Nr. 233 Donnerstag, 11. Oktober 191"?. 136. Jahrgang Mbacher Zeitung PvH»u««r»«,on«pr»»»: Wit Postver!c»dung: «anzjühri« 3« l. hnlbjHhrln >b «, Im l,o„<°r: «axzjühcig «2 II, l,°lb! 11 «. ssilr die ^uslcNu»!, in« Ha»« ganzjährig »ll.-»»«s»p««»n»««vüh»: ssür llri»? Ins^at, »>« <» l»« Zsilr» «o li. grökcrr per )is'!e «8 t,; bei üfttieu Wiederhulunzs» pel Zeile « l,. Die «Laibacher ^eitun«» trlckein! «änlich mil N,l«nahme der Bonn- und sselerla«, Die 5>«»»»<»r«N»« btstnd«» sich M!lll>«il'strnße Nr, ,«: die «,bal»N»n MiNl>«!<-ftrak, Vir, 1«. Sprechstunde» b,l ^edulüon von « bi« 10 Nhl vormittlln«. Uiisraxlseite «riese «erden nicht angenommen, Vianuslripte nicht zuriillgeftellt. Amtlicher Geil'. Seine f. und f. Apostolisch.' Majestät habe, mil Allerhöchster Entschlieftuug oom ü. Oktober d. I. den Ministerialral im Eisenbahlnninisterium Dr. Arnold von Krasny zu,n Teitionsches im Ministerinn', für öffentliche Arbeiten allergnädigst zu ernennen geruht. H 1.1 M (1 N » >n. !>. Dm 8, Oltober 1917 wurde in der Hof- und Staats» Knickerei das (^XIII. Stück der slovmischc», das 6I.XI. Stillt der rutliruischru, das l^I.XIV. Stück der kroatischen sowie das (^XVIII. und 6I.XIX, Stück der böhmischen Llnsgabe des Reichsgcsrhblattes des Jahrganges 19l7 ausgegebeü und ver» sendet. Den 9. Oltober 1917 wurde in der Hof» und Staat?» druckerei das OI.XXIX. und 0I^XXX. Stück de« Neichsgeseh blattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nin 6. Oktober 1917 wurde das XXVI. Stück des Landes» gesrhMattrs für das Herzogtum 5crain ausgegeben uud versendet. Das,clbe enthalt unter Nr. 4A die Verordnung des t. l. Landes» Präsidenten in Krai,, vom 23. September 1917. g. 25,543, bc treffend die Regelung des Verlaubs von '! erzen an die Vcr» braucher in Krain, und unter Nr. 44 die Verordnung des t. k. Landeöpräsidl'nlen in Main vom 23. September 1917, Z.27.504, betnsfcnd die Regelung der Vermahlung der für den Eigenbedarf der Untelnchmer landwütschaftlicher Vctriebc erforder^ lichen Getreidemengcn. Von der Ncdaltion drö Landcsgesetzblattes für das Herzogtum ltrain. Volitische Webersicht. Laid a ch, 10. Oktober. In der am 9. d. M. »ibgelialtenen Sitzung des Nubqetausschusses erklärte Ministerpräsident Dr. von Seidler ans eine Aufrage des Abc;. Dr. S ,n c v a l, er könne verfichern, das; sich die Negierung mit den Grundlageu siir die Perfassungsrevision ans das einigte beschäftigen werde und daft er in der allernächsten Zeit diese Gruudzüge dem Verfasfungsausschusse des :'lbge-ordnetenhanses und der Verfassnngökounnissiu.'. des Herrenhauses darlegen werde. Wen., die Frage der Te> mokratisierung der autonomen Vertretuugslörper aus. tauchen werde, so werde die Negierung auch zu diesem (Gegenstände Stellung nehmen. Eine Verstä'.'diguug werde sicherlich auch über diese Frage möglich seil'.. Ve-züglich des staatsrechtlichen Departements in, Minist,'r-ralspräsidium teilte der Ministerpräsident mit, daft dieses schon seit langem bestehe, daß aber ein besonderes Teparlement für dic Versassungsrevision neu geschaffen lourde. Die Leitsätze, die die Regierung vorlegen werde, seien eine Frucht der Tätigkeit dieses Departements. Von einem nnmillelbaren Kontall dieser Stelle mit den Politikern könne — da sie eine interne Abteilung des Ministerralspräsidiums sei -- wohl nicht die Nede sei»,, doch werde diese Fühlungnahme über den Chef dieser Stelle, deu Ministerpräsidenten, vorhanden sein. Ausgabe des Departements werde es sein, die leiienden Ideen der Negierung zu verarbeiten nud Elaborate zu schasseu, aus deren Grundlage die Negierung den Ver» tretuugskörpern ihre Anträge unterbreiten könne. — Abg. Dr. Laginja betrieb die Schassung der sür die Monarchie sehr wichtigen Eisenbahnlinie Sl. Peler— Fimue oder Sl. Peter—Äbbazia mit der Islrianer Bahn Divcwa—Pola über den Monte Maggiore und besprach in anssührlicher Weise oie Tchulverbältinsse in Istrien. Er verlangte serner die Anerkennung der Prü> sungen an der Agramer Universität »nd trat für die e>'»ewährnng von Stipendien .in solche Istrianer Stu» deuten ein, die an nautischen Schulen oder Handels» anstalten in Kroatien studieren. Er erklärte schließlich: ^bluohl niemand von den Vertretern der Südsiaven die guteu Absichten des Ministerpräsidenten und des Ka> binettes verkennt, finden sie die Voraussehungen doch nicht gegeben, um dem oon )er Negierung verlangten Milliardentredit zuzustimmen. - Abg. Dr. T^ein» Wender drückte die Hossnnng aus, daß die zwischen der Negieruug und den Parteien geführten Verhand» lnngen bald einem güllstigen Abschlüsse entgegengingen. Die Forderungen der Polen seien durchaus gerecht nnd selbstverstäudlich, und man könne nicht begreifen, warum die Negierung deren Verwirklichung hinausziehe. Er beklagte sich schließlich über die ^urüclbehaltnng so vieler /frontdienstuntauglicher in militärischen Verbänden. — Nächste Sihnng Donnerstag. Ans ^ugauo wird gemeldet: Italienische Deputierte aller Parteien, welche zum großen Teile das Eingreifen Italiens in deu Krieg seinerzeit miftbilligi hatten, be» schlössen, einc Aereiniqung ',u bilden, damit, wie es in der Einladung heiftt, das Parlament in der ^aqe sei, in fragen der internationalen Beziehungen nnr> der mit der nationalen Verteidigung verknüpften Ernäh« rungsprobleme mit der Negierung iu rntfprechcnder Weise beständig znsammenznarbeilen sowie verfassungs« mäftige Nechle beim Ansbrnch und