mnmmtr 4._ P-tt«», in 22. Iä«»er 1899.___X. ■ WettauerZeituna erscheint jeden Jxmntag. frei# fit Pettau mit Zustellung ins HauS: Vierteljährig st. 1.20, halbjährig fl, 2.-40, ginziährig fl. *.80, mit $»fhxrfenburtq im Inlande: «uitfliibtig fl. 1.40, holbjähri- fi. 3.80. ganzjährig fl. 5.60. - «n^lne Nummern 10 fr. ' H 8 fetriftfeUsr: P»»l S»i», «r. 14. — BnO»l«»», nt «. einst, $€«**(•* Kr 6. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge find erwünscht und wollen längsten« di« Freitag jeder W»ch« eingesandt werden. Pranumerations-Eluladung. tu ümmtRi Kau» mit jedem Monte litfiim »erbe» »ab »ird aach aeze» »«»atliche Se)«tzl»»g k 45 Kr. i« petta», k 50 Kr. n»irti «it poßver-k*l»B§, »»ze»»««e» Gleichzeitig er l«»Ke» »ir »»> alle p. S Leser »»seres Matte« »» gefällige Si«se»d«»s dei evt-ftlle»te« AK»»ae«e»tKetragt« HSstichK )» ers»che». Die Berwalruug. Die Wiedereröffnung des Reichsrathes. Am MroaRflfiif,, Dienstag hat sich da« Ab-geordnetenhauS wieder versammelt. Es hat die gleichen Verhältnisse gesunden, wie sie zur Zeit de« letzte» Btisammensein« bestand«». Die Ver-bitterung. mit welcher die Deutschen den schönen Saal betreten, wird wohl nur »och durch die Meichgiltigkeit abertroffen, «it welcher die deutsche» Parteien die verderbliche Rückwirkung der RegierungSpolitik auf die Festigkeit de« staatlichen Gefüge« zu bet,achte» gelernt habe»; die Gegner zeigen sich unverhohlen verdrossen darüber, das» die Regierung sich noch immer nicht zu jener .Energie" aufzuschwingen vermochte, welche nothwendig wäre, um da« Regier» ng«system, aber auch die Zukunft de» Reiche« von jedem Zusammenhang mit dem freiheitlichen Deutsch-thnm loszulösen und endgiltig'iu die Strömung de« Clericali«mu« und der großslavische» Idee hinüberzudrängen. Die deutschen Abgeordneten sind jetzt end-lich über die im Volke herrschende Strömung gut genug unterrichtet, ujn die Nothwendigkeit zu erkennen, die Wiederauknahme der parlamen-tarischen Thätigkeit sofort zu energischm und rücksichttlose» Vorstößen gegen die Regierung zu benütze» und jede glatte Erledigung der Geschäfte mit alle» zu Gebote stehenden Mitteln zu ver» hindern. E« war deshalb nur logisch, dos« die zur Wiederaufnahme der Obstructio» entschlossenen deutschen Parteien nicht erst auf die zweite Lesung deS Ausgleich« warteten, sondern sofort gegen da« R e k r u t e n g e s e tz mit der vollen Obstructio« eingesetzt haben. Da« ist die natur-notliwendige Folgerung au« dem Kampfplane, wie er trotz aller taktischen Abirrungen seit April tK97. seit dem Erlasse der Sprachen«?-ordnungen besteht. Die Obstructio», die zur Ge° waltanwendung nur dann schreitet, wenn Gesetz und Recht im Parlamente vergewaltigt werden, hat keine andere Aufgabe, al« mit Au«nützu»g der gesetzlich,» Best>m«»»ge« der Geschüstsord-nung zu verhindern. dass irgend eive Regierung«-Vorlage, die das Ministerium zur Deckung seiner Dasein«bedürfnifse eingebracht hat. auf parla» mentarischem Wege Gesetz werde. Je größer die StaatSnothwendi^keit, desto größer ist die durch die Obstruktion zu erwirkende Zlt»ng«lage, desto größer die Pflicht der eisernen Obstruktion I DerWiederbeginndtr deutschen Obstruktion scheint übrigen«, wie wir einer Korrespondenz de« „Grazer Tagblatte«" ent- nehmen. in den Kreisen der Regierung und der Rechten nicht geringe Verwirrung hervorzurufen. Bunte Gerüchte durchichwirre» die Luft, zum Theile, besonder« von tschechischer Seite, zu dem Zwecke erfunden, um einen letzten Einschüchterung«, versuch aus die Deutschen auszuüben, Unterstützt wurden diese Gerüchte, die eine baldige Ber-tagung oder Schließung de« Reich«, rathe« ankündigen wollen, durch die Thatsache, das« die Sitzung de« A u « g l e i ch « a u «-s ch u s s e « auffallenderweise plötzlich abgebrochen wurde und zwar gerade während der Äbg. Dr. Lecher eine Obstructioasredc hielt. Bon den Meldungen, das« diese od?r jene „gewichtige" Persönlichkeit zum Kaiser beschiede» worden sei (was man mit einem radicalen Schritte der Re-gierung in Zusammenhang brachte) bewahrheitete sich indessen keine. Es ist auch nicht wahr-scheinlich, das« der Reichsrath vertagt werden wird, so lange die Dinge in Ungarn ungeklärt sind Doch kann man trotzdem auf alle« g e-saßt sein. Zur Lage in Frankreich. Die Verwicklungen und Ereignisse der letzten Zeit haben den Franzosen de» phrasenhaften Optimismus gründlich verleidet und mit hohlen Formeln und leere» Schlagworten, so pompös sie auch klinge» mögen, ist zui Zeit bei ihnen nicht« anzulangen. Sie empfinden jetzt da« dringende Bedürsni« nach klare», offenen Darlegungen, so herb die Wirklichkeit auch erscheinen mag und man lann in den Zeitungen deutlich verfolaea, wie mächtig da« Verlangen »ach scharfe» Definitionen geworden ist. den Blick aus seine Taselgenossen. die ihn na« türlich um diese Auszeichnung beneideten, dann nahm er die Feder und ihm nächsten Augen-blicke prangte sein Name uuter dem Dokumente. Jetzt übergab die Gräfin ihm den Ring, den er mit einer tiefen Verbeugung in Empfang nahm. Es war inzwischen dunkel geworden, die Gesellschaft, die so lange znsainmengebliebe» war. um das Ende de« Handel« abzuwarten, trennte sich jetzt. Nur eiuige Freunde blieben bei dem EommijsionSruthe zurück, um mit ihm einige Flaschn Chanipagner zu leere». Die Gräfin hotte sich i» ihre Gemächer zurückgezogen, in dem kleinen Kreise sprach man über sie. Man pries ihre Schönheit, ihr feine« Benehmen, ihr sicheres Austrete«, ihre Liebenswürdigkeit. mit der sie alle Herzen im Fluge ge-wonnen >ialte und ihr Unlerhaltungs-Talent und als nun der CommilsionSrath erzählte, welche« Urtheil der Juwelier üb>r den Ring abgegeben und welch' vortreifliche« Geschäst er gemacht hatte, beneidete mau ihn in hohem Grade. Nur einer, ein alter, pensionierter Kanzlei-ralh meinte. es müsse denn doch etwa« Beson-dere« dahinter stecke», >« sei ja ganz und gar undenkbar, das« die reiche, erfahrene Gräfin den Wert deS Ringe« nicht gekannt haben iolle. Aber man wußte ja. das« der Kanzleiralh in allen Stücken Mißtrauisch war, er Halle viele Jahre hindurch im Polizeibureau die Passe vi- Böhmische Diamanten. Au« den Erinaerungen eine« Kriminal-Beamten „Sie werden mich zu großem Danke ver-pflichten, wenn Sie mir den R>ng für den ge-botenen Preis überlassen wollen", »ahm der CommissionSrath wieder da« Wort. .Aber mein Herr, für einen Stcin. der keinen Wert ha» —" „Biete ich dreitausend Gulden!" Die Gräfin zog die Brauen leicht zusammen. „Ich könnte darin eine Beleidigung finden", sagte sie, e« ist ja unerhört, das« —" „Gnädige Frau, ich wiederhole nochmal« mein Gebot und nehme diese Herren z« Zeugen, das« ich au« eigenem Antrieb )h»e» drei-tausend Gulden für diesen Ring angeboten Habe." Die schöne Gräfin spielte mit dem Ringe, sie kämpfte offenbar mit einem Entschluß. „Ich würde Sie betrügen", sagte sie zögernd, „Davon kann wohl keine Rede sein", er-wiederte ein Tischgenosse, „der Herr Commission«-rath taust ja den Stei», ohne eine Garantie für die Echtheit zu verlangen." „Im Gegentheil, da Sie selbst sagen, er sei unecht, so sind Sie jeder Garantie enthoben ", sagte der kleine Herr mit seinem Lächeln. Noch immer zögerte die Gräfin, die Tasel-genösse» erwartete» mit Spannung den Ausgang des interessanten Handels. Der EommissioiiSrath aber nahm sein Porte-seuille au« der Tasche, öffnete e« nnv zählte dreitausend Gulden aus de» Tisch. „Hier ist da« Geld", sagte er. „ich bitte nun um den Ring." Es ist also Ihr voller Ernst, den Handel abzuschließen?" fragte die Gräfin. „Wie Sie sehen, gnädige Frau." „Gut. so wollen wir. wenn Sie nicht« da-gegen einzuioenden haben, da« Geschäft schriftlich abschließen." „Wie e« Ihnen beliebt!" „Die Herren haben wohl die Güte, mit ihrer Unterschrift zu bezeugen, dos« der Herr Eommission«ralh einen falschen böhmischen D>a-mant für den Preis vo» dreitausend Gulde» von mir gekauft und dabei von mir die ausdrückliche und wiederholte Erklärung erhalten hat. dass der Stein falsch und wertlos sei." Die Anwesenden erklärten insgesammt, da« bezeugen zu wollen. Einer von ihnen schrieb da« Dokument, welches Alle unterzeichneten. „So, Heir Commissionsrath, nun haben auch Sie wohl de Güte, dieses Schriftstück zu unterschreiben", sagte die schöne Frau mit be-zauberndem Lächeln, indem sie dem kleinen Herrn die Feder reichte. „Ich lege auf Ihre Unterschrift ganz besonderen Wert, sie soll mir später »och ei» Andenken an diese vergnügte Stunde fein." Ter CommissionSratH suhlte sich außerordentlich geschmeichelt, er warf einen triumphieren- Uub da tritt überall die Sorge düster her-vor. bei den Chauvinisten. Antisemit?» und?Ne° actionären nicht weniger al« bei den Repnbli kauern und S«cialift«n. Mit Bange» verfolgt «an die innere Zersetzung, mit Schrecke» die äußeren Verwicklungen. Nur regt sich in letzter Zeit verstohlen noch die Hoffnung, das» in Europa eine für Frankreich günnige Evolution sich vollziehe» könne, durch die gerade in äußeren Conflicte» auch Remedur für die inneren Schaden geschafft werde» dürfte. Man beginnt, um e« rück>M»lo« herauszujagen, sich in den aefährliche» Glauben hiueiuzuleben. dass ein Krieg mit England, der wegen der Haltung der hervorragendste» Eo»tine»talmächte den Fron-zosen nicht mehr so entsetzlich wie vor zwei Mo» no.cn erscheinen will, eine Gesundung uud Ton» solidierung der inneren Verhältnisse herbeiführen müsse. In diesen verschiedenen Hindernissen sind zwei Artikel in dem weit verbreiteten „Petit Parisien- und i» der Eassagnac'iche» „«»tonte", die wir in der Berliner „Post" wievergegeben finde», hervorragend charakteristisch. In dem Leitartikel des republikanischen Bolksblatte« wird die Nothwendigkeit auseinandergesetzt. eine starke, energisch« Regierung zu