^^^v^^^^4^^ 46 ^2^^^^s^ Kamsiag den 14. Movember 1829. Im F- cn st e r. "»Velln's Nacht ist und die Sterne Still'ihre Bahnen zieh'n, Da leg' ich mich so gerne In'ö ossne Fenster hin-. Und schau' oft stundenlanqe In's Leuchteil hiininelwärts, Mir wird dabei so bange, Hnd doch so wolU um'K Herz^ Und wenn ich dann so denke <> Ilnd der ve^rgang'uen Zeit Manch' stillen Seufzer schenke In me-inev Einsamkeit, Da sch'Mht mit jedem Sterns Vorbei ein liebeö BUd, Und grüßt aus seiner Ferne Mich gar so traut und mild. Nie, lebt vielleicht dort eben Nas mir die Erde nahm, Ui>d Hit sich nur erHoden, Weil's von deu Sternen kam? Ja, ja, ich find' sie wieder, Die Bilder, lieb und schön. , Eie seh'n ja auf mich nieder Non chrcn lichten Höl/n. P. N e n n° Nie Mochzeit auf rrr nrucn Zlnsiedlung. ( V e s ch l u 1;. ) Ein Blick sagte Robert, daß Marie verloren, daß keine Rettung denkbar sei. «Aber ich will sterben mit ihr! Marie, meine theuerste Marie!« rief er, auf sie zustürzend. Sie enthüllte ihr Haupt, machte eine Bewegung aufzustehen, rief: «Robert!« und lag in ses-nen Armen. — »O Marie! müssen wir sterben?« — »Wir müssen! wir müssen'« sagtt sie, voll Entsetze«' auf das rollende Gebirge starrend. «Wcirum, warum kamst Du?« Er antwortete nicht, sondern drückte sie, an deli Felsen gelehnt, fester an die Brust, während sie, den Arm um seinen Nacken geschlungen, in einen Strom von Thränen ausbrach, und ihr Häupten sei« tten Busen lehnend , schluchzte wie ein Kind. Er neigte sein Gesicht auf ihre kalte, nasse Wange und flehte um' Erbarmen zu Gott. In diesem furchttaren Augenblicke durchbebte die Herzen' der Liebenden ein Gefühl wilder Freude bei dem Gedanken, daß sie nimmer getrennt werden sollten« Der Bergsturz kan.. näher; das ganze Gedirg zitterte, und der Boden dröhnle wie >g .u>^ ängstlich zu zci'gen. Da gab endlich ein Venetiancr, dem man den Spitznamen, der Cyklope, gegeben hatte, weil er einäugig war, ein Hilfsmittel an dieHand, und ging auch/ zugleich von der ihm angebotenen Se-.ohuung, und dcr Vorstellung seiner eigenen Gefahr angeeifert, daran, es in's Werk zu setzen. Sabiou-celio ist schlecht mit.Wasscr versorgt; man hatte daher auch ein Zaß an's Land gebracht, um es an obiger Quelle zu füllen. Sie arbeiteten so lange mit ihren Messern, bis sie es dahin brachten, das Faß in der Mitte zu durchschneiden, .und daraus eine Art von Fahrzeug oder Zuber zu machen. In dieses ^Gefäß setzte sich der Cyklope; als Ruder hatte er ein Paar Stöcke, und zur unaussprechlichen Freude der ganzen Schaar l).'.Ic er sich damit sehr gut auf dcr Oberfläche des Was; sc!,2. Ein wenig Branntwein bei sich, den man ihm mitgegeben hatte, um ihn zu ermuchigen, wagte er in diesem neuen Fahrzeuge sich aus's hohe Meer, und innerhalb einer Stunde kam er mit beständigem Drehen zu cincr gewissen Entfernung, wo er in einen sehr hef-cigen Scestrom gerieth, und der ^Gesellschaft aus den Augen verschwano. Da sie sahen, daß der Strom i.ud>yäns ging, singen sie an, Hoffnung auf Hülfe schöpfen, und sie täuschten sich nicht. Am jolgendrn Morgen noch vor Tagesanbruch kam der Cyklope mitten «nter ihrem Freudengeschrei in einer Barke mit sechK Nudern, und einem reichen Vorrathe