Deutsche Macht (Än'iker „Lissier Zeitung"). fefchtt»! jede» lonnrrftna unb «oHKla« motten« „d tostet für StUi mit Auftell-Iig »S Hnu, m°r-!>'ch fi. »itrttljatrij (I. 1.50, d°Idj»hr>, fi. . g««!jä»ri, fl. Mit P°«ve»««»»,», »«et»-ll«riz ». U«. fi. ».«. («(iiBlilf fl. «.40. vi« rimclne Ra*«i« T fr. Iiln»» m>» Ki tfttTci witdn»«I»»gti> raliOttUeirtn Mibitt. Bu«»itt« nehmen 3» «ernte (ile »»«er «Utt alle beMKnteii «»»»«en-ld-dittoie» *e» 3n- llb HulUitke« »». Hrtaxllo» Herre»g. ». Btmiiifirotia» H»r»»>. «. LvttchNuut«» dr» Red°»». MI, «»«»»d»,e dei So,». »»» i>eterl°z«. V»I> »-», Uhr «,r. xti» 3-« Bit ttna»tlt«a«. - WetI«ouiio»en »«e»firi. — M«it»>tr>»l« «erden iritfit «sTUtfarlriitft. — ItKOKUme Zul«»d»»,r» nicht betiuffichUfl«. Nr. 87. Cilli, Donnerstag, bcit 1. Novcmbcr 1883. VIH Jahrgang. Eine mißverstandene Pede. Als die Rede, welche am verflossenen Freitage der Minister des Aeußeren im Ans-schlisse der ungarischen Delegation hielt, in die Oeffentlichkeit drang, da mochten wohl so Manche, welche sich der Erwartung hingegeben hatten, interessante Einblicke in das politische Geheimgetriebe während des letzten SommerS z» erhalten, arg enttäuscht gewesen sein. Den Staatsmännern ergeht es eben wie den srei-geistigen Philosophen, von denen Mephisto be-merkt, das? sie das Beste, was sie wissen können. doch nicht sagen dursten. Jeder Leser, welcher die vom Grafen Kalnoky in uuge-wohnlicher Breite gemachten Mittheilungen bis m Ende durchging, dürste die daran gewendete Zeit und Ausmerksamkeit bedauert haben, da die ganze weitschweifige nnd langathmige Dar-legung auch nicht einen Punkt enthält, der aus die Ereignisse der letzten Zeit ein neues Licht weisen oder als Ergänzung dessen dienen könnte, waS von anderer Seite bereits diesbezüglich verlantbart wurde. Nur die Enthüllungen bezüglich des Ver-hältnisses zn Rußland erregten theilweises In-teresse. Graf Kalnoky äußerte sich hiebet zu-»ächst über die Beziehungen der beiden Herr-scher zu einander. Er erklärte, daß diese stet« die herzlichsten gewesen seien; er könne auch versichern, daß das Verhältniß zwischen den beiden Regiernngen ein normales sei. was allerdings im Widerspruch zu der Haltung der rußischen Presse stehe, welche die alleinige Nr-sache der Beunruhigungen bilde. Er sei über-zeugt, daß die Gereiztheit gegen Oesterreich-llngarn nur auf sehr enge Kreise beschränkt sei. Er halte die Auffassung für vollkommen ««richtig, daß Rußland einen Angriffskrieg projeetire, nicht blos wegen der innere» Verhältnisse Rußlands, sondern weil außerdem Die reine Wissenschaft. SMx des Professors H. A. Rowland aus Baltimore. Ich bin aufgefordert worden eine Ansprache an die sogenannte physikalische Abtheilung dieses Pereins zu halten. Gern möchte ich Worte zu Ihnen sprechen, die Ihnen angenehm wären; gern mochte ich Ihnen von den Fortschritten er-zählen, die meine Landsleute in der Wissenschaft gemacht und von ihren edlen Bemühungen, die t)rdnung deC Weltalls zu verstehen. Aber ich din ausgegangen, um reifes Korn einzuheimsen, und finde nur Unkraut. Hier und dort ragt wvhl eine stattliche Aehre heraus, doch eS sind ihrer nur sehr wenige, und ich finde, die Mehr-zahl meiner Landsleute täuscht sich, und meint, sie besitze ein wogendes Kornfeld, während der Acker doch nur voller Unkraut steht. Die ame-nkanische Wissenschaft gehört der Zukunft an, sie ist weder gegenwärtig vorhanden, noch hat sie in der Vergangenheit bestanden, und was ein Mann in meiner Stellung zu thun hat, ist zu überlegen, was geschahen müsse, um eine Wsienschast der Physik in diesem Lande zu schaffen, damit man sich nicht begnüge, Tele-graphen, electrisches Licht und dergleichen Be-ouemlichkeitcn mit dem Namen Wissenschaft zu Belegen. Ich will den Werth aller dieser Dinge nicht unterschätzen: die Fortschritte der Welt hängen von ihnen ab und demjenigen gebührt auch bekannt sei, daß Oesterreich-Ungarn einem solchen Augriffe gegenüber nicht allein stehen werde. Er läugne nicht, daß man in Rußland auf militärischem Gebiete sehr thätig sei, man könne aber gegen die im Innern bewerkstel-ligten Fortificationen keine Einwendungen er-heben. Z»m Schlüsse gab der Minister wieder-holt seiner persönlichen Ueberzeugung Ausdruck, fraß weder der Kaiser Alexander für seine Person, noch auch seine Regierung an einen Krieg dächten. Er hosse anch, daß in dem wie-derholt ausgedrückten Wunsche der maßgeben-den Kreise wegen Ansrechterhaltung des sreund-schastlichen Verhältnisses sich anch das rußische Volk hineinfinden werde, somit sei die Hoff-mlng gestattet, daß die jetzige Friedensära von längerer Daner sein werde. Wie in Oesterreich, so verlegte die ös-fentliche Disenssion im Auslande den Schwer-punkt der Erklärungen Sr. Excellenz auf die Mittheilungen bezüglich Rußlands. Ein hoch-angesehenes Berliner Blatt gibt in einem für den Herrn v. Kalnoky fast sympathisch gehal-tenen Artikel der Vermuthung Raum, daß der Hinweis auf die durch die inneren Verhältnisse bedingte Schwäche des Czarenreiches in Ruß-land am bittersten empsunden werden dürfte. „Man muß annehmen," — sagt die „Nationalzeitung" — „daß die Berichte der österreichischen Diplomaten nnd Eonsulen von der inneren Lage Rußlands kein glänzendes Bild entwerfen und damit dem österr. Minister die Anhaltspnnkte für diese scharfe Kritik gegeben haben. Wo Graf Kalnoky die dnnklen Punkte in der Politik findet, die eine äußere Action unmöglich machen, das hat er nicht specialisirt. Vielleicht wäre es ein Act kluger Politik von Seiten der rußischen Staatsmän-uer, wenn sie sich die Frage vorlegten, ob das Urtheil aus fremdem Mnnde nicht eine eruste Beachtung verdiene, ob die rußische Staats- Ehre, der sich mit Erfolg mit ihnen deschästigt. lluch der Koch, der für den Tisch ein neues und schmackhaftes Gericht erfindet, erweist der Welt bis zu einem gewissen Grade eine Wohlthat, wir nennen ihn aber darum nicht einen Chemiker. Und doch ist es, besonders in amerikanischen Zeitungen nicht ungewöhnlich, die Anwendungen der Wissenschaft mit der reinen Wissenschaft zu verwechseln, und irgend ein obfcurer Amerikaner, der die Gedanken eines großen Geistes der Ver-gangenheit entwendet und sich durch die An-wendung derselben zu häuslichen Zwecken be-reichert, wird oft mehr als der große Urheber der Idee gepriesen, der Hunderte solcher An-Wendungen hätte ausarbeiten können, wenn sein Geist daS dazu nothwendige Element der Ge-wöhnlichkeit besessen hätte. Man hat mich oft gefragt, was der Welt wichtiger sei, die reine oder die angewandte Wissenschaft. Um die An-Wendungen einer Wissenschaft zu besitzen, muß die Wissenschaft selbst vorhanden sein. Wollten wir den Fortschritt der Wissenschaft hemmen und uns nur mit ihren Anwendungen beschäftigen, so würden wir bald zu einem V«lke wie die Chinesen entarten, die seit Menschenalter keine Fortschritte gemacht haben, weil sie sich mit den Anwendungen der Wissenschaft begnügten und nie nach den Gründen dessen suchten, was sie thaten. Die Gründe machen die reine Wissen- leitung wirklich auf dem rechten Wege ist. in-dem sie mit dem Schwergewicht des starren Beharrens die immer verstimmter werdende Bevölkerung in Zuständen festhält, für die eben nur das Eine spricht, daß sie bestehen." Es klingt dies fast, wie ein wohlmeinender Rathschlag. Das Berliner Blatt legt es den Machthabern in Rußland nahe. Reformen durch-zuführen, durch welche dessen innere Zustände in einer Weise umgestaltet werden, welche eS dem Herrn Grafen Kalnoky unmöglich machen würden, sie als eine Schwäche Rußlands anzu-sehen. Und warum wünscht man dies in Berlin? Weil man auch dort nicht sonderlich ertaut ist von der Rußland betreffenden Erklärung des Herrn von Kalnoky. DaS genannte Blatt gibt diesem Mißbehagn deutlich genug Ausdruck, indem es mit einem Anfluge von Ironie be-merkt, Herr Graf Kalnoky habe das große Wort, daß Oesterreich-Ungarn einem Angriffe Rußland'S gegenüber nicht allein stehen würde, gelassen ausgesprochen. — „In diesem Worte" — fährt dasselbe fort — „sind die Knochen des pommer'schen Musketiers in sehr be-stimmter Weise für eine Politik einge -setzt, die auf einem mit Fußangeln über-säeten und höchst explosive» Boden zu agiren gezwungen ist." Zwar zollt die „Nationalzeitung" der Mäßigung und Besonnenheit der Orient-Politik der österreichisch - ungarischen Monarchie 'hre rückhaltlose Anerkennung, aber durch diese Anspielung auf die Knochen deS pommer'schen Musketiers gleichwohl klingt vernehmlich genug die Sorge vor der Verwicklung des Teutschen Reiches in einem provocirten Krieg. Wir dürfen dies den Deutschen im R.'iche nicht verübeln. Das deutsche Volk ist eminent friedfertiger Natur. Selbst der gewaltige Sieg gegen den französischen Erbfeind hat nicht vermocht, diesem National-charatterzug