bei der Lösung vun Minislerkrisen und zur strel^geu Controlle aller nnt rcm ^riegsznslande zusammenhängenden Angciegcnhci« ten und Answendnnge»! auszuübe.i. Aus Paris wird gemeldel: Um die Uberwachimg der Land» und Seegrenze zu verschärfen, fchafst ein Erlas; besondere Uberwachun.qsgerichle unt,r Leitung von Ne-gierungslommissärrn, die die Zusammenarbeit der ver» schiedenen Dienstzweiqe sichern sollen. „Manchester wnardiaa" schreibt. Es wäre gut, wenn alle Kljsssfühi-cnden s'ch einmal ernstlich mit der ge-nanen Definition ihrer ,^riessHziele befassen würden, um zu vermeiden, daft dec «rieg länger dauert, als »mde« dingt notwendig ist. Alle Parteien müftten ciue allge« meine (Grundlage für einc frieoenssrenndliche Stimml.ng suchen. Unsere erstc Aufgabe ist, den Sieg zu erringen nnd die zweite, vielleicht schwierigere, ist, die Versöh» nung zustande zn bringen. Wenn eines von beiden miß« glückt, ist es nicht unsere Schuld. Die Pocknihe. Roman von Ludwig Roh mann. (2. Fortsetzung.) (Nackdruct verbolen.) Voglman» suhr danil sort' „Es liegen nur leider verhängnisvolle Notwendigkeiten vor, die nur auf dem nuu einmal eingeschlagenen Wege ihrer zwingenden Härte entkleidet werden tonnen. Das allein yal Ihr Vater gewollt, diese Möglichseil allem hat ihn bei allen seinen Maftnahmen geleitet. Danim rate ich Ihnen aufrichtig uud redlich: Gehen Sie den Weg, der vor-gezeichnet ist, haben Sie Vertrauen zur Liebe Ihres Vaters und ein wenig auch zn meinem eigenen Nat — und grübeln Sie sich »icht in Gedal'len hinein, die viel-leicht zu unheilvollen Enlschließnngen führen. Sie wer-den das schon aus rein Prallischen Gründen nicht zu bereuen haben. Konrad von Hauenstein ist ein Mann, dessen absolute Tüchtigkeit und Zuverläftlichkeil erprobt ist, der dazu überall die höchste Achluug genießt. Er hat in den lchten zwölf Jahren dein ganzen Gulsbezirt durch feine Energie und Umsicht unschätzbare Dienste geleistet, und einen besseren Helfer in dieser Zeit finden Cie nicht. Mein Gott, es liegt mir fern, an Ihrer eige-nen Tatkraft zn zweifeln. Nie aber solch ein grofter Nesitz verwaltet wird und wie man in so I,ösen Zeiten nllen Möglichkeiten begegnet — das lernt man nun ein-Mal nicht an unseren Höfen — sollten dem Himmel danken, der Ihnen da einen Helfer befchert hat, wie Sie selbst ihn besser niemals finden könnten. Sie müssen ihn beHallen schon ans dem einfachen Gruude, weil er un-erstlich ist. Was geht Sie schlieftlich der Wille Ihres Vaters au, wenn Ihr eigener Vorteil Ihnen rät, ge-rade nnr das zn tnn, was Ihr Vater von Ihnen for» dert?" „Aber sehen Sie denn nichl ein," rief Sybille ge» quält, „das; ich die Sache so harmlos unmöglich auf-fafseu kann? Gerade darnm nicht, weil eine ^ülle von Geheimnissen, die anscheinend nnr für mich existieren/' „Vergebung — die existieren für.ille Welt nnd ins» besondere auch für Herru von Hauenstein. Nach meiner Kenntnis der Sachlage lebt außer mir lein Menfch, der von dem Geheimnis weift.' „Nun gut — aber darum bleibt meiue Lage doch die gleiche. .Hatte man's ruhig mir überlassen, die Tüchtig-keit des Herrn von Hanenstein herauszufinden- hätte mein Vater mir nnr geraten, hätte er gewünscht, das; ich Herrn von Hauenstein behalte! Aber mm, befiehl: -nein: man droht mir! Man zwingt mich, diefen Hemden Mann zu dulden nnd ihm alle Nechle einzuräumen, die mir allein znkommen sollten. Und das ist unerträglich - das kann nnd will ich nichl hinnehmen!" „Aber das ist nun nicht doch ein viftchen eigensin-nig? Wir sind doch einig darüber, das; Conrad von Haucnstein tüchtig und nnersehlich ist —" Sybille fuhr auf dem Absah herum und blieb vor Vugtmann stehen. '„Nein, Herr Vogtmann, das sind wir nicht. Zunächst einmal ist lein Mensch uuerschlich — also wohl auch Herr von Hauenstein nichl. Und seine Tüchliglcii? Tu lieber Gott, mein Vater hat daran geglaubt, uud Sie sind davmi überzeugt. Aber mein Vater hat selbst nichts von Geschäften verstanden und ec war znsriedcn, wenn man ihn bei seinen Vüc^rn nnd Studien in Ruhe lieft. Er hatte, wie der Augenschein beweist, für Herrn von Hanenstein auch eine starke Vorliebe und es besteht zum mindesten die Möglichkeit, das; mau vhne diese Vorliebe zu ganz anderen Schlüssen kommen kann. Und Sie? Sie sind, wie ich gern glaube, ein gutel Jurist. Von der Landwirtschaft aber verstehen Sie wahrscheinlich genau so wenig wie ich, und hier hört Ihr Urteil aus, zuver-lässig zu sein." Vogtmann ergriff ihre Hand, die er mit seine,', lan-gen, kühlen Händen nmspannie. „Mein liebes Kind' Gestatte:, Sie mir ruhig ein» mal diese Anrede — Sie sind 24 und ich bin 70 Jahre alt. Man hat mir im Leben viel Zutraue,, erwiesen uud meine juristischen Kenntnisse haben manch einem ge> nützt. Aber es ist doch mein ganzer Stolz, das; ich nie-mals nur Veamter, sondern — wenn die Jahre mir auch de» Stempel trockener Geschäftsmäftigleil anfqe-drüclt haben — in erster Linie Mensch und, giug es an, freund war. Ihrem Vater nnd wohl auch Ihrem Groß. Vater war ich ein Freund, wenn mir leider auch Ihr Gruftvater den letzten Veweis freundschaftliche,, Ver-traueus verfagt hat. Ich möchte das Necht haben, Ihnen als freund raten und helfen z,< dürfen, ich möcht? so herzlich gern meine alte Freundschaft für die Nöclnihe anch auf Sie übertragen — vorausgesetzt, daß Sie nur meine Freundschaft nicht gar zn fchwer machen uollen. Ans Freundschaft aber rate ich Ihnen, die