(PotUhM pteu* * fOtoriUÜ Organ für die deutsche Minderheit in Slowenien f ............... < fntffiHM kHm 5, Zeleptz— St.71 (ttrt«rnrt Unigftm Gebore» entj«j*ng*n»mmrji f Mrig 160 Diii. . Spp.. Maribor m. Die beiden ersten Aufsätze enthielten die Be schreibung der heutigen Burgruine Fram und der ganzen Burganlage, soweit sich diese aus den Mauerresten etwa noch erkennen lasien. Ich habe in der Schilderung nur von einem Turme ge-sprachen, weil nur die Ruinen eines einügen solchen hochnufragend sichtbar vorhanden sind. Bei näherer Durchforschung der Burganlage lind des Gemäuers wird es aber deutlich, daß die Burg noch einen zweiten Turm hatte. Es findet sich nämlich an der dem westlichen Turme entgegengesetzten Seite eine vom Erdreiche nur ganz dünn überdeckte Erhöhung, die von Mauertrümmern gebildet wird, welche wohl als der Rest der Grundmauer eines Turmes an-gesehen werden können. Immerhin ist es etwas befremdlich, daß von diesem Turme, der gewiß nicht minder massig und stark gebaut war wie sein Gegenüber an der Westseite, nichts mehr vorhanden ist als Mauerreste, die über den Waldboden nicht hervorragen, Unterstützt wird die Annahme eines solchen zweiten Turmes durch den Umstand, daß in der Gegend im Bolk»munde erzählt wird, daß die Burg nicht nur einen solchen zweiten Turm gehabt Hai. sondern feg« von vier Türmen bewehrt war, nämlich von diesen beiden Ecktürmen, ferner von Die Ungerechtigkeiten der Agrarreform sind in | vielen Fällen nicht wieder gutzumachen. Der Boden ist in die Hände neuer Besitzer übergegangen, die man nicht wieder vertreiben kann, ohne neues Un recht zu begehen; die früheren Besitzer sind teilweise zugrunde gerichtet, emigriert, gestorben. Die Finanzen des Landes lassen keine weitgehenden Entschädigungen zu. Immerhin scheint die gegenwärtige Regierung den Versuch gemacht zu haben, eine Formel zu finden, nach der sie, ohne die ganze Agrarreform wieder aufzurollen, für Einzelfälle eine gewisse Ent-schädigung gewähren könnte. Der Versuch ist bis jetzt ohne Erfolg geblieben. Wer das Elend in früher blühenden Kolonistendörfern angeschaut hat — vom Großgrundbesitz soll hier gar nicht die Rede sein — der kann nur wünschen, daß es der Regierung gelingen werde, einen Weg zu finden, auf dem sich wenigstens ein Teil dieser „Ehrenschuld" tilgen läßt. Daß die Uebel der Uebergangszeit jetzt nach elf Jahren baldigst überwunden fein sollten, das wäre wohl das wenigste, was man von der heu tigen Regierung erwarten könnte. Ist doch ihr Führer, Maniu, der Urheber der berühmten Erklärung von Alba Julia vom Jahre 1918, laut welcher das Voll der neuen Provinzen von seinen eigenen Söhnen in seiner eigenen Sprache unterrichtet, gerichtet und verwaltet werden soll. Was die übrigen Beschwerden anbelangt, so steht auch hier die Schulfrage im Mittelpunkt. Der Unterrichtsplan ist für das ganze Land vollkommen gleich, was in schroffem Gegensatz steht zu der in Art. 2 des Schutzvertrages den siebenbürgischen Sachsen und Szeklern zugesagten Autonomie in Fragen der Schule und der Religion. Ueber das berüchtigte Bakkalaureat — die Maturaprüfung, die für Nicht-rumänen kaum zugänglich war — ist schon viel ge-schrieben worden. Es scheint auch hier in letzter Zeit einem Wartturme und einem Äerieidigunpsturme. Von diesen beiden letzteren ist beute freilich keine Spur mehr aufzudecken. Unzweifelhaften Aufschluß über die Bauart der einstigen Burg muß wohl Bischer» Schlösserbuch geben, da» gewiß auch eine Abbildung von ihr enthält. Leider stand mir dieses für die heimische Geschichtskenntnis so wertvolle Buch nicht zur Verfügung Wann die Burg gebaut wurde, ist ebenso unbekannt wie der Name ihres Erbauers, und ihre älteste Geschichte ist in Dunkel gehüllt. Auch späterhin sind die Besitz- und Eigentumsverhältnisse an der Burg ebenso wie das Abhängigkeilsverhältnis, in welchem sie zum steirischen Landes Herrn stand, da sie, wie wir wissen, auch landesfiirstliche» Lehen war, nicht ganz klar. Wir erfahren nur, daß mit der Burg auch die Würde des steirischen Erbmarfchall-amtes verbunden war, und um das Jahr 1120 finden wir im Besitze oder im Lehen der Burg und des Erbmarschallamtes die Herren von Wildon, denen diese Würde zum Dank und als Auszeichnung für ihre Verdienste in den Kreuzzügen verliehen worden war. Urkundlich werden aber die Herren von Wildon, die in der Folgezeit eine so bedeutende Rolle in der steirischen Geschichte spielten, allerdings erst seit 1147 erwähnt. Demnach muß also die Burg im Jahre 1120 schon gestanden sein. Mit Hartnid IV. von Wildon starb dirie» Geschlecht im Jahre 1325 aus. Ihm folgten in der Würde des steirischen Erbmarschall-amtes