Schriftleitung: n . A A . Berwaltuog: »«thaoS«aflc Rr. 5. A J** ^ AA >4 RathauSgasse Nr. 5. Xtlc»tca «I. ZI, iiimirtas. V-W W ^ tiluM* «t. »I, tatrtaita« V Mldirllndt «-«»»°»z »« t.a.nV irft- r— ■ WW W WW WWW r I l H WWWWW W «in.«!«-, . •ÄÄÄgÄ'- WM I f Hlllllll. s,^ä ArfHfftflv*♦ «W-- ^ . W «injtlrtted Ät oinrmtnü f«flni-*»iti» M.MO. D Klten XI ,,r «tdkstia»», Ar. II Die Vertagung des Land-togro. Unsere Landbolen find wieder heimgeschickt. Der Landlag ist vertagt. Die Parteien haben sich mit Luudgebungen an die Wähler gewendet, die wir unten zum Abdrucke bringen. Bemerkenswert ist die Kundgebung der unabhängigen christlich sozialen Par-tei, die für eine Einigkeit aller deutschen Abgeordneten gegen die »indischen Obstruktionisten Stim-«ung macht, offenbar ein Porbauen für eine etwaige Reuwahl. Die Großgrundbesitzer haben den Anlaß er-griffen, um dem Grasen Elary ein besonderes Lob-Ued für seine Ausgleichsbemühungen zu singen. Da ist eS doch am Platz«, festzustellen, daß Graf Clary nach außen hin allerdings den „ehrlichen Makler" spielte, daß er aber eigentlich ein Mitschuldiger der windischen Unnachgiebigst ist. ES ist in den letzten Tagen berichtet wo»den. daß im politischen Betirke Eilli Rotstandsaushilsen im Betrage von 160.WO Kronen zur Verteilung gelangten, ein Wert deS Dr. Kvroö sehlt und die deutschfreiheitlichen Parteien sind in Mühe und Not geglückt war, singen wir auS dem mitgebrachten Lesebuche unsere Hausaufgabe zu ler-nen an, denn unser Lehrer verstand in derlei Din> gen keinen Spaß. Hernach suchten wir unser eigenes Bildungsbedürfnis zu befriedigen und dem Lehrer das Lefenlernen zu erleichtern, indem wir als Kinder der Zeit eine berühmte Räubergeschichte lasen, hinterher tauschten wir unsere Ansichten darüber auS, dies lobend, jenes verurteilend. In-dessen war daS Feuer gerade recht, um Kartoffeln zu braten, die wir uns stillschweigend gegenseitig von einem benachbarten fremden Acker schenkten. Nach-dem wir die Kartoffeln kunstgerecht eingelegt hat-ten, setzten wir unsern Meinungsaustausch fort, kamen auch schließlich aus die MädelS zu sprechen, denn wir verstanden schon etwas, denn als Vier-zehnjähriger hatte man doch schon eine Braut. Da-malS vertrauten wir unS gegenseitig. unter dem Siegel der tiessten Verschwiegenheit den Namen der Herzallerliebsten an und waren grausam enttäuscht, als jeder die gleiche als seine Braut nannte. „Unmöglich kann sie die Deine sein," sagte Michel. „Erst heute gab sie mir die Hälfte ihres Butterbrotes und lachte mich so seltsam an, daß mir ganz heiß wurde." „Und mir," sagte ich, „hat sie noch gestern selbst den Rock geflickt, den ich zerrissen hatte, als ich über den Zaun aus den Baum stieg und nach-sah, ob des Herrn Pfarrers Aepfel schon reis seien l" ..Du lügst!" schrie Michel. 37. Jahrgang. dem Bemühen, das Ihrige zur Ermöglichung er-sprießlicher Arbeit beizutragen, in Geduld und Selbst-Verleugnung bis an die letzte Grenze gegangen, die vom obersten Gesichtspunkte der Wahrung nationaler Lebensinteressen zulässig erschien. Denn sie waren sich der hohen Verpflichtung bewußt, nichts unver-sucht zu lassen, um in die zerrütteten Finanzen des Landes Ordnung zu bringen, zahlreiche infolge der Obstruktion rückständige wirtschaftliche und kulturelle Bedürfnisse zu befriedigen und insbesondere der Notlage der pflichtgetreuen Lehrerschaft des L«nd»s Abhilse zu schaffen. Dieses Bewußtsein der Verantwortlichkeit hatte bekanntlich längst den Entschluß gezeitigt, durch Rückstellung jeneS seinerzeitigen SchnlaussichtSan-träges, den die klerikalen Slowenen zum Aushänge-schild ihrer Obstruktion genommen hatten, den Stein des Anstoßes auf dem Wege zur ruhigen Arbeit hinwegzuräumen. Damit wäre der Zweck jener Obstruktion, wäre sie wirklich nur ehrlich gemeinte Abwehr gewesen, erfüllt und darin allein die über-zeugendste Bürgschaft guten Willens auf deutsch-freiheitlicher Seite erbracht gewesen. Dies muß vor allem gegenüber gewissen gehässigen Entstellun-gen des Sachverhaltes von dritter Seite nachdrück-lich festgestellt werden. Die slowenisch-klerikale Partei wollte sich aber damit keineswegs zufrieden geben, sondern darüber hinaus Zugeständnisse erpress.n, sich die Berhinde-rung der Arbeit nach bewährten Mustern abkaufen lassen. Es wäre Grund genug gewesen, sich darüber in keinerlei Verhandlungen überhaupt einzulassen, und wenn die deutschsreiheitliche Mehrheit dieS trotzdem getan und sich nicht auf jenen Standpunkt starrer Verneinung gestellt hat, der von Rechts we-gen jedem Erpressungsversuche gegenüber eingenom-men werden sollte, so tat sie dies nicht, weil sie aus feiger Rückgratlosigkeit umgefallen ist. welchen Anwurf sie auf das entschiedenste zurückweisen müßte, sondern weil sie auf die aus dem Spiele stehende», ihrer Obhut anvertrauten Interessen des Landes und seiner deutschen Bevölkerung in Gegen- Und ich: „Nein, Du lügst!" Es wäre bestimmt zu einer prächtigen Keilerei gekommen, wenn wir nicht so gute Freunde gewesen wären. Dann kam uns auch das Prügeln, vas bei unS gewöhnlich jemand anderer beiorgte, zu gemein vor in Anbetracht des erhabenen Gegenstandes un-seres Streites, der schwarzäugigen Anna. Nachdem wir kurz zuvor gelesen hatten, daß der ritterliche Räuberhauptmann, als er noch ein Gras war, um einer Dame willen ein Duell ausgefochten hatte, kamen wir auf den Gedanken, diese ritterliche Tat nachzuahmen. Aber in einen blutigen Zweikamps konnten wir uns nicht einlassen, nicht weil wir zu jeig waren, sondern der Haarschneider kam erst nächsten Sonntag ii.s Dorf und wir hatten beide prächtige Haarbüsche mit Lausbubenfrisur, dann waren auch unsere Ohren so gut zum Greisen ein-gerichtet, so daß oft die Hand unseres Lehrers an-gezogen wurde wie das Stahlstück vom Magnet. Wir konnten es unseres Lehrers wegen nicht wagen, denn wenn der etwaige Kampfspuren entdeckt hätte, wäre bestimmt die Geschichte aufgekommen, denn S-uht hätte der Lehrer nicht und unser Ideal, die öne Anna, wäre bloßgestellt gewesen. Mit dem Lehrer wollten wir nicht anbinden, das wäre zu gesährlich. Weil mir gerade an den Lehrer dachten, fiel mir ein, daß ich vergessen hatte, seinen kleinen Rohrstock in der Klasse zu lassen, weil ich ihn zu meinen bescheidenen Rauchversuchen benützen wollte. Ich zog ihn au« der unergründlichen Tiefe meiner Tasche hervor und sprach mit klugem Sinn: „Die Seite 2 Deutsche Macht Nummer II wart und Zukauft schützend und vorbauend Bedacht zu nehmen als vornehmste Pflicht erachtete. Deshalb hat sih die Mehrheu entichlosscu, in der vielumstrittenen Frage der Abänderung des LandeS-SchulaufsichtsgesetzeS soweit entgegenzukommen, als dies ohne eine wesentliche Verschiebung deS Kräfteverhältnisses im LandeSschulrate zu Un» gunsten der deutschfrciheitlichen Sache möglich er» schien und sich auch mit der zeitweiligen Rückstellung einzelner, sehr berechtigter Wünsche aus dem Ge-biete der Ausgestaltung des Schulwesens abzufinden. Sie erklärte sich auch offen und loyal dazu bereit, die wirtschaftlichen Forderungen und Bedürfnisse der slmvenischen Gebiete mit voller Sachlichkeit un) Unparteilichkeit zu behandeln und ihnen nach Maß-gäbe ihrer Vorbereitung und im Rahmen der finan-zielten Möglichkeit gleich jenen der übrigen Landes-»eile Rechnung zu tragen. Die selbstverständliche Voraussetzung jedes gedeihlichen Ergebnisse» der Tagung mußte aber die Stärkung der Mittel des Landes, die Besserung seiner Finanzlage bilden. Und dagegen erklärten in letzter Stunde die Slowenen mit allen Mitteln der Verhinderung austreten oder doch »aS Ausmaß die-ser Stärkung ihrem Belieben anheimstellen zu müs-sen. dieselben Slowenen, die vom Landtage die Erfüllung einer ganzen Menge neuer, mit großen Kosten verbundener Wünsche auf das dringendste ansprechen! Dadurch ist klar erwiesen, daß die ganzen Verhandlungen nur dazu dienten. Regierung und LandtagSmehrheit in srivoler Weise zum Narren zu halten und daß von allem Ansang den slowenischen Obstrukti-nisten guter Wille und ehrliche Absicht fehlten, den Landtag zum allgemeinen Besten des Landes seine Arbeit ausnehmen und durchführen zu lassen. Denn dte Slowenen konnten keinen Augen-blick im Zweifel sei», daß die Grundbedingung da« für die Sorge sür die