Erscheint jeden Samstag abends. odjriftlcituni und Verwaltung: P»e»ernova ulica Nr. d. Telephon 2l. — Ankündigungen nimmt die Verwaltung gegen Berechnung billigster Asdühren entgegen. Bezugspreis: VieetelMrig kk S.—, halbjährig K IQ.-—, gontjährig K so.— Jitrö Äueland mt'prechende Erhöhung. — Einzelne Nummern lo Heil«. Rummer 12 (Silii, Samstag den 11. Oktober 1919 l.l44.l Jahrgang Erste Folgeerscheinungkn. Aus dem llmwegt üb» tschechische Blätter kann man ersahren, ivclche wntschaitliche Pläne sür daS Südslavenreich besteh«». Die Tschechen haben sich nämlich vo-.gcstcllt, das aus dem idealen Bunde mit den Südslave» ei» qroßct Friedensgeschäft werden wird und so hallen sie nun in ihren wirtjchaftlichen Zeitungen ihren Lesern vor, wie sich die Tatsachen gegen ihre Hoffnungen enturcMn und daß dieses Land, dos ihnen eine schöne Kolonie ersetzen sollte, jetzt andern Unternehmen dienstbar wild. Die tschechischen Blätter belichten: Während der achtironailiche» Besetzung der südlichen Liinker des ehemaligen Oesterreich Unzarn haben sich die englischen, ameiikanischen und französischen Militär-Missionen, die hauptsächlich ans kommerziellen und industriellen Fachleuten bestehen, aus dem Balkan und besonders in Jugoslawen nach wirtschaftlich^! Gesichtspunkte» orientier( und trachten ihrem Handel nnd bewerbe den ersten Platz zu sichern. Die Engländer gehen daran, in Ragusa verschiedene Magazine zu erreichten uub verhandeln über die Pachtung der Bahn von Gruzo noch Zelenika. der Breche dir öatiaro und der bosnischherzegowinischen Bahn nach Larojewo, die sie b>S Bosnisch Brod in eine normalspurige umzubauen beabsichtige». I» der Bocche wollen sie ein Seebad er»ichten. Bald werden wir hören, schreiben die tschechischen Blätter, daß die Engländer und Amerikaner die große SchissS weist in die Häudc bekommen haben, die Oesterreich in bei Bccchc hinterließ. ,}» ganz Jugoslawen er-rlchleu bereits die Franzoseu und Engländer ver-schiedenc Fabriken, teils eigene Unteinehmungen, teils unter dcm Deckmantel einheimischer Namni. Viele große englische und amerikanische Firmen haben bereu» «hie Vertreter nsch Jugoslawen entsendet. <2t> hat z. B. eine der ersten amerikanischen Automvbilsabrikeu bereits ihren ständigen Vertreter in SHS, wo eine Fabrik erbaut werden soll. Die Engländer könne» sich bereiiS eineS Erfolges rühmen, denn das Verkehrsministerium in Belgrad hat iu England zur Förderung der Pest und von Reisenden 60 Automobile bestellt. Die Belgrader Gewerbe« lammer ist mit amerikanischen Gewerbeunter-nehmunge» über Betstellung von Maschinen, Geräten und Rohstoffen sowie über Gewährung von Krediten an Gewerbetreibende in Verhandlung getreten. Eiuc amerikanische Gtwerbegiuppe eröffne: in Belgrad eine Musterschau von Maschinen und Geräten, die dann den Handwerkern zur Verftiguug gestellt werden. Gemäß einem Beschluß der Belgrad«? Re, gierung hat eine Mission amerikanischer Ingenieure und Techniker beiettS einen Plan für den Bau nener südslavischer Eisenbahnen ausgearbeitet und ihre Tätigkeit mit der Besichtigung des Landes in ikroatien begonnen. Die «onzessiou zum Ausbau der Drinawaiseikräfte |oll sich schon in deu Händen von Franzosen befinde». Em anderes amerikanisches Konsortium hat alle serbischen und kloatischen DampfschlffahrtSgesellschasten ans der Donau und drren Nebenflüssen ausgekauft. Der serbische Finanz« minister übernah« die Bürgschaft für eine» durch die Bereinigung der landwirtschaftlichen Genossen-scheste» in Serbien bei der Hauptwirtschaftsgenossen-schast in Manchester aufzunehmenden Kredit von -WO.WO Psund Sterling. D ese englische Genossen jchajt wird der serbischen alles Nötige (und manch«« Unnötige. Aiim. d. Red.) wie Ma^chiven. Geräte usw. liefern. Scwtil die tschechischen Summen. Daß man in Serbien und zum größten Tule in Kroat'en wenig Wert daraus legt, ob der Einheimische oder die Ausländer die Wirtschaft einleiten, ist verstand-lich, weit dort zu wenig Ansätze zu modetuent Betrieb vorhanden sind. Aber auch im slovenischen Teil JugoslavnnS hört nnd liest man hier und dort höchstens einmal einige allgemein: Phrasen über die EntwicklungSmöglichkeiten im Reiche, obwohl hier ganz ansehnliche Grundlagen sür bodenständige größere Unternehmungen vorhanden sind. Und nicht genug an dieser Unterlassung und Unverständigkeit, man tut sogar entscheidende Schritte gegen die Ent-Wicklung. Die Meisten, die hier zum Fortschritt in der Wirtschaft geschult find nnd schon manche gieis-bare Erfolge darin sür Land nnd Leute ausweisen können, werden in solche Unsicherheit versetzt, daß ja Keinem der Gedanke auskommen soll, etwas Neues zu unternehmen; und die Freude daran scheint allerhöchstes Vergnügen zn sein, wem« man wieder einmal einen politisch Verhaßten in seiner Wirtschalt bedroht und gebändigt hat. So werden also anch die heimischen Arbeiter nnd dir freien Gewerbetreibenden ohne Entwicklung bleiben — denn das Einnehmen und Ausstapprln von den heutigen Kronen ist eigentlich keine Ent-Wicklung — und sie werden immer unter englischen oder amerikanischenWerksührern zurückbleiben müsse»! die Gewinne der großen Unternehmungen werden ausländische» Gesellschaften zufließe», die dann damit auch noch recht billig unsere Rohstoffe und LeberSmittel anschaffen werden. Die heutige Politik denkt nur an die Ver-«eilung — vielfach egoistische Verteilung — deS vorhandenen Vermögens und weiß nichts von der ungeheueren Gefahr des Steckenbleibens der Wirt-schaft sür daS ganze Volk, öt* Mchm. fraß man die letzten Deutsche» im Lande unterdrückt hat, ob-wohl sie reichst«» waren und der Fluch, daß die Wirtschaft zum Nachteil Aller verirrt ist, wird aus rtu im* ftiesrthfH Per Timen ftmraew. E» wird aber wahrscheinlich schon zu spät sein, wenn die breiten Massen und die vielen vernünstig gemäßigten Leute einmal die weitreichende Einsicht haben werden, daß nicht nach ihrem Willen nnd zu ihrem Vorteil gehandelt wird. Zur AuNösung der Alprnl'rrritissektionr». Mit der Verordnung der Landesregierung für Slaven,en vom 8. September d. I. wurden alle Sektionen des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereines, die ihren Sitz in Slovenien haben, aus-gelöst. Einige Tage nach der Verlautbarung dieser Verordnung im Uradnl list'brachten die Blätter die Meldung, daß die Schutzhüllen dieser Sektionen samt der Einrichtung vom staatlich bestellten Se« qnester an den slovenischen Alpenverein verkauft worden seien und daß die Landesregierung diesen Verkauf am 7. September genehmigt habe. Da ein Rechtsmittel gegen diesen Bei kauf nicht zulässig sei, so sei dieser sofort «» Rechte kraft erwachsen. Als Kausjchllling wurde von den Blättein ein Betrag von 52.00© St. genannt, welche Nachricht, so itn« glaublich sie auch allen Kennern der Verhältnisse klinge» muß, bis heute eine Richtigstellung nicht er-fahren ha«, so daß wir nunmehr annehmen müssen, daß sie den Tatsaclea entspricht. Betroffen werden durch diese Maßregel die im Jahre 1874 gegründete Sektion Kraiu und die im Jahre 1876 bezw. 1S84 gegründeten Sektionen Marburg und Cilli. Der Deutsche und Ocsterreichische Alpenverein, dem diese Sektionen angehören, ist bekanntlich ein unpolitischer Verein, der es sich seit seiner Grün dung zur Ausgabe gesetzt hat, daS Alpengcbiet dem Fremdenverkehr zu erschließen. Die genannten Alpenvereinssektionen waren es, die lange — bevor der sloveaische Alpenverein ge-gründet morden ist, im Gebiete der Lulischen und Sanntaleralpen kostspielige Weganlagen erritteten, an touristisch wichtigen Punkten Lchuyhütten erbauten und in der Bevölkerung da? Interesse für den Fremdenverkehr weckten. Die Sektion Kraiu vor allem kann anf Leistungen anf diesem Gebiete zurück» blicken, die von Freund und Feind anerkannt werden müssen. Die Schutzhütten im Triglav, das Maria Theresien- und Deschman Hau». sind alpine Pracht-bauten, die mit gewaltigen Kosten