Nr. 161. Dienstass, 19. Juli 1887. 106. IalManz,. Mbacher Zeitung. Pr«N!imtra»»onsprelö: Mit Poüoerjenbung: g>,n^ährig st, i», halbiährig sl. 7,b0. Im «iomptoir: ^n,iäy»>,, s>, ü, hall'jähli», !>, 5.,s»! ,5llr die .^»NcNung »is Hau« ganzjährig >I, ,. — InststlonSgebltr: Fill tlei,,!,' !>„ Zrllr» ^s> lr., große,»' v<> .^eile « fr,; bei Usteren Wiederholungen pr, .»feile 8 l». Die ,,paiba?i, dir «e»«ctlon «0>,„ersir»ße >5 — N!!'>! und 1>ianu!cr,pl« N!ch< ,,!r'N>:llt, Amtlicher Kljeil. ^stt ^s/' "nd k Apostolische Majestät habe.» mit Allerhöchster Eutschl.eßuug vom 1. Juli d. I den mit dem Titel und Charakter eines ordentlichen Professors bekleidete., außerordentlichen Professor. Negiemuqsrath Di. Leander D, tsche) uer znm ordentlichen Professor sHe..^'7" ^ ^^'^1'" Physik an der technischen Hochschule ln Wien allerguädigstzu erueuueu geruht. __________ Gautsch .n. ,.». M^5/ "'b k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. Juli d. I den ordentlichen Professor und derzeitigen Director der Nerg-An? '." 2eobm Robert Nöck zum ordentlich"., Professor der Maschinenknnde an der technischen Hoch ^iechmut an derselben Hochschule Ferdiuaud Witt en-Meckm'i/'^?H"'^"'""1"' Pastor der technischen Mechanik daselbst allergnädigst zu ernennen geruht. G a u t s ch m. j). Nichtamtlicher Weil ZUt lnlgarischen Frage, RWUß WM» De^. die N tim. l7"^""'"e überhaupt des Staates, zu n nm n^ / '"" 1'^^ ""br '" ber Verfass.inq Gesa 'e. .. ^/"''^ "h"' "uen Steuermann j neu W ch N,,^s/'!"''""'' "" Elchen nngeklärte po^ b drohet ^"'"^ gelbst ein wohldiseipli. iertes Volk Die bisherigen Erklärungen des neugewählten bulgarischen Fürsten mussten freilich diese Hoffnungen der Bulgareu wesentlich hcrabgestimmt habe». Rechtfertig-ten sie doch vollauf die sofort nach dem Beschlusse des großen Sobrauje ausgesprochene Ansicht, dass ja die Wahl des Fürsten nnr eine einzelne Etappe aus dem Pfade sei. welcher zur Lösuug der bulgarischen Wirren führen köuue. die ihre Bedeutung erst in dem Maße gewinnen kann. als auch die übrigen Vorbedingungen des Berliner Vertrages erfüllt sind! Entsprungeu dem Vedürfuisse einer Nation, endlich zn geregelten Ver hältuisseu zu gelangen, konnte doch die Wahl nur das Anbahnen eines Ve.suches darstellen, dessen Gelingen von ganz anderen Factoren abhängt, als den bulgarischen Volksvertretern. Bald trat diese Sachlage aus den Er« tlaruugeu des Prinzen von Coburg selbst mit großer Deutlichkeit hervor. Sie berührte unsanft Hoffuuuge» und Illusioneu. die aber nur der Verlennung der that-sächlicheu Verhältnisse ihr Eulsteheu daukeu luunten. Die vom Prinzen Ferdinand an die bei ihm erschienene Deputation ertheilte Antwort lässt abcl nmso klarer den Charakter nnd die bisherige Bedeutung der but« garischen Fürstenwahl erscheinen, drückt ihr vollends den Stempel des Versuches auf. der, nm zu eiuer po> litischcn nnd rechtlichen Relevanz zn gelangen, noch Hindernisse vor sich hat. die weit größer und belang» voller als diejenigen sind. die bisher ani dem Wege geränmt wurden! Die Lage, in welcher der Prinz Ferdinand sich befand, als die Vertreter eines fremdeu Volkes vor ihm erfchienen waren, bereit, dessen Schicksal in seine Hände zu legen, war in jedem Falle eine der denkbar selten« sten. Welch höheren Ehrgeiz, welch edleres Streben kann cs geben, als an die Spiye eines Volkes zu treten nnd semen Namen mit dessen Schicksalen zn ver« lnnftfen. Aber so mächtig auch die Stimme des Gefühls war. der Prinz Ferdinand von Cubnrg wollte .die Grenze doch nicht überschreiten, welche das Terrain der stricten Legalität nmschreibt. Der Kampf zwischen der Sprache des Gefühls und jener des Berliner Ver-träges kommt in jedem Sahe der Erklärnng des Prin« M zum Ausdruck. «Wenn es mir gestattet wäre, dem Triebe meines Herzens zu folgen.» heißt es in derselben, «würde ich in Ihre Mitte eilen, um mich an die Spitze der bulgarischen Nation zu stellen und die Zügel des Staates iu die Hände zu nehmen.» Und weshalb eilt er nicht in die Mitte der Nation, die seiner mit Sehnsucht harrt? «Weil., nach seiner Aussprache, «der ncngewühlte Fürst von Bulgarien die Verträge achten soll. wodnrch allein die Kraft der Regierung und die Größe der bulgarischen Nation gesichert werden könnte. Der Fürst forderte die Deputation anf. an seiner Ergebenheit nicht zu zweifeln. Das Land würde diese würdigen, wenn er den Angenblick für gekommen erachten werde. Wann wird aber dieser Zeilpunkt kommen? Der neue Fürst hofft die Zustimmung der Mächte, das Vertraue., der Pforte uud die Sympathien Russlands zu erlange... dessen Verdienste», um Bulgarien er hohe Anerkennung gespendet hat. Er ist von der Zuversicht erfüllt, die Zustimmung sämmtlicher Signatarmächte zu erwerbeu und jene Einmüthigkeit zn erzielen, welche andere Candidate» anzustreben nicht den Muth ge» funden haben. So hat denn Bnlgaiien einen Fürsten, aber der Fürst hat noch lein Bulgarien, oder er kann vielmehr von demselben keinen Besitz ergreifen. Er bleibt, so lange die Confirmation der Pforte und die Zustimmung der Mächte fehlen, ein Fürst ohne Land. und das ist eine der größten Merkwürdigkeiten, welche dnrch den Berliner Vertrag ihre vollkommene Auf-llärnnq findet. Der Prinz Ferdinand von Coburg hat nun selbst jenen Entwickluugsgang vorgezeichnet, welchen nach seiner Anschauung dir bulgarische Frage nunmehr nehmen muss, selbst jene Bedingungen ausa/svrochen. welche nach seiner Ansicht erfüllt sein muffen, wenn er die Züg^l der Regierung in die Hand nehmen soll. Gr will die Achtung der Verträge, er wird die Bestätigung durch die Pforte und «mit der Zeit» die Zustimmung der Mächte zu erlangen bemüht sein. Die Frage bedarf also vor allem «der Zeit». Sie bedarf der Geduld und einer kühlen Erwägung all ihrer Chaucen. Sie ist von der Volksvertretung nnd dem Fürsten anf die Diplomatie übergegangen, welche speciell in der bulgarischen Frage nicht mit großer Eilfertigkeit zu arbeiten pflegte und deren Resultate seit dem Handstreich von Philippopel zu optimistischen Hoff« nungen nicht ermuthigen köunen. Dir Pforte hat das Circular an die Mächte, in welchem die Wahl des neuen Fürsten notificiert wird, versandt und das zweite Stadium dieser Angelegenheit eröffnet. Sie will vor» her die Ansichten der Mächte vernehmen, ehe sie von ihrem Rechte der Bcstätignng Gebranch macht. So sehr auch der Prinz von der Zuversicht erfüllt ist. welche ihn ostenbar schon bei der Annahme der Eandi-datur geleitet hat. mit der Zeit die Sympathien Russlands zu erwerben, so beweist doch die Beantwortung des Circulars der Pforte seitens Russlands das Beharren der russischen Regierung auf dem alten Standpunkte. Russland mache keinerlei Einwendnng gegen Feuilleton. Die schwarze Burg. E'ne Skizze aus Krain. IV. Keine Viertelstunde war vergangen, und der Stadt-hauptmanu zagte an der Spitze seiner drei Bewaffneten dem großen Walde entgegen, welcher in der Nichtnng gegen Kaltcnfcld hin die Vorstaffeln des «Wiesen-Berges» bedeckt. Dass er duse Richtung einschlug, daran war ein Hirte schuld, der in einer grasigen Einseukuug außerhalb Kleinhäusel einige Kühe weidete. Dieser halte erschreckt gesehen, wie ein mit Pistolen bewaffneter Reiter auf