V e' r e i n i g te Gedruckt bei Ignaz Alo y s Edlen v. Kle, nmayr. Dienstag den 28. October 1817.. I n n l a ll d: L a i d a ch. ^.'/^^^^5^nen Sonnwge wurde von ^n-^^'""/^^sten Herrn Bischof in der 3n um de.« s?lcnnencs Hochamt abgcbal- E e^n ,n da ^'"ächtigen für den reichen N Hrel^ !^."'t welchem er uns in ^verebrt^r He,r ^"^'/ selchen: unser all- Eloil-Behöben ^N"""" """ "le Wie n> dcn2i. Okt Ekrop^'M"nlu^entschlands und Schlacüde^^i'^rd7^^^ürdi^n Um 9 Nbr Vormittags rücktedas Grena-o redo-Monüsfeld Infanterie und eine Es-lndron von Prinz Kobnrg Ndlanen mit 8 6 pfundigen Kanonen in größter Parade auf Uas Glacis, zwischen dem Stuben - und dem neu eröffneten Thore, wahrend das Grenadier-Bataillon Bartdolemy und eine Eskadron von Erzherzog Franz Cnirüssier sich unmittelbar vor dem Invaliden-Hause auf-Mlten , in dessen Kirche ein feierliches Hochamt abgehalten wnrde. Des Erzherzogs Kronprinzen kaij/rl., und des Erzherzogs Maximilian kö»ugl. Hoheiten, so wie die sämmtliche hiesige Generalität, wohnten deur Gottesdienste bei, wahrrnd dessen von den Truppen dreimadlige Salven gegeben wur« dcn. Eine vierte Salve ward in dem Augenblicke abgefeuert, als das neue Gemählde unsers vaterlandischen Künstlers, Peter Kraft, d-cn hohen Augenblick darstellend, in welchem der Held dieses Tages,. der Oberbefehlshaber der verbüüdeten Heere, Feld-marfchi'U Fürst von Schwarzcnberg , die Siegesnachricht den verbündeten Monarchen überbringt, in dem Saale des Invaliden-Hauses enthüllt wurde. Der Stellvertreter des Kommandirenden Generals, General der kavallerie, Marquis Sommarioa, licß hier-: anf sämmtliche Truppen vor Ihren k. k, Hoheiten vorbeiziehen. Die k. k. Hoftheater gaben am Abende die-" P< Tages anpassende Vorstellungen zu Gunsten des Invaliden - Hauses. (W. Z.) Die dritte Secular - Feier der Rcfor« mation wird in diesem Jahre auch zu Wien nnd in allen protestantischen Kirchen des Kaiserreiches am 2. ?)tovember, vereinigt mit dem Toleranzfest, feierlich begangen werden. Ver deßhalb im Druck erschienene Consisto-vial-Erlaß spricht sich über den Geist der Dankbarkeit gegen die tolerante Regie rung des Staates, und über den Geist brüderlicher Sch o nu ng, D uldu ng und Liebe gegen Andersdenkende auf eine höchst rühmliche und wahrhaft christliche Weise aus. Und in der That: wie groß ist der Abstand von dem vorigen zum jetzigen Jahrhundert! Damahls durften die Protestanten nur heimlich, bei verschlossenen Thüren, voll Furcht vor Entdeckung , dieses öln» denken begehen ; jetzt werden sie förmlich dazu authorisiet. Dieß sind herrliche Früchte der wahren Aufklärung, welche unter der 'Regierung Franz des Ersten so große Fortschritte ge-thanl Solche Züge müssen ave^ auch wesentlich beitragen, dieLlededcr Regierten zu ihrem Re-gierer immer böder zu steigern. Daher schreibt auch ein Reisender, der kürzlich die verschiedenen , weitausgedehnteu Theile des österreichischen Kalsersiäates besucht hat, die überall gefundene innige Anhänglichkeit der Bewohner derselben an das regierende Fürstenhaus mit Recht hauptsächlich der Milde zu, mit welcher Oesterreichs Fürsten oorzugswcis: die Sprache, Sitten und Gewohnheiten dersel« ben ehren, ihnen in Hinsicht der Achtung für Gerechtigkeit und Gesetzlichkeit mit dem eigenen ruhmwürdigen Beispiele vorangedeu und das wahrhaft königliche Verfahren üben, die ihrem Scepter anvertrauten Völker in der ihrem Wesen, ihrer Abstammung lc. entsprechendsten Sphäre beziehen und sich fortbilden zu lassen. Vermöge directer Berichte des k. k. Both-schafts - Raths und Geschäftsträgers am kvnigl. portugiesischen Hofe, Freihecrn von Neveu, ist derselbe auf der Fregatte Austria von Madera, nach einer sehr glücklichen Fahrt von 36 Tagen am i^. Juli iu dem Hasen von Rio - Janeiro eiugelanfen. Am i5. früh wurde Herselbe durch zwei königl, Kanimerherrn von Seite Gr. Maj. bekom-plimentirt, und der k. k. Vothschaft ein eigenes, unfern der Stadt gelegenes Landyaus zum Absteige»Quartier angewiesen. In der Begleitung des Herrn Bothschafts - Rathes befinden sich, wie gekannt, die beiden k k. Kammerherren, Grafen von E>chonfeld und Palffy. Das sämmtliche Gefolge hat die Ueberfahrt im besten Wohlseyn gemacht. (Wdr.) Ausland. Preuße u. Eine Aufforderung dcs Königs an die Kon« sistvcien, Synoden und Supenntendenluren der Monarchie, datirt Potsdüm den 2^.Ocpf. 1817 gibt den Wunsch zu erkennen, oatz sich oie bis jetzt getrennten betden protestannscben Kirchen, die reformirte und lutherische, bei der bevorstehenden Sekularfeier dcr Reforma« uon zu Einer evangelisch-chrlslllchcn vereinigen möchten, indem eine solche Vereinigung dieser beiden nur noch dnrch äußere Unterschiede getrennten Kirchen den grotzcn Zwecken des Christenthums und den ersten Absichten der Reformatoren entspreche. Am Schlüsse dieser Aufforderung sagt der König: So wie Ich Selbst in diesem Geiste das bevorstehende Oekularfestder Reformation, in der Bereinigung der bisherigen reformirten und lutherischem Hof-und Garnisonsgemeiue zu Posdam zu Einer evangelisch - christlichen Gemeine feiern, und mit derselben das heilige Adendmadl genießen werde: so hoffe Ich, daß M.'in Eigenes Beispiel wohlthuend auf alle protestantischen Gemeinen in Meinem Lande wirken, und eine allgemeine Nachfol« ge im Geiste und in der Wahrbrit siedet» wöge. (B. v. T.) Am 2). Sept war zu Halle die erste Sy-uode dcr lutherischen u«w reformirtcn Gcist« licbkeit. Sie wurde in der Marienkirche durch den lutherischen Konsistorialrach, M'. Wa^ütz, mit ciner Predigt cröfnct. V»r und nacl) der Predigt sang mau e'gends für diese >^eier gedichtete Lieder. Nachdem Gottesdienste erfolgen die Verhandlungen der Synobe lin der sogenannten Konventsiube, zvoraufdie Versammlung, nach einem Gebet des ,resormir:cn Predigers, Oi. Döhlhoss, auseinander ging., (Allg. Z.) Deutschland. Es ist nun wohl keinem Zweifel mehr unterworfen, sagt dcr Korrespondent von und für Deutschland , daß bei der Wiedereröffnung der Sitzungen des Bundestages die MiMärvcrhä'ltnisse zwischen den verschiedenen Bundcssiaaten und die Erledigung des i9ten Artikels der Vunoesakte, welche den freien Handelsverkehr und diü innere Echiffsadrt bezweckt, in ernstliche Berathung kommen werden. Diese beiden Punkte haben eln wabrbastigcs