Theologische Verantwortlicher Redakteur: IIr. Johann Chrys. Pogazhar. ,M. 5. ^ Samstag den iS. Februar Emanzipation der Inden. Schluß. I. 2. Wollte matt sich jedoch von dem christlichen auf einen ganz indifferenten jedoch nicht jüdischen Standpunkt versetzen , so werden auch von einem solchen Standpunkte aus die Erörterungen über die Frage: «Ob die Juden für die politische Gleichstellung mit den nicht-jüdischen Staatsbürgern mündig erklärt werden können« zu dem nämlichen Resultate führen. Diesen Erörterungen mag wieder der Talmnd — die Grundvcrsassnng des Judenthums — einzig und allein zum Leitfaden dienen, und wir werden ans diesem vor allem den antisozialen Hochmnth der Inden, und dann die Folgen und Aeiisicrunge» desselben kennen lernen. — Nach dem Verfasser des Jalknk Reonbeni dürfen eigentlich die Inden allein »Menschen« genannt werden. Und warum? Weil nur ihre Seelen vom ersten Menschen herstammen, dagegen die Seelen der Akknm d. i. der Nicht-Inden vom unreinen Geiste abstammen, »daher sie Thieregenannt werden müssen, uud eigentlich nur S 6, weine sind.« a) Die Talmudisteu behaupten ferner, Abel sei der legitime Sohn Adams und der Eva, Kain aber der Bastard der Eva und deö Teufels, aus dessen "»erlaubtem Umgänge mit derselben, bj Woraus sie den Schluß ziehe», sie (dieJuden) allein stammen in gerader Linie von Adam, Abel, Abraham rc. ab; die übrigen Volker und ganz besonders die Christen aber leiten ihren Ursprung von Kain, Esan und Jestts ab. c) In gleichem Sinne deuten die Talmndisten die Stelle Ezechiels 34, 31. — Ezechiel entwickelt in diesem Hanptstück das Gericht Gottes wider die schlechten Hirten uud die Heerden, deutet auf einen besseren Hirten (David) hin und somit ans eine bessere Gestaltung der Heerde und schließt v. 31.: »Ihr seid meine Heerde, die Heerde meiner Weide, Menschen seid ihr« d.h. nach biblischem Sprachgebrauch und »ach dem Kontert: ans euch selbst nichts vermögend, schwach.« Und wie deutet diese Stelle der Talmud? t$v lehrt daß die Juden allein Menschen sind, das Ge- *0 l'iivaslia Bcrcsliitl) fol. 10, cot. o, ) Jalkut Cliadash fol. 3. coi. 3, unter dem Titel »Adam«, "uxtoi'fii Lexicon Chald. Talmudicurn, unter dem Titel »Adam«. gentheil aber von den Nicht-Juden gelte. Im Vergleiche mit diesen sind die Inden wenigstens eben so viele Kö-nigssöhne ilj und ein Nicht-Jude, welcher einen Inden mißhandelt, mißhandelt Gott selbst, e) und weil er sich des crimen laesae majestatis schuldig macht, verdient er deu Tod. f) Daß das Judenthum cs bei solchen wegwerfenden nnd hochmüthigen Aeußerungen nicht bewenden lasse, sondern daß dieselben in einem förmlichen Hasse gegen alle Nicht-Inden tbrett entsprechenden Ausdruck finden, leuchtet von selbst ein; der Talmnd jedoch prägt solchen Haß seinen Bekenner» ausdrücklich ein. Auf die Frage: »Woher der Haß der Juden gegen Nicht-Juden?« findet sich im Talmud die Antwort: Von Sinai; denn Sinai bezeichnet einen Berg, von wo der Haß (Siua) gegen die Völker der Erde herabgekommen ist. — Nach der allgemeinen Regel des Choshem Hamisliphat ist überall, wo Moses sagt: »Dein Genosse« mir von den Inden und nicht von den Götzendienern oder Nicht-Juden die Rede, li) Daher ei« Jude mit gutem Gewissen einem Nicht-Inden schaden kann, denn es steht geschrieben: »Unterdrücke deinen Genossen nicht.« (Die Nicht-Juden also wohl!) — Sind aber alle Nicht-Juden ohne Ausnahme für die Juden ein Gegenstand des bittersten Hasses, so vorzüglich die Muhamedaner und die Christen. Dieß folgt auS der Bemerkung Eliefers, welcher iu seinem 48. Kapitel sagt: Gott, welcher die Egyptier mir mit einem einzigen Finger geschlagen hat, wird die Söhne Esau's (Christen) uud Jsmaels (Mnhainedaner) mit seiner ganzen Hand aus-reuten, den die ersten sind die Feinde seines Volkes und die letztem seine eigenen Feinde, i) Und wenn ein Mensch einen Juden verfolgt, so soll er sich eher in einen Tempel der Götzendiener als in einen Tempel der Saddttzäer (Christen) flüchten. — Sehr bezeichnend sind in dieser Hinsicht die Namen, welche im Talmnd den Christen bleibend beigelegt werden. d) Tractat Schaccath 07, 1. n. 128. 1. — c) Sanhedrin 58, 2. f) Sanhedrin 58. ^ g) Traot, Shaliliath fol. 89. col. 1.; h) Nr. 95, §. 1, in notis Amsterdamer Ausgabe des Talmud. i) Vergl. Yalkut Shiruconi Mich. l’ol. 82, col. 1, N. 553. Außer dem den Jude» höchst verächtlichen Namen „Notzcrim“ d. i. Anhänger des Nazareners sind besonders folgende beachtenswerth: a.) Eb omiter, Söhne Edoms oder Esans, womit angedeutet werden soll, daß der Haß zwischen Juden und Christen so tief eingewurzelt ist, als der Haß zwischen Jakob und Esan; und daß, wie Isaak Abarbenel in seinem Commentar z» Jesaias *) bemerkt, die Seele Esaus durch eine Metempsyhose in den Leib Jesu Notzeri übergangen ist. (Bekanntlich bekennen sich die Talmndi-sten, wie ihre Väter, die Pharisäer, zur lichte von der Seelenwanderung.) >1.) Gojim und Akk um d. H. Götzendiener, wie bereits erwähnt worden ist. c.) Knthäer und Sadducäer. Kuthäer hießen vor CH. die heidnischen Völker Asiens, welche nach Weg-führung der 10 Stämme ins assyrische Evil im vormaligen Königreiche Israel sich niederließen, und mit den noch zurückgeblicbeneu Israeliten vermischt unter dem Namen »Samariter« Vorkommen. Sadducäer aber waren eine jüdische Sekte, welche die Pharisäer tödtlich haßte». Aus dem bis nun Auseinandergesetzten