wohlerwoge» neu Absichten Ihres Vaters nicht zu vereiteln. Sie würden unendlich viel zerstören und eine Verwirrung anrichten, für die Sie fpäter wohl kaum die Verant» wortung tragen könnten. S'.igen Sie mir vor allein einmal das eine: .Haben Sie Herrn von Ham-nstein schon gesprochen?" (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 233_______________________1460_____________ i l.Okwber 19 l 7 Über die Vorgänge in Rußland liegen folgende Nach' richten vor: Es verlautet, daß das Vorparlament auf Vorschlag d'eretcllis den Namen „Vorläufiger Nat der russischen Republik" erhalten wird. T>a die Vertreter der bürgerlichen Parteien im Vorparlament noch nicht ge-wählt sind, ernannte dcr Zenlralausichuß der tadelten cinen Epezialausschuß von fünf Mitgliedern, oer im Einvernehmen mit dem gleichartigen Ausschuß der In-dustriellen von Moskau und Petersburg die Liste der bürgerlichen Abgeordneten für das Vorparlament aus' stellen wird. — Tas Generalsclretciriat der autonomen Regierung der Ukraine hat eine Proklamation erlassen, worin es die Beendigung der inneren Organisations» arbeiten ankündigt und bekanntgibt, daß es jetzt die Re-gierung des Landes übernimmt. Aus Sofia wird gemeldet: Das offiziöse „Echo de Vulgarie" schreibt zu der Rede deö Grafen Czeruin: Wenn man die Rede liest, empfindet man, daß em über» zeugtcr Tfriedensfreuud und zugleich ein dcr Macht sei» nes Vaterlandes bewußter Staatsmann gesprochen hat. Graf Ezcrnin hat seine Stimme mit Festigkeit zu Gun-sten des Friedens erhoben. Er hat in seiner Nede auch gezeigt, daß er die Weltlage sowie die Bedürfnisse seines Landes und jene der Menschheit genau kennt, ferner daß er mit dem Zeitgcifte geht und für jeden Fortschritt Sinn hat, daß er alles wohl bemerkt und erwogen hat und sich weder durch Erfolge noch durch Haß blenden ließ, endlich daß er die Psychologie seines Landes und jene des Gegners gründlich studiert hat. Tas sind ebenso viele Bürgschaften für die Zukunft, uud das Talent des Grafen Czernin hebt dieselben mit glänzenden Strichen hervor. Die Aufnahme dcr Rede des Ministers feitens der Gegner wird zeigen, ob die Entente endlich mit der Wirklichkeit rechnet und ihre Machthaber den Mut ha» ben, die Verantwortung auf sich zu nehmen, um ihre Länder vor dem Abgruud zu retten. Das Wolff-Bureau meldet: Nach zuverlässigen Mel-düngen sind im Monat August dieses Jahres in den Vereinigten Staaten 152.ttNtt Man« eingezogen lour-den, davon sind allein 5948 Mann schwedische Staats-angehörige aus 86 Musterungsdislritcen. Aus Mexiko wird der „Newyork World" gencldet, es verlaute, daß Palavicini Mimster des Äußern wer» den soll. Wenn er das Portefeuille annimmt, würde in Mexikos Faltung gegenüber dem europäischen Kriege eine Änderung eintreten, da Palavicini für den Abbruch dcr Beziehungen mit Deutschland sei. Lokal- und Provinzial-Nachrichten. — folae des Krieges immer mächtiger und drohender <',» hcbt, ist die T ubcrku l osc. Offiziell aufgefordert, im Sinne der großen unter dem Protektorate Ihrer k. u. k. Hoheit dcr durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Isa-bella stehenden Altion zur Bekämpfung dev Tuber-kulosc mitzuwirken, hat die k. t. Gesellschaft vom Wei-ßcn Kreuze beschlossen, erstens eigene Kurh ä user für an Tuberkulose erkrankte Offiziere zu errichten und zweitens geeignete von ihren bcste-hcnden Offiziersturhä usern entspre-chend zu vergrößern nnd teilweise für an gc-schlossencr Tuberkulose Leidende zu reservieren. In erster Beziehung ist dermalen schon ein großes, mit allen mo-dernen Einrichtungen geplantes Offizicrskurhaus in Grimmenstein in Errichtung begriffen; in zweiter Be-ziehung befindet sich bereits das OffizierskurhauZ in Abbazia in gänzlichem Umbau, indem dort anstatt des alten kleinen ein solches für 60 Kurgäste geschaffen wird. Obgleich das Bauen und Einrichten heule mehr als das Zwei- und Dreifache wie in normalen Zeiten kostet, mußte die k. k. Gesellschaft nom Weißen Kreuze diese dringend notwendigen Kurhäuser mit der tunlich» sten Beschleunigung in Angriff nehmen und auch be> rcits an die Errichtung weiterec Osfizierskurhäuser denken. Es ist als» nicht zuviel gesagt, wenn man diesen Ausgaben gegenüber die Gesellschaft für notleidend er-klart. Sie ruft zur kräftigen Mithilfe an lhrcm Liebeswerle zum Wohle der Armee und damit auch zum Wohle für unser an Ehren reiches Vaterland auf. Als Zimmer-stifter gellen alle Patrioten, dic für ein zweibettiges Zimmer mindestens 15.000 K oder für ein einoettiges Zimmer mindestens 8000 K widmeu. Solche Zimmer' stiflungen sowie Bansteinbeiträge von ^0 K bis 100 K werden im Hanptbnrean der k. k. Gesellschaft vom Wci-ßen Kreuze in Wien, I., Bräunerstraße 3, entgegen-genommen. Spenden für die k. k. Gesellschaft vom Wei' ßen Kreuze können auch in der Administration unseres Blattes hinterlegt werden. — Haltens in den Gefechten nm Tifesli mit dem Eisernen Kronen'ilrden 3. Kl. mit der Kriegsdekoration ur.d den Schwertern ausgezeichnet. — lZuerkennung des einjährigen Präsenzdienstes.) „Ttrcffleur" meldet: Nm aufgewuchteu Zwcifelu zu be-gegnen, wird mitgeteilt, daß die Begünstigung deö ein-jährigen Präsenzdienstes an landsturmpflichtige Mittel-schüler lSchüler der in bezug auf das Einjährig.Frei-willigenrecht gleichgestellten Lehranstalten) im Falle ihres freiwilligen Eintrittes in das gemeinfali.e Heer oder in die Landwehr auch dann bedingt zuerkannt