WM .M 33. Donnerstag am RZ> Juni »848. An Meine getreuen Kärntner und Krainer HD er Besu6) bei Meinen biedern und treuergebenen Tyrolern, deren Empfang Mir unvergeßlich bleiben wird, hat Mir zugleich die erneuerten Beweise der Anhänglichkeit und Treue aller Meiner Provinzen zugeführt. Ich habe solche bereitö durch die ihren Abgesandten ertheilten auflichligcu Versicherungen Meiner Huld und Gewogenheit erwiedert, will Mich aber nicht darauf beschränken, sondern finde Mich bewogen, Mich durch gegenwärtiges Manifest noch be-stimmter und lauter über Meine Gesinnungen und Absichten auszusvrechcn. Die dankbaren Gefühle Meiner Völker für die ihnen bereitwillig ertheilten freien Institutionen haben Mich deren Werch erst recht erkennen lassen, und Ich werde daher an solchen nicht weniger, a!S Meine geliebten Völker selbst, festhalten. Sie mögen bauen und vertrauen auf Mei-' nen unerschütterlichen Willen einer vollständigen Erfüllung Meiner Verheißungen. Allein noch ist das von Mir begründete Werk nicht vollbracht: es kann erst durch die kluge und kräftige Mitwirkung der Abgeordneten Meines Reiches eine den allgemeinen Interessen entsprechende Wirklichkeit werden. Ich bin zwar den Wünschen Meiner Völker nach dem Antrage Meiner verantwortlichen Rathe mit den Grundregeln einer Verfassung entgegengekommen, welche Mir de» Forderungen der Zrit und den Bedürfnissen der einzelnen Länder Meines Kaiserreiches zu entsprechen schien. Dabei war es aber nie Meine Absicht, der überwiegenden Meinung Meiner Völker Schranken setzen zu wollen, und um diese Meine Gesinnung unzweideutig an den Tag zu legen, habe Ich Mich bewogen gefunden, den ersten Reichstag als einen constitukenden zu erklären, und seiner Natur gemäß die Wahlordnung abzuändern. Diesen constituirenden Reichstag will Ich in Meiner Residenzstadt Wien, wo bereits die nöthigen Vorbereitungen getroffen worden sind, eröffnen, wofern daselbst Ruhe und Ordnung, Friede und Versöhnung in jenem Maße hergestellt und verbürgt seyn werden, wodurch die zum Reichstage versammelten Abgeordneten bezüglich einer freien und ungestörten Berathung über die künftige Gesetzgebung des Reiches vollkommen beruhigt seyn können. Dort hoffe Ich diejengen um Mich für die höchsten Interessen des Vaterlandes vereinigt zu sehen, welche Mir Hieher ihre herzlichen Huldigungen nachgesendet haben. Innsbruck, den 6. Juni I84S. Ferdinand n s». Wessend erg ,n. p. Doblhoff in. p. I l l l) r i e n. ^UAit Erlaß des Ministeriums dcs Innern ! vom >0 d.M., Z. !)05> wird nachträglich zu den Bestimmungen über die Wahlen der Abgeordneten zum ! constituircnden Reichstage erklärt, daß sclbstständigc , Arbeiter, welche da5 2 lstcn Lebensjahr zurückgelegt ^ haben, und sich in dcr ftcicn Allöl'idlMg dcr staats- i bürgerlichen Rechte befinden, in jenen Wahlbezirken, in welchen sie ihren bleibenden Wohnsitz haben, als Wähler auftreten dürfen. Vom k. k. illyrischm Landespräsidium. Laibach am 8. Juni l848. Laut hoher Eröffnung dcs Ministeriums dcs Innern vom 5. d. M., Z. ''"/x?,, haben Sc. Majestät mit allerhöchster Entschließung vom l. d. M. den Hcrrn Mi nistcr dcs Innern beauftragt, dem krainisch-stand i-schen Ausschüsse für dessen Loyalitäts - Adresse vom 20. v. M. das allerhöchste Wohlgefallen zu erkennen zu geben. Von dcr krainisch--ständischen verordneten Stelle. Laibach am l3. Juni l8l8. Eingetretene Verhältnisse haben es nöthig gemacht, dein Wahlbezirke Loitsch sür die Abgeordneten-Wahl zum ersten österreichische»! Reichstag auch noch die Bevölkerung der Seelsorgstation Badenscld aus dem Bezirke Schneebcrg zuzuweisen, dieselbe also aus dem Wahlbezirke Adclsberg auszuscheiden. DicseAbänderung wird mit Beziehung auf die in die Provinzial Zeittmg vom 8., lo. und »3. d. M. eingeschaltete Verlautbarung v. 4. Juni allgemein kund- gegeben. H. K. Kreisamt Adclsberg am i). Juni 1848. Flödnig, 6. Juni. Was ist denn in Flöd-nig geschehen? So wird Mancher am 6. d. M. in Laibach gefragt haben, als er sah, daß drei Wägen Soldaten nach Flödnig beordert wurden, die aber schon aus der Wicncrlinic, vor dem Hause des Hrn. Mallitsch, wieder umkehrten. Ich musi mich meiner Landsleutc annehmen, bannt sie nicht in größere Schande kommen, als sie es wirklich verdienen. Also höret: Die Herrschaft Flödnig hat ihren Unterthanen "och einige Darlehen aus den Jahren 180« und ^U9 zurück zu bezahlen; die Verthcilung ist zwar Hon geschehen, doch wegen cincs herrschaftlichen Ne. curscs bei dcr k. k. Hostanzlei liegt diese ^acyc schon seit dem Jahre >8Ul in Wien. Alsoglcicl) nach dcr Bewilligung dcr Konstitution wurde bci den da bei bethciligten Bauern die Frage laut, wann denn doch endlich diese Darlehen zurückgezahlt werden? — Zufällig geschah es, dasi im April d. I. noch eine andere Bauern-Vergütung bei dcr Eameral-Casse in Laibach wirklich schon anlangte, im Betrage von »525 si. Dies; nun hatten die Bauern erfahren. Am l!0. Mai kamen bci 20 Männer (aber nicht aus dein Flödniger Bezirke) in dic Herrschast hcrbcigc strömt, und verlangten die Rückzahlung dcr Darlehen, indcm sie aussagten, sie hatten in Laibach erfahren, das