Edjrtfftntung. ««chaoSgasse Wr. 6. rclkv» 1111- E e 11 itLml Mt wtcmltop« g>oil>ni» irüttct Jls tk Stufen ur. bttt'ihrtr» Oluzit?!»»« A4mKsicoti jeUrr. d>» |.it atSn'i'-.r-n Nr. 75 |_Ml Ein Riesrnlttg iihrr Italien. . Raum eine Woche währt daS gewaltige Ringen an der julischcn Front und schon haben die vereinigten deutschen und österreichischen Truppen einen Lieg errungen, der dir kühnsten Erwartungen übertrifft und Italien die Vernichtung zweier Ar-meen gebracht hat. Durch den wuchtigen Vorstoß des Generals Bclow über Cividale gegen Udine ist die italienische Kärntnersront inS Wanken geraten und nach Eroberung des Große« Pal drangen die verbündeten Armeen unaufhaltsam über Pontebda und Gemona durch daS Tal des Tagliamento vor-wärt«. Udine fiel nach kurzem Kampfe in unsere Hände und durch einen raschen Vorstoß auf Co-droipo wurden die Italiener, die sich uach Erobe. rung von Görz, Monsalcone und Grado längs der Meeresküste zurück ogen, abgesperrt, so daß sich bei Latifana 60.000 Italiener ergeben mußten. Die Zahl der Gesangenen hat damit 180.000 über-schritten, mehr als 1500 Geschütze fielen in unser« Hände. DaS ganze Gebiet bis zum Tagliamento ist in unseren Händen. In Italien herrscht eine fabel» hafte Verwirrung. In den Ländern der Enteute verbreitet sich ein zunehmendes Entsetzen über die ungeheure Niederlage da Welschen und man sieht ein, daß militärische Hilfe der Franzosen und Eng-länder an dem bisherigen Ergebnisse der italienischen Kämpse nicht« mehr ändern kann. Ueberall in Dentschland und Oesterreich herrscht heller Jubel über den herrlichen Sieg, der von den verbündeten Hörz unser! Wieder wehen bei uns Siegesfahnen, ein Auf-atmcn w'e einst bei der Zurücknahme Lemdergs, geht durch Mitteleuropa. a Gvrz, die fünf Vierteljahre belagerte, dann durch fast die gleich lange Lei« von den Welschen besetzte Gartenstadt ist, kaum vier Tage nach dem Beginne unseres Angriffes, in unseren Händen und für immer von den tückischen .Befreiern" brfreit. Die Erfahrung dieses furchtbaren Krieges läßt jeden Zweifel darüber, daß Italiens Stunde gkfchla. gen hat, nicht mehr aufkommen, und die Gewißheil, daß das kleine aber eben durch den Verlust uns so wertvoll gewordene Stück unseres Vaterlandes von den verräterischen Eindringlingen für immer befreit ist, erfüllt uns mit inniger Freude. Wie groß ist aber erst der Jubel derjenigen, welche durch diesen neuen Sieg ihre Heimat wieder erlangt haben, die entweder unter dem Uebermnte der Welschen zu lnden hatten oder in fremden Län-dern als „Flüchtlinge" bange Zeiten verbringen mußten. Die Italiener als «Eroberer" müssen der zurück-gebliebenen Bevölkerung manch ein Schauspiel des Uebermutes und der Ueberhebung gegeben haben, und wenn auch die Behandlung in der ersten Zeit eine ziemlich gute zewesen sein mag, so haben die unschuldigen „Austriaci* immer darunter zu leiden gehabt, wenn sich unsere Soldaten gegen die wei» teren ^Besreiungen" des übrigen Küstenlandes — daS übrigens meist von Slaven bewohnt wird — wehrten A uch mancherlei recht theatralisch wirkende Mo-mente mag eS da gegeben haben, — so den Moment, , Samstag den 3. November Herren in bewunderungswürdiger Wafsenbrüderlich-keit errungen wurde. Auf den anderen Kriegsschauplätzen werden unsere Linien unerschütterlich behauptet. An die Bevölkerung Steiermarko! In einem Augenblicke von historischer Bedeutung schreitet Oesterreich an die Begebung der 7. Kriegs-anleihe. Der ehrliche Friedenswille, welchen unser Kaiser schon beim Regierungsantritte feierlich kuudzegtbeir hat und der auch von unseren treuen Verbündeten wiederholt in feierlicher Form bekundet worden ist, hat bei unseren Feinden bisher nur die schroffste Ablehnung erfahren. Unter den Echlagwoiten der Vernichtung des Militarismus und der Befreiung der unterdrückten Völker wollen sie den Krieg bis zur Verwirklichung ihrer wahren, auf Machtzuwachs und Eroberung gerichteten Pläne fortsetzen und stre-den nach wie vor die Zertrümmerung unseres Vaier-landeS an. DaS Gebot der Zelbsterhaltung zwingt unS, den bisher mit Gottes Hilse siegreich bestandenen Kamps mit aller Kraft und Ausdauer weiterzuführeu bis zur Erlangung eines ehrenvollen Friedens, der den Bestand und die freie Entwicklung unseres Staates verbürgt. Mit diesem hohen Ziele vor Auge» hat vor wenigen Tagen unser machtvoller Angriff gegen die italienische Front am Jfonzo begonnen. Für Italien, den treulosen Bundesgenossen, der uns iu den Rücken fiel, ist nun die Stunde der Vergeltung gekommen. Schon haben unsere Helden im unwiderstehlichen Ansturm dem Feinde den mit unsäglicher Mühe in als das Gemälde, welches die „Befreiung, der Schwesterftadt Gör;' verherrlichte, durch die Ab-gesandten von Florenz dem Municipi» von Görz „zur ewigen Erinnerung" überbracht wurde. Hoffen wir, daß bei der raschen Befreiung von den Ve» freiern dieses Gemälde in Görz verblieben ist, und daß wrr e« zu sehen Gelegenheit haben werden. Es dürste wohl das Erzeugnis eines Gelegen-heitSmalers sein, ist jedoch tn Anbetracht deS tief» ernsten Hintergrundes cm Lichtblick in die schwarze Seele unseres verflossenen Verbündeten. Aus dem Hauptplatze von Görz soll, auch zur Erinnerung an die für Italien ein Jahr und nicht ganz drei Monate dauernde Ewigkeit der Befreiung, die römische Wölfin in Bronze aufgestellt worden fein, welche gewiß ein schätzenswerter Beitrag für unsere Metallsammluiig seitens unseres besten Feindes sein wird. Auch sprach man davon, 1>aß der gewesene Görzer Bürgermeister-Stellveitreter, welcher natürlich sofort desertierte, als der Krieg im Anzüge war, und drüben jedensalls herrliche Reden über unseren „Verfall" gehalten hat, der ehrenwerte Advokat Vittorio (!) EeSciutti, Büige-meister von Görz ge-worden sei; jedenfalls ein Leichen dasür, wie sicher sich die Verräter trotz ihr>S bösen Gewissens zu fühlen schienen. Da aber während der ganzen Zeit der „Be-sreiung" Oesterreich beim Fnedhofe, im Rosentale und bei San Marco wildcl l rzann, so mag cS den Herren doch nicht ganz gkmütlich gewesen sein, wenn auch die Oesterreichs bit £ ladt nach Möglichkeit schonten. 5 Auch die Zuverlässig' it der zurückgebliebenen Bevölkerung mag zu manckuu 3}r{ ufsen Anlaß 42. Jahrgang. elf Jwnzoschlachteir eroberten heimatlichen Boden entrissen. Görz, das wir vor einem Jahre bluten-den Herzen» der feindlichen Uebcrmacht »reiSgebea mußten, ist wieder unser. Trieft von der feindlichen Bedrohung befreit, und vereint mit unseren treuen Verbündeten führen wir. bereits auf italieniichem Boden stehend, den Stoß gegen Italiens Hauptmacht. Unser geliebter Kaiser selbst steht iu diesem ent. scheidenden Kampse an der Spitze der verbündeten Armeen. Die unS ausgezwungene Fortsetzung des Kriege« erfordert die Ausnahme einer 7. Kriegsanleihe, welche die Regierung mit Bewilligung dek Reichsra-es zur Zeichnung auflegt. Je nach Mahl kann gezeichnet werden: 1. 