3iro. 19» ' ^" "'^^^ .^_,________MWUM^M---------------- Dienstag den 11. May 1790.^^ Inländische Nachrichten. "Wien, den i. M^. Den 28. 29.!! und ^O. des v. M. ist auf Kosten dieser!; Stadt in der Metropolitankirche bey St. Stephan , für well. Se. K. ^. Maj. die Leichenfever gehalten worden. Zu dieser Traucrfeyerlichkeit war die, Kirche mit schwartn Tuche überzogen, und mit Kcnscrl. Wappen geziert. Der Hochaltar war mit einem Trauertuche aus Goldsioff, die übrigen Altäre nut schwarzen Tüchern behängen, auf denen ein Kreuz und Kaiscil. Wappen angebracht waren. In der Mitte der Kirche besand sich tin herrlich erbautes Traucrgcrüste. Dasselbe bildete ein Viereck, und reichte bis an die Dccke der Kirche. Es stand auf 3 Stuften , und stellte einen von allen Sei' ten offencn Tempel vor. Derselbe haue 5 Wandpfciler, vor dmen korinthische Säulen mit vergoldeten Fnßgcsiellm, Kapita-! ^rn, Verzierungen, und Gesimsen auge^ ^acht warcn. Vor den Säulen stand auf ieder Seite eine vergoldete mit silbernem Laubwerke gezierte Urne. Untenhes fassen 4 weiß zekleldetc Figuren, welche die Haupt-eigenschilftcn des secligen Kaisers vorstellten ; vorne die Gesezgebung, mit einem Helme auf dem Haupt; sie stützte sich auf ein vergoldetes Buch, und hielt in den Handen einen Lorbeerkran;, und einen Oel-zweig. Linker Hand die Starckmuth, mtt einer Säule ^in den Armen. Rechter Hand die Freyheit, welche der Höchstseel der Handlung, und dem Ackerbau ertheilte, unter dem Bilde eines Frauenzimmers, das mit einem Hute dem Zeichen der Freyheit bcdcckt war, und in der rechten Hand eine Sichel, in der linken aber einen Zweig hielt. Auf der vierten Seite saß eine weibliche Figur, die cinm Zepter und eine brennende Lcmpe in der Hand hatte, und auf deren Knie eine Eule stand , um die Wachsamkeit anzudeuten. Zwischen diesen Figu» ren befanden sich folgende Innschristcn. Vorn, v. ^ole^Ko. 11. ^uzi. Kom. Ooar. 81av. <3al. I.oä- KLl,)I. .Hrcliiäuci. Linker Hand: In. Vita. Ingsnü. ^ci« N^morilL. Vi. Znmma. ?i'NclitV. Itinerum. ^x^erientw. Ilominnm. I^3ii. Mriäce. Lx-culto. I<'g3tU3. ?OMPX. I^UXU3. InertlN. Izna-viH. O5ori. Inämiz. ^uiduzc^ue. Oivium. I^t Lxterorum. (üami. ^.ffabiii. ^. UeZum. 1^1nli:. ^xem-^!a. käenn. ^upreinl«. ?rl>i^i^i«. Fi-l>t,i8. ^,mici. «ll'omlnilitinrii?. 3 Oilicii«. Zllncrt:. functo. ^eli^ioni^'. ^rNliciü^. Omnibuz. INtro. ^xpäritt3. MüNw. letale. IVIomeu. tnm. Ocuw. Irretorto. Zpeclant,'. (Deutsch.) Der im Tode auf den Wink des höchsten Lenkers aller Dinge bereit war, in den Beschwerlichkeiten der Krankheit / und bey den widrigsten Zufallen standhaft und heitern Geistes blieb, das schönste Beyspiel eines christlichen Westweisens aab, httllg dle erhabenen Pflichten des Fürsten, des Bruders, des Freundes, des Knegsgefahrtm erfüllte, und auf eignes Verlangen versehen mit allen heiligen Sakramenten, dem Ende seines Lebens mit unverwandte« Blicke entgegen sah. Hinten gegen den Hochaltar: 3. ?. schen Truppen in Mahren, Böhmen ,! Schlesien , und Galligen rucken den Grän-ztN immer näher. In Böhmen sind sie bereits unter Kommando des F. Z. M. Prinzen von Hohenlohe auf ihren verschieb denen Postirungen. General Keil koman-^ dirt die Avantgarde, so wie solche Prin^ Waldeck in Mahren. ^ Semlin, öen 24. April. Um 2O. d' hat sich der traurige Fall ereigne, daß der Pulverthurm in Kladova, "m^.n weiß nicht wie, sich entzündet hat, und die Gewalt des häufig vorrathigm Pulvers das Kastell zerschmettert, und virle Mensch?« des Lebens beraubt, oder befthadiget har Genauere Berichte sind noch z:i erwarten' PraF, den 26. April Briese'aus Ponnneru melden, daß wirklich schon 40020 Kosaken, und Kalmuken an den Granen von preußisch Pommern stehen. Man befürchtet von diesen ehest gar überfalle >lt werden; doch stehen iht^ n 4 preußische Land-und dle m schwedisch Pommern 2 befindliche Regimeuter noch im Wege. Bey den Preussen giebt es schon wieder Ausrelsser zu taufenden; schicklich, daß man diesem Unfu^ nicht stiern kann. — Der Spanische Monarch hat seinem Schwager 100 Millionen, und Wenns nöthig noch mehr angebothen um seine zahlreichen Krieger auf allen Seiten in Be< wegung setzen zu iönnen. — Van der Mersch wird den Brabai.tern als ein Verrather ides Vaterlands angellagt, weil er das Land wieder an O'sterr^ch überliefern wollte, er schmachtet nun in der Citadelle zu ! Antwerpen. ^aibach, den 9. M^. Den H. d. M. Nachts zwischen co und n Uhr überfiel eine Rotte von etwa 15., welche den au« ßcrlichm Schein nach Tschüschcn waren , den Pfarrhof zu Presowi,, und plünderten ihn rein aus. Sie nahmen ihre Maasrea/ln dergestalt, daß gar keine Hi'f den beraubten gebracht werden konnte. — In Trieft ! starb vor 8. Tagen der hier das Oberkommando führende F. M. L. Gazinelli. Wird alle Dienstage nachmittag um 2. Uhr auf den: Platze ^10. 185. in der von Klewmayerscheil BuchhandtunL ausgegeben.