Degotatdische >^M W Laibacher Zeitung, M ^ ^! Sonabend den 18. Man ^799. ^ ^ Russischer Truppenmarsch. —Fortschritte der Armee in Tyrol. —Nähere details der Mordscene beiRastadt. — Buonaparte ke^cffenveNachrichten. —Stand beiderVriucen... Lebsnsnachrichten.—Verlegenheit des Dirett<>nums. — Proklamation des Gen. Klenau. -Kapltulazion vonPeschiera. A n a ll e D e u t s ch e. Er g?ßk, und siegt, der junge Aeld, Preis ihn, o Vaterland! Mo dicht dcr Kugelregen fällt, Steht er im Kampf, der junge Held, Das Schwerdt in kühner Hand. Die alten Krieger um ihn her En:flammt d.s Jünglings Muth; Wie Gottes Donner stürmen sie / Hin auf den Feind, eS wallte nie So ungestütnm ihr Blut. Ihr Deutscheu ehrt desHclden MuH, Doch mehr noch: fieht für ihn Zu Gott, daß er im Graun der Schlacht Fur Karl« ? den Retter Deutschlands wacht, Wenn Wetter chn umgluhn. Ihr Priester, bettet am Altar Zu dem, der Schlachten lenkt, Für Karln ihr Völker fleht zu Gott, DerRoß und Wagen macht zu Spott, Und Frieden nimmt und schenkt. Noch ist, zu beten! Völker Horts l Der Würfel rauscht — erwacht! Nur Einheit und Rrlia:on Schützt euer Haus — schützt dein n Thron, O Fürst! in Wetternacht. Magenan. In' e Begebenheiten. Chorostkow in ^ schen Gränze, den 13. April. Seitdem 3. marschiren/ast täglich russische Truppen hier durch. Es sind meistens donische Kosaken undInsan-terie von der Linie lauter junge, star« ke, gesund aussehende Leute. Sie betragen sich imGanzen über alleErwar? tung gut. Klagen über sie,sind selten, und werden nicht allein gehört,sondern die Schuldig?» streng bestraft. Ein Kosack hat am 7. in einem Dorfe unweit Hussiatjn eine Bauernfrfrau mit der Lanze erstochen. Der kommandi-rende Offizier erklärte den Mann für wahnsinnig, allein dem ungeachtet soll er dieBadoggen bis aufdcnTyd bekommen haben-— ZwciColonnen sind bereits hier durch gegangen; morgen sollte die dritte eintreffen, allein die schlimmen Wege machten ihr Vorrücken für jeyt unmöglich. Visher lag der Schnee noch zwei Schuh hoch, ein plötzlich eingetrettenesThauwetter hat alles in Waffer verwandelt. Lemberg, den 13. April. Die erste Kolonne des russ»schenKorps,die morgen hier eintreffen sollte, muß wegen der allzuschlcchccn Wege einige Tage ftM stehen. Zu dem Empfang des 3 ganzenKorps sind schon alle Anstalten gcmacht. Die Regierung wird unentgeltlich Branntwein für dasselbe hergeben, die Bürger aber es verköstigen. Jeyt fangen auch in den hiesigen Gc-genden die Flüsse an aufzubrechen. Der Dnicster ist aus seinen Ufer ge-tretten, und hat die ganze Gegend überschwemmt. Weitere Nachricht von Hrn. F. M. 3. Grafen v. Vellegarde vom 3. Ä^ay. Am 3. d. i« aller Frühe rückte unsere Avantgarde über Zernetz nach Vrail vor, wo die letzten feindlichen Posten angetroffen wurden. Diese zogen sich schleunigst zurück, und brannten die Brücke bei Pontalto ab, ohne welche keinePassage in das Oberengadein besteht/ Diese Brücke konnte erst gestern Nachmittags zu Stande gebracht werden, wonach die Avantgarde über Z'inuselvorpoussirtwurde,von welche« Detachcments aufdenAlbula nachSa-mada abgehen. Der Feind hat mit dem größten Theile sich über denAlbu-la nach Lenz, und mit dem Reste nebst einigen Kanonen gegen Chiavenna gezogen. Die Kanonenröhre von der Colonne, welche über den Albula abgerückt ist, sind auf Schlitten geführt, twd die Vavetten zu 5)ont verbrannt word n. Wir sind nun durch die bisherigen Operationen