Hammer 21. PeNau. de« 22. M«i 1898. *---- IX. >tf, Michael A Stanitz, d I. Stra-neu wurde gewerbliche in Bor-ri$ erscheint jeden Sonntag. Preis für Petiau mit Zustellung in« Haut: Lierteljöhrip fl. 1.20, haldjährig fl. 2.40, ganzjährig fl 4.8«, mit Postversendung im Inland«! Vierteljährig sl. t.40. halbjöhria fl. L 80. ganzjährig fl. 5.W. — Einzelne Nummern lv kr. Schriftleiter! R»«»ld J«e»» v»tzer. «,»,fch«»»rst,dt «r. SS, I. «tick. Tprechst»»», »in 1 »i« 8 Uhr. — CerMltmtg «»» «erlsg: W. vt«»ke, H«»pi»Ia» «r. «. Handschristen werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. Rundschau. Bom Kriegsschauplatz« nicht« Neues, da« ist da» neueste. Die Amerikaner versuchte» sich in einigen Bombardements kleinerer Hafenstädte, je-doch ohne besonderen Erfolg. Sie versuchten auch ab und zu an verschiedenen Küstenpunkten CubaS Landungen von Truppen, Waffen, Munition und Proviant, aber sie gelangten nicht zur Ausschiffung, denn sie wurden überall von den Spanier» er-folgreich zurückgewiesen und ihre Versuch« blieben wirkungslos. Diese verschiedenen kleine» Schlappe» haben aber den Muth u»d die moralische Wider-standskrast d«r Spanier wieder bedeutend gehoben. Die amerikanisch«» Geschwader suchen nun die Küsten Südamerikas entlang, wie auf der Höhe deS Meere« die spanische Flotte, die, während man sie nach Cadix zurückgekehrt glaubte, bereit« auf der Fahrt nach den westindischen Inseln war und jeden Tag ist nun zu erwarten, dass d«t Telegraph die Kunde von einem der furchtbarsten Seekämpfe bringt. Indes intriguiert England und spricht unverblümte Drohungen auJ, während Ruhlaud zwar uoch schweigt, aber seinen Groll doch deutlich merken läßt und der chinesische AuS-gleich als eine drohende Gefahr für den Beginn de« zwanzigsten Jahrhunderts langsam aber stetig wächst, so dass e« den Anschein hat, al» sollte sich dann wirklich die pangcrmanische und slavisch-romanische Rasse um die Weltherrschaft raufen und der Sieger in diesem Rassenduell, geschwächt und blutig aus diesem Riesenkampf hervorgehend, dann erst noch den Anprall unzählbarer Milli-onen der gelben Rosse Asien? zu bestehen haben. Jude» genügt schon der verhältnismäßig kleine, zweifellos nur kurze spanisch-amerikanische Krieg, um — weniger auf die Börsen, als auf das allgemeine wirthschastliche Leben der Völker Der Maler. Erzählung von A»g»ste Sr»»er. Er war ein berühmter Künstler und sie ein schönes Weib. Sie lebten vor Jahren in ein und derselben Stadt, die seine Größe bewunderte und die von ihrer Grazie entzückt war. Er war von den Frauen sehr verwöhnt worden. Schon damals, als er noch ein junaer Bursche gewesen, zeichnete sie ihn auS. Sie lasen die künftige Größe auS seinem träumerische» Blick und die Stirne, auf welcher der Kuß der Musen brannte, wurde von mancher irdische»Lippe gestreift. Er besaß die interessante Schwerfälligkeit der welt-abgewandten Menschen. Gleichgiltig, kalt nannten sie ihn, weil er sich von Vielem fern gehalten hatte, da» ihm geboten war. Er war eben immer satt. WaS wollte man von ihm? Der Übersättigte wirbt und kämpft um nicht« mehr. Der zum Manne AuSgereifte hatte »nzählige Siege hinter sich. Er war darüber fast zum Weiberfeind geworden und doch beschäftigte er sich fortwährend mit dem Weibe. ES war so zu sagen sein Fach. Bo« einem Glanz umstrahlt, der nicht nur von äußerem Reichthum und Berühmtheit kommt, deroutierend zu wirken und daS ist viel schwerwiegender und schwieriger zu überwinde» als selbst ein vorübergebender Börsenkrach, bei dem einige SpeculationSseisenblasen platzen und einige Schwindelmillionäre wilder da« werden, was sie von rechtSivegen noch immer sein sollten: Schnorrer! Aber die wirthschaftliche Konsequenz dieses spanisch amerikanischen Kriege« bringt bei längerer Dauer den Hunger und dies ist der furchtbarste, alle Staate» Europas gleichmäßig bedrohende Revolutionär. Bei dieser Sachlage erlaubt da« geldarme, volkswirtschaftlich