Abbruch zu thun. Das deutsche Reich geht gerne sparsam um mit den Knochen schast au». Die Chinese» haben zwar feit Jahrhunderten die Anwendung des SchießpulverS gekannt, aber die Gründe der eigenthümlichen Wirkung desselben, hätten sie darnach in der rechten Weise geforscht, würde die Wissenschaft der Chemie und Physik mit allen ihren zahl-reichen Anwendungen entwickelt haben. Dadurch aber, daß sie sich mit der Thatsache begnügten, daß Schießpulver explodire, und nicht weiter suchten, sind sie in den Fortschritten der Welt zurück geblieben, so daß wir dieses älteste und zahlreichste Volk nur für Barbaren halten. Und doch befindet sich unser Land in demselben Zu-stand. Wir haben aber Besseres gethan. Wir haben die Wissenschaft der alten W.lt genommen und haben sie bei allen unseren Bedürfnissen angewendet; wir haben sie wie den Regen des Himmels aufgefangen, ohne zu fragen woher sie kam, ja ohne auch nur Dankbarkeit anzuer-kennen, die wir den großen und uneigenützigen Arbeiten schulden, die sie uns gegeben haben. Und gleich dem Regen deS Himmels ist diese reine Wissenschaft auf unser Land gefallen und hat «S groß und reich und stark gemacht. Einem gebildeten Volke der Gegenwart sind die Anwendungen der Wissenschaft eine Nothwendigkeit. Unser Vaterland hat bisher damit nur aus dem Grunde Erfolge erzielt, weil eS gewisse Länder in der Welt gibt, wo die 2 feiner pommenschm Musketiere und will nicht ohne Noth in eine« Krieg gedrängt werden. Eine Garantie gegen diese Eventualität bietet jedoch die in seinen schlimmen innern Zustände» wurzelnde Schwache Rußlands mit Nichten. Auch wir sind der Meinung, daß der Friede Europas auf schwachen Füßen stünde, wenn er lediglich durch die innern Verhältnisse Rußlands verbürgt wäre. Louis Napoleon Hot dem König von Preußen den Krieg erklärt, weil die innern Zustünde Frankreichs dunkle Punkte aufwiesen. Solchen Auffassungen trat nun unser Minister deS Aeußeren vorgestern im Budget-Ausschuffe der Reichsrathsdelegation entgegen. „ES gäbe"', sagte der Herr Minister nach dem unS vor-liegenden von RegierungS-Organe» redigirten Berichte — „weder einen großen noch einen kleinen Staat. mit welchen die Beziehungen Oesterreich Ungarns nicht durchaus freundliche wären. Er betone dies in Betreff aller Staaten aus dem speciellen Grunde hier, weil seine jüngste» Erklärungen im Ausschusse der unga-rischen Delegation durch künstliche Interpreta» tionsversuche und Deuteleien, wie er es nicht anders nennen könne, in einer Weise ausgelegt werden wollen, als ob darin in irgend einer Richtung eine Spitze gegen einen einzelnen Staat, fpeciel gegen Rußland, enthalten gewesen wäre, was durchaus nicht in seinen Worten gelegen gewesen sei, da er die Beziehungen Oesterreichs zu Rußland als vollkommen normale und damit auch als freundschaftliche bezeichnet habe? denn wenn sie nicht freundschaftliche wären, könnten sie auch nicht normal genannt werden. Nicht minder, als bei uns, sei daS Fnedens-dedürfniS auch in Rußland, sowohl bei der Regierung, als auch, wie er ausdrücklich hervor-hebe» muffe, im Lande selbst ein vorherrschendes. Die Beziehungen der beiden Regierungen tragen in allen Fragen den Character des gegenseitigen freundlichen Entgegenkommens und der Minister sieht eben in diesem Verhältnisse eine der wich-tigsten Garantien, welche ihn zur Zuversicht berechtigen, daß der Friede für längere Zeit sichergestellt erscheine." Gerne schenken wir den überaus beruhigen-den Versicherungen des Herrn Grafen Kalnoky Glauben. Sie entsprechen dem tiefen Friedens-bedürfnisse und dem aufrichtigen Friedenswunsche der Bevölkerung Oesterreich-Ungarns und darum zweifeln wir auch nicht, daß dieselben in der Monarchie mit Befriedigung werden aufge-nommen werden. Doch kommt eS darauf weniger an. Die Hauptsache tst, daß man in Rußland und in — Deutschland die Ueberzeugung ge-winne, die freitagige Rede des Herrn von Kalnoky sei misverstanden worden. Ob die Nachtrags-Erklärung ausreicht, diese Ueber-zeugung hervorzurufen, kanu man heute »och nicht wissen, doch wollen wir es hoffen. reine Wissenschaft gepflegt worden ist und noch gepflegt wird, und wo das Studium der Natur für eine edle Beschäftigung gilt. Solche Länder sind aber selten, und diejenigen, welche der reine» Wissenschaft in unserem Vaterlande huldigen, müssen darauf vorbereitet sein, der öffentlichen Meinung in einer Weise gegenüber-zutreten, die viel sittlichen Muth verlangt. Sie müssen sich darauf gefaßt machen, von jedem erfolgreichen Erfinder verächtlich angesehen zu werden, dessen oberflächlicher Geist der Ansicht ist, daß das einzige Ziel, welches die Menschheit verfolgt, der Reichthum ist, und daß der. welcher daS meiste Geld erwirbt, in dieser Welt das höchste Ziel erreicht hat. Jeder versteht die Be-beutung einer Million; wie Wenige aber können einen Schritt nach vorwärts in einer wissen-schaftlichen Theorie begreifen, namentlich in ihren dunkleren Theilen. Und dies ist, glaube ich, eine der Ursachen, weshalb eine so geringe Anzahl von Mensche« sich einer Arbeit höheren Ranges in irgend einer menschlichen Beschäftigung gewidmet hat. Der Mensch ist ein geselliges Wesen und sein Glück hängt vielfach von der Theilnahme seiner Umgebung ab. Deshalb ist es auch selten, daß einer, der Muth hat, seinen eigenen Idealen im Widerspruch zu seiner Um-gebunq nachzuhängen. I» frühere» Zeiten stand der Mensch vereinzelter da, als jetzt und der „Peni^e Zöncht." Wnndschau. sMandatS niederlegn» g.j Der Abgeordnete Dr. von Schrey hat sein Mandat für den krainerischen Landtag niedergelegt. Diese Resignation erfüllt uns — so paradox es auch scheinen mag — mit aufrichtiger Genugthuung, denn wir sehen in ihr einen überzeugungstreuen Mann gegen die Purteidictate einer Jntereffen-Gruppe demonstriren. Dr. von Schrey zählte seit dem Jahre 1874 zu den hervorragendsten Mitgliedern des krainerischen Landtages; sein mannhaftes Auftreten zog ihm natürlich den vollen Haß der slovenischen Ma-tadore zu. Dieser Haß fand in der famosen Verisications-Affaire leine tragikomische Illustration. Bekanntlich wurden die Wahlen Dr. Schrey'S und Deschmann's mit sehr schleußigen Gründen angefochten. Dieselben wären auch sicherlich annullirt worden, wenn der Herr Lan-deSpiäsident seine Pappenheimer aus dem krai-nerischen Großgrundbesitze nicht gekannt hätte, wen» er nicht gewußt hätte, daß sie. falls er die Verisicatio» durchsetz.- und das Wahlprivi-legium des Großgrundbesitzes unberührt lasse, in die Laube der Wahlreform gehen würden. Dr. von Schreiy verzichtete j. doch auf die Chre, von Winkler's und der Slovenen Gnaden in der Landstube sitzen zu dürfen. Er war der Einzige, der die vor den Wahlen ausgegebene Parole; jede Aenderung der Wahlordnung un» möglich zu machen, einhielt, während die übri-gen soi-äissut liberalen Krainer wieder jene conciliante Halbheit, welche die Mißerfolge der letzten Jahre verschuldete, neuerdings zum Par-teiaxiom machten. Die GesinnungStüchtigkeit des krainerischen Großgrundbesitzes ergiebt sich am besten aus dem Umstände, daß die aus dieser Curie Gewählten ursprünglich flunkerten, nur darum im Landtage erscheinen und keine Ab-stinenz treiben zu wollen, weil im entgegenge-setzten F»tlle die Slovene» die Wahlordnung ändern würden. Nun, die Wahlordnung wurde geändert und gerade der Großgrundbesitz leistete Hebammendienste. Es geht eben nichts über die Consequenz! Welchen Eindruck ein solches Vor-gehen auf die Gesammtbevölkerung machen mußte, brauchen wir wohl nicht des Weiteren zu erörtern. Eine Partei, die so wetterwendig handelt, hat keine Existenzberechtigung; sie er-zeugt Hohn und Spott bei den Gegnern, und Aerger und Scham bei den Freunden. Dr. von Schrey hat durch seine Resignation der deutschen Sache in Krai» unzweifelhaft genutzt; bekannt-lich macht eine Schwalbe keinen Sommer, und wenn der Genannte auch auf seinem Posten ausgeharrt hätte, es wäre doch Alles gegangen, wie es der Regierung und in zweiter Linie den Slovene» gefällt. Die Zeiten sind heute nicht darnach angethan, daß die Stimme eines Ein- einzelne kam mit dem anderen weniger in Be-rührung. DaS war die Zeit, da die großen Bildhamrarbeiten, Gemälde und Dichtungen ge-schaffen wurden. Der Geist des einzelnen war freier, seinen eigenen Idealen nachzugehen, die Folge davon waren die großen und einzigen Werke der alten Meister. Heute verbinden Äsen« bahnen und Telegraphen, Bücher und Zeitungen jeden mit seinem Mitmenschen: anstatt daß sein Geist individuell und ein Ding für sich ist. wird er jetzt so von der Außenwelt berührt und hängt so von ihr ab, daß er sein eigenthümliches Wesen größteutheils eingebüßt hat. Wer früher geistig und leiblich auf der niedrigsten Stufe der Armuth gestanden haben würde, der mißt heute