habe». Da« wird in klare», gemessene» und unparteiischen Worten al» die Reitung au» allen Nöthen hingestellt. Die Regier«»g»activn müsse sich bekunde» durch die Forderung an den Eassation»hos, seinen Spruch in dem Dreymßhaudel schnell zu fällen, durch die Festigkeit, mit der man demselben zur Ach-lung veihelfe, durch Reorganisierung der Kammer, durch vorläufige Beseitigung aller Verfassungsänderung« Vorschläge. deren Jiiangrifiuahme die bestehenden Übel nur verschlimmern könne und im Nothsille auch durch eiue Botschaft de» Prä« sidenten der Republik an die Ration. Die Bei-behaltung eine» E>vil>«rieg»min«ster» sei al» Z'ichen der Eivilgewalt gegenüber den cäsaci-st'Ichen und reuctionären Machenschaften und Hoffnungen absolut geböte». Bezüglich der Stellung dem Au»land« gegenüber husjt «S dann in dem Artikel de» „Petit Parisien" weiter: „Da» Prestige! Da» Eubinet bedarf desselben dringend in einer Epoche, da die diplomatischen Gruppierungen sich ändern können, indem Er-eignissc der letzten Zeit plötzlich vor den Augen Frankreichs gewisse ungeahnte FeiuvieUgleiten enthüllt haben. — Um in nupbnngeuder Weise verhandeln uud die Wohlthat de» Frieden» be-wahren zu können, mns» da» M>ni|leri»m sagen ftrt und dabei gar manchen Menschen kennen ge-lernt, der ihm den Glauben an die Menschheit vergiftete. Auf seine Vermuthungen und Besorg-nisse durste man keinen Wert legen. B>» in die Nacht hinein blieb der Eornmis-ftontrath bei seine» Freunden und Zechaenossen und al» er endlich mit schwerem Kopfe nach Hause schwankte, freute er sich schon im Borau» ans da« gute Geschält, welche» er am andern Tage mit dem Juwelier zu machen gedachte. Dem Juwelier lag viel daran, den seltene» Brillant zu erhalten, er selbst hatte e» gesagt, er konnte also auch eine» höheren Prei« zaoleu. 3'txnsüU« aber war e» ein ganz vortreifiiche» Geschäft und daneben hatte er heute einen Triumph gefeiert, der ihm sein ganze» Leben lang in der Erinnerung bleiben mußte, einen Triumph, den Niemand ihm streitig machen konnte, mit dem er sich brüste» durste, so oft e» ihm beliebte. Und am andern Tag« gleich nach dem Frühstück mrfügte der kleine Herr sich zu dem Juwelier, dem er mit triumphierender Miene die Hand reichte. „Bringen Sie mir den Stein?" fragte der Juwelier erregt. „Den ganzen Ring, mein Freund-, envi-derte der EommissionSrath. „Was zahlen Sie dajür?" „Ich sagte Ibnen schon gestern —1" „Au. fünftausend Gulden sind zn wenig. Sie müsstu mehr geben." können, das« e« die öffentliche Meinung hinter sich hat. Denn in einer Demokratie sind die Staat««änner nur durch die treie Einwilligung ihrer Mitbürger mächtig. — Gewiß weift Frank-reich jede Idee energisch von sich, sich in Aden-teuer zu stürzen; aber e» zählt aus seine Diplo« malen, um nicht» von seinem gerechtfertigten Interesse geopfert und feine Würd« unangetastet zu seh«»." Die Auslassungen klingen dann in foUjtnbrr Schluß au»: .ES ist also eine Lebensfrage für Krankreich, ein Ministerium zu haben, dessen Bestand gesichert ist und es ist nothwendig, das» da» Eabinet Dupuy bei »n-sere» Freunden, wie bei unseren Feinden diesen Eindruck hervorruft . .. Angesicht» de, wachseuden Heftigkeit der Pressaufreizungen, der Angriffe gegen die Armee, der Beschimpfung der Justiz, der lärmend«» Versammlungen, der unvorsichtigen Subscripliouen, der Ausrufe aller Art zu gesähr-lichen Überschreitungen ruft Frankreich dem Mi-»isttnum zu: „Regiert!" ES stößt diesen Schrei nicht au« Misstrank», nicht als einen Vorwurf gegen eine Schwäche au«, sondern al» eine Auf-munterung zur Energie, weil die Regierung allein da» Princip der R.gierung selbst darstellt. Ja. regiert! Die öffentliche Meinung verlangt nicht» dringlicher, als Euch auf diesem Wege al» schützende Escorte zu dienen." Da» Organ de» Bonapartisten Eassagnac fasst nur die äuArc Lage, die Beziehungen zu Eng-land, tu« Augc und erklärt den Krieg mit dem Inselreiche für unvermeidlich. „Alle unsere Ge-danken und alle unsere Kräste müssen wir auf dieses Ziel richten!" ruft eS auS. „Wir haben die gebieterische und sofortige Pflicht, nach Westen alle die Vorkehrungen zu richten, die wir 28 Jahre hindurch dem Osten gegenüber getroffen haben, nämlich: In diplomatischer Hinsicht, wenn ein Bündnisvertrag zwischen u»S und Rußland besteht, woran wir auqenblictlich stark zweifeln — und wenn er aus Deutschland abzielt, muss durchgesetzt weiden, das» er von jetzt a» sich gegen Eng-land richte. Da« ist im gegen wältigen Augen-blicke viel nothwendiger »ud uinudlich dringender. Die Regierung deS Zaren wird auch za^isello» geneigter sein, gegen England al« gegen Deutsch-land vorzugehen, wim sie überhaupt mit un« gemeinsame Sache mcche» will, da Großbritannien ihr natürlicher Feind ist. In militärischer Hin-ficht müssen sofort bedeutende Streitkräste in uusere Kolonien geschickt werden, um sie zu schütze», ohne auf daS Votum und die Orga-sierunq der berühmte» Eolonialarmee zu warten. „Ich habe da« höchste Gebot gemacht", sagte der Juwelier achselznckend. „und wen» ich nicht irre, haben Sie eS acceptiert für den Fall, das« der Stein Ihr Eigenthum würde." „Abgeschlossen haben wir nicht« —" „Allerdings nicht — aber ein Mann, ein Wort!" über da« Gesicht de« kleinen Herrn glitt ein dunkler Schatten, e« ward ihm klar, das« er keine höhere Forderung stellen dürfte. Er holte den Ri:>g aus der Tasche und überreichte ihn dem Juwelier. „Sei eS denn", sagte er. „ich denke, auf ein klein»S Souper mit Ehampagner wirb'S Ihnen wohl nicht ankommen." „Rein, fo knickrig bin ich nicht." „Schön, also sü»stauiead Gulden." Der Juwelier trat mit dem Ring an'S nster, aber kaum halte er einen Blick auf den ein geworfen, al« er ganz bestürzt den kleinen Herrn anschaute. „Bieten Sie mir diesen Ring allen Ernstes an?" fragte er. „Natürlich l" „Nun, dann muß ich Ihnen sagen, dass er gar keinen Wert hat!" Der EommiisionSrath lachte, er betrachtete daS alS einen Scherz. „Der Stein ist schön geschliffen, aber doch nur böhmische» GlaS", sagte der Juwelier und die wie die Offenbach'sche» Gendarmen zu spät kommen würde. Ferner sind alle erforderlichen Vorbereitungen für einen Defensiv Land- und Seekrieg zu treffen." Petttmer Wochenbericht. (tstafaK.) In Gioz ist am vergangenen Sonntag um 1 Uhr Früh Louis« Edle von K a i s e r f e l d, g«borene St> blick, gestorben. Die L«ich« würd« im Trauerhause Dienstag nach-mittag« 3 Uhr eingesegnet und dann nach Pettau überführt, wo ihre Beisetzung in der Familien-zruft aus dem hiesigen städtischen Friedhofe er-folgte. (Mxßkvttti».) Der hiesige Musikverein rüstet sich zur Veranstaltung e,ne» SoncertrS. welche« in Kürze stattfinden wird. DaS reich-haltige Programm enthält Orchesterwerke von Mozart, Tschaykov«kv und Grimm, sowie ein Elavierquartett von Beethov«» u. a. ES ist wohl vorauszusetzen, das« diese« Eoncert sich eine« eben so lebhasten Besuche« erfreuen dürste, al« die vorangegangene» Kammermusikaufführungen. da der Ertrag diese« Koncerte« ausschließlich dem Elavitlkauffoud« zufließt. Der Verein hat einen überspielten Flügel zu verkaufen, welcher, da et erst kürzlich neu beleben wurde, noch für lange Zeit verwendet werden kann. E» ist auch der Dirttioi! gelungen, einen tüchtigen Elavier, stimmer zu ermitteln, welcher bereit ist, ab and zu nach Pettau z» kommen, Voraussicht, das» eine g«»üge»d« Anzahl Elav«ere beim Vereins-Vorstände zur Herstellung a»g> meldet werden. ae Güiie, darunter Herr Dr. S t r a ch«»ebstFrau Gemahlin und in ihrer Begleitung eine jnng« Holländerin, Fräulein Gertrud Keller au» Baal», die sich hier besuchsweise aushielten. Ein Kranz von schöne» Damen, zumeist in lichter Balltoiütte gaben ein äußerstaiimuthigeSBild. Die Musik besorgte bi« hiesig« S»adikapeU« mit Sch.ieidigteit und Aus-dauer und die einschmeichelnd«» W>isen zog«n mit einem so ernsten Tone, das« dem klein«» Herrn da« Lachen vergiena. „WaS sag«n Sie da?" fragte der Letztere. „Das« der Stein unecht und wertlos ist." „Scherz, mein Bester!" „Bitt'rer Ernst, Herr Rath." „Sind Sie toll? „Ich wär'S, wknn ich mehr als zehn Gul-den fül diesen Ring zahlte." Der EommissionSrath stand eine Weile starr vor Staunen, dann aber flammte die hell« Glut de« Zornes in seinen Auge» auf und sein« Hände ballte» sich uiiwilltürlich. „M«»i Herr, ich hege die feste Üb» rjeugung, dass Sie über Rächt verrückt geworden sind", sogt« er zitternd vor Erregung, „aber ich lasse nicht mit mir spielen. Sie haben gestern fünf-tausend Gulden für de» Ring geboten. —" „Richt für diesen Ring!" „Gerade sür diesen." .Sie zeigten mir einen ganz anderen Stein, allerdings in einer Fasiung. die der Fasiung dieses GlaSsplitterS täuschend ähnlich ist. —" „Unsinn! Der Ring ist mir seitdem nicht auS den Augen gekommen." „Und ich wiederhole Ihnen. «S ist nicht der-selb« Ring." Der KoinmissionSrath athmete schwer, er meinte an dem Druck in der Kehle ersticken zu müssen. „Ich weiß nicht, soll ich Sie sür «in«n denn auch bald den größt-n Theil der Tänzer i» Ixn flotten Reiften. Mit Feuereifer gab sich besonder« die Damenwelt dem Tanzvergnügen hin. die auch den Löwenantheil an dem Ersolge de« Abend« für sich in Anspruch nehmen darf. Da der größte Theil der Erschienenen sast bi« zum Schlüsse aushielt, darf man wohl mit Gewißheit annehmen, das« sich die Besucher der ersten FoschingSunterhaltuirg gut unterhalten haben. (tirfcrtcfrl in üäiirrgestftgMrtiirf.) Die Liedertafel de« Mäniiergesangvereine« findet bestimmt am 29. d. 5LW. in den Räumlichkeiten de« .Deutschen Heim»' statt, wobei Ehöre von Weinwurm. Kremser. Engelsberg u. a.. auch eine Widmung de« gewesenen EhormersterS E. S u chs-land zum Vortrage gelangen. (3» -frage «er Milchorrwert»»g) Im Anschlüsse an die Jahresversammlung der hie-sigen