für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedistirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ Ä8. Freitag am 2. Iuli 1841. W<^ ^ N»n dieser Zeüsäiriit erscheinen wöckenilich zwei Nummern, iedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibalb »anzjahriai <^-^ loibiiidria ^ n. I^urch i>,e l. l. P»ü umei Oouverr m>I lorloireier Zusenduna aanziäbr!« », balbiäbria 4 !>. ll.M., und wird ialbiülrin «orau l>e<»l>l!. Alle l. l. Düsiamler ncdmen Pränumeralion an. In 3aibaw vränunieriri man beim Verleger «m sill»n, Nr. lyu, im ersten Nlolt Fragment aus der dramatischen Dichtung „der Tiroler Adler". Von Eduard Silesius. (Forlsetzung.) Wilhelm St. Sind sie verrückt? Wer Teufel brächte mich in's Thal hinab? Gefangener. Man sinnt auf böse Llst, will frei Geleit In's Lager euch encbleien. Hat man euch, So hält man, was man will. Wilhelm St. O Höll' und Teufel! Wer heckte Solches aus? — Gefangener. Der Bürgermeister Von Botzen, Hochgeschorn. Wilhelm Dt. O Satan! Satan! Sibylle. O Bösewicht! Mrich Gt. Ich sagt' es stets, der Teufel Steckt in dem Mann, so lang er und so breit. (Trompetenstoß. Ein Knappe tritt auf.) Knappe. Zwei Herold' aus des Herzogs Heere steh'» Ganz waffenlos am Thore. Wilhelm St. (heftig). Und ihr Name? Knappe. Nikolaus Hochgeschorn — Wilhelm Lt . (auf ihn losfahrend). Sag' es noch einmal! Knappe. Nikolaus Hochgeschorn und Sigmund Kirchmayr, Aus Botzen und aus Hall die Bürgermeister. Wilhelm St. Ha ! segenreicher Tag! — Laßt sie herein, Und führt sie her, die hochgestrengen Herrn. Ulrich Nt. Wie, Bruder? I n das Schloß willst du sie lassen? Wilhelm St . Ich will's — führt sie Hieher! Knappe. Herr, sie erheischen Erst euer Ritterwort, das; ungefährdet Ihr Rückzug sei in's Thal. Wilhelm Et. (wild auflachend). Mein Ritterwort Vervfänd' ich, daß sie schnell und sicher bald Rückkehren in das Thal. Nun geh — nein, stieg', Und führe sie hieher! Ulrich (unmuthig). Er läßt sie vor! SibM. Verhöhnen laßt ihr euch? Ich bin ein Weib, Und alle meine Burgen sind gefallen, Mi t ihnen all mein Much; doch eh' ich's litte, Daß solch ein Molch von mir sich Heroldsrechte Ertrotzt' in meinem Haus—hält' ich noch ein's — Dies letzte Haus weiht' ich dem Untergang, Eh' solche Schmach ich litt'. Ulrich St. O reiz' ihn nicht! Wilh. St. (immer in sich versunken). Unmöglich ist's — der Satan äfft mich nur — Ein And'rer ist's, der seinen Namen stiehlt — Ein And'rer oder Keiner. — Ha! Er naht. (Hochgeschorn und Kirchmayer werden eingeführt.) Hochgeschorn. Auf euer Ritterwort vertrauend, treten Wir ein zu euch. (Stumme Pause.) Wilhelm St. Was kündet' euch mein Bote? Hochgeschorn. Daß ihr uns schnell und sicher heimzusenden In' s Thal habt angelobt. Wilhelm St. Daß ich euch sicher schnell In's Thal zu senden schwur. — Ich werd' es halten. (Höhnisch.) Beliebt's euch, Platz zu nehmen? Kirchmaycr (sich niederlassend). Ich bin alt — Der Berg ist himmelhoch — es nahm mich her — Hinab geht's leichter wohl. Wilhelm Et. Ich glaub' es selbst. 7» Hochgeschorn (stehe» bleibend). (Zu Kirchmayer > der aus Entsetzen zurückgesunken.) Der Herzog sandt' uns her zur Unterhandlung. Es schmerzt den milden Herrn, daß so viel Blut I n seinem Lande stießt, daß so viel Burgen Vor ihm in Trümmer sinken, daß der Friede I m ganzen Land' dem wilden Kriege wich. Obwohl'S nicht uns're Schuld — Wilhelm St. Und wessen Schuld? Hochgeschorn (fortführend). So will der Herr doch üben Gnad' und Huld. Wilhelm St. (höhnisch). Seht nur den gnäd'gen Herrn! Hochgeschorn. Um nun mit euch Sich zu