zurückgebliebene Österreich sich noch den Luxus z» gestatten, einen — nein — zwei innere Sonderseparatkriege zu führen: In beiden Theilen de« Reiche« die Nationalitäten-hetze und zu diesem Bruderkriege noch der AuS-gleichSkrieg der ciS- und tranSleithanischen Zwillinge unter einander. Die Regirrung aber sieht diesem selbstmörderischen Bruderkriege gleichmüthig und thatenlos zu, statt als starker Friedensstifter dem Rechte zum Siege zu verhelsen. Jetzt dürfte e« den hohen Herren und Millionen au« dem Volke doch endlich eingehen, dass die als Muster poli-tischer Weisheit verschrieene dualistische Staats-form nichts war. als die Mißgeburt der Ber» legenheit eine« findigen AdvocatenkopfeS, b«i der. unter der MaSke formaler RechtSmäßigkit, der eine der PaciScenten durch den and«r» auSge-beutet wurde. Zum Glück auf Kündigung! Diese »hnjährige Kündigung aber ist die Achillesferse dieses leoninischen Vertrages._ Dr. Eduard Wolffhardt vor seinen Wählern. in. Dem entgegen wurde von allen Seiten die Thätigkeit des Herrn Dr. Wolffhardt im sondern der. geheimnisvoll berückend, von allen genialen Menschen ausgeht, wirkte er auf die Frauen durch seine ureigene, machtvolle P«rsön-lichkeit. Sein Zauber lag in dem geistvollen Auf-ilitzen seine« Auges, tu dem Zuge heißer S«hn-ncht »ach noch Unerreichtem, der so oft um seine ^geschlossenen Lippen lag. Äin Zauber lag in einer Sprache nnd in seinem Schweigen, lag in allem, was er that und unterließ. Die schöne» Frauen, die sein Atelier be-suchten oder die ihn mit stolzem Lächeln in ihrem Salon empfinge», gaben sich nur zu gerne dem Banne de« Berühmten hin. Sie hiengen an seinen stillforschenden Augen, sie lauschten seinen spar-samen Worten wie einem Evangelium und thaute seine Seele einmal aus in guter Stunde, dann war sein Mund gar feurig beredt. Dann wurde er völlig selber berauscht von seinen Worten und die sie hörten, denen ward verwunderungSvolle Klarheit über einen Geist, der eben so scharf als schön dachte, über ein Em-pfinden, daS abgrundtief war und über ein Be-gehren, das Titanenhaftes wollte und Titanen-hafteS schuf. Da« war der Man», dem ungesucht die Freundschaft der Männer und die Liebe der deutsche» Schulvereine anerkannt und gerühmt, wenn auch dieser Gegenstand nicht in die heutige Versammlung gehöre. Auch wurde daraus hinge-wiesen, dass der Elubzwang den Abgeordneten «icht hindern sollte, der radicalen Gesinnung seiner Wähler Ausdruck zu geben, die zum Bei-spiele mit der Haltung des Dr. Stein wen der und anderer Parteimitglieder nicht immer ein-verstanden sein könnten. Abgeordneter Dr. Wolffhardt wies svhin daraus hin, dass er früher dem JustitauSschusse angehörte und jetzt im JmmunitätSauSschusse sitze. Der Clubzwang sei anderwärts, so in der Schönerer'sche» Grupp« noch viel größer, wo jeder uur so abstimme» dürfe, wie eS Schönerer wolle. WaS den Abgeordneten Steinwender betreffe, so müsse zugegeben werden, dass dessen »vechselnde Ansichten selbst daS Mißtrauen seiner Wähler in Kärntenhervorgerufen haben. Man glaube nicht oder scheine nicht zu wissen, wie aufreibend und nothwendig die Elubthätigkeit sei. Die Mitglieder der Volkspartei verlegen Haupt« sächlich in diese ihr Schwergewicht, nicht aber darauf, sich durch Zwischenrufe bemerkbar zu mache». Dass zur parlamentarischen Thätigkeit da« Elubwesen nöthig sei, zeige sich auch bei den Tschechen und Polen, welche ihre großen Er-folge den strengen Clubstatuten verdanken, welche den Mitgliedern kein Abweichen von den Club-beschlüsseu gestatten. ES wurde sohin betont, das« die Pettauer keine Bresche in die Parteieinigkeit legen wollen, doch daran festhalten, dass auch gegenüber Club-beschlüssen eine schärfere Tonart entwickelt werden könnte, wie dies seitens das Dr. B a-reuther, Dr Sylvester und H u e b e r geschah, welch« die Anklage gegen G a u t s ch trotz der Haltung de» ClubverbandeS unterschrieben hätten. Frauen