SchriMewwg: RaHa»«qaffe Wr. 5. leisten Rt. »l. tatonftra. e>H»«nntt: Icjli4 'mit liiaatac hi e,m>- ». $g ♦-•<> M%t ru eingeleitete nraacaoul leitn Ml i» niMkUaau 40. Jahrgang. Ein lüdslawischesKomitee in London. Der Laibacher „Slovenec" veröffentlicht eine Zuschrift, welche die Agramerzeitung „Hrvaiska" aus Henf erhalten Hat und in welcher die Tätigkeit des südslawischen Komitees in London besprochen wird. Der Buchhändler Marohnic aus PittSburg ging »ach Kanada und erwirkte, daß ans den Internier« teslagcrn jene Kroaten sreigelassen werden, welche bereit sind, Munition für den Dreiverband zu er> zeugen oder aber zu den Kriegsfreiwilligen zu gehen. Hier arbeiten die Tschechen gemeinsam mit dein füd-slawischen Komitee Dieses Komitee beabsichtigt eine kroaüfchsüdilawische Legion inS Leben zu rufen, welche mit den Engländern und Franzose« gegen uns kämpfen würde. In Australien haben sie schon Kroaten gewonnn und diese ziehen jetzt gegen die Dardanellen. In Südamerika sammeln zwei Sendboten die-set Komitees Geld und Freiwillige. Sie haben schon Leute geworben, beabsichtigen sie aber jetzt nach Pa» xii und London unter südslawische Fahnen zuführen. Diese Freiwilligen würden »ach Serbien gehen uns ihr Führer würde der übe lberüchtigte gegenwärtige serbische Oberstleutnant Milan Pribicevic sein. In der Zuschrift der „Hrvatvka" hlißt eS, daß die Mitglieder des südslawischen Komitee» vcrschie« »me Ausgaben übernommen haben. Vor einem Mo-Bäte meldete sich in Genf Dr. F. Potocnjak, der aus Amerika zurückgekehrt war und nach Nisch reiste. Nach Paris ging Supilo, von dort aber nach London, wo er sich noch jetzt aufhält. Dem Artikelschreiber scheint ei nach Mitteilun-gen, die ihm von Mitgliedern des südslawischen Ko« Nachdruck verboten. Mi- Erzählung aus schwerer Zeit von S. Halm. Sie war noch immer das Mädi von einst, die blonde Lilli; trotzdem sie nun schon seit zwei Jahren Helmut Wehrburgs Frau war. Der junge Fliegeroffizier, einer der tüchtigsten Piloten, hatte in ihr da» Ideal der Weiblichkeit gefunden, wie er es sich geträumt: daS herzige, anschmiegende Weibchen, das sich willig der Führung drt Stärkeren überließ und mit der eigenen Un-felbständigkeit ein Bischen kokettierte; war eS doch so bequem und fo schön, einen Mann zu haben, der eiutm willig alle Sorgen und Widerwärtigkeiten deS Leben» adnahm. Ohnehin war es Lilli gewöhnt, daß man ihr schon von Kindheit an alles Häßliche, Lästige, auS dem Wege räumte. Als Jüngstes vie-lec Geschwister war sie immer die Kleine, der ver-hätschelte Liebling, kurz, das „Mädi" geblieben. So hatte sie Helmut kennen und lieben gelernt und so hatt: er sie gelassen. Warum ihren Geist, ihr Leben mit den Sorgen des Alltags beschweren? Das hätte dem Schmetterling den Staub der Flügel ge-kostet. Sie war ja gerade so, wie sie war, ein gar zu entzückende« Geschöpf, so recht das süße Frauerl, um da» Helmut alle Kameraden beneideten. Nur der Herr Oberst schüttelte wohl gelegent-lich den Kopf. mitees zugekommen sind, daß die Mitglieder dieses Komitees in Rom und Petersburg zuerst von den Innigen Italiens erfahren haben und daß sie hieraus hievon Pasic verständigten, der im Lause von zwei Monaten den Verbündeten drei Noten schickte, in denen er sie aufmerksam machte, daß die Verabredung mit Italien Serbien in keiner Weise binde, weil eS weder gefragt wurde noch ihm ein Bescheid gegeben wurde und daß Serbien weder Dalmatien, noch Kroatien oder Istrien, noch die Slowenen preisgeben wolle und daß kein Friede sein werde, wenn das alle» nicht vereinigt werde. Die Mitglieder dieses Ausschusses sagen, daß Serbien den Kroaten und Slowenen ein weißeS Blatt vorlegen werde, aus welches sie alle ihre besonderen Wünsche ausschreiben mögen. Dieser Ausschuß ist mit Italien überaus unz»' frieden. Italien, verlangt nämlich, daß Serbien und Kroatien zwei abgesonderte Staaten bleiben, daß Montenegro Herzegowina und Dalmatien bis zur Narenta, Serbien aber Bosnien und Dalmatien bis Iran erhalte. Italien aber verlangt noch etwas mehr. Italien widersetzt sich am meisten der Ver-einigung Kroatiens und Serbiens und verlangt da-her. daß Kroatien unter Budapest bleibe oder aber, daß es ganz selbständig werde, daß es Fiume be-komme, jedoch ohne die quarnerischen Inseln und einen Teil von Dalmatien, jedoch wieder ohne die Inseln, oder daß e» unter italienisches Protektorat käme, ohne ein selbständiges Heer zu besitzen und daß sein Herrscher der italienische Herzog der Abrnzzen werde. Die Slowenen aber, soweit sie nicht unter Italien kämen, würden einen kleinen autonomen Staat dilven. jedoch unter italienischer Herrschaft. D>e Abgesandten des südslawischen Komitees waren auch in Audienz bei Lord Creve, der durch einige Zeit den abwesenden Grey vertrat. Selbstverständlich „Gewiß eine süße kleine Puppe; aber keine Soldatensrau! DaS hat nicht Saft noch Kraft, keinen Ernst und keine Schneid. Der Himmel be-hüte Wehrburg davor, daß er das mal zu feinem Leid verspürt." Natürlich — der Oberst war ein alter Hau-degen und als Witwer an da« strenge, nicht immer sehr weidliche Schalten und Walten Fräulein KuniS, seiner Schwägerin, gewöhnt; wa« wußte so ein alter Griesgram noch von dem Reiz, der stolze Besitzer des süßesten WeiberlS der ganzen Garnison zu sein! ? Frau Lilli gaukelte von Fest zu Fest. Frau Lilli war der Star der Gesellschaft. Schönheit, Reichtum und Glück zusammen sind für eine junge Frau die beste Folie, und doch tauchten plötzlich Wolken auf, dräuten gespenstische Schatten. Krieg! Nein, es war unmöglich — nicht aiiSzudenken: Sie. Lilli, sollte vielleicht ihren Mann hinausziehen las -fen müssen in Kampf und Tod! ? Auch dieses Mal faßte die kleine Frau den Ernst der Lage nicht. Sie lachte zu der Anderen forgevollen Mienen. Dummes Zeug! E» würde auch dieses Mal vorübergehen. Ihr Mann bestärkte sie scheinbar in ihrem Opti-miSmus. Wozu ihr das Herzchen beschweren. Aber plötzlich ward es zur Wahrheit und auch Frau Lilli ward's zur schrecklichen Gewißheit: ihr Helmut mußte von ihr gehen! Sie klammerte sich wie eine Verzweiselte an ihn. Nein, sie wollte ihn nicht las« fen. So grausam konnte man nicht sein, daS Liebste von ihrer Seite zu reißen. tröstete sie Creve auf englische Art. Im Namen de» Komitees verlangte der Delegierte Trumdic die „Be-sreiung' und „Bereinigung". Lord Creve sprach sie als Apostel ihres VolkeS an und empfahl ihnen noch etwas Geduld; denn keine Nation werde über Nacht befreit oder ganz vereinigt, sondern daS gehe Schritt sür Schritt .... Die Delegierten sagen, daß diese Worte nur sür die Oesfentlichkeit bestimmt waren, ihnen selbst sagte er jedoch noch mehr, was aber nicht in die Öffentlichkeit kommen darf. Das südslawische Komitee hat seine UnterauS-schösse in Risch, in Nord- und Südamerika, serner folgende Vertrauensmänner: Dr. Potocnjak in Ruß« land, der dahin an Stelle deS Supilo ging, ferner in Rom den Bakotc, in Pari» Hinkovic, in Amerika Pupin, Biankini und Grtkvvic. nach Südamerika wurde Dr. Micic entsandt. Sie haben eine Art Korrespondenzkainlei, in weicher Milan Marjanovic amtiert. Dieser hat mit der Herausgabe seiner Berichte in englischer, fran-zöftfcher und russischer Sprache begonnen Jetzt fängt man an auch Bioschüren und Landkarten herauSzu-geben. Der Sekretär diese» Komitees ist der den Triestern gut dekuunte Dr. Josef JedlovSki. Es wird auch eine Zeitung „Obrana" herausgegeben, sür welche der Ingenieur Gustinc c Artikel schreibt. Der Mann ist in Krain und im Küstenlande bekannt. ES ist interessant, wie das Komilee daS ein« fache Volk gewinnen will. Sie sagen selbst, daß für ihr Programm nicht die Herren Aristokraten und Großgrundb sitzer und Juden eintreten, sondern das Volk werde mit ihnen sein, denn sie werden mit den Serben kommen und weiden die Demokratie pro-klamieren, so daß es keine Grasen und Großgrund» besitze? wehr geben werde. Grund und Boden werde gerecht unter die Bauern und Kleinbesitzer verteilt werden. Diejenigen aber, welche al? Kriegs frei wil- Zum ersten Male nun drängte sich gebieterisch die Pflicht zwischen sie und ihrem Gatten Helmut. Schon der nächste Tag entsührte ihr den Geliebte«. Wa» nützten da alle Ermahnungen und liebevollen Vertröstungen auf ein freudiges Wiedersehen — da» Weiblein brach jammernd unter dem Schicksalsschlag zusammen. „Ich sehe Dich nie wieder! Sie werden Dich töten." Da half kein Zureden, kein Ermähnen. Die Allzuverwöhnte fand nicht die Kraft zum Heroismus einer starken Frau. Der Oberst hatte recht: Lilli war leine Soldatenfrau. Schweren Herzens schied Helmut von seiner jungen Frau. Zu seinem Trost wußte er sie in gu-ten Händen. Die liebevollen Schwiegerelttrn würden der Einsamen beistehen in der schweren Zeit. Nun waren lange Monate verflossen. Einmal hatte Hel-mut Urlaub bekommen und Lilli wieder in die Arme schließen dürfen. Dafür war das erneute Abschied, nehmen um so härter gewesen. AIS Soldat hatte sich Helmut zwar selbst rasch in da» unabänderliche Muß gefunden; feine kleine Frau aber klagte den Himmel, ja auch den Gatten selbst an, der sie aus» Neue verließ. Zum ersten Male empfand Helmut LilliS Benehmen als kindisch. Nur die Trauer der Abschiedsstunde erstickte seine ärgerliche Aufwallung. Sie war und blieb eben ein Kind. Nun brachte sie ihre Tage hin mit Klagrn, Feldpostbriefe-Schreiben und allerlei unnützen Ein« kaufen. Dabei kam sie sich trostlos verlaffen vor, <-eue 2 lige kämpfen, werden etwas mehr Grund bekommen, weil er in Ueberfluß vorhanden sein wird. In dem Artikel der Hrvaiska heißt eS noch: Noch etwas ist sehr interessant. Die Slavoserben, die auf jeden Fall das ganze kroatische und slo renische Land unter ein Serbien bringen wollen, sehen selbst ein. daß dies nicht so leicht gehen werde, weil die ganze Welt weiß, daß Serbien kein Recht aus diese beide» Länder habe. Deshalb wird jetzt in der Welt nicht so sehr von Gioßlerbien gesprochen, sondern vom Sitdslawenlum und von der Jugoslavia oder dem serbokroatischen Staat. Es wird die Zeit kommen, um diese Strömun« gen richtig zu kennzeichnen. Der Weltkrieg. Der Siegeszug gegen Ruhland. Die Berichte des österreichischen General st abeS. 28. August Amtlich wird verlautbart: Unsere in Ostgalizien stehenden Armeen haben gestern die seit Wochen ausgebaute russische Front an der Zlota-Lipa an mehreren Stellen durchbrochen. Sie kämpfte» hiebei auf dem Ehrenfelde der erste« großen Schlach-ten, die zu Beginn des Krieges östlich und südöstlich LembergS ausgekämpft wurden und sich in diesen Tagen zum erstenmal jähren. Sowohl östlich von Przemyslany als auch westlich von Podhajce und Monasterzyska drangen wir in die feindlichen Linien «in. Zwischen Gologory und Brzezany wurden die russischen Stellungen in eine? Ausdehnung von 30 Kilometern genommen, wobei zwischen Gologory und Dunajow österseichisch. ungarische Regimenter und nächst Brzezany unsere und deutsche Truppe» stürm-ten. Der geschlagene Feind, der 20 Offiziere und 6000 Man» als Gefangene zurückließ, versuchte ver-gebenS, die verlorenen Positionen durch Gegenan. grisfe wi der zu gewinnen; er ninßte das Schlacht-feld räumen und trat heute früh an der ganzen Front den Rückzug an. Auch östlich von Wladimir-Wolynski kam es zu Kämpfen größeren Umfanges. Die Armee des Feldzeugmeisters v. Puhallo warf den Feind in der Richtung gegen Luck zurück und hat die Ber-folgung ausgenommen. Mrdlich der Pripiatl-Sümpse nähern sich un-sere Verbündeten der Stadt Kobrin von Süden und Westen. Die bei Kamieniec'LitowSk kampfenden öfter reichlsch-ungirischcn Streitkräste schlugen den Feind aus seinen Stellungen nördlich und östlich dieser Stadt zurück. 