Nr. ! 9. Freitag, 28. Februar 1908. 1^7. Jahrgang. Lmbacher Zeitung Vr«numrl'> » d >, » n : „«„zjnlinn «o X, hlllbjHhnn 15 «. Im Nuittur : nc,!,zjäl,r!ss " «, halbjnhril, 11 X. ssüi die Zustelln»« i»ö Haus ««iizjährin 2 «. — Inser«oni>nrbi>l,i: ss'ir llrmr Iiiseralc bis z» 4 Zellen 50 li, gröf,cic per «eile ili ^>; bci öftere» Wieberl,ul>i„<,en per Zeile « k. Di>' «^ail'achrr Zri!»»n» erschsi»! änlich, mil Niitzoalmü' der <3o«» »»d sseirrlnsse. Die Administration befindet sich üonnreßpllch Nr. 2, die Nednltion Dalmalingasje Ar. 1«, Eprechftmide!, der llledaltivü two « l>>« 10 UIii dor mittags. Unfranlierle Briefe wrrdrn »icht »»genommen, Vlanustrivte nicht zurückgestellt. Telephon-Nr. der Redaktion 258. Amtlicher Teil. Den 2l>. Frbruar 1908 wurde in der l. t. Hof. und Staats' druclerri das IV. Stück der italienischen nnd das VIII. Stück der italienischen und polnischen Ausgabe des Ncichsgcsetzblattcs des Jahrganges 1808 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 26. Fe. bruar 1W8 (Nr. 47) wurde die Weiterverbreitn.«« folgender Preß. erzeugnisse verboten: Das in Klattau verbreitete, mittels lithographischen Farbbandes auf einer Schreibmaschine verfertigte, sodann auf einer lithographischen ode: Zintpresse vervielfältigte Flugblatt: «Uls,-ävii Döluiolcö.. Nr. U «?ru.vo luäu» vom 21. Februar 1908. Nichtamtlicher Heil. Marokko. Aus Paris wird berichtet: Es entspricht durchaus nicht den Tatsachen, wenn man die Kämpfe, welche das französische Expeditionskorps in Marokko am III., l7. und l^>. Februar zu bestchcn hatte, als Niederlagen darstellt und behaupt«.'!, das; der Ausgang dieser Zusammenstöße iu lveiten Kreisen Frankreichs lebhafte Bellllruhignng her^ vorgerufeu habe. Die Wahrheit ist vielmehr, daß den marukkauischenl Stäinlnen, welche an jenen Tagen i>n Kampfe standen, beträchtliche Verluste zugefügt wurden, weun es auch nicht gelungen ist, ein entscheidendes Resultat herbeizuführen, welches geeignet lväre, jeden Widerstand zu lahmen. Die Ursache liegt darin, daß die französischen Truppen der ganzen oder doch nahezn der gesamten Truppen inacht Muley Hafids gegenüberstanden. Es dürfte nicht übertrieben sein, die Zahl der Marokkaner, die sich im Gefechte besän-den, auf 10.000 zu schätzen. Ungeachtet der Nachricht, das', einzelne Stämme infolge der letzten Kampfe die Sache Muley Hafids verlassen hätten, ist vorauszusehen, das; noch beträchtliche Anstrengungen erforderlich sein werden, um das gauze (Gebiet zu Pazifizieren und Easablanca für die Ankunft von jeder Gefahr eines Angriffs zu befreien. Es ist demnach nicht unwahrscheinlich, das; sich die französische Legierung entschliefen wird, das Korps des Generals d'Amade um 1500 bis 2000 Mann zn verstärken. Das Ziel, welches die französische Regierung verfolgt, wird gewiß erreicht werden. Es wäre dies sicher bereits geschehen, wenn nicht Mnley Hafid trotz seiner Friedensversprechungen fortfahren würde, unter den Stämmen des Südens Anfrnhr zu wecken und dm heiligen Krieg zu predigen. Die Aufgabe wird mehr Zeit erfordern nnd schwieriger sein, aber die französische Negierung wird sie zu Ende führen und das Mandat, welches ihr von den Mächten erteilt wurde, wirksam und loyal erfüllen. Campbell-Banncrmann. Zn den Gerüchten über den Rücktritt Eamp-bell Bannermans wird ans London berichtet: Der Premierminister hat bisher nicht daran gedacht, seine Demission anzubieten. Seine freunde hegen die Hoffnung, daß Sir Henry, der jetzt die schlimmste Phase seiner Krankheit überwunden hat, nun, wenn auch langsam, seiner Genesung entgegenschreitet. Im Hinblick auf die Ilnterbre chuugen in den Aortschritten der Besserung kann man es allerdings kanm als wahrscheinlich ansehen, daß er imstande sein wird. vor dem Eintritt des Frühlings wieder im Parlament zu erscheinen. Infolge der großen Popularität, die er auch bei der Opposition genießt, würde seine Wiederkehr jedenfalls allseits mit Genugtnnng begrüßt werden. Sollte jedoch seine Genesung keine gün-stige Entwicklung nehmen, so würde sich sein Rück- tritt kanm hiniauhalten lassen. In diesem Falle würde nach der Ansicht parlamentarischer Kreise der Tchatzkanzler, Herr Asquith, der jetzt den Premier im Hause veitritt und diese Aufgabe in vortrefflicher Weise erfüllt, die meisten Aussichten auf die Nachfolge Eampbell-Bannermans haben. Damit würde der Vorsitz im Kabinett aus einen liberalen Imperialisten, das heißt vom Zentrum, bezw. dein vorgeschritteneren Flügel der Liberalen ans den rechten übergehen, eine Wendung, die von den Radikalen kaum mit großer Befriedigung begrüßt werden dürfte. Unter allen Umständen würde aber die Pereinigung des Amtes eines Schatzkanzlers mit der Stellung des Premiers in Anbetracht der Arbeitslast als kaum durchführbar erscheinen. Politische Neberficht. Laibach, 27. Februar. Das „Fremdenblatt" konstatiert, daß die erste Delegation des aus dein allgemeinen Wahlrecht hervorgegangenen .Reichsrats auch das Heeresbudget mit ruhiger Sachlichkeit, mit vollster Würdigung der Bedürfnisse der Wehrmacht und mit richtigem politischen Takt erledigt habe. Mit der Annahme des Antrages Latour-Schraffl habe sie beschlossen, eine Ehrenschuld an die Armee abzutragen, und wenn sich auch nicht hoffen lasse, daß die ungarisch? Delegation dem Beschlusse der österreichischen noch im Lause dieser Sessiou beitritt, so sei doch die AtmosplMe, wclche durch die sachliche Ai-t der Behandlunss und Beschlußfassung in der österreichischen Delegation geschaffen wurde, für die Chancen der Snä>e nicht ohne Bedeutung. Jenes Milieu der Verständigung, das zur praktisch wirksamen Lösung der Frage nnnmgnnglich notwendig ist, scheint dnrch die be- Feuilleton. Der Wortwechsel. Humoreske aus dem Vlämischen von Aans Aart. sNackibruct »erboten.) .Nein, Luise! Das sollst du nicht!" .Ich will's aber!" „Du verweigerst mir den Gehorsam?" „Gewiß!" „Nimm dich in acht, sage ich dir!" „Denkst dn, ich fürchte mich vor dir?" „Unverträgliches Weib!" „Lächerlicher Mann!" „Gut denn. Lassen wir nns trennen!"' „Ganz recht. Weh' mir. daß meine Eltern mich au eineii Mann wie dich geben!" „Weh mir, daß ich so dumm war, mir keine andere ausznsuchen!" Im Begriff, in das Zimmer ihrer Tochter ein ^'treten, hatte Frau Müller bereits ihre Hand auf d" Klinke der Tür gelegt, als der heftige Wort-wcchsel sie zurückhielt. Ist es möglich, dachte sie bei sich. Karl und "'ise zanken sich miteinander! Und sie sind doch "'st seit sechs Monaten verheiratet. Welcher Verdruß! Soll sie hineingehen lind den beiden, sie überraschend, das Häßliche ihres Tuns vor Angen füh-i'cn und sie zn versöhnen suchen? Nein, besser war es, die beiden sich zn überlassen. Selbst die Eltern sollen sich nicht in Streitigkeiten der Ehelente mengen. Hatte sich irgend Mvas Böses ereignet, so mnßten die beiden selbst 5M' Erkenntnis kommen uud einander verzeihen. H"s mus;te leichter sein, wenn die Streitenden "'"it wußten, daß sie jemand belanscht hatte. Heute abend sollten die Kinder bci ihren Elten! speisen, nnd da würde es sich erweisen, ob der Zank noch fortdauerte. In diesem Falle war dann immer noch Zeit, einzugreifen und die Sache ins reine zu bringen. Auf den Zehen sich znn'lckschleichend, befahl Fran Müller der alten, treuen Dienstmagd an, nichts von ihrem Besuche gegen die Herrschaft zn erwähnen. AIs die jungen Lente abends kamen, schienen sie vergnügt und fröhlich wie immer. Sie betrngen sich gegeneinander, als ob nie eine Wolke den Ehe-Himmel getrübt. Frau Müller war glücklich. Ende gut, alles gut! — Am Tage darauf konnte die Mutter sich der Gedanken an das gestern Vorgefallene nicht ent-schlagen. Es uuterlag keinem Zweifel, daß sich die jungen Ehelente wieder im besten Einveiitänd' nis befanden. Trotzdem wäre es ihr viel wert ge-Wesen, zn wissen, wie sich der Verkehr unterein, ander zu Haufe gestaltete. Es ließ ihr keine Ruhe. Sie mußte es erfahren. Um 1 Uhr, als sie die beiden zu Haus wußte, ging sie hin. Zum Dienstmädchen, das ihr öffnete, sagte sie: „Melde mich nicht. Ich will meine Kinder überraschen." Und sie lief zu der- Zimmertür, wo sic gestern gelauscht. Laute Stimmen flangen durch die ge schlossene Tür. Horchend blieb Frau Müller stehen. „Nimm dich in acht, sage ich dir!" „Denkst dn. ich fürchte mich vor dir?" „Unverträgliches Weib!" „Lächerlicher Mann.'" „Gnt denn! Lassen wir nns trennen!" Entsetzt hörte es die arme Mutter. Tränen stürzten ihr in die Augen. War es möglich? Karl und Lnise, die gestern abend so vergnügt schienen, zanken sich heute auf die gleiche Weise wie gestern. Unbegreiflich! Sie fühlte sich versucht, die Streitenden durch ihr Hereinkommen zu unterbrechen und ihnen das heuchlerische Benehmen im elierliä^n Hause vorzuhalten. Doch sie bezwang sich uud ging zurück. Es lvar also doch so. Nach kaum sechsmona-tiger Ehe war es so weit gekommen. Und doch war eo eine Heirat ans Liel>e gewesen. Nie hell und freudig nnd glücklich hatte Luisens „Ja" am Altar geklungen. Mit w-elcher Freude l)atte Karl sein Weibchen umhalst. Ebenso wie am Tage vorher legte sie der Dienstnmgd Schlveigen auf, doch ehe sie an der Haustür war, konnte sie der Versuchung, ihrem übervollen Herzen Luft zu macheu, nicht widerstehen. Sie mußte sprechen: „Die jungen Lente führen gerade ein sehr heftiges Gespräch. Ich will nicht stören." „Ach, Frau Miller!" lautete die Antwort, „sie lassen sich in ihrem ^nken durch niemanden mehr stören. Sie können sich einander nicht mehr ausstehen. Es ist ein Unglück!" „Hast du das auch schon bemerkt, Marie?" „Ob ich es gemerkt habe? Ich hätte ja taub sein müssen, nm es nicht zn merken. Abends und morgens geht alles in Ruhe, dann sind sic beide fröhlich und verliebt, wie zwei Turteltänbchen; aber nach Tisch fängt der Spektakel an mit Schelten und Schreien nnd — Schlagen." „Nicht möglich! „Gewiß doch. Ick? hab's mit einenen Augen gesehen, daß mein Herr eine Ohrfeige bekam." „Ich kann es nicht glanben!" (Schluh folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 49. 