Band hinter einem Ladentische und weist mit vornehmer Miene das natürliche Genie an, wie es am besten seine äußere Erscheinung auf gleiche Stufe mit der eigenen bringen kann. Einen neun« Gedanken hat er nie gehabt, aber er kann wenigstens seine geistige Blöße mit Gedanken bedecken, die er anderen entlehnt hat. So bemerkt denn das Genie von früher, daß seine höheren Ideen zu hoch sind, um von der Welt gewürdigt zu werden: sein Geist wird zu der allgemein gültigen Form beschnitten; jeder natürliche Ausschwung wird unterdrückt, bis der Betreffende nicht höher ist als seine Mitmenschen. So wird die Welt durch den großen Verkehr 1883 zelnen irgend einen Einfluß, auch wenn sie von noch so gewaltige? Wuth der Argumente be« gleitet wäre, sich Gehör verschaffen könnte. Dem nationalen Chauvinismus läßt sich mit Ver-»unftgründen nicht beikommen. Für die Deut-schen in Krain ist es daher gegenwärtig voll-kommen nebensächlich, ob sie einen oder keinen Vertreter im Landtage habe»; nur daS mann-hafte Auftreten von Vertrauensmänner — und ein solcher war Dr. v. Schrey jederzeit — kann die Muthlosigkeit verscheuchen und die Apathie, die immer weitere Kreise zu ergreifen droht, bannen. sCommentare zu Riegers Ver» söhnungSreden.j Herr Slatthaltereirath Gerinan. welcher, weil eS der Tscheskiclnb nun einmal so will — im UnterrichtSaumsterium mit dem Referat über daS Volksschulwesen (auch das Deutsche!) betraut werden soll, hat, wie die „Reichenderger Zeitung" meldet, im böhmischen Landesschnlrathe nur tschechisch referirt und nur in dieser Sprache seine Anträge gestellt. Dem Wunsche der deutschen Mitglieder des Landes- -ausschußes, wenigstens die Anträge ins deutsche zu übersetzen, trat German stets mit der Er-widerung entgegen, er sei hiezu nicht verpflichtet und setze voraus, daß im böhmischen Landes-ausschuße nur Mitglieder sitzen können, welche beider Landessprachen mächtig seien. —In Brünn werden sämmtliche Berschleißer von Postwertzeichen gezwungen zwei Drittel ihres Borrathes an Werthze chen mit ychechischer Sprache anzulegen, trotzdem der Bedarf nach solchen ein ver-schwindend kleiner ist. sPanslavistische Umtriebe in Ungarn.] Wie neuere Nachrichten aus dem Neutraer Coniitate melden, treiben dort die Panslavisten ungestört ihr Unwesen. Der jüngst gewählte Oberstublrichter des Miavaer Bezirkes erhielt, weil er bei der Wahl den Candidaten der Panslavisten besiegte, einen anonymen Brief, in welchem ihm angeblich im Namen von 1600 Verbündeten mit Prügeln und Brandstiftung ge-droht wurde. Das panslavistische Blatt „Narodni Hlaßnik" findet, wie der „Nyitramegyei Köz-löny" behauptet, selbst in den Reihen des katho-lischen CleruS Gönner und Gesinnungsgenossen. DaS genannte ungarische Blatt mißbillig» es. daß die Behörden gegen die panslavistischen Hetzer nicht einschreiten, namentlich daß die Staatsanwaltschaft die oben erwähnte pansla-vistische Zeitung unangefochten gewähren läßt; es fehle daher den Behörden entweder der Wille oder die Macht zum Einschreiten. verflacht. WaS früher eine große und herrliche Landschaft war. mit Bergen, die über die Wolken hinausragte», mit Tiefe», deren Dunkelheit wir heute nicht schätzen können, ist licht und friedlich geworden. Die Tiefen sind ausgefüllt, die Höhe» aögetragen worden, wogende Kornfelder und rauchende Fabriken bedecken die Landschaft. Für den Durchschnittsmenschen ist die Aenderung eine Verbesserung geworden. Durch» schnittlich hat sich das Leben der Menschen be-haglicher gestaltet und ihr geistiger Zustand gegen früher gebessert. Wir vermissen aber die Kraft, welche von den Bergen ansging. Wir sind der Mittelmäßigkeit, des Fluches unseres Vaterlandes, müde. Wir sind es müde, unsere Künstler zu Miethlingen werden zu sehen, welche den Congreß bitten, sie gegen fremde Concurrenz zu schütze». Wir sind «S müde, unsere Landsleute ihre Wissenschaft vom Auslande nehinen zu sehen, und zu hören, wie sie sich dessen rühmen, daß sie die Wissenschaft in Reichthum verwandelt haben. Wir sind es müde, unsere Professoren ihre Lehrstuhle dadurch erniedrigen zu sehen, daß sie die angewandte anstatt die reine Wissenschaft pflegen oder sie müßig zu fi-iden, während die ganze Welt der Forschung offen liegt und sie achtlos am Wege säumend zu gewahren, während die Ausgabe des Weltalls ungelöst bleibt. 1883 Kraukreich. sJahresetat. — D i e Tonking- Affaire. 1 Am verflossenen Montage sind in Paris die Kammern wieder zusammengetreten. Der ihnen vorgelegte Iah-resetat sieht sich sehr trostlos an. ES ist nun erwiesen, daß es mit den französischen Finanzen schlechter stehe, als man meinte, ob-wohl die üble Finanzlage Frankreichs ein öf-fentliches Geheimniß ist. Trotzdem ist die Friedenspräsenzstärke des Heeres erhöht worden. Während Deutschlands Frieden-Normalstand ans 401.000 fixirt ist, hat man das französische Budget auf der Grundlage von 518.000 Mann angelegt; dasselbe beträgt 600 Millionen Francs! — DaS den Kammern vorgelegte Exposö über Tonking wiederholt nur Altbe-kanntes. Es scheint, als ob China ansinge, sich in daS Unvermeidliche zu fügen und Frank-reiche Souveränität über Anam stillschweigend hinzunehmen. Man hört wenigstens von ern» sleren Vorbereitungen des Reiches der Mitte nicht viel. Dasür haben die Dinge in Mada-aascar eine ernstliche Wendung genommen. Die Rathgeber der Königin rathen zum Kampfe gegen die gallischen Eindringlinge bis aufs Messer. Die radikalen Elemente in der Kam-mer halten fulminante Reden gegen das Ca- ! binet; aber von dem beabsichtigten Sturme gegen Ferry verlautet noch nicht viel. Der Anfang soll mit einer Interpellation über die auswärtige Politik gemacht werden. Hugtand. [Irische Propaganda.^ In England wird das Parlament seine Arbeiten im nächsten Monate wieder aufnehmen. Je nä-her die Wiedereröffnung rückt, desto eifriger wird die irische Agitation. Agraroerbrechen bilden wieder stehende Rubriken in den Londoner Blättern. In Wexsord hielten die Parneliten eine große Versammlung ab. bei welcher Michael Davitt von Neuem zeigte, daß die Home-Rulers vor nichts zurückschrecken. — Die Räumung Egyp-tens von den Truppen Großbritanniens ist zwar beschlossene Sache, aber sowohl Khedive als Sultan sehen zu ihrem Leidwesen die Ver« wirklichung dieses Beschlusses noch nicht. Frei-lich wird, richtiger soll General Wood im November 2000 Mann und im December den Rest der Besatzung nach England einschiffen. Rußland. [N i h i l i st i s ch e i. ] Die nihilistischen Umtriebe treten wieder in den Vor-dergrund. Es werden Verhaftungen einer großen Anzahl von Officieren in Odessa, Nicolajew und im Kaukasus gemeldet. Auch in Polen soll der Nihilismus zusehends zunehmen und dem General-Gouverneur Gurko viel zu schassen geben. Die Revolution in den Ostseeprovinzen tritt immer schärser auf. Trotz der Verhaftung ES hat feit Mcnschenaltern einige wenige Männer der Wissenschaft gegeben, welche das Natnrstudium für die edelste Beschäftigung ge-halten haben. Einige sind reich, andere sind arm gewesen; aber eins ist ihnen allen gemein-jam gewesen, die Liebe zur Natur und zu ihren Gesetzen. Diesen wenigen verdankt die Welt alle Fortschritte, die sich aus der angewandten Wissenschaft herschreiben, und doch haben sehr wenige in dieser Welt irgend welchen Lohn für ihre Mühe empfangen. Es wird aber in der Zukunft derer geben, vie sie in der Vergangenheit sich gefunden, und ihrer warten höhere Belohnungen, als je ertheilt worden. Wir stehen wohl auf der Schwelle der Wissenschaft und fragen verwundert, was wir drinnen schauen werden. Wir erklären die Bewegung des Planeten durch das Gesetz der Gravitation. Wie aber wollen wir erklären, daß zwei Körper, die Millionen von Meilen von einander entfernt sind, mit einer gewissen Kraft einander zustreben? Wir wiegen und messen die Elektricität »nd elektrischen Ströme mit derselben Leichtigkeit wie andere Stoffe. Haben wir unS aber der Möglichkeit genähert, zu erklären, worin die Electricität besteht? Das Licht macht wellen-sörmige Bewegungen, wissen wir aber, was sich bewegt? Hitze ist gleichfalls Bewegung, dennoch „Fnttsche Macht." einiger Brandstifter nehmen die Brände in Liv-land keine Ende. Im ganzen Czarenreiche lodert die Fackel des Aufruhrs; vielleicht ist dies die Veranlassung, daß man wieder einmal von der Einführung einer constitutionellen Verfassung spricht, die der Czar beabsichtige. Korrespondenzen. Graz, 29. October. (O.