und im Eigentum oder Lehen der Burg, der | später auch die niedere Gerichtsbarkeit in ihrem Burg- Seite 2 em schwäbisch« Führer 'mir erALrte, er sei nach drui Reise nach Jugoslawien „als glühender ru mSnischer Patriot' zurückgekehrt. Es wäre aber voll-kvmmen unrichtig, diese Aeußerung als Maßstab für die Gesinnung der übrigen Minoritäten zu 8« trachten. ________. . Immerhin, die Regierung scheint sich redliche Mühe zu geben, eine besriedi-gende Lösung des Problems vorzube-reiten. Einige kleinere vereinzelte Konzessionen hat sie schon gemacht lso die Aufhebung der doppelten Steuer für fremde Theatergruppen, die Penfionsb^ rechtigung fremd» Lehrer» und es ist ein Ge> fei, in Vorbereitung, das die gesamten Rechte der verschiedenen Minderheiten und ihre Beziehungen zum Mehrheits-voll regeln soll. Der Entwurf soll einer Kom-Mission unterbreitet werden, die Einführung wird Ur den nächsten Herbst in Aussicht gestellt. Be-dauerlicherweise jedoch sollen die Minderheiten selber in dieser Kommission nicht vertreten sein, sondern erst in einer späteren Phase zur Mitarbeit hcrange-zogen werden. Damit wäre freilich die Möglichkeit auf eine befriedigende Lösung wesentlich verringert. Es sind so oft und von verschiedenen Seiten Worte des Zutrauens zu der Politik und den Absichten der heutigen rumänischen Regierung geäußert worden; hoffen wir, daß dieses Zutrauen berechtigt war und fcaß der Wechsel auch honoriert wird. S Die Rückwirkung des guten Beispiels wäre gewaltig; eine Regierung, die entschlossen und end-gültig den Weg einschlagen würde, den die Schutz-»ertrage zeigen, würde sich ein großes Verdienst er-«erben um das Verständnis der Völker und die Sicherung des Friedens in Europa. Die Zeiten sind reif; wir haben lange genug gewartet; wir wollen ichen, daß wenigstens ein Anfang gemacht wird mit »er Verwirklichung des Prinzips der kulturellen Selbstbestimmung für das Volk wie für das Indi viduum. Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns nun endlich Taten schen! Politische Rundschau Inland Bischofskonferenz in Zagreb Am 19. Februar ist in Zagreb die Konferenz der kroatischen Bischöfe Jugoslawiens eröffnet wor-den, an welcher alle Bischöfe mit Ausnahme des Bischofs von Kotor teilnehmen. Ueber die geheimen Verhandlungen konnte nichts in Erfahrung gebracht lenkvnigs Stanislaus Poniatowski, der gleich-namige Fürst Stanislaus Poniatowski, war Eigen-tümer der Burg oder richtiger gesagt des nunmehr zur ehemaligen Burg, die, wie unten gezeigt werden wird, inzwischen großenteils zugrunde gegangen war, gehörigen Grundbesitzes. den er am 30. Mai 1802 durch Kauf an sich brachte. Poniatowski war übrigens auch Besitzer mehrerer anderer Güter in Untersteiermart, darunter des Schlosses Ebens-selb bei Ptuj (Pettau). Er verkaufte wieder den Besitz im Jahre 1847 an Clemens Grafen von Brandi« und von diesem kam er im Jahre 1863 durch Erbschaft an seinen Sohn Anton Grafen von Brandis. Im Wandel der Zeiten kam über Frauheim mancherlei Ungemach. 2n besonders schlimme und gefährliche Bedrängnis geriet die Burg durch die 'Türkennot, von welcher auch sie heimgesucht wurde. Als im Jahre 1532 die Türken nach ihrem abermaligen Raubeinfalle in die Steiennark sich vergeblich bemüht hatten, die Landeshauptstadt Graz fn ihr« Gewalt zu bekommen und nach ihrem Abzüge von Graz ihnen der kaiserliche steldhauptmcmn Hans Katzianer von Katzenstein nach einer allerdings jagenhaften Ueberlieferung sogar eine blutige Niederlage bei Fernitz beigebracht haben joD, schlugen sie ihren Raubzug nach Süden ein und erschienen vor Marburg, um diese Stadt zu erobern. Aber ihre Macht brach sich bekanntlich an den Mauern unserer Vaterstadt, die damals, so wie beim schweren türkischen Anstürme im Jahre 1529, Deutsche Zeitung ««den. wohl wird ab« nach Schluß der Konferenz «in kurzes Communiquö die gefaxten Beschlüsse veröffentlichen Die Bedeutung Dr. Kösters auf dem Beograder Gesandtenposten Das ..Deutsche Volkblatt" in Novisad widmet dem so früh dahingeschiedenen deutschen Gesandten Dr. Köster an leitend« Stelle einen Nachruf, in welchem die große Bedeutung dieses hervorragenden Staatsmannes auf dem wichtigen Posten eines deutschen Gestmdten in Beograd folgendermaßen gewürdigt wird: Dr. Köster hat es durch sein gewinnendes Wesen und durch seine liebenswürdige Gastfreundschaft verstanden, die Zuneigung all«, die Gelegenheit hatten, mit ihm in nähere Berührung tu kommen, im Fluge zu «werben, und man darf hinzufügen, daß Vr. Köster nicht nur selbst jeden Anlaß gerne benützt hat, um neue Bekanntschaften anzuknüpfen und die angeknüpften Beziehungen zu festigen, sondern daß seine Bemühungen auch von