Nummer 33. p.'ttnu, öcii 16. August 189(i. VII. Zahrgaig. PettauerZeitu 1 erscheint jeden Fonnr.ig. PrciS b>r Peitau mit Zustellung in« Hau»: Vierteljährig fl. t.L,». halbjährig fl- 2.40, ganzjährig fl. 4.W), mit Postversendnng im Inlande: Bierteljährig fl l. i", halbjäheig fl. 2.80, ganzjährig fl. 6.60. — Einzelne Nummern In fr. Lchriftleiter: Josef Zelsiier. Allerheiligengasie >4. — Verwaltung und Verlag: W. Blaute, Buchhandlung, Hauptplay Nr. le gegeben werden, doch wird der Ösen so hergerichtet werden, dass er von innen heizbar ist i SektionS Antrag-Refeeent Gemeinderath I. .Stullen 5.) 4. (S4 wird der Scctionsaiitrag, Referent Gemeiuderath Kasimir, wornach i» den Ammern deS Kindergartens eine Ventilation au den Fenster» herzustellen, der Ose» i» Stand zu setzen »ud die beanspruchten Wandbilder „die vi" Jahreszeiten" als nöthig anzuschaffen feien, angenommen. 5. Nach dem Sectwnsantrage, Referent Ge-memderaih Kasimir, wird der amtliche Auftrag zur Anbringung von Dachrinnen au den Neben-gebäuden in der unteren Draugasfe auS den Ge-iuchsgriindeii fistiert und dem Geiuchsteller zur Erhöhung der fraglichen Baulichkeiten die Frist von einem Jahre eingeräumt. tt Nach dem Sectionsantrage, Referent Ge-meiuderath Dtt, wird der Auftrag zur Kenntnis genommen und die Herstellung eines Abzugs^ cauale» von den landlchaftljche» Anstalten, all' gemeines Kranken- und SiechenhanS, beschlossen. 7. Der Erlas« des f. f. LandeSschulrathes, wornach derselbe der Errichtung einer Mädch'd abweislid) bcfd)i Commission ge>»»^e» ^ , Jan» »m tu Centimetrr nD,«J■ ®nipBll|U:cft wurde und wird der Styrlaquelle »I diesen Zaun wieder zn- Versandt durch di^g «üorfitjt-iibc« wird be-Landschaftlich.^; außer anderem dir Musik mit kti»l,e»dein Spiels biirdj die Stadt ziehe.: zu lasse» »nd um 6 Uhr nachmittags im VolkSgartcn ei» l^ratiS'Concert z» geben. Die Betheilung der Mamiichast des k. u. k Pivnnier-Bataillons mit einer Weinration zur Menage am allerhöchjie» iV'aüurtert ft«; Sr. Majestät, wird genehmigt. 10. silliälligc Anträge. Genieinderath Gaßner in>'.e!>! aus Meii gel i» der Vlleiid)tii»g ansmerk-san: t;.rlt wünscht die Befestigung der beweg-liche Pfoste» iu der Draubrnckendecke. Gemeinde'-rath ^ollenz macht ans Nad)läfsigteiten beim EinHeben des Plav eldes während der Märkte ans-merf'jm. i'jenie ziderath Steiibte wünscht den An« kaur der »enerfundencn Fenerlöschmasfe vo» Ehr-bar. Der Vorsitzende erinnert, dass demnächst mit diesem Präparate eine Probe in Marburg gemacht werden soll und das« dieser Probe Herr Gemeinderatb Slendte als Vertreter der Stadt und der Fenerio.hr beiwohne» könnte. Gemeinde-rath Lit stellt den Antrag, au den Erfinder »in Überlassung eine« Probegnantnms h.i anzutreten, mit dem. da>s. für den Fill die P:obe gunstig ausfalle, eine größere Menge bestellt werde» würde. Dein wird zugestimmt. Sohin vertrauliche Sitzung. Wochenschau. Das allgemeine oliligalr penlionsrechl der privalbeainleu. Äin 5. Angnst enipfieng der Mi» unter-PräiiDeiit Graf Babeni de» Cbuiann der Peiuatbeamtei! Gnippe des Ersten allgemeinen Beamten-Vereines. >.1»t. Blechschmiedt, welchem feiten» dee am 5. Juli statt gr»»»denen Cvuserenz der drei großen Privaibeamten-Verbände die ehrenvolle Aufgabe zuiheil geworden war, der Regier »na de» Sans der Privatbeamtenschaft für die eiiergisdic Inangriffnahme des großen socialen Reformwerkes aus zuspreche» nnd ihr jene Wünsche der Pnval beamtet« einer geneigten Äiirdigung zu unterbreiten, welche iu der erwähnten Cvnferenz stimme mitten in da« Geplapper hinein. „ES sind allerliebste Kinder." Emminger stand da. wie die persouifizirte Uiibe'>il'liä)keit, da kam Freda, nahm ihn beim Arm und führte ihn nach dein Qoiribor hinaus, wo beide eine seltsame Gruppe trafen. Huberl Anttialer iu seiner schönen, eleganten Galauniform, wie damals. als er dem Baron von Kahregg Visite geinacht hatte, saß auf einem Rohrstnhie, Lieschen ans den Kniee», Lo.a neben sich, seinen reduen Vlrm um sie gelegt, die beide» größeren Mädchen vor ihm, ganz vertraulich mit ihm plaudernd. Kathi. da» eine Kindermädchen, ver-lege» ladiend und das Heine feschen lockend, welches aber nidn im geringste» gesonnen schien, ihren Play zu ve> lassen, sonder» mit ihren großen, dunklen Auge» erstaunt den Herrn anguckte, der e« fest auf seinen Knieen hielt. Wie So»»e»schein flog es über Bredas Gesicht nnd leise sagte sie zu Emminger: „Da. sehe» Sie. die Kinder habe» ihn festgehalten." — „Wohl, gnädiges Fräitl'n, der Herr Jagd-Verwalter muß ichon nas Eigene« an sich hab'n, das« 'n dö Kinder so gern hab'n thun! Daheim is g'rad so!" — Mit einem eigenthümlich sd>alkhaste» Lachel», der ihrem Knabengesichte einen unwiderstehlichen Reiz gab. trat sie jetzt ans die Gruppe zu und gulmii:.; g greinend rief sie die Minder an: „Ihr betreffs der in .'uigelegenheil ihre« Pensionsrechtes täglid» zn erwartendt'n statistische:! Erhebungen zur Verhandlung gebracht worden waren Diese Wünsche Uetiiff.it die Zii'.ii'hung dieser Verbände zn n'isAOiijeu weiteren Cvnterenzen, die Mit-Wirkung der Pr.rxilbeanilen-V.'reine bei den sta-tifl!sd>eu Erhebungen, die Einbeziehung and) der >>mdel«gehilfen in diese Erhebungen und in das Pe»sio»«rrd)t nnd weiters die eventuelle Ausdehnung dieser Erhebungen ans die Sterbefälle der Privatbeamten innerhalb der letzten 10 Jahre nnd auf die Häufigkeit des Platz vechfels. Seine Excellenz nahm die Eingabe in freundlid)strr Weise entgegen, berührte sie Punkt für Punkt, sagte die Gewährung der einen gleich zu, während er sich betreffs anderer weitere Erwägungen vorbehielt Die Kaiser .franj Zoses-Alistnng der steierm. Sparkasse in Graz >>ir arme, erwerbsunfähige, eine langjährige, treue Dienstzeit an einem nnd demselben Dienstorte »achweisende Dienstboten oder sonstige Privatbedienstete kommt stist»»g«-gemäß zur Verlheilung. Gesuche sind bis längste»« 10. September d. I. bei der k. k. Bezirkshanpt-»lanusdiasl i» Pettou (für Umaebniig Pettau) oder beim Stadtamte iStadt Peltau) einzudringen. Der Mangel an Eiu-gellerstiicken. Wir erhallen folgende amtlidie Mittheilung: Rad) einer aus Arbeiters reisen sianinirnden Beschwerde soll aus dem Lande ei» derart fühlbarer Mangel von 1 Hellerstücken herrschen, das« insbesondere die ärmere Bevölkerung durch da« Fehlen dieser Münzenforte bei bem Einkaufe von Bedarfsartikeln, theil« bimi, Erhöhung der Preise um einen halben Kreuzer seitens der Verkäufer, theils durch die Unmöglidikeit der Beschaffung von I Hellerslücken zur Leistung der Zahlung thatsächlich zu Schaden kommt. Um biesem Übelstaube möglichst abzuhelfen. werde» das k. k. Hauptzollamt i» Graz. da« Salzverschleißainl in Anisee nnd sämmtliche Haiiptstener- und Steuerämter in Steiermark zu-folge Erlasses de« hohen f. f. Finanz-Ministers vom 2H Juli 1898 Z. 1456 F. M. »eu-erdingS beauftragt, svwol»! bei VerwechslungSan-fprüd)en als a»d) bei Zahlungen nach Thnnlichkeit 1 Hellerstücke zu verwenden und soweit es möglich ist, bei Verivedislungsansprüchen an Stelle von 2 Hellerstücke» einen aliquoten Theil in 1 Heller» stücken zu ersolgeu. Die Mittheilung erfolgt mit dem Beifüge», daiS zufolge Finanz - Landes' Direktion?