angelegten Weg« anlagen im Triglavgebiete und tn den Znlischm Alpen sind nach dem Urteile aller Alpenisten erst-klasfige. ES ist zweifellos, daß die Steigerung de» Fremdenverkehres siit Eröffnung der Taueiobabn in erster Linie diese» Stiftungen deS Alpende reines zu danke» ist. In gleicher Weise waren auch die Sektionen Marburg und Eilli, von welchen letztere ihr Ar» beitSgebiet in den Sanntaler Alpen besitz«, tätig. Durch zahlreiche Veröffentlichungen in den Mt-teiluugen und dem Jahrbuche des Deutschen und Oesterreichischen AlpenvereineS wurde daö Jntereffe sür diese Gebiete in den weitesten Kreisen geweckt und ein Blick in die Fremdenbücher der nunmehr in daS Eigentum des slovenischen AlpenvereinS über« gegangenen Schutzhütte« zeigt wohl am besten, aus welchen Kreisen sich der überwiegend größte Te l der Touristen, die ins Land kamen, zusammensetzte. Wenn die dem Alpenveiein übel gesinnte Presst behauptet, daß der Verein germanisatorischc Be-strebungen verfolgt habe, so ist dies eine offenkundig« Verdrehung der Tatsachen, die um so merkwürdiger berühr», als ti doch bekannt ist, daß auch viele Freunde der Bergwelt aus dem Kreise deS slo-vischen AlpenvereineS, so beispielsweise auch der jetzige Obmann der Sektion Sanntal des slsvenischen AlpknoercineS, langjährige Mitglieder deS Deutschen und Oefterreichischen AlpenvereineS wrren und eS vielleicht heute noch sind. Es ist nicht unsere Ansgabe, darüber zu rechten, ob dir Auflösung deS Vereine« und der Verkauf des VermsginS den Gesetzen entspricht, denn die» wäre ln der heutigen Zeit, in welcher schließlich alle Ver« fügungen von dem Grundfotze ausgehen, daß Macht vor Recht gehe# eine massige Aufgabe. Ein Rechtsmittel gegen die Auflösung wurde den betroffenen Vereinen nicht eingeräumt und die« ist für den slovenischen Alpenoerein, dem mit einem Schlage dreizehn Schutzhüllen in deu Schoß fallen, auch nur von Vorteil, denn es frägt sich sehr, ob diese Verfügung dann, wenn wir einen aus vdjek-tiven Richtern zusammengesetzten BcrwallunzSgerichtS-hoj btsäßen. ausrecht bleiben würde. Die Schaffung einer solchen VerwaltungSgerich'.A» hofin stanz erscheint den jährenden Kreisen allerdings nicht notwendig; dafür wild uns aber schon dnrch Monate daS wenig erquickliche Schauspiel hest»gst2 000 st , welcher Betrag nicht einmal 10 <% deS gemeinen Werte« dieser Hütte» erreicht, an den slovenischen Alpenverein verkauft oder richtiger verschinkl. Lme Begründung und Rechtfertigung dieser Maßregel ist unseres ErachteuS unmöglich zu er« bringen. / Diese Nachrichl muß weil über die Grtnztn unst'.es jetzigen Vaterlandes hinaus Aufregung nnd die größte Erbitterung verursachen. Sie wird uufete« Er schien» auch nicht ohne Einfluß aui die künftige Entwicklung deS Fremdenverkehr« bleiben. Sübsteitrmark und Krain, ganz besonders ad« Oberkrain sind von der Natur so reich ge» segnet, baß alle Vorbedingungen gegeben sind, um cuiv diesen Gebieten FremdenverkehrSländer zu schaffen. Vorteile sind vom Fremdenverkehr jedoch nur dann zu erwarten, wenn e« gelingt, Ausländer inS Land zu bringe», durch welche alljährlich große Geldsummen aus dem Auslande in da? Inland fließen. Durch das Vorgehen gegen den Alpenverein wird der Fremdenverkehr gewiß keine Fördernng er» fahren, so daß auch der flov-nifche Alpenverein kaum in die Lage kommen wird, jene Früchte zu ernten, die er sich von dieser ..Erwerbung", die ihm mühelos zugefallen ist und die er nur deutscher T.iligleit und deutscher Arbeit zu verdanken hat, erhofft. Wir verzeichnen diese Tatsachen, da sie ein weiteres Blatt in der Leidensgeschichte de« Deutsch-tum? bilden und zeigen, wie weit die Praxis von den verschiedenen Regierungserklärungen der letzten Zelt, welche allen Staatsbürgern, welcher Ratio-nalilät immer sie angehören mögen, gleiche Behandlung zusichern, entfernt ist. Damit wollen wir jedoch nicht jage», daß wir wch! die Hoffnung ausgeben, daß eZ den verant-wörtlichen Stellen endlich einmal doch klar werden wird, daß es nicht angeht, die deutsch« Bevölkerung als eine «aste zu betrachten, der jede Betätigung untersagt wird und die nur Lasten zu tragen hat, ohne hiebei auch nur des bescheidensten staatsbürgerlichen Rechtes teilhaftig zu werden. DaS Schicksal der Deutschen in der techfcho-flvvakifchen Republik ist sicherlich kein rosige». Auch dort sind gegen die Deutschen verschiedene Zwangs, maßregeln erlasse« worden, dennoch ist es dort bis heute noch keiner Behörde eingefallen, in den Sek» tionen des Deutscht» und Oesterreichischeu Alp en-Vereines eine staatSzesährliche Bereinigung zu er-blicken, weder wurde bisher das Vermöge» dieser Vereint unter Sequestration gestellt, noch wurde bisher auch nur ein einziger solcher Verein auf-gelöst. _ Politische 5i»ulisch,ui. Inland. Neue Kombinationen. Im Parlamtne wird vieljach erwogen, an wen sich der Regent wende» w>rd, wenn Pavloviö st in Mandat zniücklegt Die Radikalen sind der Meinung, daß bie Wiederbetrauung Dr. Triskovic volwtndig sein wird, um ihm so eine Genugtuung zu gebe», andere wieder sagen, daß die» nur eine unnötige Verschleppung der Krise sei. Am meisten verbreitet ist die Ansicht, daß der Regent noch ein lrtzlesmal versuchen w rd. die Radikalen und D^ mokralen zusammenzuführen, wenn aber dies jetzt nicht gthen wird, werde er eine Beamtenregiernng berufen. Die politische Lage. Belgrad, !>. Oktober. Dit allgemeine olitische Lage ist gänzlich unverändert. Sicher ist nur. daß die Mission Pavlov'c nicht gelingen wird. Cillier Zeitung Dieser legt noch heute sein Mandat in die Hände de» Thronfolger« zurück. Für die intwirrang der Krise bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder eine neutrale Regierung mit Beamten als Minister, oder die Kombination mii einer breiteren Koalition. Regierungskrise in Permanenz. Pavlovit, Protii Davidovic, Triskovic. Die vergangene Woche hat uns fünf Minister« Präsidenten gebracht. Dies« Wirrnis kann nur zu tinem gewaltsamen End« führen und ist eS höchst bedauerlich, daß Monate vergangen sind, ohne daß irgend welche brauchbare Arbeit geleistet wurse. Wenn die Bevölkerung die Summe der Schäden, welche ihr dadurch erwachsen ist, tatsächlich sehen könnte, so wäre es um die zukünftigen Mandate vieler der jetzt designierten Abgeordneten sehr übel bestellt, so aber wird die« wohl mit einigem Murren, aber doch stillschweigend hingenommen, weil nur wenige die Vorstellungskraft besitzen, waS versäumt und schlecht gemacht wurde. Die Steife ist ein Spiegelbild der im Parla-mcnte herischeiidtn Parleiverhältnisse, in welchem sich die dtiden großen Blocks, die Demokraten und Radikalen als Zentrallsten und Föderalisten in einem beiläufig gleichen Stimmenverhältnisse gegen^ über stehen. Die Leidenschaften haben bereits eine solche Höhe erreicht, daß alle Brücken der Ber-ständigung zwischen beiden Parteien eigentlich abge. brachen sind und eS ist sür die nächste Woche e«, Beamten« oder Militärministerium zu erwarten, da» schleunigst die Wahlen durchführen soll. Als deutliches Zeichen hiesür dirnt die Nachricht, daß Dr- Korosec mit einem großen Teile seiner Partei, der jugoslavischen Volkspartei. Belgrad verlassen und nach Slovenien zurückgekehrt ist. um wie er sagt, seine Wähler über die Vorgänge und die Ursache der andauernden. Regierungskrise zu unterrichten. Wir sürchlen. daß damit auch die Per-autwortung der meisten slovenischen Politiker für die Unterzeichnung des FriedenSvcrirages später ab-gelehnt werden und damit kein aufrichtiges Ber-hältniS zwischen beiden Nationen in Slovenien ein-treten wird. Neuejieu Nachrichten zufolge ist auch die Mission Pavlovtt bereits gescheitert. ES wird auch vom Präsidenten des Kassation«-hofr«, Michael Jovanovik nnd vom gewesene» Fiuanzwinister Dr. Popoviö - gesprochen, dessen Kandidatur einige oppositionell« Kreise beantragen. Andere oppositionelle Kreise sind gegen einen Nicht-Parlamentarier, weil