wer< deu kann, wenn sie den (entsprechend ihrem Geburts-und Musterungsjahr) geforderten Grad der Schulbil-dung schon in einem früheren Schuljahre, als dies in den bisher ergangencn Erläffen vorgeschrieben wurde, erreicht haben. Für die Beurteilung der Anspruchs-berechligung auf diefc Begünstigung hat als Richtschnur zu gellen, daß dic uach Vorstehendem in Betracht lom-inenden Vcgünstigungsbewerber bei normaler Fort-sehung ihrer Studien die volle wissenschaftliche Besähi-gung für den einjährigen Präscnzdienst spätestens bis znm I. Oktober jenes Jahres erlangen würden, in dcm sie das crstcmal zur Stellung berufen wordcn wären, lgu Kriegsmiuisterialerlaß Abt. 2/W., Nr. 10.095 vom 21. September 1917.) — sInstrifttion von Militärs an Hochschulen) „Streffleur" meldet: Mit Rücksicht auf die lange Tancr des Krieges wird aus kulturellen und Volkswirtschaft» licheu Rücksichten und zur Wahrung der pcrsönl'chen Interessen vieler Wehrpflichtiger venügt: Die Vewilli-gung zur Inskription an Hochschulen kann auf Ansuchen während dcr Mobilität er erfasst zunächst provisorisch und ei-st nach Entlassung aus dem Mililärverbau,de definitiv. — lInausvruchnahmc von Zinnleitunaen und der Zinn« siphonlöpfc der Sodnwnsscrflaschen.) ^.^ach einer am U.d.M. vcrlautbarten Verorduuug des Min. für Laudesvcrt. loerdcn alle ans Zinn bcstehcn'deu Leiwnsseu, Verbindungsstücke,. Armaturen und soiiftisicu Peftaudtcilc von Vicrdruckappara-wu und Bicrabfüllvorrichlunuou bei Erzeugern und Hiurd-lcun wie cmch m Vetricbsanlagcn — ohne Rücksicht, ob diese in Vcnüinius, stehen odl,"r nicht — für Kriegszwecke in Anspruch genommen. Dic Ablicferuny dieser Gegenstände wird noch besonders angeordnet lvorden; sic dürfen jedoch inzwischen an dic Mctallzontralc A.-G. in Wien oder air die zum Antcrufc dieser (^gcnstände bcsouders bevollmächtigten Einkaufsstcllcn dieser Gesellschaft frcihälidig veräuszerr loordcn. I'isofcrnc die Gegenstände das Iugohör ciues Gebäudes bilden oder Vctriebsmittel clues Unwr-» nehmcus sind, dürfen sie bis zum Zeitpunkte, für den die Ablieferung au>gcordn>et wird, mit dem Gebäude, bezw. Unternehmen verärchcrt loerdcn. Jede anldcrlvcitigo Ver-äuf^erung uud jede Verarbeiwug ist untersagt. Ferner werden mit der gleichen Verordnung alle sonstigen esseustäu,dc dercn Anzahl nnd ungefähres Gcwicht auzldgebeil. Die Einhaltung der Ncstimmunaen der Verordnung wird behördlich nberlvachl; NI>ertretnngcn tocrdeli mit Geldstrafen bis zu 20.000 Krouen oder Arrest bis zu scchS Mouatcn, geahndet. Diese Strafen können auch nebeneinander verhängt loerden. Überdies kauu dcr Verfall der (^ogenstäude ausgesprocljcu lverdcn. — (sslottcnvercins-Taschenlalender 1N18.) Der über. «5.0l)0 Mitglieder zählende sslotteuvcrein widmet __ wie alljährlich — das Neincrträgniö aus seiuenl iu alleu Spra-ch«'n der Monarchie erscheinenden Flottcnvereinö-Taschen-tnlcndcr 1918 den Zloccleu der Kricgsfürsorge. Die ge« schmackvolle Ausstattung, die haudliche uud gefällige Form, der gediegene Iuhalt und der billige PreiS erlixirben de,n Taschentalender zahlreiche Freunde, so dcch der vorjährige (vierte) Jahrgang eine Anflage vou 2«0.000 erreichte. Dieser über alles Erluarteu gros;e Erfolg veranlagte den Flotteuve^in, deu Jahrgang 101» — trol) der Schwierig, leiten des Krieges — in gleich hoher Auflage herstellen zu lassen. Einen besonderen Schmuck des kalcudcrs bildet die Aufnahme vou sechs fa-rbigeu Flaggcuiafelu. darstellend die Seeflangen der wichtigsten Staaien dcr Erdc. Wer sich den Taschculalcndcr des Flottenvercincs anschafft. eNoirbt nicht nnr einen, praktischen, schönen, fürs tägliche Lebn, unentbehrlichen Gegenstand, einen jedermann hoch»oilllom« inenen Neujahrsartilcl. sondcru nu,tersticht gleichzeitig Tml, sende von Unglücklichen, all^ die von, Kriege betroffenen Kämpfer und Bürgor. Aus;erdem fördert er die patriot,'. scl)cn Bestrebungen dcs Flochtenvercilres. Es ergeht daher an alle Patrioten die herzliche Bitte, diesen Kalender auch diesmal anzuschaffen, und für dessen Verlauf die >ueit< gehcndste, Propagauixi zu entfachen. Der Verkaufspreis des Kalenders beträgt 1 X 50 n das Stück. ^ ftluslnndische Kuhle.) Dem Ministerium für öffentliche Arbeiten steht nicht nur die allmonatliche Verteilung des uberschlesischen Kohlenlunüngents, sondern auch jcncr Vrennstoffgattungcn (Kuhle, Koks, Briketts) Laibacher Zeitung Nr. 233 1461 ' 11. Oktober 1917 zu, die aus Niederschlesien, dann den miltel< und süd» dentschen Revieren sowie aus Westfalen vereinbarungs» gemäß nach Österreich zur Einfuhr gelangen. Die Ge» suche von Verbrauchern mu ZlNveisung der genannten Breiinstoffe — voransgesetzl, daß diese auch bisher in ganzen lHiseiibahnwagen bezogen wnrden — sii'd ent> weder nnmittelbar oder im Wege der Kohlenhändler, »uelche die Bestellullg entgegeligeuoinulen haben nnd auf deren Nechnnng die Lieferung erfolgen soll, ans» schießlich nnter Benützung >er vorgeschriebenen Go suchssormularien, die in« Verschleiße der Vuchdruckerei Rudolf Tworschals Nachfolger in Wien, IX., Elisabeth-Promenade 33, erhältlich sind, b i s l ä n g st c n s 6. d c s dem Liefermonat vorangehenden Mona» t es beim Ministerium fur öffentliche Arbeiten iu Wien, IX., Porzellangasfe 33, einzubringen. Temnach lönncn bei der Zuweisung aus dein Novemöerloiitingent ^ur die bis zum 6. Oktober l. I. beim Ministerium für öffent» liche Arbeiten eingelangten und ordnungsmäßig in» struierteu Gefuche in Betracht lommen. — sTchwierigkeiien bei der Melilzuweisnnq.) Wegen Transporlsch>vierigleiteli wurde die (Getreideeinfuhr nach Krain einstweilen (ingestellt, ans welchem Grnnde die Zweigstelle der .