Reihenfolge

der

Landesvicedome von Krain im Mittelalter.

IwioOi

Zusammengestellt von

Georg 1  Kozina,

k. k. Professor.

Laibach 1869.

Druck von Josef Blasnik. Im Selbstverlage des Verfassers.


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Unter den von Landesfiirsten eingesetzten Obrigkeiten des Mittel-
alters sind im Vordergrunde die Landeshauptleute, die Landesverweser, die
Landesvicedome.

Der Landeshauptmann war der eigentliehe Stellvertreter des Landes-
fiirsten, er sass den Hoftaidungen vor, entsehied im Namen des Landes-
fiirsten, empfing die landesfiirstlichen Befehle und rief die Vasalen ins Feld.

Das Amt des Landesverwesers war eigertlich nur eine Supplirung des
Landeshauptmanns. Landeshauptleuten, welehe vermoge ihres A rotes, wenn
es Geistliehe waren, oder ihrer Stellung als ofter abwesend, oder vermoge des
Alters fiir die vollkommene Geschiiftsfiihrung nicht geeignet waren, wurden
Landesverweser beigegeben. Wenn die Stelle eines Landeshauptmanns
dauernd unbesetzt blieb, trat der Landesverweser regelmiissig an die Spitze
der Geschafte.

Die Verwaltung der herzoglichen Domainen, die Verrechnung der
landesfiirstlichen Mauthen, Aufschliige etc. besorgte der Vicedom; ein Amt,
welches bald Geistliclien , Burgern , bald Adeligen anvertraut wurde, je
nachdem sie zur treuen Haushaltung fiir geeignet gehalten wurden.

Sicherlich war die politische Stellung und Machtvollkommenheit dieser
drei Wurdentriiger in den einzelnen Jahrhunderten des Mittelalters eine
verschiedene; eine Geseliichte der Landesverfassung wird diese ausforschen
und darstellen miissen. Eine Vorarbeit zu dieser ist die ehronologisch
sichergestellte Reihenfolge der drei genannten Wiirdentrager.

1 *

4

Die nachfolgenden Zeilen haben die Aufgabe eine moglichst voll-
standige und zuverlassige Reilienfolge der Landesvicedome Krains fest-
zustellen. —

Eine derartige Feststellung kann jedoch nur dann irgeud einen
Wertb haben, wenn sie anf strengwissenschaftlicher Forschung beruht,
und von alien eigenmachtigen und willkiirlichen Zusatzen und Phantasien
sich durchaus fernhalt.

Auf soleher Grundlage bat Valvasor im neunten Buche seiner Ehre
des Herzogtliums Krain eine Zusammenstellung der Reilienfolge der Lan-
deshauptleute, Landesverweser, Landesvicedome verfasst. Mit grosster Ge-
wissenliaftigkeit hat er dabei nur diejenigen Namen und Jahreszahlen
angegeben, welche er in alten Urkunden und Manuscripten gefunden
batte. Auch in Valvasor finden sich Irrthiimer und Fehler, aber er
konnte dieselben nicbt vermeiden, weil ihm das Medium, die Abschrift oft
unrichtig war.

Bis jetzt ist in der krainischen Geschicbtsforscbung fast niehts ge-
schehen, um auf dem von ihm gelegten Grunde mit gleicliem Forschereifer
und wissenschaftlicliem Ernste weiterzubauen , ausgenommen, dass seine
Aufziihlung theilweise bis in die neueste Zeit, jedoch nicht so griindlioh,
ergiinzt wurde. Hoff’s Leistung auf diesem Gebiete ist ohne bedeutenden
Werth fur die Wissenscbaft, das Archiv fur die Landesgeschiehte Krains
hat in dieser Beziehung einen bedeutenden Riickschritt gethan.

Ich habe seinerzeit schon Gelegenheit gehabt, dieses hinsichtlich der
Reilienfolge der Landeshauptleute von Krain zu beweisen, hinsichtlich der
Reilienfolge der Landesvicedome thue ich es jetzt.

Das Archiv fur die Landesgeschiehte von Krain hat in der Reilien-
folge der Landesvicedome den Vicedomen unbekannten Familiennamens
den Familiennamen ihres unmittelbaren Vorgiingers beigelegt. Die Quelle
des Archivs sind Hoff’s Gemalde von Krain. Dieser halt sich aber auf die
Reilienfolge in Valvasors Ehre des Herzogthums Krain.

