LMacher Zeitung. Nr. 284. PränumeralionSprei»: Im Lomptolr ganzj. fl. 11, balbj. fl. 5.50. yl!r die Zustelln«« in« Hau« halbj.öU lr. Mit der Post ganzj. st. 15, halbl. fi. ?.ün. Dienstag, l0. December Insert« onsgebühl b<«10Zccncr ObcrlandcsgcrichtSrath nnd Titnlar-Hosrath ^miaro Krenn nnd den PrüscS des Krcisgcrichtcs in ^'uneritz, Dr. Theobald Hartzcr, zu Hofräthcn des Quersten Gerichtshofes allcrgnädigst zu ernennen gernht. Hklile N'ird in dl?»lschl>m und zn^lcich slovrnischcni T^le "' ^lgchl'» und vcrsmdrl: "tsetz- und Vcrordnilngs-Alatt für das Her. zogthunl Krain. XXl. Stück. Jahrgang 1«07. Iichnll^-Uebersicht: ^^»idmachuli^ d^' l, t. i.'cmdl'öl'sssil'ninn silr ikrain vom '25. !'io- . ' ucinder 1«<>7. ^Ilr '««73, "^rrfftich !>s>l Borspann^pnis i» Krain für daS Jahr IKlitt. «. i'aibach, den 10. December 1.W7. "'» t, l. Redactionillmrecui dl'i« Gesch- und Perordnnngsblaitet« snr Krain. Nichtamtlicher Theil. ttaibach, l>. Deccinbcr. Bekanntlich sollen sofort nach der anf den 20. d. M. "»vartcteu Schließung des ReichSrathcs die Landtage zu kU'U turzcu, rein geschäftlichen, den VändcrbndgetS gc< widmeten Session cinbcrnfen wcrdcn. iX'ach einer Wiener ^Ncspondcnz der „Klngenfnrter Zeitung" würde jedoch ">csc Session durch ein parlamentarisches Ereignis; von lN'oßer Tragweite markirt werden. Die Wahl aus dcu Endlagen iu dcu Rcichsrath wurde bekanntlich schon l'iclfach von liberaler Seile angegriffen und dafür die dlrecle Wahl durch die Wahlbezirke, Städte nud Körper, schoten cinpfohlcn. Zlir Äcscilignng dieses indireclcn ^nhlinodus nnu soll die Initiative von dcn Randlagen salbst ausgehen. Es soll nämlich dcr Autrag eingebracht >vcrdcn, daß die Entsendung von Mitgliedern aus dein Schoße dcr Landtage iu das Haus dcr Abgeordneten zu clltfallcn habe nud diescnmach dcr H 7 des Grundgesetzes über die Rcichsvcrtrctnng im vcrfassnngSmäßigcn Wege ^ahin abgeändert werden, daß künftighin dcr Vollzug der Zahlen in daö Abgeordnetenhaus stets uumittclba r bllrch die Gcbiclc, Städte nnd Körperschaften geschehe, gleichzeitig sollen die ilteichsrälhc in dcn deutschen ssron» läudcrn ihre Mandate znrücklcgm, die Landtage keine ^cmvahlcn vornehmen, nnd somit die Regierung gc-"vthigct ivcrdcn, zu dircctcn Wahlen zu schreiten, wodurch cine innigere Wcchselwi'.lnng zwischen dem Volke »nd der i)ccichsvertrc!uug erzielt und dcr Verfassung Vch Pulsircndcö demokratisches Blut zngcführl wcrdcu soll. ^>c deutsch.liberale Linke, welche die ncnc Verfassungs« ^foru, anstrebt, gchl hicbci auf dcn Vcrfafsuugscutivurf ^ ^rcmsierer Reichstages zurück. Sie argunicutirt /) folgender Weise: Der Krcmsicrcr Eulwurf cuthält ^nc aus directeu W ahle u hervorgcgangcnc Volks» ,a „nu e r uud eine ^ änderka in m e r, welche gleichsam ^ Ctclle des Senates der nordameritauischen Union ^'^'lt. I,, ^ic ^ändcrkammcr haben — wie jetzt in ,'" Abgeordnetenhaus - die Landtage zn wählen, ^," ^tudus, dcr sich iu doppelter Beziehung empfiehlt; -,'Unl dadurch, daß die ceutralisircudc Volkskammer ein cralivcs Gegengewicht nnd die histurifchc Individualität U>, ,^"^'^'cl'' so fchr verschiedenen Kronländcr dic lcgi-„ ^ ^lttl'kcuunng finden; und zum anderen mal, weil F "lif diesem Wege das Zweikammersystem mit dem schritte auf dcr Bahn des Liberalismus vereinbar ist. eine - ^l'oaticn dürste sich iu dcr uächsteu Zeit ^., Mächtige Umwandlung vollziehen. Die „Agramcr <>f... "3'^, das erklärte Organ dcr ultrauationalen Partei, e»def ""umwnudcn, dcn Dualismnö als ciue voll» ^ Thatsache anerkennen z:: wollen. ,y. ..Wir acceptiren den DualismnS" - schreibt die das?''"' Aitnng" — „weil wir daran nicht denken, ler>, l zn einem active!, Widerstand zu crmnn. lciK^'.uicht daran denken dürfen, in nnscrcm Volle Di,w. 9 Hoffmingcu zu erwecken, die sich, wie dic »icht/c""""l stchcu, mm nicht erfüllen würden, stch ^wiss' ^'" köuueu; -weil wir serucr es iu nnscrcm ftM^'"' "icht verantworten könnten, anch nur zn einem anznrathcn, dcr das arme mel-^»crc << "^ °l)uc jede positive Grundlage für scmc >n ^ ^"lwlttlnng noch weiter und ungewiß wie lange, fiir „,.., """bc erhalten würde, nnd weil wir cS endlich '"""Mworllich halten würden, das Volk mit nnbc< stimmten Vertröstuugeu auf mögliche Eoentualitätcu in cinc vcrhüngnißuollc Unthätigkcit und Lethargie cinzu« lullen, in welcher demselben die Lebenskraft entweichen würde, ohne jemals onrch welche immer „rettende Hand" erfetzt werden zu können." . . . „Man sollte sich bei unS" — heißt es weiter in dem Artikel — „nicht länger dcr Erkenntniß verschließen, daß wir mit uuscrcr cigeutlicheu föderalen Politik total Schiffbrnch gelitten habcn. Dcr unglückliche Schiffer, dein ein solches Mißgeschick widerfährt, wird uufcrcs Erachtcns jedenfalls bcsscr thun, wenn er, statt sich in schmerzlichem Hinbrüten über sein Unglück zn verzehren oder im unfruchtbaren Klagen zn erschöpfen, resolut uud rüstig Hand anlegt, nm zn retten, waö aus dein Schiffbruch allenfalls noch zn retten ist." 59. Sitzung drs Abgeordnetenhauses am 7. Dcecmbcr. Auf der Ministcrvank: Ihre Excellenzen die Herren Minister Freiherr v. Bcnst, Graf Taaffc, Ritter v. Hyc. Anf dcr Bank der Regiernngscommifsärc: Oberst Satlankal. Präsident Dr. Giskra eröffnet dlc Sitznng nm 11 Uhr 10 Minntcn. DaS Protokoll dcr letzten Sitzung wird vorgelesen nnd genehmigt. Es kommt cinc Zuschrift Sr. Erccllcnz des Hcrrn ssiuauzministcrö znr Vcrlcsnug, mit welcher derselbe die Regierungsvorlage, betreffend dcn Enlwnrf eines Gesetzes, wonach dcr Umlauf der Müuzfchcine ll 10 tr. ö. W. bis auf 15 Mill. Gnldcu ö. W. erhöht werden kann, auf dcu Tisch des Hauses uicdcrlegt. Dcr Eutwurf wird dcm ssinauzansschussc zngcwicscn. Die cingclaufcncu Petitionen wcrdcu deu bctrefscu-dcu Ausschüsscu zugcwicseu, darunter l» Petitionen um Aufhcbnng des Eoucoroalcs nud cinc gegen die Einsüh. rnng der Eiuilrhc. Ueber Antrag des Dr. R cchbanc r wird die ^il. ,limmnngöadrcssc drcierGcmcindcu dcsPnslcrlhalcs (Tirol) zn dcr Haltnng des Al'gcorductcnhanseS iu dcr Eoncor. datsfragc vorgelesen. In dcrscldcn verwahren sich diese Gcmcindcu gcgcu die Annahmc, als theile ganz Tirol die von Prof. Grcntcr ausgesprochenen Ansichten. Freiherr v. Giovanelli beantragt, dic Unterschriften in daS stenographische Protokoll aufzunehmen. (Angenommen.) Prof. Grcnter beantragt, dic 1017 Uutcrschristeu der gcgcu das Concordat gerichteten Petition ans Innsbruck 'ebenfalls in das stenographische Protokoll aufzu« uchmcu. Freiherr v. Pratobevcra ist dagegen, da cinc Adresse ans Wien mit 4I.