sind die gehässigen Tendenzen des Judenthums leicht zu erkenne», ohne daß weitläufigere Belege dafür angeführt zu werden brauchten. Es bleibt nur noch zu zeigen übrig, ob und wie sich diese Tendenzen im Leben zu äußern pflege». Zu weit würde es führen, die Geschichte dafür spreche» z» lasse», es genüge uns z» sehe», i» wieserne die werkthätige Aenßernng dieses Hasses aus dem Talmnd selbst ihre Lebenskraft schöpft. , In dem Piste Josephoth (zusätzliche Bestimmungen des Tractates „Avoila Zara“ **) findet man folgende die Nicht-Inden betreffenden Worte: »Es ist durchaus unerlaubt, ihnen (den Nicht-Juden) zu leihen ohne Wucher«. Den Grund dazn spricht der schon bekannte Maimonidcs in seinem J. Chazaka (einem Ansznge des Talmud) aus mit den Worten: »Man entlehnt von einem Kttthäer und einem bei uns wohnenden Fenidling, u»d man leihet ihnen auf Wucher, dem, eS steht geschrieben: (5. M. 23, 20.) »»Du sollst keinen Wucher nehmen von deinem Bruder;«« dieses ist also, folgert Maimonidcs, verboten in Absicht auf dritten Bruder, »icht so aber i» Absicht auf die übrigen Menschen.« ***) Ja Maimonidcs geht noch weiter, und stellt den Wucher gegen Nicht-Inden geradezu als Gebot auf.****) Und noch heutigen Tages wenn am Pfingstfeste znr Feier der Gesetzgebung der Auszug der Gebote vorgelesen wird, findet mau die Worte: »Es ist geboten, daß man den. Fremden (Nicht-Juden), wen» er eine Anleihe zu machen genöthigt ist, nur auf Wucher leihe; nicht statt finden jedoch darf dieses in Absicht ans einen Juden. — So wie der Wucher *) Fol. 54, col. 1 3 U. 4. — ««) 77, 1. Nr. 1. — »»«) I'. 4. M. 172. col. 4. C. 5. Nr. 1. ***•) Scphcr lyiitzwotii foi. 73. col. 4. unter dem Titel: Mitz- woth As6. wird auch die Betrügerei von dem Talmud in Schlitz genommen, welcher zum Betrüge durch folgendes Sophis-ma anfmuntert: »Ist es einem ehrlichen Menschen erlaubt als Betrüger zu handeln?« Antwort: »Ohne Zweifel; denn mit dem Uttfchuldige» sollst du unschuldig sein, mit der Verkehrtheit sollst du de» Verkehrten bekämpfen«.*) Der Talmud leitet sogar den Juden dahin, daß er die Macht des Betruges und der List selbst auf sei» Ver hältuiß zu Gott dem Allerhöchsten ausdehnen kann. Da es nämlich verboten ist, an einem Sabathe einen Leichnam fvrtznschaffen, nicht aber, Brod von einem Orte zum anderen zu tragen, schreibt der Talmud den Juden, im -Traktate Schabbath vor, »Brod auf den Leichnam zu legen, und unter dem Vorwande, das erste wieder abzunehmen, den zweiten geschickt auf dem Boden fortzuschleppen.« Meisterstücke dieser Art liefert der Tractat Schabbath mehrere (30, 31 117 it. ct.) — In der Bibel (5. Mos. 24, 14.) heißt es: *DU sollst dein dürftigen und armen Bruder seinen Lohn nicht versagen.« Der Talmnd folgert hieraus, daß man in Absicht auf die Ändern das Gegentheil thnn könne. Diese Ander» (Nicht-Jude») können bis ans den Diebstahl gedrückt werde». Es ist erlaubt, heißt es, einen Nicht-Inden zu bestehlen, den» die Worte der Bibel laute»: „Non opprimes socium tuum“ (3. Mos. 19, 13.) Die Bibel sagt also: socium tu um und nicht Goi, beim der Goi ist nicht dein Genosse«. **) Der Talmndistische Jude darf mich seinem Gesetze zu Folge einen Nicht-Ju-den nicht aus der Lebensgefahr erretten, denn einen G ö tze n di e n e r < N ich t-J n d en) vom Tode erretten, hieße die Zahl derselben vermehre». ***) Zn», Schluße dieser Abhandlung möge» »och die Vorschriften beigefügt werden, welche, von Maimonidcs und dem Verfasser der Turin! zusamineiigezogen, in Absicht auf das Lcbeu des Mitmenschen zu beobachten sind: a.) »Es ist den Juden verboten, die Nicht-Juden positiv zu tödten, ober in eine Grube zu werfen.« Warum? »Weil sie sich „icht im Kriege mit ihnen be-finben.« ****) b.) Was aber die Apostaten oder die israelitische» Epikliräer (daS waren Sadducäer, mithin Heut zu Tage Christen) betrifft; so darf man diese allerdings ausreu-teu, weil sie die Juden betrüben, und vom Wege Gottes ablenken. v.) Wenn sich aber die Jude,, wieder im Besitze der Macht befinden werden, die sie einst besessen und wenn der Messias gekommen sein wird, so soll man alle Nicht-Jude» zur Beobachtung der Nvachische» Gebote zwingen, und alle jeue tobten, welche bereit sich weigern, s) *) Buva Butlira I. 33, !• — llava Mclzla 111, 2, cf. CI , 1 in Josephoth. — ***) Avoila Zara 20. in Joscphot. — ****) Ja. 1. C. 10. §. 1. llilshoth Akkum, To v. Vorc DdahNro. 158. t) Jad Chazaka I*. IV. c. 8. n. 10. Nach der Ansicht des Maimonibes soll dieser Befehl von Moses selbst, nnd zwar ans ausdrückliches Geheiß Gottes ertheilt worden sein; daher sich sehr leicht die Prognose stellen läßt, welches Loos die Nicht-Inden erfahren würden, wenn sie je das Unglück treffen sollte, unter die Herrschaft der Juden zu gerathen. Diese wenigen luer auscinandcrgclegtcn, ans der Verfassungsurkuildc des Volkes selbst geschöpften Grund-züge des Jndenthums und seines innersten Wesens lassen uns die ganze sittlich-sociale Welt- und Lebensausäian-uug der Juden klar erkeiiueu. Mit Rücksicht auf diese musst'» wir nicht nur iu unser»! sondern im Namen aller nicht-jüdischen Völker den Inden jene Mündigkeit abspre-chen, kraft welcher sic auf die Aufnahme in unser» politischen Verband Anspruch machen könnten. Solche An-sprüche werden nur dann eiu entsprechendes Echo finden können, wenn das Judenthum von der tiefen Stufe der sittlich-sociale» Bildung, ans