Geld liege bereits in Flödnig Je mehr ihnen der Hr. Baron auseinander zu setzen sich bemühcte, das; das Geld bei der Camcral Easse in Laidach dcponirl sey, desto hartnäckiger bcstanden sie aus ihrer Aussage und ließen einige Drohwortc fallen. Sie trennten sich mit der Bemerkung, daß sie in 8 Tagen wieder um's Geld kommen wollen. Dcr 8. Tag kam, (der kurze Erklärung in unserer Muttersprache, trat unter die Bauern und sagte ihnen alles, wie es sich der Wahrheit gemäß verhält, indcm ich ihnen begreiflich machte, »das; l525 fi. bei dcr Eamcralcasse in Laibach licgcn, daß aber dieses Geld so lange Zeit nicht vertheilt werden könne, bis die ^Vcrtheilllng) Partition dcr andern Darlehen aus Wien kommt, daß man sich daher noch cin wenig gcdul den müsse, damit beide Beträge dann zusammen aus-bezahlt werden." Alle warcn mit dieser Belehrung zu frieden und sagten: „Licbcr Hcrr, so muß man mit dem Bauer sprechen, wenn er es begreifen soll." Sie baten mich zugleich, dahin zu wirken, daß diese Angelegenheit auch in Wien beendigt werde, und wir verfaßten auf der Stelle eine Bittschrift an den Minister dcs Innern, zuerst in deutscher, dann aber in slovenischcr Sprache, und schickten sie nach Witn. Das ist gewiß die erste Bittschrift in unserer Muttersprache, und ich versichere hier, daß man sich in Wien nicht so sehr aufhalten wird über diese Anmaßung, als einige Dcutschthümlcr im Vaterlande es thun. Darauf kehrten alle Bauern so ruhig nach Hause zurück, wie sie gekommen waren, und bevor es Mittag lautete, war keiner mehr zu erschauen. Deßwegen schickte auch derjenige, der um die Soldaten geschrieben, alsogleich einen Absagebrief nach Laiback. Sehet also aus dieser wahrheitsgemäßen Erzählung, daß unsere Bauern keine solchen Ausrüh» rcr sind, wie Mancber es glaubt; daß sie aber ihre alten Rechte fordern, wird ihnen auch Niemand übel nehmen können. Dieß nur ist geschlt, daß einige dumme Aufwiegler und unwissende Prahler durch Aufreizungen die Leute verblenden, Andere in unnöthige Sorge, sich selbst aber und ihre Nachbarn in Schande und Verachtung bringen wollen. ^mlilo/,. (Einige nachträgliche Worte ,'iber Herrn Theimer s letzten Aufsatz. *) Freiheit dcs Wortes und der Schrift ward lins von unserem gütigen Monarchen verliehen, nicht, damit nur cin Theil dcr Bevölkerung dadurch in den Stand gesetzt werde, seine Ansichten und Prin-cipicn der Welt zu verkünden, und Jeder, der die Dinge anders betrachtet, sich vor ihren Aussprü-chcn scheu zurückziehe und furchtsam verstumme, (denn da herrschte derTcrr orism us statt dcr Freiheit unter uns); sondern damit jeder Staatsbürger sein Urchcil über Staatscmrichtungen, Ncgicrungs. Verfügungen und Tagcsbegcbcnheitcn gemäßigt und ehrenhaft, aber auch rückhaltslos und ungehindert öffentlich aussprcchcn könne, wie es ihm von dcr Vernunft motivirt scheint; denn nur so kann die allgemeine Stimme wirklich und richtig erkannt, und nur in, Gegensatze dcr Meinungen die Wahrheit gefun. ') Qie>>'r Ilufsay w»lb, u»s von «>in,l achtbar« Dam, ,i„fles,n» del. Da er mit >'!»,'!« aojläüdlgl',! Hone oi»> ÄNmuog d^i a«>. l>«in Pail>'i verllitl, so finde» wir k»incn Grund, ihm bi« Aufnahme in unser Blatt zu v,r>v<>g»ln. Di, Ntdacliun. 434 den weiden. Pfticht icde!i' Redlichen omit! l'.' Nlir >>('-her, gerade dann, wenn seine Ueberzeugung der eben vorherrschenden, deßhalb aber noch keineswegs unfehlbaren Stimme des Tages widerspricht, hievon kein Hehl zu machen, sondern unerschrocken lind ru-ruhig vor aller Welt zu äußern, was er davon denkt. Ich sinde es sehr zu beklagen, daß unter so Vielen, die hierüber gleicher Ansicht sind, sich doch so selten Einer findet, dem, was ihnen Allen als volle Wahrheit erscheint, muthig Zeugniß zu geben. — Freiheit der Rede ward uns gegeben, und sie ward uns für Alle! Dieß sollten doch wohl Jene am meisten beachten, die am Meisten darüber jubeln! — Wie nun kürzlich „mehrere Bürger Lai-bachs« einem Aufsätze aus der Zeitschrift „Eonstitu-tion« lauten Beifall zuriefen, der eine große Zahl in Stadt und Land empörte, so erlaube ich es mir hier öffentlich auszusprcchen, daß, wenn Herrn Thei. m e r's letzter Aussatz wirklich einem Theile unserer Mitbürger Aergerniß gab (wie wir es aus dem sol.-genden Blatte vernahmen), derselbe andererseits in unserer Mitte auch lebhaften Anklang fand, undals der Wiederha ll der cig c nc n U e b erzeug ung Viele herzlich erfreute, wenn man auch hie und da einen Ausdruck beseitigt gewünscht hatte, der zur Mißdeutung Stoss gab. Mag es immerhin den cxaltirtcn Theil der Wiener verdrießen, wenn man behauptet, daß sie lich Uebcrgrissc erlauben und durch geheime, übelwollende Agitatoren, die ihre bösen Absichten schlau hinter schönen, wohlklingenden Vorwa'ndcn zu verhüllen wissen, getäuscht, zu Schritten hinreißen lassen, die Stadt und Staat ins Verderben zu stürzen drohe«! Wir sind weder die Ersten, noch die Einzigen, die dieß sagen. Sie l^bcn dasselbe aus al lrn Provinzen vcrnoinmen. — Man höre, wie unsere Nachbarn, die wackern, nüchternen Tricstiner sich darüber einstimmig äußern, die doch meines Wissens seine ^nbständc