So hat zum Beispiele Valvasor folgende erste Landesvicedome:

1. Weigandus oder Wigandus von Stein.

2. Conrad von Vdck.

3. Leo.

4. Conrad von Lack.

5. Johannes.

8. Georg von Tsehernembl.

5

9. Seifried.

10. Antonius.

Im Archiv fur die Landesgeschichte von Krain kommen diese folgender-
massen vor:

1. Weigand von Stein.

2. Conrad von Bokh.

3. Leo von Bockh.

4. Conrad von Laak.

5. Johannes von Lack.

8. Georg von Tschernembl.

9. Seifrid von Tschernembl.

10. Antonius von Tschernembl.

Berner setzt das Archiv fiir die Landesgeschichte vor die Jahreszahl
eines jeden Landesvicedoms einen — (Gedankenstrich). Man halt allgemein
diess fur die Bezeichnung des bis. Demnach wird man die ersten Landes-
vicedome in dem Archiv folgendermassen leseu:

1. Weigand von Stein regierte bis 1255

2. Conrad von Bock regierte bis 1260

3. Leo von Bokh regierte bis 1262

4. Johannes von Laak regierte bis 1268 u. s. w.

Und da das Archiv keinc Bemerkung macht, dass seine Beihenfolge
unvollstandig sein konnte, so ist es auch erlaubt zu sagen

2. Conrad von Bokcli regierte von 1255 — 1260.

3. Leo von Bockh regierte von 1260 — 1262.

4. Johannes von Laak regierte von 1262—1268.

Solch eine Reihenfolge lasst nichts zu wiinschen iibrig.

Yalvasor hingegen gibt nur das Jahr oder die Jahre, in welchen er
einen Landesvicedom gefunden hat. Somit sagt Valvasor

1. Weigandus von Stein kommt urkundlich 1255 als Vicedom vor.

2. Conrad von Vock kommt urkundlich 1260 als Vicedom vor.

3. Leo kommt urkundlich 1262 als Vicedom vor.

Die Schreibart Valvasors lasst keinem Zweifel Baum.

Das Archiv fiir die Landesgeschichte machte, wie schon bemerkt
wurde, keinen Schritt weiter. -Es beniitzte nicht im geringsten die ihm
reichlich zu Gebote gestandenen Archive. Durch diese waren viele Ver-
besserungen und Erganzungen ermoglicht. Mit so einer Reihenfolge ist der
Geschichte kein Dienst geleistet.

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Dem gegeniiber sind im Nachfolgenden mogliehst viele Jahreszahlen
fiir die Amtsdauer der friiheren Landesvicedome, soweit dieselben dem
Mittelalter angehoren, zusammengestellt. Es wird jedoch dadurch nicht
im entferntesten ein Anspruch auf Vollstandigkeit erhoben. Einerseits
sind aueh jetzt noch manche bereits veroffentliehte Angaben meiner Auf-
merksamkeit entgangen, anderseits ist zu hoffen, dass fernere wissenschaft-
liche Forschungen noch alljahrig neue Daten zu Tage fordern werden.
Immerhin aber diirfte durch diese, wenn auch noch so unvollkom-
mene Zusammenstellung Andern der Weg erleichtert werden.

Ich gehe nun zu der eigentliehen Frage iiber, zu der Reihenfolge
der Landesvicedome.

Nur dort, wo begrundete Zweifel gegen die Existenz eines Vicedoms
sprachen, oder wo gewichtige historische Bedenken sich zeigten, werde ich
ausfuhriicher schreiben und die Regesten selber sprechen lassen.

Landesvicedome.

Weigamlus oder Wigantlus von Stein

soli nach Valvasor der erste Vicedom gewesen sein. Valvasor fand ihn in
einem Freudensteinischen — wohl falschlich fur Freudeuthalischen — Ma-
nuscripte, im Jahre 1255 und 1259.

Aus dem Jahre 1255 ist mil- nur ein urkundliches Regest iiber das
Kloster Freudenthal bekannt und zwar gerade aus Valvasors zehnten Buche
pag. 216. Es lautet: „Im Jahre 1255 hat Ulrich Herzog von Karnten
den Karthausern in Freudenthal geschenkt 8 Huben  an  der  Unz  mit
aller Zubehor und Marksteinen (cum omnibus pertinentiis et terminis). Der
Titel, welchen der Herzog in diesem Douationsbriefe fiihrt, lautet also :
Ulricus Dei gratia dux Carinthiae, dominus Carnioliae . . . Hiebei haben
sich auch decimo Calendas Julii z:  22. Juni diese nachbenannten Zeugen
unterschrieben: Friedericus, welchen der Herzog consobrinum d. i. seinen
Vetter oder Oheim nennt, Markgraf von Verona, Chunradus mit dem Zu-
nahmen Gallo, Walt her us von Stein,  Herbard von Auersperg, Rudelinus
von Pirbaum (Birnbaum)“.

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Dieses Regest nimmt Hieinger in seinem Aufsatze „das Karthauser-
stift in Freudenthal" im Archiv fiir die Landesgeschichte Krains II. pag.
121 auf. Er erwahnt vom ersten Vorsteher Christophorus , dass dieser
vom Herzoge Bernhard 1255 den nothwendigen Grand und Boden zum
Baue dcs Klosters und gewisse jahrliche Einkiinfte zum Unterhalte der
Monchc bekommen, dass aueh von Herzog Ulrich zu gleicher Zeit das
Kloster mit 8 Iluben an der Feistritz beschenkt worden — also im Jahre
1255. Hieinger citirt hiebei als Quelle Valvasor und zwar die Urkunde
1255 22. Juni und das Archiv fur Karnten 1. Band.

