RN3IIWNN2AT lur Kunst, Wijsenschatt und geselliges Leben. »-»^^ Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ ^^. Montag am 2«> October 1843. M< ^ Ao» dieser Zciischriit ericheine» wöchentlich zwei Nummern, icdes Mal ein halber Boaen. 2>er Breis des Vlalte« ist in üailach ganzjädriqü, dalbjäbri» ü n. Durch die l. l. Posr unier (^nuvert mit portofreier Zusendung nanziädria », balbiäbrla ^ fl. E. M., und wird b»lb!»bl>a «orau», l>eyl>, im ersten Vlocke. Proben ans dem fünften Hefte des öster­reichischen Qdeous, herausgegeben von Carlopago. 4. Den Gleichgesinnten. Von Ernst Freiherrn von Feuchteisleben. „>»!>, 2 Stunden oberhalb Iauerburg, hat Sigola , ehemaliger Besitzer von Weißenfels, auf Blei gebaut. Dieser Bau ist 1830 unter dem Besitzer Rasi n­ger eingegangen. 4. Bei Bischoflak im Berge 0«mlc. Verdient eine nähere Untersuchung. 3. I m Moistranathale. 6. I n den Steineralven; unweit Münkendorf sind 1833 Versuchsbauten aus Bleiglanz unternommen worden. ?. Bei Watsch (in der heiligen Alpe). (Haquet a. a. o. B. 3. S. 21.) Ich habe hier selbst schone Exem­plare erhalten. I m Jahre 1838 sind auf diesen Fundort Belehnungen ertheilt worden. 8. Bei Nassenfuß. Hier ist bis zum Jahre 1732 auf Bleiglanz gebaut worden. 9. Auf dem Berge Urib (renim, unweit des Stan­genwaldes. Daselbst findet man noch heutzutage zwei verlassene Stollen. Am rechten Ufer des lithaier Baches, eine Vier­telstunde unterhalb St. Märthen, hat Komposch aus Windisch-Kappel im Jahre 182« bis 182» auf Bleiglanz gebaut. Der Kohlensandstein, der als Halde an der Straße liegt, ist der sicherste Führer zu den verlassenen Stollen. 10. Bei Ratschach. e. Antimon. Am Trojanaberge ist vor ungefähr 30 Jahren auf Antimon gebaut worden; auf der cschemschenitzer Alpe, so wie bei Ratschach, findet man Spuren vom Spiesglanz. l. Silber und Gold. Wenn gleich kein unterrichteter Bergmann einen Hoff­nungbau in den julischen Alpen auf Gold und Silber an­legen wird, so hat dennoch die Habsucht im Schwefelkies das Gold, und in Vleiglanzanflügen das Silber erblickt,'") und sich dem bergmännischen Kobold in die Arme geworfen. Die Geschichte des Bergbaues vermag folgende ver­ unglückte Gold- und Silberbauten in Kram anzuführen: 1. I n dem abgesetzten Berge Terno am Zhauen, nordwestlich von Wipbach, haben vor ungefähr «0 Jahren die Bergleute von Idria einen Bau auf Silber geführt. ^*) 2. Zu I.l»ni«!>u, ebenfalls unweit Idria, ist um die­selbe Zeit und von denselben Unternehmern ein Hoffnung­bau auf Silber in einem kupferhältigen Schiefer angelegt worden. *" ) 3. Bei Ratschach ist auf Bleiglanz und Silber vor ungefähr 80 Jahren gebaut worden. *"* ) 4. I m Laknitzerthale bei Nassenfuß hat man zu An­fang des neunzehnten Jahrhunderts einen Bau auf Silber angelegt. Dieser Bau ging bald ein, und vor einigen Jahren hat man wieder in so weit Hand an den verlasse­nen Bau angelegt, als hinreichend ist, eine Occupatio« zu begründen. s. Am Zhauen, nordwestlich von Wipbach, eine Stunde von ^aidenschaft, ist vor 60 Jahren auf Gold (!!!) ein Hoffnungbau angelegt worden. «'^ ) Die Veranlassung zu dieser Bauführung gründete sich auf nichts Anderes als auf das bloße Gerücht: Die Venetianer holten Gold von den