40jährige steuerfreie 5'/®/0lgt amortisable Staatsanleihe in Abschnitte» zu 50, 100, 200, 1000, 2000, 10.000 nnd 20.000 K. Die Zinsen werd-n in halbjährigen Rotcn am 1. Fcbrnar und 1. August eines jeden Jahres nachhinein ausbezahlt. Die An» leihe wird in den Jahren 1923 bis 1957 auf Grund von Auslosungen getilgt. Die Rückzahlung erfolg« zum vollen Nennwerle, während der LubskriptionS» preis nur 92 50 von 100 beträgt. 2. Steuerfreie ebenfalls 5'/,°/,!gc Ltaatöschatz-scheine in Abschnitten zu 1000, 5000, 10.000 und 50.000 K, welche am l. August 1920 zum rollen Nennwene zurückgezahlt werden. Der «ubskriplions-preis ist mit 94-50 von 100 festgesetzt, die Zinsen werden in halbjährigen Raten am 1. Februar und 1. August eines jeden Jahre» nachhinein ausbezahlt. Da die Zeichenstellen auf ihre '/,°/»'ge Provision verzicht« haben, beträgt der Preis der siebenten KriegSanleihe sogar nur 92 A, beziehungsweise 94 K für 100 Kronen Nennwert. Wenn man nun berücksichtigt, daß die Kriegs-anleihe seinerzeit zum vollen Nennwerte zurückgezahlt wird, so ergibt sich für das eingezahlte Kapital folgende Verzinsung: gegeben haben, nnd so wagten sie eS einerseits nicht, alle Görzer, welche den Heimalboden nicht verlassen, zu internieren; wußten aber nicht recht waö mit den Leuten anzusangen und übersiedelten sie, an. geblich wegen der Sicherheit ihres Lebens, gewip aber »itl mehr wegen der Befürchtungen für die Sicherheit der bestgehaßten Befreier, in die östlichen Stadtteile, welche ober wieder durch die seincrzeitige Beschießung seitens der Welschen schwer gelitten hatten. Die kühnen Befreier waren daher genötigt, die durch sie verursachten Schäden nach Möglichkeit wie-der gut zu machen, und so können wir hoffen. Gvrz in einem besseren Zustande wieder zu finden als wir es seinerzeit den Verrätern überlassen haben. So mqg aus dem seinerzeit herb empsundenen Verluste noch Gute» gedeih««; unS aber wird Görz, gerade weil wir bei seinem Verluste empfunden ha-den. wie wir eS lieben und brauchen, doppelt teuer werden, ist eS doch unser sonniger Garten, der un» schier unerschöpflich die Früchte deS Südens auf Heimaterde beut. Gerade jetzt, wo unS der Verrat die Sonne Italiens für lange Zeit getrübt hat, werden wir den Weit dieser gesegneten Erde erkennen, werden wir den Schatz heben, der in der goldenen Sonne, in dem Silbcrschaum der blauen Adria, in den pur-purnen Früchten der Friaul, deS Coglio liegt, werden mit doppeltem Genusse die bisher so wenig ge-schätzten süßen Weine unseres Südens schlürfen, und unS darüber freuen, auch den eigenen Platz an der «conne zu haben. Und darum freuen wir un», das „Görz unser" ist. und wünschen, daß es „unser Görz" wird Zu unserem und seinem Heile! Graz, am 28. Oktober 1917. I Libisch. Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 75 a) bei der 4t)jährigen Staatsanleihe im Falle der Einlösung im Jahre 1923 . . 7 5<1 °/o Hinlösung im Jahre 1632 . . 6 42 % Einlösung im Jahre 1942 . . 6 18 Einlösung im Jahre 1952 . . 6* 10 % Einlösung im Jahre 1957 . . 6-07 % b) bei den StaatSschatzscht'nen 6 41'/». __ Die Zeichen frist beginnt am Montag, den 5. November 1917, und endet Montag, den 3. Dezember 1917. 12 Uhr mittags. Die Anmeldung kann bei allen Postämtern. Steuerämtern. Banken, Sparkassen, genossenschast-lichen Kredit Instituten und Schulfammelstellen «folgen, roo auch aflt näheren Aufklärung« erteilt werden. Die KriegSanleihepopiere können als solche zur Zahlung der KriegSgewinnsteuer verwendet werden. Die Veräußerung der KriegSanleihe ist auch während ihrer Laufzeit jedermann durch alle Geldinstitute so-w>e durch Vermittlung aller Postämter im Weg der Postsparkasse möglich. Wie bei deu früheren Anleihen gewähren die Oesterr'ichisch-ungarische Ban! und die KriegSdarlehns-kasse behusS Anschaffung der KriegSanleihe Darlehen zu sehr günstigen Bedingungen aus Wertpapiere, letztere Kasse auch aus Hypothekarsorderungen. Die Einlagen bei allen Kreditinstituten sind in-folge der großen Einnahmen vieler Einleger aus den Kriegslieferungen sowie aus der üb« Erwarten guten Ernte ständig im Steigen begriffen. Die Voraus-setzungen sür einen glänzenden Erfolg der 7. Kriegs-anleihe sind daher gegeben, wenn nur wir daheim unsere Pflicht gegenüber dem Staate ebenso voll und ganz erfüllen wie unsere tapseren Soldaten an der Front. * 4 Mit herrlichem Beispiel ist uns das Deutsche Reich vorangegangen. 12'/, Milliarden Mark hat die Zeichnung der 7. Deutschen KriegSanleihe ergeben. Auch wir wollen alle« daransetzen, um bei der 7. Kriegs-anleihe einen Erfolg zu erzielen, welcher den unver-gleichlichen Taten unserer herrlichen Armeen würdig an die Seite gestellt werden kann. fe. Wo eS grlt. mit Gut und Blut für Kaiser und Reich machtvoll einzutreten, da sind d e Steirer nie zurückgeblieben. g-.. Jeder, der nach seinen Kräften KriegSanleihe znchuer, trägt zur Erkämpfung eines ehrenvollen Friedens bet und weiter», da die Kriegsanleihe-zeichnung den Banknotenumlauf vermindert, auch zur Beseitigung einer der wesentlichsten Ursache» der herrschenden Teuerung. Darum zeichnet die 7. Kriegsanleihe! Gra;, am I.November 1917. Der k.f. Statthaltxr C! ary. Was wir nie nergrNrn sollen! tl* t Geschäftige Federn und leider auch Abgeordnete des deutschen NationalverbandeS sind am Werke, Oesterreichs Ungarn als ein Opfer deutscher Habgier hinzustellen, Deutschland alt, die Macht zu bezeich-nen, die uns in den Krieg gejagt und die unS fetzt hindert, den ersehnten Frieden zu schließen. Die jüngste Rede oeS Grafen Ezernin wird von gewissen Zeitungen als ein Wink aufgefaßt, nun-«ehr jede Rücksicht auf den Verbündete» fallen zu lassen. Man wühll mit Absicht, besonder» im deutschen Volke Oesterreichs, um gewissen Leuten die Möglich-keit zu geben, den reichSdeutschen Staatsmännern mit dem Abfall des einzigen verläßliche» Anhängers des Bündnisses drohen zu können. Di: Unzufriedenheit infolge der miserablen Lebensmittelversorgung wird ebenfalls gegen Deutsch« land gerichtet; die Regierung tritt diesen Lügen nicht energisch genug entgegen und tut gar nicht«, den passiven Widerstand der tschechischen Landwirte zu brechen. Dtz- Treibt auch sie passiven Widerstand? Ist eZ ihr nicht vielleicht sogar sehr willkommen, wenn die Stimmung in Deutschösterreich möglichst verschlechtert und gegen Deutschland gerichtet wird? ... Gegen diese offiziös geförderte Miesmacherei haben sich vor einiger Zeit ungarische Zeitungen ge-wendet und mit Nachdruck hervorgehoben, daß kein Ungar die „Felonie" begehen werde, den Bundes-genossen, der ihnen Siebenbürgen gerettet, im Stiche zu lasten. ES ist notwendig, auch den Deutschösterreichern vorzuhalten, daß nur Schusie rasch zu vergessen pflegen 1 Wir führen darum an, waS kein Oesier-reicher, ob Aristokrat oder Proletarier, ob Konser-vativer oder Liberaler, vergessen sollte: 1. Die unmittelbare Kriegsursache war die Er-mordung unseres Thronfolger«. Deutschland hat aus Oesterreich-Ungarn den stärksten Druck ausgeübt, nicht auf der buchstäblichen Erfüllung deS Ultimatums an Serbien zu bestehen, um den Krieg zu vermeiden. 