^riegsgclreide-Verlehrsausialt den (Gemeinden nicht rechtzeitig Mehl zuweisen lann. Da diese Schwierigseiten noch eine Zeitlang anhalten dürf» ten, macht die ^riegsgelreide-Verkehrsa>,stalt ailr Ge-meinden und Appruvisionicrungsstellen darauf ausmert' sam, daß alle Reklamationen und Urgc-nzen dis znr Be> Hebung der Transportschwicrigkeitcn zwecklos sind. So» bald jedoch die Einfuhr wieder frei sein wird, wird die Zweigstelle mit regelmäßigen Mehlzuweisnngen be-ginneu. — s^leischnbqabe.j Tie städtische Approvisioniernng wird heute nachmittags in der Iosesikirchc fleisch auf die gelben Legililnatiunen 0 abgeben. Reihenfolge: von halb 2 bis 2'Uhr Nr. 1—200, von 2 bis halb 3 Uhr Nr. _!01—400, von halb 3 bis 3 Uhr Nr. 401—000, von 3 bis halb 4 Uhr Nr. 001—800. von halb 4 bis 4 Uhr < —1400, von 5 bis halb 6 Uhr Nr. 1401—1600, von halb 6 bis 6 Uhr Nr. l,601 bis 1800, von 6 bis halb 7 Uhr Nr. 1801—2000, von halb 7 bis 7 Uhr Nr. 2001—2200, von 7 bis halü 8 Uhr Nr. 2201 l,is zum Ende. Das Kilogramm lostet 2 X. — lDbstabliabe.j Tie städtische Approvifionierung wird heute in der Knabenvollsschule ill der Komenskl)-gaffe auf die gelben Legitimationen I) Obst in folgender vrdnung abgeben: von 2 bis 3 Uhr Nr. 1—200, von 3 bis 4 Uhr Nr. 201 bis zum Ende. — Hierauf erfolgt ebendort die übstabgabe an die erste Veamtenlalcgorie in folgender Ordnung-, von 4 bis 5 Uhr Nr. 1,—200, von 5 bis halb 0 Uhr Nr. 2l0 bis zum Ende. Jede Person erhält ein Kilogramm zn 40 n. — (Hwicbclnbnabc.) Die, städtisch Appr^isionil^liiin, wird morgen >.wrmittagö «us n Magazin uird morgen vormittags in der Iosesilirchc auf die gelben Legitimationen (> Tauertraut abgeben. Reihenfolge: von 8 bis 9 Uhr Nr. 1—200, von !) bis 10 Uhr Nr. 201—400, von 10 bis 11 Uhr Nr. 401 lns 600. Aus jede Person entfällt ein Kilogramm zu 60 !i. — Die Zuckelverkäufer im I. bis IV. Nez»rle1 wer» den eingeladen, sich unverzüglich in der Zuckcrzenlralc beim .Herrn Direttor Lillcg zwecks Entgegennahme der Zuckeranweisungen zu melden. Die restlichen Bezirke erhalten Zucker sofort nach desfen Eintreffen. -- lDas (Gremium der Kausleniel gibt seinen Mit» gliedern bekannt, daß die l. k. Landcsregierulig die in der gestrigen Nnmmer unseres Blattes veröffentlichte ^iltteilung des Gremiums widerrufen hat. Das "reimum macht die Konsumenten darauf aufmerksam, daß sie ohne Nedarfssch^, s„.„ ^, erhalten lönnen !7n^ '>s^s Ä^. '"c>" dringendsten Fällen bei der Landevgeschc stsste e fur die Versorgung der Bevölle-rung un Ware lle.dnngs. nnd Wäschestücken in Lai-bach, Schulalec 2, an Werktagen von ,0 Uhr vormil-tags bis 12 Uhr mittags und von 2 bis 4 Uhr nach. mittags erhallen. — dcr „Vendetta" nach dem gleichnamigen Roman von M > ia Corelli. Dieses Filmir-erl ist voll Sensationen, davunter eine höchst realistische Wiedergabe eines lkrbbelicns. — Iu Vorbereitung die große ^antomas Detclliv-Terie mit „Namara" als erstem Film. Der Krieg. Telegramme des l. l. Telegraphen »Korrespondenz» NureauS. Österreich-Ungarn. Von den Kriegsschauplätzen. Wien, 10. Oktober. Amtlich wird verlanlbarl; 10. Oktober. Nirgends besondere Ereignisse Der Chef des Gencralstabes. Wien, 10. Oltober. Aus dem Kriegspressequarticr wird gemeldet: Ilalienifcher Kriegsschauplatz: Mi: Aus-nahine der .Hochfläche von Vmnsizza, die auch aestern unter Störungsfeuer stand, und oes Monte San Ga-briele, der abermals Schauplatz "on Patrouillenlänlp. fe,i war, herrfchte gestern an der Isonzu^ronl leine nennenswerte Gcfechtstäligleit. Aei Ifola - Morosini wurde ein italienischer Fesselballon durch eigelle Land-slieger in Brand geschossen. - Östlicher 5tr,ea.ssäMl. platz: Infolge trüben nnd regnerischen Wetters, das an den meisten Teilen der ^rmil herrschte, kam es zu sei-nerlei größeren Gesechlchandlungen. In der Bulowiüa führte eine Palrouillenunlernehmnng nnserer Truppen zu wllem Erfolg. — Südöstlicher Kriegsschauplatz: ^en Turchsüi). rungsbestimmungeu ergebe sich, daß der Ausdruck «wehr. fähig" nicht gleichbedeutend fei mit „zum Waffendienst geeignet". Während bisher Heranziehungen zu Dienst» leiflnngen ohne Waffe mehr oder weniger jeweils ein» zeln notwendig waren, habe sich nunmehr im Lause der Austauschaktionen ein größerer Bedarf aus einmal zur Ablösung dieser Waffenfähigen ergeben. Nur aus d:c-sein Grunde erschien es empfehlenswert, die Oevölse-rung daraus im Wege der Presse Ix-sonders aufmerksam zn machen. Um etwaigen übertriebenen BefürchNü'g^n hinsichtlich der Anzahl der in ^rage kommenden Per» sonen von vornherein vorzubeugen, stellt der Minister fest, daß es sich vorläufig um eine verhältnismäßig sehr bescheidene Zahl handelt. Für die Heranziehung lon'men in erster Linie überhaupt sich etwa freiwillig Meloende, in zweiter Linie aber hauptsächlich Personen in ^rage. die entweder gar nicht beruflich tätig sind oder Nerufe ausüben, auf deren volle Ansübung iu der jetzigen Zen am ehesten verzichtet werden kann, während aüders'üls die iu öffentlichen Ticnsten Angestellten sowie die in den militärischen Zwecken dienenden Betrieben Beschäftig« ten ganz außer Betracht bleiben und anch Angelwriqe sonstiger Bernfszweige, welchen gerade unter den gegen» wärtigen Umständen eine