National-Interesse zum Grunde, und sind folglich als Hauptgegensiän« de zu betcacklen, womit der Bundestag sich zu befassen hat. Der eine hat Deutschlands äußere idichcrheit zum Zwecke und der andere dcssen innern Wohlstand. Gelingt es dem Bundestage dnrch zweckmäßige Bundes-In« stitutionen diese beiden ölufgabeu glücklich zu lösen, so stiftet er sich das schönste Monument, das ihm werden kann: Dank dcr Zeitgenossen uud Verehrung der Nachkommen. Die große Zusammenkunft deutscher Jünglinge, die sich nach der Wartburg bei Eisenach zur 1)ießjahrtgcn Feier des 18. Oktobers begeben, beschränkt sich nicht blos ans die Studlrcnden von dcn Universitäten Halle, Leipzig und Jena. Eine Abtheilung Stu-dircndcr zu Kiel, gegen vierzig an dcr Zahl, haben, cuf eine von Jena aus erhaltene An-ziege, die Reise dorthin ebenfalls angetreten , nnd werden zn deutschem Gruße und Handjcklage vom fernen Ostsecgestade der inlt ihrcn Brüdern bald zn,anunentreffen. Dcr König von Preußen soll einstweilen 10,0,0 Reichsthaler znr 'Anschaffung der nöthigsten Dekorationen und Garderobe der Berliner Bühne angewiesen haben. Einige reiche Individuen der Berliner Iudenschasl haben sich, wie die Sage geht, erbothen, dc^ Scka::spk'lhaus aus eigenen Mitteln wieder aufbauen zu lassen, jedoch unter dec ausdrücklichen Bidiligul.g, haßsorlan geger die Iu^en keine Stücke inebr ai'fgefübrt werden möchten. Bestätiget sich die Sache von diesem Anerbiethen, so ist man begierigs ob gedachte Bedingung werde zugestanden, werden. ^. Z ) FreieStadte. Frankfurt, vom n. Oktober. Herr I. H. M. Poppe theilt über zdie unter dem Namen p<>ip^tunili n^diie seit Anfange der Messe sich hier befindlichen Maschine in der Frankfurter Zeitung Folgendes mit: „Tie» se Maschine ist so trefflich, daß sie dieBewun-derung aller Kenner erregt und auch den unge-theilten Beifall derFrankfurtischenGeseUschast zur Beförderung der nützlichen Künsten, erhalten hat. Die Erfindung ist aber auch höchst sinnreich und die Arbeit daran so schön, wie d«e der bestenRepetiruhr. Ein großes, Hber i Fuß im Durchmesser haltendes, leichtes , ungezahntes Rad, welches sich um eine stählerne Welle dreht, enthalt in seinem Umfange 3g bohle, etwas über i ZoU lange messingene Cylinder, die an der Peripherie des Nades so um Zäpfchen beweglich sind, daß sie sich perpeutikulär stellen uud horizontal , von der Peripherie des Rades hinweg, legen können. Liegen sie, so ist ihre Materie weiter von dem Mittelpunkte des Rades hinweg, als wenn sie stehen ; folglich ist dann ein längerer Hebelsarm da. Das Rad bangt so zwischen dem zierlich gearbeiteten Gefiel» lc, daß cmf der etneu Seite 20 Cylindercheu liegen, auf der andern 19 stehen. Natürlich hat dort, wo die Cylinder liegen, das Rad ein merkliches Uebergewicht, folglich muß - es sich daselbst, von oben nach unten zu, > umdrehen. Dadurch stößt nun von selbst der unterste Cylinder an höchst sinnreich an- . gebrachte Hebel, und stellt sich dadurch? ^ wahrend bei derselben Radbewcgung oben ein - Cylinder du«ch ein eben solches Anstoßen sich - liegend macht. Hierdurch bleibt mithin das : Uedergewicht immer auf