haben, die vermeintlich den Ton angeben könnten, und wo die nun allenthalben so vielfach angegriffene Bcamtenwelt und Aristocra. tic woftl den mindesten Einfluß hat. Ucberdirß hat Herr Koch in Wien selbst seinen Landsleutcn schon früher in zwei nicht minder kräftigen Aufsätzen sici müthig dargethan, daß sie die von ihnen so sehr beklagte Entfernung unseres guten Kaisers Niemanden, als ihrcm eigenen Ungestüm zuzurechnen haben , und daß die bloßen Versichcrungcn ihrer Liebe zum Beweggründe seiner Rückkehr nicht genügen; ferner daß sie ihm hiezn nicht bloß die Sicherheit seiner und der Seinen Person und Leben, (dieß dem besten und mildesten der Fürsten auch nur erst betheuern zu wollen, klingt für die Wiener selbst als schmähliche Ironie!) sondern auch sei.-ne Ruhe und die Beachtung seiner Wür-d e verbürgen müssen. Auch der biedere Verfasser des „Hanns Iörgels« klagt in seinem Hefte vom Mai schmerzlich darüber, daß di.' .Begriffe dcs Volkes von den erlangten Zugeständnissen noch so un-klar seyen und übelwollende Menschen sie noch verwirren ; daß man allenthalben die Etimme von den Rechten constitutioncllcr Staatsbürger wicdertöncn höre, aber die Pflichten als solche noch so wenig zu kennen scheine und noch minder beachte; daß zumal die Presse so vielfach und schändlich miß braucht werde, um das Volk aufzuhetzen, jcde Ver-N'igung der Regierung zu verdächtigen, Unzufriedenheit und Mißtrauen unter allen Ständen und gpgen Alle zu verbreiten.' Ja, er erlaubt sich im 2ten Briese dieses Hcstcs aus den vor und nach Verös sentlichung der Constitution an allen Straßenecken erschienenen Ausruf des „deutschen Adlers an die deutschen Bewohner aller Provinzen Oesterreichs" als eines der böswilligsten Placate die scharscn Worte zu rich ten: „Hinan die Gräber der in den Märztagen Gefallenen sollen die Autoren — es waren ihrer 5 unterzeichnet gehen, um ihre Manen zu versöhnen; denn sie könn ten nickt ruhig in ihren heiligen Ruhestätten liegen, wenn sie wüßten, welches giftige Unkraut aus der «daat aufgehet, die sie in der besten Absicht in den vaterländischen Boden gestreut haben.« Wie er sich über die späteren Vorgänge ällßerl, lst mir noch nicht zu Gesichte gekommen; doch die von Dr. Schütte vorgeschlagene Sturmpetition vergleicht er in demselben Briese mit der Pistole, unter deren Vorhal. tung man Jemanden um seine Börse bittet. — Wenn die freisinnigsten Männer in der Residenz selbst sich so äußern, werden wir wohl auch nicht genöthigt werden können, Alles gut zu heißen, was seit 12 Wochen dort geschah, sondern es wird uns gestattet seyn, Manches davon zu beklagen und zu tadeln und vor den Folgen zu bebe», die es haben kann. Ehre dcnGütern, die uns geworden! Welcher Gutdcnkende sollte sich der höheren Freiheit dcs Staatsbürgers nicht für sich und seine Brüder innigst erfreuen v Wer müßte aber nicht auch sehnlichst wünschen, daß Völker und Individuen sich ihrer durch einen würdigen Gebrauch werth beweisen, und nicht trauern über die Mißbrauche, die zur Stunde davon noch so häufig gemacht werden? — Und wer sollte nicht sehnlichst wünschen, daß Gesetzlichkeit, Ruhe und Ordnung, als erste Bedingung aller bürgerlichen Wohlfahrt, unter uns wieder allgemeine Geltung finde.'! Ich hatte gehofft, daß eine gewand-tcre, männliche Hand diese getheilten Ansichten öffentlich vertreten werde; da sich aber bis nun keine hiezu fand, mache ich kühn von der uns gewordenen Freiheit Gebrauch, um es zu thun. Ja, das Wort ist frei, und un gescheut be nützt es hiczu Eine Frau. Gntg onn « nss. *) Gurkfeld am 4. Juni. In dem in der„Lai bachcr Zeitung« vom 30. Mai 1848, Nr. 65, unter der Aufschrift: »Wahlumtriebe in Haselbach" erschic ncnen Artikel heißt es unter Anderm: „Alles votirtc für Geyer und doch erklärte Herr Mack, der als Geyer's persönlicher Feind allgemein bekannt ist, daß Geyer nicht gewählt werden dürfe, und alles war dahin abgekartet, daß die Wahlmänncr ihre Stim-mcn dem Herrn Hotschevar, einem Bürger aus Gurrfeld, geben sollen.« Dieß heißt so viel als: „ich bewarb mich um die Ehre als Dcputirtcr gewählt zu werden, rivalisirte deßhalb mit Herrn Geyer und wollte durch Erschleichung zu diesem Zwecke gelangen." Diese Stelle in den» bezüglichen Artikel erkläre ich für gänzlich falsch und unwahr. Auch war in Hasel, bach nur die Urwahl und es konnten somit keine De-putirtcn, sondern nur Wahlmänner gewählt werden. Lächerlich genug wäre von mir der Einfall, mich als Dcputirtcn auswerfen zu wollen, indem ich wohl einsehe, daß ich, trotz meines besten Willens, dieser Stelle unmöglich entsprechen könnte. Zu einem con-stituircndcn deutschen Parlamente gehören andere Männer; ich glaube wohl, daß auch Herr Geyer mit gutem Gewissen sich unmöglich biezu für befähigt halten könne. Durch diesen Artikel ist aber auch mein Eharaktcr verdächtigt worden; denn würde sich die vorgebliche Abkartunq auch bewähren, so glaube ich nicht, daß dadurch nur irgend Einem ein Unrecht zu» gefügt worden wäre; habe ich aber je etwas gethan und unternommen, woraus die unterzeichneten Männer dcs obgcdachten Artikels und alle übrigen