424 28. Februar 1908. sonnene, dein Wesen der ^achc entsprechende Haltung der österreichischen Delegation, wenn vielleicht auch nicht vollständig hergestellt, so doch erfolgversprechend vorbereitet. Die „Neichspost" kommt neuerdings darauf zurück, das; ein m i I i t ä r i s ch e r AusgIei ch mit den Ungarn auf dem Wege sei, unter dessen Prätert die österreichische Neichshälfte so lange als möglich für die Schaffung eines magyarischen Heeres mitstcuern soll. Nenn dies jemand anderer verantworten will — die christlichsoziale Partei dürfe e5 nicht, denn sie stehe und falle mit dein Vertrauen auf ihre Verläßlichkeit als österreichische Neichspartei. Tie muß deshalb für klare Verhältnisse sorgen. Ministerpräsident Wekerle hat ein Memorandum uach Wien gebracht, das bereits den Gegenstand sehr ernster Verhandlungen bildete. Es wissen mehr Leute von seinem Inhalte, als öffentlich zugegeben wird. Icht heraus mit der Wahrheit! Es ist zum Versteckenspielcn keine Zeit mehr. Man schreibt aus London: Die Norddivision der H ei m a ts flo tt e wird im Mai von Sheer-neß auslaufen und sich den Sommer über in den schottischen ^lvässern mit der Basis im Eromarty Firth aufhalten. EromaNY ^irth wird von manchen berufenen Stellen für den besten Hafen der gesamten Ostküste erklärt. Er bildet eine Ab-zloeigung des großen Moray iv'rth und schneidet achtzehn Meilen lang, in südwestlicher Nichtung laufend, tief in die Grafschaft von Noß nnd Ero-martl) ein. Seine Breite beträgt zwischen zwei und fünf Meilen. An der Vereinigungsstelle mit dem Moral) Firth ist er jedoch nur eine Meile breit. Die Tiefe läßt ihn durchwegs für Kriegsfahrzeuge auch der größten Klassen benutzbar erscheinen. Entlang seinem gesamten linken Gestade bis zu seiner Südwestspitze läuft die große, über Inverneß nach dem Süden führende Hauptbahnlinie. Das der At la n t i c f I o t t e attach,'erte Kreuzer-gcschwader Nr. II (Gibraltar) wird Anfang März Schießübungen und Nacht-Ererzitien vornehmen und dann im Mai mit der Atlanticflotte nach England kommen. In der ersten Kammer des s ch wedis ch e n R e i ch stages erklärte Vizepräsident Lundeberg, es fei wünschenswert, daß auch von der Ersten Kammer eine Äußerung über die O st se e - und Alands-Fragcn vorliege, die keinen Zweifel über die in Schweden herrschende einstimmige Meinung in dieser Lebensfrage lasse. Deshalb wolle er im Namen der Ersten Kammer erklären, die Kannner sei überzeugt, daß die Negierung mit aller Kraft insbesondere für die für Schweden so ernste Aragc der Aufrechterhaltung des für die Alands-Inseln geltenden Status quo eintreten werde. Sämtliche Mitglieder der Kannner stimmten diesen Ausführungen zu. Minister de? Äußern von Trolle verwies in seiner mit Beifall anfgenom-inenen Antwort auf seine Auslassungen in der Zweiten Kammer und versicherte, daß die Regierung mit allen Mitteln versuchen werde, bei den zurzeit geführten Unterhandlungen die Interessen Schwedens zu wahren. In den Nachrichten über eine angeblich seitens der Negierung der Vereinigten Staaten von A in erika gegen Japan wegen der kommerziellen Verhältnisse in der Mandschurei beabsichtigten Aktion wurde behauptet, man finde sich in Washington zn diesem Schritte durch offizielle Proteste bestimmt, in welchen Japan ein parteiisches und willkürliches Vorgehen gegen den fremden Handel in der genannten Provinz zum Vorwurf gemacht werde. Wie man aus London meldet, geht aus neueren Washingtoner Mitteilungen hervor, daß man dort Proteste der erwähnten Art nicht erhalten hat. Es fehle somit der amerikanischen Negierung jeder Anlaß zn der angekündigten Zirknlarnote in Angelegenheit der offenen Tür in der Mandschurei. — Das „Deutsche Volksblatt" ist der Ansicht, daß die Frage eines Konflikts zwischen Japan und den Vereinigten Staaten von Amerika zu einer brennenden Aktualität geworden sei. Nicht ohne Grauen könne man sich diesen Niesenkampf vorstellen, der dnrch seine Begleiterscheinnna.cn wohl die größten Kriege, die die Geschichte kennt, übertreffen würde. Die inhaltsschwere Frage ist jetzt: Wird die Politik der beiden Länder sich bestreben, den Konflikt zu verhüten, und wird es ihr gelingen, die Geister, die sie hüben und drüben selbst gerufen, zu beschwören ? TagesneuiMten. — (Die ssrau alt Retterin.) Folgendes lustige Geschichten wird der „Voss. Ztg." aus Sachsen mitgeteilt: Ein Gutsbesitzer fuhr mit einigen Wagen Roggen in die Stadt Vauhen zu Markte, Nachdem er das Getreide verkauft und die leeren Wagen nach Hause geschickt hatte, lehrte er mit dem gelösten Gelde in einem Gasthofe ein, wo er einige Bekannte traf. Als die Herren mehrere Kannen des edlen Gerstensaftes genossen hatten, begannen sie Villard zu spielen. Vei den immer höher werdenden Einsätzen wurde das Spiel immer fesselnder und währte bis zum nächsten Morgen. Der Gutsbesitzer hatte nicht nur sein Geld, sondern auch seine beiden Pferde nebst Wagen verspielt. Da erschien aber der Retter in der Not. Die Frau des Unglücklichen, die, nebenbei bemerkt, die Tochter eines Hotelbesitzers aus Dresden ist und die edle Kunst des Villardspicls früh erlernt hat, trat ganz erzürnt in das Billardzimmer und. nachdem sie sich über den Verlust ihres Gatten unterrichtet hatte, ergriff sie das Queue und forderte die Gewinner auf, mit ihr weiter zu spielen. Un, sich nicht zu blamieren, muhten diese das Anerbieten annehmen, und zwar bei noch bedeutend höheren Einsätzen. Nach etwa zwei Stunden hatte die Spielerin alles Verlorene wiedergewonnen und, ohne ein Wort weiter zu sagen, nahm sie ihren verblüfften Mann an der Hand und führte ihn zu der wieder zurückgewonnenen Equipage und fuhr mit ihm nach Hause. — Wie aber die darauf folgende Gardinenpredigt ausgefallen sein mag, blieb ein Familien-geheimnis. — (Das Drama der Fremdenlegion-lompanie.) Man meldet aus Berlin: Vor einigen Wochen wurde aus Algier von dem traurigen Schicksal einer Kompanie der Fremdenlegion berichtet, die in einem Schneesturm nahezu völlig vernichtet wurde. Jetzt kommen durch Privatbriefe, die ein in der betreffenden Kompanie dienender Koburger an seine Angehörigen gerichtet hat, nähere Nachrichten über dieses Unglück, wonach dessen Umfang noch größer war, als bis dahin angenommen werden lonntc. In den Briefen heißt es unter anderem: Innerhalb zwei Stunden war von den zum Schutze gegen das Unwetter errichteten Zelten nichts mehr zu sehen. Der Sturm hatte sie weggefegt. Um 3 Uhr morgens gab der Hauptmann Befehl zum Weitermarschieren. Im meterhohen Schnee marschierte die Kompanie bei dichtem Hagel dreizehn Stunden lang. Völlig erschöpft und erstarrt legte sich ein Teil der Mannschaft in den Schnee, ohne wieber aufzustehen. Am anderen Morgen waren zwanzig von uns tot und während des Taqes sind noch neun Mann erfroren, die erschöpft am Wege liegen blieben, Das Pferd des Hauptmannes brach unter feinem Reiter zusammen. Nur zwölf Mann, lauter Deutsche, legten sich nicht nieder, sondern marschierten weiter und kamen glücklich in Fort Aba an. Jedoch waren fast allen die Hände und Ohren erfroren, die ihnen amputiert werden mußten. Eine Rettungslom-panie machte sich sofort auf den Weg. Sie fand fünf Tote und einen einzigen Mann noch lebend vor. Einem der Toten hatten die Schalale bereits den Kopf vom Rumpfe abgefressen und einem anderen den Bauch aufgerissen. 