landwirtschaftlichen Filiale hatten wir Ge-legenheit am Donnerstag den 12. d. M. nachmittag« aus der Meierei de« Herrn Bürger-meiste? Ornig auch den prakischen Betried der in der Versammlung gezeigten Apparate, der Milch-Separatoren und der Fleijchmann'schen Patent-Buttermaschii»». kennen zu lernen. Herr O r n i g hatte Herrn Iel? rSek für diesen Zweck nicht nur seine Meierei, sondern auch da« nöthige Quantum Milch zur Verfügung gestellt. Zur Besichtigung de« interessanten Verfahren« waren eine Anzahl Herren und Damen aus der Meierei erschienen und folgten mit vielem Interesse den einzelnen Phasen der Abrahmung und Berdutteruna der noch ganz frischen Milch. Die von Herrn I e l v v S e k vorgenommenen Unter-suchungen stellten übrigen« der Qualität der hie-sigen Milch ein ausgezeichnete« Zeugnis au«. Zunächst wurde da» specifische Gewicht der Boll-milch mit 10316 Gramm festgestellt (da« später festgestellte specifische Gewicht der Magermilch betrug 1035.7 Gramm per Liter) und der Fett-gehalt der Vollmilch mit 4 3»/» bestimmt, ein vorzügliche« Ergebnis. wenn man berücksichtigt, das» der durchschnittliche Fettgehalt der Milch gewöhnlich nur 3 bi« 3%»/, beträgt. Die Entrahm uug de« vorhandenen Quantum« von 10 Litern erfolgte innerhalb 8 Minuten Mittel« de« Alpha-separatorS. Dieser Zeitraum genügte, um den Rahm auS der ganz frischen Milch auszuscheiden. D«e danach vorgenommene Messung ergab 2 Liter dicken Rahm, welcher in einem Zeiträume von 45 Minuten in der Fleiscbmann'schen Patent Buttermaschine ver» buttert wurde. Gewonnen wurden hierbei 52 Deka Mann oder eine» Schuft halten", sagte er. unfähig, seiner Wuth zu gebieten, .ich schwöre einen Eid darauf, das« e« derselbe R>ng ist." .Schwören Sie. wa« Sie wolle.,", erwiederte der Juivelier lakonisch, „ich werd, nicht der Esel sein, der sein sauer verdientes Geld zum Fenster hinauswirft. Bringe» Sie mir den Stein, den Sie mir gestern zeigten, so zahle ich Ihnen mit Freuden fünftausend Gulden dafür, aber sür dieses Gla« zahle ich keine zehn Gulden." Der Keine Herr griff mit beiden Händen in sein dünnes graues Haar. .Wache oder träume ich denn?" fragte er. Sie haben mich veranlaßt, für de» Ring drei-tausend Gulden zu zahlen. Sie mußten gestern schon wiflen, das« et kein echter Brillant ist —" .Gestern war'S ein echter!" .Und nun soll er über Nacht falsch geworden sein?" .Der Stein selbst nicht, aber er ist vertauscht worden. Verlassen Sie sich auf die Wahrheit meiner Behauptung. Sie sind betrogen worden." .DaS ist unmöglich." .ES kann nicht ander» sein. Erzählen Sie mir de» Hergang de« Handel« zwischen Ihnen und der Dc.me, vielleicht kann ich Ihnen auf die Fährte helfen." Der KommisionSrach war auf einen S»uhl einer vorzüglichen Süßrahmbutter, die alle An-wesenden kosteten. Da» Lob derselben war ein ungeteilte«. Bei der Beobachtung de« von Herrn I e l o v » e k angewandten Verfahren« wurde auch Jedem klar, das« dasselbe einen großen Fort-schritt in der Milchvenvertong darstellt und so dürste vielleicht in kurzer Zeit die geplante Ge-nossenschaft auch hier zustande kommen. Herr I e l o v »e k beglückwünschte nach endgiltiger Feststellung de« Ergebniffe« den Besitzer der Meierei zu der vorzü^ichen Qualität der Milch uud stellte fest, das« die Fütt>rung de« Biehe» in der Ornig'schen Meierei ohne jede KrastsuUerbeigaben ersolge. Einen wesentlichen Antheil an dem günsti-gen Ergebn!« stellte er hierbei auf Rechnung der ausgez. ichneteu Stallungen, die allen hygienischen Anforderungen entsprechen und in welchen den Thieren vor allem immer frische« Trinkwasser ge-boten werde. lChnltm«utzricht.> Heute Sonntag den 22. Jänner Nachmittag findet eine Kinde»Bor« stellung statt uud zwar wird da« hier noch nicht anfgesührte Märchen: „DieGeschichte vom Rosen-Julerl, da« gerne Königin werden möchte" gegeben; auch ist wieder eine Gew i n nst Lotteri e mit 12 Treffern mit dieser Vorstellung verbunden. — Am Abend findet die zweite uud letzte Aufführung der mit großem Beifalle aufgenommenen Schwank Novität .D i e blaue Grotte" statt; abgesehen davon, das« man sich bei diesem Schwanke sehr gut unterhält, ist die blaue Grotte selbst mit ihren neuen Dekorationen höchst sehenswert, so das« wir allen jenen, welche die erste Aufführuna ver-säumten, den Besuch der zweiten anempfehlen. Zudem findet diese Vorstellung bei gewöhnlichen Preisen statt. — Dienstag den 24 Jänner wird daS vorzüglich« Schönthan'sche Lustspiel: „Sodom und Gomorrha" ausgeführt; eS wäre zu wünschen, das« da« Pud-licum sich an diesem Abende zahlreich einfinden würde, da diese« Stück eine« der besten Lustspiele von Schönthan ist. — Donnerstag den 26. Jänner kommt .Der E o m p a a ,i o n", Lustipiel von Adolf L'Arronge (Verfasser von Dr. Klau«, Hasemann'« Töchter u. s. w.) zur Austührung; der Name de« Verfasser« bürgt für die Qualität de« Lustspiele«. — Samstag den 28. Jänner wird da« Prei«-Lustspiel .Der KönigSlieuteuant" von Gutzkow ge-geben, bekanntlich wird darin Böthe (Frl. Bellau) in seinen JünglingSjahren auf die Bühne gebracht, wa» schon allein diesem Stücke gesunken, e« ward ihm nun doch bald klar, das« der Juwelier Recht haben mußte. Und nachdem er ihm den Bericht erstattet hatte, gab der Juwelier ihm sofort die Lösung de« dunklen Räthsel«. .Ihre russische Gräfin besitzt den echte« Stein und wer weiß wie viele andere böhmische Diamanten, die in Schliff und Fasiung dem echten täuschend ähnlich sind", sagte er. .Und die Ver-wechiluug hat stattgefunden, während die Auf-merkiamkeit aller Anivesenden avs da« Dokument gerichtet war. Wer von Ihnen hätte auch in der russiichen Grafin, die, wie Sie sagen, durch ihre Liebentwürdigkeit, und ihre Schönheit Alle de-zauberte, eine Betrügerin vermuthen können? Also sind Sie ohne Arg in die Falle gegangen und ich bin überzeugt, die Gräfin ist bereit« über alle verge. Aber selbst wenn sie noch hier wäre, was wollen Sie ihr anhaben? Können Sie ihr den Betrug beweisen? Haben Sie nicht durch Ihr Unterschrift sogar bezeugt, das« Sie wissentlich einen falschen, wertlosen Stein vo» der Gräfin kauften?" .Ich bitte Sie. schweige» Sie!" ries der KommiisionSrath wüthend. .Ich werde die Sache untersuchen und wehe ihr. wenn Sie mich betrogen hat." Er stürzte hinaus, athemlo» kam er im Gast-Hause au. einen großen Wert verleiht. Der Königslieutenant wird von dem Gaste. Herrn A. « rüger. dar. gestellt, während die anderen Hauptrollen uud pvar „Rath Göthe" v"n Herrn B o r n st ä d t, Frau .Rath Göthe" von Frau L o d t m a n ». .Professor Mittler" von Herrn Iahn und „Sergeant-Major Mack" von Herrn Director Gärtner gespielt werden. — Jedenfalls kann da« Publicum Herrn Director Gärtner dank-bar sein, dos« er dergleichen classische Lnstspiele auffahrt. .Der Königslieutenant" wird gegenwärtig in Wien im .Deutschen Volk»-theater" und .Jantjchtheater" mit großem Er-folge auigesührt. — Sonntag den 29. Jänner führt Dir. Gärtner da« österreichische Volks-märchen .Die Teufelsmühle am Wie verberge" auf; eS steht zu erwarten, das» diese Vorstellung sehr gut besucht sein wird. (Eingesandt.) (»in Gaswerk.» Im neuen städtischen WaffergaSwerk wurden im Lause der vergangenen Wixhe durch Herr» Dr. S t r a ch e persönlich die nöthigen BetriebSanalhsen deS erzeugten GaseS auf seinen Schwefelwasserstoff-, Kiesel- und Kohlen-jänregehalt vorgenommen. Gleichzeitig wurden auch Probe» mit verschiedenen Kohlen-sotten angestellt, welche, trotzdem die Veriuche noch nicht abgeschlossen sind, bereits heute die erfreuliche Annahme zulaffen, dass hierländisch« — natürlich verhältnismäßig billige — st e i r i s ch e Kohle mit Vortheil zur Gaserzeugung zu ver-wenden seiu dürste. Begreiflich ist, das« alle diese, sür eine rationelle BetriebSsührnng nöthigen Expe-rimente manchmal (leine Schwankungen in den Druitverhält»isfe» mit sich bringen. Mit Besrie-digung könne» wir konstatiere», das« seit Jnb^riebsetzuug d>« neuen Werke« trotz der vielen Widerstände, die jede« derartige Werk in der erste» Zeit zu bewältigen ha», noch nicht eine nennenswerte Störung in dem Lichtbeznge eingetreten ist. I» den letzten Tage» wurde das neue Werk auch von einzelnen Fachautoritäten besichtigt und auf seine Betriebsfähigkeit geprüft, darunter von Herr» Generaldirector Lechner au» Köln. Herrn GaSwerkdirektor W e i g e l au» Agram ic. Heute wird Herrk. k. Hofrath Schwackhöferau» Wien zur Besichtigung desielben eintreffen, während der Mitchef der bauführenden Firma Kurz. Rietichel 4 Henneberg. Herr Ingenieur Joses Kurz, im Lause der nächste» Woche zur Überprüfung der Gesammt Anlage erwartet wird. n die Häuser nehmen ihre» ungestörte» .Wo ist die Gräfin von Malachow»k>?" fragte er den ihm eutgegentrrtendeu Oderkellner. „Melden Sie mich sofort an." .Bedauere", lautete die Antwort, .die gnädige Frair ist gestern noch mit dem Nacht-zöge weitergereift." „Hol Sie der Teufel mit Ihrer gnädigen Frau", schrie der kleine Herr erbost. .Eine Be^ trügerin ist diese Gräfin." .Aber Herr KommissionSrath!" .Ich kann'S beweise»", polterte der kleine rr. mehr und mehr sich erelsernd, .mich hat um dreitausend Gulden betrogen." .Der Ring —" „Ist unecht und wertlos!" „Aber daS wußten Sie ja!" „Den Kuckuk wußte ich! Vertauscht hat sie die Ringe, der. den sie trug, war echt, den »n-echte» haltt sie in der Talchc. — begreisen Sie nu» ? Übrigens habe ich keine Lnst, zum Schilden auch noch den Spott ans mich zu nehmen und mir von den Tiichgenvssen hier Soitise» sagen zu laffe». — ich werde hier nicht mehr speisen — lebe» Sie wohl!" Vo» der Gräfin MalachowSki aber hat man nie wilder elwu« gehört. Fortgang nud wenn dir Parteien mit der Aus« wähl der zur Bollendung nöthigen Beleuchtung»-förprr nicht Mrr», so dürste die Anlage bis Ende diese« Monat» so pit wie vollendet sein. Da die in den Häusern zur Berwindnng gelangte» Beleuchtungskörper von verschied«neu Firmen *r.