oberhalb Heidenschaft befindlichen Ge­birgen. «. Conrad Freiherr von Russenstein hat im Jahre 5 683 in der Alpe Nlreäek bei Feistritz nächst Stein auf Gold gebaut. «"«^) Mir der Ausbeute soll er, nach der Sage, das Fran­ciscanerkloster zu Laibach errichtet haben. Endlich ist in der neuesten Zeit am Rosenberge un­weit Laibach ein Hoffnungbau auf Gold versucht worden. " ) Vor ein Paar Jahren erhielt ich ein gelbglanzendes Mineral zur Untersuchung. Als ich erklärte, es sei Schwefelkies, wollte man weiner Aussage keinen Glauben beimessen, und ich sab mich genothi­get, den Uebcrbringer »°n den, i-chwefelgehalte und dem Elsen des vermeinten Goldes zii überzeugen. Erst als die beim «osien erzeugten Schwefeldiimpfe seine Lunge in Anspruch genommen hatten, tonnte «r von seiner fixen Idee geheilt werden. «-) Haquet, V. ! S. t?. ««°) Haquet, V. 2 S. »5?. «'^) Haquet, V. l S. 3». «^'«)Haquet, V. l S. 8. ) Empfahbuch der laibacher Verggerichtssubsiitution zub ^ und II 6>!» '«-II« vom wahrhaft künstlerisch^maleri­schen Scandpuncte und in ihrer vollen Idealicäc zu be­trachten und sich ihr Bild unauslöschlich einzuprägen, muß man, wie überhaupt beim Beschauen eines jeden Kunst­werkes, einen etwas entfernteren Standvunct wählen. Von dort aus erscheint ihr edler Palast in Wäldchen von süd­lich üppiger Vegetationfülle, ihre Terrassenvyramide voll Orangen, Cicronen und Früchten aller Arr, mit ihren Blu­menbeeten, Nosenfestons und seltsam darüber emporragen­den Statuen wie eine Feenschöpfung, die um noch viel wundervoller einwirkt, wenn wir gerade von den Bergein­oden der Furka, Grimsel, des Griesgletschers oder des Simplen Herabkommen und die Phantasie noch von diesen wüsten Bildern erfüllt ist. Des erwähnten schlagenden Con­trastes wegen sollte daher jeder Reisende von dorther, und ja nicht, wie es doch so häusig geschieht, von der italieni­schen Seite aus diese Inseln der Seligen zum ersten Male begrüßen. Ja , hier sehen wir ein verkörpertes Feenmährchen; die bescheidene Mainau im Bodensee ist dagegen nur eine liebliche Naturidylle. Die lz»!«, bell» ist schön zu schaue«! auf Mainau wär's gut, Hütten zu bauen. Mehre Reisende haben Gleichgültigkeit, ja selbst Wi­derwillen gegen die borromäischen Inseln wohl mehr afftc­tirc, als wirklich gefühlt, und in der Thac, wer wollte ein Feenländchen naturgemäß finden und immer darin ver­weilen ? — Immerhin liegt aber diesem wahrhaftigen Nach­bilde einer „Schöpfung aus Nichts" eine schöne und edle Idee zu Grunde. Ja , es war wahrlich eine Schöpfung, aus nackten scheußlichen Felsen einen der schönsten, idea­lischesten, vegecationüppigsten Gärten in Europa hervorzu­zaubern, und das hier früher höchstens bestandene Fels­moos und Uferschilf durch die seltensten Gewächse, schön­sten Blumen und edelsten Früchte zu verdrängen. Nicht leicht hat eine reiche Familie anderswo lebens­verschönernder einen Theil ihrer überstüßigen Millionen R85 verwendet, deren anderen Theil sie dagegen wohlthätigen und nützlichen Stiftungen zu weihen darum nicht unterließ. Die Anlagen sind nicht mehr in unserm gegenwärti­gen romantischen Geschmacke, das ist richtig, sie sind es aber um so mehr in jenem der Alten, welcher gewiß für alle Zeiten hinaus