Deutsche Macht (Krüyer „HiMer Zeitung"). •ritrtat I«t«» T»»»rist»> »nt •»■IM ant lotrt l«t ClDl «>l Z»stell»», ut« H«»» «lonotliA fl. —.65. MnMjdknt >. 1.50, h,ltilhn> H. »Mqiatnj ß. . WU #»l >. I M. *I»|iHrt« 1L Uto, st. «.40. Du einzelne fhtmm T kl. 3»|tr»te »4 Ions; bfl »ftms wi-»ntz»ln»gen knüpikihkadn fbtatt. Illclill srjii#» Jntn«!c tl( * 5»- ut »»«Ion»»» «». üebarttos Herik»». k. »»»>>,«rolu» I. G »rechst,»»«» »H XfUrtotl tlghch. ant NuVnohme kn Cmra- »I »M Ut RoAciUU«!. — RKUntitH» »«Tlofin. — WonolcriDlf »tttn nicht lurlttfoflc»»«. — Anonyme ^»tcnlun«ni nicht t«rUC»tB tC»t(« ilx. 84. Cilli, Sonntag, den 18. Oktober 1885. ».Die Politik des Wnbewukten." „Herr vergib ihnen, denn sie gissen nicht, was sie thun". — „in der That scheint eS, daß, wie eS eine Philosophie, »s auch eine Po-litik deS Unbewußten ftibt." Diese Worte sind die schärsste Kritik, welche die Politik der Regie-rungkmajorität seit Beginn der neuen Aera erfahren hat. Was denselben aber noch mehr Gewicht verleih», woS sie der gegenwärtigen Majorität und ihrem System gegenüber geradezu als ein Vernichtungsurtheil erscheinen läßt, das ist vor allem der Umstand, daß nicht etwa ein junger, heißblütiger Politiker der volksthümlichen, der deutschnationalen Richtung sie der Minister-dank entgegengeschleudert hat. nein, greise Staats-manner, erfahrene, ruhig dmkende Politiker stimmten in dieses Urtheil ein, welches die Mino-lität des Herrenhauses in der letzten Freitags-styung anläßlich der Adreßdebatte über die Koryphäen der heutigen Regierungspolitik ge-Ml hat. Stimmen wir National-Deutsche auch mit ten sonstigen Principien dieser HerrenhauSred--ner deS alten Systems durchaus nicht überein, im Kampfe gegen das bestehende System haben ihre bedeutungsvollen Worte unsere» ungetheil-testen Beisall, soweit sie die Haltlosigkeit der gegenwärtigen RegierungSprincipien betreffen. Nur in einem Punkte möchten wir dem Kriti-ler des neuen österreichischen Staatsgedankens gleich anfangs entgegentreten. Alle die großen Centralisten der frühere» Aera irren, wenn sie mit Hasner meinen, „daß es so nicht weiter gehen könne" wie bisher. Im Gegentheile wir glauben, daß es noch eine gute Weile in dem gegenwärtigen Geleise fortgehen wird. Die Her-ren von der Majorität befinden sich, wie alle Anzeichen schließen lassen, ausnehmend wohl bei dem gegenwärtigen System, kleine Meutereien im Regiernngslager werden schnell durch neue Zugeständnisse an ten Slavismus und den UliramontanismuS beschwichtigt, die Regierung Deutsche Art und Sitte. Scharfer Geist und weises Denken. Kühner Muth in der Gefahr. Macht sich selber fest zu lenken: Stets dem Deutschen eigen war. Edler Stolz ist ihm gegeben; Großmuth gegen jeden Feind; Teutsch ist mächt'ger Thatkraft Weben; Deutsch, was traulich uns vereint! Deutsch ist alle Treu, hienieden; Teutsch die innig wahre Lieb'; Deutsch die Sanftmuth, deutsch der Frieden; Deutsch des Wohlthun« edler Trieb! Eine reine Menschenseele, Alles Große, Edle hier. Lhne Falsch und ohne Fehle: Alles ist des Deutschen Zier! Nennt die Tilgenden erst Alle, Nennt, was ihr zu loben wißt: Alles nennt mit Einem Male, Seid gewiß, daß „deutsch" es ist! findet dabei ganz gut ihr Auskommen so lange sie auf Kosten der übriaen Provinzen zu geben hat und um die deutsche Opposition kümmert man sich einfach nicht, weil man sich ihrer unbe-dingten Staatstreue und Opserwilligkeit für alle Ewigkeit versichert hält. Aus einem andern Tone wird es vielmehr erst gehen, wenn auch die Deutschen einmal anfangen, für sich allein zu fordern, anstatt über die gefährdete Einheit zu klagen. Andere Saiten wird man aufziehen müssen, wenn der deutsche Michel einmal des ewigen Gebens müde, für sich behalten will, was er für sich braucht, wenn er nicht mehr von dem leben kann, was ihm die Gnade der Andern lassen mag. Und diese Zeit wird kommen, ja in gewissem Betrachte ist sie schon hereingebrochen. Es ist thatsächlich, al» ob wir die Wogen der jungen national-deutschen Bewegung bereits durch die Räume des Herrenhauses rauschen hörten, da Dr. Unger, der greise Präsident deS höchsten Gerichtshofes in die Worte auS« brich»: „Die genuin st e Frucht, das ureigenste Resultat der gegen-wärtigen Aera ist die mächtig an-geschwollene d e u t s ch . n a t i o n a l e Bewegung, die mit elementarer Kraft und gewaltiger Strömung die breite st ^nKreise der deutschen Bevölkerung erfaßt hat, die in ihren nationalen Interessen und in ihrer politischen Stellung sich bedroht fühlt. Die Ausgabe der Regierung wäre es ge-wefen, die immer weit«r um sich greifende Um-Wandlung der politischen Parteien in nationale und der allseitigen exclusiven Betonung oeS nationalen Moment'S entgegenzutreten, welche für Oesterreich die Gefahr deS Sprengstoffes ha t." Gerade wir Deutsche aber können in Oesterreich nicht eher wieder aus einen grünen Zweig kommen, bevor wir nicht sammt und sonders das nationale Mo- Wien. F. Fischer. Marvnrger Theaterbrief. Alljährlich um die Herbsteszeit, wenn in Wald und Flur daS Leben allgemach erstirbt, wenn sich das Laub der Bäume herbstlich zu färben beginnt, wenn draußen bereits rauhe Stürme sausen, wird'S bei uns Provinzlern auf einem andern Gebiete lebendig, der Theater-frühling beginnt. Wie die ersten Veilchen im Frühling, so sprießen in den Zeitungen erst einige Notizen über den Beginn der Theater-saison hervor, bald kommt die Voranzeige der Direktion, dann erschei »en in irgend einem Aus-lagekasten die Bilder der engagirten Künstler und Künstlerinnen und endlich mit Ende Sep-tember sind auch diese selbst zur Stelle. Die als leichtlebig verschrieene, lustige Künstlerschaar zieht ein in den Bau des Theaters, der den Sommer über öde und verlassen dagestanden und die „Bretter" welche vielleicht kurz zuvor noch den Mäuslein ein beliebter Tummilplatz waren, bedeuten durch sechs Monate hindurch wieder die Welt. Alle diese Umstände sind Heuer bei uns bereits eingetroffen, diesmal ist es die alte Theaterfirma Siege, deren Name beinahe hun-dert Jahre schon mit dem Theater verwebt ist, ment unbedingt allen anderen Interessen voran» stellen. Daß dieß aber auch bei d«« Deutschen überhaupt einmal eintreten könnte und theil» weise thatsächlich schon eingetreten ist. darin liegt eben die naiv« „Unbewußtheit" der g'gen-wältigen innern Politi?, denn die Leiter der-selben sind sich wohl noch heute nicht ganz klar darüber, wohin sie da» StaatSschiff Oesterreichs eigentlich lenken. Daß es dem Hafen der ver-sprochenen Versöhnung, dem gelobten Lande, wo die Völker Oesterreichs in Freundschaft und Brüderlichkeit zerfließen, nicht zusteuert, ist heute bereits mehr als gewiß. Aber auch dieß ge-schieht sicherlich unbewußterweise. Ungers wei-tereS Wor»: „Herr vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie »hun "! ist also in der That nicht bloß die Kennzeichnung, sondern geradezu die Entschuldigung der gegenwärtigen Regieruntzpolitik, die sicher das Gegentheil von dem beabsichtigt. waS sie erreicht. Daß sie aber dennoch unentwegt, so lange eS eben so sort-gehl in den bisher eingeschlagenen Bahnen wandeln wird, das haben neuerdings wieder die Worte des Grafen Taaffe felbst zu erken-nen gegeben, die wir an anderer Stelle aus-führlicher kennzeichnen. Zur finanziellen ^5age. Der Staaisvoranschlag, welchen der Finanz-minister Dr. v. DunajewSki am 14. d. dem Abgeordnetenhause vorlegte, zeigt folgende Hauptziffern. Das Gefammterfotderniß beträgt 513,582.710 fl. und ist um 6 6 Millionen nie-driger, als im Borjahre, die Bedeckung von 506,939.788 fl. ist um zwei Millionen höher als im Vorjahre. Das Gesammtdesicit dieses Jahres beträgt 6,642.922 fl. gegen 15,273.000 Gulden des Vorjahres. Also höhere Einnahmen, kleinere Ausgaben, ein abnehmendes Deficit, daS sind die Haupteffecte, mit denen das Finanzexpos« glänzen soll. Wie ist es aber nun möglich geworden, diese höheren Einnahmen zu erzielen i welche ihren Thepiskarren in unsere Stadt ge« lenkt hat, mit einer zahlreichen und wohlorgani-sirten Gesellschaft in ihrem Gefolge. Am 1. d. hat die neue Direction, wie bereits in diesem Blatte zu lesen war. ihre Vorstellungen bei uns mit Erfolg eröffnet. Gegeben wurde als Eröffnungsvorstellung der Schwank „das herrenlose Gut" vom Berliner Schauspieler und Theaterdirector Anton Anno, ein Stück, welches seinen einzigen Zweck zu un-»erhalten vollauf erfüllt. Wie die gesammte Schwankliteratnr ist eS nicht frei von Unwahr-scheinlichkeiten, aber sehr bühnenwirksam und verräth sofort, daß sein Verfasser die Bühne genau kennt. Wird ein solches Bühnenwerk flott dargestellt, so verfehlt es niemals feine Wirkung, wie dies abermals die gerundete Darstellung an unserer Bühne bewiesen hat. An diesem ersten Abende hatten von den einzelnen Darstellern besonders die Damen Fr. Siege jun. und Frl. Marion, wie die Herren Siege jun. und Frlek. meyer Gelegenheit, sich in günstigem Lichte zu zeigen. Erstgenannte wirkt vornemlich durch den Reiz ihrer Erscheinung und ihr anmuthigeS Spiel, letztere wieder durch ihr dlftinguirtes Auf-treten. Herr Siege jun. ist ein routinirter Bonvi- 2 Lediglich dadurch, daß die Steuern, directe und indir.'cte, wie jeder theils aus seinem eigenen Steuerbogcn »Heils aus den höheren Preisen der nöthigste» Bedarfsartikel ersehen kann, um ein Wesentliches hinaufgeschraubt wurden. Der UntervfficiosuS in Wien erkennt selbst an, daß die anscheinende» .Erfolge" deS Finanzministers mit nicht zu unterschätzenden Opfern der Be-völkerung erkauft werden mußten, die sich in der namhaften Steigerung de% Steuerlast abspiegeln. Ja. was das heurige Jahr anlangt, fo find die Ausgaben abermals um 2,772.080 fl. niedriger veranschlagt, während die Einnahmen wieder um 1,793.809 fl. gesteigert werden sollen. Thatsächlich haben schon die ersten acht Morate dieses Jahre» um 3,688.3(52 sl. mehr ergeben, als die gleiche Zeitperiode im Vorjahre. Davon entfällt auf die directe» Steuern, welche 64,368 297 fl. betrage», ein Mehreinkommen von 1,220.706 fl.. auf die indirecten ein Plus von 2,467.656 fl. Die Gebäudesteuer allein wurde um 332.951 fl. erhöht, die Einkommen-steuer ergab um 749.491 fl. mehr. Die neue Petroleumsieuer ergab eine Mehreinnahme vo» 214.510 fl. und so geht es auch bei den anderen EinnahmSguellen des Staate» fort. D>,ß diese Mehreinnahmen