CillierW Zeitung Zeitschrift für Stadt und Land, mit besonderer Rücksicht aus deutsche und slavische Interessen. Erscheint jeden Dinötag und Freitag Abends — Preis vierteljährig 1 fl. 15 kr.; mit Postver- sendung 1 fl. 30 kr. Gern?. Münze. NrO. Verantwort!. Rcdactiou: Vineenz Prasch, k. k. Professor. DinSiag am 21. Nov. 1848. Zur Beurtheilung des Druckes der Staats-schulde». Vou Dr. Lauritsch. Fortsetzung. Hat man einmal die Art der Schuld, und die Bedingungen derselben auSgemiltelt, so muß man zwei-tenS, um den Druck einer Staatsschuld richtig zu deur-theilen, ans das Finanzsistcm des Staates sein Augen-merk richten. Verhältnißmäßig gleiche Besteuerung al-ler Staatsbürger fordert die Vernunft von der Finanz Politik, demnach wird in einem Staate wie Ungarn und Schweden, wo der Adel und Elmiö von allen Steuern befreit waren, und nur ein Theil und zwar die ärmere Volksklasse, die verhöhnte misera plebs contribueiis, alle Lasten trägt, in einem solchen Staate wird fast jede Schuld auf dieser sehr schwer liegen. Am unerträglichsten wärt für sie das Gefühl der Un-gerechtigkeit, die sie ertrage», welches, wenn eö nach und nach erstarkt, dem ganzen Staate Verderben brin-gen kann. Beispiel dessen ist Frankreich vor der Revolution in welchem Lande die Schuld von 1500 Mit* lionen Franks den 3. Stand zur Verzweiflung brachte. Nicht minder drückend gestaltet sich die Schuld dort, wo die Steuern für die meisten Bürger schon unerschwinglich sind; den» was sind die Schulden anders als neue Auflagen? Die gleiche Wirkung wird ersicht-lich, bei einer großen Zerrüttung der Finanzen des Staates, denn bei solcher Sachlage kann die Regierung nur unter den härtesten Bedingungen Anleihen schließen, wie wir dieß im heutigen Spanien und Portugall sehen. Am erträglichsten gestalten sich aber die Schul-den in jenem Lande, das die Vermögenssteuer einge-führt ha», indem alle Auflagen, wie recht und billig, am meisten den wohlhabenden treffen, der auch den größten Schutz und die meisten Vortheile durch die StaatSeinrichtung genießt. Bezieht hingegen der Staat durch VetzehrungSsteuer, Stempeln, Zölle, überhaupt durch die indirekten Steu-ern seine größten Einnahmen, so werden die untersten Classen alS die größten Eonsumenten die Last der Schul-den wie aller Steuern am stärksten fühlen. Hat man auch diesen 2. Punkt erwogen so sind drittens die VermögenSverhältnisse und die Erwerbs-quellen des Volkes ein weiterer. sicherer Maßstab der mindern oder größer» Schwere der Staatsschuld. Denn besitzt das Volk Reichthümer, ist inSbesonderS die Wohl-habenheit auch bei den untern und untersten Volksschichten allgenteiner, hat eS unversiegbare Quellen des Wohlstandes, das heißt ist die Lage deS Landes, die^ Beschaffenheit deS BodenS, sind die Verhält-nisse zu den Nachbarn, sind seine Geistesanlagen und sein Charakter von der Art, daß sie eine sicherere und unerschütterliche Grundlage seiner Blüthe bilden und kräftigend auf seine Entwikelung und seinen Fort-schritt wirken: so kann die Schuld sehr groß und dabei verhältnißmäßig und in Vergleich zu einem andern Lande doch nicht drückend sein, wie dieß England mit seiner