yP-j't-atos piiatuiti * gu'o»lni. Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Kchrtstlewing »n» ver»alln->o i ?k«i,rn»va »Nra S, Telephon Ar. 21 (iittcnrbon) 1 V»zug»pr»ts« für tat Inland : vierteljährig 40 Din, halbjährig 80 Hin, ganz-HwtSndigungm imbtn t» ©•watanfl p, »Bligfteit mtgtgeit genommen , jährig 160 Dw. friüt tat ««»land entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Din l.»o Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 42 [_ttcljc, Sonntag, den 24. Mai 1931 I 56. Jahrgang Traurige Erkenntnis Wir nennen das heurige Frühlingsfest traurige Pfingsten, weil während dieser Tage der denkenden europäischen Welt eine engültige Erkenntnis aufge-gangen ist oder aufgegangen sein mühte, wie sie kaum niederdrückender sein könnte. Unser ganzer Erdteil, besonders seine Mitte, aber auch sein Osten, stehen unter dein vernich-tenden Druck wirtschaftlicher Trostlosigkeit und deshalb einer Unsicherheit, die fast in jede einzelne Familie hineingreift. Welche Ursachen diesen katastrophalen Zustand herbeigeführt haben: der Weltkrieg oder die Unvereinbarkeit unseres Maschinenzeitalters mit den alten bisherigen Methoden der Arbeit und der Verteilung, braucht nicht weiter untersucht zu werden, der Zustand jedenfalls besteht und nimmt jeden Tag an Schärfe zu. Niemand weiß, wie ihm ab-geholfen werden könnte. Versuche zur Abhilfe sind ja gemacht worden. A!an hat in den letzten Iahren eine Anzahl von großen und kleinen Konferenzen erlebt, alle mit dem Resultat, daß ihre Beschlüsse auf dem Papier blieben. Immer wieder hatte man darnach den Eindruck, daß die spitzenhaften Staats-männer, die sie faßten, die Anzahl der „rettenden" Phrasen bloß gebrauchten, um die schwer und schwerer wartenden Bevölkerungen angesichts der lauernden Gefahren hinzuhalten, während die eigentliche Ursache des europäischen Elends, die macht-politische Zwangslage, als das zu Verteidigende, als das heilig Unverrückbare einer jeden solchen Kon-ferenz von vorneherein den Stempel absoluter Frucht-losigkeit aufdrückte. Es ist begreiflich, dajj man nach so langem und bei jeder Gelegenheit enttäuschtem Warten dort einen ersten praktischen Schritt versuchte, wo das Wirtschaftselend am meisten drückt. Deutschland, das vor die in der Geschichte beispiellose Aufgabe gestellt wurde, außer seinen eigenen materiellen Verlusten aus dem Weltkriege die Kriegsschulden aller 60 Jahre im Dienst der Nächstenliebe Aus der Geschichte der Frw. Feuerwehr Celje Wohität'.fi ist des Feuers Macht, Wenn sie der Men>ch bezähmt, bewacht. Zu allen Zeiten hat die entfesselte Feuerflamme den Menschen einen panischen, aufwühlenden Schrecken eingeflößt, wenn sie verheerend und schreck-Iich in ihrem Eigentum wütete. Deshalb is: der Kampf gegen das Feuer fast so alt wie die Mensch-heit selbst. Er hat sich immer weiter fortgebildet und heute einen Grad der Vollkommenheit erreicht, daß die Brände den früheren Charakter allgemeinen Schreckens ganz verloren haben. Wir find daran gewöhnt, daß die wackeren Männer auf ihren Ge> raten an uns vorbeifahren, ohne daß wir uns in der Fortsetzung unserer Geschäfte stören lassen. In der Rächt legen wir uns, vielleicht durch den Alarm einen Augenblick aus dem Schlaf gestört, ruhig auf das andere Ohr, im Bewußtsein, daß ja Leute vor-Handen sind, die über unsere Sicherheit wachen. So' stark ist dieses Sicherheit bewußt sein geworden, daß wrr meistens nicht einmal daran denken, daß Völker der Erde zu tragen, konnte sich mit dem schrecklichen negativen Gedanken nicht begnügen, daß, wenn sein eigenes Volk zugrunde geht, auch die anderen europäischen Völker ihm nach in den Ab-gründ stürzen müßten. Aus den bei den europäischen Konferenzen selbst aufgezeigten Bausteinen einer Rettung versuchte es vielmehr einen Weg ins Freie zu legen. Um die ihm auferlegten Tribute zahlen zu können, muß das deutsche Volk mehr arbeiten. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Schon die Rot-wendigkeit, mehr zu arbeiten und mährend ganzer Generationen den Ertrag der Arbeit anderen Völkern abliefern zu müssen, ist etwas, dem sich nur ein Volk von den Eigenschaften des deutschen Volkes ohne Erplosionen unterziehen würde. Um aber mehr arbeiten und seine Tributoerpflichtungen leisten zu können, muß Deutschland ungehemmtere Absatzgebiete haben. Der furchtbare Eirculus vitiosus besteht nun darin, daß die sogenannten Siegervölker mit undis-kutierbarer Härte die Tribute empfangen wollen, gleichzeitig aber den Absatz der deutschen Arbeit d. h. der deutschen Waren, aus deren Verkauf allein diese Tribute fließen können, durch ein vielfältiges Zollsystem vermauern. Daß man an diesem Circulus vitiosus weiter festhalten will, zeigte die ergebnis-lose Zollfriedenskonferenz in Genf mit voller Klarheit. Und in voller Klarheit stellt sich auch das Repara-tionsproblem selbst als eine der Hauptursachen des europäischen Wirtschastselends dar. Es besteht nämlich aus zwei Komponenten, die einander ausschließen Entweder empfangen die Siegerstaaten weiter die Reparationen, dann müssen sie die vergrößerte und unter allen Bedingungen forderte deutsche Ausfuhr erlauben, d. h. auf eigene Arbeit ungefähr im Wert der empfangenen Tribute verzichten, oder sie erlauben die Ueberschwemmung der Welt mit deutschen Waren nicht, dann können sie auch nicht den Ertrag dieser Ueberschwemmung, d. h. die Tribute bekommen. Da es wirtschaftstechnisch ganz ausgeschlossen ist, daß ein Volk auf eigene Arbeit und eigenen Handel diese Männer eine freiwillige und unbezahlte Arbeit in unser aller Dienst verrichten und daher unseres beständigen Dankes würdig sind. Schon zur Zeit des Kaisers Augustus, also zu Christi Geburt, gab es in Rom eine 7000 Mann starke Feuerwehr. Auch in den nördlichsten römischen Ansiedlungen gründeten die Römer Feuerwehren, wovon Funde von Teilen eines römischen Feuer-wehrdenkmals bei den Ausgrabungen der Stadt Carnuntum, die einstens knapp vor den Toren des heutigen Wiens gelegen war, Zeugnis ablegen. Aus den Inschriften ist zu ersehen, wie sehr die Römer den Feuerwehrmann und damit auch den Feuerschutz schätzten. Bei den nordischen Volks-stammen fand der Feuerschutz ursprünglich eine sehr mindere Pflege. Der Germane wohnte in einem einsam gelegenen Gehöft. Brannte ein Gehöft, wurde keine Nachbarschaft gefährdet und in wenigen Wochen infolge des großen Waldreichtums ein neues Haus gebaut. Erst als die Germanen zur ge-Ichlossenen Siedlungsweise schritten, entstanden im Mittelalter Feuerordnungen, die zunächst im Bereit« halten von Eimern und Leitern gipfelten. Später wurden tüchtige Handwerker zur organisierten Lösch-Hilfe verpflichtet. Es wurden bauliche Vorschriften erlassen und, als brauchbare Handspritzen erfunden wurden, erfolgte das Begehen nach Pflichtfeuerwehren. » verzichtet, um von der Arbeit eines tributzahlenden Volkes zu leben und die eigenen Arbeitermassen spazieren zu schicken, bleibt kraß die Unvereinbarkeit der Reparationen mit den Zollmauern bestehen. Daß daneben auch andere Gründe für die Wirt-schaftskrise bestehen, kann die Unvernunft des oben gezeichneten Eurculus vitiosus nicht rechtfertigen, sondern diese Gründe verschärfen sie bloß. Selbstverständlich ist es, daß Deutschland in dieser Lage das scheinbar trotzdem Möglich« ver' suchte. Da sich der gemeinsame Bau eines wirt-schaftlichen Paneuropa als trügerisches Geschwätz erwies, wollte es wenigstens mit einem Staat den Ansang machen, dessen ebenfalls aus den Friedens-vertrügen stammende Rot die Eingliederung in ein größeres Wirtschaftsgebiet immer gebieterischer fordert. Daß dabei Oesterreich durch sein gleiches Volkttum und seine Geschichte ein Bestandteil des deutschen Volkes ist, braucht nicht in den Vordergrund ge» rückt zu werden. Die deutsch-österreichische Zollunion sollte vor allem durch ihre beispielhafte Vernunft andere Staaten zum Anschluß an sie bewegen, be-sonders jene Osteuropas, die wegen der gleichen Zollmauern ihre Erzeugnisse auch nicht verkaufen können und deren Wirtschaftskrise sich daher mit dem Begriff Agrarkrise deckt. Durch den freien Austausch der Erzeugnisse sollte allen geholfen, d. h. das Hauptgebiet der europäischen Wirtschaft*-krise saniert werden. Die deutsch österreichische Zoll-union sollte Europa ferner veranlassen, gemeinsam etwas Praktisches zu tun, vom Konserenzgeschwätz zur bitter notwendigen Erlösungstat zu schreiten. Wäre diese Tat größer, umfassender gewesen als der österreichisch-deutsche Anfang, dann umso besser. Die Völker warteten hosfnungsfreudig darauf, auch in jenen Ländern, wo eine stupide oder gegängelte Presse diesen klaren Gedanken nicht fassen zu können scheint. In den Tagen vor dem Psingstsest, das daran erinnert, daß beim Umbruch jener alten neuen Zeit Das freiwillige Feuerwehrwejen, wie wir es heute überall kennen, nahm jedoch erst nach den Kriegen im Jahre 1666 und 1871 seinen Aufschwung. Allerorts schössen in jener Zeit die freiwilligen Feuerwehren wie Pilze aus dem Boden. Es stellt dem gesunden, die Zeit rasch erfassen-den Sinn unser Stadtbürger ein schon« Zeugnis aus, daß sie mit unter den ersten tvaren, die sich ihre Frw. Feuerwehr schufen. Schon am 12. März 1871 trat ein vorbereitender Ausschuß zusammen, an dessen erster Sitzung nachfolgende Bürger teil-nahmen: Bürgermeister Dr. Reckermann. Karl Mathes, Fritz Mathes, Johann Hoftonsky, Jakob dl Centa, August Tisch, Josef Wokaun und Anton Laßnigg. Eine am 7. Juni eingeleitete Sammlung ergab: von den Hausbesitzern der Stadt 413 fl, von den Besitzern in den Vororten 64 fl, andere Spenden 580 fl, zusammen 1058 fl. Die Auslagen für die Gerätschaften betrugen 1686 fl, so daß 572 fl ungedeckt blieben. Hier sprangen die Stadt-gemeinde mit 500 fl ein und der Bezirk mit 800 fl. Die bereits vorhandenen städtischen Feuerlöschmittel: 2 Fahrspritzen älterer Konstruktion, 2 schadhafte Handspritzen, 2 Wasserwegen, 20 Stück alte Wasser-eimer und 4 Stück alte Feuerhaken wurden der Wehr zur Verfügung gestellt. Seite 2 Deutsche Zettuug Nummer 42 feurige Zungen der Erleuchtung und des Geistes über den Häuptern der Apostel erschienen, wurde in Genf von den europäischen Staatsmännern über die deutsch-österreichisch« Nottat verhandelt. Hohl, steril und einsichtslos. Man mühte jegliche Hoffnung verlieren. Eine wahrhaft erschreckende Erleuchtungs-Unmöglichkeit, verhängnisvolle Blindheit wurde hier unserem armen Erdteil zum Bewußtsein gebracht. Was jeder einfache Zeitungsleser, jeder kleine Er-werbsmann klar kommen sieht, die ausschlaggebenden Männer dieses Gremiums sehen es nicht. Wieder wurde an Stelle einer praktischen Tat ein nebuloser, undurchführbarer „Europaplan" mit Berufung auf europäisches „Solidaritätsgefühl" vorgetragen. Die Solidarität der Negation triumphierte abermals. Man hat nicht untersucht: Gibt es in Deutschland 5 Millionen Arbeitslose? Steht diese größte Nation der europäischen Mitte am Rande ihrer Verzweiflung ? Hat sie daher das Recht, sich zu helfen? Was wird mit Europa geschehen, wenn wir ihr jeden Rettungsversuch verbieten? Nein, nichts dergleichen! Die „politische" Seite der Frage wurde zur Ver-schleppung herangezogen. Jene Seite, die nur soweit politisch ist, als sie dem deutschen Volk wieder halb-wegs das Gefühl geben könnte, ein gleichberechtigtes Volk in Europa zu sein. Nichts lernen die füh> renden Männer von Siegervölkern aus der Geschichte. Sie glauben, noch ebenso Geschichte machen zu können wie vor hundert Iahren. Es ist über jede Beschreibung tragisch, daß sie hartnäckig gerade in einer Zeit nichts lernen wollen, die umbruch-schwanger ist und auf die vielleicht ein Stück Welt-geschichte folgen wird, wie man es sich heute nicht einmal in Angstträumcn vorstellen stann. Wir haben das Gefühl, das die Herren in Genf die E n t-t ä u s ch u n g unterschätzen, die die Völker im Anblick ihrer Unfähigkeit, die europäische Krise zu lösen, ergreifen muh. Besonders nach Anhören all der unehrlichen und wässerigen Phrasen, mit denen sie teils ihre Unfähigkeit, teils eine Einbildung gar-nieren. Verschiedene Stimmen stellen das jetzige Er-gebnis in Genf als einen Mißerfolg der beiden deutschen Staaten hin. Dies ist es nicht, denn in Genf stand keine fertige Tatsache zur Besprechung, die abgelehnt worden wäre, sondern bloß ein P l a n, gegen dessen Begutachtung durch den internationalen Gerichtshof schwer etwas hätte eingewendet werden können. Es liegt im Gegenteil der Erfolg des Zolluniongedankens darin, daß der Völkerbundrat infolge der Schwäche der möglichen Gegenargu-mente die Entscheidung darüber von sich wegschob. Trotzdem ist der „Erfolg" ein solcher mit Anfüh-rungszeichen. Die Art, wie dieser „Erfolg" von den Gegnern der Zollunion zugelassen wurde, hat Die Statthalter« in Graz nahm mit Erlaß vom 28. August 1871, ZI. 10.364, die Gründung der Frw. Feuerwehr zur Kenntnis, deren erstem Ausschuß nachfolgende Mitglieder angehörten: Haup'.mann Karl Mathes, Brauereibesitzer; Hauptmannstellvertreter Adam Laßnigg, Lederfabrikant; Vereinskassier Gustav Schmidt, Kaufmann; Bruderladenkassier Johann Hostonsky, Zuckerbäckermeister; Schriftführer Friedrich Peer, Gemeindebeamter; Steigerzugsführer August Tisch, Turnlehrer: Stell-Vertreter Johann Perko, Handelsagent: Spritzen-zugsführer Johann Tertschek. Schlossermeister; Stellvertreter Johann Ferk, Gemeindebeamter; Zugsführer der Wassermannjchaft Jakob di Centa. Dampf-sägenbesitzer; Stellvertreter Jakob Prucha, Uhr-mach«: Zugsführer der Schutzmannschaft Ernst Rüpschl, Handelsmann; Stellvertreter Johann Laa, Cafetier. Am 5. Oktober kaufte die Wehr von der Feuerlöschgerätefabrik Wilhelm Knaust in Wien eine Patrnt-Abprotzspritze um den Betrag von 1604 fl. Dies« Spritze trug auf der einen Seite die Aufschrift „Freiwillige Feuerwehr in Cilli 1871", auf der anderen Seite „Stadtspritz« I." und das städtische Wappen. Zur vorläufigen Unterbringung der Gerät« wurde eine Holzremise rechts von der Einfahrt im Hof« d«s Rathauses