Mi« (Poitnina placana r gotovini.) ffrfAetnt wLtdentlich zwstmal: Donnerstag vnd Sonntag früh. •■ftrfftlHtvMfl irüfc Bnvalhica • T\ultr* oeo »tteo ». tl — vnt*a t» d«r q«g» biMgk« 9«M6tea FIr da» A»l»»d ol»N«llahrig Dia Lb —. harbtülhrlfl Dia 50.— »axläbrio NW 100.—. tpft Sa« 7i»tasb »»sprecht»»« Erhlh»»». — V»,eti-» Hummern Din Nnmmer 7 DonnerStaq den 25. Jänner 1923 48. Jabraaua Gltdsorgru. Die Ursachen sür unseren jetzigen Währunai-Versal! liegen wohl zum Teil in der Aera Plavöii, aber zum anderen, nicht geringen Teil auch iu den Maßnahmen der gegenwärtigen Finan;verwalrung. Die Ideen Plerst' waren von boit an falsch, wie wir ichvn seinerzeit in eine» langen Aussatz auiein-anderietzten, wo Die Eitelkeit als bewegende straft überwog und daher in einem glanzvollen Ausstieg des Dinar« das Ziel sah. So ist der im Grünte gute, von fruchtbaren J?een ausgestaltete Plan des Herrn Plaviit durch Verschwendung der amerikanischen Anleihe inS ganz unstabile Gleichgewicht hinaufgetrieben worden und «S bedürfte nur einrS kleinen Anstoßes, um da» Ganze umzuwerfrn. Diesen «''.stoß gaben nicht allein die Schieber und die Schmuggler; es ist vielmehr hauptsächlich vom ge-täuschten reellen Ausland die entscheidende Wendung herbeigeführt worden. Daß e» aber zu diesem ver-ärgerten Eingriff der ausländischen GeschästSwelt kam, das ist sozusagen neben bei Eitelkeit die zweite tragische Schuld von Plavs c. Er hat sich nämlich die stiasfe, gut angelegt« Reihe seinem Maßnahmen durchlöchern lassen, indem er dem von politische» Kräften unter stützten Drängen außenstchender Per-sonen nachgab und erlaubte, daß die Importe g^gen irgeudeiumal später zu erteilende Dlviienkaufede-willigung getätigt oder auch mit sogenannien In-landdinar« bezahlt werden dürfen. Diese Inland-dinarS behandelt« er nun sehr schlecht und schränkte ihre Verwendbarkeit ungemein ein. Daneben war es vielen doch mählich, damit auszubrennen, st« tief unter den Zagreber Kur« im Auslaud zu begeben; die ohne DevisenankausSbewilligung erlaubten Im- Ker Erfinder drr englischen „Hrcken-valls Von U. Tartaruga, Wien. Nach deutschen-Begriffen ist eine Vereinigung von diplomatischem Ernst mit der Äorliebe für Mode fragen und Sponbeiätigung nicht gut denkbar. Man kav» sich vorstellen, daß ein Diplomat in seiner katg bemessene» freien Zeit sür die Vervollständigung seiner eleganteste» Toilette sorgt und auch nebenher ei» blechen Spon ireibt, daß er aber den Ehrgeiz merken li.he. im Knüpfen seiner Krawatten oder in der «Sr-j'tlung möglichst vieler Punkte aus irgendeinem Maich tonangebend zu sein, wiverjprichi unserer Aussassung »oh der hohen Mission ein-S Politikers. Daß sich alle drei ^etäügungeu sehr wohl miteinander ver-einigen lasse», ohne daß eiue »mer der anderen loben würde, zeigt da« Beispiel Englands. Unv zwar ist die« dort etwas Traditionell, S, Historisches. HäNe man das bei unS bedacht, würde König Ei.mid VII. wichtiger beurteilt worden sein. F>anz Josef mochte ihn wegen seiner Schulden, Extravaganzen aus de» Gebiete der Mode und lpotilich n Lc>»euschafie» nie leide». Anch Wilhelm II. nahm seine» Oatil nicht ernst, obwohl gerade er vergleichen wahrlich »ichi nötig gehabt härte. Und doch war e« dieser englische Herrscher, welcher die Einkreisung Deutschland« ersann und auch mit geschicktestem polnischen und dploma-titchen Eifer in die praktischen Wege leitete. Ebenso hat man ia deutschen Landen gelacht, al« in den schwierigsten NachkriegSaugenblicken, wo die gesamte Welt mit der Erörterung der lebenSwichiigste» staat lichtn Fragen beschäftigt war, ganz England für Porte verleibten zum außerbörflichen Verkehr. Und so war daS hauptsächlichste Gegengewicht gegen die SteigerungSaktion gegeben. Vielleicht hatte Plaväic feinen Fehler schon eingesehen, doch da war eS für ihn zu spät, denn er muß:e aus politischen Gründen daS Feld räumen und konnte keine Reparaturen mehr anbringen. An dieser Stelle »ächten wir die unmäßige Polemik mit einem Worte streifen, die bald mit allen Mitteln gegen ihn geführt wurde, und feststellen, daß durch den oben beschriebenen Werdegang die Lage unjere« Dinars ebenso richtig erklärt weiden kann als durch wüst« Anschul-digungen. - Nun kam mit dem neuen Finanzminister ein Mann mit ganz anderer Grundauffaffung anS Ruder. E« ist durchaus wahrscheinlich, daß auch sein Ge da^kcngang zu einer Valutastabilisierung führen kann, aber — ein so jäheS Herumreißen mußt« den Wagen umwerfen. ES hat da fcheinbar der Trotz uud der Stolz auf an sich gute Prinzipien dazu verleitet, dem Gefährt unbedingte Standsestig-keil zuzumuten, und so hat der Stolz hier die gleiche Rolle gespielt wie bei PlarS.c