n i ch t in dem Erblühen unserer Verhältnisse ihren Grund haben, weiß Jeder und wir fragen nur, kann eine Besserung der Finanzen dauernd fein, wenn die Einnahmen der Bevölkerung i .inner gering»r, die Anforderungen des Staates immer giößer werden? Ein solche» Verhältniß muß zum wirthschastlichen Ruin der Bevölkerung führen, womit dann na-türlich auch die Einnahmen deS Staate» noch tiefer sinken werden, al» zuvor. Schon zeigen die Zolleinnahmen, also die eigentliche Ausfuhr aus Oesterreich einen Abgang von 13.333.626 fl. im Vergleiche zum Vorjahre, also ein sprechender Beweis, daß die Geschäfte mit dem Ausland rapid abnehmen. Der kleine Landwirth aber ist geradezu auf den langsamen Aussterbeetat gesetzt. Vor sechs Jahren kostete der Meter-Centner Weizen 13 fl. 50 kr. jetzt wenig niehr als 8 fl. In Oesterreich sind nun mehr als vier Millionen Grundbesitzer. Dieselben bilden mit ihren Hausständen, ihren Arbeitern, Weibern und Kindern mehr als die Hälfte aller Einwohner. Vor sechs Jahren leisteten dieselben 326 jetzt 407 Millionen fl. Steuern, trotzdem die Preise, also auch die Einnahmen um mehr als ein Drittel gesunken sind. Der Ertrag der Steuern ist um 281 Millionen gestieg-n, der Bauer zahlt um 25"/, mehr an Steuern als früher, nimmt aber um 40"/, weniger ein. Nun möge sich jeder selbst die Frage beantworten, ob dies für die Bevölkerung nicht ein eminenter si»an> zieller Rückschritt ist. der natürlich auch auf die Staatseinnahmen über kurz oder lang rück-wirken muß. Was foll eS also unter diesen Umständen vanis und Repräsentant komisch angehauchter Rollen, namentlich wird er dies dann sein, wenn er seimr beneidenswerth guten Laune Zügel anlege» wird. Eine gelungene Figur war übn-gen» sein alter Schneller in der „Kindsfrau". In Herrn Friedmeyer besitzen wir einen sehr maßvollen, verständigen Darsteller für gesetztere Rollen, der auch über einen sehr schätzenSwer-then Humor verfügt. Dies hat er sehr wirksam und doch in den Grenzen des Natürlichen bleibend, mu seinem Hartwig in G. v. Mosers lustigen, „Stiftungsfest" bewiesen. Dieses Lustspiel zeigte uns zugleich das alte Ehepaar Siege als tüchtige Lustspielkräfte der alten Schule der Ein-fachheit. Seil der Direction Dietz haben wir keinen so guten humoristische» Vater besessen als Herrn Siege se». und auch seine Frau versteht es die Schwächen der älteren Frauen treffend zu charak-terisiren. Außer den beide» genannten Lustspielen brachte uns das bisherige Repertoir noch „Der Goldmensch", ein Stück, das auf die Bezeich-nung Drama wohl kaum Anspruch erheben kann und auch keinen Erfolg hatte, daS unverwüstliche ..Kiiea im Frieden", AellS wirksame .Z>e»tsche Wacht." heißen, wenn der Finanzminifter versichert, daß wir für die nächste Zeit keiner Anleihe bedürfen um das noch bestehende Deficit im jährlichen Staatshaushalt gänzlich verschwinden zu machen. Es kann nur heißen, daß an der Steuerschraube noch fort angezogen werden wird, daß aber be-> sonders in den Ausgaben für die deutschen Län-der weitere Ersparnisse vorgenommen werden sollen. Denn daß die slavischen Länder nicht zu kurz kommen werden, das steht schon heute fest, besonders Polen irird seine kostspielige Flußre-gulirung aus Staatsmitteln und weitere unnütze Bahnen erhalten, die für den Staatssäckel nur wieder eine jährliche Belastung bilden werden. Als zu Beginn der Versöhnungsära, trotz er-höhter Einnahmen sich keine Besserung zeigte, verwies man auf das Ende der sechsjährigen Reichsrathsperiode. Und als die Periode ihrem Ende nahte, als Herr v. Dunajewski sein letztes Expofö vorbrachte, nicht zuversichtlich wie sonst, sondern etwa« gedrückt und kleinlaut, da ver-tröstete er uns auf den nächsten Reichsrath. Nun ist auch dieser nächste Reichsralh da, er beginnt seine Thätigkeit, der Finanzminister tritt vor ihn mit einem neuen Expose, aber Erfreuliches vermag er wieder nicht zu sagen. Vergleicht man diesen Voranschlag mit den früheren und zieht man die erhöhten Steuern in Betracht, fo ergiebt sich keine Besserung, sondern eher das Gegentheil. Die Zwangsexecutio»?» mehren sich, Grund und Boden verliert immer mehr an Werth, der größte Theil der österreichischen Bevölkerung also kommt wirthschaftlich immer mehr zurück und schuld daran ist zu großem Theile die erhöhte Steuerlast. Dennoch soll dieselbe weiter erhöht werden, bis wohin noch, — das weiß wohl der Herr Finanzminister selbst nicht zu sagen. Aundschau. sP a n s l a v i st i s ch e ».] Unter den österreichischen Südslaven tritt eine äußerst lebhafte Sympathie für die Vereinigung der beiden Bul-garien zu Tcge. Wie festgestellt wurde, sind aus Untersteierniark zum Theil in cyrillischer Schrift abgefaßte Karten »ach Trieft gelangt, in welchen die Empfänger zur Theilnahme am Kampfe aufgefordert werden. Bei der bekann-ten Richtung der slavischen Geister ist es nicht zu verwundern, daß die Aufforderung viele An-Hänger fand, ähnlich wie es zur Zeit der l.tzten Jnsurrection auf der Balkanhalbinsel der Fall war. Uebrigens sind auch aus Laibach Nach-richten eingelaufen, welche auf eine Verbindung zwischen der krainischen Metropole und Sofia schließen lassen. Die österreichische Behörde hat diesen Vorgängen bereits ihre Aufmerksamkeit zugewendet und wurde verfügt, daß Zustimmungstelegramme nach Bulgarien fürder zu inhibiren find. sHerrenhau s-S i tz u n g.] In der Sitzung des Herrenhauses vom 15. Octo- actionen gemahnendes Jntriguenstück von Fried-rich Schütz „Täuschung auf Täuschung," worin außer den bereits erwähnten Kräften »och die DamenEzermak, Fröhlich, Mann, sowie die Herren Jankovitsch. Molmir und Reininger, endlich auch unsere vier Komiker in bedeut-nderen Partien beschäftigt waren. Frl. Ezermak ist al» komische Alte ebenso wirksam wie Frl. Fröh-lich, unsere muntere Localsängerin, die eine fesche Kindsfrau war. Fräulein Mann kann in kleineren Partien recht verdienstliches leisten, aber für Rollen, wie die Fürstin Orsini in „Täuschung auf Täuschung" reicht sie nicht aus. Die Herren Jankovitsch und Molmir sind dazu ausersehen, uns diesen Winter die lieben-den Jünglinge und Männer zu verkörpern, ob-zwar sie eigentlich noch nicht Gelegenheit hatten, sich in bedeutenden Rollen zu zeigen, sei schon jetzt erwähnt, daß Herr Jankovitsch noch Man-ches zu lernen hat, während Herr Moln»r. dem es an Routine nicht zu fehlen scheint, sehr ener-gisch gegen die Sprödigkeit seines Organes und die Steifheit seiner Bewegungen wird ankämpfen müssen, wenn er Erfolge erringen will. Herr _rtii/ilifii-trt_,»>,» _iui 188» ber ergriffen gelegentlich ter AdreH-Tebane die hervorragendsten Vertreter der widerstrebe»-den Richtungen das Wort. Hie Unger. Hasner, Schmerling, hie Belcredi. Thun und — solle« wir eS hinzusetzen: Taaffe? Er hat ja doch feierlich ertlärt. daß feine Regierung noch immer keine Parteiregierung sei. hat es gerade dies-mal erklärt! Dennoch bleibt nichts übrig, als ihn zu den Belcredi, Thun und Genossen zu stellen; denn er mag sich dagegen wehren, wie er will: er ist, wenn schon kein Bekenner der-selben Glaubenssätze, koch der wirksamste -trei-ter für dieselben — seine Politik führt doch nur Siege der Ansichten der Belcredi und der Thu» und damit in die letzten Gefahren, welche die-ses Reich bedrohen können. Er ist der wirk« samste Streiter für diese Grundsätze — der wirksamste Redner für dies« oder ander« An-sichten ist er mit Nichten. WaS er heute sagte und wie er es sagte, das machte geradezu einen herabsttmmenden Eindruck, das hatte gerade nur durch die Stellung des Mannes, der da sprich Bedeutung. Der Eindruck auf das Hau» wir denn auch ein solcher, daß sich keine Hand er-hob, so lange der Minister sprach und keine als er mit einer der abgebrauchtesten Redewendua-gen schloß. Bitter äußerte einer der Zuhörer, daß er nun für Oesterreich nichts mehr fürchte, es mag da so oder so regiert werden, diesem Reiche sei doch nach solchen Proben auf keine» Fall Etwas anzuhaben ! Taaffe sprach übrigens, man muß dies anerkennen im Sinne einer Be-ruhigung der Linken. Darauf hinaus zielte das „Geständniß einer schönen Seele", daß er selbst der deutschen Nation angehöre......... Im Ganzen sprach jedoch der Minister weniger selbstbewußt in Ton und Haltung als er dies sonst schon zu wiederholten Malen gethan hatte und man konnte wohl sagen, der Gründn?» seiner Rede lies auf eiue „Entschuldigung" seiner Politik hinaus; dahin gehört auch die Versich«, rung, daß alle Einwendungen, welche gemacht wurden „Erwägung und Berücksichtigung" finde» würden. Man könnte dafür dankbar sein, wen» man nicht wüßte, daß das eiserne Muß. wel-chem das Ministerium Taaffe verfalle» ist. viel-sach selbst die Ausführung des erkannten Guten unmöglich macht. Die Freunde des Ministe-riltins sind ja in dieser Beziehung gerad« die ärgsten Feinde desselben. Die Freunde des Ministeriums sind es ja auch, welche dem Mini-ster den „Utilitätsstandpunkt" den die deutsche Sprache in Oesterreich einnehmen müsse, nach und Nich beigebracht haben und ihn von seiner früheren, ausgesprochenen Ansicht, zu Gunsle» der „deutschen Staatssprache" abgedrängt haben und ijn noch weiß Gott wohin drängen wer-den. Der Minister sucht jetzt d«r „deutsche» Staatssprache" dadurch zu entrinne», daß er für die deutsche Sprache jeden .Schutz" weigern will: sie müsse au» „eigener Kraft" für sich sorgen, des „NationalitätscharakterS entkleid«* Organ gut behandelt; mit der gar zu Düstern und augenfälligen Färbung, der von ihn» bis-her dargestellten Bösewichter vermögen wir uns jedoch nicht zu befreunde». Nu» zu unsere« vierblättrigen Komikerkleeblatt und schließlich zur Operette. AlS erste Komiker fungiren die Herren Baumeister und Delli Zotti, von denen jeder feine Vorzüge bat. Die des Erstgenannten sind gute Characterisirung und bemerkenswerth« Gestaltungskraft; sie eignen ihn zum eigent-lichen Characlerkomiker. Herr Dtlli Zotti hi» g«gen verfügt über gute Stimmmittel und mchr Temperament, wird also zum GesangSkomikn besser taugen, iit welchem Fache uns übrige»» sein College Herr Paulmann in der „Kinds-srau" besonders augem'hm aufgefallen ist. Ter Vierte im Bunde Herr Rieder hat Vorliebe für drastisch-komische Rollen. Ltider besitzt « auch Vorliebe zu Uebertreibungen, die er sich wird abgewöhnen müssen, wenn er nicht in die Categorie der ausdringlichen Komiker «in-gereiht werden will. Wie immer, so hatte sich auch heuer daS regste Interesse auf die Operette» concentrirt und vor ausverkauftem Hause ging _____* al ili xi« I ..