eingerichtet. allen denjenigen, die auf eine Erlösung aus der Krise hofften, die traurige Erkenntnis gebracht, daß die maßgebenden Männer Europas zu einer Rettung nicht die Fähigkest oder, was viel schlimmer ist, nicht den guten Willen besitzen. Politische Rundschau Inland Minister Dr. Mate Dinkoviö -st Am 18. Mai um 10 Uhr 40 ist im Sana-torium Löw in Wien der jugoslawische Minister ohne Portefeuille Dr. Mate Dinkovic im Alter von 61 Jahren gestorben. Der Verstorbene, seinem ur-sprünglichen Beruf nach Arzt (er promovierte an der Grazer Universität» spielte im nationalen Leben der Kroaten eine große Rolle. Nach dem Umsturz war er mehrfach Minister. Er litt schon seit längerer Zeit an einem Gehirntumor und wurde am 11. Mai im Sanatorium Löw operiert. Die Operation gelang, jedoch trat eine Lungenentzündung auf, der er erlag. Sein Leichnam wurde nach Zagreb überführt und hier am 21. Mai unter groger Beteiligung der Bevölkerung und im Beisein des Ministerprä-sidenten General Hivkovic zur letzten Ruhe bestattet. Ausland Die Agrarstaaten können nicht mehr warten Auf der Sitzung des Europa-Ausschusses am 19. Mai in Genf ttat der jugoflawische Außenminister Dr. Marinkovic mit Entschiedenheit gegen die Stabilisierung des gegenwärtigen Zollsystems auf. Er betonte, daß der französische Plan zwar viele Möglichkeiten eröffne, wenn es aber nicht bald zu einer gründlichen Lösung kommt, werden die Agrarstaaten gezwungen sein, sich durch Zollmauern ihren eigenen inneren Markt zu schaffen. Wenn die europäische Kommission nichts tun werde, werde Europa in große Gefahr kommen, weil sich große Staatenblocks bilden werden, die einer gegen den anderen arbeiten werden. Der resignierte Briand Der französische Außenminister Briand empfing am 19. Mai in Genf einige Journalisten, denen er nachfolgendes erklärte: „Nach Annahme des An-trays Hendersons, demzufolge vom Haager inter-nationalen Gerichtshof das Rechtsgutachten über die deutsch, österreichische Zollunion gefordert wird, be-urteile ich die Lage günstig. Der Europa-Ausschuß wird eine besondere Studienkommission für die Vor-schlage ernennen, die zu einer Milderung der Welt-Wirtschaftskrise führen können. Im Rahmen dieser Vorschläge wird auch die beabsichtigte deutsch-öster-reichische Zollunion verhandelt werden. Es besteht also keine Gefahr mehr für die Verschärfung der Lage, ich glaube im Gegenteil, daß sich die Ange-legenheit günstig entwickeln wird." Bezüglich der Die ausübenden Mitglieder im ersten Jahr des Bestandes waren die S p r i tz e n m ä n n e r: An-dreß Johann, Bande! Eduard. Bader Mai, Böheim August, Ferk Ferdinand, Ghidini Jakob, Herzmann Franz, Hormuth David. Hüttig Josef, Iicha Josef, Künnel Ludwig, Pregrat Georg. Peer Friedrich, Pristouschek Blasius, Povalle Franz, Pollak Johann, Prucha Jakob, Rakusch Julius, Ripka Anton. Sträub Konstantin, Schaiblauer Karl, Stibenegg Josef, Svona Anton, Tschantsch Anton, Tertschek Josef, Bodnik Anton, Wachtl Stephan, Watzek Karl, Walland Alois, Wunderlich Johann; Stei-ger: Achitsch Martin, Baum Karl, Eichberger Anton, Gall Johann, Gorischek Anton, Nell Karl, Nolli Josef, Pacchiaffo Franz, Pelle Ferdinand, Perko Johann, Prüner Anton. Storr Franz, Stramlitsch Emil, Tisch August; Schutzmänner: Cella Johann, de Toma Franz, Ferjen Anton, Galler Anton, Janesch Franz, Jeretin Eduard, Laa Johann. Plautz Julius. Peresich Johann. Renner Johann, Rüpschl Ernst, Sanderly Johann, Sailer Johann, Schmidl Gustav, Tegrvfsky Josef, Walland Franz. Dr. Wernberger Ale-ander, Zangger Franz und Zangger Josef. Begreiflicherweise waren die ersten Jahre der jungen Wehr sehr arbeitsreich. Es würde zu weit 1 fühlen, wollten wir hier alle Momente anführen, englisch-französifchen Flottenverhandlungen meinte er: „Diese Sache kümmert mich nichts mehr, weil sie meinen schwachen Händen entglitten ist." Resigniert sagte er im allgemeinen noch:' Ich habe der Welt ein Kind gegeben, das Europa den Frieden geben soll. Das Kind ist noch klein und Gott weiß, was für ein Schicksal seiner wartet. Ich werde mich bald zurückziehen und aus meiner ländlichen Einsamkeit die Entwicklung des Werkes beobachten, das ich ins Leben gerufen habe. Noch das Haager Urteil und dann Schluß Das Wolff-Büro meldet aus Genf, daß sich nach den Erklärungen des deutschen Reichsaußen-Ministers auf der Ratsitzung vom 19. Mai die Ratsmächte nicht im unklaren sein können, daß, wenn das Gutachten des Haager Gerichtshofes zu dem Ergebnis kommt, daß Oesterreich aegen seine internationalen Verpflichtungen nicht verstoßen hat, Deutschland eine weitere Prüfung der Angelegenheit über die juristische Seite hinaus durch den Völker-bundrat nicht zulassen werde. Was jedoch Frank-reich von der Ueberweisung der Zollunionsfrage an den Haager Gerichtshof erwartet, geht aus den französischen Blätterstimmen klar hervor. Der „In-transtgeamt" verlangt, Frankreich müsse schon jetzt mit aller Deutlichkeit zu verstehen geben, daß es entschlossen sei, sich aus Genf zurückzuziehen und damit auch den internationalen Gerichtshof auffliegen zu lassen, wenn dieser eine Ungerechtigkeit gegen Frankreich begehen sollte. Der Eindruck von Genf Im Präger Parlament erklärte am 19. Mai der deutsche Abgeordnete Dr. Rösche, daß die Ver-Handlungen in Genf den Eindruck machen, daß Genf unfähig dazu fei, Europa aus dem gegen-wärtigen Debakel herausführen. Merkwürdig sei, daß Frankreich das Zollftiedensübereinkommen rati-fiziert, dann aber das Scheitern der Zollfriedens, konferenz verursacht habe. Ebenso sonderbar sei es, daß gerade Frankreich in Verbindung mit der Tschechoslowakei die Zollunion bekämpfe, die doch ihren Ursprung gerade im Scheitern der Zollfriedens-konferenz habe. Wenn die Zollunion verhindert werde, dann werde es sich zeigen, daß wir vor den-selben Schwierigkeiten stehen werden wie früher. Es sei ein Irrtum und ein Fehler, die Zollunion zu verhindern, die doch nur den Versuch darstelle, die Dinge von unten herauf zu ändern. Wir stehen, sagte Abg. Rosche, in schärfster Vertrauenskrise zu unserer Diplomatie. Wegen der Art der Behandlung des wichtigsten Problems, der Zollunion, und wegen der Verschleppungstaktik sind wir auf das ärgste bestürzt und müssen dagegen auf das energischeste protestieren. Deutschland und der Völkerbund Die sehr ernste Berliner „Deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt in einem Artikel über den Genfer Spruch über die Zollunion u. a. folgendes: Ein toller An türm auf Deutschland und Oesterreich hat in Genf stattgefunden, ein Beschluß ist durch Ueber-rumpelung zustande gekommen, der die mindere Be so wünschenswert auch ein Rückblick auf sie wäre, namentlich darauf, daß die Wehr auch schon in jenen Zeiten der tatkräftigen Spendenbeihilfe der Bürgerschaft und der Umgebung teilhaftig war. Aus einer langen Spendenliste des Jahres 1872 greifen wir nur einige Spenden heraus, die auch im Vergleich zu heute als ansehnlich zu bezeichnen sind: fürst. Salm'fche Gutsverwaltung 50 fl. Kunstmühle Lutz und Naeff 50 fl, Graf Hermann Murmbrand 50 fl, Baron Puton 50 fl, Frl. Berto v. Lurem, Wien, 30 fl, Bezirksvertretung 300 fl. Ein Ball mit Glückshasen, für welch letzteren von den Damen des Komitees in kurzer Zett 347 Ge-schenke gesammelt wurden, brachte dem Säckel des Vereins 2000 fl ein. Schon in diesem Jahre wurde auf dem Nikolai-berge eine Signalhütte errichtet, von der her ein Schutz ein entlegenes Feuer, zwei Schüsse ein F«uer in der Umgebung und drei Schüsse einen Branv in der Stadt selbst anzeigten. Drei aufgezogen« Körbe bei Tag und gelbes Licht bei Nacht zeigten einen Brand in der Richtung nach Zalec, zwei Körb« od«r rote« Licht deuteten noch Vojnik, ein ausgezogener Korb u. grünes Licht wiesen die Richtung nach Teharie Im Jahre 1872 zählte die Stadt 4224 Einwohner, auf je 1000 Einwohner kamen 17 Feuerwehrmänner. Die W«hr war 74 ausübend« Mitglieder stark. Nummer 42 Deutsche Zeitung Seite 3 . rechtigung Deutichlands aller Welt klar vor Augen führt. Die Ueberweisung des Wiener Vertrages an den internationalen Gerichtshof im Haag haben wir nicht zu fürchten und konnten dagegen, im Be-wußtsein unseres guten Rechts, auch keinerlei Ein-spruch erheben. Daß sich aber der Völkerbundrat über diesen Urteilsfpruch des höchsten internationalen Gerichts die rein politische Entscheidung vorbehält, daß, nicht etwa nur bis zur Fällung des Haager Urteils, sondern bis zur Stellungnahme des Rates die Verhandlungen eingestellt werden sollen, das ist eine rein machtpolitisch bestimmte Zumutung, ein Beweis für die mangelnde Gleichberechtigung Deutsch- lands, ein schwerer Angriff auf das deutsche Prestiae. Wir sind der Meinung, daß die Zeit gekommen ist, überlegen, ob wir in Genf oder außerhalb Genfs stärker find. Das deutsche Volk erträgt die Fußtritte nicht mehr, die ihm im Völkerbund verabreicht werden. Wir halten nichts von leeren Demonstrationen. Aber es muß überlegt werden, ob die offizielle Ankün-digung des Austritts aus dem Völkerbund nicht ein klügerer Akt der Realpolitik ist als die weitere Duldung einer Genfer Komödie, die während einer schweren Erschütterung unseres inneren Staatsgefüges die — Gutmütigkeit der Deutschen auf eine allzu starte Probe stellt. Oesterreich lehnt mit Dank ab Der österreichische Vizekanzler hatte am 21. Mai eine Unterredung mit dem französischen Delegaten Poncet und dem tschechoslowakischen Außenminister Dr. Benesch, welche ihm vorschlugen, daß im Hinblick auf die finanzielle Lage Oesterreichs ein Kon-trollkomitee, bestehend aus den Vertretern jener Staaten, die im früheren Kontrollausschuß Sitz und Stimme hatten, aufgestellt werde. Die öfter-reichische Delegation erwiderte, daß es ihr nicht möglich sei, diese wohlwollende Absicht Frankreichs anzunehmen. Es dürfe nicht wieder zu einem Kon-trollkomitee kommen, weil dies dem österreichischen Kredit im Ausland schaden würde. Es bestehen andere praktische Mittel, um die erforderlichen Ga-rantien für die Kreditoperation ^u erreichen. Oester-reich müsse daher mit Dank die Hilfe Frankreichs in solcher Form ablehnen. Die Weltabrüstungskonferenz beginnt am 2. Februar 1932 in Genf Der Völkerbundrat befaßte sich am 20. Mai mit dem deutschen Antrag und dem englischen Vor-schlag über die Offenlegung des Rüstungsstandes der Staaten als Vorbereitung zur allgemeinen Ab-rüstungskonferenz. Reichsaußenminister Dr. Eurtius begründete seinen Antrag damit, daß die kommende Konferenz einen sachgemäßen Ueberblick über den :>as ( Delegierte Poshisawa sprach sich gegen die Aufstel-luna starrer Definitionen aus; der jugoslawische Augenminister Dr. Marinkovic machte gegen die deutschen Vorschläge das Bedenken geltend, daß die Lieferung gewisser darin verlangten Informationen Im Jahre 1873 wurde die Spritzenmannschaft mit Helmen ausgerüstet. Von der Firma Knaust in Wien wurde um 1707 fl eine zweite Abprotz-spritze gekauft. Am 7. November fand eine öffent-liche Versammlung statt, auf welcher weitere Be-wohner der Stadt aufgefordert wurden, der Frw. Feuerwehr als ausübende Mitglieder beizutreten. Im Jahre 1874 wurde von der Firma Knaust eine Gießmann'sche Schiebleiter um 350 fl gekauft. In diesem Jahre bestand der Ausschuß aus folgen-den Mitgliedern: Hauptmann Karl Mathes und Julius Rakusch; andere Ausschüsse: Josef Stibenegg, Fritz Mathes, Friedrich Peer, Franz Pacchiaffo, Karl Nell, Martin Achitsch, Ferdinand Ferk, Josef Tertschek, Ernst Rüpschl und Eduard Jeretin. Im Jahre 1876 lehnte Karl Mathes die Uebernahme der Hauptmannstelle trotz allseitiger dringender Aufforderung ab. Dem nach Graz Übersiedelten verdienstvollen Mann wurde im Jahre 1880 eine von Hauptmann Julius Rakusch unterzeichnete Urkunde überreicht, in der er mit Worten dank-barster Anerkennung zum Ehrenmitglieds ernannt wurde. Im Jahre 1878 wurden zwei tüchtige Mit-glieder, Anton Pallos und Josef Nolli, zu Grabe getragen. ob sie richtig gepflegt wird. Sie ist keine leblose Hülle. Daher muß richtige Hautpflege mit der richtigen Seife beginnen, — ELIDA FAVORIT SEIFE. Ihr reicher, zart duftender Schaum reinigt gründlich und milde, macht die Haut weich und glatt. Wenn Sie ELIDA FAVORIT SEIFE regelmäßig verwenden, wird Ihr Teint beneidenswert klar: 6 ELIDA ELIDA>^ SEIFE in einzelnen Staaten strafrechtlich verboten wäre; Außenminister Briand meinte, es dürfe jetzt nichts unternommen werden, was neue Schwierigkeiten und neue Verzögerungen schaffen müßte. Der Völ-kerbundrat hat zum Sitz der Abrüstungskonferenz Genf bestimmt, wo diese am 2. Februar 1932 be-ginnen wird. Eine Resolution der Weltwirtschaft Die vor kurzem abgehaltene Konferenz der internationalen Handelskammer in Washington schloß mit einer Resolution ab, die von der amerikanischen Regierung weder gewünscht noch erwartet wurde. Diese Resolution enthält nämlich das freimütige Be-kenntnis der amerikanischen Wirtschaft, daß die Friedensverträge und die Kriegsschuldenstage auf-gehört haben, rein politische Fragen zu sein, daß vielmehr eine Revision des Vertrages von Versailles und des Reparationsabkvmmens jene Maßnahmen sind, die zuerst und rasch getroffen werden müssen, will man der Weltwirtschaftskrise im allgemeinen und der amerikanischen Industrie-, Landrmrtschafts-und Handelskrise im besonderen wirksam an den Leib rücken. Polen vom Weihen bis zum Schwarzen Meer Die nationale Legende nimmt in Polen immer eigenartigere Formen an. Ein polnischer Gelehrter und Pfarrer namens Lukaszkiewicz hat unter ausdrücklicher Billigung der kirchlichen Behörde und des Kulmer Bischofs eine „Legende und Geschichte von der Weichsel" herausgebracht, in welcher er ein Großpolen fordert, dessen Westgrenze die Elbe sein soll und zu dessen Errichtung sich „alle Polen vom Weißen und Schwarzen Meer, von Oder und Weichsel, von Dnjestr und Dnjepr" zusammenschließen müßten. „Wenn Polen", so meint er. „ganz Schle-sien mit Bresläu, das Posener Gebiet bis zur Oder und Pommerellen mit Danzig und Königsberg" in Versailles erhalten hätte, dann