eine gewiße Geltung behaupten wird. Würden wir den schwebenden Gärten der Semira­miö, würden wir den Gartenanlagen der alten Griechen und Romer, konnten wir sie zurückbeschwören aus dem Schutte zerstäubter Jahrtausende, unser Interesse, unsere Bewun­derung versagen? — Um den schönsten Ueberblick auf die borromäischen In ­ seln zu genießen, besteige man, bei gehöriger Muße, un­ gefähr die halbe Höhe des nördlichen Ufergebirges bis zu dem Puncre, wo dasselbe in einem steilen Winkel gegen den See abfällr und man denselben fast nach allen Seiten überblickt. Dieser überaus herrliche und beherrschende Stand­ punci wird fast von allen Reisenden übersehen. Mehre Stunden waren mir nur zu schnell entschwunden; der Nachmittag neigte sich dem Abende zu. Mit schwerem Herzen riß ich mich los; mit noch schwercrem ruderce ich an der l»«,Il> mild!'« vorbei, ohne mich an's Land setzen zu lassen, was ich in der Folge um so mehr bedauerte, als ein schönsinniger Freund mich versicherte, daß sie an kunst­ loserer Nacurherrlichkeit bei Weitem den Sieg über ihre allerdings glanzvollere und berühmtere Schwesterinsel da­ von trage. „Sie ist so herrlich, daß sie Einem beinahe zu schön für diese Welt erscheint", waren seine negativ sehr bezeichnenden Worte. Ihre Lage mehr in derMitce des Sees macht sie zu einer günstigeren Aussichtwarte; dieselbe Lage bewirkt ein milderes sanfteres Klima, welches eine noch weit üppigere Vegeianonfülle, als auf ls«!« bell.-», begünstigen soll. Sie erhebt sich in sieben Terrassen, von deren oberster eine schöne, geräumige Villa, halb in Gebüschen versteckt, her­abblickt. Ein einfacher Baumgarten gewährt einen erfreu­licheren Anblick, als die kunstreicheren Schaugärten auf l««!» !>e>!ü, und die größere Ausdehnung der Insel gab Raum zu Anlagen im romantischen englischen Stile. Fa­sane schwärmen über die bebüschten W,esen und dichte Büsche umfrieden diese wahrhaft glückselige Insel ringsum gegen die unheilige Welt. Mi t welcher Sehnsucht blicke ich nun oft mit dem Auge der Erinnerung auf sie zurück — wie nach manchem hohen Momente der Vergangenheit, den ich unbenutzt oder zu wenig benützt verstreichen ließ. Unvergeßlich schön war meine weitere fünfviertelstün­dige Fahrt über die ganze Breite des Sees nach dem kleinen Slädichen l^veu» in der Lombardie, welches am AbHange eines zweigipfeligen überaus herrlichen Berges Überaus malerisch daherblickt. Hier überschaute ich den größten Theil des majestätischen Sees. Die Glanzpuncte seiner Begränzungen waren in Westen, hoch und fern hinter den eben verlassenen hesperischen Inseln, die rosen­röchliche Gcistgestalt des »onte ro^i», in Norden der za­ckige Simplon, in Osten I.aveu« und tiefsudlich die Stadt Arona mit der Riescnstaiue des Carlo Borromeo. Der Abend wurde immer schöner und zauberischer, ein feenarti­ger Glanz schwamm um die ganze Natur; die Berge er­glühten in immer dunklerem Purpur, und der Wasserspie­gel, nur kleine Wellchen schlagend, lag fernhin mit dem buntesten Farbenspiele zwischen Gold und Scharlach Über­gossen. Bei untergehender Sonne landete ich in l>llveu», wo mich nach langer Entbehrung wieder österreichische Far­ben begrüßten und »0 ill l»l»trii»!" rief ich gewiß aus