EchrisNritung: «athauSnasse Nr. &. tdiM» Hl. tl, Irrtrrrrtiir e»tcAfUn : tagfiAran] ■fWM»!» tci 6o: «- ». (Kitt-Oft) po? 11—IS Ute Oerm. ntcn »rrttu wchl uS«icjit m, romtnUfr Ute-«•angta triebt drriStichtigt. auanl d» Sirrtcairur.; geera ■Mu»i| M tiBigl frlt-gcfrSt« (Brtäfetcn ttajfgm M ■WtexlolssQ« i'ro»-■MtlAt. M .DoUkde crlitflm Mn «II»»» aat «Mittag aVtn>*. tfcW»Tt«flcn-*«ii!t M.9M. VcnvolMnq: RnthauSgasse Kr. 5. TrlrtDen Kr. 21, Intimi« Bt,»gsdtSiiigmlg«» Durch M< Po« bfiPgr» : ftttteltä^ng . . . K IM H»>»j!Ihng . . . . K t u «onijiiirig. . . . K irso gut Stil« «Hl ^aficSnit ■■I Haii« : Kiiwlit . . . . K I I« StcrtclMtii . . . K v— faiHilpil ....»»-••mia*t«g . ... x i*-— Cr« »»« «» rrtflW* *4 ?»' lsj*grtlHtcs »» totitpte* «cx|cnt'B*,i»-®<'b «Ultra. Singtlntttt RtiaicacsU grtleit MI jHt *Bhf1U0a*g Fr. 9H Hilli, Samstag, den 7. Z>ezem6er 1912. 37. Jahrgang. Patriotismus in Brflrrrrich und aus-wärtigr L«gr. Zum unverrückbaren Grundzuge österreichischer Politik scheint e» zu gehören, daß die äußere Politik mimer in Gegensätzen zu der innere», oder eigent. lich richtiger gesagt, die innere Politik im schroffen Widerspruche zur äußeren politischen Lage gebracht «erden muß. Am eklatantesten erfährt man dies in den jetzigen Tagen. Der Konflikt mit Serbien spitzt sich in einer Weise z», daß der Krieg unvermeidlich scheint. Mit einer Lammsgeduld sondergleichen nimmt Oesterreich die Herausforderungen Serbiens hin und die größte Zurückhaltung ist nicht imstande, die kritische Spannung zu beseitigen, und in einem der-artigen Zeitpunkte wagen es österreichische slawische Politiker ganz offen, auf die Seite jenes Staates zu treten, der durch seine kecken Anmaßungen und frechen Herausforderungen den Krieg herausbe-schwören möchte. DaS ist nacktester Hochverrat. Er geht aber bei uns in Oesterreich am offenen Tage spazieren. Und Männer, die in solcher Weise gegen deu eigenen Staat, in dem sie leben, mit dem Feinde konspirieren, tragen, als ob das ganz selbst-verständlich wäre, einen österreichischen Orden an der Brust, der sie als österreichische „Patrioten" kennzeichnet. Ein guter Witz ist da einmal gemacht worden, um die Art des Koffuthischen ungarischen Patriotismus zu kennzeichnen. Ein österreichischer Erzherzog kommt in eine ungarische Kleinstadt, er-kündigt sich, wie es nun einmal so bei solchen Be-suchen üblich ist. um die wirtschaftlichen Verhältnisse u»d frägt dann, ob denn die Leute auch patriotisch seien. Prompt erwidert der Bürgermeister: „Gewiß, iNachdrulk verboten.) Die Hröin. Miß Oliva Jamson hatte das Trauerjahr hinter sich und war heimgekehrt. Während des ver-lausenen Jahre« war sie auf Reisen geweieu. Sie hatte die Einförmigkeit, die ihr die Trauer um den Onkel zu Haufe auferlegt hatte, nicht ertragen. Jetzt war sie reiche Erbin und sie wußte: jetzt begann ihr Leben. — Neben dem kränklichen Oheim, der nur seine philosophischen Interessen gepflegt, war sie ein bischen verkümmert. Sie halte die Interessen des alten Herrn nicht zu teilen und sich darum auch nicht seine Liede zu erringen vermocht. Als der Tod sie endlich frei machte, halle sie aufgeatmet und nichts von der Leere, dem Schmerz verspürt, die der Ver-luft eines geliebten Wesens sonst zurückläßt. So war st« denn auch der Heuchelei des Trauerjahres au« dem Wege gegangen. Miß Oliva wollte jetzt die Freuden ihres Reichtums genießen. In ihr war ein Hunger nach Schönheit — nach einer harmonischen Umgebung. Sie wollte auch glänzen, beachtet, umworben sein. Ihr kühle« Temperament sehnte sich nicht nach Liebe, aber nach Verehrung. Sie war jetzt vierundzwanzig Jahre alt. Sie wußte, daß sie schön war, und sie wollte diese ihre Schönheit als Trumpf auf ihren Reichtum fetzen. Der Onkel hatte sie puritanisch einsach erzogen und ihre Sinne hatten nach Luxus gelechzt. Der alte Herr hatte die Werte de« LedenS von seinem der Wissenschaft geweihten Standpunkt aus gesehen — Oliva maß da« Leben von ihrer kühlen, verfeinerten Genießersphäre herab nur nach äußerlichen Werten. alle sind sie Patrioten, nur einer ist da, so ein schwarzgelber Hund." Nach diesem Muster der Auffassung von Patriotismus richten sich jetzt auch die Herren Slo-weneu ein. Ihr Landeshauptmann von Krain, ein Mann, der auch mit Orden geschmückt ist und mit diesen aus der Brust auf feine patriotische Gesin nung hinweisen kan», Herr Landeshauptmann Dr. Schusterschitz, hat in der letzten Zeit der Entwick-lnng der Balkankrise die besondere Aufmerksamkeit aus sich gelenkt. In dem von ihm geistig geleiteieu Blatte, in dem wohl kaum etwas Besonderes er-scheint, ohne daß es vorher die Zustimmung des Herrn Landeshauptmann gesunde« hätte, ist das schöne Wort vom „Vilajet Kärnten" geprägt wor-den, damit die Deutschen in Oesterreich und das österreichische StaatSwrsen selbst sich einen Begriff machen können, wie sich die Herren Slowene» die Entwicklung der Dinge im Süden vorstellen. Nach den türkischen Vilajet«. die jetzt von deu Herren Serben „befreit" werden, sollen die Vilajets in Oesterreich drankommen. Dieser Herr Schusterschitz hat nun, da mau seine Stellung als Landeshaupt-mann mit seiner Politik auch in weiteren Kreisen doch etwas eigeulümlich fand, sich bemüssigt gesehen, eine Definition des südslawischen Patriotismus im allgemeinen und des slowenischen im besonderen zu geben. Und diese ist nach dem erwähnten ungarischen Beispiele auSgesallen. Er sagte: „Für eine Loyali-tätskundgebuug des LandesausschujseS von Krain besteht jetzt kein unmutelbcirer Grund; umso weniger, ula es notorisch ist. daß daS Land Krain durchaus loyal ist und hierin von keinem anderen Lande übertreffen wird." Nach der Meinung des Herrn Schusterschitz gehört es also unbedingt zu öfter» reichischer Loyalität, wenn man in der jetzige» Zeit offen die Partei der Serben ergreift, der notorischen Feinde des österreichischen Staates, und es ist echt österreichischer Patriotismus, wenn man in diesem kritischen Zeitpunkte mit dem Feinde konspiriert und gegen den eigenen Staat hetzt. — Die Herren Slo- Dem Onkel war sein Reichtum gleichgiltig ge-Wesen — ihr, der Erbin, war er alles. Einst hatte des Gelehrten Villa still und ver-schloffen im weiten Park geträumt. Jetzt wandelten aus den Kieswegen elegante, flirtende Menschen. Miß Oliva hatte ihr HauS der unbeschränklen Gast-lichkeit geöffnet. Sie brachte Geld unter die Leute. — Und um sie her war Glanz, Luxu«, Leben — daS Leben. — Miß Oliva Jamson war die Königin des ganzen Umkreises geworden — die gefeierte, umworbene Königin. Allem ihr Herz blieb kalt. Mit kühlen Blicken übersah sie die Schar ihrer Vasallen; vernünftelnd erwog sie die bisherigen Chancen einer Vermählung. O nein — sie k«.ufte sich kein« jener Herrchen, das sich später vielleicht zu ihrem Herrn aufzuschwingen gedachte. — Oliva wußte nicht« von Liebe. Und doch hatte ihre Häut den mattgelben Teint, hatte sie die dunklen Augen und schwarzen Flechten ihrer südländischen Mutier. Sonderbar! Um sie spannen sich Legenden. So ganz ohne Er-fahrungen konnte dieses schöne Geschöps nicht durchs Leben gegangen sein! Lockten nicht die dunklen Augen, der rote Mund? Aber nein — in Scherz und Ernst blieb sich die stolze Miß doch immer gleich. Ralf HarraS beobachtete sie nun schon lange. Seit zwei Jahren war er schon unter den vielen, die sich um die Erbin scharten. Er hatte eine tolle Jugend hinter sich und die Hälfte seine« Vermögens verpraßt — jetzt wollte er vernünftig werden, denn er fühlte, wenn ers jetzt nicht würde, gab es für ihn keine Umkehr, kein Halten mehr. — Er war der Typ eines fchönen Mannes, groß — kräftig — wenen bilden sich ein, gerade jetzt die Patenlpatnoten zu sein, die es nicht notwendig haben, ihren Patrio-tiSmuS zu beteuern. Auf der anderen Seite sind wohl gerade die Deutsche» in Oesterreich jene, die nach dem ungarischen Beispiele die Rolle de« schwarzgelben Hundes zu spiele» haben. Für diese Ausfaffung tritt auch dir Prager Polizei mit voller Entschiedenheit ein. In der Lan-deshauptstadt an der Moldau wollten deutsch« Stu-denien in dieser kritischen Zeit ihren Patriotismus bekunden. Und sie glaubten dies am besten dadurch bekunden zu können, daß sie vor dem Standbilde des großen österreichischen Heerführers Radetzky eine Kundgebung veranstalteten. Unschuldiger und harm-loser kann man die Sache wohl nicht angehen. Die Polizei hatte oder Wind bekommen und s? fanden denn die deutschen Studenten und ihre Prosefforrn, die sich ihnen angeschlossen hatten, das Standbild Radetzkys von Polizisten umstellt; damit allein begnügte sich aber die Prager Polizei nicht, sie schritt energisch ein und drohte mit dem Waffengebrauä>e, falls eS den deutschen Studenten doch beisallen sollte, in dieser Zeit in der Hauptstadt Böhmens eine patriotische Kundgebung zu veranstalten. Es ist kaum anzunehmen, daß eS sich hier um einen dum-men Streich irgend eines untergeordneten Polizei-beamten handelt; es haben die deutschen Prosessoren ja auch in dieser Angelegenheit bei der Prager Polizeidirektion interveniert und mußten dort er-fahren, daß d«r Polizeibeamte über höheren Auf« trag so gehandelt habe. So wird patriotische Gesinnung in de» Kreisen, wo sie wirklich vorhanden ist. bedankt. Dazu paßt das Verhallen der Wiener Polizei recht gut, die, als serbische Studenten in Wien gegen Oesterreich und sür Serbien demonstrieren, dann von der ent-rüsteten Wiener deutschen Bevölkerung geprügelt werden sollten, die serbischen Studenten mit aller Entschiedenheit in Schutz nahm. Prächtiger, sinn-sälliger, kann die volle Harmonie zwischen der auswärtigen Lage und der Erfassung bei der inneren von robuster Gesundheit und ebenso robuster Leben«-Weisheit. Ralf hatte sich in den Kopf gesetzt, die Ame-rikanerin zu heiraten. Erstens war sie reich, und dann war sie schön. Sie würden also eine ^ute Figur nebeneinander machen; denn er war sich seiner Vorzüge wohl bewußt. Er umwarb die Miß nicht wie die anderen voll knechtisch hündischer Devotion — bei aller Ritterlichkeit wahrte er eine gewiffe Reserve; hoffte er doch gerade dadurch seine Chancen zu festigen. Bisher