29. August. Unsere Erfolge östlich Wladimir-WolynSki und an der Zlota-Lipa haben in einer Front von 250 Kilometern den Widerstand deS Geg- nerS gebrochen. Der Rückzug der Russen ist überall durch brennende Ortschaften und zerstörte Ansiedlungen gekennzeichnet. Die Zahl der in unseren Händen gc-bliebenen Gefangenen erhöht sich auf 10.000. Die Truppen deS Generals d. K. Freiherrn von Pflanzer-Baltin, bei deren vorgestrigen Durch-brnche die bewährten kroatischen Regimenter und daS Infanterieregiment Nr. 5,2 wieder Proben ihrer Tap-ferkeit abgelegt haben, folgen dem Feinde aus Bu-czarz. Die aus deutschen und österreichiich-ungariichen Kräften zusammengesetzte Armee des Generals Both-mer dringt über Podhajce und gegen Zloczow vor. Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt Zloczow ist im Besitz« der Armee des G. d «. von Böhrn-Ermolli. Die KorpS des Feldzeugmeisters von Puhallo warfen mehrere feindliche Nachhuten und bleiben dem gegen die Festung Luck weichenden Feinde an den Fersen. Bei Kobrin, wo unsere Verbündeten weiter Raum gewinnen, 'stehen den Russen nur mehr die Wege nach Norsvsttn ossen. Oesterreichisch-ungarische kiäfte erreichten in der Gegend von SzereSzowo den Süd« ostrand Sielo Wielikoje Pruzany. 30. August. Die Armeen der Generale Pflan-zer-Baltin und Bothmer drangen gestern bis an die Strypa vor. Der Gegner versuchte an verschiedenen Geläiideabschnitten unsere Verfolgung einzudämmen, wurde aber überall zurückgetrieben; besonders hart-näckiger Widerstand mußte am unteren Koropicc-Bache gebrochen werden. Die Truppen des Generals von Böhm-Ermolli stießen östlich Zloczow und in einer von Bialykamien über Tvporow gegen Radzie-chow verlausenden Linie aus stark besetzte Stellun-g«n. Der Feind wurde angegriffen und an zahlreichen Punkten der Front geworfen. In Wolhynien haben unsere gegen Luck drän-genden Streut,äste abermals Raum gewonnen. Swi-niuchy und andere zäh verteidigte Oerilichkeiien wur-den dem Feind entrissen. Die in der Biclowlkczkajr-Puszcza kämpfenden k. u. k. Truppen schlugen die Russen bei SzereSzowo und versolgte» sie gegen Pui-zany. 31. August. Der nördlich und nordöstlich von Luck angetroffene Gegner wurde gestern unter hes-tigen Kämpiea nach Süden zurückgeworsen; er ließ 12 Offiziere, über 1600 Mann, fünf Maschinengewehre, fünf Lokomotiven, zwei Eiienbahnzüge und viel Kriegsmaterial in unserer Hand. Auch bei Swi-niuchy, Gorochoir, Radziechow und Turz« zwangen unsere Trupp«» die Russen, den Rückzug fortzusetzen. Mit gewohnter Tapferkeit erstürmten im Raume füd. lich von Radziechow die Regimenter der B»dap:ster Heeresdiv'sion eine stark verschanzt« Linie. An der Strypa wird um die Uebergänge gekämpft, wobei die Russen unsere Versolgung an einzelnen Punkten durch heftige Gegenstöße aushalten. Am Dnjestr und an der bessaradischen Grenze nichts Neues. Unsere nördlich Kobrin kämpfendeu StreUkräfle drangen bei Pruzany am oberen Muchawiec vor. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Rummer 70 Die Berichte der deutschen obersten He«reSl«itung. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Hindenburg. 28. August. In den Gesechten nordöstlich so» Baust und Schönberg ist der Gegner geworfen. Ueder 2000 Russen wurden gefangen genommen, zwei Ge-schütze und neun Maschinengewehre erbeutet. Feind-liche Vorstöße gegen Teile unserer Front zwischen Ridziwilischki und Swajadosze wurden abgeschlagen. Südöstlich von Kowno schreiten die Truppen des Generalobersten von Eichhorn siegreich weiter vor. Zwischen dem Bobr und dem Bialowieska-Forst wird verfolgt. Die Stadt Narew ist besetzt. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Die Heeresgruppe ist im Vordringen in den BialowieSka Forst und über die LeSna Prava, deren östliches Ufer am Unterlaufe bereits gewonnen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Macken sen. In der Verfolgung ist die Straße Lamiernec— Litowsk—Myszcyce überschritten Zwischen dem Mu-cha viec- und dem Pr pet-Fluß treiben unser« Truppen den geschlagenen Fe>nd vor sich her. Deutsche Renerei warf gestern bei Somari an der Straße Kowel— Kobrin eine feindliche Kavallerie-Division. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unter Führung des Generals Bothmer habe» deutsche und österreichisch ungarische Truppen gestern an der Zlota-Lipa nör'lich und südlich von Brzezany die russischen Stellungen durchbrochen. Rächt-liche feindlich« Gegenangriff« wurden blutig abge-wiesen. Heute srüh gab der Gegner nach weiterem Mißersolge den Widerstand auf. Er wird verfolgt. Heeresgruppe de« Generalseldmarschalls von Hindenburg. 29. Südöstlich von Kowno ist der hartnäckig« feindliche Widerstand gebrochen. Unsere Truppen sol-gen den weichenden Russe». DaS Waldgelände östlich von Augustow ist durchschritten. Weiter südlich wurde in der Versolgung die Linie Dombrowa—Grabet— Rarewkaadschnilt (östlich von der Stadt Narew erreicht. Heeiesgruppr des Generalseldmarschalls Prinzen Leopol» von Bayern. Die durch den Bjalowieskaforst verfolgende Hee-reSgruppe nähert sich mit ihrem rechten Flügel sze-reSzowo. Heeresgruppe deZ Generalseldmarschalls von Mackensen. Unter den Nachhutkämpfen wurden die Russen bis an die Linie Podubno (an der Straße nach Pro-zany Tewli-Kobrin) gedrängt. Unsere von Luden her duich Sumpsgelände vordringenden Verbündeten haben den Feind b>S nahe vor Kobrin versolgt. Mit einer Roheit, die unsere Truppen und unser Volk mit tiefem Abscheu erfüllen muß, haben die Russen Die Frau Major fühlte wie wenig sie auSge-richtet, und sie ging ganz verstimmt. Lilli aber hatte nur neue Tränen und Klagen. Dann kam der Tag, an dem man sie zu ihrem Gatten sühne. La lag ihr Geliebter, abgezerrr und elend. Mit einem Schrei warf sie sich über ihn. und statt zu trösten, mußte sie getröstet werden. Helmut tat es mit einem schmerzlichen Zug um die Lippen. Sie war ja ein Kind, feine Lilli; jetzt würde er wie ein Vater zu ihr sein müssen. Und während er der Schluchzende» mmer wieder über das lichte Seldenhaar strich, flogen seine Auge» zu der hohen, ernsten Gestalt der Pflegerin. Ja, Schwester AgneS war ans einem anderen Holz. Er nickt ihr sehr dan'bar zu und in seinen «uge» lag eine innige Bitte um Nachsicht sür die eigene Frau. Nein, Helmut, wollte nicht nach Hause; bei Schwester Agnes hatte er die beste Pflege. .,L5rr können ihm dock auch hier eine Pflegerin halie»!" meinte Lilli empfindlich, „muß es denn gerade diese schwarz« Person sein?" Aber Helmut und auch der Arzt blieben 'est. Da zuckte die kleine Frau übellaunig die Schulter». Wenn sich Helmut so eigensinnig zeigte, waren daS ja hübsche Aussichten für die Zukunft. Zep, wo er doch des König» Rock ausziehen mußte, und wahrlich nicht auf die Pension angewiesen war. konnte er ihr doch den Gesallen tun und heimkehre». Diese Lazarettbesuche waren gräßlich. Man saü und nur Helmuts Briefe und Karten waren ihr ein schwacher Trost. Erst als ihr Mann das Eiserne Kreuz erhalten halte, da kam etwa» wie Stolz über sie. Sie hatte eS ja gewußt: ihr Helmut war ein Held'. Schon drei Wochen später brach daS Unglück über sie herein. Helmut war bei einem RekognoS-zierungsflug abgestürzt und schwer verwundet. Zwar war er nicht in FeindeShand geraten, aber nun lag er sern im fremden Land, in einem Lazarett, und sie konnte nicht zu ihm. Ein wilder Schmerz palte die junge Frau; aber das Leid machte sie nicht stark. Ihr schwaches Seelchen erging sich in Ankla-gen gegen daS grausame Schicksal, das ihr sicher ihren Helmut nehmen würde. Doch es kam anders. Etliche Zeit darauf traf die Nachricht ein, daß der junge Offizier außer Lebensgefahr und iransport-fähig sei. Mit dem nächsten Sanitätszug würde er in einem HcimatSlazarett eintreffen. Das schien eine freudige Nachricht, indessen hatte der Ueberbringer dieser Nachricht noch eine Sondermission, die Gattin schonend daraus vorzubereiten, daß dem Kranken leider beide Beine insolqe des Sturzes hätten adgc-nommen werden müssen. Der Ueberbringer der Hiobspost, ein gerade beurlaubter, befreundeter Offizier, hatte sich den Eindruck seiner Botschaft höchst peinlich vorgest-lll . Doch wurde» seine Besürchtungen noch bei weitem übertrosfe». Nach dem ersten Weinkramps gebärdcte sich Lilli wie eine Rasende: Ihr schöner Helmut ein Sieger'. Ihr Mann ein Krüppel! „Nie, nie kann sie ihn so sehen!