dieser Seite im Walde ver-schwundrn war. Wie die wilde Jagd folgten sie den schmalen Pfaden. Hier und dort nahmen sie den frischen Ab-brück eines Pferdehufes im Moose oder in der schwartn Walderde wahr. Es schien unmöglich, dass sie den muchtling mit der Schnelligkeit, zu welcher sie ihre -Pferde antrieben, nicht einholen würden, falls er dies? "llchtung eingeschlagen hatte. Aber es wurde Nacht, ohne dass der ersehute Hufschlag ihnen in die Ohren lledrungcu wäre. Unter diesen Umständen blieb nichts anderes übrig, als die Verfolgung aufzugeben. Doch wollte der Herr von Kleinhäusel nicht nnverrichteter Sache nach Hanse znrückzukehren. Obwohl er sich in einem Theile des Waldes befand, welcher, wie er wusste, häufig vou Bären heimgesucht wurde, so beschloss er dennoch, hier über Nacht zu bleibe.., um nicht morgen bei der weiteren Verfolgung Zeit zu verlieren. Er legte sich anf den Waldbudcn hin. während die Söldner abwechselnd Wache hielten. Doch schlief er ebenfo wenig als die Wächter. Die Gedanken über das. was er vielleicht am nächsten Tage erleben werde, ließen ihm keine Ruhe. Uelerdies war die Sommernacht kurz, bald zeigte sich die Morgeurölhe über deu Waldbergen, dle Vögel wnrden muuter. und der Stadthauptmann erhob stch mit stiuen Getreuen, nm die Verfolgung fortzusetzen. Heute wareu sie uffeubar vom Glücke begünstigt. Immer nur iu Zwisch»,.räumen von wenigen Augenblicken verloren sie die Spur eines Pferdes. Sie verfolgten dasselbe dnrch das tiefste Dickicht, unbehindert durch umgeworfene Stämme nud das allenthalben entgegenstehende Gezweige d^r Fichten. Eichen und Buchen. Gleichwohl wurde ihre Verfolgung an zwei oder drei Stellen ausgehaltm. Sie gelaugte,, nämlich zu tiefen Eiusenluugen im Waldbode'n. wo sich lichtgraue Felswände zi. einer unsichtbaren Tiefe hinabzogen. Obwohl es nicht deutbar erschien, dass ein mensch-!lich>r Fuß in einen solche» Trichter hinabsteigen könne, so beugte sich doch stets der Stadthauptmauu so weit als möglich über den Rand der kreisrunden Klüfte vor, um uach irgend eiuer Spur auszuschauen. «Diesem Teufel.» sagte er zu semen Begleitern, «ist wohl zuzumutheu, dass er durch ein solches Rohr zur Hölle einfährt.» So viel er aber auch schallte, da war nichts zu entdecken, als hie und da Strauchwerk, welches an der steilen Wand im Morgenwinde schwankte. Warf er Steine hinab, so musste er lange warten, bis der Auf« schlag alls der Tiefe herauftönte oder eine über die Störung erfchreckte Dohle, unwillige Klagerufe ausstoßend, emporflatlrrte. Die Söldner lachten insgeheim darüber, dass ihr Herr seiue Nachforschungen so weit trieb. Sahen sie doch deutlich, dass ein Verschwinden an solchen Stellen gan; und gar unmöglich sei. Manchmal geriethen sie zn einer Lichtnng. von welcher ans sich ein freierer Ausblick bot. Alsdann überschauten sie auf eine größere Strecke hin die Spur des Hufschlages, welche von ihnen im enger geschlossenen Walde immer nur auf eine Strecke von wenigen Klaftern voraus-geslheu wurde. So gieng es stundenlaug fort. bald durch Hochwald, bald durch Hasclgestrüpp, durch Gebiete, in welchen noch keiner von dm Reitern gewesen war. Himdertemal äußerte der Stadthauptmann in kräftigen Worten seinen Unwillen übcr die Hetzjagd. Schon war es Mittag, als sich ihnen plötzlich ein ganz uuverhoffter Anblick aufthat. Fast mussten sie dir Pferde ziirückreißeu. so jäh l^ach hier der Boden ab, auf dem sie sich bis dahiu bewegt hatten. Vor ihnen klaffte eine ung'hrurc Schlucht, in deren Tiefe ein Bach flofs. Dieser kam aber nicht aus dem Boden heraus sondern mündete in eine Höhluug ein, die sich am Laibach« Zeitung Nr. 161 1350 19. Juli I«87. die Persönlichkeit des Prinzen von Coburg. könne jedoch leine Entscheidung de« gegenwärtigen Sobranje an-uehmeu. Für die anderen Mächte, und ebenso filr Oesterleich-Uuqarn, lvelche in dem Vorgehen des Sobranje bei der Wahl eine Verletzung der i»ter»atio° nalen Perträge nicht erblicken, fehlt es an jeder Grund« läge, der Wahl dcö Printen von Cobnrg ihre Zustimmung zu verweigern; Oesterreich und Deutschland er« klärten denn auch der Pforte, sie würden jede auf dem Berliner Vertrage basierte Lösung annehmen. Aber selbstverständlich taun Oesterreich-Ungarn ein solches Votum, ebenso wie jede andere Macht, nur für sich allein abgeben. Die Zustimmung Einzelner kann iu keiner Weise jenen Bestimmungen des Berliner Vertrages präjudicirren, welche die Confirmation des Für sten durch die Hohe Pforte nnter Zustimmung aller Großmächte erfordern, »nd dies ist auch ausdrücklich vom Prinzen Ferdinand von Coburg selbst declariert worden. So lönnen wir denn nach der Erklärung des Prinzen Ferdinand nur in gleicher Weise wie bielier die weitere Abwicklung der bulgarischen Frage verfolgen, deren einzelne Phasen erst dann einen Wert erlangen, wenn sie alle durch den Berliner Vertrag normiert.,, Stadien glücklich durchlaufen haben. Die stete Iusinulltiou der russischen Blätter, als würde diese Caudidatur eine österreichisch-ungarische Conspiratwn sein, ist sin zu starkes Machwerk einer unserem Reiche wenig wohlwollenden Publieistik, um darüber in zweck loses Echauffement zu verfallen. Wir lassen die Frage des «Novoje Vremja», was Oesterreich-Ungarn veranlassen konnte, die Candidatur Coburg von neuem aufzufrischen, von jemand anderem beantworten, nämlich von einem der hervorragenden Mitglieder der bul« garischen Deputation, von Herrn Kalcev. Hat doch dieser einem Correspondents des «Budapester Hirlap», dem keineswegs Dienstwilligkeit für die Regierung i>n-putiert werden kann, ausdrücklich bestätigt, «die Absicht, deu Prinzen von Coburg zu wihlen, sei Oester» reich'Ungarn. ehe die Wahl vollzogen wurde, nicht mitgetheilt worden, und die Erkläruug der Wiener Orgaue, dass der Prinz nicht der Candidat Oesterreich-Ungarns wäre, sei ganz zutreffend.» Eine weitere Polemik ist wohl hier vollständig überflüssig, umsomehr. als eine gewisse Publicistik nicht überzeugt werden will. Welchen Autheil wir auch an dem von einem höheren Streben geleiteten, von edlem Thatendrange uud von bestem Wollen erfüllten, kenntnisreichen Prinzen nehmen mögen, in den eine Nation ihr vollstes Vertrauen gesetzt hat. so hegen wir doch nur einen Wunsch, der vielleicht auch von den russischen Organen getheilt wird — jene bulgarische Frage, welche so bange Tage über Europa gebracht hat und vielleicht auch^, wenn einmal politische Leidenschaften sich heftiger regen, wi'der bringen kann, in legaler uud friedlicher Weise geschlichtet zu sehen. Wenn der Prinz Coburg erwartet, mit der Zeit an dieses Ziel zu kommen, so können wir seineu Bemiihuugen nur den besten E'folg wünschen, wenngleich diese Hoffnung bisher gröhientheils auf seiner eigenen Zuversicht, die Sympathie» Russlands zu gewinnen, beruht. Politische Ucderllcht. (Das Kronprinzen paar in Steier« m a r k.) Der Statthalter von Steiermark, Birou Kübrck. reiste Samstag nach Wien, um das für die Anwesenheit des Kronprinzenpaare« in Graz mit dem Landes» hauptmann nnd dem Bürgermeister vereinbarte Fest-Programm vorzulegen. Am Tage der Ankunft des Krouprinzrupaares findet eine Höhenlieleuchlung und ein Feuerwerk auf den, Schlossberge statt; ferner