hatt« er allerdings Oliva« Be° achtung kaum besonders aus sich gelenkt. Nur zu-weilen schien er eine ganz leise Verwunderung in ihren Mienen zu lesen. Gut — er wollte ja ihre Neugier erregen. Und Miß Oliva ward aufmerksam. Scheinbar unauffällig versuchte sie Ralf mehr an sich zu ketten. Warum lag er nicht ebenso willig zu ihren Füßen wie die anderen? War sie ihm gleichgiltig? Listig versuchte sie seinen Geschmack zu ersahreu, sich da-nach zu kleiden. Sie begann ihn auszuzeichnen. — Natürlich setzte sofort der Klatsch ein. Neid uni> Mißgunst trieben ihre Blüten und Rals versuchte das auszunutzen. Sein Prinzip war, die stolze Miß zu isolieren. Aber all seine Taktik scheiterte an ihrer Klugheit und an der andern Egoismus. Nicht um-sonst wußte man Miß Jamsons Gastireiheit zu schätzen. — So kam Ralf der schönen Oliva nicht bei. — Er mußte andere Waffen in« Feld sühren. Während er selbst immer der gleiche blieb, be-herrscht, formell, ritterlich und doch selbstbewußt, tauchten Gerüchte aus, drangen zum Ohr OlivaS. — Man munkelte vom Verhältnis der beiden. Seite 2 Heuische Macht Nummer Ssterreichischen BerwaUung kaum mehr zum Aus« drucke gebracht werden als durch die erwähnten Beispiele. Das Kritgsltistungsgksrh. DaS österreichische Abgeordnetenhaus beschäftigt sich gegenwärtig mit drei Gesetzentwürfen, durch die gewisse Maßregeln gesetzlich festgelegt werden sollen, die im Falle eineS Kriege» zu ergreifen sind. ES sind dieS ein Gesetz über die persönlichen und ding-lieben Kriegsleistungen aller männlichen Zivilperso-neu bis zum 50. Lebensjahre, ein Gesetz, das die Stellung »er Pserde und Fuhrwerke regelt und end-lich ein Gesetz betreffend die Unterstützung hilfsbe-durstiger Angehörigen von Mobilisierten. Sine wesent-lichc Neuerung bedeutet nur daS letztgenannte Gesetz, durch das ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung erfüllt wird. Was die beiden anderen Gesetzentwürfe anlangt, so enthalten sie keine Neuerung, sondern bedeuten lediglich die Kodifizierung der bisher im Falle eines Krieges üblichen RequisitionSmaßregeln. Wenn man die einzelnen Bestimmungen dieser Gesetz- durchsieht, s» mögen sie hart erscheinen, allein sie gelten nur für KriegSzeiten und solche sind ja immer hart. ES sind Ausnahmsbestimmungen. die nur der nicht gerechtfertigt finden kaun, der jeden Krieg grundsätzlich verwirst. Wenn diese AusnahmS-bestimmuiigen jetzt gesetzlich gefaßt werden, so wird damit aber auch der Umfang der Requisition ein für allemal bestimmt und damit auch daS eventuelle Regreßrecht der Betroffenen gesetzlich festgelegt. Die leidenfchas liche Art, mit der Tschechisch?«-dikale und Gozialdemokraten besonders das Gesetz über die Dienstleistungen bekämpfen, ist deshalb ganz ung^rechtfnligt. DiejeS Gesetz ist so wie viele an-dere gewisser Verbesserungen fähig, in der Tatsache selbst erweist eS sich als ein Gebot der Zeit. Was bis jetzt mehr oder weniger im Ernstfalle noch als Gewohnheitsrecht angefordert wurde, kann jetzt nur aus Gru«d der ins Einzelne gehenden gesetzlichen Bestimmungen getan werden, uud in der gesetzlichen Reg-luug liegt von selbst der Schutz vor willkürlichen Maßnahmen. Wenn Dr. Adler und sein Stab in einzelnen Bestimmungen eine durchaus nicht ge-rechtfertigte Ausnahmsstellung der sogenannte» pri-vilegierten Stände erblicken wollen, so ist das eine ebenso dumme wie ungerechtsertigte Sophisterei Da wettert zum Beispiel die sozialdemokratische Presse gegrn die Bestimmung, daß Rennstallbesitzer nicht verpflichtet seien, ihre Pferde zur Kriegsdienstleistung beizustellen, und erklärt daö für eine jedem mensch-lichen Empfinden hohnsprechende Verletzung des Gleich-heitSprinzipeS. Wie lächerlich solch eine Argumen-tation ist, geht auS der einfachen Betrachtung her-vor, daß ein Rennpferd schon infolge seiner Sonsti-tutio» zu Vorspanndiensten ungeeignet ist. Die Be-völkerung würde sich aber auch entschieden bedanken, Oliva war starr. Zum ersten Male verriet sich bei ihr ein TempcramentSauSbruch. — Allein Ralf hob nur die Schultern, als sie sich bei ihm beklagte. „Klatsch! DaS ist wie ein Schemen. Man greift, packt darnach und ein Nichts bleibt in der Hand zurück. Ueber dergleichen muß man erhaben sein." Aber Oliva war es nicht. Ihr Stolz, ihr Hochmut litten. Ralf sah es und in ihm frohlockte eS. Und immer wieder kamen Oliva Tratschereien zu Ohren, die Fama hatte sie nun einmal zu ihrem Opfer erkoren. Sie wollte mit einem Achselzucken quittieren — ihre Verachtung als Schild erheben. Dennoch mußte sie es erleben, baß sich ein paar Exklusive fernhielten, daß neue, freidenkendere Bc-kannte in ihrer Umgebung als eine Art zweite Gar-nitur erschienen. Voll ohnmächtiger Empörung lehnte sie sich gegen den heimlichen Feind auf. Dabei ver-lor sie ihre Ruhe: sie verriet Nervosität und Miß-trauen — oft an unrechter Stelle. So machte sie sich Feinde. Ost sagte sie sich: HarraS sei an allem schuld. Dann wieder zieh sie sich der Ungerechtig-keit; tat er nicht alles — sich korrekt zu benehmen? Korrekt — ja. daS war — und daS gerade erbit-terte sie zuweilen gegen ihn. Warum warf er sich nicht zu ihrem Ritter auf und stellte die Verleum-der? Waren sie und ihr Ruf ihm fo völlig gleich-giltig? Einmal ließ sie sich hinreißen, um ihren Unmut zu verraten. Da lächelte er. „Würde das nicht die Sache nur noch fchlim-mer machen ? Ja, wenn ich Recht hätte ..." wenn dem Besitzer aus Kosten der Steuerzahler jene Summe», die solche Rassepferde im Handel haben, als Entschädigung befahlt werden müßten. In ähn< licher demagogischer Weise wird auch gegen andere Bestimmungen des Entwurfes gehetzt. Der eigentümliche Beweggrung dieser Opposition ist aber der Versuch, die Leistungsfähigkeit der Mon-archie in der gegenwärtigen Krise zu schwächen. AuS diesem Grunde nehmen die Gozialdemokraten und Tschechischradikalen für Serbien und gegen Oester-reich-Ungarn Partei, predigen im Interesse der Süd> slawen die Lehre von der unbedingten Vermeidung deS Krieges uud hemmen den Gang der Gesetzgebung überall dort, wo sie bestimmt ist, den Staat zu stärken. Um so erfreulicher ist eS. daß die bürgerlichen Parteien sich endlich der Suggestion der sozial-demokratischen demagogischen Phrasen entziehen und lediglich vom Standpunkte ihrer und der staatlichen Interessen d:ren Bediirsnisse beurteilen. von Laibach bis Belgrad. Aus Laibach wird dem Wiener Deutschen Volks-blatte geschrieben: Unter dieser Ausschrift ist im Verlage der Eil, Her VereinSbuchdruckerei „Eeleja" eine Schrift er-schienen, die an der Hand aktenmäßigen Materials die innigen Beziehungen zwischen der slowenischen Presse und Belgrad schildert und damit eine» da»-kenswerte» Beitrag zur Beurteilung der südslawischen Bewegung liefert. Die Schrift wäre noch wertvoller, wenn nicht zumeist nur aus einen Teil, sondern auf die Gesamtheit der slowenischen Presse und der slowenischen Politiker Rücksicht genommen worden wäre. Die darin festgestellte Unterscheidung zwischen der Partei Hribars und der deS Dr. Schusterschitz war noch zur Zeit der Annexion Bosniens begründet. Damals standen nur die liberalen Slowenen mit ihren Sympathien auf der Seite Serbiens. Daraus mag es sich auch erklären, daß den Slowenen unter der Führung des Dr. Schnsterschitz seitdem sehr we-sentliche Zugeständnisse gemacht wurden. — Bereits unter dem Ministerium Beck halte Dr. schusterschitz für seine Partei eine Reihe von Vorteilen zu errei-che» gewußt, darunter die unter Beck vorgenommene krainische Landtagswahlresorm, die der slowenischen Volkspartei^ in den Sattel und Dr. Schusterschitz selbst schließlich zur Stelle des Landeshauptmannes von Krain verhalf, und die anläßlich der ReichSratS-Wahlreform erfolgte Vermehrung der slowenischen Reichsratsmandate von 15 aus 23. Gerade seit der Zeit, wo den Slowenen unter der Führung des Dr. Schusterschitz sehr erhebliche Zugeständnisse gemacht wurden, hat ihr Reichsgefühl ab- und das partiku-laristische Gefühl zugenommen. Heute sind gerade sie es, die in ihrer Presse und im Parlamente von einem DaS Wort wollte ihr nicht aus dem Sinn. Wie, wenn sie der Verleumdung die Spitze nahm? — Wenn sie Ralf zu ihrem Gatten machte? Den Gedanken wurde sie nicht wieder los. Sie stellte sich die Zukunst an seiner Seite vor. Er war ein schöner Mann — ein bißchen leicht — aber chevalereSk nnd in den Jahren, vernünftig zu wer-den. Dennoch — ihre Freiheit opsern, ihren Reich-tun, eventuell gefährde»? Nein — lieber — ja waS? — Kurz entschlossen ließ sie die Koffer packen. Sie wollte wieder aus Reisen gehen. Das war ein unerwarteter Schlag für Ralf. Entschlüpfte ihm die Beute in letzter Stunde doch? Mit einem Mal gewann neben dem Reichtum auch das Weib, das sich klug ihm entzog, an Wert. Zu fest hatte er sich in den Gedanken hineingelebt, Oliva zu erringen. Schon jetzt hatte man ihn um ihren Besitz beneidet. Nein — er wollte sie nicht verlieren. Irgend etwas mußte geschehen, sie ihm gefügig zu machen. Noch einmal öffnete die Jam> sonsche Villa ihre gastlichen Psorten. Oliva gab ein Abschiedssest. Rals hatte weit ab von ihr, neben irgend einem Gänschen an der Tasel gesessen. Aber seine Blicke hatten sie doch erreicht. Und unter seinem ständigen Anstarren ivar sie blaß und unruhig ge-worden. Halb war eS Aerger in ihr über seine kompromittierende Beobachtung, halb ein Gemisch von Freude und Schuldbewußtsein. Meinte sie doch eine anklagende Frage in seinen Augen, zu lesen. Nach dem Souper erging sich alles im Garten, auf den von bunten Lampions beleuchteten Wegen. Da wußte eS Ralf einzurichten, daß er Oliva stellte. „Warum zürnen Sie mir, Gnädigste?" „Wilajet Kärnten" und einem „Wilajet Steiermark" sprechen ur»d nicht für die berechtigten Forderungen Oesterreich-Ungarns, sondern für die mit den Exi» stenzinterefsen der Monarchie im Widerspruche stehen-den serbischen Ansprüche eintreten . . . Als kürzlich in wohlwollendster Weise die Südslawen 'ausgesordert wurden, eine loyale Haltung einzunehmen und alle unbedachten nationalen Manisestalionen zu unter lassen, war es bezeichnenderweise wiederum daS Or-gan des