Regelung der LandeSsinanzen bilden müsse und daß eS geradezu gewissenlos wäre, sich dieser Sorge einfach zu entschlagen und aus dem Wege de» SchuldenmachenS ins Blaue hinein bis zum finanziellen Zusawmenbruch fortzufahren. Auf diesen Weg sich drängen zu lassen, verbietet der Mehrheit die Verantwortung, die sie für die ganze zukünftige Entwicklung des Landes trägt. Der Deutschnationale Verband muß daher das volle Maß des Verschuldens dem vermessenen Trei-den der Obstruktionisten zuzählen und ihnen allein die Verantwortung dasür überlassen, wenn auch in nächster Zukunft eine Menge wichtiger Arbeiten und Leistungen unterbleiben muß. Bezirke und Gemein-den wirtschaftlich unterbunden und in ihrer Tätig-keit lahmgelegt, neue Verkehrswege verhindert wer« den, wenn in entscheidenden Zeitläuften die berusene Stimme der Landes Vertretung zum Schweigen ver-urteilt und insbesondere die dringend ersehnte Rege-lung der Lehrergehalte neuerdings hinausgeschoben erscheint. DaS freilich den klerikalen Slowenen das traurige Ln» ihrer Lehrer nicht die mindeste Sorge Anna kann nicht die Braut beider sein, deshalb soll sie nur einer bekommen, und zwar der, der am frühesten mit seiner Zigarre fertig ist." So sprechend teilte ich mit kühnem Schnitt meines Messer» das Rohr in zwei „Zigarren", reichte eine meinem Nebenbuhler, die andere steckte ich mir in» Gesicht. Da der Freund mit dem Duell einvcr-standen war, zündeten wir uns gleichzeitig an der ersterbenden Glut des Feuers unsere Waffen an. Dann setzten wir uns gegenüber, fest dampfend, jeder mit eigenen und doch vielleicht gleichen Gedanken beschäftigt. Verwundert schauten uns die Kühe an. Plötzlich sagte'Michel: „DaS verdammte Rohr trocknet die ganze Gurgel aus, ich muß trinken." Da nun kein trinkbares Wasser in der Nähe war. setzte er sich kurz entschlossen zwischen die Hinterbeine seiner vierbeinigen Begleiterin, zog daS Euter herbei, faßte einen Strich und als Erfolg seiner kunstgerechten Griffe spritzte in einem kleinen Bogen die Milch in seinem weitgeöffneten Mund. Da geschah daS Unerwartete! — War es Zufall oder BoShastigkeit der Kuh, die sich vielleicht dasür rächen wollte, daß sich Michel an ihrem Eigentum vergriff? Sie hod den Schwanz und patsch! fiel etwas Grünliches auf da» Geficht und in den geöffneten Mund Michels, der vor Schreck umfiel und so unbewußt weiteren „Behauptungen" der Kuh entging. Ich wälzte mich erst vor Lachen, dann aber ging mir Michels Mißgeschick so zu Herzen, daß ich ihm half, mit einem Büschel Gra» und mit Blättern die unerwartete Ueberraschung zu beseitigen. Nach dieser überaus anstrengenden Ar- bereitet, hat der ganze Gang der Verhandlungen in den letzten Wochen auf das deutlichste erwiesen. Die deutfchsreiheitlichei: Paneien deS Landtage? haben den ehrlichsten Willen zur Arbeit bekundet. Was an ihnen lag, den Landtag inS Geleise zu bringen, haben sie mit wahrer Selbstverleugnung getan. Sie können, wie immer die Zukunft sich g> stalten mag, im Bewußtsein dem Lande und ihrem Volke treu geleisteter Pflicht dieser Zukunft ruhig eutgegenbl cken. Der Vorstand des Verbandes der deutschnativnalen Abgeordneten im steiermSrkischen Landtage. # * •y Die Großgrundbesitzer. Der Klub der Landtagsabgeordneten des Verfassungstreuen Großgrundbesitzes in Steiermark, der jede Obstruktion, von welcher Partei immer dieselbe angewendet wird, auf daS allerenlschiedenste miß billigt, spricht sein aufrichtiges Bedauern aus, daß alle Bemühungen zur Erzielung der Arbeitsfähig« keit des steiermSrkischen Landtage», ungeachtet weit-gehenden Entgegenkommens seitens der deutschen Parteien, infolge der im letzten Augenblicke von flo-wenischer Seite in Aussicht gestellten Obstruktion gegen die BedeckungSanttäge auch in diesem Ses-sionSabschnitte sich al« fruchtlos erwiesen haben. Er läßt jedoch die Hoffnung nicht sinken, daß eS in einem nicht zu fernen Zeitpunkte gelingen wird, die im Interesse de« Landtages so dringend notwendige Arbeitsfähigkeit des Landtages zu sichern, zu dessen hervorragendsten Verpflichtungen eS gehört, die finanziellen Angelegenheiten des Lande« zu regeln. Eine Hemmung dieser Tätigkeit bringt den Steuer-trägern steigende Lasten und untergräbt den Kredit des Landes. Schon diese Erwägung allein muß sür uns dasür maßgebend sein, uns auch künftighin unab-lässig zu bemühen, geordnete Verhältnisse herbeizu-führen. Der Klub kann es schließlich nicht unter-lassen, der aufopferungsvollen Bemühungen Sr. Exzellenz de» Herrn Statthalter» Manfred Grafen Clary und Aldringen um die Arbeitsfähigkeit des steiermärkischen Landtages dankbarst zu gedenken. Franz Graf AttemS, derzeit Obmann. • • • Kundgebung der unabhängigen christlich-sozialen Bolkspartei In der vorzeitige» Vertagung des Landtages erblicken wir eine ungeheure neuerliche Schädigung der wirtschaftlichen Interessen des Landes, gegen die nachdrücklichst Einspruch erhoben wird. Die vor-zeitige Vertagung des Landtages bedeutet nicht bloß die schwerste wirtschaftliche Schädigung, sondern die Gefährdung der Sicherheit der Personen und des Eigentums zahlreicher LandeSinsassen. UeberdieS be-deutet das vorzeitige Versagen der Arbeit im jLand-tag ein Stillstehen in der Entwicklung unseres Un> beit setzten wir uns wieder zum Feuer, um unser unblutige» Duell weiter auSzufechten. Meine Rohr-zigarre war schon etwas weiter abgebrannt und wahrscheinlich sürchtete sich Michel, die Braut zu verlieren, denn er dampste jetzt wie ein Großer. Was aber die Schuld war, weiß ich nicht, vielleicht das zu schnelle Rauchen, wahrscheinlicher aber, daß ihm die genossene Milch mit Beilage nicht gut tat, aus einmal ein krampfhaftes Schluchzen, ein Zit-tern des Körpers, dann ein heftiger Stoß und Michel und die Zigarre lagen am Boden, daneben ein halbverdautes Mittagessen. Wie um Rache schreiend stieg der Rauch der Zigarre zum Himmel empor. Um das Duell ehrlich auszusechten, suchte ich rasch mit meiner Zigarre fertig zu werben. Was noch war, weiß ich selbst nicht mehr, möglich, daß sich daS Sprichwort: „Unrecht Gnt gedeihet nicht," auch bei mir bewahrheitete oder vielleicht tat ich aus Mitgefühl für Michel mit, — kurz, ich erwachte, nachdem mir die Kuh in mein Ohr plärrte, ebenso Michel. Wir sprangen rasch auf, denn e» dunkelte. Wir sahen uns gegenseitig wortlos an und drückten uns mit den Blicken das Beileid auS. Dann sahen wir nach unseren Zi-garren, eS war bei beiden noch ziemlich gleich viel übrig. Aber wir beschlossen, eS bei dem eine» Duelle bewenden zu lassen und versöhnten uns. Wir er-nennten unsere Freundschaft, versprachen feierlichst über unser erstes Duell zu schweigen. Anna und alle ihres Geschlechtes zu hassen. Und so geschah eS. terrichtswesenS und der Hnmanitätspflege, so daß zum Beispiel wichtige Forderungen, wie die Er-richtung neuer Bürgerschulen (Rottenmann, Leobe») keine Berücksichtigung finden können. Aber auch zahl-reiche Kategorien von LandeSangestcllten, wie die Lehrer, landschaftlichen Förster, Forstarbeiter usw. haben bei der herrschenden enormen Teuerung ihre Hoffnungen auf die Arbeit deS Landtages gesetzt und sind nun neuerlich dieser Hoffnungen beraubt. Viele von ihnen sind der bittersten Not schutzlos preisgegeben. Dazu kommt, daß die trostlose Fi-nanzlage des Landes einen weiteren gesetzlosen Zu-stand nicht erträgt. Aus allen diesen Gründen er-hebt die Partei gegen da» srivole Einsetzen der slo-wenischen Obstruktion den entschiedensten und nach-drücklichsten Einspruch und richtet diesen Protest auch gegen die Zentralregierung in Wien, die die slowenischen Abgeordneten in ihren wirtschaftlichen Be strebungen jederzeit auf das werktätigste unterstützt und gesördert hat. Um einen gesetzlosen Zustaud, gegen den alle bisher angewandten Mittel versagte«, zu verhindern, hält die unabhängige christlichsoziale Volkspartei ein Zusammenarbeiten aller Deutsche« ohne Unterschied der Partei sür notwendig, um die Regierung zur Auflösung deS Landtages als letzte» Mittel zu zwingen, falls es ihr nicht gelingen sollte, in kürzester Zeit die Slowenen zum Ausgeben ihrer obstruktionistischen Taktik zu zwingen. Aus Stadt und Land. Franz Woschnagg d. Ae. f. Samstag nachmittag wurde in Schönstem Herr Franz Wosch nagg