(X»0 Unterschriften vorliege und da dasselbe Begehren gestellt werden könnte, waö aber lanm durchführbar sei. Dcr Autrag Grcntcr's wird hierauf abgelchut. Dr. M ühlfeld beantragt, die Znstimmungsadrcfsc der kathoj24 Unterschriften von Männern bei dcr verlesenen Adresse befinde». Es wird zur Tagesordnung, geschritten. Ueber Aulrag dcS P räsidcutcu wird dic Wahl dcö Budgctausschnsscs erst nach Erledigung dcr anderen anf dcr TagcSordnuug slehcndcu Gegenstände vorgcnom. men werden. Es folgen Berichte dcS Vcrfassu ugs a us - s ch u s s c s. Ritter v. Wafer rcfcrirt übcr die vou dcm Hcr-reulMisc au dcm Staatsgrnndgcsctzc über die Ausübung dcr Rcgicruugö - nud V o l lz ug Sgcw a l t vor« gcuommeucu Acudcrungen. Art. I wird nach dcr von dem Herrcnhansc bc-schlosscncn Fassung, lautend: „Der Kaiser ist geheiligt, unverletzlich uud unver» autwortlich", ohuc Debatte ciustimmig angenommen. Art. 6 wird in dcr vom Hcrrcnhanse beschlossenen Fassnng abgelehnt nnd dcr ursprüngliche Text wicdcr hergestellt. Art. 7: „DaS Münzrccht wird im Namcn des Kaisers ansgcübt", wird in der vom Hcrrenhausc beschlossenen Fassnng angenommen. Art. 1! (Alinea 1) wird in dcr vom Hcrrcuhause proponirtcu Fassnug angenommen, lautend: „Die Staatsbehörden sind innerhalb ihres amt« lichen WirkungslrciscS bcfngt, anf Grund der Gesetze Vcrordnuugcu zil erlassen uud Befehle zu ertheilen und sowohl die Bcobachtuug dicscr letzteren, als die gesetzliche Anordnung selbst gcgcnübcr dcu hiezu Verpflichteten zu crzwiugcu." ^ Art. 12 (Aliuca 2) wird nach der Fassung des Hcrrcuhauscö angenommen. Derselbe ist eine Conse-qucnz dcs uach dcr Fassung dcS Herrenhauses beschlossenen Art. 11.___________ ' ' Ritter v. Wafer berichtet anch übcr die vom Hcrrcnhausc an dcm Staatsgruudgcsctzc über die richterliche Gewalt vorgeuommcncn Aenderungen. Artikel .'i lantct nach dcr Fassung des Herrenhauses. „Dcr Wirkungskreis der Militärgerichte wird durch besondere Gesetze bestimmt." Der Ausschuß beantragt die Annahme dicscr Fas. sung. Dr. Rech bau er crwühut die vou ihm iu dicscr Frage stcts eingenommene Etclluug, welche dic „Gleich, heit Allcr vor Gericht" bezweckt, erklärt sich aber für dic Fassuug dcS Hrrrcuhauscs, uachdem dic Regierung eine dicsfälligc Vorlage iu AuSficht stellte. Sc. Excellenz Iustizministcr v. Hyc bemerkt, diese Vorlage sei bereits ansgcarbcitct, dic Ncgicrnng wcrdc dieselbe Anfangs dcs nächsten Jahres vorlegen, da die^ fclbc früher mit der nngarischcn Rcgicrnng vereinbart wcrdcn mnß, um die Eiuhcit dcr Armee zu wahren. Art. 3 wird hicrans uach dcr Fassnng dcS Hcricu-Hauses angcuommcn, Art. 0, uach dcr Fassung dcs Herrenhauses lautend : ' Die Nichlrr sind in Anslübnng ihnS lichtrrlichln AüiIcS slilisllllidiss nud nnnlihiinliig, Sir diN'fl'» üi!^ i„ d>'N vom Grsrtzr vovssdchvilbsNi'» ^cillrn nnd mir cms Ornnd rmr^ fürmlich.-» richtfrlichs» (irtliminissr« ihrci« Ä»!!«-^ siilschl wrrdl-li; di? znlwci,!- Eiüh.'diniss drlssll'l'ii '.'»in ?l>ii!r darf nul- durch Vnsiiqiülci di-i« Griichlelvorstaüdro ddir ^rr hühl-r» l^i-richt^l'l'hörds!! »nttr s,!l>ich,'si' an daö züstnildiss»' lyi-iicht, 'dic Vcrsitzuiiss an ri«s niidoc Eüll,- odn- in dl'ii Ruhlstnnd luidrr Willen nur d»»ch Ni-iichllichm Ärschlnß in dcn durch da« Grsch dl-stimmlrn ^ällm und Formen rrfolgm. Dirsr B^linnnnn^n sindln jedoch nnf Ni-l'srschnnnl-n li„b ^crsrhniiqsü ,„ drn Nnhrsland s.iiis Anwciidmic,. wllche dnrch V>'rä»dci»!ic,r!! in drr OisianisaO'ou dn- Onichl/ „ölhilz wl-rdi-n wird ebenfalls uach dieser Fassuug augcnommcn. Art. !2: „Für dic im RcichSrathc vcrttctcneu Kö-nlgrctchc nnd Bänder besteht dcr Oberste Gerichts, und Eassalionshof in Wien" wird nach dcr vom Hcrrcnhanse beschlossenen Fassuna angenommen. Ritter v. Wascr rcfcrirt sodann übcr dic vom Hcrrcnhansc an dcm Grundgesetze über das Reichs, gcricht vorgenommenen Acndcrnngcn. Dcr Ausschnß beantragt, dcr voin ftcrrenhause beschlossenen Fassnng des Art. 5. bciznlretcn. sAnac-nommcn.) " Nach dicscr Acndcrnng hat das Herrenhaus nud das Abgeordnetenhaus je li Mitglieder und 2 Ersak» manner zn wählen. ' ^ Abg. Dr. Sturm rcferirl übcr die von dem Hcrrcnhansc an dcm Grundgesetze übcr die allgcmci. u c n R ccl, 1 c dcr Staatsbilrgc r vorgcnonl.neneu Acnderuugeu. Art. !j wird in dcr vom Herrenhansc bcschlosscneu fassnng angenommen, lautend.- Nie öfsnnlichcn Acmlrr sind für alk Siaatebilrarr alei^ ,;ngä»!Mch. " ^ Fi!r Ant"lä»brr wird drr Cinlvill in di^ftldrn von dcr (3r wcrbnnss dl>? oslrrrcichischr» TlcmlSbnrgrr . R haben Sie das Brief-gchcimniß rein illusorisch gemacht. Sc. Excellenz Reichskanzler Ministerpräsident Frh. v. Ben st: Wenn es mir im vorliegenden Falle nicht unbedingt gebotet! schiene, nieine Abstimmung nnd diejenige meines uiilanMscndcu, gleichfalls dem h. Hanse als Mitglied angchörigcn Eollcgcu zu motivircn, so würde ich vielleicht vorziehen, mich des Wortes zn begeben, wcil ich mich darüber nicht länsche, daß die Ausführungen des Ministeriums über dcn eben verhandelten Gegenstand sehr leicht dazu dienen könnten, seine Ansich. ten über die Hauptsache, nämlich über die Bewahrung des Briefgeheimnisses überhanpt, in ein falsches Vicht zn stellen. Ich muß deshalb damit beginnen, auf einige im Laufe dcr Debatte gefallene Aeußerungen dic Antwort nicht schnldig zn blcibcn. Es ist geäußert wordcu, es seien schwarze Eabinctle dagewesen, es seien Briefe geöffnet worden, man wiffc nicht, ob schwarze Eabincttc bestanden hätten oder noch bestünden. Ich taun hier nicht Rcoc stchcn für alles, was in früherer Zeit geschehen ist, allein ich glanbc bei dieser Gelegenheit erklären zn sollen, daß längst ehe das h. Hans sich mit der Abfassung der Grundrechte bc< schüftigtc, dic gemessensten Anwcisnngcn und Anordnuu-gen ergangen sind, damit, wenn in diesem h. Hanse an dic Rcgicrnng dic Fragc gestellt werden sollte: „Wird das Briefgchcimniß gewahrt?" daranf die Regierung mit einem entschiedenen „Ja!" antworten könne. DaS ist geschehen und das ist dcr Standpunkt dcr Regierung; allein ich wciß nur zu gut, wie leicht gerade in diesen dclicatcn Fragen Veunruhigungcu und Zweifel wieder entstehen können, nnd eben deshalb