allen Seiten gerne gewürdigt und mit Herzlichfeit erwidert wurden. Die Tatsache, daß das Deutsche Reich sein Ansehen und seine Geltung, die sich unter den Rachwehen des Krieges von neuem durchsetzen mußten, in den Augen und Herzen des jugoslawischen Volkes nicht nur zurückerobert hat, sondern noch vertiefen und erweitern konnte, wird stets als eines der größten persönlichen Verdienste dieses Staats mannes verzeichnet werden müssen. Es ist heute noch verfrüht, die Auswirkungen der Tätigkeit Dr. Kösters auf politischen, Gebiete in allen ihren Folgen ab- 5schätzen, da sich d« Wandel in den Beziehungen ugoflawiens und dem Deutschen Reich erst allmählich vollzieht und erst am Beginn ein« neuen Ent-Wicklung steht. Aber es kann schon heute festgestellt werden, daß die Nachfolger Dr. Kösters auf dem Beograder Posten bereits geebnete Wege vorfinden werden und daß es ihnen voraussichtlich nicht allzu schwer fallen wird, die Linie der Politik, die Dr. Köst« mit so viel Geschick und Erfolg eingeschlagen hat, fortzusetzen und zu einem glücklichen Ende zu führen. Ausland Eine reichsdeutsche Stimme u über Dr. Köster Die angesehene ..Deutsche Allgemeine Zeitung", welche eine politische Gegnerin der sozialdemo-kranichen Partei ist, welcher Dr. Köst« angehörte, schreibt anläßlich seines Hinscheiden? u. a. folgendes: In dem deutschen Gesandten in Beograd Dr. Adolf Kolter verliert das Deutsche Reich bereits den vierten Außenminister seit der Umwälzung. JRstch Rathenau, Graf Brockdorsf.Rantzau und Dr. Stresemann, die alle kein hohes Lebensalter erreicht haben, ist nun Dr. Köster als jüngster hinweggerafft worden . . . Während des Krieges schrieb er als Kriegsbericht erstatter an der Westfront (Dr. Köster war zur Zeit des Durchbruches bei Karfreit auch in Krmn> Front- von der Bürgerschaft unter der umsichtigen Leitung des unerschrockenen Stadtrichters Christoph Wil-denrainer auf das tapferste verteidigt wurde. Der Großteil der türkischen Raubhorden zog hierauf die Drau entlang über Pettau nach Kroatien, ein Teil aber setzte die Plünderungen und Mordbren-nereien in der Kranichsfelder Ebene fort und drang auch in das nahe Engtal von Fram ein, dessen Feste sie mehrere Tage lang belagerten und be-schössen, jedoch ohne Erfolg. Die Türken verließen daher die Gegend, nachdem sie den offenen Ort Frauheim, der nicht geschützt werden konnte, ge-plündert und in Brand gesteckt hatten. An diese Türkendelagerung knüpfen sich mehrere Sagen, die zum Teil in der dortigen Bevölkerung noch er-halten sind. Richt durch Feindeshand also ist die Burg Frauheim zerstört worden, sondern sie ist einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen. Der Zeitpunkt dieses Ereignisses ist nicht genau festgestellt, doch wird man ihn mit Wahrscheinlichkeit in die zweite Hälfte od« gegen das Ende des 18. Jahrhunderts v«legen können. Auch kann die Burg damals nicht vollständig zugrunde gegangen sein, da berichtet wird, daß noch bis zu Anfang des 19. Jahr-hundert» m einem, und zwar im südlichen Teile d« Burg herrschaftliche Wlrtschaftsbedienstete gewohnt haben, die man zur Bearbeitung des ausgedehnten Grund- und Woldbefitzes benötigte. Nach dem Brande wurde die Burg nicht wied« aufgebaut od« hergestellt, und da man sich um sie sonder- Ä « Sdamaer 16 ■ berichte, die wegen Ihr« Anschaulichkeit und Leben-digkeit Beachtung fanden ... AIs NeichslommiflSr für die Abstimmung in Schleswig-Holstein hat « sich unbestrittene V«dienste erworben, indem er durch seine Organisationsgabe und sein ausgesprochenes Rednertalent der sehr rührigen bänden Pravoganvu und den mannigfachen anderen Plänen, dte d« deutschen Sache feindlich waren, ein starkes Bo> werk entgegenzusetzen verstand . . .- In Beogratz fand « als Mitbegründer des Deutsch Züdslawi'chen Klubs eine günstig« Aufnahme. Mit Anerkennung find auch s«ine warmherzigen Bemühungen um da« Deutschtum in Südslawien zu erwähnen. Adolf Köster, der als Schriststell« außer d« Arbeit für den Tageszeitungsdienst sich auch als Novellist und Romanschriftsteller betätigt hat, gehörte dem Reich* tag von 1920 bis zu den Maiwahlen von 1924 an, wo « biswellen als Redn« im Sinne sein« Partei erfolgreich wirkte. Unter den B«uf»genoffen von der Press« d« verschiedenen politischen nngen besaß « als allzeit fröhlich« und geselliger Kollege große BeUebcheü. Kongreh der Volkerbundligenunion in Brüssel Dies« Tage wird in Brüssel d« diesjährige Kongreß der Volkerbundligenunion stattfinden. Die jugoslawischen Völkerbundligen werden die Herren Vasa Jovanooic, Dr. Prvislav Griiogono, Univ. Prof. Dr. oahovic und Proo. Dr. Zanks Pretnar vertreten, die bereits am Mittwoch nach Brüssel