-C.) [C o m m u-n a l e S.l Seit 14 Tagen hat man hier mit der Aufstellung nnd Vernietung der Eisenbe-standtheile der neuen Albrechtsbrücke begonnen, in 14 Tagen dürfte dieselbe vollendet sein. Die Erwartungen jedoch, die man an diese Brücke als Zierde der Stadt geknüpft hat, die sind schon dermalen in kläglicher Weise zu Schanden geworden. Die Brücke wird der Stadt Graz — trotz der ganz enorme» Kosten — nicht nur nicht zur Schönheit und Zierde ge-reichen, sie wird ein höchst unästhetisches Mon-strum der Eisenbrückenbaukunst werden. Schon die Geschichte der Entstehung dieser Brücke ist ein eigenthümliches Bild von der Wirksamkeit unserer weisen „Wipplinger". Als man vor einigen Jahren den Nicolaiquai beim „Hotel > Florian" abwärts regnlirte. da wurde ausdrücklich erklärt, die Gemeinde mache die Mauern aus dem Grunde in so übermäßig soliden Quadern, um dieselben seinerzeit als Brückenkopf zu benutzen. Heute hat man die Mauern als untauglich befunden, die rie-sigen Quadern herausgehoben und durch Granit ersetzt. Als man zur neuen Brücke den caisso-nirten Mittelpfeiler erbaute, harten die weisen Wipplinger noch keinen definitiven Beschluß darüber gefaßt, welches System sie bei der Eisenconstruction annehmen werden, woraus Hintennach allerhand Schwierigkeiten erwuchsen. Bevor das gegenwärtige System adoptirt wurde, war eS für jede» Laien klar, daß die Brücke so beschaffen sein müsse, daß die Träger und Geländer jedenfalls kein Hinderniß für die Aussicht vo» der Brücke und über die Brücke bilden dürfen. Der Blick über Graz längs der Mur und von den Quais aus. ist unstreitig der schönste — — gewesen. Denn nun baut man eine fast 3 Meter hohe Eisen-barriöre, nach rechts nnd links jede Aussicht behindernd, — einen wahren Eisenkasten, der sür 3—4 Eisenbahnzüge berechnet erscheint. Die Gemeinderäthe, einige wenigstens, erkenn:« nun zu spät das wahrhaft Monströse deS Werkes und schieben die Schuld — der Bausection zu! Sitzen in dieser Section nicht Fachmänner, Ingenieure nnd Professoren, die das Alles hätten voraussehen müsse»? Man vergleiche mit dieser Eisenconstruction die der Eisenbahn-brücken, die bei fast gleicher Spannweite der Pfeiler doch ganz andere Lasten tragen, und wissen wir nicht, was sich regt. Der gewöhnliche Stoff ist etwas ganz Alltägliches; und dennoch, wer ergründet das Geheimniß feines inneren Zusammenhanges? Wie sollen wir also die wenigen, die sehr wenigen ehren, die trotz aller Schwierigkeiten ihr Auge fest auf das Ziel gerichtet hielten, und unbeirrt für die reine Wissenschaft arbeiteten, die der Welt ein höchst werthvolleS Geschenk gemacht, welches feine Früchte in unserer größeren Kenntniß des Weltalls und in dm An-Wendungen auf nnfer Leben getragen hat. wo-durch Tausende reich geworden und woraus je-der von uns Nutzen gezogen hat? Andere gibt eS, die mit aller Bequemlichkeit der Wissen-schaft obliegen könnten, die hinlängliches Gehalt und alles Nöthige zur Arbeit besitzen, die sich aber der Handelsthätigkcit widmen, in Gerichts-Höfen Zeugnisse ausstellen und noch viele andere > Dinge treiben, um ihre großen Einkünfte zu vermehren. Solche Leute würden achtbar sein, wenn sie den Namen Professor ablegten und den von Chemikern oder Ppysikern annähmen, die dazu da sind, daß lnan sie um Rath frägt. Man bedarf solcher Männer im Staate. Wenn aber Jemand, der an einem hervorragenden College die Stelle eines Professors ausfüllt und durch seine Fähigkeit und Thatkraft andere über-ragt, der Erklärer seiner Wissenschaft für eine 3 man wird zur Ueberzeugung koinmen, daß man hier ein Unbegreifliches geschaffen. Als man mit den Eisenarbeiten begann, hat man in einem instictioen Gefühl, daß die Bevölkerung zu früh den Kopf schütteln könnte, den Bau-platz sofort eingeplankt, damit Niemand etwas sieht, wie zur Zeit der Kaiserreise, als man den Auerspergbrunnen, diese Communal-Bar-bierschüssel, in einen Bauernhochzeitsbrunnen umformte, wobei der Platz während der Her-stellu«g der „Ueberrafchungen" auch umplankt wurde. Bis das neue Brückenmonstrum fertig ist, kann ich Ihnen vielleicht noch Einiges mit-theilen. Marburg, 29. October. (O.-C.) [Anton Payer, königlich siamesischer Be-a m t e r *j\] Am 26. October erschoß sich in Wien Anton Payer, kön. siam. Beamter. Er war geboren zu St. Andrä, im kär«thnerischen Lavantthale, im Jahre 1853, erreichte somit nur ein Alter von 30 Jahren. Payer war eine stattliche Erscheinung, ungewöhnlich lebhaften Geistes, ein guter Gesellschafter und gewandter Erzähler. Ueber seine Lebensschicksale machte er mir beiläufig folgende Mittheilungen: Nach-dem ihn sein Vater, der in Klagenfurt als Realschuldirector lebte, gleichfalls für das Lehr-amt bestimmt hatte, wählte er sich in der That diesen» Berufe, machte die Lehramtsprüfung aus Mathematik und Physik und fand an einer Staatsrealkchule in Wien, die nnter der Di-rection des als Physiker in weitern Kreisen bekannten Pisko stand, Bedienstung als Supp-lent. Doch nur ein halbes Jahr ungesähr ver-blieb er in dieser Stellung, dann spielte ihm die Liebe einen üblen Streich und es trieb ihn fort in die weite Welt. In Hamburg ließ er sich als Schiffsjunge anwerben, lernte auf der mehrmonatlichen Fahrt um Afrika nach Indien die englische Sprache und kam auf Umwegen nach Siam. wo er als Clerc in ein Handlungshaus eintrat und sich mit Eifer dem Studium der englischen Sprache ergab. All-mählig erwarb er sich auch einen Bekannten-kreis und einer auS demselben verschaffte ihm die günstigere Stellung als Geometer. Da geschah es, daß der Kaiser von Oesterreich dem Könige von Siam ein Geschenk machte, das erwidert sein mußte. Besonders wünschte man am sia-mesischen Hose ein kalligraphisch ausgestattetes Dankschreiben auszustellen. Payer bot sich als Kalligraph an und die Ausführung seiner Ar-beit gefiel so sehr, daß man ihn in die Kanzlei des Königs versetzte; daS mag zur irrthüm^ lichen Auffassung geführt haben. Payer sei Secretär des Königs von Siam gewesen. Da-mit war etwas, aber nicht viel gewonneu, da zu einer Earriere die Kenntniß der siamesischen Sprache und Literatur und namentlich auch Zeitung wird, so macht das ihm und seinem College nur Schande. Es ist das der Todesstoß für die Wissenschaft. Nennen Sie ihn bei seinem wahren Namen und er ist ein nützliches Mit-glied der Gesellschaft. Nehmen Sie dagegen einen Mann, der durch Beispiel und Lehre seine Wissenschaft pflegt, und wie verschieden ist das Ergebniß! Junge Leute, die in der Welt nach etwas ausschauen, das sie leisten können, sehen vor sich dieses hohe und edle Leben, und finden, daß eS etwas EhrenwerthereS gibt, als die An-Häufung von Reichthum. So werden sie dazu angeleitet, ihr Leben ähnlichen Beftrebun^n zu widmen, und sie ehren den Professor, der sie zu einer höheren Bahn geführt hat, als sie sonst möchten betteten haben. Ich möchte nicht, daß Sie mich mißver-stehen. Es ist keine Schande, Geld durch eine Erfindung oder sonstwie zu verdienen, oder eine wissenschaftliche Thätigkeit unter gewissen Um-ständen auf den Markt zu bringen. Äber die reine Wissenschaft möge das Ziel der Profcsso-ren auf den Lehrstuhl und so ausschließlich ihr Zweck sein, daß darüber kein Zweifel obwaltet. Ist unser Lebensziel der Reichthum, so wollen wir ehrlich unS mit Handelsangelegenheit beschäftigen und mit anderen um den Besitz des Geldes ringen. Wenn wir aber ein Leben wäh. len, das wir für höher halten, dann wollen 4 der vielverzweigten Landesgesetze unerläßlich war. Da hatte Payer Selbstverläugnung genug, da ein diesbezüglicher Privatunterricht ein Ding ist, das man in Siam absolut nicht haben kann, ein buddhistisches Kloster aufzusuchen und dort gemeinsam mit der zarten siamesischen Jugend sich in die siamesische Sprache und Cultur einweihen zu lassen. Er wurde Mönch, wie man ihn nur wünschen konnte und fand als solcher Freunde und Lehrer in Fülle. Nach etwa dreijährigem, strengen Klosterleben verließ er die Clausur mit einem Wissen aus-gestattet, gegen das es in Siam weder von Seite der dort ansäßigen Europäer, noch von Seite der Siamesen eine Eoncurrenz gab. Noch eine Europareise und dann wollte er Siam ganz als seine Heimat betrachten. Das Schicksal hat es anders gefügt. Ob. wie es scheint, wieder die Liebe ihm verhängnißvoll geworden, oder ob ihn die mißglückten Versuche, hier eine Stellung zu gewinnen, verdüsterten und in den Tod führten, läßt sich schwer bestimmen. Eine Hauptthätigkeit in Siam war für Payer die Nebersetzuug und Adaptirung europäischer Gesetze. Er selbst sagte mir, daß er wissen-schastlicheS Material? in solcher Fülle besitze, daß er wohl für mehr als ein Jahrzehent Arbeit genug hätte. Im verwichenen Frühjahr und Sommer hielt Payer äußerst beifällig auf-genommene Porträge in Marburg a. d. Tran, in Graz, Klagenfurt nnd Wien über Land und Leute von Siam, über den Buddhismus, über Metallindustrie in Ostasien zc. X. Kleine Ghroniti. [Arbeiter-Colonien.) Die von Deutschland ergriffene Initiative zur Gründung von Arbeiter-Colonien scheint auch bei uns in Oesterreich Anklang zu finden. So will der mährische Landes-Ausschuß demnächst einen Fachmann »ach