wcrdc ich mich nicht sehr tics in dcn vorliegenden Gegenstand einlassen, nm nicht glauben zu machen, daß die Regierung von ihrer Seite auf das Amendcmcnt des Herrenhauses in ihrem Interesse Werth lege. Was ich sage, was ich ausführlich bereits im Aus-schufsc nuszuführcn Gelegenheit hattc. daS ist ganz objectiv, und ich denke dabei am wenigsten an die jetzige Regierung, sondern überhaupt an dic Sache, an eine künftige Regierung nnd an dic Anfgabc jeder küuftigcu Regierung in Oesterreich. Dasjenige, was dcr gcchrte Abgeordnete Wolfrnm ausführte, daS mnß ich doch als clwas bezeichnen, was praktisch große Wahrheiten ent« hält, nnd wie immer auch die vcrfassuugSmäßigen Be-stimmungcn normirt werden, die Wahrheiten, die er anSgcsprochcn hat, werden sich mchr oder minder doch wieder bestätigen. Gerade weil die Rcgicrnng anf dic Bcwahruug des Briefgeheimnisses entschiedenen Werth legt und ganz aufrichtig dabci zu Werte geht, ist sie ihrerseits der Auffassung des Herrenhauses geneigt, und unsere Abstimmung wird dauon allerdings Zeugniß ablegen. ! Ich gehe davon aus, daß die Ministcrvcrantwort' ^ lichkcit, die jetzt gesetzlich festgestellt ist, zu einer Wahrheit werden muß. ES wird dicS Sache der Rcgicruug, es wird die Sache des hoheu Ncichsrathes scm. Ist dies > aber der Fall, daun darf anch nicht gefürchtet werden, daß in den nach dcr Fassnng des Herrenhauses angenommenen AusuahmSfällcu die Regicrnng dauon Nntzcn ziehen könne, um in frivoler Weife daS Bricfgchcimuiß zu verletzen. Besteht diese Verantwortlichkeit in Wahrheit, wird sie in Wahrheit gchandhabt, so wird keine Rcgicrnng in dcm Falle sein, die Verletzung eines Briefgeheimnisses zu rechtfertigen, wo nicht wirklich Unruhen auSgebrochcu sind, und eben so wenig da, wo nicht die allgemeine öffentliche Stimme ihr darin zustimmt, daß ein Krieg wirklich bevorsteht oder bevorgestanden habe. Wie ich im Ansschussc ausgeführt habe, muß ebcu die Verantwortlichkeit dcr Ncgicrnng auch uach dieser Seite mit großem Ernste aufgefaßt uud es ihr uicht zu schwer gemacht werden, auch bei einem solchen Anö-nahmsfalle ihrer Verantwortlichkeit eingedenk zu bleiben nnd große, entschiedene Gefahren vom Staate abzuwenden. Es ist allerdings von mehreren Seiten cingchaltcu worden, daß man sich immer wieder nach dcr Polizei zurücksehne, eS ist darauf hingewiesen worden, welcher Mißbrauch vou einzelnen nntergcordnelen Organen bei solchen Gelegenheiten stattgefunden habe. Dabci kommt cS mir mitunter vor, als geschehe jetzt das Umgekehrte von dem, was in dcn Zeiten dcr Reaction gerade von dcr Polizeigcwalt geschah, daß man die Znknnft nnd dic Gegenwart wieder etwas zu schr uach dcn Erfahrungen dcr Vergangenheit behandelt nnd daß ebenso wie man von Seite der Polizcigcwalt und dcr absoluten Gewalt die Ausschreitungen Eiu;elncr zum Normalzustände lind zum Vorwurfe für die allgemeinen Regicrnngsmaßregcln machte, man ebenso jetzt zn sehr an die Vergangenheit denkt uud an die Mißbrauche, dic von einzelnen Individuen ausgingen, anstatt doch einmal sich auf deu Staudpunkt zu stelle», daß es cbcn in Zn-kunft allgemein anders werden mnß, anderes sein soll und daher die Widerholung solcher Dinge gar nicht statt-finden kann. Es ist daS von dein Herrn Abg. Wolfrnm, glanbc ich, anch mit uollcm Rechte bemerkt wordcu, daß die Ausschreitungen nnd Mißbränchc untergeordneter Bc-amtcn in Vczng anf das Bricfgchcimuiß durchaus nicht zuläfsig sein können, wcnn einmal das Ministerium dic Verantwortung dafür übernommen hat, dc>ß das Brief-geheimniß nnbcdingt gewahrt werden muß, und mir iu AuSuahmsfällcu durch daS Gesetz ihm dic Möglichkeit ciucr Abweichung von der Rcgcl gegeben ist, wobei aber natürlich das Ministerium allciu zu ermessen hat, ob wirklich der von dcm Gcsctzc vorgesehene Fall eingetreten sci oder nicht. Ich habc nochmals zu bemerke», daß ich diese kurze Darlegung nur deshalb dem hohen Hausc schuldig zu sciu glaubte, weil cbcu im vorliegenden Falle ich und mcin anwesender College in dem Fallc sind, zu unserem Bedauern dcm Antrage des AnSschusses uicht zustimmen zn können. Berichterstatter Dr. Sturm weist auf dcn Unlcr-schicd hin, dcr zwischen der vom Hcrrcnhause im Jahre 1802 beschlossene!, Fassung dcS GcsctzcS über das Brief« geheimniß uud dcr vorliegenden Fassung bestehe. Diese gleiche einer factischen Aufhcbnng dcS Briefgeheimnisses und nnscr Vertrauen zur Ehrlichkeit dcr Rcgicruug, be» merkt Redner, kann nicht so weit gehe», daß wir ihr cinränmcn, das Bricfgchcimniß für gcwissc, ganz dcm snbjectivcn Ermessen unterliegende Fälle aufzuheben. Bci dcr hieranf erfolgten Abstimmung wird die Fassnng des Herrenhauses abgelehnt (dafür: das ganze Centrum, 4 bis 5i Mitglieder der Tinten, Minister Benst nnd Taaffc) nnd dcr Ansschnß-antrag angenommen. Im Artikel 13 hc.t daS HerrcnhanS folgcnoc Fassung des 2. Alinea beschlossen: „Tic Presse darf weder uulcr Censur gestellt, noch durch daö Euucessionöfystein beschränkt werden, Administraliuc Pust-verbolc finden auf inländische Druckschriften leine Anwendung Der VerfasfnngSausschuß beantragt, dieser Änderung beizntrctcn. (Wird angenommen.) Im Artikel 14 hat das HcrrenhanS im Alinea 3, welches lautete: Niemand tann zu einer kirchlichen Handlung oder zur Theilnahme an einer kirchlichen Feierlichkeit gezwungen werden, die Worte hinzugefügt: insofcrnc er nicht der nach dcm Gesetze hiezn bcrcchiiglen Gewalt rincö Änderen untersteht. Der Ausschuß bcautragt. diese Fassuug auzuuchmcu. Dcr Antrag des Ausschusses wird angenommen. Im Art. 15) hat das HcrrcnhanS nach dcn Worten: jede gesetzlich anerkannte .Kirche nnd Religionögrsellschaft ^ hat das Nccht dcr gemeinsamen öffentlichen Neligionönbung. ordnet nnd verwaltet i'hrc iunercn Angelegenheiten sllMändig. die Worte gesetzt, bleibt im Genusse nud Besitze ihrer filr Cultus-, Unterrichts- und WohlllMiglcitözweclc bestimmten Anstalten, Slislun-gen und Fonds. Als Motiv führte das Herrenhaus an, daß diese Bcstimmnng auch in den Grundrechten vom Jahre 1^4'.) enthalten war und deren Auslassung der Vermuthung Nanm geben würde, als sei dieselbe absichtlich erfolgt, Wcnn nnn anch, erklärt Berichterstatter, dcl Vcrfassungsnusschnß sich uicht verhehlen konnte, daß der hier gebrauchte Ausdruck „Anstalten, Stiftnngcn und Fonds" anstatt des Wortes „Vcrmögcn" zn Mißdeutungen Anlaß