In dieser letzten Quelle finde ich Hicingers Regest nicht; nur fol-
gende Freudenthalische Schenkungen sind angeffihrt:

1. 1260 1. November. Herzog Ulrich von Karnten stiftet Freuden-
thal in Weinitz am Ursprunge der Feistritz (aus de Rubeis col.
728.) Archiv fiir Karnten I. 156.

2. 1261 12. Juni. Herzog Ulrich von Karnten gibt dem Kloster
Freudenthal seine Besitzungen in Toppol.

3. 1261 1. Juli. Herzog Ulrich von Karnten vermehrt die Stiftung
Freudenthal (aus Archiv 1829. Seite 511).

Die beziigliche Stelle in dem Archive 1829 pag. 511 steht in Rich¬
ters Geschichte der Stadt Laibach und lautet: „Dessgleichen wurde vom
Herzog die Stiftung der Karthause Freudenthal in Berathung genommen
und der Stiftbrief ausgefertigt. Im Juli 1261 wurde diese Stiftung ver¬
mehrt und da finden sich unter den Zeugen unterschrieben : Leo der Vice-
dom, ferner Rudelin von Birnbaum Castellan, und Ottelin de Lyebach".

4. 1265 22. Juni. Herzog Ulrich von Karnten schenkt einigen Grund-
besitz und 8 Mansen an der Feistritz dem Kloster Freudenthal
(aus Archiv 1824. pag. 247). Archiv fiir Karnten I. 158.

In diesem letzten Regest finde ich die von Hieinger erwahnte Sehen-
kung von 8 Mansen an der Feistritz. Hieinger gibt aber diese Schenkung
nicht zum Jahre 1265 22. Juni, sondern zum 22. Juni 1255. Hieinger
folgte dem Valvasor. Ich halte Valvasors Regest fiber die Schenkung von
8 Mansen an der Unz fiir unrichtig. Valvasor hatte ein schlechtes Regest
der Urkunde vom Jahre 1265 vor sich. Das vollstiindige Regest lautet:
Herzog Ulrich von Karnten schenkt dem Kloster Freudenthal 8 mansos
sitos apud aquam , quae in vulgo Thuniz vocatur, — cum omnibus per-
tinentiis et terminis etc.

8

Zeugen die von Valvasor bei der Urkunde von 1255 genannt wurden,
ausserdem noch Conradus noster vieedominus  etc.

Diese Urkunde ist noch im Original im geheimen Haus- und Hof-
archiv aufbewahrt und nach diesem Original in den Fontes rerum Austria-
carum II. Abtheilung I. Band pag. 63 abgedruckt.

Diese Urkunde vom Jahre 1265 ist mit jener Valvasors vora
Jahre 1255

1. gleichlautend in den Zeugen,

2. gleichlautend im Datum, decimo Kalendas Julii,

3. gleichlautend in der Anzahl der Huben. Unz ist aber irrthiimlich
aus Thuniz entstanden , denn statt Thuniz findet man auch ab-
schriftlich Tunz.

4. Ich ziehe hier noch den weitern Schluss, dass Wigandus eine
corrumpirte Leseart des Chonradus ist.

Desshalb halte ich diesen ersten Vicedom wenigstens zum Jahre 1255
als factisch nicht existirend.

Ob dieser Vicedom 1259 auch in einer Freudenthaler Urkunde vor-
kommt, weiss ich nicht. Ich kenne keine Urkunde dieses Jahres, die
Freudenthal betraffe. Ich vermuthe auch hier, dass Valvasor sich geirrt
haben werde, kann jedoch aus Mangel eines Anhaltspunktes nichts naheres
dariiber reden.

Das Resultat dieser Auseinandersetzuug ware somit, dass Weigand
kein Vicedom des Jahres 1255 war, und wahrscheinlich auch 1259 nicht.

Auch beim zweiten Vicedom, den Valvasor IX. 79 nennt

Conrad von Vdck

muss ich liinger verweilen. Valvasor wollte ihn 1260 in einem Freudenthaler
Manuscripte gefunden haben.

Mir ist nur eine einzige Urkunde des Jahres 1260, die Freudenthal
betraffe, bekannt, es ist die Stiftungsurkunde vom 1. November. In dieser
wird aber kein Vicedom genannt.

Der Nahme Conrad von Vock ist mir sehr verdachtig. Hoff und nach
ihm Klun nennt ihn Conrad von Bock, Richter in seiner Geschichte der
Stadt Laibach im Archiv fiir die Geschichte vom Jahre 1829, pag. 584,
nennt ihn Conrad von Vock, Bock (Egk).

9

Aus Richter wird wohl Hoff seine Bezeichnung genommen haben.
Wie aber Richter zu dieser Ableitung, die nach meiner Ueberzeugung
ganz falsch ist, gekommen, weiss ich nicht. Er selbst sagt es nicht. In
der Geschichtsforschung ist eine solche willkiihrliche Namensdeutung nur
vom grossen Nachtheil. Auf diese Weise vererben sicb historische Irr-
thiimer , indem unkritische Historiker an der Autoritat ihres Vorgangers
nicht zu zweifeln wagen.