ungeheuern Schuld von 7800 Millionen klar darthut. (Schluß folgt.) Wir Ferdinand der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn und Böhmen, dieses Namens der Fünfte, ke. w. An die Völker Ungarns, Kroatiens, Sla^ vonieus, Siebenbürgens und der Militär-grenze. ES hat dem allmächtigen Gott gefallen, den Zeit vunkt, welcher eine namhafte Erweiterung der consti-tutionellen Freiheit Unserer zur königlichen ungarischen Krone gehörigen Länder bezeichnet, in die Epoche Unserer Regierung zu verlegen. Die väterlichste Absicht leitete Unsere Bereitwilligkeit, alS Wir im März und April l. I. dem ungarischen Reichstage daS Verlangte gewährten. Wir haben eS bereits mit dem mehmü- — 242 - thigsten Herzen in Unseren früheren Manifesten erwähn», welchen frevelhaften Mißbrauch eine freche Faktion von diesen Zugeständnissen gemacht ha». In dem kurzen Zeiträume von einem halben Jahre ist daS Land durch sie an den Rand der Anarchie gebracht worden. Der Bürgerkrieg wüthet und die Wirkung aller Mittel, welcke Wir zu feiner Verhinderung angewendet wissen wollten sind durch die Uebergriffe dieser Faktion ver-eirelt. Diese wußte l'ede Gelegenheit wahrzunehmen, um dem Bestände und der Macht einer österreichischen Monarchie Eintrag zu thun und ih:e Sicherheit zu gefährden. Sie schämten sich nicht, Unsere Truppen zum Treubrnchc mir Anwendung der schändlichsten Mittel zu verführen und zur Desertion zu verleiten, und beutete alle erhaltenen Zugeständnisse nur zu dem Zwecke au», um die LoStrennung Ungarns von dem Verbände der Gesammimonarchie anzubahnen, wahrend bei Ge-Währung der el.'en Unserer Absicht gerade die Festigung desselben zu Grunde lag. Indessen beschränkte die erwähnte Faktion ihre Thätigkeit nicht auf solche verabscheuungSwürdige Hand» lungen. Als in Unserer Residenzstadt Wien in den er-sten Tagen des verflossenen Monats offener Aufruhr auSbrach, alS eine Rotte von Mördern, aufgewiegelt durch die Feinde der gesellschaftlichen Ordnung, einen Unserer ireuesten Diener, Unseren österreichischen Kriegs-minister, Grafen Latour, erschlug, und ein Theil der irregeführten und verblendeten Bevölkerung WienS sich den von Unö im Bewußtsein Unserer Rechte und Pflichten gefaßten Maßregeln, bewaffneten Widerstand entgegenzusetzen wagte, kam endlich der enge Bund M das Tageslicht, den Aufrührer verschiedener Länder zum Umsturz der gesetzlichen Freiheit und Ordnung geschlos-sen hatten. Die erwähnte Faktion ergriff mit Hast die Gelegenheit, den Aufrührern zu Hilfe zu eilen, sie fand Mittel, Unsere ungarischtn Truppen zu einem bewaff-neten Einfall in Unsere Erbstaaten zu verleiten, und erfrechte sich, bis unter die Mauern unserer Hauvt und Residenzstadt vorzudringen. Die zweckmäßigen Maß-regeln des Oberbefehlshabers und die bewährte Tapfer-feil Unserer Armee vereitelte daS Gelingen der frevel-hasten Absicht, den Aufrührern in Wien den Bruch der inzwischen abgeschlossenen Kapitulation und die Fortsetzung deS Widerstandes möglich zu machen. ES folgte die Zurückschlagung der ungarischen Aufrührer, dievoll-ständige Einnahme und Unterwerfung der Stadt Wien auf dem Fuße. Die Thatsachen legen Uns vor Allem die unab-weisliche Pflicht auf, den innern Frieden in Unsern Staaten herzustellen und den Aufruhr allenthalben, wo er sich zeigen sollte, mit Waffengewalt niederzukämpfen. Mit diesem Auftrage entsendeten Wir durch Entschlie-ßung vom ! 