^euisq, tasten, wie viel dieselben von „Versöhnung" und „Nationalitätenhetze" vertragen, wie stark sich dafür und dawider bei dieser Stimmung machen läßt. Die Herren dürften, wenn sie die Absicht haben, gleich den erwähnten Wirth-schaktsparteilern der Action der deutschen Par-teien in den Rücken zu fallen, bei ihren deut-fchen Wählern schlecht ankomme». Dr. Lueger muß davon bei seiner jüngsten Versammlung schon einen Vorgeschmack bekommen haben, als sich ihm der Verfasser einer Brochüre „d i e demokratischeCaricatur im V. Be-z i r k e" persönlich entgegenstellte und ihm vor seinen versammelten engen Freunden in'S Ge-ficht sagte, was er von ihm halte. ES wird sich sehr bald zeigen, daß eine undeutsche Hal-tung für einen Wiener Abgeordneten unmög-lich ist. [Tschechisches aus Obe r-O e st er-r e i d).] AuS WelS schreibt man : L'appotit vient en mangeant". De» Herren Tschechen genügt eS nicht mehr Böhmen zu tsch-chisiren; sie greifen, wie der nachstehend erzählte Borfall zeigt, schon nach Oesterreich ob der EnnS. das bisher wenigstens noch als einfprachig-deutfch galt. Ein hiesiger Kaufmann wendete sich an eines der k. k. Bezirksgerichte PragS um in einer Rechtssache, welche er mit einem dortigen Geschäftsfreunde hatte, eine amtliche Aufklä-rung zu erlangen. DaS Gericht willfahrte dem Gesuche und gab die gewünschte Aufklärung aber leider in tschechischer Sprache, welche der Welser Kaufmann natürlich nicht versteht. Run wagte der Unglückliche um die Ausstellung deS Bescheides in seiner arnien deutschen Mutter» spräche zu bitten, indem er darauf aufmerksam machte, daß sich in der fraglichen Rechtsache beide Parteien der d e ut f ch en Sprache bedient hatten Er wurde abgewiesen! In der Motivi-rungen hieß eS:„daS Gericht sei nicht verpflichtet. Ueber feyungen zu liefer n." Dieser abweiSliche Bescheid scheint übrigens doch wohl in der ^ -Z- -j- deutschen Sprache abgefaßt worden zu sein; da ihn ja der Adreßat sonst nicht verstanden hätte. Der Weiser Deutsche mag noch von Glück reden; einem Wiener Kaufmann, dem Thierhändler Gudera ist die Unkenntniß der tschechischen Welt-sprach« noch viel schlechter bekommen . . . O, du mein deutsches Oesterreich! Serbien. [Beginn des Kriege«.] Die Lorberen der bulgarischen Helden lassen die Serben nicht ruhen ; der Krieg ist beschlossen, ein königliches Manifest und die Kriegsproc.a-mation erscheint heute. Vorwand zum Kriege ist die Anerkennung der Vereinigung der beiden Bulgarien. Einzelne gegen die bulgarische Grenze vorgeschobene Truppenabtheilungen sollen schon vorgestern Abends die bulgarische Grenze über-schritten haben. Allem Anscheine nach will also Serbien ebenfalls mit einem ähnlichen fait ac-compli vor die Mächte treten, wie seinerzeit ö die Bulgaren. Zunächst ist eS serbischerseits wohl auf das Gebiet von W ddin abgesehen, in welchem 60.000 Serben wohnen und wel-ches in der Berliner Conferenz zu Bulgarierr geschlagen wurde. Nach allen Berichten dürfen die serbische» Streitkräste in ter Richtung von Wranja über Rumanowo nach Welese und von Pirol nach Trn zur Occupation des besagten Widdiner Landstriches schreiten. Auch Griechen-land setzt seine Mobilisirung trotz des Abmah-nen« der Mich»« fort und wird angesichts der Vergrößerung der andern Balkanstaaten schwer-lich zurückbleiben wollen. ___ Kleine Hhronik. [Deutschland in Rußland.) Man schreibt aus den russischen Ostseeprovinzen: Ein Erlaß des stellvertretenden Gouverneurs ManjoS von Curland, betreffend den allgemeinen Ge» brauch des Russischen im Vcrkehr mit Gouver-nementSbehörden, ist nun auch an sämtliche Städte dieser Provinz, welche bisher so ziemlich vom russischen Einfluß verschont war. ergangen. Auch sollen große Reorgnisationen der baltischen Institutionen und Rechtsverhältnisse in russischem Sinne erfolgen. Bemerkenswert ist auch der folgende Erlaß, laut welchem die orthodoxe Religion als die Landesreligion erklärt wird, fo daß also die lutherische, welche bis jetzl als die Landesreligion galt, nur eine gleich den an-deren Consessionen tolerierte wird. Inzwischen dauern die Hetzereien der nationalrussischen Presse gegen „das Land der deutschen Barone", wel« ches fabelhafte Land jener famose Eorrefpon-dent der .Moskowskija Wjedomosti' in Esthland entdeckt haben will, und aus welchem er Schau--rgeschichten erzählen kann, mit unermüdeter Heftigkeit fort. Interessant ist es aus diesem Chaos deutschfeindlicher Stimmen eine zu ver-nehmen, welche von den andern wesentlich ab-weicht; es ist dies ein Journal, .Lutsch* genannt. welches bezugnehmend auf die bevor-stehende Reorganisation in den Ostseeprovinzen, unter anderm sagt: „Sollen wir etwa die adeligen Tendenzen durch uihilistische erse» tzen? . . . >PolitikalsScheidungsgrund.1 Aus Paris wird geschrieben: „Ein hiesiger rei-cher Fabrikant, Herr Bordonet, hat kürzlich bei den Gerichten die Scheidungsklage gegen seine 24jährige Gattin Alice Bordonet, ein-gereicht, weil diese mit Frauen, wie Hubertine Auclerc und deren Gefährtinnen, politischen Um-gang gepflogen, und überhaupt die Absicht aus-gesprochen hat, sich als Deputirte wählen zu lassen. Herr Bordonet meint in seiner Klage elegisch: „Wenn diese politischen Weiber wenig-stenS jung und hübsch gewesen wären — aber so empfing mich daS Stubenmädchen täglich mit den Worten: Monsieur, es »st schon wie-der ein altes Scheusal gekommen, und all' diese alten Scheusale wurden mir von meiner 1885 «erden, um nicht zu beleidigen. Dann wünschen die Deutschcn erst vorläufig nur, daß auch die a «deren Sprachen, daS Tschechische, Polnische und Slovenische des „Nationalitätscharakters" entkleidet würden, daß auch sie nur auf den .UtilitätSstandpunkt" gestellt würden! Man soll also nur dort tschechisch oder slovenisch verkeh-ren oder amtiren, wo eS nöthig ist. nicht aber dort, wo es höchst überflüssig ist, blos um den betreffenden Nationalen gefällig zusein. Man soll auch jenen Sprachen nicht unnöthige Förderung — Lehrbücher auf Staatskosten, Verweigerung der Zustimmung für Geldbewilligun-gen an deutsche Schulen :c. — angedeihen las' sen. Wenn der Minister so sehr darauf ist, die „Beleidigung" der Andern durch die deutsche Sprache sernzuhalten, so erlaube er den Deut-schen auch einigermaßen, durch verschiedene Maß-nahmen seiner Regierung sich geschmeichelt zu fühlen. Im Uebrigen mag Graf Taaffe ruhig sein: Die deutsche Sprache wird fovicl „eigene Kraft" beweisen um ihre gesetzliche Sicherste!-lung als „Staatssprache" durchzusetzen. Selbst ihr „Nationalitätscharakter" wird das Ministe-rium Taaffe überleben. [Die Wiener Demokraten.] Die Herren Lueger und Kronawetter, welche gelegentlich der jüngsten Wahlbewegung nicht oft genug ihr Deutschthum betheuern konnten, weil sie wohl wußten, daß die Entrüstung ihrer Wäh-ler ihre Candidatur unmöglich gemacht hätte, wenn sie als Freunde der Tschechen und Polen ausgetreten wären, finden eS heute schon in den Versammlungen, die sie in ihren Bezirken ab-halten, an der Zeit, weniger sich als Deutsche auszuspielen, als für die „Versöhnung" zu schwärmen und gegen die „Nationalitätenhetze" zu donnern. Damit werden sie sich erst den Tank der Regierung und der Rechten verdie-ven. sie müssen aber zunächst alle stutzig mache», welche ihren Betheueruge», daß sie auch „Deutiche" seien, einigen Glauben beigemessen haben. Der Abgeordnete Kreuzig, der sich als Candidat ausdrücklich einen Deulschböhmen nannte, hat sich vorläufig den Herren Lueger und Kronawetter in diesem Stücke noch nicht angeschlossen. Alle Deutschen in Oesterreich sind eirig darüber, was heuizutage mit dem Lobe der „Versöhnung" und dem Abscheu vor d-r „Nationalitätenhetze" erreicht werden soll, — sie swd daher auch keinen Augenblick im Zweifel darüber, daß die Herren Lueger und Kronawetter mit ihrer „Versöhnung" und ihrer .Nationalitätenhetze" ungefähr dieselben Ab-sichten hegen, wie die ehemaligen „Schneider-gesellen" und nunmehrigen „Wirthschaftspartei-I«r" m Böhmen. E» wird jedoch nicht lange dauern, fo werden die Herreu bei den natio-valen Fragen im Abgeordneten-Hause, vielleicht schon bei der Adreß-Debatte Farbe bekennen müssen, während sie jetzt noch vorläufig mit aller Behutsamkeit an ihren Wählern herum- Werk der Strauß'schen Muse, sowohl was Er-sindung. als Jnstrumentirung anbelangt. Viel-fach macht der Componist Anleihen bei sich selbst und daS Orchester ist in diesem Werke merkbar unfeiner behandelt als in sämmtlichen früheren. Zu alledem kommt noch ei» schales Libretto, welches selbst die niedrigst gestimmten Erwartungen zu Schanden macht. Trotz dieser Mängel hatte die Operette einen starken Erfolg und wurde viermal bei gut besetztem Hause ge-geben. Das Hauptverdienft dabei gebührt neben dem Kapellmeister Herrn Rudolf Wagner, der in Substitution für den noch nicht eingetroffenen THeatercapellmeister die Operette präcis ein-studirt hatte und mit bekannter Umsicht diri-airte, Herrn Director Siege jun. selbst, welcher für geschmackvolleAusstattung undJnscenirung ge-sorgt halte.Bon denDarstellern nennen wir in erster Linie Frl. Makesch (Anina). Sie besitzt eine angenehme, ausgiebige Sopranstimme, spielt gefällig und sieht gut aus. Zu wünsche» wäre nur. wenn sie ihre» angenehmen Gesang durch eine deutlichere Aussprache h>be» würde. Herr Schulz, Herzog v. Urbinv, versügt über eine sympansche Tenorstimme, hübsche Bühnenerschei-nung und routinirteS Spiel. Wenn der junge Sänger das unnöihige Forciren seiner Stimme bleiben und es ihm gelingen wird, dieselbe nach der höheren Lage hin besser auszubilden, wird er eine sehr schätzbare Kraft fein. Die komische Rolle des Maccaronikoches Papakoda gaben abwechselnd die Herren Baumeister und delli Zotti jeder in seiner Art in beifälliger Weife, hingegen zeiaten sich Frl. Fröhlich (Ci-boletta) und Herr Paulmann (Caramello) ihren Rollen stimmlich nicht gewachsen. Frl. Czermak bewährte sich auch als singende komische Alte vortrefflich. Der Chor ist bedeutend besser be-setzt als im vorigen Jahre und daß sich dar-unter ganz hübsche Damen befinden ist sicher nichi sein letzter Vorzug. Somit hätten wir ziemlich Alles Revue