Wie Conrad von Vock, dessen Nahme jedenfalls corrumpirt, ist heissen
soli, werde ich etwas spater nachweisen konnen. Hier moge mit Riicksicht
auf den spatern Beweis das Resultat folgen, dass auch Conrad von Vock
und Bock im Jahre 1260 kein Vicedom war.

Ich gehe einstweilen zum nachsten Nachfolger

Leo,

dessen Zunahme Valvasor in der Freudenthaler Urkunde des Jahres 1262
nicht lesen konnte, weil er abgerissen war.

Ich kenne diesen Vicedom aus folgenden Urkundon:

1. Laibach 17. Juni 1261. Herzog Ulrich schenkt dem Kloster
Freudenthal seine Besitzungen in Toppol. — Unter den Zeugen
Leo vicedominus.

Das Regest im Archiv fur Karnten 1.156 und daraus im Archiv fiir
die Landesgeschichte des Herzogthums Krain II. 31 jedoch mit fehler-
haftem Datum 12. Juni 1261. — (XV. Kal. Julii —  17. Juni.)

Auch Valvasor XI. 143 kennt diese Urkunde, gibt aber von ihr nur
Datum und Zeugen, nicht den Inhalt an. Auch sein Datum ist fehlerhaft
mit 1. Juli angegeben.

Mir ist die vollstandige Urkunde aus dem Wiener Manuscript der
Hofbibliothek Nr. 548 bekannt. Sie ist in der Confirmationsurkunde Rudolph
des IV. aus dem Jahre 1364 enthalten.

Diese Urkunde diirfte auch Hicinger im Archiv II. 123 meinen, wenn
er sagt, „die grosse Schenkung vermehrte Herzog Ulrich schon im folgen¬
den Jahre mit neuen Zugaben in der Gegend von Zirknitz 11 . Aber auch
er hat das fehlerhafte Datum 1. Juli 1261.

Die zweite Urkunde, in welcher dieser Vicedom vorkommt, ist
folgende:

10

2. Laibach apud beatum Petrum in domo plebani VII. Kal. Marcii
— 23. Februar. Herzog Ulrich schenkt dem Kloster Freudenthal
— Adrijan coguomine Markonem und einen Hof in Laibach.

Auch diese Urkunde kennt Valvasor X. Buch 219 , gibt aber
nur zum Theil Inhalt und Zeugen — und Jahresdatum an. Aus Valvasor,
der aucb das Siegel dieses Vicedoms im IX. Buclie pag. 83 anfuhrt, kennt
diese Urkunde Hicinger im Archive fur die Landesgeschichte Krains II.
123. Ein Regest ist auch in den Mittheilungen des historischen Vereins
fiir Krain 1864 pag. 8, Nr. 1.

Demnach komrnt dieser Landesvicedom in den Jahren 1261 und
1262 vor.

Wie ihm Richter den Zunahmen , ; Berg“ geben konnte, ist mir Dicht
bekannt. Warum ihn das Archiv fiir die Landesgeschichte Krains Leo von
Bock nennt, habe ich schon in der Einleitung angegeben.

Als nachsten Vicedom nennt Valvasor im IX. Buche pag. 79

Conrad you Lack

zum Jahre 1265 , auch nach einem Freudenthaler Manuscript. Auch bei
Bischoflaek erwahnt Valvasor im XI. Buche pag. 36 diesen Vicedom nach
einem Sitticher Manuscripte.

Ich finde diesen Vicedom in der schon oben (bei Wigandus von
Stein) angefiihrten Urkunde vom Jahre 1265 22. Juni, welche Urkunde
Valvasor fehlerhaft zum Jahre 1255 gibt, und in welcher 8 Mansen an
der Tuniz dem Kloster Freudenthal geschenkt werden.

Auch bei dieser Urkunde muss ich noch einige Augenblicke ver-
weilen. Ich habe diese Urkunde im Wiener liber traditionum von Freuden¬
thal Nr. 548 und Nr. 7250 kennen gelernt, ferner auch aus einer vidi-
mirten Abschrift der Laibacher Buchhaltung.

In den drei Abschriften sind einige bemerkenswerthe Varianten. Ich
hebe daraus folgende hervor. Der Vicedom wird unter den Zeugen der
Wiener Abschrift als Con rad us uoster vicedominus,  in der zwei-
ten Wiener Abschrift Conradus noster vicedominus de Lok,  in
der Laibacher Abschrift aber Conradus noster vicedominus deVoek
genannt. —

Das Original dieser Urkunde findet sich noch im geheimen Haus-
und Hofarchiv und ist nach diesem abgedruckt in den Fontes rerum Austria-
parum II. Abtheilung 1. Band pag. 63.

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Bemerkenswerth ist hier die letzte Variante — Conradus de Vock —-
der Name des Vicedoms, den Valvasor als zweiten anfiihrt.