welcher wir es finde», sich heransgernngen haben wird, wenn es vo» feine» jeder Societat verderbliche» Prinzipien abläßt, wenn es — Jn-denthum zn seht aufhört. Widrigenfalls wird nach wie vor nicht nur der Christ sondern »och vielmehr der Mo-hamcdaner, wie der Fetischanbether, der Brahmane und und Buddhist, mit einem unbczwiuglichcn Horror vo» den Inden sich abwenden, uud bleiben diese eine Zielscheibe des Spottes für alle Völker, bis sie gläubig zn demjenigen aufblicken, den sie durchstochen haben. (3oh. 19, 37.) II. Doch, so könnte Jemand sagen, eben in der schroffen politischen Stellung, welche die Jude» ander» Völkern gegenüber einnehmen, mag, wen» auch nicht der Grund so doch eine vorzügliche Nahrung jener gehässigen Tendenzen liegen; vielleicht würde der emanzipirte Jude zn einer hohem soziale» Bildung sich erheben, sein Herz edlem humaner» Empfindungen auffchließen, und ans reiner Dankbarkeit ein um so treuerer Staatsbürger werden. — Weil» man das Wesen des heutigen Jndenthnms, wie es im Talmud ausgeprägt ist, gehörig gewürdiget hat, so wird »m» sich in dieser Beziehung nicht leicht sanguinischen Hoffnungen überlassen. Ganz gewiß aber wird man durch die Erfahrung belehrt »verdat, daß solche Erwartungen eitel sind, so sehr sie sich auch dem humanen Sinne der europäische» Menschheit empfehlen mögen. Es möge hier genügen auf eine einzige und dazu sehr junge Thatsache hinzu-weiseu — ans die Emanzipation der Inden in Frankreich im Jahre 1791. Bereits findet sich dort die zweite, zum Theil die dritte Generation im Vollgenuß bürgerlicher Rechte, uud was sind die Wirkungen davon? Hat sich mit der Aeit-derung der politischen Stellung der Juden auch ihre Ge-si»»u»g gegen die nicht-jüdischen Mitbürger geändert? Sind sie gegen diese offener, zutraulicher, rücksichtsvoller? Haben sie ihre Gebrechen im sozialen Umgänge, im Handel und Wandel abgelegt? Unpartheische Beobachtungen, welche in diesem Pnnctc durch eine Reihe von Jahren gemacht worden sind, lassen leider für eine bejahende Antwort keinen Raum. Zum Beweise diene Elsaß, wo im Verhältniß zu ander» Provinze» Frankreichs die meisten Jude» attsäßtg sind nnd eine kompakte Masse bilde», daher die Wirkungen der politischen Gleichstellung sich hier am sichersten erkennen lassen müßten. Wie aber diese sich hier gestellt haben, möge ans einer Rede Döllingers am bayerischen Landtage 1847 ersehen werden, worin dieser Gelehrte mit Beziehung auf unzweifelhafte, größten-theils aus den Archiven des Colmarer Gerichtshofes geschöpfte, vom Pariser Advokaten Halle; mitgetheilte Aufschlüsse folgendermaßen hierüber sich vernehmen läßt: »Es tritt uns gleich die merkwürdige Thatsache entgegen, daß in einem Lande, wie Frankreich, wo bei der allgemeinen den Franzose» cigenthümlichen Liebe zum Grundbesitz der Boden fast in Parzellen zerbröckelt ist, die Inden allein noch bis zum heutigen Tage ohne alles Grundeigenthnm sind; nnd dieß in einem Lande, wo gerade seit der ihnen gewährten Gleichstellung wohl über die Hälfte des gesammten Grund und Bodens aus den Händen der ursprünglichen Eigenthürner in fremde über-gegangen ist, und ein großer Theil der Besitzer bereits 3 nnd 4 mal gewechselt hat, wo also auch dem Israeliten, dem cs sicher nicht an Mitteln zum Ankauf sogenannter Nationalgüter mangelte, eine in der Geschichte fast beispiellose Leichtigkeit des Erwerbes dargeboten war. Wohl ist in Elsaß bereits der größte Theil des Gmndcigenthums in die Hände der Inden gekommen, aber eö ist nur durch diese Hände hindurchgegangen, sic haben nichts davon für sich behalten, denn auch dort wie anderwärts, sind die Inden die thätigsteu Agenten und Beförderer der Güterzertrümmernng, sie kaufen die Güter nur, tun sie in den kleinsten Parzellen zerstückelt an die Bauern zu verkaufen. Vergeblich erließ das jüdische Ceutratconsisto-rium'zu Paris tut Jahre 1818 Cirkularschrcibeu ait die Konsistorien uud Gemeinden mit der Aufforderung, die Juden sollten sich doch dem Ackerbaue und den Gewerben widmen. Der gute Rath ist wenigstens von der Masse der Elsäßischen Inden nicht befolgt worden, so wenig als die frühere Aufforderung dcs Sanhcdrinü im Jahre 1807: »die Juden sollten doch Grundeigenthum erwerben, um damit anhänglicher an das Vaterland zn werden, und jenen Beschäftigungen zn entsagen, welche die Menschen in den Augen ihrer Mitbürger verächtlich machen«. »In dieser Beziehung ist also in der Lage der Elsäs-sischett Juden keine Veränderung seit ihrer Emanzipation eingetreten, aber vielleicht in anderen Verhältnissen? vielleicht sind sie seitdem von ihren christlichen Mitbürgern weniger schroff geschieden? im Gcld-»nd Handelsverkehre mit ihnen schonender gewesen? Leider ist auch dieses nicht der Fall! Zwar hatte die jüdische Notabeln - Versammlung von Jahre 1806 und der Sanhedri» vom I. 1807 erklärt, »das Aussangen und Zugruitberichten der Christen beruhe ans Lehre» und * Grundsätzen, welche durch die bürgerliche Gleichstellung der letzter» als abrogirt betrachtet werden müßten;« aber die Praris wenigstens ist die alte geblieben, und die Juden sind auch iit dieser Beziehung noch im Jahre 1846 was sie 1789 waren. Das gauze Elsaß leidet an dem freßenden Hebel des Wuchers. Mehr als fünf Sechstel aller Vcrurtheilungen wegen Wuchers fallen dort auf die Juden, die sich zur christlichen Bevölkerung wie 2 zu 24 verhalten. Napoleon hatte schon im Jahre 1808 zum Schutze der Christen das despotische Mittel ergriffen von 70 Millionen Frauken Schuldforde-rungen der Jude» in Elsaß 60 Millionen zu annuliren, weil sie den in seinem Dekrete geforderten Beweis, daß nämlich von ihnen der volle Betrag dafür bezahlt worden, nicht beizulegen vermochten. Gleichwohl belaufen sich auch jetzt wieder dieSchuldforderungen der Inden in dieser Provinz nach angestellter Berechnung auf 70 Millionen Franken. Bereits ist ihnen mehr als die Hälfte der Erbgüter des Landes hypothekarisch verpfändet, und so ziemlich dieselben Mittel und Künste, deren Wirkung in Bayern wir nur allzuwohl kennen, dienen ihnen auch dort um mittelst einer im Anfang kleiner und unbedeutender Schuld den Landmann zuletzt in völligen Rnin zu verstricken.