passiren lassen und kam-men zu dem Resultate, daß wir mit dem. was uns daS Theater heuer bietet, vollauf zufrieden fein können. Die strebsame Direction wird «ich, wie wir sie kennen, gewiß alle Mühe geben, die noch bestehenden Schwächen der Operette (zweiter Tenor und Mezzosopran) nach Kräf-ten zu beleben, dann aber wird besonders sür diese der nachhaltigste Erfolg nicht ausbleiben, denn wir hoffen bestimmt, daß das hiesige Pu-blicum es nach den Vorkommnissen dervergan-genen Theateriaison doppelt würdigen wird, daß wir wieder einen anständigen, strenge Ordnung haltenden Thcaterdirector in unserer Stadt haben, der sein Kunstinstitut, auf einer, der Größe unserer Stadt würdigen Stufe zu erhalten bestrebt ist. Der Ociober ist als Thea-termonat feit jeher flau gewesen, aber wenn späterhin stets für ein abwechslungsreiches Re-pertoire wie bisher gesorgt wird, so wird eS dem Theater gewiß auch an Besuchern nicht fehlen. Das Hauptaugenwerk wird die Direction hiebei aus geschäftlichen Rücksichten stets auf die Operette richten müssen, indessen hoffen wir im Lause der Saison auch die besseren Lust,pi«l» und Possennovitäten zu sehen, und wen» von Zeit zu Zeit auch ein seines Lustspiel oder ein Schauspiel (es muß ja nicht gerade ein klassisches sein, dessen Jnscenirung in der Pro-vinz stets die größten Schwierigkeiten macht) als angenehm« Abwechslung dem Repertoire einge-streut werden sollte, so wird sich die Direction damit nicht nur unsern, sondern den Dank aller Theaterfreunde erwerben, in denen der Sinn für etwas besseres noch nicht erftorben. Freilich bilden diese Käuze heute die Minder-heit im Theaterpublikum, ganz ausgestorben sind sie indeß noch lange nicht. Marburg, 15. October 1885. Ottokar Kerschitz. 4 Gemahlin stet« als „große politische Freundin-neu" vorgestellt." [F r a u e n r a cb e.] Der Parfumeriewaa« ren-Händler Fredäric Bcrtonnier in Paris ver-heirathet, Vater von fünf erwachsenen Kindern, unterhielt eine Liebschaft mit einer hübschen Statistin der Oper NamenS F^licie Petit. Durch einen Zufall erfuhr Madame Bertonnier, daß ihr Gatte feine freien Abende nicht im Club oder Cafv. sondern bei seiner Schönen ver-brachte; sie beobachtete ihn jetzt aufmerksam und bemerkte, daß ihr Gaite hie und da hübsche hermetisch verschlossene Flacons mit Schönheits-wafser aus seinem Laden in die Rocktasche g'eiten ließ. Vor einigen Tagen wiederholte sich ein solches Manöver, am selben Abend ward „Wilhelm TeU" aufgeführt, Schweizer und Schweizerinnen stand.» auf der Bühne; plötzlich ertönte int Parterre ungeheures Gelächter, HalS und Nacken einer dralle» Dirne erschienen mit eine»« Mal: wie vom hellsten Wiesengrün überzogen. Unter allgemeinem Spotte verließ die Statistin die Bühne; die Parfumeurin aber, die in einer Loge der Vorstellung beigewohnt, entfernte sich geräuschvoll aus dem Theater. Der Schlußact dürfte sich bei Gericht abspielen. Die arme Statistin hat von ihren Kolleginnen den Spottnamen: „Madonna im Grünen" er-halten. lKlapphüte f ü r D a m e n.| Bekanntlich ist seit kurzer Zeit im „ThMre Fran>.>aiS" den Dame» verboten, während der Vorstelln»-gen Hüte zu tragen. Dieser UkaS hat in Paris eine neue Mode gezeitigt. Die Damen erscheinen nämlich jetzt im Theater mit seidenem, an der Seite mit einer Schleife gezierten Chapeau Chaque, der, ähnlich wie der Klapphut der Her-ren, während ter Vorstellung zusammengeklappt wird. [DaS Ende eine s Rom ane Sj Pa-rifet Blätter berichten, daß am 8. October in Paris die eheliche Verbindung des Prinzen Max Anton Carl von Hobenlohe-Oehringen, dem fünften Sohn des Fürst.'» Hugo von Hohen-lohe, mit der Gräsin Marie von Jmäcoun stattgefunden hat. Damit ist ein Roman zum Abschluß gebrach», der vor einigen Jahren in Paris und London nicht geringes Aufsehen er-regte. Musurus Bey, ein junger, durch »änn-liche Schönheit hervorragender Grieche, Sohn des türkischen Gesandten m London, hatte zu Anfang des Jahres 1880 das damals kaum 16jährige Fräulein von Jmecourl, das er in den Pariser SalonS kennen gelernt, bewogen, sich mit ihm heimlich nach London zu begeben, wo sich das Paar durch einen anglikanischen Geistlichen trauen ließ. Auf Zureden ihrer Ver-wandten kehrte die junge Frau »ach einiger Zeit nach Frankreich zurück, um nachträglich von ihrer Mutter die Erlaubniß zu ihrer Ver-bindung zu erbitten. Doch die Gräfin Jm6-court, eine Schwester deS, durch seine „Energie" ^oerr Kerhard. Bon M. Rabe. Herr Gerhard war ein seelengutes altes HauS. Fehler besaß er gar keine und auch seine Schwächen waren ganz unschuldiger Natur. So war er z. B. de» schönen Geschichte spinne-feind und meinte dasselbe fei nur zum Unglücke in die Welt gesetzt — eine solche Anschauung hatte freilich zur Folge, daß man in Häufern, wo dieses Geschlecht in ziemlicher Anzahl ver-treten, ihm nicht besonders gewogen war. Doch dergleichen kümmerte Herrn Gerhard wenig. Er führte ein echtes und rechtes Junggesellen-leben, und verrichtete die meisten häuslichen Arbeiten selbst. Herr Gerhard that aber nichts ohne Grund und somit hatte auch die Abneigung gegen EoaS Töchter ihren guten Grund. Er hatte die Mutler schon in frühester Kindheit verloren, sie starb kurz nachdem sie seinem um zwei Jahre jüngeren Bruder das Leben gegeben; er hatte somit nie das uuaus-sprechlich selige Gefühl kennen gelernt, von einer Mutter geherzt, liebkost oder sanft ermahnt zu werden! Er hatte heranwachsend auch nicht den Segen einer geordneten Häuslichkeit erfahren, denn eS fehlte das sorgsame treue Walten der .ftrtllSirrtii • fäphnhrpri h, r »v,m>iV' n_ „JJentsche gegen die CommunardS bekannten Generals Galifet, des Freundes GambettaS. ließ ihre Tochter kurzer Hand in ein Kloster bringen, und rächte zugleich die Klage auf UngiltigkeitSer-klärung der wider ihren Willen geschlossenen Ehe ein. Musurus Bey klagte andererseits auf Herausgabe seiner Frau, deren Aufenthaltsort er nicht einmal in Erfahrung bringen konnte, und am 15. October 1881 begannen vor dem Pariser Gericht die Verhandlungen, die u. A. die für den Griechen nicht eben rühmliche That-fache zur Sprache brachten, daß er nicht das geringste Vermögen besaß, während Marie von Hmöcourt zu den reichsten Erbinnen zählt, und daß er seiner Zeit daS junge Mädchen^ mit Hilfe ihrer früheren Gouvernante zur Flucht beredet hatte. Der Proceß endigte mit ter Un-giltigkeitSerklärung der Ehe; seitens der Kirche war schon vorher derselbe Spruch ergangen. Musurus Bey verschwand aus Paris, nachdem alle seine Anstrengungen, den Aufenthalt feiner Frau zu erfahren, vergeblich geblieben waren, und man hörte lange nichts von ihm. bis im Juni 1884 die englischen Zeitungen berichteten, daß er sich in Alexandrien mit einem Fräulein AntoniadeS, der ebenso schönen wie reichen Tochter eines griechischen Kaufmanns, verlobt habe. Diese wird er inzwischen wohl yeimge-führt haben. Prinz Max von Hohenlohe, der jetzige Gemahl der Comtesse Jmöcourt, ist am 2. März 1860 auf Schloß Slawentzitz bei Kofel geboren. [Eine entsetzliche S c e n e) spielte sich am 14. d. in der Srafanstalt in Hamm ab. Ein Gefangener, der dort wegen Mordversuchs eine dreijährige Strafe abbüßt, ein jähzorniger Mensch, war von dem die Arbeiter in der Strafanstalt beaufsichtigenden Werkmeister ge-warnt worden. Darüber gerieth er in solche Wuth, daS er ein zweischneidiges Messer — daS an einer Kette liegt, aber auf unerklärliche Weise von dem Gefangenen losgemacht worden war — ergriff und damit dem Aufseher derart auf den Kopf schlug, daß das Gehirn hervor-trat. AIS die Mitgefangenen den Rasenden von weiteren Thätlichkeiten zurückhielten, schnitt er sich selbst mit dem Messer tief in die Kehle, doch gelang es ihm nicht, sich zu tödten. Die beiden Schwerverwundeten wurden sofort in ärztliche Pflege genommen. [Die letzte N o t i z.f Es ist ein bekann-ter Redactionsscherz, daß der Reporter in der stillen Zeit, um seiner Zeitung irgend etwas liefern zu können, ein Verbrechen oder einen Selbstmord begeht, den er dann selbst höchst anmuihig schildert. Aber furchtbare Wahrheit ist diefer Scherz am Samstag in Wien gewor-den. Ein beschäftigungsloser Versicherungsbeamter, der sich mit seiner Familie in der schwer-sten Noth befand, hat einen Selbstmordversuch unternommen und dies vorher den Redaction.» in einem Schreiben mitgetheilt, in welchem er Hälterinnen aber, die an verwaister Stätte lieb-los schalteten und denen die Wildheit des Kna-ben, dem kein Baum zu hoch gewesen, nur zu sehr ein Dorn im Auge war. konnte nicht ge-eignet sei», die Saat der Liebe, die gewiß tief in der unverdorbenen Kindesfeele verborgen lag, zur Reife zu bringen. Ein förmlicher Ab-scheu gegen Evas Töchter überkam ihn aber erst, als fein Bruder, welcher ihm von seinem Vater, bevor derselbe aus dem Leben schied, ganz besonders an die Seele gebunden wurde, sich einer unglücklichen und unerwiderten Nei-gung wegen das Leben nahm. Außer dieser Schwäche — Manche nannten dieselbe eine unverzeihliche Albernheit — denn Gerhard war reich, sehr reich und hatte deshalb eine Frau wohl versorgen können, hatte er auch eine besondere Freude daran, allerhand Geräthe und Schmucksachen unter derHand anzukaufen, jedoch mußten diese Dinge einen mittelalterlichen Anstrich haben. Von Antiqua-ren und Raritätensammlern mochte er aber nichts, in dieser Beziehung war Herr Gerhard sehr mißtrauisch und meinte, Händler hätten nur lauter präparirteS Zeug, nur wenn man unter der Hand kaufe, könne man versichert 1885 um die paar Kreuzer Honorar für diese Noli; für feine unglückliche Familie bat! Der Brief lautet: „Löbliche Redaction! Während Sie diese Zeilen lesen, ist Schreiber derselben bereits unter den Todten. Da ich meiner Frau und meinem zweijährigen Sohne leinet nichts hinterließ, wovon sie leben könnten, so unternahm ich es, auf meinem letzten Lebenswege einige Redactionen von meinem SeUstmorde, den ich in der Donau vollbracht, persönlich, da« heißt schriftlich, zu verständigen, um so auf diese Weise wenigstens mir selber, resp, meinen Hinterblie-denen, das geringe Honorar für die Local-notiz zu erringe». Um die sofortige Einsendung desselben bittet recht sehr ein Unglücklicher. Leopold S., 6. Bezirk, Magdalenenstr. 