die Eitelkeit. Herr Stojadiuov.! hätte bni B^den sondieren müssen, auf den ihn da« Schicksal nach feinern Prinzipienfeind VlavSii berufen hat: da war «in« große Menge aufgestapelter Jnla>>ddinar«, die, nun frei gelassen, die aueläiidischen Märkte überschwemmten; dann die in gleicher Richtung wirkenden Deoisenkaofbedürf-uisse unserer Jmparieure, die nun die Erlaubnis erhielten, ihr« alten Verbindlichkeiten auf der Börse zu decken; zu dieser an sich schon starken Ueber« lastung »eS Marktes kam schließlich noch die Bewilligung daß jeder Importeur Devisen kaufen taun, soserne er innerhalb sechs Monaten nachweist, einige Tage in den Dienst eines berühmten Boxer-match gestellt wurde, jede politische Frage in den Hintergrund trat und auch treten mußte, da der Telegraph und daS Telephon nur sür die büden Chairpon« arbeite!«» uno die Presse für andere Berichte kaum Zeit und Raum Halle. Ländlich, sittlich l Jedenfalls zeigt aber di- Ge-fchiche, daß die Politik in England niemals Liebe-dieneret nach oben war, sondern als eine Sache betrachtet wurde, die man ebenso von früheste. Ja» «end an systematisch erlernen müsse wie z. B. die Kunst, sich elegant zu kleiden, zu reiten, schwimmen, boxen oder C iqaet zu 'pielen. A. v. GleichenRußwurm, dessen LebenSwerk bekanntlich dir Gejchichl« der mensch-liehen Geselligkeit ist, ichceibt z. B. über die beiden deiiihmlen englischen Politiker Pitt und Fox in dcm Band« 173!)—1900 (Verlag JuliuS Hoffmann, S'Ultgai,): ^Wir haben «s hier uiä'l mit polilischin Ai)en,ture»i, und Dilettanten zu tun. sondern mit Mä»nern, deren Lebeuselement die Politik ist und se>» muß. Mit sieben Jahre« hörte der kleine Pitt ul« Si*hn deS Lord Cha ham«, der vierzig Zahre Minister war, politische Fragen erörtern un» wurde ausgesordert, die eigene Meinung zu v.rfechien. Als Jü»gl,iig bildete er «inen Lmb mit feinen Freunden, dessen Zusammenkünfte duich weileisernde oraiorische Künste an der Hand klaisiicher Bei'piel« charakterisier! weiden. Diese Vorbildung «riuueri an Rom. Auch Fox. Pias Nebtnbuhlrr, war «in fringebildeter Man«, »ach einer aufregenden poliiijchen Debatte, nach einer duichwachlcn Spielnacht traf man ihn oft ver-gniigt uud ruhig in der Gesellschaft von Vergil und Horaz". baß «r dafür Waren eingeführt hat. Der Devisen markt neigte schon iu der letzten Zeit Plavsir zur Schwäche und so war e« leicht vorauszusehen, daß alle Importeur« all« Kredite zusammenraffen würde!», um gleich möglichst viel Importwaren vorauSzu« decken. Bei einer solchen Stimmung Ist es nun selbstverständlich, daß die Bankiers als Mitläufer auftraten, also schließlich alle Leute bei einer Tür herausdrängten; so kam e« zu der Katastrophe der letzte» Tdge. Bei einiger Voraussicht hälte sie wirklich vermieden werden können. Freilich treten auch äußere Umstände hinzu, welche ihrerseits die Raschheit des Sturzes erklären könnten. Es liefen in den letzten Wochen KriegSgerüchte herum, denen infolge ihrer sensationellen Ausmachnng im NuSland« vielleicht mehr Glauben geschenkt wurde als in Jugoslawien selbst, obwohl gerade hier einige Blätter ihr mög« lichsteS taten, sie — in einem Fülle sogar auf Grund falscher Berichterstattung — inS maßlose auszubausch-n. Eine solche Aufbauschung, die, schwach bezeichnet, zumlndestenS äußerst unklug genannt werde» muß, hat das Ausland in seinem Glauben an Komplikationen im Frühjahre, in die auch Jugo« slawirn verwickelt werden könnte, nur bestärkt. Zm Zusammenhange damit mögen auch die militärischen Jnvestilionei', die sonst fein allzu große« Aufsehe» erregt hätten, das Vertrauen in den Dinar erschüttert haben. Weilers wird in Zigreber Bankkreisen behauptet, daß im Auslande eine Art Gegenmine gegen den Dinar gelegt wurde, und zwar von unseren Freunden, den Tschechen. SS soll seststehen, daß da« Prager Bankamt große Mengen von Dinar« auf den Geldmarkt wirft, um die eigene Währung zu stützen. Wenn wir noch erwähnen, daß, wie da« Zagreber Tagblatt behauptet, die amerikanische Blair- Angdie musterg'litzen, vollkommen sachl ch ein» gestellten Reden der »amaligk» Epoche knüpst Gleichen» Rußwurm die Bemerkung: „Und wie vorteilhaft stechen diese Reden ab in ihrer Klarheit, in ihrer klassischen Durchbil»ung de» JnhaliS und der Form t»oa den zeitgenössischen Reden in Frankreich, wo die hohle Phrase, di« süßlich widerlich« Deklamation herrschten und wo man Abgötterei trieb mit leerem Wort! ..." Englische Politiker und D plomalen ohne Siun sür Mode, und Sportfragen wären trotzdem nie im Heimailande ernst genommen worden. f Nur unter diesem GesichiSwinkel ist die ganz merkwürdige Lausbahn eine« MauneS verständlich, der einer der gef.ieristen geschichtlichen „Modekönige" »etden konnte, ohne seiner Abstammung nach dem Adrl imponieren zu können. Es ist die« George Biyan Brummel, genannt „Beau Brummel" („Der schöne Brummel"). Er wurde am 7. Juni 1773 in London als der Sohn eines PtlvalsckrelärS des Lord Nvnh uud Enkel eines Kammerdieners, «ach anderer Quelle, eines Zt-ckcrbäckei« gcdoren, besuchte die Schulen in Eiou u, d Oxford, trat dann inS Heer ein und machre vier Jihre später eine Erbschaft von 30.000 Pfund Sterling, die eS ihm ermöglichte, seil!