Dienstag, den Zo. December 1L25. z a i b a ch. Eemäß de« eingelangten hohen Hofkanzltydeckete« ,om lo. Erh. HZ. l. M., Zahl 25,232, haben Se. t. l. Majestät mit a. h. Entschließung vsm i. l. M. g«ru> het. dem Joseph Heckmann, Chemiker aus Freyberg in Mähren, derzeit in Wien in der Wollzeile Nr-787 wohnhaft, auf die Erfindung, »einen rein durchsichtigen fetten Kopal- und Bernstein «Firniß, wie auch einen w«>ßgtlbl>ch ' durchsichtigen Leinöhlfirniß zu bereiten, wovon letzterer in sechs Stunden trocken, die weißest« Halbe nicht verändere, und zur Öhlmahler«y und zum Anstreichen zu gebrauchen sey, erstere» folgende Vor» züg, besitze: ,)daß der Kopal oder Bernstein durch «ine neue Maschine vor dem Verbrennen gesichert sey, und der Firniß die ursprüngliche Farbe der dazu verwende. ten Stoffe behalte; 2) daß man mit diesem Firnisse nach «iner neuen Anwendungs«rt. Gegenstände von der delikatesten, wie auch von ganz weißer Farbe, ohne Veränderung der Farbe acht bis zehn Mahl überziehen könne; 5) daß die überzogenen Gegenstände wi« hinter dem reinsten geschliffenen Glase erscheinen, und durch die ssmwirkungen der Luft, Nässe und stärksten Sonnenhitze keine Ritz« oder Sprünge bekomme; endlich 4) daß man mit dem gedachten Firnisse durch Anwendung eine« neuen Versahrungsart, ein weißlaciirte« und matt» geschliffenes, zu Miniatur. Gemählden, Kupferumdrü» äen u.s'w. geeignete« Elfenbein »Surrogat nach jede« beliebigen Form und Größe erzeugen könne;« «in fünf jähriges Privilegium, nach den Bestimmungen d«, a. h. 'Patents vom 8. Dec. l8»a, zu verleihen. V»m k. k. illyrischen Gudcrnium. saioach «rn »7. Nov«ml»«r »0,3. Gemäß des eingelangten hoh«n Hoflanzleydecretes tzom lo. ssrh. »3. l. M., Z. 55,207, haben Se. k. k. Majtstät mit a. h. Entschließung vom i. l.M. geruhet, dem Joseph Riedl, bürgert. Instrunitnten-Macher in Wien^in der Leopoldstadt Nr. 5Zo, unO dem Joseph Kail. Orchester-Mitglied >er k. k. Hofoper, auf der Wie. ten Nr. 226 wohnhaft, auf 5>e Erfindung »ewll «in. fachen unv dauerhasten Vorrichtung bey den Trompe« ten. und Horn.Instrumenten, welche im Wesentlichen darin bestehe: ,) daß man auf diesen Instrumenten, wie auf andern Blas»Instrumenten, alle diatonische» und chromatischen Töne hell und leicht, den Naturtönen g'eich, hervorbringen könne; ,) daß die Scale von zwey oder drey Trompeten, »dir Horn, Instrumenten in einem Instrumente vereinigt werden könne, mithin der Blasende die Naturtöne zweyer ganzen Tonarten ge» winne; 2) daß nur zwey Klappen nöthig seyen, uni> hiedurch de« Kavallerie«Trompeter eine Hand zur Len» kung des Pferdes ganz ununterbrochen frey behalte, auch nur Eine Trompete zu allen möglichen Musik» stücken bey sich zu haben brauche; H) daß jeder, der auf der Trompete oder dem Hörne Übung besitzt, die einfach« und leichte Behandlung der neuen Vorrichtung binnen wenigen Stunden lernen könne; 5) daß die vielen dumpfen Töne des Hornes in hellklingende Na. turtöne verwaxdelt seyen, der schnarrende Ton der Klappen. Trompete veredelt, bey