33, Thür 36." Der Unglückliche ist wirklich ins Waffer gesprungen, konnte aber noch gerettet werden. [EinFrennd derWeltgeschichte.j ES giebt doch noch recht vorsichtige Leute, zumal unter denen, die es „nicht nöthig haben." In Ermangelung einer anderen Sorge bekümmert sich ein reicher Weinhändler, Herr William Lander in Sauthampton, schwer darüber, was wohl im Falle eines großen Weltbrandes auS der Weltgeschichte werden sollte. So ließ er denn mehrere taus.nd Exemplare einer Weltgeschichte in Flaschen packen und dieselben in die EiShöh-Un von Grönland niederlegen, damit etwaige spätere Geschlechter von der Kenntniß unserer gegenwärtigen Welt nicht ausgeschlossen seien. [Fidele G e f ä n g n i s s e] muß es. nach der „New-'Zorker Handelszeitung", in manchen amerikanischen Staaten geben. So z. B. hat Delaware weder Zuchthaus »och CorrectionS-Anstalt, sondern nur ein „Gefängniß", die foge-nannte Counly Jail zu New-Castle. In der-felben sitzen die Verbrecher auf kürzere, aber auch auf Lebenszeit. Der Aufenthalt in diesem Gefängnisse in nur insofern Strafe, als die Insassen ihrer Freiheit beraubt sind. Das Leben derselben ist ein äußerst comfortables. So kenne ich — schreibt der Berichterstatter — einen Deutschen, der, wegen MordeS auf 5 Jahre verur-theilt. Alles hat, waS fein Herz nur beg,hr-a kann. Jeden Morgen liest er feine Zeitungen, raucht feine Cigarren und hie und da wird ihm ein Faß Bier gebracht. Bor längerer Zeit kam, wie mir der Sheriff selber mittheilte, ein Braur Willmington's, in Dessen Dienst der Deutsche früher stand, am hellen Tage mit seinem Bierwagen in den Hos der Jail gefah-ren und lud ei» Faß Bier ab. „DaS wurde mir aber doch selver zu schlimm", bemerkte der gemüthliche Sheriff, ließ das Bier wieder auf-laden un) — am Abend in die Zelle schaffen. Auch richtete der Sheriff diese», Mann seine frühere Office, ei» recht hübsch tapezirtes Zim-»ter, als Zelle ein. Kartenspiel uud andere kurz-weilige Unterhaltungen stehen selbstverständlich obenan auf dem Tagesprogramm. Wer arbei- Und dabei hatte er wieder eine eigene Marotte, die in diesem Falle freilich eine unschätzbare Tugend war, die Nachahmung verdiente, — er lauste nur deutsches Fabrikat. Deshalb fand man bei ihm auch nicht allerhand bunt durcheinander gewürfeltes, leicht zerbrechliches Spielzeug — das Deutsche war ja von jeher etwas derb und schwerfällig — dafür aber die herrlichsten alten Schmiedewart», zeugend von deutscher Kunst und deutschem Fleiße und auf den massive» Eichenichränke» mit den blanken Messingbefchlägen prangten alte Service: Meisner Fabrikat. Unter seinen Gemälden befand sich eines von Albrecht Dürer, er hätte eS nicht für zehn Rafael'fche hingegeben, obwohl er die Verdienste deS Letzteren bereitwilligst anerkannte. Um die reichen Leinenvorräthe — diese stammten ausschließlich von seiner zu frühe geschiedenen Mut-ter — hätte ihn jede brave deutsche Hausfrall beneidet. Nun hatte Herr Gerhard eines TageS wieder ein hübsches Stück unter der Hand erworben und seinen Schätzen einverleibt, muß» aber dasselbe nach einigen Tagen wieder dem eigentlichen Eigenthümer zurückstellen, — Denn 1885 ten will, kann sich durch Schnitzeln oder Flechten die Zeit vertreiben und nebenbei Geld für Cigarren, Schnaps und Anderes erwerben. Ver-bracher werden auch als Marktgänger benutzt: einen Todtschläger auf den New Castle Markt zu schicken, um Fleisch, Butter und Eier einju« kaufen, gehört zu dem Alltäglichen in New Castle. — Auffallend von diesem fidelen Gefängnisse wnchen diejenigen in den öftli» chen Staaten ab, wo die Behandlung eine mehr als grausame ist — freilich nur für diejenigen, die kein Geld haben. Wer daS letztere hat und gut anzuwenden versteht, lebt ebenfalls herrlich und m Freuden. [Interessantes Duell.] Der „Kur-jer Warsz." berichtet über ein intereffanteS Tuell zwischen einem Herrn und einer Dame. Ein gewisser A. hatte einen Groll auf eine jun-ge Dame, weil seine Heirathsanträge von ihr abgewiesen worden waren uud verbreitete ehren-rührige Gerüchte über dieselbe. Von verschiede, neu Seiten wurden der Dame ritterliche Aner-dietunge» gemacht, mit dem Verläumder abzu-rechnen, sie nadm dieselben aber nicht an indem sie versicherte, sich selbst vertheidigen zu wollen. Sie sandte Herrn A. eine Herausforderung. Er nahm dieselbe an und in der Umgegend von Warschau standen sich bald die Parteien gegen-über. Beide verfehlten daS Ziel. Die Dame verlangte einen zweiten Gang, doch wurde die Fortsetzung des Duells durch Einspruch der Secundanttn verhindert. Herr A. that förmliche Abbitte. [N a p o 1 f o n>A n « kdot «.] Als Jerome Napoleon Bonaparte, der Neffe des Kaisers (Prinz Plon-Plon) noch Student im Harvard College in Cambridge war, trug er eines Ta-ges selbst ein Packet Wäsche von der Waschfrau nach feiner Wohnung. Unterwegs traf ihn ein Studiengenosse, welcher ihn erstaunt fragte, weshalb er das Bündel nicht nach Hause ge» schickt habe. „WeShalb sollte ich das denn thun?" fragte Jerome. „Nun", entgegnen der An-dere mit einem Ansluge von Verlegenheit. „Sie wiffen, daß es gerade nicht aut aussiebt, wenn man, wie der gewöhnlichste Arbeiter belaste, einhergcht." — „Pah!" rief Je-rome lachend, „ich versichere Sie, daß ich mich Zeit meines Lebens nicht schämen werde, Gegen-stände zu tragen, welche einem Bonaparte an-gehören." [Ein überraschter Ehemann. Eine süddeutsche Zeitung bringt folgende Ge-burtsanzeiae: Gan, wider Erwarten, doch zu meiner großen Freude, hat mich meine liebe Frau Constanze, geborene Gärtner, mit dem fünften Jungen ei freut, was ich hiermit statt besonderer Meltung anzeige. Adolf Conrad. [Ein böses Examen.] Ein junger Grieche, der in Tübingen Philologie studierte, war unlängst im Doktorexamen durchgefallen. Herr Gerhard war ein echt deutscher Bie, dermann und nahm sich diesen Vorfall so zu Herze», daß er sich nicht mehr bei hellem Tage aus die Straße wagte; als er aber deS Abends sich einmal aus dein Hause schleichen wollte, um einige unerläßliche Einkäufe zu machen, strauchelte er im Dunkeln und verstauchte sich den Fuß. Zu allem Unglücke mußie nun aber auch noch deS Nachbars Clara, daS Urbild eines deutichen Mädchens — des Weges kommen und ihre Samariterdienste anbieten, die sich, und das war eben das Aergerlichste bei der Sache, in diesem Momente schlechterdings nicht einmal abweisen ließen. Und damit nicht genug, mußte es sich Herr Gerhard in den folgenden Tagen, wenn auch mit schlecht verhehltem Ingrimm gefallen lassen, daß Klara ihn pflegte; ja er wagte gar keine Einrede, als dieselbe eine gründ-liche Säuberung seiner sämmtlichen Wohnungs-räume vornahm, er war eben seelengut der Herr Gerhard und dann legte ihm Clara auch mit einer so bewunderungswerthen Geschicklich-leit die Compressen um den verletzten Fuß. Und die Speisen die sie ihm brachte, waren so trefflich zubereitet, daß er, wenn es ihm schon ganz und gar unmöglich gewesen wäre, ein Wort des Lobes zu fprechen, doch auch vorder- ..Kentjche Macht." Unter anderm hatte er auf die Frage wer Pin-dar gewesen sei, geantwortet: „Ein griechischer Komiker", und auf eine andere Frage, in wel-cher Form daS antiquarische Werk des Athe-näus geschrieben sei - „In Octav." Allgemein« Heiterkeit der Professoren. Als er am nächsten Tage einem feiner Lehrer einen Besuch abstat-tete und bedauert wurde, sagte er mit kläglicher Miene: „Ist aber auch ein zu starkes Aufgab: ein armer Grieche gegen drei deutsche Prof«f-soren." [Die Kuh mit dem — Stelzfuß.] Im großen Pachthofe der Königin von England passirte es vor einigin Wochen, daß eine der schönsten Kühe über einen Abgrund stürzte und einen Vorderfuß brach. Mr. Sniarry, einer der ersten Thierärzte, erklärte, daß es unumgänglich nothwendig sei der Kuh den Fuß zu ampuiiren, und nach seiner Angabe ward dem Thiere ein prächtiger Stelzfuß gemacht, mit dem es jetzt, das Kälblein zur Seite ge-wandt auf der Waide einhertrabt. sG e w i f s e n h a f t.I Beamter : „Unbean-standett" — Partei: „Was meinen's?" — Beamter: ..Keinen Anstand mit der Behörde g'habt, kein' Straf' ?" — Partei nix nöt. Doch wenn ich ganz aufrichtig sein soll — Strafporto hab' ich neuli zahl'n müssen." [B r ä u 11 i ch e Zärtlichkeit.' Er : „Herzenskind, nächstens ist ja dein Geburtstag. Weißt du waS? Ich werde dir 10 Lose zur Hamburger Lotterie schenken." — Sie: „Ach ja!" — Er: „Und ein Glücksschweinchen dazu." Sie: „Das ist nicht nöthig. Ich habe dich ja!" Deutscher Schutverein. Wien, >5. October. In der letzten Sitzung deS engeren Ausschusses berichtete das Aus-schußmitglied PernerStorfer über den OrtSgrup-pentag in Mähr.'Trü^a», welcher in anregender und würdiger Weife stattfand. Hi'rauf erledigte der Ausschuß eine Reihe dringlicher Angelegen-heiten, so die Erhöhung deS Erfordernisses für die Schule in Böhm. Trüb au un>> in Senften-berg. Die Schale in Bergreichenstein wurde mit Lehrmitteln versehen, und für den Kindergarten in Nenbistritz ein entsprechender Kostenzuschlag bewilligt. Ein Nothlehrer in Altbacher, (Got-schee) erhie't eine Unterstützung, und für mehr-rere Schulen in der Umgebung von Bleiburg wnrde ein Betrag zu Bibliothekszwecken eingestellt. Arme Schulkinder in Grasenstein wurden zweckentsprechend unterstützt, und a ßerdcm ein» zelnen Lehrkräften Renumeratio»en zuerkannt. Hingegen mußien mehrere Ansuchen aus rein deutschen Gebieten unter Hinweis auf die Vereinssatzungen abgelehnt werden. Dem Vereine sind weiterS zugeflossen : Ortsgruppe Mühldorf; Concerteitrag fl. 1®, Ogr. Arnoldstein; Sam-melbüchse in Maglern fl. 6.80, in Arnoldstein fl. 3, in Homposch fl. 2.22, Schützengesellschaft Hand nicht tadeln durfte. Endlich war er wieder genesen und Clara meinte, daß er ihrer Dienste nun ferner nicht mehr bedürfe. Derselben Meinung war nun auch Herr Gerhard und er bekundete dieselbe durch ein einfaches Nein! Clara entfernte sich mit einem kurzen Ad-schiedSworte, eine gewaltsam hervorquellende Thräne zurückdrängend, — daß dieser Herr Gerhard, welcher keiner Mücke Etwas zu Leide that, so schroff sein könnte, hätte sie doch nimmer geglaubt. Dieser selbst fühlte sich über die Maße» unbehaglich. Er wollte sich dies unangenehme Gefühl durch Arbeit vom Leibe schaffen und an dieser konnte e« ja nicht fehlen, denn Clara hatte — da» unterlag keinem Zweifel — in ihrer Scheuerungswuth sicher Alles aus den Kopf gestellt. — D»ch, sieh« da! Alles in be-ster Ordnung! Nichts von der Stelle gerückt, aber Alles staubfrei und spiegelblank. Und so ganz geräuschlos war alles geschehen, dem Mädchen müssen Heinzelmännchen geholfen haben, dachte Herr Gerhard. Nun erinnerte er sich, daß Clan.