*' erklärte sie, sich vor Grauen schüttelnd. „O, warum mir das? Was habe ich getan, daß man mir den gesunden Mann nimmt und einen Krüppel wiedergibt!? Ach, Gott, wäien wir doch beide totl" Der Arzt wurde gerusen. Er konstantierte einen Nervcnchvc. Die Zeit müsse hier helfen. LilliS Mutter war verzweifelt. Ihr verwöhn-te« Kind muhte solch ein Unglück treffen! Zugleich machte sie sich leise Borwüife, ihren Liebling eben gar zu verweichlicht an Seele und Leib erzogen zu haben. Lilli erholte sich nach und nach. Aber sie war wie gebrochen. Ihr ganzes seilt geriet in wilde Auslegung, wenn man iqr von dem bevorstehenden Emtiesfen ihres Galten sprach. Nein, sie konnie ihn so nicht wiedersehen I Die Frau Major, eine Freundin der Familie, eine resolute Frau, kam und las ihr den Text. Zum ersten Male hörte Lilli strenge Worle. Pflicht, Seelengröße, Selbstüberwindung, ach. daS bliebe» sür sie nur bombastische Worte. In ihren Kinder-äugen kam ein trotziger, sast feindlicher Ausdruck. Das Leben, dieser schreckliche Krieg, hatten sie um ihr Glück betrogen. Ähnle» denn diese Menschen, die ihr dieie Worte sagten, was es hieß, noch so jung zu sein und zeitlebens an einen Krüppel ver-heiratet zu sein. Rnmmer 70 OeuMfte Wacht «Seite 3 zur Maskierung ihrer Stellungen Tausende von Ein» vohnern, ihre eigenen Landsleute, darunter viele Frauen und Kinder, unseren Angriffen entgegen ge> trieben Ungewollt hat unser Feuer unter ihnen einige Opser gefordert. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die verbündeten Truppen haben den gestern geschlagenen Feind über die Linie Pomorzany-Koniiichy-tiozowa und hinter den Koropiccabschnitt zurückg«' morsen. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Hindenburg. 30. August. Truppen des Generals v. Below stehen im Kampfe um den Brückenkopf südlich von Friedrichsstadt. In den Kämpfen östuch des Njmen hat die Arm« des Generalooersten v. Eichhorn die Hegend nordöstlich von Olila erreicht. SS wurden weitere 1600 Gefangene gemacht und sieben Geschütze erobert. In der Richtung aus Grodno wurde LipSk (am Lvbr) erstürmt, 0er Feind zum Ausgeben beSSidra-Abschnittes gezwungen und Sokolka von uns durch-Ichritten. Der Ostrand der Forste nordöstlich und jstlich von Bialystok ist an mehreren Stellen erreicht. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Zm BjalowieSkaforst wird um den Uebergang jlder den oberen Narew gelämpst. Die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen des Generalobersten »on Woyrsch warfen den Feind aus feinen Stellun-gen bei Suchopol (am Ostrande des FvrsteS) und Szereszvwo; sie sind in scharser Verfolgung begriffen. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Mackensen. Um den Rückgang ihrer rückwärtigen Stasseln bax.ii das Sumpsgebiet östlich von Pruzany zu er-«Sglichen, stellten sich die Russen gestern in der Linie Poduduo in Gegend südlich von Kobrin noch einmal zum Kampfe. Sie wurden geschlagen, trotzdem sie be-reit« abmarschierende Teile wieder in den Kampf „uijen. Auch die Fortführung des in der Kriegs» schichte aller Zeiten unerhörten Verfahrens, zum Schutze der flüchtenden Armeen die auf dem Rück-zuze mitgeschleppte Bevölkerung deS eigenen Landes vielen Tausenden, darunter hauptsächlich Frauen und Sinder, in unseren Angriff hineinzutreiben, nutzte ihnen nichts. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS von Hindenburg. 31. Angust. Der Kampf an dem Brückenkopfe Wich von Friedlichst^» ist noch im Gange. Oest-Lid) des Njewen dringen unsere Truppen gegen die von Grodno nach Wilna führende Eisenbahn vor. Sie machten 2600 Gefangene. An der Westfront der Festung Grodno wurde die Gegend von Nowi Dmor unb Kusnica erreicht. Bei Grodek gab der Feind vor unserem Angriffe seine Stellungen am Ostrande deS Forste» von Bjelostok auf. ta so viel Elend und man hatte doch keine Nerven wie Stricke. Ruhe! Ruhe! verlangte der Arzt sür Helmut. Dem armen Schelm tat sicher Ausheiterung not. Und dei ihr verkehrte so viel Jugend. Sie kränkte sich, daß man ihr nicht wie sonst immer den Willen tat. Ihr Wesen ward gleichgültiger gegen den krauten. Mein Gott, was sollte man denn immer erzählen, wenn man von Tennispartien nicht sprechen durste. Auch genierte sie die stete Gegenwirt der Schwester, die Lilli bei sich eine gräßlich steise Person nannte. Sie war der jungen Frau direkt unsympathisch mit ihren großen, ewig beobachtenden, zuweilen un» verschämt vorwursSvollen Augen. Sie sagte eS Helmut in einem Augenblick des Alleinseins Der aber wurde fast heftig. Schwester AgneS sei sein guter Engel. Sie sollte nicht albern sein mit ihrem Vorurteile. Zum ersten Male hatte Helmut seine Frau an-gefahren. Lilli war tötlich beleidigt und in ihr voll-zog sich fortan eine Wandlung, die aus dem Weib-lein nicht etwa das Weib, das sich auf sich selbst besinnt machte, sondern nur vollends den Kern zum egoistischen, platten Modepüppchen, zur oberflächli-chen Salondame entwickelte. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Der Uebergang über den oberen Narew ist stel-lenweise bereits ei kämpft. Der rechte Flügel der Heeresgruppe ist im Vorgehen aus Pruzany. Heeresgruppe deS Generalseldmarschalls von Mackensen. Die Verfolgung erreichte den Muchawiec Ab-schnitt. Feindliche Nachhuten wurden geworfen. 3700 Gefangene sielen in unsere H«»d. Die Verfolgung der nördlich von Brzezany durchgebrochenen deutschen und österreichisch-ungari-schen Truppen wurde an der Strypa stellenweise durch einen Gegenstoß starker russisch-? Kräste aus-gehalten. Oberste Heeresleitung. von den westlichen Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 28. August. Ein sran» zösischer Handgranatenangriff am Lingekops nördlich von Münster wurde abgewiesen Aus einem großen Teil der Front war die Tätigkeit der Artillerien und der Flieger sehr rege. Feindliche Flieger bewar-sen ohne Erfolg Oftende, Middclkerke und Brügge. In Müllheim in Baden wurden drei Personen durch Fliegerbomben getötet. Eine der größten englischen Benzolfabriken in die Luft geschossen. Am 16. August vernichtete eines der deutschen Unterseeboote bei Harrington die .in der irischen See liegende Benzotsabrik einschließlich deS Benzol» lagerS und der da»ugehöngen Koksöfen durch Ge-schützseuer. Die Werke flogen mit höh n ölichflam-men in die Lust. Die seinerzeit in der englischen Presse aufgestellte Behauptung, daß daS Untersee-boot die offenen Städte Harrington, Parion und Whitshaven beschoß, ist unzutreffend. Dasselbe U« Boot wurde am 15. August in der irischen See von einem großen Passagterdampfer, anscheinend der Roayl Mail Steam Paket Company auf weite Ent-fernung beschossen, obwohl es nicht angegriffen Hai. ES wird ausdrücklich festgestellt, daß der Handel»« Kämpfer von den Geschützen also zum Angriff und nicht etwa zu seiner Verteidigung Gebrauch machte. Die englische Admiralität gib am 27. August bekanin, daß ein deutsches Unterseeboot vor Ostende durch ein englische» Marineflugzeug vollständig zer-stört und zum Sinken gebracht worden sei. Die Nachricht ist unzutreffend. DaS Unterseeboot wurde von einem Flugzeug zwar angegriffen, aber nicht getroffen und ist unversehrt in den Hasen zurück-gekehrt. Der stellvertretende Ehes des Admiralstabes: von Behncke. Ein kanadischer Truppentransport von einem U Boot versenkt. 1000 Mann ertrunken. Die »Fronkiurter Zeitung- meldet auS Arnster-darn: „Het Vaterland" berichtet: Reisende vom Dampfer „Rhn»am", der dieser Tage aus Newyoik zurückkam, teilen mit, daß am 15. August aus der Höhe der Scilly-Jnseln ein englisches Transportschiff mit kanadischen Truppen torpeliert worden ist. Von 2000 Mann, die sich an Bord befanden, sollen un-gesähr lOuO gerettet worden sei». Ein 10.000 Tonnen Dampfer versenkt. Die Zeitungen melden aus Ebristianiasund, daß der norwegische Dampfer »ZbeiS', der am 25. August von Narvik (Nordnorwegen) angekommen sei, um 9 Uhr gesehen habe, wie ein großer Dampfer von 10.000 Tonnen unterging. Ein Unterseeboot habe neben dem Schiff gelegen. Drei Torpedojäger, an» geblich engli'che, seien in voller Fahrt gegen den Dampfer gesahien. Der „JbeiS" rettete zwei Boote davon. Der Krieg gegen Italien. 28. August. An der küstenländischen Front ver« suchte der Feind heute nacht und bei Morgengrauen an mehrere» Stellen anzugreifen, wurde aber überall abgewiesen, so östlich Polazzo und bei San Mar-tinv auf der Hochfläche von Dvberdo, dann an unseren Höhenstellungen nördlich deS Tolmcincr Brüllen kopse». Im Raume von Flitsch dauert das Gesecht sort. In Tirol gehen die Italiener nördlich deS Sugana Tales näher an unsere Stellungen heran. 29. August. Die vereinzelte» Ang.iffe der Jta-liener an der Jsonzofront nahmen gestern an Um-sang und Hestigkeil zu, erzielten aber wie gewöhnlich nirgends einen Erfolg. Im Abschnitte von Doberdo wurde spät abends ein vom starken Artilleriefeuer vorbereiteter Angriff auf den Monte dei fei Lusi ab-geschlagen. Vormittag« stürmten zwei Mobilmiliz» regimenter viermal den Monte San Michele, dran» gen an einzelnen Stellen in unsere Gräben ein, wurden aber überall nach schweren Verlusten wieder hinausgeworsen. Gegen den Brückenkops von Görz eröffnete der Feind vor einiger Zeit einen Sappenangriff. Unsere Ge'chütze und Minenwerser zerstörten jedoch alle näher on unsere Front herangezogenen Sappen. Der Brückenkopf von Tolmein stand den ganzen Tag un-ter heftigem Geichützseuer. Diesem folgte ein von zwei Regimentern und zwei Alpinibataillonen ge» führte? Angriff, den unsere Truppen im Handgemenge abschlugen. Ebenso erfolglos waren einzelne gegenüber der Bri'ckc westlich von Tolmetn und den Raum nördlich dieses Ueberganges angesetzte Vor« stöße sowie vier Angriffe auf die Front Mrzlivrch — Sljemme. , Auch der gegen den Ra»m von Flitsch mit be-irächtlichen Kräften versuchte Angriff knin zum Stehen. Hier wie überall blieben unsere Stellungen fest in der Hand ihrer Verteidiger. An der Kärntner Front ist es ziemlich ruhig. Im Tiroler Grenzgebiete dauern die Geschützkämpfe mit wechselnder Stärke sort. 30. August. Gestern unterhielten die Italiener an der ganzen küstenländislden Front ein Artillerie-seuer von wechselnder Stärke. An mehreren Stellen unternahm ihre Infanterie Angriffsversucht und klei-nere Angriffe, wurde aber wie immer abgewiesen. Im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet ist die Lage unverändert. DaS Strignotal in unserem Besitz. 