d. Ae., der Begründer der Lederwerke „Franz Woschnagg u. Söhne", unter riesiger Beteiligung aus Nah und Fern zur letzten Ruhe bestattet. Bor dem Trauerhause trugen die Gesangvereine von Schönstein und Wöllan einen ergreijenden Trauerchor vor. Im Trauerzuge bemerkten wir unter au-deren die gesamte Gemeindevertretung von Schön-stein, Herrn Bürgermeister Potoschnigg von Win dischgraz, die Vertreter der Stadtgemeinde Cilli, Herrn AmtSoorstand Dr. Otto Ambroschitsch und die Gemeinderäte Herrn Anton Gorinschegg und Herrn Franz Karbeutz, die Feuerwehren von Schön-stein, Wöllan, Heilenstein und Cilli, die Beamte»-schast, die Lehrerschaft und die Bürgerschaft von Schönstein. Am Friedhofe hielt Herr Pfarrer Goveditsch eine von warmer Innigkeit erfüllte G« denkrede, die aus alle Anwesenden einen tiefen Ein druck machte. Nach dem Leichenbegängnisse versammelten sich die Feuerwehren und die Sänger im Saale des Deutschen Hauses, wo Herr Viktor Hauke eine warmempfuudene Trauerrede hielt, worauf unter Leitung des Herrn Richters Sellyey ein Trauersalamander gerieben wurde. — Sonntag vormittag versammelte sich die Gemeindevertretung von Schöustei» im SitzuugSsaalc des Amtshause« zu einer Trauerkundgebuug für den dahingeschiede-nen Ehrenbürger und Wohltäter von Schönste» Franz Woschnagg. Dr. Lichtenegger ergriff al» Aeltester das Wort und würdigte die großen Ver dienste des Heimgegangenen. Zum Zeichen der Ehrung erhoben sich sämtliche Anwesenden von den Sitze». — Franz Woschnagg entstammt einer alten Schön steiner BürgerSsamili«. Schon sein Vater und Groß-vater betrieben, allerdings im kleineren Maßstabe, eine Leders,crberei. In zielbewußter Weise hatte er seine beiden Söhne in die weite Welt, nach Deutsch-land, Frankreich und England gesendet, damit sie sich dort die Errungenschaften auf dem Gebiete der Lederindustrie aneignen. Als sie in die Heimat zurückkehrten, ging der Dahingeschiedene auf ihre Ideen ein; die Gerberei wurde in eine Lederfabrik verwandelt, die jährlich vergrößert wurde und heute Hunderte von Arbeitern beschäftigt. In dieser Fabrik wird eine Marke erzeugt, die unserer engen Heimat, der schönen Steiermark, zur Ehre gereicht und die weit über die Grenzen unserer Monarchie, man kann wohl sagen in der ganzen Welt, gekannt ist und gesucht wird. Mit der steten Vergrößerung der Lcderwerke ging naturgemäß auch die Entwicklung des Orte» Hand in Hand und e« ist wohl nur die sem Unternehmen zu danken, daß der Markt Schön stein zur Stadt erhoben wurde. Mit unermüdlichem Fleiße und mit seltener Arbeitsfreude hat der B«r storbene bis zum letzten Atemzuge seine beide« Söhne in der Leitung der Fabrik unterstützt. Der Verewigte zeichnete sich durch alle Bürgertugeude« aus und wurde dieserwegen und wegen seine» oft betätigten Wohliätigkeitssinnes zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Vor vier Jahren stiftete er für die Numm.r 11 WJttfäjt Mach« S mit war genannter Gründerbrief geftisiet. Die Neu-wählen hatten folgendes Ergebnis: Bergkommissär Herr Bruno Dauer, Obmann; Lehrer Herr Ferdi-na> d Por'che, Obmann-siellvertreteter; Pojtb amier Herr Arwr Charwat, Zahlmeister; Lehrer Herr Max Lobemwein, echristsührer; ferner wurden die Herren B'zebürgermeister Max Rauscher, Professor Franz Hamdel, Fachlehrer Alfred Wmdler. Bankbe-amter Sepip Echmölzer und Franz Rebeuschegg in de» Ausschuß gewählt. Hierauf wurde dem Schul-vereii,Swau>derlehrer Herrn Sonnenberg das Wort erteilt. D<« Inhalt der formvollendeten, glänzenden Rede Sonrnenbergi fei im Nachstehenden kurz fkiz-ziert. Redlmer begrüßt vor allem die rege Arbeit der beidem Ortsgruppen in Cilli und preist den außeroordentlichen Mut, der in der regen Tätig- keit dieser Ortsgruppen jederzeit zu finden ist. Er versichert, daß die Hauptleitung, welche die große nationale Wichtigkeit CilliS wohl zu würdigen ver-steht, allezeit ihre Unterstützung dieser südlichen Grenzseste gewähren wird. Er schildert hierauf die Tätigkeit deS ..Deutschen Schulvereines" in Galizien, wo daS schwer bedrohte Deutschtum äußerst wacker wider die Polonisierung kämpft, bespricht die reichen Erfolge in Schlesien und Nordwähren, den Kampf in Südmähren und streift kurz die „Au»gleichslätig-keit!" des Statthalters Grafen Thun und die Be-mühungen des Deutschen SchulvereineS, um die leichtfertigen Gründungen tschechischer Minoritäts-schulen im deutschen Sprachgebiete zu ve> hindern. Die Berhältnisie liegen derzeit in Südböhmen, be-sonderS in der Budweiser Sprachinsel, für daS Deutschtum sehr ungünstig. Auch Niederösterreich wachre bereits die Tätigkeit deS Deutschen Schul-Vereines nötig. In Steiermark konnte der Schul-verein reiche Erfolge erzielen, insbesondere die Neu^ gründungen entwickeln sich äußerst erfreulich. Auch in Kärnten gab es viel Arbeit. DaS Gottscheer Ländchen war allezeit in treuer Obhut. Das rasch ausstrebende Deutschtum in Dalmatien und in Küsten-land machte auch dort die Gründung mancher Schule notwendig. In Tirol gilt es den EroberungSgelüsten der Jrredenta entgegenzutreten und auch in Bosnien mußten die Schulen, denen nunmehr die Staatsunterstützungen entzogen wurden, vom Schul-vereine betreut werden. All diese Arbeit erfordert selbst-verständlich große Geldmittel. Die schwere und mühevolle Arbeit der Lehrer, die nur dann mit Er-folg gekrönt sein kann, wenn sie mit der nötigen Arbeitsfreudigkeit geleistet wird, erfordert im allge» meinen und besonders an den Sprachgrenzen ent» sprechende Bezahlung, die den Lehrer von den quälenden Existenzsorgen befreit. Wir freuen uns des großen Aufschwunges, den der Deutsche Schul-verein genommen. Konnte doch die Zahl der OrtS-gruppen innerhalb der letzten sechs Zahre von 800 aus 2400 erhöht werden; die Mitgliederzahl stieg von 80.000 aus 190.0i)0, die Einnahmen von 450.000 auf 1,200.000 Kronen! Doch auch gleichmäßig in allen Kronländern steigt daS Interesse für unsere Sache. So zählt Salzburg bei 152 Gemein-den übe? 140 Ortsgruppen und auch die Nordsteier-mark ist fast vollständig mit Ortsgruppen versehen. DieS ist der beste Beweis, daß das deutsche Volk langsam auS seinem Winterschlaf zu frisch-froher ArbeitSfreudigkeit im Dienste des VolkStums er-wacht. — Die ausgezeichneten AuSsührungen des Herrn Sonnenberg lösten stürmische Beisallsknnd-gedungen aus. Obmann Herr Bruno Bauer dankte dem Redner herzlichst und schloß die leider etwas schlecht besuchte Versammlung. Tillier Männergesangverein. Die nächste Uebung sür den HäringSschmans findet am Freitag den 9. d. Schlag halb 9 Uhr abends statt und muß unbedingt vollzählig besucht sein, da nur mehr zwei Uebungen stattfinden. Pünktliches Erscheinen sehr erwünscht. UnteroffiziersKränzchen. Für das am Samstag den 10. Februar im Deutschen Hause stattfindende Kränzchen der Garnison Cilli. bei wel-chem die Kapelle des Infanterieregimentes Nr. 27 ihre Weisen ertönen läßt, gibt sich reges Interesse kund und bittet das Komitee die Eingeladenen, mit ihren Familienangehörigen zahlreich zu erscheinen. — Heute Mittwoch den 7. Februar findet im Holel Mohr die letzte T^nzübung statt. Der Tillier Geselligkeitsverein ver« anstaltet am SamSiag, den 17. Februar in den Räumen deS Deutschen Hauses einen Gesindeball. Als Toiletten sind erwünscht typische Kostüme von Dienstpersonen, Arbeitern, Gesellen usw. Für Damen bietet sich Gelegenheit, eine Reihe mannigsaltiger, reizender Kostüme zu entfalten, wie Kammerkätzchen, Köchinnen, Bauerndirndln; ferner sind als reizende weibliche Typen auch zu empfehlen Schusterjungen, Gärtnerinnen, Zuckerbäckerlehrlinge. Jockeis, Po-stillone, Rauchfangkehrer usw. Ein noch weiteres und mannigsaltigeres Feld abwechselnder Kostümierung bietet sich natürlich der Herrenwelt. Für die Fest-besncher, welche nicht in Typenlostumen erscheinen, ist Sommertoilette erwünscht. Ballioileiten sind aus-geschloffen. Beginn halb 9 Uhr. Zugang durch das Hauptportal. Fastnachtstanz des Tillier Turnver-eines Wie wir bereits berichteten, findet diese ständige Faschingsveranstaltnng unseres Turnver-eines, die sich in den letzten Jahren stets eines ausgezeichneten Besuches ersreute, auch heuer am FaschingdienStag den 20. Februar in sämtlichen Räumen des Deutschen Hauses statt. Die Einladun-gen hiezu wurden