ein solcher Führer in den ictzigen Parteikämvfen nicht genug versiert sei, auch wird von Dr. Trnmbik gesprochen, welcher jedoch Wege» der Notwendigkeit seiner Anwesenheit in Pari« feine Person ausschließt. Kartoffel Krise. Zwischen der klerikalen und liberalen Parte! ist eine hesiige Preß ehde in ber Kariofselbewirl' schastuug entbrannt Wir enlnehmen ans der ganzen Sache nur das eine, daß zweifellos mit Transport» scheinen große Gesälligkeiten erteilt, bezw. Geschäfte ge> macht wurde«. Die Wirkungen zeigen sich anch im engeren Gebiete des Sanntale«, denn es sind hier aus alle» gut zugänglichen Stellen die Kartoffel von Exporteuren zusammengekauft worden nnd dieser Handel geht noch immer weiter. Dagegen haben imr in der Stadt Richtpreise, die aber unter dm vorher geschilderten Umständen natürlich nur aus dem Pap'.er bleiben, denn es bekommt dafür niemand etwa« zu kaufen. Die berusSmäßigen Händler hallen sich der angedrohten Strafen wegen von diesem Artikel seine. ES ist ein« alt? Ersahruug feit dem ersten Kriegsjahre ohn« weitere Zwangswirtschaft immer fehlschlagen und dem nächste» Verbraucher vor g»n; leere Schüssel setze». Daß diese Erfahrung hier nicht angewendet wurde, ist j,tzt erklärlich, da man vom gutt» Geschäfte im Exporte hört. Wenn man dem Verbraucher wirklich helfe» will, sv muß man entweder ganz freien Handel mit beliebiger PreiSbildnng riiirichien oder aber voll» kommene Zwangswirtschaft einführen. ES gilt hier wie überall: Zwei halbe unverständige Maßnahmen geben einen ganzen Unsinn und noch Schaden dazu. Der Kompensationsvertrag mit Oester-reich wird aufgehoben Ans Belgrad wird gemeldet: Weil D'utlch vsterreich nicht rechtzeitig die Valuta bei deu Banken, welche die „Ccutralna nprava" bezeichne! hat, de-ponierte, weil keine Waggon« zur Verfügung ge-stellt wurden, wie dir bezügliche Verpflichtung aus dem Vertrage lautet und weil sich der KurS liummer 'U zwischen der jugoslavischen nud deutschösterreichischen Krone in letzlerer Zeit vollkommen geändert hat. beabsichtigt mau den Vertrag, welchen die „Centralna upravn- mit dem WartiiverkehrSbüro in Wien ge-schlössen hat, aus,»heben. Wenn die« geschieht, bleiben unter anderem 8000 Waggon Erdäpfel und 700D Waggon Getreide, bezw. Mahlprodukte in unserem Königreiche für den heimischen Gebrauch. DaS Ministerin« sür Hnndel und Industrie arbeitet weiter« einen Ausiiihrzoll ans Lebenmittel aus, be-frnoerS für Getreide nnd Mehl. Der Ausfuhrzoll würde beiläufig 150 K für 100 Kg. betragen. Mit diesen Mitteln wird unsere Versorgung ge-besfkffert werden. Ausland. Die Schuld am Kriege. Der Kulnirwart schreibt i Tatsachen und Doku mrnte, von denen jeder Deutsche wissen wüßte, damit sich jeder jederzeit aus sie berufen könnte: Schon im November 1918 Hai bi: deutsche Rlgierung durch Vermittlung ber schweizerischen Regiegung den Re-gieiangen de« Verbandes vorgeschlagen, ,nr Fest-jtellung der Schul» am Kriege eine internationale Kommission einzusetzen. Da eine Antwort au, diesen Vorschlag nicht erfolgte, wurde er im Jänner 1919 wiederholt. Unter dcm Datum des 7. März teilte die schweizerische Regierung der deutschen gesandt-fchast in Bern mit, baß sie von d?m britischen G« sandlkn folgende Mitte lung erholten habe: «Ich habe die Ehre, S«e zu benachrichtigen, daß die Regierung Seiner Majestät der Meinung ist, daß eS unmöglich fei, auf ven deutschen Lorschlag irgend-eine Antwort zu geben, da nach der Meinung der verbündeten Steglerungen die Verantwortlichkeit Deutschlands für den Klieg längst unzweifelhaft festgestellt ist." Mit diesem Dokument ist unwider-legllch festgestellt, daß die feindlichen Regierungen die Ermittelung der Schuld am Kriege mit Nach Prüfung des AktenmaleriaiS beider Parteien durch eiue neutrale Kommission nicht wollen, vielmehr: daß sie sich anmaßen. Ankläger und Richter zngleich, und zwar Ankläger und Richter auch in eigener Sache zu sei». Die Gesundung Deutschlands. In der Sitzung der Nationalversammlung vom 7. Oktober hielt Staatskanzler Dr. Bauer seine Pcogrammrede. «» welcher er mitteilte, daß ange-sichts dlS große» AibeilSpro^ramme« der National-Versammlung Neuwahlen nicht vor »em Frühling stattfinden könnten. Hinsichtlich de« allgemeinen geistigen Zustandes des deutschen Volke« müsse er mit Freuden fvnstotle»en, baß sich wieder die Be> reitwlUlgkeit zur Arbeit nnb da« Streben euch Konsolidation im Volke gezeigt habe, besondre» unter den Arbeitern. Die Korruption müsse mil allen Mittel» unbarmherzig niedergeschlagen werden, ohne Rücklicht aus die Person, der Mißbrauch bei ber Versorgung Beschäsiignngslo er derart abgeschafft werden, daß die Regierung selbst sür mehr Arbeit sorge» werde. 24. September. Der deutsche Gesandte in Ber-sailles unterzeichnet da» P otokoll. das den Verzicht ans den Anschluß Deulschösterreichs feststellt. 17. Srptember. Die von den Franzosen in Bnke»ield eingesetzte Regierung wird gestürzt. gur Aushebung des Adels in Deutsch- öfterreich. Das Staatsamt sür Inneres hat den Behörden in einer Note mitgrteilt, daß dit Aushebung des Adels nur sür deutschösterreichische Staatsbürger gilt (auch dailn, wenn sie einen ausländischen Adels-litet erworben haben). Auslänoer sind auch in Oesterreich zur Führung des Adels berechtigt; fie solle» im Verkehr mit deu Behörde» stets unter Anführung deS Adelstitels angesprochen werden, weil dadurch VerwechSlungsmöglichkeiten vorgebeugt wiid. Der Bankerott Deutschösterreichs offiziell dementiert. Paris, 29. September. Ein?r Drahtmeldung ans Wir» zusoige. soll die österreichische Regierung mit Rücksicht aus die trostlose Versorgung deS Landes mit Lebenswille!» uu^ Kohle beabsichtigen, dru Bankerott zu erklären und die RegicrungSgewalt in die Hand der alliierten 'Missionen in Wen zu legen. Aus Wien wird gemeldet: Um l Uhr mittags wird folgendes offizielles Kommunique« ausgegeben: „Hiesige Mittageblalter bringen eine Berliner Mel-dnng über eine angebliche Pariser Depesche, der zu-folge laut einer Wiener Nachricht die deutschester- SRnwunr £2 reichifcht Regierung mit Rücksicht cm dieTrostlosigkeit der LinährungSluge be» ^znbe? deabsichligt. den Bankerott ut erklär«» un?> die Regierringigewalt >ii die Hand der alliierten Missionen zu lcgeo. Wir fi»d zu »»r Erklär«»'^ »rmächiigt, daß eine solche Absicht Ki der deutschösterreichischen Regierung nie» mal« bestanden hat und daß die Nachricht eine bewillige und unvnanIwOill'ch» E> findung ist. — AuS Zürich wird d'peschieN: Die Vertreter der schiveizer'schen Tele^ropheninto, inatio» m Pari» er-jähren von unterrichteter Seite: Die kürzlich in Brüssel stattgehabte Sitzung des WirtfchaftSrateS beschäftigte sich auch mit der Hrage des ständigen Rückganges der Baluia. der Lire, der französischen Franks, der Mark nnd der österreichischen Krone. Sin von französischer Seite gestellter Antrag über die Gewährung von Balntakredite» wurde nicht znr Abstimmung gebracht, sondern einer neuerlichen Zitzung zur Beschlußfassung vorbehalten. Ueber die ,vorm dieser Balulckredite sind in der Konferenz verschiedene Projekte vorgebracht worden. Die Bor-schlage stammen von verschiedene» Seiten und sind zur Zeit «Segenstand einer eingehenden Prüfung. Ueber ihre Richtung wird vollständige« Stillschweigen beobachtet. Der Diplomat gab den Vertretern der schweizerischen Telegrapheomformation die Ber-sicherung, daß die Alliierten eifrig damit beschäftigt feien. Oesterreich vor einem finanziellen Zusammen-brach zu retten. Man wolle Oesterreich entgegen-kommen, könne aber ein« positive Aktion nur dann beginnen, nenn die Lage der Alliierten, vor allem die Frankreichs und Italiens, aus eine gewisse stabilere Basis in wirtschaftlicher Hinsicht gestellt ,ein wird. Dann werde ein Schritt für Oesterreich erfolgen können. Der Friedensoertrag mit Ungarn. DaS Wiener Aorrespondenzbureau meldet auS Paris, daß der Friedensvertrag mit Ungarn aus-gearbeitet