 , Schattn«) K -.70. 50 Jahre La den ueutcn StalluaL«» Im Gebrauch bilHu(el »» Fresslunt.schlechter Verdannag, snr Verbessern»!; der Mllrli n. Verwehr»»x der MUehergibigkeit d. Ktthe. 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