an Obst und H^ein zurück. Er war in seinem halben Faße über die Insel Sa-dioncello hinaus, bis nicht mehr weit von Ragusa ge-lcicben worden, nachdem er in seinem sonderbaren Fahrzeuge eine Reise von nahe an hundert italienischen Meilen gemacht hatte. Lord Vyron belohnte den Cyklopen auf großmüthige Weise, und als sie nach Venedig zurück kamen, taufte er ihm eine Gondel, welcher cer Cyklope den Namen ^onca (Muschel, Zuoer) gab, zui Erinnerung an die denkwürdige Handlung, aus die er., mic gutem Rechte stolz war. Die farbigen Gvelsteine. In der Vorzeit schätzte man die farbigen Edelsteine vicl yöher. als jetzt, da sie den Diamanten weichen nlüjftn; allein sie haben dennoch ihren Werth nicht gan; verloren, und ein schöner Rubin oder Smaragd von hübscher Größe, mit kleinen Brillanten oder Ros« sctten, von Diamant eingefaßt, gibt einen schonen Ning und wird noch immer geschätzt. Wir haben früher unsern Lesern *) einen kurzen Unterricht vom Diamant mitgetheilt, und wollen nun auch mittheilen, was ^ur ^-uttniß der farbigen Eoelsteine nochig ist, mn^nich: damit hintcrgangen zu werden, weil d.'r ll^lrug dci diesen noch häufiger und leichler ist, als bei /cnen. Man hat die Kunst erfunden, Glasflüsse von allen Farben und solcher Schönheit zu verfertigen, daß selbst ein Kennerauge damit getäuscht werden kann. Übcr die Bestandtheile dieser edlen Steine sind die Mineralogen nicht ganz einig, aber doch glauben die meisten, Kiselerde sei ihr Hauptbestandlheil, und sic erhielten ihre Farben von Metallen. Sie rechnen sie daher zu den glasartigen Steinen. Man theilt sie ein in ächte und unächte, und jene wieder in orientalische und occidentalische. Die ächten werden in dcr Erde gefunden, und die unä'chten aus Crpstallglas gemacht, wie schon erwähnt wurde. Für alle, welche Edelsteine kaufen oder verkaufen wollen, ist es das erste Bedürfniß, zu wissen, wodurch sich die ächten von den unächten unterscheiden. Zwar gibt es so geübte Kenner, welche dieses aus dem hö'hern oder mindern Glanz zu beurtheilen wissen; allein für diese seltenen Kenner schreiben wir nicht, und- über die-stS ist ihre Kunst nicht ganz zuverlässig. Nur folgende Kennzeichen sind unfchloar: die ächten greift keine Feile an, wohl aber die unächten, jedoch gibt es auch unter jenen einige, welche der scharfen Feile nicht ganz widerstehen, wovon in der Folge noch die Rede seyn wird; sie widerstehen dem Feuer, wenn es nicht das stärkste ist, die unächten aber schmelzen leichter, sie haben eine größere specifische Schwere; läßt man einen Tropfen Scheidcwasser auf den unächccn fallen, so verändert er seine Farbe, der ächte hingegen nicht. Diese Probe ist am leichtesten anzuwenden, und findet Statt, wenn der Stein schon gefaßt ist. Die orientalischen farbigen Edelsteine kommen eben so wie die orientalischen Diamanten und Perlen aus dem südll-lichen Theil von Asien; die occidentalischen hü.