6. Oktober an der Spitze Unserer Truppen Unsern Feldmarschall den Fürsten Alfred Windisch- gratz gegen den Wiener Aufruhr, ernannt«« ihn zuin Oberbefehlshaber aller Unserer Truppe» mit ZluSnainne jener, welche in Italien unter dem Feldmarschall Gra-fen Radetzky stehen, und haben ihn mit allen erforder lichen Vollmachten versehen, und entsenden ihn gleicherweise zur Bekämvfung des ungarischen Aufruhr. Wir geben dies allen Unseren Völkern der zur ungarischen Krone gehörigen Länder hiedurch bekannt, und befehlen Unseren in diesen Ländern stehenden Truppen, sich unvenveilt unter daS Commcindo deS durch U>U ernannte» Oberbefehlshabers zu stellen. Seit Monaten muß ein namhafter Theil Unserer treuen Völker Drangsale und Bedrückungen aller An als die Folge jener verderblichen Thätigkeit, welche von der erwähnten Faklion entwikelt wird, erleiden. Die willkührliche Rekrutenaushehung »nd Aufbietung deS Landsturmes, die ungesetzliche Emission des Papier-geldeS, hat zahllose Militärfransporte und Einquarti-rungen, einen übermäßigen und ungesetzlichen Rational-gardedienst, Verwirrung der Gelvverhältnisse, Stockung deS Handels und rechtlichen Erwerbes, Auflegung will kührlicher Lasten, Verwüstung blühender Landstriche, alle Gräuel deS Bürgerkrieges, und was daS schreck lichste ist, die unverantwortliche Aufopferung zahlreicher Menschenleben im Gefolge. Est ist Unser unerschütterlicher Wille, mit allen Mitteln, welche Uno Unsere kaiserliche königliche Macht unv Pflicht zu Gebote stellt, dahin zu wirken, daß Un-sere zur königlich ungarischen Krone gehörigen Länder aus diesem trostlosen Zustande errettet werden. Wir hoffe» mit Beihilfe des allmächtigen Gottes die konstitutionelle Freiheit auf d.'r festen Grundlage der guten Ordnung dauernd begründen, und jenes politische Band, welches Ungarn an die Monarchie knüptt — ein Band wechselseitigen Nutzens, Schutzes und allseitiger Nothwendigkeit, geheiligt durch die Dauer dreier Jahrh«», derte — mit allen durch daS Interesse aller Unserer Völker geforderten Bürgschaften der Festigkeit verseben zu können. Wir erwarten von allen treuen Söhne» des Vaterlandes, daß sie Unsere durch die außerordentlichen Umstände gebotenen Maßregeln nach Kräften »nter-stützen und in der Rettung deS gemeinsamen Vaterlandes vor den Schrecken der Anarchie und des Bur gerkriegeS daS vorzüglichste Mittel zur Wiederherstellung deS brüderlichen Einverständnisses zwischen den verschie-denen Ralionalitäten finden werden. Wir versehen UnS unweigerlichen Gehorsam« den gesetzlichen Obrigkeiteu gegenüber, s» wie ier strengsten Heilighallung der persönlichen und EigemhumSstcherheit eineS jeden Staatsbürgers, und verdammen jeden Act ungesetzlichen Eingriffes in die Rechte Einzelner, unter welchem immer Vorwande er auch begangen werde. Wir fordern Jedermann unter Androhung der schärf-sten gesetzlichen Strafen auf, sich aller Handlungen, - 243 - welche den Frieden des Landes ferner stören könnten, zu enthalten. Wir befehlen bienut, jede fernere Emission deS Papiergeldes alsogleich einzustellen, und weisen alle Behörden ur.d Obrigkeiten an, dcn Werbungen so wie dem Aufbiete» deS Landsturmes und dcr Verwendung dcr Nationalgarde zum Kriegsdienste sofort Einhalt zu thun, für gehörige Verpflegung Unserer Truppen, sowohl jener, welche im Lande sich befinden, alS jener, welche zur Wiederherstellung der Ordnung dabin beordert sind, nach dcn bestehenden Vorschrif-t e n vorzusorgen. Wir erklären unter Eine.n wiederholt alle durch Uno nicht sanettonirttn und mit Unseren ausgesprochen ncn königlichen Absichten im Widersprüche stehenden Beschlüsse des durch Unscr Rejeript vom 3. Oktober ausgelösten ungarischen Reichstages und seiner Wcrkzeu-ge für jetzt und alle Zukunft alS gesetzwidrig, kraftlos und nichtig, «klären zugleich und machen die Vollstrecker solcher Beschlüsse von jetzt angefangen für alle Folgen versonlich verantwortlich, und befehlen allen Unseren Behörden, Obrigkeiten jeglicher Benennung und allen unseren Untertbaneu ohne Unterschied, sich deS Voll, zugeo derselben und jeder Mitwirkung dazu strengstens zu enthalten. Wir erklären ferner den Ludwig Kossuih und die Genossen deo durch ihn angezettelten Aufruhr« alS Hoch und LandeSverräther, und befehlen, daß die-selben der verdienten Strafe umerzogen, zugleich Alle, die diesen Aufrührern gehorchen oder wie immer hilf-reiche Hand leisten, der strengsten Ahndung unterworfen werden. Wir erwarten mit Zuversicht, daß alle wahren Freunde deS Vaterlandes sich vereinigen, alle Behörden und guten Bürger aus ihrer Lähmung und Un-tbätigkeit heraustreten werden, um vor Allem das ve» ruchle Bündniß, welches die Anarchie mit der Tyrannei auf Antrieb der oflerwähnten Faktion auf der Grund-läge von Lüge, Heuchelei und Bcthörung geschlossen haben, zu nichte zu machen, sodcnn aber jenen Unserem Herzen so sehr erwünschten Augenblick herbeizu-führen, wo nach Wiederherstellung der Ordnung und deS LandeSfricdenS von den durch Uns ergriffenen au-ßcrordentlichen Maßregeln ohne Gefährdung der öffentlichen Sicherheit wird abgegangen werden können. Zu diesem Zwecke befehlen Wir hiemit allen was immer Na.nen habenden Obrigkeucn in Unseren ein-gangSerwähnten Reichen, den Anordnungen und Maßregeln deS zur Wiederherstellung der Ordnung und Bewältigung dcS Aufruhrs mit allen unsern Völlmach-ten versehenen und entsendeten FeldmarschallS Fürsten zu Windischgratz unbedingten Gehorsam um so sicherer zuleisten, alS ansonst die dawider Handelnden die un-auSweichlichen Folgen dcr Wiedersetzlichkeit nur sich selbst zuzuschreiben haben werden. Gegeben in Ollmütz am 6. November deo Iah-reS 1843, Unserer Negierung im Vierzehnten. Ferdinand m. p. Dem „Serben" schreibt man aus Agram: AIS am 30. Oktober die Krieger des Ban» mit denen deS Windischgray in Wien zusammen kamen, riefen alle: eö lcbe Ban IelaLiü! Windischgratz hat dcn Ban Jelacii: vor dcr ganzen Versammlung um-armt und geküßt. Der Ban hielt dann eine Rede, in welcher er alle Ungerechtigkeiten herzählte, welche eine Handvoll österreichische Deutsche und Magyaren dcn slawischen Völkern angethan, wobei er in seiner Begeisterung ausrief: daß die Zeit der Vergeltung ge 1 kommen ist und daß Oesterreich ein Slawenreich werden muß; dieses versprach ihm auch Windischgratz daß eS so werden wird. (Man muß wissen, daß die ganze Armee um Wien, außer drei Regimentern, au» Slawen besteht.) — Die Wiener vergöttern den Ban und nennen ihn ihren Erretter.