30. August. Zu den letzten Kämpfen am To-nal paß, die nach dem Berichte CodornaS im Strignotal angeblich zu einem Erfolg der Italiener geführt haben sollen, liegt folgende Meldung vor: Vom döchsten Kommando in Tirol wird amtlich verlaut-batt: Das Strignotal am Tonale ist gänzlich in unserem Besitz, desgleichen die dort befindlichen Ba-racken. Der Feind wurde bei seinem Angriffe längi der Tonalestraße am 25. August vollständig über die Gienze zurückgeworfen. 31. August Auch gestern sanden an der Süd-westjr»nt leine Kämpfe von Belang statt. Zwei seind-liche Vorstöße bei San Martine, dann je ein An-griff auf den südlichen Teil deS Tolmeiner Brücken-kvpseS und auf unsere Flitfcher Talstellung wurden abgewiesen. Der Stellvertreter deS Chejs des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall-Leutnani. Der Krieg der Türkei. Mitteilungen d e S türkischen Haupt» quartierS: 26. August. Dardanelleniront: Am 25. August unterhielt der Feind an den Fronten von Anasorta, Sri Burnu und Sedil Bahr ein bald heftiges, bald schwächeres Artillerieseucr unter großer MunitionS» verschwendung. In der Nacht vom 24. aus den 25. August unterhielt der Feind an der Front von Setil Bahr ein Feuer bis zum Andruch deS Mo» gens. Am 24. und 25. August versuchte der Feind einen Angriff gegen unseren linken Flügel mit schwa» chen Kräften, die vernichtet wurden. 27. August. Dardanellenfront. Am 26. August ist im Abschnitte Anasoita, abgesehen von einem zeit» weiligen Artillerie- und Jnsanterieduell, nichts vor» gesallen. Im Abschnitte »on Sedil Bahr zerstörte unsere Artillerie am linken Flügel einen Teil der feindlichen Schützengräben. 28. August. An der Dardanellenftont griff der Feind am 27. August in der Gegend »on Anasorta nach einer Artillerievorbereitung zu Waffer und zu Land unseren rechten Flügel dei Kiretsch Tepe und unser Zentrum südlich von A»ma>k-Dere an. Der Feind wurde an diesen beiden Stellen zurückgewor» fen und erlitt große Verluste, ohne auch nur irgend einen Erfolg erzielt zu haben. Ein »kindliches Ba-taill w wurde bei Kiretfch>Tepe vollständig vernichtet. Der Feind unternahm drei Angriffe gegen unfer Zentrum, wurde aber jedesmal unter großen Ver« Insten zurückgeworfen. Die Geschosse unserer Artil« lerie schlugen wiederholt aus einem Kreuzer und einem Transportschiffe deS Feindes ein. Bei Ari Burnu gab es in der Nacht vom 26. zum 27. August leb« hasles Artilleriefeuer; ein Transportschiff und ein Remorkör des Feinde» wurden durch unsere Geschosse beschädigt. Bei Sedil Bahr das gewöhnliche Artil-lerie und Jnsanterieseuer. 29. Augnsi. Dardanellensront: Der Feind er» neuerte am 28. August die Angriffe, die er am 26. Leite 4 und 27. August gegen den Abschnitt Anasorta un-ternommen hatte. Die seinNichen Angriffe an diesen drei letzten Tagen waren besonder» hartnäckig Nichts-bestoweniger wurde der Feind vollständig zurückge-worfen, wobei er U"geheure Verluste erlitt. Durch Gegenangriffe gelangten wir wieder in den Besitz einiger vom Feinde besetzt gehaltener Schützengräben in unserem Zentrum, wobei wir die in den Grüben befindlichen Soldaten niedermachten. In den Kämv-fen der letzten zwei Tage halte der Feind 10 000 Tote. Unsere Verluste sind verhältnismäßig gering. Unsere Flieger, die an den Kämpfen teilnahmen, warfen mit Ersolg aus die Stellungen und Lager deS FeindeS Bsmben ab. 30. August. Dardanellenfront: Im Abschüttle Anasorta versuchte der Feind gestern keine Aktion. Unsere Artillerie verursachte einen Brand am Heck eines Torpedobootes, das bemerkt worden war. Bei An Burnu nichlS von Bedeutung. Bei Sedil Bahr zerstörte unsere Artillerie am linken Flügel eine zum Bombenwerfen eingerichtete feindliche Stellung. Aus Stadt und Land. Kaisertombola. Am Sonntag den 29. August verfammelie sich Jung und Alt unserer Stadt auf der Festwiese vor einem überaus reichen Gabentische, um an der von *er Stadtgemeinde Cilli anläßlich des GeburtstagSfesteS unseres Kaisers veranstalteten Kaisertomdola teilzunehmen. Zu einem wahren Volk-feste gestaltete sich diese schlichte Feier, deren Erträgnis der KriegSfürsorge gewidmet ist. Schon am Vormittage zeigte sich in den Gassen und Straßen der Stadt ein regeS Leben. Alles drängte zu den Verkaufsstellen mit Tombolakarten und zahlreiche brave Mädchen huschten von Haus zu HauS, von Gasse zu Gasse, um die Lose an den Mann zu bringen. Ihre Bemühungen waren nicht umsonst, der Ersolg war großartig. Unter Mitwirkung der noch übriggebliebenen Mitglieder der Stadtkapelle begann um 3 Uhr nachmittags unter allgemeiner Spannung der Ausruf der Nummern. Hunderte von Glückshaschern drängten sich der AusrufSstelle und den Besten zu und jeder wollte dem Glückshafen am nächsten fein, wo der Bürgermeister Herr Dr. von Jabornegg die überaus schönen und wertvollen Ge-schenkt betreute. In lobenswerter Weis« standen ihm auch schon bei allen ^»rarbeiien die Frauen Leopol» dine Rakufch, Beity Rauscher und Rita Stiger un-ermüdlich zur Seite, die auch mit Herr» Gustav Stiger bei der Verteilung der Beste mitwirkten. In« folge der zahlreichen Spenden aus der Bevölkerung unserer Stadt gelang eS, eine sehr große Menge von Besten aufzubringen, so daß die GewinstauSsichten sehr groß waren. Unter den Besten wären insbejon-dere die vier Tombola zu erwähnen, die aus einem Kaiserbild in Nahmen, einen Waschtisch samt Zuge-hör, einem Fahrrad und einer Nähmaschine destan-den. Die glücklichen Gewinner der Tombola waren nach der Reihenfolge der vorangeführten Beste Frau Hlla HauSwirth, Herr F anz Ogoreutz, ZugSsührer deS IN. 87, Fräulein Guda Pras»ak und Herr Hans Ebner, Südbahubeamter in Cilli. Um den Verkauf der Lose machten sich insbesondere verdient die grauen Josefine Eichler, Helene von Ferroni, Joscfine Hosmann, Anna Hönigmann und Julie Lindauer. Allen Frauen und Mädchen sei sür ihre ausopsernde Mitwirkung der herzlichste Dank gesagt. Der Reinertrag in der Höhe von 1350 K wurde dem KriegSfürsorgeamle tn Graz übermittelt, wo er zum Teil dem Waisen«, Witwen- und Invaliden-fonde, zum Teil dem Fonde für den Labezug für die Südwestfront zugeführt werden wird Aus den Verlustlisten. In der Verlust, liste Nr. 248 vom 26. August kommen folgende Namen von Offizieren des 87. Jnf.-Reg. in Cilli vor: Kadett i. d. Res. Siegmund Balaban, verwun-det; Fähnrich i. d. Res. Johann Danilowicz, ver-wundet; Kadett i. d. Res. Peter Jiran, verwundet; Kadett i. d. Rel. Andreas Klemencic, verwundet; Kadett i. d. Res. Erwin Palozey, verwundet; Leut-nant i. d. Res. Anton Pichioluttv, verwundet; Kadett i. d. Ref. Josef Sobzuh, verwundet; Fähnrich i. d. R-s. Thomas Turek, verwundet. Soldatenbegräbnisse. Am 28. August wurden der Infanterist Karoly Ladanyi des Ldst.-Ho»v.-JR. 14, am 29. August der Injanterist De-meter Panda des JR. 33, der Infanterist Nikolaus Pask des JR. 33, der Zugsführer Jakovic Lazar deS JR. 96, am 3J. August der Injanterist Franz Kitzmüller des Armee-WerkstättenlaitzugeS Nr. 4. der Infanterist Sottlieb Stark deS JR. 24, der Jnjan-»trist Zabojnik Metod des JR. 3, der Jäger Johann Wacht_ Papp des FeldjägerbataillonS 26, der Infanterist Franz Kampinger deS JR. 91, am 31. August der Infanterist Alexander Ezögh des JR. 46, der Bor-meist« Ferdinand Seifert des Fest. Art.-Reg. 4, am 1. September der Infanterist Gavrila Raducza des JR. 4*, der Infanterist Anton Snperina des Lst.-JR. 19, der Infanterist Karl Schocher des JR. 87 am städtischen Friedhofe zur letzten Ruhe benattet. Am 2. September werden der Ldw.-Uhlane Johann Knobloch des Ldw.-Uhl. Reg. 5, der Gefreite Bar-sony LajoS des JR. 34. der Infanterist Potruc Kracu deS JR. 33 und der Infanterist Schaffar Toma dcS JR. 96 beerdigt. Sie waren hier ihren vor dem Feinde erlittenen Verwundungen erlegen. Todesfall. Am 31. August ist in Steinbrück die ZentralweichenmeisterSgattin Frau Marie Hinck, geb. Zirnstein, nach langem schweren Leiden im 25. Lebensjahre verschieden. DaS Leichenbegängnis findet am 2. September um halb 3 Uhr nachmittag» vom Trauerhause (Steinbrück 18) aus den OriSfriedhof nach evangelischem Brauche statt. Einmalige Teuerungsbeiträge für die Lehrerschaft. Trotz der gegenwärtigen außermdent-lichen schwierigen Verhältnisse war eS dank der vor-sichtigen und sparsamen Führung deS LandeShaus-Haltes dem LanveSauSschusic möglich, etwa 300.000 Kronen zur Gewährung einmaliger TeuerungSdeiträge für aktive Lehrkräfte und auch für bedürftige Pen-sionisten und jene Witwen, die weniger als 800 K JahreSbezuz haben, zu bestimmen. Die Durchführung wird nach den Beschlüssen deS La desauSschusieS im Einvernehmen mit dem Landesschulrate geschehen. Dazu sei bemerkt, daß eigene Gesuche um Zuwen-bung eines einmaligen TeuerungSbeitrageS uur von im Ruhestände stehende» Lehrkräften einzubringen sind, wovon die verheirateten Lehrer überhauvt, die ledigen Lehrer nnd die Lehrerinnen nur insoweit sie weniger als 2400 K an Ruhegenuß beziehen, in Betracht kommen; die Gesuche sind, mit einem Mit. tellosigkeitSzeugniS und dem Nachweis des verheira-teten oder ledigen Standes versehen, unmittelbar an den LandesauSschuß zu richten. Bei den aktiven Lehr-kräften, sowie bei LehrerSwitwen, «st nach der in Aussicht genommenen Art der Beteilung die Vorlage eigener Gesuche überflüssig. Durch scheue Pferde. Am Sonntag den 29. August scheuten am Rann zwei Pserde, die an einem Landauer bespannt waren, ans unbekannter Ursache. Sie ranntcn im schärfsten Galopp über die Kapuzinerbrücke und durch die Neugasse in ein Fen» ster des Cafe Union, wodurch eine grobe Spiegel-scheide und die Wagendeichsel zerbrach. Die Pferde, die sodann sofort festgehalten wurden, erlitten kleine Verletzungen, ^m Lokale selbst saß an dem Fenster eine ältere Dame, die derart erschrak, daß sie daS Bewußtsein verlor. Sie hatte sich aber bald wieder erholt. Der Sachschaden beträgt 100 K. der durch Versicherung gedeckt ist. Der Kutscher, namens Joses Deljen, war schon am Rann vom Wagen gefallen, ohne sich jedoch eine Verletzung beizuziehen. Kriegsfürsorgeabend in Rohitsch -Sauerbrunn. Am 29. d. hatte sich auf Einladung des Herrn KurdirektorS Landrat Dr. Mulli das Kurpublikum ein Stelldichein im Kursaale gegeben, um — dem Zeichen der Zeit und einem Herzensbedürfnis folgend — ein Scherflein dem Roten Kreuz zn spenden. Die dasür gebotenen Darbietungen müs> sen in jeder Weise als erstklassig bezeichnet werden. Herr UniversttätS-Lektor Steil trug neben Dichtungen Kernstocks und E. R. von Dombrowskis „König Friedwahn' vor, Frau Kovacs Schürmann los u. a. „Ihr Leid" und .Der Ring", Herr Schürmann sang mit prachtvoller Stimme Arien aus „Afrikanerin", „Zauberslöte" und „Lohengrin". Frl. Wendl Lieder von Stöhr, Strauß und Smolik. Die Gefangsvor« träge wurden von Herrn Kapellmeister Riedner in formvollendeter Weise begleitet. Der sich immer wieder' holende Beifall veranlaßte die Künstler zu mehreren Zugaben. Lichtenwald. Der erste evangelische Bergooltesdienst wird am kommenden Sonn-tag den 5. d. um 5 Uhr nachmittags auf der Höbe des HasbergeS bei dem „Hause Sonnenschein" ob Lichtenwald abgehalten werden. Im Siegeszeichen der Aehre. Zur Feier des SiegeS unserer Landwirtschaft über denAuShun« gerungSplan unserer FeinSe ist für den Monat Sep-tember, wie bereits bekannt, unter dem Titel „Im Siegeszeichen der Aehre" eine Beranstallung geplant. Für dieselbe wird ein Abzeichen geschahen, darstellend eine goldene Aehre, welche auf einem Blatt den Ausspruch des Dichters Kernstock ..Jede Aehre ein Sieger mehr 1915* oder eine ähnliche Inschrift in der betreffenden Landessprache trägt. Der Reinge-winn aus dem Bertrieb dieser goldenen Aehre fließt Nummer 76 zum Teil der allgemeinen KriegSfürsorge zu; der größere Teil wird den LandeSchef« zur Bildung emeS Fond» überwiesen, welcher bestimmt ist, die Förde-rung der Landwirte in der Weise zu dienen, daß au» diesem Fon?S Stipendien und Studienbeiträge an Söhne von im Kriege gefallener oder invalid ge» wordenen Landwirten zur Ausbildung in Winter-schulen, Ackerbauschulen, landwirtschaftlichen Mittel-schulen usw. verliehen werden. Die Abzeichen sind in Schachteln zu je 100 Stück verpackt, in deutscher, böhmischer, polnischer, slowenischer, kroatischer, ra-mänischer, ruthenischer und italienischer Sprache er-hältlich. Der Preis deS Abzeichens beträgt Ä) Heller; insoweit Bereine und Komitees, die sich mit lokaler KricgSsürsorge beschäftigen, den Verkauf der Ab-zeichen übernehmen, erhalten diese daS Abzeichen zum Preise von 24 Heller, so daß 6 Heller per Stück der lokalen KriegSfürsorge verbleiben. Bestellungen wollen ermöglichst unter Angabe der Zahl der Ab-zeichen und der gewünschten Sprache der Inschrift sowie des Tages deS beabsichtigten Verkaufes an die technische Betriebszentrale des KriegSbureau» dei Ministeriums deS Innern, Wien, 1., Hoher Markt.'», gerichtet werden, damit die Erzeugung und Zufiel-lung der Abzeichen rechtzeitig erfolgen kann. Ein Steirer in Kanada wegen „Hoch-oerrates" zum Tode verurteilt. Zu dieser in unserer Blattfolge vom 25. August enthaltenen Notiz teilt unS Herr Dentist Emanuel Hoppe in Cilli Nachstehendes mit: ES traf von meinem Schwa-ger Herrn Ernst Sackl, Ingenieur in Toronto (La-nada) am 5. und 27. August ein Briet an die An-gehörigen hier ein, in welchem er mitteilt, daß er in einer Festung in Kingston interniert ist und man ihm den Prozeßd wegen Späher« gemacht hat, da man bei ihm Bücher über alldeutsche Bewegungen als auch Vorbereitungen von Sammlungen für das österreichische Rote Kreuz fand. Von einer Lcrur« teilung „zum Tode" und dergleichen ist im Briefe gar kein^ Rede. Wohl schreibt er, daß er mit Leib und Seele Oesterreicher und Deutscher ist und auch dafür sein Leben lassen würde. Die Freigabe des Verbrauches von Maiserzeugnissen. Wie wir erfahren, ist be-reits für die nächite Zeit eine Aenderung der Mini-stcrialverordnuug vom 26. März 19 l 5 geplant, durch die den politischen Landesstillen die Erwächti-gung erteilt werden wird, den Verbrauch von MaiS-und Cinquantinerzeugnissen (Maismehl und ü)raiS» grieß, Poleniamehl, Cinquantingrieß). ferner »o« Gernenmehl, soweit es erzeugt wird, Rollgerste und Weizengrieß freizugeben. Bekanntlich waren bisher auch diese Erzeugnisfe in der gesetzlich festgestellten Höchstverbrauchsmenge von — im allgemeinen 200 Gramm täglich Inbegriffen und danach auch der Le-schränkung unterworfen, daß sie nur gegtn die Ausweise im Verbrauch von Brot und Mehl abgegeben werden dursten. Von nun an sollen sie im Kleiaver» kaust frri — ohne Brot- und Mthlkarten abgegeben werden und auch einem erhöhten Verbrauche steht ein gesetzliches Hindernis später nicht im Weg«. Dadurch werden jedoch selbstverständlich die Bestimm»»-gen über die Beschlagnahme der Bestände an Ge-treibe und an Mahlerzeugnisfen zu Gunsten dei Staates und daS ausschließliche Ankauf», und Ber-fügungSrecht der Kriegs -Getreideverkehrsanstalt nicht berührt. Räumung der Senkgruben. Seiieu! deS StadtamttS wird zur allgemeinen Kenntnis ze« bracht, daß die Kosten für die Räumung der Senk-gruben ab 1. September 1915 für eine Tonne «it einem Schlauch auf K 2 80 festgesetzt worden lind. Bei diesem Anlasse werden die Herren Hausbesitzer dringendst ersucht, ihren Abortanlagen ein dtsoodereS Augenmerk zuzuwenden und die Räumung der Senk-gruben rechtzeitig - veranlassen zu wollen. In der Wachstube der städtischen Sicherheitswache liegt ein Buch auf. in welches die räumungSbedürftigen Lenk-gruben einzutragen sind. Ein unredlicher Finder. Kürzlich verlor die MalermeisterSwitwe Anna Bandeck ein Spar-kaffebuch über 622-17 K und fünf Zwanzigkronm-Noten. Als Finder wurde der Hausierer Peter Gecji testgestellt. Von dem eingelegten Gelde hatte er mchtt behoben, wohl aber verbrauchte e: die 100 K, die in dem Svarkaficduche lagen, für stch. Er wurde dem Gerichte eingeliefert. Freiwilliger Eintritt der 43 bis 50 Jährigen in das Heer. Um MißverpSudnisseil vorzubeugen und im persönlichen Interesse der Land-sturmpflichtigen sei darauf hingewiesen, daß die Mit-teilung bezüglich des sreiwillige» Eintritt»« der den Geburtsjahren 1865 bis 1872 angehörenden Land sturmpflichtigen in die Landlvehr auch volliniialilH Gültigkeit sür den Eintritt in das gemeinsame Heer iTiuir.ma 70 iJcuisrfjc jtUndjt Cettc 5 hat. ES bleibt also diesen Landsturmpflichtigen un-benommen, nach freier Wahl in das gemeinsame Heer ober in die Landwehr freiwillig einzutreten. Verkauf von Altmaterial und brauch-baren Inventargegenständen. Wie die Han- delS- und Gewerbekummer in Graz mitteilt, gelan» gen bei der EtaalSbahiidirettion in Billach verschie-dene, im Materialmagazine in Knittelseld und in den Heizhäusern in Giaz und Amstette» lagernde Altmaterialien und brauchbare Jnventargegenstände im Anbotwege zum Verkaufe. Die näheren Verkauf«-bedingungen rönnen von Interessenten in den AmiS-«äumen der bezeichneten Kammer in Graz, Neutor-gaffe 57, 1. Stock, eingesehen werden. Steiermarks Männer. Steiermarks Männer, ihr ehrlichen Seelen! Rein wie des Morgentaus strahlende« Licht! Blicket mit kindesmild-leuchtende» Äugen, Mutig dem Tod in das Knochengesicht. Steiermarks Männer, ihr maikigen Eichen! Treu wie oaS Gold, daS die Sonne uns gibt! Zeiget dem Feind in der Schlachten Gebraus«, Wie man al« Deutsche" fein Heimatland liebt! Steiermarks Männer, ihr Großen, ihr Guten! Kraftvoll wie Sturmwind im nachtlichen Wald! Spaltet dem treulosen Welichen den Schädel! Lehret die Welt, wie man Schurken bezahlt! Adolf Ledwinka. Die Frage der rechtlichen Wirkun gen der kriegerischen Ereignisse auf Miet und Pachtverträge im Kriegsgebiete wurde von den Gerichten verjchieden beantwortet. Auf Ersuchen de« Justizministeriums hat der Oberste Gerichts« hos die Frage in einem Plenisfimarsenate beraten, wobei er zu folgendem RechtSjpruche gelangt ist: 1. Wenn der Mieter die gemieteten Räume mfolge Bedrohung durch feindlichen Einfall oder infolge be-hördl'cher Anordnung beim Herannahen deS FeindeS verlasse» mußte, hat er grundsätzlich für di:Zeit diS zu feiner wirklichen oder doch möglich gewordenen Rückkehr keinen Mietzins zu entrichten. 2. Hat in solchen Fällen der Mieter notgedrungen feine Wohnung«- oder GeichästSeinrichtung zurückgelassen, so ikt ihm unter Berücksichtigung aller Umstände des eiazelnru Falles ein verhältnismäßiger Teil deS Miet-jinses zu erlassen. vom postverkehr mit dem Süden. Mii dem Poslamte Ternova bei Görz wurde der Liiespostverkehr einschließlich rekommandierter Sen-düngen sowie der Geldbrief-, Poiianweisungs» und Postspaikasfenverkehr, mit den Postämtern Constan-jevica und Balle der PostanwciiungS» und Postspar-kafsenverkehr wieder aufgenommen. Schriftliche Mit-«e'lungen in Geldbriefen und aus Postanweisungen stvd unzulässig. Die Beschaffung von Saatgetreide. Die KriegSgetreideverkehrSanstalt, Zweiganstalt Graz, Hai, um den Anforderungen der Landwirte nach Saat» gul entsprechen zu können, sämtliche Einkausskom« aissionäie in Steiermark beauftragt, die für die ein-zelnen Bezirke erforderlichen Mengen an Saatgut anzusaufen und zur Verfügung zu halten. Diese Ein-kaufe sind zum Teile schon durchgeführt, zum Teile werden sie in den nächsten Tage^ erfolgt fei». Da« im Bezirke ^>on den Kommissionaren gekaufte Saat» getreide wird der BezirkShaupluiannschaft zur Ver-teilung a» die einzelnen Abnehmer zugewiesen. £» baden daher sämtliche Landwirte, landwirtschaftliche Körperschaften, Gemeinden, BezirkSauefchüjse usw , die Saatgut kaufen wolle», ihre Anfprüche der zu» ständige» Bezirkshauptmannschaft vorzulegen, und zwar am besten im Wege der Gemeindevorstehungen. Damit die Bezirkshauptmannschaft in die Lage kommt, diese Ansprüche zu überprüfen, müssen die Saatgut-btstellungen die Menge, die Art de« Getreide« sowie die Gröpe der Anbaufläche enthalten. Die Richtigkeit der Angabt ist von der Gemeindevorstehnng und wo-aiglich auch von dem zuständigen Erntekommifsär zu bestätigen. Die Zuweiiung der den einzelnen Land-Wirten zukommenden Saaigutmenge geschieht durch die betreffende politische Behörde erster Instanz, beziehungsweise durch ihreApprovisionitrungsstelle. Um die Verieilung zu erleichtern, empfiehlt es sich, daß das Saatgut von den Gemeinden für ihre Insassen »»er von den Bezirksausschüssen ode* von landwirtschaftlichen Körperschaften übernommen, bezahlt und dann an die einzelnen Landwirt« weiter verteilt wird. Ler Kommissionär Hot da» Saatgetreide dem Ab« mtdmer folgermaßen zu berechnen: Weizen gereinigt um st 38 82, vom 1. September on um K 37 77, vom 15 September au um K 36 57, ungereinigt um R 37 2, vom 1. September an um st 362, vom 15. September an um st 35 2; Roggen ge» reinigt um st 30-26, ungereinigt um K 2s 86. Diese Preis« verstehen sich ab Verladestation, bezithung«-wtise ab Lager. Wenn ungereinigte« Getreide von einem Bezirksausschüsse, einer Gemeinde oder einer landwirtschaftlichen Körperschaft bezogen und von die» fer gereinigt wird, kann sie für die Selbstkosten der Reinigung eine» Betrag bis zu 5 Pcrzent des Ge» treiseübernahmspreise«. d. i. bei Weizen K l°8i>, beziehungsweise st 1 75 und K 1'70, bei Roggen st 140 ihren Abnehmern gegenüber ausschlagen. Selbstverständlich werden bei den Zuweisungen von Saatgetreid« dir Höhenlagen, für die eS bestimmt ist/ berücksichtigt. Im Siegeszeichen der goldenen Aehre. Um Irrtümer und Verzögerungen in den Bestellungen der Aehrenabzeichen zu vermeiden, werden wir ersucht, ausdrücklich darauf aufmerksam zu machen, daß. wie aus de» Anschlägen und Zuschriften der Offiziellen striegShilfe der fteiermärk.schen Statthalterei hervorgeht, ausnahmslos alle Bestellungen und An» fragen wegen der Aehrenabzeichen und der Aehren-tage in steiermark an die statthalterei. Offizielle striegshilft, Graz. Burg, Haldstock, zu richten sind, da diese Stelle der Statthalterei die G.