bereits versendet. Da es unver- weidlich ist, daß bei der großen Anzahl der Ein-ladungen einzelne Personen und Familien aus versehen keine Einladung erhalten haben, werden alle jene, die Einladungen wünschen, gebeten, sich au Herrn Sparkassesekretär Anton Patz zu wenden. Die Ortsgruppe Cilli des Reichs Verbandes „Anker" hielt am 26. Jänner im Deutschen Hause ihre Hauptversammlung ab, die von Seite dcr Privat-, Handels- und Jndustrieangestell« ten sehr zahlreich besucht war. Nach Eröffnung der Versammlung durch den Ortsgruppenobmann Herrn Daller wurden die Tätigkeitsberichte erstatt«, die mit großer Befriedigung zur Kenntnis genommen wurden, worauf den einzelnen Ausschußmitgliedern für ihr aufopferungsvolles Wirken der Dank auSge» sprachen wurde. Vor Bornahme der Neuwahlen er-klärte der bisherige Obmann eine Wiederwahl nicht wieder annehmen zu können. Nachdem jedoch der Obmann-Stellvertreter Herr Scharlach daS überaus ersprießliche Wirken in längerer Rede gewürdigt, überreichte er ihm zum Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung ei» kleines Geschenk und bat ihn, die Obmannstelle weiter zu bekleiden. Die hieraus vor» genommene Neuwahl hatte folgendes einstimmiges Ergebnis: Obmann Anton Daller; Obmann-Stell» Vertreter Franz Scharlach; 1. Schr ftführer Stefan Neuwirth; 2. Schriftführer Gustav Spitzko; Zahlmeister Joses Perz; Beiräte Friedrich und Schittanz; Rechnungsprüfer Obal und Urbajs. Zum Obmanne des Bergnüguugsausschusses wurde Herr Franz Lex gewählt. Faschingsumzug. Freitag abends 8 Uhr findet im Hotel zur Krone die Versammlung des vorbereitenden Komitees für den Faschingsumzug am 20. d. statt. Es ergeht daher die Aufforderung an alle jene, die sich bei dem Umzüge beteiligen wollen, an dieser Versammlung teilzunehmen und die mittelst Bögen gesammelten Beträge behusS Ber-rrchnung mitzubringen. Etwaiger Ueberschnß der Veranstaltung fällt der Wärmestube und den Stadt-armen zu. Monatsausweis des Einlagenstandes gegen Kassenscheine und EinlagSbücher dcr k. k. priv. Böhmischen Unionbank: Stand am 30. Dez. 1911 . . K 80.0^2.988 63 „ „ 31. Jänner 1912 . , 81,621.970.67 daher Zunahme K 1,588 982 04 Schneesturm. Samstag nachmittags wütete im ganzen Unterlande ein surchtbarer Schneesturm unter Donner und Blitz und überzog daS zweite Land mit fast einer halben Meter -hohen Schnee« decke. Der Straßenverkehr wurde dadurch sehr be» deutend verhindert und die Züge erlitten starke Ver-spätungen. Das Tauwetter, das Dienstag abends hereinbrach, hat mit den Schneemassen in erstaunlich kurzer Zeit säst ausgeräumt. Veränderungen. Herr Otto Withalm hat seine Zementfabriken in Tüffer an die Herren SzczeSny und Karl Hermann, beide in Markt Tuffer, verkauft. Die Fabriken werden mit neuen Maschinen uud mehreren sonstigen Veränderungen wieder in vollen Betrieb gesetzt. Desgleichen ver-kaufte Herr Withalm seine Gebäude an Herrn Josef Fretze und die elektrische Anlage samt dem Eternit-werke an eine Gesellschaft. Gefälschte Postsparkassebücher. Mit welcher Frechheit die Fälscher von Postsparkassebüchern bereit» zu Werke gehen, ist daraus zu er-sehen, daß sie sich zu ihren Betrügereien nicht mehr eineS, sondern gleich mehrerer gefälschter Bücher bedienen. So wurden von ein und demselben Fälscher am gleichen Tage (27. Jänner) bei drei verschiedenen Postämtern aus drei Bücher je eine Einlage von l Krone geleistet, um den Betrag dann aus einen höheren Betrag zu fälschen. Die Unterschritten auf den an das Postsparkaffeamt in Wien eingesendeten Gegenscheinen dieser drei Bücher wurden, alS von ein und derselben Person herrührend, erkannt, woraus nun mit großer Sicherheit gefolgert werden kann, daß sie zu BetrugSzwecken dienen sollen. Die drei Bücher sind: Rr. 19.3821), ausgegeben am 27. v. beim Postamt? Laibach 5, lautend auf Karl Mulej, gebore» zu Ponigl am 6. Juli ltW2, wohnhaft Laibach, Sallocherstraße 80; Nr. 20.716 D, ebenfalls am 27. v. ausgegeben beim Postamt« Laibach 2, auf Franz Langer lautend, auch zu Ponigl geboren am 6. Juli 1892, wohnhaft Laidach, Maria The-resiastraße 11; Nr. 21.718D, auch am 27. v. vom Postamts in Unter-Schischka bei Laibach ausgefer-tigt, auf Franz Cerne, Student, geboren am 6. Juli 1892 zu Ponigl, wohnhaft zu Unter - Schischka Nr. 10. Aber nicht nur, daß die Unterschristen auf den Gegenscheinen dieser drei Bücher auf einen In» Haber der Bücher hinweisen, stimmen diese Unter Scut 4 lutC Äraraa 11 fchriften auch mit jenen überein, die die Gegenscheine der aus höhere Betiäge gefälschten Bücher auiwei-seii. die auf Arthur «ifcha, Heinrich Sorec, Karl Steiner, Franz Riegler, Rudolf Schauta und an-dere Namen lauten, und worauf bereits Behebun-gen zum Schaden des AerarS erfolgten. Entweder hat man es bei diesen Fälschungen mit einem sehr geriebenen Betrüger, oder mit einer ganzen Bande von Fälschern zu tun. Hoch an der Zeit wäre eS. daß denselben ehestens daS Handwerk gelegt würde. Wildschweine in Unterfteierinark. In vergangener Woche trieben sich in den Bergen dcr Gemeinde Laak bei Steinbrück mehrere Wildschweine herum. Franz Cefi»r aus Polano schoß am Don-nervtag den 1. d. einen Keiler im Gewichte von 105 Kilogramm, während Valentin Bersnak in Podosic einen Keiler im Gewichte von 78 Kilogramm erlegte. Beide Stücke wurden über Steinbrück nach Graz geschickt. Ein Wildling. Aus Trisail wird dem .Grazer Tagblait" berichtet: Der Bergarbeiter Franz Prek kam kürzlich in der Nacht in die Küche dcr Berg-arbeiterln FranziSka Rcsmann, zertrümmerte die Scheiben der Küchentür und die Kücheneinrichtung. Hierauf ivürgte er die Resmann, versetzte ihre meh-rere Hiebe und verließ dann die Küche/ Bald darauf kam er mit einem Bajonett bewaffnet zurück, stach damit dem Arbeiter Andreas Mrak, der der Res-mann zu Htlfe geeilt war, in den rechten und linsen Oberschenkel und versetzte auch der Rcsmann mit dem Bajonett mehrere Hiebe auf beide Hände. Resmann und Mrak mußten sich schließlich vor dem Wüterich flüchten. Freiplätze in Rohitsch-Sauerbrunn und Neuhaus. Der Landesausschuß schreibt 100 Freiplätze sür die Bor» und Nachsaison in Rohitsch-Sauerbrunn und 30 Freiplätze in der Lan-des Kuranstalt Neuhaus ans. Zweck der staatlichen gaftwirtschaft lichen Kochkurse. Da demnächst wieder über Anregung des Landesverbandes für Fremdenverkehr in steiermark ein staatlicher gastwirtschaftlicher Koch-kurS in Pöllau abgehalten wird und über solche Kochkurse noch vielfach unrichtige Auffassungen Herr-schen, dürste eS zweckmäßig sein, daS Wesen und den Zweck derselben näher kurz zu beleuchten. Unsere prächtige Steiermark ist durch ihre vielfachen Natur» schöliheiten berufen, ein ausgesprochenes Fremden-verkehrSland zu werden; sie bietet gewiß Reisenden und Touristen herrliche Gebiete, ebenso Sommer-frischlern wie Wintersportbeflisfenen. Wenn aber das Land Steiermark ein hervorragendes Fremdenver-kehrSland werden foll, so ist es vor allem nebst viele» anderen Vorbedingungen wünschenswert, daß sich die Gaststüllen im Lande den bestmöglichen Ruf sichern. Der Hiveck der staatlichen gastwirtschaftlichcn Kochkurse ist daher, die fachliche Weiterbildung von weiblichen Angehörigen des Gast- und Hotelgewer-bes. sowie des Gewerbes der Fremdenbeherbergung, in der Küchenwiltschast unter besonderer Rücksicht-»ahme aus die Anforderungen deS internationalen ReifepublikumS. Von diesem Gesichtspunkte auS-gehend, ist auch der Unterricht dieser Kurse ent-sprechend eingeteilt in praktisches Kochen, Haus- und kücheiiwirtschaftliche Uebungen, RahningS- und Ge-nußmiltelkunde, Ernährungslehre, Servierkunde usw. ES steht außer jedem Zweifel, daß von dem Frem-den in erster Linie gute Unterkunft und Verpflegung beansprucht wird. Treffen diese Vorbedingungen an einem Orte nicht zu. dann wird der Fremdenverkehr dort sicherlich nicht zunehmen können. Mag die Ge-gend noch so schön sein, der Fremde wird, wenn seine billigen Wünsche unbeftiedigt bleiben, ein zwei-tes Mal einfach nicht mehr kommen. Ein frecher Dieb. Der 20jährige Arbeiter Johann Gajsck. der am 3. d. in Schönstein eine achttägige Arreststrafe verbüßt halte, begab sich »ach St. Johann am Weinberge und legte sich aus dem Heuboden des Gastwirtes Martin Ograjenöek schlafen. Gegen Abend schlich er auf