besprechen, bietet euch der Herzog Ein sicheres Geleit in's Thal hinab, Und seine Gnad' und Huld, wofern ihr sie Verdienen mögt. Kirchmayer (selbstgefällig). Und daß ihr's glauben mögt, Daß er nach dem, was ihr verübt, so gnädig, So sandt' er uns gewicht'ge Männer her. Wilhelm St. Seid ihr gewichtig und aus schwerem Blei, Kommt leichter ihr an's Ziel. (Zu Hochgeschorn.) Sag t noch einmal Den gnäd'gen Spruch, womit der gnäd'g? Herzog Mi r frei Geleit verhieß. Hochgeschorn (mit Wichtigkeit). Er bietet euch Ein sicheres Geleit in's Thal hinab, Und seine Gnad' und Huld, wofern ihr sie Verdienen mögt. Wilhelm St. Verteufelt spitz und klug Habt ihr den Spruch gesetzt, Herr Bürgermeister. Ei ! Wie wir beide sicher geh'n! Gelobt Hab ich' euch schnell Geleit in's Thal hinab, Und ihr? — Wie lautet's? — Sagt's noch einmal her. Hochgeschorn. Verhöhnen wollt ihr mich — schon zweimal sagt' ich's. Kirchmayer (rasch aufstehend und sich an Len Tisch haltend, für sich). Luft! Luft! — 's brennt unter mir — 's ging heute mir I m Traume vor, als stürzt' ich bergetief — Jetzt kam Her Traum mir in Erinnerung, Und ich erschrack in's innerste Gebein. Wilhelm St. (zu Hochgeschorn). Ich weiß, wie ich's gemeint, wie ihr's gemeint.— (Losbrechend.) Ih r seid ein falscher Wicht, ein gift'ger Molch, Ih r seid ein Wäbrwolf, seid der Teufel selbst. Hochgeschorn (zurückweichend). Ich bin des Herzogs Abgesandter hier, Als solchen ehrt mich, sonst — Weh' über euch! Wilhelm St. Des Satans Abgesandter aus der Hölle Bist du, verruchter Schelm! Ulrich St. (ihn am Arme fassend). Komm zu dir, Bruder! Wihelm St. (ihn forlsioffend). Laß mich! Hochgeschorn, Mi t Rasenden verhandl' ich nicht. Kommt, Freund! Wir kehren Hein,. Wilhelm St. Halt, Bürgermeister! Halt! — Ihr, ihr wart der Satan, der den Herzog Zum Frevelthun verführt am Hulo'gungscag. Denkt ihr es, wie ich schwur, euch d'ran zu mahnen, Euch's abzuzahlen einst mir Wucherlohn? Ich will's, verfluchter Hund! — ich will's, bei Gott!— Haltet zusammen, Adern! — reißet nicht! (Er reißt das Fenster auf, und schnappt nach Luft.) (Fortsetzung folgt.) Die Kleiukinderbewahranstalt in Laibach. (Fortsetzung.) Als Zweck der Anstalt sellm ist im F. » der Statu­ten dieser ausgesprochen: Kinder unbemittelter Eltern, wel­che für den eigentlichen Schulunterricht noch zu jung, aber unter der Arbeitzeit der Eltern ohne gehörige Aufsicht sind, im Durchschnitte vom 2. bis zum 6., — nun bis zum ?. — Jahre in Verwahrung zu nehmen. Indessen ist, wie es weiter heißt, dieser Zweck nicht der einzige; die Anstalt beschäftigt sich außerdem mit der Einwickelung der körper­lichen, geistigen und sittlichen Kräfte der Kleinen. Die El­tern der Kinder, welche in die unentgeltliche Sorge der Anstalt aufgenommen werden sollen, haben, nebst dem oben bedungenen Alter, auch die Armuth der Kinder, dann daß sie geimpft, endlich, mit einem ärztlichen Zeugniße, daß sie mit keinem körperlichen Uebel behaftet sind, welches Ecket erregend, oder der Gesundheit der übrigen Kleinen gefähr« lich ist, nachzuweisen. Wöchentlich wenigstens einmal wird die Anstalt von einem Arzte inspicirt. Schlechte Kleidung schließt, wie natürlich, das Kind nicht aus, aber gefordert wird von den Eltern, daß dasselbe reinlich, gewaschen und gekämmt in die Anstalt gebracht werde. Die Kinder wer­den im Sommer um 6 Uhr, im Winter um ? Uhr des Morgens der Anstalt übergeben. Um zwölf Uhr werden sie zum Mittagessen abgeholt, oder sie genießen, — nach de« Statuten — was ihnen die Eltern zum Mittagsbrote mit­geben, im Locale. I m