« Ohne auf andere hieher einschlägige Thatsachen näher einzugehen, ist die eben angezogeue vollkommen genügend, um die praktische Seite jener Theorien in unverhüllter Klarheit darzustellen, welche sich aus dem Glaubens- und Sitten-Codex des israelitischen Volkes entwickeln lassen. Bei solchen Erscheinungen, welche im Geiste und Herzen des Judeuthums selbst wurzeln, können wir nicht umhin, dasselbe als einen am Lebeusmarke der Menschheit nothwendig fressenden Krebs zu bezeichnen. Ich sage »nothwendig«; denn die berührten sittlichsozialen Gebrechen der Inden sind nicht rein äußerlicher Natur und hasten nicht bloß auf der Oberfläche wandelbarer bürgerlicher Verhältnisse; sonderen sie sind eine unter allen Verhältnissen immer gleich anftretende Erscheinung, setzen daher auch einen immer gleichen unwandelbaren Grund voraus, welchen wir im Herzen des Ju-deuthnmö, in seiner ganzen sittlich-sozialen Welt- und Lebensanschauung, in seiner Verfassungsurkunde — im Talmud — gefunden baben. Mag auch der Jndiffereu-tismus unserer Tage unter dem Banner der Freiheit und Gleichheit seine Augen vor der Geschichte des Tages und der Menschheit gänzlich verschließe»; — mag auch der Autichristianismus der Gegenwart mit noch so großer Anstrengung das Materiale zum Baue des Tempels zu Jerusalem herbeischaffen, Jenem zum Trotze, der gesagt hat»es wird kein Stein ans dem ändern bleiben:« so halten wir ihm mit unerschütterlicher Zuversicht der Ueber-zeuguug die Worte entgegen: »Himmel und Erde werden vergehen, seine Worte werden nicht vergehen.« Die Jude» müssen Juden zu sein aufhören, und dadurch für de» Verband mit ändern Völkern mündig gemacht werden, — sie müssen sich selbst emanzipiren — dann erst können sic auf Enianizipation Anspruch machen, dann erst könne» sie der Theilnabme an allen Rechten der Staatsbürger würdig erklärt werden. Man erwarte auch nicht in der bürgerlichen Gleichstellung das Universalmittel zur Hebung ihrer moralischen und sozialen Gebrechen, und jeder, welcher in wohlmeinender Absicht in diesem Wahne besangen wäre, muß sich nach allem Vorhergehenden ganz in der nämlichen Lage sehen, wie jener einfältige Bauer, an welchen Horaz anspielt: „Rustieus exspectat, ,Iu»> deflüat amnis, at illc labitur et labetur in ornne volubilis aevimi.“ L. W. Bischofswahl — Himmelszeichen. Brünn, 22. Jänner. Die »Adresse des Episkopats der küstenländisch - krainischen Kirclienprovinz an den hohen Reichstag in Kremsier« war ein sehr werthes Nenjahrsge-schcnk. Sie hat Freude nach allen Seiten hin verbreitet, nach denen ich sie aussenden konnte. Möchte Gott nur noch es ermöglichen, daß auch eine Conserenz der gesamm-ten österreichischen Bischöfe, wie die der deutschen zu Würzburg zn Stande käme! Gar viele Dinge bedürfen einer gemeinsamen Berathung; gar vieles Gute wird kümmerlich gedeihen, wenn es bloß in vereinzelten Diöeesen versucht wird; gar viele Uebelstande werden nur dann wirksam abgestellt werden; wenn mit gemeinsamen Maßregeln gegen sie eingeschritten wird. Unter diese Uebelstande rechnet der Artikel: »die Petition der Bnkowiner« in in»». 3 der Brunner'schen Kirchenzeitnng vom heurigen Jahre auch die bisherige Besetzuugsweisc der Bisthümer in Oesterreich. Er meint: »Sollte nicht gleichfalls: freie Bischofswahl! daS Feldgeschrei des niederösterreichischen Clerns und deS gesammten österreichischen Volkes sein?« und motivirt seinen Antrag mit, wie die Redaction selbst beifügt, »etwas herben Bemerkungen«. — Abgesehen von diese» wirklich mehr als »herben« Bemerkungen, welche die Geneig-heit unserer Bischöfe, ihren Cletuszur Berathnng dessen was uoth thut, lim sich zn versammeln, kaum fördern dürften, möchte ick bedauern, daß hier ein Weg vorgeschlagen wird, der dem der Wühler auf politischem Gebiete gar so ähnlich sieht. Das Ernennungsrecht für erledigte bischöfliche Stühle habe» die katholische» Regierungen auf dem Wege der Verhandlung mit der obersten Kirchengewalt durch Verträge erlangt, und dasselbe kann daher durch das Feldgeschrei des uiederösterreichischeu Clerus ja deö gesammten österreichischen Volkes nicht hinwegge-redet, sondern könnte nur von den Regierungen frei re-siguirt, oder in Folge erwiesenen Mißbrauchs von der Kirche zurückgenommen werden. Daraus aber würde noch nicht folgen, daß Clerns imb Volk nunmehr die freie Bischofswahl durch sich ««sprechen könnten; denn das Recht, das sie Hierinfalls früher übten, kam ihnen nicht nothwendig zu, sondern war ihnen von der Kirche ein-germtmt worden, die dasselbe eben so unbedingt wieder znrücknehmen oder modificireu könnte, als sie es frei