Schriftleitung: R«cha»Sgaffe Hr. 5. ItUftn Rr. *1, titmrtao. «»,»»«»»» r - lägliii i»tt llluj*; Kt S«n». ». tVnrt-t,q, >« 11—11 U6t o«tm. f anla aUtt ntii-fanatai MSI bmifflatijt. ■ atllntlgiiagca «im«! Wt »rtwoliniM jtgtl »r»i4n*nti ►a t<#- (cfftSf-m ®D<«rIch» IBsitt" crlrwtat i Affl «Illw-S uat easiitng ■toM. M»oitoflrn-*oat« M.MO. VerwaltAog: RathanSgaffe Hr. 5 Xdrot» Nr. XI, Irltrirton. vepigSdedm«»-«e» Dir» Mt V»l »e»«g«i • «I-rl-lMrtg . . . K S S» H,l»ÜKi, . . . . K ««0 »oiqjjhri,. . . . K lS'M Sir < 111 i »tt ftstdini w» «aal: W>niW »u»lao» fl« Mt #r(a!)»jf*iUs«ii um ttfjd»«»» 8R(atftsaq«-0ctKI|icm ft«gtt«tctc Mtnamait« gelten MI »ur ttbrfUUom Ar. 39 Mi, Samllag den 15. Mai 1915. 40. Jahrgang. Wichtige Ereignisse. Die großen militärischen Ereignisse in der letzten Woche, die Maischlacht in Galizien, die Besetzung LidauS und der Untergang der „Lusitania", haben der Welt die steigende militärische Ueberlegenheit der Zentralmächte sehr deutlich vor Augen geführt. Noch Ivird in der Öffentlichkeit der Kampf um die Wahr-Heit geführt, die die „Berichterstattung" deS Drei-verbände» fortgesetzt zu verdunkeln sucht, allein in den Kabinetten der Neutralen, auf die dieser Lügenseld-zug berechnet ist, ist man besser unterrichtet und dürste bereit» die Wahrheit zum Teile wenigsten« kennen. Umso verzweifelter sind die Anstrengungen, die seitens der Sendlinge des Dreiverbandes in den neutralen Ländern gemacht werden, um die Bevölkerung in den Lrieg zu Hetzen, und mit ihrem Blute die passive Militärische Bilanz der Entente ausjubesfer». Bor« nehmlich machen sich diese Anstrengungen in Italien zeltend, wo sich heute .Interventionisten" und „Neu-tralisten" schrosfer als jemals gegenüberstehen. Diese Bewegung hat in den letzten Tagen mehr und mehr den Charakter eine« innerpolitischen Kamp-ses angenommen, in dem aus der dreiverbandsreund-lichen Seite nicht mehr die allgemeinen Interessen Italien«, sondern solche parteipolitischer Natur zum Worte kommen. — Die österreichisch-ungarische Öffentlichkeit hat demgegenüber keine Ursache, ihre bisherige WMBOtutf UtintlL ?ach dem Siege KriegSnovellette von A. Hinze. „Woran denken Sie, Herr Kamerad?" Zn dem große», eichengeläfelten Speisesaal dcS zul erhaltenen französischen Schlosse«, woselbst sie Ovartier genomme», saßen sich die Zwei gegenüber — Leutnant von Thor» und Leutnant Freiherr von Brach. Nach endgültig errungenem Siege über einen jähen Gegner waren die erschöpften deutschen Truppen m die verwüstete Ortschaft eingezogen zu kurzer Rast. Dumpf brütend sah von Brach in sein GlaS, darin deS Schloßbesitzers beste Marke funkelte. „Weiß schon", sprudelte der andere, dessen seh-«ige Reckengestalt den Strapatzen deS Feldzuges h>,ltett, .Sie erwägen tiefsinnig. ob unser Wirt uns »»hl Gist in den Trank gemischt hat." »Golt bewahre. Dachte an den AbschiedStrunk dental? in Pöjelsdorf — deutscher Wein und deut-(ihet Sang l — erinnern Sie sich noch, Thorn?" „Na ja." Leutnant von Thorn blinzelte zu dem Fragesteller hin, setzte zum Sprechen an, verschluckte dinn aber die Worte wieder — „Nur 'rauS damit, Herr Kameradi Auch an Anen geisterte eben der Augenblick vorüber, als wir allesamt anstießen aus eine glückliche Heimkehr und «ir dabei das Glas zerbrach —" „Order Zufall. Brach " „Sicher. Da gibt! ärgeren veisteSspuk, der einen m solcher Raststunde überfällt, wie eiue feindliche Horde —" „Donnerwetter, bester Freiherr, wir haben doch jetzt eigentlich nur einen Gedanker: Leben I Leben! Nicht »it Geistern — mit lebendigem Feindesgesindel sichren wir Krieg und die Fanfare des Vaterlandes rast uns zu: Siegen oder sterben!" „Bravo, Thorn. Aber wenn zwischen dem „Fein-tetgesindel" nun der leibliche Bruder steckt, da gei-stert es wohl mitunter einem im Hirn, was passieren Lunte —" ruhige zuwartende Haltung zu ändern. Daß ei Oesterreich-Ungarn wünscht, die guten Beziehungen zu Italien ausrechtzueihalten und womöglich zu ver-. tiefen, weil sunserer Ueberzeugung nach die jahrhun-dertealten kulturellen Zusammenhänge Süddeutsch-landS und der Alpenländer mit Italien große ge-meinsame Interessen sowohl inbezug auf vie politi-scheu Gleichgewichtsverhältnisse in Europa als auch in Bezug auf die kulturellen Aufgaben Mitteleuropas die Fortsetzung einer Politik bedingen, die vor 33 Jahren der Dreibund geschossen hat, — das weiß man an den verantwortlichen Stellen Roms und hat auch die Beweise dafür in den Hände«. Die Sitzung der Kammer, die am 12. Mai stattfinden sollte, ist auf den 20. vertagt worden. Es ist dies der Tag, an dem im Jahre 1882 der Dreibund errichtet wurde. Ob in Rom dieser Tag für die Wiedereröffnung der Kammer absichtlich gewählt wurde, ist nicht bekannt, ebensowenig scheint auch noch entschieden zu sein, ob das Ministerium Salandra-Sonnino seine Entschlie-ßungen vor dem 20. Mai dem Könige vorlegen wird oder ob es die Verantwortung hiesür mit den Kam-mern teilen will. Wie dem immer sein möge, in Oesterreich.Ungarn hat man das Bewußtsein, alle» getan zu haben, waS möglich war, um ein mehr denn 3t) Jahre altes Bündnis zu erhalten. „Donnerwetter, Brach, was sagen Sie da?" „Nichts", schnitt der Freiherr in plötzlich ver-ändertem Tone die Frage ab und erhob sich, während die Stutzuhr aus dem Kamin ansagte: „Der Herr Oberst hat besohlen Punkt sieben, — da schlägt'S " „Ja, mein lieber Brach", empfing der Oberst wohlwollend den eintretenden Offizier, „es ist not» wendig, daß Sie mit Ihren Leuten noch die Gehöfte absuchen, da man nicht wissen kann, ob in den zer-streutliegenden Höfen nicht doch noch Feinde versteckt liegen." „Zu Besehl, Herr Oberst!" „Bei Tageslicht wäre die Ausstöberung ja aller-dingS leichter gewesen," fuhr der Oberst fort, „Ihnen, lieber Brach, und Ihren Soldaten aber war die Ruhe gerade so notwendig wie mir. Na, wenn irgendwo was steckt, wirds vor Nacht nicht auSreißen. viel-leicht m.,chen wir noch einige Dutzend Gefangene Versuchen Sie Ihr Heil, Herr Leutnant!" Blaue Abenddämmerung lag über die zerschossene Ortschast, als Freiherr von Brach mit seinem Zug suchen ging. Ganz hinten im Dorf glimmte eS noch, dort ragten schwelende Pappeln zum Himmel auf und der häßliche graue Qualm schlängelte sich hin über dieHäusertrümmer, nackte, trostlose'Schutthaufen zwischen zerwühltem Ackerland daraus hier und dort das erste Grün sproßte. Daneben roigetränkter Boden und — eine