« rühren, hat e» sich übrigen» al» nothwendig herausgestellt, das» sämmtliche Ga«ri»lei«unge» einer fachmännischen Prüfung aus ihre Dichtigkeit unterzogen werden, mit welchen Prüfungen bereit» im Laufe der vergangenen Woche unter Mit Wirkung und Controlle de» technischen Beirathe» der Commune begonnen wurde. ^Schadenfeuer.) Am 14. d. Mt«. abend» 8 Uhr brach in unserem Nachbarorte Rann und zwar im Artenjak'schen Hanse daselbst Feuer au», welche» da» mit Stroh gedickte Hau» in kurzer Znt bi» aus da» Mauerwerk niederbrannte. Auch unsere freiwillige Feuerwehr wurde allarmirrt und eine Loschabtheilung zur Brandstätte ge-schickt, die sich aber infolge de» a» Ort und Stelle herschenden Wassermangel» aus die Locali. fierunq de» Brande» beschränken mußte. (Dflrn ÖJrltrr.) Ansang der Woche wehte hier ein starker Sirocco, der die letzten Spuren de» Eise» auf Flüssen und Seeen ver-»lichtete. Welch ungewöhnliche Folgen der die», jährige milde Winier zeitigt, lehrte uns ein Au», fli.g nach der sogenanuteu windischen Schweiz, aus welchen wir ein kleine» Bouquet im Freien gewachsener Blume» sammeln konnten. Unrerweg« trafen wir die Bäume mit frische» Sprossen be-deckt und ein Maikäfer, der un» überbracht wurde, präsentierte sich zugleich al» erster Früh-li»g»bot«. tzen, Gemeinde Podgorzen. im rüstigsten Manne«alter. AI» Todesursache wurde vom Leichenbeschauer Josef W o 1 l m u t h Herzschlag angegeben. Der-selbe bemerkte nach eigener Aussage allerdings eine kleine Wunde an der Stirne de» Verstorbenen, erhielt jedoch aus seine Frage von der Frau de» Todten, Marie D o c e v a r, die A»»kunst. das« ihr Man» im Brantweiiirausch, au» dem Bette gefalle» sei und sich auf diese Weise die Wunde zugezogen habe. Die Leiche wurde am 18. November 189» ansta»d»lo» beerdigt und trotz einiger belastender Zeugenaussage» eine gerichtliche Obductio» der Leiche nicht vorgenommen. Auf Betreiben de» Gendarmerieposten» in Frieda» wurde jedoch der Sache näher nachgegangen. Die Einvernahme verschiedener Zeugen hat nun folgende» Resultat ergeben: Die Ehe-leute Grorg und Marie D o c e v a r lebten in heftigstem ehelichen Unfrieden. Der bei ihnen wohnhafte Schuster Josef Zvegla unterhielt mit der Tochter der Letztgenannten ein LiebeSver-hältui», welche» nicht ohne Folgen blieb. Nur gezwungen gab der Bater die Einwilligung zur Heirat, »vährend die Mutler das Berhältni» be-günfilgte. Am Samstag vor dem Tode de» Georg Docevar trank derselbe in größerer Gesellschalt bei sich zu Hause Brantwcin und ge-rieth ob de» Verhältnisse« in Streit mitZveg-1 a. so dass er ihm die Heirat untersagte und ihm da« Hau« verwie». Al« er sich schlafen legte, war nur Zvegla im Zimmer anwesend, der aiich die Nacht Über dort verblieb, während s,»ne Frau gegen ihre Gewohnheit sich in da« Zm'mer ihrer Kinder begebe» hatte. Durch weitere Zenge»au»sagen und Jndicien liegt die Beim» thung sehr nahe, das« Zvegla tu Gemeinschaft mit Marie Docevar mittelst ein,« Schuster-w,rkzeuge« den Georg Docevar ermord«t habe. E« wurde daher ihre Verhaftung vorgenommen. (Fe>erbereitsch«st der frri«iligt» Jtntt-»rhr.) Für die lausende Woche hält der II. Zug und die II. Rotte Feueibernischast. — Zug« führer B e 1 l a n, Rottführer M a i tz e » und 8 Man». Feuermeldungen sind aus der Eentral-statio» in der Sicherheilswachstube im Rathhause zu machen. Vermischte Nachrichten. (SPrache>»er«rt»»»s»» für ilitrrfUto- rnark.) Wie die „Marburgti Zeitung" von vertrauenswürdiger Seite erfährt, erliegen bei der k. k. BezirkShauptmannIchaft in Marburg und dann wohl auch in P.ttau Sprachenverord. nungen für da» steirifche Unterland, die die Sprachenfrag« in ähnlicher Weis, „regeln", wie die« durch die kürzlich sür die Sndetenländcr er« lassenen Verordnungen geschieht. lM«ssr»trßr>»irn»s von lUsrrat-ftffi-tierri.) Wie die „Ostdeulsche Rundschau" mit-theilt, sind sämmtliche Reserveosficiere, welche wegen der Novcmber-Demonstrationen de« Jahre» 1897 in militärgerichlliche Unt.rsuchung gezogen worden sind, degradiert worden, da sie die Stande»ehre durch regierungsfeindliche Straßeiikniidgebuttgen. durch Absingen autipatrio-tischer Lieder und dadurch verletzt haben, das» sie sich in Rufe: „Nieder Baden,!" einließen. Da» ist doch „schrecklich." Soweit sind wir also schon in Oesterreich, das» da» Rrserveoffi-cierSpateiit jede sreie politische Meinung»äußerung ausschließen soll. (Der Ällrr»|>art«|1f irr fteirnnärkischr» Ap«rcajsr) sind b>» 1. Jänner 2640 Theil-nehnier mit der Einlageiifumme von 1.267.728 fl. 28 kr. d. i. durchschnittlich 480 fl. 2t) kr. bei-grtreten. Davon wohnen 1801 in, 839 außer-halb Graz. Dem Stande der Erzieher und Er-zieherinne» gehören an 102 Theilnehmer, Dienstboten 1454, landwirtschaftliche Dieiistboten 384, Fabrittarbeiter 146, Handlung»« und Gewerbe-gehilfen 537 und Tagfchreiber 17 Theilnehmer. Dem G«schlechte »ach sind 803 männliche und >837 weibliche Theilnehmer b,iget»eten. davon befinden sich im Alter von 18 bi» 25 Jahren 562 Theilnehmer, von 26 bi» 3V Jahre» 511 Thkil»ehmer, von 31 bi» 35 Jahre» 548 Theilnehmer. von 36 bis 40 Jahren 525 Theil» nehmer, von 41 b>» 45 Jahre» 494 Theil-nehmer. en -amen» honigender Gewächse zur unentgeltlichen An»th«ilung an die Mitglieder überlasse» worden. Die Pflanzen, welche den betreffend,» San en liefert,»., sind theils Arznei,- »heil» Futterpflanze» oder Gartknblumen nnd werden in drei Gruppen eingetheilt: vorzüglich, sehr gnt und guthonigende resp, von den Biene» deflogene. nach Beobach-tungen im Laufe des Sommer« 1898. Die An«» theilung wird »u» folgeudermaße» ersolge»: Im Monate Jänner und Februar nimmt die Ge schäftSleituna de« Eentralvereine« die Anmeldun« gen und Wünsche der Herren Mitglieder ent« gegen, die dann je nach der Mn.gr de» vorbatt-dmen Eamen» nnd in der Reihenfolge der An-Meldungen anfang» März befriedigt werde». Die Zustudui.g erfolgt auf Kosten dc» Eentral-Vereine», so das» die Herren Mitglied«r ganz kostenlos in den Besitz vorzüglichen und oft fchwer zu erlangenden Samens kommen, dem entweder auf dermal öden Bergeshalden, auf trockenzulegend«n Wiesen, aui Feldrainen oder wohl auch im Garten ein Plätzchen zum Ge» deihen gcwidmet werden möge. Wen» anch nur jede» hundertste Kor» in gute Hand und Pflege gelaugt, wird der B.enenzucht dadurch eine wesentliche Förderung zntheil und sie wieder einen Schritt weiter zu dem angestrebten Z'ele geführt werden. (Orrrin Südmark.) Unterstützungen haben erhalten: Die Drechslerschule zu Malborghet in Kürnten für da» Schuljahr 1898— 1899 eine Spende von 200 fl.. der Verein zur Unterstützung dürftiger deutscher Hochschüler in Krain einen Gründerbeitrag vo» 100 fl.. eine« Lehrer in Kärnte», eine Spende von 30 fl. — Spenden haben gesandt: Justu» E. Hoffmann (Mehrerlös für BiSmarck-Denkmünzm) 10 fl.. Bernhard Pichler in Wien 5 fl., Ge-meind« Brück a. M. 10 fl.. völkische zu Le« vberSdors in N«£). (Neujahrgabe) 30 fl.. Ge» meind« Wie» 500 fl.. Gemeinde Köflach 5 fl.. Eduard Eckmayr in Wien 435 fl.. Anton Schwarz in Glure« 35 Ar. (beide« Kalenderüber« zahlunge»), Fl. Pojatzi u. E. (Ertrag der Süd« lnarkzünder im Rebelmonde und Jillmonde v. I.) 62340 fl., Sippnng deutschvülkifch,r Knoten in Posch« Weinstube am Mehlplatze 1 50 fl., Ge« meinde Eisenerz 20 fl.. Mariazell 10 fl. — Bon den Ort«gruvpen: die Satzungen der Frauenortsgruppe Mödling. Wien gtooriun und Wie» Ottakring in Rieder-Österreich und der Ortsgruppe Pragerhvf in Steiermark sind der Behörde vorgelegt worden; angemeldet ist die Ortsgruppe Schwaz i» Tirol. — Gründer: Gesellschaft Justitia in Graz. Stellung suchen: 1 Forsibeomter. 2 Schreiber, 2 Diener. 1 Verwalter (oder Kassenleiter, Buchsührer u. dgl.) A»/itr» von H»«re» »f R«hlltii?fe».> Der türkische Arzt Menahem Hodara überrascht die Welt mit einer eigenartigen Entdeckung. Er hat durch lauge Zeit sortgesetzte Versuche constatiert, das« sich der mangelnde Haarschmuck der Kahl« köpfigen in vollkommener Weise durch eine Art von Reusaat ersetzen läßt. Wie wir der die»be« züglichen Mittheilung de» Patent Anwälte» I. Fischer in Wien entnehmen, ist seine Prozedur die folgende: Er bringt in der Kopshaut eine große Menge von Einschnitte» an, in welche er geschnittene Haare, also solche ohne Wurzel einsetzt. Diese Haare sasi.n in dem ihnen angewiesene» Bette Wurzel und wachsen, so das» nach einiger Zeit ein Haarwuchs entstanden ist. der sich von dem natürlichen durch Richt» unterscheidet. Die Möglichkeit einer Reusaat dürste Vielen lehr gelegen kommen. Doch find vorerst weitere Mit« theilunge» abzuwarten, da der Z«itpunkt der Entdeckung in der un» zugegangene» Notiz nicht angegeben ist. l5«Ilrrhötz»«g i» Snßliei.) Die Handel», und Gewerbikammer in Graz bringt alllälligen Interessenten zur Kenntni». das» laut Mitthei-lung des k. u. k. Ministerium» de» Äußern bei der Einfuhr von Waren in Brasilien ab 1. Jänner 1899 10'/, de» jeweiligen Zellbetrages in Gold in der Weise tingehobe» werden, das« dieser Theilbetrag in Gold oder Eheck. der Rest von 90»/, in Papier zur Zahlung zu gelungen hat. Die Bezahlung von 10'/» dc« Zollbetrage» in Gold ist. wie schon früher bekannt gegeben wurde, nach dem heutigen Staude de» Ag,o in Brasilien mit einer Zollerhöhung von 20'/« gleichbedeutend. Der Milrei« »Ipsri 27 Prnce. dermalen jedoch steht derselbe auf nicht ganz 9 Pence. Anstatt 100 Milrei» werde» daher ab 1. Jänner 1899 10 Milrei» in Gold (t). !. zum Eonrse von 9 Pence-, 30 Milrei» Papier) und 90 Milrei» Papier, im Ganzen also 120 Mil« rei» Papier zu entrichte» sein; die thatsächliche Erhöhung de» Zollb,trage» wurde also 20«/, be-trage». Stiege