« Extravaganzen im Reich« der Mode biS zum König zu tragen. Schon in den Kollegien Halle er sich einen diesbezügliche» Namen gemacht. Freilich besaß Brummel auch den nötigen Geist und Witz, um sich derart durchzusetzen. Zuerst rivalisierte er nur mit den erstcu Lords als „Modekönig", allmählich aber auch mir dem Prinzregenten, dem späteren König Georg IV., so daß er den Titel ^prilice of dandieS" erhielt. Gleichen-Rußwuim spricht stch folgentzermaßen «litt 2 Cillier Zeitung Nummer 7 gruppe die Dollaranleihe gekündigt hat und auch den Rest der ersten Rat» nicht auszuzahlen geneigt ist, daß die Kündigung also von Seite dieser Bank-gruppe erfolgte und nicht feiten« unserer Regierung, dann wären reichlich Ursachen aufgezählt, die den raschen verfall unserer Balula in den letzten Tagen erklärlich machen. Aber die Bewegung schießt zweifellos über da» Ziel und das Ministerium hat einige Mittel in der Hand, um entscheidend zu dämpfen. DaS erste ist ^ das unbedingte Festhält?» an dem jetzigen Bank» Notenumlauf. Es werden damit wohl einige durch Kreditkündigungen, durch übermäßig hohe Zinsen hart betroffen werden, aber im anderen Falle geht ein anderer, wahrscheinlich viel größerer Teil der Bevölkerung ungemein schlechten Zeiten enlgegen und eS wird durch die leichten Berdienflmöglichkeite» in< folge der Spekulation viel reale Arbeit vernachlässigt. DaS zweite Mittel ist die Einschränkung der Zeit, für die man Devisen im voraus kaufen kann. Dann läßt sich der Export fördern. Es ist jetzt die günstigste wirtschaftliche Periode des Jahres, um die Währung eines Agrarstaate« zu halten. Der Import ist kleiner als im Herbst, die AuSfuhrziffern können j.tzt am größten sein. Am alten Oesterreich gemessen, kommt jetzt hier aus den Kops der Bevölkerung kaum die Hälfte der Bank-noten, wenn man nach Kauskraft vergleicht. Da be-darf eS wirklich nicht allzuviel, um die Bewegung zum Stillstand zu bringen; ja es ist wahrscheinlich, daß bei Zusammentreffen von nur wenigen günstigen Umständen demnächst wieder all:, die sich heute an der Baifsetür gequetscht haben, an der Haussetür das gleiche Drängen veranstalten werden. Dann dars allerdings der Herr Finanzminister nicht wieder eitel werden. _ Die Zeitwende. (Deutscher Brief.) Der Deutsche sieht dem „SiegeSmarsch" der Franzosen im wehrlosen und unve»teidigten Land« mit gemischten Gefühlen zu. Halb weiut er und halb lacht lhm das Herz. DaS Weinen bezieht sich auf die Not der Volksgenossen in den neu besetzten Gebiete», die nun mancherlei Unbill und Gewalttat erleiden müssen, daS Lachen entspringt der mit einem Male neu erblühten Hoffnung, daß nun daS Schicksal einen beschleunigten Laus nehmen wird und die Stunde einer entscheidenden Lösung näherrücken muß. Es ist keinem Deutschen leicht zu sehen, wie nach den Verlusten an Land und Menschen, die der Bersailler Vertrag brachte, jetzt neue Gebiete besetzt über diese nur in Großbritannien mögliche Gestalt auS: „Ja England, wo kühner Gleichmut, schlag, bereites Wesen und raffinierte Vollkommenheit in irgendeiner Art hochgeschätzt werden, konnte sich auch ein Brummel mit feinem unerreichten GeniuS für Eleganz durchsetzen und lange behaupten. Er glänzte in »en Salons der Herzogin von Devonshire in blauem Frack, weißer Weste, die schwarzen Bein. Neider geknöpft und eng am Knöchel, neben den berühmteste» und vornehmsten wie Charles Fox. Bulke. dem tiefen Politiker, Lord Townfhend und Sheridan^ dem witzigen Komödieudichter. Er war In Brighton bei dem Prinzen von Wales willkommen, in Belvoir bei dem Herzog von Rutland, »n Woburn bei dem Herzog von Bedford und die großen Herren wurden feine Schüler in der Kunst, die Krawatte zu binden. Er tanzte mit den schönsten Frauen d.r Zeit, mit der Herzogin von Rutland, Lady Slormont, Lady Anne Fitzroy, Lady Anne Lambton, mit Pamela Fitzgerald, der reizenden Tochter deS Herzogs von Orleans, mit allen Holden, die Hoppner, Romney, Lawrence so zierlich darstellten, bald in klassischen Attitüden, bald in zarten Gewändern durch abge> tönte Landschaft eilend, an eine Säule geschmiegt oder mit dem übergroßen Muff kokett manövrierend. Alle