^"^^x ,^"^^ /^^^> Donnerstag ^ den l2. MärK _______^^^' 'M N a i b a ch. 3Ils sich die betrübende Nachricht l" den Mau. crn dieser Hauptstadt mit Gewißheit vcrbreücte, dah es den unerforschlichen Ratschlüssen desAttmächti. gen gefallen hade, Se. Majestät den Kaiser und Konig, Franz den Ersten, von dieser Erde in eine bessere Welt abzurufen, so bemächtigte sich eine so tiefe Betrübniß und Traurigkeit aller Be»' lvahner dieser Hauptstadt, daft es schien, als ob diese jedes andere Gefühl aus ihren Herzen ver. drängt habe. Im Ginverständnisse mit dcm k. k. Lanocspräsi» dium wurden rom fürstdischoftichcn Ordmariate die Sxequien uild Trauergcbethe fur weiland Se. k. k. Majestät nicht nur in der hiesigen KathcdraMrche, sondern auch in allen übrigen Stadt» und Landpfarr» tirchen dieser Diöcese angeordnet. Diesen Anordnun« gen zufolge wurden am g. d. M., Nachmittag um 4 Uhr die Todtenvigilien abgehalten und mit allen Glocken geläutet. Am 10., n. und 22. wurden in der hiesigen Damkirche um 9 Uhr Vormittags lie Exequien mit dcm Tocccnofficio, den Laud«buZ, dann das Seclenamt, und nach diesem das Nespon« sorium: ^ldc'i-l, abgehalten. Diese kirchlichen Trauer. Andachten fanden an eben diesen Tagen, und zur nämlichen Zcit auch in der hiesigen Stadtpfarrlirche St. Jacob, und in den Vorstadtpfarttirchen St. Peter, Mavia« Verkündigung und St. Johann in dcr Tirnau Statt. Auch wurden am io., n. und 12. d. M. in der deutschen Ordcnst'irche um 10 Uhr, in dcr Klo« sicrfrauenkirche aber um 6 Uhr in der Frühe die Seelenämter abgehalten. Am 9. d. M. wurden von 4 bis 5 Uhr Abends, dann am »«. und ,1. d. M. täglich von 7 bis 3 Uhr Frühe, von 12 bis 1 Uhr Mittags, und von 4 bis 5 Uhr Nachmittags, dann am ,2. d. M. von 7 bis 6 Uhr Frühe in allen Kirchen dcr Stadt und Vorstädte alle Glocken mit dreimaligen Absä'z» zcn geläutet. Gleiche Trauer.Andachtcn sind auch für alle lZur.ttkirchcn ccr Laidachcr Diozes auf dem Lande angeordnet. In der hiesigen Domkirchc war rrahrend dieser dreitägigen Trauerandacht ein hoher mit schwarzem Tuche Vehangencr ßatafalk errichtet. Auf dem Sar« gc erhob stch das Krcutz des göttlichen Nuttlcrs, ganz mit schwarzem Flore umhüllt. Vom Sarge hcrab hingen die österreichischen Hauöordcn mit ihren Insignicn, zu den Junen die Kaiserkrone, und an den S.iten des Katafalks die Landeswa.-pen der österreichischen Provinzen abwechselnd bald mit ocm kaiserlichen Adler, bald mit tcm einköpft« gen blauen Adler des Hcrzogthums Krain. Im Vordergründe des (Zatafalks war das trauernde Land Krain, im Bildniß dargestellt durcli eine Jung. frau, l^lll'lnoli.'l) tie vom tiefen Schmerze ergriffen, an cinkm Sarkophage weint. An allen Tagen, an welchen die Seclcnämter abgesungen wurden> war die a nschnüchc und wlilläufige Dcmkircke vcn cincr Menge Andächliger aus allen Ständen übesfüllti in allen Gesichlözügen spracl,' sich dcr lief cmpfun« dene Schmerz über den Verlust eines V^cnarcbcn aus, der den Millionen seiner Unterthanen mcchr liebreicher« un? gnädiger Baler, als Hcrr und Herrscher war. Die Bewohner dieser Hauptstadt, die der Höchsiselige Kaiser mit oftmaligem Bcsuche 63 beehret bat, verlieren an Allerböchstdenselben im wahren Sinne einen Vater — mehrere, und dar« unter großartige Werke, in ihren Mauern und in lhrer Nähe durch die Gnade des Hochstieligen Kaisers errichtet, verkünden es der Nachwelt. — Allerhöstchdcssen milde Sngels'ügc werden unauslöschlich in ihren Herzen eingedrückt bleiben l TM i e n. Se. k. ?. Majestät haben folgende Allerhöchste Handschreiben zu erlassen geruhet: An Se. kaiserl. Hoheit dcn Herrn Erzherzog Palatin. „Lieber Herr Oheim, Erzherzog Joseph Palatin!" „Ich halte es für eine der ersten Angelegenheiten, bei dem Antritte Meiner Regierung mit lief bewegtein Herzen Meinen Dank auszudrücken, zu dem Ich Mich durch die hohen Verdienste aufgefordert fühle, die Euer Liebden um Meinen unvergeßlichen verklärten Vater, und Mein theueres Königreich Ungarn während einer Reihe von beinahe vollen vierzig Jahren, feit welchen Sie die höchste Neichswüroe in Meinem Königreiche Ungarn so rühmlich bekleiden, Sich erworben haben.