den Dachboden, suchte dort verschiedene Gegenstände, als Kleider, Wäsche, Eßwaren und Tabak heraus und versteckte alles aus dem Heuboden, um es von dort leichter wegtragen zu können. Von hier aus stieg er inS Gastzimmer, durchwühlte die Kleiderkasten, fand je-doch nichts Passendes vor und begab sich in den Keller, wo er sich für die weitere Arbeit ordentlich stärkte. Auch dcr Speisekammer stattete er einen Besuch ab und begab sich schließlich inS Schlafzimmer der Eheleute Ograjensek. AuS einem Glas-kästen entnahm er einige Kronen Geld. Da er je-doch bei der weiteren Durchsuchung zu geräuschvoll vorging, erwachte die Gattin deS Ograjensek und als sie einen Mann im Zimmer herumsteigen sah. weckte sie ihre» Mann. Johann Gajsek ergriff die Flucht, wurde aber, da er 6 Stück Selchwürste, 10 Sem-mcln und einen halben Laib Brot verzehrt hatte und infolge dessen in seinen Bewegungen zu schwerfällig war. von Ograjenäck eingeholt und einem Gendarm übergeben, der ihm dem KreiSgerichtc in Cilli ein-lieferte. Verunglückte Arbeiterinnen. Die Tag-löhnerin des Bergwerkes Trisail Gerlrude Kapcl wurde bei der Arbeit von einem großen Kohlenstücke so unglücklich getroffen, daß ihr der Fuß zerquetscht wurde. — Der BergwerkSardeiterin Marie ViScek wurde durch einen herabstürzenden Stein dcr rechte Fuß gebrochen. Beide wurden in das Werksspital gebracht. Ein Liebhaber von Süßigkeiten. Am 9. Jänner war in das Frachtenmagazln deS hiesigen BahnhoteS eingebrochen und daraus verschiedene Gegenstände, besonders eine beträchtliche Menge Zucker, entwendet worden, ohne daß man dem Täter auf die Spur hätte kommen können. Vor einigen Tagen war es nun der Gendarmerie gelungen, in Erfahrung >u bringen, daß am 11. Jänner ein jun-ger Mann in einem Arbeiterhaufe in Tüchern einen Stock Zucker zum Kaufe angeboten hatte, welcher auch von einem Bergarbeiter gekauft wurde. Die PerfonSbeschreibung paßte genau auf einen gewissen Franz Skorjanc, dessen Straskarte bereits 15 Bor-»rasen, darunter ö wegen DiebstahleS, ausweist. Der Mann deS Gesetzes begab sich sogleich in die Wohnung deS Skorjanc in St. Lorenzen und nahm eine Hausdurchsuchung vor, die auch einen Ersolg hatte. In einem Sacke Kukuruz wurden mehrere Stücke Zucker aufgesunden. Skorjanc war bereit? in der itohlengewerkschaft in Buchberg in Arbeit getreten. Der Ausseher hatte dem erhebenden Gen-darm mitgeteilt, daß Storjanc jedesmal daS Trinkwasser zu zuckern pflege und auch immer Zucker-stücke mit sich trage. Skorjanc gab auch dem Gendarmen an, daß er den Stock Zucker in Tüchern verkauft und auch eine Schachtel Würfelzucker be-reiiS verzehrt habe, machte jedoch über die Herkunft des ZuckerS die verschiedensten Angaden und er-klärte, daß er nur dem Untersuchungsrichter die Wahrheit sagen wolle. Skorjanc, der erst vor kur-zem eine längere Freiheitsstrafe in der Strafanstalt in Marburg verbüßt hatte, wurde wegen der gegen ihn vorliegenden Verdachtsmomente dem Gerichte eingeliefert. Ein Opfer des Aberglaubens. Wie aus Windischgraz berichtet wird, litt der Knabe Ernst der Eheleute Kruker an Gedärmkartarrh. Anstatt einen Arzt zu Rate zu ziehen, wandten sich die El' lern an eine gewisse Gertrud Cerkovnik, welche kran-ken Leuten Mittel anriet, die oft von wundertätiger Wirkung sein sollten. Der Mutter des kranken Kindes riet die Cerkovnik, sie solle den am Kruzifix angesammelten Grünspan abschaben, cs dem Kinde ein-geben und daS Kruzifix aus die Brust des Kindes legen. Als nun die Mutier diesen Rat be'olgt hatte, besprengte die Cerkovnik das Kind mit Weih-wasser. DaS Kind starb bald darauf an Vergiftung durch Grünspan. Die Leiche wurde in die Toten-kammer behufS gerichtsärztlicher Obduktion über-sührt, gegen die Kurpsuscherin aber die Anzeige er-stattet. Ein unredlicher Knecht. Dcr Knecht Franz Silier in St. Paul bei Pragwald hatte am 1. d. von der dortigen Lchrersgattin einen Betrag von 26-50 K. erhalten, um die an ihren Mann eingelangten Bienenstöcke beim BahnstationSamte in St. Peter auszulösen. Sitler, der an diesem Tage aus dem Dienste trat, behielt das Geld sür sich und suchte daS Weite. In St. Peter lieh er sich von der Kaufmaniisgattin Cvenkel einen Betrag aus und gab an, diesen für Einkäufe für feinen Dienst-geber zu gebrauchen. Gegen Sittcr wurde wegen Veruntreuung die Anzeige erstattet. Trauriges Familienbild. In der Fa-milie Artaiga bei Franz im Sanntale herrscht seit dem Tode des Vaters heftiger Streit wegen der Uebernahme deS Besitzes. Kürzlich kam es zwischen dem Sohne Franz und der Mutter zu einem heftl-gen Austritte, in dessen Verlause sich der Sohn an der Mutter vergriff und sie furchtbar mißhandelte. Als er beim Weggehen merkte, daß ihm die Türe versperrt war, ging er abermals zurück, schlug mit einer Mistgabel die Haustüre ein und feuerte meh-rere Revolverschüsse ab, die jedoch glücklicherweise nicht trafen. Stadttheater in Graz. Um den außer, halb Graz wohnenden Jnleressenten den Besuch der bisher stetS ausverkauften Kienzl'schen Oper „Der Kuhreigen" zu ermöglichen, veranstaltet die Direk-tion am Sonntag den 11. d. um 3 Uhr nachmit-lagS eine Vorstellung zu Abcndpreiscn. Schriftliche Vorbestellungen werden schon jetzt an der Tage«' kafse, Gleisdorferstraße 10, entgegengenommen. Keine Bormerkgebühr. Wöllan. (Gesangverein.) Daß unser Berein stramm weiter arbeitet und auch ein Zusam inen halt herrscht, ist daraus ersichtlich, daß er sich überall beteiligt. Am 2. Februar brachte er unter strömenden Regen der eine Stunde entfernt wohnen-den Sangesschwester Fräulein Pepi Skasa anläßlich der Vermählung ein Ständchen. Hieran schloß sich eine Bewirtung der Sänger seitens der Gefeierten. — Am 3. Februar beteiligte sich der Verein an Begräbniffe deS verstorbenen Herrn Franz Wosch> nagg d. Ae. in Schönstein und sang mit dem Brn dervereine zwei ergreifende Trauerchöre, ebenfallt trotz Sturm und Schnee. Abends wurde dem eine halbe Stunde weit auswärts wohnenden Sanges-bruder Christ! Steinbach trotz des schlechten Wege! und Wetters ebcnsalls ein HochzeilSständchcn ge bracht. Möge beiden Ehepaaren Glück uns Segen beschieden sein. Windischgraz. (Jagaball.) Wohl selten ein Ort von der Größe Windischgraz wird sich rühmen können, eine so glänzende, äußerst gelun- gene Veranstaltung auswei letzte „Jagaball" war. 5T graz hatte sich am «Jaga en zu können, als es der icht nur ganz Wmdisch >all" ein Stelldichein ge- geben, auch auS den Nachbarorten, aus Unterdrau-vurg, Mahrenberg, Hohenmanthe» und Cilli hatt« der gute Ruf, in dem diese Veranstaltung feit Iah ren steht, angelockt, und eS war daher kein Wuv der, daß die weiten Räumlichkeiicn deS „Hotel Post' bis auf das letzte Plätzchen gefüllt waren. Vor allem verdient wohl die reizende Ausschmückung de« großen Tanzsaale» lobend hervorgehoben zu wer den. Die Wände waren überreich mit Tannenreifiz und einer Unzahl von Jagdemblemen, Bildern. FestonS und dergleichen geschmückt; die Decke er-strahlte in vielfarbigem elektrischen Lichte. Im klci nen Saale sah man eine Jagahütte, in der sich lebhaftes Treiben bemerkbar machte; im Cham-pagnerzelte aber kredenzte die „Schützenliesel" (Frau lein Anna Reitter) in liebenswürdigster, unermüdlicher Weife den perlenden Schaumwein. Den Höhe Punkt des Abends bildete entschieden der Einzug der Jäger. DaS reizende Bild, eiu Werk des Her?» Hans Krämer, fand allgemeinen Beisall. Im J 'gd zuge sahen wir außer der Jagdmeute, Jäger, Büch-senspanner auch einen lebenden Fuchs und ein Neb. welches Fräulein Apatschnik vorführte. Das lieve zahme Tier benahm sich ganz zutraulich und scheute nicht im geringsten vor den vielen Menschen. Hen Viertel richtete als Jagdherr eine herzliche Ansprache an die Anwesenden und schloß mit einem dreifach« Hoch auf den allerhöchsten Jagdherrn. Und uiw trat dcr Tanz in seine Rechte; bis zu den frü hen Morgenstunden drehten sich die vielen Paare bei den Klängen der Kapelle deS 17. Infanterie-Regimentes im flotten Wirbel. Der heurige „Jaga-ball" wird gewiß allen Veranstaltern in angench mer Erinnerung bleiben. Dem rührigen Ausschuß* aber, der eine solche Fülle von Arbeit zu bewälw gen hatte, ist der Dank der Bevölkerung sicher und wir wünschen unS im nächsten Jahre nur wieder eine solche