derselben Seite und c die Umdrehung geschieht ununterbrochen aus , einem ähnlichen Grunde, warum ein ober-l schichtiges Wasserrad, auf der eiueu Seibe - durch das Gewicht des Wassers in dcn Zel-; len schwerer, beständig w Umdrehung bMbt, WNN1 d'le obere Alle nch immer wieder mit' Wasser füllr, wadrend die unterste ihr Wasser ausgießt. Die WcUe des mit Cylindern besetzten Handrades enthält ein gezahntes Nad, welches auf andere gezahnte Nader und Ge:riebe hinwirkt,, und so ein sehr schönes, mit einenr (astronomischen) Kompensations--prndel' versehenes Uhrioerk,. welches Stunden , Minuten und Sek'.lnden zeigt,, auch die Aequ^tion- oder Zeltgleichung angibt,-in Beivegung setzt. StM die Mafthine so>, daß das Pendelvertikal herabhängt, so hat man eine Uhr welche nicht allfgezogen zu werden braucht", und deren Gang auf die' beschriebene Art so überraschend und auch so gleichförmig ist, daß gewiß Niemand dicker, aus Messing und Stahl bearbeiteten Maschine seinen Beifall versagen wird. Der Besitzer derselben, ein sehr bescheidner Malin heißt Klein; der ErNnder und Verfertiger beißt Geiser zu Chaur de Fonl>. Gewiß läßt ^ck» die Ersindung noch zu manchem andern Gebrauche nützlich anwenden,. (S. Z ) Ber uns scheint'dte Vereinigung der beiden protestantischen Kirchen vor der Hand nicht zu Stande kommen zu wollen«, lieber die Ursachen sind die' Meinungen getheilt, nur so viel scheint sicher,, daß nicht die Skrupel in der Ncligionslehre selbst der Versink gAng im Wege stehen; der Grund muß anderswo liegen.. -— Inder Politik herrscht gegenwärtig tiefe Stille, die aber im künftigen Monate desty lebhafter werden dürste,, wenn hier der Bundestag ,, in London das Parlament, in Paris die Kammern ,^ im Haag die Generalstaaten, in Norwegen VerStorthing (Reichstag) und iu mehreren deutschen Staa-tew die Laudstände eröffnet werden, (S.Z.) S p die zwar viele Ungewißheiten aufklaren, abcrdcnuoch nichtgc-e'guet sind, die Gemüther über die Lage der ^.uige in diesem so nierkwürdigen Theile un-Ner sudan,«rMnischcn Besitzungen zu beru- htgeu. Aus einigen, an verschiedene-'Handels''" hcnlser gerickteteu Briefen geht hcrVor, daß> ^^"^'/^ ^"'" 'wischen dey Noyaiistew und den Unabbanglgeu mit cin.'r an Wnch' granzeüde,, Cloitt^rung qefübrt' wird.' Ofr wlrd vsi^beiden Seiten Pardon vcr'wciqert? werden Insurgenten mit. den Waffc,» in dcr-Hand ergrlftrn i.nd Von den Spaniern erschof--len, so olclot von der andern Seite die.'.rau-l amste )iachc r.kln ous. Es sind keine ^zahl--re,che ^eere, welche einander bekriegen, son--dern nur aog^onderte Haufe«,, d,e den Kampf sortjetzen und sich auf dle verschiedenen Punkte begeben^ wcl sie aber wodl bewaffnet' und mit einer starken Besä-tzung verjchell, war, nicht amugrcifen wog< ttu. Be: Abgang dieses Schiff s war zu L.mw ^ues ruhi,q; es herrschte jedoch über dle Fol-' gen der Ere'lgn'.sse eine dumpfe Bcsorgniß«. Das Geld wurde durch die Schwierigkeit, solches aus dem Innern zu beziehen,, immer seltener und der Handel lag ganz und gar darnieder.___________ ' (O ?, ) Wechsel -ßou rs in Wien am 2Z^. Oktober »817. couveutiouLMÜnze von Hundert 284 zs3