-Erlasse« vom 3. August 189si Z. 13«4 Pr. bei den Staatskassen entsprechende Mengen von 1 Hellerstücke» zur Verwechselung zur Ver-sügiing stehe». seid ja ein schrecklich wildes Volk! Erna, Willy, jdlömt ihr euch denn nicht ei» wenig?" — „Ach nein, Taute, sich nur selbst, wie schö.i heule Lieschens Papa ist, was er für prächtige Kleider hat und er ist gar nicht böse!" rief Erna lachend. Authaler konnte sich nid)t rasch erhebe» und lädjelte verlegen: „Ich bitte nm Verzeihung, gnädige Barom-sse. aber da Sie gestern erlaubten, Lieschen wieder zu sehen, so —" — „>'o galt Ihr erster Weg natürlich Lieschen! Na, id) fühle mich nicht zurückgesetzt. Aber jetzt komme» die Herren wohl zum Früh-stück?" Sie »ahm ihm. die nadj ihr langende Kleinste ab; er bückte sid> »nd »ahm Lora aus den Arm mib Er»a an der Hand, während Willy sid) an Freda hieng So zog man ins Speisezimmer. Dort aber stellte sich der alte Emminger vor ihn hi» und sagte unwirsch: ..Steck'» blieb'» bi» ich Herr Iagdverwalter, red'» Sö jetzt ehvor ich vergieß, wann» wir unsere liebe Baroneß Freda überfallen hab'»." „Und nod) dazu im Schlafrock!" setzte sie erröthend hinzu. „Run eS ist eben Ihre Schuld, dass id) »id>t Zeit hatte, Toilette zi: machen. Weshalb also kamen die Herren? frug sie lächelnd und die Kinder an ihr Tischchen weiieud, während sie Lieschen selbst ans ihren Schoß nahm, nm das Kind zn füttern. „Ein Irithnm im Telegramm, gnädige vag ilnweller der vergangenen Wochen soll in Ungarn einen Schaden von über 10 Millionen Gulden angerichtet liaben. In Szegcdi» zerstörte ei» orkanartiger Sturm am l>. Aug. einen Stall des Grase» Karoly, wobei adit-eh» darinnen sd)la-sende Albliter unter den Trümmern begraben wurden, wovon zehn schwer und einer todtlid) verletzt wurde». Aus Neapel wird gemeldet, dass seit den, 7 Aug. der Vesuv sörnilich Lavaströme auswerfe nnd die umliegenden Ortsdzaste» fchmer gefährdet sind. Aus NewUork wird vom II). d. M. gemeldet, das» im ganze» Lande enorme Hitze herrsche. In New Z)^rk allein solle» bisher Über 300 Mensche» am Sonnenstich gestorben sein und herrscht dauernd große Sterblichkeit. Äiiü dem Griente. Die Zustände ans Kreta verschlimmern sich fast täglich. Die Gränclthatcn der Türken in Anapolis bestätige» »id). Cs wurden dort 31 Christe», darunter 2 Kinder von vier bis fünf Iahren auf bestialische Weise ermordet. Christliche Priester, darunter einer am Altare, inassaknrt. Das Dors Pedias wurde von 1000 Türken überfalle». Frauen, Kinder »nd 3 Priester getödtet, 5 Kirchen geplündert und zwei Dörfer verbrannt. Eine» Priester ver-stümmelten die türkisd)eu Bestien und verbrannten ihn bei lebendigem Leibe. Die Aufständischen auf Kreta setzten eine revolutionäre Regierung ein welche die Vereinigung Kretas mit Griechenland prodainiren wird. Alles das unter den Auge» der Mächte und unter den Kanonen ihrer Pan-zerschisse. welche den Türken, wie man sieht, >venig imponieren und sie in ihren Bestialitäten anch nicht im geringste» störe». Es ist eine wunderliche „Loealiiirung des Brandes", wenn man man im brennende» Objecte die um Hilfe Schreiende» verbrennt it lässt. Pettauer Wochenbericht. iZnspi)irruug der Garnison.^ Donnerstag Nad)in»tag langte der Herr Pioniiier-Jnspt'Ctor k. ». k. General Major Julius Latscher mit dem E«lzuge ans Budapest zur Inspizierung deS hiesige» Pioiiiiier^Bataillons in Pettan ein und stieg im Hotel Lstcrbergcr ab. Freitag reiSte der Herr Pioniiier Jnjpector mit dem NachmittagSeilzuge wieder ab. <3iil>ilännt öre Kohitfchrr istännergesang-urreincs) Der Rohitid)er Mäiniergesaiigvereiu veranstaltet am 15,. und Itt. d. M. eine Festfeier ans Anlaß seiner vor dreißig Jahren erfolgten Gründung, die, »ach dem Programme zu schließe», eine sehr solenne werde» wird. Am 15. August Baronesse", lächelte Anthaler mit heiße» Blicken, sie «ud das Kind betrachtend. „Es lautete ei»-fad): „Gestern war der Storch da! Mutter »ud Kind gesund." Und weil mich Herr Emminger schon vor Woche» einlud, seinem nächsteil Enkel Pathe zn sein, nahm ich drei Tage Urlaub. Aber e« ist kein Enkel, sondern eine Enkelin uub da bat mich gestern die Mutier, für eine „Gevatterin" zu sorge». Thue id) eine Fehlbitte, wenn ich — er stockte verlege». „Nein!" sagte sie, Emminger ihre Hand hin-haltend, auf welche dieser einen schnalzende» Kuß drückte. Frühstücke» wir und dann fahren wir zusammen »i Ihre», Wage» hinüber am Hof. Id) thue es mit Vergnügen." — „Wir auch Tante! Wir and)!" riefe» Erna und Willy bittend. „Oh, wißt ihr nicht, dass unser bester Wagen gestern faput gieng?" lachte sie launig. „Ihr bleibt daheim, dafür aber bringe id) Euch gute Sachen vom Tansschittause, natürlich nur, wenn ihr artig geivesen seid." Nad) dem Frühstücke gieng Freda, um Toilette zu machen, .oährend Emminger nad» Wagen und Pferden sah und die Kindermädchen mit den Kleinen nach dem nahen Walde spaziere» giengen. Anthaler sah ihnen vom Fenster des Speisezimmers ans nach, tief in Gedanken ver° lorcn. Was sollte min werden? Soll er Freda sagen, wie ihm nnü Herz ist? Hat er ein Recht sSchadrnfrurr durch Llihschlag » Mittwoch >» den ersten Nachmittagsstundeu braute sich ein Welter über bie 3taM zusammen, welches, alsbald die Sonne völlig verdunkelnd, schwere Regen-tropfen fallen ließ, die, als kann, die Fenster der Hanser geschlossen wölbe» waren, mit Hagelkörner» in ber Größe von Haselnüssen gemischt, hart aus bie Dächer niederprasselten. Gleichzeitig folgte» ein paar T onnerschläge unb grelle Blitze. Das Wetter stanb einen Augenblick hart über der Stabt. Da folgte auch schon «in prasselndes Geknatter unb sofort ein greller, blendender Blitz ES hatte eingeschlagen »ud hie unb da sah ina» erschreckte Leute and den Häusern eilen, den» es schien, als ob der Weiler-strahl in ber Stadt selbst gezündet hätte. Im Weichbilbe PeltauS hatte eS freilich nicht ringe-schlage», ivohl aber im Süden in der Gemeinde Uuterrann. Der