sormlo e Masse, — übereinandergestürzt ein Hausen Toter. Weiter — weiter . . . Am Steilhang, wie angelehnt an diesen, erhob sich, mit seinen leeren Fensterhöhlen düster in den Abend starrend, ein großes, nur zum Teil beschossenes Gehöft. Ein samoser Schlupiwinkel, wie der Zug-führer schon aus der Entfernung feststellte. Zunächst aber mußte die große Scheune links am Wege unter-sucht werden. Den ausgiebigsten Fang, wenn solcher hier überhaupt in Frage kam, aber würde wohl das Haus deS Moire bieten. ES stand am Ausgang deS Der Weltkrieg. Die Verdrängung der Russen aus West galizien. Der österreichische Generalstab berichtet unter dem 12. d.: Die Niederlage der russischen dritten und achten Armee vergrößert sich von Tag zu Tag. In regellosen Kolonnen, teils in Auflösung fluten die russischen Truppen und Trains dieser Armeen in den Richtungen auf JaroSlau, Przemysl und Chyrow zurück. Die aus dem Raume Sanok—Lisko nach Osten flüchtenden starken feindlichen Kräfte werden von Süden her durch die über Baligrod und Polana vorgedrungenen eigenen Kolonnen angegrif-fen. Die siegreichen Truppen haben in weiterer Ver-folgung die untere Wisloka überschritten. RzeSzow erobert. Dynow, Sanok und Lisko sind in unserem Besitz. Durch den bisherigen außerordentlichen Ersolge in West- und Mittelgalizien beginnt nun auch die russische Karpathensront östlich des Uzsoker Passes zu wanken. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen sind nun auch hier auf der ganzen Front im Angriff, der Feind im Raume bei Turka, im Orawa- und Oportale im Rückzüge. Nördlich der Weichsel sind unsere Truppen über die Nida »orge. drungen. Zn Südostgalizien sind starke russische Kräfte über den Dnjestr in der Richtung auf Hordenka vorgestoßen. ZaleSzczyki wurde von unS geräumt. Die Kämpfe dauern fort. Der Bericht der Deutschen Heeresleitung vom gleichen Tage lautet: Unsere Versolgung zwischen Dorfes mit verkohltem Dachstuhl, aber im übrigen eine noch recht ansehnliche Ruine — Immer tiefer woben die Schatten um dies Stück-chen Welt, da» hier versunken, »erlassen von den ge-flüchteten Bewohnern. Nichts regte sich ringsum ; nur die wandernden Soldatenschritte hallten durch die Ein-famkeit. .Das Scheunentor sprengen — jeden Winkel absuchen!" Damit hatte Leutnant v. Brach drei seiner Leute vorausgeschickt. Eine Biertelstunde später wanderte der Zug ge-meinjam weiter — die Durchsuchung der Scheune hatte nicht« ergeben. Beim Wandern stieß man auf allerlei Kriegs-zeug; mitunter auch auf einen unheimlichen Fund. Wem mochte die Hand gehört haben, die so bleich dort im Graben lag? Wem das französische Offi-zierskäppi, daran schaurig noch ein Stück Schädel-decke duig. bedeckt mit glänzend braunen Haaren? Vielleicht — vielleicht.— Von Brach stieß seinen Degen so hart auf den Boden, daß die Spitze im Erdreich stecken blieb. Heftig riß er sie heiauS und so heftig, als «olle er den Gedanken entfliehen, eilte er seinen Leuten voraus, als erster den Steilhang hinan, dem verlassenen Ge-Höfte zu. Hinter dem Steilhang verdämmerten fernweg hohe Berge. Ihnen zu Füßen breiteten sich Täler aus, vom Kriege verwüstet, aber durchzogen von einem silbernen, anmutig gewundenen Flußdand. Wie ein FriedenSzcichen schob sich durch den Wolkeuschleier am Horizont die schmale Sichel deS erste» Mondviertels und warf ihren Strahl in die dunkel gähnenden Fensterhöhlen deS Gehöftes, dessen Torflügel eben unter deS Leutnants Degenstoß aus-einanderkrachten. Berge von Schutt, dann wieder freie Stellen, über die der Fuß des Eindringling» vorging in das Knnere des Gebäudes. Ost klaffte der Boden weit, öeöe 2 Kleuijuje Nilacht Nomina: 39 Karpathen und Weichsel ist in vollem Zuge geblieben. Dem Feind« wurde auf der ganzen Front wel-terhin schwerer Abbruch getan. Sa nahm ein Ba-taillon de» 4. Garderegimentes zu Fuß allein l4 Offiziere (darunter einen Oberst), 4f>00 Mann gefangen und erbeutete 4 Geschütze, eine bespannte Maschinengewehrkompanie und Bagage. Die verbündeten Truppen überschritten den San zwischen Sanok und Dynow. Weiter nordwestlich erreichten sie die Gegend von RzeSzow—Mielec. Die in den Karpathen beiderseits Strqi kämpfenden Truppen warfen den Feind au» seinen Stillungen. Das Ergebnis des Sieges von Tarnow Gorlice. Oesterreichischer Kriegsbericht. Amtlich wird verlautbart: Die in den Novem-der- und Dezemberfchlachten von Lodz und Lima-n»wa erfochtenen Siege der verbündeten deutschen und isterreichifch-unganfchen Truppen zwangen die damalige russische Front in Polen und Westgalizien m einer Ausdehnung von nahezu 400 Kilometer zum Rückzüge. Damals zerschellte der vom Feinde geplante Bormarsch nach Deutschland an der er-probten Schlagkraft der treu verbündeten Truppen. Lom Jänner 1915 bi» Mitte April haben die Russen ihre Uebermacht vergeblich aufgebcten, um über die Karpathen nach Ungarn einzubrechen. Unter ungeheuren Verlusten ist dieser Plan an dem Helden» mnt und der Beharrlichkeit unserer Truppen in monatelangeil erbitterten Kämpfen vollkommen ge-scheitert. Damit war der Zeitpunkt gekommen, mit den machtvoll vereinten Truppen beider Reiche den Feind im gemeinsamen Angriffe niederzuringen. Der Sieg von Tarnow Gorlice hat nicht nur Weftgalizien vom Feinde befreit, sondern auch die ganze russische Nidafront und Karpathenfront zum Weichen gebracht. In Au«nützung des ersten Erfol-ge» haben die siegreichen Truppen in zehntägigen Kämpfen die russische 3. und 3. Armee bis zur Vernichtung geschlagen, den Raum von Dunajec und den Be»kiden bis an den San durcheilt, da-durch an 130 Kilometer heimatlichen Bodeu erkämpft. Reiche Beute fiel in die Hände der Sieger. Vom 2. bi» 12. d. nachmittags beträgt die Gesamt-zahl der von allen Armeen eingebrachten Gefangenen 143.500 Man«, ferner etwa 100 Geschütze und 350 Maschinengewehre. Hiezu kommen noch alle jene, Sie durch die Ereignisse überrascht, den Anschluß an die zurückgehenden Truppen versäumten und in den Wäldern der Karpathen vereinzelt herumirren. So hat sich der Stab der russischen 48. Znsanterietrup- da? Werk der Granatsplitter; halb au« den Angeln hängende Türen, wie nach einem Erdbeben, Kalk-geröll und Fensterscheiben. Laut gackernd, auffahrend bei dem festen Tritt, flüchtete eine Schar Puten und Hühner, die hter eingedrungen, vor dem feldgrauen Feinde, der mit ihnen geradeso kurzen Prozeß machte, wie zuvor mit ihrem Eigentümer. Als