Occober 1838 jedoch fing man an, die ärmsten Kinder mit einer gesunden, einfachen Mahlzeit, die vor der Hand für die Wintermonate bestimmt wurde, aus den Vereinskräfcen zu betheilen. Die Kosten dafür beliefen sich nach dem Rechnungausweise für 1840 in ? Monaten auf 206 st. 51 kr. C. M., und es nahmen in die­ser Zeit täglich durchschnittlich vierzig Kinder an dieser Wohlthat Theil. Je erquicklicher nun diese Wohlthat, die zwar nicht buchstäblich im Sinne der Anstalt, aber geistig in dem edlen Gemüche des dieselben leitenden Frauenver­ eines begründet ist, von den dürftigen Eltern empfunden, je dankbarer sie von ihnen anerkannt und gesegnet werden muß, um so mehr mögen sich edle Menschenfreunde, wie Dies wohl auch schon geschehen ist, aufgefordert fühlen, die Anstalt zeitweise zu diesem gewiß löblichen Zwecke mit Naturalien zu unterstützen ! Um i Uhr kehren die Kinder, welche die Anstalt um 12 Uhr verließen, wieder in dieselbe zurück. I m Winter wird sie, sobald es dunkelt, in de« Icchrszeiren, in denen die Tage länger sind, zwischen 6 und ? Uhr des Abends von den Kleinen verlassen. 71 Die unmittelbare Aufsicht und die Leitung der geisti­gen und körperlichen Uebungen in der Anstalt, welche ge­genwärtig aus einem ziemlich geräumigen Zimmer im ersten Stocke des Hauses Nr. 108 in der Rosengasse —denn in der Pfarre St . Jacob wies sich die Errichtung derselben vorzugsweise dringend aus — besteht, und für die bessere Iahrszeit ein kleines Gärtchen zur Dispotion hat—mochten ihre Kräfte ihr bald gestatten, für einen weitern Raum Sorge zu tragen! — steht der Direction, dem Lehrer — gegenwärtig Herr Matthäus Kretschmann — und der Lehrerin und Wärterin—gegenwärtig Frau Lucia Spen­ger — und deren allfälligen Gehülfen zu. Der Verein hat es sich zum unverrückcen Gesichtspuncce gemacht: »die übernommenen Kinder, ihrer künftigen Bestimmung gemäß, zu religiösen, moralischen, arbeitsamen Menschen in ihrer ersten Anlage auszubilden.« Den Besuchenden aus dem Publicum steht morgens von i(> bis 12 Uhr, nachmittags von 4 bis 6 Uhr der Eintritt offen. I m Zimmer befindet sich eine doppelt ge­sperrte Sammelbüchse, mit der Aufschrift: „Für die ärm­sten Kinder," welche die Direction öffnet, um die darin enthaltenen Spenden für die dringendsten Bedürfnisse der ärmsten Kinder, Beschuhung u. dgl. zu verwenden. Ucbrigens wird auch Eltern, die nicht zur ganz un­bemittelten Classe gehören, frei gestellt, ihre Kinder, unter Beobachtung der übrigen Aufnahmbedingnisse, in die An­stalt zu schicken, wofür von diesen „die billige Entschädi­gung von 3 kr. wöchentlich" erwartet wird. Dieser §., der letzte der Statuten, ist derjenige, mit welchem wir uns nicht einverstanden erklären können, da wir der Mei­nung sind, daß man es Eltern, welche nur irgend in der Lage sind, Schutz und Anweisung ihren Kindern selbst angedeihen zu lassen, durchaus nicht so leicht und bequem machen soll, der heiligen Verpflichtung dazu sich zu ent­ziehen. Die Stundenordnung, welche in der Anstalt beobach­tet wird, ist folgende: Sind zur Zeit des Eintrittes die Kleinen in der An­ stalt versammelt, so wird gemeinschaftlich gebetet. Nun bleiben die Kinder bis 3/4 auf » Uhr unter der Aufsicht der Wärterin, die Knaben beschäftigen sich mit anständi­ gen Spielen, die Mädchen stricken. Von 3/4 auf 9 bis 3/4 auf 10 Uhr spielt der Lehrer mit den Knaben. Von da bis 11 Uhr wird gemeinschaftlich im Buchstabiren und Kopfrechnen Unterricht ercheilt, worauf für die Knaben wieder eine freie Stunde'folgt, während sich die Mäd­ chen mit dem