sind ein Empfaugsabend im Landhause, 'l'l^kti'« p:n6 mit lebenden Bildern, ein Ball u»d audere Festlichkeiten iu Aussicht geuommen. (Erleichterungen bezüglich derSteuer-Executi oneu.) Der Finanzminister hat an alle Finanz-LaudeMrectioneu Veroldnuuge» ergeheil lasseu des Iuhalts. dasö bei Rückständen cm direcleu Steuern, dann au Militärtaxen und G^büren von nuu an m,t eiuer exeeutmen Mahnuug abzuschließen und sodann einige Zeit zuzuwarten sei. Zugleich wurdeu die Finauz-Oberbcho'sdeu ermächtigt, die troy des größtmöglichen Zuwartens doch nothwendig gewordenen Executiouen nur einmal im Jahre durchzuführen, also in demselben Jahre nicht mehr zu wiederholen. (Handelsverträge.) Wie verlautet, ist die Ratification des m!t Dänemark abgeschlossenen Handelsund Sclnffahrtsuertrages bereits erfolgt, nnd gelaugl dieser Vertrag dcmuächst zur Publication. Inbetreff der Handelsverträge mit Griechenlaud uud Belgien, welche der Reichsrath noch kurz vor Schluss der Session er« ledigte. stcht die Ratification bisher noch ans. (Graf Wurmbrand und die Auti-Semiten) Bei dem Festcommcrse, welchen die Grazer antisemitischen Studenten aus Ai'lass der Hauptversammlung des «Schulvereins für Deutsche» veranstalteten, lanqte auch ein Begrühungstelegramm des Herrn Laudeshauptmanus vou Steiermark, Gu» daker Grafeu Wurmbrand, eiu. Diese Thatsache ist deshalb von pikantem Iuteresse, weil bei besagtem Commers sowie überall, wo die deutsch-uatioualeu Äuti° Semiten sich zusammeufiudeu, mit teutonischer Urwüchsigkeit gegen die dculsch-natiouale Partei geschimpft wurde, also gegen dieselbe Partei, zu welcher Graf Wurmbrand als Mitglied des deutsch österreichischen Clubs gezählt werden muss. (Iuspectiousreise des Haudelsmi-nisters.) Der Handelsmiuistrr Marquis von VaccM-hem bereiste Samstag die gauze Strecke der Staats-bahueu im Bereiche der Lemberger Vetricbsoirection uud besichtigte insbesondere jene Stationen, wo die dringende Nothwendigkeit der Erweiterung der Magazins-räume vorliegt. Sonutag früh begab sich der Mi» uistcr. vom Statthalter begleitet, mit der Lemberg-Czeruowitzer Eisenbahn nach Kolomea znr Besichtigung der Petrolcumgruben uud Raffiuerieu in Peczenczyn und Sloboda Nungurska. Um 10 Uhr abends traf der Miuister iu Lemberg ein. (Kroatien.) Einer Meldung des «Obzor. zu. folge candidiert iu der Festuug Ivanic bei der am 28. d. M. stattfindenden Nachwahl auch der frühere Abgeordnete Posilovic, Mitglied der gemäßigten Opposition. (Inr bulgarischen Frage.) Ein Constan» tinopeler Telegramm weiß bereits über die Aufnahme zu berichten, welche die erst vor wenigen Tagen ab" gesendete türkische Circulärnote bei einzelnen Mächten gefunden hat. Dauach hätte Russland an der Person des Priuzeu Fcrdiuaud von Coburg nichts, au dem Votum dcs Subranje dagegen alles auszusctzcu. das heißt mit anderen Worten: der Prinz würde vom Petersburger Cabiuet aeceptiert werden, wenn derselbe von einem «legalen» Sobranje gewählt geworden wäre. Deutschland uud Italien hätten gleichlautend mit Oesterreich-Ungarn erklärt, dass sie jede auf dem Ber- liner Vertrage basierte Lösuug der bulgarischen Fürste»' frage acceptiereu werden, was so viel sagen soll, daji Prinz Ferdinand von diesen Mächten als Fürst von V.Marien anerkannt wird, wenn dies auch vou S^' Russlands geschieht. (Aus Petersburg) wird gemeldet: Der Pl"< cess gegen die Osficiere der Militärschüler, die au »>^ lislischcu Umtriebe» l'ellieiligt siud, soll denniächst st'>>e sich meist schon lauge in Uuterjuchuugshast besmdk»' Man wollte absichtlich diesen Process von den miden» trennen. (Serbien.) König Milan hat Freitag dc" Ministerpräsidenten Herrn Ristu' mit einem ÄcsliA beehrt. Sainilag miltaqs erfolgte die Vosstelluug dcc Miuister bei der Aöuiqi». welche Sountag zu läugerelü Aufeulhalte nach Arcmgjclouac abreiste. (General Bou lauger) oaukte iu eim'»' Schreibru dem Deputierte,, Lair für seiue Auhäuglich' keit, die er umso höher schätz,', je selleuer solche Fre!l»t>' schl)ftsbeweise seien; doch sei ihm wenig dara,l gelegt deuu er thue und w^rde immer nur seine Pflicht tli»»> tr^tz aller Gehässigkeiten uud Abtrüuuigkeiteu. IHB genüge es, auf Seite derjenigen zu bleibe», die l'i>> geachtetes Frankreich wollen und das Vaterland übll die Partei'Iutriguen uud die Interesse» Eiuzelner stell»'»' Er habe nur den einen Zwlck, den Franzose» zuzmufe»' dass sie das Haupt erhebcu löu»e» uud solle»; dick sei die einzige Haltung, die einem Volte wie dem sran' zösische» gezieme. Das Schreiben Bonla»gers rief >>' den parlaulentarischen Kreisln große V>weg»ng herlilK Gerüchtwcise verlautet, es sei die Rede davon. "^ Streuge gegen Boulanger vorzugeheu; dies isl j^ou) uuwahlscheinlich, uachdem der Deputierte Laur, au wel< cheu das Schreiben gerichtet ist. dasselbe als veitta»' lich llklält uud die gauze Verantwortlichkeit sur desse» Veröffentlichuug übernommen hat. (Aus Honolulu) kommt die Nachricht: W>>ü Kalakaua verweigert die Unterzeichnung der VerslissüG worüber die Volksstimmuug eine sehr bedrohliche >>l Der König verschanzt sich iu seinem Palaste uud wi" die Ereignisse abwarten, da er von den britische» Schisse Schütz erhofft. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Vote für Tirol und Vorarlberg» meldet, dem MusemnövereU't iu Aozen zur Förderuug der von ihm uuteruomuu'»^ Volkstrachteusammlung eine Unterstützung vou M> " zu spenden geruht. — (Die Militär-Kapellmeister.) I» be-theilten Kreise» verlautet, dnss die Angelegenheit ^ l. l. Militär-Kapellmeister wegen eines bestimnlte» NaNss' Verhältnisses i» der Armee in definitiver Weise geregt werden soll. Die Militärkapellmeister warcu bish^ gleichsam gemietete Angestellte und bekleideten in del Armee leinen Nang. Es ist hinlänglich bekannt, w'^ tüchtig unsere Militär-Kapellen sind und welch hcM" ragende künstlerische Kräfte unter ihueu vertrete» sinb -^ (Die Temperatur der Moudobe^ fläche.) Die Frage »ach der Temperatur der Overfly des Mondes, dere» Vea»lwort»»g schon deshalb groß Schwierigkeiten bietet, weil die Sonnenstrahle» bei ih^ Ankunft daselbst uns unbekannte, ga»z a»dere Ver^, nisse vorfi»de» als a»s der Erde, wird i»l «Humbo^ . vo» Dr. O. Knoftf in Verli» behandelt. Zunächst lolN^ Fuße der gegenüberliegenden Felswand befand. In der Mitte der Felswand, mehrere hundert Fuß hoch über dem Bache und der unteren Höhle, klaffte eine zweite Höhle. Dort erkaunten die Angen der Männer Mauer« werk mit Fenstern, durch welches die Höhluug gegen anßen hin abgesperrt war. Um dorthin zu gelangen, war von dem änhersten Ende des jenseitigen Randes au der Abgrund durch eine Brücke überspannt, iu deren Mitte ein großes Fach fehlte. Offenbar war dieses zurückgezogeu wurden. Dort. wo die Brücke jenseits auf ciuem Vorsprunge der Wand auflag, sah man eine kleine Höhle, welche als Stall benützt wurde, denn der Stadthauptmanu rrlannte au ihrer Oeffuung einen Pferdekopf. Von diesem Vmspruuge bis zum Maucrwerte führte eine Leiter hinauf. Oben aber. an einer Feusteröffuuug des Mauerwerkes, staud eiu kräftiger, bärtiger Maun. wel» cher höflich den Hut lüftete und ihm zurief: «Aus R,rwo>t. Herr Hmlptmaun, kommt herüber u»d ,'» widctt mir den Besuch, den ich Euch