ist und der ungarischen Delegation vor Ende Oktober ausgehändigt werde» wird. Das neue Ungarn wird anf der Karte die Gestalt eines Bier-eckeS mit einer Seitenlänge von 100 bezw. 350 Kilometern bilden mit ungefähr 41000 Quadratkilo« nieter Flächeninhalt und 7 Millionen Einwohnern. Der Minoritätenschutzoertrag Tschecho-slovakiens. DaS tschcchofiovakische Preßbureau publiziert den Vertrag zwischen der tschechojlovakische» Repu-blick einerseits und den Bereinigten Staaten, Groß-bcitannien, Fiankreich, Jtali«n lind Japan anderseits. Der Brnrag besteht ans zwei Teilen, von denen jeder mehrere Artikel enthält. Der erste Artikel des ersten Teiles besagt, daß der Bertrag als Grundgesetz anerkannt werde. Zweiter Artikel: Die tfchechoslovakische Republik verpflichtet sich, der Be-völkernng vollen und absoluten Schutz deS Leben» nnd der Freiheit ohne Unterschied der Religion, Sprache, Abstammung und staatlichen Zugehörigkett zu garantieren. Dritter Artikel: Die tichechoslova-kische Regierung anerkannt als fchtchoslovakischc Nntertanen alle deutschen, österreichischen und ungarische» Staatsbürger, welche am Tage der Un terzeichnung dieses BertiogeS im tfchechoflovakifche» Lande gelebt habe» Artikel 4 : Die tschechvslovakische StaatSzugehörigkeit wird auch jenen Personen ruer-kann«. welche in der tfchtchoslovakische» Republik geboren sind nnd da» ZustäudigkeilSrecht im Lande besitzen, wenn sie am Tage deS I- krasttrelei S dieses Beitrages auch nicht im Lande selbst gewohnt haben. Artikel 7: Die tfchechoslovakische» Staatsbürger sino vor dem Gesetze gleich nn» genießen gleiche staatliche und politische Rechte ohne Unterschied der Religion, Nationalität und Abstammung. Den tfche-choflovokischen Staatsbürger» wird die Freiheit des Gebrauches ihrer Sprache nnd Religion nicht be» schränkt. Artikel 8: Dem tschechoilvvakifchen Staats-bürgern, welche nationalen, konfessionellen und sprach-lichtn Minoritäten angehöre», wird die rechtliche und sachliche Gleichberechtigung mit den übrige» Staatsbürger» zuerkannt und garantiert. O'.e lsche-choflovakifcht Republik anerkennt de« Brrpflichtungeu. inwieweit >ie die Minoritäten betrifft, internationalen Charakter zu und anerkennt ihre Zugehörigst in die Koirpetenz dcö Völkerbundes, ohne dessen Ein-willigung dteie Btipflichtungkn nicht abgeändert werden düiseu. Artikel Die tsche chvflovak.fche Regierung garantiert in de» Bezirken, in welchen ein größerer Perzentsatz von Staatsbürgern besteht, welche nicht die tschechische Spracht sprechen, die Gleichheit des Unterrichtes in der Mnilerfp.ache. Der zweite Teil B«r:>ag,s bezieht sich auf da» Land der kaipathifchen Russen, welche im Kahne» des tschechbilovakikchen Staate» ein.- selbst-ständige Einheit repräsentieren. Dl-fe gcitießcn eine Crllirr Zeitnng umfangreiche Autonomie, welche im Einklang mit der Einheit der tfchtchoslovakische» Rtpublik steht. DaS Land der Karphaten-Russen wird einen eigenen Landtag haben, welcher i» Sprachfragen, in Fragen des Glaubens und der inneren Berwalinng a»»ono«e Beschlüsse fassen wird. Italien hat den Friedensoertrag ratifiziert. Der Eorriere della serra meldet offen aus Rom, daß d« König die Dtkrele über dte Rati-fizierung des FriebenivertrageS von BersailleS und St. Germain unterschriebe» ha«. Di» Rtgiernng wurde ermächtigt, die Verträge vollständig durch" zuführen. Der König hat hat auch angeordnet, daß da« Dekret dem Parlamente zwecks Gesetzwerdung vorgelegt werde. Die römische Kammer erklärt Fiume als italienisch. Journal meldet auS Rom : Die SonntagSsitzung der Xammer vurde nach heftigt» Zttfammtnstößen der Anhänger der Aniiixion FiumeS mit den So-zialisten unterbrochen. In der Nacht am Montag wurde die Sitzung wieter aufgenommen. Orlando und Turaii gaben kurze Erklärungen ab. Dann kam eS znr Abstimmung. Für jene» Teil der Tages-ordnmtg. womit Fiume olS italienisch erklärt wird, sprach sich die Kammer einstimmig au«. Der zweite Teil der Tagesordnung, welcher die Lösung der FiumauersFrage der Regierung überläßt, wurde mit 218 gegen 148 Stimme» angenommkn (bei zehn Stimmenthaltungen). Wemi man die Stimme» der Mtnister und SenaiSsekrtläre absieht, verbleibt nur eine Majorität vo» 30 Stimmen. Ministerpräsident Nitti erklärte, dte Regierung werde prüsen, was zu machen fei. Die nächste Sitzung findet Mittwoch statt. — Nach einer Mtldung aus Rom hat der Kronrat beschlossen, Fiume durch italienische Truppen zu besetzen zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zur Vermeidung von Konflikten mit den Zogojlawen. Die Aufnahme der Tiroler Deutschen in Italien. Die Bossifchc Zeitung meldet auS Rom. daß Tiltoni in seiner gestrigen Kammerrede auSsührte: „Jtalitn wird 180.000 Dtnlsche einschließe». Sie mögen wisse», daß wir vor jede«? Gtdanken der Unterdrückung oder Zentralisierung zurückschraken, daß ihre Sprachen und ihre Sitten respektiert werden sollen, daß ihr« Beamten alle Rechte unserer liberalen Berfassang genieße» und daß ihre Abge« ordneten herzlich? Ausnahme und «rüste Beachtung finden werden. Wir versichern die Bewohner des ObtretjchgebiettS. daß sit unter uns nirmals das Poliztiregimk kennen lernen werden, unter dem die Italiener in Oesterreich habe» leiden müssen. Wir wünschen mit ihnen einen herzlichen Hindedruck zu wechseln und strecken ihnen als Bruder di» Hand hin!" D'Annunzio eine zweite Jungfrau von Orleans. Das Journal bringt folgende Nachricht aus Fiume übcr eine Unterredung, welche der .Dichter" einem amerikanischen Reporter gewährte: „Ebenso wie die Stimme Gottes Jeanne d'Ärc an die Spitze eines Häufleins von Patrwkn geführt hat, um das Land von fernen Ftindtn zu befreie», wurdt auch ich mit meiner kleinen Gruppe Frei- williger nach Fiume gerusen.....Ich lag im Bett« mit starkem Fieber, als ich eine Stimme hörte, welche mir sagte: ,G-h nach Flame*. Ich erhob mich sofort nnd kleidete mich an, ich errichtete meine kleine Armee von 2000 Mann Freiwilligen und betrat ohne Widerstand die Stadt. Wäre ich 24 Stunden später gekommen, wären mir die werben zuvot gekommen." Die Sachsen und Rumänien. Die Abordnung deS siebenbürgilch sächsischen Natiovalrates, die zu dem Zwecke entsendet wurde, drm König Ferdinand und ftintm Ministerium die Erklärung deS Anschlusses der Siebenbürger Sachsen au doS Königreich Rumänien zu überbringen, ist unter Führung deS Pritsidcoien des NalionalratrS, des evangelischen sladtpfarrerS Dr. Adolf SchutleruS am 28. Jänner in Bukarest eingetroffen. Auf die Ansprache des Präsidenten erwidert« König Ferdinand, er werde den ganzen Besitzstand der -achsen >'» Kultur und Wirtschaft mit voller Krast fördern; die eigene Sprache nnd Kultur, die Suchten als heiliges Gut hochhalte:, solle» sie in Zukunft in voller Freiheit ausüben dürfen. Der Ministerpräsident sicherte ihnen die Freiheit von Kirche und schule und den tiugehi!>dtllen Gebrauch der Muttersprache Seit» 3 zu. Die aus sieben M'tglled.rn best>he«d« Abordnung wurde auch zur Huiuitl yil den- Sie war während ihre« ganzen AufenibilteS, der mehrere Tage um« faßte, Gast der StaaXregil-raag. Die französischen Sozialisten für eine Verständigung mit Deutschland. Großen Eindruck in der deutschen Öffentlichkeit machte die Erklärung des Hdgeordnettn Lasond m der französische» Kammer, die er im Namen der sozialistischen Partei verlas. Darin heitzt es, deß vor den Toren von Elsoß-Lothringen da« Saar, gebiet vergewaltigt worden sei. Unter dem Barwande, daß das französische industrielle Leben ohne die er» forderlichen Kohlen vernichtet werde, beraube man ungefähr 700.000 deutscher Bürger ihrer politischen Rechte. 17. Stpttmbtr. Dtr Oberst» Rat nimmt «in »nglifch-fianzösifcheS Abkommen über Stzrle» an.— Ueber Teheran, daS von britischen Truppe» besetzt ist, wird der Belagerungszustand verhängt. 