-samlbestellung für ganz Steiermark übernommen hat. Ausfuhrverbot für Geflügel. Die Han-delS- und Gewerbekammer G>nz macht aufmerksam, daß mit der Ministerialverorl nung vom 23. d. die Ausfuhr von Geflügel aller Art verboten worden ist. Geflügel, das nachweislich bis einschließlich 27. d. zur Aufgabe gelangt ist, fällt nicht unter daS AuS fuhrvcrbot. Transportscheine für Rindshäute- und Rohhäutesendungen Die Handel«, und Ge-werdekammer in Graz macht die Interessenten ihre« Sprengel» aufmerksam, daß bei ihr die im § 2 ver Miuisterialvcrordnung vom 19 August 1915, R.-G.-Bl. Nr. 243, betreffend den Verkehr in Häuten und Leder, vorgeschriebenen TranSporlscheine für Rinds-häute- und Roßhäutestndungen angesprochen werden können und gegen Bergütung von 20 Heller sür daS Stück, d. i. de« Betrages des aus den Formularen aufgedruckten kriegSsürsorgestempels. abgegeben werden. Gra?, am 27. August 19l5. Achtung auf entwichene Kriegsge fangene Es wird neuerlich erinnert, daß e« Pflicht eines jeden patriotisch denkenden Staatsbürgers ist, Alles aufzubieten, daß entwichene KriegSgesangene zustande gebracht und dem nächsten Gendarmerie» posten übergeben werden, beziehungsweise daß jede Nachricht über solche Personen unge'öumt der nach-sten politischen Bezirksbehörde, beziehungsweise dem k. u. k. Militärkommando in Graz oder dem nächsten Gendarmerieposten anzuzeigen ist. Die Bevölkerung wird vor solchen entsprungenen KrieaSgesangenen, dei denen die Wahrscheinlichkeit einer Spionagetätig« keit sehr naheliegend ist, eindringlichst gewarnt i.nd insbesondere daraus ansmerksam gemacht, daß eine wie immer geartete Unterstützung oder Vorschubleistung, Unterlassung der Erstattung der Anzeige, Beherber. gung usw. Fluchtverdüchtiger strengstens bestrast wird. JnSbesonder« gilt die« von Willen, welche abgesehen von diesen gesetzlichen Folgen und der Anzeige wegen Vergehen« gegen die Meldevorschrisien gewerdepoli» zeiliche Folgen zu gewärtigen hätten. Auch wird die Bevölkerung gewarnt, den striegSgesangenen Zivil» klkider zu verlausen oder zu schenken, da hievurch deren Flucht erleichtert, somit eine strafbare Hand» lung begangen wird. Wer den Sicherheitsbehörde» oder den Militärbehörden Daten bekannt gibt, die zur Festnahme entwichener strirgSgesangener führen oder wer dies« Festnahme unmittelbar veranlaßt, er» hält eine Belohnung von 10 dis 25 stionen. Die Verteilung der Prämien an die BezngSbertchtigten ersolgt seitens des Militärkommandos, in dessen Be-reich sich die betretende Gesangenenstalion befindet, nach eigenem Ermessen unter Ausschluß deS Rechts-wege«. Räubereien an der fteirisch kroati schen Grenze. AuS Lichtenwald wird gemeldet: Da von den Gendarmerieposten an der steirisch-kroa-tischen Gienze Mannschaft abgezogen ist, können die wenigen zurückgebliebene» Gendarmen unmöglich die Grenze gegen Kroatien ausgiebig überwache». Es mehren «ich daher in diesem Bezirke die Raubansälle un» Einbrüche in bedrohlicher Weise. Am 25. d. haben in Zabukovje kroatische R-uber bei einem Ein-bruche eine Beute von 6000 st weggetchleppt. In der Bevölkerung herrichl wegen ver fortwährende» Einbrüche gioße Aufregung. Erleichterung des Besuches der Leip ziger Herbstmustermesse. Wie die Handels und Gewerbekammer in Graz mitteilt, hat daS könig-lich sächsische Ministerium biS Inner» im Einverständnis mit den zuständigen Militärbehörden eine Milderung de« PaßzwangeS sür die Messebesucher aus Oesterreich-Ungarn in der gleichen Weise wie schon zur Frühjahrsmesse b. I. zugestanden. Hier-nach genügt zum Besuch der bevorstehenden Leipziger Herbstmustermeffe (Beginn Sonntag den 29. August) für die österreichifch-ungarifchen Staatsangehörigen in der Zeit vom 25. August bis 10. September b. I. ein ordnungsmäßiger Paß und eine besondere Legiti-mation einer österreichisch-ungarische» Handelskammer. während von der diplomatischen oder konfula-rifchen Bisapflicht deS Passes abgesehen wird. In gleicher Weise wurde vom k. k. österreichische» Mini-sterium sür Landesverteidigung verfügt, daß ben Be-suchern der Leipziger Messe bei der Erteilung von Grenzüberschreitungsbewilligungen nach § 2 der Mi-nisterialverordnung vom 25. Juli 1914. R »G.-Bl. Nr. 166, das größte Entgegenkommen zu erweisen ist, insbesondere dann, wenn eine bezügliche Bestäti-gnng der zuständigen Handel«» und Gewerbekammer beigebracht wird. In dem Bestreben, der bevorstehen-den Leipziger Herbstmustermesse möglichst zahlreich« Besucher zu sichern, andererseits aber den Messeb«-such nach Möglichkeit zu erleichtern, haben die Han-delskammer Leipzig und die sonst in Betracht kom-meinen zuständigen Stellen Dank dem Entgegenkam-me» der Behörden noch eine Reihe sonstiger Ber-günstigungen für die Meßbesucher veranlaßt. S» ge-währen u. a die deutschen BundeSstaaten mit Staats-bahnbesitz halbe Fahrpreise in der zweiten und drit-ten Wagentlasse für Meßbesucher sowie die fracht-freie Rückbeförderung der Meßgüter von Leipzig nach dem Orte der Abseitdung. Weiterhin hat der Rat der Stadt sür die ihm gehörigen Meßgebäude „Han-delshos" und .staushauS" eine» Nachlaß aus die Meß» miete von 50 Perzent an seine Aussteller zugestan» den. Ferner hat der Leipziger HotelauSschuß. dem alle maßgebenden Hotels angeschlossen sind, sich da-hin schlüssig gemacht, daß die Leipziger Hotels und Pensionen die z. B bestehenden Normalzimmerpreise auch während der Zeit der Messe beibehalten. Graz, am 26. August 1915. Unter das Ochsengespann geraten. Der 47jährige Grundbesitzer Georg Ronich in Win-disch-LandSberg geriet unter sein Ochsengespann und erlitt einen Bruch deS linken Unterschenkels. Er wurde mit der Bahn nach Graz und vom Bahnhof im Rettungswagen in das neue allgemeine Kranken-HauS gebracht. Einiges von den Steirern Karl Marilau» schreibt in der „Kölner Zei« tung": Von ihnen ist nämlich bislang blutwenig die Rede gewesen. Selber tun die Buben der „ehernen Mark" ja doch nicht den Mund auf, daS Ausfrat-scheln-lafscn paßt ihnen nicht, un» wenn Heldentaten mit dem Maul verrichtet werden müßten, brächte kein einziger Steirer die .Silberne" heim. Bergbauern sind sie. DaS spröde Geschlecht einer armen Scholle. Hausen im grünen Tal der steirischen Mürz oder sehen von ihrem schwinbelgedeckten Bergbauerngütel zur fichtenumstandenen Mur hinunter. Die etlichen stühe im Stall sind ihr ganzer Reichtum, und ihr wahrer Freund ist der OchS, der ihnen jedes Frühjahr den Pflug über einen oft allzu steinigen Acker zieht. Ihr Stolz ist das Gärtlein vorm Fenster mit den sieden roiasarbenen Malven und einem sauern Birnbaum. Bon der Welt begehren sie nicht mehr zu wissen. alS wa» SamSiagS im Murtaler Blätt-chn steht, und wenn einem von ihnen einmal das Herz auf- und übergeht, so ist daS am Sonntag, a» dem er früh um Bier die schwer Genagelten und den grünauSgenähten SonntagSjanker anzoa, um die Kühe aus der Alm zu besuchen. DaS ..Olmgeahn" ist ihr liebstes Geschäft. Wenn der steirische Fichten-wald sich lüftet, in den Latschen die ersten Almrosen blühen und die braunen, weichgewellten Almhänge in einen enzianblauen Himmel steigen, geht dem Steirer daS Herz auf und die Pfeife auS, und was er nie ,u sagen vermöchte, jodelt er in einem steirischen Juchschrei hinaus und singt e« in Liedern, die schon die Väter sangen. In diesen kunstvollen, hausge-machten Strophen ist alles, was er liebt: Berg und Tal, die „stüah und die staltn", die „kloan Fcn-sterln", zu denen er gern nächtlich „speanzeln" geht; und die .Schivoagerinnen" lachen »zhöchst af da Olm", die Dirndlan „sand schean* und die Buben sind stark: „st>, so land holt die Leit' dei uns in Steiermark". Uufc bann hebt der Jodler an, jung-sroh schmetternd und sehnsuchtig verhallend, von Alm zu Alm tönt daS stuhglockenläuten friedfam hinein, rundum stehen die blauen Berge, aus dem tiefe» Tal blitzt abendlich der Fluß, die Wolken wandern, die Kühe kommen heim und werden gemolken, und indes die ersten Sterne am tiefen, dunkelgeworvenen L^rghimmel aufbrennen, kocht die Sennerin ihrem braven Buden den Brennsterz. Seite 6 Vielleicht geht eS nicht in allen Winkeln der grünen Mark so paradiesisch einfach zu. Graz an der Mur ist eine große, schöne Stadt mit einigem Ehrgeiz zur Großstadt; in den Werken und Schäch-ten von Fvhnsdors und Zeltweg »erhängt sich der steirische Himmel mit schwarzem Kohlenqualm, nach Brück und Leoben bringen die Berg- und Forstakademiker allerhand Ausmischung und in Stidt Mar« bürg wären die Leute sicherlich beleidigt, wenn man von ihren grünen Hügeln mehr al« von dem neuen sezessiornstischen Kaffeehaus .zur Stadt Wien" oder so entzückt wäre. Und dann gibt es j« auch ein paar steirische