Meister vom »n-teren und oberen Engadein. Ausländische Begebenhciteu. Deuschland. Karlsruh, den 30. April. Seit verwichcnem Sonntag ist nun der be-rcits 18. Monate lang gedauerte Reichsfri?denskonarcsi in Rastadt gänzlich a^fgelößt, ohne sich zumGlück und Wohl dcs deutschen Reichs geendigt zu haben. Stuttgard, den 2. May. Von allcn Seiten gebt die bcstäMgte Nachricht voncincm blutigen Vorfall ein, der in der Nähe vcn Rastadt statt gehabt hat. Am 2 8. April Abends gegen 9 Uhr reisie die franz. Gesandschaft in 5. Wagen vonNastad« ab. Nicht weit von der Stadt kamel,V ü-,nier undNo-berjot ums Loben, der drttte aber, Jean Debry wurde tödln^ verwundet» nnh nach Nastadt znr,^ gebracht. Durch die Bemühungen dcs königlich preussiscken Gesandten Grasen v.Gorz wnrde d-rftibe, nachdcm seineWnnden verbuud.n warcu, nnter Vedcci^ng über dcn Rhein znrök asbrackt. Der sranz, Lcha ionsstkrc^;re Noftnsii?!, ^cr lig'.rifche Gesandte/ und sein Lrga-t-onss^rotaircbalten sich noch zu vtch-tev Zeit in die Stadt zurük ftüchttn kvnncn. N.zr aktenmassigeBerichte tonnen die nclft?re Umstände dicftr un-angcnchimttVegcbenheit auseinander ^ Stuttgard,de«3.May. Von dem Vorfall, d?r sich am 2 8. April Nachts vor Naftadt in der Pappelallee ereignete, kam die erste Nachricht durch den ligurischen Minister «nd seinen Bruder nach Rastadt. Sie wurde durch Unbekannte ausgeführt, welche sogleich die Fakeln auslöschten, womit die franz. Gesandtschaft fuhr. Jean Debry war von den ersten Hieben, die auf ihn geschahen, in einen Graben niedergefallen; er irrte die ganzeNacht herumslmd kam den andern Morgen gegen 9 Uhr nach Rastadt. Stuttgard,den 4»May« Die Wagen der franz. Minister fanden sich am 29. früh ganz unversehrt^ und ohne daß das mindeste davon fortgenommen worden war, an der nämlichen Stclle, wo sie des Abends zuvor waren ange-' griffen worden. An Vonnl^rs Leiche fand man beide H?>.de abgehauen. Madame Roberjot, dcrcn Mann oi-^ mgeZettvorher sich für^m?l' ''>.dim^ ^ ten des hannövrischenGesandsen, »rel-^ cher be^ fra»z. Vorposten für einen > Spion angesehen, Mld vcchc:sttt wor-^ den war> thätig verwendet hatte, such- ! te bei ihrer Rückkehr nach Rafladt ! Schutz bei der Gemahlin des haunö- ^ vrischenGesandten, Freih. v.Rhede»5 Mada:ne Dcbry bei der Gemahlin des > zweytenpreußischenGesandtcn, Freih. ! v. Ialobi; d^r Ll>gationsftkretairNo? ! ftnsti' z bei dem FrcG. v. Edclshcim. Die Leichen der Bürger Vonnier und Roberjot wurden auf dem katho-lischenGottcsacker zuRastadt beerdigt. Wien. Vor wenigen Tagen trasf l hier ein großherlichcr Courier ans Konstantinopel bei dem an unserm l Ho/e residirenden türkischen Gcsan's- z tenein. Kurz hterauf verbreitete sich in der ganz?« Stadt das Gerücht: Vuonaparte sei vrw Bascha von Acry g^schlagen,und auf der englischen Brigantine Reale nach Konstantinopel überbracht worden. Nach genau eingezogenen Nachrichten ist an dieser Sage nur so viel wahr, daß nicht Vuonaparte, sondern ein gewisser Beauchampfder vormahls franz.Cou-sul in Egypten war, mit noch anderen Franzosen,welche gegen die hohePsor-te Verrätherische Absichten, als Frie-densdeputirte Vuonapartes, in Konstantinopel auszuführen hatten, aber entdekt wurden, aufder erstgenannten Brigantine nach Konstantmopel gebracht worden sey. Hierüber folgendes Nähere aus Konstantinopcl von,Z.April. Dem Vuonaparte ist es gelungen durch eine neue Proklamation, in welcher er sich fiir