ward; eine Freundschaft freilich und eine Liebe, welche sehr oft nicht« als Ätelkeit war. Niemals sucht der Adler die Dohlen auf — viel eher mag e« geschehen, das« die Dohlen sich an ihn herandrängen, hoffend, in seiner Gesell-schast für seines Gleichen gehalten zu werden. Kaum wußte sich unser Künstler zu retten vor den Zeichen schwärmerischer Huld und denen — kühnen Entgegenkommen«. Seit eS Mode geworden war. einander nicht nur in den Salons, sondern auch in seinen Bil-dern zu begegnen; seit er seine Modelle unter den Damen der „Weit" fand; seit e« galt, sich in seinem Atelier daS endgillige Zeugnis einer Beautö gebe» zu lassen — schwärmten plötzlich alle hübschen Frauen für die Kunst. Gar oft sah man den Künstler eigenthüm-[ich lächeln, wen» einer seiner Grüße von einer Modeheldin nur kühl erwidert würd:. Wie süß hatte solch' eine Dame einst um ein Plätzchen in einem seiner Bilder gefleht — das schon vergeben war. Sarkastisch blitzte eS zuweilen in seinen Augen auf, wenn er hoheits-vollen Frauen begegnete, die, wiewohl sie die Trägerinnen der Etiquette waren, nur zu gerne Nymphen und Göttine» darstellten und die er daher ohne jede Etiquette kannte. — 2 — rmm' olsfhardt legte dar, das» birst i ihre Unterschritte» schon vor dem ,e abgegeben hatten und später nicht ziehen wollte». leukte Herr Dr. Glas die Auf-des Abgeordneten auf ein wirtschaft» ment, de» nationalen Boykotl, indem 0, in ifyterer Heit die Fälle vermehrt haben. dasSgeguerische Zeitungen dieslovenische Bevölkerung i» der Umgebung PettauS aufforderte», bei den einzeln und bei», Namen angeführten deutschen Kauf« und Gewerbsleuteu der Sadt Pettau nichts einzukaufen, wodurch dieselben schwerer Schädigung und Beunruhigung ausgesetzt würden. Die deut-schen Geschäftsleute der Stadt sind doch die hauptsächlichste» Käufer der Erzeugnisse an» der Umgebung und lassen als Weingärtenbesitzer sehr viel Geld unter die ländliche Bevölkerung kommen. Dafür muss aber umgekehrt für die Waren der Kaufleute und die Erzeugnisse der Handwerks» thätigkeit Geld vom Lande hereinfliehen, sollte nicht eine Krisis über manchen Geschäftsmann herein-brechen. Es sei aber nicht sittlich, au« Gründen der Nationalität gegen ganze Classen der Bevölkerung. w<(ch? dem Staate willig die hohen Steuern ent» richte», zu Hetzen, znmal man ganz bestimmt sagen könne, dass die deutschen Geschäftsleute allen Kunden mit gleicher Höflichkeit entgege» konimen und die Slovene» nicht gekränkt haben. Eine solche Hetze dürfte nicht einmal von de» Slovenen gebilligt werden. Den Deutschen stehe gegen derartige empfindliche „Gewerbesiöruugen" in den gegenwärtigen Gesetzen keine Abhilfe zu Gebote, weshalb sich die Erlaffnng eines Schutz. fesetzeS dringend empfehle, welches derartige Auf-orderungen verbieten und unter Strafe stellen würde. Nachdem sich der allgemeine Beifall gelegt l wenig bleich auf einer Ottomane in seinem ?lt.lier. Seine ernsten Augen wandern ruhelos um- An dem Bildnisse eine» schöne» Weibe» laben sie hange» »nd de» Künstler» Mund ver-zieht sich dabei spöttisch. Eine Erinnerung steigt i» ihm auf an ein Verhältnis, das mit dem üblichen Schmachten begonnen und mit der üb-lichen Übersättigung geendet hat. „Liebe und Haß" hatte sie e« genannt — er aber nannte eS „Rausch und Katzenjammer. Weiter wandert sein Blick über den keuer-farbenen Plncheverhang, der in weichen Falten über einem Möbel ließt; über die Palmenwedel, die sich wie sehnsüchtig zu der Pflanzengruppe niederneigen. welche unter ihnen duftet. Dann starrt der Sinnende den bläulichen Rauchwolken nach, die von seiner Cigarre zur Decke empor steigen. Er sucht nach Etwa» — eS ist ihm. als müsse es hinter den ringelnden Wölkchen austauchen, als müffe es endlich Gestalt und Leben gewinnen, wonach er sich nun seit Monaten sebitt, was er haben will und muß für sein dürstendes Herz. Der Träumer! Warum ist er nicht zu-frieden mit dem, was sich ihm von selber