Strickstrumpfe beschäftigen. Die um 12 Uhr nicht nach Hause gehen, verzehren in der Anstalt ihr Mittagsbrot. Die Mädchen haben nun ihre freie Stunde bis 1 Uhr. Von 1 Uhr stricken sie bis 4 Uhr, während die Knaben spielen. Von 4 Uhr bis -5 Uhr — oder im Winter, so lang es hell genug ist — erscheint der Lehrer, wie vormittags, zu gemeinschaftlichem Unterrichte; dann spielen die Knaben und stricken die Mädchen in der schö­nen Jahreszeit bis zum Nachhausegehcn. Wir können aus Anlaß dieser Tageseintheilung nicht unterlassen, den Wunsch auszudrücken, daß, wie man es bereits zu beabsichtigen scheint, die Spielzeit der Knaben auch in Etwas beschränkt und hie und da auch von ihrer Seite eine Stunde des Tages einer kleinen Arbeit gewid­met werden möge. Es kann keine so schwierige Sache sein, für Knaben dieses Alters eine angemessene, nutzbrin­gende Beschäftigung auszusinnen, die, was freilich zu be­rücksichtigen ist, weder viel Raum, noch kostspielige oder bedenkliche Werkzeuge erforderlich macht. Wir können zwar, nicht unbemerkt lassen, daß, eben für die Stunden des Spielens, das Zimmer der Anstalt eine Menge Abbildun­gen von Thieren, Darstellungen von Handwerkern und ihrem Treiben, u. s. w. enthalte, wodurch denn freilich dem Lehrer Gelegenheit genug geboten wird, die Kinder, wie man sagt, spielend zu belehren, und das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, wie auch, daß in dieser Zeit, versteht sich nur nach dem Gehöre, kleine Singübun. gen gehalten werden, deren Erfolge wir, als Heuer zum Geburttage Seiner Majestät des Kaisers die kleine Ver­sammlung vor dem allerhöchsten Bildnisse die Volkshymne absang, auf recht erfreuliche Weise würdigen konnten; bei all Dem aber ergeht denn doch an einen Mann, der so viele Zeit mit Knaben spielen, an eine Wärterin, die so viele Stunden täglich die Spiele der Knaben überwachen soll, wenn anders Alles zum Frommen und Gedeihen der Jugend eingerichtet erscheinen soll, die Anforderung, daß sie tüchtige Pädagogen seien, die ihrer Aufgabe Meister sind, und wie sie um geringen Lohn um so weniger zu finden sein dürften, da sie auch um großen gewiß nur höchst spärlich zu haben sind, obgleich es wimmelt auf der Welt von Lehrern, Präceptoren, Informatoren, Instruc­toren, Correpetitoren, Professoren, Erziehern, Hofmeistern und Gouvernanten. Uebrigens fährt die Anstalt seit ihrer Errichtung rast­los fort, unter einsichtvoller Leitung und bei der mit müt­terlicher Zärtlichkeit und nach besten Wissen und Gewissen von Seite des Frauenvereines besorgten Aufsicht, ihren segenreichen Zweck zu erfüllen Dieselbe wird fortwährend von 100 bis 130 Kindern besucht; viele der ärmsten Kin­der wurden, neben dem Heil, das ihnen schon durch ihren Aufenthalt in der Anstalt widerfährt, durch jene Geldge­schenke sowohl, welche Besucher der Anstalt in der Sam­melbüchse hinterlegten, als durch besondere wohlthätige Spenden dieser Art, mit Kleidung und Schuhen betheilt, eine Wohlthat welche der freundliche Sinn unserer Stadt.­bewohner auch in Zukunft auf diesem Wege der Dürftig­keit zuzuwenden um so weniger unterlassen möge, als er in der Umsicht der Direction und des Vereines die sicher­ste Bürgschaft für die passendste Verwendung derselben gesunden zu haben überzeugt sein darf. Von der Verpfle­gung der ärmsten Kinder während der Wintermonate war bereits oben die Rede, und so stellt es sich denn heraus, daß die Anstalt, indem sie die Erreichung ihres eigentli­chen Zweckes nicht aus den Augen verliert, auch noch auf mehrfache andere Weise Guces zu