der Posaun« ab«r das lange Ausziehen d«S Zuges erspart werde;" «in zehn. jährige« Privilegium, n»ch den Vtstimmungen d«e «. tz. Pattnts vom 3. December l8,o, zu verltihen Vsm k. k. illyrischen Gubtrnium. Laid«ch, »«» «7. November »8,3. Gemäß de« eingelangten hohen H»fkanll«ydecretn der Zufuhr des Heues »on den Vergwiesen, des Hol» zes, der Streu u. dergl. gehindert; dieser fänßt an, den Mangelan Holz zu empfinden, besonders, da die großen Überschwemmungen im vergangenen Herbste so »ieles vorbereitetes Holz verführt haben. Pnsielthal sehnt sich daher n»ch einer baldigen Schlittenbahn. Päpstliche Staaten. Ferner enthält obgenanntes Blatt aus Rom vom »2 D.ccmber Folgende»: »Se. Heiligkeit haben mit Staatsftcretariats « Billete MonNgn. Camillo Nanuzz, zum Vice-Legaten in Ferrara ernannt. — Der berühmte spanisch« Reisende, D. Emanuel Perez d« la Verga. bitter des heiligen Grabes, ist in Rom angekommen. Nachdem e« Europa und Amerika durchreis't hatte, b«, suchte er auch Asien und Afrika. — Ein Ungenannter dat zur Errichtung eines Denkmahls für d«n verewigten Papst PiuS VII. di« Summe v»n »o.oao Scudi in einer öffentlichenBank zu Nlom niedergelegt, und die Leitung des Geschäfts dem Cardinal Consalri, die Ausführung des Monuments dcm N-tter Thorwaldsen übertragen. Königreich beyder Si cilien. Aus Neapel »om ö. Dec. mSe?gent, Mmichini mit Nah» men ; di« Militär.Commission hat ihn und einen Huth» lMacher, Espostto. zum Galgen, di« andern zur Kerker» strafe verurtheilt- Minichini erlitt am 5. d. dit TodeS« strafe, Esposito wurde der königlichen Gnade empfahlen, »eil e» in deren AnHoffnung die wichtigsten Gestand» niss« g«macht hatte. Palermo, den I' Dec. Man verspürt hier noch die Folgen des Erdbebens vom 5. März. Heute früh stürzte das Nathhaus, eines der schönsten Gebäude der Stadt, ein; glücklicher Weise wurde Niemand beschädigt. Frankreich. Del Municipalrath von Toulouse hat in seiner Sitzung vom 1. d. M., zu Ehren des Herzogs von An» gouleme und der französischen Armee, ein Denkmahl votin. E< soll auf dem Platze errichtet werden, der nach Tr. königl. Hoheit denannt ist. Aus B«yonne wird unt««m 4. December g«meloet: ,Vom »- dlS zum 2o. Nov. sind 56i Officler« , 9482 Soldaten und 42i5 Pferde over Maulthiere aus Spa» nien durch unsre Stadt gezogen; gegenwärtig langt das Fuhrwesen an; diesem wird das zweyte Corps fol, gen, und von lehterm sollen lo.ooo Mann im Depar» tement cantonniren. General Guilleminot ist noch nicht ang«kommen>" Man liest im Moniteur ein ausführliches Pro, gramm übel die übrigen Fcyerlichkeiten und Freuden« feste, welche wegen der Rückkehr des Herzogs von An» gouleme von Seiten der Pariser Municipalität Statt haben werden. Außer den Darstellungen im Theater für die in Paris befindlichen Truppen sollen nähmlich diesel. den in den Casernen gespcis't werden. Ferner wird auf dem Nathhause ein großes Gastmahl nebst Vall gegeben. Die königlichen Prinzen und Prinzessinnen werden die« sem Feste beywohnen. Außerdem ist für das Publicum