abgereist find. Mit besond«em Interesse wird dem Bericht d« Generalsekretär!» der Volkerbundligenunion Frau Dr. Bakker van Bosse über die Ereigniss« ihr« Reise in Italien, Jugoslawien und Rumänien bezüglich d« nationalen Minderheiten entgegengesehen. Vertagung der Londoner Flottenkonferenz Da infolge des Ausbruches der französischen Regierungskrise die französische Delegation London verlassen hat, dies gerade in einem Augenblick, wo es schien, daß die hauptsächlichsten Schwierigkeiten üb«brückt werden könnten, ist die Londoner Flotten-abrüstungskonferenz bis zum 26. Februar vertagt worden. .. r>; Die Zollfriedenskonferenz in fltenf Am 17 Februar wurde in Genf die vom Völkerbund einberufene Konferenz üb« den Zoo frieden «öffnet Von den 30 Delegationen, die auf der Konfnenz beteiligt sind, besitzen bloß 8 (Lest« reich. Deutschland. England» Spanien, E>tland. Finn land. Griechenland und Japan) die Vollmacht, einen allfälligen Vertrag zu unterzeichnen; während 22 D^ legationen bloß bevollmächtigt sind, an der Konferenz teilzunehmen. D« Führer der italienischen Dr legation erklärte auf der Sitzung vom IV. Februar, daß Italien im gegenwärtigen Augenblick all« Be-mühungen, zu einem Zollfrieden zu gelangen, ab-lehne, weil nach italienifth« Meinung ein solch« barerwsis« nicht mehr viel kv»iy«te. sondern sie ihrem Schicksal überließ- ging fa ihrem gänzlichen Verfalle ziemlich rasch entgegen. Verschiedene Ein-richtungsstücke, darunter kirchliche Gegenstände aus der ehemaligen Burgkapelle, kamen ins Dorf Fram oder wurden in der Pfarrkirche aufgestellt, die Steintrümm« des Mauerwerkes aber wurden in großen Mengen ins Dorf hinuntergeschleppt und damals dort zu Privat- und sogar zu öffentlichen Gemeindebauten verwendet. Es mag einigermaßen auffallen, daß von allen oben angeführten' Besitzern d« Burg kein einzig« in Frauheim selbst begraben zu sein scheint. Denn während an der Außenmauer der Kirche in Fram. um welche herum ehemal» der Friedhof lag, mehrere Grabstein« eingemauert sind, die die Ruhestätte mehrerer hervorragend« Persönlichkeiten des Ortes aus dem 1«., 17. und 19. Jahrhundert bezeichnen, gibt es keinen solchen Grabstein, d« den Namen eines d« angeführten Burgherren trägt. Nur ein einzig« Gradstein sagt uns u.a., daß ihn d« obaenannte edle und gestrenge Hans Jakob Schneeweiß, Herr auf Frauheim und Trackenburg, im Jahre 1607 sein« Frau Gemahlin habe errichten lassen. Bon Hans Jakob Schneeweiß selbst gibt uns ab« kein Grabstein eine Kunde. Bemerkenswert sind außer diesem noch folgende an der Kirch«nmau« angebrachte Grabmäler, und zwar: 1. „Errichtet von der Witfrau Eva Got-scheerln ihren beiden verstorbenen Männern P»G«ßch« tms «ich pull sich dem Zavstt«o«n «« gegenüber, bk» natürlich mit Rücksicht Safallenpaaten. dk hen Zollfriede» ab-Die Situation ist so. daß die Mchrheit der die DöUndunvidee üb« den Zollfrieden W bekämpfen geneigt ist. Die Attentäter von Trieft sind Ultrafaschisten? Wie die Blätt« melden, haben die Resultate der bisherigen Untersuchung üb« da» Bombenattentat «gen den „Popalv di Triefte" «geben, daß die T«er d« Gruppe d« unzufriedenen Ultrafaschisten unter Führung des aus d« faschistischen Partei «en Disziplinlosigkeit ausgeschlossenen Majors yanni Forti angehören. Schon vor fein« Aus-schiie'nung aus d« Partei hatte Forti erklärt, « w«de sich an seinen Feinden, unter denen sich auch d« gelötete Redakteur Nerri befand, rächen. Einige Ultrafaschistm, Burschen von 17 di» 23 Jahren, «mrden »«haftet. Major Forti soll verhaftet worden Irin, al» «in Fiume übn die Grenze flüchten wollte Die Berliner Polizei besetzt die kommunistische Zentrale Am 18. Februar hat die Berlin« Poli«i, die überraschend mn 20 Lastautomobilen herangefahren war, das Gebäude des kommunistischen Blattes „Rote Fahne" und da» Hau» d« kommunistischen Partei befetzt. Die auf dem Bülowplotz angesammelte und demonstrierende Volksmenge wurde schließlich mit Gummiknütteln auseinandergetrieben. Der Uebn-Kill «folgte so rasch, daß die Kommunisten keine Dokumente verstecken konnten, so daß alles von d« Polizei beschlagnahmt wurde. Aus Stadt und Land Trauer um den verstorbenen deutschen Gesandten Dr. Köster. Der verstorbene deutsche Gesandte Dr. Köst« hatte sich in der furzen Zeit, in weich« « sich auf seinem wichtigen Posten be-fand, eine so allgemeine Beliebtheit erworben, daß er unstreitig d« populärste Gesandte in unserer Hauptstadt war. Da» Wesen dieses großen blonden Mannes, sein hohes Menschentum wirkten so be-rückend auf alle, die in seine Nähe zu kommen das Glück hatten, daß man vergaß, mit einem hohen diplomatischen Vertreter eines großen Staates zu-sammen zu