Wetterstrahl hatte das WirtichaftS-gebände der Witwe Hvtko an der Straße nach Thur»i>ch in Brand gesteckt. Die Feuerwehr wurde alarinict »nd waren die brave» Wehrleute, welche das elektrische AUarmsignal in ihren Wohnungen vernahmen, sofort nach dem Depot geeilt, so dos« wenige Minuten nach der Allarmierung auch schon die städtisch Bespannung an Ort nnd Stelle war nnd ber Löschtrain anSfahren konnte. Dieser Raschheit unb bei» Umstände, dass der schwere Wetter-rege» daS sosartige Umsichgreifen ber Flamme» theilweise verhinderte, ist es wohl zuzuschreiben, dass das Anwesen bis ans bad vom Blitze in Brand gesteckte Object erhalten werben konnte. Der Schaben ist trotzdem für die betroffene Be-sitzen» empfindlich, da alle bereits eingebrachten Getreide- »nd Futtervorräthe zugrunde giengen. Die Feuerwehr arbeitete wie stets rasch unb präcise. Doch wirb es wohl nöthig werden, dass fürder neben bem elektrischen Allarmzeichen von der Centrale aus auch hörbare Allarmsignale ge-geben werden, da es vorkommen kann, dass jene Wehrmänuer, welche nicht im Bereitschaftsdienste stehen, außer Haus sind und dann da» Allarm-signal nicht rechtzeitig wahrnehmen könnten. iÄusjindung einer £eichr.) Am 8. August wurde unmittelbar unter der Draubrückc in Frieda» auf der kroatischen Seite die Leiche eines circa 30 Jahre alten Mannes angeschwemmt gesunden. Die Leiche des Verunglückte» war unbc« kleidet und zeigte an der linken Hand eine Täto-wierung: u. k. F. I. B. Nr. 8, 187t, I. K." in einem Herz. Da die Leiche am Kopfe eine starke Verletzung zeigt, so ist ei» Verbreche» nicht ausgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft von Warasdin hat sich des Falles bereits bemächtigt. (Knitferleß.) Sonntag NachiuiUag geriet heu einige iu der Stadt bebicuftete Knechte mit anderen ans der Umgebung bei einer Tanzunterhaltung im Gasthause deS Murschetz in der Manifchnvor. stabt bei einer Tanzunterhaltuug dortselbst in Streit, der alsbald in eine Balgerei ausartete, während welcher die Knechte von auswärts, von den einheimische» mit Steinwürfe« bis Bubuia zurückgetrieben wurden. Als die Sieger wieder ins Wirtshans zurückkamen, begannen sie scherzweise, wie sie behaupten, unter einander zu ringen, zu stänke» und sich gegenseitig zu Boden zu werfen. Der Wirt, welcher einen neuen Rausexceß be fürchtete, wollte Ordnung schaffen nnd dabei ge. schah eö, das« er dein Knecht Josef Wrabl an« Pettan mit einem Bierglase so ans den Kops schlug, dass derselbe nach der Aussage des Herrn f. k. Bezirksamtes, zu betn er gebracht wurde, um verbunden zu werden, eine ziemlich schwere Per letzung erlitt. Nichtsdestoweniger gieng Wrabel wieder in das Gasthaus zurück, um weiterzu« raufen, würbe aber vom intervenierende» Wach, fübrer »ach Haufe gewiesen, während ei» anderer, der Jakob Grablrnnetz, welcher sich bereits im Kampfe auf der Straße »ach Budina hervor-gethan hatte, ins Mhle gesetzt wurde. (Agiioacicrung des Srlbrtmörirra vom Hole! Uioislt.) Der junge Mann, welcher sich vorige Woche im Hotel Woiök vergiftete und währenb bes Transportes ins allgemeine Kranken« Hans starb, würbe von seinen Angehörigen be-reits agnosciert. Er hieß richtig Jvanuschka. war Grundbesitzer in Kaag, (Berichtsbezirk Frieda» unb erst seit neu» Wochen verheiratet. Seine Frau, ein jnngeS hübsches Geschöpf, vermuthete als Ur-sache der »»selige» That Familienzwist. Der Koffer, de» der Unglückliche vor feinem Tode abschickte, war an seine in Pottschach wohnende Schwerer adressirt. (Uiehrinfulirsucrliolr.) Wie schon die kärntnerische Lanbesregiernng. so hat nuu auch bie Landesregierung in Krain und bie Statthaltern in Tirol unb Vorarlberg bie Einfuhr von Klanenthieren ans Steiermark in biese Läiiber verböte». Die k. k. Statthaltern in Graz hat auf Grunb bes Erlasses bes k. k. Minifterinnis des Innern von, 5. August d. I., ZI. 26108, bie Einfuhr von Klauenthiere» aus Eroatie» nach Steiermark wegen ber brüten herrschende» Maul-und Klanenseuche ans de» Eomitate»: Syrmien. sSriem, Szeröm) uub au« dem Stadtgebiete Brob bes Comitates PoSega. Da»» wegen der in Croatien-Slavouien herrschende« Schweinepest die Einfuhr lebender Schweine nach Steiermark aus-nahmslos verboten ans den Comitaten: Agram. vormittags Concert im (Warten bes Herrn Krisper. Empfang der auswärtigen Gäste Um halb 12 Uhr Einzug in den festlich geschmückten Marktori. Be-grüßuug. der Festgaste, Übergabe der neue». vvi> den Damen gespendete» Fahne, bau» halb 12 Uhr gemeinsames Mittagessen im Gasthose „zur Post." Um 4 Uhr nachmittags Gartenconcert im „Eiskeller" lim 8 Uhr abeiibs Beginn be« Fest-abendes im Gasthause .zur Post." Am 16. August 1V Uhr vormittags Frühschoppen im.Eiskeller", gtfpcubet von be» Damen. Wie wir höre», wirb sich auch unser Männer-Gesangverein au bem Feste beS MchbarvereineS beteiligen unb außer» dem auch anbere Gäste aus Petta» »ach Rolnlsch komnien. Heil dein wackeren Rohitscher Männer* gesangvereiu! (Jiir bnö Volksfest) am 13. September b. I hat bereits ber löblich-" .Musikverein" über das an alle hiesigen Vereine gerichtete Ersuchen des Festcomites seine thatkräftigste Unterstützung in liebenswürdigster Weise zugesagt. Ebenso hat ber hohe steiennärkische LanbeSaiiSschnß in Wür» bigung bes patriotischen Unternehme»» an daS Fest-Comite eine Zuschrift gelangen lassen, nach welcher er sich bereit erklärt. Fahne» und andere Dekorationsstücke für baS Fest uneutgelilich dem Comite zu überlassen. In gleicher Weise hat ber löblich« Stabtrath von Marburg bie Bestellung ber nöthigen Utensil««» für bie geplante Volks-tombola bem Fest Comite zugesagt. Enblich hat bas Ibbl. Commaiibo beS k. n. k. Infanterie» Regimentes Freiherr von Waldstätte» Nr 97 dem Comite bekanntgegeben, dass es demselben die RegimentSmusik für den Festtag blos gegen Ver» kvftiguug der Musiker, resp. Ersolguug eine» Kostgeldes von 50 kr. und Entschädigung des Herrn Kapellmeisters überlasse» wird. Es habe» also bisher die Regiments-Commande» von Nr 87 und Nr. 97 die Beistellung der RegimeutSmusike» zu-gesagt und wenn das Festcvmite auf ähnliche liebenswürdige Förderung des U»teruehi»eiis seitens der hiesigen Vereine rechnen darf, dürfte das ge-plante Volksfest, vorausgesetzt, dass auch der Himmel ei» freundliches Gesicht dazu macht, jedenfalls in bester Weise gelingen. (Mnsrum.i Der Obmann des städtischen Ferk-Musenms, Herr Franz Ferk, Professor am II. Staatsgymnasinm in Graz. der unermüdliche Sammler von historischen Knnstgegenstät^en für daS hiesige Museum, befindet sich in unserer Stadt »nd wird im