84 Mann wurden vermißt. Sie werden wahrscheinlich schon unter dem Schnee begraben liegen. Dem Hauptmanne mußte die linke Hand. dem Leutnant das linke Bein abgenommen werden. Von der 140 Mann starken Kompanie sind nur drei Mann heil geblieben. — (Einschläferung durch Elektrizität.) Aus Paris wirb berichtet: Eine Reihe interessanter Experimente hat Professor Stephane Leduc von der medizinischen Schule auf den Schlachthöfcn von Nantes zum Abschluß gebracht. Es handelt sich um die Anwendung der Elektrizität beim Schlachten von Tieren, Die abschließenden Ver--suche erstreckten sich auf ein Pferd, einen Ochsen, ein Kalb und ein Schwein. Das Pferd brach bei einem Strom von 110 Volt zusammen, beim Ochsen erzielte man mit 1^ Volt das gleiche Ergebnis, während bei dem Kalb schon ein sehr schwacher Strom von 20 Volt genügte. Die Experimente brachten einen vollen Erfolg und zeigen einen Weg. den Schlachtticren jeden Schmerz zu ersparen. Sehr interessante Beobachtungen ergaben die Experimente, die im Laboratorium vorhergegangen waren. „Durch einen schwachen Strom", so äußerte sich der Gelehrte, „der in kürzesten Intervallen, hundertmal in der Sekunde unterbrochen Zwanzig Millionen Kronen. Roman von I. K. Leys. Autorisierte Übersetzung von Minna Vahnfon. (62. Fortsetzung.) (Nachbrucl verboten.) „Aber Sie haben mir noch nicht sscsagt>," bemerkte ich sanft, „was Sie so sehr aufregt. Wie kann ich Ihnen raten, wenn Sie mir kein Vertrauen schenken." „O, ich brauche Ihren Nat nicht! Mir kann kein Nat helfen! Aber ich will Ihnen sagen, un, was es sich bandelt. Dieser Brief ist von einem Nechtsanwall an5 London an meinen Bruder — durch ein Versehen erhielt ich ihn — Tie wissen ja, daß wir dieselben Anfangsbuchstaben, haben — und ich öffnete ihn in der Ansicht, daß er für mich sei. Es scheint, daß sein Onkel — natürlich nicht meiner — ein Millionär ist, und er ladet seinen Neffen, meinen Bruder John, den er nie gesehen hat, cin ihn in England zn besuchen. Ohne Zweifel in der Absicht ihn zu seinem Erben einzusehen. Der Bruder, der mich, wie Tie wissen, betrog, als ich sein Partner war' der reich wurde, während ich arm blieb, wird jetzt also nicht nur reich sein, sondern ein Millionär werden, nnd ich soll ihn womöglich anbetteln, um nur leben zu können. O! Da kann man sich ja nur gleich 'ne Kugel vor den Kopf jagen!" „Nein!" rief ich heftig. Höchstens ein Narr würde sich erschießen; aber ein Weiser seht sich hin und überlegt, wie er daraus Vorteil für sich ziehen kann. feigen Tie mir doch den Brief." Er gab ihn mir, ich faltete ihn zusammen und steckte ihn in die Tasche. „Ihr Brnder ist zu krank, um sich iu den nächsten Tagen biemit ',u befassen/ sagte ich, „eine kleine Vevzögcrnng wird nicht schaden." Dann stellte ich meinem freunde eine Unmenge von fragen nach seinen und seines Bruders Verwandten. Es stellte sich heraus, daß er und sein Bruder infolge vou ^amilienzwistigkeiten und ihres langen 'Aufenthaltes in Indien ihren Verwandten in England persönlich unbekannt waren. Tatsächlich hatten sie keine nahen Verwandten, nnd dieser reiche Onkel hatte nicht so viel wie die Handschrift seines Neffen gesehen. Als er alle meine fragen beantwortet hatte, mußte meiu freund nur vel-sprechen, vorläufig gegen niemanden etwas von dein Brief zu erwähnen, sondern abends zn mir zu kommen und bei mir zu essen. Als wir, gespeist hatten und allein waren, sagte ich zu ihm: „Mein ^rcuud, wenn ich Ihren Beutel mit Gold fülle, was würden Sie für mich tun?" Er schwor mir, die Hälfte davon zu geben. Tann schlug ich ihm vor, daß er und ich uns sofort nach England auf den Weg machen wollten. Wir wollten unter falschem,Namen reisen, dann sollte er zu diesem Millionen-Onkel gehen uud sich für seineu Bruder Iohu Gaunt alisgeben. So einfach es war, so dauerte es doch geraume Zeit, bis ich meiuem ^reuud Josef Gauut begreiflich gemacht hatte, wie einfach und ungefährlich es war. „Aber der Betrug kann jeden Augenblick entdeckt werden," sagte er, „und was wird dann aus uns?" „Nun, dann steht's auch noch nicht schlimmer um uns als jetzt," sagte ich. „Sie haben kein Geld. Ich will Ihnen welches verschaffen. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß der Millionen-Onkel Herr Eockbnrn oder Ihr Bruder Sie verfolgen wird, falls die Sache entdeckt wird. Das würde ja uur Schaude auf den Familiennamen bringen. Ihr Bruder würde sich vergnügen, das Geld zu erhalten. Aber er wird es nicht erhalten! Wir, Sie und ich, werden es in die Tasche stecken. Er weif',, daß Sie arm sind, uud es wird ihn nicht wundern, daß Sie Madras verlassen. Er wird einfach denken, Sie wären vor Ihren Gläubigern ausgekniffen, ^ie telegraphieren dem Nechtsanwalt in Ihres Bruders Namen, Sie würden sofort nach London abreisen. Es werden also keine Briefe mehr für ihn hier eintreffen. Von dein Moment Ihres Landeiis in Eiigland an werden Sie der Neffe des Millionärs sein." „Das ist alles ganz schön," antwortete Gauni. „Aber angenommen, mein. Onkel macht ein Testament, indem er mir einen Teil seines (Geldes oder das Ganze vermacht. Er vermacht es John Gaunt. Das Vermächtnis eines solchen Niesenvermögens kommt ill die Zeitungen und mein Bruder wird davon hören. Er wird sofort uach England kommen und das Ganze von mir fordern, denn er ist John Gaunt, selbst wenn sein Onkel sein Geld mir vermachen wollte." „Daran habe ich auch gedacht," sagte ich, „aber Sie vergessen, daß nach Herrn Eockburns Tode immerhiu einige Wochen vergehen werden, ehe d>e Zeitungen, die die Berichte bringen, nach Madras kommen. Während dieser Zeit wird eine Goldmim', reicher als alle in Afrika und Australien entdeckten, uns offen stehen, so daß wir nns nach Gefallen versorgen können. Einige Zeit muß auch noch ver-streichen, ehe Ihr Bruder Zeugen herbeigeschafft, um zu beweisen, daß er, und nicht Sie, der wähn' John Gannt ist. Diese Zeit können wir auch >w"1 benutzen. Wenn es zum Klappen kommt — nun, mau kann auch noch anderswo leben, als in England oder Indien." Lailiacher Zeitunq Ni. 49. 42 ^ 28. Februar 190«. wird, lassen die Tiere sich auf Minuicn oder Stundcn in einen Echlaf.^ustand bringe», der die Gchirntäligleit und die N'ervcnzcntrcn volllonnneil lahinlegt und einer vollkommenen Anästhesie gleichkommt. Das Ausschalten des Stromes bewirkt sofortiges Erwachen, Verstärkung der elektrischen Kräfte bringt Stillstand der Herztätigkeit, wobei die Atcmorgane jedoch fortarbeiten: weitere Verstärkung unterbricht auch die Lungentätigleit. In diesem Zustand befindet sich das Tier in einem Stadium, das der Wissenschaft fremd ist. Es ist tot, ohne es zu sein. Läßt man den Strom fortwirken, so tritt innerhalb von zwei Minuten der Tod ein; wird der Strom geschwächt, so lehrt das Leben zurück." — (Ein neues Wunderwerk in A m e r i l a,) Im Indianer-Territorium Nordamerikas gibt es sehr cr^ giebige Petroleuma,uellcn. Um diese besser, schneller und vor allen Dingen möglichst billig zu verwerten, hat man jetzt kurzerhand eine 720 Kilometer lange Röhrenleitung bis an die tcxanische Küste gelegt, durch die das Petroleum direkt in die Schiffe gelangt. Der mühsame, umständliche, teure Eisenbahntransport fällt also ganz weg, und wenige Arbeiter und Pumpen genügen zu dem Betrieb, der bisher viele Hundertc von Arbeitskräften erforderte! Ununterbrochen fließt das kostbare Erdöl durch die Röhre, wodurch Zehntausendc von Transportfässcrn, Hundertc großer Tankwagen erspart werden. Nur zur Füllung der Niesen-röhre sind 25).N00 Hektoliter Petroleum nötig, die also fortwährend unterwegs sind. Der ganze Bau hat nur sechs Monate Zeit beansprucht. Wie hoch Könige ihr Leben versichern. Der verstorbene König Carlos von Portugal hatte sein Leben bei zwei Gesellschaften mit Summen von je 5>00,00s> Marl versichert, so daß der an die portugiesische Königsfamilie auszuzahlende Betrag mehr als 1^/2 Millionen beträgt. Die Königin soll sich dahin geäußert haben, daß sie den größten Teil dieses Geldes unter die Armen von Portugal will verteilen lassen. Andere Herrscher haben ihr Leben mit nicht geringeren Summen versichert. So kostete der Schuß, mit dem der Anarchist Bresci König Humbert von Italien tötete, einigen englischen Lebensver-slcherungsgcsellschaftcn sogar ^0 Millionen Mark. Freilich müssen solch hohe Persönlichleiten, die an exponierter Stelle im öffentlichen Leben stehen, auch sehr hohe Prämien zahlen. König Alexander I. von Serbien hatte kurz vor seinem Tode sein Leben in London mit 1,s!00.0(X) Mart versichern wollen, aber die geforderte Iahresquote erschien ihm zu hoch und er wollte mit einigen Gesellschaften auf dem Kontinent abschließen, als die Katastrophe seiner Ermordung die Gefährlichkeit seiner Lage enthüllte und die Bedenken der Gesellschaften rechtfertigte. Napoleon III. hatte seinen Sohn in der frühesten Kindheit bei englischen Gesellschaften mit der Summe von 40 Millionen Mark versichert, die bei der Großjährigleits-erllärung des Prinzen ausbezahlt werden sollten. Die Summe wurde auch ausbezahlt, aber zu dieser Zeit war der entthronte .Kaiser schon tot und der Prinz war Zögling der Militärschule von Woolwich. Wenige Jahre später fiel er unter den Assegais der Zulus. Die meisten Lebensversicherungen, die an das Leben eines Herrschers geknüpft sind, beziehen sich woh! auf die Persönlichkeit König Eduards. Nicht nur daß er selbst nach genauen Berechnungen mehr als für zehn Millionen an Polizzen „mit sich trägt", sondern es haben auch viele Leute sein Leben mit großen Summen versichert, »veil sie bei irgend einem unglücklichen Zufall, der ihm zustößt, schwere finanzielle Einbuhen für sich befürchten. Die Summen, die auf diese Weise zum Tode König Eduards in enge Beziehungen gebracht sind. lassen sich ihrer Höhe nach nicht abschätzen, doch betragen sie nach einer durchschnittlichen Berechnung der jährlich unter dieser Bedingung aufgenommenen Polizzen mehr als fünfzig Millionen. Als Königin Viktoria starb, betrugen die Gelder, die allein in London auf Grund solcher Versicherungen ausbezahlt wurden, fünf Millionen Mark. Von dem deutschen Kaiser weih das englische Blatt, dem diese Mitteilungen entnommen sind, zu berichten, daß er hauptsächlich im eigenen Lande bei Gesellschaften versichert sei und daß die Polizzen mehrere Millionen betragen. Die hohen Summen, mit denen die Herrscher ihr Leben versichern, werden manchmal noch von den Beträgen über-troffcn, mit denen einige