2. Der Eintritt Italiens und Rumäniens in den Krieg erfolgte nicht aus Haß gegen Deutschland, sondern auS Haß gegen unsere Monarchie. 3. Deut,chland kämpst um Elsaß.Lothringen. Posen und Westpreußen sowie um seine ReichSeinheit und wirtschaftliche Stellung; Oesterreich-Ungarn aber kämpft um Sein oder Nichtsein. 4. Die Zertrümmerung unserer Monarchie er-niedrigt unseren Kaiser nicht nur zu einem Zwerg- ürsten, sondern vernichtet anch Millionen Deutsche und Magyaren national, politisch und wirtschaftlich. Während Deutschland viel zu verlieren hat, »aben wir alles zu verlieren. Leider sind bei unS die Leute sehr zahlreich, die nur die augenblickliche Not loS werden wollen, ohne daran zu denken, daß sie diese augenblickliche Linderung mit einem bedrück-ten dauernde» Dasein erkaufen. 5. Wenn Graf C z e r n i n sagt, daß die Re> voli'tion die russiche Gefahr sür Oesterreich beseitigt habe nnd sür die Monarchie darum der Zweck deS Krieges erreicht sei, so müssen wir ihm entgegen-hallen, daß unsere Bundesgenossen nicht sür Oester-reich Ungarn allein d«S Schwert gezogen haben, sondern auch für ihre bedrohten Interessen. Was ist das für eine Bundesgenossenschaft, wenn ein Teil dann aufhören will, wenn er seinen Zweck erreicht hat, und eS ablehnt, für die Zwecke der anderen Verbündeten Opfer zu bringen? Soll vielleicht Bulgarien auf die Dobrudfcha und Mazedonien ver-zichten, weil wir jetzt nach der mit Hilfe Bulgariens und Deulschlands gelungenen Vernichtung Serbiens von einem wiederhergestellten Serbien nicht» zu fürchte» haben? Wenn heute die Existenz der Monarchie gesichert ist und in den verführerischen Anträgen der Entente unser Staat umschmeichelt wird, io verdanken wir diese Hochachtung nicht unserer eigenen Krast allein, sondern auch dem Blute unserer Verbündeten. Wir müssen uns schon an die Tatsache aewöh-nen, daß sich die Welt nicht um Oesterreich-Ungarn als Mittelpunkt dreht nnd daß die anderen Teile eben so viele Druckmittel gegen uns in der Hand haben, wie wir gegen sie. 6. DerGegensatz zwischen Rußland und Deutsch-land wäre zum Beispiel dauernd zu überbrücken, wenn Deutschland an uns so handeln würde, wie eS »ns jetzt gewisse Zeitungen und Personen zu-muten. Und was schadete es Deutschland, wenn eS im Falle der Not seine Hilie gegen einen italienischen Vorstoß in Südtirol versagen würde, um Italiens Unterstützung in der classischen Frage zu erhalten? 7. Unsere brave Armee bat durch die opser-reiche Offensive gegen Roßland in den ersten Wochen des Kricg^S den Erfolg Deutschlands in Belgien und Frankreich ermöglicht. Daraus gründen wir vor allem unsere Forderung, daß man unsere Bundes-genossenschast nicht gering schätze, wie wir auch im-mer wieder den Deutschen im Reiche vor Augen halten müssen, daß eS vor dem Kriege ohne un« der Einkreisungspolitik Englands erlegen wäre. Frei-lich dürfen wir nicht vergessen, daß nach dem Deutfcken Reiche au uns die Reihe gekommen wäre, an unsere Nachbarn ausgeschlachtet zu werden wie ein Stück Vieh. 8. Als die Russen vor Krakau standen, als man die Donaulinie zwischen Preßburz und Krems befestigte, da kam die Lebensgemeinschaft beider Staa-ten in der gemeinsamen LebenSgesahr jum Ausdrucke; denn mit Krakau war auch BreSla» iu Gefahr. Die Wiedereroberung Galizien» lag daher ebenso im In-terefse Deutschlands wie Oesterreich Ungarns. 9. War es aber notwendig, daß Deutschland einspringen muhte, als wir im Jahre 19l 4 so un-glücklich in Serbien operierten und im Jahre 1916 die überflüssige Schlappe bei Luck erlitten? War es nicht zu einem großen Teil« unser Verschulden, daß die bösen Folgen dieser unglücklichen Operationen mit neuen Opser» — nicht zuletzt mit Opfer» Deutschlands — beseitigt werden mußten ? 10. Im ungarischen Parlamente sind schwere Vorwürfe gegen unsere Heeresleitung erhoben wor-den. daß sie nicht jene, tatsächlich möglichen strate« zischen Maßnahmen getroffen habe, die den Einbruch rumänischer Truppen nach Siebenbürgen hätten ver-hindern oder doch verzögern können. Ganz Ungarn anerkennt dankbar die deutschen Truppen alS Retter Siebenbürgens. Und alle jene Oesterreicher, die heute ihr Leben mit rumänischem Mehle fristen, sollten sich bei jedem Bisse» erinnern, daß unsere Truppen Ächulter an Schulter mit deutschen und bulgarischen Truppen die gesegneten Fluren Rumänien» erobert haben. 11. Wie hätten wir durchhalten können, wenn unS Dentschland nicht Hunderte Waggons Getreide aus seiner Ernte vorgestreckt hätte, die wir ihm heute noch schuldig sind, und aus einen Teil seine» rnmä-nischen Anteils verzichtet hätte? 12. Wo ist der Narr, der da glaubt, daß wir nach dem Kriege unsere Volkswirtschaft und unsere Finanzen wieder ausrichten können ohne Anlehnung an Deutschland — eS sei denn, daß wir uns an Amerika und England verkaufen und unS als Miet-foldateu gegen Deutschland gebrauchen lassen! All daS soll kein Deutfchösterreicher vergessen, damit nicht die Nachwelt gezwungen sei, daS Wort von der punischen Treue ersetzen zu müffen durch das Wort von der österreichische» Treue. Z- I. „Deutsche Partei!" Ein Vorschlag Dr. Tittas. Der Borsitzende des Deutschen VolkSrates sür Böhmen, Medizinalrat Dr. I. Titta, versendet folgende Zeilen: Den Deutfcheu Oesterreichs gebührt der besinn-mende Einfluß im Staate. Die Regierungen haben sich dem bisher widersetzt — und werden auch un-ter dem Drucke der slawische» Eipresse-Politik rn der weiteren Zukunft dasselbe tun. Die Deutschen müssen sich darum diese sührende Stellung erkämpfe». Das werden sie aber nur dann vermögen, wenn sie geeinigt dastehe». Es ist darum notwen. big. daß sie sich sür diesen Kamps zusammenschließen. Dazu ist r» aber nicht nötig, daß sich die bestehenden Parteien deS NationalverbandeS, der Christ-lichsozialen und der deutschen Sozialdemokratin aus-lösen, wohl aber ist es nötig, daß sie sür diesen Kamps Burgfrieden schließen und einen einzige» Sturmtrupp bilden. Alle Deutschen Oesterreichs, d. h. alle, die sich zum Deutschtum bekennen, müsse» sich, wie eS auch in den Kundgebungen der deutschen BaterlandSpartei heißt, «ohne Unterschied der Partei, der Klasse oder des Bekenntnisses", wo immer sie wohnen und insofern sie im Besitze der politischen Rechte sind und nicht der Vorwurf deS BolkSoer-rateS auf ihnen lastet, für diesen Z-veck zur .deutschen Partei in Oesterreich zusammenschließen", ebenso wie ihre politischen Vertreter im Abgeord nelen- und im Herrenhause einen Verband der deut« schen ReichSraiSabgeordneten und HerrenhauSmit-gUcder bilden sollten. AlS Mehrheit im Herrenhauje und als ausschlaggebende Hälfte im Abgeordneten-hause würden sie der österreichische» Politik die Wege diklieren sännen. Dies gilt sowohl bezüglich der inneren, wie auch bezüglich der äußeren Politik und besonders dqüglich der KriegSziele. Alle Partei-fachen müßten auS dem Parlamente und auS den öffentlichen Versammlungen und den Zeitungen der Deutschen verschwinden. Die Parteien als solche müßten