Bezirks. Insassen ihren Schaden oder Nachtheil crschen könnten, so fordere ich sie auf, gegen mich öffentlich aufzutreten; eben so begehre ich, daß die gedachten Männer, als: Dominik Raditsch aus Gurkfeld, Johann Bo schitsch aus Großdorf, Franz Rotter und Joseph Wutkovitz aus Hasclbach, und Michael Kerin aus Klcinpudlag durch giltigc Zeugen darthun sollen, worin eigentlich die vcrmcintlichc Abkartung bestand; wenn sie dieß nicht können so erkläre ich dieselben hicmit als schamlose Lügner und Verleumder. Eben diese Männer haben auch in diesem Artikel einige Proteste gemacht, zu welchen sie weder von den bezeichneten 600 Männern, noch von den übrigen Bezirks-Insassen eine dießfällige Vollmacht hatten. Vorgeblich sollen sie auch eine Reise nach Laibach zu Sr. ') Cs wird hier liem^ki, d.iß wir lil>er die Ha>>!b>'ch«r Vura^n>,e uor der Uckaniil^iil'^ d.s amlllch.» R>'lu>c>'les drr (üuim»!!-sion «lchts mehr im HaupN'l^ll»' au,!N'h»n'« lö»»n,, « Die Redaction. C'rccllenz, dem Herrn Landesgom'erncnr, des allge-meinen Wohles wegen gemacht und sich dadurch beim Herrn Geyer, der diese Reise selbst mitmachte, an Geld verschuldet haben; zu dessen Befriedigung wur. den am 30. und Al. Mai, unter Vorspiegelung ganz anderer Zwecke, bei den hiesigen Insassen Geldsamm-lungcn gepflogen. Auch behaupten sie, sie wollen ihr vermeintliches Recht weiter in Wien suchen, wodurch aber noch größere Auslagen verursacht werden müssen. Es ergibt sich nun daraus, daß das Eine schon gelitten und das Andere durch solche Deputirten sicher nicht gewinnen wird, daher offenbar dieß dem Allgemeinen nicht zum Nutzen, wohl aber zum Nachtheil gereicht. Zudem bemerke ich auch, daß alle besseren und vernünf-tigeren Besitzer aus dem ganzen Bezirke sich diesen Männern in keiner, auch nicht in dcr geringfügigsten Sache anvertrauen möchten, am allerwenigsten aber zur Vertretung bei einer Behörde. Welches Vertrauen verdienen wohl Männer, die sich für die Wahrheit eines Artikels verbürgen, zugleich aber eingcstehen, theils nicht überall gegenwärtig gewesen zu seyn, theils selbst zu den Untersuchten zu gehören, folglich als Zeugen in eigener Sache austreten? Wenn auch diese Männer mit dem Ausdrucke »wir werden unser gutes Necht suchen und finden,« die Abschaffung des Feudalismus meinen, welches wirklich das allgemeine Wohl fördern würde, so hoffe ich, wird uns dieses auch ohne ihr Verwenden zu Theil werden, indem Seine Majestät, unser guter Kaiser, es schon mehreren Provinzen zugesichert hat; selbst die bezugsberechtigten Herren wollen dabei kein Opfer scheuen, indem sie einsehen, wie nothwendig es ist zur Förderung dcs allgemeinen Wohles, das Verschwinden dcs Feudalsystems auf billigen und gesetzlichen Wegen zu erzielen. Und nun, meine Nachbarn und Freunde, mischen wir uns nicht so viel in die politische Welt, smidcrn begeben wir uns jeder zu sei. nein Erwcrbszwcigc und übcrlasscn wir die Sorge für unser künstiges Wohl anderen redlichen, gut ge-sinntcn und hiezu ausgebildeten Männern; bitten wir Gott uni die Erhaltung unseres gütigsten Mo« narchcn, und dcr Allmächtige wolle jenrn Männern, die für unser Wohl so unermüdet wachen und wirken, stets beistehen! Martin Hotschevar. Wien Se. Majestät haben folgendes Allerhöchstes Hand« schreiben an den General dcr Eavallerie, Grasen Mensdorfs, erlassen: Lieber General der Eavallme, Graf Mcns dorff! Sie haben durch Ihre Dienstleistung, die mehr als ein halbes Jahrhundert Meinem Heere ge^ widmet war, ein erhebendes Andenken an Ihre Er-gebenheit und Ihren Eiser zurückgelassen, daß Ich, aus Anlaß Ihres Ausscheidens von der Eentral-Kriegs. Verwaltung, Mich angenehm verpflichtet sehe, Ihnen Meine volle Zufriedenheit hiemit zuerkennen zugeben. Fcrdi»s»nd m. z>. Se. k k. Majestät haben auf Antrag des Ministers der öffentlichen Arbeiten und unter Zustimmung dcs Ministerrathcs anzuordnen geruhet: 1) Die biö« her bestandene Hofkammcr für Münz - und Bergwc. sen ist aufgehoben. — 2) Die Münz-Verschleiß- und Domänen--Angelegenheiten werden dem Finanz-Ministerium zugewiesen. — 3) Die eigentlichen Montan-nnd Hüttcnangclcgenhciten bilden eine besondere Sec» tion dcs Ministeriums dcr öffentlichen Arbeiten. Es zerfällt demnach dieses Ministerium in drei Sectionen. In die erste Section gehören die allgc meinen Ministerial - Gegenstände, dann die Staats« Eisenbahnen und Telegraphen. Die zweite Section bildet das Montan- und Hüttenwesen, und zwar nach drei Unterabteilungen, wovon die erste den eigentlichen Vcrg - und Hütten-betrieb, die zweite die bcrggcrichtlichcn Geschäfte, dlk dritte die Eassa-, Kanzlei- mld Personal-Angelegen-hcitcn umfaßt. Die dritte Section ist die dcr Civil-, Straße"' und Wasserbauten. Der Hosbaurath und die D'"' sterial« Gebäude. Direction find Zweige dieser Section. 43H Die gänzliche Rcgulmmg dieser Abthcillmg ist eben iinWcrkc und wird smicrZcit bekannt gemacht werden, U>n die Post^bubrcn für den Bezug der im Inlande erscheinenden Zcitungen und Journale (periodischen Schriften) auf ein billiges und gleichmäßig bestimmtes Ausmaß zurück zu führen, findet das Finanz. Ministerium bis zu allgemeiner Regelung des Gegenstandes für die postämtliche Spedition der Zeitungen und Journale provisorisch folgende Anordnun« gen zu treffen -. 