Veranstaltung. Hraftnigg. (Deutscher Turnverein.) Der hiesige deutsche Turnverein hielt SamS'az den 27. Jänner d. I. in seinem VereinSheime (Gast-haus Bantan) seine diesjährige Hauptversammlung ab und war cs den vereinten Bestrebungen der ge> samten Mitglieder gelungen, den Mitbegründer und früheren Sprechwart deS Vereines für die edle Sache wiederzugewinnen. Er erschien im Schmucke der Vcreinstracht und begrüßte die Versammlung, welch« Hexr Krenn vorstand, zumal der bisherige Sprechwatt leine Stelle kurz vor der Versammlung zurücklegte. Herr Krenn stellte die Beschlußfähigkeit der General- | Versammlung fest und begrüßte die fast vollzählig erschienenen Mitglieder mit herzlichen Worten, wo rauf der abtretende Turnrat einen Bericht über fei« Tätigkeit im verflosscncn Bereinsjahre abstatiete un) die Entlastung erhielt. Besonderer Dank wurde de» Säckclwarte, Herrn Hermann E. Stadlbauer gezollt, welcher es verbanden hat. durch seine zielbewußte Tätigkeit den Inhalt des Säckels zu vermehre». , Hierauf wurde zur Reuwahl des TurnrateS geschritten, I welche nachstehendes Ergebnis halte: 1. Lpcechwa« Herr Hans Killer, 2. Sprechwart Herr Reinhard Krenn, 1. Turnwart Herr Ingenieur Julius Holij, 2. Turnwart Herr Franz Obelanner, 1. Schrift-wart Herr Reinhard Krenn. 2. Schriitwart Herr Hans Koritnig, 1. Säckelwart Herr Hermann zios ausführlich abdrucken, während die bedeutenden Blätter Italiens ihm ihre Spalten versperren, er- ?iibt sich, daß der chauvinistische Dichter auch in einem Bater lande gar nicht mehr ernst genommen wird. Der Kampf gegen die GeishaS. Wie aus Tokio gemeldet wird, wird in einem Leitartikel des Blattes .Jiji Shimpo" darauf hingewiesen, daß die Moral in Japan nicht Schritt gehalten hat mit dem übrigen Fortschritt im Lande. Die Zeitung hebt hervor, daß diese bedauerliche Tatsache das Land in den Augen der Fremden herabsetze. So zum Beispiel seien die Geishas eine ewige Quelle von Beunruhigung für Leute, denen das WjH( deS Landes am Herzen liege. Die Anzahl der Geisha« sei im steten Wachsen begriffen und tm Verhältnis größer als die Zunahme der Bevölkerung im Hoshi-ware-Distrikt. Gleichzeitig sei zu bedauern, daß die Zunahme der Zahl der Geishas einen verderblichen Einfluß auf die Moral im ganzen Distrikt ausübe, denn die Geishas sänken immer tiefer. Die Praxis, das Geschäft mit dem Vergnügen zu vereinen, sei in ihren Resultaten verderblich Viele Leute hätten die Gewohnheit, ihtt Geschäftsfreunde nach Restaurants einzuladen, wo ihre Aufmerksamkeit häufig genug durch die Geishas von GeschäftSfachen abge-lenkt würden. Außerdem spricht sich die Zeitung scharf auS gegen die Heirat mit Geisha-Mädchen und schließt mit der Aufforderung, eine Anti Gnfha-Liga zu gründen, um die U»terstüstung der japani-schen Frauen gegen ihnen unerwünschte Sitten uud Gebräuche zu erlangen. Das älteste Automobil. Die älteste Kunde von einem auf mcchanifchc Weife bewegten Wagen bewahrt die königliche Bibliothek zu DreS-den in dcr Chronik deS PelruS AlbinuS über die Stadt Pirna auf. Dort heißt eS beim Jahr« 1504: „Selzamer wagen. Im 1504. (Jahr) unterstunde sich ein burger dcr fast visirlich (im Visieren, also in Mathematik und Mechanik, erfahren) war, einen wagen mit rädern und schraubenzeug zu machen, der solle ohne perdt, so einer daraus seß und schraubet«, für sich fahren. Als er es nun wolt probiren, gegen Dresden zwei meilen zu fahren und richtet olles uothdurfflig zu, surh er nicht weit, blieb in dem Kot, der die Zeit groß war, stecken; uff der eben und im truckenen hatte er eS mögen enden. Dabey war ein groß weld volck (große Welt voll Volk), idermann wollt solch neue Ding schen." Neue Reformpläne des Papstes. Das „20. Jahrhundert" schreibt: Wenn cS dcm Papste gelingt, seinen LieblingSgedanken, betreffend die „Reform dcr Geistlichkeit", durchzusetzen, so wäre die zu erwartende Kundgebung eine dcr ein-schneidendsten, die in der Gegenwart erfolgten. Pius X. denkt zum Beispiel an die strenge Be-vbachtuug der Vorschriften über das geistliche Ge-wand, dann an ein Wirtshausverbot für Geistliche. Eine Lieblingsidee von ihm ist ferner ein Zusam-menleben aller ortsansässigen Geistlichen unter AuS-fchluß jeder Weiblichkeit. Die Frage, ob und wann diese Bestimmung erlassen wird, ist jedoch noch nicht entschieden, weil die zuständigen Instanzen noch wider-streben. Finsterer Aberglaube. Ein Vorfall, der sich vorige Woche im Dorfe Saint-Donan des bretonischen Departements CoteS du Nord zutrug, wirft ein entsetzliche» Licht auf die Geistesverfassung, in der die bretonische Bevölkerung sich noch heute befindet. Drei jung« Leute des Dorfes kamen nach einem Zechgelage torkelnd in dcr Nicht nach Haufe. Unterwegs erblickten sie einen Esel, der im Straßengraben friedlich graste. Nun scheint es, daß die Bretonen allgemein fest überzeugt sind, katholische Geistliche hätten im Jänner die Macht, sich in Tiere zu verwandeln. Die drei Betrunkenen halten Grund, ihrem Pfarrer gram zu fein, weil er in Predigten wiederholt ihr Benehmen rügte und sie als schlechte Beispiele sür die Gemeinde hingestellt hatte. Einer der drei Burschen rief beim Anblicke des Esels: „Das ist unser Pfarrer! Geben wir «S ihm!" Di« beiden anderen bezweifelten keinen Augenblick lang die Richtigkeit der Angaben ihres Freundes. Alle drei bewaffneten sich mit Knüppeln und schlugen in der barbarischesten Weise solange aus das arme Grautier hin, bis cs tot hinfiel. Am Morgen fan-den Bauern das Tier, das in eine blutige Masse verwandelt war, und erstatteten die Anzeig!. Die fofort eingeleitete Untersuchung führte rasch zur Ent-deckung der Täter, die auch nach auSgeschlasenrm Rausche hoch und teuer versicherten, sie hätten feinen Esel totgeschlagen, sondern sich nur an dem Pfarrer gerächt. Die Verschwörung des Kinder» s« g« n S. Abergläubische Handlungen sind bekannt-lich sehr schwer auSrottbar; sie überstehen ganze Kulturp«riodcn und tauchen, vielleicht in veränderter Form, immer wieder auf, wenn man meint, sie feien längst dahingeschwunden. Die Verschwörung des Kindersegens ist bei den verschiedensten Völkern in der verschiedensten Weise ausgeübt worden ; im deutschen Mittelalter war die gebräuchlichste Form dafür, die sich bis in daS vergangene Jahrhundert hinein erhalten hat und vielleicht auch jetzt noch in irgendeinem Winkel unseres Vaterlandes als ge-heimnisvolle Kunst alter Weiber fortlebt, das Nestel-knüpfen. Die Person, die einem jungen Ehepaar den Kindersegen verschwören wollte, begab sich zur Trauung des Paares in die Kirche und im Augen-blick, da der Pfarrer die Kopulationsformel sprach, knüpfte sie einen Knoten (Nestel) in einen roten Faden und sprach dabei leise den Namen des Bräutigams auS. Man nahm auch wohl einen Nußkern, teilte ihn in zwei Hälften und legte diese zu Seiten des Kirchwegs, so daß Braut und Bräutigam dazwischen durchgehen mußten, oder steckte ein Messer in die Wand oder die Tür des Lrautgcmachs. ES herrschte ganz außerordentliche Furcht vor diesem Zauber, und Chronisten berich> teil, daß Mütter selbst ihn ausgeübt hätten, weil sie glaubten, dadurch die Wirkung deS Nestclknüpfen» durch andere zu beseitigen, ihren eigenen Zauber aber jederzeit ausheben zu können. Natürlich sann man auf Mittel, wie der gefürchtete Zauber zu-schänden gemacht werden könnte, und diese Mittel waren ebenso seltsam, wie die Verschwörung selbst. So sollte es helfen, wenn man einen Hecht, ohne ein Wort zu sprechen oder sich zu räuspern, zu schneuzen usw., in ein fließendes Wasser warf und der Fisch stromaufwärts schwamm. Oder man nahm ein frisch gelegtes, möglichst noch warmes Ei und verscharrte eS in einem Ameisenhaufen, nachdem man die Schale etwas geöffnet hatte. Wenn das Ei ver-zehrt war, wich der Zauber. Daß auch der Galgen, der Strick eines Erhängten, der Dolch eines Selbst-mörderS bei diesem Gegenzauber eine Rolle spiel-ten, ist erklärlich. ES mochte so ziemlich jeder Quacksalber «in besonderes Mittel dagegen haben, und je geheimnisvoller eS war, desto mehr Vertrauen schenkte man ihm. Aber auch waschechte Aerzte de» 18. Jahrhunderts glaubten an die Ge« walt des Zaubers, und je ehrlicher sie waren, desto hilfloser zeigten sie sich ihm gegenüber. Faßte man eine Person beim