Vock wird in Lack wiedergefunden. Wie leicht ist bei einem schlech-
ten L —- Lok mit einem e ober o als Vok zu lesen. Auf Grund dessen
wird mil -  der zweite Landesvicedom auch mehr als zweifelhaft. Eine offene
Prage kann es iibrigens immer noch bleiben, ob nicht dieser vermeintlich
corrumpirte Name noch in einer bis jetzt mir noch unbekannten Urkunde
des Jahres 1260 vorkommt. Mir ist, wie gesagt, nur die Griindungsur-
kunde des Klosters Preudenthal bekannt. In dieser Urkunde kommt kein
Conrad als Zeuge vor.

Der fiinfte Landesvicedom Valvasors im neunten Buche pag. 79 ist

Johannes,

dessen Zunahmen Valvasor nicht lesen konnte — aus einem Freudenthaler
Manuscripte des Jahres 1268 , welches er im XI. Buche pag. 331 bei
Landstrass naher bezeichnet.

Mir ist dieser Landesvicedom bekannt aus folgenden Urkunden :

1. Aus der Urkunde bei Duellii historia oridinis Teutonici pars II.
pag. 16 , wo in der Urkunde des Jahres 1267 actum in Lok
Johannes vicedominus Carnioliae als zweiter Zeuge angefiihrt
wird.

2. Aus zwei Urkunden des Jahres 1268.

a. Herzog Ulrich gibt dem Kloster Preudenthal — de monte in
Woltzgendorf quatuor vegetes vini — annis singulis donaturos de vino
nostro. Actum in castro Landestrost presentibus nostris fidelibus Johanne
tunc vicedomino nostro etc.

Auch Valvasor kennt die Urkunde im X. Buche pag. 220 erwahnt
aber nur die Gunstbezeugung, zwei Zeugen und Datum.

Aus Valvasor hat diese Notiz das Archiv fiir die Landesgeschichte
von Krain im zweiten Hefte pag. 123.

b. 1268 16. Janner.

Herzog Ulrich von Karnten iibergibt die Kirche sancti Petri zu
Tsehcrnembl in der Provinz Metlik dem deutschen Ordeu in Laibach. -—
Archiv fiir Karnten I. 159 und daraus im Archiv fiir die Landesgeschichte
fiir Krain II. 37.

Die Urkunde ist in Duellius historia ordinis theutonicorum 114,

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Ich erwahnte diese Urkunde schon in den Eegesten des deutschen
Bitterordens in den Mittheilungen des historischen Vereines fur Krain 1862
pag. 77 Nr. 5.

Aus dieser Urkunde erfahrt man, dass der Vicedom Johannes zu-
gleich herzoglicher Kaplan war und friiher Pfarrer in der St. Peterskirche
zu Metlik.

Ganz fehlerhaft nennt ihn das Archiv fiir die Landesgeschichte von
Krain I. Heft Johannes von Lack.

Der sechste Vicedom nach Valvasor ist

Ulfiugus von Cappel

Pfarrer in Cappel, in den Jahren 1291 und 1294.

Mir ist dieser Vicedom, dessen Siegel bei Valvasor IX. pag. 83 zu
linden ist, bekannt aus den Urkunden der Jahre

1. 1285 6. Marz, nach Duellius histor ord. th. pars III. pag. 105.

2. 1288 15. August, nach Tangl Geschichte von Karnten IV. Band
III. Heft, pag. 499.

3. 1289 13. Marz, Abschrift im historischen Vereine von Laibach.

4. 1289 s. 1. s. d. nach Puzels Idiographia pag. 42 und Marian
Austria sacra VII. 326 — 327.

5. 1291 25. Marz, nach dem Manuscripte 548 der Wiener Hof-
bibliothek.

6. 1293 s. 1. s. d. nach Puzels Idiographia pag. 43 und Marian
VII. pag. 377.

7. 1293 9. September, nach Tangl Geschichte von Karnten IV.
Band III. Heft pag. 640.

8. 1294 s. 1. s. d. nach Puzels Idiographia pag. 43 und Marian
VII. 377.

9. 1295 20. Marz, nach Tangl 1. cit. 653.

10. 1298 8. October, nacb Mittheilungen fiir Krain 1865 pag. 9.
Ultingus von Cappel ist als Vicedom genannt zwischen den Jahren
1285 — 1298, er war Comthur des deutschen Hauses.

Nach diesem war Vicedom

Welf von Werdenlmrcli,

welcher am 29. Janner 1299 an das Stift Victring 6 Huben zu Zaberd,

13


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eine Hube zu Werchpiichel und eine Scliwaig zu Treven in der Gegend
auf dem Wellein vergabt unter der Bedingung, dass fur ihn, seine Eltern
und Vorfahren am Kreuzerhohungsfeste (14. September) und die 2 nachsten
Tage darauf ein Jahrtag gefeiert werdcn soil.

In dieser Victriuger Urkunde, die in Abschrift im liistoriselien Ver-
eine vorhanden ist, wird Welf von Werdenburcb Vicedom zu Krain und
auf der March genannt.