—. Ich rechne darauf, daß Sie mit gleicher Liebe und Anhänglichkeit auch Meine, dem allgemeinen Wohle, und dem Glücke Meiner getreuen Ungarn geweihten landes-väterlichen Absichten fördern werden." Wien, den 2. März 1855. Ferdinand >n. p. An Se. kaiserl. Hoheit den Herrn Erzherzog Vice- König Naincr. „Lieber Herr Oheim, Erzherzog Rainer!^ „Es hat den uncrforschlichen Nachschlüssel, des Allmächtigen gefallen, Se. Majestät, Meinen hochverehrten innigst geliebten Vater, Unfern allergnädigsten Herrn und Kaiser, heute Morgens um drei Vierte! auf Ein Uhr in ein besseres Leben abzurufen. Indem Ich Euer Liebden diese, Mich mit dem tiefsten Schmerze erfüllende Nachricht mittheile, hege Ich zu Eurer Lieb-den das fe,ste Vertrauen, daß Sie die, Ihnen von Meinem Höchstseligcn Herrn Vater anvertraute Vcnval-tung des Loindardisch-Venetl'anischcn Königreiches mit eben demselben Eifer, und in derselben ausgezeichneten Art fortführen werden, welche Ihnen stets die volle Anerkennung uon Seite Meines uecklärten Vaters gesichert hatten." Wien, den 2. März 1855. Ferdinand m. p. An Se. kö'nigl. Hoheit den Herrn Erzherzog Ferdinand von Oesterreich Este. „Lieber Herr Oheim, Erzherzog Ferdinand!" „Es hat den unerforschlichen Rathfchlüsscn des Allmächtigen gefallen, Se. Majestät, Meinen hochverehrten, innigst geliebten Vater, Unfern allergnädigsten Herrn und Kaiser, heute Morgens um drei Vierttl aus Ein Uhr in ein besseres Leben abzurufen. —- Indem Ich Euer Liebden diese Mich mit dem tiefsten Schmerze erfüllende Nachricht mittheile, hege Ich zu Eurer Liebdcn das fest? Vertrauen, daß Sie die Ihnen von Meinem Hochstscligen Herrn Vat.'r anvertraute Civil-und Militär-Verwaltung Meines Königreiches Gali-zien und Lodomcrien mit demselben Elfe: ünd in der- selben ausgezeichneten Art fortfuhren werdtn, welche Ihnen stetö die volle Anerkennung von Seite Meines verklärten Vaters gesichert hatten." Wien, den 2. März I8Z5. Ferdinand in. p. H p a n i e n. Das Memorial de Pyrenees enthält Folgendes über Mma'sZug nachElisondo: »Kaum war der General Mina von der schwierigen Lage, worin sich der Oberst Ocana befand, unterrichtet worden, als er mit einer 3oc>oMann starken Mann der Truppen der Königinn würden die Waffen gestreckt habcn! — Dieses un< verhoffte Aesultat verdankt man der thätigen Snt« schlossenheit, der Schneiligfeit der Bewegungen Mina's und sonder Zweifel auch der hohen Mei« nung, welche Zumalacarreguy v,on demjenigen hat, welcher in der Kriegskunst sein Lehrer war. An dem Tage, wo diese beiden Gewaltigen sich endlich dazu verstehen dürften, sich mit einander zu messen, wird tcr Zusammenstoß schrecklich seyn und dürfte wohl das Geschick der'einen oder der andern Partei entscheiden. — Mina ist an der Spihe von 3oa Mann in Elisondo angelangt, wo auch bal). daraufOrana mit seinem Regiment eintraf. L^rtü-z2 siebt mit dem Gras der Armee auf d?r andes,, Sette dcs Gcdirqcs in Lanz. — Die «Zarlistcn sam< meln sich im i.!Uzama.thäli. Zumalacarreguy ist 89 in Lebayen mit drei Bataillons, wo sich auch die , Junta befindet. Man glaubt, daß er die Absicht , hegt, die Abwesenheit Mina's von Pamplona zu ! benutzen, um einen Handstreich gegen diesen Platz auszuführen, und daß er den hastigen Rückzug, in dem Augenblick, wo der Succeh, nämlich die Capitulation Ocana'ö, gewiß schien, hauptsächlich in dieser Absicht angetreten habe. Dem sei wie ihm »rolle, die beiden Oberbefehlshaber stehen sich nun« mehr persönlich einander gegenüber; man darf daher wohl bald entscheidenden Ereignissen entgegensehen.