hätte „Europa für ewig Ruhe". Bescheiden wird ferner verlangt: „Außer den Ländern, die sie einstmals irgendwie besessen haben, haben die Polen das Recht auf den Besitz der Nachbarländer, die ihnen notwendig sind zu ihrer organischen Verbreiterung." Nationalsozialistischer Sieg in Oldenburg Im Gegensatz zu der in verschiedenen Blättern verbreiteten Annahme, daß der Nationalsozialismus in Deutschland im Abflauen begriffen ist, haben die Landtagswahlen in Oldenburg den Nationalsozia-listen einen Stimmenzuwachs von 40°/, gebracht. Die nationalsozialistischen Stimmen sind seit der Reichstagswahl im Jahre 1930 von 76.216 auf 101.419 angewachsen, von 3 Mandaten im Jahre 1928 auf 19 Mandate im Jahre 1931. Aus Stadt und Land Die Orgel als Kriegerdenkmal. Die Heldenorgel von Kufstein, am 3. Mai in Anwe- einziges dem Gedächtnis aller im Weltkrieg Gefallenen deut schen Stammes" dienen. Der Platz für das Ehren-mal konnte nicht günstiger gewählt sein, er bot sich durch seine geographische und politische Lage selber an. Die Tiroler Grenzstadt Kufftein, flankiert vom Kaisergebirgk, ist das Einfallstor nach Bayern, die tausendjährige Trutzfeste Geroldseck auf schroffem Fels über der Stadt der Schlüssel dazu. Jahrhun- derte lang haben Bayern und Oesterreicher um sie gerauft, bis die verbesserten Kanonen sie zu Staats- Seite 4 Deutsche Zettung Nummer 42 gefängnis und Kaserne degradierten. Die Burg erin-nert tn ihrem architektonischen Aufbau an eine ba-rocke Kirchenempore. Dem amphilheatralijch kreisrun-den Kaiserturm sind absteigend kleinere Nundtürmc vorgelagert, deren äußerster über das häuserbunte Städtchen den Inn stromab ins weite Land hin-überschaut. Dieser Luginsland und Vorbau. Bür-gerturm genannt, wurde auserwählt, das Helden-denkmal in sich aufzunehmen. Das Denkmal aber — und das ist das Neue und Bestechende daran — ist nicht aus Stein und Erz. Die stumme Friedhofs-trauer, die sich nach den Kriegen von 1866 und 1870 in Gestalt sterbender Löwen, von Kanonenkugeln auffliegender Adler u. verwundeter Krieger über Deutschlands Promenaden ausbreitete und die noch den Grabmälern des unbekannten Soldaten den Charakter gibt, ist über-wunden durch die Melodie. Atmende Seele des Turms, erfüllt die riesige Walker-Orgel ihn mit dem silbern glänzenden Gewirr ihrer 1813 Pfeifen, die sich von 1'/, cm bis zu 5 m verlängere, pendelnden Röhrenglocken, ballastbeschwerten Blasebälgen und Luftschleuderma-schinen. 100 Nieter tiefer, im unteren Aufgangshof der Burg, steht das Häuschen mit dem Spieltisch, von dem aus der Anschlag des Orgelmeisters sich elektrisch überträgt. Die Heldenorgel von Kufftein ist entstanden aus einer Anregung Mai Depolos, der der den Tiroler Kaiserjägern ihr im Weltkrieg be-rühmt gewordenes Regimentslied gedichtet hat, und verwirklicht durch freiwillige Spenden deutscher Kriegsteilnehmer in aller Welt. Es ist die erste Frei-orgel auf deutschem Sprachgebiet und ihr gewaltiger Kiang, von Künstlerhand gemeistert, braust kilome-terweit ins Land. Allsonntäglich wird fortan ihre Stimme schallen: den Gefallenen zum Gedenken, den Lebenden zur Erhebung im Himnielsdom der brüderlichen Freiheit. Tuberkulose - Tag in Graz. Der Verein der Aerzte in Steiermark veranstaltet an» 27., 28. und 29. Juni 1931 einen österreichischen Tuberkulose-Tag in Graz mit anschließendem Besuch der Heil-statten des Landes Steiermark auf der Stolzalpe. Die Referate und Vorträge werden sich hauptsächlich auf Therapie erstrecken und von ganz besonderer Wichtigkeit für die praktischen Aerzte sein. Als Vor-tragende haben bisher ihre Teilnahme zugesagt: Prof. Rollier aus Leysin, Prof. Sorgo aus Wien, Pros. Salzer aus Wien. Prof. Bachmeister aus St. Blasien, Prof. Hamburger aus Wien, Prof. Zange aus Graz, Prof. Denk aus Gnu, Prof. Durig aus Wien, Prof. Kirch-Arnold aus Wien, Prof. Schröder aus Schönberg im Schwarzwald, Prof. Jagic aus Wien. Dr. Hans Kutschera-Aichbergen aus Wien. Der veranstaltende Verein beabsichtigt mit dieser Tagung auch eine Kundgebung für das gemeinsame Interesse aller Kulturnationen an Fragen der öf-sentlichen Gesundheitspflege und ist der Meinung, daß Graz, als die südlichste deutsche Universitätsstadt, besonders den östlichen und südlichen Nachbarn ein leicht und bequem zugänglicher Treffpunkt mit den aus der Schweiz und dem Deutschen Reiche einlan-genden Referenten ist. Gleichzeitig will der Verein den ausländischen Aerzten Gelegenheit geben, die grüne Mark, die sich wegen ihrer klimatischen Verhältnisse gerade in den Ferienmonaten für Er-holungsurlaube eignet, samt ihren Heilstädten, aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Ausführliche Programme sind durch den Verein der Aerzte in Steiermark, Graz, Oesterreich, Radetzkystraße 20. erhältlich. Da verschiedenste Veranstaltungen zur gleichen Zeit in Graz stattfinden, erscheint eine baldigste Anmeldung geboten. Staatliche Pflege des italienischen Auslandsvolkstums. Das Italien Mussolinis hat den Grundsatz aufgestellt, daß kein Italiener außerhalb der Landesgrenzen seinem Volkstum verloren gehen dürfte Es hat diesen Grundsatz durch Bereitstellung großer Mittel für die Pflege des Aus landitalienertums und durch straffe staatliche Zentra lisation der Arbeit in die Prcms umgesetzt. Die Pflege des Auslanditalienertums ist dem Außenministerium übertragen und wird in den Berichten dieses Mi-nisteriums über den Jahreshanshalt ausführlich er-wähnt. Dem Außenministerium eng angeschlossen und unterstellt ist eine ..Generaldirektion der Jtalie-ner und der italienischen Schulen im Auslande". Im Tätigkeitsbericht heißt es: „Die italienischen Schulen im Auslande befinden sich in einer Periode des Aufblühens nnd umschließen heute 303.000 Schüler. Zwei höher« italienisch« Schulen sind in Sofia und Tanger neu errichtet worden und neue italienische Elementarschulen werden demnächst ln verschiedenen Staaten des Balkans und im Mittelme«r-gebiet gegründet. Die italienischen Schulinstitute in Salonm, Konstantinopel, Alocandrien, Kairo sind ausgestattet worden mit neuen, modernsten wissenschaftlichen Einrichtungen, die den Einrichtungen örtlicher Schulen weit überlegen sind". Es wird wei ter berichtet über die Zuteilung von finanziele Mitteln für die Schaffung von italienischen Lehrstühlen und italienischen Lehrkursen an den Universitäten des Auslandes und zur Durchführung einer unmit-telbaren Aktion, die darauf hinzielt, den ..Unterricht in der Sprache Dantes" in der Welt einzuführen und zu erweitern, eine Aktion, für die im Budget des Außenministeriums 1930/31 28 Millionen Lire angesetzt sind. Eine Erhöhung der finanziellen Mit-tel wird gefordert, damit nicht nur die im Auslande bestehenden italienischen kulturellen Organisationen gefestigt würden, sondern immer neue geschaffen wer-den könnten. Ermordung eines Offiziers durch einen betrunkenen Sanitätsvizefeldwebel. In der Nacht von 15. auf 16. Mal zechte in einem Zim-mer des Militärsspitals in Novrsad der 31-jährige Sanitätsvizefeldwebel Milutin Dacic mit einigen Kameragen und einem Zivilisten. Da die Gesellschaft einen großen Krawall schlug, schritt der Unterleutnant Franz Grcar, ein Slowene aus Kamnik, «in und fordert« Ruhe. Dacic zog, ohne ein Wort zu sagen, seinen Revolver und schoß den Offizier nieder. Der in Haft genommene Mörder behauptet, daß er sich infolge feiner Trunkenheit auf nichts erinnern könne. Die Städte Jugoslawiens. Nach den bis-her bekannten statistischen Ergebnissen sind in Jugo-slawien 3 Städte mit über 100.000 Einwohnern und 50 Städte weisen eine über 10.000 hohe Ein-wohnerzahl auf. B«ograd .... 241.542 Zagreb .... 185.000 Subotica .... 100.015 Sarajevo.... 72.683 Skoplje .... 64.807 Novisad (mitPekrovaradin 63.923 Ljubljana. . . . zirka 60.000 Osijek..... 40.308 zirka 37.000 Maribor .... 33.117 Bitolj..... 32.846 Sombor .... 32.256 Vel. Beckerek. . . 31.456 Nis..... zirka 30.000 29.243 Vel. Kikinda . . 28.113 Zemun .... 28.046 Pancevo .... 22.095 21.405 Karlovac .... 20.907 Banjaluka . . . Prizren .... . . 20.815 18.949 Mostar .... 18.738 Dubrovnik . . . 18.361 Leskovac .... . . 17.605 Sibenik .... zirka 17.000 Kumanovo . . . 16.949 Tetovo .... 16.372 15.962 Pristina .... 15.848 Varazdin .... 14.446 Srijemska Mitrovica . . 13.952 Djakovica.... 13.805 Brod..... 13.583 13.368 Vinkooci . . . . 13.269 Pec...... 13.239 12.989 Trbovlje . . . . 12.564 Bijeljina . . . . 12.381 Celje..... zirka 12.000 Podgorica . . . 11.682 Kosovska Mitrovica , . 11.265 Pirot..... 11.238 Baljevo . . . . 11.063 Sisak..... 10.910 Vukovar . . . . 10.841 Virovitica. . . . 10.644 Zajecar . . . . Smederevo . . . 10.592 10.490 Novi Pazar . . . , , 10.364 Bjelovar . . . . 10.260 Krusevac. . . . . , 10.065 Celje Frühlingsliedertafel und Mozartfeier. Neuerlich teilen wir mit, daß unser Männergesang-verein am Samstag, dem 30. Mai, halb 9 Uhr abends seine Frühlmgsliedertafel veranstaltet. Den ersten Teil der Liedertafel bildet eine Feier des 175. Geburtstages eines der größten Tondichter Wolfgang Amadeus Mozart. Der ganze Abend findet jedoch vor Tischen statt. Nach einer Gedenk-rede des Vereinssangwatts Dr. Fritz Zangger wird der Männerchor des Vereines, teilweise vom Or-chester begleitet, folgende Werke von Mozart zum Bottrage bringen: 1. „O Isis und Osis", Chor aus der „Zauberflöte", 2. Arie des Sarastro „O Isis und Osiris" mit Chorbegleitung, gesungen vom Vereinsmitgliede Herrn Zimmer, 3. „Traum-bild", Chor von Mozart, 4. „Dir, Seele des Welt-alls, o Sonne", Chor mit Orgelbegleitung. Hierauf folgt eine Reihe von Quartetten und Terzetten aus Nlozattischen Opern. Diese Abteilung wird mit der im Kostüme dargestellten heiteren Szene „Liebes Mandel, wo ist's Bändel?" geschloffen. Der Abend schließt mit den Chören „Die drei Zecher" von Viktor Keldorfer und „Vagantenlied" von Karl Hlinak. Schon heute werden die Besucher höflich darauf aufmerksam gemacht, daß ein Reservieren von Tischen wegen der vielen Verdrießlichkeiten, die hiedurch schon verursacht wurden, nicht stattfinden kann. Es ist daher notwendig, rechtzeitig zu er-scheinen, um sich einen guten Tisch zu sichern. Kattenvorverkauf findet keiner statt. Ebenso werden keine Einladungen ausgeschickt. Die Mitglieder des Männergesangver-eines werden auch auf diesem Wege ersucht, die letzten Proben für di« Mozartfeier vollzählig zu be-suchen, zumal auf dies« Liedertafel eine lange Ar-beitspause folgt. Am 14. Juni: Tombola Feuerwehr u. Rettungsabteilung Celje! der Frw. Hoffend«» grauen und jungen vinttern verhilft da; natürlich« ..Zeanz-I»^-Bitterwasser zu geregelter Magen- und Darmtütmteit. Die Hauptvertreter der neu-Ältlichen ^rauenheUtunde haben da« 5rau; >!oski i;i tn einer sehr groben Zahl von Fällen al« rafd), »irierlassig und ich«er,Io» wirkend erprobt. Da« Zr«»t-I«sn Ailterwaner ist in Apotheken, Drogerien und Spezereihandlungen erhältlich. Programm der 60» Jahrfeier der Frw. Feuerwehr. Die Frw. Feuerwehr Celje feiett bekanntlich am 6. und 7. Juni die 60-Jahr-feier ihres Bestandes, verbunden mit einem Landesausflug des Jugoslawischen Feuerwehrverbandes Ljubljana, unter dem Protektorat des Herrn Banus Dr.Drago Marusic. Das Programm der Veranstaltung ist folgendes: Samstag, dem 6. Juni 1931: Von 19 bis 20 Uhr 30Empfang der eintreffenden Gäste am Bahnhof. Um 20 Uhr 30 Fackelzug in der Stadt: nach dem Fackelzua unoer-kindliche Zusammenkunft im Hotel „Europa". Sonntag, dem 7. Juni 1931: Um 5 Uhr 30 Tagwache. Von 7 bis 8 Uhr Empfang der Gäste mit Kapelle. Um 8 Uhr 30 Versammlung aller Feuerwehrmänner auf dem Platz hinter dem alten Kreisgericht (Za kresijo) wegen Einteilung zum Festzug durch die Stadt und Aufstellung zur Fest messe, die im Freien vor der Marienkirche abge-halten werden wird. Nach der Messe Einweihung des Vereinsbanners und Einschlagen der Nägel. (Wer wünscht, durch das Einschlagen eines Nagels die jubilierende Wehr zu ehren, muß dies ehest-möglich der Leitung der Feuerwehr bekannt geben, weil die Nägel beschafft und graviert werden müssen. Ein Silbernagel kostet 50 Din, ein Gold-nagel 100 Din und ein Ehrennagel — größerer Goldnagel — 300 Din samt Gravierung). Begrü-Kungsansprache des Herrn Bürgermeisters Dr. Alois Gorican. Einweihung der neuen Vereins-räume, des Rettungsautomobils und des übrigen Geräts. Defilierung der gesamten Feuerwehren vor dem Magistrat. Um 11 Uhr 30 Festsitzung im Rathaussaal. Um 12 Uhr 30 Festbankett im Hotel Europa. Um 14 Uhr 30 Beginn des Volksfestes am Glacis. Verschiedenster^ Unterhaltungen, wie Rutschen über ein großes Faß, Schießplatz mit Besten, Tanz im Faß und im Freten, reicher Glückshafen. Ringwerfen, Unterhaltungen für Kinder und viele andere für alt und jung. Kaffeehäuser, Lebzettbuder etc. Für Speisen und Getränke werden die Damen des Vereins aufs beste sorgen. Mitwirkend die hei mische Eisenbahnerkapelle unter Leitung des Kapell meisters Herrn Peterman. Um 21 Uhr Kunst feuerwerk. Der Eintritt auf den Fefwlatz kostet pro Person 8 Din, Kinder zahlen die Hälfte, für Feuer-wehrmänner in Uniform mit dem Jubiläumsab-zeichen ist der Eintritt frei. ÄssL 'jii'JI, «Biß Nr. 20 Illustrierte Beilage der DeuischenAeiiung Organ für die deutsche Minderheit im Oravabanat 1931 t. -mmmmmmmmmmmmmm...........................................................................».«««, \ [ 1 » Die rteiiiifdK Provinzial Perwaltnn« stellt zur Milderung der «rdeittloftgirtt ewe «r»stwagenstras»e zwischen «Slnund Da«sel»»rs der. Der «au wir» »um Teil au« Mitteln der produktiven Srwerb»lo>ensariorg» finanziert. ?»-merkenswert ist. dah ,» den nn,fangreichen Erdardeiien anker Lokomotiven m» .>Srderdabn«agrn kein« «roftgeräte.' wie etwa Bagger, verwendet werde» 'ollen, um möglichst viele Arbeiter beschSstigni »u »nnen. - «rdeiten am er»e-iot IN der Rihe der Stadt Lpladen rt*4 war «och et« .