—Die Sereschancr haben an 4,000 Studenten und Proletarier niedergemacht; dcr Ban hat ihncn daS Plündern der Häuser erlaubt, ' aus welchen auf sie gefeuert worden war, er sendet unS 50,000 Gewehre, welche unsere Grenzer von dcn Wienern erobert haben; der Ban hat dieselben von ihncn gekauft; für jedes Gewehr erhielten unsere Grenzer einen neuen Thaler, deren dcr Ban nun eine unzählige Menge besitzt. — Der Ban spricht jetzt im-mer nur vom Slaventhum, und es hat daS ganze Ansehen, daß Oesterreich als slawischer Staat > proklamirt werden wird. L a i b a ch. Der hiesige Gemcinderach hat beschlossen, so lange der Mangel an Scheidemünze dau-I ert, unter Haftung der Stadtgememde lithographirtc BonS zu 3, 5, 10, 15 und 30 Kreuzer auszugeben, welche für Banknoten umgetauscht und sobald dcr Mangel aufhört, wieder eingezogen werde». Dcr krainerische stänvische Ausschuß hat beschlossen auf die Zuschrift dcr oberösterreichischen Stände, rücksichtlich des Zusammentreten» dcr sogenannten altösterreichischen Provinzen, nicht einzugehen, sondern in einer Adresse an Se. Majestät die Bitte gestellt, die Abberufung sämmtlicher österreichischer Deputaten von dem Frank-funer Parlamente zu verfügen, da dieselbe unvermögend seien, Beschlüsse zu hindern, welche dcn Fortbe-stand eines starken, einigen und freien Oesterreichs im deutschen Staaienbunde gefährde,». Krain habe gegen seine Ueberzeugung und ohne Sympathie Abgeordnete für daS deutsche Parlament gewählt, und könne nicht zugeben, daß eS erneu imegrircnden Theil Deutschlands bilden soll. Die G r a tz e r Zeitung berichtet, daß sich die dortige akademische Legion auf die erste Aufforderung deS Gouverneurs suSpendirt habe, mit welcher Erklä» rung letzterer an das Hoflager, wohin er berufen wurde, abreiste und die Leitung dcr Provinz ii Folge hö-i Herrn Auftrages (? !) dem dortigen KreiShauptmanu, Ritter v. Marquet übergab. Dcr Feldzeugmeister Graf Nagent hat sein Eo-ps gleichzeitig von der ero-. mischen Gränze nach Gray gezogen und sein Haupt- a quartier in dcr Attillcritkaserne am Lendplatze aufge-schlagen. Unter feinrn Truppen, durch welche. die Garnison aus 4000 Mann erhöht wurde, befindet sich daS 4. Bataillon der Lieeaner Grenzer. C i l l i. Die Nationalgarde des Bezirkes Wöl-lan hat eine zahlreiche Truppe räuberischer Zigeuner aufgegriffen. In der Nacht vom 17. November war in dcr Richtung gegen Nordwest eine bedeutende Nöthe deö Horizontes bemerkbar. Am 18. verbreitete sich die Nachricht, daß eine Abtheilung SereLaner zu Win-dischseisiriy plünderten, jedoch von dcr Nationalgarde vertrieben worden seien. Gleichzeitig erfuhr man, daß ein Corps von mehr als 800 dieser Truppengattung in Pettau sich weigerten, zu dem CorpS des F. Z. M. Nugent zu