23. S'ptember. Die französische Kammer ratifiziert den Friedensoertrag mit Devtfchlan». Das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Preßinformation meldet aus Loudou, daß die englische Regierung die Aufständischen in Indien strenge bestraft hat. 108 Rädelsführer wurden zum Todc verurteilt, 25(5 Aufständisch» wurden zum lebenslänglichen Kerker. 104 zum Kerker von drei Jahren und 364 zum Bermözensverlust verurteilt. 18. September. In Dublin wird da» Stand» rrcht proklamiert. Präsident Wilson lebensgefährlich erkrankt. Nachrichten au» Wafhtngwn besagen, daß Präsident Wilson ItbenSgefährlich erkrankt ist. Offiziell wird di» Kiankhe«t auf eine Nervenüber-reizung durch Aufregungen bei der Friedenskonferenz zurückgeführt. Doch erhält sich hartnäckig das Ge-rücht, daß er das Opfer eine» Attentaies in Pitt»« bürg geworden sei. In Marokko hat ein» spanische Offen' five begonnen. Madrid, 25. September. Obwohl die militä-Tische» Operationen heute beginne» hätten sollen, hat das KriegSministerium noch keine öffentliche Kundmachung erlasse». Die spanischen Truppen haben jedoch gwiß schon die wichtigsten Punkte, welche Fondah beherrschen, besetzt. Nach d»m „Heraldo d< Madrid" sind dit spanischen Kräfte bedeutend. Sie besteht» au» zehn Kolonne» und sttvtn einen Effektivstand von 10.000 Mann bor Derselben Zeitung nach könnt« Raisouli über ungefähr ÜKXH) Gew«br« verfügen. Aus ätrtöt uitit saust. Todesnachrichten. In Graz ist Fräulein Fritzt Hausbaum einem unglücklich«» Zufall zum Opjer gefallen. Da Fräulein Hausbaum als Tochter des verstorbenen Herrn Franz HauSbaum hier noch vielen in Erinnerung ist, wird gewiß die Nachricht vom Unglück allgemeine Teilnahme hervorrufen. — «rn 6. Oktober ist Frau Auguste Janic, Gattin des Herr» Karl Janii in Sachsenftld, tintm schwer«» Ltidtn erlegen. Mit ihr ist eine selten tüchtige und hochgeachtete HauSsrau heimgtgangtn. — Johann Mekt, Kaufmann in Hrastnigg, ist am n. Oktober plötzlich gestorben. Er war lange Zahre ei» angesehener Kaufmann im Orte. Versetzung. Aus unserer Stadt ward« der Jnfauterie-Kreiskommandant Oberst Teodorornc ver. fetz'. Er übernimmt das Kommanda des schweren ArtillcrieregimenteS in Marburg. Das Kommando in Eilli übernimmt Oberstleutnant Kert'vik. Morih Sonnenberg f. Mit Moritz Sonnenberg,st ein weit über die engere» Grenzen des Unterlandes bekannter und hochgeachteter Jndu-stricller aus dcm Lebe» geschieden. Er hat durch viel« Jahre feine Steingutfabrik in Deutfcheirtal mrftergiltig geleitet und daneben not' Zeit gefunden, fei» kaufmännisches Wtfs>n in den Dienst der All-gemeiicheit z» stellen. AIS Mitglied der Handels« uni» Gcwerbekammer In Graz hat er durch AuS-arbcituug wichtiger Referat« »aaenlüch in Kohlen-an Gelegenheit die Aufmerksamkeit der iveitesteu Kreil« auf sich gezogn und vielfache Borteile für die All« gemeinheit geschaffen. Ein gutes Äugedenken ist ihm al'.gtmeiit gesichert. Ernennung. Der hiesig! GeiangenhauSver« ?-alt.r, He^r Äntoa Slrsker. wurde zum Berwalter Srtte 4 in dir V. RangSklasse für die Mirnnerstrafanstalt in Marburg ernannt. Gemeindewirtschaft. Der ernannte Ge- memdebeirat hat beschlossen, einiqe Häuser zu ver-laufen, damit den seit dem Umstürze trostlosen Finanzen der Gemeinde ein wenig aufgeholfen werde. DaS natürlichste Mittel, Spaisamkeit, wurde bisher wenig beachtet; daS zweite. Erhöhung der Umlagen, wenn einmal auf» schiefe Geleise bewirtschaftet ist. kann man doch aus ganz gewissen Gründen vor den Wahlen nicht angehen, und so wird vom Vermögen hergegeben, obwohl man die Meinung eineS sehr groben Teiles der Bürger nicht kennt und nicht er« fahren will. AIS Grund für den Verkauf wurde gesagt, daß die frühere Gemembevertretung die Häuser nur deswegen erworben hat. damit die Objekte nicht in die stände der Slowenen fallen. Daß es Ideen über Stadtregulierung geben kann und daß diese nur durch rechtzeitiges Anilanfen feiten« der Gemeinde halbwegs billig verwirklicht werden können, scheint man also nicht zu wissen. Wir hätten uns mit dieser Sache nicht beschäftigt, denn wir werden nur Übel behandelt; es könnte aber bei solcher Auffassung in der Gemeinde fv schwer gefehlt werden, daß wir aus die Sladttegu-lierungsplän« aufmerksam machen mußten. guckerausgabe Zucker für Oktober und zwar dreiviertel Kilo für die Person werden die Parteien auS der Stadt und Umgebung in der Zeit zwischen 13. und *27. Oktober in den Geschäften erhallen, die in einem Verteiler aus der AmtStasel verzeichnet finb. Evangelische Gemeinde. Morgen, Sonn« tag. findet in der Christuskirche um l0 Uhr vorm. «in öffentlicher Gottesdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird riebet „Eine ernste Frage". Gründung eines Hausdefitzervereines in Cilli. Am ß. d. M. fand im Hotel Post über Hinladung des hiesigen Hausbesitzers Herrn Volavö-k P»st° ämtern oder beim Verfasser selbst um de» PrerS von 2 K. zu beziehe». Schlecht gestempelte Banknoten. Weil an die Delegation des Finanzministeriums immer und immer wieder Klage» gelangen, daß Private und wiederholt sogar öffentliche Aemter die Annahme von Banknoten mit undeullichen und unleserlichen oder verwischten Stempeln ve> weigern, wird neuer-lich kundgemacht, daß nach dem ausdrücklichen Anf» trage des Finanzministeriums vom 2b. Juni I. I., ZI. 1922, alle öffentlichen Aemter verpflichtet sind, ausnahmslos solche Banknoten anzunehmen. Diese Banknote» sind demnach vollgültig und rsi daher auch keine Privatperson berechtigt, ihnen die gesetz-liche Zabluugskraft abzusprechen". Ausgenommen sind neben ungestempelte» nur augenscheinlich falsch ge» stempelte Bauknoien, das sind solche, die zweifellos einen ungültigen Stempel tragen, z. B. Abdruck des Siegels irgend einer Privatperson oder von Münzen-geld usw. ES wird noch aufmerksam gemacht, daß di« Finanz LandeSkafse in Laibach in Hinkunft die Umwechstung mangelhaft gestempelten Geldes ab-lehnen wird. Ein solcher Umtausch ist ohne Be deutunz, weil di« Kasse weder Zeit noch genug Personal hat. um entgegen olle bar einfiießenden Banknoten zu wechseln und daher genötigt ist, sie so. wie sie si« erhalten hat, wieder in den Verkehr zu bringen. Haltet die Banknoten nicht daheim zurück! Zu unserem Geldvcr kehre macht sich schon seit längerer Zeit ein recht unangenehmer Bargeldmangel bemerkbar. Der Grund liegt darin, weil die Bevölkerung über ihren ordentlichen und laufenden Bednf hinaus d»e Banknoten zurückhält. Im Hcrbste ist der Bedarf nach Gelo immer groß, weil der Wrn.erbedarf eingekauft ivird. Aus den Banken und aus den Händen der Handelsfirmen geht das Geld auf das Land unter die ländliche Bevölkerung. Das Geld, welches als Kaufpreis für die ländlichen Produkte bezahlt wird, ist immer langsam zu sei, ?!! Sammelstellen zurückgelangt, das sind die Spätsten und die Banken. Heuer ist aber die Zurückhaltung des Papiergelde» besonders groß. Viel Geld rjt unter den Leuten, weit unsere Leute, welche von Ameiika und dem Auslande zurückkehren, die fremde Währung gegen heimi>ches Geld »in* wechseln. Wenn er nur 100 Dollar einwechselt, hat er schon einen 'großen Betrag unseres Bargeldes in Händen. Auch ist es richtig, daß die privat« Sp.ku-lation mit Valuten sich im großen Mag« ausgedehnt hat. Diese Spekulanten hallen auch große Bargeld-betröge in Händen. Mögen die Gründ« welche immer sein, Tatsache ist. daß eS um das Bargeld tn unsere» Handels- und Geldzentralen schlecht be-stellt ist, obwohl die Ueberschwemmung mit Papier» Rnmwer 22 gel» groß ist und noch immer nachträglich bei uns abgestempelt wirb. Unser Geldverkehr ist dadurch recht hart betroffen. ES wäre gut, wenn die Be hdrdea und die Geistlichkeit die Bevölkerung belehren würde, sie möge ihr Geld bei Geldinstituten anlegen nnd nichts zu'Haufe hallen, wo e« wegen Dieb stahleß und der Möglichkeit der Beschädigung in Gefahr ist, während eS in einem Geldinstitute sicher ist und Zinsen «ragt. Die Zurückhaltung deS Papiergeldes ist in der jetzigen Zeit umso weniger am Platze, weil wir vor dem