sich währenddem in ihren Organisationen ausleben. Die deutsche Partei in Oesterreich ließe jedwedem seine persönliche Ueberzeugung und würd-in kriner Weise in die vielfachen Verbände und Ein-zelorganisationen eingreifen. Sie wäre eine Einigungspartei, die. wie Tirpltz von d.r deutschen Vaterlandspartei sagte, alle Kräfte für das große Ziel sammeln, sich aber nicht m>t den Einzelorgauisarionen identifizieren würde. Die deutsche Partei würde, wie die deutsche Vaterlands? irtei, keine eigenen Kandidaten ausstellen und sich nach Erringung des oben angedeuteten Ziele» wieder auslösen. — Das Volk als solchcv würde in den einzelnen Kronländern d»rch die bc-stehenden Volksräte, denen alle Parteien angehören, nnd in Wien neben drin Verbände der Abgeordne-ten durch den deutsche» Klub, der bis zur Grün-dung eines BolkSrateS für Oesterreich als Arbeit»-stelle der Voltträte gilt, vertreten werden. Auf diese Weise ließe sich die deutsche Partei sür Oesterreich schaffen. Sie wäre gewiß geeignet, den national-politischen Besitz der Deutschen in Oesterreich zu wahren, ihre Forderungen zu versechten und unS, wie es auch in dem Aufrufe der deutschen Vater, landspartei heißt, in dieser größten und ernsteflell Zum Ankauf von Losen Ist Jetzt die beste Zeit, die niemand versäumen soll. Die Jetzigen abnormalen Verhältnisse haben auf die Ziehungen und Auszahlung der Treffer der angebotenen Wertpapiere keinen Einfluss. Ziehung schon am 15. November n.J., weitere Ziehungen dann )eden Monat. lO grosse Haupttreffer im Betrage von K 1,842.000 ausser einer ansehnlichen Reihe von Nebentreffern zu K 50.000, 40.000, 30.000, 20.IXX). 10,000, 5000 usw. kann man Im Laufe eines einzigen Jahres schon nach Erlag der ersten Rate v. K 10*50 auf nachstehende 10 vorteilhafte Wertpapiere erzielen: _"_ - Gattung der Wertpapiere jahrlich Ziehungen Haupttreffer in K 1 Neues österr. Rot. Kreuz-Los v. J. 1916....... 1-/2., 1./5. 1-/8-, 1,/l!., 300.000 — 200.000 — 150.000 — 200.000*— 1 Oesterr. Rot. Kreuz-Los v. J. 1682. ...... 2-/1 -1./7., 60.000'— 30.000"— 1 Ungar. Rot. Kreuz-Los vom J. 1882 ....... 1-/3-I./S.. 20.000-— 30.000 — 1 Budap. Basilika-Los vom J. 1886 ........ 1./3. i/s.. 20.000-30.000 — 1 Gew. d. 3 % Bodenkredit-Lose I- Em. v.J. 1880. . 'S/2. 15./5. 16-/8-, 16-/11., 90.000 — 90.000 — 90.000 — 90.000-— 1 Gew. d. 3 7» Bodenkredit-Lose II. Em. v. J. 1889 . 5./1., S./5. 5,9., 60.000 — 60.000 — 100.000- 1 Präm. Kupon der österr. Rot. Kreuz-Lose v. J. 1882 . . 2-/1 -1/7.. 60.000-30.000 — 1 Präm. Kupon der ung. Rot Kreuz-Lose v. J. 1882 . . 1/3.. 1-/9- 30,000--20.000*— 1 Präm. Kupon der ung. Dombau-Lose v. J. 1886 . . . 1-/3-, I./9. 30.000--20.000*— t Gutes Herz (J6szlv)-Los vom J. 1888 » » » » » » 15./5. 15/11., 12.000--20.000-- I Diese ganze Gruppe aller 10 Wertpapiere, welche alljährlich 25 Zie-I hungen haben, überlassen wir jedermann bei postwendender Erteilung einer werten Bestellung nur gegen 49 Monatsraten zu K 10*30. Jedes Los muss gewinnen und gleich nach Erlag der ersten Rate erwirbt der Käufer augenblickliches und alleiniges Spielrccht. Bestellen Sie nach Möglichkeit beide Los-Gruppen zusammen. Die Beliebtheit der von uns angebotenen in Österreich-Ungarn. Bosnien und der Herzegowina erlaubten Lose ist allgemein bekannt, und zeichnen sich diese durch beste Geuinslchnncen, grünste Treffcr-un/.iihi und niedrigste Preise nns. Ausy.nlil:ing aller Treffer in barem Gelde. Jedes Los kaun Immer und überall zum Tageskurse verkauft werden Es ist nicht nötig. die erste Rate im vorhinein einzusenden, sondern wird dieselbe bei gleichzeitiger Absendung der nach gesetzlicher Vorschrift ausgestellten Verkaufsurkunde, uclcho die Serien ui)J Nummern •Jcr l.njc cnthSlt. von «ms durch die Post nach genommen. \\ eitere Zahlungen kann man mittels unserer Postcrlagscheinc ohne bpesc:: bei jedem Postaiutc leisten Nach Bezahlung der letzten Rate werden dem Eigentümer der Verkanisurkurdc die Originallose ausgefolgt. Wollen Sie gefälligst auf diese vorteilhaften Lusgruppen Ihre Bekannten auiir.erksani machen. Wem es die Mittel nicht erlaube», sich sofort eine 1 osgrunpc zu bestellen, der ve wahre sorgfältig diese Beilage nnd sende eist gelegentlich den Bestellschein em. Beigefügten Bestellschein wollen Sie unterschreiben und uns zusenden» H___Bitte hier abzuschneiden.--- Die Rechte der Käufer werden durch das Gesetz vom 30. Juni 1878 und vom 27. April 1896 geschützt. V Der Verlosungsanzeiger ■MILLION« in welchem alle Ziehungen veröffentlicht werden, erscheint einmal monatlich und sein Jahresabonnement beträgt X 3 50. KORRESPONDENZKARTE. GLÜCKSRAD Gesellschaft für Handel mit Wertpapieren lOlx-m-: Marke BRÜNN, Rudolfsgasse Nr. 12. „Glücksrad", Gesellschaft für Handel mit Wertpapieren O. m. b. H. BRÜNN, RUDOLFSGASSE Nr. 12. Österr. Postsparkessen-Konto 119.163. - Ung. Postsparkassen-Konto 33.836. Telephon-Nr. S97. Ziehung am 15. November 1917. Haupttreffer: K 300.000, 200.000, 150.000, „ 100.000, 40.000, 20.000, K 12.000 ausser einer unzähligen Reihe von grösseren Nebentreffern. EUER WOHLGEBOREN! Durch den Erlag von nur gHp* 3 Kronen 90 Heller können Sie schon in kürzester Zeit 3 Haupttreffer machen und zwar: Am 15. November d. J. K 40.000 auf einen Gew. Sch. der 4% ungar. Hypothekenlose v. J. 1884, am 15. November d. J. K 20.000 auf ein Jöszivlos v. J. 1888 und am 1. Februar 1918 K 300.000 auf ein österr. Rotes Kreuzlos v. J. 1916, welche Gruppe von 3 Wertpapieren wir uns, Euer Wohlgeboren, gegen 36 Monatsraten zu 3 90 zum Ankaufe anzubieten erlauben. ]edes Los MZ8 gezogen werden. Augenblickliches alleiniges Spielrecht erwirbt der Käufer gleich nach Erlag der ersten Rate und jeder im Laufe der Abzahlungszeit gemachte Treffer ist sein Eigentum. Ziehungen jährlich i I./2., 1./5-, 1/8.,/ l /N.. 15. 5., 15 /11., 15 5 . 15 11. Bei der vorletzten Ziehung der neuen österr. Kreuzlos: v. J. 1916 am 1. Juli d. J. haben wir wieder einen Treffer von K 40.000 nach Erlag der ersten Rate einem armen Schutimacher Herrn W. aus Nieder-Österreich ausbezahlt. Ausserdem sind in der letzten Zeit durch uns viele grössere Treffer ausbezahlt worden. Indem wir noch höfl. bemerken, dass die heutigen abnormalen Verhältnisse auf die Ziehungen und Auszahlungen der Treffer angebotener Wertpapiere keinen Einfluss haben, hoffen wir, dass Sie uns ihre geschätzte Bestellung rechtzeitig auf der beigefügten Karte gesl. erteilen werden. Bitte, hier abzutrennen I I ! ! 