W^M V er e i n i gte Laiba ch c r Z e i t^OMg. N«, 72. ^M" Dienstag den 7. September iLig. Innla n d. Angekommene Schiffe inTricstvom 16. bis 2o.?lug. "^>as österr. Dampfboot,, Kaiserinn Caroline,. von Venedig in 19 Stunden, mit 18 Reisenden., Die österr. Brigantine Antoinette, von 20a. T., Capi-tan Marcua Soccacia , von. Mcssina in, 52 Tagen lnit verschiedeneu Waaren, auf R. von Sal. und Jak. Terni. Die spa.n. Brigantine, der heil. Ema-miel, von ^5 T., von Barccllona und Neapel in 25 Tagen, mit Pfeffer und andern Waaren, auf N. voir Fr. GattoMo.,, Die ottomann. Brazzera, der heil. Dyonis, von 23 T., van Patrafso in 3o> T., mit Wolle und andern Waaren, auf R. von Stauro Teocari. Die österr., Brigantine/ II. ?cii6-NI0N6, von 96 T., Capit. Ioh. 5?agusin, von Cadiz in 5o Tagen, mit Campeschcholz und andern Naaren, auf eigene Rechnung^ Mehrere Barken.. (Wdr.) O st e r r e l ch. W i. e n. Se. k.k., Majetat haben Allerhöchsterem Herrir Bruder,, Sr. kaiserl. Hoh. dem Erzherzoge Rudolph, das Grosckreutz des St. Stephans ordens zu verleihen geruhet. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Ent. schliesiung vom 5. August 0. I., die in Illyrien erledigte Stelle eines Bau- Directors dem Cillier Kreis-Ingenieur, Fvanz Münzel, W Erwägung seiner langjährigen und ausgezeichneten Dienstleistung, allergnadigst zn verlelhen geruhet. (W. Z.) Salzburg den 2c). August. II. kk. HH. der Kronprinz von Preußen und der Prinz Friedrich von Oranien, sind gestern Abends um 11 Uhr uilter dem Nahmen eines Grafen von Hohenzollern und eines Freyhevrn v. Breda hier angekommen und im Gasthofe zum goldenen, Schiff abgestiegen. (S. Z.) Italic n. Mailand den 24» August. Vorgestern wurde das auf die Ankunft II. kk., MM. vorbereitete, nachhin aber von S. M. anbefohlene Carouffel in dem, Circus des Amphitheaters von 25o Individuen, der k. k. Regimenter Prinz Regent und Fvimont, die alle ungarisch gekleidet wvn'en/ mit großer Ge-schicklichkeit aufgeführt. Mehr als 50,000 Menschen waren Zuschauer dieses neuen Schauspieles,, welche die außerordentliche Gewandtheit der Reiter nicht genug bewundern konnten/. dabey den künstlichsten Schwenkungen und Spielen weder, ein Ritter noch ein Pferd im mindesten verletzt wurde. Vierhun« dert, Musikanten spielten, während der Aufführung. (B. v. T.) Tyr 0 l. Innsbruck den Z0. August. Gestern Nachmittags um 3 Uhr, sind Se. königl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand von Osterreich aus dem südlichen Ty« rol kommend hier eingetroffen und im Gasthofe zunz goldenen Adler abgestiegen. Abends fuhren Se. kö-yigl. Hoheit nach dem Schlosse Ambras, um. di« 2g4 daselbst noch besindllchen Alterthümer in Augenschein zu nehmen. Hfute früh Morgens ließen Höchstdie-selben das hier in "Garnison liegende k. k. Militär vor Sich manövriren. (B. v. T.) Ausland. Deutschland. In Bezug auf dis neuesten Vorfälle auf der Universität Gießen, wo die Studenten durch das Beitragen der dortigen Besatzung zum Auszuge veranlaßt worden waren, ist nun ein Ministerial-Rescript erschienen, worin bestimmt wird, daß das Militär in Zukunft nur auf Requisition des Senats gegen die Studierenden sollre aufgeboten werden können, und dasi alle bereits geschehene Illegalitäten desselben aufv strengste untersucht und den Studierenden die gehörige Sacisfaction gegeben werden sollte. Zugleich erschien ein Urtheil von Seiten des Kriegscollegs, wodurch der Offizier, der den Studenten beleidigt hatte, zu i^tägigem strengen, sogleich zu versitzenden Arrest condemnirt, und ihm auferlegt wurde, dem Beleidigten in Gegenwart des Rectors hiesiger