ein freyer Eintritt in die Schauspielhäuser, so wie Aus« theilungen von Wein und Lebensmitteln in den ellsäi, schen Feldern. Auf mehreren öffentlichen Platzen wird auZ Vruunen Wein fließen. An der Barriere de l'Etoile wild ein Feuerwerk abgebrannt u. s. w. Für die Damen und Lastträger der Halle werden ebenfalls Välle und Gastgelage angeordnet. Auf dem Rathhause werden die Stabsofficiere der spanischen Armee, des Seewesens und der Parise« Besatzung gespeis't. An die Armen wird Unterstützung ausgetheilt^ ^9 Del Moniteur enthält Folgendes aus Nio de Janeiro »om 2ä. August: »Die französische Corvette, Ie Nhone ist hier angelangt. Der Kaiser, welchem der Fregattenkapitän Gidoin , der diescg Schiff commandirt, vorgestellt wurde, bat ihn aufgenommen, wie er all« Franzosen aufzunehmen pflegt, nähmlich mit Wohlwollen und Auszeichnung." Am ii« Dec. wurde der (in unserm Dlatte vom 53. d. M. erwähnte) Prozeß gegen die Witwe Le» couffe und ihren Sohn vor d rede. — Sie erklärte, mit ihrer Händcarbeit die liegen 20 Sous täglich verdient zu haben. Ihre Sache habe sie für chren Sohn verseht, auch behauptet sie» diesem niemahl» gesagt zu haben, daß die Witwe Ierome im Besitz von Geld sey. Sie läugnete alle fernerweitigen Beschuldigungen ihres Sohnes. „Ich schwöre zu Gott — sagte sic—,daß Alles das nicht so ist'. (Bewegung unter den Zuhörern.) Mein Sohn würde diesen Mord nicht begangen haben, wäre er nicht betrunkenloder närrisch gewesen." — In der Sitzung vom 12. nahm man wahr, daß die Zahl der Zuschauer bedeutend abgenommen hatte» Das Empörende, das in diesen wechselseitigen und zum Glück beyspiellosen Anklagen einer Mutter gegen ihren Sohn, und eines Sohnes gegen seine Mutter liegt, scheint den größten Theil der Neugierigen fern zu halte«, die sich zu der vorhergehendenSchung eingefunden hatten. S p « « i « n. Dil König von Spanien hat dem General» kieute, nant Grafen 0« Larochejaqnejein zu Belohnung seines tapfern Benehmens in den glänzenden Affaire« bey Corunna und Naval «Moral, das Großkreuh d«A St. Ferdinand » Ordens übersandt. Der General Baron von Fern ig ist zum franzö« fischen Gouverneur von Barcelona ernannt worden. Diese« wichtige Platz, sagt die Etoil«, an Vevölke« rnng der zweyte in Spanien, konnte keinen bessern Händen als denen diese« wackern Generals anvertraut werden, der sich bey dem Angriff auf Pamplona her« vorgcthan hat, und dabey verwundet worden ist. Er wa« es auch, welcher gemeinschaftlich mit dem General Ricard die Capilulation von San Sebastian unter» zeichnet hat. Osm anisches Neich. Der öster«. Beobachter vom »2. d. meldet nach Berichten aus Constantinopel vom 25. »Nov., folgende Data: »Seitdem an de« bevorstehenden, nur durch «inen vorübergehenden Unfall bisher verzögerten Ankunft de« kaiscrl russischen EtaterathiS Minciacky, und an d,l nahen Beendigung der zwischen Nußland und der Pf ^? bisher bestandenen Differenzen nicht mehr gezweifelt wird, sind die Gemüthe« über di« auswärtigen Verhält» niss« vollkommen beruhigt. In den