wirken, Lasten zu erleich­ ?H tern, Segen zu verdienen mit freudigem Bewußtsein sich selbst gestehen darf. (Beschluß folgt.) Neues. (Der Brahmine.) Ein englisches Blatt enthält nachstehende, einer indischen Zeitung entnommene Begeben­heit. Vor nicht langer Zeit reiste ein Brahmine mir sei­ner Tochter und ihren 'beiden Kindern von Iaulnah nach einem gegen 80 englische Meilen entlegenen Dorfe auf dem Wege nach Moonypetam. I n der Nahe eines Ball' mes ausruhend, beschloß der Brahmine, sich in den Be­sitz der Juwelen seiner Tochter zu setzen und sie als­dann zu morden. Er sagte ihr, daß die Gegend, in wel­cher sie sich befänden, voll von Räubern sei, und gab ihr den Räch, sich ihrer Juwelen zu entledigen, und sie ihm zur Aufbewahrung zu übergeben. Das junge Weib, wel­ches nicht die leiseste Ahnung von dem schwarzen Anschlag ihres Vaters hatte, that, wie ihr gesagt wurde. Der Brahmine wickelte die Juwelen in ein Stück Tuch und legte dasselbe sorgfältig um seinen Leib, hierauf befahl er seiner Tochter, an den Brunnen zu gehen und sich, der Sitte gemäß, zu waschen. Sie ging, von ihrem Vater ge­folgt, an den Brunnen, und als sie dem Rande nahe war, wurde sie von dem Ungeheuer hineingestürzt. Der Brah­mine verließ sogleich den Ort, und ließ auch die Kinder zurück. Glücklicher Weise gelang es seiner Tochter, wäh­rend des Fallens sich an der Wurzel eines Baumes festzu­halten, die an der einen Seite des Brunnens heruorgeschos­sen war, und auf diese Weise rettete sie sich vor dem Er­trinken. Als der Brahmine eine ziemliche Strecke von dem Orte sich entfernt harte, kehrte er zurück, aus Furcht, die Kinder mochten ihn verrachen. Wie groß war sein Erstaunen, als er seine Tochter, wie erwähnt, an der Wurzel eines Baumes hängend erblickte. Sogleich faßte er den Entschluß , ihrem Leben auf eine andere Weise ein Ende zu machen. Zur Ausführung seines teuflischen Vor­habens war er eben im Begriff, einen großen Stein fort­zuwälzen, den er auf sein Opfer fallen lassen wollte, da wurde er plötzlich von einer Schlange, die unter dem Stein verborgen war, in die Hand gebissen. Der Brahmine sank sogleich nieder und gab nach wenig Augenblicken sei­nen Geist auf. 'Von dem Geschrei der Kinder herbeige­zogen, gingen einige Bewohner der Umgegend an den Ort, zogen das Weib aus dem Brunnen, gaben ihr ihre Juwelen zurück, und geleiteten dasselbe sammt den Kin­dern wohlbehalten nach Iaulnah. — (Aus Berlin) schreibt man: „Zu der in neuerer Zeit hierher berufenen oder eingeladenen Namen, Jakob und Wilhelm Grimm, Cornelius, Schelling, Lud­wig Tieck und Friedrich Rückert, erwarten wir nun noch August Wilhelm Schlegel, der aus eigener Bewegung vom alten Rhein auf einige Zeit sich trennen will, um sich dem jungen Leben in Berlin anzuschließen, und, wie es heißt, die Akademie bei ihrer Herausgabe der Os,ivre« euinnii-tell von Friedrich il, zu unterstützen. Auch zwei berühmte deutsche Componisten, deren Heimath Berlin ist, die hier aber, so lange Spontin i unumschränkt regiere, selten lang aushielten, nämlich Mayerbeer und Felir Men­ delssohn, werden hier erwartet." — (Dr. Eduard von Schenk,) k. baierischer Staats­und Reichsrarh, als dramatischer Dichter rühmlich bekannt, ist am 8«. April in München nach einem mehrwöchencli­chen Krankenlager unerwartet und sanft in einem Alter von 52 Jahren verschieden. — Wiener allgemeine Theaterzeituua,. Dem heutige» Blatte liegt eine Ankündigung der «wiener allgemei­nen Theatcrzeituna« bei, aus welcher zu ersehe» ist, daß dieselbe mit l. d. M. das 2. Halbjahr ihres 