^egen findet man,in Europa, vorzüglich in Sachsen und Böt> men und in Amerika. Sie sind weniger hart als die orientalischen, und haben daher keinen jo hohen Glanz oder verlieren ihn durch unvorsichtige Behandlung leichter, denn beide kommen roh aus der Erde und erhalten ihre Schönheit erst durch das Schleifen. Indessen sind diese, wie jene, nicht von gleicher Härte, der härteste ijt dcr Rubin, auf diesen folgt der Smaragd, dann der Saphir, dann der Topas und die übrigen, welche in der Härte nicht mehr merklich verschieden sind, der Beryll ausgenommen, welcher dem Smaragd fast gleich kommt. (Die Fortsetzung folgt.) ^ u r i o s a Zu Calcutta ha: man vor einiger Zeit einen Di.'.. ",^n ganz cu^ncr Art gchcngt^ derselbe u?erkle sich die Zeit, wenn die indischen Damen in umpsählten Bassins v-< baden pflegten, und weil er ein guter Schwimmer war, so glitt er unter dem Waffer weg, ergriff eine Dame, zog sie, ohne daß die andern es wahrnahmen, unter das Waffer, ertränkte sie, imd raubte ihr dann das Geschmeide, welches die indischen Damen selbst beim Baden- nickt ablegen. Ihre Gefährtinnen glaubten dann, ein Crokodill habe sie geholt. Er trieb sein Wesen sieben Jahre lang, bis er endlich auf ein Frauenzimmer traf, welches ihm an körperlichen Kräften überlegen war, dem es gelang, sich von ihm loszumachen und welches die Obrigkeit auf die Spur des Frauendiebes brachte.. ^^^ O h 5 r a v e. ( D r e i s» l b i g. ) Will man sich mit meiner Ersten laben, Mus; man wohl zuvor mein Ganze 5 haben; Die zwei Lchtcn müsset ihr erdrücken, Dann wird meine Erste Euch erquicken. G a r l Freyherr von Relck enstcin«. Anzeige. ^^^^^^ Toiletten - Kalender für Damen .i8>. Wien bci I. Grämmers sccl. Witwe. Obschon durch 38 Jahre erscheint doch eigentlich dießmal zum erstenmal dieser Almanach als Ori, fiinal, unter der Firma des als Literat rühmlich bekannten Herrn Emil, wenigstens scheint dies, aus derEinlctuug hervorzugehen. Die poetischen und prosaischen Beiträge von Baron Eyl>. Emil. Pfeiffer, Schlechter, Sträube, Schleher und Andern ' sind recht anziehend, auch die Ausstattung, Kupfer, Einband, Mddenbildcr, Druck :c., reihen diese anspruchslose Gabe zn den besseren Erscheinungen der Almanachsliteratur an, und erwerben dem Herausgeber und der Vcrlegerin» gleiche Ansprüche auf lobende Anerkennung. Auch ist der Preis sy billig bemessen, das, in die-ser Beziehung das Kalenderchen allen übrigen ähnlichen Spenden de>r Vorrang abgewinnt. — Da die meisten Mitarbeiter an diese!-Niedlichen Iahresgabe bereits durch ihre Beiträge im illyrischen Blatte den Bewohnern Laibachs begannt und werth geworden sind, so mache ich mit Vergnügen das Publicum auf dieses Werlchcn aufmerksam, und nähre die Ueberzeugung, daß durch das thätige Wirken des Herausgebers, dann der talentvollen Künstler Seiler und Vlaschkc, welche die Kupfer, und Modcnbildcr besorgte», fö wi« der übrigen Mitarbeiter das Unternehmen von Jahr zu Jahr sich eines zunehmende» Beifalls werde zu erfreuen haben. M u l l y. T h e a t e r h e r i ch t» Mittwoch am n. d. M^ wurde im standischen Theater die grosse heroische Oper: »Tankred« von N o ssini zur Aufführung gedacht.. Tankreds Part, der von dem rnhmgckröntsn Cömpositeur „ach der italienischen Weise für den Musico gesetzt, und in Ermanglung eines solchen einer weiblichen Altstimme zugedacht ist, ,var man bisher in Laibach — so wie in den meisten Orten — gewohnt, immer von einer Altsängerinn vortragen zu hören.. Die« ser Umstand machte das Publicum