einen Abgesandten Gottes und seines Propheten ausgab, die Bewohner von Libanon zu gewinnen , und seine Armee damit zu verstärken. Hierdurch wurdc er in den Stand gesetzt, die A-vantgarde des Bascha von Syrien von ZO,ooO M. zu schlagen, und bis Ga-za vorzudringen. Nach diesem erhal-tenenjVortheil scheint er seineAbsicht auf Jerusalem undDamaskus zu richten. Der Vascha von Syrien hat diesen Unfall nach Konstantinopel berichtet , und um schleunige Verstärkung, Mb?sonders um 12,000 Vosniaken, an-»g'.'sucht, mit welchen er di? Franzosen Mzu überwältigen gedenket. Aufdiesen Bericht sieht man in Konstantinopel i dieKricgsanstalt'n verdoppeln.—E>n. ttndcnr Plan ist dtmBuonaparte wc-mger gelungen. Er hatte nähmlich oieAbsicht, selbst inKonstantinopelAn-hänger zu gewinnen, und eincRevoltt-tion zu Gunsten der Franzosen zu stiften. Zu solchem Ende fertigte er ans Alexandrien eine Deputation nach Konstantinopel mit dem öffentlichem Auftrage ab, daß er mit seinen Truppen nachFrankrcich zu ziehen,und hier? lber mit der Pforte einen Vertrag auf ß sicheres Geleit zu bewirken wünschte. Heimlich war aber dieDepntation unterrichtet, wie solche dieUnterhaudlun-gen verzögern,und sich inderZwischen-zeit durchGeld undVersprechungen einen Anhang inKonstaniinopel erkaufen sollte. Diese Verrätherc-y haben die Engländer entdekt, und die Depu-tirten sammt ihren bei sich gehabten grossen Summen Geldes und Vielen Briefschaften auf dem Schisse Reale alsGefangene nachKonstancinopel geliefert. Die Deputation bestand aus lauterFranzosen im türkischenAnzuge, und dasOberhauptdersclben ist ein gewisser Veauchamp, welcher ehedch'en unter dem Nahmen als franz. Consul in Egypteu gebraucht worden ist. Mannheim, den 30. April. Zwischen Leimen und Nußloch haben sich, wie es heißt, heute wieder franz. und österreichische Kavallerie-Patrouillett geschlagen. Jenseits des Neckers, bei Weinheim sowohl, als bei Heidelberg, haben sich die österreichis. Vorposten etwas zurükgezogen. DaS fcanz.Lager beiHeidelberg stehtnicht,wie eS neuttw in der Mannheimer Zeitung hieß, aut derSkraffc uachNeckar-Gemünd, sondern hzeher zu. , Man liest jetzt folgende Nachrichten über die Stärke und Positionen der Armeen von Oesterreich und Frankreich : Kaiserl. Truppen, — in der O-b?'.-pfaizs miNes?rvecorps von 10000 37<5mz. --I:l Würzburg, Vcsasung der Citadclle mit 400 Mann.—CorpS des Generals Stzaray von derGcgend von Mannheim an längs dem Nheine bisindasBreisgau, 24000Mann.— Haupt-Armeedls Erzherzogs Karl an der Ochmeizergränzc bis an dcn Vo-d?nfte 80,000 Mann. — Corps des G?n:ra!s Hoye im Vorarldergischen l 8,000 Mann. —In Ulm, Ingol-stadt und Bayern Besatzungen 3000 Wann. —Das Corps des F.Z. M. Grasen Vellegarde iu Tyrol, nebst den ibm untergeordneten Corps des Generale Vnkassovick, Laudon und -Haddick, an den Tyroler Gränze« 30,000 Mann. — Italien dieArmee an der Etsch, ohne die Russen, 30,000 Mann. — Franz.Armeen__Die unter demOberbefehl des Generals Mas-stna von Mannheim bisVasel 20,000 Mann, und in der Schweiz und in Graubündten 60,000 Manu. VonMannheim bis nachDusseldorf unter dem Commando des Divisions- ! Generals Cherm 10,000 Mann. — z ^n Belgien und Holland 25,000 M. i ^"Italien überhaupt 100,000 M. ? ^)er Obergeneral Masscna, der jetzt ! wit unumschränkter Vollmacht die i franz. Donau-und Helvetische Armee kommandlrt, war im Ichre 1775 Soldat im ersten Bataillon der leich-NnInfanttrie, daraufimIahrel784 ' Adjutant.dan« wurde er Chesdes ?ten Bataillons vo.iVar, hierausZrigadc-General und im Jahre 1793 Divi-sions-Gcneral. Im Jahr 1797 kom^ mandirte er b?i der Buonapartische« Armee den linken Flügel. Im Jahr 179Z. wurde er zum kommandirenden General der franz. Truppen im Rom ernannt, wo eu: Aufstand der Offiziere ihn ansserThätigkeit brachte. Er hielt sich zuÄntibes im südkchen Frankreich auf, bis er nach Paris berufen und endlich das Commando in der Schweiz und dann auch über dieTonau-Armee ihm anvertraut wurde. General Serers Vater ist gegenwärtig östreichischer Lieferant, und befindet sich in Ulm. Feldzeugmeister vonKray, einSie-benbürger von Geburt, dessen Vater Hauptmann war, ist jetzt 37. Iaht-re alt. ' Frankreich. Paris, den 2 i.April. Das Direktorium hat neuerdings durch dieUnfäl-le der Armeen in der öffentlichen Meinung viel verlohren. Ihm und dcm Kriegsminister Schcrer, nachherigen Obergeneral der italienischen Armee, schreibt man dieselben hauptsächlich zu. Man wirft dcm Direktorium vor, daß es die Lieferung der Pferde der von ei--nem seiner Mitglieder in Protektion genommencnKompagnieGobcrt überlassen, welche nichts als niederländische Pferde geliefert habe, mit denen die franz. Kavallerie der österreichischen nicht gewachsam war, daß es den Kriegsminister Scherer, indessen Bureaux sich von 200,009. Konscrzhirte« ,42,aoo. losgekauft hätten, noch mit einem schmeichelhaften Schreiben als Oberfeldherrn nach Italien geschickt, daß es eher dem wirklich verdienten General ^oubert das Oberkommando abgenomen,als ihm seinVegehren, alle Schurken von denArmeen zu entfernen, bewilligt habe. Es heißt, die Op-positionsparthcy von den gesetzgebenden Rächen habe cine geheime Deputation an dasDircktorium gcschlckt,um slch über die Ursachen der Niederlagen der Armeen zu erkundigen, das Direk-jyrium habe ihr unter anderm entgegen gehalten,daß dieRepubllkaner ihm nicht mit Rath und That an die Hand giengen. Talot, derSprecher der Deputation und ein Freund Iourdans, ^habe aber erwiedert, daß, so lange das Direktorium den Schurken alter und neuer Verfassung den Zutritt gestattete, die Republikaner das Luxemburg ^ (dcn Pallast, wo das Direktorium wohnt,) nicht betretten könnten. Churmainz wird , wie die hiesigen Blätter sagen, einen Separatfrieden MitFrankrnchschließcn.Aufkais.Vor-stellung, setzen sie hinzn, dürfte aber das Ncich von Neuem im Kriege mit Fra kreich b griffen werden.—InAlgier sind alle verhaftete Franzosen bereits wkdcr mFrcihcit gesetzt worden. Auck diejenigen, welche in Calle und Bonneasretjrcwui-d.n^ sind nach Al-Mr geschickNvordcn.befinden ssch wie ' se''/ in - '" ^ obnu'.igen,nnd d ürffen f^j^h, rmögen waltc« Ue- b.rdie^ ha^ v r Dcy von Algier drm franz.Kaufmanne Gimond ein? dcm-stlbcn für IuMKnMWlge Summe Geldes nchtig auszchk« Wsstn«. Rovlgo,den2l.April. Ferrarabat sehr wenig VesWung, und kann in den Händen unsersMonarchen sein,siobald er nur ernstlich will. Die Franzosen hatten den Oestreichern die Schlüssel der Stadt geschikt: allein diese nahmen sie nicht an, weil die Schlüssel der Festung fehlten. Die Juden von Ferra-ra sind die ehrenfesten Patrioten, welche dicVcsayung dcrFestung aufcigene Kosten unterhalten : dieses wußte der östreichis.Kriegskommissär jener Gegend: eilte also nach Lago oscuro, und nahm alles in Beschlag, was ihnen als Eigenthum zugehört. Äiemand kann aus derFestung heraus, nachdem