In dieser Urkunde wird unter den Zeugen auch Heinrich derLawus
Landesschreiber von Krains genannt, der Mann, der bald als Vicedom ge¬
nannt wird.

Welf von Werdenburch ist weder 'Valvasor , noch Hoff Oder Klun
bekannt. —

Sein Nachfolger war

Henricus Lavanus,

den Valvasor naeli Oberburger und Sittieher Manuscripten in den Jahren
1300, 1307 und 1314 als Vicedom gefunden haben wollte.

Mir ist er bekannt

!• aus dem Stiftbriefe, des Klosters Miinkendorf vom Jahre 1301
XIII. Kal Septembris, welchen Valvasor XI. 371 abdruckt.

Ilier wird er Henricus dictus Lauanus vicedominus Carnioliae ge¬

nannt. —

2. Aus der Urkunde 1307 24. Miirz naeli den Mittheilungen fur
Krain 1862 pag 45.

3. Aus der Urkunde 1307 13. Juni naeli einer Abschrift im hist.
Vereine fiir Krain.

In diesen zwei Urkunden des Jahres 1307 wird der Vicedom Heinrich
Graland genannt.

Sein nachster Nachfolger diirfte

Weriand Abt von St. Paul

gewesen sein.

Herzog Heinrich von Kiirnten genelimigte zu St. Veit 26. Septem¬
ber 1314 die vom Abte Nicolaus fiir seinen Vorgiinger, Abt Weriand
„weilen unsers  Vitztumz in Kernden vnd in Chrain“ von den Bevoll-

14

miichtigten Dietrich, Pfarrer von St. Veit, Vicedom in Kiimten, Conrad von
Graednieli gelegte Reclinung iiber die Einnalimen von den Amtleuten in
Karnten, Krain und zu Windischgratz und ubernimmt, da ihm der Abt
die Riickzahlung der Mehrausgabe von 300 Mark Aglayer erliisst, die
Zahlung der vom Abte Weriand als Vicedom ausgestellten Schuldbriefe.
Arcbjv fur Karnten. X. Jalirgang pag. 87.

Weriand soli naeh diesen Quellen pag. 137 seit seiner Wahl znm
15. Abte von St. Paul, also von 1311—1314 Vicedom in Karnten und
Krain gewesen sein.

Vielleicht durfte Valvasor Henricus Lavanus falsehlich zum Jahre
1314 gegeben haben , da dieser factiscli in den Urkunden dieses Jahres,
aber nur als quondam genannt wird.

Nach dem Jahre 1314 finde ich keinen Vicedom bis 1350.

In diesem Jahre nennt Valvasor IX. 79 den 8. Vicedom

Georg von Tschcrnembl

der mir bisher ganzlich unbekannt ist.

Sein Naehfolger zum Jahre 1353 ist

Seyfried,

dessen Zunahmen Valvasor in dem Manuscripte des Klosters Sittich nieht
lesen konnte.

Mir ist eine Urkunde dieses Klosters aus dem Jahre 1353 ihrem In-
haltenachaus Puzels Idiographia pag. 58 und den nach Zeugen aus Marian
Austria sacra VII. 382 bekannt. Als solcher heisst er „Seyfried Vizdum
daselbst zu Laibach' 1 .

Ausserdem kommt noch dieser Vicedom in zwei Urkunden des Jahres
1358 vor.

1. 1358 18. Miirz , nach den Mittlieilungen fur Krain 1861 , pag.
50 Nr. 42.

2. 1358 4. Mai, nach den Mittheilungen fur Krain 1861 pag. 50
Nr. 45.

In diesen beiden Auerspergischen Urkunden wird er „Seyfried von
St. Peter zu den Zeiten viczdum zu Laibach" genannt.

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Er regierte demnaeli von circa 1353 an, vieleicht bis in das achte
Decenium.

Nie kann man ihn ebensowenig, wie seinen unmittelbaren Nachfolger
ohne geniigenden Grand, der bisher nicht vorhanden ist, dem Geschlechte der
Tschernembler einverleiben.

Den nachsten Vieedom

Antonius

dessen Geschlechtsnahmen aucli Valvasor nicht leserlich fand, kenne ieh nur
aus dieser Quelle.

Pauins Ramung

kommt als Vieedom vor 1374 5. December in einer Freudenthalerurkunde
(Manuscript der Wiener Hofbibliothek 548 Fol. 40).

Ein Paul Ramung kommt nach Herman Geschichte von Karnten I.
300 im Jahre 1378 als Vieedom von Karnten vor. Vieleicht ist er ein
und dieselbe Personlichkeit; denn 1376 wird in einer Auerspergischen Ur-
kunde nach Mittbeilungen fur Krain 1861, pag. 59 Nr. 93 als Vieedom
genannt

Friedrich derAlte von Laibach,

der auch Valvasor unbekannt ist.