zu Kleinhäusel abgestattet habe! Ihr sollt gut bewirtet werden beim Lurgger!» Statt aller Antwort schwang der Stadthauplmann das kurze Schwert drohend hiuüber. Vor Zoru ver« mochte er nicht eiu Wott zu erwidern. Abermals grüßte der Mann drüben höflich und rief: «Gern käme ich zu Euch hinüber. Herr Hauptman». ich fürchte aber, allzu mager bewirtet zu werdeu. Es wird vielleicht do.l» besser sein, wenn Ihr Euch z» mir bemüht. Dann wollen wir bei einem Becher guten Reiufal * auf unsere Nachbarschaft trinken!» — «Dass dich . . ... rief der Stadthauptmauu, indem er ihm den Rücken kehrte. Niemals hatte er oder einer seiner Begleiter vom Dasein dieser Behausung etwas gehört. Offenbar hatten sie hier das alte Stammschluss der Luegger vor sich, welches als gänzlich verschollen galt. Um sich nicht länger den spöttischen Blicken des Erasmus auszusetzen, zog sich der Herr vou Kleinhäusel iu deu Schatte» eiuigrr riesigeu Fichten zurück, welche uuweit vom Rmide des Abgruudes Wiil^el gefasst halt,». Vou hier aus kounte er das ganze Bild überschauen, ohne vou jenem gesehen zu werden. Das Erste, was ihm auffiel, war, dass hier veruünftigerweise au eiuen Angriff nicht gedacht werden louute. Zwei oder drei Maun dort drüben, ja sogar eiu einziger genügten, um die Höhle dort oben gegen ein ganzes Heer zu vertheidige»«. Selbst weun Feldschlange». Hakenbüchsen, Mörser oder Klotzbüchseu bis oo,t hiuüberreichtcu. so sonnte» sie vielleicht dem bissche» Mauerwerle etwas a»haben, keineswegs aber dem Felsen, hinter welchem sich offenbar die Seitenkammern dieser Felseubehansuug hineinzogen. Dagegen kouute der Erfolg eiuer ordentlichen Be» laqerung nicht zweifelhast seiu. St'llle mau eiue hiu-längliche Anzahl von Kuechteu uud Söldner« den Auä» gangen der Felömand gegeuüber. so l'lieb Herr,! Erasmus nichts anderes übrig, als zu uerhuugevu oder * ttalstwciu, jcht Ril'ollo glommt. herabzusteigeu und sich der kaiserlichen Gewalt ^ überliefern. Dies musste umso leichter sein, als "^. ihm offeubar sogar das Trinlwasser abschneiden koM'^ Denn mit gutgeziellen Schüssen musste man die Ei"' treffen, welche der Belagerte an einem Seile herabz> lasseu genöthigt war, um iu dem Flusse, der sich ' der Uutrrwelt verlor, Wasser zu schöpfen. . Nachdem der Stadthauptmann diese Lage ",< Dinge überschaut hatte, ließ es ihm keiuen NugenM' mehr Ruhe. die Absperrung des Herrn Erasmus ' fort ins Werk zu setzen. Er befahl seinen drei Km'^ nicht von der Stelle zu weichen und die Vrüclc »>' verrückt im Auge zu behalten, bis sie durch ih>e »t^ mcraden Verstärkung erhalten haben würden. S"'^, jemand Anstalten treffe, das in der Brücke sel>ll'>^ Fach zu überdecke,,, oder überhaupt, sobald je'"". Mieue mache, die Felseuwohuung zn verlasse», s^ sie alsbald mit ihren Handrohrttl Feuer gebe». . Daraufhiu bestieg er seiu Ross uud ritt cmia"^.. abermals den Spuren nach. welchen er bis hielzel ^ folgt war. Bald aber erkannte er, dass er sül> ' , dem Rückwege befser zurechtfand als auf den, H"''l'^ Im Südostcn sah er den Berg Iavornik aufr^,^ dessen Umrisse ihm seit seiner Kuabeuzeit bekauut n"''',^ Nach diesen, Wahrzeichen vermochte er die Nückkehl' ,, laum der halben Zeit zu bewerkstellige,,, welche el^ seiue» Begleitern aufgewendet hatte, um das B« sc,M des Lueqgers zu entdecken. > Heinricl, N^' ! üblicher Zeitung Nr. 16! 1851 19. Juli 18k?. der Umstand in Betracht, dass Tag und Nacht auf dem Monde eine 29,5mal so lange Dauer haben als bei uns, die Temperatur am Tage also unter sonst gleichen Verhältnissen bedeutend höher steigen muss als bei uns, und in der Nacht wegen der länger währenden Ausstrahlung des Bodens bedeutend tiefer sinken muss. Schwieriger noch lässt sich der Einfluss des anderen Umstaudes bestimmen, dass der Mond nicht wie die Erde mit einer Atmosphäre od?r höchstens nnr mit einer sehr dünnen umgebe» ist. Nehmen wir einmal an, der Mond habe gar teim' Atmosphäre, so wird eine Stelle, wenn die Sonne immer senkrecht auf sie schiene, eine coustantc Temperalnr annehme», su dass sie gerade so viel Wärme in den Weltenraum abgibt, als sie von der Sonne empfängt. Diese Temperatur ist nun abhängig von dem AbsorptwnV-Vermögen der Elelle nnd außerdem von der Tempemwr des leeren Welteorcmmes. Die Erdoberfläche wird zur Annahme einer höhere« Temperatur dadurch befähigt, dass sie die ausgestrahlte Wärme nicht sofort an den leeren Ra'im, sondern auch lheilweise zur Erwärmung der Atnwsphärc abgibt nud dadurch den Temperatur-Unterschied der Erde nnd ihrer Umgebung verringert. Die Erwärmung des Bodens wird umso größer werden tonnen, je dichter die umgebende Luftschichte ist, Auf hohen Bergen ist daher wegen der dünnen Atmosphäre selbst in den Tropen unter den senkrechten Sonnenstrahlen der Boden mit ewigem Schnee und Eis bedeckt. Die Frage nach der Temperatur der Moudoberfläche hängt daher eng mit der bislang noch unentschiedenen Frage nach der Existenz einer Mondatmosphäre znsammen. Am sichersten, so möchte man ans den ersten Blick meinen, müsse sich die Temperatur des Mondes finden lassen, wenn man imstande wäre, die von« Monde uns zugeschickte Wärme zu messen. Nach langen erfolglosen Versuchen gelang diese Messung, die eine «2 600mal so große Wärme der Sonne gegenüber dem Monde ergab. Die wahrgenommene Mondwärme wird zum Theile aber bloß leflettierte Sonnenwärme sein, die zur Temperatur-Erhöhung des Mondes also nichts beigetragen hat. Nur der andere Theil der auf den Mond fallenden Sonnenstrahlen, welcher in die Oberfläche eindringt, erhöht die Temperatur derselben und wird dann vom Monde wieder als Wärme in den Weltcnraum ausgestrahlt. Lord Rosse sand filr die Temperatur der Mondoberfläche, wenn fie .inter dem Einflüsse der senkrecht ausfallenden Sonnenstrahlen steht, gegen 100 Grad. Gegen diefes Refnltat und die ihm zugrunde liegende Annahme, dass für alle Strahlengattungen das Verhältnis der Reflexion und der Absorption dasselbe sei, wendete sich Lang l e Y mit dem Nachweise der verschiedenen Absorption der verschiedenen Strahlen und fand die vom Mond kommende Wärme ',^'ich '/,..< Kon der Sonnenwärme nud als die Temperatur der Oberfläche des Mondes ^ 2l,ll Grad als die wahrscheinlichste, da er annahm, dafs '/.. der Mondstrahlen aus refteclicrten Sonnenstrahlen besteht. Die Frage nach der Temperatur der Mondoberfläche ist zur Zeit noch eine offene, durch Beifeiteräumen fundamentaler Irrthümer ist sie jedoch von Langley ihrer Lösung um einen guten Theil näher gebracht worden. — (Elektrische Orgel.) In der Orgelfabrik der Gebrüder Rieger in Iägerudorf wurde soeben eine größere elektrische Orgel volleudet. Dieselbe gelaugt demnächst im Musitvercinssaale in Wien zur Ausstellung. Das Instrument wurde lediglich zn dem Zwecke erbaut,! um die Auwendung der Elektricität für Orgeln zu demonstrieren, und ist die erste eleltrifche Orgel in Oesterreich. — (Die ersten reifen Trauben.) Die «Meraner Zeitung» berichtet über die ersten reifen Trauben, welche in einer Meraner Handlung bereits am 11. d. M. znm Verlaufe ausgebolcn wurden. Dieselben wurden aus der Gegend von Nals bezogen. — (Der Post verkehr mit Montenegro.) Im Jahre 1882 erließ die montenegrinische Regierung an