1) Der Bcmcssung der Spcditions - Gebühr (Provision der Postanstalt) ist der Preis der Zeitungen und anderer Zeitschristen, um welchen dieselben von den Verlegern den Postämtern zur Versendung angerechnet werden, zum Grunde zu legen, von welchem Preise jedoch sür die Blätter, die der Stämpe-lung unterzogen werden, die Stämpclgebühr in Abzug zu bringen ist. 2) Für die Versendung der Zeitungen und an. derer Zeitschriften in dem ganzen Umfange der k. k. Postanstalt ist die Spcditions. Gebühr mit 20 pEt. des erwähnten Preijcs mit der Beschränkung zu bemessen, daß dieselbe in keinem Falle mehr als 4 Gulden und nicht weniger als-10 Kreuzer jährlich tragen soll. 3) Zur Erleichterung der Taxirung und zur Vereinfachung der Berechnung , haben beim Ansätze des Netto - Preises Beträge über 30 kr. als volle Gulden, Betrage unter 30 kr. dagegen gar nicht in Anrechnung zu kommen. Bei der Berechnung der Spcditions-Gebühr sind Bruchthcilc eines Kreuzers als volle Kreuzer nach den allgemeinen Bestimmungen für die Portotaren anzurechnen. 4) Die Zeitungen und andere Zeitschristen werden nach Maßgabe der bestehenden Post-Emse zwi-schen den Orten, wo sie erscheinen, und den Orten, wo die Pränumerantcn ihren Wohnsitz haben, ohne Ausenthalt befördert, und es haben die sür mehrere Zeitschristen nebst der Provision bisher üblichen Nebengebühren für die Expedition und für die mehr als wöchentlich zweimalige Versendung, so wie jene Gebühren, welche die Postämter sür die außer dem Orte ihres Amtssitzes erscheinenden Zeitungen bisher beziehen, auszuhören. Nur in den Fällen, wo Abonnenten die Zeitschristen unter ihrer Adresse und in besonderen Um-schlagen verwahrt, oder durch Bedienstete der Postan-stalt in ihre Wohnungen zugestellt zu erhalten wünschen, ist von denselben eine nach den Local'Verhältnissen festzusetzende mäßige besondere Gebühr zu entrichten 5) Für die im Inlande erscheinenden Zeitungen und anderen Zeitschriften, welche nach dem Auslande zu senden sind, ist den auswärtigen Postanstalten keine höhere, als die unter 2 festgesetzte Epeditions-gebühr anzurechnen, wogegen es bis zur Verständigung mit den fremden Postanstaltcn bei den bisherigen Postgebühren für den Bezug auswärtiger Zeitungen und andere Zeitschristen zu verbleiben hat. Die gegenwärtigen Bestimmungen haben mit dem Prä'numerations. Termine vom l. Julius l. I. in Wirksamkeit zu treten. Tagsbcfehl sür die National - Garde. Am 5. Iunius lttl8. Da sich in Vctrcff des Wachdienstes sort und fort Fälle ergeben, daß Garden sich auf eine unvcr-antwortlichc Weise ihrer Pflicht, die sie dem allgcmei nen Besten, der ganzen Bevölkerung Wiens schuldig sind, entziehen, so wird von nun an nicht mehr zu Geldstrafen, welche dem großartigen Institute ganz Unwürdig sind, — sondern zu Ehren strafen geschritten Dem zu Folgc werden nunmehr, wenn nicht sehr gegründete Ursache angegeben werden können, selche das Erscheinen als unmöglich erweisen, jene Individuen, welche fehlten, und vom betreffenden Commandanten dem Ober - Commando namentlich angezeigt wurden, der Oeffentlichkeit durchPla-cate Preis gegeben, und dieß wird insbesondere bei Ausrückungen, welche von Bedeutung sind, mit dem Beisatze geschehen: „Hat sich der Gefahr entzogen." Wer der Ehre theilhaftig werden will, der Na tionalgarde anzugehören, darf sich auch nicht scheuen, ihre Mühen und Gefahren zu theilen. Pannasch, Ober »Commandant der National'Garde. C r o a! i e n. Agram. Am «.Juni kam die sehr zahlreiche kraini-sche (slovenische) Deputation hier an, und übergab dem Landtage eine mit mehreren Tausend Unterschriften bedeckte Petition, um Vereinigung mit Eroa tien; sie wurde auf eine angemessene, freudenvolle Weise empfangen. ! Agram. Die erste Sitzung des croatisch - slavo nischen Landtages fand gestern den 4. d. M. unter freiem Himmel am Katharinenplatze Statt; sie wurde durch den Administrator des Warasdiner Eomitats, Emerich Lenculaj, damit eröffnet, daß er das allerhöchste Erncnnungs-Rescript zum Vorlesen übergab; hieraus wurde der durch den Ban zu leistende Eid in der croatischen Sprache vorgelesen und allgemein gutgeheißen. Auf den Vorschlag des Earlstädtcr Bürgermeisters Smenchrovac, wurde Se. Excellenz der Ban, zum Landcscapitän einstimmig ausgerufen; hieraus ernannte der Herr Adm. Lentulaj drei Dcpu-tationen, deren eine Sc. Excellenz abholen, die an dere ihn in der Nähe des Platzes erwarten, die dritte aber an, Platze selbst empfangen soll. Die zur Abho-lung des Banus bestimmte Deputation verfügte sich dahin; als nun Sc. Erccllenz, der Ban, unter Vortragung der Banalinsignien und Landesfahnen, am Platze erschienen war, erscholl in dcr weiten Lust ein tausendstimmiges »Zivil»!" Das a. h. Ernennungs-Rescript in der National spräche wurde nun verlesen; bei jedesmaliger Nennung dcs Namens Sr. Majestät und des Banus hörte man begeisternde Ziviv's. Nun kam dcr wichtigste Moment — jener nämlich, wo unser geliebter .Van den Schwur vor der versammelten