flössen. Nachmittag» erschallte in unserer Stadt plötzlich die Allarnurommel, da wie der Bericht lautete, jene Sere-aner deren Zahl von einigen auf 30, von anderen auf 200 angegeben wurde, bereits in dem Nachbarbezirke Reifenstein sich gezeigt hatten. Die Nationalgarde unter Anführung ihreö Commandanten, ein Zug von Kinsky Infanterie und eine Ab-»Heilung deS BahnhofSperfonalS rückten alfogleich »ach der bedrohten Ortschaft aus, in deren Umgebung sich auch die Landleute zahlreich bewaffnet hatten. ES kam jedoch zu keinem Zusammenstoße, und nach eingezvge-ner Erkundigung scheint der Vorfall zwar weniger ge-fahrdrohend, als dcr erste Augenblick befürchten ließ, jedoch können wir dem energischen Zusammenwirken un--ere Anerkennung nicht versagen. W i e n. Am 15. Nov. sind Johann Horvath, Schuhmacher und Unterlieutenant dcr Nationalgarde zu HernalS, wegen Theilnahme an dem Vcrbrcchcn dcS Aufruhrs, thätiger Aufreizung zu einem bewaffneten Ausfalle gegen die k. k. Truppen und persönlicher Lei-tung dieser Unternehmung, alS die dortige National-garde bereits die Waffen abgelegt hatte, ferner Joseph Dangel, Gemeiner des Jnf. Rtg. N. v. Heß und Anion Riklinöki, Gemeiner deö I. R. Nassau, wegen treulosen und meineidigcn AbfalleS von ihren Truppen, UebergangS zu dcn diesigen Insurgenten und Theilnahme an dem bewaffneten Ausstände justificirt worden. Feltmarschall Windischgratz hat auf jeden Emissär oder Au'wieglcr, welcher die Truppen zum Treubruchc verleiten will, einen Preis von 25 fl. CM. gesetzt. Die Communication mit Ungarn ist ganz unterbrochen, und daher auch dcr Mangel an Schlacht-vieh, Gcireide, Schweinsctt und Oehl äußerst fühlbar. Die Bildung des Ministeriums zieht sich mehr und mehr in die Länge, man nennt nun als künftigen Ju-stizministcr den Hefrath Stelzhammer. In dcm Ge-bände der ungarischen Hofkanzlei wurde» an 4000 «nick Gewehre vcrgcfuntcn. An dcr Leichenfeier für Schncllprcssl, druck und V 4 - dcn Kriegsminister Latour haben über 40,000 Man» Truppen Theil genommen. Wien 18- November. Anton Brogini, aus Brünn in Mähre» gebürtig, 2? Jahre alt, katholisch, ledig, ohne Profession und Beschäftigung, ist bei rich-tig gestelltem Thatbestand? durch eidliche Zeugenaus-sagen überwiesen, am 13. d. M. Abends in einem hierortigrn Gastbaufe und in Gegenwart mehrerer Gäste vom Civil- und Militärstande, aufwiegelnde Gespräche geführt zu haben, wobei er sich insbesondere Drohun-gen über die nothwendige Ermordung hoher Personen erlaubt bat. ES ist daher Anton Brogini in Folge der Pro-elamation Er. Durchlaucht deS FeldmarschallS Fürsten zu Windischgratz vom 1. und 12. d. M>, gemäß standrechtlichen Unheils vom 16. d. M. durch Stimmen-emheit zum Tode durch den Strang verunheilt und das Urtheil heute Vormittags um 8 Uhr im hieror-tigen Stadtgraben durch Pulver und Blei vollzogen worden. In Sachsen war die Aufregung der Bewohner bei der Nachricht von dem Tode Robert BlumS aus einen hohen Grad gestiegen; man forderte zu Leipzig u»d Dresden in massenbaften Lolkever-fammlungen die Abberufung deö sächsische» Gesandten vom Wiener Hose und zcrtrümmcne daS österreichische ConsulatSwappen. Berlin. Die