«Pritsche»»-. Die durch einen «pril'chnee völlig »uaelchüttele Doristraße in Lichtenwalde. Srei« Habelichwerdl. KrrFrrileW«! der Straße waren inögesamt >!!2 Ardeit»tage erforderltch »lrchenpräftdrnt o. Viel »» sei«»« 7«. «e> dnrtotaa. «ist. ein gebSrtiger Au,«dnr«er. >f gann seine geistliche vansbadn -U «ei'evrediger de« Weilbeimer Bezirk» und wirkte '*»« in München. Kon vier wurde er 1915 in die oberste «irchendedSrde deru'en. Seit 19,7 war er Prtl stdent de» Oderkonststorium» und wurde nach (RnffttnUM der neuen «irchenver'asiung «nni diwenschen «irchenpräNdenten geivädlt -m »ine Sportnren« »rennt. «Iigeadti«dild vom Aener in der Rüttarena »» Berlin «.».v. H»ch»»s«e» I« Memellan». Sin Blick von Tilsit au« über da» üder-schwemmte Land, im Vordergrund die '.'uiitnbrllckk S.B.D. —1 ej -- A »tt»d»tsch««»»t»r. Achtung! Xus dem Tetwit rviuft, der die Grenz» zwischen den „Irockrnen" Ziereinigtrn Zt.,aie» und dem JfttcMen* Rattada bild»«, ist die Prodibition» Polizei mit schnellen kleinen Booten iiSndig auf Zchmuggleriagd e.». t>. Zum 25jährigen ?odestag des Qeutsdi-ftmerikaners !Karl Schurz am 14. Mal ?«S »arlZchurz. Denkmal in New;')ort f Unten: Kerl 2er «am» starl Schurz il> in den leytenIahr,» mehr denn je ein Programm »»worden. Wie dtes»r hervorragende Deutsche durch seine selbstlos» Arbeit im Dienst seine» n»uen Baterlande» die Bedentung de? de»ts<1»en Volk» teile» siir di« Bereinigten -taaten in helle» Vicht rückte und dadurch vraklisch zur i^eftigung der deutsch amerikaniichen Bezirlmitgen beitrrt,». so dade» auch di» zur Erinnerung an sein Wirken in 7«ut«chland und Amerika gegründeten starl -churz - Bereintguugen üch di« Pstege der deutsch omcnramfrtirn B»zt»du»g»n zur «uf «ad» flfstellt. start 2chnrz ist «m2. l'iätj 1N29 in i'iMar bei uöln ftedore» Zufolge seiner B»t»ttignng an der Revolution im Aabrr mußte er zunächst nach der «chweiz sliehen. AIS e» tl>m Mlungni war. seinen freund Pro«essor sttnkel au» der ,>ektun»« »rller a« Ar« »es amerika-»tschenPrasidrn. te» H»»»er bei tea Feierlichkeit»» pm tlbichluft de» ititeruationalen «iitdenkangrefse» ^^J[itt W.'sl>ington (den steller wurde tt»r durch tvre sicher, sonder« »edr »och durch ttire richt«»« pdeude Blinden- strsorfte weit Mauut e.fl.tv »«»japanisch» Äscher benion-jtrieren. Di» Vor-dereittmge« zu einem neuen Sitttre: Qks»» »er wüßten die,»scher tn lokio - Van. IN I» t-ttoiHifcIien Storni zu deino» ßkirnn 0.l«us I»N»U«tI,It"«I,I,»I, Bild Oval Kitte: Der Dichter »pb«I Schattenriß Stuttgarter Türme chwabtlcne Link«! (sine Straße In ve« alten S«id»-chen «Seil der Stadt 5 ganzes L«b«n lang die in Tübingen erworbene Lieb« zum Griechentum. 1 Ansang d«S 19. Jahrhundert» wanderte Ahland als Lernender und Lehrender durch Tübingens Straften, bi» er sich seinen politischen Aufgaben als Abgeordneter so start widmete, daß «r ganz nach Stuttgart überstedell M Tübingen am »tectar. Blick voui Neckar auf die alten Hauler. in denen vielfach Studenten wohnen, auf da» Stift und da» Schloß Scht«cha«r Noch zwei Jahrzehnt« später holt«n sich List. d«r b«deutende Bolkswirtschaftl«r, und bald daraus Morik«, Schwaben» fröhlich«? Lyriker, dort ihre Wei»h«it. Auch Gustav Schwab. d«r später die „Sagen de» klassischen Altertum»" herausgab, und Theodor Körner, der Dichter der Freiheitskriege, haben dort eine geil lang gelebt. And wenn wir noch weiter zurückgreifen, kommen wir auf K«pl«r. d«r um 1400 in Tübingen Theologie studiert«, sich während seiner * ' Studien sehr stark mit den Kopernikanifchen L«hren zu befassen begann, und schliehlich selbst zum Astronomen wurde. And was vtrdankt ihm die Wissenschaft nicht alle»! ............ A„. JS . ®infr der wenigen Schwaben, die nicht durch Tübingen gegangen sind, ist Schiller. Aber ein« Xtt»W(Ä -ttfufirrbe und Hölderlinturm staatliche Schule besuchte auch er. Herzog Karl Sugen holt« den Soldatensohn auf die Karl». I schul«, die zuerst in Stuttgart und fpäter auf Schloß Solitude untergebracht war. And noch «in«r ist in ganz Deutschland bekannt. w«nn auch nicht al« Dichter und Denker, der Ritter Göh Schloss & Neckar, die alle Burg von Aöh von Don Berlichingen mit der eisernen Faust. Sein« Burg schau« auch h«ut« noch aus d«n A«ckar Wtntichtngen herab. i»m«iu»iim^kiti...................»»in»,»»»»» .......'.................. ...... ........... mini mm .......mm...........................um im........... mm mm.....im» ............................. im.................. Nil ................. ,Hicr liok kli lo manchcs liete/Via l Dom Diditcr dcAVcscrlicdcs r» seinem 5o.OcburUt.JS tu» »cm dichter Tinftfl. fte»t neu errichtete tn r»»ea«ann »et Rtnteln ^sV>it der Entstehung des volkstümlichen Weser- <7lll« Z rutiunl Riniel» »te Heimat- «ta»t r,«»el s»e»»«>. -«.Nikolai UN» xmimii " liebe», dass in allen deutschen Tauen erklingt. hat et eine eigen« Bewandtnis. Zwar gilt der von seiner schönen Heimat begeisterte Dingelftedt mit Recht alS der Sänger der Weser. Von ihm stammt daS Gedicht .Ich kenne «inen deutschen Strom-, daS bis heute als das schönste Sedich! über die Weser gilt. AlS er aber das später von Presse! vertonte Weserlied dichtete, dachte er sicher nicht daran, di« W«s«r zu verherrlichen. Das Gedicht „Hier hab' ich so manches lieb« Mal" ist vielmehr ein Liebesgedicht. ES verdankt seine Entstehung einer Enttäuschung, die dem damals 21jährigen Dingelftedt sein« Rintelner Jugendliebe. Auguste Dunler. bereitet hatte. AlS er im Juli 1H35 nach einem achttägigen Besuch seiner Bater-stadt Rinteln nach Rieslingen bei Hannover zurückkehrte, hielt er noch einmal Ginkehr in dem Gasthaus der .Tante Reei«'. einem beliebten Ausflugslokal der Rintelner Gymnasiasten. Hier dichtete er da» sentimentale Lied, dos seiner Stimmung nach dem gerwürfniS mit der gugendgeliebten entsprach. -Die erste geile schnitt er mit einem Diamanten in eine Fenstericheibe deS Gasthauses ein. Seit, lamerweise hat man lange nicht gewustt. wo Dingelftedt das W«s«rli«d gedichtet hat. obwohl daS erste Wort des Liedes di« Frage zu beantworten scheint. Di« Briese an seinen Freund Hartmann waren noch nicht bekannt, die Fensterscheibe mit der Anfangszeit« des Lied«» war «in«m WirlShausstreit der Dorfburschen zum Opfer gefallen und außerdem schien daS .ferne Wehr" auf di« Rattenkänger-stadt Hameln hinzuweisen. Der heute 75 Jahre alte Gastwirt Reese erzählte zwar, das, er als kleiner Junge die Fensterscheibe mit der geile noch gesehen hab«, und dass sich neben dem Wort« .Laute" daS ebenfalls mit einem Diamanten «ingerihte Abbild eines LikörglaseS befunden habe — aber dir Darstellung wurde als Beweis sür den EntstehungSort deS Liedes Kart angezweifelt. Da schrieb im Jahre 1!»25 d«r hochbetagt in Marburg lebende frühere Oberbürgermeister Geheim-rat Dr. Schüler an den Verfasser dieser geilen, daß auch er die umftriltene Zenfterscheib« noch gesehen habe. Sr teilt« w«it«r mit. welch« Bewandtnis eS mit dem LitörglaS hatte. DerLehrer für französisch«Sprach« am 3li telner Gdmnasium. Dr. Lobe, mit dem Dingelftedt zersallen war. hatte das Likör-glaS an di« St«ll« d«r .Laut«" in dir Fensterscheibe eingeriht. Auch äußert« Dingelftedt nachBriefen einerseiner Betannten.Slse von Ditfurth-Dankersen. daß er im .alten Gasthaus Reese in HU«fter Ä»ö»en»e>« »et Rtntet». in dem ? inftetsiedl» Vater «toncnwftt war «-•» tu ehemalige kurfürstliche ;(ollbaii<< im» jetzige WaObau« Reese Todenmann' daS Weserlird gedichtet habe. Dingelftedt war »in« der interessantesten Persönlichkeiten seiner geit. Als Sohn eineS kurhessifchen Feldwebels aus einfachsten Verhältnissen stammend, erreichte er in einer sür die damalig« gesellscha«tlich streng ge-ordnete g«it beispiellosen Lausbahn. die den genialen Bühnenleiter und.ersten Regisseur in Deutschland". wie Ludwig Geiger ihn nannt«, über Stuttgart. Münch«n. Weimar nach Wien führte, die höchsten Shrenstellen. Auch in der deutschen Literaturgeschichte hat sich Dingelftedt »inen ehrenvollen Plah ge-sichert. And trotzdem. Dingelftedt wär« h«ut« ausserhalb d«r Donauftadt Wi«n. wo «r. als Direktor deS Burgtheaters hochgefei«r» und in den erblichen Freiherrnftand erhoben, am 15. Mai 1881 starb, wohl längst vergess«n. wenn er in seinen Iugendjahren nicht in d«m kleinen Gasthaus bei Rinteln das schw«r» mütig-sentimentale Gedicht verbrochen hätte, daS als Weserlied fortleben wird: .Hier hab' ich so manches lieb« Mal.. .* Sonderderichi von Reinb«Id VSroer. Rinieln a. d. Weser - ^ Tie «Seser »ei «intetn. Tingettte»»« groke Siebe .....................................................................................................llllltfIIIMIHIIIIIX 'HIIIM..... IIHMHUIIH.r: 1 ^"Töfcfie und I i Tsröfen ■K. j.v« ' ■ fl •. -v SMstrrfrasit und »«kr ■►* lithrtn einen Freudentanz auf Gesicht einer »röte. da« gar nicht so häßlich ik, wie die meisten Mensche» ««inen »ach et« Ztf ■»-» sr»sch tarnt sich zum Sttilraft entwtckein. leren er «tu grobe Eidechse Mrfchluigt Om Frühjahr herrfcht in «Den Tümpeln und (Briten rege« Leben HOe Frisch« und »riteu der Umgebung haben stch hier ein Stell dichein gegeben, um Hochzeit zu halten. Bald finden wir auch die ab gelegten v«tchbaN«n und können au» ihrer Form die «itern erraten. Die »lumpen Kamm» von den Frische«! die wie mehrreihige Perlen-fdrafirt au«sehen, sind von den »röten, «n« vielem vielen Laich schlüpfen nun durch die Sonnenwärm» Unmengen von kleinen, Ichwarzen «aulqnappen, die ankang» so winzig wie ein »omma find, aber sehr bald heranwachsen. Bald bekommen sie auch Betnchen. und zu Sommer» ende verfassen di» jungen Frischchen da« Wafler, um auf de« Lande weiterzuleben: viel» von ihnen haben dann noch »in kleine« StummelschwÄn,ch«n und sehen damit gar drollig au«. Die Nahrung vieler kühnen Springer deßeht hauptsächlich au» Inletten, und die »röten fressen mit Borlied« Nackt fchnecken und Würmer, Vom einleitigen. men«chli<<>enStand punki au» betrachtet find die Frisch« und »röten also un dediiigt zu den äußerst nützlichen Tieren zu rechnen, soweit man bei Tieren überhaupt von nützlich und Ichädlich sprechen soll. Um so bedaarrficher iß e«, daß diese wehrlosen Tiere von den »tndern aus Unverstand so zahlreich gequält tmd totgrfchlagen werden. Dies« groben Tierquälereien müßten noch viel mebr al» bi«»er durch vernünftige Er Mahnungen der »Itern miterlmnd«n «»rden, Viele Menschen nennen ein» »rite häßlich, aber welche Schinheitskinigiu könnte sich rühmen, goldene Angen zu hab«n? Ja, aber di« Iri« der Frosch» und »rite«-äugen tft wie au« feinstem «oldßaub: auch dies» »erachteten Tier« haben ihre Schönheiten, s»»»«rbntch« **m TV. Ontnt Schmtd«, Hfrtin, »tt Hprnnt Aafmchm«» Silbenrätsel Au« den Silben a adebeel—blß bub -d»h den»—W«—darf « san—gau—im —k« I«ub-Ii li lo l« me mot -muud—na — now »«—ped p^l -prt—«—«—rf—n,« .fa— s«u se-se -sen fi-s»l taitat-torul ur -»« « -ver zahl—ze—zi z» find 20 Wörter zu bilden, deren Anfang« und EndbnchKaben. von «den nach unten gelesen, »inen Spruch au» »oethe« Faust ergeben; gleich «in Buchstab«. Bedeutung der Wirter: i. griechische Insel, 2. europäisch« Hauptstadt, ».Herr der dölen «eister, 4. «in«r ber U.E.«.. S. «nglifch» Has»n«t. landwirtschaftliche« «iterüt, 20. Wirbelwind. L.H Der Philosoph Swnend hielt der Philosoph die In der Hand nn» sprach: .Du «rme du! Einmal du ein vergnügte» Schwein, Einmal .i' du ausgegesten sei». Schine ,u". da« ist der WeltenlausI» — Und dann aß »r fl» behaglich auf . . . Fra. Bilderrätsel Funkspruch vom Zeppeltu! Der Ungetreue An einer Reihe eng verbunden War er und st« in innig«in Berein. Doch eines !ch»n«n Tag» war er verschwunden. Und s» blieb eben st« allein. Me», aillllMMMIIItlllllMMItMM Di« vom Zeppelin «»»strahlenden Funken zeigen den Weg zur Lisung der Aufgabe. Sti. Unentbehrlich Beim Rundfunk und beim Telephon Hirt ohne ihn man Kitten Ton. Und schwer stch durch da» Leben schlägt. Wer wie man so zu sagen pflegt — Ihn karg »ur tn der Tasche trägt. M.>«. Steigerung Da» Ritselwort durch Rußland stießt. Gesteigert e» alsbald Entgegenkommend euch begrüßt In männlicher Gestalt. Bet wett'rer Steigerung ihr seht E» noch tn srinem Rang erhiht. ».I. DaS bewegliche Fest .EW»zw«il" sagt der Mann zur Frau, .Nimm den Ein»zw«idr«i und schau Doch mal drei, aus welchen Tag Die»mal Pstngst»n fall»n mag.' Fra, AuS der Schule D«r Lehrer will steischsrelfeud« Pklanzen wissen. Hän«chen nennt den »lee. Da» will der Lehrer aber nicht gelten lasten. .Doch, Herr Lehrer! Bater hat erzählt, e» wäre neulich ein luftige« »leeblatt zufamm«n gewesen, und baS hätte eine San« mit Rutnme! und Stumm«! verzehrt" E.P. Auflösungen auS voriger Nummer: Silbenrätsel: l.SaaIseId.2.Uri.Z.l! hampagne, 4. EtSlaus, S. Irma, «. Mondstußerni«, 7. Unter hau«.x Nassau. ».GiUingen, 10. Ludwig. II.Umsatz. 12. Sseu, 13. Coujunltiv. 14. «erbe. 15. Notar. 1« Igel, l 7. Eiendi. l». Melone. 1». »ltar. 20. Lincke, 21. Steuben: .Suche im Unglueck niemals die Fastung jtt verlieren«. B«s»ch«kart»nrätsek: »assterenn. IIIIIIIWIItMNHIMMIIlUtttlltMIIIIMIIIIWtllllMIIIUMIIIMMIIIIWeilliraMIIMi _ Wieder Dresdener WH öpgiene - Ausstellung 7ie grofte Sdwu mit »»reut -Jicirtt tiiut au wijfmMtaftltdKM und I (iiif(er(ifit<«Jtiiilk1>cra Material bat fstr bir'ctt »ouimer wiederittu idre lote geü'iiiet. *— Der :Wuberaum mit bem H WUrfeuiyiel au# Vietkenet tfi» Beispiel »er tntereRantentfrinzelbeitr«: I üiit intmirtiiwer »ranker an# Cd I nfrtfa wird gesesieU >?«•>m«tr JtVfl«« Silber irntn Mpni Tie neue Hiiftenjunfiielle an ber «otbsee. i>ie «niang ,Vmi in Be trieb genommen werden soll. ®ie liegt in 'Beren'rtj itatie bei ISnrtwoeii und soll i,anpi sächlich als Stnpwngsiiation dienen, wüvteud die ntn' «ilo-meiet entfernte bet Sadlenderg al# Sendet arbeiten soll- Neide iind durch Kabel verbunden und werden den .Fernverkehr mit der Tchinadrt vermitteln Lin tosoniales Jubiläum Ui. Mai iind 25fl Satire teritritben, seit zum eriteimml Zchl?