Nation ablegen soll! Er hob die Finger in die Höhe und sprach den Eid, den der Patriarch ihm vorgesprochen, unter dem Donner dcr Kanonen mit kräftiger, entschlossener Stimme, man sah, daß er sprach, so wie er fühlte, und man sah, daß er seinen Eid auch halten wolle, halten werde! Als er geschworen — als wir hörten, welche Pstich ten er gegen seinen König, welche gegen die Nation übernommen - da wollten die Frcudenruse nicht cnden! Nun wurde Se. Excellenz durch 4 Obcrstuhl richter mit dem Stuhle dreimal in die Höhe gehoben — woraus nicht enden wollende donnernde Zivio's erfolgten! Se. Excellenz, der Ban, hielt nun eine Rede, — in der er fein Glaubcnsbekenntniß — seine Ansichten und seinen Einschluß dcr Nation offenbarte Oft und oft wurde er dabei durch Zivio's un. tcrbrochcn, und als er geendet hatte, wurde er abcr malS dreimal in die Höhe gehoben. Nun sprach dcr Patriarch Naja5i«; als er seine mit lebhaften Zi-vio's aufgenommene Rede geendet, machte der Ober stuhlrichtcr Pisaöiö den Vorschlag, den geliebten Banus — den von dem zahllosen Volke doch Jeder, mann zu fthcn so sehnlich wünschte — auf ftinem Stuhle in die Kirche zu tragen, und kaum sprach er die Worte aus, als die Oberstuhlrichter den Stuhl ergriffen und den verehrten Ban vom Katharinenplatze in die Marcuskirche trugen. Dcr Donner der Kanonen, das Spiclcn der Melodie, der Volkshym-ne, lärmende Zivio's, das Schwenken mit Tüchern und Blumcnwm'cn nahm kein Ende; auch dcr wür digc Patriarch wurde in die Kirche getragen, wo das Hochamt mit l»; Hemm abgehalten wurde. Von hier verfügte sich Se. Excellenz, dcr Ban, und der Patri arch in Begleitung aller Vertreter dcr Nation mit gezogenen Säbeln, unter Vortragung dcr Landesfahnen und Landesinsignien, in die hiesige gricchi sche Kirche und nach abgehaltener kirchlicher Function edcn so zurück. Mittags gab Sc. Excellenz eine große Tafel Abends erschien Hochdcrsilbc im Theater, wo dai Zivio nicht enden wollte; nach dem Theater brachtet ihm die Earlstädtcr eine Serenade mit großartigen Fackelzuge. Auch der gcstliqe Tag verging ohne der mindesten Unfall; es herrschte, ungeachtet des unge wohnlichen Zusammenflusses von Menschen, diegrößt Ordnung und Ruhe. In dcr zweiten Landtagssitzung vom 5. d. M ist durch den Ausspruch Sr. Excellenz, des Ban, di durch Hrn. Ivan Kukuljevi 5 vorgeschlagene Dank adrcsse an Se. Majestät für die allcrgnadigstc Er ncnnung des Freiherrn Ielaöi«; zum Banus; fer ner die Ernennung einer Abl.-Verisications-Deputa tion, dann einer, die die Wünsche dcr serbischen Na cion bei dem allerhöchsten Thron unterstützen wird beschlossen worden. Oesterreich. Die «Wiener Zeitung" vom 4, Juni berichte ausSteyr v. 3 l. Mai: Im Lause des gestrigen Nach mittags waren mehrere ungarische Getreidewagen fü> die heutige Schranne hier eingetroffen und hatten sicl aus dem Stadtplatze aufgestellt. Abends 9 Uhr er schienen plötzlich unter polizeilicher Assistenz mehrer« Angestellte dcr Finanzwache und begannen mit Sä beln in die Getrcidcsa'cke dieser Wagen zu stechen. Das mehr und mehr sich ansammelnde Volk welches die Getreidezufuhren aus Ungarn mit Nech> als eine willkommene Vermittlung geringerer Getreide preise begrüßt und wünscht, muchte seiner Entrüstung über das schonungslose Eigenthum verletzende Versah ren dcr Finanzwache auf eine für die Ruhe der Stadl fast Bcsorgniß erregende Weise Lust, so daß die Un< tersuchenden endlich abziehen mußten. Es dürfte kaum glaublich erscheinen, daß unte« so bewegten Zeitverhältnissen in einer Gcwerbstadt, welche durch die Verarmung vieler Hunderte ihrer Arbeiter bedenklichen Gährungsstoff genug in sich tragt, noch derartige gchä'ssige Maßregeln zur Auffindung von ein Paar Psund Tabak von Seite einer Branche ergriffen werden, deren Standpunct in der öffentlichen Meinung nicht sowohl in Folge unangenehmer Ver« pfiichtungen, als vielmehr in Folge des Übelverstande, nen Eifers Einzelner, sich schon in den Märztagen klar herausgestellt hat. Oesterreichisches Küstenland. Das „Journal des östcrr. Lloyd" vom >3. d. M. berichtet Folgendes aus Trie st vom 12. Juni: Die Tagesereignisse vergönnen uns nicht, am heutigen Feiertage eine Pause eintreten zu lassen, und wir wollen namentlich in Berücksichtigung unserer aus» wattigen Leser die seit Sonntag eingetretenen Ereignisse, wenn auch nur in einem halben Blatte, mittheilen. Die Lage unserer Stadt hat sich inzwischen nicht wesentlich verändert; die feindliche Flotte liegt noch im Angcsichtc dcr Promenade von St. Andrea vorAnker. Gestern Nachmittag lief der Lloydsdampfcr »Imperatrice« abermals aus, um seine Reise nach dcr Levante anzutreten. Obwohl mit den erforderlichen Ccrtisicatm versehen, ward er doch vom feindlichen Admiral mit der Eröffnung zurückgewiesen, daß seit dem Morgen desselben Tages aus höheren Befehl die Blokadc Tricsts begonnen habe, und heute die öffentliche Erklärung darüber an unser Gubernium crfolgcn werde. Dieselbe ist bis jetzt (l Uhr Nachmittags) noch nicht eingegangen. Tyrol. Der „Bote von Tyrol" v. 6. Juni schreibt aus Innsbruck vom 5, d. M.: Hcute Nachts kamen Hofwägen, was