Dr. Schusterschitz, daS sich sofort in eot schiedener Weise gegen die Zumutung verwahrte, daß seine Partei eine andere Haltung einnehme. alS die Südslawen und sich jede Einmischung mit dem Hin-weise daraus uetbat, daß „der Standpunkt des slo-wenischen Volkes von seinen Abgeordneten deutlich dargelegt worden sei und sich auch in der Partei-presie spiegle". „Besonders lächerlich dünkt uns — so schließt daS slowenische Blatt — die Betonung des Gegensatzes zwischen dem orthodoxen und dem katholischen Christentum. Warum ist denn im Deut-scheu Reiche ein Zusammenaehen der Katholiken mit den Evangelischen möglich, da doch diese beiden Ve-kenntnisse viel mehr von einander unterschieden sind, als das orthodoxe vom katholischen. Die Protesta.i ten sind überdies freisinnig, die Orthodoxen in der Regel tief religiös. Wir müssen vielmehr dem „Pri ' morSki List beistimmen, welcher schreibt: „DaS hei-lige Feuer aus dem Balkan ist uns ein Beweis, wie gesund diese slawischen Völker sind, und gibt un» die feste Hoffnung, daß wir uns auch in religiöser Beziehung mit ihnen einigen werden!" DaS ist eine sehr deutliche Sprache, die die Deutschen in Oesterreich darüber belehrt, daß hinsichtlich ihrem Endziele zwischen der slowenischen Fortschrittspartei und der slowenischen Volkspartei kein Unterschied mehr besteht, daß beide der Bildung eines eigenen südslawischen Reiche« zustreben und die Rechnung mit Hilfe der slowenischen Volkspartei die staatsrechtlichen Sonderbestrebungen der slowenischen Fortschrittspartei zu paralysieren, stch als durchaus falsch erwiesen hat. denn alle Begünstigung, die man der slowenischen Volkspartei des Dr. Schusterschitz hat angedeihen lassen, hat ihre irredentistische Entwicklung nicht verhindert, sondern im Gegenteile ge-fördert. Politische Rand schau. Stellungnahme des Alldeutschen ver-bandes. Der Gesamtausschuß des Alldeutschen Verbau-des faßte eine Entschließung über den Balkankrieg, in der eS unter anderem heißt: „Die politische» Ereignisse der letzten Wochen haben die schwierige Situation des ganzen Deutschtums in Mitteleurop» dargetan und bewiesen, daß dem deutschen Volke der Kampf ums Dasein nicht erspart bleiben wird. «Ich? Ihnen zürnen?" sie war blaß — erstaunt über seine» unerwarteten Ueberfall. „Doch, doch, — ich fühle es. Irgend ein Tölpel hat Sie wieder mit Klatschereien belästigt.' „O," meinte sie, ihre ruhige Kälte wieder-gewinnend, „was würde mir das jetzt noch aus-machen, da ich doch sortreise?" „Oliva!" Sie wollte auffahren, herrisch, empört — aber schon ergoß sich über sie eine Flut von Anklagen. Jeremiadeu. „Und ich lasse Sie nicht — nie, Oliva," das hörte sie noch zum Schluß. — Sie war wie betäubt, und halb besinnungslos fühlte sie sich plötzlich an seiner Brust liegen, fühlte sie seine glühenden Küsse. Flüstern, kicherndes Lachen schreckten sie aus. „Man hat uns gesehen. Sind Sie von Si« nen?" Weiß bis in die Lippen stand sie vor dem scheinbar Zerknirschten. „Verzeihen Sie — ich war nicht mehr Herr über mich. O, wären Sie nicht so kalt, so blmd. Sie hätten längst gesehen, was all jene anderen eben wußte«: wie sehr ich Sie liebe!" — Voll beschien das farbige Licht den schönen Mann. Kraus jagte» sich bei Oliva die Gedanken. Jetzt war sie endgiltig kompromittiert. Jetzt hieß es, Flucht für immer oder--. Ihr Stolz wand sich. Da sah sie in die bittenden, heißen Mannes äugen und plötzlich überkam es sie, die Kühle, wie ein Rausch. Die SchicksalSwürsel waren gefalle». Sie konnte, wollte nicht zurück. Und willig ließ sie es geschehen, daß sich seine heißen Lippen aus ihre kühlen legten, — zum Verlobnngskuß. S. Halm. MM. Blätter zur Unterhaltung nnd Belehrung für Hans und Familie. Ho»«t»g,ö,ila«e der „Deutsch«« Wacht" ta LIM. Nr. 49 .Die Südmart" erscheint jeden Sonntag als un.'n«aettltche Beilage für die Lein d-r „Deutsche« Wacht". — Einzeln ist .Die Südmark" nicht kSuflich 1912 (Nachdruct verdoten.) Z)es Kalvmonds Werden und Mergeyen in Gnropa. Historische Plauderei von Dr. Theodor Kreuz. Im Südosten Europas liegt gegenwärtig ein Reich in den letzten Zuckungen des TodeSkampfes, das Jahrhunderte hindurch der Schrecken deS Abend-landeS gewesen. Wenn die Anzeichen nicht trügen-ist der furchtbare Streit zwischen Kreuz und Halb, mond in Europa ausgekämpft. DaS Christentum hat den Islam nicht nur kulturell, sondern auch kriege-risch niedergerungen, soweit beide Religionen für un-seren Erdteil in Betracht kommen. Wir stehen also gewissermaßen am Ausgangspunkte einer mohamme-danisch-eiuopäischen Knllurepoche. Und schon um daS Endergebnis besser und gründlicher werten zu können, verlohnt sich e-n Rückblick aus die Macht und SlSrke der Türkenherrschaft innerhalb der Grenzen unseres Kontinents. Die Tülkcn, nach einem ihrer Sultane auch Osmanen genannt, waren ursprünglich ein inner-asiatisches Steppenvolk, das sich durch Nordpersieu und Nordkleinasien nach Europa hinüberschob. Ge-schichtlich steht fest, daß Sultan Suletman der erste Türkenherrschcr war, der — 1356 — in Europa — Gallipoli — festen Fuß faßte. Der türkische offizielle Einzug in Europa ähnelt ihrem heutigen Abzug in mancherlei Beziehung. Sultan Murad I. hatte Thrazien erobert und in Adrianopel im Jahre 1365 seine Residenz aufgeschlagen. Damals verblieb dem besiegten griechischen Kaiserreich nur Konstanti-nopel und seine nähere Umgebung. Die unglückliche Schlacht auf dem Amselfelde — 1389 — brachte schließlich fast den ganzen heutigen Balkan in tür-tische Gewalt. Mvrads Nachfolger Bajesid fügte dem übrige» Besitz noch die Walachei hinzu. Murad II. dehnte die Türtenherrfchaft Im Norden bis an die Donau aus; im Süden brachte er auch die ganze griechische Halbinsel unter die Herrfchaft deS Halbmonds. Unter Mohammed II. kam dann schließlich auch im Jahre 1453 Konstantinopel in die Hände der Türken. Dazu kamen unter seiner Herrschaft noch der Pellopones, Albanien und die Krim, ebenso auch daS Moldangebiet. Aber erst unter Snleiman II. erreichte die türkische Machlentsallung in Europa ihren Höhepunkt. Belgrad wurde türkisch — 1521 —, Ungarn mußte zum Teil den Halbmond aner-kennen, Siebenbürgen wurde ein türkisches Vasallen-reich; die Inseln der AegäiS wurden den Benetia» nern entrissen; sogar bis vor die Mauern Wien» war dieser Herrscher mit seinen sengenden und mor-dendeu Scharen gezogen. Man kann sagen, daß Europa in jenen Tagen vor den Türken zitterte. Man schätzte und erkannte ihre Tapferkeit an, ihre Unerfchrockenheit und To-deSmntigkeit. Aber man fürchtete ihre brutale Grau-famkeit, die sich in manchen Liedern und Wort-spielen bis aus den heutigen Tag erhalten hat. Seit den Tagen TamerlanS und DschingiSthanS war eine ähnliche hypnotisierende Furcht nicht über das Abendland gegangen. Und mau malte in Wirklichkeit auch nicht mit wesentlich schwärzeren Farbe», als wie sie durch die Praxis ihre volle Bestätigung fanden. Aber noch immer war der Kampf mehr ein religiö-ser, als ein wirtschaftlicher. Zu dem letzteren sollte er sich erst im 16. Jahrhundert anSwachsen. Und dieser rein wirtschaftliche Kampf, dem allerdings sich auch starker Rassenhaß beimengte, findet erst jetzt in dem gegenwärtigen Ringen unserer Tage seinen furchtbaren, und hoffentlich endgiltigen Abschluß. AlS Suleimann II. im Jahre 1566 vor Szi-geth starb, standen die Türken aus der Höhe ihrer Macht in Europa. Dann aber kam der Berfall. Freilich ein Jahrhundert hindurch hielten sich die Türken noch immer auf der Höhe ihrer Macht. Im Jahre 1664 nahmen sie den Oesterreichern sogar Gran und Neuhäusel fort und zehn Jahre später den Polen Pedolien und die Ukraine. Aber da? 2 letztere ging rasch wieder an Nußland verloren. Nun wandle sich da« Glück für den Halbmond. 1683 gingen die Türken ganz Mittelungaru« mit Ösen verlustig. Die Venezianer nahmen ihnen zur selben Zeit die Insel Kephellenia und den Pelopone« ab. 16SV kam dann der Frieden von Karlowitz, in dem nicht nur Ungarn und Siebenbürgen österreichisch, sondern auch Asow russisch wurde, da« allerding« bei späterer Gelegenheit wieder an den Halbmond zurückging. Anfang« de« 18. Jahrhundert« kam dann zwar auch wieder der Pelopone« an die Tür-ken zurück, aber sie verloreit auch zu gleicher Zeit — 1718 Belgrad und ein Teil Serbien? an die Oesterreicher; erst 173U ging diese« Gebiet nach einigen unglücklichen Kämpfen wieder unter die Tür» Herrschaf», deren Grenze nunmehr die Sa« war, zurück. Immer ungünstiger gestalteten sich sür die Tür« ken die politischen Machtverhältnisse. 1774 wurden die Krim und sämtliche Hasenstädte an der Nord küste de« Schwarzen Meere« russisch, auch gingen die Walachei und die Moldauländer in die Rechte russischer Schutzstaaten über. Am AuSgang de« 18. Jahrhundert« hatte man endlich in der Türkei einsehen gelernt, daß man sich energisch zu Reform-Vorschlägen cuifraffen müsse. Alle diese Resormver-suche kamen im weseutlicheu doch nicht über Palast-revolutionen hinaus. Während der ganzen nächsten Jahrzehnte lebte die Türkei eigentlich mit Rußland — und gelegent-lich auch mit verschiedenen anderen Staaten — in einem dauernden Kriegszustand. Dem Frieden von Bukarest war der von Akjerman gefolgt; und jede«, mal war die Sichel des Halbmond« schmaler nnd schmaler geworden. Schließlich waren die ganzen Balkanländer kaum mehr noch al« nominelle Tribu-tärstaaten der Hohen Pforte. Der rapide Zerfall de« O«manenreiche« fetzte aber doch eigentlich erst mit dem Krimkriege — 1853 bi« 1856 — ein. Immer mehr fanden sich nun die Westmächte in die Rolle eine« BormundeS über den „kranken Mann am Bosporus". Die siebziger Jahre deS vorigen Jahrhunderts brachten dann einen erneuten Ader» laß, der wieder einmal in der Form eine« Krieges mit Rußland begann. Bulgarien machte den An-sang; dann kam e« zu einem Aufstande in der Her« zegowina. Serbien, Montenegro und Bosnien rühr» ten sich. Den Abschluß dieser Periode machten schließ-lich der Frieden von San Stefana und der Berliner Bertrag. Rumänien und Serbien wurden unabhän-gig, ebenso Montenegro. Bulgarien wurde ein auto-nomer Staat und erhielt Ostrumälien al» türkischen