« unter der ^laqge eine# deutschen Staates im .schwatzen" Srdteil Vnnb mit Be schlug belegten. tf* waren dies die unter branden burgischet irlagae segelnden Schiffe de» von Friedrich Wilhelm, dem «roken Uur>ursten. beauftragten bot lättdischen Suufiiionne# Benjamin Rattle. .Movlatf und .Ta» Wapven von Bianbetiburg". Raule lchlo« am 16 Mai 1tudenbntgi>chen »auNeuten und Schiffen Handel jtt treiben. Dieser foIi>niale Besitz Brandenburg«, der di« zum Verlaus an Holland im ,>em»lde votiHan» Peteneu. — Unten: £ie {viilbigung eine# Regerdauptling# vor beut Wrof«en Murfürsten, nach einem iHemälb« von H lllementz >!»> »'I und v«et«« »UM««» - SerMtiiwrtliA: 3 *»rtb. Rummer 42 v«»tsch« Zeitung Set* 5 Evangelische Gemeinde. Am Pfingsonntag findet im Festgottesdienst um 10 Uhr vormittags die diesjährige Konfirmation verbunden mit der Feier des helligen Abendmahles statt. Der Gottes-dienst wird durch den Vortrag eines Frauenterzettes von F. Mendelssohn „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen" verschönt. Herzliche Bitte an mildtätige Herzen. Eine arme Frau, Kind unserer Stadt, die infolge Krankheit ihres Mannes, der seit Anfang dieses Wahres krank im Spital liegt, in die bitterste Armut geraten ist, so daß sie mit ihren zwei Kindern gar keine Eiistenzmittel mehr besitzt, richtet auf diesem Wege den flehentlichen Appell an gute Herzen, ihr in dieser furchtbaren Not durch Spenden zu helfen. Die Spenden, auch die kleinste ist willkommen, nimmt die Verwaltung unseres Blattes entgegen und wird sie entgegen ausweisen. Die nächste Sitzung des Stadtgemeinde rat» findet am Freitag, dem 29. Juni, mit dem Beginn um 6 Uhr abends statt. Pfingstfahrten des städt. Autobus. Die Leitung des städtischen Autobusunternehmeiis teilt mit, daß auf Wunsch von Ausflüglern für Pfingsten der Autobus aus Celje in das Logartal mit dem Abgang um 16 Uhr 15 aus Celje und um 5 Uhr 45 aus dem Logertal fahren wird. 2m Fall der Notwendigkeit und genügender Anmel-düngen wird er ausnahmsweise auch an beiden Feiertagen in der Früh in das Logartal und ani Abend aus dem Logartal fahren. Diesbezügliche Anmeldungen nimmt die Kanzlei des städtischen Autobusunternehmens entgegen. Prachtstück einer Kalbin. Der hiesige Fleischhauermeister Herr Franz Rebeuschegg hat von der Besitzerin Anna Zoegler in Rifnik bei So. Zum ob j. z. eine 2 Jahre 4 Monate alte Kalbin der Murbodner Rasse gekauft, die es verdient, als ungewöhnliches Prachtstück öffenttich erwähnt zu werden. Das Tier, das sogar photographiert wurde, ist von äußerst schöner Gestatt und — was eben das Unglaubliche daran ist — wiegt ganze 83« kg Lebendgewicht. Interessante sportliche Veranstaltn« gen zu den Pfingstfeiertagen. Der Sportni llub Celje veranstaltet am Pfingstsonntag um halb 11 Uhr vormittags auf dem Glacis ein Freund' schastsspiel zwischen Damenhandball Hazena S. K. Celje und Hazena Atena Ljubljana, dem Meister von Slovenien. Montag Nachmittag um halb 17 Uhr spielt dagegen ein Freundschaftsspiel S. K. Celje mit S. K. Svoboda aus Maribor. Beide Spiele versprechen sehr spannend und interessant zu sein. Das dem Sporte freundlich gesinnte Publikum wird ebeten, die Spiele zu besuchen, um das in letzter eil bewegtere Sportleben zu fördern. Ausflug der Arbeiter und Natur-freunde aus Celje nach Brezje Bled am «. und 7. Juni 1931. Wir werden um nachfol-gende Bekanntmachung ersucht: Die Arbeiter, Kaufleute und Naturfreunde von Celje und der Um-gebung sind eingeladen, teilzunehmen am Ausfluge am 6. und 7. Juni 1931 mit einem Ertrazug nach Brezjc-B ed. Fahrpreis 60 Din, Ausflugskarte 5 Din, ür Schüler nur 30 Din. Informationen geben: Professor Al. Pavlic, Gesangsverein „Oljka", Pfadfinder und die Trafik am Bahnhof. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus starben der 52 jährige frühere Herrschaftsbesitzer Herr Franz Schaur aus Sv. Ieronim bei Bransko, die 52-jäh-rige Frau Gertrud Gajsek aus Cermozise und die 75-jätstige Private Frau Anna Dim« aus Loznica bei Celje. — Im Allg. Krankenhaus starb am 19. Mai der 50-jährige Arbeiter Alois Cenc aus Umgebung Sv. Jurij ob j. z. — In Celje Umgebung ist der 81 jährige Maurer Martin Vengust gestorben. lllig« F«»»rwehr Eelj«, Telephon 99. " lenft übernimmt am A. Mai bet I. 3»|. : Emmerich Bern«. Stadtkino. Für Pfingsten zwei großartige Tonfilmschlager! Samstag, 23. und Pfingstsonntag, 24. Mai, die ausgezeichnete Tonfilmoperette „Der Herr auf Bestellung", mit Willi Foch und Elsa Elster in den Hauptrollen. — Am Pfingstmontag, 25., Dienstag, 26., Mittwoch, 27., und Donnerstag, 26. Mai Plasta Bunan (der berühmte tschechische Komiker, bekannt aus dem Großfilm „Der fajche Feldmarschall") und Roda Roda, der bekannte ifttflet a al» Postminister in der Großtonsilm-operette „Er und seine Schwester". Bei beiden Filmen als Beigabe da» neueste Fox-Journal. Vorstellungen werktags um halb 9 Uhr abend», v« für Haus und Garten, für Straße und Sport die guten, billigen Volks-Leinenschuhe „VICTORIA" mit durchgenähter Gummisohle I DETAILPREISE: Größe 24-S7. 20-34. 35-41. 42-46 Dinar 30'-35'-50'-60'- In «Ittn eV»chl49leen Griffinten erMttlWi. tn fpos-Verksiil: P A l M A. Zagreb, Poit'ath 226. Beaueme fasson. elastischer Gangi In grau. Weift und schwarz. zum Schnüren und mit Spangen. Iniindisches Fabrikat fcfl¥\SSING KvorH Auf jeder Sohle die Schutzmarke WIMPASSING am Pfingstsonntag und Pfingstmonntag um halb 5, halb 7 und um 8 Uhr. Die zwei Filme verdienen es, daß jedermann sie besucht! Maribor Unser Sportklub Rapid hat sich auf eine Pfingstournee begeben, die ihn nach Oesterreich führt. Pfingstsonntag und Montag wird Rapid je ein Wettspiel gegen den „SalHurger Athletiksportklub 1914" in Salzburg absolvieren. Bei dieser Gelegen-hcit wird Rapid seinen Sieg zu verteidigen haben: bekanntlich hat Rapid den Meister von Salzburg kürzlich hier in Maribor geschlagen. Bereits am Dienstag wird Rapid im Weltkurorte Neichenhall gegen den dortigen Sportklub zu einem Wettspiel antreten. Donnerstag wird unser Klub die Farben seiner Heimatstadt gegen den spielstarken Sportklub „Herta" in Wels zu verteidigen haben, woraus dann die Heimreise angetreten werden wird. Die Rapidreserven gastieren am Pfinastsonn tag gegen den Sportklub „Mura" in Murska Sobotc. Die Drauschiffahrtge,ellschaft wird im Gegensatz zu den kursierenden Gerüchten, die sogar Eingang in die Presse gefunden haben, weiter bestehen bleiben. Ing. Kersic ist aus der Gesellschaft ausgetreten. Seine Stelle hat Herr Rittmeister i.R. Poljanec eingenommen. Dieser Tage wird das Mo< torboot den Verkchr zwischen der Stadt und dem neuen Bade auf der Felberinsel aufnehmen. Die Preise sind gegenüber dem Vorjahre, wo die Hin-und Rückfahrt 10 Din kostete, derart ermäßigt wo» den. daß das Motorboot heuer für den Autobus-verkehr eine fühlbare Konkurrenz bedeuten kann. Eine Fahrt von der Stadt stromaufwärts bis zum Bade auf der Felberinsel kostet nämlich heuer nur 3 Din; ebensoviel kostet eine Autobusfahrt dorthin, jedoch mit dem Unterschied, daß das Motorboot hart an der zur Insel führenden Brücke landet, während der Autobus oben an der Hauptstraße hält, von wo man den sehr steinigen, staubigen und steilen Weg hinunter zur Brücke zurücklegen mutz. Die Rückfahrt, also stromabwärts, kostet jedoch 4 Din. um einen Dinar mehr, als man für die Autobus-fahrt bezahlen muß. Da man, um den Autobus zu erreichen, den erwähnt steilen und steinigen Weg bis zur Straße in Kamnica zurücklegen muß. wer-den voraussichtlich viele lieber den einen Dinar mehr riskieren und eine staubfreie und mindesten» ebenso rasche Fahrt in di« Stadt einer Autobusfahrt vor-ziehen. Die Straß« ist durch den Autoverkehr ohne- hin gerne in eine Staubwolke gehüllt und in einem voll-gestopften Autobus ui hocken, ist im Sommer bestimmt auch keine Annehmlichkeit. Dem im vergangenen Som-mer laut gewordenen Wunsche entsprechend, wird, wie verlautet, heuer die Gesellschaft entsprechen und an Stelle der beiden Landungsstellen in Rtekje und beim Gasthaus Dabringer auf der Lend eine solche unter dem Kassenhaus Therestenhof beim Brücken-köpf der ehemaligen Draubrücke anlegen. Dadurch wird das Motorboot ebensoleicht wie der Autobus gleich vom Hauptplatze aus erreichbar sein. Der 2Jlo> torbootverkehr ist mit dem gestrigen Tage aufgenom-men worden. Ab 10 Uhr vormittags verkehrt das Boot bis 8 Uhr abends ununterbrochen, so daß jede Stunde, also um 10, 11, 12, 1, 2, 3 Uhr usw. das Motorboot jetzt einstweilen noch vom Gaphau» Dabringer, nachher jedoch von der Reichsbrücke au» abfahren wird. Ob sich freilich der Motorbootoerkehr bei diesen Preisen rentieren wird,wird sich nach einiger Zeit ja erweisen müssen. Die Drau weist zur Zeit den höchsten Was-serstand im heurigen Jahre auf. Ihre schmuj' Fluten führen Sträucher und zum Teil auch und Bretter mit sich, ein Beweis, daß sie den An« . ■ - so« 11 tauerfeldes gefährden. Zur Stunde sind jedoch noch keinerlei Ueberschwemmungen aus ihrem Unterlauft bekannt geworden. Da sich das Steigen und Falken der Drau bekanntlich auch innerhalb weniger Stunden vollziehen kann, ist jedenfalls Vorsicht geboten. E» ist ar nähert sich aber beretts ^er Monat Juri liuunebr gemäß wieder den in diesem Monat üblichen sehr und daher inehmen, daß die Drau ihrer alten Gewohnheit niederen Wasserstand aufweisen wird. Aus diesen Augenblick wartet übrigen» auch der Verschönerung»-verein der Magdalenenvorstadt, wie wir seinerzeit bereits berichtet haben. Dieser will nämlich den bei niederem Wa»erstand zu Tag« tretenden Schotter au» dem Flußbett fördern lassen, um stch durch den Entfall der sonst notwendigen Schotterlieferungen 10 bis 20"/« bei den Betonierungsarbeiten an dem von ihm in Angriff genommenen Promenadekai zu er« waren. Vor dem Sinken des Wasserspiegels der Drau kann ohnehin mit der Aufführung der not-wendigen Betonstützmauer zwischen dem allen Brückn-köpf und dem Joch der Rcichsbrücke nicht begonnen werden. Das dort zu Planierungszwecken notwen-dige Matertal wird schon Wochen hindurch von Seite 6 Deutsche Zeltung Nummer 42 Baustellen herbeigeschafft. Der Teil unter der Reichs-brücke wird dadurch eine sehr begrüßenswerte Ver-schönerung erfahren Mit der Fertigstellung des ganzen projektierten Promenadeweges wird das rechte Drauufer vom Brückenkopf der abgetragenen alten Draubrücke an bis hinunter zur Ueberfuhr, die den Bezirk Melje mit dem Borort Pobrezje verbindet, ein sehr gefälliges Aussehen gewinnen. Verlegung des Heu- und Stroh-marttes. Einem nun doch gefaßten neuerlichem Beschluß unseres Stadtrates zufolge wird der Heu-und Strohmarkt vom Trg svobode in die Klavniska ullca cntgültig verlegt. Damit wurde ein seit Jahr und Tag gefaßter Gemeinderatsbeschluh endlich in die Tat umgesetzt. Bekanntlich haben wir an dieser Stelle im Laufe des heurigen Jahres Gelegenheit «enommen, die Durchführung dieses anscheinend hon ganz in Vergessenheit geratenen seinerzeitigen Gemeinderalsbeschlusse» wieder in Erinnerung zu bringen. Nun wird der erwähnte Markt, wie üblich, an jedem Mittwoch und Samstag in der Schlacht-Hosgasse (Klavniska ulica) abgehalten werden. In-teressenten steht dort die neu errichtete Brückenwage beim Schlachchofe zur Verfügung. Auf unserem Markte sind diese Woche Kirschen aus dem Wippachtal (Italien) zum hör-renden Preise von 35 Din pro kg und heimische Walderdbeeren, das kleine Büscherl zu 1 Dinar, aufgetaucht. Autounfatt bei Kamnica. Am 13. Mai abends fuhr der Kaufmann Herr Johann Bau-mann aus So. Lovrenc mit seinem Lastauto durch Kamnica gegen das Drautal. Bei der als gefährlich bekannten Kurve zwischen dem Gasthaus Kopriva und dem Dr. Schmiderer'schen Besitz kam der Wagen plötzlich in» Schleudern. Die Anstrengungen des am Volant fitzenden Chauffeurs Walter Baimann, durch Bremsen ein Unglück zu verhüten, waren vergebens gewesen. Im nächsten Moment stieß be-reits der Wagen gegen die am Straßenrand errichtete Steinmauer. Durch den heftigen Anprall wurde das Auto quer über die Straße geschleudert und blieb dort liegen. Der Kraftwagentenker und der Kaufmann Baumann erhielten dabei leichtere Verletzungen. Als der Chauffeur den Wagen nicht vom FUck bringen konnte und Baron Adamovic, der übrigens dann auch die Feuerwehr in Ataribor verständige, zufallsweise dort vorüberkam, verschwand Baimann, anscheinend aus Angst vor der Verant-wortung, spurlos. Unter dem Kommando des Brand Meisters Armin Tutta war ein Rüstwagen der Frw. Feuerwehr sofort an der Unfallstelle erschienen. Nach schwierigen Aufräumungsarbeiten gelang es schließlich der Wehr, den Wagen in Gang zu bringen. Doch der ins Rollen gebrachte Wagen erfaßte den Feu-erwehrmann Alois Krieger und preßte ihn gegen die erwähnte Steinmauer an der Böschung. Krieger erlitt hiebei ernstlichere Verletzungen und mußte sofort in» Allg. Krankenhaus überführt werden. Enige Tage nach dem Unfälle metdete sich auch der verletzte Chauffeur im Spital und bat um Aufnahme. Er hatte anscheinend doch ernstlichere Verletzungen am Kopfe erlitten. Der Kraftwegen, der trostlos au»sah, tonnte nur mit Mühe abtrans-portiert werden. Ausflüglerzüge nach BreznoRibnica. vom 24. Mai bis 15. September werden an Sonn-und Feiertagen die Ausflüglerzüge Nr. 9022 und 9027 von Maribor bis zur Station Brezno-Ribni-ca verkehren. Zug Nr. 9022 fährt vom Hauptbahn-Hof im Maribor um 14 Ubr 50 ab und kommt in Bryno-Ribnica um 15 Uyr 58 an; von Brezno-Ribnica geht der Zug Nr. 9027 um 21 Uhr ab und trifft in Maribor um 22 Uhr 04 ein. Für diese beiden Züge ist der halbe Fahrpreis von allen m allen Stationen bewilligt. Der Ausflügler kauft sich bei der Abfahrt die ganze Karte, die dann ohne jede Formalität auch zur Rückfahrt berechtigt. Großmeister Spielmann kontra Pirc. Dritte» Match. Am vorigen Samstag und Sonntag fand hier in Maribor das dritte Match zwischen dem österreichischen Großmeister Spielmann und dem jungen jugoslawischen Meister Pirc statt. Nachdem die beiden ersten Partien unentschieden gewesen waren, hotte man gewissermassen mit einem Erfolg des Meisters Pirc gerechnet. Trotzdem war alle» angenehm überrascht, als es Pirc nach dem 60. Zuge gelungen war, Spielmann zum Aufgeben des Spieles zu nötigen. Samstag war nach dem »3. Zuge da» Match abgebrochen