sehr reiche Leute ihr Leben ein geschätzt haben. Einige amerikanische Millionäre stellen darin den Rekord auf. Miß Helen Gould besitzt eine Lebensver-sichcruugspolizze für 4.000.000 Mark; sie wirb hierin noch übcrtroffen von James C. Colgate, der mit 6,000.000 Mark versichert ist. Der am höchsten versicherte Privatmann der Welt ist Nodmann Wanamaler in Philadelphia; sein Ableben wird den Versicherungsgesellschaften die beträchtliche Summe von 12.800.000 Mark losten. Lotal- und Promnzial-Nachrichten. — (Vom De l e g a t i 0 n sc e r c le.) Bei dem vorgestrigen Dclcgationscercle, der mehr als eine halbe Stunde währte, sprach Seine Majestät der Kaiser, der sehr frisch aussah und sehr guter Laune war. eine Anzahl österreichischer und ungarischer Delegierter an, Dem Delegierten Dr. Kuster 5 i 5 gegenüber bemerkte der Kaiser, es freue ihn. daß die Landtagswahlen in Krain ruhig ausgefallen sind und sich überall große Majoritäten für die Vollspartri ergeben haben: cr hoffe, daß es nunmehr zu einer Verständigung im Landtage loinmen werde. Delegierter Doltor Küsters erwiderte, daß hiefür gute Dispositionen vorhanden zu sei» scheinen und ei bemüht sein werde, eine solche zu erzielen. „Davon bin Ich überzeugt", erwiderte der Kaiser. — (Wechsel im D i 0 i s i 0 n s t 0 m m a n d 0.) Wie das letzterschienene Armee - Verordnungsblatt meldet, wurde Seine Exzellenz FML. Oskar Dillmann Edler von Dillmont vom Kommando der 28. Infanterie-Truftpendivision in Laibach enthoben. Zu seinem Nachfolger wurde Se. Exzellenz FML. Karl von Lang. Präses der Kommission zur Beurteilung der Stabsoffiziers-Aspiranten, ernannt. — (Me i st e r p r ü fu n ge n.) Behufs Durchführung der Bestimmungen der Gewervcgesetznovelle über die Meisterprüfungen hat das Handelsministerium mit einem Erlasse an alle politischen Landesbehördcn das Muster einer Meister Prüfungsordnung für Genossenschaften handwerksmäßiger Gewerbe hinausgegeben. Die Genossenschaften werden nunmehr die Einführung der fakultativen Meisterprüfung beschließen können. Dem Hanbelsministei ist es vorbehalten, den einzelnen Genossenschaften, welche ihren Aufgaben auf dem Gebiete der .Heranbildung des gewerblichen Nachwuchses mit Erfolg nachkommen, über ihr Einschreiten das Recht einzuräumen, im Statute Vorsorge für die Abnahme von Meisterprüfungen für ihre Gewerbe zu treffen. Nach der Meistcrprüfungsorbnung zerfällt die Prüfung in eine praktische und eine theoretische. Die praktische Prüfung hat in der Anfertigung eines Meisterstückes, bei Gewerben, deren Natur dies nicht zuläßt, in der Leistung einer Arbeitsprobe zu bestehen. Die theoretische Prüfung hat sich auf die Fach-lcnntnis, die Buch- und Rechnungsführung und die gesetzlichen Vorschriften über das Gewerbewesen zu erstreäeu. Die Prüfung ist vor einer Kommission abzulegen, die aus einem Vorsitzenden und drei Beisitzern besteht. Den Vorsitzenden ernennt die Gewcrbebehörde erster Instanz, die Beisitzer werden von der Genossenschaftsvorstehung bestellt. Einer derselben mutz Sachverständiger im Buch- und Nechnungsfache sein. Die beiden anderen Beisitzer werden von der Genossenschaftsvorstehung besonderen Listen entnommen, welche, nach Gewerbelategorien geschieden, die Verzeichnisse der von der Gcnossenschaftsdersammlung für die Dauer von drei Jahren zu Prüfungskommissärcn gewählten Meister zu enthalten haben. Die Meisterprüfungsordnung enthält weiters die genauen Vorschriften über die Anmeldung und Zulassung zur Prüfung, über die Prüfungs-trrmine. Prüfungstaxen. über das Verfahren bei der Prüfung, über das Ergebnis, die Wiederholung der Prüfung, die Entschädigung der Mitglieder der Prüfungskommission, über die Geschäftsführung der letzteren usw. Gleichzeitig hat das Handelsministerium die Erlassung der Verordnungen vorbereitet, mit welchen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend neben den Gelverbegenossenschaften und gleichberechtigt mit diesen auch einzelnen Anstalten (Gelverbe-förberungsinstituten und fachlichen Lehranstalten) das Recht zur Abhaltung von Meisterprüfungen für bestimmte handwerksmäßige Gewerbe eingeräumt werden soll. Bei Organisierung der fakultativen Meisterprüfung geht das Handelsministerium von dem Grundsätze aus, baß dem einzelnen Prüfungswerber die Wahl der Prüfungskommission freistehen muß und daß ein Zwang zur Ablegung der Prüfung vor einer bestimmten Kommission nicht eingeführt werben darf. Bei Festhaltuny an dem Prinzip der freien Wahl des Handwerkers unter den für das betreffende Gewerbe bestehenden Prüfungstommissionen und an oem Prinzipe der freien .Konkurrenz der Prüfungskommissionen der Genossenschaften, der Lehranstalten und der Gewerbe-förberungsinstitute untereinander wirb dem Handwerkerstände die Möglichkeit der Ablegung der Meisterprüfung und sohin die Wahrung der mit der Ablegung dieser Prüfung verbundene» Vorteile — Titel eines geprüften Meisters. Schließlich war die Angst meines Freuudes bssiegt. Ich kann nicht sagen, das; seine Gewissensbisse beruhigt warm, denn, mn ihm Gerechtigkeit Widerfahren zu lassen, »ms; ich gestehell, daß er meincs Wissens nie welche gehabt hat. Wir. führten meinen Plan aus, und der glückliche Erfolg entsprach unseren Erwartuugeu. Herr Eockburu hat keinen Moment zweifelt, das; der wohlerzogeue, intelligente Herr. der die letzten ^vö'lf Monate wie ein Sohn gegen ihn war, der ^ahn seiner verstorbenen Schwester ist. sondern Mir der Sohn seines Schwagers und dessen zwei' 'su Fran. Er sehte seinem vermeintlichen Neffen "u hübschem Taschengeld aus. von dem die Hälfte unserer Verabredung gemäß in meine Tasche flos;. ^ Eine Zeit ging alles so glatt, das; mein Meund, glaube ich, bedauerte, nicht Verstand uud nerven genug gehabt zu haben, um den Betrug allein auszuführen und den ganzen (Gewinn ein-'»"stecken. Aber die Stunde kam. da er meine Hilfe umig hatte. (5ines Tages überraschte Herr Eockburu mei "en geschätzten freund außerordentlich durch die unerwartete Frage: „lind wie geht es Ihrer Tochter. John?" Wir fielen bei dieser Frage sozusagen ans "llen Himmeln, aber mein Freund benahm sich wie oin Mann, das mns; ich ihm lassen. Es war das Erste, was ich überhanpt von einer Tochter des richtigen John Gaunt vernahm, und „lein Freund sagte mir später, das; er die Er'fteuz dieses lindes bis zu dem Moment total bngessen gehabt hätte. Aber ohne sich auch nur eine Sekunde zu be "nnen, sagte er: „Danke sehr. AIs ich zuletzt vou ihr hörte, ging es ihr gut. Sie ist m Pension, wie Sie wohl wissen." Dies sagte er auf gut Glück — aber es stimmte. „Würden Sie sich nicht freuen, sie hier zu haben?" fragte der alte Herr, der ungewöhnlich gut bei ^auue war. „Ich finde es nicht ganz richtig, wenn man ein Mädchen so mitten in der Schulzeit herausreißt," sagte Gauut mit anerkennenswerter Schlagfertigkeit. „Aber. wenn es sich so macht, werde ich mich außerordentlich freuen, wenn sie nach ^anglev kom> men darf, verehrter Onkel." Die Unterhaltung wechselte, nnd für den Augenblick war die (Gefahr beseitigt, aber wir sahen beide ein, daß etwas geschehen mußte, um diese große und unerwartete (Gefahr fortzuräumen. Wir sprachen am Abend lange hin und her, nnd Gauut meinte, sein Bruder könne das Mädchen unmöglich, seit sie vier Jahre alt war. wiedergesehen haben. Wir konnten also hoffen, daß sie sich ihres Vaters nicht mehr ganz genau entsänne uud ihren Onkel deshalb für ihren Valer hallen könnte, falls er ihr als seiner Tochter gegenüber träte. Er hatte jedoch einmal eine Photographie von sich herübergeschickt, die das Mädchen vermut lich gesehen hatte. Wir mnßten also znerst m>5 findig inachen, wo das Mädchen steckte, nnd dann. ob sie Gaunt, als ihren Onkel wiedererkannte. Durch einige sehr sorgfältige Erkundigungen mittels eines Privatdetektivs erfuhren wir bald. daß Iohii Gauuts Tochter, obgleich bereits sieb-zehn Jahre "It, noch in Pension bei einer Frau Maplesou war. Es gelang Gaunt, sie in der >lirche zn sehen lind er überzeugte sich, daß sie ilm nicht wiedererkannte. 3ie hatte die Photographie also nicht gesehen. Aber würde sie ihn für ihren Vater halteil? Darauf kam alles an. Es war durchaus not^ wendig, das; er und sie sich ohne Zellgen trafen, damit keiner es hörte, wenn sie saa.te, dieser Mann sei nicht ihr Vater, falls sie sich desselben noch erinnerte. Für diesen Fall mns;ten wir sie wenig stens eine Zeitlang gänzlich von t»er Welt ab schließen. Dnrch Fräulein Stricklauds Leichtgläubigkeit bekamen wir das Mädchen in nnsere Gewalt. Ich war im Zimmer, als Gcnmt aus sie zuging, um sie zu umarmen. „Aber Sie sind nickt mein Nater!" rief sie ans. Ich hatte von Ansmig mi oaranf bestanden, daß wir vorbereitet sein müßten, daß das Mädchen Josef Gaunt nicht als Vater amn-kenne, nnd das war nur gut. „Natürlich nicht, mein liebes >tind!" sagte Gannt sofort, wie verabredet. „Ich erwarte Ihren Vater hier jede Minnte. (5r wollte Sie hier treffen nnd mns; sofort kommen." Da die Zeit verging und er nicht kam, schlug Gannt vor, wir wollten in seine Wohnung fahren. Fräulein Gannt willigte natürlich ein. Wir blieben dort einige Tage mit ihr. ehe wir schließlich wieder mit ihr nach London zurückkehrten. AIs Vorwnnd für die Abwesenheit ihres Vaters gaben wir an, das; unsere Briefe ihn verfehlt hätten, da er nach Deutschland gereist sei. Die ^age wurde ieden Tag schwieriger, und tatsächlich verdanken wir alle später auftauchenden Hindernisse uur Gaunt, der energisch protestierte, als ich vorschlug, der lästigen jnngen Dame eine gute Dosis Ehloral als Nachttrunk zu kredenzen. (Fortsetzung folgt) Laibacher Zeitung Nr. 49. 