sein, man liebte ihn als Menschen auf den ersten Blick. Seine Liebenswürdigkeit war ein-fach unwiderstehlich und wir haben diejenigen, die !hn kennenlernten, oft sagen gehört, daß der Eiy-druck, den sie von diesem Mann gewannen, ihnen von anderen Menschen noch niemals übermittelt worden sei. Da» Deutsche Reich war, wie kein an-d«« Staat, durch Dr. Köster auf selten glückliche Art in Jugoslawien vertreten. Dies geht auch aus d« tiefen Trau« hervor, die alle Kreise d« Haupt- Georg Ambras Waternik, einer hochlöblichen Landschaft in Stei« gewesenem Ob«hauptmann in dem Grenzhause E r e y z (Schreuz), welch« gestorben ist am 8. (oder 28.) Septemb« 1578, und Caspar Gotscheer, F. D. Secretarius und Diener, ge-starben 20. März 1S87 u. s. w." 2. Der edle und feste Moriz Schmelzer von Mora (Moraw>, welcher in Gott sriiglich entschlafen ist den 19. Tag im September 1583, anschließend ein Bibelspruch. 3. Ein Grabstein, „den errichten Hot lassen der wohledle und gestrenge Herr Hans Georg von Jngalitfch auf Jngelsberg und Aufenegh lRegau?), Ritter, für ihn und seiner Frau, deren Kindern und Freundschaft, dem älteren Sohne Leopold von Ingalitsch, der gestorben ist am 12. August IL54, u. s. w." 4. Maximilian Aichinger, gestorben am 23. August 1820, im 50igsten Lebensjahre, „«richtet von seine? treuen und dankbaren Gattin Barbara Aiching«" u. s. w. Od und in welcher Beziehung diese Herren zur Burg Frauheim gestanden sind, geht aus den übrigens durchwegs in deutsch« Sprache verfaßten Grabinschriften leid« nicht hervor. Jedoch mit Rückficht daraus, daß diese Namen in der dortigen Gegend sonst nicht vorkommen, die betreffenden Familien daher wohl erst zugewandert sein müssen und daß sie auch zumeist Adelige sind, kann man immerhin annehmen, daß sie vielleicht das Amt eines Verwalters ober Wegers bekleideten oder daß Schönere Ausland. Sport Die »»ropäijM« ««Uterfchaft im ftmaft» ei»l««f«« annulliert. Wie vorauszusehen un tAffäre Bodiiek), hat der Präsident der internaü» naltn Eislauftöderotion Herr Ulrich Saiche« i» Stockholm die Europameisterschaft in Strbsk Pleso annulliert. Di« Meisterschaft wird nochmals» und zwar am 1& März in Berlin, aufgetragen. Hier wird der tschechisch« M«ist«r Slioa Gelegenheit haben, vor einem unparteiischen Schiev-nchterkoÄegmm zu zeigen, ob man trotz geringerer Punkteanzahl Europameister werden kann gegen einen Lauf«, der in Newyork Weltmeister geworden ist. Die Annullierung der Suropamelster-schaft im »««steislauf wegen der Affä» Vodiiek nahm der tschechoslowakische Eislaufverein zur Kenntnis, er berichtete aber gleichzeitig der 2a» ternationalen Föderation, daß di« neuerliche Au»-tragung der Meislerschaft in einem Orte de» tsche» chojwwalischcn Verbandes stattfinden mög«, weil die Zerlegung nach Berlin, wo am 16. März die Meisterschaft aufgetragen werden soll, als Miß-trauensvotum gegenüber den Tschechen ange-sehen werden könnt«. Schach-Scke redigiert von Harald Schwad Partie Rr. 4 gespielt im 2. Meisterturnier zu Hasting» 31. Dezember 1929 Weiß: I. H. Tylor Schwarz G. KoUanowsL I) 5! 6.) d2 — d4. Sg8 — k 6 Sgl — kZ. 07 — ckv Sbl - c3. Sb8 - d7 e2 — e4. e? — e5 Lfl — c4. Lk8 - e7 0 — 0. 0 — 0 7.) Ddl - c2. e5 X d4 In Betracht kommt hier auch die Aufstellung c7 — c6 nebst Dd8 — c7 8.) Sf3 X d4, Tf8 — e8?? 9.) Lc4 X {7 r, Kg8 X 17 10.) Sd4 — e6ü ein vollkommen korrekte» Doppelopfer 10. )........ Kk7 X e6 11.) De2 — c4 , d6 — d5 12.) e4 X d5-{-, Ke6 — k7 Aus Kk5 führt 13.) Dd3-f zu baldigem Matt. Wenn 12) Kd6, fo 13.) Sb5 nebst 14.) Tel 13.) d5 — d6f, Sf6 — d5 Auf 13.)...... Kg6 gewinnt 14w> dxc die schwarze Dame 14.) dk X e7, 15.) Sc3 X d5, 16.) Dc4 - 14-f-, 17.) Sd 5 X e7T, Te8 X e7 Sd7 — e5 Kl7. - g8 De8 x «7 Se5 — g6 Lc 8 e 6 De7 — k 7 Ta8 - |8 Le 6 — d 5 h7 — h5 c7 — cö b7 — b6 a7 bo Dk7 a;> b4 f5 den 18.) Lc 1 — d2. 19.) Dk4 — g3, 20.) Tf l — ei, 21.) Ld2 — c3, 22.) Tel — e3, 2.?.) Tal — el, *4.) h2 — h4. 25.) k2 - k3. 26.) bS - b3. 27.) Dg3 - g5, LS.) Lc3 — al, 29.)Te3 — e7! Schwarz gab auf. Diefe Niederlage kostete G. Koltanowski alleinigen ersten Preis. Poft der Schachecte bitte an H. S ch w a b, G r a z» Schloßbergkai 2/11. zu richten. Einfache Köchin und Stubenmädchen für ein grosaea Geschäftshaus gesucht. Anfrage an K. Rabus i «in, Zagreb, NikolüSeya 13. Elegante Pendeluhren für Schlafzimmer mit Halb- und Viarriort«l*ohla£, «rhaltea Sio itet» in b«»t*r Qoalitflt bei: Anton Leönik, Celje, Glavni trg 4 Nummer 16 Deutsche Zeitung & Sibirien Erinnerungen ans betn Weltkrieg und aus Ruhland Bon einem ehemaligen Siebzthner Wenn ich früher von der Zufriedenheiz in der PoZarno erzählte, so ist das nur >chr verhältnismäßig ^«M»chmen