Westfalen entsenden, um die Arbeiter-Colonie Wilhelmsdorf eingehend zu be-sichtigen und über Einrichtungen derselben Be--richt zu erstatten. Der LandeS-AuSschuß beab-sichtiget nämlich — behufs Verminderung der Vagadondage — in Mähren Colonien anzu-lege». |S t u d e n t« n t> t m o n st x a t i o n.] Die neue Universität war vorgestern der Schauplatz höchst bevauernSwerther Demonstrationen. Die-selben waren gegen den Herrn Professor voii Maaßen gerichtet, welcher bei den Studenten wegen seiner bekannten Rede über die Komensky-Schule misliebig ist. Die Studentenschaft hatte sich zu der ersten Vorlesung, welche Herr Hofrath von Maaßen im neuen Universitätsgebäude hielt, massenhaft eingefunden. Die Absicht gegen den miSliebigen Lehrer eine Demonstration in Scene ju setzen, lag klar zu Tage. Gleichwohl hatte wir uns demgemäß führen, den den Reichthum oder die Armuth hinnehmen, wie uns der eine oder die andere zufällt, aber uns weder durch diese noch durch jene von unserem Ziel abringen lassen. Der Unterricht nimmt vielleicht die Thatkraft vieler so in Anspruch, daß sie keine Wissenschaft-liche Arbeit thun können. Das alte Sprichwort aber sagt: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wenige Professoren unterrichten so viel oder halten so viele Vorlesungen, als die deutschen Professoren, die dennoch berühmt sind durch ihre durchdachten Aufsätze in den wissenschaftlichen Zeitschristen. Vorausgesetzt, ein Professor folgt hohen Idealen, so ist dennoch ein Wohlstand, wie ihn nur eine große Universität gewähren kann, nöthig, um ihm die vollste Entfaltung seiner Fähigkeiten zu gestatten. Und dies ist besonders ,n unserer Wissenschaft, der Physik, der Fall. In der Kindheit der Physik und Chemie konnten viele Versuche mit den einfachsten Mitteln angestellt werden. Wir finden Wollaston und Faraday als solche erwähnt, die zu ihren Untersuchungen fast nichts nöthig hatten. Viel kann auch jetzt noch mit den einfach-sten Apparaten geleistet werden, und nur den ganz Unfähigen wird der Mangel daran auf' halten. Dennoch steht fest, daß ' man sich auf allen Gebieten der Chemie und Physik nur dann „ptntföt Wacht » eS den Anschein, daß die Ruhe ungestört blei-den werde, zumal Herr Professor von Maaßen wiewohl nicht anders vorauszusetzen war. die Vorsicht beobachtete, der aufgeregten Zuhörer-schaft keinen Anknüpfungspunkt für die beabsichtigte feindselige Kundgebung zu bieten. Er leitete seine Vorlesung mit dem Wunsche ein, daß die Schwestersacultäten bald der juridischen in das neue HauS folgen mögen, damit das Dach des Hanfes sich über die ganze universitas littera-rum wölbe und fügte als zweiten Wunsch hinzu, daß von den schönen nur dem Streben nach Wissenschaft geweihten Räumen stets nur ein Gebrauch gemacht werde, welcher geeignet ist. den Ruhm Oesterreichs zu erhöhen, die Ehre der Univerfität zu wahren. Lautlose Still-! Da mit Einem Male erschallt ein X» zdar! Na zdar ist, wie wir zum besseren Verständnis bei-fügen müßen, ein tschechischer Beifallsruf — und im Nu erhob sich ein wahrhaft ohrenzerreißen-der Lärm. Alsdann leerte sich der Saal. Doch vor der Thür desselben tobte eS weiter, bis Herr Decan Professor Exner erschien, welcher durch gütiges Zureden die aufgeregte Studenten-schift beschwichtigte und zum Abzug bewog. Die tschechischen und clericalen Naderer, welche sich nunmehr damit besassen, hier in Wien für die Taaffe'sche Völkerversöhnung zu wirken. Hetzen nicht nur gegen die academische Jugend sondern u. zw. in höherem Maße — gegen den Decan Exner. Der präponderirende Einfluß, den die Organe der Reichsrathrechten auf die Handlun-gen der Executive ausüben, läßt vermuthen, daß diese Hetze nicht erfolglos bleiben wirb. [Ein Extempore und feine Fol-g e n.] Der Schauspieler Neuhoff (Graf Lazanßky), der jetzt in Klagenfurt engagirt ist, hat jüngst ein Extempore verbrochen. Nunmehr wendet sich die amtliche „Klagenfurter Zeitung" gegen deu exteniporirenden Schauspieler mit einem Briefe, in welchem sie ihm einen Versuch, durch Spendung von 25 fl. eine ausgedehntere Besprechung seiner Leistungen ,u erwirken, vorwirft. In einem Inserate derselben Zeitung kehren sich auch die Mitglieder des Theaters gegen ihren Kollegen und erklärt der Director. daß er Herrn Neuhoff entlassen habe. [Eine zeitgemäße historische F e st st e ll u n g.j ES galt bisher allgemein als feststehende, unerschütterliche Meinung, daß das bekannte Wort: „Wer nicht liebt Wein. Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein L-ben lang!" von Dr. Martin Luther herrühre. Doch dem ist nicht so. Wie der berühmteste Luther-forscher des Jahrhunderts. Professor I. Köslin in Halle, nachweist, findet sich in den gesammten Schriften Luther's nirgends und auch nicht ein einziges Mal dieser Spruchvers vor, auch nicht in den von Weimarer Hofprediger Joh. Auri-faber in den Jahren 1556 und 1565 heraus- frei bewegen kann, wenn man ein vollständiges Labotorium zu seiner Verfügung hat und Freunde besitzt, auf die man sich hinsichtlich der Kosten eines jeden Versuchs verlassen kann. Das ein-fachste Gebiet der Physik, die Astronomie, hat jetzt eine solche Vollkommenheit erreicht, daß nieniand erwarten kann, noch mehr darin ohne genügende Mittel eine Schaar von Gehilfen zu unterhalten, welch« die Beobachtungen und Berechnungen anstellen. Wir müssen das Gefühl von der Nothwen-digkeit der Untersuchungen und der reinen Wis-senschaft in unserem Vaterlande erwecken. Wir müssen eine so reine Hingebung an unsere Wis-senschaft zur Schau tragen, daß alle sehen, wir verlangen Geld, nicht damit wir ein Leben voll müßiger Bequemlichkeit auf Kosten der Wohl-thätigkeit führen, sondern um arbeiten zu kön-neu für das, was die Welt geistig und leiblich mehr fördern wird, als irgend etwas anderes. Was würde aus der Sternkunde ohne Stern-warte geworden sein ? Große, vollständig aus-gerüstete Laboratorien mit den nöthigen großen Einkünften, ihren Professoren und Assistenten müßten die Chemie ebenso schnell vorwärts bringen als die Astronomie Fortschritte gemacht. Könnte nicht Amerika mit der Errichtung eines solchen Laboratorinms vorangehen, oder soll eS auf anderer Länder warten? 1883 gegeben zwei Bänden der „Tischgespräche oder Tischreden" und auch nicht in den unedirten Handschriften in der Bibliothek zu Wolfenbüttel. Luther hat den Spruch niemals geschrieben nnd niemals gesprochen. Zum ersten Male kommt derselbe vor IOO Jahren in einem G»dicbt von JuliuS v. Voß (geboren 1768, gestorben 1832) vor. und es ist nunmehr historisch nachg-wiesen, daß er früher nirgends bekannt war [Schöne Erbschaft.) Der verstorbene Graf Barrande testirie seine Bibliothek nu Werthe von etwa zwei Millionen Franke«: serner seine Sammlungen (etwa 200.(10«) Gulden werth) dem böhmischen Landesmaseum. [T r i ch i n o s e.s An der Trichinose sind auf mehreren Dörfern bei Hatberstadt bereits 30 Menschen gestorben. [Fünf Mädchen v e r b r a n n t.j In einer Fcuerwerkskörperfabrik in Kingston ent-stand kürzlich eine Explosion, in Folge deren von den daselbst zur Zeit arbeitenden nenn Mädchen fünf verbrannten und die übrigen vier solche schwere Verletzungen davontrugen, daß ihr Aufkommen bezweifelt wird. [ H e k a t o m b e n. 1 Ju der Zeit vom 1. Juni bis Ende September hat die Polizei in Neapel 1640 Hunde eingefangen, von denen 1324 getödtet wurden. Welche Hekatombe! [H i m a l a y a - B e st eigu n g.j Der be-kannte Bergsteiger Mr. Graham. der sich ge-gcnwärtig mit Forschungen im Himalaya-Ge-birg? beschäftigt, ist am 2l. Oct. mit seinen Schweizer Führern nach Darjeeling (Indien) zu-rückgekehrt. Er mußte seinen wochenlang ver» folgten Versuch, den Kinchinjunga zu besteigen, aufgeben und erklärt, daß der Aufflieg von der südlichen Seite unmöglich sei; er erreichte jedoch den Gipsel eines anderen 24.000 Fuß hohen Berges. [Fortschritt der Civilisation.) Die Londoner Polizei wird jetzt, dem Gutachten der Polizei-Jnspectoren entgegen, dennoch mit Revolvern bewaffnet, um den Einbrecherbanden, welche die Metropol« unsicher machen, besser entgegentreten zu können. Die Bewaffnung er-folgt auf einen directen Befehl deS Ministers des Innern, Mr. W. Harcourt. [Ein frommer Gemeinderat h.) Der Gemeinderath von Charneux hatte den Beschluß gefaßt, seine Sitzungen mit Geret zu eröffnen und zu schließen. Dieser Beschluß ist aber vom Könige annullirt worden, da er dem Artikel 15 der belgischen Constitution wider-spricht, wonach Niemand in irgend einer Weise angehalten werden kann, den Handlungen unv Ceremonien eines Cultus beizuwohnen. [Stadtväter aus dem B a a n o.j In dem Städtchen Porto Longone auf der Mann nennt Amerika ein freies Land und doch ist es das einzige Land, wo eine direkte Steuer auf der Beschäftigung mit der Wissen» schast ruht. Wir meinen die Steuer auf fremde Bücher und Zeitfchriften. Man sollte glauben, daß Bücher in sremden Sprachen frei »ach Ame» rika eingeführt werden dürften, aber dem halben Dutzend Arbeiter zu Gefalle», welche deutsche Bücher, nicht wissenschaftliche, abdrucken, ist der amerikanische Verkehr mit jenem Lande abge» schnitten. Das ganze Weltall liegt vor uns und for-dert unser Studium. Die größte Arbeit der größten Geister hat uns erst einige wenige Perlen geliefert, und doch breitet sich der gren-zenlose Ocean mit seinen unerforschten Tiefen, die mit Diamanten und Edelsteinen ausgefüllt sind, vor unS aus. DaS Problem des Weltalls ist noch ungelöst, und das Geheimniß eines win-zigen Atnms ist uns noch verborgen. Das Feld ver Forschung öffnet sich bei jedem Schritt, den wir thun, immer weiter, und unser Geist füllt sich mit Verwunderung und Staunen über die Großartigkeit uud Schönheit, die sich uns zeigt. Sollen wir bei dieser großen Arbeit helfen, soll Amerika das Seinige dazu thun oder soll eS im Almosenhause der Welt leben? 