der Tour» beispielsweise auf 12 Pence 1 Milrei», so fetiüge die Zollerhöhung nur mehr 12'/,'/,, so das« Letzirre sich nach Maßgabe der Bsserung de» Lourse» verringern würde, nm bei Pari ganz zu verschwinden. Die proj ctierte Maßnahme soll den doppelten Zweck verwlgen. einerseits den Staatseinnahmen auf« zuh«lfen, andererseits Gold in die Eassen fließen zu lassen, damit die Regierung nicht gezwungen iei, Mus» Zahlung der Interesse» al« Gold-küttferin ans dem Wechlelmarkt zu erscheinen, >v»« immer ein Sinken des Eonrse« zur Folge hä.tr. Nach Maß >abe des Bedarfe« uud im Laufe der Zeit soll d?r in Gold e!»zuhebe»de Percenlual-betrag eine progressive Steigerung aus 15. SO und eventuell noch mehr Percent ersahren. (Dir gnossnlschaMichr Krganisitis» der La«dwir1r) schreitet krästig vorwärts. Am 25. No-vember d. I. hat in Allensteig ein? Lagerhaus-genossenschast von 80 Mitgliedern constiluiert, in TraiSmauir ist eine Winzergenossenschast zustande gekommen und der bereit» Über lOOWeinbauerange-hören und auch i« Ma»k mehreren andere» Orte» sind Genossenschaften in Bildung begriffen. Die besseren Körnerprnse werden von den Taue?» al« eine Folge der Lagerhäuser «»gesehen und man bofft. das« aus genossenschaftlichem Wege avch eine Hebung de« niederbslerreichischen Obst-baue« durch die Krästigu»,, des Exporte« uxrtx erzielt werden. Riederösterreichi'che Blätter ver-»eisen darauf, das« der englische Markt, der großen Mangel an Obst leidet, schon im abge-lausenen Jahre ein gute« Absatzgebiet gegeben habe» würde. (Der Waldrrichthum der iDrlt.) Im Eaplande fängt man an, sich bedeutend für Forstwirtschaft }«wNe Zu-sammenslelluin, de« Waldreichthiim« der Hanpt-iiänder der Welt. An der Spitze stehen da« europäische Rus«la»d und Schweden, wo 42 v. H. de« gesammten Boden« mit Wald be-standen sind in Rustland beträgt die Waldfläche etwa 212 Millionen und in Schweden rui b 17 Millionen Hektar. E« gibt nun uvch Länder, die a» Ausdehnung de« waldbeftandenen Boden« zwar nicht da« europäische Russland. ab«r doch Schweden bedeutend üb^rtklffe» »tzd verhält»««, mäßig doch z» deu waldärmeren Ländern gerechnet werde» musitung«wes,a ausfülle» soll. Die neu-gegründete „MoutagS.Heitungfür die österreichischen Alpenläuder" wird die neuesten Nachrichten der Sonntage vermitteln und im Übrigen eine Wochen-schau im gute» Sinne de« Worte« sein. Politisch sieht die von Herr» Dr. Robert Withalm heraus-gegebene Zeitung auf streng deutschnatioualem ©oben, ist jedoch unabhängig von den Parteien und Fraktionen. schaff.». Jeder Eber-hälter hat dort vor Übernahme de« Eber« einen Rever« zu unterschreiben, de» in der Kanzlei der BezirkSvertrelung zur Einsicht anSliegt. (Eine gefährliche lliadrrkrankhril.) Wie da« Mininisterium de« Inneren vom 13 d. M. meldet, ist im Comitat Agram in Kroatien eine ansteckende Maulkrankhrit unter Rindern zum A»«bruch gekommen, deren Natur bi« jetzt nicht näher festgestellt werden konnte. Diese höchst an-steckende Maulsenche ist von ihren Ursprung«o>tc au« bereit« nach drei Orten de« bosnischen Ex> positurb» reiche« Kosteinitza v erschleppt wordeii. woraus sich am besten die Gefährlichkeit der Ansteckungsgefahr ergibt. Die Bevölkerung wild deshalb in ihrem eigenen Interesse auf die große Gefahr der eventuelle» Verschleppung dieser Seuche nach Steiermark aufmerksam giinicht und dirs.ibe beionderS vor dem Bezüge von Bieh beziehungsweise Rindern auS dem Eomitat Agram und BoSnisch-Kosleiiiitza dringend ge»varnt. bis Näheres bekannt ist und geeignete Borbeugiingsmaßregeln getroffen werden können. i ehrlich ohne Capital und Riiico verdienen, dureh Verkauf gesettlich erlaubter Staatapapier« und Lo«e. Anträge an Latfwl| OatamMbar, VIII., Deutachegasseifr. 8, it SF Flechtenkranke ZZ trockene, »astende, Schuppenflechten und da» mit diesem lldel verbunden», so uoertrSglich lästige Ha»tj»cke» heilt unter Garantie selbst denen, die nirgend« Heilung fanden .Dr, Hebe»'« ^tech«r»t»»- Gebrauch Sutzerlich. unschSd-lich Prei« 6 fl. i W, adQ ■ und poftfrei (auch Pop« «arte»)! Kachnahme üO fr. mehr Bezug 81 Marie» Dr»«»erie. Da»zig u«stellung«. tausend« >aerk«nnn»gni Illustr. Prei«eatolog grati« und sranco gezeichnet, best« medailleu und Rattentod (/rlür Zwmisch, Velitzsch» ist da» beste Mittel, um Ratte» und Mäuse schnell und sicher zu vertilqeu. Unschädlich sür Mensche» und Hautthiere. Zu haben in Pucketni ä 30 und 60 fr. bei «potheker 4«b* Militär. Kein Hustenmittel übertrifft Kaisers Brust-Bon bons. OQfiA notariell beglaubigte Zeugnisse £ÜUU weise» den sichere« Erfolg, A»ße», Heiserkeit, Satnrrh »nd Verlchl Preis per Paket 20 kr. bei A. 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Zahl 172591, die Einsuhr von Schweinen au« den sienanuten Bezirken »ach Böhmen aeqe» Beobachtung der Bestimmungen über den Biehverkehr wieder ge-stattet. Da» Verbot der Einfuhr der erwähnten Thiergattungen au« deu Bezirken Leoben und Marburg nach Böhmen bleibt weiter in Kraft. Die« wird zur allgemeinen Kenntni« gebracht. DU)!««! jMtfl«, am 19. Jänner 1899. Ter Bürgermeister: ßtf. Or»iA, m. p. Neue Ansichtskarten Sruss aas cHlfS'etiau >3 reisend aufgeführt, sind »u haben bei f W. BLANKE in Pettau, Schön möbliertes Zimmer in der oberen Draugasse Nr. z ist zu vermiethen. Anfrage bei Herrn PMTEIUTSGII am Rann. Emil M. Engel's Patent-Unterlags-Kalender pro 1899 ■lud rorr&thig bei W. Blanke, Pettau und Marburg. A 288. Kundmachung Bom Stadtamte Petta» wird hiemit betaant gemacht, das« die Rechnu'^en d.r Stadtgemeinde. de« Armen- und Bärgerspitalsond» für da» Jahr 1898 während der gewöhnlichen Amt«s»uuden durch 14 Tage hindurch zu Jedermann« Einsicht im Stadtamte aufliegen. *ts*t«at petta». am 14. Jänaer 1899. Der Bürgermeister: Z. Oriig m. p. So,be» ist erschienen: Äagd-Gesetz vom 13. December 1898, ni float für da» HerMthom dtrirrmcrk, be-lresiend die Hch»»^rit de« Wlir» und die Abänderung einzelner, da« Jagdwesen teg.lnden gesetzliche» Bestimmungen und Verordnungen. Prei» 20 kr. Borräthig in der Buchhandlung W. Blanke, Pettau. & 289 Kundmachung. Laut Teleqiamme« de« Hoden f !. Ministerium« de« Inneren vom 18. Jänner 1899 Zl. 1847, ist im Comitate Agram in Kroatien eine ansteckende Maulkrantheit unter Rinder», deren Natur bi« jetzt nicht näher bekannt ist. zum Au«bruche gekommen und ist diese höchst ansteckende Maulseuche auch schon nach 8 Orten de« bosnischen Exposit»r»be.eiche» Kvsteinitza verichleppt worden. E» wnd auf die große Qkfahr der eventuellen Einschleppung dieser Seuche nach Steiermark durch Ankauf von Vieh obiger Herkunft aus» «erlsam gemacht n»d wird die Bevölkerung vor fern Bezüge von Bieh und in»b«so»der« von Rindern au» dem So«,tote Agram und bo»i>isch tiosteinina. — bi« Nähere« bekannt ist und geeignete Maßnahmen ermöglicht find, »ringen» gewarnt. Slaitiml Pell», am 18. Jänner 1899. Der Bürgermeister: I. Ornia m. p. Soeben erschienen: Der Landsknecht von Cochem. "MW Rtuer Ro.na» von Inliis W«lß. — Prei« 8 Mark --- fl. S SV. BorrSthig bei W. Blanke, Pettau nnd Marburg. Qrucksorien fir $£andcf und Qeombe! fäiffige Preise! Tleüe Ausführung! Sfeasche JCieferung! Rechnungen und Farturen Memorandums und Visitkarten, Briefpapiere und CouvertM mit Firmetidruck liefert bestem die Städtisches Ferk-Museum. Die Leitung des Muse«!vereine« zeigt hiermit an. das» der P.intnltpreis für da* . Museum wie folgt betragt: 1. Mitglieder des Vereines haben freien Eintritt. 2. Nichtmitglieder, für Erwachsene 20 kr. per Person, för die Jugend, Militärraannichaft und Gewerbe-nhilfen 10 kr. 3. Den Schülern des landschaftlichen Gymnasiums, der Volks-Haadels- und Gewerbeschule in Pettau ist unter Führung eines Lehrers der freien Eintritt m das Museum gestattet Diesbezügliche mündliche Ansuchen sind an Herrn J*Mf fiapattl zu richten. Dm Musesm M jedes 8m»- and Feiertag von 10 bi* 12 Uhr vormittag* van 2 W* 3 Ukr aaonmittaf* geSfTset Fir Framd* ti(lieb m 9 Mt 12 Ukr vermIttags «ad vm 2 M* S Uhr «ach« Eintrittskarten sind beim Museumsdiener erhältlich. DU Wirkung 4ar Annonce ist not kann von itriotg, wenn man in der Bebl ber BlÄiter, in But« ßei » i« und Vblaiinng ber srtgt itoetfmillg vorgehl Unsere Kit 18'4 befiebenbr «nnoncen.»rp«. bition ist bereu, jeotm 3nierenten ant Roih an» Stat hinsichilich zu erf»Igenfer SrfUinca in allen 3out-noten ber Welt an bie Hand in ßfb-n nnd birnt gerne mit Killt. stt» tkftenderedinungen, liefert complnen Z>u>u^i!aialog groti», geiv»hrl von Criginoltarifen böchii? Raba ie. besorg! kißeret Tliiffre-Anzeigen nnd expedi« einlangende Briefe tSglich Anoovce» ^rprditi«» M. Dukes N.-hr. lu Aaceslil« A Emir ick Lernet UJitB, I, woll,eile 6—U. ^Jßrcantil- (^otwerfs 4^ »it Fir»«»r>ck voo s. >.— per null« an, liefert die Suchdruckerei W Slanke, Pettau. Annoncen für alle in- and atulindlaohen Journal«, FMhwitechrlften, Kalender etc. besorgt am beaUn nnd billigsten au im besten Rase seit 38 Jahren bestehende erste totere. Annoncen-Bureau von A. Oppelik's Nachfolger Anton Oppelik, WIEN, L, OrtlnangergaaM 12. ■wsslse mt Katsator-Kststof, nwt* »MtnawHMM» |r«M*. Schachenhofer's neueste Composition Schnaderhüpfln für Ciavier, Zither oder Orchester, ist vorräthäig bei W. Blanke, Buchhandlung, Pettau. Zahl 290. ~~~ ~~ Kundmachung. Die Bezirks-Sparkasse Rohitsch verzinst vom 1. Jänner 1890 ab alle Sparkasse-Einlagen mit 4x|a°i0 nnd nimmt dafür von allen Hypothekardarlehen 5'L#|0 entgegen. — Dieselbe übernimmt auch wie bisher die Zahlung der für die Spareinlagezinsen entfallenden Renten-stener. Bezirkssparkaste Rohitsch, am 29. December 1898. Der Directions-Obmann: Franz STRAFELLA, k. k. Notar. KALENDER pro 1899, wie: Taschen-K ALENDE& Ar Ärzte, Professoren, Juristen, Jäger, Weinbauer, Landwirte etc., sowie auch Portemonnaie-, Familien-, Wand- und Abrelss- Kalender sind in reicher Auswahl zu haben bei W. Blanke, Buchhandlung, Pettau. Wohnnngsleerstehnngs- und Wohnnngs- Wiedervermiethungs- Anzeigen sind vorräthig bei W. 