Tributärstaat. Bo«nien und die Herzegowina wnrben von österreichischen Truppen okkupiert. Nahezu zwei Jahrzehnte hindurch vermochte die Türkei sodann in Frieden zu leben, den erst die griechische, »«glücklich verlaufende Erhebung störte. Dann kam die Annexion Bosnien« nnd der Herze-gowiua durch Oesterreich-Ungarn. Und gleichzeitig erfolgte auch die Einverleibung Ostrumelien» in da« neugeschaffene bulgarische Zarat. Die tripolitanischen Feindseligkeiten wttrden dann durch den gegenwärti-gen Balkankrieg abgelöst. Wa« nach Friedensschluß von der europäischen Türkei übrig bleiben dürste, dürste wohl kaum mehr sein, al» da«, wa« sie bei ihrem siegreichen und schreckeneinflößenden Einzüge in da» Europa dem griechischen Kaiserreich« gelassen hatten. Am besten veranschaulichen können wir un» da« Wachsen und Bergehen der Halbmondmacht in Eu> ropa dadurch, daß wir un« einzelne Karten der Türkenherrschast konstruieren. Danach herrschten die Türkensultane im Jahre 1453 über Serbien, Bul-garien und das Gebiet der hentigen Türkei, mit Ausnahme von Albnien, Konstantinopel, Saloniki, und der Halbinsel Ehalchidice. Einundeinhalb Jahr-Hunderte später hatten sie ihre Macht anSgedehnt über die ganze Balkanhalbinsel, über Bosnien, die Herzegowina, über einen Teil von Ungarn, über Siebenbürgen und über stattliche Teile von Südruv-land. Nunmehr setzt der Rückgang der Türkenmacht ein. 1877 weht da» Banner de« Halbmondes noch über die eigentlichen Balkanländer — außer Monte-negro und Griechenland —, da« ungarische Banat. die Bukowina und Bessarabien. Acht Jahre später hat die europäische Türkei jene Gestalt, die wir alle au« unseren Landkarten kennen, und die bi« zum AuSbruch de« gegenwärtigen Krieges ihre volle Gil-tigkeit streng bewahrt hatte. Ein eigenartiger Werdegang zeigt sich in der «»«breitung und Abnahme der türkischen Herrschast in den europäischen Gebietsteilen. Rasiengeschichtlich, religionshistorisch und staatSmäunisch läßt sich da manche« beobachten und lernen. Sicherlich stellen die O«manen einen höchst eigenartigen BolkSstamm dar. Und eigentümlich: dasselbe asiatische Gepräge, da« ihn zum Sieger stempelte, stempelt ihn heute zum Besiegten. Die ganze Geschichte diese« Bolkes gründet sich zum großen Teil in jener Tatsache, daß die Türken ein fremdes, allzu spät aufgepfropftes Reis in der europäische» Bölkerfamilie gewesen sind. Die-selben südslawische» Bolksstämme, denen sie früher in brutaler Hartnäckigkeit ihren Willen aufjwangen, haben sich nach und nach ihrer alten Freiheit beson- mit. Und wie vor einem halben Jahrtausend aus dem Balkan der Halbmond aufging, so geht er jetzt in diesen Tagen rettungslos unter. Aeöer dm Umgang mit Kindern. Wir rüsten un« zum Weihnacht«sest; zu den Tagen, da auch der gestrengste Erzieher seine Pädagogik bei Seite legt nnd die Kinder ganz ihrer Freude überläßt. Bei dieser Gelegenheit möchten wir alle, die sich irgendwie mit der Jugend befassen, dringend bitten, auch unterm Jahr recht häufig, wenn auch nur versuchsweise, die Kinder nicht al« Zöglinge, sondern al« Freunde und Helfer, ja al« Lehrmeister und Vorbildn» zu betrachten. ES ist unglaublich, aber wir können'« jeden Tag erproben, daß wir er« sahrenen Erziehern und nicht zum mindesten den Eltern selbst (mag diese ihre erzieherische Boreinge-nommenheit blind machen oder ihre Affenliebe) einen ganz neuen Genuß bereiten, wenn wir sie dazu bringen, ohne jede« Zuhelfen und Dreinreden ihre Kinder au« einiger Entfernung zu beobachten. Dieser Versuch allein genügt ost, um der Ju-gend neue Freunde zu gewinnen und um zu zeigen, wie ungeschickt wir vorgehen, wenn wir mit der Er-ziehung schon beginnen, bevor wir Kinderart auch nur oberflächlich kennen gelernt haben. Um Kinder sogleich sür unser Herz zu erobern, überfallen wir sie am besten beim Schlaf. E« ist ein herziger Anblick, wenn ein Kind in festem, tie-sem Schlummer liegt. Besonder« lieb ist» auch, wenn ,« sich mit ganzem Behagen in sein Futter vertieft oder wenn e«, lang bevor e« ein Wort reden kann, mit dem eignen Füßlein angelegentliche Gespräche führt, oder mit ganzem Spielernst im Sande wühlt, oder im Wasser pantscht. Dann, wenn die dreijäh-rigen ihre LebenSersahrnngen austauschen, oder auf Entdeckungsreisen ausgehen, oder mit arger List verbotene Wege wandeln. Allmählich kommt die Schul» zeit uud die neue große Welt, die sich jetzt austut, nimmt das ganze Denken und Fühlen in Anspruch. Jetzt kommen auch die gewichtigen Erzählungen von Schulerlebnissen und den kleinen Streichen und witzi-gen Beobachtungen, von denen gestrenge Eltern und Lehrer nichts wissen dürfen. Schon ist der Ueber-mut am größten uud da« unbändige Lachen nnd Johlen und Tollen und Toben erschallt. Gleichzeitig rührt sich Tatenlust und Schaffensdrang, und wenn'« die Erzieher nicht ganz dumm anstellen, hält er sür« ganze Leben an. Nach und nach lernen wir die Kinderart in ihrer ganzen LiebenSwürnigkeit schätzen, wie wir sie später nie wieter erleben. Die sonnige Heiterkeit, die ungetrübte Lebenslust, die noch ganz unberührte Feinsühligkeit für tausend Dinge, gegen die wir längst stumpf geworden sind, die BegeisterungSfähigkeit, die Dankbarkeit uud Anhänglichkeit, die Versöhnlichkeit, die Unempfängiichkeit für unzählige häßliche und Z kleinliche Dinge, die wir später nicht lo« werden; die Unverdrossenheit, den Gleichmut bei vielen kleine« Widerwärtigkeiten, die unbegrenzte Gefälligkeit und beinahe unermüdliche Rührigkeit nnd Unverdrossen-heit, die zarte Empfindsamkeit für Freude nnd Schmerz anderer. Ich wüßte keine edle Seelen» regung, die nicht beim Kinde ihren reinsten Ausdruck fände, nnd wenn sie nicht immer fo klar zu Tage tritt, so läßt sich die« leicht entweder mit Unver-stand oder fremdem übermächtigen Einfluß erklären. Aber ums achte Jahr schon pflegen die kleinen Widerwärtigkeiten des Alltag« in solchen Maßen aus« jugendliche Gemüt einzustürmen, daß die sonnige Heiterkeit und Lebenslust zu kümmern beginnt. Bei ganz wenigen nnter Tausenden kann sie erhalten bleiben. Bei allen kann wohl unter sorglicher Pflege und mit manchem Verlnst ein spärlicher Rest neu belebt werden. Wir meinen, unsere ganze Selbsterziehung und Jugendpflege und Bolkskultur müßte vor allem da» raus hinauslaufen, diesen ursprünglichen, fröhlichen Trotz zu erhalten und zu beleben. • * * Haben wir die Jugend so sehen gelernt, dann alaub' ich dürfen wir uns ihr nähern. Wir tun« beim Spiel und lustiger Arbeit und wollen auch hier die Kinder al« unsere Meister anerkennen. Die aber sind klug genug, selbst einzusehen, daß sie, wenn wir un» auch noch so täppisch stellen, manches Brauchbare von un« lernen können. So werden wir uns bald verstehen und wenn wir uns nicht überheben, können wir als erfahrenere Freunde die Jugend sür tausend Dinge empfänglich machen, die ein gestrenger Drillmeister ihnen nie beibringen wird. Noch ein wirksames Mittel, die Kinderherzen zu gewinnen nnd zugleich sie genau kennen zu ler-nen, ist das Erzählen. Es gehört kein besonderes Talent dazu. Wir brauchen nur unseren Sioff mit Liebe auszuwählen und so schlicht wie möglich zu berichten. Erst versuchen wir« mit einer Erzählung, die uns aus der Kindheit im Gedächtnis geblieben ist. Aber dann sollen wir lieber Stoffe ans Büchern wählen, die von der Jugend nicht gelesen werden, damit wir nicht die Leselust vorwegnehmen. Unsere Buben wären leicht für griechische Heldensagen zu begeistern, aber sie lesen sie nicht gern. Die frem-den Namen machen sie scheu. Darum erzähle ich sie ihnen, nenne den Cyclopen Polhphem gar nicht beim Namen, aber beschreibe ihn mit Wort und Gebär« den so drastisch wie möglich. Die reichste Fund-grübe sind dem Erzähler natürlich Kriegserzählung. Reiseabenteuer und Werke wie BrehmS Tierleben. Streng müssen wir un« beim Erzählen vor dem Moralpredigen hüten. Der sittliche Ernst muß aus der Erzählung selber spreche». Dann nur macht er Eindruck. Nur selten ist die Wirkung so deutlich sichtbar wie neulich. Ich erzähle ohne merkbare Ab-sichilichkeit mit Borliede Tiergeschichten. Mein eifrig-ster Hörer, ein Siebenjähriger, besuchte mich gerade und lag wie gewöhnlich vor mir auf dem ArbeitS- 4 tisch. Da flog ein verspäteter Schmetterling an die Lampe. Der Kleine suchte ihn zu fangen und ließ nicht nach, bis er ihn hatte, obwohl schon seine Fin-gerlein angebrannt waren Dann ließ er den Schnitt-lerling vorm Fenster fliegen Er wollte es eben durchaus nicht leiden, daß dann das arme Tier sich die Flügel versengte. Biel nützlicher als alles Moralisieren ists, wenn wir möglichst eigene LebenSersahrungeu zum Besten geben und immer wieder die Lebenstlugheit, die Beobachtungsgabe, die Menschenkenntnis der Jugend zu wecken suchen. Wir müssen nns aber auch htitln, der Jugend unvermittelt unsere eigenen Ideale aufzudrängen. Viel klüger ists, wir machen die gesunden lebens-frischen Ideale der Jugend zu den uusrigen; wenn wir eiueS Sinnes geworden sind, dann wird auch die Jugend da« hochhalten, was uns heilig ist. . * « » So verfährt man, wenn man nur ganz wenige Jungen mit sich führt. Daß man's aber auch mit einer sehr großen Zahl zusammengewürfelter und zum Teil recht zügelloser Großstadtbnben machen kann, das zeigt unS unter anderen die bewunderungs-würdige Arbeit bayerischer Leutnants im WehrkraflS-verein. Ein recht anschauliches Bild davon gibt der eben bei Schnell in München erschienene prächtige Wehrkraftkalender. Die Bersasser sind Offiziere mit Leib und Seele und nichts läge näher, als daß sie in ihrem Kalender nur vom Kriegshandwerk und militärischer Ausbildung sprächen. Doch nein, wie sie in ihrer Wehrkraftarbeit alles vermeiden, was an Exerzieren und Drillen, an straffe Disziplin und Reglement, an geistloses Soldatenspiel und hohlen „Patriotismus" erinnert, so sprechen sie auch in ihrem Kalender nur soweit vom Soldatenleben als nötig ist, um der Jugend schönen, erzählerischen Stoff, Lebendige Bilder nnd Anregungen zu sröhli-chem Spiel und Sport, zu kameradschaftlichen, hilf-reichen Taten zu geben. Sie wissen'« genau: Haben wir so in Freundschaft die Jugend gewonnen, so