besondere Bsdeutung zul^um, soweit als möglich verschont werden. Selbstverständlich dürfen bei der .Heranziehung dieser Personen lei,-e so« ziaien Rücksichten mitspielen. — Der Minister bemrlll, die besondere Verweisung auf fulche Berufe, wclche dem Vergnügen dienen, soll nichl etwa bedeuten, dah das gewiß begreifliche Bedürfnis der im allgemeinen schwer arbeitenden Bevölkerung, nach des Tages Mühen auch einige freie Stnnden der Zerstreuung nnd der Kunst widmen zu können, unterbunden werden soll. Tic Her» angezogenen werden bei militärischen Kommanden, An-stalte» und Truppen zu militärischen Hilfsdiensten zur Verwendung gelangen. Die bevorstehende .Heranziehung erfolg« ans Grlindinac des Landstnrmgesetzes und nicht auf Basis des Kriegödienftleisliniqsgesetzes, weil nc.ch der Bestimmung des tz 4 des krilgsdienstleistungsgiset. zes ausdrücklich ansgefprochen erscheint, daß oer ^edarf an Perfönlichen Tienstleistungen vorerst durch dle Land» sturmpflichtigcn gedeckt werden foll. Gegenüber oe.i Be» hauplungen, daß die Militärverwaltung für die Hilfs-dicnste, namentlich für Kanzleidienste, zu viel Lcute heranziehe und diese Personen häusig beschäftigungslos oder doch zn wenig beschäftigt seien, erklärt der Mini» ftcr, daß es feit längerer Zeit das Bestreben der mili-tärischen Zentralstellen ist, derarnge Heranziehungen durchwegs auf das geringste erforderliche Maß einzu» schränken. Der Minister verweist schließlich daraus, daß die ganze Maßnahme anch vom Ttandpuntte der Billig» leit infoferne nnr begrüßt werden lann, als hiedurch anch Personen znr Heranziehung zu militärischen Die», steii gelangen, welche bisher ihren Anteil an den sch'ue» ren Pflichten, welche die jetzige yarle Zeit im Imereise der Allgemeinheit von jedermann erfordert, noch nicht geleistet haben. Vericht des italienischen Generalstabci». Wien, 1(1. Oltober. Aus i>em zrricyspiessequartier wird gemeldet.- Bericht des italienische» (^»cmlsiabcs vom 10. Oltobcr: Am gestrige» Tage fände» zwisä>en der Etsch und der Vrc»la fowic s «>t. fesselte dcr Feind ein hefiigcs Ierstürungsfeuer. dos den k'!)aralter einer Artillerievorlx'reituna aiiftr'ies, zw'sch"' ^'^ «aibacher Ieiwng Nr. 233 __________ _________1462____________________________________11. Oktober 1917 N»pp»ch u»z» Kostanievioa. Dasselbe wurde durch die rasche I»b«rv«ntil>,r unserer Batterien aufgehalten. Wir wiesen zahlreiche starte Abteilungen ab, die etwa« später unsere Tt«llu«aen m diesem Abschnitte cmyri^fen. Wir brachten ihnen blutige Verluste bei. Di» Verhandlungen mit den Polen. Wien, 10. Oktober. Die „Polnischen Nachrichten" melden: Beim, Ministerpräsideniten Dr. Ritter von Seidler wurden heute u,m 4 Uhr nachmittags die Verhandlungen mit den Polen in Gegenwart des Finanzministers Frei-herrn von Wimmer und des Eisenlxchnmm isters Freiherrn von Vanhans sowie des Ministers Tloardowski fortMetzt. Vom Präsidium des Polenklubs »uaren erschienen dor ge-schäftsführcnde Ol»nonn Freiherr von Götz und der Ob-maniiftellvertreter. Es wurden die Landesforderunaen einer neuen (trörteruny unterzogen. Die dreistündige Verntuny wurde nicht zu, Ende geführt und wird morgen nach der Älbendsitzunst des Budnetausschusses fortgesetzt werden. Nach einer Metdllng der „Polnischen Nachrichten" verlautet in polnischen Abgeordneten-lreifen, datz sich die Regierllny den Forderungen des Polentlubs geyenübor im Prinzip cut« g«ssenton»mend verhlilt. Teutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. V«rlin, 10. Oktober. Das Wolfs - Bureau meldet: Grohes Hauptquartier, 10. Oktober: Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des j»lrouprin',e» siupprecht von Vayern: Auf dem Schlachtfelde in Flandern traten gestern neben elf britischen T »Visionen wieder französische Truppen in den zlampf. Tie gewaltige itraftanspcnmung der beiden verbün» deten Mächte erschöpfte sich in tagsüber währendem Ringen an der Standhaftigkeit unserer tapferen Kämpfer. Tic morgens nach stärkstem Trommelfeuer v, rbre-chenben Angriffe bildeten die Einleitung zur Schlacht, die sich bei ununterbrochen heftigster Artilleriewirtung biK tief in die Nacht in fast 20 Kilometer Vreite auf den Trichterfeldern zwischen Virschoote und Gheluueld abspielte. Die Gegner warfen imm»»r neue Kräfte in den Kampf, die mehrmals auf einzelnen Stellen bis zu sechsmal gegen unsere Linie anstürmten. Südlich des Honthoulster Waldes gewann der Feind b«i Draaibank, Mangelaere, Veldhoek und am Vahn-Hofe von Poel Cappelle etwa 1500 Meter an Voden, bis ihn der Gegenstoß unserer Reserven traf und scinen Anfangserfolg beschränkte. Von Poel Cappelle bis süd» lich Oheluveld haben unsere tapferen Truppen ihre Kampflinie fest in ihrer Hand. Die wiederholten scmo» lichen Angriffe gegen diese elf Kilometer breite H-ront sind sämtlich unter schwersten Verlusten zusammenge» brochen. Vei den anderen Armeen war die Gefechtstätigkeit gering. Nur an der Aisne verstärkte sich der Feue? lamps. Südlich der Straße 2aon>Soissous vorstoßende franzo» fische Kompanien wurden abgewiesen. Östlicher Kriegsschauplah: Keine wesentlichen Ereignisse. Mazedonische Iroit: Südwestlich des To^ran°3ecs warfen die Vulgären mehrere englische Abteilungen, die nach längerer Artil» leriewirkxng angriffen, zurück. Der Erste Oeneralquartiermeisler: von üxoendorff. Verlin, 10. Oktober. Das iHolff. Bureau meldet: 10. Oktober, abends: In Flandern wechselnd starke