und ungezwungen zugestanden hatte. Wenn der Verfasser des Artikels in der Wiener Kirchenzeitung die Citate der Bn-kowiner Petition (Clcin. lt. cp. 1. Cypr. cp. 68.) näher eingesehen hätte, würde er Anstand genommen haben, die Betheiligung des Clerns und des Volkes bei den Bischofswahlen als rin sich von selbst verstehendes Recht darzustellen, da die heiligen Väter dies nicht sagen, und den Antheil des Volkes an der Wahl ausdrücklich auf die Ablegung des Zeugnisses über den Wandel und die Würdigkeit der Kandidaten des bischöflichen Amtes beschränken. — Daß es sehr gut wäre, wenn bei Besez-znug bischöflicher Stühle heute auch die Wünsche des ClernS und des Volkes berücksichtiget, und wenn den Diöcesen keine Oberhirten vorgesetzt würden, welchen die Verhältnisse derselben gänzlich unbekannt sind, wird Niemand in Abrede stellen; aber daraus läßt sich noch kein nothwen-dig anzuerkennendcs Recht des Clerus und des Volkes ableiten, und am wenigsten ein Antrag wie der in num. 3. der Kirchenzeitnng rechtfertigen. Ob der Verfasser des fraglichen Artikels seinem Gedächtnisse wohl die Ursachen vergegenwärtigt hat, ans welchen nach dem Zeugnisse der Geschichte der Antheil des Sterns an den Wahlen der Bischöfe und die Zuziehung des Volkes zur Zeugniß-cibleguug bei denselben aufhören mußte? Und ob er denn glaubt, daß derlei Wahlen durch Clerus und Volk heute ruhig, ohne gewaltige Stürme und immer gesegnet aus-sallen würden? Der Hochwürdjgste Herr Bischof von Leitiueritz, der zum Beginn des Jahres 1848 seinen Diöcesanen tu einem Hirtenschreiben zwölf lehrreiche Denkzettel nach der Zahl der Monate zum Andenken empfohlen hatte, hat heuer ein Aehnliches gethan. Er hat ein Hirtenschreiben an seine Bisthumsaugehörigen erlassen, das auf 38 Octavsei-ten die Wünsche ausspricht, die der Oberhirt seiner geliebten Heerde weiht. Dieselben reihen sich an die 12 Himmelszeichen an, wie sie im Kalender für die einzelnen Monate verzeichnet sich finden, und ich bebaute sehr, Ihnen das liebe Büchlein nicht selbst mittheilen zu können. Nur die kurze Wiederholung des Gesagten möge aus dem Schluße folgen: »Da habt ihr nun die mystische Deutung der euch wohlbekannten Himmelszeichen, damit ihr die bedenklichen Zeichen dieser Zeit recht verstehet und zum Heile auwen-det.Daö Zeichen des Wassermannes, der nns an den glaubensstarken und gerechten, gottesfürchtigen Noe in der Arche erinnert, soll uns ein mächtiger Antrieb sein, in der Arche Christi, welche die heilige römisch-katholische Kirche ist, treu und fest im Glauben auszuharren, in ihr gerecht und mit Gott zu wandeln, damit wir nicht zn Grunde gehen. »Das Zeichen der Fische, das nns an den Fisch des jungen Tobias erinnert, soll uns aneifern, die rechten Heilmittel zn gebrauchen gegen die Hauptkrankheiten unserer Zeit: gegen die bösen Geister der Leidenschaften und lasterhaften Begierden — das Heilmittel geistlicher Sclbstverlängnnng und des Gebetes; gegen die Verblendung — das Heilmittel des göttlichen Wortes, welches das wahre Licht vom Himmel ist. »Das Zeichen des Widders, welches uns an den Widder des Isaak erinnert, soll unsere Augen hinlenken auf Jesus Christus, unsern göttlichen Führer und Heiland, daß wir Ihn in Seiner heiligen Kirche als unsern Lehrer hören, als unser Beispiel nachahmen, ans ihn alö unser» Heiland und Versöhner und Fürsprecher bei dem Vater hoffe» und vertrauen. --Das Zeichen des Stieres soll uns lehren, daß wir zur Arbeitsamkeit berufen, die Mühen des Lebens und Beschwerden der Arbeiten mit Christus und ans Liebe zu Ihm geduldig tragen und durch freudige Geduld uns verdienstlich machen. »Das Zeichen der Zwillinge soll nns die zwei Gebote der Liebe vor Augen stellen, damit, wenn wir die Wahrheit des Glaubens üben in Liebe, wir in Wahrheit Kinder des Gottes der Liebe, Jünger und Miterben Jesn sein und werden mögen. «Das Zeichen des Krebses soll nns dabei zum Warnuugszeichen dienen, daß wir nicht ans den Wegen nusers Heiles den Krebsgang machen, sondern vorwärts schreiten ans den Wegen der göttlichen Gebote, dem Herrn mit Freude dienen. »Das Zeichen des Löwen soll uns bei den vielen und großen Gefahren und Versuchungen, die unser Heil bedrohen, vorsichtig machen, damit nicht der Widersacher llus verderbe, sondern wir ihm standhaft widerstehen im Glauben. »Das Zeichen der Jungfrau soll nns zn Maria der jungfräulichen Gottesmutter führe», daß wir in diesen Gefahren bei Ihr Schutz suche», Ihrer mächtigen Fürbitte uns empfehlen, und als Ihre Pflegekinder die Tugenden Ihres gottgefälligen Wandels nachahmen. »Das Zeichen der Wage möge uns oft, besonders wenn die Versuchung nahet, im Geiste vor daö Gericht des Hcmt stellen, der einst ans gerechtem Wege Gesinnungen und Thaten abwägen — nach Gerechtigkeit vergelten wird. »Das Zeichen des Skorpions soll uns van dem Gifte der Sünde bewahren, welche das Verderben der Menschen ist, »»wodurch sich die Menschen, wenn sie in der Verstocktheit und Unbußfertigkeit beharren, Zorn häufen für den Tag des Zornes, wo sich daö gerechte Gericht Gottes offenbaren wird.