Vom Lagerfimmel waren wir nawr-kich auch nicht frei, die Wände des Lagers erzeugten auch bei uns jene eigenartige Verrücktheit, die unter diesem Namen bekannt geworden ist. Gab es aber einen Krach, so sah Zelniczek auf seinem Platz und mischte sich nicht ein. Ging der Krach gegen ihn selbst —, und man kann ruhig glauben, daß un- rübliche Redensarten durch die Lust flogen — sah er an seinem Eckplatz auf der unteren Pritsche .und machte bloß runde Auaen. Böse war er des* halb niemand oder er wlchie alles in sich zu ver schließen. Mit dieser Taktik konnte er einem gerade zu auf di« Nerven gehen. Dabei war er ein gtön* zender Kamerad. Auch sich selber war er ein guter Kamerad, denn wie dieser Knabe auf sich schaute, wie pedantisch er seine äußere ^Schale in Ordnung hielt, wie sauber er bei allem Scherz auch in seiner Gesinnung war, darüber staunte ich im stillen immer wieder. Immer war er gemütlich. Ging ihm etwas segen den Strich, wozu hatte er denn die runden Äugen, aus denen er dann sprachlos dreinschaute? Und der Grund seines Wesens: er war ein herzlich sorgender Vater, eine Mutter unserer Kompagnie in | des Wortes bester Bedeutung. Es war gar nicht teicht, unter dieser Gesellschaft Kommandant zu sein, in ihr immer jene Stimmung zu erhalten, in der sich alle wohl fühlten. Wenn ich noch heute sage, dos;. trotzdem es sibirische Kriegsgefangenschaft war. viele glückliche Tage meines nicht unbewegten Lebe»»» rn dieser armseligen sibirischen Feuerwehrgarage auf-geschrieben werden müssen, io ist es der Ausstrah-vingskrei- dieses Mannes, ver es möglich machte. Das wußte ich freilich erst viel später Vorderhand kam es oft genug in der unendlichen Reche der Tage vor, daß ich meine Zunge auch an ihm wetzte und die runden Augen zu sehen bekam. •' Das wär überhaupt eine unverständliche Sache. Ost konnte einen irgendein bedeutungsloses Wort in die äußerste Wut versetzen. Zum Beispiel. Ich war eines Morgens noch nicht aufgestanden. Der Boden »or d«r Doppelpritsche war noch leer und vom Duft erfüllt, den ein solches Mafsenschlafen erzeugt. Durch Hie Ritzen des Tores drängte der blaue Morgen 'herein. Ich hatte die Decke —. wie ich zu ihr ge-tommei» war. erzähle ich später — über den Kopf gezogen und lieh böse Gedanken durch den Kopf spazieren. Eben zog -Mein Freund Mader, der Tiroler Ka'lserjLgerzugsführer, seine Hose an und da-bei redete er mit aufredender Autorität über irgend-etwas, was mich an und für sich schon giftete. Er debattierte mit einem andere»» Vogel über die Pest, die, wie eine Latrinennachricht lautete, irgendwo in der Nähe ausgebrochen sei. Zuerst hörte ich nicht recht hin, aber auf einmal bohrte sich der Satz in mein Gehirn: „Die Pest ist ja gar nicht so ge-ftüuii&rw .... Di«, LW iafiinfltfr Behauptung dieses bodenlosen KeM IM MflWIjB Idttyf Eine rasende Wut loderte in mir -eine Spitzflamine empor. Plötzlich schleuderte ich di« Decke über mich hinweg, daß sie auf dm Boden herunter->09. sprang an den Rand der Pritsche und fletschte, sinnlos vor Wut. wie ein wilder Asse aus Mader herunter : „Waas, du gehirnverbranntes Rindvieh, die Pest ist nicht gefährlich?'." Ein heulendes Ge-lächter auf ollen Schlafplätzen. Und ich fauchte, sicherlich schneeweiß im Gesicht, eine furchtbare Sammlung von Beschimpfungen herab. Mader bog sich vor Lachen, seine Augen Hefen vor Tränen über, die er mit beiden Händen weggwischte. Je mehr ich schimpfte, desto schallender wurde das all» gemeine Gelächter, desto wütender wurde aber ich. Ich hörte erst auf, als ich keine Lust mehr hatte und mich erschöpft niederlegen mußte. Lang« noch ärgerte ich mich über die Pest und lange noch froz- und jedes. Jeder Mist war gut genug dazu. Und jeder wollte immer nur recht behalten. Als ob das fefcen davon abhinge. Daher kamen immer von einer Seite Gründ« in» Treffen, daß man au» der Haut fahren wollte. Jeder Grund war gut genug, je dümmer, desto besser, denn dann ärgerte sich der andere maßlos. Betraf die Debatte aber höhere Ge genstände, deren Weisheit ich mit dem großen Löffel gefressen zu haben glaubte, und erlaubte sich irgend-*rn Mader oder Petrovi! eine eigene Meinung da- rüber zu haben, die mich empörte, dann war Feuer im Dach. Ich ärgtrt« mich fürchterlich, weil den Brütern auch nicht mit Beweisen beizukommen war. Ost wurmte mich eine unentschiedene Debatte eine ganze Woche lang. Eiterte in meinem Gehirn. Diese Geschwätze waren ein Hauptbestandteil unseres Le-bens. Ein wie erhabener Herr unser Startchi, der Zelniczek, war, gehl schon daraus hervor, daß er sich von dieser Verrücktheit keineswegs anstecken ließ. Er schwebte immer milde über den ausgeregten Wassern, höchstens