wird sie auch, wenn'« gilt mit uns ins Feuer zu gehen. Wir, die wir un« in freien Stunden um die Jugend annehmen, haben wohl alle irgend ein ser-neres Ziel im Auge; fei dies Schutz des Baterlan-des oder Heimatpslege oder Ausdruckskultur, oder körperliche und sittliche Gesundung des Volkes, oder wir fassen daS alle» unter „Deutscher Arbeit" zu-sammcn. Für deutsche Arbeit hat man sich da und dort das Wort Richard Wagners al» Leiispruch ge. wählt: „Deutsch sein heißt eine Sache um ihrer selbst willen tun." Sich einer Sache ganz um ihrer selbst willen hinzugeben, ist, wie wir sahe», auch eine der glück' tichsten Gaben der Jugend. Darum werden wir auch mit deutscher Arbeit am weitesten kommen, wenn wir die Ingen d für sie gewini en. Leo von Egloffstein. Vermischtes. Unreelle Stellenvermittlung für Schiffsjungen in Hamburg. In den letzten Jahren mehren sich die Fälle, daß österreichische Staatsangehörige, deren Söhne die Semannslanf-bahn in Deutschland einschlagen wollen, sich an die Stellenvermittlcr in Hamburg wenden, die in den TageSblättern und UnterhaltnngSschrifte» durch Ein-schaltungen versprechen, jungen Leuten gegen Bezah« liing eines mehr oder weniger hohen Betrages eine Anstellung als Schiffsjunge anf erstklassigen Segel-schaffe» zn verschaffen und die erforderliche AuSrüst-uug zu besorgen. Die von solchen Vermittlern ver-langten Gebühren stehen meist in keinem Verhält-nifse zu ihren Leistungen und können sie^anch fast durchwegs ihre Versprechungen nicht halten. Bei dem Mangel an Segelschiffen nnd dem Ueberange-bot an Schiffsjungen sind die Segelschiffreedereien leicht imstande, ihren geringen Bedarf an Schiffs-jungen ohne Hilje dieser, nur aus Gewinn ausgehenden, oft rech« zweifelhaften Stellenvermittler zu decken, die dann entweder die sich ihnen anver-trauenden jungen Leute aus einem minderwertigen kleinen ausländischen Segelschiffe unterbringen oder sich manchmal nach Erhalt des Geldes allen weite-re» Verpflichtungen entziehen. Die „Hamburger Beiträge*, ein den Reedereien in Hamburg nahe« stehendes Blatt, warnen immer wieder dringend, Verbindungen mit derartigen Leuten anzuknüpfen und empfehlen den Eltern feelnstiger K»aben, sich M Einführung ihrer Söhne in den Seemannsbernf nicht an einzelne Personen, über deren Qualität nichts bekannt ist, zu wenden, sondern nur an der-artige Stelle», die durch ihre öffentliche Tätigkeit sich das Vertranen der Behörden nnd Bevölkerung errungen haben. Interessante Operationen ameri-k a n i s ch e r Chirurgen. Bor einiger Zeit fand in Newyork ein Kongreß amerikanischer Chirurgen statt, die an mehreren Kliniken der Stadt interessante Operationen vornahmen. So wnrde einem Patienten im Deutschen Hospital nach Beseitigung eines Ge-wächseS der Magen wieder zugenäht. Dr. Mayer nnd Dr. Rehling bedienten die dabei verwendete Maschine nnd zeigten ihren Kollegen die neuesten Wunder der praktischen Chirurgie. Die Maschine, mit der die schwierige Magenoperation vorgenommen wurde, sieht wie eine Nähmaschine auS; sie ist eine Erfindung des deutschen Gelehrten Huttel und hat, wie amerikanische Blätter berichten, die Gestalt eine« Zylinders von etwa einem Meter Länge. Nicht min-der interessant war ein Vernähen lebender Gewebe mit der Hand. DieSmal war Dr. Alexi« Carrel, der Empfänger deS vorjährigen Nobelpreise«, der Demon-strator. Dr. Carrel zeigte noch andere Wunder der Rähchirurg'e. Es gelang ihm, im Rockefeller-Jnstitut Blutgefäße von der Dicke eine« Streichholzes milein-ander zu vernähen. Er hat auch Versuche mit tleri-scheu Blutgefäßen angestellt uud bediente sich bei seinen Operationen eineS Vergrößerungsglas««, ferner verwendete er äußerst dünne Nadeln bei seiner Arbeit. '.'tUBJBUt 98 Der Gesamtvorstand ist der Absicht, daß daS Deut» jche Reich eine Schwächung oder Niederwerfung Oesterreich Ungarns nicht zulassen dars. ES erblickt in dem serbische» Vorstoße gegen die Dvnaunionar-chie den Ansang zu einem umfassenden Angriff dcS Slawentums gegen das Deutschtum und beurteilt die Frage deS StrebenS Serbiens nach einem Hajcn in der Adria von diesem Gesichtspunkt. Darnach ergibt sich für den Verband die Verpflichtung, nach-drücklich den Ausbau der deutschen Land- und See-macht zu fördern." Die Tschechen und der DalKanKrieg. Mit der Nordwestbahn sind bisher zahlreiche Sonderzüge einbernsener Bulgaren und Serben be-sördert worden. Sonderbarerweise waren jedesmal die an der Strecke gelegenen tschechischen Städte und Orte verständigt und deren Bewohner «rschie-neu in Massen, darunter die Sokolvereine mit Fahnen, in den Bahnhofsgebäuden und längs der Strecke und brachten den „slawischen Brüdern" massenhaft Eßwaren mit. Dabei kam es, wte ja aus früheren Meldungen bekannt ist. verschiedentlich zu wüsten Szenen. In Kolin, wo die Massen nicht vor da» Bahnsteiggitter gelassen wurden, risse.: sie die» einfach um und strömten zum Zuge, in Podi«-brad, wo ein Sonderzug nicht anhielt, wurden im Bahnhofsgebäude die Fenster eingeschlagen und der Vorstand mit den mitgebrachten Eßwaren bombardiert, dafür hielt der nächste Bulgarenzug dort still. Einen Schmerz aber erlebten unsere begeisterten Tschechen, sie können sich mit den durchreisenden „slawischen Brüdern" nicht verständigen, sie verstehen gegenseitig ihre Sprache nicht. Ans Leitmeritz wird folgender Vorsall gemeldet: Einig« Reservisten aus Leitmeritz wurden auf ihrer Fahrt in Wschetat von ungesähr 3000 Tschechen in der fürchterlichsten Art belästigt. Nicht genug damit, daß diese vster« reichischen Staatsangehörigen sich am Bahnhof ver« sammelt hatten, um durchjahrenden Bulgaren und Serben mit einer Musikkapelle eine Huldigung zu dringen und sie mit Nahrungsmitteln jeglicher Art versorgten, erfrechten sich die Tschechen auch^noch, die deutschen Reservisten zu beschimpfen und durch Absingen tfchechischer Hetzlieder herauszufordern. Uns von Seite der Behörde waren keinerlei Sicherheit-maßnahmen ergriffen worden. Bezeichnend für die StaatStreue der unter Hintansetznug der Deutschen in Böhmen und in Oesterreich überhaupt, von der Regierung verhätschelten und in jeder Einsicht ge-förderten Tschechen sind die Vorgänge, die sich gegen-wältig in Prag abspielen. Dort werden an allen Ecken und Enden .Landkarten" verkauft, auf denen da» „Slawische Reich" abgegrenzt, beziehungsweise eingezeichnet ist. Dieses „Große slawische Reich", da» den Traum der Tschechen darstellt, spiegelt mehr al» alle anderen Vorfälle die dynastischen Gefühle t»er Tschechen wieder. Die Grenzen diese» Reiches sind einfach unbegrenzt. Böhmen, Mähren, Schle-sien, Galizien, Bosnien, Herzegowina, das Banat, die Lüstenländer, alles ist im „Großen slawischen Reich" mit einbezogen. Während der Kinovore ftellung geben die Bilder au» dem Balkankrieg-willkommenen Anlaß zu antiösterreichischen Demon« strationen. Bei der Vorführung eines Bildes, daS drei Reservisten, und zwar einen Serbe», einen Bulgaren und einen Montenegriner darstellt«, und bei einem weiteren Bild: „Der Ausmarsch bulgari-scher Regimenter' erhoben sich, wie ein Augenzeuge berichtete, sämtliche Kinobesucher und brachten „Nazdarrufe" aus, applaudierten und brüllten schließlich tschechische Hetzlieder. Auch auf der Straße, besonders vor den Anschlagsäuleu mit den Kriegs-berichten der Zeitungen, wiederholen sich diese De-monstrationen. Der Balkankrieg. Obwohl in den Rüstungen Rußland» eine Stockung eingetrtteu sein soll, schürt der russische Gesandte in Belgrad, Herr Hartwig, unablässig die KriegSstimmung der kleinen Gernegroße in Serbien. Diese rüsten eifrigst, rufen den letzten Mann unter die Fahnen, füllen die Lücken im Offizierskorps durch Ernennungen von Unteroffizieren aus und jähren gegen Oesterreich auf. Inzwischen nehmen die Friedensverhandlungen mit der Türkei ihren Fortgang. Diese dürfte eigentlich nicht schlecht abschneiden. Man sieht, daß die siegreichen Balkanstaaten mit ihrer »rast auch zu End« sind. Albanien hat de-reitS als autonomer Staat seine Regierung konstituiert. Griechenland tut bei den FriedenSverhand-lungen nicht mit und schießt weiter. Durch die Be» schießung von Velona griff eS in die Interessen» sphäre Oesterreichs und Italiens «in und die beiden Großmächte haben in Ath?n Einspräche erhoben. Man kaun gespannt sei», wie sich dieser neueste Konflikt entwickeln wird. Aus Äanl und Land Cillier Gemeinderat. Bei der am 6. d. M. unter dem Borsitze de» Bürgermeisters Dr. von Jabornegg stattgefundenen ordentlichen GemoinderatSsitzung berichtete dieser vor allem über eine Einladung des Cillier Männer-gesangvereineS Liederkranz zu der am 8. d. M. im Deutschen Hanfe stattfindenden Festliedertafel an-läßlich seine» L5jährigen Bestände» und empfiehlt, an dieser Festseier sich zahlreich zu beteiligen. Eine Eingabe des Franz Bratnehmer, worin dieser anzeigt, daß er die Wafenmcisterei von August Joras übernommen habe nnd sich bereit erklärte, auch für die Stadt Cikli die Wasenmeistergeschäfte vorläufig unter den gleichen Bedingungen zu über-nehmen, wurde der geschäftsmäßigen Behandlung zugewiesen. Weiler» berichtete der Herr Bürgermeister über den mit der Gesellschaft für elektrische Industrie in Weiz zu vereinbarenden Schlußbries und entwickelte in längeren AuSsührungen seinen Standpunkt über einzelne Bedingungen de» Schlußbriefes. So sei in der Garantiesrage sowohl bezüglich der Leistung»-sähigkeit des herzustellenden Werke» als auch der Lieferungsbedingungen, ferner betreffs des Ber-schnittes deS Knpsers und des Ersatzes für die Ver stärkung der Dachstühle bei Anbringung von Dach« ständern keine Einiguug mit der Firma erzielt worden. Nach längerer Wechselrede wurde beschlossen, in dieser Angelegenheit daS Gutachten de» Direktors Winkler in Klagenfurt einzuholen. Zur Tagesordnung übergehend berichtete Herr Dr. Schurbi für den RechtsauSschuß über die An' suchen dcS Lehrer» Ferdinand Porsche, des Bürger-schullehrer» Josef Hölzl nnd de» Cillier Athletik-sportklnb» um Ueberlasfung der Turnhalle der Handelsschule für Turiizwecke. Den Ansuchen wurde gegen Zahlung der Beleuchtung sür die Dauer eines Jahres stattgegeben