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J. im Gasthose Osterbergcr 7 Uhr abends abgehalten wird. ssTassung der Gremialversammlung ist die Anwesenheit von 40»/, stimmberechtigter Mitglieder erforderlich; kommt eine beschlussflhige Versammlung nicht zustande, so findet eine neue Versammlung um 8 Uhr statt, welche ohne Rücksicht auf die Zahl der Erschienenen giltige Bcschlüssc fassen kann. Tagesordnung: 1. Verificicrung des Protokolles der Grcmialversammlung vom Jahre 1898. 2. Rechenschaftsbericht pro 1898. 3. Vortrag über die Rechnungsabschlüsse pro 1898- 4. Wahl der 3 Rechnungsprüfer pro 1898. 5. Vortrag über den Jahrcs-Voranschlag pro 1899. 6. Bestimmung des durch Umlagen auszubringenden Betrages. 7. Bericht über den Stand der Gremialkrankenkassc, Neuwahl des schiedsgerichtlichen Ausschusses (4 Mitglieder, 2 Ersatzmänner.) 8 Neuwahl der Gremialkrankenkasse-Vorstchung (2 Mitglieder nnd 1 Ersatzmann) und des Gremialkrankenkassc-Übcrwachungsausschusses (1 Mitglied, l Ersatzmann ) 9. Anfällige Anträge. AatrlH slMdiMr ii*4 3 »,» v»r i»r IrMlilnntMliq ttn Ventil** 4m OrMMaiiw MtHftMe» » UkargttM A. Muchltaoh, Cassier. V. Schulflak, Vorstand. I/"!»1 »• «gWneij»» Bj»« nn »«4 »Iltctuiil (»«ch »>. »»er »Ittilß VtfUiM^iaa} a«lsnurtrt Mit») limr LlmdwirthschafUiche Zeiwug iiw^rtt amaeg rfrm >«waartt »a»»lil»lchM. erttl* Oirwl« flitrlrtc Zeit» •epftM 1061. «rfchtUl Im4 n tlntil «esterrelchischc fprMfitong. ___ ^jr^äSair__ . "»'«•"•"i ta ia, tHCTtcljlfttlj S.—. ♦.,2'Ä (>|rtlll( lau. (rlchtint j«»e» grtlUf It» V*ai)i|rig fl. s, »tnttlj. M- Allgemeine WewZewma. •ertsaaea pMI na Cotillon= Orden in reichster Auswahl zu billigsten Preisen zu haben in der Papierhandlang W. Blanke, Pettan. verantwortlich. ©. Blanke Druck: W. Blanke. Pettau. Neilage zur ^Dettauer Leitung ««klag von «. t» P«N«>. Eine Vorherbestimmung. Historisch« »rzShiung don Arthur luge» Sims»». 'Borts»»"»«-) fafSSKa ürchten Sie sich nur nicht vor der Langenweile, wir wer-den Ihnen schon die Zeit vertreiben. Ich werde gleich ein Programm aufstellen Ein paar Stunden täglich müssen Sie un« schon von Ihren Reisen erzählen, da» geht einmal nicht ander». Dann können Sie mit Mama von Ihren Jugendstreichen plaudern und ich werde zuhören; mit Papa lesen Sie die Zeitungen und disputieren über Politik; mit Herrn von Sternfeld philosophieren Sie, danu machen wir, Mama und ich. Ihnen Musik, und ich führe Sie in den Bergen spazieren! Sie sollen sehen, der Tag wird Ihnen wie eine Stunde vergehe»!' .Ihr Programm ist so verführerisch, mein Fräulein, daß t» den Segeuumn der Gesahr aussetzt, daß ich seine Angelegenheit nur sehr lau betreib«, um recht lauge Zeit Hierbleiben zu können.' .Fürchten Sie da« nicht; der Serr StaatSanwalt hat mir schon oft gesagt, daß die Gerechtigkeit am Ende immer die Wahrheit er-klärt," meinte sie schelmisch lächelnd, .daß wir das Schicksal un-sere» Schützling« ihr unbesorgt anvertrauen können!' .Freilich, sicherlich/ erwiderte jener, sichtbar besangen, .da» heißt, wenn Segemann wirklich unschuldig ist." .Zweifeln Sie daran. Herr StaatSanwalt?' ertönte plötzlich in der Hausthür eine heisere Stimme. Alle wandten wir erschreckt den Kops herum und fuhren ent-setzt von unseren Sitzen empo». Da stand er selbst — Segemann — aus seinen Krückstock ge-stützt und mit seinen grauen, hohnsprühenden Augen un» unbe-weglich fixierend. .Segemann! — Mensch! — seid Ihr dem Gefängnisse entsprungen,' rief Serr von Sternfeld erblassend. .Geht gleich dahin zurück — hier, der Serr wird für euch zeugen/ stotterte die Baronin, während ihr Gemahl, da» Bild eine» mir unbegreiflichen Schrecken», dasaß, und Irene ihm einige Schritte näher getteten war. .Fürchten Sie nicht»!' sagte jener rätselhafte Mensch e>tdlich mit seiner furchtbaren Stimme; .man hat mir die Thore de» Ge-fängniffe» sperrweit aufgemacht, hat mich herausgeführt, und der Ratsherr hat mir sogar eine Cigarre geschenkt, die nicht brennen will. Alle, selbst der Stadtdiener haben mir gesagt, daß sie von meiner Unschuld, überzeugt gewesen sind, daß ich mich nicht darüber grämen soll, daß so etwas einem jeden passieren könne: kurz, ich bin in einer halben Stunde ein wahrer Engel geworden, zumal da der bestohlene Bauer seinen Beutel mit dem Gelde im Unterfutter seines Rocke» wiedergefunden hat —" Merkwürdig! — Niemand fand eine Antwort auf diese Worte; noch vor süns Minuten interessierte da» Schicksal jene» Menschen diese Familie auf eine so ungewöhnliche Weise und jetzt, da der Zufall da» günstigste Resultat, da» man sich nur wünschen konnte, herbeigeführt hatte, jetzt schien sie diese» Resultat noch mehr zu erschrecken al» alle« andere. .So! — Run empfehle ich mich Ihnen,' fuhr er sort, .wenn ich hier nicht» mehr zu thun habe.' .Wa»? — Du hast hier nicht» mehr zu thun?' rief Irene, .wo willst Du denn hin?' »In die Stadt, Fräulein — und mich den Menschen zeigen, die mich vor einer Stunde al» Spitzbuben arretiert sahen.' .Und Streit ansangen, nicht wahr? Nicht» da! Sier bleibst Du, dort oben im Park wird gearbeitet, damit unser KioSk ans Baumstämmen fertig wird!" ..Aber Fräulein — heute .Getobt heute wird gearbeitet; denn nachher sühre ich die Herren hin und die sollen mir Komplimente über meinen Entwurf machen, und wenn sie mir einen guten Rat znr Berändernng geben, so muß derselbe augenblicklich ausgeführt werden und nnr D» ver- stehst e» 4- also!" „Senn Sie es durchaus haben wolle», Fraulein.' brnmnite der Mensch, der wenige Minuten vorher noch so voller Trvtz dem StaatSanwalt gegenübergcslandrn hatte und der sich jetzt wie ei» Schoßhund den Befehlen de« jungen Mädchen» fügte, .wenn Sie e» durchaus haben wollen —' „ .Freilich! — und geh' schnell — in einer Viertelstunde sind wir hinten, und daß alle« so ist, wie wir e» besprochen.' Ohne ei» Wort hinzuzufügen, ohne un» auch nnr eine« Blickes zu würdigen, ging er an dem Tisch vorbei und richtete seine Schritte dem Parke zu. Ein bedrückendes Schweigen solgte seinem Weggänge — das unheimliche Gefühl, welche mich vor der Ankunft Irenens so beängstigend erfüllte, hatte sich von neuem und viel umfassender als vorher meiner bemächtigt; die Art von SchreckenSthrannei, welche Segemann auf diese ganze Familie ausübte, und wiederum die Macht, welche Irene über ihn zu besitzen schien, waren mir ein Rätsel, welche» mich wie ein Alp drückte. Ich erhob mich unb schickte mich »um Aufbruch an. .Meine Mission hier,' sagte ich, .hat sich schneller erledigt, al» ich e» dachte, und mein Aufent. halt hat keinen Zweck mehr.' Die Baronin öffnete den Mund, um mir vielleicht etwa» Ber-kindliche» zu sagen, aber ein Blick ihre» Bruder» traf sie dermaßen scharf und gebietend, daß sie den Gedanken unausgesprochen ließ und einfach mit dem Kopse nickte. Auch der Serr Staatsanwall war aufgestanden, als wenn er mich hierdurch nötigen wollte, doch ja meinen Vorsatz auszuführen und mich zu entfernen. .Sie wollen un» verlassen?' sragte Irene. .Da ich hier nichts mehr nützen kann, gnädiges Fräulein —' erwiderte ich etwas pikiert. .Und vorhin fanden Sie mein Programm so veriiihreriich, sagten Sie.' Der StaatSanwalt warf auch dem jungen Mädchen eine» sehr bezeichnenden Blick zu. den ich wohl, doch sie nicht merkte. Diese Art nnd Weise, mich — hinauszuwerfen, verletzte mich, und ich beschloß, einen Stteich zu spielen. .Wenn Sie e» durchaus wünschen, mein Fräulein.' sagte ich, .dann werde ich mir wenigsten» noch den Kiosk ansehen, dessen Entwurf Sie selbst gemacht." .DaS ist sehr hübsch von Ihnen,' rief sie ausspringend n»d ihren Snt aus die schwarzen Locken werfend; .kommen Sie, Serr von Sternseld — komm Mama; wie schade, daß der arme Papa nicht mit un» gehen kann; aber da komme» glücklicherweise die Zeitungen - er wird un» nicht sehr vermiffen.' Und mit einem reizenden Uebermute hatte sie ber Baronin den Snt aufgesetzt, ihrem Bater die Zeitungen, welche ein Diener ge-bracht, zurechtgelegt, und endlich — nachdem sie einen Augenblick geschwankt, den Arm des Staatsanwaltes ergriffen. .Serr Waldburg wird Mama führe»!' rief sie; .sie habe» sich beide gar sicherlich noch viel au» ihrer Jugendzeit zu erzähle», was wir beide nicht hören dürfen; — kommen Sie schnell — schnell; — die Ueberraschnng war für Sie bereit, Sie sollen sie zuerst auch sehr».' Der Univille de» Staatsanwaltes über diese plötzliche Wen-dung entging mir nicht; aber es war ihm nicht mehr möglich, sich dem lieblichen Zwange, welchen ihm das Mädchen auferlegt hatte, zu entziehe»: noch einen Blick seiner Schwester, einen langen, be-deutsamen Blick, dann ließ er sich fast willenlos sorttiihren 14 4. -Unsere Kindheit ist Ihrem Sedächtuisse wohl gänzlich ent-schwunden, gnädige grau," sagte ich. indem ich sie so langsam wie möglich dnrch dir krummen Alleen führte, welche sich bi» zum An-sänge des Parkes hinzogen, „Sie misten das Gegenteil an« einer Andeutung Irenen» be-merkt^ haben," erwiderte sie. „sehr wahr, doch das sind kleine Episoden, die sich unserem Gedächtnisse bei dieser oder jener Gelegenheit unwillkürlich aus. drängen — ich wollte fragen, ob Sie sich auch wohl manchmal der so innigen — Kameradschaft entsonnen haben, die zwischen un» beiden existierte." .0 gewiß," erwiderte ste, und ihre Stimme zitterte merklich, .ich habe mich oft in trüben Tagen entsonnen, daß ich in den ersten Jahren meine» Leben» einen treuen, ausrichtigen Freund besessen habe, der Edgar Waldburg hieß." »Ich danke Ihnen, guä-dige Frau, und deshalb hone ich auch, werden Ae mir verzeihen, wenn ich mir