5 --r £ y> » fo < £ r AufGrund Ihrer Offerte in der -------Zeltung kaufe ich hlemit 1 4°/ ung. Hypothekenlos Gew. v. J. 1884 1 Jöszivlos v. J. 1888 I österr. Rotes Kreuzlos v. J. 1916 gegen 36 Monatsraten ä K 3 90 und die umstehend angeführte Oruppe Nr. 2 gegen 49 Monatsraten k K 10 50. Gleichzeitig ersuche Ich um Zusendung einer gesetzlich ausnstelllen und gestempelten Verkaufsurkunde franko, gegen Soanurhme der ersten Rate, und melde mich als Abonnent des Verlosungsanzeigers „MILLION" an. Name j Charakter —— 5*3 iti 9 Wohnort ® Pq*(. ,, , „ —-_____— Nummer 75 Stund« deütsche» Geschichte vor dem Erbübel der Uneinigkeit undPakteiung zu schöben und zu schirmen. .Deutsche Mätnikr. deutsche Frauen, welchem Sta«de und welch« politischen Partei Ihr ange-hören möget, schart Such um die deutsche Partei in Oesterreich. Deutsches Volk in Oesterreich, laß dich in de« großen Fragen, die jetzt ,nr Entscheidung stehen, aus die richtigen Weg« führen, sei einig, glaube an dich selbst un» an deine Zukunft'." So ruft auch ich hiemit in Anlehnung an den zweiten Aufrvf der devtschen Vaterlandspartei in Deutsch-Österreich» Lande hinaus. Jedermann, der mir zu-stimmt, möge mir die» zur Kenntnis bringen. Eine P»stkane mit dem Worte „Einverstanden" und der genanen Angabe der Anschrift de» Absender« genügt. Berbtfserung«vorsch!ige haben sür später Zeit. Sollte ich binnen acht Tagen eine genügende Anzahl von Zustimmungen erhalten, dann werde ich den Porschlag an die maßgebenden Stellen weiter-leiten. Doch auch wir müssen, wie unsere Äcsin-nn«z»genofsen in Deutschland sagen: eil, tut N»t, kein Augenblick ist zu verlieren. Trebnitz bei Loboptz in Deulfchböhmkn, am 15. Oktober litt?. Dr. Titta. Aus Stadt unft faui». Reformationsgedenkfeier. De. Bierjahr. hunderltag der d«u.sch«n Resormalio» ivurde am 31. Oktober in der toaitgclijchen Christ*Jlirch« fest« Uch begangen. Pfarrer Maq h.tlr au d:e vcrsam melt« Gemeinde, der sich die Vertreter du Zi»il-behiiden angereiht halten, eine großangelegte, tief, ergreifende Rede, in der er 8t« geschichtliche und völkische Bedeutung der Reformatlo.i erörterte und die Gestalt Luthers als d>« der größten D'uifchen zeichnete. Pefo»d«rs tiefen Eindruck mochte» die Worte der Lied« nnd Brüderlich'eit, mit denen sich der edle Redner an die Katholiken wandte. Ein ge-"«tjchier Chor »erjchönte die Feicr u it audachtSinni-gen Lieder». Promotion. Am 30. Oktober wurde an der Grazer Uai»tr»i!Sl Herr Brrno Petritschek, Ober-leutnant i. d. R. deS FJB. 1. i. a. B. der atad. Landsmannschaft ..Earniola". zum Doktcr der Phi-losophie promovi mar Notturno. Zug der Zwerge von E Grieg; 5. T^asfo, symphonische Dichtung von Kr. ». Liszt. Ärntlche -Macht Die Leitung liegt in den hochbewähr,«» Händen de« Kapellmeister» Anton Edler von Zanrtti. Der Kar-ten»«r»erkaus findet in der Kanzlei de» Herrn Dr. Fritz Zangger, RechtSanwalt, Bahnhofgaffe 1, ersten Stock, statt. Soldatenbegräbnisfe. In den letzte» Te-gen wurden nachfolgende Soldaten, welche in den hiesigen Spitälern gestorben find, am städtischen Helden-Friedhofe beerdigt: am 2S. Oktober: Jnf. Theodor Atamanczuk, JR. 24, Jnf. Ludwig Ku-ranyi, JR. 83. Schütze Franz Wagner, SchR. 3, Ldst.Jnf. Franz Poldauf, JR. 21 ; am 29. Oftober: Ins. F.anz Sliva, JR. 56, Ins. Joses Lue-nicek, JR. S8; am 30. Onobrr: Jnf. Joh. Er-javec, JR. 17; am 1. b.: Ldst.Jnf. Franz Marzek, zug. vaukomp. Nr. 2; am 2. d.: Ldst.Jns. Georg Skerlec; am 3. d.: Ldst.Jnf. Luka Gajna«, Jnf.» Reg. 22, Ins. Sale Prokop, JR. 15. Eine nationale Kundgebung der Klagenfurter Handelskammer. I» der leb-ten Sitz«ng stellte Kammerrat Keufchnigg folgenden Dringtichkeitlantrag: Bor kurzer Zeit ist unter dem barmlosen Titel: „Die nationale Abgrenzung im Sli den' eine Hetzschrift erschienen, welche an Lügen, Hetze-reien und Fälschungen unserer HeimatSgeschichle usw. geradezu alle« überbietet, wa« die slowenischen Hetz-apostel in Kärnten bisher geleistet haben. Mit einer Unverschämtheit, die ihresgleichen sucht, wird unserer Landeshauptstadt und unserer Schwesterstadt Villach der deutsche Charakter genommen. DaS Zollfeld wird alS slowenisch-nationales Heiligtum und daS Andenken unseres unvergeßlich.» deutschen MeistersängerS Thomas Koschat noch dadurch verunglimpft, daß dessen Lieder als slowenischen Ursprungs erklärt wurden. Die Ab-ficht der notorischen GefchichlSfälschung liegt klar zu tage. Sie wollen die Auslieferung der Verwaltung, der Gerichte, der Schulen, der alten Verkehrsanstalten usw. nicht bloß in gemischtsprachigen, sondern auch in deutschen Gegenden. Mit einem Wortes Harnten fbl slowenisch werden und dazu wäre jetzt die geeignetste Zeit. Wir aber sagen: Hände weg »cn Kärnten l Karinen bleibt in feiner Mehrheit deutsch und wir wollen insgesamt ohne Einmischung »on außen wie bis-her im Frieden leben. Die Kärntner Handels- und Gewerbekammer erhebt entschieden Protest gegen alle deutschfeindlichen Bestrebungen, welche «on außen in unser Land getragn «erden. Kärnten bleibt deutsch, bleibt fortschrittlich gesinnt und kennt keine anderen Bestrebungen alS solche, die zum Wohle unseres Heimatlandes sich schon Jahrhunderte in deutscher Kraft und Etäike immerdar bewährt haben. Von dieser Kundgebung ist der höbe Kärntner LaiideSauSfchuß, die Gemeindevertretungen Klagenfurt und Villach und die deutschen Abgeordneten Kärnlens zu verständigen. Der DringlichkeitSantrag wird ohne Wechselnde einstimmig angenommen. Wirtschaftliche Hilfsbüros für die Eingerückten. Offiziere und Soldaten, welche »or der kinrückuiig oder dom Felde au» ihre pri-vaten Angelegenheiten zu ordnen außerstande sind, sowie deren Ang'hörige (Ehefrau, eheliche Nachkommen, Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, Ge-ichwister und Schwiegereltern, uneheliche Mutter de» Einberufenen und seine unehelichen Kinder) können sich in derartigen Angelegenheiten au die wirtschaft-lichen Hilfsbüros wenden, damit diese deren Ord-nung im S!amen der Eingerückten in die Hand nehmen. Wirtschaftliche Hilf»büro», deren Hi Istleistung eine unentgeltliche ist, bestehen in der Regel am Sitze der Statthaltereien und Landesregierungen und der politischen Behörde» erster Instanz, sowie in den einzelnen Ortsgemeinden. Zur Hilfeleistung im einzelnen Falle ist jenes Hilfsbüro berufen, in dessen Sprengel der bisherige Wohn- oder Aufent-halt oder die Zuständigkcitsgemeinde dc» Eingerückten gelegen ist. Die Hilfsbüro» gewähren inobefon-dere auch Rechl»au»künfle (RechtSbeistand) und be-sorgen auch die Unterschrist eine« Advokaten. Die Kartoffelverbrauchsmenge. Das LandeSwirtschaftSamt teilt un« mit: Nach Anordnung de» Bolksernährungsamte« dürfen bi« aus weitere» folgende KartosielverbrauchSmengen nicht überschritten werden: Für Bergarbeiter 21/» Kilo' gramm, filr alle übrigen Verbraucher ohne weiteren Unterschied 1'/, Kilogramm sür die Woche. Von den Schwerarbeitern siäd also nur Bergarbeiter durch eine höhere verbrauchSmenge begünstigt. Die Anordnung de« Grazer Stadtrate«, wonach für die Schwerarbeiter die doppelte Abgabemenge gilt, wie sür gewöhnliche Verbraucher, tritt außer Kraft. gurBeschlagnahme der Weintrestern. Vielfach ist in den Kreisen der Weinbautreibenden die Meinung »«breitet, daß verschimmelt« Weintrestern, ferner auch Weintrestern, welch«, wie die» in der Regel der Fall ist, schon in Gärung über- Seile 3 gegangen sind »der sich erhitzt haben, »on den B«r-trauensmännern der LandeSfuttermittelstellen nicht »bernommcn werden. Diese Anschauung ist unrichtig. Da die Weintrestern