1883 Insel Elba herrscht schon seit längerer Zeit eine Krisis im Gemeinderalh, und in der Casse eine — vollständige Ebbe. Die Longoneien halten deshalb beschlossen, gar keine Gemeinde-«rwaltung mehr zu wählen unD. ihre Sache Gott anheimzustellen, wie die Florentiner im Jahre 15^v mit ihrer sterbenden Republik ge-thau hatten. Als daher am 7. October die Wahlen abgehalten werden sollten, erschien Nie-mand an den Wahlurnen. Der königliche Dele-gat berief nunmehr die Wähler von Porto Longooe auf den 14. October neuerdings zu-summen, und diesmal erschienen dieselbe» zahl« reich und lachend, c»lS ob ihnen von oben eine glückliche Inspiration gekonnnen wäre. Noch an dem nämlichen Abend verkündigte die Fama der ganzen Insel, daß die Longoneser Wähler zwölf Gefängniswärter aus dem Strasbagno zu Gemcinderäthcn gewählt hatten. Man wird ungläubig den Kopf schütteln und lachen, ab>r ti ist absolut wahr. Die Abstimmung war voll-kommen geietzlich und giltig. und neben den vom Orte Capoliveri gewählten acht Gemeinde-rathen sitzen jetzt zwölf Gefängniswärter als Kollegen und bilden die Majorität im Gemeinde-rath. [In einem Volkstheater in Bar-celono] fanden sich vor Kurzem eines Abends nur einige Zuschauer ein. Der „Regisseur" trat vor, hielt in dem düsteren Raume Umschau und begann zu zählen: Eins, zwei, drei..... ». s. w. — Es sind zu wenig! schloß er. mit dem Resultat der Zählung unzufrieden, ich schlage den Herrschaften vor, daß wir in das Kaffee an der Ecke der Straße gehen und uns den Abend mit Billardspielen verkürzen! — Der Vorschlag ivurde belacht nnd acceptirt. Beiläufig erwähnt, herrscht in diesen» K»nsttempel der Georauch. daß vor Einlaß desPublicumS eine Hammelheerde durch das Parquet getrieben wird — um durch diese List die vorhandene» bekannte» kleinen Schma-rotzer 3u vertreiben, die durch ihr „bissiges" Wesen den reinen Kunstgenuß empfindlich zu stören vermögen. [Aus d e u» a m e r i t a » i s ch e n N o r d-»e ft e n.) Ein Correspondent der „Kölnischen Zeitung" schreibt aus dem amerikanischen Nord-«eilen: „Unvermeidlich ist hier wie überall in den entlegenste» Klüften und auf den einsam-sten Steppen der deutsche Landsmann, der wenig allerdings in den Bergwerken, häusiger in den Farmen und am häufigsten in den Lä-den. Bierwirthschaften und Schnapsbuden be-schaftigt ist. Eine ganze reizende Vertretung dieses deutscheu Landsmannes fand ich in» ; Postbureau zu Mardan, jenseits der Grenze »on Montana. Dort saß ein zierliches Weib-i chen hinter dem Schalter, redete mich mit ; deutsche» Worten an und sagte, als ich mich ! empsahl, in reizender pennsylvanisch-allemanni-scher Mundart: „Du muscht noch iu der Stove nebenan zu mei'm Schwiegervater gehe, der lonn arg gut deutsch schwätze." [Heilige R e c l a m e.s Maurice Bern-hardt, der Sohn der großen Sarah, scheint unter die Theaterdichter gegangen zu sein. Der London-Figaro" bringl die Mittheilung, daß »er junge Man» ein Drama geschrieben habe. Xssen Hauptrolle seine Mutter in konimender Saison in London zu creireu gedenkt. [Die künstlich gefärbten Blu» »en.s Auf dem Geburtstagstische stand ein lcpi voll blühender Veilchen von grüner Farbe; an Scherzgeschenk, daS sehr bewundert wurde und & „neu" großen Beifall fand. Der Spender Wir Merkwürdigkeit erregte jedoch noch grö-jnt Sensation, als et einen Strauß überreichte, kssen Blumen niemals vorher gesehen waren, denn in demselben befanden sich: grüne Gera-mim. grüne Vergißmeinnicht, grüner Flieder, Losen und Heliotrop von derselben Farbe. An-den Blumen, die sonst ein« weiße Farbe be-fyn, wie weißer Flieder, Camille, Gänseblüm-chen. Levkojen, erschienen gelb, andere waren kaun, wieder andere zeigten sich grün und kaun gesprenkelt. Außerdem waren Blüthen «ra Fuchsia dazwischen, die statt roth und weiß, zmnc. gelbe und blaue Farbe besaßen. Trotz der Mannigfaltigkeit der Färbungen hatte sich „Attisch« Macht." der Künstler nur ein und desselben Mittels be- dient, dieselben hervorzurufen, und zwar benutzte er eine Mischung von 10 Gramm Schweseläther und 2 Gram», Salmiakgeist. Man kann die Blumen in diese Mischung eintauchen oder sie mit derselben betupfen, wozu man sich eines Pinsels bedient, um die merkwürdigsten Fär-billigen natürlicher Blumen zu erhalten. Durch stellenweise» Betupfen erhält man gesprenkelte Blumen. Auch genügt eS. die Blumen unter eine Glasglocke z» legen, in welche einige Tropfen der Mischung gegossen wurden. — ES empfiehlt sich, die Procedur wegen deS AethergeruchS im Freien vorzunehmen. — Brennendes Licht darf nicht in die Nähe deS AetherS gebracht werden, da die Dämpfe deffel-be» sich leicht entzünden. [Aus d e r P e »s i o n.] Professor (vortragend) : Der Lehre Zoroasttrs hängen noch heute die Parse» an; sie sind also Feueran-beter. — Camille, Sie blicken so zerstreut, was habe ich vorhin gesagt? — Camille: Die Parsen sind — sind feurige Anbeter. [Die neuen Wappenschilder in A g r a ms Ein Croat: Haft du gesehen, daß zweisprachige Amtsschilder sind worden ersetzt durch andere ohne Unterschrift? Der andere: Ist ärgerlich. Hätte müssen sein kroatische Umschrift. Der eine: Irrst Dich Bruderherz; bedeutet Anerkennung des SlaventhumS ohne jede Umschrei» bung! [„D e nehmen m e r!"] Mayer: „Mein liebes Kind, Sie suchen wieder einen Dienst und haben in der kurzen Zeit von 14 Tage» drei Herrschaften gehabt?" — Dienstmädchen: „Ja, gna Herr, ich hatte das Unglück, daß jedesmal kurz »ach meinem Diensteintritt die Frau starb." — Mayer (zu seiner Frau): „Adele, de nehmen mer!" [Zweierlei P o e t e n.j Asmus (der Dichter Claudius), befragt, worin der Unter-schied zwischen ihm und Klopstock liege, da beide doch Dichter seien, soll geantwortet haben: „Klopstock spricht solgendergestalt: „Du, der du weniger bist als ich und dennoch mir gleich, nahe dich mir und entlade mich, dich beugend, von der Last des staubausathmenden Kalbfells". Ich dagegen sage nur: „Johann, komm' und zieh' mir die Stiefel aus'" Deutscher Schutverein. Marburg, 30. October. Für die Schule in Roßwein wurde» von einem Ungenannte» in Graz, der sich als „weißen Raben" betitelte, fünf Gulden eingesandt. Möchten nur mehr solche weiße Raben in Untersteier zu finden sein, die Schule in Roßwein könnte sie um so eher ^rauchen, als die schwarzen Raben um so feindlicher gegen dieselbe vorgehen. Eine hervor« ragende Besitzerin in der nächsten Umgebung von Roßwein erklärte auf eine an sie gerichtete Bitte um eine Subvention zum Schulbaue, daß sie für eine religionslose Schule nichts gebe — eS läßt sich leicht denken, wer ihr das einge« flüstert hat. Jiocatez und Arovinciates Cilli, St. L5.768, 25.796 und 35.433 fl. Die Gesammtzahl der Taxpflichtigen im Jahre 1886 dürfte sich in Wien auf 21.000 beziffern. Die Kosten, welche der Eomune Wien in Durch-sührung des Militärtax-Gsetzes vom Jahre 1880 erwuchsen, betrugen im Jahre 1880 — 25.000, im Jahre 1881 circa 27.000 und dürsten im Jahre 1886 — 32.000 fl. betragen. Bei Entgegen-halt dieser Ziffern zu dem geringen Erträgnisse der Taxen, welche allerdings voll in den Staats-schätz fließen, während die Auslagen die Comune allein tragen muß. ist letztere bedacht entweder eine eventuelle Aufhebung des Militärtaxgesetzes zu erwirken, oder einen Modus zu finden, durch den ihr hinsichtlich der Kostenfrage eine wesent-liche Erleichterung gebracht wird. Es sei hiebei bemerkt, daß die Comune Wien zur Bewäl-tigung der Mehrarbeiten, die ihr in Folge des Militärtax-Gesetzes aufgebürdet wurde,,, be-müssiget war, ein eigenes Militärtax-Departement zu creiren, dessen Leitung einem MagistratSrathe übertragen ist und dem ein MagistratSsecretär zur Seite steht und derzeit 13 Diurnisten zur Dienstleistung zugewiesen sind.Außerdem mußte