426 2«. Februar 1908. späterhin eventuell das dem geprüften Meister vorbehaltene Recht, Lehrlinge zu halten — erleichtert werden. — (Erledigte M i li t ä rst>i f tu n g s p lä tz e) gelangen zur Besehung: Aus der Rosalia Edle von S t ra n sty - Stiftung, Plätze nach der Zahl der besonders hilfsbedürftigen Bewerber, Stiftungsbetrag zusammen 128 Iv, einmalige Veteilung, für mittellose Waisen nach Offizieren des k. u. l. Heeres. Elternlose Waisen haben den Vorzug. Gesuche sind bis 15. April an die Evibenz-behörde einzusenden. — Aus der Jakob Vonomo-Ttiftung ein bis drei Plätze, Stiftungsbetrag zusammen 365 X 40 I), Veteilung einmalig. Anspruch haben: in erster Linie: die etwa bei der Militäradministration dienenden Glieder der Familie Vonomo aus Morastica, Vicenza ober Trieft stammend; in zweiter Linie: Vcamte italienischer Nationalität der 10. bis 12. Rangsllasse, und zwar der Militärkassen-, Verpflegs-, Rechnungslontrolls-, dann der Baurechnungsbranche; in dritter Linie: in Ermanglung solcher Vewerber: Beamte obiger Branchen ohne Rücksicht auf die Nationalität. Gesuche (stempelfrei) sind bis "1. März bei der Evidenzbehörde fällig. — Aus der Erzherzog Al b re ch t - C u st o z a - Stiftung ein Platz mit 260 X 40 k und einmaliger Veteilung für Offiziere der Landarmee, welche bedürftig sind und in der Schlacht von Custoza im Jahre 1866 in ausgezeichneter Haltung mitgefochten haben. Jene, welche hiebei verwundet wurden, haben den Vorzug. In Ermanglung solcher Witwen und Waisen nach Offizieren der oben bezeichneten Qualität, welche bedürftig und wohlverhalten sind. Gesuche bis 10. April an die Gvidcnzbehörde. * (Ausschreibung von Etiftplätzen.) In der k. k. Theresianischen Akademie in Wien kommen mit Beginn des Studienjahres 1908/1909 zwei Kaiserin und Königin Maria Theresia-Stiftplätze deutsch-erbländischcr Abteilung zur Besetzung, wozu adelige Jünglinge katholischer Religion, die das 8. Lebensjahr bereits erreicht und das 12, Lebensjahr noch nicht überschritten haben, berufen smd. Die Gesuche sind mit der Nachweisung über den erbländischen, bezw. österreichischen Adel, mit dem Taufschein, Impfungs- und Gesundheitszeugnisse, welch letzteres von einem staatlichen Sanitätsorgane ausgestellt oder doch bestätigt sein muh, dann mit den Schulzeugnissen der letzten zwei Semester zu besetzen. Dieselben haben Namen, Charakter und Wohnort der Eltern der Kandidaten, bei Verwaisten die Ncichweisung dieses Umstandes, die Verdienste des Vaters oder der Familie überhaupt, das Ein» kommen und die Vermögensverhältnisse der Eltern und der Kandidaten, die Zahl der versorgten und unversorgten Geschwister sowie die allfälligen Bezüge des Kandidaten oder seiner Geschwister aus öffentlichen Kassen oder Stiftungen, mit den einschlägigen schriftlichen Belegen zu enthalten. Auch ist die Erklärung abzugeben, daß und von wem für die Kandidaten die jährlichen ?>ebenauslagen in dem aus der Stiftungsdotation nicht bedeckten Restbetrag von 500 X werden bestritten werden. Da bei der Würdigung der einlangenden Gesuche lediglich die darin angeführten Daten und die bezüglichen beigebrachten Belege in Betracht kommen, sind Berufungen auf etwa in früheren Vewerbungs-gesuchen gemachte Angaben oder damals vorgelegte Behelfe zu vermeiden — Die Gesuche sind an das l. l. Ministerinn, des Innern zu stilisieren und längstens bis 10. April bei jener politischen Landesbehörde einzubringen, in deren Verwaltungsgebiet der Bewerber seinen Wohnsitz hat. Gesuche von Personen, die unter Militärgerichtsbarkeit stehen, sind im Wege der vorgesetzten Militärlommanden an die betreffende politische Landesbehörde zu richten. —r. * (Postalisches.) Versetzungen: Die Postoffizian-ten Friedrich S u b i <"> von St. Peter in Krain nach Görz 4, Joh. Majhen von Divaoa Bahnhof nach N>eu-marktl. Ernennungen: Zu Postoffizianten dritter Klasse die Postaspirantcn Franz Iavor für Sagor, Johann Oro für St. Peter in Krain. Verleihungen: Di« Postexpedientenstelle in Grahovo bei Zirtnitz der Postoffiziantin Johanna Zavr^nit in Krainburg und die Postexpcdicntenstclle in Hl. Kreuz — Cesta der Postadministratorin Antonia Verbuk. Vorrückung: Der Postmeister erster Klasse Franz Iagorjan in Zirtnitz in die 8. Stufe der ersten Klasse. Konkurs: Postexpedientenstelle in Präwald (II1/3 *). politischer Bezirk Adelsberg. Dienerpauschale 266 X. Vewerbungstermin 4 Wochen, —r. * (M a rl t v e r legu ng.) Die t. k. Landesregierung für Krain hat über Ansuchen der Gemeinde Laserbach die Verlegung des am 2. April eines jeden Jahres in Hrib abzuhaltenden Jahr- und Viehmarltes auf den 4. April eines jeden Jahres mit der Maßgabe bewilligt, daß, wenn auf diesen Tag ein Sonn- oder Feiertag fallen sollte, der Marlt am nächstfolgenden Werttage abzuhalten ist, — (Jubiläums-Ausstellung Prag 1908.) Man meldet uns aus Prag: Im schnellen Tempo schreitet der Aufbau der Ausstellungsobjekte vorwärts. Dem Spaziergänger, der vom Belvedcreplateau den Weg in den Baum-qarten einschlägt, bietet schon jetzt der Ausstellungsplatz einen überraschenden Anblick. Bei bem nächst der Kunst> akademie befindlichen Eingänge, wo sich von der Höhe ein breiter Ueberblick über da's ganze, im Vordergründe von der prächtigen Parkanlage bedeckte Moldautal weitet, taucht plötzlich im Nordost aus dem Geäst dcr entlaubten Alleen und Vaumgruppen ein seltsames Panorama auf: mit hellen Konturen ragen aus dem dunklen Grundton der schlummernden N>atur die Gerippe der Ausstellungspavillone in einer breitgedehnten Gruppierung. Es fehlt zwar noch das architektonisch harmonische Gefüge der dekorativen Ausstattung, aber der imposante Grundakkord läßt sich schon jetzt deutlich vernehmen. Wie ein prächtiges Villenviertel mit stolzen Riesenbauten mutet den Beobachter diese plötzlich aus dem Boden emporschießende und von der Romantik des Parlzaubers umschlossene Pavillonenstadt an. Aus der Ferne lassen die in ihrer Struktur mit dem Nallengefüge hinslizzicrten Gebäude bereits ihre definitive Form erraten. Hoch über alle türmt sich als würdiger Pendant zum alten Industriepalasie die neue Maschinenhalle, ein Koloß mit kühn gewölbten Bogen, die den Mitteltralt umspannen. Schon jetzt, wo auf rohem Mauerwerk erst die mit Ballen gedeckte Dachkonstruttion ruht, übt dieses größte der neuaufgeführten Gebäude einen imposanten Eindruck aus. Der Bau selbst schließt den östlich von dem Eingänge in den Industrieftalast gelegenen Platz mit einer breiten Front ab, die den Anblick dieser Partie wirksam erhöht. Ein monumentaler Zug liegt in dieser unmittelbaren Gegenüberstellung der beiden großen Ausstellungsgebäude, die den Kern der ganzen Exposition repräsentieren werden. Einen effektvollen Kontrast zu diesen Monumentalbauten bietet dcr schmucke, einstöckige Pavillon der Handelskammer, der sich parallel zur Front des Industriepalastes und in gleichem Höhe mit dem Pavillon der Hauptstadt Prag in diese Gruppe reiht. Kuppelartige, mit glitzerndem Blech bedeckte Turmaufsätze ruhen bereits auf dem Pavillon dcr Hauptstadt Prag auf. Die ganze Szenerie dieser oberen Partie der Ausstellung belebt jetzt ein geschäftiges Treiben, Das rhythmische Hämmern der Zimmerleute, das Knarren der Wagenkolonnen, auf denen das Baumaterial zugeführt wird, das Klirren der Schaufeln, ein tagsüber nie ermüdendes Getöse durchschwirrt die Luft; überall regen sich Hunderte von Händen. Selbst der Boden findet hicbei leine Ruhe. Das Terrain erfährt mannigfache Umgestaltung; hier wird eine Terrasse in der zum Reitweg abfallenden Lehne errichtet, dort werden neue Wege trassiert, da wird Sand ausgehoben, dort wieder das unebene Niveau verschüttet, hier wird Humus für die Ziergruppen aufgetragen, lurz, wo man hinblickt, überall eine emsige Hast der Arbeit. Anderwärts wiederum werden die alten Gebäude abgetragen, wie zum Beispiel der Pavillon des Maroldschen Schlachtpanoramas (der an anderer Stelle wieder aufgebaut wird) und dergl. Ein gänzlich neues und überraschende» Pcmo rama ist in dem zwischen der hinter bem Industriepalastc führenden Allee und dem Bahnkörper gelegenen Teile des Ausstellungsplatzcs aufgetaucht. Seit Neujahr wurde hier ein ringplatzartiges Rondell von Pavillonbauten aufgeführt. Die hier emporwachsenden Holzbauten ruhen sämtlich anf mächtigen Pflöcken, die in den Boden eingetrieben wurden und eine feste Basis für den ganzen Bau bilden. Die Balken-lonstrultion der Wände wird einmontiert und partieweise auf Rollbalken an den Bestimmungsort geschafft. Hiedurch wird das zeitraubende Aufstellen von Gerüsten erspart. Die laue Witterung begünstigt den Fortschritt der Bauten, deren Gruppen rasch emporwachsen und schon jetzt die imposante Größe und den stolzen Prunk der Prager Jubiläums-Ausstellung ahnen lassen. * (Anerkennung.) Der k, l. Landesschulrat für Krain hat den Bezirksschulrat in Stein beauftragt, dem Vorsitzenden des Ortsschulrates in Mannsburg, Herrn Anton Star,", für sein schulfreundliches Wirten und bem Oberlehrer an der Volksschule dortselbst, Herrn Loren; Letnar. für seine zielbewußte und pflichttreue Leitung der Schule die Anerkennung des Landesschulrates auszusprechen. —1-. — (L e be n s r e t t u n g s t a g l i a) Die t. l. Landesregierung hat dem Josef Celi aus Famlje für die von ihm mit eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung des Jakob Noval aus Famljc vom Tode des Ertrinkens die gesetzliche Lebensrettungstaglia im Betrage von 52 K 50 !