gcbcn kann, so glaubte er doch dieser Fas' sung bcitrctcn ;u solle», mit Rücksicht auf den gcgcn-wärtigcu Staud dcr confcssioucllcu legislation nud mit Rücksicht darauf, daß cS sich hier uur um wirkliches Eigcuthum einer Kirche oder ReligionSgcscllschaft lM dclt. Der AnSschnß stellt daher den Antrag, die vo'.' Hcrrcnhansc beschlossene Fassung anzunehmen. Abg. Dr. Groß (Wels) erklärt sich gegen dic Anfnahmc dieses Zusatzes. Derselbe sci cincSlhcils überflüssig, weil im Artikel 5 desselben GcsctzcS dic Unv"' lctzlichkeit des Eigenthumes im allgemeinen ausgesprochen ist, andererseits sei derselbe anch bedenklich und gcM' lich; denn man könnte hicruulcr auch dcu Studicnfoüdö verstehen, dcn das Eon^ordat als Eigcnlhnm dcr Kirche erklärt, was jedoch nach der Ansicht vieler im Hans' nicht dcr Fall sci. Eine wcitcrc Gefahr liege darin, daß die Religion^ gcscllschaftcn im Besitze nnd Genusse ihrer für WohltlM tigkcitszweckc bcstimmtcu Austaltcn, Stiftungen nnd Fo»^ belassen werden sollen, während doch nach dem Gcmcmdc-gesctze dic Armen- und dcm selbständigen Wirkungskreise dcr Gcmciudcvcrtrctll»-gen angehören uud folgerichtig auch daS dazu bcstimmtc Vcrmögcn an dic Gemeinden übergehen muß. Durch dic vorliegende Bestimmung bindc man sich also die Häüdc für die Znkunft, mau hindere, daß das Gcmciud'e' lcn; auf dcn Studicnfondö könuc sich dieser PassuS nicht beziehen, weil die Kirche sich nicht einmal im faclischc» Genusse desselben befindet. Man darf, schlicßt dcr Bcrichterstattcr, lcincn Hwcifcl darüber anflummcn lassen, daß dcr Reichsralh das Bcr-mögen der geistlichen Eorporationcn gcrade so schütze w>c jedes andere. Bci dcr Abstimmung wird Art. 15 nach dcr Fas' sung dcs Herrenhauses augcnommcu. (Ein großer Thcil der Linken stimmt dagegen.) Im Art. 10, welcher von nicht anerkannten Ncl>< gionsgenosscnschaftcn handelt, hat daö Herrenhaus an dic Stelle der „g cmci n f a m c n hänSlichcn Rcligionöübung" bloö dcu PassuS „häusliche RcligiouSübmig" gcsctzl. Berichterstatter Dr. Sturm beantragt im Nau>c» dcS AnsschnsscS, sich oicscr Fassung anzuschließen, crlläi't jedoch gleichzeitig, daß cr für seine Person sich bereits im Ausschlisse dagegen ausgesprochen habe. Bei dcr Abstimmung wird der Autrag deö Verfaß suugsansschnsses angenommen. (Ein Thcil dcr Vinlc" stimmt dagcgcu.) Die vom Hcrrcnhausc bci Artikel 1? und 1!) vol-genommenen Acndcrungcn werden über Aulrag deS A»^ schusscs ohuc Debatte angenommen. Es gelangt hicranf dcr Bericht dcS Verfassungsa»^ fchusscs über die von dcm Hcrrcnhause an dem GeschO wodnrch daS Grundgesetz über die RcichSvcl< trctnng vom ^<>. Februar 1h<;i abgeändert wird, v^ gcuommcum Acnocrnng znr Verhandlung. Bcrichterstattcr ist Dr, v. K a i scrfc l d. Die vom Hcrrcnhansc bei tz <) und 10 vorgcnoi»' mcnen Acndcrnngcn werden über Antrag dcS AnSschuss^ vom Hanse angenommen. Ebenso eine bci H II, !!,..! beschlossene stylistischl Acndcrnng. i> 11, lü.l' und ss lantcu nach den Anträgen ^ Herrenhauses: l. Die Polizeigesetzgebnng, insofern eö sich nm gemeinsa»' Vorschriften für alle im NeielMathc vertretenen Königreiche u» Bänder handelt. 1 «. Die Gesetzgebung illier Staatsbürger- und HeimatiM'") so N'ic ilber die Vollözählnng. Nach den nrsprüngiichcn Beschlüssen des Abgco^ nctcnhauscö lautet: !il. f. Die ^tediciualgesehgebnng so wie dic Gesetzgebung 3"' Schutze gegen dic Epidemien und Viehseuche». «. >>t. z;. Die Oesehgcbnng über Staatsbürger- nnd H?i»>at. recht, iibcr Fremdrupolizei nnd Paßiuesrn su wie illier VollSzählu»^ Die Anträge dcS VcrfassnngSanSschnsscs gchcn t>a hin, lil. >" und ^ in der vom Hcrrcnhansc beschlösse"^ Fassnng abzulehnen und bci dcr vom Abgcordnctcnhal>! beschlossenen Tcxtirung zu verharren. Berichterstatter Dr. v. Kaiscrfcld bemerkt hi^ der AnSschnß habc geglaubt, durch die von ihm uM'g nommcnc Aufzählung jcnc Zwcigc dcr Polizeigesetzgebl»^ welche dcm RcichSrathc vorbehalten sein sollen, uicht ^. schöpft zu habeu. Dcu bezüglich dcr Auwcndulig " allgemeinen Strafgesetzes erhobenen Bedenken sci "'>j dadnrch gcrccht geworden, daß man dic Gcmcinsauu dcr Polizcislrafgcsctzgcbung in cincn andcreu Absatz ., ^ 11 anfgcnommcn hat. Nach dcm, schlicßt der "< , ncr, was wir heute gehört, wird cö kaum geschehen, "^ Oesterreich, weun es nicht aus audcrcu Gründen '^ i Grunde gcl't, wegen Mangels an Polizei zu Grundes > Bei dcr Abstimmung wird dic vom Herren^', vorgenommene Aenderung dcr !<>. <' nnd ^ fast ^ sti mm ig abgclchn t. 1935 ml ^s^' '''' ' ^"^ ""^ ^'" Beschlusse des Her- Ills, k ^«' ^ftstcllnng dcr OinndsiN'c dc^ Unten ichls>vrscn<ü bc;i!ss-«?>, ^"'^schulcu. ("yiunasicn mid Nmlschnlcn, dann die Gcsch. u>"l'»N Mrr die lluivn'sitcilm mid lcchnisch^n Huchschnll'N. ^ach dcmBcschluß dcsAb^cordnctcnhauscS lautet!il, i: Iicl> >, !!> ^^^llung dcv Gliindsatzl' ds^ Uiik'nichlciwescn« I>s;>!g-ki. 1," ^^l^ch»lc» imd Gyniimsirn, daiiu die Gcsehqcbnnc' iibcr ">c llinucvsiiatrn. Berichterstatter v.Kaiscrfeld stellt im Name» °ea Ausschusses den Antrag, !i>. i dcs § 1l in der vom ^ncnhanse beschlossenen Fassung abzulehnen und bei °cr vom Abgeordneten ha use bcschlosscncu ^txtirung zu bcharrrcn. . Er glanbt, daß das Nealfchnlwcscn wegen Pcrschie-oenartiglcit seiner Theile und weil die ftrouinzicllcn Äc< ^N'fnissc hicriu entscheidend sind, ganz wohl dcn ^'and' agcn überlassen bleiben tonne, der Uulcrrichtsministcr werde ohnehin in der Vage sein das Interesse dcs Unter-Achtes zu wahren. Die Länder werden aber anch folge-^")t>g die Kosten nbcrnchmcn müssen. Der Redner fließt, indem er dcn Ncichsrath auffordert, dcn Land' lagen vertrauen zu schenken, welche sicherlich wetteifern werden, in dem dankbarsten Zweige alles Sclfgoucrn» Nients, dem Uutcrrichtswcsen, die Palme davon zu tragen. . ^lbg. Ritter v. Tunncr glaubt, man könne bei ocr Verschiedenheit der Nationalitäten auch das Real« Ichlilwcscu dcu Landtagen nbcrlaffcu, wünscht dagegen, ^ Akademien und die technischen Lehranstalten in die Kompetenz des Rcichsrathcs einbczogcn zu sehen. Redner stM daher dcn Antrag, l>l. j habe zu lauten: „Dic Feststellung dcr Grundsätze dcs Nutcrrichtswcscns füglich dcr Bollsfchulcu nnd Gymnasien, dann die Gesetzgebung über Universitäten uud die vom Staate Ulialicucu tcchuischcu Hochschulen und Akademien." l-Vird zahlreich unterstützt.) Es wird zur Abstimmung geschritten. Für dcn ic di»! O^ssl^gr-l"!Ng über Handels- nnd Wcchsclvlchl, S^:/Vl'l^.' >»,d ^chcincchl. Der Ausschuß stellt dcu Antrag, dic Fassung dcs Herrenhauses abznlchncn und dicsc lü. in nachstehender Fassung anzunchmcn: Dir Slwfjnsli;- und Polizlisirnf» sc> Nur dic Cluilrech!?