auf die heutige Vorstellung, in welcher Tankrcd von dem Baß «Sänger Herrn Conti geg/ben wurde, sehr gespannt, und' es war deutlich zu sehen, das, sich dasselbe mehr für die angenehmen Eindrücke der früheren Gewohnheit als für die neue Umsialtung auösprnh. In der That bringt auch Ta5l>cds einer Baßstimme zugewiesener Gosangpart weder in den'Solo- noch in d'cn Ensemble-Stellen jcnc herrliche Wirsing hervor, welche der von dem Tondichter wohl berechneten Altstimme eigen ist. Herr Conti konnte daher den Erwartungen des Publicnmä nicht entsprechen,' zumal, da seine Stimme schon an und für sich nicht siarl ist, manchmal sogar über den Ton ging, und er üben dies; auiser den von dem Meister bereits hinlänglich eingewebten glänzenden F'aurcn höchst überflüssig noch Stellen colorirte, die nur in ihrer Einfachheit die zarten Saiten'des Herzens beruh» . ren können. ^ Delle. Henkel d. j. war als Amcnaide der rettende En-DUcl d'lcser Oper. Obglich auch sie im ersten Acte (uiellcicht, um fich für die grösieren Aufgaben dtö zweiten Actes zu schonen) him sichtlich dc^.Festhaltung dei Tones in Ven höheren Lagen sich manchen Vorwurf zu Schulden kommen lies,: so machte doch ihr schöner Gesang im zweiten Acte, besonders in der Arie mit der obligaten Vi o li ne, und in jener mit dem Horn-Solo die früheren Blös;cn wieder vergessen , und sie verdiente mit Recht den' ihr reichlich gespendeten Beifall und das Hervorrufen an, Schlüsse der Oper, welches heutc blos, ihr allein galt.. Ohne Herrn Scutta, der den Arsir gab, in Beziehung auf seine sonstigen etwaigen musikalischen Verdiensie zu nahe zu treten, müssen wir mit Rückblick auf unsere letzthinige Ä^sjeeung gestehen, daß er für einen ersten Tenoristen durchaus zu schwach s,i, und wir können uns nur mit der Hoffnung trösten, die Stelle dcös.lben dem Versprechen der Direction gemäsi recht bal!) durch ein gecig-netts Individuum besetzt zu sehen. Herr SiMeon, als Qrbastan, leistete bei dem Uiustandc. a!i Musik nicht sein Fach Ist, Unglaubliches. Seine äusierst starte Vasi' stimme— nach den Grundsätzen der Theorie gebildet und dcn reinen Formen einer guten Schule gehörig angepaßt — müstte Furore machen. Er wurde verdient ap,plaudirt. D>e Chöre waren auch in dieser Oper unter der befondt!'«'» M twirkung ui.d Aufmerks^ttKit dtt beiden Herren Wloggt nne gewöhnlich brav; und eben so that das Orchester unter der Ln.^ng unseres tüchtigen Kapellmeisters im Ganzen ftine SchuldigkcN, nur hätten wir bci manchen Blasinftrumenler. mchr ^ichtigsfit und Festigkeit im Tone, und mchr Zartheit im Vertrage hesonder» bei Solo» und solchen Stellen gewünscht, wo G.sang und Har» monie in» geistigen Vereine oder in der Gegenbewegung conzer^ tircnd fortschreiten. Die übrige Ausstattung der Oper wa? lobenswerth, das Ha«s sehr gefüllt. ^ ' — ' T H e a t c r^ Hcütc: ,,D«r junge Ehemann.« Lustspiel in drei Acten, zum ersten Male; dann folgen Gesangstücke, Morssen: «Der Narometermacher auf der 3 a n < berinsel.« Zauberposse mit Gesang, Evolutionen, Masch''"" und Flligwerlen, in zwei Anfzügen, von Ferdinand Raimund. Musik ron Wenzel Müller. (Zum ersten Mal,) Nevactnir: Fr. vav. Keinrich, ^exlegfr: Inn^z M E?l?r v. Kleinml,«r.