« Erscheinung eine wohlthuende gewesen und dann dachte er weiter, daß seine Mutter ihr ähnlich gesehen haben müsse und daß, wen» alle fo gewesen wären, sein Bruder 5 in Arnoldstein fl. 1.80. Ortsgruppe Dux; Spenden fl. 74.2(5. Ogr. Eibiswald; Liciiatio-ne» fl. 15. Ogr. Taschau; Spenden fl. 129.59. Ogr. Senirl; Spenden fl. 6. Ogr. Friedland; Spenden fl. 35.48. Ogr. Budweis; Hrn. Mer-beller fl. 1, Sammlung in Wendler'S Restau-rat. fl. 1.40, Tischgesellschaft bei der Glocke fl. 3, Deutscher Vereinssammelichütz fl. 5, Samm-lung in Vierhöf 50 kr. Ogr. Aussee; Steierm. Sammlg. NeSko fl. 1 20, Juxtombola fl. 40.37. Ogr. Pribram; Spende fl. I. Ogr. Rohrbach; Spende fl. 6, Colledo fl. 11.20. Ogr. Weiß-wafser-Josefschal; Herr Lederer fl. 6. Sammel-schütz fl. 30. Herr Luke 50 kr. Ogr. Großprie-sen; Spende fl. 24.50. Ogr. Landskron ; Abendunterhaltung fl. 72.58, Sammelsch. Brauhaus fl. 2.11, beim Anker 91 kr., beim Bärn 99 kr. bei BenonS fl. 4.35, Vergleich Schenknag«-! fl. 3, Hr. Neugebauer fl. 1, Smmlsch. b. Köpel fl. 3.20, Ogr. Sä önhof: Concert Ertrag 47 fl. 92 kr. Ogr. Nöslau: Sammelsch. 27*31 fl. aus Reutte « Tirol) k. k. priv. Spinnerei und Weberei 20 fl. Herr Dir. Schauer 1 fl. fünf Beamte 5 fl., Herr Angerer 4 fl. Ogr. Geidorf: Sammlung grüner Anger 21'96 fl.. Abiturienten 3 20 fl. Kegelges. Kipping 14*45 fl., Landtagswahl-Co-mit6 21 fl., Winterabend 21 fl., Meininger Hofcapelle 3 fl., Sammlung Weinstube Wur-zinger 12 61 fl., Tifchgeftllschastabende 2*60 fl. Tombola in Pickerndorf 61.12 fl., Ogr. Köflach : Sammelsch. Brauhaus 10°30. Ogr. Schwarzenbach : Sammelsch. 1 60 fl. Samstag-Kegelclub in Wien 82'27 fl. Ogr. Landek (Töplitz) Spenden 48*20 fl.. Ogr. Triebendorf: Sammlung 10.46 fl, Ogr. Gabel: Bilderkiste 1 fl.. Sam-melsch. 12*10 fl., Fischotterf.il 4 fl. Ogr. Lie-ban: Spenden 7-21 fl. Ogr. Floridsdorf: Spenden 24*26 fl., Ogr. Czernowitz: Samml. beim Stiftungsfest deutscher Studenten 20 fl., durch Dr. Seitler in Wien 6 fl., Ogr. Aspang Sammelsch. 6'8 fl. Ogr. Reifnig: Herr R. v. B. 1 fl., Kränzchen bei Frau Millemoth in Rattenberg 44*60 fl., Reichenberger Beusel in Wien 2.65 fl., Ogr. Welstadtl: Sammelsch. 33 22 Sammlung 2*13 fl., Unterhaltungsabend 30 fl.. Ariston 1*20 fl., diverse Spenden 8*42 fl. Ogr. Jungbuch : Spenden 75*44 fl.. Ofl. Neuern: Fondbeitrag 1*60 fl. Tonie und Mario !> fl., H. Sinda 3 fl., Herr Peill 12*12 fl. Ogr. Linz: Spenden 3*30 fl. Ogr. Kindberg: Sammelsch: Koschn 5*95 fl, Herr Dr. Förster in Eibiswald 5 fl. Akadem. Ogr. Graz: Fondsbeitrag 195 fl., Spenden 292 fl. Ogr. Döbling: 1047*65 fl. Ogr. WolferSdorf: Wanderverf. des deutsch-polit. Vereines in Leipa 16 90. Ogr. Teplitz: Wurst-Erlös 5*19 fl., Sammelerlös 3.50 fl., Wette 1 fl.. Spitzenkrause 8 fl., Sammlg. Pistl 3*30 fl.. Dr. Kollmann I fl., Sammlg. Kepler 5 fl., Gemeinde Lusadmg 2 fl., Unbekannt 1 fl., Wette Schreinberger 1 fl. Durch Den ische Zei-tung: pesöe 1 fl., deutsch gesinnte Mitglieder wohl auch noch leben und glücklich sein könnte. Plötzlich aber erinnerte sich Herr Gerhard ivie unfreundlich er das Mädchen, dem er eigentlich zu großem Danke verpflichtet sei, entlassen — eS war doch eigenthümlich, daß ihm dieß nicht früher eingefallen; — aber da galt jetzt kein Zögern, er mußte das Verfäumte unverweilt nachholen und Clärchen seinen Dank abstatten. Aber ohne Gefchenk durfte er doch nicht hin-über gehen, das würde sich nicht schicken, aber wo nur gleich etwas Passen >es hernehmen — von allen seinen hübsche» Sachen war doch nicht» geeignet und dann war er so unersahren in dergleichen; — doch halt ! Da fiel ihm nach langen! Suchen unter allerhand »lehr oder we-niger antiken Shmuckfachen der Trauring seiner Mutter in die Hände und mit diesem Kleinod, von welchem er sich unter anderen Umständen nie und nimmer getrennt haben würde, eilte er zu Clara. Wie es aber zugegangen ist, daß Clara Herrn Gerhard für den Ring ihr Herz und ihre Hand schenkte, da« hat derselbe nie verrathen und Klara, die war eben ein echtes deutsche« Mädchen und dieselben verstehen be-kanntlich nicht nur, wenns noth thut zu reden, fondern auch zu schweigen. Clara verrieth den ganzen Hergang erst recht nicht. ♦5 d. ung. Broder Casino 5 fl.. Sammlg. eben-dort 15 fl. Ogr. Aich: Spenden 79-88 fl.. Ogr. Stablau: Spenden 9.30 fl. Ogr. Fehving: Samjch. 5fl. Ogr.Baden: Schlagt Vorlesung 20fl. 17 kr. Stefonau : fiicit. eines Veilchen-BouquetS 30 fl. Ogr. Stanfau: Spenden 1 fl. Ogr. *töf« lach: Sammelbüchse der Billard-Gesellschaft bei Putz 20 fl. Ogr. Odrau : Sammelsch. 12 fl. 04 fr. Ogr. Neutitschein : Sammelg. 13 fl. 40 kr. Zehn Gebote 9 fl. 36 kr. 2 siebente Seite! 14 kr. Ogr. Sternberg: Spenden fl. 40. Ogr. Boden^ach: Spenden 245 fl. 87 kr. Ogr. HerrnSkretschen.' Spenden 202 fl. 12 kr. Ogr. Jserthal: Spenden 10 fl. 43. Ogr. Wien IX. Bezirk: Spenden 56 fl. 25 kr.__ Locales und Trovinciates. Cilli, 17. October. sKundgebung für den deutschen Club.] Der Obmann deS „Deutschen B e r t i n e S" in Cilli schreibt anlaßlich der Bildung des deutschen Clubs: „Der deutsche Verein in Cilli begrüßt die Bildung des deut-schen ClubS mit aufrichtiger Freude und er-klärt sich n.it dem aufgestellten Programm deS deutschen Club in jeder Richtung einverstanden. Der deutsche Verein in Cilli ist überzeugt, daß der Abgeordnete der Städte und Märkte des Cillier Wahlkreises Dr. R. Foregger mit aller Entschiedenheit und Schärfe für die Durchführung diese« Programmes ein-treten wird. >Herr Dr. D o l e n z.] Der slavisch-na-tionale Fanatiker soll, wie uns aus Laibach geschrieben wird, seine Ernennung zum RathS' secretär des KreiSgerichieS Cilli bereits so gut wie in der Tasche haben — so soll er unlängst selbst geäußert haben. Ein Beamter, der für Krain „zu national ist" nach Untersteiermark! Es ist kaum zu glauben, aber unsere Zeit ist reich an Ueberraschungen, besonders für uns Deutsche im Unterland«. [3 terbefatl.] Auf Schloß Purgstall verschied gestern Abend '/,9 Uhr der k. k. Käm-menr und Besitzer der Güter Purgstall und Ostrovitz Herr Gustav Freiherr von Wittenbach i>« 75. Lebensjahre. [Ernennung« n>] DaS k. k. Finanz-Ministerium hat mit d«m Erlasse vom 27. September 1885 Z. 20083 den Conceptspracti« canteu jur. U. Dr. Anton Frank und den selbständigen Finanzwache-Respicienten Johann Mollan zu Finanzwache-Comisfären in Steier-mark ernannt. [Das CillierGymnasium.j Lang-sam aber sicher geht die Slovenisirung der Unter-richtsanstalten des Unterlandes vor sich. Den An» fang macht die Marburger Lehrerbildungsanstalt, daS Cillier Gymnasium folgt ihr auf dem Fuße. Schon im »ächstenSchuljahre soll dasselbe, wie ein slovenischeS Blatt meldet, seine erste flovenische Parallelclasse erhalten. Daß eS sich dabei nicht um ein eigentliches Bedürfnis, sondern wesentlich nur um eine neue Gegengabe sür den „R o b o t" handelt, den tie slovenischen Abgeordneten lei-sten, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, da ja die Anstalt bislang auch ohne dies« Parallelclasse florirt hat. [Beamtenernennungen im Unter-land e.] Auf ditftlben paßt vortr«fflich d«r AuSspruch über die allmälig« Slavisirung des österreichischen Verwaltungsapparates, den der Reichsgerichtspräsident Dr. Unger in seiner vor-gestrigen Herrenhausrede gethan hat. Nach einer treffenden Kennzeichnung der WiederstandSun-fähigkeit der maßgebenden Kreife gegenüber dem Drangen der flavifch-nationalen Fractionen nach fortwährender Besetzung der Beamtenstellen mit slavischen Kräften, fuhr er wörtlich fort: „Soll-ten Elemente und Eiyflüss« dieser Art sich mehren, dann müßte allerdings die Besorgniß entstehen, daß der ausgezeichnete Geist ver-schwinden wurde, von dem der österreichische Beamten- und Richterstand erfüllt ist, der bis-her gewohnt war, frei von politischen und na-tionalen Rücksichten lediglich die Interessen des Staates und des Dienstes vor Augen zu haben und sich bei seiner Amtsführung lediglich durch Rücksichten aus das Gesetz und daS allgemeine Wohl leiten zu lasse», nicht aber von politischer „Z>-»tsch- Conmvenz und nationalen Sympathien oder Antipathien." Es ist dies derselbe WarnungSruf. den wir bereits wiederholt erhoben. Dr. Unger könnte seine Beobachtung auS den hiesigen Ver-hältniffen und auS dem Bureau des slavophile« Personalreferenten Herrn Levitfchnik haben, so genau paßt der obige AuSspruch auf unsere Zustände. So lange dieser Letztgenannt- als Personalreferent fnngirt, ist auch auf eine Bes-serung der hiesigen Ernennungen nicht im entfernte-sten zu hoffen. Bemerkenswerth für die Sicher-heit mit der unsere Gegner die Slavisirung deS österreichischen Beamtenstandes betrieben, ist vor allem der Umstand, daß hier alle slo-venischen Winkelschreiber schon di« betreffenden Ernennungen vierzehn Tage früher mit untrüg-licher Sicherheit voraussagen, noch ehe die Wiener Zeitung dieselben kundmacht. [DerKampfderSlovenengegen den Abt von CillU Der Herr Abt von Cilli ist schon seit einer Reihe von Jahren der Gegenstand des größten Hasses seitens derflooe-nijchen Partei. Die VerfolgungSwuth gegen ihn hat bereits alle Stadien durchgemacht und dürste nächstens im Schwurgerichtssaale in Cilli einen vorläufigen Abschluß finden. Aeußerst charakteristisch ist. daß in erster Linie di« sogenannte clericale Presse sich nicht entblödet, ihren Stan-desgenofsen den Herrn Adten R. v. Wretfchko auf Grundlage der nichtigsten Behauptungen und offenbarer Lügen herunterzusetzen. Die Ver-Handlung dürfte ein grelles Licht auf die Ver-Hältnisse der slovenischen Geistlichkeit werfe», welche das Priesterseminar zu Marburg wohl mit slavophilem Fanatismus, aber weder mit christlichen Tugenden noch gesellschaftlichem An-stand auszustatten scheint. Der vom niedrigsten Hasse dictirte Kampf gegen den allverehrten Abt von Cilli zeigt dies auf eine eclatante Weife. Nun macht man eS demselben aber aißer dem noch zum Vorwurfe, daß er überhaupt mit einer Ehrenbeleidigungstlage gegen seine Ver-läumder h«rausirat, als ob es bei den geistli-chen Verhältnissen in Untersteiermark dermalen möglich wäre, sich gegen die Angriffe der slove-nischen Fanatiker