-!1>'s»^grl,!!!!i!'! inii Äli^schlns; der Gcsrh^rdnilg ubcr dic inncrc Ciii-^lch!»!!^ dcr öffriilüchrn Bilchcr nnd ü^>cr sulchr Ocgcnüäudc, wclchc n»f Glnud dcr Vandcizuldnliiignl und dicsrö Griindcicsc^rS in drn NntlMssolrcii! der ^andlcissc sschürcn, srviicr oic GcslMclinng üdcr Handele- mid Wcchsclrcchl, Sss..^ Berg- «nd ^rhcnrcch!. Berichterstatter T)r. Kaiscrfcld: Mit dieser Fassung wcrdc dcn Landlagen nnr dasjenige gegeben, was ihnen selbstverständlich vermöge der Landesordnung gebührt, mit dieser Fassnng wcrdc adcr auch jeder Zweifel, der in Vczichnng anf die Anödchnuug dcö Wortes „Einrichtung dcr Grundbücher" erhoben wurde, beseitigt. Dcr Antrag dcs Ausschusses wird mit dcr erforderlichen Majorität angcnommcn. Bei lil. l wird die Fassung dcs Herrenhauses: * Dir Flslslrllnnq tn'r (^nmdziic^ länglich dcr Organisivnng dcr Grnchl?- nnd Bcvnmllnnii^drhordr», Über Autrag dcs Ausschusses abgclchut und folgende Fassung angeno lu ni c n : Dir Gcscygcbung iibcr dic Gnmdziigc dcv ^>gan,siinng dcr ^nclM und Bclw^Üung^lnhmdcn. Vei tz 12 hat das HcrrcnhanS nebst einer slylisli. scheu Aenderllng im ersten Alinea, welche dcr Ausschuß anzunehmen beantragt, noch folgenden Zusatz als drittes Alinea beschlossen: Bei vochllndrnrn ^wriscln rilclsichoich dcr Compclrnz dcc ^ncheraihrü in ssrmciiisainrn (!>'cschr5c,!nV'K'Nc!ilirilrn ^rqriuibrr drr ^ompclcnz cincö cinzrlncn nu Rcich^rnlhr vcvlrclrnrii ^andlagci, "Uschridct n»f AiUraq dri< Rriä)i>ra!hci< der Knisrv. Der Ausschuß beantragt die Ablchnuug dieses Zn> s"ng dieses Zusatzes wird augci'ommeu. ,,.. Im i; ^ wird die vom Hcrrcnhanfc beschlosscue ^U'schaltnng „odcr dalicrnd verhindert ist. Mitglied dcs ^cich^alhes zu sciu" dcn, Antrage dcs Ausschusses gc-">3 angcnommcn. ^ ^1 lautet nach dcr Fassung dcs Herrenhauses: Mi'.'s.^'^ d"' ^"''den Hilnsn- dc? Rlichövalvs isi l'rrrchllss'. dir dcr ? ^" '»l"Pcllivcn in allrm. wa» scinWirknnss^rci^ nfm-,j„r' °"' Vrnr,nl!n»^-«aclc drr Ncc^icrnng drr Pliisnnss ^> nnlri'-lmm I "<°" b"st!brn ildrr cinqrhcndc Prlttionru ÄnSlmlsl zu ucr-"istr, ^°'U"nssioncn zil crnrnncn, wclchcu uon Scilc drr Mi-Aisi^ ^'^ rrfordcllichc Insormalum zu gcbcn ist, nnd scmm llrbcu. '" "' 3°"u von Adrrssm odcr RcsollNioncu ?l»ödrucl zn "abm^" ^"^schnß clupfichlt dicfcn Antrag znr An-^ ^- lWird angenommen.) Dcr vom Herrcnhausc im Delegation Sgcsctze beschlossene Znsatz, wonach dcn Commissionen die crfor» dcrlichc Information von Seite dcr Ministerien zu geben ist, wird nach dem Antrage dcS Pcrfassungsaus-schnfscs cmgcuommen. Berichterstatter Dr. Kaiserfcld beantragt die dritte Lcfnng aller hcnte gefaßten Bcfchliisfc. (Wird angenommen.) - (Rufe: Dritte Lesung ist nicht nöthig!) Präsident: Ich halle die dritte Lesung für nöthig, wcil dic heute an den frühern Beschlüssen gc» machlcu Acndcruugcu möglicher Weise einzelne Mitglic» dcr dcS HanscS zu dem Beschlusse drüngeu könnten, das ganze Gesetz zu verwerfen. Es erfolgt hierauf die dritte Lcsuug dcs Grundgesetzes über die Ncichsvertrctuug, und wird dasselbe mit dcr erforderlichen Zwcidritlclmajorität angcnommcn. (Dagegen die Polen uud Tiroler.) Ebcuso werden dic vier Staalsgrundgcsctze in dritter Lcsung mit großcr Majorität (dafür auch dcr größte Theil der Polen) zum Befchluß erhoben. Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die Wahl dcö Budgctauöschusscs. Abg. Dr. Bcrger. Ich beantrage, daß nach dem Abgeben dcr Stimmzettel die Sitzung geschlossen uud das Ecrutinium vom Bureau dcs Hanscs vorgenommen werde. Der Antrag wird angenommen nnd cs erfolgt die Vornahme der Wahl. Präfidcut bestimmt hierauf die nächste Sitzuug für Die'ustag deu 10. d. uud stellt auf dic Tages' ordnung: Bcricht dcS zur Vorbcrathung dcr von dcr Regierung vorgelegten Gesetzentwürfe zur Rcgcluug dcr finanziellen Beziehungen mit Ungarn niedergesetzten Ans» fchnffcs. Schluß der Sitzung Z Uhr 1-') Minnlcn. Bci dcr Wahl in dcn Bntgctausfchuß wurden 149 Stimmzettel abgegeben. Die absolute Majorität erhielten die Abgeordneten: Groß aus Galizicn (145>), Wiu-tcrstciu (143), Wodczicti (142), Wczyt (!42), Zybli-liewicz (142), Plencr (139), Herbst (138), Groß ans Rcichcubc^g (130), Lapenna (13^). Banhans (131), Mayr (l2(i), Skcnc 124). Pcrgcr 123), Arcstl (N9), Bcrgcr (110) Hopfen (104), Knranda (101), Schind, lcr (98), Pctrino (90), Klier (69), Lohningcr (8«), Pratobcvcra (88), Bidulich ^85,), Tom an (84). Außer diescu 2^1 Abgeordneten erhielt uoch die absolute Viajo» rität Abg. Scriuzi (7ü). Oesterreich. Zara, 4. December. (Die SPrachcnfrngc gelöst.) „Il Dalmata" erfährt, dic Sprachcnfragc sei vom Ministerium uach folgcudcn Grundsätzen gelöst worden: 1. In dcn Volksschulen wird die Wahl dcr Unterrichtssprache, italienisch oder slavisch, dem Gemeinde-rathe überlassen; 2. ist eine gewählt, so wird die andere obligater Lchrgcgcnstand; 3. für die Gymnasien uud Mittelschulen wird dic Wahl dcr Sprache den Eltern überlassen, die zu cutschcidcn haben, in wclchcr Sprache ihre diese Schulen besuchenden Söhne uulcrrichtct wcrdcu sollen; 4. Niemand darf angehalten werden, den Unter« richt in ;wci Sprachen zu erhallen, so daß Jene, welche die ital. Sprache wählen, in allen Lchrgegcnständcn iu dieser Sprache unterrichtet wcrdcu müsfcu und auch die Maturitätsprüfung nnr in dicfcr abzulegen haben. Uusland. Bologna, 5>. December. (Verschwörung.) Dcr „Eorr. del' Emilia" sagt, daß sich cms den hier mit Beschlag belegten Papieren das Bcslchcn eincr weitverzweigten Vcrschwörung ergcbc. Dic Mitglieder der-fclbcn bildclcn ciue gchcimc Gesellschaft unter dem Namen „Heilige Phalanx" nnd dcr Ansdruch hätte gleichzeitig an mehreren Punkten erfolgen sollen. Auch in Aucona wurden Haussuchungen vorgenommen. Pariü, li. Dcccmbcr. (Fortsctzung dcr Sitznng des gcsctzgcbcndcn Körpcr s.) R ouhc r besteigt wieder die Tribüne; cr crtlärt, wcnn cr gesagt habe, nnscrc Truppcu blcibcu so lange iu Rom, als cs die Sicherheit dcs Papstthums erfordere, so habe cr unter dem Worte Rom dic Integrität dcs gegenwärtigen päpst. lichen Gebietes verstanden. (Beifall.)