worden, um Sonntag fortgesetzt zu werden. Der Erfolg de» ivteiiter» Pirc ist um so höher zu werten, al» der Großmeister selbst nicht weiß, wo und wann er den Fehler gemacht hat, der schließlich seine Nieder-läge herbeigeführt hat. Montag nachmittag» wurden die beiden Schachmeister vom Direktor der Kurdi- rektion in Rogaöka Slatina mittels Personenauto | abgeholt. In Rogaöka Slatina fand Dienstag das vierte, Mittwoch das fünfte und Donnerstag das sechste Match zwischen den beiden Meistern statt. Der Freitag ist als Rasttag bestimmt. Samstag, den 23. Mai, werden sie dann das siebente, Sonntag das achte und Montag das neunte Match absolvieren. Für Dienstag, den 26. d. M, ist dann neuerdings eine Pause vorgesehen, worauf dann Mittwoch die zehnte und damit letzte Partie gespielt werden wird, womit der Wettkampf dann beendet ist. Bereits am Donnerstag wird Großmeister Spielmann ein Simultanspiel in Maribor ab-sowieren, um dann nach Graz abzureisen, wo er Samstag, den 30. Mai, ein Simultanspiel durchführen wird. Der jugoslawische Meister Pirc erhielt für seinen Sieg in der dritten Matchpartie als Ehrenpreis eine vom Juwelier Jlaer & Söhne in Maribor für diesen Zweck gestiftete Taschenuhr, während die von der Firma Martin; gestiftete Statuette dem Sieger in der nächsten Matchpartie zufällt. Der Großindustrielle Herr Mauro Seßler, Präsident des Aeroklubs in Zagreb, hat 1000 Din als Ehrenpreis für den Endsieger im Wettkampfe gespendet. Reparaturen werden gxtt und billigst aus-geführt, nach Grammophone. Bei Vorweisung dieser Anzeige 5% bei Seuware, 10'. hei Reparaturen ermüssigt bei Albl'tt EcCHTillSt Uhrmacher, Maribor, SlotntSkov trg .Vr. 5. Freudiges und trauriges Ereignis in unserer „Zigeunerkolonie". Seit einiger Zeit fristet in unserer Stadt eine aus dem Banal her-ausgewechselte Zigeunerfamilie ihr Dasein. Sie ver« suchte durch den Verkauf von selbsterzcugten Holz-Wägelchen und, wie ein Blatt meinte, auch eventuell durch Diebstahl ihr Auskommen zu finden. Da wir in unserer Stadt keine den Zigeunerverhältnissen angepaßte Quartiere haben, fanden sie schließlich in einem leeren Schweinestall in der Aleksandrova cesta eine ihnen geeignet erscheinende Unterkunft. Kürzlich war nun in den Schweinestall der Storch eingezogen. Die braune Zigeunermama gebar Zwillinge. Etnes blieb am Leben, das andere ist angeblich gleich nach der Geburt gestorben. Die Leiche des Neuge-borenen wurde in die Totenkammer des städtischen Friedhofes in Pobrezje überführt. Soweit wäre die Sache ja in schönster Ordnung, wenn nicht der Amtsarzt eine Obduktion der Leiche angeordnet hätte. Die Zigeunerin wird Blättermeldungen zufolge des Kindesmordes bezichtigt. Die Obduktion wird nun die Richtigkeit dieser Behauptung zu erweisen haben. Die Obduktion der Leiche das neugebo-rcnen Zigeunerkindes, worüber wir oben berichten, hat ergeben, daß das Kind bereits tot zur Welt gekommen war. Die Kindesmutter ist somit, wie gerichtsärzllich einwandfrei erwiesen wurde, von jedem Verdacht beftett. Freiw. Feuerwehr Maribor, Fernipre-cher 2224. Freiwillige Rettungsabteilung, Fernspre-cher 2336. Zum Feuerbereitschaftsdienst in der kom-menden Woche, und zwar vom 24. bis einschließlich 31. Mai, ist der l. Zug kommandiert. Komman-dant: Brandmeister Martin Ertl. Bereitschaft in Re-serve: ll. Zug. Apothekennachtdienst. Den Apotheken-nachtdienst in der kommenden Woche und zwar vom 24. bis einschließlich 31. Mai versieht die „Adler-apotheke", Mr. Minarik, am Hauptplatz. Slovenska Bistrica Im Interesse de» Fremdenverkehrs läge es, wenn der Verschönerung»' und Fremden-verkehrsverein über die Sommermonate eine Stu-dentenherberae einrichtete. Da bereits di« primitivste Form dem Zweck voll entsprechen wurde, würde es genügen, über die Ferienmonate ein Schulzimmer der beiden Volksschulen oder der Bürgerschule mit einer Anzahl von Strohsäcken nebst strohgesüllten Kopfpölftern decken zu lassen und mit Waschgelegenhei-ten auszustatten. Ja selbst die Aufschüttung bloßen Strohes in einem Klassenzimmer oder auf der Galerie des Sparkassensaales würde ferienreisenden Schülern einen guten Dienst erweisen. AIs Be-nützungsgebühr wäre ein geringer Beitrag zur Instandhaltung der Herberge einzuheben. Der Ver-schönerungs- und Fremdenverkehrsverein würde sich durch die Schaffung einer solchen Herberge um die unbemittelte Schul ugend, die sich dennoch ein Stückchen Welt beehen möchte, ein unschätzbares Verdienst erwerben! Der Bezirk»lehrerverein hat kürzlich unter dem Vorsitze seine» Obmannes, des Schuloerwalter» Herrn MuoL Tajnik, im benachbarten Dorf« La- porje unter zahlreicher Beteiligung seiner Mitglie-derschaft eine Versammlung abgehallen. Neben lau-senden Standesftagen, wie Betätigung der Lehrer-schaft außerhalb der Schule, Krankenversicherung usw.. bildete die Stellungnahme zum neuen Beam-tengesetz den Hauvwerhandlungspunkt. Die nächste Versammlung wird am 6. Juni in Tinje stattfunden. Die Schutzimpfung aller im Vorjahre ge-borenen Kleinkinder wurde für den Stadtbereich am Freitag, dem 15. d. M. im Rathause vorgenommen. Die Nachschau der Impflinge ist am ver-flossenen Freitag erfolgt. Kapelleneinweihung. Am Donnerstag, dem 21. d. M, wurde die von der Familie Karl Kukovitjch auf ihrem Weingartenbesitz in Kovaca vas errichtete Kreuzkapelle feierlichst eingeweiht. Parkmusik. Der Verschönerung?- und Frem-denverkehrsverein hat die dankens- und begrüßen»-werte Neuerung geschaffen, jeden Sonntag Vor-mittag Parkkonzerte abhalten zu lassen. Es bliebe jedoch zu wünschen, daß die Musikkapelle nicht wie bisher in den an der Stadtperipherie gelegenen Partanlagen beim Bezirksgericht Aufstellung nähme, sondern in der Stadtmitte, wofür das Kastanien dreieck auf dem Bischofsplatz nicht besser gedacht werden könnte. Da» Handelsgremium hat am Himmel-fahrtstage, dem 14. d. M., im Gasthof Walland seine diesjährige Hauptversammlung abgehalten. Dle Ausstellung von Lehrlingsar. beiten, welche die Gewerbliche Fortbildungsschule am Schuljahrsende veranstallet hatte, wurde dieser Tage geschlossen. Zur Ausstellung gelangten Zeich-nungen von 60 Lehrlingen beider Abteilungen. Die 10 besten Arbeiten wurden mit Preisen von 100 bzw. 50 Din prämiiert. Sin 1.'andwirtschaftssilm mit erklärendem Vortrag des Sekretärs der Landwirtschaftlichen Ge-sellschaft Herrn Kafol aus Ljubljana gelangt an den beiden Pfingstfeiertagen im Stadtkino zur Vor-führung, und zwar über alle Zweige der Land-wirtschaft wie der Viehzucht. Emtritt pro Person 2 Din. Die Ortsgruppe der Landwirtschaft, lichen Gesellschaft (Kmetijska druzba) hält am Sonntag, dem 31. d. M, um halb 10 Uhr im Hotel „Beograd" ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Sin Opfer de» Automobilsverkehr» ist kürzlich der 24-jährige Tischler der Mariborer Staatsdahnwerkstätte Mai Rupp au» Studenci geworden, der unweit der Stadt von einem Kraft-wagen umgestoßen und überfahren wurde. Der Verunglückte wurde mit erheblichen Verletzungen am Kopfe und Hautabschürfungen am Körper in» Allg. Krankenhaus nach Maribor gebracht. Die Strahe nach Smartno, und zwar bis zum Königin - Maria - Ferienheim, wurde vor einiger Zeit einer kommissionellen Besichtigung un-terzogen. An der Kommission, die vom Obmann des Bezirksstraßenausschusses Herrn Dr. Pucnik geführt wurde, nahmen Vertreter der Ferienkolonie, der Banaloenvaltung, der Gemeinde Smartno und der Prioatinteressentenschaft teil. Ferner ein Vertreter de» Post- und Telegraphenamtes, um das Terrain für den Bau einer Telephonverbindung mit (smartno bzw. mit dem Ferienheim in Augenschein zu neh-men. Es wurde beschlossen, die stückweise berett» ausgebesserte Straße stellenweise zu verbreitem und durchwegs für den Automobiloerkehr ausgestalten. Die diesbezüglichen Arbeiten sollen noch im heurigen Sommer beendet werden. Die Kommission hat auch die Steinbrüche der Besitzer (öega und Tomazii in Zgornja Bistrica besichtigt, um jene auf «ine etwaige Erploitierungsfähigkeit durch den Mariborer Be-zirksstraßenausschuß zu prüfen. Der Ankauf eine» Sprengwagen» ist leider ein noch immer ungelöstes Problem. Da erst dieser Tage eine Firma der Stadtgemeinde ein dies-bezügliche» Angebot unterbreitet hat, ist doch wenig-stens zu hoffen, daß die Anschaffung eines derartigen vom Fremdenverkehrs- wie volksgesundheiüichen Standpunkt au» gleich wichtigen sommerlichen Utensils nicht mehr allzulange wird auf sich warten lassen. Einbruchsverfuch. In der Nacht von Mitt-woch auf Donnerstag wurde von unbekannten Tätern beim Gasthaus- und Realitätenbesitzer Herrn Jakob Huraj ein Einbruchsversuch unternommen. Die Volkszählung zeitigte nachfolgendes Ergebnis: die Stadt Slov. Bistrica hatte am Volks-zählungstage mitsamt der Artilleriegarnison 1773 Einwohner. Die Bürgerschaft zähll 1673 Köpfe, da am Stichtage nur 100 Mann Militär anwesend waren. Der Präsenzpand der Garnison ist jedoch inzwischen durch die Ankunft von Rekruten auf den Normalstand ergänzt worden, sodaß die stündig« Nummer 42 Deutsche Zeitung Seite 7 Einwohnerzahl über 2000 liegt. Nach Geschlechtern Srennt. zählt die Stadt (einschließlich 100 Mann ilitär) K48 Männer, die gegenüber 925 Frauen in der Minderheit bleiben. 373 Familien werden in 20V Wohnhäusern beherbergt, wovon 158 land-wirtschaftlichen Betrieben angehören. 1718 (einschließ-lich 100 Mann Militär) waren Inländer (südsla-wische Staatsbürger), 55 Ausländer, zumeist Oester-reicher und Italiener neben Reichsdeutschen, Russen, Rumänen und Tschechen. Als zur südslawischen Volkszugehörigkeit („narodnost") sich bekennend wurden 1713 Personen, zur deutschen SS, zur magyarischen 22 (durchwegs Soldaten), zur russischen 1 und zur tschechischen 1 eingetragen. Als Mutter-spräche („materinski jezik") gaben an slowenisch 1514 Personen, serbokroatisch 165, deutsch 60 «hievon 4 Soldaten), magyarisch 29 «hievon 28 Soldaten), verichiedene 5. Die konfessionellen Verhältnisse liegen, wie folgt: 1661 Römisch-Katholische, 98 Griechisch-Orthodore (hieoon 77 Soldaten», 8 Evangelische und 6 Muselmanen (durchwegs Soldaten). Anal-phabeten 32 Männer (hievon 22 Soldaten) und 26 Frauen. Slovenjgradec Das Touristenhau» auf der Uröka Sora (Urschel) ist ab 23. Mai wieder geöffnet und bewirtschaftet. Ljubljana 40»jähriges Arbeitsjubiläum eines verdienstvollen Mannes. Am 16. Mai be- ging hier der Direktor der Allg. Versicherungsgesell-schaft „Saoa" Herr Johann Röger das Jubiläum 40-jähriger ununterbrochener Arbeit in seinem Be-rufe. Herr Direktor Röger ist der Nachkomme einer «us Bayern stammenden Familie, die schon seit mehr als 100 Jahren in Ljubljana ansässig ist. Sein Großvater, der die Napoleonischen Kriege zu Beginn des vorigen Jahrhunderts mitgemacht und sich verschiedene Auszeichnungen erworben hatte, war als Oekonom der damaligen Zuckerraffinerie, des größten industriellen Unternehmens im südlichen Oesterreich, eine angesehene Persönlichkeit. Der Vater des Jubilars war Chef der bestbekannten Handels-firma 3. E. Röger und genoß als Ljubljanaer Altbürger auch durch seine hervorragende Tätigkeit auf charitativem Felde bei verschiedenen Wohltatig-keitsvereinen und Korporationen allseitiges Ansehen. Er wurde vielfach dekoriert. Sein Sohn, der heutige Jubilar, verlegt« seine Lebenstätigkeit ganz auf ein Gebiet, das wie kaum ein anderes im tieferen Sinne humanitären Ideen dient, auf das Gebiet des Ver-ficherungswesens. Vor 40 Jahren, im Jahre 1891, übernahm Herr Johann Röger als Bevollmächtigter der damaligen Bank I. C. Mayer, welche die Generalvertretung der Asiecurazioni Generali besaß, die Leitung der Versicherung in Ljubljana. Durch ausdauernden Fleiß und musterhafte Solidität erwarb er der Gesellschaft großes Ansehen und allgemeines Vertrauen. Als nach dem Umsturz die jugoslawischen Großbanken die Versicherungsgesellschaft „Saoa" für Elementarfchäden begründeten und diesen Ver- Cultur des Kundenempfanges Von Joachim öapira. Ljubljana „Wie man kommt gegangen, so wird man empfangen", sagt ein altes Sprichwort, das heute nur noch im privaten Leben Bedeutung hat. Denn wehe dem Verkäufer, der nicht alle Kunden gleich freundlich und dienstbeflissen empfängt, mögen jene „gegangen kommen . wie sie wollen. Kein Kauf-mann betreibt sein Geschäft als persönliche Lieb-haberei, sondern um den Kunden seine Ware zu verkaufen. Der wichtigste Schritt ist zweifellos zu diesem Ziele, die Kunde durch eine aufmerksame Begrüßung in gute Laune zu versetzen. Es sei Aufgabe eines guten Verkäufers, auch mißlaunige und mißtrauische Kunden durch sein tadelloses, offenherziges Be-nehmen schnell in gehobene Stimmung, m sogenannte .jiaufstimmung" zu bringen. Die Verkäuferin tritt der Kundin sofort beim Eintritt entgegen, begrüßt sie und fragt nach ihren Wünschen. Das nächste, was zu tun ift, besteht im An bieten eines Stuhles, zwar braucht das nicht bei jeder Kunde zu geichehen, sollte aber nicht unter-lassen werden, wenn man merkt, daß die Kunde jich mit dem Aussuchen etwas Zeit nimmt und es offenbar nicht gerade sehr eilig hat. ficherungszweig von der Aisecuracioni Generali lbernahmen, wurde als renomierter Fachmann Herr Röger zum Direktor dieses Instituts für Slowenien ernannt. Herr Direktor Röger ist auf dem Felde )es Versicherungswesens weit und breit anerkannt. In 40-jähriger Tätigkeit erwarb er sich eine unge-»eure Praxis, seine Verdienste um die Entwicklung des Versicherungswesen sind unschätzbar. Sein streng rechtliches, konziliantes Wesen, seine Fachkenntnisse, eine umfassende Lebenserfahrung sicherten ihm >erzliche Verehrung und Schätzung nicht bloß bei einen Klienten und Fachgenosien, sondern in der zesamten Bürgerschaft und darüber hinaus in ganz Slowenien. Herr Direktor Röger gehört zu jenen »esten deutschen Männern, die es durch ihre Arbeit, ihre unerschütterliche Rechtschaffenheit, ihre persönliche Hochwertigkeit bewirten, daß der deutsche Name auch in einer fremdvölkischen Umgebung geehrt bleibt. Wir wünschen dem verehrten Jubilar noch viele Jahre