der Soldaten-trupp anlangte, hallte ihm au« dem Innern wohl-gelaunt die Stimme seine» Leutnants entgegen: „Habe ein Dutzend Gefangene gemacht! Packt fest zu, Leute, und gebt gute Obacht, daß keiner entwischt, denn es ist ein flattrige» Gesinde!!" Lachend und unter lautem Gezeder der Gesan-genen fetzte sich bald darauf der Zug mit seinem Leutnant wieder in Bewegung, vorwärts, vorwärts, dem Auszange de» Dorfe» zu. Da» Neine Intermezzo hatte dem Freiherrn die quälenden Gedanken verscheucht. Die Schatten der Vergangenheit — waren sie denn überhaupt so dun-kel, daß sie noch jetzt, nach Jahren, ihn bedrückten? Und wem galt nun eigentlich seine Sorg«? Dem Bruder Deserteur, der damals aus Liebe zu der schönen Französin sein Vaterland aufgab und sich „französieren" ließ? Ohne diesen „Uebertritt" hatte nämlich Angel» Verwandtschaft, insbesondere der On-kel Abbee, die Heirat nicht zugeben wolle». Oder — ja, galt feine, deS Freiherr» Ullrich von Brach, Sorge vielleicht eben dieser Angel, an die auch er damals sein Herz verloren, dann aber keinen Augen-blick gezögert hatte zu verzichten, als «S galt zwi-schen dem Vatrrlande und seiner Liebe zu wählen? Galt sein Sorgen insofern Angel, weil er fürchtete, daß der Krieg auch ihr den Gatten raubte und weil er nicht wollte, daß sie unglücklich war? Die Faust deS Leutnants umkrampfte den De-gen. als wolle er die Klinge zerbrechen. Er war cm-pört über sich selbst, empört, daß er nun doch im Geiste angelangt war bei dem Einst, und er konnte e» nicht hindern, daß aus dem Dämmer der Erinne- pendivisi»n mit General de? Infanterie Korniloff gester« im Rücken unserer Armeen jbei Odrzrchowa unseren Truppen ergeben. Da« Maß der Zerrüttung beim zurückflutenden Feind kennzeichnet sich dadurch, daß unser 9. KorpS in den letzten drei Tagen durcheinandergewürfelt« Mannschaft«« von 51 russischen Regimentern gefan-gen nahm. Die seit Monaten vom Feinde ausgesta-pelten Ausrüstungen, Borräte aller Art, Munition und sonstige« Kriegsmaterial blieben bei dem raschen Vordringen der Versolger in den russischen Etappen-stationen zurück und werden erst jetzt gesammelt werden können. Nördlich der Weichsel dringen österreichisch-un-garische Truppen über Stopnica vor. Deutsche Trup-pen haben die GouvernementShauptstadt Kieke erobert. O«stlich de» Uzsokrr Passe« erstürmten deutsche und Honved'Truppcn gestern mehrere Höhenstellun-gen der Russen, drangen b{» südlich Turka vor und machten 4000 Mann zu Gesangenen. Der Angriff wird hier und in der Richtung auf «kole fortgesetzt. In Südostgalizien greisen starke feindlich« Truppen über Horodenka an. Schließlich sei erwähnt, daß die russischen Kommunique« der letzten Tage, sichtlich bemüht, unsere und die deutschen Erfolge abzuschwächen, alles ver« neinen und al» absichtlich falsch wiedergegeben be-zeichnen. Da« ist ein schlagender Bewei» für die Größe der russischen Niederlage, denn sie verwirrt nun nicht allein die Aktionen der Truppen auf dem Schlachtfelde, sondern auch die offizielle Berichterftat-tung der obersten russischen Heeresleitung. Deutscher Kriegsbericht vom 13. Mai. Die Heeresgrupve des Generalober-sten von Mackensen erreichte gestern in der Verfol-gung die Gegend von Dubiecko am San-Lancut ^am unteren Mislok)—Kolbussowa (nordöstlich De-bica). Unter der Einwirkung dieses Vordringen» weichen die Russen auch ans ihren Stellungen nörd-lich der Weichsel. Dort gelangten die Truppen des Generalobersten von Woyrsch, dem Feinde dichtauf folgend, bi« in die Gegend südlich und nordöstlich von Lielce. In den Karpathen erkämpften österreichisch-ungarische und deutsche Truppen unter General von Linsingen die Höhen östlich deS oberen Htryj. Sie nahmen dabei 36ö0 Mann gefangen und erbeuteten 6 Maschinengewehre. Jetzt, »o die Armeen de« Generalobersten von Mackensen sich der Festung PrzemySl und dem San nähern, läßt sich ein annäherndes Bild der rung ein dunkel leuchtendes Augenpaar vor ihm auf. tauchte und ein Lächeln, süß und zauberhaft. „Ich will und will e« nicht", murmelte er, „ich will auch nicht im Geiste ein Deserteur sein und ein Verleugner des Worte«: Du sollst nicht begehren . . D«r sein Vaterland hergab, für diesen Bruder ha->« ich nichts mehr übrig, aber er ist die Sch«idewand zwischen ihr und mir, und darum--Wahnsinn — Vermessenheit I" fuhr er sich felbst an, ,,waS kann denn ich dazu tun. daß Herbert keine Kugel trifft!? Weiß ich doch nicht, ob er überhaupt noch am Leben ist i Gleichgültig ist«, ganz gleichgültig, ob er noch lebt oder nicht! Er und sie und für mich Feinde — waS weiter? Fort mit den Gaukelbildern! Deutsche Frauen und deutsche Treue . . . etwaS an« der» gibt es für einen deutschen Ossizier nicht" AuS Abenddunkel tauchie jetzt das verlassene Hau« der Maire mit dem verkohlten Dachstuhl auf — auS der Nähe g:fehen mehr Ruine, als gedacht. Kurz, eisern in Pflicht ertönte jetzt die Stimme von Brach«: Zur Durchsuchung ist es zu dunkel ge-worden. Stürmen wir daher die Ruine. WennS ihnen an den Kragen geht, wird das feige Gesindel, sallS solches dort steckt, wohl herauskommen und um Gnade betteln. Die drei Geflügelhüter blieben zurück, die übrigen aber stürmten mit tobendem Hurrah, als gelte es eine feindliche HaupHchanze zu durchbrechen, dem Ge« bäude zu. Da erreichte ein Ruf die Draufgänger. Aus dem Innern des Hauses kam der Ruf und in deutscher Sprache, doch mit sremdländischem Akzent „Nicht schießen, eigene Leute!" „Französische Lügner finds!" schrie der Unteroffizier Wenk, „vorwärts Leute, die Türen sprengen!" In diesem Augenblicke krachte drinnen «in Schuß. „Das Feuer aufnehmen!" befahl Leutnant von Brach. Allein seinen Befehl durchgellten, wieder aus dem Gebäude kommend, diesmal jammernde Rufe: „O, malheur, o malheur! Pardon, pardon!" Siegesbeute au« der Schlacht von Gorlice und Tar-now und den daran anschließenden Verfolgung»« kämpfen geben. Diese Armeen haben bisher 103.500 Russe» zu Gefangenen gemacht. 