und dem Lehrer Porsche der Betrag von 30 Kronen, den übrigen Gesuchstellern der Betrag von 60 Kronen vorgeschrieben. Dem Oberbeztrkslierarzt Georg Gaß wurde für die Ver-tretung des erkrankten städtischen AmtstierarzteS Dr. Wunsch 46 K angewiesen. Die Erklärung der Gemeinde Umgebung Cilli, daß sie gegen die Kabel-legung und Führung der elektrischen Drahtleitung in bezw. auf den Geincindestraßen der Umgebung Cilli keine Einwendung erhebe, wurde mit Rücksicht auf die damit verknüpften Bedingungen dem Rechts-nnd Elektrizitätsausschusse zur Behandlung zuge-wiesen. Dem Antrage des Cillier Turnvereines be-züglich Aenderung des Entwurfes der Schuldurkunde hinsichtlich des von ihm für die Erbauung der Turn-halle im neuen städtischen Schulgebäude gewidmeten Beitrages von 30.000 Kronen wurde stattgegeben, nur wurde dem Verlangen um unentgeltliche Bei-stellnng der Beheizung nicht zugestimmt. Dem An-suchen der Bedienerin Anna LaSnik und der Näherin Margarete Kreuzer um Zuerkennung des Heimats-rechtes in der Stadt Cilli wurde ebenfalls statt-gegeben, das gleiche Ansuchen des Malers Anton Pristuschek aber wurde abgewiesen, da die Voraus-setzung de» 10jährigen ununterbrochenen Aufenthalte» nicht gegeben sei. Für den Unterrichtsaus schnß berichtete Regierungtrat Kiemen» Prost über da» Gesuch um Bewilligung der freien Beleuchtung und Beheizung der Räumlichkeiten der gewerblichen Fortbildung»-schule uud um Erhöhung der Lehrerhonorare. Der Berichterstatter fand warme Worte zugunsten der Lehrer und empfahl schließlich im Namen des Un-terrichtSauSschußeS, wenn daS Präliminare 1913 eS irgendwie gestatte, da» Entgelt für die wöchentlichen Unterrichtsstunden von 8 auf 10 K zu erhöhen. Ebenso fei sür die Beheizung und Beleuchtung der Betrag von 140 K zu beausgaben. Herr Kommissär Bauer schloß sich den Worten des Vorredners an, stellte jedoch auch den Antrag, die Erhöhung der in Frage stehenden Bezüge mit Rücksicht aus die miß-liche Lage der Lehrerschaft unter allen Umständen zu beschließen. Dieser Antrag wurde nach längerer Wechselrede, wobei sich auch besonders Direktor Seit« 3 Praschak für die Lehrer annahm, mit Stimmen-Mehrheit angenommen. Die Eingabe des Regierung?-rateS Andreas Gubo um Förderung feine» Werkes Styriaka wurde der vertraulichen Sitzung zuge-wiesen. Die Beschwerde der VolkSspar- und Vorschuß-fasse gegen die vom Stadtamte gestellten Bedingn»-gen für die Errichtung einer Fleischbank in der Grazerstraße wurde über Antrag de» Gemeinderates Robert Zangger al» Obmannes de» Bauausschusses abgewiesen. Gegen die Fafsadepläne sür die Baulich-keilen der Ehcleme Ludwig und Philomeue Wefjelq, deS AloiS Kaiser und der Luise Klimek wurde kein A»stand erhoben. Betreff» der Renovierung der Langenfeldgasje wurden die notwendigsten AuSbefse-rnngSarbtiteil und die hiefür notwendigen Auslagen bewilligt uud gleichzeitig wurde sür die Beleuchtung dieser Gasse die Ausstellung von vier Petroleum-lampen vorgesehen. Zur Behebung sanitärer Uebel-stänke im Eckhause der Posojilniea in der Grazerstraße Nr. 16 wurde die Ausgabe von 700 Kronen sür die dort notwendige Sanalisiernng genehmigt. Weiter» wurde auch beschlossen, über den im Zuge der verlängerten Karolinengasse befindlichen Jnunda-tionsgraben eine Brücke von sechs Meter Länge nnd sechs Meter Breite bauen zu lassen, und die bezüglichen Arbeiten wurden dem Baumeister Alois Kai'er übertragen. Für den Finanzausschuß belichtete dessen Ob-mann Max Rauscher über die Ansuchen deS steier-märkischen GewerdeförderungSinstituteS m Graz und der Ortsgruppe Hrastnigg des Deutschen Schulver-eiueS um Gewährung von Spenden uud stellte den Antrag, je 50 Kronen zu bewillige». Dieier Antrag wurde angenommen. Der Freiwilligen Feuerwehr wurde für die Anschaffung einer Zugleiler der Be-trag von 50 Krone» aus dem Titel der Wasserlei-tung bewilligt. Weiters wurde die Bestellung einer neue» Pionierzille beschlossen. Dem Männergesang-vereine „Liederkranz" wurde anläßlich seines ,>e»eS de« 25 jährigen Bestandes, «ine Spende von 200 K. gewährt. Dem Ansuchen der Lehrer der städtijchen Knabenvolksschule um weitere Zuerkennnng der Woh< nungszulage auch für das Jahr 1913 wurde statt-gegeben, während das gleiche Ansuchen der Lehre-rinnen Auguste Ureutz, Sofie Globotichnik und Marie Pichler trotz warmer Besürwortung von Seite» deS G.-A. Prost und anderer Gemeinderäte nach ein-gehender Wechselrede abgewiesen. Der Erhöhung der Löhne für die Straßenkehrer wurde nicht zugestimmt. Ebenso fand die Eingabe des Vereines Deutsche Heimat um Gewährung eineS Unterstützungsbeitrages keine günstige Erledigung. Schließlich wurde der Verkauf einer Parzelle in Langenfeld an die ge-meinuützige Bau- und Wohnungsgenofsenschaft be-schlössen. Ueber Antrag des Gemeinderates Fritz Rajch als Berichterstatter des Gewerbeausschusscs wurde beschlossen, der Eingabe der Genossenschaft der Gast-Wirte um Einschränkung der Sperrstunde sür die Kaffeeschänker keine Folge zu geben, doch wurde für die weitere Bewilligung derartiger Konzessionen ein« solche Beschränkung vorgesehen. Bon der Erlafsung der durch die Handels- und Gewerbekammer eilige« brachten gruudsätzlicheu Bestimmungen sür öffentliche Lieserungen und Arbeitsvergebungen wurde abge-sehen, doch die mögliche'Berücksichtigung der vorge-schlagenen Bestimmungen in Aussicht gestellt. Für die Verleihung einer Konzession an Johann Fiedler zum Verlause von zu arzneilichen Zwecken bestimmten Waren und Präparaten wurde der Lokalbedarf nicht ausgesprochen. Auch bezüglich der Errichtung einer Buchhandlung durch Gorilschar und Leskojchek wurde der Anschauung Ausdruck verliehe», daß der Lokal-bedarf dafür nicht gegeben sei. Dem Herrn Georg Adler wurde die Uedertragung feiner Leihbibliothek bewilligt. Aus den Bericht des GemeinderateS Robert Zangger hin wurde über Antrag deS Bürgermeisters dem Totengräber Fartjchnik die Gebühr für die Aushebung der einzelnen Gräber auf zwei Kronen erhöht. Gemeinderat Donner beantragte nach längerer Erörterung der Sachlage die Schlägernng von Tannen im Stadtwalde und eineS Teiles im Jofefi-walde, welcher Antrag angenommen wurde. Räch langer Wtchselrede, an der ftJ; die meisten Gemeinderäte beteiligten, wurde der Schützengesellschast Einig-seit die Jagd im Stadtwalde um den Betrag von 300 Kronen für jechS Jahre verpachtet, jedoch unter der Bedingung, daß das Forsihau» den Mitgliedern deS WaldauSschusses zur Benützung während ihres äußeren Dieiiiies zur Verfügung gestellt werden müsse. Schließlich wurde beschaffen, die ehemalige Kumersche Realität an das jeweilige städtisch« Forst- G««i, 4 organ um bfii Pacht chilling von 160 Kronen zu vergeben. Mehrere Eingaben in Angelegenheit deS Kino-theaterS wurden abgelehnt. Der öffentlichen Sitzung folgte eine vertrauliche. Veränderungen im Gerichtsdienste. Der Bezirksrichter und GerichiSvorsteher Georg Fajfar in Tfchernembl wurde zum LandeSgenchtSrat daselbst und Bezirksrichter Dr. Anton Torggler in «laqenfurt zum Landesgerichtsrit sür Marburg und der Richter Dr. Edmund Sioschier in üeibnitz zum Bezirktrichtn und Gerichtsvorsteher für Kirchbach ernannt. Veränderungen im Iustizdienste. Der Jnftizminister hat den BezirkSrichter und Ge-rich'.Svorsteher Frauz Wazacz in Kirchbach nach RadkerSburg und den Richter Dr. Franz Pichler in Möttling nach Marburg versetz», dem Richter des Grazer OberlandeSgerichtSsprengelS Johann ÄTvili eine Richterstelle in Möuling verliehe», zum Bc;irkSrichter und GerichiSvorsteher den Richter Milan Gerfak in Laibach für Groß-Laschitz und zum Bezirksrichter beim Landesgerichte in Graz den BezirkSrichter und GerichiSvorsteher Dr. Robert Aryl-Rniz in RadkerSbnrg ernannt. Vom steiermärkischen Landesfchul rate. Ernannt wurden: die Hilsslehrersupplentin in Cilli Theresia Agricola zur Hilfslehrerin an der Madchenbürgerschnle in Cilli; die Lehrersnpplentin in Groß-Sonntag Aloisia Lebar zur definiliven Lehrerin; die definitive Lehrerin in UitterpnlSgau M.iria Gorican zur Lehrerin in Pnstvva; die pro-visorische Lehrerin in Sankt Florian Franziska Grilc zur dcsiniliven Lehrerin; der Oberlehrer in St. Stephan (Bezirk Martin; Paul Flere zum Oberlehrer in Letusch, die provisorische Lehrerin in Praßberg Helene Goriear zur definiliven Lehrerin; die provisorische Lehrerin in Sagorje Amalie GnuS zur definitiven Lehrerin; der definitive Lehrer und Schulleiter in Kapellen Josef Hub« zum Oberlehrer. Bestellt wurde die ArbeitSauShilfSlehrerin in Reifnig Maria Jglar zur ArbeitSlehrerin. In den zeillichen Ruhestand wurde verletzt die definitive Lehrerin in St. Martin bei Windischgraz Marianne Brecko. Iulfeier des Cillier Turnvereins. Wie wir bereits mitteilten, findet die allgemeine Jnlfeier oeS Cillier Turnvereins SamStag den 14. d. im großen Saale de« Deutschen HauscS statt. Die Vorbereitungen für daS Fest nehmen einen befriedi« genden Verlauf und deshalb kann der Verein den Volksgenossen einen genußreichen Abend versprechen. Für die Julrede wurde unser Landtagsabgeordneter Her» Dr. Eugen Negri gewonnen, der sich in lie-denkwürdigster Weise bereit erklärte, diesen wichtigen Teil der eigentlichen Jalfeier vor dem flammenden Jullaume zu übernehmen. DaS Jalsest beginnt um 8 U'ir abends mit Vortrügen der Kapelle deS Cillier MuükvereineS, welche weiterhin in wirkungsvoller Reihe mit turnerischen Darbietungen abwechseln wer-be». Den Ansang der turnerischen Borsührungen machen sehr schwierige Freiübungen — Kampfstellungen — im Takle der Musik. Dann kommen Gruppen an zwei freistehenden, unbefestigte», hohe» Leitern zur Darstellung. An diese fügen sich ober« stufige Uebungen am sprunghohen Reck und den Be» schlug machen Slangengruppen von 21 Turnern. Wir laden unsere BolkSgenossrn herzlichst zum Be-suche dieses deutschen Familienfestes ein und betonen, daß der Abend nur der völkischen Erbauung diene» soll und daß jegliche Bewurzung ausgeschlossen ist. Gleichzeitig ersuchen wir aber alle Festbesucher, sich gegenseitig recht ausgiebig mit Widmungen zu be-denken, damit der Julabend in echter deulscher Fröhlichkeit und Gemütlichkeit verlause. Die