FremdenverkehrS»ereine, die seit einem hal-den oder ganzen Dutzend Jahren ergebenste Petitio-tun einreichen: kommt doch zu un«, die Steiermark muß nicht unbedingt ein Umweg und sonst nicht« nach dem sehr viel teurer« und nicht viel schöneren Tnol sein. Als», ganz so weliabzelegen, so ureinsam wie in den Vierzeilern der Väter ist die grüne, die eherne Mark nicht mehr. Aber am schönsten ist sie noch immer, wo der Brunsthirsch seine Urstimme in« Gewand hinüberschickt und die Gemsen pseisen und die blonden Rehe auf der Wiese sich sonnen, bis „der Stutzen knallt". Wo da« Bergdäuerlein krumm und hart neben feinem Pflug einhergeht und die Männer „stork wia die Bär'n, frisch wia die Hasel-nußkern'" sind und «g'sund wia der Hirfch im Wold, dem 'S Grosen gfallt." AuS dieser Steiermork aber, von der ihre schönsten Lieder und sehnsüchtigen Jodler nicht aus-hören zu singen und zu sagen, holte sich der Krieg Männer, wie er bessere kaum aus Oesterreich« Erde gefunden haben mag. Unter den allerersten, die in wilden, schweigsam bitterm und unversöhnlichstem Bauerngriww den Russen angingen, waren schon Steirer. Im ersten Kriegsherdsl, als die blutigen Tage »on KraSnik in unseiem Kalender standen, waren es wieviele Steirer, die zu Tod getroffen hin« schlugen in den Sand de« Feindeslandes. Wo ihrer einer fiel, rann Oesterreich« beste« Blut in die öde, traurige Erde Rußlands und damals war es. daß ihr liederjrohe», grünes Heimatland stumm wurde, die Zurückgebliebenen fester noch die Zähne bitterer Sorgennächte kennen lernten und manche« Meßglöck-lein traurig zum grünen Laus der Mur und den wie mit dunkeln Floren verhangenen Fichtenwäldern den Tod eines braven, treuen, tapferen Steirer« meldete. Daheim standen iu jenem September und Oktober die Almen prangend im klarsten Himmel, im späten Sonnengold verbrannten die Astern und blutroten Georginen des Bauerngärtchen«; sternklar und frostig blauten die Rächle, und unterm niedrigen Stubendach saß eine Bäuerin, hielt iu harten Arbeitshänden die rosenrote Feldpostkarte und wußte, daß e« die letzte war. die ihr Bub oder Mann oder Liebster und Bruder und Vater in das kleine Häusel am Kogel und Bach geschickt halle. Traurige Wege wanderten damals zum allererstenmal die alten stei-rifchen Landbriefträger. Stiegen krumm und gebogen, zur höchsten Alm. in den tiefsten Wald, rüttelten an, Gatter und klopjlen an« Fenster, um das irostver. brannt die hangenden Nelken und die roien und blauen „guchserln" verblühten. Nicht so viele Wochen war es damals her. da schlug der Bote die Mvbilisierunqskundmochung an Häuser und Zäune, die Männer gingen an» Abschied-nehmen, die steirischen Kasernen füllten sich unter ein, zwei Tagen mit Bauern, die den grünen Rock aus- und Kaisers graues Feldgewandl über ihre sehnig magern, wie aus Holz geschnitzte» Gliedern zogen. Nicht mit lautem Jubel liefen die Steirer in den Krieg. Sie wußten gut, welch harte» Stück Ar-beit da anzugehen war, ver sparten sich die Jodler aufs Wiederkommen und drückten nur stumm die Hände, die sich ihnen in« Fenster des abfahrenden Eisenbahnzuge« hineinstreckten. Bier, fünf Tage fuhren die steirischen Bahner; mit ihrer Last steinscher Mannheit, und daheim die Weiber, die ganz Jungen und völlig Alten richteten sich ohne lange Worte sür die neue Zeit ein Taten ihre Arbeit, schnitten den Hafer, der gelb wurde, sahen nach der Kuh, bestellten die Wintersaat und sparten sich zwischen aller Arbeit das Stündchen sür das fonnlägliche Hochamt ab. Vom Krieg aber wußten sie eigentlich nicht gar viel und verlangten nicht« zu wissen. Daß kein Feind in die Heimat einbreche, lein fremder Fuß «hren kleinen Garten und die teure Scholle zertrete, dafür standen die Männer draußen uud standen in Gottes Hand. Um Neuigkeiten aber war man nicht neugierig, zum Schwatzen hatte niemand Zeit, die Spinnenbeine übler oder törichter Gerüchte langten uicht in das das grüne, wartende Land. Und wer je dort unten auf die Kriegsunterhaltungen der männerlosen Frauen hingehorcht hat, vernahm: die braune Blaß oder Mar« gibt seit einer Wc>che weniger Milch und unseren Acker haben wir mit dem Großvater umge« pflügt, ist wohl häufig hart gegangen ; das Petra-leum beim Kramer ist wieder teurer geworden, mit unserm dissel Mehl müssen wir .kluag" umgehen (sparen) ... ja. und der Mann, eine Karten hat er am letzten Frauentag geschrieben. Es gang' eahm soweit guat, schreibt er, aber gar so viel grauslich ist das russische Land, koan' Alm, koan' Berg der« siechst, nix al» wia Sand —. Und während sie daheim im geünen Land Sonntag hatten und die Glocken Hochamt läuteten mühten sich die steirischen Männer, rangen Brust an Brust mit ein'M unselig übermächtigen Feind, bissen sich durch, liefen unter ihrem Erzherzog über die Srenze; bi» vor Jwangvrod kamen sie und mußten zurück, und damals .... damals wanderte der steirische Briefträger feine bittersten Gänge. E» kam der Winter, kam die wilde, harte Zeit der Karpa-then, und wie Wehrwölse hausten die Steirer in ihren Schneehöhlen, umkrampften ihren Büchsenschast, hielten an« und wachten und warteten, bi» der Herr-gott seine Sonne wieder scheinen lassen würde Im Mai, al» die kühle Bergheimat zwischen Mur und Drau endlich auch den Frühling zu spüren kriegte, kam oben in Galizien der große Durch-bruch; neuer Wind suhr in die Fahnen der Oc>!er-reicher und Ungarn, un» wieder standen Steirer immer dort, wo eS hart herging und der Schnitter Tod seine vollsten, blühendsten und reifsten Garbe» mähte. Dcr italienische Buschklepper halte indessen sei-neu im Hinterhalt vorbereiieten Raubkrieg angesagt und nicht lange, so stiegen die jüngsten Gennduben von der Alm, »ahmen ihr sechzehn- und siebzehnjähriges steirischeS Herz in beide Hände und liefen „af Graz" oder in die Kasernen von Brück, Mm» bnrg oder Juden bürg, dieses steirische Herz dem Kaiser in der neuen Not anzutragen. DaS Land, daS vor einem Jahre säst alle die gerade^ewachsenen Männer hergegeben hatte, schien unerschöpflich. Im-mer neue Junge meldeten sich, aus ihrem dumpfigen Auslragsstüblein krochen die Alten und warsen den Stutzen über den krummen Buckel. Schießen hatten sie ja gelernt. Der ist kein richtiger Steirer, der nicht einen verbotenerweis' geschossenen Hirsch am Gewissen hat. Und so gebar. Stunden nach dem Pfingstsonntag der welschen Treubrucherklärung. das Land Steiermark eine frisch ansgeschossene Armee von Standschütze,'. Der Kühbub mochie feine Kuh mehr sehen. Der Köhler löschte die Glut im tiefen Wald. Der kleine magere Krämer stand zwei Tage spintisierend hinter der Budcl, am drillen tat er dem Feldwebel zu Brück die Papiere auseinander, hatte nie gedient, trug eine Brille, sein Buckel mar rund, Plattfüße halte er auch . . . aber das Herz schlug fteirisch und treu in seiner zu schmalen Brust und wenigsten« zu den Gulaschkanonen wollte er, mit anfassen. Oder Kochkisten den Berg hinanschlep-pen. Oder Kugeln zutrage». Oder eine» braven Buben verbinde», )en eine welsche Kugel zu gut getroffen hatte. Es kam eine Zeit, da liefen die Lehrbuben von ihren Hobelbänken; in der Grazer Realschule konnte die Kriegsmalura nicht schnell ge« nug angesagt werden; die Milchbärtigen und die, oie es noch nicht einmal waren, rannten auf und davon und meldeten sich bei den Jungschützen, und wurden mit ihren 15 Jahren nicht angenommen und suhren rot»erweint und sterbensunglücklich wie-der heim. „OeS seids jo grod guad zuu Krenrei« bett", (Kren — Meerrettich) schrien ihnen die Glück-liche» nach, die das grüne Almhütel und den roten Janker mit der grauen Bluse tauschen dursten. Wie ein Rausch war nun ans einmal diesen kargen, stillen Leuten i»,S Blut gesahreu. Blitz und Wetter glühten ihre blaue» Baueruaugen; Kirchtag gab e» Heuer in Steiermark keinen, aber dasür ging» gegen die Katzelmacher, gegen die Tschinggen. Dieses Rau-fen reizte auch das kühlste Bauernblut aus, dieser Krieg mußte ei» Tanz werden, blutiger Tanz, furch-terlicher Kirchweih — gegen den „Welschen" stand er auf über Nacht, der langverhaltene und nie ganz verheile, nie verwundete, nur vertagte stei« rische Zorn. Denn diesen neuen, alten Gegner kannte der Steirer, o, wie gut er ihn kannte. Sie wohnen in nicht allzufernrr Nachbarschaft, die Steirer und die Welschen. Uud man könnte nicht eben sage», daß sie sich in den Jahren eine» angeblichen Freundschasts-Verhältnisses allzu glänzend vertragen hätten. Auf allen Wegen und Landstraßen und Bahnstrecken traf man die Katzelmacher, sie kochten ihre Polenta im Straßengraben, zimmerten, banien, schlugen steirische Wälder aus Latten und Brennholz. A» jedem stei-rifchen Bach stand die italienische Brettersäge. Gar Kummer 7V von Udine kamen sie herüber, die welschen Holzivür« mer, rangen mit dem Bauer um seinen Wald, kauf-ten 'hm jeden Stamm für ein klug ausgemachte» Spott- und Schandgeld ab. Wo ein Bauer in Not und Geldverlegenheit war. kam schon der Italiener, bearbeitete den dummen Steirer mit Augen, Mund, Finger und Händen, zog die dickt Brieftasche unb zählte die Silderlinge und Zehnkronenscheine aus den braunen Studentisch, und ade, du steirischer Wald. Ueber» Jahr klang die italienische Axt, schleiften sie die lolen Stämme zu Tal, luden da« Holz auf den Karren und ein brauner, schwarzl»ckiger und glut« äugiger Rabenbraten hieb und drosch sein au«ge-hungerte« rippenstarrendes Muli: der steirische Wald reist* aus die Bahn, uno in die grüne Ur- und Waldeinsamkeit war nun wieder eine neue Bresche gelegt. Was übrigens nicht der ärgste Schaden war, den Steirer dem welschen Bruder auf» Kerbholz z« schreiben haben. Wieviel Unfrieden brachie die all-jährliche Invasion in die giünen Täler, wieviel Treu und Glauben ist gebrochen worden vom Welschen, den man nie ander« al» lächelnd sah, nie ander» als sich anbiedernd, nie anders al» mit einer Maske von Freundschast, die ihm der Steirer ja allerdingt nie geglaubt Hai. Und e« zogen Zank, Streit und Raussucht ein, wo Italiener zu einem Bahn« oder Straßenbau hersiedelten. Manche guisteirische Herberge kam in Verruf, die Welschen hieben dort dei einem sparsamen Viertel Roten aus den Tisch, saßen mit