eine besondere Abtheilung deS ConscriptionS-AmteS, nämlich eine Militärtax-Casse zum Empfange der eingelaufenen Beträge activirt werden, welche aus einem Vorstande und vier Cassenbeamte» besteht. — Von der Arbeit dieses Amtes läßt sich ein annähernder Begriff machen, wenn man erwägt, daß in diesem Jahre bereits 5000 Executionen zur Einbringung der Militärlaxe eingeleitet wurden. .ZXntsche Wacht 1883 [Die Unsicherheit om Land e.s Man schreibt uns auS dem oberen Sannthale unter dem 29. October: Wie wir uns erinnern war es seinerzeit in der Landeshauptstadt Graz gebräuchlich, daß wenn ein aus einem Verseh« gange begriffener Priester bei der Hauptwache vorbeikam, derselbe von einem Unterofficiere und zwei Mann der Wachmannschaft bis an sein Ziel begleitet wurde. Es war diese Beglei-tung sozusagen eine EhreneScorte. Eine ganz andere Escorte mußte sich aber der Caplan von St. Paul bei Pragwald, Sonntag den 22. d.. Nachts auf dem Versehgange zu jenem Bauernburschen aus St. Lorenzen gefallen lassen, der in dieser Nacht — wie auch Ihr werthes Blatt bereits berichtete — zwischen den Orten St. Paul und St. Lorenzen von einigen Bauernburschen aus Scheschitz, die sich zu jener Zeit überdies schon wegen verübter schwerer körPer-lichen Verlegung in Untersuchung, wenn auch noch auf freiem Fuße befanden, fast zu Tode geprügelt worden war. Dies« Escorte bestand nämlich aus zwei mit Mistgabeln bewaffneten Bauern, die den Geistlichen abholten, um einem eventuellen erneuerten Ueberfalle der tobsüchti-gen Buriche zu begegnen. — Wann wird sich endlich unsere Strafgesetzgebung aufraffen zu anderen energischen Mitteln gegen diese immer häufiger vorkommenden rohen Gewaltacte und Verbrechen, vor denen fast Niemand mehr» na> mentlich aber an Sonn- und Feiertagen auf offenem Wege sicher ist, zu greifen. [Verbrannt.^ Das zweieinhalbjährig« Kind der Grundbesitzerin Antonia Dittingen in Obergegenthal, spielte am offenen Herde mit dem Feuer, dabei qeriethen die Kleider in Brand, und ehe Jemand zu Hilfe eilen konnte, war die Kleine bereits mit Brandwunden bedeckt, an deren Folgen sie bald den Geist aufgab. [E r u i r t.j Der HandlungscommiS Michael Wostmer. welcher seinem Dienstherr» Ferd. Jva-nusch in Pöltschach 135 fl. entwendet hatte, wurde in Dreikönig, Bezirk St. Leonhard, ausgeforscht, von der Gendamerie arretirt und dem Gerichte eingeliefert. [S t r e i f u n g.^ Gester» wurde von Seite des Stadtamtes eine Streifung in der nächsten Umgebung CilliS angeordnet und vornehmlich die diversen Scheunen, die gar so gern als Nachtquartiere benutzt werden durchsucht. Hie-bei wurden zwei Frauenspersonen und zwei verwahrlose Knaben ausgegriffen. Dieselben wurden heute bereits verschoben. [D i e b stä h l e.s Dem Grundbesitzer Franz Randelzu St. Peter im Sannthale wurde nach Ein-brechen der Hausthüre auS versperter Truhe eine werthvolle Eylinderuhr gestohlen. — Ein bedeutender Einbruchsdicbstahl wurde weiterS bei der Keuschlerin Agnes Walisch in Liboje verübt. — Dem Besitzer Deschelag in Torok. Bez. Tüffer, wurde eine mittelgroße rothbraune Stute gestohlen. Hingesendet.*) MION bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Hasten, Halskraakhelten, Magen- und Blaaeakatarrh. PASTILLEN (Verdainmuareltchen). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen). ♦) Für Form uitb Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. AotkswirthschaMiches. [Zur Verstaatlichung der Eisen« b a h n e n.s Wenn man von der Elisabeth-West-bahn absieht, für deren volle Verstaatlichung im GesetzeSwege bereits prägnante Bestimmung«» vorliegen, so steh«n jetzt die Verhandlungen mit der Kaiser Franz Joses-Bahn in nächster Linie; allein hier scheinen Leistung und Gegenleistung im Augenblicke noch nicht in daS nothwendige Gegengewicht gebracht worden zu sein, und so ist es ebenso möglich, daß dieS rasch geschieht, wenn die bei jener Gesellschaft maßgebenden Factoren ihre Ansprüche zu beschränken wissen, als daß die Erledigung längere Zeit dauert, da die Regierung sich nach keiner Seite hin in ihrer Action zu einer Beschleunigung bestimmt sühlcn kann. WaS die Kronprinz - Rudolsbahn anbelangt, so ist dieses Unternehmen ohnehin in staatlicher Verwaltung und die staatliche Autorität dadurch in der Lage, unter Wahrung der staat-lichen Verpflichtungen auch den wirthschaftlichen Bedürfnissen der Bevölkerung volle Rechnung zu tragen und gleichzeitig seines Unternehmen auf eine gefunden^ Basis zu stellen. Hier steht somit die TranSaction in Bezug auf eine volle Ueber-»ahme der Bahn in das StaalS-Eigenthum noch in weiter Ferne, und liegt eS in den Händen der Regierung, sich den Zeitpunkt hierzu zu wählen, der ihr am geeignetsten erscheint. ÄUS dem Amtsbültte. Kundmachungen. Curatel-Berhä»-gung über Ursula VcikS ob Wahnsinnes. Eu-rator Martin StepiKnek, Grundbesitzer in Jan-kova. St. del. BG. Eilli. — Enratell-Berhän-gung über die Grundbesitzerstochter Maria Holz aus Mauthdorf wegen Wahnsinnes. Eurator Anton Domainko BG. Oberradkersburg. — Verzehrungssteuer - Pachtverhandlung am 31. Oct., Vorm. 10 Uhr. in den Sectionen Lei-terSberg. St. Georgen a. d. Pößnitz. Wurm-berg, Oberwellitschen, Straden für 1884 ev. 1885 und 1886. Finanz-Bez.-Dir. Marburg. Erledigungen. LehrerSstelle in Go-nobitz. Termin 15. November. B.-Sch.-Nath Gonobitz. — Evideuzhaltungs - Geometerstelle sür Steiermark. Termin binnen 14 Tagen von» 16. Oct. an. Finanz-LandeS-Tirection Graz. — Amtsdieuergehilfenstelle. Termin bis 12. No vember. Kr.-G. Leoben. — Schiffsbau-Eleven mit 600 fl. Adjutum. Termin Ende December l. I. Reichs-Kriegsnlinisteriunt (Marine-Sec-tion) Wien. L i c i t a t i o n e n. 3. exec. Feilbietung der Realitäten des Jacob und Rosalia Marko in der K. G. Perincen. Schätzn,. 6481 fl. und 4082 fl. am 29. Oct. BG. Marburg l. D.-U. — Der Theresia Perko in Pettau. Schäyw. 6442 fl. am 3. Nov. BG. Marburg l. D.-U. — Der Antonia Hajek. Kr.-G. Georgenberg. Schw. 2220 fl. am 3. Nov. BG. Marburg l. D.-U. — Des Auto» Sernko. Kr.-G. Ober-walz. Schw. 4291 fl. 75 kr. am 3. Nov. BG. Marburg l. D.-U. — Des Amon und Bar-bara Sa^adin in Hoscheiz. Schw. 1030 fl. am 7. Nov. im Reassumirungswcge. BG. Wind.-Feistritz. — Des Math. BorauKek in Pleschi-wetz. Schw. 665 fl. an, 28. Nov. BG. Schön-stein. — Relicitation der Realität des Adam Bestellak in Peilenstein. Schw. 200 fl. am 2. Nov. BG. Drachenburg. — Freiwillige Feil-bietung der Bergentität - Limberger - Lehens-Eomplex. Ausrnfspreis 50.000 fl. am 3. Nov. Landesgericht Graz. Erinnerungen. Berjährungs - Aner-keunung und LöschungSgestattung von Förde-ningen und Rechten nach Margaretha Peiauciö, Georg Trabant, Matthäus Kostevc, Freiin v. MoSkon. Tagsatztlng am 20. December. BG. Rann. — Nach Michael und Maria Schunko. Tags, ani 3. Nov. BG. RadkerSburg. — Nach Maria. Anna und Ursula Wimpolsek. Tags, am 22. Nov. BG. Rann. — Nach Agnes. Maria und Franz Krainc. Tags. 12. Nov. BG. Pettau. — Nach Kunigunde TrinkauS. Theresia Jlsching. Maria Poschgan und Helene Poschgan. Tags, am 21. Nov. BG. Marburg l. D.-U. Angekommene Zsremde. Hotel „Erzherzog Johann". Guido Freih. v. «ül>eck. k. k Statikalter. Otto Ritter v. Fraydenegg. k. k. ««»iikscommifsär, Fr. Ho-chenburger. k. t. Lberbauratb. sämmtl. ötnj. Schaiser Ritter v SchäfferSseld. k- l 0 orftt. Ähgcnturt- Jtloi« Krebs, WutJbef., f. Frau Ffinffirdien Carl v Weynier. Privat. Fiume. I A. Stenchly. Privat. London. (Iarl Neufeld. Wervbes, Fr. vtt. «aufm.. Ios. Ader. Fabri. lant. I Su»mann. Privat Carl Freylag. .«aufm. W. Atlas. Reisender, sämmtl Wien. Io!> Richter. Verwalter, Marburg. I. Schirme!, Äaufm.. Sachsen, Aug. Kaftner. Wertsbeamter. Ferlach. Jod- Wolfbauer. Realitätenbes., Stainz. Alex. Spitzer. Geschäftsmann. Komorn. Hotel „Koscher." Cd. Filter. Hutsabrikant. I. v. Secenbors, Priv., Gra». Rod Maybl. Kfm. Biünn. AI Töpfer, «aufm., Budapest. Ant. Schuichel. Wachmspector, Grabisea Luka. G Preiß. C. hostnig. G. Mikich. A Weh«l^ B. Singer. F Ruzicka Kaufleute: M. Maletz. R>ns.. E». Prwi. Privat, s. Wien. SB. Percchlin. Hutm., Lausen A. Machoriiich. Hausbef.. Polifchach. B Rardini. Kim., Brück. F. Sichler, Kim., Mannheii». C. Wnaer Reit Trieft. H. Mojchet. Privat, W-Landsberg St'. «ova> i/ .vandtlSm.. Jasta. Z. «raui. «im. Wien. Joh Wolf. Caplan, Leutsch. Hotel Elefant. Irene Äaftelliy, Be,irtsrichteisw,tive. f. Fan, Lai° dach R. C- Heiter. I. Wieble, Private: Ios Wen'ek. Reit-, Edm aSler. Hauptm.. Gattin, imtl. Wien. L. Haller, Kim., BrSnn W Smelal. Hauptm.. Dr. V. Neumeier. Advoeat. Graz. H. Heymann. Privat. Carl Lautmann. Reis, Paris. W Hanmann. Holib Atiram. M. Wolf. Kimeqaitin. s. Tochter, Preßburq. Carolme Weigelmann, Private, Trieft. Hotel gold. Löwe. Dr- Georg Mor Ranier, k. k. Gewerbe.Chemiker, «. Schrap, Priv., s. Fr.. Wen H G»»i, Reis., Bayer«. tiourse der Mener Börse vom 31. October 1383. Goldrente .......99.10 Einheitliche Staatsschuld in Noten 7S.65 „ „ in Silber . 