- (Oest. O.) Madrider Blätter vom 16. Februar ver« sichern, die Truppen Zumalacarreguy's seyen in ihren Stellungen bei Nazar und Azarta von den Divisionen Lorenzo's undGurrea's angegriffen, und nach dreitägigem unausgesetztem Kampfe endlich die Insurgenten mit bedeutendem Verluste zurückge-schlagen worden. Ein außerordentliches Bulletin des Generals Santandcr versichert, von dcm Ea< pitan ei.ner von St. Gsieban eingelaufenen Trmca« dora die Nachricht zu haben, daß mehr als 3aa (??) Offiziere aller Grade zur Armee Mina'ö übergegangen seien. Die von Don Carlos ergriffenen Maßregeln, Laao Mann auszuheben, hätten bis zum i. Jänner seine Armee nur um iHoo Mann rcrsiärt't. Es heißt, eine an den Minister der Fi» nanzen eingelaufene Depesche des Intendanten von Asturien mclce die beinahe gänzliche Vernichtung der Rebellenbande, die aus dem Gebirge von Sant< ander sich in jene Provinz hervorgewagt hatte. Einen großen Theil davon habe man über die Klinge springen lassen'. Wcitcr heißt es, die Regierung habe eingewilligt, Unterhandlungen mit der Re< 2>eru>lg von Kolumbien (Venezuela) zu eröffnen, dcren Gesandter, der General Don Mariano Mon-tilla, unter denen der amerikanischen Freistaaten 5er einzige ist, der dazu Vollmacht erhalten hat. Die andern erwarten noch Instructional von ihren Regierungen. Wie es scheint, werden sie sich mit deni General Montilla zu Paris rerscnnmcln, sobald sie ihre Vollmachten erhalten haben. (Wien. Z.) Bayon ne, 2i. Februar. Der Gcneralstad zu Saragossa hctt am »9. 0. Folgendes bekannt gc-macht: »Die Feinde legten großc Wichtigkeit auf tie Einnahme von Maefiu, wurden aber von der tapfern Besatzung mit bedeutendem Verluste zurück« geschlagen. Nach emcm Berichte des General» (3a-. v^la war General Lorcuz? am > zu Macstu an» Lammen, nachdem er die Faction in der Passage von Arguijas geschlagen; am 3. folgte cv den Bewegungen der Rebellen. General Earatala fügt hinzu, jenes Gefecht habe von i l Uhr Morgens bis 11 Uhr Abends gedauert; der Feind, von der Seite durch eine Kolonne der k. Truppen angegriffen, verlor 40a Mann. Am 6. wollte die Faction Bis» caya's die Stadt Orduna erstürmen, wurde aber durch die Besatzung mit starkem Verluste zurückge' drängt. Nach Berichten a^s Altcastilien vom 9. d. wurde der Ncbelle ViNalobos den 5. geschlagen, und er floh die ihn verfolgenden Truppen. Eine Bande, die sich bei Astorga gebildet, ist vernichtet, die (Zhefs gefangen und erschossen. Andere Banden, die von der Gränze Leon's in Asturien einbrechen wollten, scheiterten in diesem Vorhaben durch den thätigen Eifer der Stadtmilizcn und Karabiniers, die ihnen entgegen zogen!" — Man meldet aus Madrid unterm i3., es seien Unterhandlungen mit dem römischen Hofe durch Vermittelung des päpstlichen Nunciua eröffnet, und ein Geschäftsträger des Madrider EabinettS dürfte nächstens in Rom angestellt werden. Die spanische Regierung fleht auch in Unterhandlungen mit Eolumbicn, und bahnt überhaupt den Weg zur Anerkennung der amerikanischen (Zolonnien. Eine Depesche vom 25. um n Uhr meldet, daß durch Dccret vom 17. Februar die Königinn den General Baldes zum Kriegsminister, Don Juan de la Debcsa zum Iustizmmister und Hrn. Medrano, Viccvrassoenten der Procuradoren, zum provisorischen Minister des Innern ernannt habe. Ein Konvoi mit Geld und Effecten ging am 32. Februar von Aldudcs ab; Mma nahm es auf dem Esl de Ourtiague