> zuerkannt — (Kasino-Verein.) Es ist kaum glaublich, welche Anstrengungen heute von den Vereinen gemacht werden müssen, um ihren Mitgliedern immer wieder etwas Neues, noch nicht Dagewesenes zu bieten. zAum ist der reiche Vlütenschmuck. der die Dekoration des Vliitenfestes bildete, aus dem .Kasinosaale verschwunden, und schon wieder hat der Saal ein ganz anderes Gepräge bekommen. An Stelle der zarten Blumen und Blüten ist die träftige Ausschmückung mit Fichtenreisig getreten, die Säulen sind grün verkleidet, die beiden Hauptfronten des großen Saales stellen malerische Dekorationen aus einem Dorfinterieur dar und die Wände des kleinen Saales sind in Landschaften verwandelt, aus deren duftiger Ferne mächtige Berge in den Saal hineinblicken. Diese Staffage soll die morgen als Schlußfest vom Kasinovereine gegebene „Kirmes auf dem Lande" umrahmen. Es ist selbstverständlich, daß dazu nicht der schwarze Frack und Aalltoilcttc genommen wird, sondern die Besucher erscheinen in Sommerkleidern, in denen sie sich bei den verschiedenen Schieß-, Lebluchen- und anderen Buden gemütlicher und freier unterhalte» können. Wer in die richtige Stimmung kommen will. um auf der Kirmes ordentlich „aufzudrahn", dem ist hiczn in dcr Champagnerbude, wo „Stimmung" in Champagnertelchen kredenzt wird, Gelegenheit im reichsten Maße geboten, Nie man hört. wird der Besuch dieser letzten Unterhaltung, bei der leine Anforderungen an kostspielige Toiletten gestellt werden, besonders stark werden und dürfte die der vergangenen Jahre noch übertreffen. — (Das Koliseum in Laibach.) Die Umgebung dieses großen Gebäudes wird in kurzer Zeit ein gefälligeres Aussehen erhalten. Der jetzige Besitzer läßt cben einen Teil der umfangreichen dortigen Grube zuschütten, um über die derart planierte Grundfläche eine gerade und breite Straße zu führen, an deren einen Seite eine Villa Projektiert ist. Der bisherige Weg längs der evangelischen Kirche wird aufgelassen und der so frei' werdende Grundstreifen den nachbarlichen Gärten zugewiesen werden. Das Koliseum selbst soll durch einige bauliche Veränderungen eine schönere, zeitgemäßere Gestali bekommen und eventuell in zwei Häuser getrennt werden. Die Grundmauern können einen Umbau leicht ertragen, weil das Gebäude fest und nicht so alt ist, als es zu sein scheint. Im Jahre 1842 stand in der dortigen Grube eine städtische Baumschule, nach deren Auflassung im folgenden Jahre das Koliseum erbaut wurde, das in der Richtung gegen das derz, 1. Gymnasium die Aufschrift „Colosseum" führte. Es enthielt eine Restauration mit Fremdenzimmern, ein Kaffeehaus, mehrere Festsäle, die ihre Tageshelle von drei Glaskuppeln bekamen, ferner einen Raum zu Zirkusvorstellungen, eine Sternwarte »nd auf den Seiten nach der ganzen Länge zwei breite .Korridore. Auch ein kleiner Garten fehlte nicht dabei. Das ganze Gebäude war auf das prächtigste ausgestattet; doch dauerte diese Schönheit nur kurze Zeit, denn schon in den frühen Morgenstunden des 20, Dezember 1847 entstand in den Kellerräumen eine verheerende Feuersbrunst, die in wenigen Stunden das ganze Gebäude bis auf die Hauptmauern vernichtete. Dem Eigentümer wurde eine Versicherungssumme von 20.028 Gulden K. M. zuerkannt und ausgezahlt. Das Haus wurde wieder aufgebaut, doch nicht mehr in dcr früheren Pracht, sondern in der jetzigen bescheidenen Form. Während des Brandes blies ein schwacher Ostwinb, der die Funken von der Brandstätte gegen Tivoli trug, weshalb die damals dort bestandene fast ganz hölzerne Stallung in Gefahr war, vom Feuer ergriffen zu werden. (l. — (Vor trag.) Heute wird Herr Professor Albin Velar im Lehrsaale des chemischen Laboratoriums der k. l, Staatsoberrealschulc vor den Mitgliedern dcs Militär-wissenschaftlichen Vereines und deren Familien seinen zweiten Vortrag mit Experimenten halten über das Thema „Moderne Veleuchtungs- und Veheizungsmittel" („Termit"). Beginn des Vortrages um 5 Uhr nachmittags. — (Dcr nach st monatliche Familien-abend der längerdienenden Unteroffiziere der Garnison Laib ach) findet am 2. März im großen Saale des Hotels „Union" statt. Beginn um 8 Uhr abends. Zu diesem Familienabend werden sämtliche zu dem am 6. d. M, stattgefundenen Garnisonslränz-' chen Geladenen und überhaupt Freunde und Bekannte dcr Unteroffiziere höflichst eingeladen. Separate Einladungen werden nicht versendet. Programm: musikalische und humoristische Vorträge, Juxpost, Tanz. — (V e r e i n s we s c n,) Das k. l. Landespräsidium für Krain hat die Nildung des Vereines „Ortsgruppe Laibach Südbahn des österreichischen Eisenbahnbeamten-Vereines" mit dem Sitze in Laibach nach Inhalt der vorgelegten Statuten im Sinne des Vereinsgesetzes zur Kenntnis genommen. —ek. nach kurzem Leiden gestorben. " (Zur Volksbewegung in Krain.) Im politischen Bezirke Stein (40.089 Einwohner) fanden im verflossenen Jahre 219 Trauungen statt. Die Zahl der Geborenen belief sich auf 1278, jene der Verstorbenen auf 925, darunter ?.55 Kinder im Alter von der Geburt bis zu 5 Jahren. Ein Alter von 50 bis zu 70 Jahren erreichten 215. von über 70 Jahren 205 Personen. An Tuberkulose starben 127, an Lungenentzündung 47, an Diph-theritis 12, an Scharlach 2, an Masern 8. an Typhus 3. durch zufällige tödliche Beschädigung 24, durch Selbstmord 5 und durch Mord oder Totschlag 2 Personen; alle übrigen an sonstigen verschiedenen .Krankheiten. —?- Laibachcr Zeitung Nr. 49. 427 28. Februar 1908. — (Die Taroclpartie im Löwen Zwinger,) bie gestern abend in .MudZlys Zirlus von einem hiesigen Akademiker mit dem Direktor gespielt werden sollte, hatte ein zahlreiches Publikum vor die Manege gelockt, das in ungeduldiger Spannung der seltenen Sensationsnummer harrte. Die Triclö reihten sich in flotter Folge aneinander und bald betrat Herr Waldemar Germ, ein hiesiger Sftortsmann und Akademiker, mit dem Direktor, begrüßt von frenetischem Beifallklatschen der Menge, den Manege Zwinger, in welchen bereits die Löwen und Tiger ein zulaufen begannen. Der kühne junge Mann verblieb un-liefcihr eine Viertelstunde im TierMinger, spielte, gemütlich am Tische schcnd, seine Tarockpartie fertig und leerte dann mehrere Glas Champagner, wobei er auch nicht vergas;, einem der Löwen ein Gläschen zuzutrinken, indem er dicht vor ihn hintrat, einige Schlücke machte und ihm dann den Nest über den mähnigen 5lopf hingofz. Der Direktor be-Nnihte Hcrrn Germ in einer längeren Ansprache und trank bann auf das Wohl des seltenen Gastes, dessen Mut und Energie lobend hervorkehrend. Bevor HerrGerm den Zwinger verließ, defilierten noch sozusagen die Tiere au ihm vorbei, sich in ihre Käfige zurückbegebend. Das Publikum bereitete ihm lebhafte Ovationen. — Wie wir hören, hat sich Herr Germ ganz alls eigener Initiative znm waghalsigen Schritte entschlossen und Herrn Kludsly die bezügliche Proposition ssemacht. Es kommen nicht in jeder Stadt dem Direktor verartige Anerbieten zu — und auch wenn dies geschieht, nehmen die kühnen Herren meist noch im letzten Momente Ncihcms. .Herr Germ hat indes tapfer seinen Mann gestellt. Seine Leistung ist in erster Linie ein Bravourstück und lem Nellamestück. — Das Künstlcrpcrsonale hielt sich auch Nestern auf der gewohnten Höhe und sowohl die Tier als Mch die Artistcnnummern ernteten reichen Beifall. !<', —- s S t a t i st i s ch e Daten über fremden verkehr in Laibach in den letzten fünf Jahren.) Jahr für Jahr ist eine nicht vcrlcnnbare Hebung des Fremdenverkehres in Laibach zn verzeichnen. Den besten und klarsten Beweis hiefür liesern jedoch zweifelsohne statistische Daten, die uns für die letzten fünf Jahre zur Verfügung stehen. Im Jahre 1903 sind 28.056 Fremde in Laibach abgestiegen. Das nächste Jahr (1904) hat ein Plus vo» ft1 Fremde, zu der. zeichnen. Im Jahre 1905 stieg der Fremdenverkehr um l»s»42 Personen und die Gesamtsumme betrug 41.8N7 Fremde. Einen Zuwachs von 4A05 Personen wies das Jahr 1906 mit seinen 40.172 Fremden auf. Im Jahre 1907 sind in Laibach 48,480 Fremde abgestiegen, was ein Plus von 2?,14 Personen gegen das Vorjahr bedeutet. In den letzten fünf Jahren betrug somit die Zahl der angc kommenen Fremden 200,80t> Personen. Hiebei muß jedoch bemerkt werden, daß in diesen Zahlen nnr jene Fremden inbcgriffen sind, die in den hiesigen Hotels abgestiegen sind. während Fremde, die bei ihren Freunden und Verwandten gewohnt haben, nicht mitgezählt wurden. kc>—. — (Orientrcise des T ou r i st e n - 5t l n b s.) Diese Gesellschaftsreise, welche die Teilnehmer an die be werlenswerteslen Stätten Aegyptens, Palästinas. Syriens und Griechenlands führt und die sich durch ein sehr interessantes, sorgfältig zusammengestelltes Reiseprogramm bei böigst gestellten Teilnehmcrpreisen auszeichnet, kommt heuer definitiv in der Zeit vom 1. bis 29. April zur Aus sührung. Preis der Teilnehmerkarte inklusive aller Reise, spesen »ou 1120 X aufwärts. Bezüglich der noch vcr-suOarcn guten Schiffsplätzc erster und zweiter Klasse gibt "e Klublanzlci ii, Wien, I., Väckerstraßc .?, umgehende schnftliä)c oder mündliche Auskunft. Die Teilnehmerzahl ^ eine beschränkte. . — (Aus Illyrisch Fei st ritz) wird uns be. Achtet, daß morgen vom dortigen ^italnicavercinc in del, Räumlichkeiten des Hotels „Ilirija" eine Faschingsuntcr-Haltung der Anfführung des Lustspiels ..1>ii> pti.