— Favrc erkennt au, daß die Rcgicruug dicscs mal ciuc bestimmte Er» llärung gcgcbcn habc; abcr gleichzeitig die weltliche Macht dcs Papstthums aufrecht zu erhalte» und die Einheit I Italiens bcfcstigcn zu wollen, das ist ein chimärisches Wert. Die Occupation wird daher von unbestimmter Danc'r sein. — Chcsncloug zeiht angesichts dcr Rcgic-rnngscrklärungcn an, daß dic Verfasser dcr zwcitcn In. tcrpcUalionsfordcrnng dicsc zurückzichcn. — Vcrrycr bedauert diesen Bcschlnß, cr wnrdc wünschen, daß dic Kammcr vou dcr Erklärung Ronhcrs dnrch Verweisung dcr Interpellation an die Rcgicrnng Act nehme. --Ronhcr bcmcrlt, das Mittel znr Eonstatirung dcr Uebereinstimmung zwischen Kammer uud Regierung würde darin bestehen, daß man über dic Interpellation Favrc's zur Tagesordnung schreite. Es wird darauf Schluß dcr Debatte ausgesprochen. Dcr Ucbergang zur einfachen Tagesordnung über die Interpellation Favre's wird mit 237 gegen 17 Stimmen angenommen. — Die Interpellation wegen Deutschlands wird auf nächsten Montag verlegt. ^ New-Vork, 27. November. (Der Congreß) hat mit einer Majorität von fünf Stimmen eine Resolution angcnommcn, wonach die sofortige Rcducirung dcr Armce in Erwäguug zu ziehen ist. Die Illslizcom» ! mission hat den Bericht für die Versetzung Johnsons in dcu Anklagestand erstattet. — In Haiti ist ein allgs-meiner Aufstand gcgcn Salnave ausgebrochen. — 5. December. (Verschiedenes.) DaS Fi« nanzcomitc: bringt ein Gcfctz cin, dahin gehend, dcn Fi-nanzministcr Macculloch vom Amte zu suspeudiren nnd !das Papiergeld aus dem Umlaufe zu ziehen. — Die Rcpräscntantcntammcr hat das Gefctz wegen Abschaffung dcr Baumwolltaxc angcnommcn, welchcS nach Ablauf dieses Jahres in Wirksamkeit tritt. — Ein von den Kaufleuten und Banquiers in New-Aort zusammcubern-fcncs großcS Meeting hat General Grant zum Natio-nal'Eandidllten für die Präsidentschaft aufgestellt. — Horace Grecly hat die Annahme des GesandtschaftS-postcns in Wien zurückgewiesen. Kagesnemftkeilen. — (Verletzung des Äiiefgeheimnisses) Die „Presse" erhält von comvrtl'ntrr Scile solgrnde Zuschlifl: „Die l. l. Posldllscliou iu Wien, nxlcher das l. t. Postamt zu Belgrad unleistcht, hat lilizlich dahin cinrn ihler Äeamtrn zur Voinahmc lincl gewöhnlichen Ncuisiou uud zu Elbe-dungl» hinsichtlich dcs Dici'sldclin'bcs rulsrndkl. Weder eine Veilchung dcs Vlicsgchcimmsscs, uoch ilgend ein Eingriff dcZ Hcrr» t. l. GencrabLonjuls v. L^nt in Postc,ngrlege»: h.-ilen,, von wclchcn augelilichcn Uebelgriffen c!u Corrlfpou« dent der A. A. Ztg. zu mcloen wußte, w.ir rin Geg-nsland der Amt^halNlungcu dcs Wiener Abgeordueleu." — (Milde Sammlung.) Das Mmislcrium silr Cultus und Unter,icht hat dcr evangelischen Kiichengcmeinde helurtiscker Lonfcssion zu Plag cine Sammlung milder Beitrüge untcr dcu Eoang»lischlu beider Vllenntnisse in del» dl'ulsch-slauischcil Ländern znm Bchusc dcr Alilraczung der von dcisrlden zu Kirchen« und SchulzwcctlN conliahille» Schulo bewilligt. Diefe Sammlung wirb im Wege dcs k. I. cvangl'Iischen Ohertilchenlalhrs in Wien eingeleitet. — ^Dementi.) Die Nachricht der Zritunzen, dah die Dctenlionöanstalt am Hiavjchin i» Prag eine Anzahl Prissier behellig«', (>v»gcn concordal^sciudlichsr Predigten) ist, wie dec „Vsd." „aus cvmpetenter Duelle" elsührt, voll« tornmen unwahr. — (Die Em igr a ti on) au? dcn römischen Provin« zru nimmt einen glohcnligcn M^hstah an. Aus Velletli allein sind liOO Personen an^gewandert. Die päpstliche Re^ielung eigreist gegrn Diejenigen, welche sich wahrend des letzten Fletzte sich derart, dah lr iu das ssranlenhaus llberblachl w>rdln muhte. — (G cm ei n devo r st ch e r w a hl.) Statt des verstorbenen G.nil'indeuoislel'elS Herrn Benjamin Ritler von Züoranepcig ist dslehei dcr Oclsgcmiinde Pösenbors gewählt worden. -> (Dr. Kl u n.) Eine Stimme aus den industriellen Kreisen Böhmens sagt in dlr „A. A. Z." liber unseren ge« schätzten Landt-mann, dcu als Seltioniralh süi den N.ssort dcr Gc>vlrbeangllegcnhcilcn betufencn Nlichslag5abgsord,ut<:> Tl. Klu»: AI» Llhrer an ler Wiiiui Hatidllsalademie, wic al>! Schiislsl»ll>r aus national öll.n>om!sä>em Gebiet, batte He»r Dr. .Nlun sf!en, vlrbun-den mit Chalalleif.stiglsil und echt constitulionelllr Gesinnung, lassen von dlM neucu Miüistlrialreferentcn eine gedeihliche Wirlsamlcit erwallen. — (Seltener Vogelfang.) In Folge dcs in den Bergen eingctietcnen Schncrjalls haben sich Massen vo» Vögeln der Ebrnc genähert, und der Vogelfänger halle daher in dcn ätzten To^cn bcfondntz glückliche Elsolge. Veiflosse. ncn Sametag war dcr Zuzug von Buchfinken (üm^llu n Winter» symptom ist auch das Erscheine» der glühen in den beleb» 19^0 testen Gegenden tcr Stadt, Sternallee, am Ufer der Lai» bach u. dgl. — (Concert.) Freitag den 0. d. fand im Redou-tensaale das dntte Concert der philharmonischen Gesellschaft statt. Das Programm bot viel und manigfalliges, und wir glauben, daß jeder der Zuhörer mit Befriedigung den Saal verlieh. Den Ansang des Concertes bildete Beethovens „Ehre Gottes" und es wurde dieser Chor mit der gewohnten Präcision und würdigem Cinste von dem Männerchor vorgetragen. Tie nächste Nummer war ein Trio von Reissi» ger für Pianoforte, Violin und Violincello. Der Clavier« Patt wurde vom Frl. Pauline Schaumburg in vortresf-icher Weise gespielt. Da5 Fräulein steht bereits auf einer schönen Ctufe des Claviclspieles und berechtigt bei so entschiedener Ve> gadung für Musil zu den besten Ciwartungen. Nach jedem Sahe spcndcte das Pudlicum Beifall. Zum Schlüsse wurde das Fräulein gerufen. Die Herren Zappe (Violin) u. Zührer (Cello) Unterstufen sie auf das beste. Nun folgte „Nuderlied" von Haoen, Münnerchor mit Ciavierbegleitung. Cine sehr an» sprechende Composition, deren Vortrag so ausgezeichnet war, das; sie zur Wiederholung verlangt wurde i ferner hörten wir ,,^i>- >:>> i< ^ von Vieuxtemps für dic Violine mit Be» glntunq des Pianoforte, vorgetragen von den Fräuleins Jenny und Rosa Fröhlich, welche für ihre Leistungen reichlichen Veifal! und Hcrvoirus ernteten. Die nuchste Nummer, „In blauer Sternennachl", Baß'Solo mit Vocal-Quartclt u„d Begleitung von Ärummstimmen bot Herrn Wottawa Gelegenheit, seine scbönc, weiche Baßstimme zu entfalten, auch er wurde mit Applaus belohnt. Fräulein Helene Pessial sang Abt's „Gute N'cht, du mein herziges Kind" und „Dni Worte" von