Museum die Ausstellung seiner neu erworbene» Sammlungen und der AuSgra-bnngSfunde von Haibin in deu jüngst fertiggestellten Ausstelluugs Kästen vornehmen. dazu? Ja, diese» Recht hat er, denn seit acht Jahren trug er die Liebe zu ihr im Herze» und ihr Bild in der Seele, rein und fleckenlos. Auch sie hatte ihn nicht vergessen; er sah es und noch mehr fühlte er e». Aber wird eS zum Glücke sein? Dass die Gutsherr», von Finsterwald sich nicht entschließen wird. Frau Försterin zu werden, darüber gab er sich keiner Täuschung hin. Sollte er sich also entschließen, seinem Stand z» citt« sagen, mit dem er völlig verwachsen war, dem er sei» Emporkomme» und seine heutige Stellung verdankte, ohne die er schwerlich jemals wieder Freda von Kahregg so gesehen, wie er sie heute sah? Sollte er sich in die hocharistokratische Familie drangen, die ihn niemals alö Gleichwertigen anerkennen wird? Ei» harter Kamps mischen Herz und Verstand begann in seinem Inneren zu toben und er mußte sich entscheiden. Jetzt, denn morgen befand er sich wieder auf der Heimreise in seine geliebten Berge, in sein Herr-liches Hochrevier. Dort war er Herr! Unumschränkter Herr, den» waZ er that, fand »och immer die vollste Billigung seines Herzogs, der ihn hochschätzte. Und hier? Hier würde „Baronesse Freda" immer Gutsherrin sein, vor aller Welt und er besten Falle» blos als der Man» seiner Frau gelten. Öh. aber wie er sie liebte, sörmlich wie ein höheres Wesen verehrte, seit er vorhin gesehen, was sie dem Kinde ihrer bittersten Feindin ge- worden war! Dem Kinde Elife LindnerS, um deretwillen Freda vielleicht den Fluch des Vater» zu trage» Ijattc. Sie liebte ihn ebenfalls und ein Charakter wie der ihre ist nicht darnach geartet, sich mit einer anderen Liebe z» trösten über den Verrath an ihrer ersten. Ja wohl. Verrath! Den» sie. die Starke, die Energische, würde sie ihm je-mals entschuldigen, dass er, von dem sie über-zeugt war, dass er sie liebe, allerlei „Wenn" und ..Aber'»" wegen in dem Augenblicke zögerte, ihre Hand zu fassen und festzuhalten, in dem sie ihm diese Hand offen und ehrlich hinreichte? Ein wildes Stöhnen entrang sich seiner Brust! Weshalb iMe er das Schicksal heraus^ gefordert »nd hatte Evi versprochen, eine Pathi» für ihr Töchterlein zu bringen, die ihr wohl ge-fallen würde? Weshalb war er gekommen? War e» nicht schon genug gewesen, daiS er vor acht Jahre» als Waidiung sörmlich davongejagt und voriges Jahr als Vertreter des Herzogs sogar vo» der stolze» Sippe fortgewiesen worden war wie ein hergelaufener Strolch? Sein Stolz bäumte sich hoch aus und seinen zusammengepreßten Lippen entrang sich ein festes „Rein!" eS wäre ein Unglück sur uns beide. Und sie soll nicht Unglück-lich sein als das Weid be» einstigen Waibjungcn, de» diese stolzen Grafen und Barone nie als ihren Mann respcctiercn würden! Nein, besser ich trag's weiter allein!" Ein leise» Knistern schreckte ihn aus und er sah sich nm. Todtbleich wurde sein Gesicht, den» hart vor ihm stand die Gutsherrin von Finsterwald in eleganter Strasseutoilette. Und ihre ganze Haltung, ihr Gesichtsaiisdrnck verrieth, dass sie sei» Selbstgespräch gehört »nd verstanden habe. ..Und warum willst Du's allein trage», tnbert?" sagte sie weich, aber mit tiefernster tiinme. „Werbe ich etwa jetzt, nachdem ich ge-hört, waS ich vielleicht nicht hätte hören solle», ruhig sein können?" „Freda!" bat er. bie Hände faltend, „weshalb bist Du uicht ein armes Mädchen, ber geringsten eines? Wie wollte ich Dich hochhalten als mein Weib und glücklich sein, Dir bieten zu können, was ich an Geld und Gut, an Ehren und Würden bisher errang unb noch erringen werbe! Freda. warum bist Du Baronesse von Kahregg?" stöhnte er, die Hände vor'» Gesicht legend. „Ach Hubert und Du meinst die Baronesse vo» Kahregg kann nicht ebenso lieben, wie Dich Evi Emminger liebte?Wie beines Adoptivlöchterchen» Mutter, die sich aus Liebe ;,» Dir dc» Tod gab. weil sie, die ihre» Schmach vor der ganze» Welt trug, nicht die Kraft n >d den Muth hatte, sie auch vor Dir zu tragen? Meinst Du. eine Baronesse liebe oberflächlicher, engherziger, feiger, als eine Bürgerliche oder eine Bauerndirne?" l6<|luS frigl.l •js'itcflO, Sijrmifn uiid Birovitica, dann aus dc» rtabt.icbiitcii: Pitliiija, Stffcf, Mofl.ijrtico, Ivciniü ö Brüt). Au» dc» iibriiun kroatisch ilavonischr» > Imitaten, dir jcuchuiirci sind, tonnen Mast--1 joiine mit miiidrslrnS 120 Kilo Lebriidqrmichl iiuli Wrnj unter Beobachtung der bestehenden Umschriften eingeführt werden. Geschlachtete Schweine i» untertheiltem Zustande, a» denen i>.1l Nieren und Nierenfett l)aftet, sönnen unter Litfrachtuui) der bestehende» Borschriftru einqe- > »tt werde». Viehtransporte ans Kroatien-^!.,vonien. an welche» in der Anöladestation anch »r ei» einziger Fall von Maul- und Klauen viiche oder Schweinepest eonfteitirt wird, sind nach r v kroatisch.slavonische» Aufgabsstation jurilcf' '.»veifeu. Bereinönachrichten. (Vollversammlung des Griverbeorreines.) ?amstag de» 8 d. M. fand im große» Zimmer des Gast Hofe» Reicher die Vollversammlung des iiirsigcu Gewerbevereines flott. Vorsitzender Herr r vpold Schamer, Re?,ierungsveltreter .Herr k k. ;irkSco»imifsär Bouvard de Ehatelet, antuefeub war ebe»sallS Herr Bürgcrmeisi.r I. Oriiig. Nach emlich lungern Warte» kam endlich die beschluß-i.ihigr Zahl von 20 Mitglieder,, zusammen und 5>e Versammlung wurde vom Vorsitzende» er-ossnet. der den Ve,sammelten auch de» Herr» tliegieruugSvertreter vorstellte. Sie Abwicklung der Tagesordnung gieng sohir, rasch von statte». Tas Protokoll wurde vom Schriftfil'irer Herr» Max straichill verlese» »ud in seiner Fassung ge-nehinigt. AuS dem Thätigkeitsberichte des Vor-sitzenden ergab sich Folgendes: Der Verein steht im H. Jahre nach der Gründn»ES wurden im abgelaufenen Jahre 7 AilSschcs, Sitzungen und eine Gewerbeversammluiig abgehalten. Einläuft s,ab es 1(X». die alle erledigt wurden. Der Verein '.ahlt dermalen 50 Mitglieder. Wegen Auflassung der DoniierStagsschnlr der Lehrlinge »nd Verle-gnng der Stunden aus die Sonntage wurden schritte gethan. Einem ohne sein Verschulden arm iliwordenen Gew, rbetreibende» wurden 5 fl. an Unterstützung zugewendet. Der Vorsitzende sagt, faj« der Gewerlieverein bisher treu zum deutsch-österreichischen Gewerbebuude gehalten habe und anch in Zukuust halte» werde und dankt den Mit-gliedern für die Unterstützung dar Vereinte-»rebungeii. Der llasfier Herr Ios. Gipaltl er-stattet sohiu den Cassabericht. Nach diesen, erscheinen die Einnahmen incl. Cassarest vom