69 Geschütze und 250 Ma< schinengewehre mit stürmender Hand erobert. I» diesen Zahlen ist die Ausbeute der in den Larpa-then und nördlich der Weichsel kämpfenden verbü»-beten Truppen nicht inb«griff«n, die sich auf weit über 40.000 Gefangene beläuft. vom nördlichen Kriegsschauplatze. Bei Szawle isl ein noch unentschiedene« Gefecht im Gange. An der Bzura wurde ein russische» La-taillon, daS einen Versuch zum Ueberschreiten de» Flusses machte, vernichtet. Gegen Frankreich. Großes Haup »quartier, l2. Mai. Feindliche Flieger dewarfen gestern die belgische Stadt Brügge mit Bomben, ohne Militärischen Schaden anzurichten. Oestlich von 3)pern nahmen wir eine wichtige, von schottischen Hochländern verteidigte Höhe. Dünkirche» wurde weiter von un« unter Feuer gehalten. Oestlich Dismuiden schössen wir ein englisches Flugzeug ad. Di« zwischen Carency und Neuville (in der @<> g«nd nördlich von ArraS) von den Franzosen in den letzten Tagen genommenen G^äbei sind noch in ihre« Besitze. Im übrigen waren auch gestern alle Durch-bruchversuche de« Feinde» vergeblich. Seine Angriff« richten sich hauptsächlich gegen unsere Stellungen istlich und südöstlich von Vermelles, gegen die Lorttto-höhe, die Orte Alaiu, Carency sowie gegen unsen Stellungen nördlich und nordöstlich von ArraS. Samt-liche Vorstöße brachen unter den schwerst«» Verluste« für den Feind zusammen. Ein Versuch deSGegurrs, un» den HartmannS-Weilerkopf wieder zu entreißen, scheiterte. Nach stark« Artillerie-Vorbereitung drangen französische Alpe»-jäger hier zwar in unser auf der Kuppe gelegene» Blockhau« ein, wurden aber sofort wieder hinaus-geworfen. Oestlich von Kper» nahmen mir einen weitere» feindlichen Stützpunkt. Am Nachmittag wurden starke französische Angriffe gegen unsere Front Ablaia— Neuville unter schwersten Verlusten für den Feind abgewiesen. Das infolge de» Festsetzen« der Franzose« in unseren vordersten Gräben zwischen Neuville und Carency zum größten Teile umfaßte Dorf Carency sowie der Westteil vou Ablain wurden jedoch in »n vergangenen Nacht geräumt. Leider ist auch dalm wieder eine Anzahl unserer braven Leute und Ä«> terial verloren gegangen. Als die deutschen Soldaten hineindrängen, ern-pfing kein Schuß sie. In dem tiefdämmerigen G«-mäuer drängte sich ihnen eine Schar entgegen, mit zwar, wie daS Zwielicht noch erkennen ließ, mit aus-gehobenen Händen — Fast mit Genugtuung ließen sich die Franzose» gefangen nehmen, einige aber wiesen in den nächst» Raum, dessen Tür offen stand und klagten wieder: „O malheur, o malheur!" DerDeutschsprechenZe von vornhin, der mildern fremdländischen Akzent, aber ergänzte: „Unser Le»i-nant ist tot — Wasse sich entladen — oder — f Er vollendete nicht. Leutnant von Brach ab« halte bereits seine Taschenlaterne aufblitzen lasse» und war in den Nebenraum geeilt. Plötzlich schwankte daS Licht in seiner Hand, doch der Strahl der da hinschwankte über de». dn mit zerschossener Schläse, die Waffe noch in da gekrampsten Rechten, am Boden lag, genügte, «Iran« zu lassen, wer der Selbstmörder war. Dem, der sich jetzt über ihn neigte, war e», als spüre er einen Griff ins Herzfleifch; vielleicht wo es die Blässe, die sein Antlitz überzog, welche diesem eine so frappierende Ähnlichkeit mit dem Gesichte »ei Toten verlieh . . . Al« der neue Tag über der zerschossenen GegeÄ dämmerte, befestigte Leutnant Freiherr von Brach eigenhändig das schlichte Holzkreuz auf dem Hüzel, unter dem der französische Offizier seine Ruhestätte gefunden. Der Tod hatte hier die Scheidewand nieder-gerissen, doch in anderem Sinne, als der Uederlelxnde geglaubt, —. für ihn existierte die Feindin it-izel nicht mehr. Zwischen den Brüdern aber hatte kr Allbezwinger Tod die Schtidewand gestürzt — aal Brudermund ward dem Toten «in letzte? Gebet. — Als die Sonne am Himmel aufstieg, verhallten Marsch-tritte in der Fern«. An der Spitze seiner Kompan» schritt dort, eisern iu Pflicht, Leutnant Freiherr neu Brach, neuen Kämpfen und Siegen entgegen. üßmsrß. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. K«»»tag»IeUage der „Peatschtn Macht" ta fiUft. Nr. 20 ,Di» 6üb mart" erscheint jeden Sonnlag als unentgeltlich« Beilage für die Leser der „Deutschen Wacht". — Ein»«ln ist »Die »Abwart" nicht lSuftich 1915 Nachdruj verbaler. Z)as war unsere Mutter. Pfingsterzählung von Fr. Eieck. Mehr denn 20 Jahre lang war Professor Han« Heide nicht in der Heimat gewesen. Nun war aus einmal eine Sehnsucht »ach den Stätten seiner Kindheit über ihn gekommen, die ihm da« Studierzimmer zum Gefängnis machte. DaS Heimweh ergriff ihn mit unwiderstehlicher Gewalt und wollte ihn daS Herz abdrücken Er kam sich auf einmal fremd im eigenen Hause vor und konnle sich selbst nicht mehr in diesen Wandlungen begreifen. Die Gegenwart mit all ihren Reizen, die oll fein Denke» und Wirken sonst in Anspruch nahm, ei« blaßle in ihrem höchsten Prunke bit zur erdfahlen Gleichmütigkeit vor dem Bilde der Heimat im So»-nenglanze feiner Kindheit. Er sah sich in seinem ArbeilSraume um und cS war ihm, alS hätte er sich über seinen höchsten Reichlum, über seine Bibliothek, über all die Ran-täten auS fernen Landen, die er von seinen Reisen heimgebracht, eine graut, undurchsichtige Staubschicht gelegt. Er schaute auS dem Fenster. Die Straße, wie öde kam sie ihm vcr — die Menschen in der Resi denz wie figürlich, langweilig und leblo« — die Elektrische wie klapperhast schleichend — wie sarb-los grau und wüstenlönig das ganze Bild — alS habe sich ein Lawastaub darauf herabgefenkt. „Herr Gott! — Wahn? — Wasinnig?" Seine Hand suhr zitternd Über die heißt Stirn — Hinaus, hinaus! — Er drückte seine Hände auf daS stürmisch klop-sende Herz. O du wunderbares Menschenherz, du Born der höchsten Glückseligkeit und marternden Verzweiflung! Und als wenn eine Engelhand sich sanft in die seine legte und ihn eilends hinausführte auS dem Getöse der Großstadt — weiter — weiter in die frühlingShellen, sonnigen Gefilde seiner Heimat — so war eS ihm-- Er mußte — er folgte dem Dränge feinet HerzenS — der leitenden Engelhand, Zur Heimat ging e». Der etwa vierzigjährige Professor hatte in seiner Wissenschaft hervorragende Entdeckungen gemacht, nur sich selbst — nur sein Herz hatte er nicht entdeckt. Jetzt erst um die Pfing« stcn, wo alle Knospen brachen und der Blütenzauber Wunder wirkt: Sorgen in Sonne, Leid in Freude, umwandelt, jetzt erst entdeckte er sein Herz. Pfingstmorgen in der Heimat. Früh mit dtm ersten TageSgrauen pilgerte Professor Heide schon durch die heimatlichen Fluren. Und dieses Morgen-Werden in der Heimat, wundertätig wirkte eS aus ihn — wunderlälig wie ein neut» Morgtnwerden seines LebenS. Wie wonnig weich die Morgenluft, wie anders hier in der Heimat als irgendwo sonst in der Well! Wie sriedeselig wob eS um ihm auf den Psaden