roten Köpfen, daS Messer stak ihnen locker im Hosenbund, um eines Kartenspieles gingen sie ans emanderlo», und auf das redliche, steirische deutsch« Wort wiesen sie böse ihre weißen WolfSzähne. Un-gemütliche, bald unleidliche Nachbarn wäre, sie. Brachten die Sitten und Unsitten der Pr»Ietarier-Herbergen und städtischen Schmutzwinkel in da« grünumhegte, weltverlorene Waldbanerndors, schma-rotzien sich den Sommer ianq durch die grüne Mark, schickten jeden Monat die Postanweisung mil dem Ersparten ins schöne Italien hinunter und fuhren im Herbst ihrem Geld nach. Heuer warteten sie erst gar nicht so lange. Lange vor der italienischen Üeberfallserklärung schien eS, als ob den schwarzen Gesellen die Polenta im Steirischen nicht mehr recht schmecken wolle. Man sah sie die Kopse zusammen« stecken. adendS schloffen sie sich in einem Winkel de» Postwirtshauses zusammen und hielten mit r»te» Köpfen Rat. KrieqSrat, lachten die Steirer. Denn wer im grüne» Land hatte welschen Treu und Freundschaslsversicherungen je getraut t Und nun dauerte es nicht lang, so sah man die Brüder hul-schwenkend absahren; die Holzhändler empfahlen sich mit einem süßsanren Gesicht; cie welschen Kutscher, d'e man seit Menschengedenken c>uf steirischen sira-ße» ihre Muli schinden sah, verdufteten; die Luft wurde rein und so arglo« war auch kein «teirer, der jetzt nicht ahnte: von heute aus morgen wild es ernst. Nein, in dem redlichen Land an der Mnr wnnderte es niemand, den welschen Bundesgenossen die schlechtsitzende Maske von Treue un» Freund« schast endlich lüften zu sehen. Eine alle Rechnung istS, die reinlich ausgetrage» werden muß. Und die Steirer. die oben in Galizien ihre Pflicht, mehr al« ihre Pflicht taten, haben sich's verdient, nun eine alte Sehnsucht erfüllt zu sehen und mit dem Katzel-macher anbandeln zu dürsen. Mit den Tirolern und Kärntnern, mit Windischen und Deutschen, Tschechen und Ungarn, schlagen sie diesen ihren verhaßtesten Feind zurück. Fast srch gehen sie ihn an. Ihre „Sommerfrische" nennen sie den GebirgSkrieg gegen das Tschunkerl. AuS Galizien und Polen schrieben sie Karten, daraus klang manch schwerer Seufzer, und mannhast stand daneben: „Bald nur unser Herrgott feine Steirer nit verlaßt, werden wir e» woll vermachen." Vom Jfonzo aber und aus dem Kärnterifchen und den tirolischen Grenzbergen stiegen auf den rosenroten Karte» alltäglich viel lauseiro stoansteirische Juchschreie in die Heimat: jjtftit hat'» geben. Und: die Tschinggen satzen (fliehen) I •: •> *> ••• ••• ••• Deutsches • l Cöcbterbeim: <■' für studierende Mädchen. Heiteres Samilrenlct'm. •> !»» häusliche Erziehung. Nachhilfe, Unterricht in Sptodxn Ö und Musii, gesunde, zentrale Lage, ^portplas u. s. w. > % Bescbräntie Ausnahme. — Näheres: Wraz, «rot» y & bachgasse Nr. 1, -> •• ••• -! 70 Die durchschossene Trompete. Welche Zufälle oft auch in der Schlacht bestimmen!» sür Er-folge oder Mißerfolge fein können, zeigt das folgende Ereignis aus der blutigen Schlacht bei Mars la Tour am 16. August 1870: In der genannten Schlacht nahm das 16. und 57. Regiment der 38. Infanterie-Brigade eine ungeheuer schwierige Siel-lung ein. Die Truppen hatte» vor dem feinde einen völlig ungedeckten Raum von über 1000 Schritt zu durchmessen. ES war ein schweres Vordringen, und Tote und Verwundete bedeckten schnell das Fe.d. .Auf der ganzen Linie drang jetzt der Feind vor", so berichtet Heinrich Gottbrath, der damals als Hör-«ist bei der 8. Kompanie des 16. Regiments stand, „daS Signal zum Rückzug hallte durch das Rollen des Feuers. ES wird einem Preußen schwer, zum Rückzug zu blasen, aber auch ich setzte daS Signal-bor» an den Mund. Da plötzlich — als ob ich einen kurzen Schlag aus die Zähne bekommen hatte — ich Mio, aber kein Ton kam heraus! Eine Sugel hatte «ein Instrument durchbohrt? Ich habe nicht zum Deutsche Wacht Rückzug geblasen, und daS freut mich noch heute." Der Erzähler berichtet, daß er eine» toten Kameraden Flinte nahm und manchen Schuß noch abgab, ob-gleich sein Oberschenkel durchschossen war. Während er verwundet niedersank, sah er reihenweise die achte Kompagnie daliegen. Zn diesem Augenblick erdröhnte aber der Erdboden, aus dem Wiesentale kams her« auf, Schwadron neben Schwadron, die Gardedra-goner. „Die Säbel blitzen, und die Helme funkeln", fo berichtet Goltbrath, „und ehe noch Minuten ver-gangen, sind sie mitten drin im verfolgenden Feinde, da — ja, da habe ich erkannt, was eS heißt, eine Waffe läßt die andere nicht im Stiche! Viele haben ihr Leben gelassen von den wackeren Dragonern, da oben bei Mars la Tour, aber sie ret'ete die Trüm> mer der 38. Brigade.^ Wenn die Kugel nicht die Trompete durchschossen hätte, wäre es deu braven Kämpfern aus der Flucht wohl schlimmer ergangen Ein französischer Vorwurf, der sitzen bleibt Da die französischen Zeitungen we-der den Vormarsch der Deutschen in Rußland leug- €iac 7 nen, noch ihren Führern ein gewisse» Maß von Tüchtigkeit absprechen können, zerbrechen sich die Pa-rtfer Redakteure augenblicklich den Kops, um das Können der deutschen Generäle herabzumindern und ihnen trotz allem einS auszuwischen. Nun hat daS „Journal deS DebatS" glücklich eine Entdeckung ge-macht, die zeigen soll, wie wenig die Fähigkeiten der deutschen Feldherren im Grunde zu bewundern sind. Man höre: „Die deutschen Armeen, die unsere rus-sischen Freunde Schritt um Schritt zurückdrängen, werden sämtlich von Generälen gesührt, die das 60. Lebensjahr bereits überschritten haben: Below ist 61 Jahre alt. Gallwitz 62, Scholtz und Mackensen zählen 64 Jahre, Woyrsch und Hindenburg 68. Man könnte diesen Führern daS Wo« zurufen: „In Ihrem Alier, meine Herren, war Napoleon schon tot!" — Die Franzosen mögen verzeihen, daß Hin-denburg so früh geboren wurde, oder daß der Krieg nicht schneller ausbrach, als unsere Truppenführer jünger waren! »«es Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. ><»-. Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinoc Cilli gibt besannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 0 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfugen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ler-Währung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des SOjährigeu Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. WWWWWWWDWWWWWWWWWWWWWGWWWWWWWWWWWMz . . •>» •>* ,> »>, *■« •'« »i* »<• » » .» •'» •"» »!» ,'» ,-» »>» «)• *>• **» »>, • « »>• », «<# *<-• »>» «i» «'» *>* ,<» •>* «'• . . t'i «>» »;« *i» »>, »<, < T T TT T + TTttTT tt T ttt t T TTTT + TTTTTT TTTT T TTt t T t TTTTT Postsparkasse Nr. 36.800 oo Fernruf Nr. 21 oo " Dmmsbnchhriickmi Ccleja Herstellung von Druckarbeiten wie: Werke, Zeitschristen, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, Tabellen, öpeisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, kohn-listen, Programme, Diplome, Plakate Inssratenannahmeftelle für die Deutsche Wacht lX'rmählungsanzeigen, öiegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, vurchfchreibbächer, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft u. private in bester und solider Ausführung. :: Cilli, Rathausaaffc &SmWi V **r Seife 8 Deutsche Wacht Nummer 7V Ü. Bestellungen auf prima werden entgegengenommen im Spezereiwarengeöchäft Milan Hoßevar8 Witwe in Cilli Hauptplatz ür. 10. 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Verlautbarung Es wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, dass die Kosten för die ltäamung der Senkgruben ab 1. September 1915 für eine Tonne mit einem Schlauch auf 2 K 80 h festgesetzt worden sind. Bei diesem Anlasse werden die Herren Hausbesitzer dringend ersucht, ihren Abortanlagen ein besonderes Augenmerk zuzuwenden und die Bäumung der Senkgruben rechtzeitig veranlassen zu wollen. In der Wachstube der städtischen Sicherheitswacbe liegt ein Buch auf, in welches die räumungsbedürftigen Senkgruben einzutragen sind. Stadtamt Cilli, am 31. August 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. V Kataloge Nr. 617 koNteslos. Vertreter erwünscht. Original MayfarUi'* z H * gesetzlich geschützte W „Herkules" 3 Wein- und Obstpressen Erstkla» iges Fabrikat. Hydraul Wein- und Obstpressen. G Unübertroffen! A Trauben und Obstmiihlen, q Mostereianlagen H Ph. Mayfarth &Co. • ■ Land wirtschaft liehe Maschinenfabrik Wien, II., Taborstrasse Nr. 71. Spezialf&brikation für Pressen und Apparate zur ~ O W.-ingewinnung ZI. 10.57'J Kundmachung. Austausch von Postpaketen für Kriegsgefangene mit Serbien. Laut Mitteilung des k. k. Handelsministeriums vom 16. Juli 1915. ZI. 22.493/P vei lantbart im Post- und Telegraphen-Verordnungsblatt Nr. 88, können von nun au Postpakete an österreichisch-ungarische Kriegsgefangene in Serbien unter den in der Verordnung des k. k. Handelsministeriums vom 6. Februar 1915, ZI. 1077/P Post- und Telegraphen-Verordnn ngi-hlatt Nr. 16, für Postpakete an Kriegsgefangene im allgemeinen vorgeschriebenen Bedingungen auf dem Wege über Rumänien und Bulgarien versendet werden. Die Pakete sind im gewöhnlichen Leitungswege Über Ungarn abzufertigen. Unter den gleichen Bedingungen sind auch Postpakete aus Serbien an serbische Kriegsgefangene in Oesterreich zugelassen. Dies wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Stadiamt Cilli, am 26. August 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg 'A u s n» e , s über die im stöbt. Schlachthaus« in der Woche vom 23. bi» 29. August 1915 vorgenommenen Schlachtungen joroie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. r Name be» Fleischers Äriebridj Iolzanv Janschck Martin Zunge, SuBisig . Rnec- Bernhard . hnfiui fctubmu; . S?e«toidjct Iat vb Pay?r Luise . . Pleix'ak Franz . iXedeuichegg Joses SeUal Fran« . . Stelzet Joses . . «uppan Johann Swetll Johann . Uinegg Auootf . tätotroirte . . . triDnte . . . >»chlaa»ea d«v. Mnti» in »«»»-« CtiMcii ■0- U a «K 13 4 4 «3 « e ■e <4> ■3 •e <5 Eingerührtes Fleisch in Kilogramm 3 § a « e « £ ~3 & ■e A * £ « K5 10 s t 2 lo 3 - 1 1 1 l - 1 73 15 62 125 — — 10 "l Schrislleitung, Verwaltung Truck und Verlag: Vereine buchdruckerei „Celeja" in Cilli. — Verantwortlicher Leiter : Guido Schidlo.