Vorjahre mit IM fl. 79 fr., die Ausgaben mit 49 fl. 18 fr., sohin ein Cassarest pro 1H96 von 87 fl. Hl kr. vorhanden ist. Beim Antrage aus Wahl von zwei Rechii'ingsprüsern wird über Antrag des Hern, Strajchill davon abgesehen und dem Herrn Cassier das Ali'olutoriu», ertheilt nnd das Vertrauen auS-g sprochen. Derselbe dankt, wünscht aber, dass seine Gebahruug vom ueuzuwähleudrn Ausschusse geprüft werde» möge, da er die Cassierstelle nicht weiter behalte» will. Run erfolgt die Neuwahl der VereiuSleituug und da die Statuten es ge-statten, wird mit Zuruf nach Vorschlägen ge- wählt. Gewählt werden die Herren: L Scharner. M Martschitsch. Jof. Gspaltl. Jg. Roßmann. M Slraschill. I. Masten, I. Steudte, A. Stanitz »nd I. Max. Sodan» hält Herr A. Heller einen Vortrag über das Thema: ..Die kommenden Wahlen und die Alters- und J»val,ditäts874 bestehende Annoncen'lixpediiion ist in allen inieres-sierenden Kreisen als ein solide« Hau« bekannt und steht zu erwarten, das» dieselbe unter brr bewährten sachmän-nischen Leitung ihrer neuen Inhaber einen noch größeren Ausschwung erreichen wird. Gedenket bei Wette», Spieleu und Telia-menten des jlettauer Verschönerungs- und ^rkmdenvcrkehrs Vereines. Dr. Rosa'8 Balsam HL. IH für den Magen aiu der Apclh.k« da* B. FRAGNER IN PRAG isl ein seit mehr als 30 Jahren allgemein bekanntes Hausmittel von einer appetitanregenden, verdauungsbesördernden und milde abführenden Wirkung, ll arnuml Alle Theile der " Emballage tragen die nebenstehende gcncUlich deponirto Schulzmarke Heuptdepdt' Apotheke d, B. FRAGHER „i. schwarz. Adler" Prag, Kleinseite, Ecke der Spornergasae. Oroit» f lisch# I st.. 50 kr., pr. 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Im hiesigen Theatergebäude kommen zwei Verkaussge-wölbe und zwar ein Gewölbe im alten Gebäude, ein solches im neuen Vorbaue, sowie eine Wohnung im ersten Stocke des Vorbaues zur Vergebung. Bezügliche Anbote wollen bis 25. August an das Stadtamt Petlau gerichtet werden. Stadlamt Pettau, am l. August 1896. Der Bürgermeister: J. Ornig. Anzeige. Wegen Neuordnung und Aufstellung der neuen Kästen bleiben bis auf weiteres die Museumsräume geschlossen und wird deren Wieder-Eröffnung seinerzeit bekanntgegeben werden. Die Leitung. . .De», Baterlande;,„r Ehr. Dem Weinbauer zur Wehr." ^ Die Cultur der amerikanischen Neben mit Abbildungen. Anleitung für die Praxis aus Ärnndlage eingehender Be-Ichreibnng der Cultur, Veredlung und Schulung der amerikanische» Rebe» von Paul 11. Vetter, Timlot &ri «wtiUnlMim Mfbirliutf Jino« «7..I ,tnl«p". Mrlfrrnl lAc «Hgfmrine t!»ndwlrlichasl int ftdtrt. UlrnMItuiiu« ?tiU(diiiff<, ü»trt«r der CeiiDlotft uns ®jnijUmu- w. in ödniburg. I. Isjeil Preis fl. 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Villen an ityilepsie Leidenden kann ich die Behandlung de» Herrn Tr Plangger nicht genug ancm-psehlen. A. Wimberger in Wie». As vorthttlhllsitZttrLassttZvsatz empfohlen -von c. ^ Zacherlin wirkt staunenswertli! Es tödtet Unübertroffen sicher uub schnell jedwede Ärt vc>» schädliche» Insekten und wird darum von Milli-o 11 e 11 Kn»den gerühmt nnd gi-siicht. Seine Merk> maIc sind: 1. die versiegelte Flasche. 2, der Name ..Zacherl." Peltau: Josef Kasimir „ Jg. Vehrball. „ !p. Leposch«. „ Brüd'r Ma«rettrr. „ i< Schnlfittt „ Adolf Zelliiischegg. I. !»irgelba«er. R Sörotfdifo. Pettau F. oi« n btr ®rll bltbrt ttortj nirtii tanr.tr. «ich! nsr ©sin., «alsft-, Har, ,mf Cflf«»bn«. Rloffn. [Mimt IHMt glrifrn boii tBaarir fett orrWiwiii&rii ■it urtMflffnibrt örtintaifllfU, au« aul bfn ftcibiflrii «tolffii. Sttii so unb u h. In «llkn Okltstlrlf, Pirfbmarlt-, DrojuanhaiHlungen unb Apothakan MsflMl. (hl gro« bfi 3. <5 r o I i dj, »ten.> ist eine tragikomische Geschichte, über die itubefaiiacue Zuhörer gewiß sehr ironisch lächeln können, während mir, der enge darein verstrickten, Ingendglück nnd Lcbenshofs-nungen darüber zu Grunde gingen. Heute vermag ich an die wunde Stelle zu rühren, vhne daß sie übermäßig schmerzt; denn das Bewußtsein, wie sehr eS den Spott heransfvrdern würde, wollte man sich mit grauen Haaren auf dem Kops in sentimentalen Liebes-klage» ergehen, legt auch de» geheimsten inneren Empfindungen ganz unwillkürlich eine wohlthätige Dämpfung und Ernüchterung auf. Freilich, die Erinnerung, sich durch eigene Thorheit die Fren-den eine» schönen Familienleben», den beglückenden Schutz eines treuen DaseinSgefährten verscherzt zu haben, gehört nicht zu den Gedanken, die am Tage freundliche Begleiter sind und nachts an-genehme Träume verschaffe». Freilich, die Einsamkeit »in mich herum, der ich nicht entrinnen kann, auch wenn ich mich in» lau-teste, fröhlichste Gewühl der Welt, de« geselligen Verkehre« mische, ist eine harte Mahnerin, daß ich es besser hätte haben können «nit ei» bischen Vernunft nnd gutem Willen. Aber das innß nun eben e>tragen werde», wie >na» Unabänderliches hinnimmt. Und ich bin ja anch dara» gewöhnt. gleich einem chronisch Kranke», der »ar nicht mehr an sein llebel denkt, so lange es sich nicht durch empfindliche Schmerze» bemerklich macht. Dagegen fühle ich das Bedürfnis, einem größeren Kreise zn erzählen, ans welche alberne Weise sich ein unklarer »nd verschrobener Mädchenkopj seine schönste Zukunft selber mit Bretter» vernageln kau», die dann keine späte Reue und feine bessere Einsicht mehr niederreißt. Vielleicht fühlen sich jene Personen, welche die Jngeud zn leite» nnd zu beeinflussen haben, dadurch bewogen, strenger darüber zu wachen, daß kein Samenkorn thörichten, beschränkten Aberglauben« eindringe in dir ihnen anvertrauten Kinderseelen und dort etwa ein ähnliches Un-heil anrichte, wie es über mich gekommen ist, schwer nnd bitter. Mein Bater war ein einfacher, ehrlicher Bürgersmann, meine Mutter aus etwas höherem, aus dem Beamtenstande. Hub vo» diesem hatte sie so manchen Anspruch mit herübergebracht in die aus lebhafter HerzenSneignng geschlossene Ehe, unter anderem anch da» Verlangen, ihre Kinder wieder zn jenen Kreisen zurückkehren zil sehe», die zu verlasse» ihr doch ein große», niemals völlig ver-wundenes Opfer gekostet. Deshalb sollte mein einziger Brnder .studieren" und ich selber durch daS Erlerne» srrmder Sprache» und eine« erträglichen ttlavierspieleö der Möglichkeit einer gün-stigen Verheiratung teilhaftig gemacht werden. Mein guter Vater, der seine seine, gebildete und a»ch herzeiisgnte Fran geradezu anbetete, bezahlte willig die teuren Lehrer für un» Kinder — denn er hatte die Mittel dazu, sein Geschäft blühte nnd wars bedeutende Einkünste ab. Im