Umtausche bezw. vor einer neuen Abftempelung stehen. Zeder muß mit seinen Banknolenoorrätm zu Tage, um den neuen Bor-schriften zn entsprechen. Wer das Geld zu Hause hat, wird Wege haben und warten müssen. Wenn das Geld in den Anstalten liegt, entfällt jede solche Belästigung und Zeitvnschwendung. ES sei noch darauf verwiesen, daß die Sparkassen die Einlagen-gelder auf Grundstücke und Häuser verleihen und eine solche Verwe:t«ng die beste Sicherheit für die Einlagen bietet. Schnellzüge nach Laibach. Agram und Belgrad. Die Betnedsdirektion »er Süd bahn teilt mit: Ab 6 Oktober werden die Nach«-schnellzügc Nr. si (W>«u südbahnhof ab 8 Uhr 30 Min. abends) und Nr. 6 (W'.en-Südbahnhof an 10 Uhr 20 Min. vormittags mit einem Schlaf-mag»» nach und von Zemun i S:ml«n) und direkten Wagen erster, zweiter und dritter Klasse nach ru.d von Ljubljana (Laibach) wieder, und zwar dreimal wöchentlich, iu Verkehr gesetzt. Die Abfahrt von Wien wird jeden Montag, Mittwoch und Freitag, die Ankunft in Wie» jeden Dienstag, Donnerstag und SamSlag erfolgen. Der Schnellzug von Wie« kommt in (Srlli um 4 Uhr 6 Min. siüh an, jener von Laibach um l Uhr 24- Min. nachlS Um die klaglose Durchführung der Post- und Zollrevision im Zuge (während der Fahr«) zu ermöglichen und die in dieser Hinsicht bisher bestandenen, für dic Reisenden gleichwie sür die RevifionSorgane uner irSgliche» Mißstände zu sanieren, war es unerläßlich. Vorkehrungen zu trefien. welche geeignet sind, dic Führung der beide» Schnellzüge überhaupt möglich zu macheu. Diese Maßnahmen sind außer der Ver fügnng, daß die Züge nunmehr die Stationen Meidling. Baden, Mitterndorf, Kindberg, Kapfen-bcrg und Frohuleiten ohne Ausenthalt passiere», folgende: l. ES werden zu den beiden Schnellzügen unter allen Umständen nur soviel« Fahrkarten aus-gegeben, als Sitzplätze im Zuge vorhanden find; 2. Handgepäck Darf von de» Weifenden nur soviel mitgenommen werden, als ans dem hierfür oberhalb der Sitzplätze angebrachte» Gepäcksnetze ohne Schmälerung des gl«icheu Rechtes der übrige» Mir reifen?«» untergebracht werden kann. Die Unter-bringung von Handgepäck ur deu «orridorea der Wagen wird unter keinen Umständen geduldet. 3. Reisegepäck wird zur bahnmäßigen Abfertigung nur im Höchstgewichte von 100 Kilogramm per Reisende» überuommen, und zwar ausschließlich das für den persönliche» Gebrauch nötige, in Koffern, Reifekörlen, Reisetaschen, Hutschachteln und der-gleichen verpackte Passagiergut. Amtliche Kundmachung. Wegen Wasser mangel bei der städtischen Wasserleitung, welche in Reparatur ist, wiid die Bevölkerung ausgesorderl, mit dem Wasser möglichst zu sparen und durch eigene Kontrolle jeden unnötigen Verlust und Wasser-Verschwendung zu verhindern. Zum eigenen nnd öffentlichen Nutzen möge die Bevölkerung jedermann dem Sladtmagistrate anzeigen, der die Wasferleitungs hahn« offen läßt und unnützer Weise Wasser ver-schwendet. Strenge verboten ist, die Gärten mit Spritzhähnen zu bespritzeZu dief?m Zwecke dürfen nnr Gießkannen verwe«,vet werden. Um die Au? besseiungSarbeilen möglichst rasch und erfolgreich vollenden zu können, wird die städniche Wasserleitung bis auf widerruf jede Nacht von Mitlernacht bis 3 Uhr früh gesperrt. Die Bevölkerung hat sich recht zeitig mit Wasser zu versorgen. Alle Hausbesitzer, welche Wasserleitungen haben, werden ausgesorden, binnen 14 Tagen »ach Verlautbarung dieser Kund machung dem Siadtmagistrate alle Mängel bei der Wasserleitung in Anlagen «n» Klassetten anzumelden. Die bezüglichen Anmeldungen werden jeden Tag von ll bis 12 Uhr vormittags in der Wertstätte deS WosfermeifterS, welcher sich im Hose des Stadt Magistrates befindet, entgegengenommen. Die Aus-besserungen wird sofort der städtische Wasserleitung -iustallateur vornehmen. Gegen Hausbesitzer, welche dieser Anordnung nicht Folge leisten, wird im Sinne deS § 7 der kais. Verordnung ans dem Jahre 1854 vorgegangen und dieselben mit einer Geldstrafe von 100 R, bezw. 7 Tagen Arrest bestrast werden. Kummer 2-2 • (Ebenso wird str engste nS geqeu jeue Personen vor« gkgl'.ogcn werden, welche die Hähne offen lassen oder aus andere Weise Wasser verschwenden mit dem tj 7 der kais. Verordnung vom 20. April 1854 und werden dieselben «It einer Geldstrafe von 2 bis 200 Jt. bezw. Arrest von 6 bis 14 Tagen bestraft. * Auf Grund der Zuschrift Xl^V des Cillier ^nfaiiteruheifc'pmmanbo#, Zahl 483/19 vom 2. Oktober 1919, wrd kundgemacht: DaS Kommando der Draudivision in Laibach hat mit Zuschrift, Zahl 5266/B. o. vom iJO. September 1919 verfügt, daß sich beim hiesigen Kommando (Cilli. König Peter-Kaserne, früher Lurgkaserne) sofort die gesamte Mannschaft der Jahrgänge 1896, ld97 und 1898 zum Zwecke der ärztlichen Untersuchung zu melden Hai, welche während des Krieges bei der Musterung, bezw. Assentierung zum Militärdienste tauglich be-fuoven wurde, jedoch wegen Enthebung usw. bisher überhaupt noch nicht beim Militär gedient hat oder doch weniger als 18 Monate Größtenteils kommt cttie solche Manofchajt in B-tracht. welche bei der Eisenbahn, in Bergwerken, Kohlenwerken, bei der Post usw. angestellt ist. Mit Rücksicht auf diese Verfügung hat die bezügliche Mannschaft sofort, spätesten» aber bis 15. Oktober diesem Befehle zu enrspiechen. Nach dcr ärztliche» Untersuchung wird dir Mannichast sofort auf unbestimmte Zeit entlassen weisen. Schließlich wird noch aufmerksam gemacht, daß sich bei diesem Kommanvo nur jene Mannschaft zu melden hat, welche in den politischen Bezirken Cilli. Cilli Stadt, Rann nnd Aonobitz heimatzu-ständig ist. Wst'lfchnil uitii vrrkrhr. (Ein TeU des Geldproblemes. DaS kaiserlich« Finanzpalent über die Valutaregulierung im Jahre 1«11 hat einen merkwürdigen Unterschied olifu und neuen Lchulde» ausgestellt, der bei den R.gulie:u»gen deS Geldes, die jetzt einmal beginnen müssen, vtelle'ch wieder eine empfindliche Rolle spielen kann. Damals wurde dekretiert, daß die Forderungen au» dem Jahre 1790 voll gelten sollen also mit dem gleichen Betrag des neue», höher iverligen Geldes zurückgezahlt werde» müssen, wäh> end Schulden ou» dem Jahre 1310 nur ein Fünftel des neuen G(>»eS Wirten sollen, denn der Gläubiger hat im Jahre 1790 vollwertiges Geld ausgeborgt wogegen der Geldgeber deS Jahres 18l0 stark entwertete Valuta ansgeliehen hat. Dazwischen waren Stufen fiviert; z. B. sollte für das Jahr 1800 nur ein Drittel im neuen Gelde anerkannt werden. Diese Bestimmungen haben manchen Leuten schwere Nachteil? gebracht. Wer eine» Besitz kurz vor dcr Valuta regulierung gelaust u:;d damit Schulden auS dem Jahre !7'.»0 mitübernommen halte, der konnte bans reit werden, denn er mußte die Hypothek in der neuen Währung voll auszahlen während der Besitz vielleicht nur mehr ein Drittel oder viertel der Ankaufsfnrnme wert war, weil ja die Kaufsvaluta, ähnlich wie wir j yt die Einlösung des Dinars mit 3 Kronen erwarten müssen, stark herabgesttzt worden war. An-derseitS hatten jene einen schönen Gewinn gemacht, die vor der Balutaregulierung »och schnell ihre Schulden gedeckt hatten, den» sie haben »iit schlechtem Geld da« gute au« der früheren Zelt abgezahlt. Anläßlich der Vermögensabgabe in Böhmen und in Dentschösterreich wird der oben geschilderte Grundsay siiingemäv verwendet werde», und e# ist durchaus möglich, daß auch bei nnS ähnliche Bestimmungen erlösten werden. Darum scheint jetzt der Rat durch-aus angebracht, daß man möglichst Ausgleiche in seirem vermögen vornimmt, vor allem alle Schulden abzahlt und keine großen Spekulationen mit zu knappen Geldmitteln unternimmt. Kriegsanleihen. In der Tschrchoilovakei ist eine Verordnung erschienen, welche die Kurse bestimm!, die als Grundlage sür die LiquidationS-biianz anläßlich der Vermögensabgabe anzusetzen sind. Dort sind die 40jährigen Anleihen mit 60 K und dic kurzfristigen Schatzscheine mit 61 K be» wertet. Damit hat die Staatsverwaltung einen wichtigen Schritt in der