« »Das Zeichen des Schützen möge uns oft den Pfeil des Todes vor Augen halten, uns an die Ungewißheit der Stunde seiner Ankunft erinnern, damit wir wachsam seien, uns täglich bereiten, und so unter jene gehören, die sich ans die Wiederkunft des Herrn zum Gerichte freuen. »Dies lehret uns das Zeichen des Steinbocks. Es sind jene, die ungeachtet aller Beschwerden, Hindernisse und Bedrängnisse innthig, unverdrossen, nnerinüdet, mit Ausdauer, im Kleide der Buße, beit Stab der Hoffnung in der Hand, das Auge aufwärts gerichtet, mit vieler Anstrengung, mit einem heißen Verlangen im Herzen hinansteigen den steilen Weg zum Berge christlicher Vollkommenheit, von wo man eingeht durch das himmlische Burgthor in die ewige Stadt Gottes, wo die Arche der auf dieser Erde streitenden Kirche trinmphirend ruhet im ewigen Frieden.« Statuten des Manner-Vereins für die leibliche und geistige Wohlfahrt der armen männlichen Jugend in Gr atz. 31 lt f r ii f. Häufig sieht man Knaben und Jünglinge, die der äußersten Armnth preisgegeben, ohne schützende Obhut, ohne Bildung des Geistes und sittliche Erziehung heran-wachfen. Dieser Anblick erregt in jedem christlich fühlenden Herzen desto wärmere Theilnahme, wenn mau die Zukunft der Unglücklichen bedenket. Weil an keine Thä-tigkeit gewohnt, und oft vom zartesten Alter in die Irrwege deS ^asterS eingeweiht, gehen sie einem jammervollen Dasein entgegen, und werden in kurzer Zeit für die bürgerliche Gesellschaft nicht nur eine Vafr, sondern zuweilen eine drohende Geißel. Mächtig ertönt daher iu jeder liebenden Brust der Ruf: Hilfe der armen verwahrlosten Jugend! — Die vereinzelte Kraft vermag wenig, sic zerrinnt, wie der Tropfen im Sande, die vereinigten Kräfte leisten Großes. — Wir treten daher zu einem Vereine zusammen, der sich's 'zur Aufgabe macht: Nach Möglichkeit am leiblichen Wohle, au der geistigen Ausbildung und religiösen Veredlung der armen männlichen Jugend zu arbeiten. Zn diesem Entschlußc bestimmte uns desto mehr die Erinnerung an unsere Väter, der Anblick der Denkmale ihrer Frömmigkeit und Nächstenliebe, die noch Segen spendend in unserer Mitte stehen. Wir, ihr Söhne, wollen ihr Beispiel na'chahmen, und die neue Zeit der Freiheit durch ein Werk der christlichen Liebe weihen. — Das frohe Bewußtsein, das zarte Alter von druckender Noth und mancher Verirrung zu schützen, der innige Dank, de» diese Unglücklichen iu reiferu Jahren gegen ihre Wohlthäter im Herzen tragen werden, der große Lohn, den der Ewige für jede Liebesthat bestimmt, möge uns zu diesem heiligen Werke begeistern. Wir wissen, das ein Unternehmen, soll es gedeihen, den göttlichen Segen haben, und daher auf dem Boden der Religion wurzeln müsse; daher gründen wir unfern Verein znr Ehre des dreieinigen Gottes, nnd wühlen nns als Katholiken und Steirer zum Vorbilde und Patrone de» heil. Josef. Von unseriu Plaue geben wir folgende Grundzüge. I. Zweck und Wirksamkeit des Vereins. Der Männer-Verein will bei der armen männlichen Jugend theils der leibliche» Noth nach Kräften ab- helfen, theils wahre Bildnug und Sittlichkeit im Geiste der kath. Religion befördern. Um diesen Zweck zu erreichen wird der Verein 1.) seine Pfleglinge mit Kleidungsstücken, Nahrung und anderm Norhwendigen unterstützen, oder sie bei tugendhaften Familien ganz unterbringeu. 2.) Er wird trachten, daß sie die Schule eifrig bestick». 3.) Um sie für ihren künftige» Broterwerb zu befähige», wird der Verein, die Pfleglinge fromme», tüchtige» Meistern übergeben und wachen, daß sie während der Lehrzeit dem fonnrägliche» Unterricht in den wissenschaftlichen Gegenständen und in der Religion, so wie dem Gottesdienste mit pünetlichem Fleiße beiwohnen. 4.) Tie Vereinsmitglieder werden sich von dem Fortgang und der Aufführung der Pfleglinge theils durch persönliche Beobachtung theils durch öftere Besprechung mit den Lehrern tutd Meistern überzeugen. 50 Werden die Vereinsmitglieder durch freundliche Gespräche, durch ihr gutes Beispiel, durch lehrreiche und erbauende Schriften auf Geist und Herz ihrer Pfleglinge sowohl, als auch ihrer eigenen Familie heilsamen Einfluß üben. Bei ihrem Wirken werde» sich die Vereinsmitglieder stets an das so schöne Wort Jesn erinnern: »Wer einen Kleinen ansnimmt in meinem Nantcit, nimmt mich auf«. II. Pfleglinge des Vereins. Aus dem bezeichneten Zwecke leuchtet ein, daß sich die Sorgfalt des Vereins mir a»f arme Knabe» und Jünglinge erstrecke, und bis zu ihrem Austritte aus der Lehre fortdauere, obgleich auch nach dieser Zeit der Verein seine freundlichen Beziehungen zu seinen ehemaligen Pfleglinge» sortsetze» will nach Umstände». III. Mitglieder des Verein s. Der Eintritt in den Verein steht allen katholischen stelbstständige» Männer» offen. Der Eiiitretende: 1.) meldet sich bei einem der Vorsteber, 2.) er verpflichtet sich zu einem monatlichen milden Beitrag von 12 kr. Coiiv. M. fzahlendes Mitglied) oder auch zugleich 3.) zur persönlichen Ueberwachung der Pfleglinge (thä-tiges Mitglied). 