anderSwo den genügenden Schutz der bedrohten persönlichen Ehre zu holen, als bei dem Arme der weltlichen Gerechtigkeit. Und woher kommt dieser Haß der slovenischen Geistlichkeit, die ihr« Vorposten in den eigenen Untergebenen des Abtes, in der Cillier Caplan«i selbst hat? Ist der Abt etwa ein deutsch-natio-naler Politiker? Mit nichte»! Er ist ein Prie-ster der seinem hehren Seelsorgeramte und nur diesem lebt, ebendarum aber ein abgesagter Feind der nationalen Hetze ist, die die slove-nische Geistlichkeit als Hauptziel ihrer Wirk-samkeit betrachtet. Und weil er derselben auS Ueberzeugung, aus Pflichttreue und Achtung vor dem eigene» geistlichen Stande offen ent-ge antritt, verfolgt ihn die flovenische Geistlich-keit wie einen Feind der Religion, während sie allein es ist, welche der Religion dadurch am meisten Abbruch thut, daß sie dieselbe als slavisch-nationaleS AgitationSmittel mißbraucht. [Der deutsch-nationaleVerein in G r a z] hält heute seine erste öffentliche Versammlung ab. Aus der Tagesordnung steht ein Vortrag Dr. R. Muhris über den deutschen Club im Abgeordnetenhause. Ferner ein Vor-trag deS Dr. Friedrich von Hausegger über den fürstbischöflichen Erlaß betreffend die Ein-sührung deS lateinischen Kirchengesanges beim Gottesdienste, welcher ein altehrwürdiges Be-sitzthum des deutschen Volkes, unser schönes deutsches Kirchenlied direct gefährdet und mit Untergang bedroht. [Als Schriftleiter! ist Professor Florian in Wien für da» „Obersteirerblait" gewonnen und geht derfelb« schon am 20. d. an den Ort seiner künftigen pudlicistischen Thätigkeit ab. Das Blatt wird sein wöchentlich zweimaliges Erscheinen mit November beginnen. [Wohlthätigkeitsvorstellung in Gonobitz] In Gonobitz findet Sonntag, den 18. l. M. Nachmittags 3 Uhr über An-regung d«r Frau Baronin Adelina von Vay geb. Gräfin Wurmbrand zu Gunsten der, sür arme Schulkinder zu gründenden Suppenanstalt in dem Nebengebäude des fürstlich Windisch» 18b5 grätz'schen Schlosse« ein Concert mi> Theater-Vorstellung statt, bei welchem nebst mehrert« Gesangs-, Clavier- und Zitherpiecen das vier» actige Schauspiel „Erfüllte Wünsche" von Lttili« Wildermuth zur Aufführung gelangt. Unter Leitung obgenannter Frau Grasin wirken Frau Harry Freiin von BorS, geb. Gräfin ©um-brand und mehrere theatrrfreundliche Damen und Herren aus Gonobitz bei der Vorstellung mit. Die Einladungen wurde» schon oor einiger Zeit versendet und wird mit Rücksicht auf den wohlthätigen Zweck eine lebhafte Betheiligung aller Schul» und Kinderfreunde erwartet. Zur Unterstützung des besagten humanen Unter-»ehmens durch Zuwendung des Reinertragnisses erschien auch «in« inhaltlich sehr gediegene, schön ausgestattete Sammlung von Märchen, betitelt: „Dem Zephyr abgelauscht" von Adelma Freiin von Vay. geb. Gräfin Wurmbrand im S«lbstv«rlage der Verfasserin. Die Marche» sind zum Preise von 2 fl. oft. W. von der Verfasserin in Gonobitz selbst zu beziehen. [B l i n d e ii st i f t u n g.j Die Statthaltern schreibt «in«» Psründenplatz der R. von Ebe-nau'scheii Blindenstiftung im Betrage von jähr» lich 100 fl. aus. Bewerber oder Bewerberinnen müssen ihre, mit Tauss he.», ärztlichem und ArmuthSzeugnisse belegten Gesuche bis längstens 15. November l I. bei der Statthaltern überreichen. Sie müssen in einer steiermirkischen Gemeinde heimatberechtigt sein, wofür die amtliche Bestätigung beizubringen ist. Blinde welche zugleich kränklich oder vorgerückten AI-terS sind werden in erster Linie berücksichtigt. [Zu To 5 e geworfen] Am 28. Sep-tember l. I. hat der Gastwirth Ludwig Schutta in St Lorenzen im Bezirke Marburg den Flösser Martin Trabentar, als dieser zu excediren begann, auS seinem Gasthaus« gewaltsam fort-geschafft. Er warf dabei den Excedenten so unglücklich vor der Thür zu Boden, daß der» selbe rücklings auf di« steinernen Thorstufen fiel und sich hi«b«i derartige Verletzungen am Hinterhaupte zuzog, daß er bald darauf starb. [Vergiftet.] Am 5. d. M. wurde d«r Keuichlerin Maria Pader in Großpireschitz ein großes Mastschwein aus Bosheit vergiftet. [Gesunde n.] Der Kutscher Jakob Gai-scheg welcher, wie wir bereits neulich meldeten, seinem Dienstgeber eine Bnestasche mit 399 fl. entwendet hat, wovon er alSbald 59 verbraucht«, warf die Brieftasche nicht, wie er zuerst an-gab. in'S Waffer, sonder» versteckte dieselbe in Cilli, noch ehe er sich selbst anzeigen ging. Ter umsichtig geleiteten Untersuchung ist es nähmlich gelungen, den Dieb zu dem Geständnisse zu bringen, daß er die Brieftasche mit dem restli-chen Gelde >n der Beschlagbrücke einer hiesigen Schmiede versteckt habe, wo das Geld im Be-trage von 340 fl. sammt der Uhr deS Diebes vom Untersuchungsrichter auch wirklich gefun» den wurde. Herichtssaat. [Schwurgericht.] In der I. und II. Woche der am 19. October l. I. beginnenden V. Schwurgerichtssession kommen nachstehend« Fälle zur Verhandlung: Montag 19. Oclo-ber 1885, Vorsitzen!». Hofrath Heinrich-r: 1. AloiS Krepek, Todschlag. Vertheidiger Dr. Glantschnigg; 2. Stefan Potocnik, Todschlag, Verth. Dr. Glantschnigg; 3. Martin 2ompa, Todschlag. Verth. Dr. Glantschnigg. Dienstag 20. Octob«r, Vors.: L.»G.»R. Pesaric: 4. Franz Puschauer, Nothzucht, Verth. Dr. Langer; 5. Georg Skoff. Nothzucht. Verth. Dr. Langer. Mittwoch 21. October, Vors.: L.-G.-R. Galle: 6. Johann Wild, Todschlag. Verth. Tr. Higersperger. Donnerstag 22. October, Vors.: Hosrath Heinricher: 7. Alois Palese. Raub, Verth. Dr. Sajovü; 8. Johann Skorja, Schändung. Nothzucht und Blutschande, Verth. Dr. Sajovic. Freitag 23. October, Vors.: L.-G.-R. Levizhnik: 9. Gertraud Brodicar, Betrug. Verth. Dr. Stepischnegg ; 10^ Franz Po» voden, Nothzucht, Verth. Dr. Stepischnegg. S a m st a g 24. October, Vors.: L.-G.-R. Dr. Galle: 11. Michael und Anna Maftnak, Brand-legung. Diebstahl und offen»!. Gewaltthätigkeit 13. Falles, Verth. Dr. Schurbi und Dr. Fili« 1885 ^Deutsch« Macht " l il Montag 26. October, Vors.: Hosrath einricher: 12. Joses Slopver. verf. Mord, erih Dr. Glanifchnigg; 13. Anton Zcnger, ^»schlag, Vcrtb. Dr. Glantschnigg. Dienstag Octoder, Vors.: L.-G -R. Pesaric: 14. Va-katin Fegesch. Vetrug, Verth. Dr. Higersper-n. Mittwoch 28. October. Vors.: Hofrath «nlicher: 15. Martin Makovec. Nothzucht, erih. Dr. HiqcrSperger. Vorf.: L.ic>er. Donnerstag 29. October, Vors.: -R. Levizhnik: 18. Anna Äaititsch, Kin->!»mord, Verth, Dr. Higersperger; li>. Mar-d» Treoenöek. Brandlegung. Verth, Dr. Higers-«rg. Dr. Higersperger. Freitag 30. Octo->ir, Vors.: L.-G.-R. Dr. Galle: 21. Bictot tolmac, Betrug, Verth. Dr. Filipic; 22. Ma-dlu? Slofan, vers. Mord. Verth. Dr. Filipic. a m st a g. 31. October. Vors.: L.-G.>R. koijljnif: 23. AloiS Nekrep, Johann Guts-nan&l und Franz Sorez. Mißbrauch der Amt»-pvzlt. Verth. Dr. HigerSperger- und Dr. Banker. _ Eingesendet. MTW2Z raiiur AlknlUrbfr Tiset- mi Irsrisctaraeträiik, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Heinrich Mattoni, Karlsbad and Wien. [I N t e t e n st n tj ist die in der heutigen Urainer unserer Zeitung sich befindende G l ii cks-Zlljeige von samuel Heckscher fenr. in Haui- bürg. Dieses HauS hat sich durch seine prompte und verschwiegene Auszahlung der hier und in der Umgebung gewonnenen Beträge einen dermaffen guten Ruf erworben, daß wir Jeden auf dessen heutiges Inserat schon an diefer Stelle aufmerkfam machen. Aus der slovenischen Presse. Wort- und sinngetreue Uebersetzung zu Nutz und Arom-inen unserer Pancigenossen, Ssovenski Darod, vom 5. October: (Auto-daf6.) Bon den deutschen Turnern in Laidach hört man nicht viel, wann aber etmaS zu hören ist. so handelt es sich um nichts besonders Hel-denmuthigeS. Deßhald befaßt sich unser Blatt selten mit ihnen. Heute aber handelt eS sich um etwas, das werth ist, der Vergessenheit entzogen zu werden. Im Casino waren sie, es waren ihrer viele, sie waren tapfer, und wenn der Mensch tapfer ist, möchte er seine Tapferkeit sierne anderen zeigen. Und so kam es. daß diese „tapferen Turner" um den Tisch saßen, und ein Opfer brachten durch die Verbrennung ..Slovenski NarodS", indem sie dabei begeistert schrieen: Pereat! Pereat! Pereat! Die Begeisterung war so groß, daß einige u. zw. ihrer sechs unter den Tisch fielen. „Saut pueri, pueii, et pueri puerilia tractant*. SloveusKi Narod, einen Tag später. Im Casino waren keine Turner. ,SlovensKi Aarod." Den zweiten Tag darauf: (Autoda^.) Wir haben unter diesem Schlagworte unlängst berichtet, daß einige ta> pfere Jünglinge in dem Casino-Caf« unser Blatt verbrannten. Gestern wurde verneint, daß Turner dabei waren. Wir haben weder Zeit noch Willen nachzuforschen, ob eS Turner waren oder nicht, waren sie doch nit>t im Turnergewande. Die Hauptaufgabe bei der Verbrennung hatte Herr Moro. von dem man erwarten sollte, daß er sich als Reserve - Dre-goner-Ossicier besser benehmen könnte. .Slovensltt Aarod". Einen Tag später ,Autodafe-) Unsere diesbezügliche Notiz über Herrn Rejeroelieuteiiaiit Moro ;ift unbegründet gewesen. Aus dem Amtsvlatte. Schallegg. Wöllan, Unteregg, Topolfchitz, Ser-fador und St. Veit. B. - G. Schönstem. V^r-zehrungSsteuer-Berpachtung für Section: Maria Rast. Oplotnitz, 24. October Finanz-Bez.-Dir. Marburg. Aufforderung zur Anmeldung der Ansprüche auf die Caution nach t. k. Notar Filipp Mravlag. Not. Kammer Cilli. Mauth-Verpachtung: Sannbrück,. Kappel und Franz am 20. October. Finanz-Bez.-Dir. Marburg. Erledigung. GerichtS-Dolmelscherstelle für die polnische Sprache beim Land.-Ger. in Graz. Termin Ende October. Landes-Gericht Graz. Erin nerungen. Verjährungsanerken-nung und LöschungSgestattung von Rechten und Forderungen nach Maria «en., Maria jun. u. Martin Koderitfch. Tags, am 22. October. B.-G. Wind.-Feistritz. Böhmische Bettfedern und Flaumfedern en gro* an Wiederverkaufes empfiehlt Joses Hai»ermann PILSEN, Böhmen, 712-2 Proben franco und gratis. Ein Ciavier. 