Nestelknüpfen ab oder geriet sie auch nur in den dringenden Verdacht, als Feindin der Familie, aus Räch« oder Mißgunst den Zauber verübt zu haben, so traf sie der Haß der gesamten Verwandtschaft und man rief selbst di« Gerichte gegen sie an. Zeitweilig war das Nestelknüpfen bei-nahe ebenso gefürchtet wie der böse Blick, an den man bekanntlich noch heute in den verschiedensten Schichten der Bevölkerung glaubt. Eine schlafendeStadt. Kaum ein zweites Staatengebilde von dem ehemaligen Umfang und der Bedeutung Spaniens ist in historischer Zeit so schnell und nnaushaltsam dem Verfall entgegenge-gangen wie dies Reich. Stumme, aber tn ihrer schweigenden Verlassenheit desto beredtere Zeugen dieses Niederganges sind eine Anzahl von einst blühenden, volk- und industriereichcn Städten, die zu schlafen und von ihrem alten Glanz zu zehren icheinen. Scgovia ist ein typisches Beispiel dasür. AuS der Residenz der kasttlischen Könige »st eS im 16. Jahrhundert zur Heimat von Bettlern und Spitzbuben geworden, in diesem Sinne konnte es z. B. Quevedo seinem Erzschelm Don Pablo de Segovia zur Heimat geben oder Ruiz de Alacron seinen Räuber Moor zu einem Weber von Segovia machen. Hatte eS 1594 noch über 40.000 Einwohner, so beherbergte eS 1723 nur noch 16.000, eine Ziffer, die heute aus 14,000 herabgegangen ist. Was nutzte da der unglücklichen Stadt die Gunst ihrer Könige?! Sie verurfachte ihr nur Kosten. 1570 feierte Philpp ll. in Segovia seine Bermäh-lung mit der Erzherzogin Anna, einer Tochter Kai-ser Max II., bei welcher Gelegenheit die Stadt dem erlauchten Paare eine ganze Reihe prunkvoller Feste gab, wie Stiergefechte, Quadrillen zu Pferde, Fackel-tanze u. a. Beim Einzug der neuen Königin gelei-teten sie die Mitglieder der Zünfte, die in weiße Seide, weißen AtlaS oder roten Sammet gekleidet waren, durch hundert Fuß hohe Triumphbogen nach der Katl>edrale, wo die Geistlichkeit ihrer wartete. Hier wohnte auch Philipp ll. unerkannt ihrem Em-pfang bei um sich heimlich feine dritte Gattin, die er noch nicht gesehen hatte, einmal anzuschauen. Als Philipp III. 1600 Segovia besuchte, gaben ihm die Tuchweber ähnliche Feste, bei deren einen sie die Wiedereroberung Mexikos durch Fernando Cortez aufführten. Als dann die Könige ihre Residenz nach Madrid verlegten und die vornehmen Gäste ausblieben, wurde es stiller und stiller in Segovia. Die Stadt versank langsam in den Schlas, der sie heute noch umfangen hält. Den seltsamen Eindruck, den der einstige LteblingSsitz der kastilischen Könige Seit« 6 ^-msüze Nummer 11 heute aus dem Fremden mach«, schildert im Feber-heft von .Westermann« Monatsheften" Max von Boehn in einem reich illustrierten Aussatz: „Wer Segovia betritt, dem scheint die ganze Stadt zu schlummern und inmitten eingestürzter Kirchen und verlassener Paläste, in der Einsamkeit verödeter Plätze und leerer Gassen zu träumen, den Traum von glänzenden Zeiten, di« sie «inst gesehen. Nun find Ehre und Ruhm. Macht und Reichtum vorüber-gerauscht mit den Tagen, die sie «inst gebracht. Der Lärm der Waffen ist verstummt, wie die Un-ruhe d«S Handels, nur daS Gedächtnis an da« Einst ist unverloren und durch'önt dir titse Still« der Gegenwart mit den leisen «längen wehmütigen Erinnern«. Di« Lage der Stadt ähnelt Toledos. Im Gegensatz aber zu dem ernsten, ja düsteren Charakter Toledo« ist hier alles heiter und lieblich. Toledo wirkt seierlich, Segovia anmutig. Da« dankt die Stadt dem frischen Grün, den Auen und Gär» ten, die seine Mauern in weitem Umkrei« umgeben, den blühenden Bäumen, dichten Büschen und blnmi. gen Wiesen seiner Flußtäler. Die« Bild wäre überall schön, aber ,m Kontrast zu dem sonstigen Allkastilien, da« wasserarm- und baumlo« ist wie di« Wüst«, wirkt e« so überraschend. Auge und Herz ersreuend, daß die Kastilianer im Ueberschwang ihrer Begeisterung schon in alten Zeiten sagten: ,,D« Ion Imeitos al Parral, Paraiso terrenal-' (Bon Segovia bi« Parral, irdisch ParadieseStal)." Das Königreich der Phrase. Bor dem Münchner Siegestor, rechts und link« der von hohen Pappeln umsäumten Leopoldstraße, liegt die Domäne der Maler- und Schriststellerjugend Mün-chen«. ES ist em Reich sür sich, da« sich hier au«' breitet, etwas Unwahrscheinliches und Märchenhas-te«, wo alle Begriff« aus d«m Kopf zu stehen und alle gewohnten Perspektiven in ihr Gegenteil ver> kehrt zu sein scheinen. Daß Schwabing — so heißt dies Königreich der Phrase — im Bäveker noch kei-nen Stern ha», liegt allein daran, daß seine Schön-heiten sich nur demjenigen erschließt, der Zeit und Liebe aus sein Studium verwendet. Das können freilich die wenigsten und gern ergreist man daher die Hand eine« kundigen Führer», um sich in dies Märchenland geleiten zu lassen. Schwabing, heißt e« in einer im Februarhtst von ..Westermann« Monatsheften" erschienenen Plauderei. — da« be-deuiet im Münchner Sprachgebrauch keine Oertlich-feit mehr, sondern — wie soll ich sagen? — eine bestimmte, sonderbare Weise, zu leben »nd zu den ken, ein kulturelles Prinzip; ..Schwabing" ist fast eine Weltanschauung, eine ungeschriebene Ordens-regcl. eine Religion. Dem gutgesimien Bürger, der das Gebiet Schwabing» betritt, juirb ähnlich zumute, wie dem seligen Jonathan Swift, als er nach Lilipnt oder Brobbignag kam. Er erblickt einen jun-gen Mann mit völlig zersetzten Rockärmeln, der im Eas6 durchaus nur Joghurt mit Himbeereis zu sich nimmt, um die dekorative Linie seiner Person nicht zu stören. Er freut sich über einen unglaublich lan-gen und dünne« Malerknaben, der, bisher mit einem märchenhaften HaaNchopf geschmückt, sich den Schädel mit einem Male glatt rasieren und aus den gtsallenen Locken eine Perrücke machen läßt, die er dann auS Mangel an Geld bei dem armen Friseur liegen lassen muß. Er hört eine junge Dame, die malenderweise nach München kam und die Malerei alsbald vergaß, einem jungen Manne ihre Liebe erklären mit den Worten: „sie sind eine Mischung von Beardsley und Botlicelli, Sir müssen mein Freund werden." Schwabing ist, als reine Snob Niederlaffung, ein Ort ohne Muffen, ohne Widerstände und Hemmungen. Man ist in Schwabing nicht« schlechthin, man ist nicht einsach: intelligent, natürlich, sinnlich, sensitiv, sondern man ist: intelligent bi« zur Beschränktheit, natürlich bis zur Unnatur, sinnlich bis zur Frigidität, sensitiv bi« zur Rohheit. Manchmal sieht e« in schwabin-gerischen Hirnen höchst gesährlich au«: man ist Okkultist, man ist Anarchist, man dichtet den Lnft-mord an. Aber der Anarchist ist nur gesährlich al« Pumpgenie, und dem Lustmörder läuft seine Frau davon, weil er ihr zu langweilig ist. Dabei geht eine schweigende Uebereinknnst dahin, daß jeder den andern ernst nimmt, ihm sein« Nöte und seine Ent-zücklmgc» ans« Wort glaubt. So ist jeder nnbe-wußten oder halbbewußten geistigen und künstleri-sche» Hochstapelei in Schwabing Tür und Tor ge-öffnet. Ein außerordentlich kennzeichnender Zug: man kann sich in Schwabing niemals und durch nichts blamieren. Der Verband deutscher Schulgev-graph «n — «in« Notwendigkeit unserer Zeit! So ist treffend der GründungSaufrnf der neuen Berrinigung überschrieben, die gegen Ende des ver- gangenen Jahres entstand, al« da« ganze Bolk un-ter dem Druck« des AuSgang« drr Marokkov«rhand-lungen stand. Hebung des geographischen Unter-richt« an allen deutschen schulen ist das Hauptziel der neuen Bereinigung. Wer mithelsen will, der geograhischen Unkenntnis, die oft selbst den gebilde-ten Deutschen dem Gespött« drr Welt preisgibt, zu steuern, wer es als notwendig erkannt hat, daß un-srrem Bolke neben der genauen Kenntnis deS eigenen Vaterlandes auch ein aus Wiffen gegründetes Urteil über di« kolonialen Aufgaben vermittelt wird, die «« in Gegenwart und Zukunft zu lösen hat, wer wünscht, daß schon die Jugend die Wechselwirkung zwischen Mensch und Erde begreifen lernt, auf die letzten Endes die ungeahnte wirtschaftliche Entwicklung unserer Zeit zurückgeht, der wird dem neuen Verbände nur beste» Gedeihen wünschen können. Alles weitere ist aus der Denkschrift: „Der Verband deutscher Schulgeographen — eine Notwendigkeit unserer Zeit" zu ersehen, die vom Geschäftsführer Dr Hermann Haak in Gotha, Friedrichsallcc L, kostenlos erhaltlich ist. Probehefte der vornehmen