^i" und einem Tanzlränzck^en veranstaltet werden wird. — Keilers werden die Junggesellen Sonntag, den 1. März. ^'U Nlaslenlränzchcn unter dem Motto ..Die Franzosen lommcn wieder" im .Hotel „Ilirija" veranstalten. — Am-^lflosscncn Sonntag veranstaltete die ('italnica in Dorn-kssss bei Illyrisch-Feistritz in den Räumlichkeiten des Gast-)°>es Nibari5 eine Faschingsunterhaltung, bei welcher zwei Falter mit sehr gntcm Vrfolae gegeben wurden. Der ,,/such und der materielle Erfolg ließen nichts zu wünschen "brig. ' __<,. (E ! n S ch ll b f ü h r c r dc in S ch ii bling k N lwichr ,i) Hies ist ein in der Kriminalstalistik ganz ^zclu dastehender Fall. Der Schubführcr Franz Vladila Ehielt diescrtagc den Auftrag, den Schübling Stim ^ »ach Wiudischgraz zu eskortieren. Als beide auf den ^udbahnhof kamen, verschwand der Schubführer mit dem . elde des Schüblings. Da dieser mit Hilfe anderer Organe ^uieii Begleiter nicht finden konnte, begab er sich zurück sur Echubbehörde und erstattete dort die Anzeiqe. " (Ein obdachloses Mädchen.) Heute nacht Urd« auf dem Südbahnhofc ein 1?.jähriges Schulmädchen, Achter eines pensionierten Eisenbahnbcdienstetcn in Unter-' l"la, angehalten und dann in der Frühe ins Elternhans ^bracht. Das Mädchen soll aus Furcht vor Züchtigung aus "u Ellnnhause entwichen sein. Theater, Dunst und Literatur. — (Elovenisches Theater.) Vor mittelgut besuchtem Hause fand gestern die erste Wiederholung der Operette „Geisha" statt. Die Aufführung war. insoweit wir sie uns ansahen, sehr gut und hielt sich auf der Hohe der Premiere, Hiebci zollen wir gerne der Regie des Herrn Vaverla unsere volle Anerkennung, weil es gewiß lein Pappenstiel ist. die schwierigen Ensemblenummcrn mit »al>ezu ungeübten Kräften in einer für das Auge sv wohlgefälligen Weise herauszuarbeiten. —n— — (Aus der deutschen T h e a t c r l a n z l e i.) Heute gelangt „Spahenliebe", Lustspiel von Artus, übersetzt von Franz Schreiber, zur Erstaufführung. Das Stück wurde am Wiener Lustspicltheatcr mit den größten Heiter lcitserfolgen wiederholt aufgeführt und beherrscht daselbst noch immer den Spielplan. Auch wurde es bereits von den meisten Bühnen zur Anfführung angekauft. Die Hauptrollen sind in den Händen der Damen Allcrs , Wip -prich und Esquero sowie der Herren Werner-Eigen, Maierhofcr und V a st a r s. — Sonntag nachmittags geht zum Benefiz des gesamten Chorpersonalcs die Operette ..Hugdietrichs Brantfahrt" zum drittenmal bei gewöhnlichen Preisen in Szene und am Abend gelangt „Ein Walzertraum" zum clftenmal zur Aufführung. — (Aus der slovenischen Theater-lanzlci,) Morgen (ungerader Tag) tritt Herr Andrija Fijan, Intendant des Nationaltheatcrs in Agram, in der Rolle des Richard Voysin in Henry Bernsteins modernem Schauspiele „Der Dieb" auf. Herr Fijan verdient zu den hervorragendsten slavischen Künstlern gezählt zn werden. Neben ihm sind in dem dreialtigen Stücke die Damen B o r 5 t n i l o v a und Kreisova sowie die Herren Dra gu t in ovic», Danilo und N u 5 i <- beschäftigt. Telegramme des k. k. Teleyraplien-Korrespondenz-Oureaus. Landtastswahlen. Prag, 27. Februar. Heute gelangten 72 Städte mandate zur Besetzung. Gewählt wurden 21 Iungczechcn. 1 selbständiger Iungczeche. 1 Altczeche, 2 selbständige Abgeordnete, 2 Staatsrcchtler. 9 Deutschfortschrittlichc, 7 Anhänger der deutschen Vollspartei. 9 Deutschradilale, 1 Schöncrianer, 1 Christlichsc^ialer und 1 selbständiger Nationaler. Es sind 17 zweite Wahlen notwendig, In alle» Bezirken Prags ist eine zweite Wahl notwendig bis auf Joscföstadt, wo zwei Iungczechcn gewählt wurden. Unter den Gewählten befinden sich Fiedler. Pacäl. Fort und Funke, Das Bndweiser Mandat wurde von den Czechen gewonnen. Agram, 27. Februar. Bei den heutigen Landtags Wahlen wurden gewählt 20 Starc'-cvi^ianer, 25 Kandidaten der serbisch-kroatischen Koalition, 2 Mitglieder der Vcr fassungspartei, 2 radikale Serben. 1 Parteiloser nnd 1 Mitglied der Bauernpartei. Es sind 5 Stichwahlen er forderlich. Die Regierungspartei (Unionistcn) erhielt kein einziges Mandat. Es kamen leine Ruhestörungen vor, Unter den Gewählten befindet sich der gewesene Bann5 Graf Pcjacsevich (parteilos), sowie der gewesene Vanus stcllvertretcr Nilolw (Koalition), ferner Josef Franl. David Stan'evic' und der Vauernbündler Radi<>, welcher vor einigen Tagen verhaftet worden ist und sich gegen wältig im Gefängnis befindet, Scltionschef Ezcrnlovich. welcher in zivei Bezirken kandidierte, blieb in beiden in der Minderheit. Wien, 27. Fedruar. Um halb 1 Uhr mittags kam es vor dem Parlamente zn einer Demonstration von meh reren Hundert Arbeitslosen. Einige Arbeitslose gingen ins Parlament, um mit den Abgeordneten zu sprechen. Die Polizei zerstreute schließlich dir Demonstranten, wobei neun Nerhaflnngcn vorgenommen wurden, Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Am 27. Februar. Wcrtheimcr, Rsdr., Budapest. — Dr. Srnec; Tschrligi, Braucrribeschcr, Marburg. — .ssanfmann. Luttenberger, Mayer, Paulin, Spiegel, Pollat, Branbl, Händel Quastler, Rsde.; Schlcsingcr. ssfm , Wien. — Nusch, Mosiuger^ Rsde.; Dcntsch, l. l. Hofarchitett; HönigSberg, tgl. Paurat, Agram. — Hcilbrunn, Rsdr.. Berlin. — Löwy, Kfm., Stutt. gart. — Trbuhovic. Gutsbesitzer; Luzatto, Ingenieur, Trieft. - Bayer. Rsdr., Cilli. — Vlühweiß. Rsdr., Graz. Wolf, Rsdr., Brunn. — Frih, Rsdr., Dornbiru. — Kreh, Baurat; Weihlopf. Rsdr.. Prag. — Popovit, Kfm,, Zirlnitz. — Vaj. valla. In«.. Mödling. - Vock, Rsdr.. Iägerndorf. — Nemec, Pfarrer, Gabrovic. - Demsar, Pfarrer, CeZnjica. — Rojny, Pfarrer, Selce. — Philipft, Rsdr., Warnsborf. Verstorbene. Am 2b. Februar. Franz Kalistcr, Schuhmacher, 29 I.. Sallocherstraße 13, '1'uI»yre»I. pulm. Im Iivilspitalc: Nm 2b. Februar. Johann w>mp, Besitzer, 48 I., ^s)'0lls^o,!«l-»'t!l) eollli«. — Matthäus Uranlar, Inwohner, 75 I., llmpli^som» pulm. Landestheater in ßaibach. 88. Vorstellung. Gerader Tag. Heute Freitag den 28. Februar IVV« zum erstenmal Spatzenliebe. Lustspiel in vier Akten lion Louis ArtuS, übersetzt von Franz Schreiber. Anfang halb 8 Uhr. Ende 10 Uhr. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe W« li m Mittl. Luftdruck 73« 0 mm. l ^ z^ 8 "»° ^» ft ffeiler ^ 9U Ab. 733 9! 08, O. schwach . ____ 28.>7U.ss. >731b>-4b^ S schwach > .'00 Das lagesmittel der qeftngrn Temperatur 0 1". Vior» „ale I 0°. Wettervoraussage für den 28. Februar für Steier» marl und Karnten: Wechselnd bewöllt, mäßige Winde, sehr tühl; für Krain: »vechselnd bewöllt, sehr kühl. Morgennebel; für Trieft: meist heiter, abflauende Winde, lühl. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte isssgrüübr! two'dsr itraio Spollllssr >M7>. (Ort: Gebäude der l. t. Staats'Oberrealschule.) Lage: Nördl.Breite 46°W'; Östl. Länge von Greenwich 14°3l'. Bebenberichte: 22. Februar: Gegen 5 Uhr 10 Mi. nuten wellenförmige Erschütterung III. Grades in Zara» vecchia (Dalmatic,,); gegen 2l) Uhr* 15 Minuten leichter Erdstoß in P es co c o st a nz o ivlquila). Die Boden un rohe" nahm am 12-Selundenpendel im Laufe des gestrigen Tages noch weiter zu; vormittags war sie «mäßig start», nach I- Uhr uachmittal>s 'starl», nacius «sehr starl». Heute, am 2«. Frbruar ist sie noch in weiterer Zunahme begriffen. An den lurzpcriobischen Pendeln ,st eine geringe Abnahme der Bodemmruhe bemrrtbar; heute ist sie am 7-Scllindenpendel «schioach» bis »sehr schwach», am 4»Srluudenpendel «schwach» bis «mäßig starl». ' Die Zkltllligal«'» b^irhsil sich aus miXslsilropailche Zf>< und wriden vuii Mittssiincht bi« Mittrlimch! 0 Ul,r l>>« li4 Uln gezühll, " Dir G ud c n » » r u h s wird in w!n<'!lt»'!l »lärlenrabs» llolsifiziert: ?l««schläns bis z« 1 Millimslrr .!rl,i^ lchwnch», t>u» > >>l, > "" »ime»« «ichwach», vu« li bis 4 Millimeirrn »mäßig slarl», von < > n^rn 'swil', dun 7 bis 10 MiNim«'!!'!!! »sflir storl» ,,»d lll'rr Il> ' ,,l>sl< ordsnllich !>llll», — »AllsssM!'!»!'Butü-iiiüiruhs» l'fdsutrl gleicl^^,,,, >,., .Klriidt VcraiNwortlichcr Mcdaltcur: Anton Funtel. Das ist aber doch ein scheusslicherZustand! , Der Hals ist mir wund, der .husten quält mich, und doch will der Schleim sich nicht lbscn; mir tun die ! Glieder weh und selbst nachts laßt der Husten mir > leine Ruhe. — So ist's mir neulich gegangen und ich hatte wirtlich Angst, es löunte was Ernsthaftes werde». ! Da sind mir nun Fays echte Sodcncr Mineral Pastillen l dringend rnipsohllu wordr,, — und was soll ich dir sagrn, nach zwei Schachteln war alles wie weggepustet I und ich fühlte mich pudelwohl. Versuch's auch einmal. > (450) die Schachtel lostet nur X I^b 2-L ! und ist überall erhältlich. Bahnhof-Restauration (Josef Schrey) Heute Freitag den 28. Februar ===== großes = Fisch-Essen sowie Anstich des weltberühmten Salvatop-Bieres aus der Salvalorbrauerei (München) soeben angelangt, mnl von Pilsner Urquell aus der bürgerl. Brauerei, Pilsen. Mitwirkung des beliebten Laibacher Sextetts. Anlang \/..H Uhr abends. Eintritt frei. Zu zahlreichem Besuche ladet höflichst ein (H42) Josef Schrey Bahnhof-Restaurateur. Laibacher Zeitung Nr. 49. 