4.) Jedes Mitglied kan» dem Vereine arme Knabe» mit! Jünglinge znm Schutze empfehlen; 5.) Zur Entscheidung sehr wichtiger VereiiiSangelegen-heiten versammeln sich alle Mitglieder; 6.) Der Austritt aus dein Vereine ist de» Mitgliedern zu jeder Zeit frei, nur solle» sie ihn dem Vorstände melden. IV. Der Vorstand des Vereins. Die Mitglieder des Vereins wähle» einen aus mehrere» Mäitiieru bestehenden Vorstand. Zu de» drei ersten Vorstehern werden Priester nicht gewählt, der Vorstand soll 10 die eintretenden Mitglieder vormerken, 2.) die milden Beiträge in Empfang nehmen und verzeichnen , 3.) öftere Versammlungen halten, zn welchen jedem Mit-gliede der Zutritt gestattet ist. 4.) In den Versammlungen berathet der Vorstand a.) die Aufnahme und Entlassung der Pfleglinge, K.) er gibt Rechenschaft über die Verwendung der milden Spenden, c.) er vertheilt die Geschäfte des Vereins unter die einzelnen Mitglieder, d.) bespricht itnb ordnet, was zum Gedeihe» und zur weitern Fortbildung des Vereins erfordert wird. 5.) Die Vorsteher müssen jährlich neu gewählt, oder die vorigen in ihrem Amte bestätigt werden. Ans diesen flüchtigen Umrissen werden Sie unsere Absicht klar durchschauen; wir zweifeln nicht, daß Sic uns zu dem Unternehmen Ihre wohlthätige Hand bieten werden. Die Cxcommnnication in Rom. Unter diesem Titel veröffentlicht das Constiluzionalc romano folgenden Artikel: »Die Frage, welche mit Recht alle Gemüther in Belegung setzt, ist die von der Ercommunication. Dieser feierliche uud fürchterliche Act unserer heiligsten Religion, über dessen Wirklichkeit man keinen Zweifel mehr crhe-ke» kann, weil wir ihn an den Stufen der Altäre lesen hörten, weil wir ihn an verschiedenen Orten der Stadt angehcftet sahen, weil die Journale den Sinn desselben uns berichtet haben. Man wollte sich den Anschein geben, als sei man ganz gleichgiltig bei diesem großen Acte der katholischen Kirche, und dennoch sehen toir' daß Jedermann ihn von seinem Haupte abzuwälzen sucht, um ihn auf das Haupt Anderer fallen zu lassen. ~K_ Juden handelten nicht so; sic schrien: »Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder«. Es ist uns wahrhaft unmöglich, die Wst zu verheh-Icn' zu welcher die Journale ihre Zuflucht nehmen; denn, indem sie sich Mühe geben zu beweisen, daß d>e Ercommunication diejenigen nicht treffen könne, welche sich {n tiült ihr bestimmten Verhältnissen befinden, stehe,, ihre Worte im offenbaren und augenscheinlich"! Widerspruche mit den Thateu. Sie sagen: »Je-b$V bcr ein religiöses Gefühl in seiner Seele hat, kann begreifen und begreift sehr gut, daß wir, indem wir konstitutionelle Freiheiten verlangten, nicht weniger christlich waren als die Spanier, die Belgiern it. s. w. Sie fügen hinzu: »Nicht die Liberalen ha-e» die zeitliche Gewalt des Papstes verletzt«. Aber um Gvtteswilleu! kann ein Mensch, der, ich sage nicht, religiös, sondern nur vernünftig ist, begreifen, daß man die Konstitution mit Füssen getreten hätte, wenn man nichts Underes wollte als coustitutionelle Freiheiten? Und wie soll man begreifen, daß die zeitliche Gewalt des Papstes nicht verletzt worden sei, da die berathenden Versammlungen eine oberste Junta ernannten und diese Junta selbst, in Uebereinstimmnng mit dem modificirten Ministerium vom 16. November die Constituante proclamirte und znsammenbcrief, um über unsere politische Ordnung zu beratheu. Das sind Thaten, öffentliche und feierliche Thaten, die Niemand läugnen kann; sie erfüllen mit Betrübniß jede Seele und jedes Herz, wo noch ein religiöses Gefühl sich findet. Diesen Thaten setzt man Worte entgegen, wie die von uns angeführten, oder andere ähnliche; aber wie sollen diese Worte die Kraft haben, die Natnr der Thaten zn ändern und die Wirkungen der Ercommnni-cation von dem Haupte ihrer Urheber abznwenden. Die Geschichte bietet uns tausend Beispiele dar gleich diesem, welches heute die allgemeine Kirche in Trauer versetzt. Es genügt an den Connetable von Bourbon und an Napoleon zn mummt. Demüthigen wir uns vor Gott, damit seine Barmherzigkeit seine Gerechtigkeit besiege. Völker der katholischen Kirche, die ihr einstimmig Gefühle des Schmerzes uud der Liebe an den Tag gelegt habet, welche die gegenwärtige Lage des Stellvertreters Jesn Christi euch eiuflößt, bittet Gott, mit zur Erde gesenkter Stirn, daß er einen Strahl seines Lichtes über die verirrten Geister ausgieße und mit seiner unendlichen Barmherzigkeit alles zudecke, was in dem Mittelpunkte des Katholicismus Verabschennngswürdiges gedacht, geschrieben uud veröffentlicht worden ist.« Kirchliche Nachrichten. Sardinien. Die Bischöfe Savoyens haben auch öffentliche Gebete für den heil. Vater angeordnet. In den betreffenden Erlässen tadelten sie mit aller möglichen MNv ßigung die »Politik der Dolche« (politique des poi-gnards), die Siege durch Meuchelmord. Zu gleicher Zeit spräche» sie auch von dem Rechte auf das Erbgut des heil. Petrus, welches die ganze Welt der Kirche zner-keunt, und das eine Bürgschaft der Unabhängigkeit und Freiheit des Katholizismus ist. Diese gemäßigte und freimüthige Sprache fand der humane Liberalismus Sar-diuiens unerträglich. In Ausdrücken, mit welchen man daran noch nicht gewohnte Ohren verschonen will, griffen 2 Advokaten im Parlament zu Turin (welches 50 solcher gesiniiuiigsverwaudtcn Advokaten unter seinen Gliedern zählt) die besagten Kirchenfürsten an, und stellten die Frage auf, wie es denn möglich sei, daß unter der »Herrschaft der Freiheit« die Bischöfe sich erlauben, ihre Gedanken also auszudrücken. Die Majorität findet darin etwas in der That Ucbermäßiges, das Ministerium verspricht darauf Rücksicht zu nehmen und der Justizminister Rattazzi erläßt sogleich ein Cirkular an die Bischöfe Sardiniens. Was von diesem Cirkular-Schreiben zu halten sei, erhellt schon ans dem Umstande, daß au der Spitze des gegenwärtigen fardiuifchen Ministeriums der berüchtigte Gioberti, der Abgott des Psendoliberalismus steht. Wenn es noch Katholiken gibt, bemerkt das Univers, welche über diesen Menschen, diesen treulosen, verleumderischen Priester noch nicht im Reinen sind, so können ihnen durch eben dieses Cirkular-Schreiben die Augeu geöffnet werden, indem sich darin Gioberti's Charakter vollkommen abspiegelt. 