übrigen aber konnte er uns doch nicht jene Umgebung und Lebensatmosphäre verschaffen, welche unserer gei-stigen Erziehung entsprochen hätte. Meine Mama hatte stch gleich nach ihrer Berehlichnng freiwillig au» de» Kreise» zurückgezogen, iu deiie» sie als einfache Bäckersfrau ja doch nur eine geduldete »ud traurige Rolle gespielt haben würde. Sie war selbst mit ihre» Verwandte» entzweit wegen dieser eigenmächtig gegen den Willen der Fainilie geschlosiene Heirat. Mit den anderen Bürgerösranen aber zu verkehren, dazu dünkte sie sich doch z» vornehm, sie glaubte dort nicht verstanden nnd nach Gebühr gewürdigt zn werden. Was sie vor einem Bereuen ihres kühn gewagten Schrittes bewahrte, war ja ganz allein nur ihre große Znueiguug für meinen engels-guten uud schönen Vater — sein Beruf, seine Lebensstellmig war ihr immer nnr wie ein WeriniltStroPken iui Becher ihres Glückes erschiene», den man geduldig mit verschlucken mußte. Ihn persönlich hatte sie wähmid der langen nnd glücklichen Ehr so ziem-lich zu ihrer Bildungsstufe hinangehobe»: die Mühe einer solche» Erziehung anch an andere in seinen Kreisen zu verschwende», fiel ihr natürlich gar nicht einmal ein; lieber mied sie die einfachen, guten Bürgerssraue», die nicht mit ihr über Musik nnd Litteratur sprechen konnten »nd den Thee in ihrem kleine» Salon gleich einer widrigen Arznei verschluckten, jenen Thee, aus dessen zartem, aristokratischen Duste dir schönsten Iugenderinnernngen an köstliche ästhetische Abende für sie aufstiege». Arme Mama, sie sa»d selbst bei ihre» beide» Kindern, trotz der an uns verschwendeten, „höheren Erziehung" nicht das rechte Ver-ständnis für jene Ideale nnd jene Lebe»«i»teresse», denen sie un-treu geworden war und welche» sie uus nun, beinahe gewaltsam, wieder zuwende» wollte. Mein Brnder Adolf hatte zwar einen gnten Kops zum Lerne», hals aber »och viel lieber deui Vater im Geschäfte, besonders als dieser eine der Donanmühlen unweit un-serer Heimatsstadt Preßburg a»kauste und »un im eigenen Wägel-chen täglich hinausfuhr »ach de»l neuen Besitze, nm dort den Auf-bau ci»eS hübsche» Wohnhauses zu überwachen, welches der Fa-inilie zeitweilig als Sommeraufenthalt dienen sollte. Er wnßte es ja ganz gut, daß meine Mama das i» ihre» Wiener Beamten-kreisen so übliche .aus» Land gehen" bisher schmerzlich vermißt hatte. Adolf schwärmte bald nur mehr für den Müllerberns. Wenn ihn der Vater, des Schulbesuches wegen, nicht mitnahm, lief er oft zn Fuß de» langen Weg »nd kam erst spät am Abend wieder Helm, h»»grig und weißbestaubt, zum Entsetzen meiner Mama, die wieder so viele von den kostbaren Schnlstnnde» verloren »nd ihre Hoffnungen schwittde» sah, der Soh» werde in die Beriisskreise ihres Vaters eintreten, zmn Rechnnngsrat emporsteigen wie dieser. Leider diente anch ich ihr nur als ei» sehr »lößiger Trost i» dieser herbe» Enttäuschung. Ich verabscheute das Klavier »nd die sranzösischen beste. Ich trieb niich viel lieber i»> Garte» oder i»i Geschästslokal herum U»d war ganz »»glücklich über die schöne» Kleider, die mir Mama zum Anziehen gab nnd die ich stets in acht nehmen sollte. Da ich keine Altersgenossinnen zn Gespielinnen hatte, schloß ich mich eng'' an unser? Ladenmamsell an. ei» gutmütige« Geschöpf, nur überspannt und voll alberner, lang von un-serer Zeit überlebter Vorurteile nnd Ansichten. Mama hinderte diesen Umgang nicht. Mainsell Ludinilla war in ihre» Auge» reine ganz gewöhnliche Person, an« der in an-deren Lebeussphäre» etwas „Besseres* hätte werden können, vielleicht gar eine Dichterin. Wußte sie ja doch aus dem Stegreife die erstaunlichsten Geschichte» z» erfinde» und mit einer Lebhaftigkeit zn erzählen, daß es uns manchmal kalt über den Rücken lies. Meine Mama wurde gerade durch die materiell gesärbten nnd oft allzu derben Ansichten ihrer sonstigen Umgebung mehr als billig nachsichtig gemacht gegen Mamsell Lndinillas romantische Verschrobenheiten uud ins Ueberuatürliche hinübergreifende» Phantasiegebilde. Vielleicht hätte mein verständiger, praktischer Vater bei meinem Heranwachsen diesem schädlichen Einfluß Lndinillas gesteuert oder wenigstens das Gleichgewicht gehalten. Aber noch hatte ich mein vierzehntes Jahr nicht völlig vollendet, als nnS der Gute, der lln vergeßliche, durch einen Schlägst»» entrisse» wurde. Meine Mutter erschien wie vernichtet vo» der unerwarteten Schicksal«sügn»g. Sie zeigte für gar »ichts Interesse mehr, nicht einmal für ihre eigenen Kinder. Teilnahmslvs überließ sie uns alle unseren Eingebungen nnd Entschlüssen. Gleichgültig sah sie's mit an, daß Adolf die Schule verließ »nd unter Leitung seines Vormunde» nnd Vater« brnder«, der zu uus zog, sich völlig nur dem Geschälte widmete. In ihr Zimmer eingeschlossen, widmete sie sich völlig dein Andeute» c von O Badlh. (Nil Tcxt » »rri» von Lndinillas zttgleich beschränkten und überspannten Au-sichte». ^ie hatte mir erzählt aus ihrer Vergangenheit. Zweimal war sie Braut gewesen, den ersten Verlobte» hatte ihr der Tod entrissen, der zweite war ihrer »»würdig geworden durchritte be gangene Treulosigkeit, llud an? diesem legten Verhältnisse schöpfte sie »nn einen unversiegbaren Mäntterhafi, soiuie eine» übertrieben hohen Vegriss vom Aranenwerte, welche beide Leben-prinzipe sie nach »nisten i» mir gros^uziehen suchte Sie spielte mir stets »ttr Romane in dir Hand, welche ihre Lehren von der männlichen Schwache »ud Schlechtigkeit illustrieren sollten nnd daneben anch breite Schlaglichter ans dn*j Märthrlitni der arme», minhandelte» Tratte« warfen. Sie br..^ e es so weit bei »tir, daß ich mein Herz al« einen äusierst kostl>.ire» Schav ansah, den ich nur dem am wenig ste» Unwürdigen de« starken Geschlechte« zutuende» wollte »nd zwar erst »ach besonderen Beweisen seiner nnbediitgte» Anbetung und Hingebung, weil man doch nun einmal heiraten »tttftte. Gestand doch Lndmilla selber mit etwa« wehmiiti ger Miene zu. das: „alte Jungfern" lei der nicht nach Gebühr geachtet und beliebt seien, sonder» in der Welt hentmgestonr» würde» gleich Herren losen Hündchen. Also heiraten, ja, da« lies! sich nicht nmgrlirn. aber nur einen, der dir Oberhoheit »nd dieE»gel«würdr»tei »er weiblichen Na tur willig und Weih rauh spendend auer kannte. Nebe» dieser eine» hauptsächlichen sau den noch huudert Ne beuschrnlle» Play iu Lndmilla« vo» blo» den Schmachtlocken »mgebetten Haupte Sir war eine leiden schastliche Lottospie ieriu.Tranmdrnterin nitd Kartenschläge ritt. Der Freitag war für sie ei» Gespenst, dem sie leider jede Woche begegnen»»»'; te »nd