Widmungen müssen mit der Anschrift deS Beschenkten versehen sein und können am Festabende selbst an der Zahl« stelle abgegeben werden. Gut Heil! Neuer Rechtsanwalt. Herr Dr. Johann Zabukovsek ist als Advokat mit dem Wohnsitze in St. Martin bei Erlachstciu in die Advokattnlistt eingetragen worden. Deutscher Athletiksportklub. Die Ver-ei»Smitglieder werden hiemit ersucht, die morgen Sonnlag im Deulschen Hause stattfindende 2öjäh> rige Bestands«« deS Män nergesangvereineS Lieder-kranz vollzählig zu besuchen. Auf die heute abend« im Turmzimmer deS Deulschen Hauses abzuhaltende Julkneipe werden die Mitglieder nochmals aufmer-fam gemacht. Deutsche Die Festliedertafel des Männerge sangvereines Liederkranz findet, wie schon bereit« b richtet wurde, morgen Sonntag um halb 8 Uhr abends im großen Saale des Deutschen HauseS statt. Da der Liederkranz als strammer Mitstreiter auf hartumtobter Scholle seit seiner Grün-dung gilt und stets seiner völkischen Pflichten be-wuht war, dürfte ihm zu seinem Jubelfeste ein Massenbesuch bevorstehen, umsomehr, als auch der Cillier Männergesangverein und mehrere auswärtige Gesangvereine bei dem Jubelfeste mitwirken. Die Musik besorgt die Kapelle des Cillier Musikvtreink. EintrittSprtiS eine Krone. Cillier Männergesangverein. Alle aus-übenden Mitglieder werden ersucht, sich morgen voll-zählig beim Jubelseste deS Männergesangvereines Liederkranz um halb 8 Uhr abends im Deutschen Hause einzusinken. Die Herren vom Männergesang-vereine versammeln sich um halb 8 Uhr im Probe» zimmer des Männergesangvereines, woselbst die Chöre noch einmal turchgesungen werden sollen, außerdem wird eint wichtige Mitteilung trfolgtn. Evangelische Gemeinde. Morgtn Sonn> tag findtt in dtr Christuskircht um 10 Uhr vormittags der Öffentliche Gemeindegottesdienst mit nachfolgender UebertrittSfeier, um 11 Uhr ein Kinder-gotteSditnst statt. Am Montag abends um 8 Uhr trefft» sich Glaubensgenossen in einem Sonderzimmer der Frühstücksstube Dirnbergtr. Dienstag nachmittags um 4 Uhr tine Btrsammlnng deS Frauenvereine« im Gcmcindesaalt, am Donntrstag nm 5 Uhr eine solche deS Mädchenbundes. Der Militär Veteranen-Berein Cilli, der schon oftmals mildtätig armen kranken und bt-dürftigen Mitgliedern hilsrtich unter die Arme griff, hat sich abermals hilfsbereit gezeigt, nachdem der Ausschuß in feiner am 3. d stattgehabten Ausschuß-sitzung einem armen kranken Mitgliede den namhaf-ten Betrag von 100 K. als Unterstützung zu gewähren beschlossen hat. ES wäre sehr wünschen!' wert, wenn bit Bevölkerung von Cilli diesen huina nen Btrtin durch Unterstützungsbeiträge fördern würde, damit demselben die Möglichkeit geboten wäre, recht ost derartige WohltätigkeitSaktt zu üben. Vom Verband alter Burschenschafter Oesterreichs, Ortsgruppe Untersteier. Die dieSmonatige gesellige Zusammenkunft findet heute Samstag den 7. d. im ebenerdigen Klubzimmer der Kasino-Gastwirtschaft zu Marburg mit dem Beginne um 8 Uhr abends statt. Lehrlingsfreisprechung bei der Schuh-machergenossenfchaft. Die Lehrlinge, die frei-gesprochen werben sollen, haben sich mit Gesuch nnd Arbeitsbuch zur Zulassung der Gesellenprüfung bis 12. d. beim Borstand Johann Berna, Herrengasse 6. zu melden. DaS Freisprechen und Ausdingen der Lehrling« findtt am 6. Jänntr 191? um 2 Uhr nachmittags im Gasthause zur Traudt am Kaiser Joses Platz statt. Von unserer Schaubühne. Mittwoch den I I. d. gelangt die reizende Baudeville - Operette „Mamzelle Nitouche" von H. Meilhac und P. Hcrv6 zur Ausführung. DaS melodiöse Werk zeichnet eine höchst amüsante und doch dezente Handlung auS. der sich die Musik in charakteristischer Weise anpaßt. Dte Titelrolle wird von der Soubrtttt Adi Trandafir gegeben. In den übrigen Hauplrollen sind beschäftigt die Damen Neuscld nnd Rivrel und die Herren Hilde, Beiko, Felix JortS und Twtrdy. Brand im Cillier Narodni Dom. Im dritten Stocke (Dachwohnung) des Narodni Dom kam gestern abends gegen 8 Uhr Feuer zum AuSbruche. In einem dtr von armen studierenden bewohnten Zimmer hatit sich der Dippelboden gesenkt.und da-durch war der Ofen in eine schiest Lage geraten, so daß Glut und Asche herausfielen und der 'Loden zu brennen begann. Bei dielen Dachzimmern sind die Zwischenwände nur aus Holz, mit Mörteldcwurf hergestellt, und eine solche Wand wurde auch vom ßtutr ergriffen. Der Brand wurde zum Glück'von Dienstptrionen bald bemerkt und der am Kaiser Jo-sefplatze anwesende Wachmann alarmierte rasch die Feuerwehr, die unter dem Kommando deS Feuer-wehryaupimanneS Karl Ferjen und deS Hauptmann-ftellvt'tceters Peter Dergan; mit den Hydrantenstän-dern sofort zur stellt war. Es wurden drei Hy-dranlen in Anspruch genommen, welche in die infolge der Ranchentwicklung schwer zugängliche Brandstelle bedeutende Wa>>ecmassen tntsandien. Das Feuer hattt bereit» Teilt deS DachstuhleS ergriffen nnd e» wärt sicherlich zu einem Großicutr gekommen, wenn nicht die Feuerwehr so rasch und so nachdrücklich ein« gegriffen hätte. Nach drtistündigtr schwerer Arbeit grlang es de» FeuerS Herr zu werden. Am Brand-platze war auch Herr Bürger meiner Dr. von Jabor- Simnmer ntgg erschienen, dtr am RettungSwerke in unermüdlicher Weise selbst Hand anlegte. Militäraffistenz sorgte für die Absperrung deS PlatziS und beteiligte sich in antrkenntuswtrttr Weist an den Löscharbtittn. Dtr Schaden soll gegen 20 000 K. betragen. Da ntdtn dem Narodni Dom sich daS MililärverpstegS-magazin befindet, ist durch dit Bewältigung deS Brandts zwtifelloS eine große Gefahr von unserer Stadt abgewendet worden. Gespensterfurcht. Donnerstag vormittag« bemerkten mehrere Bauern in dem Personenzugt, der nm 9 Uhr 38 Minuten von hier nach Witn abgeht, an der Dampfheizung eine schwarze Brichst, dit sie jvfon für eine Dynamilpatrone trNärttn. Dit Patront wurde in Stor6 auSwaggonitrt und dtn Lahnorgantn übergeben, welche den gefährlichen Gegenstand im Berg- und Hüttenwerke untersuchen ließen. Die Jagd nach dem Altentäter wurdt sofort aufgenommen und es wurde an die städtische Sicher-heitswachc die Anzeige erstattet, daß ein Mann namenS Davon» Kamnikar, der mit dem obener-wähnten Zuge nach Storö gefahren war und so* gleich mit dem um 10 Uhr 16 Minuten hier eintreffenden Postzngt wieder zurücksuhr, verdächtig sei, die geladene Dynamilpatione auf die Heizung de« ZugeS gelegt zu haben. Kamnikar, ein Kellner auS Laibach, gab an, daß er in Störs einen Müller namens Artschan habe aussuchen wollen; er habt jedoch erfahrt«, daß Artschau nicht in Storä, so»' dtrn in St. Gtorgtn wohnt. Er sei daher witdtr nach Cilli zurückgefahren. Ditft Verantwortung klang in der Tat so sonderbar, daß der Verdacht gtgtn Kamnikar btstärkt wurdt und tr wurdt dem Kreiv-gtrichit eingeliefert. Inzwischen wurde durch die Untersuchung festgestellt, daß die angebliche geladene Dynamitpatrone nichts wtittr als ein abgebrauchtes Trockenelement aus ein» tleklrischtn i aichculamp^ war. DaS »»schuldigt Opfer dtr Dynamitangst wurde wieder in Frtihtit gtsttzt und wir sind um eine Haupt- und Staatsaktion ärmer. Pettauer Marktbericht. Der Austrieb aus den am 3. d. stattgtfundentn Rinder- und Pserdemarkt betrug: 920 Stück Rinder und 212 -tück Pitibe. Der Austrieb von Schweinen bttrvg aus den am 4. d stattgtfrlndtntii Markte 888 Wlück. Der nächste Rinder» und Pftrdemarkt findet am 17. d. und der nächste Schweintmarkr am 11. und 18. d. statt. . ^ Erweiterung des steirischen Telephon Netzes. Am 28. November wurden die öffentlichen Telcphonfprtchstelltn in Spielfeld, Leibnitz, Straß und Ehrtnhaufen dtm allgtmtintn Vtrkehrt über-geben. Die BtlritbStröffnung der öffentlichen sprtch stellen in Windifchftistrttz und Gonobitz ist am 4. d. «folgt. Acetan — gesundheitsschädlich. Das von tintr Bndaptsttr Firma als Ersatz für konztn> tutrte Essigfäurt und als Konstrvitrungsmitttl in Vtrkthr gebrachte „Acetan" ist, da eS zirka Ameisensäure enthält. gesuiidh-iisschSilich. Der Vtr^ trieb dieseS Präparates wird in Oesterreich straf-rechtlich verfolgt. Ein verdächtiger Bursche. Dienstag den 3. d. abends wurte der Sägearbtittr Ltv-pold Liska auS Franz, nachdtm tr in mehreren Gast. Häusern in der Laibacherstraße gebettelt hatte, wegen Betteln verhaftet. Kurz vor der Verhaftung kam der Grundbesitzer August Knedlitsch in die Sicherheit». Wachstube und brachte dort zur Anzeige, daß er auf der Tiraße von Lehndorf nach Giüi dem Leopold Liska und seiner Mutter Maria Liska gefolgt sei und genau gehört habe, wie Leopold Liska mi: seiner Mutter gestritten »nd ihr wiederhol! gesagl habe: „Du willst mich ja verraten, daß ich in dre Kasse tingebrochtn habe und daß ich ein Raubmir» der bin. Du kannst mich ja verraten, macht nicht», wenn ich eingtsperrt werde." Gewalttätige gecher. Mittwoch nachts zechten die beide» Hilfsarbeiter Karl Kosteinschek und Josef Bake in mehreren Gasthäusern herum uns wollten schließlich mit Gewalt in daS Kaffeehaus Merkur eindringen, da ihnen wegen ihrts trunkenen Zustandes der Eintritt in dasselbe verwehrt wurde. Da sie trotz Ermahnung dcS Sicherheitswachmannes Schwärz nicht abließen, Lärm zu schlagen, mußte derselbe zur Arretierung schreiten; beide werden >ich wegtn nächtlicher Ruhestörung und Landftreicherei ge« r'chtlich zu verantworten haben. Verhafteter Einbrecher. Am 3. d ge lang tö, den gefährlichen Einbrecher August .