Auch

Jacob den Ramung

kennt Valvasor in seiner Liste nicht. Ieh fand ihn in 2 Urkunden

1. 1383 7. Februar nach den Mittbeilungen fur Krain 1855 pag.
19 Nr. 12. des Diploraatars.

Ein Regest davon auch in Lichnowsky, 8. Band DVI.

2. 1290 10. Juni, aus einer Originalurkunde des historischen Ver-
eines fur Krain.

Nicolaus von Stein

kenne ieh nur aus Valvasor zum Jahre 1391, sein Siegel auch bei Val¬
vasor IX. 83.

16

Ostermann von Stein

kennt Valvasor IX. 79 zum Jahre 1405 aus einem Oberburger Ma-
nuscripte.

Ich finde ihn in den Jabren

1. 1398 2. August, nach Mittbeilungen fur Krain 1861. pag. 66,
Nr. 113.

2. 1399 6. December, nach Mittheilungen fur Krain 1861, pag.
67, Nr. 116.

3. 1402 8. August, nach Mittheilungen fur Krain 1865 pag.
3, Nr. 3.

4. 1405 nach Valvasor.

In der Urkunde des Jahres 1416 kommt bei Duellius hist. ord.
theut. pars III. pagina 110 ,,Klar Ostermanns von Stain salige Wittib“
vor. In der Anmerkung zu dieser Urkunde sagt Duellius, dass dieser
vicedominus in Carniolia war „ut cliarta 1405 signata prodit“, Duellius
muss demnach die Urkunde gekannt haben.

Die Regierung dieses Vicedoms fallt somit in die Jahre 1398—1405.

Michel den Dreschcr,

den ich aus einer Urkunde des Musealarehivs im Jahre 1416 kenne, hat
Valvasor nieht.

Ein Wilhelm von Drescher war 1407 Vicedom in Kiirnten nach Her¬
mans Geschichte von Kiirnten I. 300.

Als 13. Vicedom nach seiner Zahlung fiihrt Valvasor

Wilhelm von Schnitzenbaum den Aeltcren

zum Jahre 1420 an. Valvasor sagt, dass dieser Vicedom zu Sittich be-
graben liegt. Sein Siegel bei Valvasor IX. 83.

Im Jahre 1424 war Vicedom nach Valvasor

Christian von Ehrenfcls,

dessen Siegel bei diesem IX. 83 abgebildet ist und den ich sehon in
einer Urkunde des historischen Vereins lur Krain im Jahre 1423 30. No¬
vember finde.

17

Marlin von Tscliernembl

soli nach Valvasor IX. 79 anno 1437 Vicedom gewesen sein.

Er kommt jedoch schon viel friiher vor. Sclion

1. 1431 22. Juli, stellt er seinen Dienstrevers fur das Vicedomamt,
aus. Lichnovsky 8 Band CCLXIII. Nr. 3010.

Sonst kommt er noch vor in den Urkunden

2. 1433 26. Febr. in einer Musealurkunde.

3. 1433 12. Juli in einer Freudenthaler Urkunde des Wiener Ma-
nusckriptes Nr. 548.

4. 1435 28. Nov. in einer Musealurkunde.

5. 1437 nach Valvasor iu einer Vietringer Urkunde, die mir nicht
naher bekannt ist.

Sein Siegel abgebildet bei Duellius histor. ord. Theut. pag. 128 nach
einer Urkunde des Jahres 1437, die dieser sieherlich gekannt haben musste,
aber nicht naher angibt.

Die Regierung dieses Vicedoms reicht gewiss in die Jahre 1431 — 1437.

Georg von Weichselberg

ist mir nur aus der Valvasorischen Liste zum Jahre 1441 bekannt. Sein
■Siegel aucli abgebildet bei Valvasor IX. 83.

Ebenso

Ranber,

dessen Taufnahmen Valvasor nicht lesen konnte — zum Jahre 1442. Sie¬
gel abgebildet bei Valvasor IX. 83.

Georg von Tscliernembl

wird von Valvasor in einer noch erhaltenen Urkunde des Jahres 1444
18. Februar, worin die Privilegien des Freudenthaler Rlosters bestatiget
werden, gefunden.

Die Angabe Valvasors, dass dieser Vicedom 1449 Landeshauptmann
von Krain wurde, ist unrichtig. Ich liabe dieses schon in der Reihenfolge
der Landeshauptleute von Krain besprochen. Georg von Tscbernembl war
nur Verweser der Landeshauptmannschaft. Weil aber 1449 kein Landes-

2

18

Hauptmann von Krain genannt wird , und die Venveser die eigentliclien
Vertreter des Landeshauptmannes waren, so kann man Georg von Tscher-
nembl in einer Hinsieht Landeshauptmann nennen.

Jorg von AVcichsclberg

wird von Valvasor als Vicedom der Jahre 1450 und 1451 verzeichnet.
Mir ist er aus folgenden Urkunden bekannt:

1. 1448 nach Mittheilungon des historisclien Vereins fiir Krain 1800
pag. 6 Nr. 119.

2. 1449 10. Juni, nach Mitth. f. Krain 18G2 pag. 52.