herzlich,voller Brust, nicht aus forcircem Stockpatriocismus, als das cordiale Benehmen, die ohne Hintansetzung der Amtspflicht humane Behandlung der k. k. Gränzbeamcen mir gar lieb und herzerwärmend gegen das formellhöfliche, aber doch meistens tiefkalt-egoistische Betragen der Auslän­der abstach. Wahre Herzlichkeit! dein eigentlicher Wohn­sitz ist und bleibt denn doch einmal das Haus Oesterreich! Wie vielfach und mannigfach auch seine Gemächer, ein einiger Geist patriarchalischer Liebe durchweht sie doch alle und ist der Kpilit»« roetur, der Alles, nicht mit materiellem Kitte, sondern mit wahrhaft magnetischer Geisteskraft, ord­nend und verknüpfend, zusammenhälr. Weit entfernt, das Reisen junger Staatsbürger in das trügerisch verlockende Ausland zu hindern, sollre man dasselbe vielmehr aus allen Kräften befördern, damit der junge Mann praktisch er­fahre, wie es denn doch am besten und heimischesten auf dem lieben vaterländischen Boden. Das Tagesgespräch war der Kaiserzug zur Krönung in Mailand, der jetzt in 0,»»»> verweilte, wohin ich noch vor aufgehender Sonne einzutreffen vor hatte. Eine leichte Chaise stand bald vor dem Wirrhshause, und ohne Ver­weilen flog ich bei allmählich erblassender Abenoröthe auf der herrlichen Landstraße fort, häufig zwischen tiefschatten­den Alleen, durch welche der Vollmond bald sein Silber­licht warf und bei häufigen Durchblicken eine mit paradie­sischer Vegecationfülle gesegnete Landschaft verklärte. Ge­gen Mitternacht war ich in Varese, einem ansehnlichen Markte, mit vorzüglicher Wein- und Seidcncultur, in einer überaus reizenden Gegend von büschigem Hügellande herrlich gelegen. Zu einer andern Zeit hätce ich den Besuch des nahen «!ll:i-<» moiite 6, Vnrese, dereine der entzückendsten Aussichten in der Lombardie darbietet, gewiß nicht uncer­lassen. Zu eilen genöthigt, fuhr ich aber bei dämmernder Mondnacht weiter, durch nicht weniger reizende Gegenden, an herrlichen Villen vorüber und durch zahlreiche schöne Ortschaften, und als der erste Morgenstrahl das alte Ca­stell vor (,'<»»>« vergoldete, in diese alte kleine Stadt, die von Leben und Fröhlichkeit über die Anwesenheit des g> liebten Monarchen völlig übersprudelte. Polyxander. Dieser in der ersten Hälfte dessiebzehnten Iahrhun. derts von le U«^ >!e ««mderville zu Paris in 5 Bänden herausgegebene Roman ist eines der wunderlichsten Werke, welche die Liieratur aufzuweisen hat. Die Heldin desselben ist eine gewisse Prinzessin Alcidiane , eine der sonder­barsten Creaturen, die man sich vorstellen mag. Ihrer alle Begriffe übersteigenden Schönheit wegen sind sämmt­liche Monarchen der ganzen Welr in sie verliebt, und schi. cken aus den entferntesten Thellen der Erde Gesandtschaft 188 ten, um sich ihre Hand auszubitten. Diejenigen, welche an ein solches Glück keinen Anspruch machen zu können glauben, erklären sich wenigstens in einer Entfernung von mehren tausend Meilen für ihre Ritter, brechen zu ihrer Ehre unzahlige Lanzen, und verschwören es auf ewige Zeilen, eine Frau anzusehen, wenn sie einmal das Por­trät der Prinzessin Alcidiane erblickt haben. Die Prin­zessin nimmt diese Huldigungen sehr übel, und ist höchst aufgebracht darüber, daß der Groß-Chan der