daß er mit hellem Kichern mitunter ein äußerst spöttisches Wort dazwischenschof;. Wandte sich ihm dann der rotflammende Hahnenkamm zu, so saß er schon wieder mit unschuldigen runden Augen da, als od er nichts gesagt hätte. Na. da waren überhaupt so Helden versam-melt! Von den unzähligen grauen Gestalten, in deren Gewimmel ich fast sechs Jahre verbrachte, stehen sie mir am klarsten in der Erinnerung, zumal ich auch nach der Heimkehr noch dann und wann Briefe mit Freund Zelniczek wechselte, in denen sie mit ihren Namen aufmarschierten. Da ist zuerst ein-mal der Landsturmzugsfülirer Stanislaus Mainer, Musikinstrumentenerzeuger ans Trautenau. Ein langer Mann mit blauen Augen, die sich beim Lachen ver-kleinerten unb leuchtend funkelten. Im grundehrlichen Gesicht hatte er einen langausgezwirbelten blonden Schnurrbart. Mainer war die unbestrittene höchste Instanz in der Pozarna. Trotzdem er die größte Freude an Scherzen, knabenhaften Balgereien und am Lachen hatte, bejaszen wir doch alle einen großen Spundus vor ihm. Nie wäre es einem von uns, die wir sonst wild durcheinanderschrien. eingefallen, gegen Mainer aufzumucken. Auch Zelniczek war neben ihm eigentlich klein. Mainer war die Autorität, was er sagte, galt felsenfest. Dabei war er nie-malz grob, sondern im Gegenteil immer freund-schaftlich, der beste Kamerad, bei unseren Ulken der herzlichste Lacher, ein frohsinniger Knabe. Ich glaube, er ist der einzige gewesen, an den sich meine Streit-lust nie heranwagte. Nie gab es zwischen uns ein schlimmes Wort. Im übrigen wirkten sich di« her-vorragenden Eigenschaften dieses Manne» auch in der russischen Kanzlei aus. in der er Schreiber war. Der kupfrige Lagerkommandant Marim Peteowitfch Zaleski, der dann und wann seinen Bauch bei un-serem Tor zeigte und nichts anderes von sich gab als ein „Hmhm-hm-hm" durch seine dicke Nase, war ganz auf ihn eingerichtet. Was Majne er sagte, das war recht und so wurde es gemacht. Mainer sprach und schrieb und las Russisch wie Wasser. Wir hptten diesen Menschen alle riesig gern, die kleineren Geister unter uns, wie sein persönlicher Pfeifendeckel und Landsmann, der Schuster Emil Portig. der Latefc nenanzünder Reinhold Funke aus Reichenberg, ein kleines abgerackeries Männiein mit hängendem Schnauzbart unter einer zu grohen Kappe und «in«n Blick in den Augen, der immer u»». Verzeihung dat, daß er auch dazusein sich ertaubt?, derMaurer AI« Weinberger aus Reichenberg, ein öerdrvÄer Ty-vus, schauten ihn geradezu verliebt an, wenn er etwas sagte. Aber auch wir anderen machten ihm den Hof. Dann war ein äußert bemerkenswerter Eha rakter der Zugssührer Josef Petrovic au» Wien. Ich sehe ihn vor mir mit seinem blasse»: Gesich», den ausgestellten schroarzen Haaren, den etwas en$ anein anderliegenden Augen, aus denen, wenn er zornig war. schwarze Feuersgluten stürzen konnten Et war ein Tausendkünstler, ein willenskräftiger Mensch, in seinem engeren Kreis eigensinniger Dik takor. Es inußte ihm ein willensstärkerer Mensch schon kräftig auf die Hühneraugen steigen, daß er nachgab. In seinem Kreis wollte er herrschen, Kom-promisse kannte er nur, wenn sie für seine Macht-stellung notwendig waren. Die Machtstellung aber hatte er, und zwar in der Majsterskasa, der an den Lagerarrest hinter der Stanzlei rechtwinkelig anschließenden Werkstättenbaracke. Hier kommandierte erdieHcilzIiandrverke: Tischlerei, Schnitzerei, Drechslerei. Wie prachtvolle Möbel entstanden unter seinem künstlerischen Auge für die russischen Offiziere in der Stadt und auch für russische Privatparteien! Mit dem Bildhauer Schweighofer aus Brunneck zu-sammen bauten sie, ich bewunderte das entstehende Werk alle Tage, einen prachtvollen hohen Altar für eine Kirche in der Stadt, ich glaube, es war die evangelische. So richtig beliebt war er aber bei un, nicht, wenn wir auch einen großen Respekt vor Ihm hatten. Da» hinterte aber nicht, daß er bei unseren \\ f .. SO M reinigt V1M Ihre Hände! >tm putzt schnell bei Arbeitende Außer allem audi die Hände. Scherzen ordentlich zu lachen verstand. Wenn «r sein besondere» Lachen lachte, war er direkt lieben»-würdig. In Zivil war er Werkmeister in irgendeiner Wiener kunstgewerblichen Anstalt, ein tüchtiger Könner. Er redete den mittleren Wiener Dialekt. Wenn ich heute an ihn denke, weiß ich, daß ich ihn trotz der Widerstände, die sein großes Selbstbewußtsein in mir erzeugte, oder vielleicht gerade ihretwegen eigens lich gern hatte. Einmal redeten wir zwei Monate kein Wort initeinander, well wir un» über irgendeine roeüioeit abliegende Sache entsetzlich angefabren hatten. . Mein Freund Mader. der Tiroler Kaiserjäger zügsführer, war