hellwangigen Schönen waren ihm bekannt: Lady Campbell, Lady Lambert, deren süße Gesichter nicht ohne Schalkhaftigkeit grüßen auS den beauty booka der Zeit..." Kein Wunder, daß der schöne Brummell übermütig wurde und sich eines Tages einen kühnen Witz über MrS. Fitzherbert, die Maitreffe Georgs leistete, welcher sich alsbald über daS Verlangen der f und ausgebeutet werden, e» ist keinem leicht, ange-sichtS der drohenden Katastrophe den Kops von Sorgen frei zu halten — weiß »an doch, daß Markent-Wertung, Teuerung, Arbeitslosigkeit und Hunger zu-nehmen werden l Und dennoch, selbst wena e« krank-hast, wenn e« ein Fieberrausch fein sollte, e« ist wie erleichternde« Aufatmen, wie Zuversicht in den H'rzen Tausender und Abertausender: die Zeitwende kommt, eS muß anders werden! Jctzt erst, da ganz Schlimmes, Hunger, furcht-barer Kampf ums Dasein, vielleicht sogar Kamps der besitzenden und nichtbesitzenden Klassen gegen-einander, heranziehen, spürt man, wie entsetzlich diese letzten Jahre waren. Diese Jahre seit 1918, aus-gesüllt mit kleinlichen parteipolitischen inneren Kämpfen, Kämpfen um des Kaiser« oder de« Präsidenten Name und Gestalt, ohne großen Schwung und großes Wolle». J-tzt erst beginnt man die Losung der „EqMto»g" zu hassen, die alle Arbeit, alle« Mühen, alle Mehr-leistung in den Dienst der Gegner stellte, die aber ihrerseits die Frucht der deutschen Arbeit nicht be-nützten, um wieder auszubauen, Europa gesund zu machen, die nur ihren Militarismus vergrößerten, um eine« Tage« da« deutsche Volk völlig nieder-zuringen, e« ganz zu einer Kolonie machen zu können. Bittere Not, furchtbare« Elend, erbittertste Kämpfe drohen, aber «an nimmt e« hin und wartet sogar darauf. Au« keinem Vorgang ficht man deutlicher, wie verzweifelt da« deutsche Volk eigentlich ist. AuS nicht« erkennt man mehr, wie sehr sich der Glaube an eine schließliche Verständigung mit den Gegnern durch die Haltung dieser Gegner selbst erledigt hat. Man glaubt heute auch nicht mehr an das Wellgewissen, daS bisher den Lügenfeidzug der Mächtigen freundlich über sich ergehen ließ und daS auch jitzt, wo da« Unerhörteste geschieht, stumm ist, als wäre da«, wa« Frankreich tut, wa» Deutschland erleidet, nichi« als Selbstverständlichkeit. Es gibt kaum ein Halten mehr. Die Mark stürzt in eine furchtbare, grausame Tiefe, sie geht den Weg der österreichischen Krone, sie macht ihren Totentanz. Teuerung und Not zwingen die Massenmenschen, die schließlich doch die Geschicke mitbestimmen, in einen Zustand der Gereiz'heit, die den Uebergang zum ver« zweifelten Umsichschlagen bildet. Die Rettungsaktionen, die mau In Deutschland noch vor kurzem von außen her erwartet hat. die helfenden Maßnahmen Englands und Amerika«, sind ausgeblieben. Auch diese Staaten und Völker, die im Herzen Frankreich« Unruhe-stifterei satt haben, die unter dem srauzösischen Drang nach der Weltherrschaft sich selbst bedroht fühlen, ließen Frankreich freie Bahn. E» ist fraglich, ob entsprechende Maßnahmen, wenn sie jetzt kommen sollten, da« Unheil noch aufhalten können. In den Massen des deutschen Volkes wächst Wildheit hoch. Noch acht oder vierzehn Tag« — wenn dann die Kohlen knapp werden, wenn viel» leicht die Fabriken aussetzten, die große Arbeit», und verdienstlosigkeit, der Hunger einsetzt, dann haben die deutschen Faschisten oder auch die deutschen Bol- nun haßerfüllten Dame von dem frechen Spötter zurückzog. Zwar gelang e» Brummell, noch im An-schluß an eine für ihn glückliche Spielpartie den hi-storischen „Vall der Dandie»^ zu arrangieren, doch verließ ihn bald darauf daS Spielglück, und als der höchste Gönner keinen Anlaß fand, sür den in Schulden geratenen Modekönig einzutreten, mußte derselbe fluchtartig London verlassen. DieS geschah anno 1813. Er wandle sich nach Calais, erhielt auch später noch eine Sinekure als Konsul in Caen, verfiel aber bald darauf dem Wahnsinn. Der vorerwähnte Geschichtsschreiber, welcher Brummell sür eine Art Wendepunkt in der Kultur-geschichte (en miature) betrachtet, schließt seine Betrachtung folgendermaßen:. Er vegetierte noch lange in Frankreich, von feinen ehemaligen Freunden großmütig unterstützt, elegant bi» zum Tode, denn er vermißte lieber Speise und Trank al« Parfum und Stärkwäsche. Elegant blieb er auch noch, al« die Krallen de« Irrsinns den armen alten Beau er-faßten. Umnachtet träumte er Tag und Nacht im elenden Stäbchen, daß er mitten tn London« Glanz sich bewege. Er dichtete ein Madrigal auf die schöne Georgiana, hieß die Lichter anzünden, lud feine Freunde zum Whist, machte feine ältesten und besten Witze, feine schönsten Verbeugungen, alt, hungrig und vee» gesfen. So