Tartarei, der König von Cashemir und der Sultan von Indien die Frechheit haben, in sie verliebt zu sein. Der einzige, dem es erlaubt ist, sie zu lieben, ist der Held des Romans, Poly rander; aNein man muß gestehen, daß er dieses Benefice eben nicht des wohlfeilsten Kaufes genießt. Denn er muß, als Ritter der Prinzessin, in der ganzen Welt herumziehen, und alle Diejenigen bekämpfen, aus dem Saccel werfen, verwunden oder icdtschlagen, welche sich das Erfrechen haben beigehen lassen, in die Prinzessin ver­liebt zu sein. Als er nun von seiner mühseligen Ricrerfahrt zurückkehrt, belohnt ihn Alcidian e zwar durch einen Blick, allein sie kann sich, wie viel Potentaten er für sie auch losgeschlagen, lange Zeit durch nicht entschließen, ihm ihre Hand zu reichen; und ihm selbst fällt es nicht bei, ein solches Glück auch nur im Traume als eine Möglichkeit zu denken. Dieses Glück wird ihm zuletzt dennoch zu Theil, allein es übersteigt so sehr alle Fassung­krafc eines Sterblichen, daß, als er in der Brautnacht die Treppe des Thurmcs, welchen die Prinzessin bewohnt, hinaufsteigt, auf jeder Stufe ihn der Schwindel erfaßt, und zwei Männer ihn halten müssen, damit er nicht zu­sammensinke. I n dieser kritischen Situation verläßt ihn der Dichter. Daß er inzwischen nach so manchem harten Strauß auch jenen lehren glücklich bestanden habe, läßt sich wenigstens daraus vermurhen, weil im Jahre 173? aus der Feder einer Madame Gomez eine Fortsetzung seiner Abcncheu er ersc hienen ist. M. Enl. Neues. (Neue Erfindung.) In London macht eine neue Erfindung von einem gewissen William Hodge großes Aufsehen. Diese besteht in einem Bindungmirtel, welches aus Kautschuk, gestoßener Austerschale und mehren andern Ingredienzen, die der Erfinder nicht mitteilt, zusammen­gesetzt ist. Diese Art von Leim scll ein so außerordentlich festes Bindungmittel sein, daß sogar Eisen, welches auf diese Weise zusammengetitlet wird, an derselben Stelle nicht mehr zerbrechen kann. Man führt unter andern Ver­suchen, die auf Befehl der englischen Admiralität angestellt worden sind, auch an, daß eine gesprungene Kugel, durch den Kitt des Herrn Hodge wieder zusammengefügt und dann aus einer Canone abgefeuert, ganz unversehrt geblie­ben sei. Nachdemsich die englische Regierung durch zahlreiche Versuche von der Trefflichkeit dieser Erfindung überzeugt hat, soll sie selbe dem Herrn Hodge für eine sehr bedeu­tende Summe abgekauft haben. — (Verbot des Branntweinbrennens.) I n Nor­wegen wird das Branntweinbrennen nach Ablauf von zehn Jahren durchaus und überall verboten sein. — (Die Wasserflasche als Brandstifterin.) In Wolfenbüttel ereignete sich kürzlich der schon öfter vorge­kommene Fall, daß die in einer Wasserflasche sich brechen­den Sonnenstrahlen den Tisch, auf welchem dieselbe stand, entzündeten. — (Der spanische S tierlämvfer Montes) ist für die vier Stiergefechte, welche in Bayonne gehalten wer­den , gegen ein Honorar von 23,000 Franken gedungen. Diese Summe ist hoch genug, um sagen zu können, daß ^>err Monre s gegenwärtig zu den bestbezahlten ausüben­den Künstlern Europa's gehört», und doch tritt er nur auf einer Arena gegen Stiere auf! — (Ein Selbstmord.) Professor Gaberdön in Mai­land erzählt