preußische Nationalversammlung wandelt von einem Lokale in das andere, um ihre Sitzungen trotz der Vertagung fortzusetzen. Der Prä-fident wich nicht von feinem Platze, fondern wurde vom Militär auf seinem Sessel auS dein Saale gc* tragen. I» der legten Sitzung wurde der Antrag auf Steuerverweigernng angenommen. Die Bürgerwcbr ist aufgelöset, nach neueren Berichten schritt jedoch die Entwaffnung ziemlich regelmäßig vorwärts und es war zu keinem Eonflikie gekommen. Die deutsche National-Versammlung hat dagegen den Beschluß gefaßt, riick-sichtlich der Verlegung des preußischen Reichstages und dcr Bildung eines volksthümlichen Ministeriums zu in terveniren. Neuestes. In Gratz wurden mehrere Bürger verhaftet und der UnlcrsuchnngS Commission in Wien abgeliefert. Fürst Windischgratz hat daS Groß-kreuz deS russischen St. Georgs und der Banus Jclaiüc jenes deS russischen St. Wladimir Orden erhalten. Ein CorpS von 12,000 Mann rückt unter F. M. L. Schlick auS Ealizien nach Kaschau. Die 2. sächsische Kammer hat einstimmig beschlossen: 1. Den sächsischen Gesandten zu einem Rechenschaftsbericht aufzufordern. 2. Von der Centralgewalt die Ergreisnng dcr energischsten Maßregeln zur Sühnung dcr durch BlumSTöd-tung verletzten Ehre Deutschlands zu verlangen. rlcig von I. B. I ere «in. Zntclligenzblatt zur Cillier Zeitung. ?lnzeigen fctev JIrt werfen gegen Enttichtung der JnsertionSgebübr für die gespaltene Cieerozeilc mit 3 kr. für einmalige, 4 kr. für zweimalige und 5 kr. für dreimalige Einschaltung im hiesigen VerlagS ZeitungS Comptoir deS I. B. Jeretin angenommen. 3sro. 41. Dinstag den 21. November 1848. Erinnerung an alle Herren Güter und Zebend Besitzer in dcr Provinz Steiermark — gleichviel, ob sie geistlichen, adelichen, oder bürgerlichen Standes sind. Diejenigen dieser Herren Znbaber ooer Frucktgenüsser, ivelche die Ansicht tbeilen dan ... X...4» >..S tiA\ .«MHtt.il ,llt s..f ).,i» «o.tv.« S «ü >. ... . ^ Anfindenund zwar >» *"•- »v'—----—er ■ ----- — - «mm *j\j* viwillll'i i i' ^ früh 111)1 in der f. f. Kreisstadt Brück an der Mir, und zwar in dein daselbst bennl'lickett ise der Herrschaft Landskrone, »nd reSpeetive in deren Amtskanzlei. — AmtSbanu ;» Itbr Wohnung zu vergeben. Im Markte Hochencg sind 3 hintereinander laufende Zimmer sammt -ei> ner große» sehr lichten Küche, Holzlaye, Stallung auf 0 Stück Pferde und ei-ne A'ammer taglich zu vergeben, atiut» fragen ist im Haus Nro. in Hoche« neg, an der Komercialstraße Warnung. Ich ersuche hiermit Jedermann, auf meinen Nahmen weder was zu leihen, noch etwas von Geldeswerth zu ver« abfolgen, da ich weder in Einem noch dem andern Falle hiefür Zahlerin bin. Clise Böhin, Witive. GastbofBei!?, zum weißen Ochse». Haus Verkauf. Das einstocthobe Haus Üoni. Nro. 8, mit Zimmer, l VerkaufSgewölb. 2 Küchen, nebst Stall gebaute, 1 Wein und 1 Gemüsekeller, Wagenremiß, Drefchtben, Harpfen, Garte», Aecker, Wiese und Wald im Gesammtflächenmaß r>. 4 Joch 43 Quad. Klü. ist auS freier Hand zu verkaufen. Näl'ere Auskunft ertl'tilt die Besiyerinn selbst. Hochenegg ain IU. November IS48. Be, st. .Jcrclin. 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