endete pathetisch dieser eigentümliche Hero« und Sklave der großen Tyrannin, die von nun an tke fashion heißen sollte. Die Jagd nach fashion sor» derte in der Gesellschaft fast ebenso viele Opfer al« die Jagd nach dem Glück.. fchewiki da« Wort. Die Regierung, uud heiße sie auch eine Regierung der Industrie, wird nicht die Macht haben, die Geister der Opposition, die zu irgendwelcher Tat drängen, zu bannen. Schon jetzt laufen Gerüchte um, mit denen die Massen ring«, sangen werden sollen, von den Rüstungen, die Ruß-land trifft, von Rußland» Willen, eine« Arbeiter» deutschland zu helfen. Nicht nur international ge-sinnte Arbeiter, die einst der Weltrevolution Hui-digten, nun aber vo.i ihren stummen und macht-losen ausländischen Klasscngenossen enltäuscht sin», sondern auch national gesinnte Elemente, denen Entwicklung noch immer nicht schnell genug geht, die sich „auch mit dem Teusel verbinden', wenn e« nur gegen Frankreich geht, glauben an diele Ge-rüchte und sehen schon die ruffischen BruderjolSaten die Hände ausstrecken. Das alle« ist natürlich mehr Traum und ua» klarer Wunsch al« Realität. Aber der Zug der Herzen geht in dieser R'chiung und wer w«iß, wa« wird, wenn der allgemeine Glaube sich noch tiefer in.diese Bahn verirrt. Wirum sollte der Glaube, der Berge versetzen kann, die verelendete deutsche Masse in ihrer Ratlosigkeit und Verzweiflung nicht auch in die Arme de« Bolschewismus treiben, wenn dieser Bolschewismus elu nationales Mäntelchen trägt und gegen Frankreich Frontrichtung nimmt. Die Sterbestunde der westeuropäischen Kultur hätte geschlagen. Deutschland, so sehr e« al« kul« turell überlegenes Volk bei einem rusfisch.deuischen Zusammengehen eine entscheidende Rolle spielen würde, e« müßie doch proslavi'ch werden. Noch ist eS picht so weit und eS wird viel BöseS und Schlimmes kommen und vorübergehen, ehe e« so welt sein kann. Der Deuliche aber, der den Friede» und die Verständigung wollte, durch die Rachgier Frankreichs aber in einen neuen Kamps geriffe» wird, läuft Gefahr, fein Herz und feinen Glauben an Raßland zu hängen. Man hat in Deu'schland die Besetzung Essen« und mittlerweile Bochum» und Dortmunds ruhig hingenommen, man erwartet in R»he die Besetzung Hagen« und Herm«, die bevorstehen soll, man wird halb weinend und halb lachend auch die Besetzung Hannover« und Btaunichweig«, ja selbst Berlin» hinnehmen, wenn der französische Sachverständige in wirtschaftlichen Fragen — General Foch e» für nötig halten sollte. Man ivird aber nur so lange ruhig sein, bi« die Verzweiflung allgemein geworden ist, daß jeder einzelne sich rngi, e« ist egal, ob ich verhungere oder mein Leden im Dienste eine« faschistische» oder bolschewiki che» Freikorps in die Schanze schlage. Die grauiame Nacht, die dem Tag der Erhebung vorauSgehk, wird kommen, und die Franzosen werden selbst die U; Heber sein. Gleich, zeitig werden ste aber auch d«e Schuldigen sein, wenn eS dahin kommi, »an das Deutschland der Zukunft nicht mehr ein Mittelpunkt dcr westlichen Kultur und der westliche» Machtstellung sein wird, sondern ein Vorort d<» Oitea«, der andere Sitten, andere LebenSgewohnheiirn, andere Anschauungen und Ziele hat. Wir stehen am Wendepunkt. Alle«, wa» die Franzosen tun, die Beschlagnahme der deutschen Gruben im bes.tzten Gebiet, die Verhaftung der Grubenvertreter, die sich weigern, den sran-zösifchcn Befehlen gelw'ch.»», Kohle abzuliefern, ihre angedrohte Berurieilai.g, alles daS wird die Entwicklung nur beschleunigen. I de Zeit gebiert ihre eigenen Helden. Deuiichtano soll in. seiner Arbeit und Industrie tödlich get»offen werden. Wie e« scheint, hat die Gewalt und träguchc Größe der Zeit Deutsch» land Helden der Arbeit und der Industrie gegeben. Fritz Thysseu und seine Fieunde wurden unter fran-zösischen Bajonette» vor da» französische KriegSge-richt geführt. Diese Man» r wachsen vor den Auge» ihre« Volke» und der ginzen Welt zu der Größe ihrer Werke und dcr deuischen Arbeit empor. Trotz Kriegsgericht und E» kerteiung sprachen sie ihr stählernes Nein! Und Millionen Bürger», Bauer und Arbeiter sprechen diese» Nein in nie erlebter Einig-seit nach! ____ Politisch. Ztttano. Ein« Partei der Murlnfulaner. Wie au» Sakovac gemeldet wird, macht sich im Murgcbiet eine Bewegung bemerkbar, die auf ein gemeinsames vorgehen dcr deuischen, ungarischen und slowenischen Bewohner bei den Parlament«-wählen abzielt. Dieter Tage weilte der gewesene demokratische Minister Dr. Kukovec im Zwischen-murgebiel, wo er in einer Versammlung da« Pro-gram« der „Partei der Mcdjumurjer" entwickelte. Hummer 7 Tillier Zeitung «Ute S Diese wird sich im Parlamente den Demokraten