erlaube, eine Frage an Sie zu richte», welche un-ter allen Umständen mehr als indiskret zu nennen wäre." .Was — wa» meine» Sie?" »Frau Baronin, es ist jener Freund Ihrer ersten Jahre, der es nicht über sein Serz bringen kann. dieses Saus zu verlassen, ohne die Frage an Sie zu richten: Adele, sind Sie glücklich?" Ich fühlte den Arm des bleichen Weibes unter dem meinen erzittern- .Glück« lich? Wer ist glücklich hie-nieden?" stammelte sie. .Denn, wenn Sie e» nicht wären, Adele," mhr ich leise fort, .so möchte ich Ihnen sagen, daß die Altäre meinerKindheil mir noch heute heilig sind, daß es nur eines Winkes, eines Lautes Ihrerseits bedarf, damit Edgar Waldburg von neuem der treue, der auf. richtige Freund der Baro-«in von Sallern werde, wie er der des Fräulein von Sternfeld gewesen!" Der Arm der Baronin zitterte immer heftiger un> ter dem meinen, nnd mit kaum verständlicherStimme sagte sie: .Eine Frau darf keinen andern Freund ha-ben, als ihren Gatten!" .Sie haben recht; aber dieser Gatte ist unfähig, Sie zu leiten, Sie zu schütze», weder gegen die Tyrannei Ihres Bruders, noch gegen die düstere Macht jenes Legemann!" .Wer hat Dir das gesagt?" fuhr ste plötzlich auf — und an der Wucht, die an meinem Arme hing, begriff ich, daß sie sich kaum mehr aufrecht zn leiten fähig war — begriff ich. daß ich recht geraten hatte. .Niemand hat es mir gesagt, Adele - meine beiden Augen baden es gesehen; ich habe gelernt, auf den Gesichtern der Men-schen zu lesen, und das de» Herrn StaatsanwaltS wird mir bald ein offenes Buch sein." .Edgar — nm Gottes willen — Du stürzest mich in das namen-lose Unglück — laß ab von mir — o ich beschwöre Dich!" .Und im Augenblick, wo Du mir das traute Du wiedergiebst, willst Du. das, ich Dich hilflos Deinen Verfolger» preisgebe, Adele — Dich, die ich einst geliebt — Dich, die Du a»ch mich geliebt hast?" ,C schweig! — schweig ffil wichtiges Geheimni«. «ach « «er.er. (»I» tetf.) .Fordere, erbitte ich etwa» Unrechte« von Dir, Adele? Kannst Du nicht mit einer Silbe mich zum Schweigen bringe»? Sag< mir, daß Du die Dienste, die ich Dir anbiete, nicht willst — ihre, mt bedarfst — sage mir, daß Du glücklich bist, und mein Mund ist geschlossen, in zehn Minuten habe ich dieses HanS verlasie» und Du flehst mich nie wieder: aber es wäre eine Feigheit, eine Herzlosigkeit von mir, wenn ich zusehen sollte, wie Du gefoltert bist, ohne Dir zu sagen: Sprich ein Wort, Du, die Du meine erste Liebe warst, und die uneigennützigste Aufopferung, die Du Dir nur vorstellen kannst, steht Dir zu Gebote." Sie ließ meinen Arm los, ste schien sich gewalts«m beruhigen zu wollen. .Edgar," sagte sie, .ich kenne Deinen edlen Sinn uud ich bin unglücklich, grenzenlos, entsetzlich unglücklich; aber niemand kami mir helfen, selbst Gott nich«, denn auch er kann da« Geschehene nicht ungeschehen machen. Aber e« giebt ein Mittel, mich noch viel .. . noch uueud-lich unglücklicher zu mache», al» ich e« bereit« bin, und da» ist, wenn irgend je-mand versnchen würde, sich in mein Schicksal zu mi-schen! Sieh — dann wäre ich gänzlich verloren! Mein einziges Gut. welches ich noch besitze, die äußerliche, die häusliche Ruhe wäre mir dann geraubt; — und — o ich schaudere, wenn ich daran denke, was dann wäre. Lab mich mein Schick-sal tragen. Edgar, o, im Namen Deiner Mutter be« schwöre ich Dich darum." Ich machte eine Bewe-gnng und schaute ihr in» Gesicht — es war einem Toteuun^litz gleich — einem Totenantlitz mit thränen-den Augen! 0, wir schnürte sich mein Herz voll innigen Mitleids — wie gern hätte ich mein Leben in diesem Augenblicke für die Freun-din meiner Jugend hinge-geben, wenn ich die granse Last, die ihr Herz — viel« leicht ihr Gewissen erdrückte, davon hätte entfernen kön-nen. .Beruhigen Sie sich, gnädige Frau." sagte ich; .nach diesen Worten habe ich kein Recht mehr, Sie mit meinen Austrägen zu belästigen, aber um eins bitte ich Sie »och, und diese Bitte müfftn Sie mir ge-währen —" .Welche Bitte. Edgar?" »Daß, wenn Sie je Ihre Meinung wechselten, wenn Sie je einer Hilfe bebür-fen, Sif sich zuerst — gaiy zuerst meiner entsinnen werden." .Ich verspreche e» — Ihnen, Herr Waldburg — ich danke Dir, Edgar!" .Wollen wir nicht ein wenig schärfer gehen. Frau Barouiu; ich fürchte, daß der Herr StaatSanwalt irgend einen Argwohn schöpfen könnte." Ein stummer, herzlicher Händedruck und wir schritten vorwärts. Es war wirklich ein reize,cher KioSk, welchen Irene au» unge-schälten Baumstämmen von Segemann hatte zimmern lassen, nur hatte er, da das Dach noch nicht beendet war, in der Eile frische Fichtenzweige ^darüber gelegt. .Glaube» Sie vielleicht, daß Serr von Sternfeld mir schon irgend etwas Liebenswürdige» über mein Talent gesagt hat!" rief uns das junge Mädchen zu; .er scheint nur zu erwarten, daß Sie kommen und zuerst Ihre Meinung sagen." .Die Staatsanwaltschaft muß auch alle andern Meinnngen zuerst der hmen. ehe sie die ihre zu Tage fördert," sagte ich. 15 Heiterkeit heuchelnd und mich von der Baronin trennend! .wollen Sie mir erlaube«, gnädiges Fräulein, diesen monumentalen Bau von allen Seiten »u betrachten?" Lächelnd ging ich dann an die Untersuchung der Einzelheiten und lieh eS weder an Tadel, noch an Lob fehlen. .Sehen Sie, Fräulein Baumeister, hier ist ei» entschiedener Fehler, diese Eck-sciiile bildet einen falschen Winkel: messen Sie eä gefälligst an». Sie haben doch Ihren Ml»5stab bei sich?' Sie lachte, — .Hierher, Hege-mann!" rief ste. .Siehst Du nun, Du abscheulicher Mensch, wie Du mich um mei-nen ganzen Ruf bringst: auf mei» nerZeichnnngwar kein einziger Feh-ler — nun steh' 'mal, nun muß ich mir sagen lasten, daß ich falsche Winkel baue!' .Hm,'brummte jener, .was da-rauf ankömmt l' .Schweig! Da-rauf kommt außer-ordentlich viel an; dieser »iosk ist für Herrn Sternfeld bestimmt, damit er hier während der Ferien unge-stört studieren kann; wenn er nun diesen Fehler stet» vor Augen hat, dann schleicht stch vielleicht ein fal-scher Winkel in sein — Rechtsbe-wußtsein.' Ich mußte laut auflachen, und Irene stimmte selbst mit ein; der Staatsanwalt zwang stch zu ei-»em Lächeln und sagte: .Was ich mir von Dir alles muß gefallen las-sen.Jrene, ist wirk-lich unerhört." .Ich räche nur die armen Sün-der. die auf der Anklagebank sind. und die sich so viel von Ihnen gefal-len lasten! Möch-ten Sie StaatSanwalt sein. Herr Waldburg?' .Bei Gott nicht, gnädige» Frän-lein!' .Ichauch nicht. da bleibe ich doch lieberBaumeister. wenn man auch meine Werke kritisiert.' — Die Baronin trat bei diesen Worten aus dem Gebäude; auch sie hatte eine gewaltige Anstrengung gemacht, am stch zu beruhigen, oder wenigstens, um stch ruhig zu stellen. .Für die innere Ausstattung hättest Du mehr thun können, Irene.' sagte ste; .aus dem Tisch muß stch'S äußerst schlecht schreiben.' .Da sehen Sie e», Herr Waldburgrief das reizende Wesen, indem ste eine schmollende Miene annahm; .jetzt habe ich e» nie-manden recht gemacht, selbst Herrn von Sternfeld nicht, der noch kein Wort gesagt hat,' HM $<« g»fef Str»b«,.Dt»l«,l im Passe L»eg. ONt Xqt.) .Ich behielt mir vor. Dir recht herzlich für Deine liebenSwllr-dige Absicht zu danken, liebe Irene, wenn wir allein sein würden!' Das war wiederum eine nicht allzu feine Anspielung aus meine» verlängerten Aufenthalt; hätte ich Adele nicht das versprechen ge-geben, welches der Leser kennt, so wiirde ich gar zu gerne den Herrn StaatSanwalt mit meiner Gegenwart, welche ihm so sehr zu mißfallen schien, seitdem Hegemann frei war. belästigt haben: so aberzog ich dir Uhr und sagte: .Ich sehe, daß ich gerade noch Zeit habe, um den nächsten Zug zu benutzen, wenu ich mich beeile, gnä-digegrau; ich kann Ihnen nicht sa-gen, wie sehr ich mich gesreuthabe, Sie nach so lan-ger Zeit wieder-zusehen.' .Auch mir war e» im höchsten Grade l-.ngeuehm, Herr Waldburg; ich wünsche Ihnen da» best« Glllck aus Ihrer künsti-gen Lebensbahn!' .Meinen besten Dank. Frau Ba-ronin; Ihnen, mein Fräulein, einen recht ve» gnügtenSommer-anfenthalt!' .Werden Sie uns denn nicht wieder einmal be-suchen,HerrWald-bürg?' .Ich werde auf da« Vergnügen wohl verzichte» miisten; denn der größte Teil des Sommers wird für mich in Ge-ichäften vergehen; Herr von Stern-ield, icki habe die Ehre, mich Ihnen besten« zu em-pfehlen.' .Leben Sie wohl, Herr Wald-bürg, es war mir sehr interessant, Zhre Bekannt-schastzu machen!' Ich wendete dem Staatsan-walt den Rücken; ich konnte diesen Ton nicht langer ertragen. .Adieu. Hegemann." sagte ich, .raucht we nigsten« eine vo» meinen Eigarren, um ste mit denen de« Rechtsauwal tes zu verglei. che», die nicht brennen wollten,' und ich hielt ihm dann meine Eigarrentasche hin. „Genie, Herr! Ich danke; und außerdem muß ich Ahnen auch »och danken, daß Sie so schnell und bereitwillig mir zu Hilfe kamen,' sagte er mit einer Stimme, wie ich sie »och nie von ihm gehört, ruhig, sanft! Ich sah ihn groß an, dermaßen war ich erstaunt! Ick streckte ihm die Hand entgegen und diesmal nahm er sie uud drückte sie mit einer anscheinenden Herzlichkeit. Ich empfahl mich, eilte schnell den Weg zum Wohnhausc hin-unter, und obgleich ich mir vorgenommen hatte, noch den Baron 16 zu begrüßen, so stand ich doch von dieser Absicht ab. al« ich ver-nahm, daß er sich in seine Wohnung zurückgezogen hätte. Bon tausenderlei Gedanken bestürmt, ging ich in da« Gasthaus zurück und von da aus den Bahnhof. Ich hatte mich zu sehr de-eilt, denn mir blieb noch eine gute Viertelstunde bi» zur Ankunft de« Zuge«: ich setzte mich daher an einen einsamen Tisch, wo ich. den Kopf in die Hand gestützt, die wunderbaren Ereigniss« diese« Tage« vor m«inem «leiste vorbeipassieren ließ? > Mmternacht. or »aitf ist die Saft erstarrt, » kracht der Schnee von meinen Tritt«i, El