bei hoher Temperatur getrock-net fgedarrt) und hierauf mechanisch «ntkernt wer-den, >o verschlägt es gar nicht», wenn sie mehr oder weniger verschimmelt sind. Auch darf nicht übersehen «erden, daß die Kerne, welche nach alter Erfahrung der Weinbautreibenden sich sogar im Erdboden jähre-lang unverändert erhalten, durch die Schimmelpilze un» andere Kleinwesen überhaupt nicht angegriffen werden. Es sind daher all« Weintrestern möglichst fand» und erdefrei zu sammeln, in Gruben einzustampfen und seinerzeit an die Lande«sutiermitte1-stellen abzuliefern. Wer Weintrestern unter irgend-welchem Vorwande al» Dünger »erwend«t »der »er« Richtet, fetzt sich empfindlicher Strafe au». Anstellung weiblicher Hilfskräfte bei der Armee im Felde. Die Verwendung von weiblichen Hilfskräften bei der Armee im Felde hat derart gute Erfolge gezeitigt, daß eine Fortsetzung dieser Aktion in großem Au«maß« geplant wird. Zu diesem Zweck hat die Heeresverwaltung neue wesentlich verbesserte Anstellungsbedinguvgen für die Armee im Felde ausgestelt, welche auch den Frauen und Mädchen derjenigen Stände, die bisher auf eine Versorgung weniger angewiesen waren, den E»t-schluß leichler machen werden, sich um eine derartig« Anstellung zu bewerben. Abgesehen von bem Gehalt werden ihnen bezüglich verpflegnng, Unterkunft, Bekleidung, ärztlicher Behandlung, Urlauben und Anspruch aus Reife»ergütung viele jener Vorteil« eingeräumt, welche eben nur die Zugehörigkeit zur Armee im Felde mit sich bringt, obwohl sie selbst-verständlich nicht im Kampfraum, sondern w«it hin» ter der Front verwendet werden, wo sie den Ge-fahren de» Krieges fast ebenso entrückt st»d wie im Hinterlands. Hieb« wird schon jetzt »ermerkt, daß etwaigen WUnsche» nach Verwendung in einer weiter v»rne gelegenen Zone Rechnung getrage» werden würd«. Die Verwendung der Frauen erfolgt al« technische Gehilfinnen für Laboratoriin und Ambu-latorien, als Kanzleikräste, al« Pflegerinnen, Wirt-schaftsleiterinnen, dann Köchinnen und sonstige» Kü-chenpersonal, al» Hilftarbeiterinnen wi« Schneide-rinnen, Näherinnen, Wäscherinnen, Bäckerinne«, Kellnerinnen, ol er al« Hilfspersonal für Ordonanz-und gewöhnliche Hau»dienste. Namentlich in Sani-tätSanstallen, Kanzleien, bei FeldkiioS, Feldbuch-Handlungen, Soldatenheimen, Postämtern unb dergleichen können noch zahlreiche Frauen eine Anstellung finden. Bezüglich Geldgebühren, Verpflegung uud Unterkunft gelten für die einzelnen Kategorien folgende Bestimmungen. Es erhalten a) Kanzleikräste 1. Klasse, da» sind qualifizierte Arbeitskräfte wie perfekte Maschinschreiberinnen, Stenographistin» nen, Stenotypistinnen und dergl.; monatlich 200 K. und. satt» sie e» beanspruchen, Verpflegung und Un-terkunft i» dem gleichen AuSmaße wie Offiziere und Militärbeamte. Wo Offizier»menagen bestehen, kann die Verpflegung von diesen bezogen werden. Für die beigestellte Verpflegung wird nur der Betrag von 4o K, für die Unterkunft nichts vom Monat»-geholte abgehalten. Bei der Unterkunft find nach Tunlichkeit mindesten» zwei Personen in einem Zim« mer unterzubringen; b) Kanzlcikräile 2. Klasse^ da» sind Arbeitskräfte ohne bisherige ProxiS oder maß-gebende Kenntnisse: monatlich 160 K, Verpflegung und Unterkunft ist die gleiche wie bei den Kanzlei-kräften 1. Klasse; v) technische Gehilfinnen für La» boratorien und Ambulatorien: monatlich 160 K, Verpflegung und Unlerkunft wie Kanzleikriiftr; 6) Berufskrankenpflrgerinnen: ein Taggeld von 4 Kivnen und unentgeltliche Unterkunft und Berkösti-gung; t) HilsSkrankenpflegerinnen: ein Taggelb von 2 K und unentgeltliche Unterkunft und Verpflegung; bei besonderer Verwendbarkeit wird da» Taggeld bis aus 3 K erhöht; f) Wirtschaftsleitkrinnen: monatlich 100 bi» 120 K, die Verpflegung und Unterkunft; Köchinnen und sonstige« Kilchenpersonal: de« ortsüblichen Lohn und ärarische Kost, Unter-kunst wird, falls sie beansprucht wird, in gleichem Maße wie MannfchaftSpersonen geboten; h) alle anderen Gattungen von HilsSarbeiterinnen: den ortsüblichen Loh« entweder mit oder ohne irakische Kost, Unttrkunft, falls beaufprucht, in gleichem Maße wie für Mannschaftspersonen. Wo e» die verhält-nisse gestatten, «erden für dic weiblichen Hilfskräfte, die nicht in ärarifcher Berköftigung stehen, besondere Kantinen i» eigener Regie und ohne Gewinn-absicht errichtet, in denen ihnen nach ihrem Ge-schmack und Wunsch gute und billige Kost g«gen Barzahlung geboten wird. Außerdem genießen all« Gattungen der bei der Armee im Felde eingestellten weiblichen ^»ilfSkräste folgende Begünstigmrgen: fie Seile 4 Deutsche Wacht Hummer 75 haben Anspruch aus iiranschc Bekleidung und Be-schuhung. Im Falle der Erkrankung gebührt ihnen sür die Dauer von zwei Monaten die unentgeltliche Behandlung in einer MilitärsanitatSanstalt; auch ist bi« Behandlung in den zahnärztlichen und zahnlech-nischen Ambulatorien zu deu geltenden Preissäh n gestaltet. Urlaube ohne besondere Begründung wer-den deu Kanzleikrästen. Krankenpflegerinnen. techni-schen Gehilfinnen und WirtschastSleiterinnen olle 6 Monate bis zur Dauer von l4 Tagen bewilligt (Hin- und Rücksahrt nicht eingerechnet), Urlaube aus Gesundheitsrücksichten werden »öligensalls bi» zu L Monaten bewilligt, serner werden allen weiblichen HilfSkristen sallwcise Urlaube in dringenden Familienangelegenheiten bis zu t» Tagen bewilligt. Die Vergütung der Reiseanslagen ersolgt sür die Reise vom Wohnort in den Anstellungsort, dann bei Br urlaubunge» ohne bescndere Begründung und aus Gesundheiivrücksichlen, endlich bei Enllassung ohne eigenes Verschulde» sowie bei Entlassung aus eigene» Ansuchen, sallS d>e Dienstverwendung mindestens vier Monate gedauert hat. Hiebei gebührt alle» Kanzlet, frästen, lcchnischen Gehilfinnen, WirtschasiSleiteri»' nen und Krankenpflegerinnen bei Eisenbahnsahrten die Benützung der 2., alle» andere» HilsSkrästcn die 3. Wagenklasse. An den sonstigen Anstellung«-bedingungen (8—10stün»ige Arbeitszeit, Mindest alter 16 bezw. 20 Jahre. Hichstalter für Ranzlei' fräste 40 Jahre, usw.) ist gegenüber den früheren Verlautbarungen »ich!» geändert worden. Um eS jeder AastellungSwerberin zu ermöglichen, elwa be-stehende Zweifel zu beheben, wurden überdies Au«. kunstSstellen errichtet a) beim k. u. k. Militarkom-mando in Graz, Schönaußasse 17, 2. Stock, AuS-kunftSstuuden »on 9 Uhr vor mittag« bis 1 Uhr mittags, b) beim k. u. k. Etappenstationilommando in Marburg, c) beim k. u k. Etappenstationskom. mando in Cilli, 6) bei der k. u. k. Personalsammel-station in Laibach. Unterschischka, slow. Schule. AuSkunstSstunden bei den letzteren drei Stellen wäh-rend der ganzen Amtszeit. Diese AutkunslSstellen erteilen aus Ansrazen nähere Autkünsle, nehme» die AuftahmSgefuche und spezielle Wünsche der Bewerberinnen entgegen und veranlassen gegebenenfalls die Zusendung der erforderlichen Reisedokumcnte. Auch liegen bei ihnen Verzeichnisse der freien Posten zur Einsicht auf. Die Gesuche sind bei einer der vier vorgenannten AuSkunstSstellen