anschließen, fca ihnen Herr Dr. Kukovec „(9 o t a n t i e n* sür die Unterstützung der Forderungen der natio-nalen Minderheiten gegeben ha«. Al« Listenführer der Partei wird Herr Gtefan Kiihar auftreten. — Offenbar sind unseren deutschen Landsleuten im Murgebiet die beiden Leibblätter des Herrn Minister« z. D., da« andere hiesige Blatt und der Mariborer Tabor, noch nicht in die Hände gekommen. Man wird dafür sorgen müssen, daß ihnen eine Auslese der „minderheitensreundlichen" Artikel dieser demo> tratischen Organe zu Gemüte geführt wird, damit sie die Versprechungen der Demokraten im wahren Lichte zu beurteilen in der Lage sind. Auflösung der Orjuna? Wie der Ljubljaner Jutro aus Beograd meldet, hat sich die Regierung scheinbar entschlossen, wit staatlichen Machtmitteln gegen die Organisation der jugoslawischen nationalistischen Jugend (Orjuna) vorzugehen. Am 22. Jänner sand eine Konserenz der radikalen Minister statt, aus der die Frage der Auf-lösung der Oijuna in der Woiwodina, in Dalmaiien und in Kroatien erörtert wurde. ES wurde be-schlössen, Berichte der Obergespane einzuholen, auf Grund deren dann die weiteren Entschließungen ge» faßt werden sollen. Der Präsident der Rovisader «Oijuna', ein gewisser Dobrvsav Jevdjevit, wurde im Auftrage des Innenminister« verhafte«, well er-wiesen wurde, daß er bei dem Ueberfalle auf das magyarisch-klerikale Blalt Del BacSka in Novisad, wobei dessen Chefredakteur schwer v^wundet wurde, die Hand im Spiele halte. Ausland. Der Streik im Nuhrlande. Wie au« Berlin gemeldet wird, schicken die Franzosen immer noch neue Truppen in da« Rhein-land; Mainz ist überfüllt mit französischem Militär. Der Adjutant de« General« Degoutte erllä.te, daß Frankreich 266.000 Mann für die Besetzung in Be-reitschaft halte; bisher sind 96.000 Mann einmarschiert. Infolge der Verhaftung der Zechenb'sttzer, darunter Fritz Thyssen, und der Direktoren ver-schieden« Werke haben die ArbeitervertrauenSwäriner in Essen am 21. Jänner den Streik proklamiert. Ueber hunderttausend Arbeiter sind in den Streik getreten, denen sich auch viele Eisenbahner ange» schlössen haben; der Eisenbahnveikehr wird in re» duziertew Ausmaße noch aufrechterhalten. Man glaubt, daß die Banken, die infolge der Beschlagnahme der Reichsbank ihre Kassen geschlossen und den Verkehr erst nach Zurückziehung dc« französischen Militär« auS der Reichsbank wieder eröffnet halten, neuerdings schließen werden, weil sich die Beamten den streikenden Arbeitern anschließen werden. Der deutsche Finanz-minister hat der Bevölkerung de» besetzten Gebiete« verboten, Steuern, Zölle und sonstige Abgaben an die Fronzo'en und Belgier zu entrichten. Die Arbeit in den staatlichen und in den Gemeindewäldem, die von den Franzosen beschlagnahmt wurde«, ruht . gänzlich. Der ..nichtmilitärische" Charakter der Ruhraktionen. Während da« ganze Ruhrgebiet mit fran-zösischen Soldaten vollgesüllt ist, die Direktoren und Besitzer der Kohlenzechen unter französischen Bajonetten dem Kriegsgerichte eingeliefert, Bergarbeiter auf dem Heimwege von ihrer Arbeit von fran-zösischen Posten angeschossen werden und auf den Haupiplätzen der „eroberten' Industriestädte die Tank« und Kanonen auffahren, betonte Poincarö in einer Note an die deutsche Regierung den nicht-militärischen Charakter der Operationen im Ruhr» gebiet und da» friedliebende Borgehen der Fran-zosen. Die deutsche Regierung erwiderte im Wege - ihres Pariser Geschäftsträgers, daß sie jede weitere Erörterung deS Zieles de« französisch-belgischen Ein-Marsche« in da« Ruhrgebiet für übe,flüssig erachte und sich bloß wunderte, daß die französische Regierung auch jetzt noch den der ganzen Weltbekannten Charakter ihrer Aktion verdecken wolle. . Das Ende vom Liede. Englische politische Kreise halten rasche Ver-Handlungen zwischen Deutschland und Frankreich für den einzigen AuSweg au« der ungeheuerlichen Ver» wirrung. die infolge des französischen Einbrüche« in da« Ruhrgebiet entstanden ist. Sollte Frankreich zu irgendeinem äußersten Mittel greifen, ehevor e« zur Einsicht kommt, so kann daS Ende vom Liede nur der völlige Bersall vorerst Deutschland« und dann ganz Europa« sein, über da« Hunger, Bol-schewiSmu« und Revolution hinwegbrausen würden. Wie au» Riga gemeldet wird, finden große Krieg«» Vorbereitungen der Russen an der polnischen Front statt. Trotzky befindet sich angeblich in SmolenSk. Der Standpunkt der Tschechoslowakei. Da« Prager Amtsblatt vom 21. Jänner stell« den Standpunkt der tschechischen Regierung gegen» über der Lage im Ruhrgebiet solgendermaßen fest: Da« Kabinett verfolgt mit Ausmerksamkeit die Er» eignisse im Westen und unterschätzt sie