79.15 Märzrent« 5"/.........93.20 Bankactie» ..........839.— Ereditactien...............282.— London wista.......120.05 ^iapoleor.d'or ......... 955.— f. f. Münzducaten........ 5.71 lüü Reichsmark.........58.95 Frachtbriefe mit oder ohne Unterschrift, zu haben bei Joli. Kakuscli, Cilli. BBBS2 Dr. Behr s ;en, Miarane, Isckia», ftrra;« * nnd Stückenmarksckmerze«, Epilepsie, Lädmungr«,Sckwä- i-KAK- chezustände u. Pollutionen bci?abrre. Ferner wird Dr Bebr's Rerven'Crtraet mit bestem Er-iolqe angewendet geaen: Gickt und Ndeuma« tismus, Äteifbei» ver Muskel», KelenkS» nnd Muskel • Rheumatismus, nervösen Kopfschmerz nnd Ohrensausen. Dr. Behr'S Nerv.n-Cnract wir nur äußerlich angewendet. Prei! einer Flasche mit genauer Gebrauchsanw.: 9o Kr. ö. ||'. $aup;»rricndungff-?enot: mivgqni«, R -Oest.» in Julius Bit»«er'S W. A»«thelt. Depot in in drn A»otdete»:I. Äup» ^ ferschmid; Ad. Marek. NB Reim Ankaufe diese» Präparates wolle bas P. T. Publikum stet* daraui achten, daß jede Flasche auf der äußeren Umhüllung beige-brückte vchusmarte führe. 649—25 1883 ZX-tsch- A«ßt." 7 m LUXUS-PAPIERE & KARTEN. 1!|—, ZEICHEN- & SCHREIBVORLAGEN, f ÖO t (r — GROSSES PAPIER LAGER. Reichhaltigste Auswahl feiner Briefpapiere in eleganten Cassetten, stets (las Neueste. Briefpapiere und Couverts mit Monogramm. Stickpapiere, Schnittzeichenpapiere, Pauspapiere &c. Kanzlei- & Conceptpapiere in allen Formaten und Qualitäten zu billigst angesetzten Preisen. Closetpapier nach Dr. Listing's Vorschrift aus Alpenkräutern bereitet. 1 Packet (1000 Bl.) 70 kr. Papierdüten & -Säcke. (Zu Fabriks-Preisen ) Niederlage von Geschäftsbüchern aus der Fabrik von F. Rollinger in Wien. Einschreib- & Notizbücher. Reichhaltigen Lager von Schreibmaterialien. Stahlfedern, Federhalter, farbige und schwarze Bleistifte, Tinten- und Schreibzouge, Siegellacke, Falzbeine, Lineale, Faulenzer, Löschpapier &c. &c. &c. Die Herren Studirenden mache ich darauf aufmerksam , dass ich allen Schulbedarf in vorzüglichster Qualität am Lager habe: alle Arten von Theken aus schönstem, starken Kanzleipapier, Tusche, Reissnägel, Reisszeuge, flüssige und feste Farben, farbige Tinten &c. &c. Grosse Auswahl von Copier- 4 Schreibiintcn aus den renommirtesten Fabriken des In- & Auslandes. Fabrikspreise. o m o tn LEIHBIBLIOTHEK 3000 Bände alter und neuer Autoren. BUCHDRUCKEREI Kataloge gratis & franco. 5IJOHANN RAKUSCH.C1LL1 - - (ZEITIJNGS ADMINISTRATION» 'T Coulante Bedienung. Billige Preise. IlZKITUNGS-ADMINISTRATION) 6 HERRENGASSE 6 Druckarbeiten aller -Ajrt werden schnell und zufriedenstellend geliefert. MercMiuUU Nr 11cksorten auf gutem Papier — Briefköpfe, Facturen, Couverts, Adress- & Geschäftskarten — werden billigst berechnet. L1 nach freier Schriftenwahl, auf feinem weissen, buntem oder Goldschnittpapier. Auch in eleganten Cassetten. Eil- und Frachtbriefe mit Bahnstempel, mit oder ohne eingedruckter Unterschrift. Reiehhaltiger J Probenummern gratis und franco. Zeitungs -Verlag: „Deutsche Wacht" mit „Unterhaltungs-Blatt*. Erscheint jeden Donnerstag nnd Sonntag morgens und kostet incl. Postporto: vierteljährig fl. 1.60, halbjäh-jährig fl. 3.20, gänzjährig fl. 6.40. „Kmetski prijatel". „Der Kauernfreund". Mit der landw. Beilage „Gospodarstvena pri-loga". — Erscheint am 2. und 4. Sonntag jeden Monats und kostet incl. Postporto: halbjährig 80 kr., ganzjährig fl. 1.50. IM8E finden in diesen beiden Blättern die weiteste u. wirksamste Verbreitung und werden billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Rabatt nach Uebereinkommen. — Inserate nehmen alle Annoncen-Expeditionen an. Cd I STEMPELFARBEN MIT&0HNE0L.llO?l FARBENKÄSTCHEN. AQUARELLF.ljjfOl .,Pe«tsch« Macht." 1883 G-örzer 2«£a.roxiL, Mortadella, hochfeinen Oorgonzola, Imperial, Liptauer and Ementluiler Kiike, »Vcueit Caefur, QsiQü Häringe, neue Sardinen und Rossen 509—1 empfehlen bestens WAilAHi» ck> f BUiä, ll*U|lt|llUt/. «I* PoHtlCHKKr. Paradeiser Mo«t. Vorzüglich guter süsser Paradeiser Host ist im Ansschanke bei der „g-r-0.ri.ezi. TX7"le»e". Liter 28 kr. 603—2 Höhe 48", 50", 52" billig zu verkaufen. eo-2-3 Marburger Bicycle-Club. iscbi J Z iiuuujuuuu uuuiuuuuiimui, einnathig. 67 Cm. hoch, direct von Petersburg, zu haben bei Joli. Jclloiiz. Cilli. 'liiilillijilHhuiliiliithiiiHiUii.lit, s such stabile V»tr»lw für «n>virU wrrdcn habe Provl»ioi> lUu.ruil eugajrirt. Offerte mit Kesereusea an „G S." po*t« renUiiie (iru. j S neuester Gattung, in stylvollen Blumen und orientalisch«» Dessin« von den einfachsten bis elegantesten, nnd zwar in Naturell. Ulanz, matt, floM, Velour, Leder and Stoff-Imitationen, mit passenden Plafonds wie anch allen hiezu nöthigen DcCo-rations - Gegenständen. Ancmpfehenswerth für Wohnungen, Hotels. Cafe's etc. in grösster Auswahl bei UmMH GRAZ, Landhans. gM- Tapeten-Musterkarten stehen zu Diensten. Knstenüberschläge nach Bekanntgabe der Dimensionen, bereitwilligst. 287—9 « f ilii v.-rrr.?:;.. . .... . — !zvN>,. in grosser Auswahl ''Sl | v.-T :.T* .** i~..£......"...a Johann Rakusch in Cilli HorreiiKn^e Xr. « | I »k eKRSIIAM" Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in London. Filiale für Oesterreich, Wien, Giaeliwtrasse 1, im Hause der Gesellschaft Rechentüchafteii Uerieht «oni I. Juli IK>0 hin Ind. SO. Juni 1881. Activa ........T. .TXT. . . . VT. . .. . . fc 74.j«^«5.-- Jahreseinkoramen aus Prämien und Zinsen................. . » i4t88b.494.80 Auszahlungen lar Versicherung*- und Rentenverträge, Rftckkänfe etc. seit 1848 ..... 117,896.639.80 In der letzten rwülfmonstlichcn Geschäftsperiode und bei der Gesellschaft für...... 59,712.005 — neue Anträge eis gereicht, wodu-eh der Gcsammtbetrag der in den letzten 28 Jahren eingereichten Anträge »ich auf wehr als.................,1.063,400.000'— Tom 1. Juli 1*81 hin Incl. SO. Juni 1**2. ............................................fr. 79,868.882.80 Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen . . ..................... 15.412.821 75 Auszahlungen für Versicherungs- und Rentenverträge Rückkäufe ctc. seit 1848.....„128,300.000 — In der letzten zwölfmunatlichen Geschfiftsperiode wurden bei der Gesellschaft för . . . . „ 67,185.575,— neue Anträge eingereicht, wodurch der Gesammtbc trag der in den letzten 29 Jahren eingereichtem Anträge sich ans mehr als .................. 1.130,500.000-— •tollt. . Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien-Versicherungen auf den Todesfall mit 80 Percent Gewinnanteil oder auch ohne Antheil am Gewinn, ferner gemischtes und auf verbundene Leben; schliesst Renten- und Ausstattungs-Verträgc ab; gewährt nach dreijährigem Bestehen der Policen den Kuckkauf für Polizen auf Todesfall oder gemischt, welche liiezu berechtigt ind, oder stellt fUr Polizen auf Todesfall nach dreijährigem und för Aussteuer-Versicherungen nach fünfjährigem Bestehen reduzirte Polizen aus, fUr welche dann keine weiteren Zahlungen zu leisten sind. 64—12 LProspecte und alle weiteren Ausschlösse werden ertheilt durch die Herren Agenten und von dem® (ieuci-nl-Atcntcii für Iiralu nnd Südutelermark. Valentin Zeschko, 84_12 Triester-Strssse Nr. 3 in Laibach. J. findet dauernde Be«ehSftigung in .1, i Lx ii. :iiHiiniuniHiiiHiiiiiinn/iiiui xL Ein kleines nett möblirtes Zimmer ist mit oder ohne Verpflegung *elir Mllig zu ver-miethen am Hi«uj»l|ili>tz Kr. 2. II. Stuck, links aber den Gang. 603—1 Ein Mentschikoff wurde im Theater gefunden. Abzuholen beim st iidt.. Aiiil-iiti'-ner.. f Oiil—1 Ein nett möblirtes Zimmer sonnseitig gelegen, ist billig zu vei geben TtK'Utci'aruMMe Sr. 5*4. DAS BESTE ^gareUen-Pap^ LE HOUBLON Französisches Fabrikat VOR NACHAHMUNG WIRD GEWARNT!!! Nur ächt ist diese* Cigaretten-Papier, A wenn jedes Bim den Stempel LE HOUBLON enthält und jeder >tb Carton nut der untenstehenden Schutzmarke und Signatur versehen ist. I 5 7 P.-rp? Ju Jiraeet CAWLEY » HENRY, il.unige t alnluallu.PARIS au« ftbnantt irerou» a« "srjvei ! Coul.or SbU 1'l.ißC ou Mal» sup^rtc«^ Nr. 2900. Kundmachung. Die EinHebung deS städtischm Bodeo-zinseS ^Standgeldes) sowie des Gemeinde-zuschlage« von eingeführtem Bier und ge-brannten Flüssigkeiten wird auch für das Jahr 1884 im Wege der Verpachtung hintaa-gegeben. Im laufenden Jahre betrug der Pacht zinS vom Standgelde . . 772 st. 8l) kr. und vom erwähnten Ge- meindezuschlage . . . 347 fl. 20 kr. Zusammen . 1120 fl. — kr. Unternehmer werden eingeladen, ihre Offerte bis längstens 20. November 1883 bei diesem Stadtamte, woselbst die näheren Bedingnisse und die Tarife eingesehen werden können, zu überreichen. Stadtamt Cilli, 28. October 1883. Der kaiserl. Rath und Bürgermeister: 600-2 Fr. Meckermann.