das sie ani jede Weise unschäd lich zu machen uud seiner Macht über sie zu berauben suchte Sie ging am {sreitag nicht ans, kausteauch nichts und fing keine Arbeit au. Am lieb steu wäre sie in ihrer Schlafkammer ringe schloffen geblieben Da die« aber der Wirtschaftsform», mit denen sie es ernst nahm, wegen nicht anging, bewegte sie sich in de» »ttnglücks stunden" mit tttieud licher Vorsicht durch die Räume des Ha» ses — jede {frage, jede Bitte »in Rat ver wies sie ans morgrn, Brachte ihrderBrl^f träger ein Schreibe» von Verwandte» oder Bekannte», so legte sie e« ans ihr Näh tischche» und wachte oft, wenn fienengierig auf de» Inhalt war. bis »ach Mitternacht, um da« Siegel erst am Samstag zu löse». Noch schlechter war sie natürlich aus den dreizehnten jede« MottatS »ud auf jene U»gli!ck>'.ahl überhaupt au sprechen. Ich sah sie einmal weinen vor Schreck uud Eutsehen, weil sie im Kanslade» an« Ver sehe» statt eilte« T»he»d Knöpfe dreizehn bekommen hatte und es dauerte lange, ehe sie de» schlimmen Eindruck zu verwinden ver> mochte. 3» meiner jugendliche» Sorglosigkeit lachte ich freilich über Lndinillas Aberglauben und spielte ihr anch wohl den boS- 131 "Was > ~K^r -> - -VLs\ -3 > • ' ^ --- » ' Ivtartlplatz iu Milltnberg. (Mil Zeit.) liebevoller tfreundlichfeit, das» mein Gemüt »ichtS in feiner Nähe vermißte, daß höchstens meine weibliche Eitelkeit darüber nach. dachte, warnm mein Verlobter mich niemals seine .Sonne" nannte, oder seine .süße Herrin', sondern höchstens sein kleines, liebes Mansche», sein ttind, seine herzige Puppe, Als wir nnter einander ganz einig waren, als auch Mama ihre ge-rührte Zustimmung z„ meiner Erhebung in die Würde einer DoktvrS-fron gegeben hatte, wurde die Verlobung öffentlich erklärt und ich durste mit Walter, meinem erklärten Bräutigam, ziemlich viel und zwang -loS verkehren. Er widmete mir jede seiner freien Stunden, füllte Lücken meiner etwas oberflächlich geratenen Bildung ans nnd brachte mir durch feine ausgesprochene Vorliebe für die Mnsit anch Geschmack au meinem früher so gehaßte» ttlavierfpiel bei. Er spielte mit Verständnis nnd Ge-siihl die Violine, Und da gab es den» endlose, durch Scherze »nd kleine zarte Liebkosungen gewürzte Abend» tmette, bei denen selbst Mama ein wenig auftaute uud ihren lieben «indem ihr freundlichste» Lächeln schenkte. Auch mein Bruder und mein Lheim fanden sich ein, wenn sie nicht notwendig im Geschäfte waren oder übermüdet von allzu vieler Arbeit. Nur Ludmilla hielt sich beharrlich, beinahe auffallend ferne von unseren genußreiche» Zusammenkünften. Sie sah Doktor Walter Überhaupt mit sehr scheele», ungünstigen Blicken an. Hatte er ihr ja doch den Löwenanteil an meiner Zuneigung ge ranbt »ud zugleich fast allen ihren, früher so entscheidenden Einfluß ans mich. Sie Versvchte anfangs sogar, Walter iu meiner __Gunst herabzusetzen , in-dem sie ihn stolz, kalt und skeptisch uauu> te, Als ich ihr dies aber zNr> nend verwies nnd meinen Bräutigam gebührend ge° gen sie verteidigte . hüllte sie sich in viel-sagend beden-tuugsvvlles Schweigen und hielt sich beleidigt und geklinkt ferne von ihm und selbst vo» mir, ihrem einst so zärtlich ver- hätschelten Liebling, Diese Eut> fremdung ge gen mich hatte ihre Annähe riinga» meine schwermütige Mama zur Folge. Ich weiß nicht, ob Lndmilla hie rin mit Vor bedacht hau- opfernde Hingebung. Zudem war Wal- delte, nm sich die errungene bevorzugte Stellung in unseren, Hause („ v ii Streich, ihr gerade am Freitag irgend etwas zu schenken Mste einzuladen, die sie da»» stets mit halb bedauernden iiilb mißtrauische» Blicke» br-in. te. Denn konnte» sie nicht an m: Iluglückstage mit dem Äaffee ^Stecknadel verschlucke» oder aber von den wertvolle,,, japauesi-i, lassen zu Boden fallen lassen? ; ,l trotz meines lieber,nute» doch f v irätttlei» .Aberglanbeu' üppig , iicheru anfing in meine». Her-v« ahnte ich gor nicht einmal. fliiiti selber täuschend, erfand ich ge-jitiiui andere Vorwände, am r. t.irtg nichts Wichtiges beginne» vollenden z» müssen. Und eo 1,; :e mich schon nachdenklich nm ein .i, Nm! mein Bruder die bedeutend i Geschäftseinkänfe gerade a» ,u>uag besorgte. Aber das Uebel Wummerte »och unter der glatte» sli i flächt meiner angeborenen, von, $»iillaS Begriffe» bei meinein Anbeter ha>u>!fiichlich hätte suche» Mlen, fand sich freilich feine Spur in Doktor Walters Benehmen fK,,rnrnich.Er laltkrlichge> »iirbteu Ideen Lndmilla«, eine Art Heilige in mir zu sehen. Ich er-nnb mich ohne viele Selbst-Überwindung i» die Herab-minderuug meiner An-iprüche, Den» ichliebteWal-ter ia so innig und aufrichtig und »immer giebt es wahre * Liebe ohiieDe-mut nnd das eigene „Ich" ters Werbung um mich bei Milt»«b»g »>» M«in. (M, Zeit ) lich uud (änlich gewesen, aller echt männlichen Einfachheit so herz-er behandelte mich mit so gewinnender, für jeden ftall zn sichern. Kurz, sie wußte meine Mama bald noch mehr für sich zu gewinnen, als ich ihr je ergeben gewesen war. 132 -t- Alle ihre kleinen, geheimnisvollen Künste brachte sie in Anwendung. Sie legte Mamas Träume aus, hörte alle» ihren Magen »ber den Verlust ihres Lebensgliickes zu und hals ihr uiiermiidlich bei der Pflege vo» ««eines lieben Vaters Grabhügel. Alles das störte meinen Verlobten «iid ««ich aber nur sehr wenig in dem Genusse unseres jungen Liebesgliicfes. (fr ahnte nicht, da» auch ich nicht mehr srei «vor von den« ihn« so verhakten Geiste deS Aberglaubens und beschränkter Vorurteile — denn da ich ihn so strenge «nd sarkastisch darüber aburteile» hörte, schämte ich mich meiner kleine» Thorheit?» uud verhüllte ängstlich meinen Glauben an überstnnliche Einflüsse »nd an die gewissen Tage nnd Zahle» anhastelide schädliche Wirkling aus daS menschliche Dasein. Ich Iiielt »»ich endlich selber siir fast gänzlich vonirteilssrei u»d geistig stark, ich setzte meine» Stolz darein, dem Freitag, der Unglücks-zahl dreizehn und sonstigen Popanzen beschränkter, furchtsainer Leute zu trotzen. Ich gelangte sogar dahin, «nit Walter lustig über die menschliche Thorheit zu scherzen, die da besondere Be-deutungen knüpfen will a» Rainen und Zahle». <;>uriir»ung loigt.) Kein Kecker. Ich! Räderuhr, nicht Schlagwerk unb Äewlcht, Selbst Morgengluck unb Hau»hahn brauch Ich nicht, ^Auch weder eine» stnedit, »och eine Äugb, > ^Dle mich allmorgentllch zu wecke» zagt Tenn einen Wecker hab ich nebenan, Ter e« weit besser, al« sie alle, to»»; tf« zupft mich nicht am Finger, nicht am Haar, vom Herzen au» weckt er mich tuunbtrbui. Ter klein« Wecker aber ist mein Kind, Irr weck! mich zuverlüfsig und geschwind. Ein Laut, ein Schrei, — f« ist e« mir genug: Weib Ütutt! er kennt den rechte» Mockenziig! Tann spring' ich hin zu ihm und seh' mit Lust Sein liebe« Lächeln nach der Muller Brust. Und trummer Wünsche wirb »ein Herz so bull, Wie e« am Morgen eben werben sott. Unb weckt er oft mich etwa« früher auch, AI« e» vordem gewesen mein Gebrauch, Ich bin gleichwohl ber Erste nicht empor: Die Mullersorge kam mir fiel« zuvor, Unb sollt' ich auch manchmal ber Srfte sei», Wie wäre diese« Opfer doch so klein! ßiitl Lamm erwacht der Hirt Im Dämmerlicht: Und Ich — ich sollte für mein Sind e« nicht? »„briet «eib«. Nach der Ernte. Da« harte Geschäft der ttrnle ist vorüber unb nach dem Drusch komme» fctr den Landwirt wieder mildere läge. ,Wa» nach dem Drusch aus der Tenne zusammengekehrt wirb,' sagt ber Haibdauer, .da« gehört ben Arme», so war'» schon bei meinem Urgroßvater Titte unb so soll e» auch sernerhin bleiben.