durchaus nicht. Die Tschechoslowakei wird nicht mobilisieren. Sie ist die Verbündete Frankreichs und die Nach» barin Deutschlands, waS ihr an und für sich die Richtlinien für ihr fernere« Verhalten verleiht. Die Tschechoslowakei hat keine Verpflichtungen weder durch die FriedenSverträge noch durch sonstige Ver-träge gegenüber den Verbündeten. Frankreich ist überdies allein stark genug, seine Angelegenheiten zu regeln. Die Untersuchung der gwischenfälle an der ungarisch rumänischen Grenze. Wie au« Budapest gemeldet wird, haben sich vor einigen Tagen Offiziere der interalliierten Kon-trollkommission an die ungarisch-rumänische Grenze begeben, wo sie feststellte», daß von ungarischer Seite keinerlei Truppenbewegung oder Truppen« zusammenziehuug erfolgt ist. vor dem Ausbruch neuer Kampfhand-lungen im nahen Orient. Nachrichten au« Konsta»tinopel zufolge befestigen die Engländer mit fieberhafter Eile die Dardanellen. Einige Fort« sind schon vollkommen befestigt und armiert. Englische Aeroplane entfalten eine lebhafte Rekog"oSzierungSiätigkeit üb.r dem Gelände außer» halb der Demarkationslinie, um die Standorte und die Stärke der türkischen Truppen in Erfahrung zu bringen. Die Zahl der griechischen Truppen in Thra-zien wird aus 70.000 Mann geschützt. Mastapha Kemal Pascha ist in Jsmet angekommen. — Die offizielle Neutralität der E-'glänser hinsichtlich dcS sranzösiichen Ruhreinmarschc« fi-rdet vielleicht in der „freien Hand* im Orient ihre Erklärung. Slav, un» ianü. Fünfzigjähriges Dienstjubiläum Herr Johann Killer, technischer Beamter der Fabrik chemischer Produkte in Hrastnil und jetziger tech-nischcr Leiter der Säuresabrik in Celje, feierte am 21. Jänner l. I. da« seltene Fest seiner fünfzig» jährigen Arbeit im Verbände dieses Unternehmen». E« fand aus diesem Anlasse im Hause des Herrn Direktor» Burger in Hrastmk em Festdiner statt, an dem sämtliche Beamten der Fabrik teilnahmen. Herr Präsident Michel! c uud die Herren Direkloren Wieltschnigg und Burger feierten die Verdienste de» Jubilar«, in zu Herzen gehenden Ansprachen. ES wurde Herrn Killer im Namen de« Unternehmens ein Festgeschenk überreicht. Herr Killer, der schon im Alter von 13 Jahren in den Dienst der Fabrik eingetreten war und alle Eniwicklungiphasen diese« sür unser Land hochbedeutsamen Unternehmen» in treuer Dienstersüllung miterlebte, steht heute nach einem Halbjihrhundert erfolgreichen Wirkens noch in der Vollkraft dc» Schaffens. Direktion und Kol-legenfchaft wünschten dem verdienten Manne an seinem Ehrentage noch viele Jahre erfolgreicher Arbeit im Verbände des Beamtenstandes der Fabrik. Der König verschneit. Köaig Alexander weilte dieser Tage aus der Jag5 in den Forsten de« Staatsgutes Belje. Da großer Schneefall eintrat, begab er sich mit feinem G-fvlge in da» Dorf Ja-senovac, von wo aus nach Osijek um einen Zug mit zwei Personenwagen uud zwei Lokomotiven telegraphiert wurde. Der Zug wartete zwei Stunden zwischen den Stationen Knej?vci und Karane. Als der König dort ankam, war die freigemachte Strecke schon wieder verschneit. Trotzdem Mitternacht schoa vorüber war, schaufelten einige Hundert Bauern in einer Stunde die Linie aus, ober die Lokomotiven waren ausgekühlt und standen ohne Dampf. ES mußte eine H-lsslokomotw: - kommen, die nach schwieriger Ueberwindung der Schneehindernisse den König und sein Gesolge nach Beli Monastir brachte, wo sich der Hoszug befand, in dem dann die Reise nach Beograd zurückgelegt wurde. gum Präsidenten des Verwaltung«-gerichtshofes in Eelje wird einem Vorschlage de» Beograder StaatSrateS zufolge entweder Herr Dr. Fran Stabeine oder Herr Dr. Ivan Vrtoinik ernannt werden; als VcrwaliungSgerichiSräle kommen Dr. Jgnacij Rutar, Dr. SteSka, Stefan Su4:l und Dr. Brence in Betracht. Iagaball Unsere l tzte Mitteilung beruht insoserne aus einem Irrtum, al» jene Personen oder Familien, welche au» versehen keine Einladung er« halten haben, sich n i ch t im Geschäfte des Herrn Franz Krick, sondern in jenem de« Herrn Lukal Putan melden mögen. Einladungen zum Iagaball sollen einer Behauptung de» anderen hiesigen Blatte« zufolge auch an einige unserer slowenischen Mitbürger geschickt Äorden sein. DaS andere hiesige Blatt erblickt darin eine himmelschreiende Frechheit; von un« und wahrscheinlich auch von vielen Slowenen könnte dieS höchsten« als Ausmerksamkeit und Höflichkeit, als Beweis für den Wunsch friedlichen Zusammenleben» gewertet werden, zumal man Einladungen ja nicht Folge zu leisten braucht. Für derlei gesellschaftliche Feinheiten scheint allerdings gewissen, glücklicherweise wenig zahlreichen Leuten jeder Snn zu ermangln. An solche, die ihr Leid ob