aus einen längeren Aufenthalt dcs allerhöchsten Hofes hier schließen läßt. Um Mittag bezogen Schützen aus dcr Gemeinde Götzens die Burgwachc mit eigener guter Musikbandc, schöne Leute in hübscher Haltung und Tracht. Abwechselnd wurde die Burgwache bisher von der Nationalgarde und den Sctmtzcn aus den Nachbargemeindcn, als Wil, ten, Ambras und Bradl, Höttingen, Arzl und Thanr, Sellrain, dann die salinuarbeitcr und Bergknappen von Hall, beinahe sämmtlich mit eigenen Musikban, den, bczogcn. Auch der hier befindlichen Militär-Po, 43 ii lizei Mannschaft, welcher Körper nun der Ar>nec om Kriegssclianplatzc in Italien lausen täglich neue Gerüchte von Angriffen auf Goito hier ein. — Man erzahlt von einem siegrei chen Tressen, wo die Unsern « feindliche Bataillone gefangen genommen und l? Kanonen erobert haben sollen. Dieß scheint sich jedoch eben so wenig zu er wahren, als die gestern hier ausgestreuten Gerüchte, daß der Feldmarschall durch die Ocssnung der Schlcu. ßcn des Mincio mit seiner Armee in den Niedcrun. gen von Mantua abgesperrt und an weitern Opera tionen gehindert sey. — Andererseits erzählt man sich, Durando sey im Anmärsche gegen Verona und seine Vorposten sollen bereits bei Villa Novadin gesehen werden, wcßwegcn auch in Verona in dieser Nich tung bereits starke Vcrjchanzungcn gemacht werden Auch soll bereits ein für die Unftiqen vortheilhaM Neitergcsccht in der Nahe von Verona vorgefallen seyn, — Heute Früh um 8 Uhr sind Ihre kaiscrl, Hoheiten, die Erzherzoge Albrecht und Wilhelm, unvermuthet von der italienischen Armee hier einge troffen. Von Gesandten haben wir die Ankunft deo englischen und belgischen, welche bereits vorgestern, und des schwedischen, welcher gestern Abends hier eintraf, zu melden. Auch ist bereits ein Theil dci neuerlich angekündigten großen Wiener Deputation hier angelangt. Die übrigen erwartet man noch heute Diesen Augenblick cingetwffencn, vollkommen verläßlichen Berichten zu Folge hat F. M. L. Sa ron Weldcn Vaffano und Feltre genommen. -Die Pustetthalcr sind über Eadorc hinabgcdrungcn, so daß die Verbindung mit Eoncgliano frei ist. — Denselben verläßlichen Nachrichten gemäß operirt dc, F. M. Nadel) ky mit dem Gros seiner Armee gc. gen Vicenza. Lombard »Vcnctianischcs Königreich Die »Abendbcilage zur allgemeinen österreichi-schen Leitung" enthält folgenden Bericht: Aus einem der Redaction zur Benü^ung mit getheilten Schreiben eines Officiers aus Görz vom ,ii). ^ia> 0. I. lasseil sicy zum ^yett weil>g>len!,' die Motive cntnehnlcll, welche den H^lM. diligent be wogen haben mögen, seine Vereidigung mil deni ^Ni- Radctzky nicht rascher zu betreibeil. FZM. Nugent überschritt bekanntlich ami!). April die Gränze, und nahm am 2!j. Udine, von wo er an den Tagliamento vordrang. Am lil). ging er über diesen Fluß und stand am ^t. Mai an der Piave. Seine kleine Brüüenec>uipage bot nicht einmal die Mittel für die Hälfte cineb Uebcrgangcs. Die Truppen oeö Eorps hatten noch nicht ihre volle Feldausrüstung und zogen noch wahrend des Marsches diese, so wie auch Verstärkungen an sich. Eö war somit dringende Pflicht, die Nachschübe jeder Art in dem feindlich gesinnten Land sicher zu stellen, somit von Abschnitt zu Abschnitt einige Zeit anzuhalten. An der Piave augelangt, fand man den Feind kaum eine Stuude entfernt auf den Höhen von Ser-ravallc. Dieser mußte aber um jeden Preis vertrieben werden. FZM. Nugent bewerkstelligte solches zwischen dem 3. und 10. Mai mit einem Theil seined Eorps durch den Zug auf Bclluno und von da am rechten Piaveufcr herab. Am l0. ,wo er wieder in die Ebene deboufchitte, ging auch FMZ. Graf Schasgotschc bei Ponti Priula über die Piave. Am 11. war oaS ganze oritte Armeecorps wieder bei Visnadello vereinigt. Nun sollte Trcviso bedroht werden, um die Aufmcrkfamkcit des Feindes, so wie auch dessen Haupt-rrait dorthin zu ziehen und sich dadurch den weitern Marsch auf Verona zu ermöglichen, welchen man an-treten wollte, sobald ein Theil des noch in der Bil» dung begriffenen Rejcrvccorps die Sicherung der Ope-rationöiinie und die Deckung des Piavc-Ueberganges übernommen haben würde. Eine Bezwingung Tre viso's lag nicht in des Fcldzcugmeisterö Plan, eben so wenig, als er seine Vorrückung an die Etfch vor dem Angriff auf diese wohl besetzte und mit zahlrci chem Geschütz versehene Stadt abhängig machen wollte. Sein Hauptaugenmerk ging, wie gesagt, bloß dahin, die feindlichen Kräfte dahin zu ziehen, und sich durch eine Taujchung um so mehr den schnellen Abmarsch nach Verona zu ermöglichen, als man wußte, dai^; man auf selbem nebst dem Brenta Uebergang auch noch das vom Gegner besetzte Vicenza finde, uno dieser für seine Bewegungen zwischen oer Etsch und Brcnta sich noch der Eisenbahn mit Vortheil zu bedienen vermöge, welche unsererseits nicht zerstört worden war. Iedensalw aber diente der Aufenthalt vor Tre-uiso dazu, um den Brückenkopf libcr die Piavc uno die vom Feind zerstörte dortige Brücke gänzlich herzustellen. Als am >5, Mai sowohl vom Kriegsminisic-rium aus Wien, als aucli vom FM. Raoetzky die Aufforderung eintraf, sich schleunigst mit