Feuertätigkeit, im Ehmnne-Walde, östlich der Ma«is, für uns erfolgreiche örtliche Infanleriekämpfe. Im Osten nichts von Bedeutung. De» Giss»,ssefre46r dee A«^v«rlissen Wer d« <«ö' wsrtige Ps^itik. Im deutschen Reichstage erörterte am 9. d. M. Staatsfelretär des Auswärtigen Tr. von Kühl m a n n die Bemühungen, einen Gedankenaustausch mit den feindlichen Staatsmännern herbeiführen, nnd »rklä.te bedauernd, daß diese Bemichunqen bei der Bemitwor» lung der Papstnutc anch nicht einen Schritt vorwäris gemacht hätten. Er beschäftigt.' sich mit der jüngsten ^lede Churchills und MquitW und sacM weiterhin: Auf die Frage: ^ Kann Deutschland in bezug auf Nscch. Lothr.ugen Frankreich irgend w.lche Zugeständnisse ma-chen? haben wir nur eine Antwort: Nein! Nein' Nie-mals! Mürmifche Beifallsrnndgebungen.) Fcrncr er-klärte der Staatssekretär: Wofür wir'fechten und fech. ten werden bis zum letzten Blutstropfen, das sind nicht phantastische Eroberungen, sondern es ist oie U:>» versehrlheit des Deutschen Reiches. Allßer dem franzö» fischen Wunsch nach Elsaß-^iothringen aber gibt es kein absolutes Hindernis für den Frieden, keine Frage, die nicht durch Beratung und Ausgleich derart gelöst wer» den könnte, daß sich die Aufwendung von soviel Älut und so ungeheuren Mitteln vor den Völkern nnd der Geschichte rechtfertigen ließe. — Was die Gegner der Welt mitgeteilt hätten, sei ein vollkommen uwpislifches, marimalcs Erubernngsprogramm. Der Staatssekretär schloß mit den Worten: So hoch die Wo^en der inner» politischen Meinungsverschiedenheiten auch gehen »uö» gen, ist in dieser ernsten und schicksalsschweren ^cit jeder e.nzclne mitberufen, unserer auswärtigen Politik die-jenige Wucht und Geschlossenheit zu verleihen, die sie braucht zum Durchringen und Ausharren zu erreicht:»: Sieg nnd Frieden. i. versenkte: ^0.85.1 Ton° ncn Kohlen, 1000 Tonneu Öl, !245 Tonnen Palmöl, 4000 Tonnen Hafer, 1000 Tonnen Wein, 700 Tonren Stückgut und 12 Lokomotiven. Alle diese Güter waren nach Frankreich und Italien bestimmt. Legt man für die Winterversorgnng unserer Feinde mit Hausbrand» kohle einen Sah von 15 Zentnern für eine Dreizimmer-Wohnung zugrunde, fu würden die versenkten 417.060 Zentner Kohlen für ^7.804 Dreizmmier-Haushallungen hingereicht haben. Mit der verfenlten Hascrmelige von 4000 Tonnet, hätten unsere Feinde bei einem Tagessafte vuu süns Pfund für ein Pferd ',^.333 Pferde einen ganzen Monat lang füttern können. Das entwichene deutsche U>Bo°t. Madrid, 3. Oktober. lAgence Havas.) Das entwi. chene deutsche U-Boot hatte keine Mnnition an Nord, da die Torpedos, Bomben und Granaten nach seiner Interniernng im Arsenal abgegeben wurden. Angespülte Minen. Amsterdam, 9. Oktober. Im September wurden an der holländischen Küste nicht weitiger als 414 Mnen angefpült, davon sind 359 englischer, 9 deutscher, 6 fran^ zösischer und 40 unbekannter Herkunft. Rußland. Die Parteischattierung des neuen Kabinettes. Petersburg, 9. Oktober. lAaeiMir.) Nach der politischen Parteischstttierunn. setzt sich das neue Kabinett folgen« dermaßen zusannneln: droi Minister, nämlich der Ministerpräsident, der Verlchrsminister und der Landwirtschafts-lninister, sind revolutionäre Sozialiston,, vior Minister, nämlich der Minister des Innern, der Iustizminister und die Minister für öffentliche Arbeiten und für NahrunysmitlÄ-licrsorssuna., sind Sozialdcmotraten, drei sind unabhängige Sozialistcn, nämlich der Kriegs- und der Ma,rineminister, sowie der Minister für öffentlichen Unterricht, einer, der Finnnzininistcr. i,ft radikaler Demokrat, vier sind Kadetten, und z>uar die Minister für .Handel und Industrie, für öffentliches Fürsoraeloesen und für Kultus fowie der Stantstontrollor, zwei gehören keiner Partei sz der Maximalisten an, nx'lche gegen eine Koalition mit den bürgerlichen Elemeulten protestiert und die Zuversicht ausdrückt, daß der allgemeine Koiügreh der Arbeiter« und Soldatenrätc eine wahre revolutionäre Gewalt schaffen werde. Die Ausstände. Oak», 8. Oktober. (Agentur.) Die Konferenz der Nr. berterausschüsse aller Potrolenm-Bohrschnchte lieschlotz an» gesichts der Weigerung, die industriellen Arbeiter und Angestellten nur mit ZustimmuM der Avbcibororganisation zu entlassen,, fü. gültigen Ergebnissen der üandtagslvahlen entfallen i»5 Sitze mlf die Soziaüdemokvaten, tiö auf den Mock der bürgerlichen. 1« anf die schwedische Partei und ^2 auf die Pa'ltei der Landwirte. Im ganzen sind für die Sozialistcn 81U.!»22 und für die Bürge>rlichcn 2l!i.ül)^ Stimmen abgegeben worden. Verntungen im Hauptquartier. Petersburg, 9. Oktober. (Agentur.) Ministerpräsident Kerenstij. General Verhovstij und Admiral Aerderevstij sinb um 2 Uhr nachmittags ins Hauptquartier «vgcreist. wo sie eine Reihe von Beratungen abhalten werden, darunter eine mit den ausländisä)cn Militälattachäs. Die Wahlordnnna für Heer und Flotte. Petersburg, 9. Oktober. (Agentur.) Der Neichsanzeigcr keräffcnt'licht die Wahlordnung für Armee und Flotte für die Wahlen zur verfaisunggebenden Versammluny, welche für die Fronten fünf Wahlbezirke vorsieht, nämlich: West« front, Südwestfront, rumänische Front, Kaulasusfront, Nordfront, einschließlich der Timppen in Finnland, ferner zloei Wahlbezirke für die russischen Truppen in Frankreich und a,uf der Aallanhalbinscl. Die Marine wird in zwei Wahlbezirke, Ostsee und Schwarzes Meer. eingeteilt. Im übrigen Rußland nehmen Militnrpcrsoiwn in