dieser „Frechheit" in die Schriftleitung der Nova Doba trugen — wir glauben natürlich nicht daran — werden bestimmt keine Einladungen ergangen sein. Aber auch so beneiden wir niemand um eine derartige Auffassung. ' Bestätigung der Ljubljanaer Be-meindewahlen. Wie au» Ljudljana gemeldet wird, hat die Zentralregierung die G-meindewahlen vom 3. Dezember im vollen Umfange bestätigt. Die erste Sitzung des neuen G-meinderate« findet wahr» scheinlich am 27. Jänner l. I. statt. Elektrifizierung von Celje und Umgebung. Einer Meldung deS Ljubljanaer Slo» venski Narod zufolge wurden vor einigen Tagen in einer S'tzang de« ElektrifizierungSauSschusseS in Celje die wichtigsten Punkte de« Vertrage« mit dem Faaler ElektrizitätSwerke festgesetzt und eine Gesell-ichast m. b. H. gegründet, welche die F^vleitung LaZko — Eelje ausführen wird. DaS Faaler Elektri. zitätSwerk muß die Fernleitung Faal—Trbovlje bis zum 1. Oktober 1923 fertigstellen. Bi» zu diesem Zeitpunkte muß auch die Cillier Gesellschaft mit ihrer Arbeit fertig fein. Wafseroerfchwendung. Der Sladtmagi, strat C-lje warnt die Bevölkerung vor jeder Ver« schwendung von WasserleitungSwasser. In den Waschküchen darf Wasser der städtischen Wasser» leitung ausschließlich nur zum Auskochen der Wäiche, niemals jedoch zum Auswaschen verwendet werden. di ist Pflicht der Hausherren, ihren Mietern j-de Wasserverjchwendung zu verbieten und sie in dieser Hinsicht zu beaussichiigcn. Ferner muß jeder Desekt an der Wasserleitung sofort beseitigt werden, da gerade infolge von Defekten und der sonstigen Wasser« Verschwendung da« Reservoir der städtischen Wasser« leitung sst, als «s sein müßte, wenn die Leitung in voller Ordnung wäre. Die Organe der städtischen Wasserleitung haben den Austrag, Parteien, bei denen defekte Wasserhähne oder son» stige Defekte gefunden werde», ohne Verzug die Wasserleitung zu sperren. Maßnahmen zur Bekämpfung der Tollwut. Die BezirkShauplinannschast C-lje hat an die Gemeinden SkosjavaS, Teharje und Celje Umgebung nachfolgende Zuschrift gelangen lasten: Im hiesigen Bezirke ist neuerlich die Hundetollwut aufgetreten und zwar bei einem Hunde in Aulin und bei einem in Slvr6. ES ist erwiesen, daß diese Fälle mit einem Falle im Monate Oktober, wo ein fremder Hund mehrere Personen und Tiere in Teharje, Store und in Celje Umgebung gebissen hatte, in Verbindung stehen. Dazumal haben nämlich die Hundebefitzer in vielen Fällen ver» schwiegen, daß ihre Hunde vom tollen Hunde gebissen wurden, um deren Vertilgung zu ver» hindern, weshalb es nicht möglich war, alle krankheitsverdächtigen Hunde anSzusorschen und unschädlich zu machen. Ferner wurde erwiesen, daß eS in den Gemeinden noch viele unangemeldete Hund« gibt und daß auch ordnungsgemäß gemeldete ohne HundSmarke und ohne Mau'.korb umherlaufen. All diese Umstände sind schuld, daß eS bisher nicht möglich war. neue Fälle dieser für Menschen und Tiere so gefährlichen Seuche zu verhindern; deshalb war die B-zirkShauptmannschaft bemüßigt, die strengste Verordnung in Anwendung zu bringen, der» zufolge alle Hunde in Orten, wo sich tolle Hunde herumtrieben, ohne Ausnahme vertilgt wurden. Diese Verordnung wird in neuerlichen KrankheitSsälle» auch aus weitere Orte erstreckt werden müssen. Die Gemeindeämter werden aufgefordert, daS hiesige Amt bei der Durchführung der Schutzverordnungen zu unterstützen, strenge daraus zu achten, daß alle Hunde in der Gemeinde in den Hundekataster eingeschrieben werden, daß sie immer mit HundSmarke und Maul» korb versehen sind und daß die Bestimmungen der Gene 4 filltet Zettnng 5iu»«er 7 Handekontumaz genau dnrchg«süh?t werben. Da in einigt« Gemeinden noch immer zuviel Hunde gehalten werben, und zwar von Parteien, die sie gar nicht brauchen, wirb bem S.'meinbeamlt empfohlen, solchen Parteien baS Halten von Hunden unmöglich zu machen, indem man ihnen bie AuSgc.be von Hunds-marken verweigert. Unangemeldete Hunbe ohne HundSmarken werben auf Be>langen des Gemeinde-omleS vom Wasenmeister eingefanzen und ver-nichiet werden. Ein plumpes Manöver? Wir haben in einer unserer letzten Folgen erklärt, daß wir ans aewisse Angriffe, die au» dem Kreise des anderen hiesigen Blattes stammen, nicht mehr antworten werden. Wir vergehen uns heute nicht im geringsten gegen diese unsere Erklärung, wenn wir im nach folgenden ein „Dokument" in die deutsche Sprache übersetzen, das an Plumpheit alles übersteigt, ivaS in dieser Hinsicht wohl jemals geleistet wurde, weil seine Tendenz ganz und gar nicht uns treffen kann. UebrigenS braucht im Hinblicke aus den beginnen-den Wahlkamps auch die Möglichkeit einer Mystisi kation nicht ganz von der Hand gewiesen