2» diesem Schreiben werden die Bischöfe, weil sie sich über die Politik des Meuchelmordes mißbilligend ausgesprochen haben, beschuldigt, »daß sie ihre Verachtung über ausgezeichnete, um deu Staat wohlverdiente Männer (z. V. Mörder Rossi's, Vn-tour's, Lamberg's, Anerswald's ic.!!) ausschütteu; in diesem Schreiben wird ihnen untersagt, Gebete für das von seinem Sitze vertriebene kirchliche Oberhaupt anzuordnen; in diesem Schreiben will man sie selbst im Namen der der Freiheit schärfsten und unerträglichste» Ceusur unterlegen. Was die ehrwürdigen Oberhirt'eu Savoyens auf dieses ministerielle Rundschreiben erwiedert haben, weiß man noch nicht. Muthmaßlich werden sie darauf keine Rücksicht nehmen, sondern ihren erhabenen Pflichten uachkommeiid diesem erbärmlichen Ministerium die Alternative stellen, sic in der Ruhe zu lassen oder sic zu verfolgen. Paris. Der Erzbischof von Paris erhielt vom ty. Vater ein anerkennendes Schreiben ddo. 11. Dee., welchem wir folgende Stellen entnehmen: Ehrwürdiger Bruder! »Wir habe» cs mit keinem geringen Vergnügen vernommen, daß Sie in Ihrem Clerus vom wärmsten und reinsten Eifer beseelte Mitarbeiter gesunden haben, um das weite Feld, welches Ihnen «„vertraut ist, zu bebauen. Alles, was Sic Uns von jenen Werken und Anstalten sagten, mit denen die christliche Liebe inid Frömmigkeit Ihre erhabene Stadt ausgeschmückt, welche dem Volke so viele Wohltharen gewähren, hat Unser Herz getröstet. Auch schätzen Wir Uns glücklich, aus Ihrem Schreiben die Empfindlingen zu vernehmen, von welchen die höchsten Obrigkeiten der sranzösischen Republik für die Religion beseelt sind.« . ..... »Damit sich Unsere gemeinsamen Wünsche verwirklichen, hören sie nicht auf, Ehrwürdiger Bruder, mit dem ganzen Clerus und gläubigen Volke uit-nnterbrochcn heiße Gebete zum Höchsten emporzusenden, damit mitten unter den schweren Gefahren, die lins umgeben, seine allmächtige Hilfe Uns beistehc und stärke, und daß nach Entfernung aller Widerwärtigkeiten Seine Hand Uns auf Unfern eigentlichen Sitz geleiten möge,« Schweiz. Die Niederlage des Sondcrbnndes kostete der katholischen Kirche die Unterdrückung von etwa 4(i Klöster», (jene der Iesnite» nicht mitgerechnet) deren Bewohner von beide» Geschlechtern: Redemptoristen, Au- gustiner, Bernhardiner, Karthäuser, Kapuziner, und christliche Schnlbrüder, die Ursulinerinen, Ber»hardiiicri»en und die Frauen von heil. Herzen zur Zielscheibe der humanen Versolguugswuth dienen. Die regulirte» Chorherr» voui H. Bernhard u»d b. Moritz bliebe» mit enter Coutributivu vo» 195,000 Fr. belastet, »»d das weltbe-rühmte Hospiz vom große» S. Bernhard ist gänzlich »»-terdrückt. I» Folge solcher Räuberscenen bemerkt ein deutscher Publizist, H. Meicheuberger: »Es ist eine »»begreifliche Inkonsequenz, daß man in einer Zeit, wo der Ruf nach Freiheit von allen Seite» erschallt, dieses Wort der Freiheit nicht besser zn verstehen und anznwenden weiß. Wir verlangen Rede- und Preßfreiheit, Gewissens- und politische Freiheit, so wie Freiheit für alles, was das Leben verschönert; aber wir mache» Ander» streitig die Freiheit und das Recht, deui Glücke u»d allen fehlen Genüßen zu entsagen, und sich durch Gelübde dem Wohle Anderer zn weihen. Und indeß bleibt es eine sehr ernste Frage, ob man nicht gerade in den Klöstern eilt e li mächtigen Hebel zur R e g e»e r a t i o » des Proletariats finden würde, welches durch so unselige Doktrinen vergiftet ist!« Waadt. Berichten aus Lausanne zn Folge hat am Nenjaln'stage eine Maskerade t» de» Straße» Waadts die ehrwürdige» Zeremonien des katholischen Cultus parodirt ohne das Aergerniß zn beachten, welches sie veranlaßte, und das peinliche Gefühl, welches nicht nur die zahlrei-Katholiken, die in dieser Stadt wohnen, sondern auch alle besonnenen Leute empfunden haben. — Solche Früchte zu Tage zu fördern, kann sich wahrlich nur die freie, humane und civilisirte Schweiz rühmen, in welcher vor 12 Monate» die Sonne der (Zivilisation aufgbgaiigcu; i» der despotischen Türkei und i» ändern barbarische» Länder» Asiens reifen sie nicht. Zur Kritik des Deutschkatholizismus —Die in New-Uork erscheinende deutsche Schnellpost bringt aus der Feder Dowiat's Folgendes: »Thun wir einen Blick in die deutsche religiöse Bewegung, die man am besten zwischen die politischen Parteien einerseits, nnd die socialistischeu Strebungen andererseits stellt, weil sic von Beiden inflnencirt wird. Die religiöse Bewegung in Deutschland war nur ein Iabr (1845") lang von Bedeutung; damals absorbirte siefast alles Interesse; was seitdem geschah, war nur Wiederscheiii jener Glanzperiode, in der sie Nothwendigeit! war. Die deutsche religiöse Bewegung hat viel Unglück! gehabt; die wenigen guten Köpfe, die in ihr waren, suchten sie zn erploitiren, entweder um die Resultate der modernen Philosophie in's Volk zn bringen, oder politischer nnd socialer Agitation wegen. Die Leute, welche es ehrlich mit der spezifisch-religiösen Bewegung meinten, waren und sind unaussprechliche Flach köpfe.« Fürwahr! eine köstliche Auswahl für Herrn Rouge, Scholl, Panli re.; entweder ein Volksbetrüger und Revolutionär, oder ein Dninmkopf zn feilt! W. K. Z. Gedruckt bei Josef Dlasnik in Laibach.