* — Dle»mal füllt der lenne-Kehricht einer armen Witwe zu, die mit vielen Tanke»wor«en die anigedroschenen Hülsen de« Aetreide« In den allen Spreusack thut, wohl wissend, da» noch manch gute« Körnleln darin ver-borgen ist. Heul« gehl sie daran, die Spreu von den Körnern zu sondern. Vom Siebe herab laßt sie die Spreu zur Erbe fallen und leicht stiegt die bünne Hülle davon, während ba« schwere Körnchen zu Buben fällt. Welt über eine Metz» hat sie beim Haldbauer an Born und Weizen auf diese Weise erhalten und da sie die anderen Bauern auf gleiche Art beschenken, so reich« e« über die strenge Winterszeit au«, zu Brot für sie und ihre Kinder. 9 St Diiltcuberg. In der herrlichen, a» Ralurfchönhelten reichen Aai»grge»d liegt die Bezirk«amt»Itadt Mlltenberg. Der Ort zieht sich am Maln entlang und ha» zwei stattliche Kirchen, von den Bergen herab schauen zwei Schlösser und au« schöne» Parkanlagen hebl sich die alle, epheuumsponnene Burg, die, «lederholt zerstört, stet» aus« neue ausgebaut wurde. IJetzt Im Privatdesttz ) Die Stadt ist reich an alten Häufen, in sehr schöner Holzkonstruktion und der Marktplatz dadurch besonder« bemerkenswert. Da» schönste von allen Ist da» Gasthau» zum Riesen, da» seit dem zwölften Jahrhundert al» .Fürstenherberge* bekannt war. Bon der andern Malnseite schaut ber Engeitberg mit seinem Kloster herab, wo noch heute ein Mßnch den Ladetrunk In schäumendem Bier» kredenzt. Die Stadt ha« gegenwärtig nahezu 4UOO Einwohner und eine na«-haste Industrie, sowie wein- und Obstbau. E«i«e Gewisse,»frage. Prosessor r «während einer Vorlesung)i .Sa»»,, stoff Ist einer der unentbehillchsten Stoffe In der Welt; ohne Sauerstoff iVl-.( animalische» Leben, oder überhaupt Leben nicht denkbar. Merkwürdig«, würbe er erst im vorigen Jahrhundert entdeckt, und zwar —* — Stuben, .Ja, wa» haben den» die Menschen bi» dahin angesange», Herr Professor>-— Ile Beilage der .Allgemeinen Zeitung* vom 22. Januar I. I Ich„,d, folgende»: .Zu den ou»gezeichneten heutigen schwäbischen Schriftstellern Emil Sngelmann In Stuttgart, der, den Spuren seiner Landileule llhland »>> Wilhelm Hertz folgend, Dichtung und Sagentveit der deutschen Vorzeit neu d,. lebt und der Gegenwart, namentlich der deutschen Familie und Jugend, nahe bringt. Einen besonderen Schmuck verleihen seineu Reublchtungen üd«. die» stet« von Kvnstlerhonb au»gesührte Illustrationen. So hat er außer i„ Odyssee in vi'lverbreiteten und mehrfachen Auflagen Erneuerungen der altbdt-schen Heldenlieder gebracht, de« Rlbelungenlieb», ber Gubrun, de« Parzilai. tu Minnesinger (mit Meiobien», dann Germania» Sagendorn, drei Binde beardeitungen ber Neineren altdeutschen Sagenkreise, der Frlthtofflage u a m «sämtlich im Verlag von Reff, Stuttgart, erschienen». Seine neuesle Veröffentlichung Ist der .MSrchenwald für da« deutsche Hau«" (189Ö), eine LammU», der schönsten deutschen Märchen in Prosa und Versen. Er ha« hier solche «lu-fr au«gew»hlt, welche der Jugend von heutzutage noch nicht zur Kenntnl» gebrach, sind. Bekanntere, wie Tornrö»che», der groschprinz, sind in poetischem weioand gegeben, wodurch Abwechllung und ein Reiz der Form gedolen ist. Die Märch<» in gebundener Rede Nnd besonder» auch al» Begleltwort zu lebenden Bildern u gebrauchen, wie z. B. Dornröschen im Stuttgarter Hostheater und In Privu,-gesellschaften mit Erfolg lebende» Bildern z» Grunde gelegt wurde. So«d>» vollständig geworden sind die Rordland'ugen, «eiche den drillen Band von , Otstdqnmdiingnng Im Hochsommer kann flüssige Düngung de« Ctiit. bäume» dringend notwendig werden. Bei anhaltender Trockenheit fallen oft die Früchte massenhaft herunter, wa» man durch tüchtige» Begießen mit Jauche größlenteil» verhüte» könnte. Für derartige Aufmerksamkeit zeig» sich der Bau« In mehrfacher Hinsicht erkenntlich; die Früchte bleiben an den Bäumen, werd,» größer und saftiger, und der Sra»wuch» unter den Bäumen wird ein ganz ander«, Wriine ffrbftn zn trockne» und im Winter zu koche«. Zarte, grün« Erbsen werden a»»gefchoiet und In kochendem Wasser mit etwa» Zucker ieichi wallen lassen « frische Man wäscht die Itrdsen in reinem Wasser und quellt sie dann in solchem Wasser mit etwa» Salz 24 Stunden vor dem Gebrauche ein. Ta«ieivr Wasser bringt man alldann aus» Feuer, läßt die nötige Butter darin durchkochen unb thut die gequollenen Erbsen hinein. >T«r Cn>. Wie und wann soll man Schnittlauch schneiden? Mit einem scharf,u Messer, damit die Pflanzen nicht an ihren Wurzeln gelockert werden. Rlchi bei regnerischem, naßkaltem Wetter, weil da» in den Blätter- und Röhrc»-stummeln sich ansammelnde Regenwasser Fäulul» herbeiführen kann. n K K I I A Ü K I N N H A A A A A II B K K 0 G 1 L N N O O O O U K H U T T T T u «r x x A A B V O L N N P R R 8 U A D 0 K K K » II « L I. U N N R R S Tiamaulraisel. Ti« Vnchstad«» in v»rst«hend«r i>inur sind i > umzustelten, bah lolgenb« * N ftoeUanb. ») Cberamt»»» Im ratlrttemtKiglirti. Hagst»rette. «»> Stab» in Lachsen. 11> Etadl i» Frankreich. II) Muß in Zirel. 11) Runjonmr Stnb die nirter richtig gelimbe». so eraul'< bie lentrechte Wlttelrelhe bin Junten einer Crl-letirtft im isiirtt. Cberaint Obembotl. V. »lein Auslosung folgt in nächster Wunmer. Auflösungen aus voriger Nummcr: be» Loqngriph»: »aetofle«! be» Homonvm»: Schnitt. *11« «echt« »»eded« Bei tHreib im Zchatte» Mt st a ii ro n t flfl f»: »Sie, Kellner, da» Ist ja hier eine schreckliche Hitze I Könne» «>e mich nicht ein buche» an die frische I L'uit fetzen lassen?!* Kibatlivn tii'u livnst Psciflee. uOtutfi nnb li.Tt-.uogcgebcil tun »reiner * Oselflee in «tuligurL