den Kaufmannsstand von Anlioari das Verbot, fich noch weiter bei feinen Geldsendungen nach dem Anslande des österreichischen Postamtes in Spizza oder der Lloyd- i schiffe zu bedienen, damit die fürstliche Landespost keinen Schaden erleide. Zuwiderhandelnde sollten für jede einzelne Geldsendung eine Strafe von 20 fl. zu erlegen haben. Nichtsdestoweniger snhven die Kaufleute in An tivari fort, Geldsendungen der österreichischen Post oder den Lloydschiffen zu übergebe,,. Infolge dessen hat sich jetzt der montenegrinische General Postdirector nach An-tivari begeben, um die Schuldigen vor Gericht zn stellen, von denen nun eiuzelue an 2000 fl. Strafe zu erlegen haben werde»,. — (Ein moderner Lear.) Der emeritierte, sehr reiche Advocat nnd Großgrundbesitzer Karl Rethy in Budapest wurde vorgestern über Verlangen seiner Familie in die Schwarzer'sche Irrenanstalt nach Ofen überführt, deren Leiter den 80jährigen Mann jedoch durchaus nicht als wahnfinnig anerkennen wollte, sondern den Greis, den Frau und Töchter sequestrieren wollteu, nach Hause bringen ließ. Die Affaire erregt in Budapest großes Aussehen. — (Ein Bauer als Mi lli onencrbe.) Andreas Thierry, ein biederer Landmann aus Neu-Becskerek, hat sich, wie süduugarischc Blätter erzählen, dicsertage iu Begleitung eines Rechtsanwalles nach Paris begeben, um daselbst eine Erbschaft von achtzehn Millionen Francs in Empfang zn nehmen, die sein vor mehreren Jahren ohne Leibeserben verstorbener Oheim Jean Thierry hinterlassen hat. Das glückliche Bäucrlcin wird die Erbschaft mit zwei Brüdern zn theilen haben. -- (Affen als Arbeiter.) Das «Journal do Comrrcio» in Rio de Janeiro theilt mit, auf einer Pflanzung in Brasilien, aus welcher hauptsächlich Hans gebaut wurde, seien sieben Affen zum Einernten des Hanfes und zur Fertigstellung desselben für deu Verlauf abgerichtet worden. Die Affen sollen ihre Arbeit so gut wie die Neger verrichten. ^ (Pikant!) Nur für Herreu zu lese»! Wir erhalten folgende Mittheilung: ICHMOECHTEVOHL DIEENTTAEUSCHTENGlHSICHT ERALLE R I E N ERDAMENSEHEN,WELCHEMITMUEHEUNDN O THDIESZEUGBUCHSTAB ^RTHABE N U NDDA N NSEHEN, DASSALLES NUR EINSCHLECHT ERW ITZWAR. I5 e r i e n »Fertig!» ruft es von den vorderen, den rilckivälligen Wagen; ma» hört das Zuklappen der Thilren, ei» paar lwstige Gluckenfchlägr, imen lauggedehnlen, schrilln, Pfiff; die ijoeomotive Pustel gewalliglich. Wer brfchreibl die fast weihevolle Stinmmng, die ssülle drr wonnige» Empfindungen, welche das (Nemilth in de», Auge»l'licle durchziehen, da sich der Ing in VewMMg scht, welcher uns an das ersehnte stille Plätzchen führen soll, wo u»s lein Stundenschlag an dir strenge Pflicht mahnt! — »Hinter uns im wesenlosen Scheine» liessen die sauern Wochen, die har' ten Monate, die uns Arbeit, Sorge, Verdruss und manche Enttäuschung gebracht-, vor uns in fchier endloser Reihe die Taqe der goldenen Freiheit, des Urlaubs, der Erholung, der Selbste bcstimmung. So wcltabgelehrt liegt lein Bureau, so saftvertrocknend ist lein Acten- nnd kein Schulstaub, dafs irgend einer sich den Wonuefchaueru entziehen könnte, welche aus dem Bewufstsein strömen, dass er, nunmehr Herr feiner Zeit, fich für eine Weile lossagen laun von dem täglichen Getreide. Und vollends erst die Jugend! Ich rufe euch alle», llcin und groß. die ihr sn glücklich seid, Fenenlust und sserienluft zn geniehen, die Worte des Dich' terg zn: «Sei Freude eurer Brust befchirden!» Aber mit innigem Bedauern gedritte ich in diefem Augenblicke auch der vielen, viele» Kinder, dene» die rintretrnden Ferien die Schulräume verfchlieheu, uhnc dafs fich ihnen ri»e Aussicht eröffnet auf ein freudiges und befriedigendes Hinbringen drr auch ihnen frei-gewordenen Zeit. Ein ungezähltes Heer von Kinder» aus dem sugeuannleu Mittelstände, deren Eltern unter dem Aufwande ihrer ganze» Kraft fchlecht und recht das Haus führen, die ebe» »och ihr Au-?lommeu finden, aber denen jedes Mehr, als die Nolhdurst des Lebens erhrifcht, das Gleichgewicht im Nudgel stört, entbehrt eigentlich der Ferien. Diese Kinder sind auf die Stube, den Hof, die Straße angewiefen, was weder ihr leibliches und geistiges, noch ihr sittliches Gedeihen fördert. Hier sollte u»d könnte Abhilfe gefchaffen werden, und zwar durch Selbsthilfe. Es »lüge nur einmal verflicht werden, dafs sich mehrere ssa< milirn zufammeiithun und eine» Ferialverein — ohue behöld lichc Couccfsion, ohne Statuten, einzig und allein begründet und erhalte» d»rch das gemeinsame Bedürfnis — ».uter sich einrich-te»- cö ist sicher zu erwarten, dafs es bann nicht bei den» ersten Versuche bleiben wird. Uu!er allen Umständen sind die Ferien als etwas zm» Jahre l>o!hwe»dig Gehörendes zu betrachten und deren erziehliche Äe> deulung zu würdigen. Sie gehören zum Arbeitt und Schul> jähre, wie der Winter znm Sommer, wie Nacht zum Tage, wie die Ruhe zur Arbeit, wie die Kuust zur iiiatnr. Die Ferien sind zunächst als das in, höchste» Grade erwünschteMitlel zur Wieder« Herstellung des Gleichgewichtes zwifchen leidlichem und Geisti» gem im Menschen anzusehen; die Stoffe des Wissens häufen sich mit jedem Tage und damit auch das, was wir als wisfenswürdig aufehcn und darum an die Jugend zu bringen fuchen auf Kosten ihrer Gesundheit. Die größere Rrizbarleit nnferes Geschlechtes, welche die Leiden vergrößert und die kleineren Leiden schon mit größerer Heftigkeit empfinden läfst, ist auf die unnatürliche Lebensweife zurückzuführen, zu welcher der heutige Culturmensch gezwungen ist, gezwungen, sage ich, weil uns ja die Einfich! in dir Verhalt' »isse gar nicht dazu veraulasfrn lann, wrfenlliche Veränderungen zum Besseren vorzunehmen; in der That muffen wir den Baum del Erkenntnis mitten in das Paradies der Kindheil hinein ver» pflanze» und sie bei spärlichem Genusse von Luft und Licht zum Stillehalten veranlasfen, dafs wir sie zu de» Erben der errun» gene» Cultur machen. Umso kräftiger muss darum in den Pausen nlle>? dargeboten werden, was dem Leiblichen förderlich ist und was znr Natur und zu einem reinen Naturgenuss zurückführt. Wer da glaubt, das viele Rei'e» im Wagen und auf der Bahu fei eine angemeffenc Art, die Ferien zu geniehen, ist in einem argen Irrthume befangen, mindestens soweit die Jugend dabei in Betracht kommt. Vom Eiscnbahnfenster aus auf ein großes Stück Well fehen. heißt noch nicht diefes kennen lernen; durch die Straßen drr Städte wandern, von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit pilgern, heißt weder eine gesunde Bewegung machen, noch das Wissen bereichern; do1, führt dir hierauf be-zügliche Betrachtung zu weit, und es fei kurzweg die päbago« gische Forderuug ausgesprochen, dafs die Ferien sich vom übri» ge>l Jahre durch eine gewisse Ruhe und Beschaulichkeit, so dafs für Drängen, Eilen, Hasten auch im Genießen lein Raum vorhanden ist, abheben müssen. Märsche, die den Körper kräftigen, das Auge leiblich und geistig lebhafter erglänzen machen, bei denen man nach Belieben hier sich niederlassen und mit Muße »nb Verliefung eines Ausblicks geniehen, das stille Wallen in der Natur mit entzücktem Auge belauschen lann, dort eine Kraft« probe i» Ueberwindung von Hindernissen ablegen lann und weiterhin wieder