Kücken mit viel Anmuth. Wir halten zum eisten male die Stimme des Fräuleins glhöit und lünncn sie nur auslichtig beglückwün« schen, solch' schüne Mittel zu besitzen. Das Fräulein wurde mit Beifall überschüttet. Die folgende Nummer fiel wegen Unwohlsein des Herrn Mcihl aus und wurde durch ein Flötensolo (Elegie von Ernst) erseht, welches Herr Twrdy recht hübsch vorttug. Den Schluß des Concertes bildete Schubeil's „Matsch und Chor der Ritter" aus der Oper „Die Verschworenen", welcher recht fnsch und lebendig von dem Münncrchore gesungen wurde. Das Concert war sehr besucht. — (Theater.) „Die Eine weint, die Andere lacht" ist ein echt französisches Schauspiel. Viel Esprit, cin wenig Sentimentalität, die Charaktere mit Geschick aus dem Leben gegriffen, das ist genug, um einen Abend in der amüsantesten Weise zu verbringen. Die Fabel ist einfach. Einen jungen Mann Manrice Vorcl (Herr Kraft) hat das Schicksal zwi> schen zwci gebührliche Witwen geworsen, deren eine lacht, die andere weint, d. i. eine macht alle Vergnügungen mit, während die andere erklärt, die Trauerlleider nicht ablegen, ihren Mann ewig betrauern zu wollen. Die letztere (Frau Leo) wiist das Netz ihrer Kolcttme glücklich nach Vorel au?, der über die Frivolität der lachenden Witwe (Frl. Arthur) empört ist. Zu spät, nachdem er der ersteren sein Wort gegeben, eltcnnt er wie die letztere nur aus den edelsten Veweg' gründen, um die blinde Mutter (Fr. Mahr) ihres Gatten zu täuschen, dic Verguügungilustige spielt, während ihr Herz' vor Gram brccben will. Der Notar Bidaut (Herr Krosset) löst den Knoten. Fr. Vanneau lömmt zu ihm, um den Hei« rathscontract mit Borcl arischen zu lassen. Folgen die lüsl« lichstcn Scenen, in denen" Herrn Krosset« ganzes Talent in der Charatterzeichnung sich glänzend bewährt. Er findet ein Hindernis,, das dcm"Abschlusfe des Contractes entgegensteht, in dcm Abgänge eines Todlcnschcinc^. Die weinende Heuchlerin wild entlarvt. Cs stellt sich heraus, daß ihr Mann gar nicht todt ist, sondern von ihr getrennt lebt. Der todtge-glauble Oberst Ney lehrte zurück und unser etwas schwacher Hcld hcirathct die Schwester seines Obersten, die er eigentlich immer geliebt, bis auf die — Liebelei mit der weinenden Witwe. Wir waren von der Tarstellung sehr befriedigt, nur die Gedächtnißschwächc des Hrn. Kraft (Vorel), dessen Fähigkeiten wir zu schätzen wissen und dessen Spiel übrigens recht wirksam war, wiiltc bcsondes im ersten Acte einigermaßen störend. Frl. Arthur gab die Gesüblsmomenle mit ergreifender Wabrhcit und erhielt lebhajlen Veisall. Das pilaole und maßvolle Spicl dcr Fr. Leo (Jeanne Vanncau) verdient hcrvoc^hobrn zu werten. Herr K rosset bewährte sich, wie immer, als ein uorttlsflichel, stets das Rechte mit Leichtigkeit tnffcndcr Schauspieler. Seine Leistungen verdienen besondere Amrtennung, so vollendet und aus einem Gusse sind sie. Herr Axt wie Herr Koritz füllten ihre kleinen Rollen vollkommen aus. Frl. Nagel als Schreiber Paul war allerliebst. Das HauS war leider wicoci schwach besucht. Eillqrsc.idet. R a ll t> tt l 1 s s e tt zu dem Aussatze in der „Laibacher Zrilung" vom 5. d. M., das „protestantische Glücklein" betreffend. In öffentlichen, namentlich historischcn, vaterländischen Angelegenheiten ist es wohl jeden» gestatt»'!, seine M.inung auszusprechen, er muß jedoch auch die Gegenmeinung rubia, sich sage» lassen. Uebcr Stil und Ton urtheilt ter Partei» lose, freundliche Leser. Da das Glöcklein der Rede als „.ssunstgegrnstand" der Vorweisung und Besprechung in der letzten Versamm» lung des historischen und Mnscalvcreins, und zwar mit R.'chl würdig befunden murdc, lo kann deren nähere A.splcchung nicht „ein unbeocutcndcr Gcgcnsl.ind" <.'d llülm'llmli«»»!?! in Krain 1611 — 1018", aus welchem Thalberg, Pros. Richter uud Dr. Klun die bezüglichen Daten geschöpft hade'N lönnc», od»c einander abzuschreiben. Dci Schrcibcr dieser Zeilen jchiicb eine histoii'chc Skizze der Reformation und G^gcinesormeition, so wie dei Wieder» tinsührung der e?angelischen Lchre in Krain, welche in der „Mg. Ztg." Nr. 38 vom 8. Februar 1852 erschien. Eö ist freilich schon etwas lange dessen, weshalb jene kleine historische! Studie allerdings leicht vergessen, vier auch unseren jüngeren Zeitgenossen gar nicht bekannt geworden sein mag. Wenn v. Thalberg vom Jahre 1614 sagt, daß damals der Protestantismus in Kram „wicdel hervorzusprossen und geheim bltritbrn zu werden schien", so hat man dazu wohl schwerlich eine Glocke anfertigen lassen, zumal, dc, man sogar gegen Eiüjellie und gegen tie heimliche Verbreitung einge« schmuggelter evangelischer Bücher und Kalender gefahndet und Mandate erlassen hat. Das angefühlte, wenn auch nicht geschriebene, so doch bildliche Zeugniß bei Valoasor verdient immelhin einige Beachtung. Der Zeitgenosse Hufs sagt: „Im Jahre 1780 tvaid endlich den, Aaunuisler Ignaz Plager bewilligt, das Gebäude (die Tranlschen) abzutragen." Wenn bei dieser Gelegenheit das Glockchen, wie zu vermuthen steht, in da« unmittelbar voran liegende Flußbett, wo es nun gesunden wurde, siel, so fällt dieses offenbar dcm Vauübernehmer und nicht dem städtischen Orlonomale zur Last. Die Vermuthung, daft dieses Glöcklcin in der Mitte der Stadt als Wirlhschajtsglockc gedient habe, um dem Gesinde zu bestimmten Tageszeiten ein Glockenzeichen zu gcbcu, llingl denn doch rlwas unwahlschsiülich. Der sehr verdienstliche Bürgermeister Hradekly war, wie dessen Biograph und Glas Hohcnwcnt bezeug«'!', als Curator, dann als Ausschuhmitglied des Vercini des lrai-nischen Landeümusculns sür das Museum sehr thätig, wobei er allerdings seine Stellung als Bürgermeister benutzte. Was andere Vatellandsfreuildr, die ebenfalls gemeint sind, oon den Erwerbungen aus dem Laibacher Flußbette an das Museum iin lobcnswcllhe!» patriotischen Eifcr abgclieserl haben, lebt zwar, weil es schon lange seitdem ist, wenig mehr in der Erinnerung, wohl aber in den erschienenen gedruckten Verzeichnissen der „Erwerbungen des Landre-museums." Am 6. December. Dr. H. C. UeuestrM Paris, 8. December. Dic Journale hauen go meldet, daß Frankreich und Oesterreich cincn Bertrag unterzeichnet hätten, in welchem sic die Verpflichtung übernehmen, die Intcgrität dcS ottoiuauischcn Reiches zu stützen. Diese Angabe entbehrt jeder Begründung. Pariö, 8. December. (Tr. Ztg.) ..Patrie" mel. del: Prinz Napoleon wird in Mouza erwartet, wo cr mit Victor Emanucl zusamiucutrifft. ___________ New-York, 7. December. (Kabeltclcgramm.) Die Resolution in Betreff dcr Verschling Johnson's m den Anklagestand wnrdc vou dcm Rcpräsentantcülinlls'' niit 108 gegen 57 Stimmcn verworfen. Hierauf wm'dc eine Bitt uotirt, welche die Mtigkcit dcö von Mac Culloch abgeschlossenen Papiergeld-Vertrages aufhcbl. onit, 9. December. 