Anetkennung dcr »riegö-schulden gemacht, wobei noch besonders zu berück-sichtige» ist, daß der innere Wert der tschecho slo-vakifchin Krone durch Einbehaltung bei der Ab? penpelung so gehoben wurde, daß diese Kurse ngintlich rund 80 K der österreichisch ungarischen Bank vorstellen. Eintausch der Kronennoten gegen Dinar. Die Belgrader Pravda schreibt: Finanz-minister Ni: c i kündigte bekanntlich den Eintausch Cillier Zeitung der Kronennole« gegen Dinare sür August, spätesten« September an. Wie aber jetzt das Finanzministerium bekanntgibt, sind erst l/t Milliarde der neuen Dinar-noten gedruckt. Dn Eintausch kann also dieses Jahr nicht mehr erfolgen, wodurch nnser Export in eine Krise gerät. Unsere Produkte werden wieder für minderwertigst Valuta ins Ausland gehe«, was sür unseren Handel ungeheuren Verlust bedeutet. Einfuhrverbot für Sendungen aus Iugoflavien. Die Wiener Handels- und Gewerbe-kammer teilt mit, daß für alle Sendungen a..worlen. Vorsitzender Präsident Dc. Kotnik, Vertreter der Anklage Dr. Rus, Verteidiger Dr. Hrasovec. Die Anklage legte ihm zur Last, in Tötungsabsicht seine Gattin Ursula om 15. Jnli 1919 gewürgt und de» Hal« mit dem Deckel der Getreidekiste eingezwickl zu haben, woraus deren Tod durch Erstickung ei»-trat. Im Verlause der Voruntersuchung ergab sich, daß Franz Mlaker mit seiner Frau wiederholt Streitigkeiten hatte. Anlaß dazu gaben seine LiebeS > Verhältnisse. Es kam wiederholt zwischen de» Ehe« leuten zu Tätlichkeiten. Diese ehelichen Zerwürfnisse ließe» im Angeklagten schon anfangs 1919 de» Plan reifen, feine Frau zu beseitigen. Im Monate März wurde ihr nach dem Genusse von Rüben schlecht. Am 17. April nachlS weckie sie ihren im Nebenzimmer schlafenden Schwager mit dem Ge-schrei, soeben habe ihr der Man» eiwaS in den M»rd gegossen. Tatsächlich brannte ihr tags darauf die Zunge und die Mundhöhle und beide waren voll weißer Blasen. Erwiesen ist weiterS, daß Mlaker mehr als zehnmal bei ei»«* Nachbar war. der als Jagdbesitzer Suychnin besitzt und eine »Messerspitze' davon zu jedem Preise haben wollte. Am 15. Juli aibcitcien beide Gatten auf dem Acker. Franz Mlaker ließ sich mit zwei gerade vorübergehenden Frauen in ein Gespräch ein. waS dic Eifersucht seiner Frau erregte. Sie begann ihn z» befchimpsen, was ihn derart erzürnte, daß er sie beim Halse packte, einige Minute drückte, schüitelte und schließlich mit dem Kopse in die Getreidekistc stieß. Der Angeklagt« leugnet die Tötungsabsicht, er habe seine Frau nur im Zorn und Ausregnng am Halse gewürgt. Die Geschworene» bejahten ein-stimmig die auf das Verbrechen deS Mordes lautende Schnlvfrage, weshalb der Augeklagte zum Tode durch den Strang verurteilt wurde. Am 22. bis 24. September standen vor den Geschworenen 10 Angeklagte, die monatelang dcr Schrecken des ganzen SchalltaleS gewesen waren Valentin Mihelec, 19 Jahre, Franz Savilijek. 19 Jahre, Franz Lelunsek, 20 Jahre, Johann Go tcctuk, 26 Jahre, Lorenz Kreknik. 23 Jahre, Konrad Chroniq. 24 Jahre. Franz Tis'ovec, 21 Jahre. Viktor Nihter. 30 Jahre, Lebastian Celind.-k, 29 Jahre und Martin Tristoviiik, 26 Jahre alt. In größeren oder kleineren Gruppe» drangen sie immer zur Nacht unter dem Lchutzc von Uni-forme», bewaffnet aus die verschiedenste Art, ber Grundbesitzer» der douigen Gegend ein und erpreßten unter Drohungen teils Geld, teils LedenSwittcl. Die Schadensumme aus diesen Verbrechen des Raubes überstieg weit die Summe von 14 000 K. Wo ein Betroffener sich nicht sofort gcsügig zeigie, scheuten die Verbrecher a ch vor Körperverletzung nicht zurück. Besonders w lc> gebäidete sich der An-geklagte Mihel«. welcher sich trotz seiner Jugend bald zum Anführer der Bande aufzuschwiugen wußte. Ju dcr i>acht v»m l5. Juni 1919 solllc der Be-sitzer Johann Koren in Preloge ausgeraubt werden. Zwei uniform inte Männer drangen mit Gewehren bewaffnet in das Hau» ein nnd verlangten Geld, welches ihnen Koren auch ausfolgte. Als sie noch mehr verlangte» und dieser erklär.«, er habe keine« mehr, schoß ihn der eine Räuber kurzer Hand nieder. Der Lchuß war durchs Herz gegangni. Der gleiche Seite 5 Täter verletzte darauf mit einem zweiten Schuß die Tochter Maria Koren schwer im Bauche. Die Bor> Untersuchung stellte fest, daß der Mörder Valentin Mihelec war. Dic Angeklagte» waren ihrer Taten geständig. Die Geschworenen hatten achtzig Fragen zu beantworten, die sämtlich bejaht wurden. Valentin Mihelec erhielt 18 Jahre schweren Kerker (da die Todesstrase wegen seine» Alters unter 20 Jahren ausgeschlossen war), die übrigen Angeklagten schwere Kerkcrstrafen von 8 bis 15 Jahren. Die dreitägig« Verhandlung leitete Oberlandesgerichtsrat Dr. Bracit, Die Anklage »ertrat Dr. RuS, Verteidiger ivarea Dr. Kalan, Dr. Hrasavee Dr. Ogrisel und Dr. Joses Sernec. Vermischtes. Sozialisiernng von 7000 Kindern. Stockholm, 26. S'piember. Die letzten ausRußland erhaltenen Nachrichten bestätigen, daß die Bolfche-w ken systematisch ihren Plan der Sozialisierung der Kinder anSführe». I» Tula wurden 7000 Kinder unter 10 Jahren ihren Eltern weggenommen und in verschiedenen Orten untergebracht, wo sie ver-schiedenen pädagogischen Versuchen dienen sollen. Die Volkszählung aller kleinen Kind« wird in den südlichen Distrikte» Rußlands sortgesetzt. Totenlistc, Monat September. In der Stadt: Miriea Strup', l '/. I., GlasermeisterSkind. Alois Mraz, 5 I., Kellermeister»' kind. Stefan Vraeko, .">7 I., GaSanstaltsarbener. Maria Kaita, 70 I. Wäscherin. Joses Bobism, 75 I., Volksschuldirektor i. R Franz Kumberger, 28 I., Bergarbeiter, Trisail. Franz Lesko» k, 4 I., FabriksarbeiterSkind. Oswald Werlotschnig, 77 I, GerichlSvffizial i R. Franz Pajmann, 10 M., BedienerinnenSkind. — In, Giselaspital: voreuz Kra»ek, 69 I, Geineindearrner au» St. Kristof. Maria Jancic, 82 I., Geineiadearine aus Umgebung St. (veorg a. S. B. Maria Hackl, 81 I.. Private au» Sachsenseld. Josefa Gomrn»?k, 48 I., Besitzerin aus Dreschendorf. Franziska Sajevic. 20 I., Brauereiarbeiterin aus Sachsenseld. Agatc Zager. 42 I., Taglöhnerin aus Sachsenseld. Franz Otorepec, Kleindelltzerssoh» «uS Sibika. Mira Pinter, 10 M., schtchinachcrSkind ans Umgb. Cilli. Johann Cebular, d6 I.. Winzer aus Hrastnigg. Franz Suhodovca», 42 I, Eisenbahnarbciter aus Mariagraz Theresia LcSkovsek. 4^ I., TaglöhnerS-galten an» Umgb. C,lii. Franz Kragolnik, 65 I., Winzer aus Cilli. Juliana Vajdii, 32 I., .^abrikS-arbe>ler»gattin aus Tschrett, Gemeinde Tüchern. Miria Drofenik, 13 I.. FlüchtlingSkind aus Laak bei Süsienheiw. Ursula Pevec, 8l Jahre, Gemeinde-arme (Wohnort unbekannt). Ado!s Vajdiö, 8. M., FabnkSarbriterskind ans Tschrett, Gemeinde Tüchern. Maria Golouch. 73 I, StraßcnwärterSgattin aus Geineindeumgebung Cilli (Nann 20). Bartlmä Leb, 69 I., Gemeindearmer auS St. Stesan, Anita Fistric, >2 I., KutschecStochter aus Laak bei Süsse». heim. Elisabeth Passero. 4* I., TaztöhnerSgattin aus Deeschendork. Jo^ef Reberntk, 41 I., Kcnschler. Gertrud« Ojsters k, 61 I., Auszüglerin auS Tüffer, Rudolf Jost. 2 I., EisenbahnerSktnd auS Arndorf. Eingesendet. Jniolge der Uebersiedlung der Zentrale der KriegSinvalidm-Organisation von Cilli nach Laibach findet in C!lli am Sonntag den 19. Oktober im N»io!»»i dom eine Geueralversammlung statt. Die Mitglieder des Bundes sind eingeladen, recht zahl-reich zu erscheine». Die TageSordung ist auf den Plakaten ersichilich. Der Zeniralausschnß Invalidenversammlung in Laibach. Am Sonntag den 12 Oktober findet in Laibach »n Mestni dorn eine JuvaUdenversammlung statt, zu dcr die Invaliden eingeladen werden. Daher Sonn« tag alle nach Laibach, ver Ausschuß. V«r4aaun|*ftr»«ra». •ÄÄ"«'-H. In Ful!s X.iatin Leim Af ahrker oder bei de ne» KhhIbauii» nkfil in kaufen Ut, dann aotreib« mitltM einer Korrupondenaktrtt* M 5 Paket Xutin i l | k - Ut den Ketrag von 17*S'» ICroneo franko In« H*u« feecbkkt, an die Adn*««r Apotheke Tmkdejtj In UuMjnua taXreln. jeee ApotKek* rerte^det .Maetir" i>it tätlicher n hwt nach allen Weltteilen. Stailknccht für Schweine und Kühe wird sofoit aufgenommen; ebenso ein Knabe lör itweimaliges Kosttragen aus der Stadt. Anzufragen im Forsthos. Klavier-Noten Auszüge aus alten Operetten, zu kaufen gesucht. Anträge an die Verwaltung des Blattes. *;>405 Hausschneiderin empfiehlt sich den sehr geehrten "Damen. Nimmt auch Arbeiten nach Hause. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 2&35.H Kümmel !1 11 u. sonstige Landesprodukte kauft jede» Quantum Sever&Komp., Laibach Spezereihändler Drogisten, Krämer etc. machen glänzende OpRchat'te mit Mnstlii (NIShrpuWor f. Vieh u.' vllllxvN unter 1-andwirten. 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Sei fletreu bt« an den Ted. >o will ick Tir die Sronf des Leben« geben. 5rnst und Rudi al* fi inier. Nsmmkr 2t Die Erbe» von Grünau. Grigmalroman von Karl Ld. Klopfer. (32. Fortsetzung.) „DaS ist nicht übel", watldte sich der Baron mit auffitHigcr Betonung an den Sohn. „Da jagt Meister Hobrecht weiß Gott wo. einer Amte für sein Ski,zzctiduch nach nno hat keine Ahnung, ivas für eine Märchenbotschaft ihm hier angerichtet ist. Soll ma„ den Leuten nicht sagen, daß sie in ihm nach keinem Kenngeren als nach dem neuen Schloß-Herrn von Grünau fahnden d' Marta winkle unangenchin berührt ab. Fast sah es ihr auS, alS wolle sich Schönhag über den „csiückspilz" lustig machen. Und Robert schien es nicht unangebracht zu finden. „Ich wollte ihm eben meine Gratulation ab-statten", sagt« er sehr abgemessen. Sie ahnte nicht, daß er damit nur die Mit-teilung des Vaiers über die Eifüllung der ..Vor-fchrift" quiltierte. SchSnhaz fragte sie noch sehr auffällig, ob sie Dnkel Pep!» Testament samt dcm Notariatsakt mit der gebotenen Sorgfalt verwahrt habe. Sie ent-g-gnete f-ostig, daß sie die Schriftstücke nur so lange behalte» wolle, bis ihr Pater Einsicht ge-ne>mmen habe; dann bäte sie Ferdinand, sie wieder in seine Obhut zu nehmen. Sie duldete nicht, daß weiter davon gesprochen wurde nnd bat eindriliglich, von einer Bernindigung der Dienerschaft über die eingetretene Veränderung abzusehen. Schönhag wvri dem Sohn einen Blick zu: Bist d» nun zufrieden ? Robert stand wie entgeistert. Papa triumphierte; das war vorauszusehen gewesen. Und doch überfiel es Robert wie eine unfaßbare Wendung. Die Selbst-Verständlichkeit, mtt der Marta von den empfangenen Papieren sprach, erfüllte ihn mit schmerzlichem Er-staunen. Selbstverständlich war es ihr auch, die Hand des älteren Schönhag anzunehmen — nach dem, was gestern vorgefallen war! War m Zer-diliands alle» beherrschender Gegenwart der Sohn auch in ihren Rügen der „unreife Knabe", der im» ansgegohrene Phantast, den man schließlich nur „öichoMfa" nimmt? Vielleicht hatten sie sich in «uSsnhrlicker Zwiesprache darüber geeinigt. ..Auch Ihnen, gnädiges Fräulein, habe ich meinen — nefempsundeuen Glückwunsch ausz>t-sprechen", verbeugte er sich vor ihr, mit einem Gesicht, da» Marmor war, an Blässe und Unbeweg-lichkeit. Sie wagte nicht auszusehen, neigte sich zu kltblem Dank und preßte die Kippen aufeinander. Fast hätte ihre Hand dabei nach dcm Herzen ge griffen. „So warten wir also nur noch aus Meister Hobrecht!" sagte Robert, indem er sich niederli ß. '„Qi gebührt sich ja auch, daß ich mich von ihm verabschiede, wenn ich morgen früh reise." Seine Haltung halte eine heimliche Rüge durch den Vater gesunden, weuu nicht eine Ablenkung eingetreten wäre. „Was grbts?" fragte Schönhag den auf der Schwill« erscheinenden Kammerdiener. Mischt, entschuldigte sich mit einer entsprechenden Geberde und ging aus die Dame zu. ihr mit ver-haltener Stimme dic Nachricht zu übermitteln, daß Herr Hobrecht soeben angekommen fei. Marta sah sich nur flüchtig nach Hobrecht um und flbg schon hinaus. Sie hatte au» dcr Miene des Bedienten mehr erraten, als die beiden Herren. Schönhag strebte ihr nach. ..Ich will ihn selbst einholen, den ahnungsloser. Da machte ihn, der Diener zwischen Ebr-erbielung und »otgedrnngeuer Vertraulichkeit e,u Zeichen. Was denn ? WaS meinen Sie?" Miichko sprach sehr gewunden die Ansicht aus. daß Herr Hobrecdt eS vorziehen werde, den Rest de? Ab-nds allein zu vcrbrtngeu. <*!« bedauerndes Kopfwiegcn und eine Geste etgiiujten seine Worte. „Ah? Wieder betrunken?" platzte Robert heraus. „Schönhag sah erichlocken mm einem zum andern. „Wicder?" „Üafi' dirS von Mischko erklären'." Run e, hielt der Baron einen ausführlichen Bericht über den gestrige» Ausiriit, der vom Sv«,e* zimmer bis in die Gastgemächer hineingeipielt hatte. Nachdem er Mischko mit einer unwilligen H.rndbewegung entlassen hatte, wandle er sich nicht weniger ärgerlich an den Sohn. „War,m liest du wir davon nichts gesagtV Cillier Zeitung „Ich hielt es für einen ÄuSnahmSfall." «Und daß du darüber noch mit Marta — >n ihrem Zimmer . . Robert nahm eine gelangweilte Miene an. „Auch sie hat dir nichts davon gesagt?' „Sie hat sich natürlich geschämt. Und du — bit scheinst mir diesen niedl'chcn Schwiegervater von Herzen zu gönnen?* „Man schläft, tote man sich bettet. Uebrigens — tva« willst du? Jetzt bewahrheitet sich ja deine Ueberzeugung, daß Merxwaldä Enlelsohn tief unter dir steht und daß du dich »ach deiner Logik nicht zu bedenken brauchtest, ihm dic Hälfte seiner Erb-schast abzuknöpfen." „Geh!" befahl Schönhag. mit Mühe an sich haltend. .Oder ich vergesse, daß es morgen einen Abschied fürs Leben zwischen un« gilt." „Wir können uns auch den ersparen, wenn du willst und die Komödie schon jetzt als beendigt ansehen. — Gute Rachi!" — Mit brennender Scham aus den Wangen lies Marta nach den Gastzimmern hinüber nnd kam gerade noch zurecht, den Vater mo müde, wie du jagst.* „Keine Spur; da« ist vorüber. Ich bin munter wie der Fisch im Wasser. Ich hab Ideen im Kops — nnd da in der Faust — großartige Ideen und die muß ich heut' noch . . Er lief zur Ateliertüre, holte den Schlüssel aus der Tasche und war wirklich so gewandt, im Nu auszuschließen. „Av«r Vater! Jetzt noch? ES ist ja Nacht. Du kannst nicht ohne 5!icht —" „WaS? Ich arbeit' mit zugemachten Augen, wenn'S d'rauf ankommt. Ich hab' jeden Strich so fest, daß ich —* Da war er schon drinnen, stieß links uud rechts das im Weg stehende Gerät zur Seite und rückte sich eine der beiden Stasfelcien zurecht, Aber dann suchte er wieder vergebens nach der Reißkohle. Um sich in der Unordnung aus den Tischen zurecht-finden zu können, war daS Mondlicht doch nicht genügend. (Fortsetzung folgt.) «ctlf 8 Cillier Ztituag Rvinwer tt Tempel-Quelle Kohlentäurereichstes diitotischos TafelgetrSnl. Verdauung und Stoffwechsel fördernd. Styria - Quelle °hT- >,^,:"kv*sTh' SluhlTerstopfung, Knghl sehe >iere, Leberleiden. Uelbsucht, Stoffwechsel- h" runkheitnn, Katarrhe der Atmungnorgane. Donatl-Quelle OaballroichBte Heilquelle ihrer Art, H»nptgXch- 2—.^—— lieh ind. chronischen Oarmkatarrh. GalleMteine, Stärkste natürliche Magnesium-Glaubersalzquellen. Der Rohltscher Säuerling gehört tu den knhlensäureichstea alkallseh-salloischen Mineral» ersaU*£ucrlia£ea — und »einer außerordentlichen arinellichcn u. dUtetischen Eigenschaften wegen iu den populärsten u. gesuchtesten aller Säuerlinge, Er ist das wohlschmeckendste Erfrischungsgetränk und in Gebenden mit schlechtem Trinkwasser unentbehrlich. Rohltseher Mineralwässer sind unstreitbar die hervorragendsten Hell- und Taselwässer, welche niemals schlechten Geschmack und widerlichen Geruch aufweisen. Fräuleins werden im Schnittzeichnen und Kleidermachen unterrichtet. Adresse in der Verwaltung des Matte!». 25335 Mittags- und Abend-Pension ist an Studenteu aus gut situiertem Uause zu vergeben. Adresse in der Verwaltung des Blatte». 2*335 Alt-Kupfer Jeiler Art kauft zum höchsten Tagespreise FF. Weiss, IVlurl»iir&> Sofienplatz Nr. 1 ifo^rlliKlot in* Jnlir«) lHO«i Einlagen stand mit Ende 1918 K 16,667.328*01 :: Gewährte Spenden K I,6l3.