einen plötzlich eintretenden Wechsel der Witterung mit stoischem Gleichmulh ertragen muss. siud wahrhafte Rl'iuedie» gegen das Heer von Uebeln, welche das Stubenhocker« Zas Milö itn Spiegel. Roman von Victorien Duval. ! (17. Fortfchuug.) . Wie gern würde er dem Manne an seiner Seite >'lne Entdeckungen, zn welchen ihn dieser Weg geführt liatte. m ihrem ganzen wichtigen Umfang mitgetheilt, wle gern würde er ihm die'Eröffnungen von Mrs. Llvlngston gebeichtet haben, aber ein Versprechen band sclue Zunge. " Die Kutsche fuhr iu gleichmäßig rafchem Tempo dahin, ohue emem Fuhrwerk zn begegne», außer einem Vaiimiwagen. dessen Ladung aus gackerndem Geflügel sowie aus Körben mit Obst und Gemüse sür den an. deru Tags in Newport stattfindenden Markt bestand. Der Lenker dc« Wagens, ein stämmiger Bauer, schwang die Peitsche über einen halblahnnn Gaul, und nebn« ihm auf einem Strvhbund sah ein schlanker Jüngling, kmlm de» Knabrnjahren entwachsen, sein Sohn vrrnmlhlich. Kaum eine Viertelstuude später hielt die Kutsche Plötzlich uur 'orm Hany wohlbekannten Thor drs Farmhaufes. Der eine der Männer stieg vom Bock und öffnete «neu Thorflügel. . In demselben Augenblick blies der scharfe Wind N'men Rock zurück, und Harry sah, während cr aus->ueg, in drm Lichtschein, drr aus einem Fenster des Erdgeschosses gerade auf deu Manu fiel. auf dessen ^Nlst einen goldenen Stern flimmern. Derselbe war also ein Pulizribcamter. «Komm, Harry l» sprach Mr. Fisk, nachd'M a»ch er den Wagen verlassen halte. «In diesem Hnuse ist ein Gentleman, den wir brsochl'u wollen.» Der junge Mann folgte feinem Onkel mit klopfen« dem Herzen. Aus der Stube im Erdgeschofs klang wieder das Geklimper des Claviers heraus; auf das Klopfen der Einlafsbcgehrendcn brach das Mädchen ihr Spiel ab und öffnete die auf den Flnr führende Thür. «Ich möchte Capitän Driscoll sehen,» sagte Mr. Fisk. «Das thut mir leid, Sir, er wohnt nicht mehr hier.» «Sind Sie dessen ganz sicher?» fragte Harry's Onkel wieder. «Ja, ganz sicher. Sir. Er ist abgereist und hat seine Sachen alle mit sich genommen.» «Wohin gieng er?» «Das weiß ich nicht, Sir.» «Wann verließ er dirs Hans?» Das Mädchen zögerte. «Heute!» antwortete sie dann widerstrebend «Am Vor» oder Nachmittag?» «Während des Tages.» «Warum wollen Sie es mir nicht genau sageu?» «Warum wollen Sie es wissen?» «Ich habe das Recht, es z» erfahre», wie ich auch das Recht habe. dieses Hans zu durchsuchen. Im Namen des Gesetzes denn, Beamter, thnn Sie Ihre Pflicht!. Der Polizist enthüllte vor dcs Mädchens Augen seine» Stern und trat in das Hans. Sein Begleiter, der mit ihm auf dem Knlschcrbock gesessen, hatte unterdessen die Pferde mit der Leine an einen Pfosten gebunden »no sich uach der Hinlerseite des Hauses begeben, um eine Flncht nach dieser Rich> tuug hin zu verhindern. Jeder Raum vom Keller bis zum Speicher ward durchsucht — die Späher kamen zu spät. Der Mann, dem diese Nachforschungen galten, befand sich bereits anßer ihrem Bereich. Alles wies darauf hin, dass die Flucht in der furchtbarsten Hast ins Wert geseht worden sein musste. Das große Zimmer, an dessen Fenstergardinen Harry eine Woche zuvor jene Silhouette gewahrt hatte, bot ein Bild der Unordnung und des eiligsten Auf- bruchs. Drr Polizeibeamte und Mr. Gerald Fisk durch-stöberten jede Schublade und jeden Winkel, um etwas zu fiuden, was vielleicht als Beweisstück dienen konnte. Jedoch Harry follte der Einzige sein, der etwas entdeckte, indem er bei seinem Eintritt in das Zimmer mit seinem Fuß gegen ein Papier stieß, wrlchrs er unauffällig aufheben nnd an sich zu nehmen vermochte. Aber erst als er sich in seinem Zimmer des Hotels zn Newport wieder allein befand, nachdem sich sein Onkel mit den Polizisten entfernt hatte, entschlossen, jrdes Schiff im Hafen und jeden abgehenden Zug auf dem Bahnhof scharf überwachen zu lassen, erst dann wagte er es, das gefundene Papier sorgsam hervorzuziehen nnd zu lesen, was darauf stand. Die Zeilen, auf welche seine Blicke fielet,, lauteten: «Ich sende dir hundert Zwanzig«Dollarstück''. Lebe wohl und behüte dich der Himmel, bis wir uns wiedersehen! Move - Nr. 3. A. ist dort; alles ist vorbereitet. Helene.» «Move? Ist das der Name eines Schiffes? Nr. 3 ? Soll das die Numlm. dcs Brückenpfeilers bedeuten?» fragte Harry sich. «Und ist das der Fall, wird es dann dem Flüchtling gelingen, unter den scharfen Augen der Detectivs alls dem Hafen zu ent« kommen?» lForlfchnn» folgt) Xaibachci Ftitung Ni. 101 1352 19. Juli 15W7. vcrmerlt auch zur Schule; wo es viel zu lernen gibt für ^lt und junss, werden auch die zarten Fäden vermehrt, welche die gemeinsam gemchendeu Seelen verbinden. Wir treten dabei unseren Kindern, diese uns näher. Wie vieles stösjt da den Blicken aus, worüber das Kind belehrt fein möchte. Lassen wir uns dlibci nicht von dem Gcdankcn einschüchtern, dass unsere eisienen Kenntnisse in diesem und jenem zu schwach und unzureichend sind; denn wahr ist das Wort des Denkers Oersted, das da lautet i «Las Vestrebeu. der Wunsch, dem Fassungsvermögen und dem Wissenstricbe des Kindes znhilfe zu lominen, macht den Eltern in aller Stille und Unuermerltheit zum Lehrer und ruft oft vis dahin bei ihn, schlummernde Gedanken hervor. Sowie das itind fortfchreitet, stellt es dem Erwachsenen neue Aufgaben, dir auch fnr ihn nicht unfruchtbar bleiben, ja er muss sogar sich selbst zum Gegenstande einer größeren Aufmerksamkeit machen.» So wirkt unser Umgang mit den Kindern aus uns selbst veredelnd zurück, uud die Ferien gebe» das Kind diesem unseren Umgänge wieder, dass wir auf feinen Geist »nd auf sei» Gennllh wirken, indem wir als Hauptaugenmerk die Gesundung des Leib« lichen festhalten. Vom Unterrichte im Sinne der Schule möge mau, wo möglich, ganz absehen; nur wo Lücken auszufüllen sind, Versäumtes nachzuholen ist. wo eine Aufnahms- oder Reparatursprüfung gemacht werden soll, empfiehlt es sich, die Tage und Stunden zu bestimme!«, an welchen das Unvermeidliche uud Noth< wendige geschehen m.ifs; im übrigcu lasse man, da man nicht immer Ausflüge machn: kann uud foll, spieleu, baden, gewähre den Kindern, je ^llcr sie find, desto mehr Spielraum zu irgend einer Lieblingsbejchäftigun.i. dulde aber durchaus nicht den unbedingten Müßiggang, der Stunden lind Tage hingehen läs-It, ohne irgend nne, energische Bethätigung der Kräfte; das Nichtsthun darf niemals als etwas Silßes, sondern muss im Gegentheile als Strafe, als etwas Hartes und Unerträgliches dar» gestellt und empfunden werden. Die Ferien sind nicht dazu bestimmt, um der Erschlaffung, dem schwächenden, uuthätigen Gemessn Vorschub zu leisten, son» d»rn sie sollen der Erholung, Sammlung uiid Gesundung durch vernünftige Inanspruchnahme jener Kräfte dienen, welche im Verlause des Schuljahres ohne genügende Bethätigung bleiben müssen. P. V-r. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Entwässerung des Ratschna.Thales.) Wir haben bereits gemeldet, dass es dem vom lramischen Landesausschusse mit den hydrotechnischen Vorarbeiten für die Entwässerung des Ratschna-Thales beauftragten Landl's-Ingenieur Herrn I. V. Hrasky gelungen ist, durch Eintreibung eines Schachtes in der Nähe der am unteren Ende des Thales befindlichen Höhle «Zatocna Jama», in welche sich die Hochwässer des bei Klein-Ratschna entspringenden Schizabaches ergießen, eine bisher unbekannte, von reichlichem Wasser bei starlem Gefalle durchströmte Grotte zu entdecken. Dieselbe verfolgt anfänglich eine nordöstliche Richtnng, scheint unter dem Goli Vrh gegen Osten Anzubiegen und tritt unzweifelhaft am Ursprünge des Gurlbaches als «Obeigurker Grotte» wieder zutage. Herr Hrasky, der genaue Aufnahmen sowohl der Richtung als des Gefälles dieser Grotte vornimmt, ist in derselben ohne besondere Schwierigkeit bereits bis auf 3000 Meter weit vorgedrungen, und da die ganze Länge der Grotte bei fnnf Kilometer beträgt, von welchen ein Kilometer von Obergurl auswärts bereits im vorigen Jahre untersucht wurde, so hofft derselbe in wenigen Tagen seine Aufnahme zu vollenden und bei Obergurt herauszukommen. Die Grotte ist bei zwölf Meter breit und sechs Meter hoch; die Wände sind von Wasser erodiert und ohne Tropfsteine. Die Entdeckung dieses so günstig gelegenen OrMenganges hat die Erwartungen der von häufigen Ncberschwemmilngen heimgesuchten Bewohner des Ratschna-Thales aufs höchste gespanut und in ihnen die Hoffnung anf nunmehrige Erlösuug von ihren Calamitätc» lebhaft geweckt. Ein Abzugscanal mit einem etwa hundert Meter langen Stollen im festen Gestein könnte die Verbindung der Höhle mit der Thalsohle herstellen nnd bei anhaltend güilstigem Weter noch im Laufe dieses Sommcrs fertiggebracht werden. «Sicherlich — schreibt Herr Deschmann an den Präsidenten der Höhlenscction des österreichischen Touristen-Clubs — ist bisher noch kein natürlicher unterirdischer Wasserlauf von so großer Länge und von so wichtiger Vedeutung für die Beseitigung der Hochwässer eines nahe gelegenen Kesselthalcs entdeckt worden, als es hier der Fall ist.» Wir werden demnächst in der Lage sein, unseren Lesern eine eingehende Schilderung der Entwässerungsarbciten im Ratschna-Thale zu bieten. — (Personal n achrichte n.) Der Präsident des Grazer Obcrlandcsgcrichtcs, Herr Dr. Ritter von Waser, hat einen längeren Urlaub angetreten und sich zum Sommeraufenthalte nach Schloss Viktring bei Klagensurt begeben. Die Leitung des Amtes hat der Viccpräsideut Herr Hermaun Schmcidl übernommen. — Wie man uns mittheilt, soll der gegenwärtig auf Urlaub in Graz weilende österreichische Gesandte in Teheran. Äarou Kosjel, anstatt des Barons Trauttenberg als Gesandter nach Athen verseht werden. — (Kirchliches) Heute wurde das Fest des hl. Viuceuz von Paul. des Stifters des Lazzaristenordens n»d des Ordens der barmherzige» Schwestern, in der hiesigen Hcrz-Iesukirche festlich begangen. Um 5 Uhr morgens hielt der Katechet der Laibacher Mittelschulen Herr Smerelar die Festpredigt, worauf der hochwürdigste Hcri Fü>sll'ischof Dr Missia unter zahlreicher geistlicher Assistenz in der von Gläubigen dicht gefüllten Kirche ein srinliches Poulificalamt celebriertc. — (K. l. Obergymnasium in Rudolfs-wert.) Der Jahresbericht des k. k. Obel gymnasiums in Rudolfswert ist mit einer Abhandlung des Herrn Prof. Leopold Koprivsek: «Die Gegner deö Hellenismus in Rom bis zur Zeit Cicero's», eingeleitet. An der Anstalt wirkten außer dem Director 14 Lehrkräfte. Die Anzahl der Schüler betrug am Schlüsse des Schuljahres 147. Der Muttersprache nach gehörten 140 Schüler der slo-veuischen, 4 der deutschen, je 1 der kroatischen, cze'chischeu und romanischen Nationalität an; 12 Schüler erhielten die erste Fortgangsclasse mit Vorzug, 92 die erste Fort' gangsclasse, 22 werden zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen, 12 erhielten die zweite und 7 die dritte Fortgangsclasse ; 2 Schüler werden zu einer Nachtragsprüfung zugelassen werden. 14 Schüler genossen Stipendien im Gesammtbetrage von 1662 st. 92 kr. Die mit dem Gymnasium verbundene gewerbliche Fortbildungsschule zählte 53 Schüler. Den Unterricht besorgten vier Lehrer des Obergymnasinms und ein Lehrer der dortigen Knabeu-Volksschule. Das nächste Schuljahr beginnt am 17leu September. — (Zur Landtagswahl in Inncrkrain) Bei der vorgestern nachmittags in Adelsberg stattgehabten Wählerversammlung wurde Herr Alois Kraighcr, Handelsmann uud Vicebürgermeister in Adelsbcrg, einstimmig zum Candidate« für das erledigte Landtagsmandat des Wahlbezirkes Laas-Adelsberg-Oberlaibach proklamiert. Wie mau uns mittheilt, ist die Wahl des Herrn Kraigher als gesichert zu betrachten. — (Militärisches.) Pas gestern ausgegebene Militär-Verordnungsblatt veröffentlicht die mit der Allerhöchsten Entschließung vom 20. Juni 1887 genehmigte Dienstvorschrift für die Militär-Geistlichkeit, die Vorschrift über die Führung der Militär-Matrikeln und die Vorschrift zur Verfassung der Qualifications Listen über Mi-litärgeistliche. — (Wochenausweis der Sterbefälle.) Dem soeben publicierten 27. Wochenausweis der Stcrbefälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Paten: 5 Q Gesammtzahl ^. ß^2^ ^^ der Z^ MZ Städte « 3Z Verstorbenen 5^ -Z'F l ^ j m. ^ «. ^1Z jZ«^ Laibnch . 27480 10 10 20 4 »7.8 Wien. . . 790 381 241 215 456 72 30,0 Prag. . . 184 009 74 5.3 127 30 35.9 Graz. . . 104 740 28 24 52 11 25.8 Klagenflirt 19 521 5 7 12 4 32,0 Trieft . . 157 159 44 32 76 1 25.1 Görz. . . 22 545 7 II 18 — 41.5 Pola. .. 26823 3 6 9 1 17.4 Iara. . . 12 326 6 17 3 29,5 Von der Gefammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 45,0 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (Maturitätsprüfungen.) Zn den Maturitätsprüfungen an der k. k. Oberrealschule in Laibach meldeten sich 7 Schüler der Anstalt. Von den Geprüften wurden 6 approbiert, und zwar 1 als reif mit Ans-zeichuung, 5 als reif; 1 Schüler kann die Prüfung aus einem Gegenstande nach zwei Monaten wieberholen. — (Vad Töplih,) Wie uns aus dem Bade Tö plitz in Untcrtrain berichtet wird, sind dort im Laufe dieser Saison 563 Personen zum Curgebrauche eingetroffen. In der Zeit vom 1. bis 15. Juli sind iu Töplitz angekommen die Herren: Franz und Johann Äa-hovec; Ritter v. Gariboldi, k. k, Oberstlieutenant; Friedrich Sotz, Kaufmann; Anton Iagorjan, Notariats-Concipist; Cibusek, Pfarrer i. N.; Millitz. Buchdrucker - - sämmtlich aus Laibach; ferner Richard Dcbelak, Steuerbeamter aus Treffen; Johann Eisenzopf, k. k. Hauptmann i. R.; Ernst Faber, Forstmeister; G. Iallitsch. Amtsdieuer; Arko. Bäckermeister — sämmtlich aus Gottschce; Ferdinand Sajovic. Kaufmaun aus Krainburg; Marcus Balinovic, Grundbesitzer aus Sosice; Vouk, Canonicus. und Ialöc, Wirt, aus Rudolsswert; Germ, Pfarrer aus St. Cautian; Nogolin, Pfarrer aus Ajdovic; Podboj, Fleischer aus Neisuitz; Adolf Pfefferer, k. k. Bezirksrichter aus Nasseu-suß; Ignaz Gruntar, t. t. Notar aus Loitsch; daun die Frauen: Iosefa Eisenzopf, Hauvtmanns-Gattin; Maria Schleimer, Maria Verderbcr, Maria Loy — säuimtlich aus Gollschee; Ludmilla Millitz, Albina Vodusek, Auster^ sic, Private mit Dieuerin; Supancic, Cigoj und Kelcr — sämmtlich aus Laibach; Maria Verli aus Zirknih; Iosefine gazula aus Idria; Maria Viditz aus Pöseudorf; Helena Schaschel, Butterte, Fanni Schmidl, Anna Stalzer — sämmtlich aus Rndolfswert; Johanna Zakotnit aus Schischla und Maria Karlovsek aus St. Mareiu. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Graz, 18. Juli. Die Herzogin von AtemM. die mit ihrer Hofdmue täglich Spaziergänge in der Stadt uud Autzsahrten iu der Nm^'lmug unteruilumt, wird nach vollständiger Heilung zu ihrem Gemahl, der seit längerer Zeit in Admont weilt, reisen. Innsbruck, 1«. Juli. Der deutsche Kaiser, welch« in Vregenz vom Prinz-Regenten von Baiern begrüßt worden, reiste um halb 5 Uhr von dort ab und traf um 9 Uhr abends in Innsbruck ein, wo er auf de>n Bahnhöfe vom Statthalter empfange» wurde. Del Kaiser, bloß auf riuru Stock geslicht. durchschritt die Vorhalle zum Wagen »lud fuhr ins Hotel Tirol, vom Pilblicum unterwegs begrüßt. Zara, 1«. Juli. Wie der .Narodui L st. meldet, haben eilf Geuleiude» des Bezirkes Brod lim Ali-äuderuug der ui^herige» Steuelnntreibuug im Wege der ZehenleinsclMung bei drr bosnischen Landesregiesung petitioniert. Budapest, 18. Juli. Die ehemalige Gewehrfablil, ein großer Gebäude Complex, steht iu Flammen. '.'lgllilll, 18, Juli. Vor Antritt seiuer Urlaubsreife hat der Äauu« die Erneuuuug des Oberbürgermeisters vollzöge»; als solcher wurde Sectionsrath Sicber el< uannl. Diese Erueuliuilg soll in der heutigen Sitzung des Gemcinderathes bekauntgea/beu werden. Die Ai>" gelegeuheit des s iKpeudierte» Bürgermeisters. Hofrathes Vadlwinac. ist noch uicht zum Austrage gelangt. Miillchcn, 18, Juli. Der PrinMegeut reiste hellte vormittags mittels Exlrazxa.es iu Begleitung zweitt Fliigeladjutauteu nach Lindau, wo er uiu 2 Uhr uach' mittags eintraf; von Lindau setzte der Pmlz-N'ge»t die Reise mittels S.paratschiffeö uach Bngeuz fort, wo er den vou der Insel Maillau kommelldl'il deutschen Kaiser erwartet. Die Zusammenkunft siudet aus dem kaiserlicheu Saloudampfer statt. Die Entrevue wird eine Stunde währen. Ulich Beendigung derselben tritt der Priu^Regeut sofort die Rückreise nach Müucheu an. Pals'-.^8. Juli. Die Kammer ucch^u den gesaunnM» Gcsctzcnl, f megeu probeweiser Mobilisierung all. nachdem de. Kriegsmimster coustatiertf. dass dieselbe nur 200)0 Mann uud 10000 Pferde mufass.. -7 Der Pariser Mmicipalralh verwarf deu Antrag, die Pariser Bevölkerung zu begliickmliusche». dass sie cs am 14. Juli uerslaud, allen fnr die Republik gefähr" lichen Aufreizuuqeu zu widerstehen. Nom, 18. I.ili. Iu Äliuoisi. Catauia. Lecce, Ischia, Livoruu uud Parma haben gestern Erdlu'bell^ stattgefunden. A>is dem Aelua steigt dichter Dampf auf.' Constantiuopcl, 17. Juli. Heute früh 9 Uhr 40 Minuten haben in Chio uud Smyrna leichte Erd< erschütterungeu uud auf der Insel Nhodus uud a»s Krela heftige Erdsiebe» stattgefunden. In Rhodus w»l' den einige Festuuqsmauern uud Rauchfäl,qe im Zickzall gespalte» und i» Eauea eiuiqc Häuser beschädigt. I» Candia ist riue Person aus Schreck gestorben. Angekommene Fremde. Am 17. Juli. Hotel Stadt Wien. Vrami. Trmib. Vruner n„d Oberländer, Kaufleilts, Wir». - Londa, Iü^riiieur, Budapest. — Pipp' Kausli,,, Vorderbein. — Venporalh Aloisia, Priuale. san»>>t Sohn, und Noslai,, Kaufm.. Trieft. — Gras und Gräsi" Vurthoi,, Private, und Dr. Fabcr, Privatier, Gürz. -^ ^ilstner Gabriele, Private, Pola. Hotel Elefant. Harlnmnn. t. l. Fachschnl-Inspector; Friedrich» Aufterlil), Aunzl. Kraliiilaui,, Kaufleute, Wie». — Pavliuil'l'l'' Reisender, Praq. — Liloser, l. l. Major, Krems. — Tanz"' Mcd. Doctor, s. Schwester, Gra,^, — Kalivoda, Prinatic»'' Gr.Kanischa. — Gruden, Privatier, Idria. — Dr. Vnrgll, Privatier. Gotlschee. — Homaiu,. Äesi^er, Radmmmsdorf. ^ Iuclo, Pfarrer. Ainoldstci,,. — Dr. Manmar. Valth^^ Greenham, Private, Trieft. — Gotthardi, Privatier, s. Fam^' Fiüme. — Nomich, Professor, s. Frau, Istrien. Hotel Ällirilchcr Hof. Leben Thrrcse, Private, Trieft. — Varo" Schcscharl, Privatier, und Langer, Kapellmeister, s. ssraU, Gottschee. Gasthof Slldbahuhllf. Donnemiiller. s. l. Professor, s. Family Nildolfswcrt, — Penasson. Ksiu., s. Frau. Mexandricn. ^ Äteu,iebauer, l. l, Professur, s. ssainilie. Pola. Rasthof Kaiser von Ttsttrreich. Schle», ^teis>»der, Wien. "" Weruiss. Kellner, Villach. - Wustner, Lehrer, Adclilbera. ^ Lavric Theresia, Private, fanunt Familie, iiieudorf. Versturbeue. Den 17. Juli. Juliana Klemdienst. Mchinstoch<"' 1 I.. il Mon., Polanastraße !8. Tubcrcnlose. Im Epitale: Den 1«. Juli. Franz Hriuar, Arbeiter. 5l I.. T»l'er' culose. Lottozichungeu vom Ift. Juli. Trieft: 88 8ft 41 71 27. Liuz: 40 20 79 18 2<1 Metcorolonijchc Vcubachtungeu in ^aillall^. <7> ^.»< «!?» « del hluiinel^ >< k«> 7 U.Älissl "737714 ! MF^NO.'WilaH^ ll^,I1'ew.^4 18, 2 . 3l. 7:^.44 li5.t> ! N. schwach fast heiter .M." 9 . Ab. 7^).«p klar. Das TagesmiNel drr Wärme 22.2°. um 2.'.)« ilbcr ^ Noimüle, Veraolwortlicher Redacteur: I. Naglit. 1358 Course an der Wiener Börse uom l8. Juli 1887. «°«dem »Mean, «oursb^ «3tna»i> Anlehen. ! """"tm. ....... ß,,s.„, ^,, ^. ^ "'"'"........ «» ,.', 8U «5 »!!''' '^" F°"'' l><>» » ,."<>..!<'- ,<«'5U ^»<.'<«,,,5>)l.>»,>i,le. slexüis.ei . u«'0!«b» "">' f"'d.°«l. <«/, . . , . ,oiIu,.i2°> ' ^ ?""'e «°/c. . , "50 8?-?« " ^'ft"b..«>!,,,zl0fl, o ^ c, !5l!>, s,, 80 ' ^'"""'».'l'1,(1,i!g.^,,!nbN) ,^?,-!.,._ ^ >'l»'b Obllyatlourn MN M, ft iH.KIl) ^">, doft!,!,«^....... Il)9^ ^,_ ''> "°'!''^'....... XX -105.. b"/^ u,ayl!sch<....... lO? 55 —, !>"/« ob>rrf»rr>c,chi>cht ... ^b- —'—. b „ s,<».»l>!!,.,,sch. .... ,u4«,!,Ub- Veld W»r» 5°/^ 3emtl« Vanat .... 104 <><< — — 5"'« ungarische......l0<,50 05 lv «lndere »fientl. «ulehen. loua», »iea,.l^le 5°/» !V0 sl. . N8 bv l,!» - d!r, A»!<<^' 1878, «ltuers,e! . l06b0l0?'— «i!>el>,i! b, etabtnemeinbe W<«n 100 90'06 «0 !k Üb,', u,,t. Gold) ....-'— —'-^ ^ra«»^,.»i?,l t,kl btaem «Men l2^75^l.2b Plnudblicfe (.) <>o! e,l,l, aUg, iiste« ,»"/^Gold. »28—1«? — l!o, !» .',U , « <>/, °/° >0l »l, ,01'»c» tl^ !N l,l> „ , 4»/„ . «e 9l> »7'40 !«r, ^sämicN'Echullvtllchr.»«/« l0I b0>u« — c v^.^upi>f>,>b»nl >oj. b>/,°/° >0i ^102 — ^>l,,.»>„>) >l ». l veil, 5«/n . , l08 b l08'»0 t lr . ^'/,°/<> , »»80 V» «a ür < <"/,, . , bs «c» »9 «0 ,!>,«, .,> ,, zl'l'lf,,^,cb«!.«!c» 1 ,!! »,, ^, >^.>>« vc,l, k>>/,°/« ^— ^-'^ ^»ligas l"U fi) ^!i>>i,«Y «llcftbuhi, l, d.!,!»,t>O'Vi«»tbayn >n />> jll»^ N^>!.....__.__ __,^. ^tfXlr, Nortwsftb^^n . . ,0« 70,07 8« Eielrlldin^!!...... __.„ __.. Eta»t»bahn 1. «mllfio» . . ll»8 50 l»» »K Eildbahn ^ 3°/, .... ,«50l<5- » «^ l°/» . . . . ll»70l»4l0 Nng.'gal»,. Vayn .... »»bO iol» — Dlverst iiose (pei Vtilck). 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Oes, Oefterl,5UU fi. «M. . . .403—4<,e — Drau.Vil.(«clt..Db..Z,)liO0st.G. ,74-17« — DutVobenbachel «i.««.«oosl«. —>—------ lllisabeth.Vahn »00 fl. «Vi, . —'----------- „ l,'in«»Vubtoei» W0 sl. . —'--------— ., Vllb.Til.IU,«. ,8?z«u<)fl,G, —- —'— sscrb,na«t«.»ll»tbb, ,000 fl,S —.-------'- «alizKarl.l'ilt'wig.VüuallllM »u» — ,o»b0 «ia».»esla»s!y Hij'Oescll!chaIl ^^u sl, ö. «v.^j« 75 «' «5 rlovb.öst, ung.. Tri«!l bUU, Silb ,«» ?5 l«8 »b blo. (llt 1l) ^uu ,!. bilbcl ,»7»'—l?»5« Prag»Dufe> «tisvi,!' l5.<, sl. Silb.^ z^-kc, »«.- Llevenblll»,., 6,lc»t,. >fl»u sl. —— — — > Gllb war» VUbbahn X» fl. Vill>«i . . .> « ^ »4 bl> «lll>«Nosbl>..»eib.-t!.«0«fI.««i «k — 1»7 — Thtiß«Vahn ««» N. ö. w. ..———-ll,mway.»el.. M. l?0fl, «. 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