sogar das letzteThor, was übrigte,dasPauls-thor blokirt ist. D,eExcisalpincr jenseits des Po standen in Massa auf, um wider diePatrioten nndFranzosen loszugehen: allein folgendes Manifest des Mnerals Klenau dämpfte ihre unzei-tigeHitze: —„Da wir gehört haben, ^ daßdieÄnwohnerdes jenseitigcnUftrS des Po die Waffen ergriffen haben, so können wir 3ine solche Maßregel nicht ganz billigen, ausgenommen im Falle, daß Eigenthum geschützt, oder die Anfälle des gemeinsamen Feindes zurük-geschlagen werden sollen. Wjr ladcn sie also ein,und befehlm ihnen imNah-men Sr. Maj. des Kaisers, sich der Waffen zn enthalten, und sie nicht anders zo ergreifen,als um der angeführten Ursache» willen, und keine Ausfalle zn machen , nm ferne von ihren Wohnungen Unordnung und Verwirrung lzu verbreiten. Ein gutes nnd seinemMonarchen getreues Volk muß sich ruhig in seinen Moh- nungen verbaltcn, und die (sorge der Eroberungen und Bestrafung von Wcrräthcrn der siegreichen Armee des Kaisers überlassen. Wenn es dicNoth erfordert, daß das Volk sich damit vereine, dann mögen die Einwohner aufbrechen,und sich für die guteSache opfern: allein im Gegentheile haben die Befehlshaber meinerTruppcn Befchl, nicht nur alle Exzesse zu verhindern, sondern auch ?edcn zn strafen, welcher sich unterfangen wird,diclenigen seiner Mitbürger zu plündern u. zu mißhan«? i deln, deren Gesinnungen zn erfvrsck r» sich Se. Maj. allein vorbehält. Ans dem Hauptquartier den 19. April. Klenau. „ H 0 f b e r i ch t. Der von dem Feldmarscl'alle Reicksgraftn v. Suwarow Nimniskoy mit dem Auftrage der Velagecung von Peschiera zurükgeblicbcnc F. Z. M. Barctt Kray hat dnrch den als Knricr hierher gesendeten Artilleric-Oberlieutenant Wo-parterny die angcnchmeNachricht ertheilt, daß er am 5. dicß, als alles zurErcff-«ung der Trencheen, und zumVombardemcnt dieser Festung in Vereitschaft n ar, 2"glcich der feindlichen, den Rapporten nach, u, 1500 Mann bestandenen Garnison, clneKapitulazion anbiethen ließ, vcrmög welcher ihr srcyer Abzug gcgcn dcm angetragen ward, daß sie während 6 Monaten nicht widcr uns zu dienen sich verbindlich machen soll. — Die ernsthaften Vclagcrungsanstalten, und das zur Vewcrflmg derStadt schon eingeführt gewcste Geschütz überraschten d.n Feind, und bewogen ihn die angebothene Kapitulazion anzunehmen, sofort die Festung mit allem Gcschuizc, Muniztvn, und Natural-Vorräthen, au unsere Truppen zu übergeben.—Wie der F. Z. M^ Kray vorläufig mcldet, soll dasFeftungsg.schlitz aus 90 Kanonen undMsrftrn bcstchen, auch sind uns daselbst 16Kanonirr-Var-ken mit nll ihrer Zugehör, eine grosse Menge an Munizion, und beträchtlickeNa-tural-Vorrathe in die Händc gefallen.— Am 6. früh Morgens ließ der F. Z. M. ei» Thor der Festung durch eine Kompagnie besetzen, und durch k. k. Ingenieur« und Artillerie alle Vorpräthe beschreiben und übernehmen, worüber er das weitere nachzutragen sich vorbehaltet. — Der F. Z. M. Kray rübmt die rastlose Anstrengung, mit welcher der General Grafv. St. Julien alle Velagerungs-Vor-bereitungen auf das thätigste betrieb, so, wie die Eifrige Mitwirkung dl.s Inge-"ieur-Qberstlieutenant Danno, uud des Artillerie-Majors Gillet, dann dcr ge-!5^tcn übrigen Ossiziere von dem Velagerungskorps. — Durch eincn dcm F. «i- M. Kray höchst vergnüglichen Zufall geschah es , daß eben zur Zeit, alS er die sbllldliche Garnison aufforderte, und zur Kapitulazion