der Armee bei Verona zu vereinigen, wurde der Scheinangriff auf Trcvifo eingestellt und Alleö aufgeboten, um Le-bensmittel und Bespannung zu sammeln. Damit vrr strich die Zeit bis zum l 8., an welchem Tage, wie man wußte, die Spitze des Ncservccorps an der Piave cintresftn sollte. Die nur mit Ochsen bespannten schwe--rcn Mörser wurden zurückgesendet. Um 8 Uhr Abends am 18. crsolgte der Ad--marsch des ganzen Corps von Visnadello. Nur eine Stunde später rückten die österreichischen Truppen der Brigade des Obersten S u ch a n vom liieservecorps nach einem Gewaltmarsch von 0 deutschen Meilen in Sus-segana ein, denen am 19. und 20. erst der ^cst dieser Brigade folgte. Das ganze 7,. Eorps trat in voll g geordnetem und schlagfertigem Zustand am 22. Mai mit der Armee bei Verona in Verbindung, ohne daß auch nur eine Hand breit des eroberten rückwärtigen Lail. des hätte Preis gegeben werden mü^en, indem das nachgerückte Reservccorps die Verbindungen vom Isonzo ois an und übcr die Piave sicherte. Dieß ist der cigenllichc Hergang der Sache. Es muß »Hl! den Leser anheimgestellt bleiben, sich ein eigenes Urtheil darüber zu bilden und zu entscheiden, ob der FZM. Nugent mit stetem Hinblick aus die im Krieg doppelt kostbare Zeit die ihm gestellte Aus-qabc vollkommen gelös't habe, und wegen seines Auf-enthaltcs am Tagliamcnto und an der Piavc, so wie seiner Operation nach Bclluno, statt die Piave zu sorciren, endlich ob des Verweilrns vor Trcviso gar keinem Tadel unterliege, wobei übrigens die Billigkeit auch anzuführen erheischt, daß eine übereilte Vor--rückung — ei» bloßer Durchzug — unter den dargelegten Umständen allerdings nicht ohne Gefahr hätte seyn können. Preuße n. Von der Oder, 3. Juni. Ein neuer Feind tritt uns bei unserer schlcswig.holstcin'schcn Intcrvcn tion entgegen: es sind die Schweden. Zwar ergreifen sie nur halbe Maßregeln gegen uns. Sie wollen jeden Zusammenstoß mit uns aus dem festen Lan-oc in Jutland vermeiden; sie wollen unsere Schiff.-fahrr nicht belästigen, den Handel mit uns nicht un-terbrechen, aber doch treten sie uns feindlich entgegen. Sind die Schweden uns furchtbare Feinde? Das ist die Hauptfrage. Wir glauben sie verneinen zu können. Zwar geben die schwedischen Blätter das Heer ihres i!.mdes auf l.l0.000 Mann an; indeß sieht je. der mit der Statistik und der neuen Geschichte Schwedens Bekannte dieß für eine lächerliche Hyperbel an. Auch schwindet das nach Dänemark bestimmte Hilfs-Heer auf die geringe Summe von 16.000 Mann zusammen. In der That kann Schweden im Falle des Krieges nur ein kleines Herr gegen Preußen, beziehungsweise Deutschland, aufstellen. Es fehlt ihm dazu an ^en zwei Hauptfactoren, an Geld und an Menschen. )l u ö w e i s der bis, jetzt einqeflossencn Untersiützungs Beiträge sür die Arbeiter in Wien: Herr Dr. Max. Wmzbach ... 5 fi. — kr, Frau Anna v. Massel .... g ^ __ ^ Vereinigte Speditions - Factorci . . 5y. „ — ., Frau E. Fröhlich...... 5 „ — ., Ein ungenannter Wohlthäter H. . »u „ — >> Herr Leyerer....... — » 20 » ,> Nadamlcnbky...... l „ — , Ein ungenannter Wohlthäter A, (5. 25 » — „ P. 5 „ - » G. H. 2 » - » Herr Joseph Schreyer .... 5 » — » >> Joseph Jentl, k. t'. Wald- scbälMigs Kommissär . . l „ —. » „ Anton Fröhlich..... 5 ,> — ,, Zusammen . . - - l,7 fi. 20 kr. Diese Beiträge wurden bereits am gestrigen Tage nach Wien dem Ausschüsse der Bürger-Natio-nalgarde und Studenten zur Vertheilung unter die brotlosen Arbeiter Wiens übermittelt. Der Gefertigte stattet im Namen der Letztem den edlen Gebern seinen wärmsten Dank ab. -^ Laibach am 13 Juni 1848. Anton Fröhlich. B e richtig a >' g. ";„ oer WalMiÜ!> der Wiener slov^if» (snhe ONrablatt »ur Lai» I>ackcr Zeilüüy Nr. ?l, vom 13, Juni d. I ) kommt der h>e° sii,? VubcruuUlaUi Hr .Friebrich 3!>tt.r vü>, K r,u zbcrg als „Frnlicrl"' gcnaniU vor. Die Redaction wurb< von drm g,»a»nl»>n H^rrn Gllbttni(Ur>tthe ausdrücklich aufg,fordert. diese Irrung nüoqleich zi> Iisriil'liaen, Neile«ei: Ig». Al. «i ». Kleinmnyr. — Veia»tw»ltlicher N.dactcnr: Lcupol» «»»desch. Z^M» Der hcutigm Zeitung liegt eine besondere Beilage und die Präinnuerations-Einladung zur „Laiba'cherZeitung" und dcö „Illyrischcn Blattes" bei. Anhang zur Lalvachcr Zcttuütt. Qour» dom ltt. Huni l^l8. Meteorologische Beobachtungen zu Laibach uu Jahre l^^l^. ^mP^lnacklld.^mnun. e.°a.. 4. ditto detto 2i>2 ' i i!2 ^ ^ l "^. ............"_____ — ____ ------ b.s l'.s b,s ! °d«r °' 0" 0 Davl.m,t VtrI.v.).,S5ci'für ,5c, ft, (in (5,M.) .l'ii ^ " jjz. , L, !Z. > 8. Z, , «. K. ! W K, W K,, W 9 Uhr > 2 UI,r 9 U!)r -_________^^. «l.«n«r Stadl.Ba..c^.Odli«. zu ..^,^... ^9 ' unn " d. 2^100,271,00 27,10,5 - »^ -^2^ - 's»! !)"tel () ^ - 5 5 " »a..s. All,«,, pr «tülf 990 ,.. lH, M. /, ^ ^ ^.zj ,7! , __ ,2 — 20 — 12 Ncdl.hcil. «I Neqc» Nca,e„ —2 0 « Aetlen der «mser ^erdlnanda: No. obah» " ' / ^ ' '^ . < .0 0, - '0 -! ,5 - .2, Ncqn. regnend woK'u, - » 20 " i.c.„" l'el W>,n - Glogg.uhcr lHise»d.l)« ., ,7 0.0 7 0 ^7 ? ,^ ^ „ ^^i h,it, hc.ter heuer - ! 3 - ^ i" 5°« fi. (5. M......^... N. i. (5. M. ' ^. , .^ ^ ^ ,^ 9,^-1° - «2 - »t^ hc,tec Yei.cr IWolk.., -> 2 I b