4 28 28. Februar 1908. Filiale der K. K. priv. Oesterreichischen Credits'1 w a n » — «jr «> s ^ f— -AJetieaa.ica.pita.l IS 120,000.000"- Anstalt für Handel und Gewerbe in Laibach. Reservefond IS 63,000.000"- Kontokorrente. — Kauf und Verkauf von Effekten, Devisen und Valuten. -— Safe-Deposits. — Verwaltung von Depots. — Wechselstube. Kurse an der Wiener Börse ^nach dem offiziellen Kurslilatte) vom 27. Februar 1!)l)8. Tie iioticrtci! Kurse verstehen sich in Kronenwähruuss, Tie iliolierung sämtlicher Allil-u uub der ,,Tivcrscu Lose" versteht sich per Stück Gelb Warc Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche «ente: 4"» lonver. steuerfrei, Kronen (Mai-slov.) rer Ku,se , , 97 8b 9« 0b detto (Iänn.-Iuli) per Nasse U7 »ü 98 0ü 42«/„ ö. W. Noten (Febr. Aug. per «assc......99 8bi«0 05 4 2"<„ 2. W. Eilber (April Okt., per Kasse......99 90 >oa >o 1860er Otaatslose 50« fi. 4"/, tbl - lbb -l8»0ei „ 100 fl. 4"/„2,4 - ii8- !«64cr ,. 10 > fl, . .862 —26«-- ,ß«4er „ 50 fl. , .262-266- Tom.-Pfandbl. i» 120 sl, ö"/„29I-4"293 40 Staatsschuld d. i. Reichs-rate vertretenen Königreiche und Länder. ^sterr, Ooldrcntc steuersr., Gold per Kasje .... <"/<,>lL 201,7-Ostcrr. Rente in Kroncnw. stfr., per Kasse.....4"/o 97 8" 98-- detto per Ultimo , . , 4"/„ 97 8« 98'— Lst. Investition«-Nente, stfr., «r. per «asse . . 3'/,"/« 89' «9 2ü lislni«l,n.St»»l,schuld. ullschltibungen. lllifabcth-Bahn i. G., steuersr., zu l».».uo N.....4"/^Nb LO i ls llb Franz Ioseph-Bahn in Silber ^div. St.) . , . . 5>/^/°«ül ^ 122 — «aliz. Karl Ludwig-Vahn (d>v. Elülle) Kronen . . . 4"/«. 97- 9» -Ruduls-Vahn ln kronenwähr. fteuersr. (biv. Gt.) . . 4"/« 97 15 98-10 Vorarlberg« Bahn, stfr.. 400 und 2000 Kronen . . 4"/„ V7 «b 98 05 Zu zlo»t»schul>»«rschreibnn8en »bgtstempell» G»senl>«>i»'Alll/<"/„ ... «4 - 43« -detto Salzburg Tirol 200 fl. ö. W. S, 5"/„ ... ,425 65427-65 lrremltlll-Vahn 2N<) u. 2000 Kr. 4" „........l»4 ö» 1!'5'5N Geld Ware Vom 3<»» nomment EistnbllliN'Prioriläl»- Gbliguliontn. Vöhm Wrstbal,,!, !3m. l«9b, 40<1, 20««'U. IN.WO Hr. 4"/„ 97 40 9« 40 Llisabeil, Bahn !>UN u. 3000 M. 4 ab t0"/„......114 30I!5'3N Eliscibclh «ah» !00 u. 2«0U M. 4V„........!,4'.!5>t5 45 Feldina>,ds.Norbbahn /,"/„^ 8» b<1 »» 50 Norarlbcrner Bnl,,, Em. 1884 >2-2b l>2 4b 4"/y ungar. Ncnlc in Nrone»- wahr. stfr. per Nasse . . 94 40 94-«0 4"/„ dcito per Ultimo 94 40 94 «0 5>/,"/s. detto per Kasse «4-8b «K-Oü Uiiaar. Prämien.Nnl. il 100 fl. «91 - 195 — dcüll i^ 50 sl !l9> - l»5 — Theis, Nen.-L°!c 4-/,.....^149 85!b3db 4"/« unaar, Grnndei-tl.-Oblia. 95— Ze°-4"/„ lroat. n, slav. Grdeiitl.-Obl. 9ü 2b »«25 Andere öffentliche Anlehen. 3!osn, Landes-?l,',l. (biv.) 4"/„ 8,-ß« 92 80 Bosn. herrca Eisenb. -Laiides- Anlcheii (d,v.^ 4'///„ . . 98 «0 99 80 5"/„ Tonan Nea.NnIeihe !878 ,0!>-7b — - Wiener Vcrlehr«-Anl. . . 4"/« 975« «8 45 dctto IÜ00 4«n 97 40 9« 35 «nlehen der Etabt Wie» . . ,02»b!«3<5 deüo (O. oder G) 1874 ,22- !22 50 detto (1894).....9b«" 96 30 dcttll lOas) v.J. 1898 . 96-U5 9785 dettll (Elcitr.) «. I. 1Ü00 97 lc> 98-10 detto (Inv.-A.)v I.1!»02 96 !<0 97 90 BörsebauRnIehen uerlosb. 4"/„ 97 — 88 — Ru!sischc Etaalsanl. «. I. 1906 s. l«0 llr. p. it. . . 5"/„ 91 40 91-90 beito per Ultimo . . 5"/« »140 9! 90 Bulg. Staats-HypothelarKnl. 1892......N"/„ 12I-8b l22 »5 Veld Ware Bulg. Staat« - Goldanleihe 1907 f. 10« ill. . . 4>/,"/„ 87-?ü 88 75 Pfandbriefe usw. Bobenlr.allg.ust.i.bOIvl^o/n 9«-^ 9<>-8U Äülim. Hupütlielenb. Verl. 4"/„ »8 bb UU'55 Zenlral «od. ilrcd, Nl., öslerr., 45 I veil.....4>/,"''n 101 bN 102 5« bclto «5> I. verl, . . . 4>/„ 98 - »Ä» Krcd. I»N., östlrr., f.Verl-Unt. u. öfsenll. Arl>, ilat, ^. 4"/^ 9^75 97'7b Landeeb, b. Kon. Waüzien und Lobom. 57'/, I. riictz. 4«/„ 9475 9b"?b Mähr. Hupolhelcn«. ver>. 4"/„! 9580 98 75 N.-öfterr, Landcs'Ht,p,-N!,st.4"/^ 98-25 9'.»25 delto mll. 2"/„ Pr. verl, UVi"/»^ «9- ^0- dcl>o lt. Schnldich. veil. 3'/,"/«! 89- 9«'— dello verl......4"/»l 9»-l<, 99-10 Ostcrr. nnaar. Vanl 50 Jahre Verl. 4'Vn i>, W..... 98-30 99',"0 delto ^'Vn Kr. - .... 98 bo 99 b« Eparl., Erste öft.. K«I.verl. 4",^ 99-Nb 10«-0b Eisenbahn Prioritäts-Obligationen. «bsterr. Norbwcstb. 200 fl. S. . 1N2'95 103-95 Ntaalsbahn ' <0 Fr..... 409- 4N-— Lüdbahn öl 3"/« Jänner-Juli s>0« Fr. iper Lt.) . . . 30«-- 302 — Sudbahn k 5"/„ ^00 fl. S, 0. V 122-25 12325 Diverse Lose. Perzin»licht fose. ZO/n Nobenlredit-Lose Em. 1880 27325 279 25 bctto lim. 188» 270-- 276 — 5"/„ To!iauNeaiil,.!'o!e 100 fl.! 261-75 267-75 Serb.Prüm, N»l,p.i00Fr.2"/„ 101- 1U7-- Zlnoerzinzliche f«s». Pudap. Basilila «.„dols-Lusc 10 fl...... «6-- 70'- Salm i/ose ^N Ü. jlM. . . . 220—230-Türl. lt.-V.-A»! Präm. Oblig. «00 Fr, prr liasse , , . 187>2« 188 20 betto per Medio . . . 187-45 1««'45 l«eld Ware Wiener Komm. liose v. ss, 1874 508— 518 — Gew. Sck. d. 3"/„ Präm. Schuld d, Nodenll.-Nnst. Em. 188U 78-50 8250 Aktien. ^lanzpoil'ZlnlelNthmnngen. NnM-Tevliyer (tilenl,. 500 sl. 2430'- 2460- Mhmilche Norbbahn 150 fl. .! !,9>--! 3!,e>. Vuschtiehrnber lti!b, 5>00 fl. NW. 2913 — 2922' - dettu (>>t !< 200 sl. per U!t.'il<9— 1123-Donau - Vampüchisfahr!« - («es., 1,. l. l, priv., 500 si «M, ,027-^ 1N33- Tiil-Vudeubacher E.-V.-lON Nr. 556-- b«0- Ferdinand«! Norbb. 1000 fl, llW. 5275'- 530«--Nalchan - lldcrberncr liiscnbah» 2Nl,sl. S....... 3Ü3-— 367 — Lemb-llzern-Illssh (kilenbahn- Gesellschllst, 2U0fl. S, , . 571'- 574 bo ^'lol,d, i!s!.. Trieft, 500 fl., KM. 42>>- 423 — jbsterr, Nurdnieslliahn 200 sl, S, 434 - 4»«-- del!» sül. l!> 20N sl. S. p U!t. 424-50 426- Präs, TnxerEiienb. 100 sl.nbast. 2<6'75 21725 Slalllseijcill'. .iN0 fl. S. per U». 674 25 675 25 Eiidbah» 20a fl. Silber per UK. 144-— 145-Snbnorbdenlscke VerbiuduuaM. 200 fl. KM...... 402 — 403-50 Transport We>., intern., U.-G. 200 Kr........ 178— 175 — Unnar. Westbah» (Raab-Graz) 2l!N fl. L....... 407-— 4,0-^ Wr. iiolalb.-Ultieu Ges. 200 s>, 220— 240'— Vanlen. Anglo - Österr. Vanl, 120 sl. . 303'— 304'- Bankverein, Wiener per Kasse —-— —-— detto per Ultimo K38'50 539'5« Vodenlr.Nnst, öst,, 300 kr, , 1069'— i«72 — ^entr. Ä°d. krebbl. Sst. 200sl. 520-— ü2b' «reditanstal! für Handel und «ewerbc, 1<>0 sl., per Kasse .--— ->— dctlo per Ultimo 642'— «43-- Kreditbank, unss. all«., 200 fl. 7775« 778'bU Leposilcnlianl, alla,, !i0N sl. . 457'— 462'- Eslompte. Wesellscha!», nieder- üsterr.. 400 Nr..... 588— b92- Giro- u. kasscnvereiu, Wiener, 200 fl........ 4b?'— 460'— Hnputhelenbanl, 0st. 2N0Kr. 5"/„ 290'— 295'-Ländelbaul, österr., 20« fl., per Kasse....... —'- -'- detto per Ultimo 41960 42U-6N ,,Merlur", Wechielstub.-Altien- Gesellichasl. 2<>o jl. . . . 6!1'- 615'" Österr,-Nünar. «anl 1400 Kr. 1717-- 1727-- Geld Ware Unioubllül 200 sl...... 55250 55350 Unionl,a»l. böhmische 10«! fl. . 2i1'5U 242b0 Nerlehrsbanl, allss., 140 sl. . . 840'— 344'- Inlmfillt'Dlnterntlimungen. Baunesellsch.. all«, üst., 100 fl. 123'- <2450' Vrüxrr NohIenbcrnl! («es. lOofl. 736'— 744'— Eiseiibahnucrlehra.Anstalt, öst., 100 sl........ 412-— 415'^ lli!e»l>ah,!w.-Leihl,., erste, loafl. 214'— 21550 „ltlbcmühl". Papierf. u. B.-W. 100 sl........ 193-- 197-^ Eleltr-Wes . allss. üsterr., 200 sl. 428'— 430 — Elcllr, «ciellsch., intcrn. 200 sl. 59«-- 59«^ (tleltr.Ocsellich,. Wr. lü i0 Kr. . . 945'- 95b — Licsinaer Brauerei im» fl. . . 250'— 254— Mu!!!an(«el., üst. alpine 100 fl. 643 7b «44-?5 ,,Poldi'Hülte". Tienelausistahl- ss.-Ä.«. 200 sl..... 434— 440- PraaerEisen-Industrie Orsellsch. 200 f!........ 261b'—202?'^- Rima- Muranu - Lalgo Tarjaner Eilrnw. 100 fl..... 5382b 539 2b- Salao-Iarj. Steiulohlen 10« sl. 601'— 60490 ,,Sch!ünlmühl", Papicvf.,2N0fl. 323'— 32?— ,,Schudnica". N.O f. Petrol.- Industrie, 500 ttr, , . . 447'— 452 ^ .,N!el,rer!»iihl".Papiers,».V.W. 443'- 44?^- Trifailer Kl,l,!e»w,-<«. 70 sl. . 2«?'— 269-^ Tiiil. Tabatienir-Ors, 200 Fr. per Kasse...... -'- -»" delto per Ultimo . . . 4ib- 4,5-5» Wasfcns.-Wcs, üsterr., 10« sl. . 532-- 5»»^ Wr. Bauaesellschast, !NN fl. . .14»- 152-^ Wiencrberae Zie„elf.-Nlt.-Gef. 72N-— 72? bV Devisen. Kurz« ZichltN und Scheck». Amsterdam....... 199-12' 19» 32' Teutsche Äanlpläve .... 117-55 1177° Iwlirnische «anlplähe . . . 95-62'' 95-7?' llondon........ 240-72" 24097' Pari«......... »5 52' 9b 65 Kt. Pctersbura...... 15!- lb!i - Zürich und «asel..... 8542" 9bbb' Valuten. Dulalc«........ 11-35 11'37 20Fraulen-Ltücle..... 19 !3 1»'ö 2» Marl Stulle...... 23 50 23 55 Deutsche Nrichibanluoteu . . 11752' ,17'?2' Italieoilch'' Vauluole» ... 95 70 95,'!><> »iubel ^lule»....... 2'51 2'b«'» I"1^-^ -viaa-d. T7"er3coivi.£ von Renten, Pfandbriefen, Priorllttten, Aktien, { Lo*eu etc., DeviNen und V«lnt«>n. , ________________Los-Versicherung.____________(34) «F. C. Mayer !Ba,2i.3c- Tj-üci "TTT'ecla.slerg'escli.ä.ft I.nibHcli. NlrltarurnNNe. Privat-DppotH (Safe-Deposit-s) I untoi aif»n9m"7'er3cli.l-aD8 d.«r ratrt«!- I Verzinsung von Bareinlagen Im Konto-Korrent und auf Blro-Kinto. |