^idar, der bereits längere Zeit von der Behörde gesucht wurde, dingfest zu machen und dem Krtisgtrichte in Cilli einzuliefern. Zidar brach nachts auf dtn 3. d. beim BesitzerAlois Looriha in Vezovje bei St. Georgen a. d. S -B. ein. Er halte sich bereilS IMi "J>U~at. T8 £re Sacktücher hin, die der Junge anf den Stock hängte und damit über das „schwitzende", unter GlaS befindliche Marienbild, fuhr. Für jedes Sackiuck wurden mindestens zwan zig Heller in ein Gefäß geworfen, Reiche zahlten auch Kronen. Wem wilis wundern, wenn das Bild in eineinhalb Tagen mehrere tausend Kronen — schwitzte. In der Genesungszeit Ueberall, wo eine Kräftezunahme erwünscht ist, also ganz besonders in der Genesungszeit nach überstandener Krankheit, hat sich Scotts Emulsion schon oft und glänzend bewährt. Scotts Emulsion, an und für sich äusserst reich an Nährstoffen, regt gleichzeitig den Appetit an, womit die Hauptsache gewonnen ist. Dabei ist Scott s Emulsion vollkommen leicht verdaulich und so wohlschmeckend, dass Erwachsene wie Kinder sie mit ---------Vorliebe nehmen und gut ver- tragen. Beim Einkauf ▼crlan4e man ausdrllckHdi Scotts Eroalslon Es «t die Marke „Scott . wekbe. wil üh*r 35 jähren cinAfKUirl. für die Güte und Wirkt»* bür4 *Ua* FMIAMMM**. Iii* Mi'loan M bkl Ulfff Mm». h«a lil jurtic«: Tausende Bilder u. Modelle. gjXM II. 1 j Allen BUrberf'tunden empfehlen wir unteren dleerthrljc-n <üeibnacbts-Katalog Ider uuf c«. llfiSelien'lce Auswahl der empfehlenswertesten Werke I» deutscher, fr*nrö*i*chor und ritglUcher Sprujhe, Abbildungen von Bildern und Tan&grraJlsruren «wie «In YerzeU'linla Tun photographlschen Apparaten entbil«. Derselbe bilde! einen »ebr nusIKhrl. t'iihrer durch die Welhn.chtt-l.liiraliir und wird icroili «kLe«eden. ieos» R. LECKNER (W. Müller), k.u.k. Hos-u.Univ-Buclib., Wien, Graben 31 ®cnc 6 ^u«iu|e Wer möchte wol heute noch an Vorteilen achtlos vorübergehen, besonders wenn sich die Möglichkeit bietet, in doppelter Hinsicht zu profitieren! Die verständige Hausfrau tut es nicht und die rechnende noch weniger. — g^ide haben die Erfahrung gemacht, daß sie durch Verwendung von „Franck's :Perlro" ein gutes Kaffee-Getränk auf den Tisch bringen und dennoch sparsam wirtschaften können. pur 67/25 047 TeÄ= Rudolf Blum & Sohn %gSm Marburg HK.kza aus. Wie alle frühere» Werke der bekannten Dich-terin wird auch dieses neue uns vorliegende Buch seinen Weg machen und als köstliche Gabe jür jung und alt aus dem Weihnachtstisch willkommen sein. Hingesendki. Hausmittel findet man überall. Es steckt vieles darunter, was der Aberglaube und mißver» standene Beobachtung empfiehlt, vieles, was wertlos und wohl auch direkt schädlich ist — schädlich vor allem auch darum, weil über der Anwendung wert, vollste Zeit verloren geht, die eine ernste Ver-schlimmeruug vorbereiten kann. Ein Hausmittel aber, das seit 25 Jahren bewährt ist, findet man leider noch immer nicht in allen Haushaltungen: Fayt echte Sodeuer Mineral-Pastillen. Sie sind ein ge» radezn ideales Hausmittel namentlich darum, weil sie in allen Ertällnngssällen die schnellste, zuträglichste und angenehmste Hilse bringen und in ern-sten Fällen der ärztlichen Behandlung doch nicht vorgreifen. Eine Schachtel Pastillen ist, wie eine Hausfrau uns erklärt, im Haushalt so unentbehr-lich wie Brot und Salz. Erhältlich in allen einschlägigen Geschäften. Für Weintriniier srsüa nr Hisctrcag «Jes Hebeasaltes! ^ Tv ' i .' » nur i , >"f j l > neulralisirt a °- SSaro des Vtshss «teaekn prieS cJnicr Guebnuik. Kein färben I des \V9iccs. . Q/erravatidj China-Wein nitEissn. Hjfffen. Wien 190« : und Cbrendlploni nur tsvldovO» Medaille. KräftisrnriRfiniitel sdr Schwächliche. Blutarme und Rekonvale«enten — ■ Appetitanregendes, nervenstärkendes, blntverbesserndes Mittel. ▼oritflleher QeiehmAtk. Ueber TOOO iriU. Onuchi««. J. Serr&rallo, k.n.k. HoOieserant Trlest-Bareol». Kiuülth In de. Apotheke, in rkuehe.: ». > , I-ii K 2.60 nd n 1 L t K 4.80, Drohnen. Eine Geschichte für junge und alte Nichtstuer von Felicitas Rose, geheftet M. 3-50 (Deutsches Verlagshaus Bong u. Eo., Berlin W. 57). Wenn sich mich gerade in unseren Tagen viele Frauen, denen eS nicht vergönnt ist, ein eigenes Heim zu gründen, mit den Männern Seite an Seite im offenen Kampfe nms Dasein stellen, so gibt es doch auch heute noch Drohnen genug, deren Leben eitlem Genuß und oberflächlicher Unterhal« tung gewidmet ist. Wie oft genießen sie nicht den Vorzug vor jenen Mädchen, die ihren Tag in er»« ster Arbeit, in der Schulstube, in Hans uud Küche oder im Bureau verbringen, wie oft lassen sich nicht Männeraugen blenden durch äußeren Glanz, ohne den inneren Wert zn prüfe». Die beliebte Schriftstellerin Felicitas Rose, die Verfasserin von Heideschnlmeister Uwe Karsten, die sich binnen wem-gen Jahren durch die glänzende Schilderungsgabe nnd psychologische Tiefe, mit der sie Menschenschick» sale zn gestalten weiß, die Herzen der Freunde einer wertvollen Lektüre im Fluge eroberte, hat auch ihrer neue» Dichtung das ethisch-erzieherische Moment zugrunde gelegt. In ihrer Erzählung ..Drohnen", die von einem köstlichen, sonnige» Humc>r durchleuchtet ist, bricht sie eine Lanze sür jene Mädchen, die durch ein hartes Los hinauSge-drängt sind aus deu Markt des Lebens, uud fchil» dert daneben meisterlich das öde, schale Treiben der »Drohneu", die in den Tag hineinleben, ohne auch nur die geringsten Werte zu schiffen. Sie erzählt vom schweren Leid eines edlen Menschenkindes, daS durch Unglück auS den vornehmste» Kreisen, denen es entstammt, hinauSgririeben wurde, und daS denn-noch in harter Arbeit und liebloser Umgebung hohe» Ziele» zustrebt. In ihrem engeren Wirkungskreise wird dieses Mädchen lange Zeit verkannt und muß manche Kränkung erdulde», bis eines Tages das helle Sonnenlicht auch ihr Kämmerlein erleuchtet; ihre Vorzüge werden offenbar, ein hochgesinnter Mann sieht feinen Irrtum ein und gewährt der Vereinsamten, die er selbst noch bis vor kurzem für eine Drohne hielt, den ersten Platz in seinem Herzen. Mit großer Treue und künstlerischer Vollenduug leben die urwüchsigen Gestalten der kleinen Provinz» stadt in ihrer ganzen Originalität vor dem Leser Schrtjtlum. Ernst Goll: Im bitteren Menschen-land. Nachgelassene Gedichte. Herausgegeben von Julius Franz Schütz. Verlag von Egon Fleischel u. Co., Berlin W. 9. Preis drei Mark. Peier Rosegger widmet im Tagebuch feines „Heimgarten" Ernst Goll, dem jetzt sein früher Tod die Aufmerk-famkeit erringt, die ihm im Leben nicht zuteil ward, folgende Worte: „Ein junger Man», der am Schlüsse seiner UniversitätSftndien steht, macht im Grazer UniversitätSgebäude vom dritten Stock den Todes-jprnng. Ein Student, hat man gesagt, der sich vor dem Rigorosum gefürchtet. DaS war vielleicht anders, vielleicht war es einer, der überhaupt dieses Leben nicht mehr ertrug. Wir haben wahrscheinlich an Ernst Goll ein bedeutendes Dichtertalent ver« loren. Welche Jugend, die so singt: ..Ich will die Kleider von den Gliedern streifen, Nackt über die beschwerten Hänge gehn Und nach den dunkelsten der Trauben greifen. Die a»S dem Gold- und roten Laube sehn." Und welches Vertrauen in daS Geschick noch da: .Weil unsere Herzen längst die Liebe band, Leg' ich heul' meine Hand in deine Hand Für dieses Leben, das uuS heiter fließt. Und für daS andre, daS noch N icht umschließ«... Ach, wa» noch kommen mag, ist mein und dein. Und kann nie ganz voll Weh und Irrtum sein." Die vo.'liegende Sammlung bestätigt RoseagerS An-ficht. Ernst Gott ist ein Dichter. Gläubig an die Jugend und das Glück ist er, aber nie ohne jenen leisen Anflug von Melancholie, die den Himmel aller jener beschattet, die gütigen und zarte» Her-zenS sind. Wie ein gebeininiSvolleS Flnidum strömt riJ aus den Verse» GollS aus den Leser über. In diese Lyrik braucht man sich nicht erst mühsam hineinzulefen. Ihr Gesühlston ist echt und läßt in jedem die gleiche» Saiten ertönen. Zahn-Creme Mundwasser •Jtearaur 93 Aentlche Macht Seite 7 nnii i)8»twisii»ndB» Abführmittel PHILIPP NEUSTEIKT PILLEN yCRZUCKCRTC I ABFOHRCNOC (Keiulelu EilMbrlb-Plllcii.) Allen ähnlichen Präparaten in jeder Beziehung vorzu*»hen. sind diese Pillen frei von allen ecb&dlienen Substanzen, mitgrttMtem Erfolge angewendet bei Krankheiten der Unterleibsorgaue, sind leicht abfährend, blutreinigend. kein Heilmittel s«t gänstiger und dabei völlig unscliädliciier, »in Verstopfungen zn bekämpfen. die gewisse Quelle der meisten Krankheiten. Der verzuckerten Fortn wegen worden sie selbst von Kindern gerne genommen. Eine Schachtel, 15 Pillen enthaltend, kostet 30 h, eine Bolle, die 8 Schachteln, aUo 120 Pillen enthält, kostet nnr 2 K. Bei Voreinsendung von K 2*45 erfolgt Frankoznsendung 1 Bolle Pillen. Wornnnn f ^or Nachahmungen wird dringend gewarnt, »f al llUliy . Man v<-r]iii!ge„Pliilipp Neusteins abführende Pillen". Nnr echt, wenn jede Schachtel uud Anweisung mit unterer gesetzlich protokollierten Schutzmarke in rot-schwarzem Druck .Heiliger Leopold* nnd Unterschrift Philipp Neusteins Apotheke, »ersehen ist. Unsere handelsgeriehtlich geschätzten Emballagen müssen mit unserer Firma bezeichnet »ein. Philipp Nensteins Apotheke zum „Heiligen Leopold", Wien, In Plaakeng&sse «. Depot i. cilli: du btstkts uJ i|ttteks nar UiraWlf" Otto Sckwrcl t Camp. Realitäten - Verkehrs -Vermittlung der Stadtgemeinde Cilli. Lindliches villenartiges Haus mit 2 Wohnungen Zimmer, Küche samt Zubehör; Acker, Garten, Weinhecken und Obstbäume, sowie Wirtschaftsgebäude, ausgezeichnete ertragsfähige Weinfechsang. Sehr preiswürdig. Stadthaus in Cilli, ein- stockig, mit Vorgarten und Grundstöcken, die »ich vorzüglich als Bau-gründe eignen, enthaltend 4 grössere Wohnungen samt Zubehör, Wasserleitung u. s. w. ist mit den Grund-sticken oder ohne denselben preiswürdig zu verkaufen. 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Jänner 1913 der 4»/2°/o -im Zinsfuss in Kraft. Neueinlagen werden vom Tage der Einlage mit 4,|2°|o verzinst. Die Verzinsung beginnt mit dem, dem Einlagetage folgenden Tage und endet mit dem, dem Behebungstage vorangehenden Tage. Die Rentensteuer wird wie bisher von der Anstalt bezahlt. Der Zinsfuss für Realdarlehen wird ab 1. Jänner 1913 auf 6°|o erhöht. Die Amortisationsquote bleibt mit l°|o aufrecht. Für die Direktion der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli Dr. Heinrich v. Jabornegg. Aktienkapital: K 65,000.000*— Reserren : K 17,000.000*— Zentrale in Prag. Kommandite in Wien. K. k. M prtv. DurthsOhranf liier baukfjeschWtlichen Transaktionen and Erteilung diesbeiflglicher Auskünfte. An- nnd Vrrltnuf ton Effekten, Valuten, Mflni&orten and Conpont. VenlckeraiiR grurn Verloiuiifa. vcrlmt. Ilölimisolie Union-Rank Filiale Cilli. Filialen in Keichenberg, Gabloa*. Sa&s, Olmtitz Bietita. JKgerndorf. Troppan, Rumbarg, Brünn. 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