5perc. Metallic»!^ 57.1>». — 5perc. Metalliqnes mi! Mai- »'" November-Zinsen 58.80. — 5p,-rc. Nat^iinl Anlche» l>5,90. - 'i'^'u' Hctien 678. — Lreditactici'. 1^4. — 1«6" zelplatle- alt« Mnstl'r alisschsn, di? zn di>n ssleiszle'ii nnd sliirlsk'» sse'hörl, »velchc iiderhanftt ln>lsie'stcllt werde'!, tennirn. Die Pla»' wicc>t 15)'i e^ciltnes, isi Is» Schuh lan>i, <^'/, Schuh breit n»d ^ Zull dick. Illternatlouale mavitiloe A«Ss^' intcrnalionale maiiümc Ani'stellnnq slnllfind!'». Sie sall einc voll' kommens und ssrosjllrtige Knnoeirlumci aller Forlschiills n»t> Vtt' be'sscning!'» wndeü, welchi» die' Dliinpf- nnd S?g!>lsch,ffahrt in de>' ^ie'ii^it gemacht, mid nurd e>ll'ich;cie!li die Hilsoqiirllm nnd dic Grüße' dcö inli-nmlimmle'!! Handc-ls gissen. Die> An^stellniisi steht, uiitn- dem Schnee drr städtisch?,! Ushüidsii in Haure' ,md nntl»' dcr Lcitling cincr ticralhcnden Commission, lvelchc a»i< den i>tota-l'iiitätcn der Pernialtnüfi. de'ö> Handeln, der Industrie- nnd de>' Wisseiischaft zusamimnssc'schl ist. ,^ü Vnhillnüg jcdcr mögliche» Partcilichle'it wordc lil-schlossen, das; die' Prsiörichte-r uo» den Än^-stcllll'il scllist durch alleicmnne Wahl ernannt werbm, nnd zmnr lijunoli sic uille'r den Anösts-lleri!, oder ohue Ansstrlli'r ,^n sei»-grivählt werdm, nur drirs!-!! sie nicht in der Classe ausgestellt halic», in dcr sic richten sollen, Angekommene Fremde. Am 7. December, Htadt Wir». Dic Hnil» : Witscht, Forstmeister, uon Gotische!', — Sajouic, Handrlsm,, uon Kraiiiliurss. — Milnchreiln-, Znhü mzt, uon Trieft. — Prodniss. Papicrfabricaut, uon Reltschach. — Bcrciis, Kaufm., uon Wien. — Schimbora, k, l Hanpt-mann, uoir Graz. Elepliallt. Die Herren: Heller, Füliricanl, uon Tüpliz -Slcinhanser, Olierl, von Wr.-Ncus!adt. Nm «. Dcccmber. Htadt ?^ic». Dic Hcrre» : Bindcrinann, uou Krainburg. ^ Schclcöuilcr, Nealitntcnbfs., uon Nenmartl.,— Hornike'!, 6an- l°r »lid Musitlchrcr, uun Klagensurt. - Wienschc, Kanf»,., uo» Wicn. Elephant. Dic Hcrcn: Zcrlowch und ssran^z. Kanfl,, uon Wicn. — Slcrn, Äaufm., uon Aa.ram. Baiser vou vestcrreicli. Dic Herirn: Danrsc, i'a^ar! nnd Clcmciilini, Müsilcr, uon Vencdig. - Schnal'l, Product"'« händlcr, uou Wien. Baierischer Hof. Dic Herren: Weindl, Forstzieomelei', uon Vidcm. -- Ccnk, Forstmeister, uon Graz. Ältolive». Dic Hcrrc» : ^caoassüi, Aglüt, uo» Trieft. -- Horü", Fürstcr, voir Slmilllior. Theater. H s ii t c Dirn ? tag : Znm Vortheile des Capcllmcister? Friedrich M it l l c >'. (5'slncralda. Große romnniische Oper in 5 Acten von Friedrich Müllcr, krü'slmjwl ller Aeiial'lio,». Herrn ,!,'!' in ^'ittui: ^nr Aufnahmc nicht gceia.ncl, ,ner>n !.. I». in !e'.: llnd dic ^ioucllc? . . . "6 u?Vc.1?"32^s8"'-"4^ wmdstiti HulMlilbVl ' '.', 2 „ N. :j25>.»<, —1.4 !»lO. »ncißiss ganz lmu. 0...» !0„ M. !j27.5.l — !1.» ^ NO, milfjiss ! s,a,i; bcu>. Vormittaci thcilwcisc Mshcilcrnmi. dlln'ner Wollenschleicr. Na6)mit!ag dic Wollen sich verdichtend. Baromclcr rasch steigend. V'ranlw^nlick!'r Nsdactelir: Icina, v. K l »> i n n, u y r Di>lsenl>elichl. Wicn, 7. December. FondU im allgcmrincn ucrnachlässigt. uon Ind>istric-(5fftctcn dic Acticn einiger jiingcrcn Eiscnbahncn »nd ^,'loyd besscr brzahlt. Fremde Wechsel nnd ^umutanteu um '/,„ biö '.^ °. billiger cmögeboteu. Geschäft bcr gllnstigrm Geldstmide theilwerse belebt. Veffcntliche Ichnld. ä. dcö Staatct« (siir 1<»0 fl) Geld Waarr In il. W. zu 5pCl. sür 100 sl ^).'>5 .",.'> ?.^ Iu üstcrr. Währung steucrfrci -'ft 10 5,>«!25 '. Eleueranl. in ö. Ä>. o. I. ^ 1X«!l zn 5p^t. riicl-.ahlbllv . «9,50 «0.75 '/, Sicircraulehcn in ost. W. . «^.l>0 «7. - Gilber^Anlchell von I!°>'»^ . . ?^.— 73.— >2>lbrrllu!. I«6ü (strcS.) rilckz.ihlb. in 27 Jahr. ,n 5) pCt. U»0 sl. 7« :>N 79.— Ätat.-Äl:!. mit I.n,.-.6c>np. zn 5"/., <^;.50 »i«! delto.....„ 4' 5,0,l>0 5<),?.') Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 151.— 1.^15,0 „ „ „ 1854 . . . 70 hl. 7^; ^ „ „ ,. 1«W zu500si. z-3.20 83^ ^ „ „ I860 „ 1»>0„ c»«».^) ,»i.^^ „ 1M4„ 100.. 75>'c. 7s! _ m°.Rcntcnsch. zu 42 I. «u»t. >' 87.5l» Böhmcn^ .... „5 ,. XN.50 00.-Mähren .... „ 5 „ ft«.— »9.— Schlesien .... „5 „ 87.- 88. ~ Etereriliart . . . „ 5 „ 89.— 90.— Ungarn.....„ 5 „ 70.50 71. - Temescr-Vaiiüt . . „ 5 „ 70.50 71,25 Ernalicu nnd SlllUouicn „ 5 „ 71.— 72.--Galizicn .... „5 ,. 64.50 04.75 Siebenbürgen . . . „ 5 „ «4.50 65.— Vutovina .... „ 5 „ L4. — 65.— Ung. m. d. V.-L, 1867 „ 5 „ 68.50 0«.?l' Tcm.V.m.d.V.-E. 1867 „ 5 „ 67.25 67.75 Actien ipr. Stück). Nationalbanl (ohm Dividende) 68^.— 681,— K.Ferd,-Nordb.zu1000fi. E.M, 1700.- 1705 -Krcdit-Anstalt zu 200 fl. 0. W, 1^3.50 183 60 N.cl, Escom.-Ors.zn5s)0fl.ü,W. 61?.- 620 — S.-E.-G.zu2u0st.CM, 0.500Fr, !i43 50 2^3 60 Kais. Elis. Bahu zu 200 fi. LM. 140., »0 141. -Süd,-nordd,Ver.-V.200„ ,. 133.75 134.-S 1 vcrloöbar zu 5°/, 96.90 97.10 l^. M. j Nalionalb.anfij.W vcrloöb.5« 92.25 92.5,0 Ung.Vod.-Creb.-Anst. zu5'/, „ 8',.9<) ^,.20 Nll'g. öst, Bodeu-Credit-Nnsial! vcrloöbar zu 57« in Silbcr 1,^3.50 104 50 ^»ose (pr. Stück.) (5red.-A.f.H,n.G.z.100fl.«.W. 130.— 130.25 Don.-Dmpfsch.-G.z.100fl.EM< 86.— ^7.- Ttadtaem. Ofen „ 40 „ ii. W. 24 25 24.75 Esterhazy „ 40 „ CM. 115.- 118.- Salm „ 40 „ « . :^2,- 3250 Pallsjy „ 40 „, „ . 24.25 24.75 ! Gcld Waare Elary ,„40sl. EM. 26,- 27." St. Genoi« „ 40 „ „ . 25.^5 25.?.'» Windischgriitz „ 20 „ „ . 16.5U 17.50 Waldstcin „ 20 „ „ . 20.25 2«'.75» Keglevich „ 10 „ „ . 13,50 14. - Rudolf-Stiftung 10..... 12 25 12.50 Wechsel. (3 Monate.) Augsburg sür I0l> sl südb. W. 101.70 101.90 ssrantfurla.M 1<><» sl. dclto 101.80 102.10 Hambnr'g. für I«),» Marl Baulo l»l) 15 90.25 London für 10 Ps. Sterling . 122 20 122,50 Paris für 100 Franl« . . . 48.50 48.60 (5o,,rs der Geldsorten Gcld Waare K. Münz-Ducatcn 5 fl. 82 lr. 5 st. 83 lr. NapolconSo'or . . 9 „ 7<> „ 9 „ 7/ „ Nnss. Imperials . 10 „ 8 „ 10 „ 12 ., VcrcinSthalci.' . . 1 „ 79z „ I „ 79j,' Silber . . 1'