24. Jahrganges begann. Wir benutzen diese Gelegenheit, um auf dieses Blatt »ls auf ein Journal aufmerksam zu »la­chen , das ganz bestimmt zu den gelesensten und beliebteste,', der in Wien erscheinenden Zeitschriften gehört. Dasselbe empfiehlt sich vorzüglich durch gewählte größere Aufsätze, Original-Novellen und Er­zählungen , durch gutgeschriebene Correspondenz-Nachrichlen, und ein Feuil­leton, das im Jahre >»4i> mehr als 12.000 einzelne Artikel enthielt. Die »wiener Thcaterzeimng« gehört zu den reichhaltigsten in Deutschland, und man sann mit Vestimmlheit anaeben, daß wohl schwerlich in der Welt et­was Wichtiges, Auffallendes und Wissenswertes geschieht, wovon i» diesem Blatte nicht »llsoglcich gesprochen würde. Ganz vorzüglich lind seine zabl» reichen illuminirten Bilder, die vielleicht allein das Geld werth sind, was die ganze Zeitung tostet. X. Historisches Tagebuch Zusammengestellt »on einem Landpriester. 2y. Juni I7?2 Aufhebung der »on Leopol d II . errichteten illyrische,! Hofkonzlci, und Zuweisung ihrer Geschäfte an die «ereinigte Hoflanzlei. 17YÜ ergab sick die Ciiadelle von Mailand de» Franzosen, 170? wurde Friedrich Naroga , nun Missionar in Amerika, in der Pfarre Döbernik in Unrerkrain geboren. 1815 reisete Napoleo n von Malmaison nach Rochefort, um nach Ame­rika abzusegeln, allein Fouch-i hatte die Engländer davon unter­richtet, und dadurch Napoleon' s Absicht vereitelt, l83Ü wurde u»! 2 1)2 Uhr Morgens ein ziemlich starkes Erdbeben in Ober­krain Verspürt. 184» starb Lueian Vonaparte, Napoleon's Bruder und Fürst Von Canino, hü Jahre alt, zu Viterbo bei Rom. «o. Juni starb Sigmund Anton Graf von Hohenwart , Fürst-Erzbischof »u Wien, in seinem 9l. Lebensjahre —geb. am 2. Mai i?20 zu Ger« lachstcin in Krain. Er war in seinen jüngeren Jahren Rcligionsleh­rcr Kaiser Franz I. von Oesterreich. 1815 trug Paris auf einen Waffenstillstand an. 181? Ende Juni war noch immer große Hungersnoth in Krain und in den benachbarten Provinzen; jedoch hatte man Hoffnung auf eine Hute Ernte, mit welcher man möglichst eilte, so, daß es Fälle gab, wo die Wintergerste in der Frühe noch auf den» Felde stand, dann abgeschnitten, ausgehülset, im Ofen gedörrt, in den Slmupfmühlcn verarbeitet, und am nämlichen Tage Abends als Speise aufgetischt wurde. 1824 Große Dürre — mehre Waldungen in Gebirgen geriethen in Brand, und gewährten em zwar nachthciligcs, jedoch bei eingetretener Nacht imposantes Schauspiel. 1825 war wenig Heu, und fast lein Klee, weil der Kleesamen wegen der Dürre 1824 nicht keimen konnte. 182? Ende Juni gedieh in Oberkroin noch keine Getreidgattung zur Reife. 1. Juli 1?Ü2 setzte die Kaiserin Mari o Theresi a die ersten Vonkozettel in Umlauf. 18lt> trat die österreichische Nationalbant in Wirksamkeit, 181? fingen die hohen Getreidpreise zu fallen an. 183Ü kamen in Krainburg Cholera-Todfälle vor. 1L3Y starb Sultan M a hui » d II . an der Lungeneiterung. Dieser stürzte die Macht der Ianüscharen, und lebte mit Oesterreich im fortwähren­den Frieden, ohne sich von Na Poleon beirren zu lassen. Ihm folgte in der Regierung sein 16 jähriger Sohn Abdu l Me dschid. 2. Juli I2?8 Schlacht bei Gcllhcim, worin der deutsche König Adolph von N a s­sau fiel. I?Y» uni 1 Uhr Morgens landete Napoleon zu Marabu, z Stunden von Alerandria entfernt. 1811 verordnete der französische General Veitran d als Gouverneur in Laibach tuno Abdrücke des kaiserlichen Oraanissrung-Decretes vom 15. April zur Verthcilung an die administrativen Behörden. Laibach. Druck und Verla«, des Joseph Blasnik.