3. 1449 10. Juli, Urkunde des hist. Vereins fiir Krain.

4. 1449 14. September, nach Liehnovsky 8.Band DXVI1. Nr. 1407 0.

5. 1450 4. Mai, nach Mitth. fur Krain 1802 pag. 52.

0. 1451 25. Mai, nach Valvasor IX. 79.

7. 1451 14. September, nach Mitth. fiir Krain 1855 pag. 31.

Jorg von Weichselberg war somit Vicedom von circa 1448 bis we-
nigstens 1452.

Georg von Rain

finde ich

Zwar werden wahrend dieser langeu Zcit von Valvasor noch zwei
Vicedome genannt, die jedoch auf irgend einem Missverstiindnisse oder
chronologischen Irrtliume beruhen werden.

19

Zuerst ist ein solcher Vicedom

Caspar yon Hannsberg

zum Jahre 1460, welcher nacli Valvasor in dem deutschen Hause zu Lai¬
bach begraben liegt. Ich vermuthe, dass dieser Caspar von Haunsberg
identisch sei mit Caspar von Hawnspeek, den Valvasor nicht kennt. Dieser war
2. Nachfolger des Georg Rainer.

Valvasor hat aueh einen

Andreas von Krcyg

zmn Jahrc 1471 als Vicedom, der jedoch nie ein solcher war.

Valvasor bezeichnet eine Pletriacher Urkunde als seine Quelle, die er
atieli ihrem Inbalte naeh naher mittheilt. Dadurch war die Verglcichung
dieser Urkunde mit einer gleicheu aus einer andern Abschrift ermoglicbt.
In der zwciten Abschrift ist aber Andreas von Kreyg Vicedom von
Leibnitz  zu lesen. Desshalb konnte er nicht Vicedom von Laibach gc-
wesen sein.

Demnack glaube ich, dass Georg Rainer oder Georg von Rain,
wio er aueh genannt wil'd, incontinuo von 1358 — 1374 Vicedom ge-
wesen sei.

Nach Georg Rainers Tode war die Vicedomstelle nicht gleich defi-
uitiv besetzt, denn

Andreas Rainer

kommt vor als Vicodomamtsverweser  in 2 Urkunden des Jahres 1475
vom 20. und 21. Februar nach den Mittheilungen fur Krain 1855pagina41
und 42 Nr. 55 und 57. Viclleicht war er spater wirklicher Vicedom geworden,
da ihn Valvasor als solchen in seine Listc aufgenommen. Er soil nach
Valvasor 1477 zu Laibach gestorben und in der deutschen Kirche begra¬
ben worden sein. Dem widersprieht der Umstand, dass

Caspar Hawnspekh

1476 22. Marz einen Revers ausstellt fiir sich und seine Erben, betreffend
des ihm pflegweisc und auf Rcchnung ubertragenen Vicedomamtes fur Krain
— nach Mittheilungen fiir Krain 1863 pag. 89 Nr. 39.

2 '

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Demnach diirfte der Schluss erlaubt sein, Andress Rainer war nach
dem Tode Georg Rainers nur Verweser des Amtes, bis 1470 dasselbe
durch Caspar Hawnspekh  neu besetzt wild.

Dieser Vicedom kommt noeh vor

2. 1476 31. Mai.

3. 1478 in vielen Urkunden die im Notizenblatte der Akademie der
Wissenschafteu 1852 pag. 59 — 382 vorkomtnen.

Martinus von Schnitzeiibaiim

den Valvasor 1478 in einer Victringer Urkunde gefunden haben wollte, ist
mir nicht bekannt.

Aehaz Hertenfelser,

den Valvasor 1482 kennt, ist mir aus folgenden Urkunden bekannt:

1. 1481 1. Marz, nach Mittheilungen fiir Krain 1862, pag. 54.

2. 1481 4. April, nach einer Laibacher Musealurkunde.

3. 1481 7. Juli, nach Mitth. fiir Krain 1862 pag. 54.

4. 1482 27. Juli, aus dem Laibacher Museum.

Ganz gegeu das Ende des 15. Jahrhundertes scheint die Landes-
hauptmanns- und Vieedomswiirde in einer Hand, in der des

Wilhelm von Anersperg

vereinigt gewesen zu sein, denn in den Urkunden

1495 7. December, im hist. Verein fiir Krain
1497 29. September Mittheilungen fiir Krain 1862 pag. 55.
heisst dieser: Landeshauptmann und Vicedom in Krain. Valvasor setzt ihn
zum Jahre 1496.

Damit batte ich die Reihenfolge der Landesvicedome des Mittelalters
erschopft; die Resultate dieser Untersuchung sind in den nachfolgenden
Tabellen in Kiirze enthalten.

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') Wnr sehr wahrscheinlicb kein Vicedom wenigsteos njcht um diese Zeit.
5 ) War kein Vicedom.

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‘) War zu dieser Zeit kein Vicedom

2 ) War nur Vicedomsverweser.

3 ) War kein Vicedom.