mit Post oder persönlich einzubringen. Die Gesuche der Bewerbe-rinnen für Kanzleidienste müssen eigenhändig ge-schrieben sein und haben zu enthalten: vor- und Zunamen. Geburtsdaten, HeimatSzustän^igkeit, Re-ligion, Sprachkenntnisse, Stand (salls Witwe oder Waise: nach wem), genaue WohnungSadresse und angestrebte Dienstverwendung. Dem Gesuche.find beizuschließen: da» letzte Schul, und Dienstbejthi-gun'gSzeugniS, welches nach Gebrauch zurückgestellt wird, ärztliche» Gutachten über die allgemeine phy-fische Eignung der Bewerberin und ein von der politischen BeHorde ausgestelltes Leumundszeugnis. Alle übrigen Bewerberinnen können mündlich oder schriftlich unter Beibringung obgenannter Zeugnisse bei de» ge»annten AuSkunstSstellen um Ausnahme ansuchen. Jedensall» muß im Gesuche die angestrebte Verwendung genau angegeben sein. ES empfiehlt sich selbstverständlich, daS Gesuch an jene der »ier »den genannten AuSkunstSstellen zu schicken, welche dem AusenthaltSort der Bewerberin am nächsten liegt. Die schriftlichen Gesuche müssen gestempelt sein. Ge-suche um Aufnahme alS Pflegerin in eine Sanität»-anstatt sind bei den Zentralstellen vom Noten Kreuz in Wien oder Budapest einzureichen. Da» beste Sparsystem und bedeutende Gew>nsth»ffnu»g zu erzielen existiert hauptsächlich in der jetzigen Zeit im LoSankaus un» ist kein Spiel in der Welt so »orteilhast wie der A'kaus »»» L»sen, da die Möglichkeit, den Einsatz zu verlieren, dabei auSgeschl»flen ist. Wir empsehlen daher un-seien Herren Lesern, das zu der heutigen Nummer beigelegte Prospekt de» reellen Geldinstitutes „Glücks-rad', Brunn, Rud»lsSgasse 12, laut welchem eS ermöglicht ist, schon nach Erlag »on 3 90 K drei große Haupttreffer und viele andere zu gewinnen, durchzulese». Bestellen Sie sosort zu der scho» am 15. d. stallfindenden Ziehung, damit Sie durch die Verspätung nicht vielleicht um den Haupttreffer ge» bracht werden. Schaulnihur. Die Causa Kaiser. Wen» ein Theater« stück in Wikn 250mal ununterbrochen hintereinaader gespielt wird, s» ist dieser Umstand an und für sich genug Urteil de» Werke» selber. Ein Durchsall des Publikums Klasse la. E» mag immerhin noch Leute geben, die sich daran freuen, wenn jemand auf der Bühne statt »Santa Fe" „samt die Flöh", und stall „LehotanSky" .LeheschwanSky' sagt, aber im groben ganzen hat, „ihnen gesagt", ein gewisser Herr Nestroy schon vor den Herren Ludwig Stärk und Adols ElSler bessere und geist»»llere Wortspiele gemacht, ohne daraus versallen zu sein, daß scho» zu seine» Zeiten etwas abgenützte Requisit eineS Thealerböhme» hervorzusuchen. Wenn schon der Herr Böhm statt Santa Fv = Panne Fee gesagt hätte, würde sich da» mit den Aspirationen seiner Rasse eher »ertragen. Aber genug hiervon. Ein immerhin «nterhaltender Hauptgedanke ist hier in eine urahnenhaste Bühnenaufmachung hi»eingezwä»gt, an der nicht» so eigentlich recht unterhaltend ist, al« die wirklich gelungene verhonigelung einer Gerichts-Verhandlung im dritten Akte. Wir wollen glaube», daß das ganze Stück allein auch wegen dieser Ge-richtSverhcmdlung geschrieben wurde, und de» Herren Bersasser» deshalb die beiden ersten Auszüge gnädigst verzeihen. Ohne un» auf daS Spiel de» einzelnen Darsteller einzulassen, sei bemerkt, daß die Darstellung stott und sicher war, wobei e» besonders a»sfiel, daß alle Schauspieler ihre Rollen vollkomme» beherrsch-ten. Die weheren Vorstellungen werden erst ei» Urteil über die Zähigkeiten der einzelnen Schauspieler zulasse». Im allgemeinen war der Gesamteindruck ei» guter, der nur durch einen seltsam rote» und seltsam gebauten Damenschlasrock im zweite» Akt etwaS gemindert wurde. Einer eingehender Kritik bedars wohl die Beleuchlungsfrage. Im ersten Aus-zuge brannte neben der Deckenbeleuchtung aus der Bühne ei» Teil der Saalbeleuchtung. Das war ungemütlich. I» de» beiden anderen Akte» löschte man die Saalbeleuchtung, und die Schauspieler spielte» daher teilweise als Mohre», denn der Schallen der Obenbeleuchlung fiel gerade in ihre Gesichter. Beide BeleuchtungSarten entsprechen nicht, und man wird daran gehe» müssen, die Frage der Beleuchtung dringend zu lösen. Ei»ige wenige Ga» lampen an der »orderen Rampe dürften genügen, um die entsprechende Belichtung der Borderbühne herbeizuführen, wenn eS nicht angezeigt wäre, ei»ige elektrische Birnen einzuschalte», wa« gewiß nicht schwer wäre. Bei den BeleuchtungSeffekten, mit de»en unsere Bühne aber bei der ersten Vorstellung „glänzte', kann eS nicht verbleiben, da dabei jede Stimmung, deren die neueren Stücke so sehr bedür-se», verloren ginge. Deutsche, unterstützet eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen herau<> gegebenen Wirtschaftsgegenstände. y y ..j. .j. .y y .j.. vy y .yy Kundmachung. Auf Grund der Verordnung des Ministers für öffentliche Arbeiten vom 1. September 1917, R.-G.-Bl. Nr. 369 und der Verordnung des k. k. Statthalters für Stciermark vom 14. Ok- tober 1917, L.-G.-Vl. Nr. 84, wird verordnet: 8 1. Kohle, Kck« und Brikett» (in der Folge kurz Kohle bezeichnet) dürsen vom' 11. November an nur gegen besondere Ausweise (Schienkarten und Kohlen« bezugSscheine) ausgegeben und bezogen werden. Ein Anspruch auf den Bezug einer bestimmten Menge, Gattung und Sorte besteht nicht. Die entgeltliche Abgabe der so bezogenen Kohle an drille Personen ist verboten. Die Kohlenkarlen und Bezugscheine gelten nur für die Stadlgemeinde Cilli. Dieselben werden amtlich aufgelegt und sind unübertragbare öffentliche Urkunden, deren Fälschung »ach dem Strafgesetz: geahndet wird. Ein Ersatz sür verlorene oder vernichtete Kohlen-karten findet in der Regel nicht statt. 8 2. Die Vorräte an Kohle und Brennholz sind nach dem Stande vom 30. Oktober 1917 in Form d-r amtlich aufgelegten Parleierklärungen aufzunehmen. Dieser Anmeldung unterliegen Vorräte jeder Art und Größe ohne Rücksicht auf den Bestimmung«»«»». 8 3. Die Kohlenkarten gellen zum Bezüge »on Koch-und Heizkohle für H-uShalte. Die Bezugscheine werde» ausgestellt für: 1. Gebäude, die Verwaltungszwecken der gesetzlich anerkannten Religion»gefellfchaften dienen, sowie Klöster; 2. die von dem Lande, einem Bezirke, einer Gemeinde oder einer öffentlichen Körperschaft erhaltenen Schulen und Anstalten; 3. private Kranken- und sonstige Fürsorgeanstalten; 4. private UnterrichtSanftallen; 5. ApprodisionierungSbelriebe (Küchenbetriebe der Gast- und Schankgewerbe. Krieg« und Gemein-schaftSküchen jeder Art, Mühlen, Bäckereien, Flei-fchereien, Selchereien, Molkereien und dergleichen) und Waschanstalten; 6. andere Betriebe, Gewerbe und Unternehmungen, wie Kanzleien, BerusSräuine, Krankenkasseanstalten und dergleichen insoweit ihnen nicht gemäß 8 19 dnser Kundmachung die Kohle direkt durch da» k. k. Ministerium sür öffentliche Arbeiten zugewiesen wird. Koch- und Heizkohle. 