im „Wanderer": Vor einigen Tagen stürzte sich im Castelle zu Mailand ein ungarischer Grenadier vom zweiten Stockwerke herab, aus Ursache, da er eine Terne gewonnen und hiezu das Lottobillct verloren hatte. — (Die ganze Stad t Kasan) ist ein Raub der Flammen geworden. Mehr als 2000 Häuser, die ganze Waarennicderlage der Kaufmannschaft, die Universitär und der größte Theil der öffentliche» Gebäude lagen nach vier­tägigem Brande bereits ,n Asche, doch war damals des Unheils noch kein Ende. Durch diesen Brand verliert die zweite Assecuranzcompagnie in St. Petersburg bedeutend, da Kasan zu ihrem Rayon gehört; die Assecuranzacrien, die vor Kurzem noch mit 410 — 413 Rubeln bezahlt wur­den, sind nun zu 280 verkauft worden. — Mannigfaltiges. Ein kaiserlicher Brief. Als London bei Pirowitz so trefflich retirirte, daß selbst Fried« lich II. flirte, «von London müsse man reliriren lerne», im Liegen räume er dos Feld!« crhicll er von der Koiserin Wori n Theresio ein Cobinelschreiben < datirt von Wien den üz. August l7cw. Es lautete wie folg!: «Lieber Freiherr von London ! Obzwor der fünfzehnte dieses ein unglücklicher Tag für mich gewc­sen ist, weil es dem ungerechten Feinde gelungen Hot, einer decistven Schlacht zu entgehen, »ur allein mit Eurem unterhabende» Corps »nzubi,» den, und sich den Weg noch Breslau zu eroffnen; ondurch ober seine ge> theilte Macht zu vereinigen, und solche zwischen meine und die russische Ar­mee zu stellen; so vernilnderl doch dieser widrige Ausschlag nicht im winde' sten die großen Verdienste, so Ihr , wie ouch alle Generals, Offtciers und Gemeinen, die unter Eurem Commondo gefochten, erworben hobt; vielmehr lasse Eurer genauen Befolgung des erhaltenen Auftrages, wie im gleichen Eurer klugen und ouf der Stelle ergriffenen Herzhafiigteil und Vorsicht alle Gerechtigkeit widerfahre». Ih r könnt ouf mein Wort sicher glauben, doß ich solches im gnädigsten Andenken erdolte» werde. Nicht »linder g«° reicht mir die von Euch einberichtete hcldennmthige Tapferkeit meiner Ge­neralität, Officiers und Truppen zun» größten Trost und innigsten Ver­gnügen. Solche rechtschaffene Kncgsmnnner verdienen mit Recht das gros»« Lob und meine vollkommene Gnade; wie dann darauf bedacht sein werde, ihr Wohlocrholten bei Gelegenheit danknehmig zu erkennen. Diese meine Gesinnung hobt Ihr in meinen, Namen dem ganzen unter Eurem Commondo gestandenen Corps gehörig bekannt zu »lochen. Und ich setze in die Zoitllche Verfügung dos vollkommene Vertrauen, daß meine Armee noch in dieser Campognc die Gelegenheit erHollen werde, die Revonge rechtschaffen zu nehmen, und die Welt zu überzeugen, daß meine Truppen den ,i . dieses nur in der Zahl, nicht ober in der Herzhafligkcil und topfern Verholte» von dem Feinde übertroffen wurden. Wie ich nun auf Euren ferneren treucsten Eifer sicher Staat ma­chen kau»; als verbleibe Euch auch mit kaiserlich königlichen und londes­fücsiliche» Gnaden wohlgewogen. Mari « Theresia.« Theater Nepertoir. Am w, October «die beiden Förster«, an, il . «der beste Ton«, am 12. «die reiche Nä'cferfonlilie«, an, !5. «die Schleichhändler«, 0», »i. i"l» ersten Mole »der Sohn der Wild» iß«. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.