dampft »ein Hauch, »« flirrt mein Bart; Nur snt, nur Immer fortgeschritten I Sie feierlich die ttVagcab schweigt, Set Stand bescheint die alte» Fichten. Die, s»husucht»voll zum Tod geneigt. Den Zweig zurück zur Erd« richten. Ar»'.! friere mir in» Herz hinein, lies in da» heißbewegie, wilde! Daß einmal Nnh' mag drinnen sein, wie hier i« nächtlichen Gefilde! Mkotnn« ikiuu- Ei» wichtige» Geheirnui«. Der reizenden Unbeffaug»nh»i«, »«»it »Inder ihre eigenen kleinen «ng»l»O»nh»it»» und Erlebnisse al» höchst wichtige Ding» und al» Geheimnisse behandeln, kann Wahl kaum hübscher und anmutender Umdruck gegeben werbe», al» i» be» freundliche» Senrebi», welche« nnser vorstehender Holzschnitt darstellt Gr»ßmütt»rche» I» seine» savbere», behag-liche» Gtübche», I» stiller Einsamkeit »it Stricke» beschäftigt n»d von ber kleine» G»k»lin ausgesucht, welch» vor Begierde brennt, der Großmutter eine wichtige, gehei»nl»v«ll« Wenigkeit mitznieilen — et», bat bi« grau« »atz« neu» Jung« geworfen, ober bat bi» Gchecke gekalbt hat «der dergleichen, — da» ist der klein, Inhalt unk Vorgang unsere» lieblichen Bilde«, welche» s» vollkommen ftir sich selbst spricht. Die freundliche Aufmerksamkeit und neu-gierige Gelassenheit der Grnßmutter bürgen un» dafür, baß bi» »itgeteilt« Neuigkeit keine w»lterschütter»b« Gegebenheit, baß die» Net»« Geheimni» kein gesührliche« ist, daß e» «ber be»»»ch di» gutmütige Matrone etwa» näher be-rühre» muh nnd ln ihre» »»gen ben lifer ber N»i»»n Eniblin rechtfertigt Der »ü »stier hat bem Gilbe einen »u»br»ck z» geben gewußt, der jebe» «rnpst». d»»g»f«hi,eu Geschauer Befriedigung und Wohlgefallen erjtllt. C. «. Da« I«sef Strnber De»t»»l t» ««sie Lueg. «er aus (rinnt Gommer-fahrte» da» herrlich« Galzburger Land besucht hat. kertnt bi« wildromantisch«, von der Galzach dnrchstrbmte Gchlncht zwischen be» Tännengebirge unb Hagen-gebirg«, d«n in der Geschichte be« Jahre« 1809 mehrfach genannten Paß Lueg In wenigen Minuten durchbraust b«r Eiljng diese zwei Gehstunden lang« Thal-enge, doch »«rben in Z»k»ust viel« »ulstügler die Fußwanderung ber Ulfe»-dahnfahrt vorziehen, um »on Golling an» »it dem Gesuch der »»ter be» Na. men .Galzachäfen- bekannten Masieriülle die Besichtigung de» Denkmal» zu verbinden, welch«» Ios«f Gtruber, dem »ndreo» Hofer Salzburg«, errichtet würbe. Josef Gtruber. b«r schlichte .«irt im Stegenwald', eine» bi« heute delleh»»de» Gasthof am »»«gange de« Gasse« gegen Werfen zu, organisterle di« Ponganer Gauer» z»» stegreichen Widerstand gegen bi« heranrückenden Bai«rn und Franzosen, und unterstützt» damit da» gleiche Gorgetzen Haspinger« und de« „Sondwirt»' Andrea» Hoser In be» Tiroler Gergen. «ach der »in> nahm« de« Städtchen« Hallein durch bi« Franzosen unter dem Kommando de« »arschaU« Lefibre am 3. Oktober >8«» drohte bi» Gefahr, baß ber Paß Lueg. dies« natürlich« Psorie de« saizburgischen Laube«. in bi« Hünb» be« Feinde« fall». Strnber und seine wackern Ponganer verteidigten blesen wichtigen »ngpaß mit groß»r Tapferkeit, und schon hatt«» st« den Feind In« Wanken gebracht, al« Ihnen ber G»f«hl zukam, ixn Paß zu übergeben. Nachdem dieser von be» vordringenden Franzosen genommen war. gerieten bi« heldenmütigen Laube«. Verteidiger und ihr »uffthm in Gefangenschaft; Strüber würbe sogar miß. l>anb«lt und s«i» Ha»« geplündert »l« nach bem zweite» Pariser grieden Salzburg wieder an Oesterreich zurückfiel, würbe Strnber, der »och auf de» Schlachtfeld« zum Major de» Ponganer iiande»t>ertridlguug«korp« ernannt worden war, »o» »aiser durch bi« Gerleihnng der goldenen CIvilehrenmidaill» an«g«g»ichn»t »r erhielt ein« jährlich« Gnadengabe »on 300 Gulden und konnt« den »«st seine« Leben» {« starb 184b) sorgenfrei und i» ber »rinne-rung an bie Franjosenzeit verlebe». Wenige Jahre, nachdem Tirol b»rch »r-richtung be» Andrea» Hofer-Slandbilde« auf dem Berge If»l seinen vielbe-knugene» Aalionalheldeu verewigt hat, folgte Salzburg »It dem Denkmal I« Paffe Lueg. »elche« Zeugni« giebt, daß auch die Thaten Strnber« unb feiner Getreue» noch «»bergeff«» im Volke der G»rge weiierleben. Seine Enthüllung zu End» August ». I, z» der bie Gürgergardeu. Beteranen. Schützen ». f. w an« allen vier Gauen de« Herzogtum«, dem Flachga», Pongau. Pinzgau und Lnnga», herbeigeeilt waren, bilbeie »in» «rhebend», patriotische Feier. Da» Denkmal «rhebt sich auf ber höchsten Stelle de» Passe», link« von der alten Relchdstraße, auf einem niederen FeUkegel und ist da» originell» Erstling»-werk eine« jungen, vielversprechenden »Üiistler« Namen« Hubert Spannring, der in Wien bei Professor Otto »bnig seine Aulbilbung erlangt hat und jetzt in villach an d»r dortigen Umschule al« Fachlehrer wirkt. Große Find- iiug», di» »an in den umliegenden Gergen gesammelt hat, wurden zu einem sech« Meier hohen und vier Neter breiten pyramidenartigen Ausbau zusa»m»n-gesetzt, wodurch ba» T«nkmal ba» Au«sehen eine« »on der Natur gebildeten Felse»« erhalte» hat. Ein Bauernjung« i» Ponganer Tracht hat den z«rklüf-leten Fei» erklommen und reicht huldigend ri»«n Eichenzweig z»m Bilde Gtr». ber» empor, wiihrenb seine rechte Hanb den Hut wie zum Schutze Über da» Landelwappen hült. Für Strnber» Portrtt in d«m ovalen Medaillon diente d«m »ünstler ein« Gleistiftskizze. di« selnerz«lt «In bayrischer Major nach dem Lebe» autgeführt hatt« Da« Bild O trüber« unb der fast zwei Meter hohe Bauernjung« wurden i» elettrolqtlscher Bronze In der »«nigUchen «rzgießeee! In München von Miller gegosten. wiheenb ba» Wappenschild i» Laaser Marmor g»m»iß»lt ist. Recht» unter dem Bildn!« liest man aus ein»r aal einem der Findlinge gehauenen Platt» bi» Widmung: ,D»n Land»«vert»idiger» de» Pon-gane» Im Jahr« 180» und ihr»» Führ»r Josef Strnber ' Dr. M W Richlerweidheil. Nicht«« szn einer Zeugin, bi« ihr »lt«r nicht angeben will»: .Wenn Sie Ihr »lter nicht sagen wollen, dann schütz« ich e»! Sie find fech«undvierzig Jahre alt!" — Zeugin (entrüstet»: »Pardon, neununddrelßig!" tilehl nicht f« fchacO. Fr«und (zu einem Pantoff»lh«lb«»>: .Wa» hat denn Drin« Frau g«fagt, al» Du heut» nacht h»i»kamst?" — Eh«»a»»: .Wenn Du ein paar Stunden Z«it ha^t, will ich «» Dir g«rn wiedererzählen!* verfch»i«genheit. Der Herzog von Turenne, dieser tapferste Feldheer seiner Zrit, besaß die groß« Tugeud der tiefsten Verschwiegenheit I» allen sei»»» Unt»rn»h«nng»n, so daß seifest sein »bnig »Inst zu rinlge» Stab»ofst-ziere», bi» z»r Armee abgingen, sch»rzw«is« sagte: .Bestellen Sie dem Mar-ich«» Tnrreune »einen Gruß und sagen Gie ih», «r mbg» mir doch von sei»«» Operationlplünen etwa« mitteilen, da ich boch wenigsten« ebenso sehr al« er bei der Sache Int»r«fst»rt würe.' St. Gefihrjiche Leite. Der berühmte englische Schaufpi»l»r »ran pfiegte im Sommer jede« Jahr einig» Zelt ans dem Land« zuzubringen Da er fich einst zu Sommeesetshiee aushielt, wurde ih» eine« Tage» sein Pferd gestohlen. Mißmutig ging »e ans ba« Feld spazieren, und al« »r »In»» rechtlichen. g»t-g»N»Ibete» Man» begegnete, ließ e« fich »it be»felbeu in ei» Gespräch ein, i» welche» er seinen Unfall erfühlte, und sei»«» Grimme unverhohlen Luft »achte BedÜchtig schüttelte indes ber anbete de» »opf, und al« »ean Ihn fragt«, ob t* d»nn I» ber G»genb dergleichen Gestndel gebe, da« stch »it Ti»b»rel»n b»-fast«, antwortete er: .Hier herum »ohn«» w»hl lauter brave, unbescholtene Leut«, aber ba drinnen bei» Pächter ist ei» »ommädiant von London zur Miete, der »ag wohl vielleicht u» Euren Schimmel wissen.* St. ememnühiges U» geschwefelte» Hopfe» ,» erke«ue», bedient »an fich Radeln -»« »upser. Dieselben sollen doppelt s, lang al» g»w»hnlich« Stricknad«!n sei», nnd »rhalten an be» b«r Spitze entgegengesetzten End« einen »no»s und werben verfilbert. — Man steckt nun solch» Nabeln so tief al« »»glich <» ben zu untersuchenden Galle» Hopfen, s« baß nur »er »opf heran»scha»t. von Zeit zu Zeit »erbe» diese Nadeln nachgesehen, und wenn da« Silber, ba« ursprüng. lich »»»iß War, g«fchtoA»»t erscheint, Ist da« vorhanb»nsein »an Schwefel und die Schwef«l»»g b««i«f«u, Indem fich »Ü»llch Schwefelfilber bildet«. >lter ber Giufe. FÜße und Schuab»! einer jungen Gan« sehen Heller (>«!») au» al» bei einer alte» (rot). Der «lug um bie Pupille Ist bei jungen noch weiß, bei alte» blau oder gelb. Die Nägel find spitzer und ba» Gecken weiter al» bei alte». Gei geschlachtet«» st»b ferner M«rkmal«: bei jungen läßt fich di« Schwimmhaut leicht zerreißen, bi« Gurgel zerbricht bei» Drücken, während ste stch bei alte» krumm biegen läßt. Im Winter Teppich« »» putze», «an lege bie Teppich« mit ber rechten Seite ans saubere Flüchen gefrorenen Schnee« unb klopfe tüchtig mit bem Aäbelklopsir So blribt ber Schmutz a»b ber Staub auf der Gchn»efilch« »»b der Teppich wird auffalle»» rein unb f«rb«nfrisch. »I !d eine Oper. «> einer der veeeinlgtrn «tauten, 7) «tu« fr»»,»fische r«paetemenl»b«upt. statt, ») »in Apostel. — «In» di« Ot-*« richtig gesunden, so bezetchnen die Buchstaben In »er dritten Aelhe, von «den nach unten gelesen, »tuen männlichen Aumeni ln der fünften Aettze einen Mädchennamen. Dl» zu verwendenden Buchstaben stu»! » A, I B, 1 Cr I D, tl,ir, IQ, * H, I l. I K. « U I N, « 0, I R. I 8, 1 T. I V, I W Paul ftltln. »ususnng folgt In nächster «ummee. Auslosungen au« »«rigtr Kummer: ti« «tlbenrätsel»: Violine, I|imUk, Binhuftr, IAnde, Ktrvriea, Sardinien KatatB, Adler, »rumsn», »aret»». Dalraarie«, RtoangeliuB, Geied». Mama' Btutaua, Heafcrel|a«k, Gelb«, Ckamäleoa, N»e», Mtrslal, Trlrmoek, Batüt. — .«tele« kaun »er Mensch entbehren, nur den Menschen nicht. — De« «llderrätskl»! Largen lragen nicht» In die Küche, »ti« btechie nnideünlten. »eranrworilich« «edat»»» van Ernst «ieisfer. aedruckt und deeau»«eg«d«n von »reiner » «seifser in «iultgart.