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Tiefgerührt durch diese ehrende Auszeichnung und die dem Verstorbenen erwiesene Liebe und Freundschaft, spreche ich hiemit dem hochgeehiten Herrn kaiserlichen Käthe und BQrgerrneister Herrn Dr. Josef Neckermann, und Allen, welche zur Errichtung dieses Monumentes so liebevoll beigetragen haben, meinen innigsten, tiefgefühlten Dank aus. Cilli, am IC. October 18 5. ,%lllOIlia ^iUUUCr. Wittwe. ß ß I Allen ähnlichen Präparaten in jeda Beziehung vorzuziehen, sind diese Pastillen frei von allen sohAdllohen Substanzen; mit grösstem Erfolg« angewendet bei Krankheiten der Un-leibsorgane, Wechselfieber, Hautkrankheiten, Krankheiten des Gehirns, Frauenkrankheiten; sind leicht abfahrend, blut-reinigend; kein Heilmittel ist günstig« nnd dabei völlig unschädlicher, tun tu bekämpfen, die gewisse Quelle der meisten Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen werden sie selbst von Kindern gerne genommen. Diese Pillen sind durch ein sehr ehrendes Zeugniss des Hofrathes Professors Pltha ausgezeichnet iV Eine Schachtel, 15 Pillen enthaltend, kostet 15 kr.; eine Bolle, die 8 Schachteln, demnach 120 Pillen enthält, kostet nur 1 fl. 0, W. U/ornnnnl Jede Schachtel, auf der die Firma: Apotheke „Zum heiligen Leopold" riett «VdrilUliy. „teht, nnd auf der Bückseite unsere Schutzmarke nicht tr>, Ist ein ral-sifleat, vor dessen Ankauf das Publicum gewarnt wird. Es Ist genau zu beachten, dass man nicht ein schlechtes, gar keinen Erfolg habendes. Ja geradezu schädliches Prlpa-: *t erhalte. Man verlange ausdrücklich: Neunteln'* Elisabeth-Pillen; di •*« sind auf dem Umschlage und der Gebrauchsanweisung mit nebenstehender Unterschrift versehen. Hsu|tt-nep«t Iss Hletn Apotheke ..Zum heiligen l.eopold'' des PH. \>u»leln. Stadt, Ecke der Planken- und Spiegelgasse. Zu haben in Cilli bei dem Herrn Apotheker JSiir«'Ck. m-U —— 1885 »Z>-«tsch- Wacht. Aerztlichea Gutachten üb«r die unübertreffliche Wirkung des echten Dr. J. 6. Popp'schen Anathcriii-Zalin-lind Mundwassers gegen skorbutisch-rheumatische Mundübel, krankhaftes Zanfleisch, sowie gegen Zanschmerz. Ich bezeug. da«s ich seit einigen Jahren das Auatherin-Mundwasser des k. k. Huf-Zahnarztes Dr. J. G. P o p p in Wien mit dem besten Erfolge gegen skorbutiscb-rheuinatisch« Mund-übel, krankhaftes Zahnfleisch, i-uwie gegen Zahnschmerz gebrauchte nnd noch gegenwärtig allerorts ordinäre, da ich ron dessen sicherer Wirkung vielfach in meiner Praxis überzeugt bin. Gross-MIklö*. 2—4 Dr. J. Fetter m/p. Das P. T. Publicum wird gebeten, ausdrücklich k. k. Hof-Zahnarzt Popp'a Präparate zu verlangen und nur solch« anzunehmen, welche mit meiner Schutzmarke versehen sind. Zu haben in Cilli: Banmhaeh's Erben. J. Kupferschmid, Ap., P. Pellö, Kaufmann. Rann: J. Snidersi£, Ap. W.-Landsberj?: 8. Varznlik. Ap. Gonobitz: Joh. Pospisil, Ap, Qarkfeld: Fr. Bomche«, Ap. Stein: J. Moi-aik, Apoth W.-Feistritz : A. v. GutkowskT, Apoth. WindischgrazL 0. Kordik, Apoth. Rtfsler's üfiiilin -Mundwasser , itl unstreitig da« best« Mittel gegen Zahnschmerz io.i dient auch gleichzeitig zur Erhaltung nnd Heiligung der Zähne. Dieses seit Jahren bewahrt« und rlikiulichst unerkannte Mundwasser benimmt dem lande vollkommen jeden üblen Geruch. I Fl. 35 kr. R. Tfir Ii ler, Apotheker, W. Rösler's Nachfolger, Wien, I., Regierungsgasse 4. l»|-)t in Cilli bei J. Kupferschmid, Apotheker, Baumbach's Erben, Apotheker. Das grosse Bettfedern-Lager William Lübeck in Altona t;r !idct zollfrei gegen Nachnahme (nicht untei 10 Pfand guto neue Bettfedern für 60 kr. das Pfund vorzüglich gute Sorte .... 76 „ Prima Halbdaunen.....1.— fl. „ nnd fl. 1.30 das Pfund. Bsl Abnahme von 60 Pfund Rabatt. Sicherer Verdienst! Ohne Capital und Bisioo hin Jrdrrmann bei uns, durch den Verkauf nnlaterrrleliUeliMinKarisehen fttawt«-c l>rämirii-l.oseii *eg«n Ratenzahlungen laut Ges.-Art. XXXI v. J. 1883, I leiatlith 100-300 Golden verfem. = Offerte mit Angabe der gegenwärtigen Beschäfti-pic sind zu richten an die tat innoncen-Expedition Leopold Laim Budapest, Dorotheagasse 9. 677 Ein («laswasen ist Mllig zu verkaufen bei Frau Marie NeU, Sattler-JMcluft. ti:azerga>»-'. 720-2 Zu haben bei Johann Kakusch in Cilli. Itn Verlage von F. (»oll in Grus ist soeben erschienen: D e ni Ich nationaler Aalender für Oesterreich auf das Jahr 1886. Geleitet von Carl W. Gawalowski. Mit Beitrügen von: H. Behelmer, F. Dahn, E. Fels. W. Fischer. A. Hagen, R. Hamerling, Dr. Harpf, F. v. Haus-egger, F. Keim, A. R. Naaff, A. Ohorn, W. Ressel, H. Swoboda Reich ülustrirt. Stärke 10 Bogen. Gross-Octav. Proi« 30 1fr. — Gegen Einsendung von 41 kr. nach Auswärts portofrei. Xu haben bei Johann Kakusch in Cilli. zur uuuuui 111 uii^ m Dr. H. ZEBENER'S patentirtes nnd prämiirtes Antimerolion. rühmlichst bekannt gegen £ Schwamm, Fäulniss, Pilz- und Schimmelbildung IT. 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ES ergeht somit die Einladung an alle jene Personen, welche zu dem Amte eines Gefchornen berufen sind, und sich von deren Aufnahme in die Urliste überzeugen wollen, sowie an J-ne. welch« die Befreiung aus den im § 4 des citirten Gesetzes angegebenen Gründen erwirken zu können glauben, diesen Anspruch unter Beibrin-gung der nöthigen Documente, aus welchen die Befreiung angesprochen wird, irt der Reclama« tionsfrist rechtzeitig anzubringen. Ttadtamt Cilli, am 15. October 1885. Kaiser!. Rath und Bürgermeister: "os-i Dr. Steckermann. z. Z. 13720 Stf. Kundmachung. Vom k. k. Kreisgericbts-Präaidiuni Cilli wird bekannt gegeben, dass bei demselben wegen Sicherstellung der Brodlieferung tür die eigenen Häftlinge und Sträflinge und jene des hiesigen k. k. städ. del. Bezirksgerichtes pro 1886 die Offert- und zugleich Minuendo-Verbandlung am SV October l§§d Vormittags um 10 Uhr in der Amtskanzlei der Hilfsämter-Vorstebung (Klostergebäude zu ebener Erde) abgehalten werden wird. Hiezu werden die Unternehmungslustigen mit dem BeifÖgen eingeladen, dass jeder Lici-tant eine Kaution von Siebenhundert Oulden entweder in Barem, Sparcassebüchcln oder Obligationen, letztere nach dem Coorswerthe des Verhandluugstages zu Handen des Licita-tions-Commissärs zu erlegen haben wird, die etwaigen Offerenten aber die mit gleichen Cautionen belegten, gut versiegelten Offerte bis zum Beginne der Verhandlung zu überreichen haben. Das Marktpreiscertificat und die übrigen Bedingnisse können bis zum Verhandlungstage täglich während den gewöhnlichen Amtsstuu-den in der Amtskanzlei des Hilfsämtervorstehers eingesehen werden. K. k. Kreisgericht Cilli, 13. October 1885. Nr. 97. Winuendo-Licitation. Der Ortsschulrath von St. Margarethe» bei Römerbad schreibt die Bau-Vergebung eines neuen Schulhauses im Kostenbetrage von 9799 fl. 77 kr. ö. W. im Minuendo-Licitations» wege auS. Bau»Unternehmungslustige wollen am 31. October l. I., versehen mit einem 10»/, Vadium, beim obigen OttSschulrathe, Vormiltags um 10 Uhr erscheinen, allivo auch die Licita» tionS-Bedingnifse. Pläne und Kosten-Voranfchlag zur Einsicht vorliegen. Die verschiedenen Arbeitsleistungen werden zusammen oder auch separat an die Mindest-bietenden hintangegeben werden. 721-2 OrtSfchulrath in St. Margarethen, am 18. October 1885. Der Obmann: I. Wantfchura. ver Gesammtaufla*e unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect des bekannten Bankhauses WEHLING & COMP. bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen. 728-1 «Deutsche A«cht." Sflnser • Para kr. = Sst 1'fcnniR in besiehe». FÜR GftoxjÄhr. Prinumerat. 5 fl. SO kr. = 10 Mark excl. Fr*nco-2usend. Probehefte stehen aas Verlangen grati» und franco so Diensten. — Die Zeitschrift Ut durch alle Buchhandlungen nnd Postanstatlen m bwifhwi, _ GEOGRAPHIE u. STATISTIK. A. Hartleb«-»'» Verlag la Wie». 1. Maxlmlliansjr^g^ 1858 [|ji Italienische Maroni || M Mailänder (■orffon/«la)| M Caviar ,H M Kremser Senf "J BU empfiehlt Jl ,H, Alois Walland. 1 Tiroler Krautschneider empfiehlt sich besteos. Aufträge übernimmt das ßttf-haus „zum Engel-*. 734-1 Zu nacbten oder kaufen psicll ein prOwerei» C-ast- oder CalTe-Ciesrhäft auf einem guten Posten in Provinzstädten Steiermarti. Gefällige Anträge mit genauer Angabe, werden unter A. H. in der Expedition der Deutschen Wacht entgegen genommen. 70WI Hauptgewinn event. 500.000 Mk. Anzeige. Die Gewinne garantirt der Staat. Einladung zur Betheiligung an den Gewinn-Chancen der vom Staate Hamburg garantirten grosse« 6eld-Lolterie, In welcher 9 Millionen S§0.450 1. sicher gewonnen werden müssen. Die Gewinne 'lieservortheilhasten Geld-Lotten-, welche planngemäs« nur IOO.OOO Loose enthält, sind folgende, nämlich : Der ffrtiiiafe Gewinn im ev. 500.000 Mark. Prämie 300.000 M. 1 Gewinn u 200 000 M. 2 Gewinne ä 100 «00 M. 1 Gewinn » 90,000 M. I Gewinn ä 80 000 M. 2 Gewinne * 70 000 M I Gewinn «i 60.000 M. 2 Gewinne a 50 000 M. 1 Gewinn ä 30 000 M. 5 Gewinne ä 20 000 M. 3 Gewinne ä 15.000 M. 26 Gewinne ä 10,000 M. 56 Gewinne :i 5000 M. 106 Gewinne >3000 .M 253 Gewinn 12000 M. 512 Gewinneä I«00 M Hl8 Gewinneä 500 X. 1 50 Gew ä 300 INI 150)1 31720 G«w. ä I «5 M 7990 Gew. a 124.100 94 M HS500. a 67 40 20M im Ganzen 50.500 'ie» Ak> und kommen solche in wenigen Monaten in 7 theilungeu zur ■ieheren Entscheidung. Der Hauptgewinn 1"*" Classe beträgt .10.00 steigt in der 2*~ C1 auf GO.OOO M. in d- r :f" auf 70,000 M., in der -t1*" auf 8O.OO0 !L in der 5"-" unl »O.OOO M.. in der t>"» iif IOO.OOO M.. in der 7'- auf 200.000 X und mit der Prämie von 300.000 M. • v-nt. auf 500.000 Mark. Für die erste brnInnilrliunt. weKlf amtlich festgestellt, kostet das ianzB Orüinalloos nnr3 ü.60 tor. ö-W. oi SL das halbe Ongioalloos nor 1 fl. 80 tr o.W. oi 31 das Tiertel Onpalloos nur 90 tr. ö.w. od. l und werden diese von» Staute garantirten (»rigiaaJ- Loose (keine verbotenen Prome^oen) mit Beifägniti des Original Plane,, gegen frankirte Kim dnng des Betrages oder gegen Poetvoraehai» selbst nach den entferntesten Gegenden v«i mir versandt. Jeder der Betheiligten erhält von mir ud stattgehabter Ziehung sofortdi amtliche Ziehmf» liste unaufgefordert zugesandt. Plan mit Staatswappen, woraus Einlagen nol Vertheilung der Gewinne auf die 7 Clauvn sichtlich, versende im Voraus gratis. Die Auszahlung und Versendung der Gewinngelder erfolgt von mir direct an die Interessenten prompt und unter strengst r Verschiedenheit 99*" Jede Bestellung kann man einfiel, ui eine Posteinaahlnngskarte oder per n-commandirten Brief machen. gC Man wende sieh daher mit den Ais-trügen der nahe bevorstanden Ziehii; halber, sogleich, jedoch bis zum :io. Oclober d. J. vertrauensvoll an <1>WI Taumel lleekscher senr. Banquier und Wecbsel**C\>uiptoir in HAMBIKü. r.----al---- TV >k in fülli Verantwortlicher Kedacteur Dr. Joa. Adolf Huri's.