Uni» versität und seines Obersten Abbitte zu thun. Obengenanntes Rescript des Ministeriums wurde nun den Studierenden durch vier Deputirte des Senats, die sich nach dem Orte ihres Auszuges begaben, mitgetheilt, worauf denn solche sich bewogen fanden, wieder nach Gießen zu ziehen, um daselbst in die gewohnte Ordnung zurückzukehren. Die Stuttgarter Hofzeitung vom 23. d. M. meldet Folgendes: „Gestern Abends nach 6. Uhr sind Se kaiserl. Hoheit derErzherzogIosep h, Palatinus von Ungarn, auf der Reise von Frankfurt nach Kirchheim bei des Königs Majestät dahier eingetroffen, und haben nach einem halbstündigen Aufenthalte Ihr« Neise nach Kirchheim u. T. fovtge-setzt, wo Höchstdero Vermählung mit der Prinzessinn Marie vonWürtembergDurchl. morgen feierlich vollzogen werden wird. (Ostr. B.) Aus Stuttgart melden die dortigen Zeitungen vom 25. August: Gestern Nachmittags um 2 Uhr ist die Vermählung Sr^ kaiserl. Hoheit, des Hrn. Erz- herzogs Ioftph, Palatlnus von Ungarn, mit der Prinzessinn Marie von Würtemberg Durchl., in Gegenwart Sr. Maj. des Königs, der Frau Herzogin« Louis Hoh. und deren durchlauchtigsten Familie, und des Hrn. Erbprinzen und der Frau Erbprinzessinn von Sachsen-Hildburghausen Durchlauchten, durch Priester« licheEinsegnung zuerst durch den BischofvonEoara, uno hierauf durch den Oberhofprediger, Prälaten d'Au-tel, im Schlosse zu Kirchheim unter Teck feyerlich vollzogen worden. Nach der Tafel sind des Königs Maj. wieder nach Stuttgart zurückgekehrt. Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz von Preußen und der Prinz Friedrich von Oranien langten am 25. August Abends, unter dem Namen eines Grafen von Hohenzollern und eines Freyherrn von Breda, aus der Schweiz zu München an, m,d stiegen im Gasthause zum goldenen Hirschen ab. Se. Majestät der König und Se. tönigl. Hoheit der Prinz Carl kamen am folgenden Morgen in die Stadt, um ^ die erlauchten Reisenden in ihrer Wohnung zu beivill« kommen. Nachmittags wurden Dieselben in köings. Equipagen zur Tafel nach Nymphenburg abgehohlt, und wohnten Abends in Gesellschaft Ihrer Majestäten und der königl.'Familie, im ncuen Theater einer Aufführung der Oper Rome-o und Julie bey. Im Gefolge der Prinzen besinden sich die HH. General, Lieutenant v. Knesebcck, Oberst v. Schack, Major v. Reder, Baron v. Ivoy, Moliere und von Assen. Der Feldmarschall Fürst von Wrede war von Ellingen gleichfalls zu München eingetroffen. Die allgemeine Zeitung berichtet: „In Sommer, ach, im Würzburgischen , wurden den Juden die Fen« ster eingeworfen. Auch zu Rimvar wurden am i3. August in der Nacht den Juden mit sehr großen Steinen die Fenster eingeschlagen. Selbst die Fenster in der Schule (Synagoge) wurden eingeworfen. Tann drang ein Haufe Pöbel in die Synagoge ftlbst ein, zerschnitt die Gebcchbücher, riß den Vorhang vor dcr Lade herab, worin sich die Thora befindet, schleppte ihn auf die Straße hinaus, zertrümmerte die Leuchter, und trieb andern schändlichen Unfug.. 2<)5 Cin Deputirtcr suchte die Ordmmg wieder herzustellen, und rief nach der ausgestellten Wache, die aber nicht z'l finden war. Am folgenden Tage wurde übcr dic Unordnungen der vorigen Nacht v'om Orts-vorstande ci» Protokoll aufgenommen, und die Wache occhaf^t. .... Je mehr sich dergleichen strafbare Unordnungen verbreiten/ desto dringender erscheint die Nothwendigkeit, die gro'ßte Strenge anzuwenden, um den Pööel von solchen Excessen abzuhalten; wobeyin diesem Falle selbst das Heiligste, die Symbole einer Religion nicht geschont wurden, die unter dem Schutze der Gesetze steht." (W. Z.) Frankfurt an, Main, vom 2i. August. Der