8 4. Der Verbrauch an Koch- und Heizkohle wird grundsätzlich nach der Größe der Wohnungen und un-Ier Rücksichtnahme auf die Zahl der HauShallungSange-hörigen geregelt. Die Haushalte zerfallen nach obigen Richtlinien in fünf VerbrauchSgruppen: Gruppe A: Wohnküche; Gruppe B: Küche und ein Wohnraui»; Gruppe C: Küche und zwei Wohnräuine mit Rücksicht auf die Anzahl der HauShaltungSangehörtgen, oder Küche und drei oder mehr Wohnräume mit höch-stenS zwei HauShaltungSangehörigen; Gruppe II: Küche und drei »der mehr Wohn-räume mit höchstens fünf HauShaltungSangehörige»; Gruppe G: Küche mit drei oder mehr Wohnriu« men mit mehr al» fünf HauShaltungSangehSrigen. Bei der Zählung der HauShaltungSangehörige» sind die Dienstpersonen nicht einzurechnen. Für die Einreihung i» die BerbrauchSgruppe» haben al» Wohnräume mit Kohle heizbare, »uSschließ-lich zu Wohnllng»zwecken dienenoc Zimmer unter Aui> schluß der Unterkunfl»räume für die Dienstpersonen zu gellen. Weiter» bleiben vermietete Zimmer, sowie z»m Haushalte gehörige Räume, die ausschließlich oder vor» wiegend der Ausübung eineS Berufe« oder Gewerte« dienen, unberücksichtigt. Aftermieter mit Küche, welche selbständig koche» und die gemieteten Räume selbständig beheizen, sind »l« eigene Hau«halte bet obiger Gruppeneinteil»ng zu be-handeln. Für Astermiet.r ohne Küche erhält der Vermieter eine eigene Karte. Jene Wohmäume. welche »»«schließlich »der vor-wiegend zur Ausübung eine» Berufe« oder Gtwerbi« dienen, werden durch Bezugscheine versorgt. tfuinmrr 75» Deniüke Wacht Seite 5 Kohlenkarten. 8 5. Die Kohlenkarten lauten aus Namen, gelten sür eine« Hauthalt und enthalten Kohlenabschnitte, die zum Bezüge der auf die einzeln«» Wochen entfallenden Kcb-lenmeagen dienen. Die auf die einzelnen Abschnitte entfallenden Men-m~ »erben vom Stadtamte jeweils verlautbart. Die Koblenkarten lauten je nach dem Koch» oder Heizzwecke auf Kohlenbezug für Küchenbrand oder für einen ganzen, bezw. halben Zimmerbrand. Die Kohlenkarten werden an die anspruchsberech-tigten Haushalte gemäß ihrer Einrrihung in die Ver-brauchergruppen ausgegeben und eS erhält: Gruppe A: 1 Küchenbrand und halben Zimmer-brand: öruvpe B: 1 Küchenbrand und 1 ganzen Zim« merbraud. Gruvp« L: 1 Küchenbrand uud 2 ganze Zimmer» bränh«; Gruppe D: 1 Küchenbrand und 3 ganze Zim-merbrände; Gruppe G: l Küchenbrand und 3 ganze und «inen halben Zimmerbrand. Für je ein an Aftermieter vermietete» Zimmer wird ein halber Zimmerbrand zugegeben. ES wird sür die ganz« Winterheizperi^de nur eine Karte ausgegeben. 8 6. Die Kohlenkarte wird an die einzelnen Haushalte nach Ablieferung nnd Uelxrprüfung der vorgeschriebenen Pan«ierklärung«n auSgesolgt. Haushalte, deren Vorräte an Kohle und Brenn-holz 300 kg überschreiten, «halten die Kohlenkarte crst dann, wenn ihre Vorräte bei Verbrauch der je» weil» zulässigen Menge auf o»«r unter 300 kg gesunken sind. Bei der BorralSberechnung ist «in Raummeier (gleich t/l Mei«rklaft«r) Brennholz 300 kg Kohle gleichzuhalten. Lei der Berechnung des Vorrates bleibt «In Raummeter Brennholz al» Unterzündbolz unberücksichtigt. 8 7- Zäwllich« Hauthalte haben, gleichviel, ob sie auf Koblenkarten Anspruch erheben o»er nicht, gleichzeitig mit der BorratSanmkldung eine amtlich aufgelegte Er-klär ung über ihre L!ohnr«rh langenden Kohle und de» Brennholz«» und zwar nach Menge uud Gattung, bei Kohle auch nach der Sorte ersichtlich zu machen und ein vom Stadtamte verfaßter Auszug aus den Bestimniungen der Verordnung an» zuschlagen. ' 8 13. Behuf» Sicherung der planmäßigen Versorgung der Bevölkerung mit Kohle haben die Verbraucher ihren Bedarf unier Vorweisung der Kohlenkarte, oder des Bezugscheines bi» lö. November 1917 bei der von ihnen gewählien Kohlenabgabestelle behufs Aufnahme in die Kundenliste, welch« b«i jeder Abgabestelle zu führen ist, anzumelden Die Zuweisung an eine bestimmte Abgab«st«lle kann auch seitens deS Stadtamtes verfügt weiden. Die Abzabeftellen find verpflichtet, Kundenlisten anzulegen und den in Listen aufgenommenen Bei brauchern die wöchentlich entfaUende» Mengen an Kohle nach Maßgabe der Vorräte abzugeben. Vormerkbücher. 8 14. Die zur Abgabe von Kohle Berechtigten haben Vormerkbücher nach amtlichem Formular zu fühlen, deren Seiten fortlaufend numeriert sein müssen. Die Eintragungen sind täglich vollständig durchzuführen. Den Organen deS Stadtamtes nnd sonst hiezu legitimierten Kontrollorganen ist in dies« Bücher jeder-zeit Einsicht zu gewähre». Ausficht. 8 15. Das Stadtamt ist berechtigt, zum Zwecke der Ueberwachung der Einhaltung dieser Verordnung und der auf Grund derselben erlassenen weiteren Vorschrif-ten und Verordnunzen durch mit einem schriftlichen Auftrage legitimierte AufsichtSorgan« a) in Betrieben und Vorratsräumen, dann iu Woh» nungen und allen hiezu gehörigen Nebenräumen, in Kellern usw. Besichtigungen voizunehmen; Pri-datwohnungen und deren Nebenräume dürfe» di« UeberwachungSorgaa« nur dann betreten, wenn sie sich mit einem besonderen schriftlichen, behörd-lichen Auftrage ausweisen; b) geschäftliche Aufzeichnungen betreffend de» Kohlen-Handel, sowie die Vormerkbücher und Kundenlisten einzusehen; c) Auskünfte über Vorräte, bezahlte, geforderte und angebotene Preise und über alle die PreiSbestim- mung der Kohle wichtigen Umstände zu verlangen. Kohlenkommission. 8 16. Beim Stadtamte wird ein« Kohltnkommlssion er-richtet. In den Wirkungskreis dieser fällt die Beratung wegen der Kohlenverteilung, die Entgegennahme von Beschwerden, sowie die Erstattung von Vorschlägen und Gutachten an die zuständige politische Behörde. Strasbestimmungen. 5 17. Uebertretungen der Bestimmungen der Ministerial-verordnnng vom 1. Seplember 1917, R.-G.el, Knyein u. m w. Elektrische Taschenlampen und Batterien. I «■ h tr Teile 6 Deutsche Ulaq? 75 Gänse-Flügel-Federn mit uud ohne Kielrührchen und Seitenseiern (womöglich nur den Mittel-stengel) kauft in jeder Menge ßürstensabrik Miiyr in Stejr, Ob.-Oes'. Fast neues 1335 Liter-Fass zu verkaufen bei Johann Matasek, Bindermeister, Freigasse, Möbliertes Zimmer sofort zu vermieten. Anfrage: Villa Sanneck. Italienisch Grammatik. Konversation, Literatur unterrichtet Luise von Schludermann, mit Auszeichnung befähigt. Kaiser-Willieiinstrasse 55. Vorhänge für 2—3 Fenster, zu verkaufen. Rathausgasse 17, II. Stock. 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Tchlachthanse in sowie die A u S w e i S der Woche vom 22. bis 28. Oktober 1917 vorgenommenen Schlachtungen, Menge nnd Gattung des eingeführten Fleisches. Name de» Fleischers Jute «chlachNtNßea riitaefübrtrl jUatei i» aautcr 1 -£ E iCS CW s I «5 Eingeführtes Fleisch tn Kilogramm s w 5 Q J=- •3 K .5 Lo o s- £ =o c fa ■e U) «• tu B 0* «3 £ l •& Q =* . « 1 i Ja "3 Ä a C? | i ** «o 4 'v £ L? , JCt w K- Vracic Peter...... 410 Friedrich Johann .... 2 1 1 Junqer Ludwig..... l 1t 2 Koffär Ladmiq..... 1 2 £e«tofd)i'f Halob .... 1 t:» 3 5 Rek'euicbeqg Josef .... . so 4 3 1 . 2 4 Steljcr Zoiej...... Suppan Johann .... 1 1 I Zany Viktor...... • • 6 , , 20 • • • • • • • • • ' • • . • Private ........ • • • ü« 3 ©mn u*.,u..,i, Trull un» sbtüafl: *!minibuinicp« Leiter: «Uuico ^chidl».