der Kindheit, so beglückend, so erhebend, so sabbath-seierlich I Mächtig hirnmelhehr wirkte die Pfingstpredigt der Natur in der Heimat. Durch die Nebenschleier winkte fern daS son-nenumleuchtete Kreuz de» Kirchturmes ihm seinen Gruß zu. Ja der Kirche der Heimat war er an den Altar deS Herrn getreten und seiner Kirche Segen hatte ihn begleitet aus seinen Weltreisen, schützend, schirmend, und heute Morgen, jetzt suhlte er wieder die segnende Hand seiner Eltern, die schon hinter dem Kirchlurme ruhte», aus seinem Haupte, als er hinausging in die weite, weite Welt. — Ein Glockenton zitterte durch die Luft. »Wach auf mein Herz und singe I" summte er leise vor sich hin und entblößten Hauptes hemmte der ernste Ge-lehrte seinen Schritt. Sein Herz betete--kindlich-- Nachtigall und Amsel begleiteten tonschin die Pfingststimmung der Natur. Unk ein Blühen war t* und Duften, so gott-gesegnet, lieblich, so farbenheiter, pfingstfröhlich und so balsamisch, daß auch die Knospen im Menschen-herzen brechen mußten, die Knospen der Freud« und L«ben»lust unter all d«r LtbenSwonn« im Schiß« der Natur. An dem schweigenden, waldumfchlungene» Echle« renfee wo die Spuren seiner Kindheit am heiligsten ihm waren, stand nun Professor Heide u»d horchte — horchte--- Und leise wie qmA grauer Ferne zoz ein Flü» stern durch Rohr und Ried wie eine innige Liedei-weise — wie bekannte Weisen seiner Kindheit. Ja, ja — er verstand sie--So, ganz so klangen sie einst und klänge« sie heute noch. Selige, Verjüngende Grüße au» der Kindheit! Auch der WaldeLboden noch derselbe wie rinst. Heilige Schauern durchwollten sein Herz, wie er sie empfunden beim Betreten der heiligen Haine in der Heimat de» Herrn.-- Die mächtige alle Buche mit ihrem riesigen Ge zweige und ihrer moosigen Rinde — sie, sie gerade trug die Schuld daran, daß aus einmal e» wieder Im Herzen de» Professor» ernst wurde. Da — in der Rinde — da — wohl Verwachsen und bemoost, «der noch deutlich stand sein — Name--ein H, verschlungen mit einem L-- L — Lie»chen — — Er versank wehmütig in Erinnerungen. Dann nah« er sein Notizbuch und schrieb — schrieb Verse. Es weht ein srühlingSfrifcher Wind Durch die erwachenden Gefilde. Ich wollt, ich wir noch einmal Kind In diesem srühlingSheitrem Bilde. Ich wollt, ich könnte einmal nur Noch einen Lenz al» Kind empfinden Und Blumen frisch au» Wald und Flur Zum Kranz sür Nachbar» Lieschen winden! Für Lie»chen, daS so manchesmal Mit weichem Arme mich umschlungen, Wenn Nachbartkinderchen wir all Barfuß durch Busch und Bach gesprungen. Ich wollt, ich könnte einmal nur Noch ihr in» blau« Auge sehen, Und dann wie Blumen aus der Flur I« Herbste schweigend zu vergehen. E» weht ein frühling» »armer Wind Durch die erwachenden Gefilde, Mich dünkt, ich war noch einmal Kind I« lieblichsten Erinnerungsbild«. Und nun ging eine Wandlung in ihm vor, «ine Wandlung vom tiefsten Weh zur höchsten Wonne. — Al» habe er hier an ein«m Jungbrunnen unler der altersgrauen Buche gesessen, so frisch, so fröhlich, so jugendmutig fühlte er sich. Er war plötzlich zum Jüngling geworden, zum Jüngli.ig mit einem Herzen voll warmer inniger Liebe zu seiner Jugendgespielin, zu seinem blondlok-kigem, blauäugigen Lieschen — das also war «». — Nun entdeckte er sich erst recht — — das Erwachen der Liebe war e» nach langer, langer Zeit. Da zog eine Anzahl junger Mädchen Arm in Arm durch den Wald. Eines derselben, blondlockig und blauäugig, in einem hellen Kleide löste sich loS au» der lieblichen Verschwesterung und eilte zu der alten Buche — und las — und las die Inschriften ihrer Rinde, dle sie schon so oft gelesen, so oft sie in den Wald gekommen. Sie vertieft« sich in ein still«» Nachdenken und sah nicht einmal den vornehmen Herrn neben sich im Gebüsch. Dann wollte sie davoneilen. „Lielchen — Lieschen I* Sie drehte sich um. Vor ihr, die Hände ihr entgegenstreck«nd, stand der vornehme Herr. Sie sah ihn an, den ihr fremden Herrn, scheu wie ein junges Reh. „Lieschen — LiiSchen!' „DaS war meine Mutter'-- „DaS war Ihre Mutter. — Ich bitte tausend mal um Verzeihung. Ein Jugendtraum war mit mir durchgegangen." Der fremde Herr stand und schwieg in sich zekehrt. — Und der Buchenwald der Heimat schwieg um ihn. Er hörte «in fernes Rauschen nur, wie von Cypressen an einem Grabe. Immer und immer mußte daS junge Mädchen sich umschauen nach dem vornehmen Herrn, der nun seinen Weg ging, so allein ging. Ein halbts Jahr später führte Professor Heide seine jugendschöne Gattin, die Tochter seiner Heimgegangenen Jugendfreundin Lieschen noch einmal an die alt«r»grau« Buche am Echierensee. „DaS war unsrre Mutter", sprach er und hauchte «inen Kuß auf die Wange feines holden Weibchen«. Nachdruck errbolm. ^singstvräuche Von Paul Pasig. Da» christliche Psingstsest ist in unseren Gauen mit dem holden Lenze so innig verwachsen, daß man sich seine Feier in einer anderen JahreSzeit gar nicht vorstellen kann. Al» „fünfzigster" Tag nach Ostern — daS Wort „Pfingsten" ist bekanntlich ent-standen auS dem griechischen Worte .Pentekoste", da« heißt der fünfzigste — fällt e« meist in dem holden Maimonat. Daher kommt e», daß die Sitten und Bräuche, die sich an da« Psiiigstfest teilweise noch heute knüpfen, ursprünglich mit der Maienzeit verbunden waren, al« Ausfluß dc« tiefen Naturgefühl«, das unseren heidnischen Vorfahren innewohnte. Erst später übertrug man sie aus da« christliche Pfingstsest, da« al» Maien- und Fiühlingisest im geistlichen Sinne sich innig mit ihnen verschmolz. Hierher gehört vor allem die.Maie", die auch unsere Kirchen schmückt, obwohl die biblische Be> gründung aus Psalm 118: „Schmücket da« Fest mit Maien bi» an die Hörner de« Altar«" unhalt-bar ist. Denn diese Worte sind ander« zu übersetzen nnd lauten im Urtexte: „Bindet das Opsertier mit Stricken usw.," sie wollen also zur Vorbereitung dcS Festopser» auffordern. Der „Maibaum" ist heid-nisch.germanischen Ursprünge« und noch im 13. Jahr-hundert war es ein große« Fest, wenn die schlanke Maie von den ehrbaren Zunstmitgliedern eingeholt und unter Jubel und Sang ausgerichtet wurde. Die Träger, gewöhnlich al» Maien- oder Psingsttnechte bezeichnet, mußten scharf acht geben, daß der Baum von Nachbargemeindcn nicht entführt wurde. Denn da» galt al« Schmach und e« hätte einer Einlösung bedurft. In dem Maibaum mag man einen Ueber-rest des altheidnifchen