erfolgreichen und befriedigten Wirkens auf seinem Arbeitsfelde! Kurze Nachrichten — Am 14. A!ai ist der tschechische Schrift-teller Viktor Dyk beim Baden im Meere in Drften n Dalmatien von Herzschlag getroffen worden; die Leiche des ^verstorbenen, der im 54. Jahre stand, wurde nach Prag überführt. Gelegentlich der Eröffnung eines neuen Theaters in Bologna wurde der berühmte Dirigent Arturo Toscanini von Faschisten verprügelt, weil er sich weigerte, ;u Beginn des Konzerts die Faschistenhymne „Giovinezza" spielen zu lassen. Am 16. Mai wurde in Beograd der Gendarm Gjorgje )ivaljevic, der im Part von Topcider die Lehrerin Dana Milenkovic vergewaltigt und dann erwürgt hatte, vom Scharfrichter Hart gehenkt. Dies war die zweite Hinrichtung nach dem neuen Strafgesetz; bisher wurden in Serbien die zum Tode Verurteilten erschossen. — Gelegentlich der 40-Jahrfeier der Enzyklika Leos XIII. „Rerum novarum" gab Papst Pius XI. am 15. Mai eine neue Enzyklika über die soziale Frage heraus. Sie beginnt mit den Worten: Qua-dragesimo anno. — Die Reltungserpedition, die sich auf der Suche nach dem Grönlandforscher Prof. Wegener aus Graz befand, hat die Leiche des Forschers, von Schnee bedeckt, in Pelze und Decken eingenäht, 189 Kilnmeter von der Westküste entfernt aufge-funden. Allem Anschein nach ist Prof. Wegener nicht erfroren, sondern einem Herzschlag erlegen. In Ljubljana ist im Alter von 80 Jahren ein Mitkämpfer des verewigten Königs Peter im bosnischen Aufstand (1875), Aluander Toman, gestorben. Toman hielt sich auch viele Jahre in Amerika auf, wo er sich als Journalist und als Kolonisator betätigte. Seine letzten Lebensjahre verlebte er im städtischen Siechenhaus in Ljubljana. Der bekannte slowenische Schachmeister Univ. Prof. Dr. Milan Vidmar wurde vor kurzem Die Kunde will schnell Ware sehen, deshalb soll das Anbieten des Sitzes möglichst nicht durch die Verkäuferin geschehen, sondern. wenn es möglich ist, von einer anderen Person. Die Weit ist rund und dreht sich schnell. Aus Kindern werden Leute, ehe wir es uns versehen. Es ist daher ganz falsch, Kinder, wenn sie mit den Kunden kommen, allein im Laden herumstehen und sich langweilen zu lassen. Man muß sie beschäftigen. Aus zwei Gründen: einmal, damit sie die Kunde beim Einkauf nicht durch Fragen stören, und zum anderen, damit sie unser Geschäft in guter Erin-nerung behalten; denn das Gedächtnis der Kinder ist scharf und treu. Wird das Kind beschäftigt, so kauft die Kundin ruhiger und besser. Kommt ein Kind allein zum Einkauf, so ist es natürlich vollkommen verfehlt, das Kind gering-schätzig von oben herab zu behandeln. „Was willst du." Kinder soll man ernst nehmen. Wenn wir dem Kind Interesse entgegenbringen und mit sach-lichem Ernst auf seine Fragen und Wünsche ein-gehen, dann können wir es sicher gewinnen. Kinder verdienen auch wirtlich, daß wir uns ihnen liebe-voll widmen, denn Kinder haben noch eine Eigen-schaft, die vielen Erwachsenen verloren gegangen ist: Kinder sind dankbare Kunden. Unsere echte Koliner Zichorie! zum korrespondierenden Mitglied des „Elektrolech nischen Vereins" in Deutschland ernannt. Dieser Tage reiste er nach Berlin ad, um auf Einladung >es genannten Vereins an der Technischen Hochschule in Charlottenburg einen Fachvortrag zu halten. — Der verurteilte Düsseldorfer Massenmörder Kürten hat durch seinen Verteidiger ein Begnadi-gungsgesuch einbringen lassen. Wirtschaft ».Verkehr Die Emission der Stabilisierungsan-leihe ist auf nachfolgende Gruppen verteilt: französische Gruppe unter Führung der Banque de l' Union Parisienne im Betrag von 675 Millionen französische Francs; schweizerische Gruppe unter Führung der Societe de Banque Suisse, Basel, und Credit Suisse, Zürich, im Betrag von 125 Millionen französische Francs; tschechoslowakische Gruppe unter Führung der Zionostenska banka, Prag, im Betrag von 10t) Millionen rn. Francs; schwedische Gruppe unter Führung der Aktiebolaget Kreuzer & Toll, Stockholm, in Betrag von 50 Millionen frz. Francs; jugoslawische Gruppe unter Führung der Staatlichen Hypothekenbank, Beograd. im Betrage von 50 Millionen frz. Francs: hol-ländische Gruppe unter Führung M. M. Mendel-söhn & Co, Amsterdam, und Niederländische Handel-Maatjchappij N. V., Amsterdam, im Bettag von 25 Millionen frz. Francs. Das Gesetz über die Stabilisierung»-anleihe. Am 15. Mai veröffentlichten die „Sluz-bene Novine" das Gesetz über die neue Auslands-anleihe. das u. a. nachfolgendes bestimmt: Die Anleihe heißt „Internationale Stabilisierungsanleihe in Gold zu 7% aus dem Jahre 1931" und stellt eine direkte Verbindlichkeit für den Staat dar; sie ist mit dem Reingewinn der Monopolverwalwng gesichert. Der Nominalbetrag der Anleihe beträgt 1025 Millionen französische Francs oder 40,158.525 amerikanische Dollar oder 8,251.958 Pfund Sterling oder 208,126.307 Schweizer Franken oder 1335 Millionen Tschechokronen oder 2.280,141.510 stabi lisierte Dinar. Von diesem Bettag sind 1400 Mil-lionen für die Stabilisierung bestimmt, der Rest wird für die wirtschaftlich« Entwicklung des Staates, besonders für den Bau von Eisenbahnen und Straßen, verwendet werden. Die Anleihe wird ab 1. Juni 1931 gerechnet: die Zinsen werden halb-jährig, und zwar am 1. Juni und 1. Dezember, gezahlt werden. Die Anleihe muß innerhalb von 40 Jahren amortisiert werden, entweder in Annui-täten oder durch Ankauf auf den Börsen. Die erste Auszahlung der Anleihe im Betrag eines Zwölftels wird am 1. Juni 1931 erfolgen, die anderen Auszahlungen allmonatlich, so daß die Anleihe im Lauf eines Jahres zur Gänze ins Land kommt. Da» Ausland im Handel mit Jugoslawien. Unter den Ländern, die in den ersten drei Monaten 1931 nach Jugoslawien einführten, steht Deutschland mtt 242.1 Millionen Din oder 18.05 % der gesamten Einsuhrwertsumme an der Spitze. Es folgt die Tschechoslowakei mit 229.9 Millionen Din oder 17.13*, Oesterreich mit 205.4 Millionen Din oder 15.32». Italien mit 160.1 Millionen Din oder sast 12%, England mit 89J5 Millionen Din. Ungarn mit 64.9, Frankreich mit Seilt 8 Deutsche Zeitung Nummer 42 Zuschneiden von Kleidern und Wäsche ohne jede Berechnung, ohne Fachkenntnisse, ist durch die epochale Erfindung für die Hausschneiderei, dem Zuschneidelehrwerk „Universal" für Selbstunterricht jeder Hausfrau und jedem Mädchen zur Spielerei geworden. Kostenlose, unverbindliche Auskunft durch: E. PeÖnik, Celje, Glavni trg Nr. 15 Dem Werke können über 4000 Schnitte, jeder Schnitt in HO gewünschten (Jrößen entnommen werden. Dhs Werk wird auch aur Teilzahlungen abgegeben. 55.5, die Vereinigten Staaten mit 53.6, Brasilien mit 53.7, Argentinien mit 29.8, Brit.-3ndien mit 28.6, Rumänien mit 26.5, die Schweiz mit 23.2, Polen mit 17.3, Holland mit 17.9 Mllionen Din oder 1.26%. Als stärkster Bezieher jugoslawischer Waren erscheint Italien mit 320.5 Millionen Din oder 27.66*. Es folgen Oesterreich mit 170.6 Millionen Din oder 14.73*, Deutschland mit 155.7 Millionen Din oder 13.44*, die Tschecho-Nowakei mit 107.9 Millionen Din oder 9.31*, Ungarn mit 79.4 Millionen Din oder 6.85*, Griechenland 46.8 Millionen Din, Frankreich 43.6, die Schweiz 43.1, Polen 38.4, Spanien 33.4, England 22.9, Belgien 18.8, die Vereinigten Staaten 12.7 Millionen Din oder 1.10». Groher Handelsakademiebau in Ljub-ljana. Der Präsident der HGI- Kammer in Ljubljana Ivan. Jelacin hat beim Ministerpräsi-denteu General Zivkovic die Genehmigung zur Auf-nähme eines Darlehens von 4.7 Millionen Din durch den Verein „Handelsakademie" in Ljubljana behufs Baues eines neuen HandÄ-akademiegebäudes erwirkt. Zur Liquidierung der Anleihe wird der Verein sein eigenes großes Gebäude in Ljubljana dem Staate überlassen. Sport Frühjahrs Derby-Meeting und Reit« turnler »n Maribor. Zu den Pfinqstfeiertagen finden auf der Thesen bei Maribor an jedem Tag 5 Trabfahren und 1 Reitturnier statt. Infolge der großen Anzahl der eingelaufenen Nennungen dürfte ganz erstklassiger Sport auf diesem Gebiete zu sehen sein. Das Jugoslawische Derby wird am Pfingst> sonntag gelaufen: an diesem großen Staatspreis werden sich nicht weniger als 10 der besten Vierjährigen beteiligen. Die Rennen beginnen an beiden Tagen Punkt 15 Uhr: ständiger Autobus-verkehr ab 14 Uhr zwischen Velika kavarna und dem Rennplatz. Schach - Ecke ndigieri von Harald Schwab Räch anfänglicher Ereignislosigkeit im Schach-jähre 1931 hat nun eine Fülle von Ereignissen ein-gesetzt die unser sportliches und schachliches Interesse vollauf in Anspruch nehmen. So gingen kürzlich zwei Nationalturniere, das amerikanische und das ungarische, zu Ende. Im ersteren siegte, wie nicht anders zu erwarten war, Capablanca in überlegener Manier, indem von 11 Partien 9 gewann und nur 2 remifierte. Zweiter wurde I. Kashdan mit 8'/, Punkten (ebenfalls unbesiegt». Der Titelinhaber der nordamerikanischen Vorkämpferichaft Frank Marschall wurde mit 4 Punkten vorletzter! — Im ungarischen Nationalturnier siegte Lajos Steiner mit 11'/, Punkten aus 14 erreichbaren. Es folgen K. Sterk (10'/,), Lilienthal (97,), Maroczy (!) und Havasic (je 9). — Ein Kabelwetlkampf London: Philadelphia wurde am 21. März ausaetragen, in dem London mit 3'/, :2'/, siegte. — 2n Nizza wurde ein Beratungsturnier unter Mitwirkung Dr. A. Aljehins abgehalten, aus dem dieser als sicherer Sieger hervorging. Am Turnier des schweizerischen Nationalkon^rejses in Winterthur beteiligte sich auch A. Nimzowttsch und siegte überlegen mit 7'/, Punkten aus 8 Partien: Zweiter und Meister der Schweiz wurde Hans Johner mit 5'/. Punkten. — In Wien findet derzeit das Trebitsch-Gedenk-Turnier statt, in dem zur Stunde der Berichterstattung Grünfeld mit 5'/, Punkten vor Becker und Müller führt. Wir werden über dieses interessante Turnier noch berichten. — In Bled ist für Ende August, Anfang September ein ganz großes Turnier geplant, an dem 14 Spieler teilnehmen sollen, davon 4 Ver-treter Jugoslawiens (darunter Großmeister Vidmar) und 10 Vertreter des Auslands und zwar Dr. A. Aljechin, E. Bogoljubow, A. Nimzorvitsch, A. Rubin-stein, R. Rubinstein, R. Spielmann. Dr. S. Tar-takower, Dr. M Enwe. G. Stoltz. S. Flohr, Sul-tan Khan; wie man sieht eine ganz erstrangige Be-setzung: vom internationalen ..Mächtekonzert" fehlen eigentlich nur I R. Capablanca und I. Kashdan, die wegen der zu hohen Reisespesen nicht eingeladen werden konnten. Das Turnier soll doppelrundig ab-gehalten werden und 6 Preise von Din 30.000 ab-ivärts sind ausgesetzt, außerdem ist ein Honorar von Din 250 pro Punkt vorgesehen. — Im Som° mer soll auch ein Match Capablanca : Enwe in verschiedenen Städten Hollands stattfinden, doch ist hierüber noch nichts näheres bekannt. Demnächst beginnt auch in Prag die diesjährige Schacholympiade, von der wir schon seinerzeit berichteten; aerne würden wir dort auch eine jugoflawische Mannschaft sehen! Schrifttum Liebhaberdrucke der Deutschen Buch-Gemeinschaft. Bei der allgemeinen Zurückhaltung, zu welcher die wirtschaftliche Depression auch den Buchhandel zwingt, verdient es besondere Anerkennung, daß es die Deutsche Buch-Gemeinschaft, Ber-lin, unternommen hat, ihren 400.000 Freunden eine Reihe wertvoller Liebhaberdrucke zu außergewöhnlich günstigen Bedingungen zu bieten. Sie gibt als erstes Werk dieser neuen Buchreihe eine Auslese deutscher Gedichte vom Miltelalter bis zur Gegenwart heraus, die den Titel „Das tönende Herz" trägt. Das Buch erscheint als Ganzseidenband mit 8 Originalradie rungen (Handprejsenabzüge) nnd mit einem Titel-kupfcr von Professor Hans Meid und hat daher besonderen bibliophilen Wert. Durch die Heraus gäbe dieses Werkes hat die D.B.G. einen glücklichen Griff getan, — es gibt gewiß keine zweite Samm-lung, die so einheitlich und so schlagend erweist, daß der gleiche lebendige Blutstrom durch die deutsche Lyrik von acht Jahrhunderten pulst, von Walther-von der Vogelweide und dem mittelalterlichen Volks-lieb an, hinweg über Goethe und Hölderlin, bis zu Dehmel und den Jüngsten. Der Name der Deutschen & Buch-Gemeinschaft hat einen guten Klang überall da, wo Deutsche wohnen. Erst kürzlich ging durch die gesamte Presse die Nachricht, daß durch die Stiftungswerbung der D.B.G. den deutschen Volks-. Grenz- und Auslandsbüchereien in aller Welt weit über 50.000 Buchspenden zugeflossen sind. Es muß dies als eine Tat von höchster kultureller Bedeutung gewürdigt werden, — als eine Hilfe zur rechten Zeit. Auch nach Abschluß des vorerwähnten Hilfs-wertes empfiehlt sich für jeden Freund deutscher Li-teratur der Beitritt zur D.B.G. Für den geringen Beitrag von Dinar 59' erhält das Mitglied vier-tcljährlich einen künstlerisch ausgestatteten Halbleder-band nach eigener Wahl aus der ca. 360 Werke umfassenden Buchreihe, sowie ferner sechs Nummern der literarisch hochwertigen Zeitschrift „Die Lese-stunde". Die D.B.G. ist nicht nur eine Buchoer-ttiebsstelle, — sie bietet ihren Freunden eine ganze Reihe wesentlicher Vorteile auf kulturellem Gebiet und ermöglicht es jedem, sich eine einzigartige und wertvolle Hausbücherei bei verhältnismäßig geringem Kostenaufwand anzulegen. Reichhaltiges Prospekt-Material nebst ausführlichem Buchverzeichnis verjen-det jederzeit kostenlos und unverbindlich die Deutsche Buch'Gemeinschaft G.m.b.H. Allerlei Wiederanschluh der Deutschen Gesell-schaft für Chirurgie an die Tociste inter-nationale de Chirurgie. Die Deutsche Gesell-schaft für Chirurgie, eine der vornehmsten und angesehensten medizinisch wissenschastlichen Gesellschaf-ten der Welt, besteht seit dem Jahre 1872 und hält ihre alljährlichen mehrtägigen Kongreßsitzungen stets in Berlin ab. Der diesjährige Chirurgen-Kon-greß fand unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Schmieden, dem Direktor der Chirurgischen Universitäts - Klinik zu Frankfurt a/M., statt. Bei dieser Gelegenheit konnte der Vorsitzende verkünden, daß der Wieder-anjchluß der Gesellschaft an die internationale Ge-sellschast vollzogen sei. Die Vorgeschichte dieser Mitteilung ist folgende: Die seit etwa 30 Jahren HOTEL „OSEIAVA" ■ (Karl Fiedler) m AK AR SK A (MMm) I Herrlich gelegen direkt am Meere u. Führen-Iwnlde. staubfrei. Elektrische Beleuchtung n. I ■ fließendem Wasser. — Kratklaasige Wiener I Küche. Pension 18 Din. Verlanget Prospekte. I Sir-Maslac-Splil! Zasttipstvo trazi seriozna tirma. 