Herzog von Wellington ist zwar hier ganz in derNähe gewesen, h^t indessen Frankfurt auf seiner Reise nicht b'erüdrt. — Hier angekommene Pxivatbriefe aus dem Karlsbad melden, daß die Konferenzen der Gesandten und Minister einer Anzahl deutscher Höfe mit dem Fürsten Metternich nur von kurzer Dauer scyn werden und dieselben bereits Anstalten zur Rückreise treffen. (S. Z.) Frankreich. Am 17. Morgens zwischen 4 und 5 Uhr wurde ganz Paris durch einen fürchterlichen, mehreren Kanonenschüssen ahnlichen Knall in Schrecken gese^t, der von der Explosion des Artillerie - Laboratoriums "'M'Schlosse zu Vincenneb herrührte. Glücklicher Weise blieb das grosie Artillerie- Magazin, worm sich eine bedeutende Quantität Schicsipulver befand. Unversehrt. Man schreibt dieses- Unglück der Schuld eines Magazin -Aufftbers zu, der'stch schon um 3 Uhr Morgens mi: einem Lichte ins Laboratorium begeben hatte. Der Körper dieses Unglücklichen ward auf dos jämmerlichste zerrissen, und seine Gliedmaas-sen an verschiedenen, weit von einander entlegenen Stellen aufgefunden. Außer ihm wurden nur 5Infanteristen von der Garde, in ihren Bitten, leicht verwundet. Der Präfect der Ober-Garonne hat emen Mar-morblock aus den Steinbrüchen von St. Vear nach Paris abgeschickt, der 900 Centner wiegt, und zu einer sechs Schuh hohen Bildsäule dienen kan^ Der Block wird bey der am 23. August zu Paris beginnenden öffentlichen Kunstausstellung mit 24 ane devn verschiedenen Arten von schönem Marmor aus demselben Departement aufgestellt werden. (Ostr. B.) In einer Ecke der Straße Bouloy zu Paris regnet es schon Wochen l.ing jeden Abend Geld. Das Gedrynge um diese kleine Münze behelligt die Einwohner; noch tam die Polizey dieser Mistisika-tion nicht auf den Gnmd. Am 14. ?lugust Nachts sah man einen gutge-kleideten Mann, in-einem privilegirten Spielhause zu Paris lange Zeit" dem Gang des Spieles große Aufmerksamkeit schenken, die Bewegungen des Bankhalters beobachten. In einem Augenblicke, wo die, scr seine Stelle verließ, nuhcrte er sich dem Tisch?/ bemächtigte sichdrcyer Rollen von 1000 Fr. und machte sich sin größte»,' Eile aus dem Otaube, vergebens folgten ihm alle Svieler nach; man konnte d«s küh" nen Gaudieben nicht, habhaft werden , der so ohne Einsatz inao Thaler gewonnen hat. Vor kurzem sah man in Parls einen jungem Menschen an das Seine- Ufer treten, in der Ab-sichr, einen Hund -, den er mit sich führte, zu ersau« fen. Er ruderte auf einem kleinen Kahn ins Fahr« wasser und warf ihn hinein. Das arme Thi^erlsuch» te an den Kahn hinan zu klettern, allein sein grau« samer Herr stieß ihn stets nnt dem Ruder zurück» Über diese Bemühung stürzte er selbst ins Wasser und würde ertrunken seyn, hatte ihn nicht der treue Hund, der, so bald er ihn im Strom sah, de« Kahn fortschwimmen' ließ, über Wasser geh alten > bis man zn seiner Rettung herbey kam. (B. v. T.) Mit der Gesundheit des König? ging es seit seiiler Nückkunftvon St. Cloud fortwährend gut. Die Herzoginn von Berry kam fast tciglich aus ihrem PaNaste zu Fusi nach den Tuilerien, um mit Sr. Majestät zu speisen. Spanien. ' ' Das Iou^al des Dcbats meldet ans Cadlr vom ». d. M.: „Gestern ist da5 königl. spanische Linienschiff Asia von 74 Kanonen aus Veracruz und 296 Havannah in diesem Haftn eingelaufen. Es hat 4 Millionen Piaster, bedeutende Wechsel anf.England , eine beträchtliche Menge Cochenille und andere reiche Erzeugnisse jener Lander an Bord., Die Ankunft der' Äsicl wurde sogleich -d-mch-einen, Kurien nach Madrid gemeldet. Man glaubt,, daß die am Bord dieses Schisses mitgebrachten Fonds, die Regierung in den Stand