Baumkultu» erblicken, der den Baum als Wohnsitz göttlicher Wesen heilig und un-verletzlich hielt. Bäume bezeichneten die heiligen Stäten, wo unsere alten Vorsahren zur feierlichen Beratung sich versammelten, wo sie Recht sprachen und wichtige, solgenschwere Entscheidungen trafen. Sie bildeten gewisfermaßev dm Mittelpunkt der Ge« meinde, den heute das Rat»- oder Gemeindehau« darstellt. Der Maibaum wurde vielfach mit allerlei Flitterstaat, bunten Bändern, wohl auch rot gefärb-ten Eiern, den Sinnbildern de« jungen Leben« — und anderen Leckereien behängt und wem man be« sondere Ehre erzeigen wollte, dem pflanzte man eine Maie vor da« Hau». Da» vergaß natürlich vor allem der Liebhaber nicht, der sein Mädchen be-dachte. Auch der Psarrer und andere Respektperso- neu erhielten ihren Maibaum Mit Pfingstlaub wurde der „Maikönig" geschmückt, wozu man den schmucksten unter den jungen Burschen wählt» und nun ging e« unter Gesang und klingendem Spiel von Hau» zu Hau«, um die bei allen derartigen Vergnügen beliebten Gaben von Eiern, Speck, Wür-sten und Kuchen in Empsang zu nehmen. F>ist jede Gegend hatte ihren besonderen Psingstmann. In Thüringen war e» der „wilde Mann", auch „Laub-männchen" oder .Gra»könig" genannt. Ein junger Bursche mußte sich im Walde verstecken, wurde von den anderen entdeckt und gleichsam totgeschossen, sa-dann von einem al» Arzt verkleideten Genossen wie-der kuriert und suhr auf einen Wagen festgebunden durch den Ort, wo man für ihn milde Gabeu fam-melte. In Württemberg ist e» der „Pfingstbutz*, der al» komische Figur wirken soll. Da« deutet schon sein Aeußere« an. Er ist mit Kuhglocken be-hängt und tiigt eine spitze Laubmütze. In Nieder-bayern hat man am „Pfingstl' seine helle Freude. In der Pfalz ist e« der „Pfinzftquack" mit seinem goldflimmernden Papiergewand. In den Städten wählte man den Maikönig, oder wie er meist hieß den Maigiaf auf ein ganzes Jahr, dem an vielen Orten die Maikönigin an die Seite gestellt wurde. An die Stelle der Maikönige traten später die Schützenkönige, al« die Schützenfeste, die ja meist um die Pfingftzeit ihren Anfang nehmen, allmählich an die Stelle der alten Mai- und Pfingstbelustigun» gen traten. Weit verbreitet ist auch da« Pfingstreiten, da« offenbar mit dem uralten, bereit» bei den Römern gebräuchlichen Flurumgängen zusammenhängt und den Wunsch de» Landmannes nach gutem Wetter und reicher Ernte zum Ausdruck bringen sollte. Auch der Plantänze, die zur Psingstzeit im Freien statt-finden, sei gedacht, sowie de» „Ringelstechen", da» besonder« in norddeutschen Landen ei» beliebte» Psingstvergnügen ist. Von allen diesen Psingstvolk»belustigungen wird aber in diesem Jahre sicher Abstand genommen wer-den, denn niemand kann ja auch fröhlich fein, sich belustigen zu einer Zeit, da Tausende unfern Hei-matsgenoffen im Felde stehen, mit dem Feinde ringen um da» hehrste Gut der Menschheit: den Frieden l Gedenket Mette» «»d Legate» /Svfi d* A)iw Ai»vw>|[Wv4vy /dx«W Tflv»Q»vffc»H»4 ifcwtvtvCiUvVyVW^. .OCovi^V»!- ^»AvJ«4'^Ct.si^»4. Mai fand im hiesigen allgem. Krankenhause die feierliche Dekorierung de« Rechtthörer« und Kadettaspiranten August Breifeld de« Jnf.-Reg. Nr. 1 in Troppau mit der goldenen TapferkeitSmedaille statt. Für diese Feier war in den Parkanlagen de« Krankenhause« eine schöne Blumenan-Ordnung mit der Kaiserbüste aufgestellt. Zur Feier waren erschienen der Station«kommandant Oberst Krestel«, die Aerzte de« Krankenhause« Sanititarzt Dr. Gregor Jesenko, Stadtarzt Dr. Eduard Gollitsch, Dr. Walter Negri, sowie eine Abteilung de« Offizier«, korp«. Auch hatte eine Abteilung de« Ins -Reg. Nr. 87 Aufstellung genommen. Oberst Krestel« gab der Freude darüber Ausdruck, da« ihm Gelegenheit geboten fei, dem tapferen Krieger die verdiente Auszeichnung an die Brust zu heften und beglückwünschte den Ausgezeichneten auf da« herzlichst«. Sodann brachten auch die übrigen Gäste dem Gefeierten ihre Glückwünsche dar, worauf die anwesende Mannschaft ihm durch die Defi» lierung die gebührende Ehrenbezeugung leistete. Den Anlaß zu dieser Auszeichnung gab Kadetiaspirant Bret-seid durch eine Tat. die von feinem hervorragenden Mute und von einer seltenen Energie Zeugnis gibt. Nm 15. März um 4 Uhr früh waren die Russen mit starken Kräften in da« Dorf Tarnodica poln« in Süd-»stgalizien eingedrungen. Bretfeld erhielt daher Befehl, mit seinrm Zuge die Russen wieder au« dem Dorfe dinauszudrängen Im Laufschritt eilte er mit seinem Zuge dem Dorfe zu, wurde unterwegs von einem feindlichen Maschinengewehre beschossen, jedoch ohne Verluste zu erleiden, und langte wohlbehalten im Dorfe an. Mit viel Geschick und unter einem furchtbarem Nahkampfe gelang e« ihm die in großer Ueberzahl be« findlichen Russen au« dem Dorfe zu jagen und ver» hinderte so den bereit« damals angeordneten Rückzug unserer Truppen. Bretfeld erlitt hiebet «inen Schuß in den linken Unterarm, deffen Knochen zerfpittert wurde. Beförderung steirischer Lehrersolda-ten. Vom Verbände der deutschen steirischen Lehrer wurden ernannt: Der Verbandszahlmeister Lehrer Alois Kasper in Graz zum Hauptmann i. d. Ev.; Bürgerschuldirektor Othmar Prafchak in Cilli zum Hauptmann i. d. R.; Lehrer Joses Haarl in Graz zum HauptmanN'RechnungSführer; Lehrer Max Dobay in Graz zum Oberleutnant i. d. R.; Lehrer Johann Perner in Graz zum Leutnant-RechnungS-führer; Lehrer Franz »tendier in Graz zum Fähn-nch; Lehrer Adolf Ferner m Marburg zum Fähnrich. Wohltätigkeitsvorstellung im Stadt-theater für die Armenausspeifung. Wie schon gemeldet, findet Sonntag den 16. Mai, um 6 Uhr abends im Etadttheater eine Wohltätigkeit«» Vorstellung statt, bei welcher hervorragende Kunstkräfte in hochherziger Weise mitwirken werden. Die Vortrag«» ordnung enthält folgende prächtige Stücke: Erster Teil: Vorrede, gesprochen von Fräulein Margarethe von der Hardt, Mitglied de« Bonner Stadttheater». 1. Der Spielmann, von Hildach. Gesang Frau Frieda Bauer. Violine: Fräulein Matiö. Klavier: Herr Dr. Horak. Ein Traum, von Grieg. Frau Frieda Bauer. 2. Scherzo Tarantella, op. >6. von WieniawSki. Walzer, von Kulaub Burmester. Fräulein LiSl Malis. 3. Juwelen-Arie au» der Oper „Margarethe" (Jaust). Gesungen von Frau Rest Kainer. 4. Gedichte, vorgetragen von Herrn Dr. Franz Druschkowitsch, Mitglied de« Badener Etadttheater». 