und inhaltsreichen Verbandszeitsqrijt (Geographischer Anzeiger vereinigt mit der Zeitschrift sür Schulgeo-graphie") werden von derselben Stelle gern zur An-sicht geschickt. _ Herichtssait. Ein Langfinger. Karl Bevcar, ein 20jähriger Knecht in Pri-stovst bei St. Martin, fand an dem Geldbetrage von 12t) Kronen feine« Dienstherrn Simon Skor-jstnc Gefallen und fetzte sich in dessen Besitz. Da «r auch noch mehrere Gegenstände anderer Personen sich zu eigen machte, würd« er zu sechs Monaten schweren Kerker« verurteilt. Ein roher Geselle: Der 19 Jahre al:e Fadriksarbeiter Michael Hiusovar in Slorö hatte die Bedienerin Maria Senicar beim Ausräumen de« Zimmer« gehänselt und sie, als er von ihr beschimpft wurde, über die Stiegen geiioßen, wobei sie sich den Ellbogen brach. I Da« Urteil lau>ei auf einen Monat Kerker«. Ein Bruderzwist wegen eines Madchens. Am Abende des 17. Oktober 1911 rnlstand zwischen den beiden Brüstern Georg und Johann Poklac in St. Nikolai bei Franz wegen eines Mäd-chenS, da« von beiden geliebt wurde, ein Streit. Anfangs warfen sich die beiden Brüder scherzweise zu Boden; al« aber Johann von Georg in die Hand gebissen wurde, geriet er darüber derart in Zorn, daß er in die Küche eilte, ein dort liegendes Küchenmesser erfaßte, damit in« Zimmer zurückkehrte und nach kurzem Wortwechsel feinem Bruder einen fo wuchtigen Stich in den Rücken versetzte, daß ihm die Lunge durchgestochen und er lebensgefährlich ver-letzt wurde. Johann Poklac wurde zu sieben Mo-naten verschärften Kerker« verurteilt. witwe au« Cilli. Maria Konisch, 70 Jahre. Ort», arme auS St. Margarethen. Gertraud Kersch, 70 Jahre, Gemeindearme aus Pletrowitsch. Johann Schmrgut, 35 Jahre, Taglöhner au« Maria-Tal^ Iosesa Krainc, 26 Jahre. KeuschlerSgattin au» Bischosdorf. Johann Moenik, 53 Jahre, Hilf«» arbeitn auS Trisail. Vinzenz Pelko, »6 Jahre. Zimmermannögehilfe au« Unter-Seiovo. Alexander «odritfch, 2 Jahre, SchubmachermeistrrSkind au» Cilli. Hrlene Kanduscher, 85 Jahre, Gemeindearme au« Umgebung Cilli. Elv'ra Schmidt, 58 Iahte, Private au« Udine. Otto von Sonnenburg, 49 Jahre. Privatbeamter aus Cilli. FRITZ RASCH, Cilli. j verstorbene im Monat Jänner 1912. Karl Banic. 54 Jahre, Kaufmann. Martin Polak, 73 Jahre. Schuhmachermeister. Michael Nakotnik, 66 Jahre, Privatier. Anton Preutz, 4eJ Jahre, Kaufmann. Johann Rebek, 14 Jahre, Schlossermeisterskind. — Im Allgemeinen Kranken-Hause in Cilli: BartholomäuS Zdouc, 66 Jahre. Gemeindearmer au« St. Kristof. Maria Primoschitjch, 64 Jahre, Ort«arme aus St. Martin a. d. P. Agnes Rataic, 74 Jahre, Taglöhnerin au« St. Marein. Binzenz Toi»ko, 77 Jahre, Ortsarmer aus St. Beit bei Gonobitz. Franz Plavcak. 32 Jahre, Schankbursche aus St. Florian. Antonia Br«»ak. 46 Jahre, Bahnaussehersgattin aus Cilli. Joief Pogelschek, 70 Jahre. Taglöhner auS Umgebung St. Marein. Konrad Skerbinek, 14 Monate, Schuh-macherskind au« Cilli Maria Tosant, 9 Jahre, Schülerin aus Tüchern. Maria Leber, 61 Jahr«, Taglöhnerin au« Trennenberg. Maria Rkich, 38 Jahre, Kleinkeujchlerin aus Gairach. Martin Waland, 47 Jahre, Keuichler aus Plankenstein. Klarer Ecker, 67 Jahre, Bedienerin auS Eisenburg, Ungarn. Matthias RaSborschek, 24 Jahre. Berg-manu au« St. Ruperli Johan» Orehovc, 60 Jahr«, Bahnarbeiter au« Steindrück. Johann Cebular, 29 Jahr«, Kn«cht au« Lawa. Florian Anderluch 66 Jahre, Gemeindearmer auS St. Marein b. E Anton Weber, 8^ Jahre, Auszügler auS Dornbüchl Georg Beik, 61 Jahre, Gemeindearmer aus Um< gebung St. Marein. Agnes Zohar. 70 Jahre, Taglöhnerin aus St Marein b. E. Anton Weber, 47 Jahre, Saltlergehilfe au« St. Paul. Zäzilia Lach, 19 Jahre, FabrikSarbeiierin auS Untertöiting. Maria KereS, 45 Jahre, Taglöhn« Sgaitin aus St. RochuS. Malhilde Roth, 48 Jahre, Lebzelterfl- Schrijttnln. Deutsch Oesterreichische Klassiker vib« liothek. Band *5. Nikolaus Lenau. Ausge-wählte Werke. Herausgegeben und mit Einleitung versehen von Dr. Otto Rommel. Band 2. Faust. Die Albingenser. Elegant in Leinwand gebunden 1 K. Faust ist die lyrisch.' Offenbarung de« schwer nach Erkenntnis ringenden Dichters. Viel« der ein-ztlnrn Bilder haben selbständigen künstlerischen W«rt, wie der leidenschaftlich bewegte „Tanz", den Liszt als „Mephisto-Walzer" komponiert hat. usw. In den „Albingensern" hebt der Dichter den Schleier von großen schreckhaften Visionen nnd glühend« Phantasie schwelgt in der Ausmalung de» Grausigen und F»rchtbar«Erhabenen. In beiden haben die Virtuosität, mit der das Versmaß ge-handhabt wird und der üppige Bilderreichtum zu allen Zeiten Bewunderung gefunden. — Band 26. Ferdinand Nürnberger. Ausgewählte Werke. Her-ausgegeben von Friedrich Hirth. Band 2. Novek-len: Flucht und Fund. Der Dichter des »Don Juan". Heimlicher Reichtum. Wie ein prosaischer Mann ein poetisches Bräutchen gewinnt. Elegant in Leinwand gebunden 1 K. DaS Beste, wa» Nürnberger geschaffen, sind seine Novellen. Diese üuSwahl und die des ersten Bandes vermögen zu ihren, wie vielseitig Kürnberg«rS Erzählertalent ist. >aS sich niemals «iner Schablone unterwirf», son-d«rn in Mannigfaltigkeit der Themen und «estalten «in« Wirkungen sucht. — Band 27. Friedr. Halm. Ausgewählte Werte. Herausgegeben und mit Ein-leitung versehen von Dr. Otto Romm?l. Band 3. D«r Fechter von Ravenna. Begum Somru. Elegant in Leinwand gebunden 1 K. Diese beiden Stücke sind die besten Tragödien Halms. Sie zeige» alle Vorzüge seiner Kunst, sesten geschlossenen Auf-bau, klar umriffene, klug gegen «inandrr abgtstuftt Charaktere, wohllautende Berse. — Band 28. M. G^ Saphir. Ausgewählte Werke. Herausgegeben und mit Einleitung verfehen von Dr. Guido Glück. Ausgewählte humoristische Erzählungen und Abhand-lungen. Elegant in Leinwand gebunden 1 S Von Saphir« literariscyer Tätigkeit kommen vor allem feine humoristischen Vorträge in Betracht, die ihm seine größte Volkstümlichkeit verschafften, deren Witz« als geflügelte Worte von Mund zu Mund gingen. Am wertvollsten find die Schilderungen aus de» Wiener Bürgertum, die kulturhistorisch interessant sind und behaglich oft mit wirklichem Humor er-zählt werde», wie z. B. Don Carlos im But« oder die Lese-Societv, DaS Picknick, DaS Psänder« spiel usw. _ Eingesendet. Wir verweisen aus da« Inserat der Firou Joses Heller und können nicht umhin zu betone«, daß e« von Seite der Landwirte aus« lebhafteste ja begrüßen ist, daß sich eine so große Firm« raie Josef Heller gesund«,, hat. in ein Kartell Breich« zu lege». Es ist Pflicht jede« Landwirte«, da« U»-lernet,wen zu uniernützen und zu verhindern, daß die Thomasphosphatfadriken den Markt monopoli« sieren und die Preis« diktieren.__. Das ist ein dö-.e» Ende gewesen! Ich höbe nie so viel geianji. wie au> dem Halt bei Komm rzicnral». und nie l>ab ich rn'fl befier amüsier! Äder dann auf der Heimsahll w» ch mich so eitäll'I, daß ich mich vor!«>«(»»* jchen iehen lassen kann Und die oirten ^mladit^ni, die ma» tau.» absagen kann! Wenn ich doch aiBi', waS man machen soll?! — Ei nun, das in ew!c6 ae ug l Lassen Sie sich au» der Äpoihete Drogerie lür Kr 1.25 eine Schachiet Fay4 ächt! Sodener Vlinerat-PaNilten holen und Sie iii» >ed«n, wie schnell di« mit solch »iner E' all»; fertig sind. 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Man wende sich wegen Frachten und Fahrkarten an die Red Star Linie in Wien, IV., Wiednergllrtel 6 «Iisllisa Popper in Innabraclc, SidbahaMtrawe Kranz Dolene in Laiba 'h, Bahnhofntragae 41. Seite 8 Deutsche Wacht Nummer I I .Aktlenkapital: K 50,000.000*— Reserven: K 12,750.000*— Zentrale in Prag. Kommandlte In Wien. K. k. «K priv. Ilölimisrhc llnion-Bank DurfhfAhrung »II»? bankgeschÄftlichen Transaktionen and Erteilnng diesbezüglicher Auskauft«. An- und Verkauf «on Effekten, Valuten, Mttnisort«n and Coapon*. Vertlehrruni K«K«n Vrrlo«ungrm- verimt Filiale Cilli. HuUntMte Au«fAhrnn( von BAraen- •uflrAfrn. I rbrrnahniP von H>rtp«plerei» *ur Aufbewahrung und Verwaltung Belrhnuni von Wertpapieren. VermletuiiK von Nlrhfrhrlw»ehr»nh" sftehern («asea.) Filialen in Keicbenberg, Gabions Saax, Olroütz BieliU. JAgerndorf. Troppan, Rumbarg, Brunn, Lins, Hohenelbe, Dornbim. Stliburj, Mähr. . Schöuberg;, Nentiuehei«, Gras, Leoben, Könlglnhof. 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