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Anfragen: Kanzlei Scherbauni, Maribor. , Jahre 1850 kauköll Lis Bürsten, immer ^ gut und billig ■ bei .SAGER s Nummer 42 Deutsche Zeitung Seite 9 bestehende Internationale Gesellschaft für Chirurgie hatte durch einen Pariser Beschluß des Jahres 1920 die deutschen, österreichischen und ungarischen Mit-alieber der internationalen Gesellschaft in entehrender Form ohne Angabe einer Begründung ausgeschlossen, «ine Entschließung, welche offenbar den Einwirkungen einer Nachkriegspsychose entsprungen war, und welche, soweit bekannt ist, keinerlei Analogie hatte auf dem Gebiete der sonstigen internationalen Beziehungen der Künste und Wissenschaften. Im Verlauf der späteren Verhandlungen wurde von dem Comite permanent der internationalen Gesellschaft als Be-gründung das sogenannte Manifest der 9? cinge-geben, welches im Laufe des Krieges von deutschen Gelehrten herausgegeben war. Trotzdem sich alsbald herausstellte, daß dies Manifest zufällig von keinem deutschen Chirurgen unterzeichnet war, und trotzdem keinerlei Begründung für das Vorgehen der inter« nationalen Gesellschaft erkennbar war. verweigerte das Comite die Zurücknahme des Ausschließungs-paragraphen der deutschen, österreichischen und ungarischen Chirurgen, und verhinderte hiedurch trotz alljährlicher Verhandlungen eine Verständigung. Auf eine indirekte vom Comite ausgehende Aufforderung zum Wiedereintritt lehnte die deutsche Gesellschaft für Chirurgie im Jahre 1927 in Form eines Ma-nifestes ab, in welchem sie zur Bedingung stellte, daß in einem ausdrücklichen Schreiben die Rücknahme des Ausschlußparagraphen und der Ausdruck des Bedauerns enthalten sei. Diese Erklärung ist in einer durchaus befriedigenden und in sehr verbind-lichen Ausdrücken gehaltenen Form der deutschen Gesellschaft für Chirurgie nunmehr ausgesprochen worden. Die internationale Gesellschaft, in der zur Zeit 34 Nationen der Erde vertreten sind, hat ihren Entschluß als irrtümlich und bedauerlich bezeichnet und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß nunmehr alle Vertreter der Chirurgie aller Stationen in einer Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens und herz-lichen Einvernehmens zusammen arbeiten werden. An den Verhandlungen nahmen von deutscher Seite Geh. Rat. Prof. Payr (Leipzig), von gegnerischer Seite Prof. de Ouervain (Bern» und Dr.Schoe-maker «den Haag» teil. Der Vorsitzende der Deut-schen Gesellschaft für Chirurgie, Prof. Schmieden < Frankfurt a/M.), sprach diesen Unterhändlern den Dank ver Gesellschaft aus und verlas ein in ver-kindlicher Form gehaltenes Antwortschreiben, in welchem er den Wiederanschluß als vollzogen erklärte. Die nächste Vollsitzung der Internationalen Ge-sellschaft für Chirurgie wird unter aktiver Beteiligung der Vertreter der deutschen Sprache im Jahre 1932 in Madrid stattfinden. Amerika—Europa. Man mag noch soviel über amerikanische Verhättnisse gelesen haben, immer wird man bloß über Einzelheiten aus dieser oder jener Späre unterrichtet worden sein, selten aber einen vielseitigen, aus amtlichen Daten ausgebauten Gesamteindruck über des jüngsten Erdteiles Ueber-legenheit auf wirtschaftlichem Gebiete empfangen ha-den. Gute Orientierung darüber bietet die vor kur-zum erschienene Auflage von Professor Hickmann's geographisch-statistischen U niversal > Atlas 1930 und 1931 (bearbeitet von Dr. A. Fischer, in Lein-wand gebunden, Preis S 20'—. M 1250, Verlag G. Freytag & Berndt A. G, Wien VII.), die ganz dazu geeignet ist, jedem Volkswirtschaftler, Lehrer, Politiker, Kaufmann, kurz jedem Gebildenten über-Haupt, auf den verschiedensten Gebieten des Allge-meinwissens auf dem Laufenden zu erhalten. Es feien hier nur kurz einige der vielen in Diagrammen greifbar deutlich gegeben Zusammenstellungen er-wähnt, die samt den geographischen Karten aller Länder der Erde die stattliche Zahl von 100 zählen und durch 90 Seiten Tut mit weiterem wichtigen Material ergänzt werden. Zu ersterem zählen: Probuttion und Verbrauch von Lebensmitteln und Gü° tern, Welthandel, Nationalvermögen, Menschenrassen, Rundfunk, Arbeitslosigkeit, Rüstungsfragen u. a. m., zu letzterem z. B. Einwohnerzahl, Größe, Dichte, Regicrungsform. Währung, Finanzen. Außenhandel jedes Staates. Wie schon gesagt, finden sich in dem Atlas Karten sämtlicher Länder, so daß dieser, weit über den Rahmen einer städtischen Publikation hinausreichend, als Nachschlagewerk wohl in keiner an ihn gestellten Frage versagen wird. Das nun schon seit Jahrzehnten jährlich erscheinende Werk bringt auch diesmal wieder eine Fülle von Material auf Grund neuester Daten, so daß wir uns freuen, da- Urteil von Fachleuten über Hickmann's U n i v e r s a l - A t l a s bestätigen und vollinhaltlich unterschreiben zu können, die diesen den besten und teuersten Werken auf die-sem Gebiete gleichstellen, -ivenn nicht auf Grund seiner zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten sogar vorziehen. Das öde Haus am Markt Erzählung Bon Anna Wambrechtsam»r Die Person belegte ihn mit den unflätigsten Schimpfnamen, nannte ihn einen Weiberknecht und schmutzigen Geizkragen und warf ihm allerlei Vertrau-lichkeiten vor, die er mit ihr gepflogen haben sollte. Lender, inmitten der gaffenden Nachbarn und Dienstboten, fassungslos vor Zorn und vielleicht auch vor Scham, wollte auf das Weisbild eindringen, um dem schamlosen Geschöpf den Mund zu stopfen. Da kam seine Frau aus der Türe und zog ihn beschwichtigend ins Haus. Am Abend redeten unsre Leute, in der Küche um die dampfende Schüssel sitzend, angelegentlich von dem nachmittägigen Spektakel, wobei sie alle den sonst fleißigen und ordentlichen Nachbar be-dauerten. „Ich weiß ja so, daß er schon im Herbst ge-schaut hat, das Weibsbild loszuwerden" äußerte zuletzt der Altknecht. „Der Lender ist heule längst wieder ein guter Hauswirt geworden. Wie ihm das Mensch ins Haus gekommen ist, hat er's halt hin-ausgeworfen. Jetzt wird sie ihn wohl in Ruhe lassen". „Haha, die Schustermieze wird nicht mehr zum Lender kommen" kicherte der Krauskopf und zupfte die Kleinmagd an ihrer blauen Schürze. Die Schustermieze ist aber zu niemandem mehr gekommen. Am nächsten Morgen wurde sie mit einer Holzhacke erschlagen beim Schupfen des Lebe« rermeisters, draußen auf dem Felde, aufgefunden. Wer hat's getan, da es bei des Nachbars Schupfen, mit seiner Hacke und nach dem Streit am Nachmittag geschehen war? Schnell haben ihn die Gendarmen gehabt und eingetrieben — den Gerbermeister Lender. Wer hätte sich's gedacht, daß dieser brave Bür-gersmann, den wir alle schon so viele Jahre kannten, solch einer Tat fähig sein mochte? Dabei hat er aus allen Kräften geleugnet und sich als einer, dem das schwerste Unrecht geschieht, gebärdet und gewehrt, wie ihn die Gendarmen in Ketten vom Hause weg-geführt haben. Er sei die Nacht daheim gewesen, hat er beteuert und gerufen, bis ihm die Stimme versagt hat. Dabei sind bei der Hausdurchsuchung, im Backofen sogar die blutigen Kleider gefunden worden, die er dort sicher versteckt geglaubt hat. Wie seine Frau behauptet hat, das seien jene Kleider gewesen, in welchen er das Osterkitz geschlachtet hat, war der Postenführer der Meinung, daß sie am Ende auch bei der ganzen Sache mitgemacht hat und so ist sie auch bald nach ihrem Manne von den Gendarmen geholt worden. Sie ist auch nur deswegen nachher bei der Verhandlung freigesprochen worden und straflos ausgegangen, weil ihr Bruder ein Landesgerichtsrat gewe.en ist. Der hat ihr halt herausgeholfen. Sonst wäre sie genau so eingesperrt worden wie ihr Mann. Ein paar von den Haus-genossen sind ja später bei der Hauptverhandlung wegen der Kleider gefragt worden, ob sie der Meister am Karsamstag beim Kitzschlachten oder an dem Tag, wo der Krawall mit der Schustermieze gewesen ist. angehabt hat. Da haben die einen so gesagt und die anderen so. Sie haben sich einfach nicht mehr erinnern können. Wer weiß denn nach ein paar Monaten noch bestimmt, was ein Hausgenosie an irgendeinem Tag angehabt hat? Ueberhaupt war's ja so alles eins. Wer an-derer hätte denn die Person erschlagen sollen, wenn nicht der Lender, aus Rache, weil sie ihm vor den Leuten den Skandal gemacht hatte! Wie der Meister und die Meisterin von den Gendarmen in die Stadt zum Kreisgericht geführt worden sind, ift von den Dienstleuten niemand mehr im Hause geblieben. Die Kinder sind weinend vor Schrecken und Hunger in der Küche gesessen und haben sich nicht vor die Haustüre getraut. Das mit den armen kleinen Geschöpfen ist wohl ein großer Jammer gewesen und mir und den anderen Frauen hat bei dem Elend das Herz wehgetan. Wir hätten ihnen gerne etwas zum Essen hingetragen und sie getröstet. Aber da hätten die Leute weiß Gott was herausgebracht und wir wären zuletzt noch bei Gericht in etwas hineinkommen. Wir da in der Nachbarschaft, die wir mit den Lende-rifchen immer gesprochen und kni guten Einvernehmen gelebt haben, dursten un» überhaupt nicht herstellen, denn sie hätten uns geschwind eine Freundschaft mit dem Mörder angedichtet. So hat mein Gatte als Gemeindeobrigkeit den Kindern eine verläßliche ältere Person i is Haus gegeben, die sie betreut hat, bis der Pi^eß vorüber war. Derweilen hat der Lederer aber aucl, im Gefängnis fest geleugnet und auf alle Allen feine Unschuld beteuert. Er hat sonst nichts gelten lassen als den Streit; was weiter mit der Person geschehen ist, wisse er nicht. Es sei ihm gar nicht eingefallen, sie zu erschlagen. Ihn habe nur ein furchtbarer Zorn gepackt, weil sie ins Haus gekommen war, obwohl er sich schon fett Monaten nicht mehr um sie ge-kümmert hatte und daheim wieder Frieden und Zufriedenheit eingekehrt waren. Freilich haben ihm die Gerichtsherren das nicht geglaubt, sondern erst recht behauptet, daß er gerade aus den dargelegten Gründen die Schuster-mieze umgebracht habe. Bei der Hauptverhandlung waren wir alle geladen und haben wegen des Streites auf dem Marktplatze aussagen müssen. Aber auch da hat der unselige Nachbar geleugnet und Gott und alle Heiligen zum Zeugen für seine Unschuld angerufen. Nur geholfen hat's ihm nichts. Wir haben schon geglaubt, daß er gehenkt wird. Doch ist er, weil er, durch die Schimpferei der liederlichen Dirne gereizt, die Tat begangen hatte, nur zu zwanzig Jahren Kerker verurteilt worden. Abn ganz zum Schluß, wie das Urteil schon verkündet war und der Lender noch einmal auf-geschrien hat, er sei unschuldig, da hätte ich fast selber daran geglaubt. — So kann sich ein Mensch verstellen. Aber warten Sie, ich habe ja eine Photographie von ihm". Mit diesen Worten begann die alte Frau in einem ledergebundenen Album zu blättern, worin sie mir alsbald das Bild eines noch jungen Mannes mit krausen Haaren und einem wohlgebildeten, nicht unschönen Gesicht zeigte. „Er sieht doch aus wie ein Verbrecher" be-hauptete meine Hausftau. „Der Blick verrät ihn; so schaut kein ehrlicher und harmloser Mensch drein". Jetzt kam auch mir der scharfe Blick der dunklen Männeraugen auf dem Bilde unangenehm und hinterhältig vor, so daß ich mich, um die Geschichte zu Ende zu hören, mit der Frage, was mit der Familie dieses Menschen geschehen und was aus seinem Eigentum geworden sei, wieder an meine Hauswirtin wandte. „Die Frau" nahm sie den Faden wieder auf, „ist, wie gesagt, durch ihren Bruder, den Landes gerichtsrat, der Strafe entgangen. Sie ist aber nicht mehr hieher gekommen. Ihr Bruder hat ihr in einer entfernten Stadt einen Dienst als Köchin verschafft. Die Kinder sind unter die verschiedenen Verwandten verteilt und die Grundstücke verlizitiert worden. Wir haben auch damals den untern Acker mit der Wiese ersteigert. Auch das Haus und die Möbel wären auf diese Weise zu haben gewesen, nur hat sich dafür keine Käufer gefunden. So ist das Haus zuletzt versperrt und die Türen sind ver-siegelt worden, wie Sie alles, im Lause der Jahre immer mehr verfallend, heute noch sehen können". Ich blieb daraus noch etwa ein Jahr auf diesem Posten und kam dann an ein größeres Amt. wo ich meinen Gatten kennen lernte, der sich als Kaufmann bald selbständig machte und mich in sein Haus, in einem freundlichen Orte Untersteiermarks, einführte. Da ihn nach einer Zeit eine Geschäftsreise ins Sanntal führte, nahm er mich mit und ich besuchte meine einstige Prinzipalin und Hausftau. Während die beiden Männer ihre Geschäfte abwickelten, saßen wir beisammen auf unserem alten Platz am Fenster, sprachen von gemeinsamen Er-lebntssen. von Geschäften und der Hauswirtschaft, von Dienstboten und ihrer Entlohnung, von der Ernte, den Preisen und der Hausmannskost, kurz, von allem, was zum Leben und Wirken einer ländlichen Kaufmannskau im Unterlande, gehört. Nur schien mir meine einstige Hausftau sehr gealtert und lange nicht mehr so rüstig zu sein wie damals, als ich noch in ihrem Hause war. Schließlich meinte ich auch gesprächsweise, wie e» wohl weiter mit dem verlassenen Ledererhause jenseits des Marktplatzes werden sollte. Seite 10 Deutsche Zeitung Nummer 42 CAFE MERKUR : I ▼ Neu hergerichteter schattiger Sitzgarten Fruchteis ♦ Eiskaffee eigener Erzeugung ♦ SONNTAG, DEN 24. MAI ABENDS GARTEN-ERÖFFNUNG KONZERT mit verstärktem Orchester : ♦ ♦ 1 ♦ I ♦ i ♦ ♦ : ♦ ♦ : : ♦ : : : Lehrmädchen mit Bürgerschule, wird in einem Damenmode-Atelier sofort aufgenommen. Schriftliche Anträge unter x4 Jahre Nr. 36227" an die Verwaltung des Blatte«. plsTOPLICE P Stovenlja eröffnet zu Pfingsten das neugebaute offene Thermalschwimmbad In der Vor- und Nachsaison ein 20-tägiger Kuraufenthalt (Zimmer, Verpflegung, Bäder, Arzt, Kurtaxe) Din 1200.—. 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