5. Lied, von Karl Eckert. Ueber Nacht, von H. Wolf. Gesungen von Frau Marie Gussenbauer. Zweiter Teil. 6. Archibald Dougla», von Löwe. Ge-lungen von Herrn Adolf Harbich. 7. Polonaise in AS-dur. Konzertstudie Nr. 9 (Ricordanza), für Klavier. Herr Dr. Franz Horak. 8. Gedichte, Fräulein Marga-reihe von der Hardt. 8. Träume, von Wagner. Liebes» stier, v. Weingartner. Gefuugen von Frau Rest Kainer. Man kann mit Rücksicht auf den edlen Zweck und die AuSerlesenheit der Bortrag«ordnung die zuversichtlich« Erwartung hegen, daß da« Hau« bi» auf» letzte Platz-chen ausverkauft sein wird. Todesfälle. Zn Windifchgraz starb am 21. Mai Herr Franz Winkler, VolkSschullehrer in Gonobitz, nach langem Leiden im 29. Lebensjahre. DaS Leichenbegängnis fand Donnerstag um halb 4 Uhr vom Trauerhause in Windifchgraz auS statt. — In Marburg verschied am 12. d. nachmittag die KausmannSgattin Frau Anna Lininger, geborene d'Alberti, nach langem Leiden im 69. Lebensjahre. Wieder eine Glockenspende aus dem Unterlande. Die evangelische Predigtstation St. Egydi i. W. B. spendete anläßlich der Kriegs-metallfammlung der dortigen deutschen Schule eine schöne, wappen- «nd inschriftengeschmückte Glocke aus dem Jahre 1802 mi« folgenden Begleitworten: Sitte 4 K??M!che &au,i Hummer 39 „Die evangelische Gemeinde St. Egydi spendet der «riegSmetallsammlung ihre Kapellenglocke in der freudigen Hoffnung, daß diese Spende mit zur Be-zwingung unlerer Feinde beitragen werde." — Zur Nachahmung empfohlen.! Kriegsauszeichnung. Als erste» unter den AriegSjreiwilligen de« hiesigen Gymnasiums wurde Herr Hermann Selle, Sohn de« evangelischen Pfarrer» in Bad Ausiee. ausgezeichnet. Er wurde wegen unerschrockener Führung zum Sadet'en beför-dert und erhielt die silberne TapferkeitSmedaille zweiter Klasse. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der ChristuSkirche um 1V Uhr vor-mittag em ösfentlicher Gotletdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über „Euer Herz erschrecke nicht!" Kirchenkonzert Interberger. Der Cillier Organist Evuard Jnterberger gedenkt am 2. Juni, am Borabend de« FronleichnamStage«, unter Mit« Wirkung mehrerer Damen, beider Männergesangver-eine und eine« Kirchenchore« ,u wohltitigeu Zwecken ein Kirchenkonzert in der evangelischen Kirche zu veranstalten. Kranzablösungsfpende. Die Cillier Wandervögel widmeten anläßlich de« Tode« der Mutter ihres Bundesbruders Weih an Stelle eine« Kranze« K 8 60 sür Zwecke de» Roten Kreuze«. Für Krieqsfürforgezwecke ergab die Sammlung in der Tabaktrafik der Frau Paula Per-nat 24 K 20 h. Für das Rote Kreuz wurde in der MSd-chenbürgerjchule 44 K 90 h gesammelt. Der Ertrag des ersten Militär-Konzertes. Die Einnahme gelegentlich de« ersten WohllätigkeiltkonjerteS der Musitabteilung de« Ersatz-bataillon« de« Ins.-Reg. Nr. 87 im Betrage von Ä 102 80, würd« dem «rieg«ministerium, (Krieg«-fürsorgeamt) als Beitrag für die Hinterbliebenen un-serer vor dem Feinde gefallenen Krieger zugeschickt. Militärmufik im Stadtpark. Sonntag mitlag« von halb Uhr bi« 1 Uhr findet bei gün-stiger Witterung da« »weite WohltätigkeitSkontert der Musikableilung de« Ersatzbataillon« de« 87. Ins.-Reg. im Etadtparke statt. Eintritt 20 Heller, Kinder unter 10 Jahren frei. Für das Rote Kreuz-Spital in Cilli spendeten Feldkurat Paul Klemencii 500 Zigaretten, Frau Dickin (Schloß Einöd) einen Sack Spinat, Frau Patz «inen Korb Gemüse, Frau Marie Jeschounlg (Arndorf) Topfen, Rahm. Salat, Ungenannt Zwiebel. Den edlen Spendern sei der herzlichste Dank gesagt. Ein deutscher Städtetag in Wien. Freitag fand in Wien im großen Saale der Handels« und Gewerbekammer eine Tagung der Vertreter der deutschen Städte Oesterreich« statt. E« waren zu dieser Tagung die Vertreter von 40 Städten Deutsch-österreich« erschiene». In der von der finanzpoliti-schen Städtekommission de» Deutschen National»»' bände« einberusenen Tagung sührte der Abg. Krast den Borsist. Bevor in die Beratungen eingegangen wurde, wurde die Absenkung de» solgenden Huldi- gung«telegramm« an den Kaiser beschaffen : „Die heute versammelten Vertreter deutscher Städte Oefter-reich« bitten Eure Majestät, den Ausdruck unwandel« barer Treue entgegenzunehmen. Freudigen Stolze« blicken wir auf die glorreichen Taten unserer im Felde stehenden Armee sowie jener de« mit un« ver-kündeten Deutschen Reiche« und bringe« Eurer Ma-jestät, al» dem Obersten Kriegsherrn, unsere Glück-wünsche dar. Die Vertreter deutscher Städte Oester-reich« find selsensest Überzeugt, daß au» diesen un-vergänglichen Ruhmestaten ein glückliches Oesterreich, ein gesicherter Frieden erwachsen muß, wie groß auch die Zahl der Feinde ist oder noch wird/' — Ebenso wurde an da« Armeeoberkommando ein Glückwunsch-telegramm abgesendet. Hieraus wurde in die Tage«-ordnung eingegangen, deren erster Punkt die Fragen der Behebung der Kreditnot der Städte betrifft und deren zweiter Punkt Angelegenheiten der Orzanisa-tion der Städte Oesterreich« behandelte. Die Be-ratung leitete ein Bericht de« Abg. Dr. v. Licht ein, an den sich eine eingehende Erörterung schloß. Polentabrot zu Kaffee und Tee. I» vielen Haushaltungen kennt man die Vorschrift zu einem Mai«brote nicht, da« zu Tee und Kaffee ge-noffen werden kann. Die Vorschrift lautet: 6 Dezi« liter füße oder saure Milch werden mit 40 Gramm lauwarmem zerlaffenem Fett und ein wenig Salz vermengt, von einem Eiklar wird fester Schnee ge-schlagen, erst ein Eidotter und etwa« Staubzucker und dann die Milchmischung eingerührt. 340 Gramm Maismehl werden mit 1'/, Päckchen, da« ist 33 Gramm Backpulver gemengt und ebenfalls zu der Mischung gerührt. Der Teig toiri in eine mit Feit auSgestrichene, mit Maitmehl auSgestreule Form ge-füllt und eine Stunde lang langsam gebacken. Da« Brot wird nach dem Backen aus ein Sieb gestürzt und erst wenn e« ganz kalt ist, ausgeschnitten. Zubereitung des Kriegsbrotes. Aiund« Dampsel sehe«: Für je ein Kilo Brotmehl wiro Liter lauwarme« Waffer bereite«, darin 2 Deka Preßhese oder Sauerteig ausgelöst und mit etwa« Mehl Dampsel gesetzt. — Morgen« kneten. 