zwang, Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Constantin daselbst eintraf, und bis zum AuSzrg dcr Garnison von Peschiera allda zu verweilen, sodann aber die Reise nach dem Hauptquartier des Feldmarjchall Grafen Suwarow fortzusetzen gedachte. M- Kapitulation, welche zwischen dem k. f. Generalen Grafen St. Julien, und dsm sranzssischen General-Adjutanten Coutheaux in Ansehung der Garnison von Peschiera am 6. May 1799 geschlossen worden ist. W. I.Artikel. Die Garnison , und alles, was zur französischen Armee gehört, wird W mit allen Kriegschren ausziehen. Antwort. Zugestanden, icdoch sollen ftne Truppen, dic nicht Franzosen sind, frey in ihre Hcymatb zurückkehren können. 2. Art. Die Garnison wird dcn Platz in der kürzest möglichen Zeit uach der Unlcr" zeichnunst dieser Kapitulation räumen, sie wird mit Waffen, und Bagage, »inl Mn-gcrdem Spicl, und »brennenden Lunten , dann mit webenden Fahnen und4Ka" noncn auszichtn,um sich unter gehöriger Escorte, zu den nächsten hosten der frak> zöfts. Armee zu begeben. Antw. Zugestanden, die Garnison ziehet Morgen früh um 8 Uhr durch das Vvest eianer-Thör aus, strckt bei den Kapuzinern das Gewehr, und wird durch dcn kuczc-sicn Wrg zu den ersten "Posten der ftanzösischcn Armee geführt; sie verpflichtet sich ^d'nch 6 Monat von der Unterzeichnung der gegenwärtigen Kapituiazion, weder gcgen Se. Maj. dcn Kaiser und König, noch gegen höchst Dero Alliirtc zu dienen. Den tais. Truppen wird sogleich das Veroncser-Tbor eingeräumt, und um 2 UdrNachmit-tags wird dieGarnison jenen Thcil von Peschiera, der am linkcnNfcr des Mincio liegt, »erlassen. ^. Art. Dic Kranken, welche nicht wohl transportirt werden können, bleiben im Spital bis zu ihrer voMommenenHerstellung, sodann wcrden sie nach dem vorstehen' den Artikel behandelt, nnd man wird ilinen die nöthigen Fuhrwerke vcrwilligen, u»n >iejcniüen,die nicht anders zu transporttrcn sein lönncn, nach ihrer Bestimmung ge-langen zu machen. Antwort Zugestanden. 4. Art. Die Offiziers und alle Beamten ker franz. Armee fuhren mit sich ihre E-qulpage, Wagen. Pferde, und sonstige ihnen zugehörige Effekten. Anrw. Zugestanden, nachdem, was die allgemeine Vorschrift hierüber festgesetzt. 5 Art. Alle diescEffetten werden nicht untersucht,«, man wird htnjenigen,welche z« der >iFcrtbringung nicht mitWägen versehen sind,die nöthigenFuhrwerke bewilligen. Antw. Zugestanden, milder im vorstehendenArtiekcl bemerkten Einschränkung., 6 Art. Dic Einwohner wcrden nie und auf keine Weise zu* Rede gcsiellt werdcn/es scle/ dast sic beider franz. Armee gedient habe«/ oder wegen ihrer polttiiche.t und religiösen Mnnnnqen und Grundsätze. Antw'. Dieser Artikel .qehört nicht zur mttitarnchen Wirksamkeit / und muß also deM Gouvernement anheimgestellt werden. 7. Art. Wenn in der Folge Anstünde über den gegenwartigen Artikel zwischen Tr. k. k. Mai. und der franzosis.Republik sich »rrignen sollten/ so werden sie nach den Negeln ^^ Oceecktigkcit entschieden worden. Antw. Man kann hierüber auf die bekannte Geradheit, Redlichkeit und Gerechtigkelts-liebe de, österreichischen Armee sich verlassen. g. A»t. Das österreichische Gouvernement wird allein den richtigen Vollzug dies«KapltU" lazions'Art kel garantiren. Antw. Das versteht sich ohnedieß. Zusatz-Arttkel Man wird getreulich alle Pl«ns, Munizion, Artissene, Marine-Geräts sch ^ten, und alles Proviant vom jeder Gattung, mit einemWort, alles, was der fras.