setzen werden, die Rüstungen gegen die Insurgenten zu vollenden ; 5 bis Hooa Mann sollen dieser Tage Moder, eingMM werden. T>a. sich die vor 14 Tagen EmgMiffcen, «,uf das unterwürsigste benommen haben, so fürchtet Wan keine Widersetzlichkeit, mehr, von Seite der Truppen." Öffentliche Blatter melden cms Inm vom 1. August:'„Die Nüchrlchten a^s Cadix geben endlich bestimmte Erläuterungen über die Umtriebe', die ttiän angewendet hat,. mn die Truopen in Aufruhr zu bringen. Man hat sich sehr ausgedehnter Pri« vatcorrespondenzen, mehrerer Entwürfe zu Procla-mationen, Pamphlets/ die durch Kauffahrteischiffe «us demAuslande gekommen sind, und endlich über? zeugender, Beweise, eines Com,plo,ctes bemächtigt,, das schon, seit mehreren Monaten,insgeh,eiM geschinie-det worden ist. Wahrend die Truppen in, dem ^'ager, von laVittoria sich der,Stadt Cadix und der Flotte bemächtigen würden, sollien. die Banden von Estremadura und jene, welche sich in der Gegend von Qropeza. gezeigt haben,, nach dem Tajo vorrufen/ um, je nachdem die Umstände. dj.e ersten Ver-ßtche begünstiget haben, würden/. die weitern Plane Her Verschworuen zu entwickeln. Die Cortes. soll-^en versammelt und im günstigen Falle, die Repu-Tlik proclamirt werden. Spanien ein, Freystaat! wie wenig müssen, diejenigen, die an, der Spitze dieser «ben so verwegenen als thörichten Verbindungen stehen» den Geist des spanischen Volles kenneil, wenn, ße einen so lächerlichen Plan bilden konnten^ Al? lein die Wuth, das Bestehende umzustürzen und ' Neue,^ zu schaffen, kennt keine Grenzen mehr und ist eine Art Paroxismus geworden, der nicht mehr M Besinnung kommen laßt. Übrigens sind königl. Commissarien mir Verhaltungsbefehlen nach Cadix geschickt worden, u>,d der Prozeß der verhafteten Personen wird mit aller möglichen Thäcig-keir betrieben werden., I.ndessen, sind an, die Grenzen von Frankreich die, strengsten Befehls ertheilt, um das Einbringen, von Zeitungen, Flugschriften, geheimcr Col-rsspondenzen zu verhindern, welche die Maul, t.hiertre,iber durch die Pyrenäen in die Provinzen Bi^caya, Nayarra,, Arragonien und Catalonien einschchqrzten.. Man,, hat m,^^re in Chiffern ge-ichriebenie Prieft,, wstzu man 'den Schlüffel ?ha.t , himveg.genonnnen; mai, versichert.,, dasi, sie übe.r alle diese -ErciHnisse groslcs Lichr verbreiten." (Ostr. B.) - G r 0 ^ß b r i t a n n i e n. (>lus englishen Zeitungen bis zum, 16. Aug.) Alls St. Heleim sind Briefe voin 2g. Mai einge-tl-offen, die ausdrücklich bemerken, daß man von BoNaparce nichts wiffe, als daß er noch auf der In« set sey., Aus Europa erfahre man gar nichts, indem der Gouverneur alle Zeitungen, die ankommen, wegnehme, und nachdem, er sie gelesen, verbrenne.. Nur Vertrauten schicke er einige Blätter wohlversiegelt zu, und verlange sie eben so zurück. Der-Gene-raladiutan^Mead h^htz neulich der Lady Löwe das Schauspiel, emes nächtlichen Seegefechtes geben, wol, len, und daher zwei, Kriegsschiffen bewhlen, auf ein,ander zu feuern.. Dadurch sey die ganze Stadt ja Bewegung, gekommen; man, glaubte die Amerika« ner seyen da, um Bouaparte zu befreyen,; alleseilte auf die LäriWosten; Ord,ona,nz.en,.und, Adjutanten sprengten, hm und her., Admiral Pamplin, der selbst daoou nicht unterrichtet g,ewesen, habe dem Geschwader verboten,, künftig solche Unterhaltungen ohne sein Vorwissen vorzunehmen. Das Morning Chro-nicle bemerkt, dasi bey der strengen Kriegszucht auf der Insel der Vorfall ganz unerklärlich sey. (B.v.T.) Wechsel-Cours in Wien am 2. September. Conventions - Münze von Hundert 248 1^2. ' Gedruckt bey Ignaz Alotzs Edlen pon Kleinmgpl.