2'/, Stunden vor dem Backen wird das übrige Mehl mit dem Dampsel gemischt. Salz zugesetzt und das Ganze unter Beimengung von % Liter lauwarmem Wasser 20 Minuten lang tüchtig geknetet, bis der Teig ein glatte« Aussehen erhält. Der Teig soll 2 Stunden gehen und 21/, Stunden laugsam backen. Beim Kartenspiel, «m 9. d. nachmittags spielten im Gasthause der Anlonia Lukmann in Heilenstein die Besitzer August Skos und Franz Stahel mit Karten, wobei sie wegen einiger Geld-differcnzen in einen hestige» Streit gerieten, der schließlich in ein Handgemenge ausartete. Stahel warf hltbei d»n Skos derart zu Boden, daß dieser einen Bruch de« linke» Fuße« erlitt In schwerver-letztem Zustande mußte Skos nach Hause geschleppt werden. Gegen Stahel erstattete aber die Gendar-merie sofort die Anzeige. Zwei unredliche Wanderburschen. Aus ihrer Wanderung gelangten am 11. d. zwei uuge-fähr 16 Jahre alte Burschen zum Besitzer Franz Spe« in Maledole, Gemeinde Weixeldors bei Cilli, und übernachteten dort. Am nächsten Morgen warm beide schon sehr früh in unbekannter Richtung ver« schwunden und mit ihnen auch ein Geldbetrag m 420 K, den sie dem Franz Spe« au« einer rot-ledernen Brieftasche gestohlen hatten. Die Nachsorsch-ungen ergaben, daß e« sich im vorliegenden Falle um die beiden Jnw»hner«söhne Michael und Ioha« Ramcan au« Feistenberg handelt. Der flücht!,?» Dieb« konnte man bisher nicht habhast werden. Kurort Rohitscii-Sauerbrunn Südbahnstation, Steiermark. Modernste hygienische Einrichtungen. Besonders geeignet für rekosvalewente Krieger. Ausgeieicbnete H«ilerersol£* bei Magen und DirntUideo, Hennourose, s Netratthenie. ' ~ mr Orthopädische Heilanstalt, -m — Saison' April bis Oktober. Prospekte aiircb die Landes-Kuranstalt. Dr. R'-dter' Anker-Vi.iment. Oapaic. ; Eriah für «nter.Pain-Sxpeller. ist et* viel lack benahm» Hausmittel, da» als schmerzstillenl.« E.ntttbung*, JHfc iKixumattemu«, Erlüliunqen. Lähmungen. Kreuzi-dmerzen usw. lamendsa» mtt dem besten gewendei wird. 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Nr. 41, vom 10. Oktober 190f> L. G. und V. BI. Nr. 105 und vom 20. Jänner 1914. L. G. und V. BI. Nr. 22 hat der steiermärkische Landesausschuss im Einvernehmen mit der k. k. steiermärkiachen Statthaltern der Stadtgemeinde Cilli für das Jahr 1915 die Bewilligung erteilt zur Einhebung: 1. einer 45 °/# Gemeindeumlage von der für die Stadt vorgeschriebenen Grund- und Hauszinssteuer; 2. einer 50°/0 Gemeindeumlage von der für die Stadt vorgeschriebenen allgemeinen Erwerbsteuer; 3. einer 60°/0 Gemeindeumlage von der in der Stadt den zur öffentlichen Rechnunglegung unterworfenen Unternehmungen vorgeschriebenen Erwerbsteuer, sowie von der vorgeschriebenen Rentensteuer; 4. einer Abgabe von. 12 Hellern von jeder Krone de* amtlich richtiggestellten Mietzinserträgnisses. Es gelangen auch für dieses Jahr 6 Heller von jeder Krone des amtlich richtiggestellten Mietzinserträgnisses zur Einhebung als Wasser-heller . Von diesen Gebühren sind die Zins-und Wasserheller jährig im vorhinein, die Gemeindeumlagen auf die Grund-, Hauszins-, Erwerb- und Rentensteuer */4 jährig im nachhinein zu entrichten, bei sonstiger Einhebung der gesetzlichen Verzugszinsen. Die Zahlung dieser Gemeindegebüren hat auch ohne erfolgte Vor-Schreibung regelmässig zu geschehen. Allfällige Rückstände sind von heute an binnen 14 Tagen bei der Stadtkasse einzuzahlen, widrigens die Stadtgemeinde von den ihr zustehenden Rechtsmitteln Gebrauch machen müsste. STADTAMT CILLI, am 15. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Soeben begann zu erscheinen und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen : Der europäische Krieg Historische Darstellung der Kriegsereignisse von 1914 Von A. Heuibervcr. Mit vielen Illustrationen, Porträts, Karten und Plänen. Das Werk erscheint in zirka 40 Heften. Jedes Heft umfasst 4 Bogen grösstes Oktavformat, zweispaltiger Satz, und kostet mit diversen Heilagen 50 Heller. Eine gross angelegte, lebendige Darstellung des Yölkerringens in Europa! Hop Diirnnüicpho llrion" wird Pomm Werk in groisor Zeit J.UCI OUl U|JaloüllC IXIItjy «.„tg^hen, „na und don kommendenGe- »ehl<*cht?rn Hr-chcDscbttft Bbtr Ereignime geben, denen die Geschieht« bisher kaum etwas Aehnliches an die Seit» zn »teilen hat. Wie umfassend und schwierig die Aufgabe int. wissen wir wohl; wir werden sie erfüllen, getragen von dem Geiste und den Atischaoongen, die nnnm-hr die Volker Ton Deutschland und Oesterreich- Ungarn vereinen. Gratin-Pioipckte und Ansichtahefte sind durch jede Bacbhandlong erhUtlich. A. Hartleben's Verlag in Wien I., Singerstras.se 12. "W» SINGER » 66" die nnd vo 11 ko m III i» II NtC \ii ti m a«c!i Ine. SINGER iVfa*cbinen erhalten Hie nur durch unsere Läden, Singer Co. Nähmaschinen Act - Ges. Cilli, Grazerstrasse 33. Z. 5568/cbl Kundmachung. An die Hausbesitzer der Stadt Cilli! Alle Mahnungen gegen eine Wasserverschwendung blieben ohne entsprechenden Erfolg und es musste festgestellt werden, dass in den verschiedenen Räumlichkeiten teils infolge Mangelhaftigkeit der Installation, teils aus Sorglosigkeit die Zapfstellen rinnen, wodurch mehr als nötig Wasser verbraucht wird. Da nun in der kommenden wärmeren Jahreszeit der regelmässige Wasserverbrauch ein bedeutender wird, dieser auch infolge der Erhöhung des Truppenstandes und der Aufstellung der Militärspitäler gestiegen ist, muss der Wasserverschwendung umsomehr gesteuert werden. Ich fordere deshalb alle Hausbesitzer, die ja in erster Linie die Verantwortung für einen geregelten Wasserverbrauch tragen, auf, die notwendigen Vorsorgen gegen eine Wasserverschwendung zu treffen, die Parteien zu verpflichten, die Zapfstellen verschlossen zu halten und alle Mängel der Verschlüsse zu beheben. Ich habe angeordnet, dass der städtische Wassermeister Nachschau bezüglich erfolgter Behebung der Anstände zu halten und sollten solche nicht beseitigt sein, die erforderlichen Arbeiten sofort auf Rechnung der Hausbesitzer vorzunehmen hat. Die Weigerung gegen die Vornahme der Arbeiten hätte zufolge § 17 der Wasserleitungsordnung die Absperrung der Wasserleitung bis zur Behebung des Anstandes zur Folge. Stadtamt Cilli, am 4. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Drogerie J. Fiedler, Cilli. Desinfektionsmittel i Robbactoform, nur in Literfl. K 3 20. Bactot'orro, Lysol, Lysolonn, Creolin, Hohe Karbolsäure. DesinfizierendeSeifem Bactuformseife K 1—. Lysoform-seife K 120. Lysolseife 70, 30, 20 h. Üreolinseife 70 h. Karbolseife 70,30 h. Karbolglyzerinseife 80 h. Mittel gegen Läuse: Plaginpulver 30h. Anisollösung K1 50 Parasitin, nicht fettende Creme, 80 h. Dr. Henkels Lausbeute], aas Brust oder Kacken zu tragen, 60 h. 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