neuerlich Statt ge, 4?c> fundenen zahlreichen Rathsversammlunger. bat man sich daher auch fast ausschließend mit den innern Angelegen« heite» des Reiches, und besonders mit den Mitteln, der Zerrüttung des Finanzsystems abzuhelfen beschäftigt. Man erwartet die Ernennung einer außerordent» Kchen Commission von drey bedeutenden Männern, welcher die Leitunz aller Zweige der innern Admini» stration für «ine Zeit lang übertragen werden soll'). Die früher mit Gewißheit angekündigte Zurückbe» rufung des ehemahligen Pforten «Dolmetsch Argilo» poulo hat higher nicht Statt gefunden, und scheint durch einen ode« den andern geheimen Einfluß vor der Hand rückgängig gemacht zu seyn. Man betrachtet sie indessen nur als aufgeschoben. Der Kapudan »Pascha ist mit dem größten Theil seiner Flotte nach den Dardanellen zurückgekehrt, und die der Ausbesserung am meisten bedürftigen Schiffe liegen bereits im Hafen. Eine Dwision unter den Ve« fehlen des Neala « Bey soll wählend dez Winters in Vereinigung mit den ägyptischen und algierischen Es» cadern im Archipel verbleiben, eine Maßregel, die sonst me St«tt gefunden hat. — Der dießjährige Seefeld« zuq hat keine größer« Resultate geliefert, als der vor« iälm>mmung der Vewohne» von Albanien und Alkarnien, nicht ohne Gewicht seyn. Fremden-Anzeige. Angekommen denig. December. Herr Nektarios, griech. Archimandrit, v. Wien n. Jerusalem über Triest. — D'e Herren Athanas Baly, türk. Kaufm.; Franz Fidav. Privat., u. Anton Enze»: dorfer, Handelsmann, alle drey v- Wien n. Trieft. Den »o. Herr Caspar Kavra. Handelsm., v. Trieft n. Gräh. - Den 2i. Herr Jacob Mantovani, Advocat, v. V<» nedig nach Wien. Den 22. Herr v. Koudriasssly, russ. k. Colleg. Rath u.Gesandtsch. Secr. am k. östr. Hofe in Wien, als Cou» rier, v. Florenz «. Wien. — Die Herren Theod. Vasil Guny; Sterio Bozzo; Johann Brahan, und Tl'iodor Eustach Lakima, türk. Handel«l.. alle v. Wien n. Triest. Den 23. Herr David Major mit Vrudtr Jacob, jüd Handelsleute, v. Trieft n. Wien. — Hr. Adolph Man. ninger, Handl. Agent, v. Triest n. Grätz. — Hr. Ich. Homann, Handl. Agent, v. Triest. Den »4. Frau Fortunata v. Mariclch» k. k. ^rcXcom. Gattinn, v. Wien n. Triest. — Herr Joh. Vapt. D>em, Handelsmann, von Triest. Den 25. Frau Alexandra Gräfinn v. Niemerycz, v-Venedig n.Wien.— He. Joh. August'ch. Kreisphystker, v. Cattaro n.Agram.— Hr. Carl Enslen, Professor der Mechanik, mit Gattinn und Sohn. v. Wien n. Trieft. Adgereis't den 2». Decemb«?. Herr Iqnaz Zumpe, Handelsm., nach Gör;. Den 25. Herr Joseph Frenedorf, k- k. Vanc. Hsses« sor, nach Trieft. Wechselkurs. Am 24. December war zuWiender Mitt,Iprei< d„ StHatssckuldverschreibunqen zu 5 pCt. m CM. 6« ,/« ; Darleh. mit Verl.v. I. ,82a, für loo fi. in C.M.-----; detto detto v.J. 1821, für 2oo fl.inCM. lc>62/8; Wiener Stadt-Banco-Obl. zu«,/2pCl.inCM. 291/4; Curs aufAugsburg, für 100 Guld. Courr., Gulden ' 98 ^4 Vr. Ufo. — Conv. Münze pCt. 2^9?/^. Nank.Actien pr- Stück 93SZ/5 in CM. Ignaz Alevll Edl. v. Kleinm^r. Verleger und Redacteur.