in Empfang, und wendete sich nach Pampeluna, wo er an demselben Tage über Eüguy ankommen sollte. Fünf carlistische Ba« taillone befanden sich zu St. Esteban; Mina nahm eine Rckognoszirung nach dieser Seite vor, wo dann die Earlisien sich bei seiner Annäherung entfernten. Nachrichten aus Madrid vom 2,. Februar melden, daß die in dem Eabinette Statt gesunde« nen Persanalverändcrungen keine Modification in dessen Politik nach sich ziehen. Die öffentliche Stim- > mung ist in der Hauptstadt und den Provinzen sehr > befriedigend. Die nach Navarra geschickten Ver-' ställ'ungen haben die Bewachung der Provinzen ' dcn Stadtmilizen überlassen. Die Abgaben gehen . überall sehr regelmäßig ein. (Allg. Z ) V a r t u g a l. Ein Privatschrcibcn aus Lissabon vom 6. : Februar, das dem Pantaloon noch mitgegeben 9" wm?e, alZ er schon den Tajo verließ, Mildct, daß der erste Artikel des Geftßeüentwurfs wegen Bcr« laufs des Nationalcigenthums, wofür portugicsi« sche Bons an Zahlungsstatt al pari angenommen werden sollen, am Morgen jenes Tags m der De< putirtcnkammer mit großer Stimmenmehrheit durchgegangen war. Die Opposition ward cm Zahl täglich schwächer. Prinz August stieg mit jedem Tag in der Liebe des portugiesischen Volkes; man glaubt, dah er sehr große Fähigkeiten und für Portugals Wohlfahrt glühenden Eifer besitzt. Man erwartete Veränderungen im Ministerium des Innern und der Justiz; aber das ganze Cabinctt hat-le, wie man allgemein versicherte, durch die Ankunft des Prinzen sehr an Festigkeit gewonnen. (ANg. Z.) O h i n 3. Das zu Dublin eingelaufene Schiff Hellas hat neuere Nachrichten aus Danton überbracht, das es am 22. October v. I. verließ. Lord Napier, der Oberaufseher des englischen Handels in China, war an einer abzehrenden Krankheit, die ihm seine vielen Strapatzen zugezogen, am li. October zu Macao, wohin er schon krank zurückgekehrt w^r, gestorben. Sein Tod erregte zu Canton ticfc Sen» fation. Schon früher aber, am 27. Scptcmbcr hätten es die chinesischen Behörden gerathen erach« tet den Handel mit England wieder zu er öffnen. Dieß geschah in Folge nachstehenden Vorfalls: Am 7. September war ein Gefecht vorgefal« lcn, in dem die englischen Fregatten Imogene und Andromache, so wie der Cutter Fox, unter den Befehlen des Capitains Blackwood/ die Anker lich-crcrsuch gcmacl t wurce. Die Ncw Hort' Gcizcttc fugt hinzu, der Urhcbcr des Attentats sci ohnc,Zweifel wahnsinnig. Der National Intelligencer erzählt das (Kreigniß folgendermaßen: -Als^'r Psäsiocut der Vcrcung' ten Staaten, welcher der fncllich^n Bec^igung Warren Devi's beiwohnte , vo«« dcr Rotunda her in den Portikus des Capitols trat, sprang cm Man» aus dem Volkshaufen hervor auf den Raum vor dcm Präsidenten, und drückte eine Pistole gegen ihn ab; das Zünohütchen am Perk^ssionsschloß ging los, ohne die Ladung zu cnlzunlcn. Der Mcnfch wurde von dcm SchiffslieutttlaiU Getncy, der sich gcrclde in der Nähe befand, zn Boden ge» schlagen;aucd erhielt c» cine» »rohlgczicltcn Schlag von dei^ Secvctair Wooobury. Gleichwohl hatte cr nocd Zeit aefundin, eme zweite Pistole gegcn den Präsidcucen abzudlückcl: , die abcr auf cicsclbe Weis? uers.)glc. Der Verbrecher wurde sofort fcst. genommen und von dcm Obcrgciangnihaufseher ^lai^ll^l) deö Bezirks in Gerrahrsani gebracht. Vcn da w^ro er in diis Stadthaus (('^it)' !^'. Neir« Z)ork, frül)er u, Georgetown. Auhcr d.n HH> Gcdncy und Wootdun) wurdcn nock mchrctc Zcu» gen verncm,ncii. Die Pistolen , deren sich Hr. Bird bemächtigte, hailcn ciser»? Laufe, un^ man fand sie bei dcr Untersuchung im Gcrichtshofc scharf mit 5iugcln gclaoen. ' (,^ll!g. Z.) Nevacteur. Fr. r«v. Kcinrich. Verleger: Dgnaz Nl. VMer v. Kleinmayr.