gleicher Weise ail den Wahlen teil wie die anderen Vürgcr. (tin japanischer Vorschuß. Newyork, ii. Ottober. (Neuter.) Den hiesigen amtlichen japanisch Kreisen wurde zur Kenntnis gebracht, das; Japan der russischen Regierung W,lili7.0U0 Ye„ ^^ ^ ^c> zent Zinseir vorgeschossen l^abe. Vulgarien Äcricht des Gencrnlstnbes. Sofia, IN. Oktober. Mazedonische Front: Etwas lebhafteres Infanteriefeuer im cerlm.Vogen und westlich vom Vardar. Südlich der Swdt Dojran heftiges feindliches ArtilloMeucr, das a,n 8. d. M. begaun und wnhren,d der Nacht fortdauerte. Am Morgen des 0. griff nach «„halten-donl Trommelfeuer die feinölichc, Infalläerie unsere Stellungen an. An zwei Punkten wurde der Angriff abgewiesen. Nur einer kleinen Schar gelang es, ill einem unserer Schützengräben Fus; zu fassen. Sie wurde jedoch nach schloe-rcin Kalnpfe vollständig vernichtet. Die Verluste, des, Feindes sind sehr groh, die unsrigen äußerst gering. Der Tultnn vo» ')> Danien beimtzt wird, mit einher zienilich reichl>, mil Schreibtischen und einer Schreibmaschine. Meistens führt ein si.M)er Zlig für die vielbeschäftigten amerikanischen Gcscl)äftsleutc sogar einen Maschinschreiber inii sich. Hinter diesem Wagen rollt der Speiselvagcn, in dem man ausgezeichnet nnd nicht übermäßig toller zu verschiedenen Tageszeiten speist. Der Schlafluayen enthält Privatwuhi,-ränme für Reisende, die sich diesen Luxus erlauben können, die anspruchsloseren brauchen mir ihren numerierten Sitzplatz aufzuschlagen; es kommt dann ein l>equemes Bett mit vollständiger Bettwäsche zu,n Vorschein. Das Ideal aller Reisenden bildel jedoch der letzte soaenannte Auösichts^ ivaA'N luit elegant auKgcstaltetem Damensalon un'd breiten Fenstern, die dein Ausblick freien Spielraum lassen. Hier haben nur Herren Zutritt, die zum minbesten mit einer Dame im Zuge bekannt sind. Die Plattform dieser Luxus-züge bietet für zehn Personen Raum. Nach Eintritt der Dunkelheit erleuchten Scheinwerfer die Umgebung. Bei Fahrten durch die sogenannten „alkoholfreien" Staaten werden die Passagiere, bevor man das „trockene" Gebiet erreicht, darauf aufmerksam goinacht. damit sie sich recht« zeitig gehörig mit seclenwärmenden und stärkenden (Getränken versehen können. Auf der Fahrt durch den alto< l'olfreien, Stat ein Gegenstück zu Slxikespoares „Lustige Weiber von Windsor" geschrieben und dasselbe „The merry men of Windsor" (Die lustigen Manner von Windsor) betilelt. Darin gefällt er sich in einer unehrerbictigcn Ironie gegenüber dem König Georg dcn Fünften von England, der, wie man weih, kürzlich seinen guten deutschen Namen Kubnrg mit dein englisch klingenden Windsor vertauscht hat. Da6 Stück ist eine Posse folgenden Inhalts: König Georg ist bei der Besichtigung seiner Truppen an der Westfront, da er nicht gut zu reiten versteht, vom Pferde gefallen und wird in invalidem Zu« stand von seinen Ministern nach Schloß Windsor gebracht. Doct schämt man sich des Abenteuers, das den unkriegerischen Monarchen in den Augen der Soldaten lächerlich ge- macht hat, und beschließt daher, aus dem alten König Georg Koburg einen ganz neuen König Georg Windsor zu machen. Dadurch sull der Mona-rch auch in einen neuen Menschen verwandelt werden, seine ganze Vergangenheit als Sprößling eines rein deutschen Hauses wcggelüscht werden. Georg Koburg ist gestorben. Ein neuer König ist erstanden. Er soll Georg Windsor heißen. Der. Herzog von Connaught, der Erzbischof von Canterbury, Asquith nnd Lloyd-George stehen Palenscliafl bei der Umtaufung. Die lustigen Männer und Weiber von Windsor umstehen den neuen Herrn, sie springen nnd tanzen im Kreise vor Freude. Shaw erinnert in seinem Satirspiel daran, daß auf dem römischen Forum der Bogen des Kaisers Septimius Sevcrus stehe und daß auf dessen Fries noch die Spuren des Earacalla zu sehen seien, der den Namen seines von ihm ermordeten Bruders Gcla wegkratzen ließ. 'So läßt der neue König Windsor überall seinen allen Namen Kobury wegkratzen. Die Schlußszcnc zeigt uns den neuen König im Schlafe. Er träumt. Vor ihm erscheinen die drei belgischn, Könige ^enpoldl.. LeopoldII. und Albert. Dei leHtere zieht seinen Degen über dem Haupte des Schlafenden und fragt ihn: Warum schämst du dich unseres Namens? Oder denkst du das; ich meinen Vater, meinen Olieiin, meinen Großvater, die alle mit Stolz Koburg hießen, verleugnen soll? Glaubst du, daß ich meine Kinder für alle Zeiten läcl>crlich maa>en will, indem ich sic Windsor nenne? In Schloeiß gebadet ».»acht Georg V. auf und flüchtet vor seinen Vcrlvandten um im Puritancrrock Lloyd-Georgcs Zuflucht zu suchen' (<5in (ycmiitsmensch.) Vor einem Jahre nahm ein Ehemann in Kiel. der seine Einberufung erhalt«, hatte Abschied von seiner Frau und erzählte ihr tiefbctümmert' daß er an einen Ort kommandiert sei, von wo aus er nicht schreiben dürfe. Der Frau >uar das verständlich, im Weltkrieg ist ja alles möglich. AIs aber nach Monaten und aber Monaten lein Lebenszeichen eintraif. bekam sie es mit der Angst zu tun. Möglicherweise lvar dem Mann etwas passiert, vielleicht war er verwundet oder in Feindes Han^d gefallen. Sie luandte sich daher an das Nute Kreuz nnd bat. Nachforschungen nach den. Verschwundenen anzustellen. Dieses ermittelte, daß der Mann. der das wichtige und diskrete Kommando erhalten, haben wollte, seii Jahresfrist einige Stunden von dem Wohnort seiner Frau entfernt bei einem Belleidungöamt tätig lvar. —