auch bet uns. Man erinnert sich: der lange Polizist aus Bozen, ferner Willi Schweig hofer aus Brunneck, der Bildschnitzer; der Zugs führet Mathias Rogger, Schuhmachermeistn und Bergführer aus Serien, ein kerniger schwarzer Kert, d?r meistens auf seinem Schusterschemel saß und die Sohlen beklopfte. Er pflegte immer von seinen Berg-führungen in den Dolonnten iu «zählen, von deren verschiedenen Zufällen, von sonderbaren Fremden, von Berghütten und von der Majestät der Alpen-gipfel. Er sprach einen Dialekt, der dem Gottscheerischen ganz ähnlich war. Der Korporal Ludwig Beran aus Brünn, ein etwas angegrauter Bursche mit listigen Blicken, der es auf die Lngerhvnbe scharf hatte. Ich kann sie nicht alle aufzähle»,, der Krieg hatte sie aus allen Winkeln Oesterreichs zusammengetragen, sogar einen stillen polnischen Lehrer, den Gefreiten Rudolf Ehyinczak aus Galizien, Hatten wir bei uns. der oder radikal krähen konnte, wenn jemand etwas gegen sein noch nicht verlorenes Polen jagte. Sonst zeigte er nur still lachend seine breiten Zahnreihen M un\*un Witzen. Vielleicht hatte er uns a\s> g* mütlich« Kameraden ganz gern, aber Im allgemeinen haßte «r die Deutschen inbrünstige Nie wollte er an «knen Sieg d«r Zcntralfiaaun glauben. Ein fliicke» Bürschlein, vorkaut um frech, war ein hübscher Rekrut aus der Hanna, typischer T scheche natürlich, der in einer Ecke seine Buchbinderwerkfiatt eingerichtet hatte. Unsere Gesellschaft saß warm und sicher in der Pozarna. Abgänge gab es nur. wenn in der Stadt ein guter Posten zu. haben war. In diesem ver-hältnismägig seltenen Fall hielt Koinmandänt Zelniczek Umblick oder fragte uns, die wir dann unser« Freund« hereinzubriitgen trachteten. Jeder war Zelniczek nicht gut genug, wer herein kam. mußte schon sehr gut beschrieben sein. Da Zelniczek nicht mit drüsige-waltigem Geschrei seine Stellung und seine Feuer-wchrfamilie durch die Fährtichkeiten des Lagerle vens lotsen konnte, gab «r acht darauf, ordentliche Leute zu bekomme»». Das glückte auch meistens und so lebten wir ein fröhliches Familienleben. Ich glaube nicht, daß ich je^uvor und nachher so viel gelacht habe wie in der Pozarna. Immerzu gab es irgend-einen Ulk, irgendeine komisch« Latrinennachricht. ein« Balgerei. Frozzeleien, zwerchfellerschütternde Wort-gerechte. Gewiß spielten die grctzen Hintergründ« de» Kriege» auch in unser Idyll herein : der Haß zwischen Deutschen und Tschechen. Deutschen und Polen und Russen. Aber hier gab e» noch die gewiss« Galanterie der Kameradschaft, wir taten freund-schaftlich mit den Tschechen in der benachbarten Lavka und lachten uns an, obwohl beide Teile ge-nau wußten, daß sie sich zu hassen hatten. EM 8 Deutsch« Zeit»», Kusse l« r*gjii*r«is daher bedeutende Verringerung lh»er L'nkoateo. Dringend b.in«r frankiere» 1 Möbl. Zimmer Eingang. mit Koat an soliden Heim sa vermieten, Adresse in der Verwaltung dea Blattes. gaaaenseitig, separiertem solider Ehepaar für land wirtschaftliche Arbeiten gesucht Anfragen xu richten unter „Dauerpoeten 36218* an die Verwaltung de« Blattes. Besitz an der StrsM»e gelegen, Hau« mit 4 Zimmern, Fieischhauerei, Kühlanlage, Schlagbrücke, Stallungen, schöner Garten mit Obstbäumen, ca. 1 Joch, wegen Todesfall Hofort preiswert au verkästen. Ni»u vas 0 bei Maribor. Wohnung 2 Zimmer. Küche, Speiskam mer, elektr. Licht, Hohläge, Mitbenutzung der Waschküche, event, etsas Gartengrund, ab 1. März zu vermieten. Adresse gibt die Verwaltung des Blattes. :tr>»C9 Komfortable, sonnige 2 Zimmer-Wohnung von ruhigem, ordnungsliebendem, kinderlosem Ehepaar gesucht. Gefl. Offerte bitte unter ,Auch auswärts H519* an die Verwaltung d. Bl. Apfelmost um '2—8 Dinar pro Liter verkauft Amalic Lottspeich, Rimske toplice. 20-prozentige Kronen-Bons übernimmt bei Wareneinkauf oder auch gegen Barzahlung zu bestem Tageskurs, solange Bedarf vorhanden Frans Kormann, Maribor. Goeposka ulica 3. Nach dem ,7. Mftrz d. J. »erlirren die Bons jeden Wert, «reshalb rcchtieitige Abgab« dringend empfohlen wird. Jüngerer Beamter oder Beamtin, der deutschen und slowenischen Sprache in Wort uai Schrift mächtig, wird aofgenomme*. Ausführliche Anbote an die Verwaltung des Blattes. sisoa Servierkelluer für Kaffeehaus und Restaurant, junge Kraft, die auf Jahreeengage» ment reflektiert, gesucht. Offerte aa Veiika Kavarna, Maribor. ^ Pensionist sucht Poeten alt Geechäftadiener, Magazineur oder ähnliche«. Adrette in der Verwaltung d. Blattes. 3021c Schönes Speisezimmer (modern), Schönes Schlafzimmer I. alt deute« h), preiswert tu verkaufen. Antragen jeden Vormittag swiseke« 10 und 1 Uhr „Lahnbof •, Lava II. Stock. Arterienverkalkte Fiae 4"r blutigstes T