bietet? Warum bildet er sich einen gewissen Frauen-lypu« ein? Wer Blumen pflückt, der langt ja doch nach allen, wozu sich auf eine beschränken, auf die eine eben, die nicht zu finden ist? Wie sie doch stet» phantastisch« Kinder bleiben, dies« Künstler! Sehnt sich da nicht ein vielerfahrener, vielverwöhnter Mann nach einem Luftgebilde, während die Wirklichkeit in Gestalt sicherte, das» sowohl er al» die deutsche Volk»-Partei sür die Interessen der Pettauer und der Deutsche» bei den AuSgleichSverhandluugen mit aller Entschiedenheit eintrete» würden, dankte dieser nochmals sür alle Anregungen, die ihm im Lause deS Abends geworden und sprach die Hoffnung auS. recht bald wieder »ach Pcttau zu kommen, um mit seine» Wählern in Eontakt zu bleiben, woraus der Vorsitzende, Bürgermeister Oniig, mit einer kurze», aber kernigen Rede die Versammlung schloß Pettaner Wochenbericht. (Amtsitbergade.) Mittwoch vormittags traf der frühere BezirkShauptmann Herr Ritter von Scherer aus Gra* hier ein, um dem nunmehrigen BezirkShauptmann Herr» Baron v. Apfaltrem die Agende» zu übergeben und ihm gleichzeitig de» Beamtenkörper vorzustellen, worauf diese die bei solchen Anlässe» üblichen Empfangs- und Begrüßungsreden wechselten und Herr Baron Apfaltrern nunmehr die Leitung der hiesigen Be-zirkShauptmannschast antrat. (Äuszeichnimg.) Unserem städtische» Thier-arzte. Herrn JofefEzak, wurde in Anerkennung seiner langjährigen, außerordentlich gewissenhaften Pflichterfüllung von Sr. Majestät daS goldene Verdienstkreuz verliehen. In einer Zuschrift theilt uns Herr Dr. Wolsfhardt zur Richtigstellung deS in unserer vorletzte» Nummer veröffentlichten Wiedergabe seines Vortrage» im Easinosaale mit. das» er wohl l 870/1 Hörer der Universität aber nicht Burschenschafter war. jwahl des Vorstand-Stellvertreter« i» Vor-schoß Vereiie.) Dieser Berein hielt am 18. Mai eine außerordentliche Vollversammlung ab. um die ErgänzungSwahl für den mit Tode abgegangenen Vorsteher-Stellvertreter Herr» Dr. HanS Miche> litsch durchzuführen. Der Vorsteher Herr Wilh. PiSk eröffnete die Versammlung mit folgender Ansprache: Unser Verein ist vo» einem schweren Verluste betroffen worden. Dr. HanS Michelitsch, der Mitgründer. treuer Berather und durch 23 Jahre Mitglied der Vorstehung unseres Vereine», ist uns durch den Tod entrisse» worden. Wir manch' blühend schöner Frau ihm zu Gebote stünde? Während er sinnt und träumt, von der märchenhaften Pracht seineS Ateliers umgeben, spielt sich da» Leben draußen kalt und nüchtern ab. Der Schnee zerfließt schon im Fallen und vermehrt den häßlichen Brei, der auf den Straßen liegt, unaufhörlich. Die Leute gehen verdrießlich durch den Schmutz, die Pferde dampfen, die Dachtraufe» sind zu rieselnden Quellen geworden. Grau in grau ist alle», soweit da» Auge reicht und der matte Glanz der Näffe, welcher auf allem liegt, ist höchst unerfreulich. Durch die triefende» Straßen fährt ein ein-fach vornehmer Wagen, der vor dem Hause de» Künstler« hält. Eine Dame steigt auS und tritt in den Flur. Der Diener meldet sie seinem Herrn. Verdrießlich erhebt sich der bleiche Raucher und schließt seine Sammtblnse. ;3oti(i»una Frist) Ueber das Fortleben nordischer Götter-Mythen in den Festen und abergläubische» Gebräuchen des deutsche« Volke». Sine Studie von A. F. Oolf. fflCTttttunO. Allgemein verbreitet ist der Glaube an die Blüte de» FarrenkrauteS, die sich in der Jo-hanneSnacht auf einen Augenblick entfaltet, um gleich wieder abzufallen. Diese Blüte wird auf alle mögliche Weise zu erringen gesucht, denn sie soll demjenigen, der sie bei sich trägt, die Gabe haben alle Ursache diesen Verlust zu beklagen. Pflichtgetreu und uneigennühig wie in seinem ganzen Leben, arbeitete Michelitsch auch für unsere Interessen, so lange seine physischen Kräfte eS ge-statteten. Von Charakter edel und selbstlos, nicht leicht zugänglich, aber ausdauernd i» »einer Freundschaft, ausdauernd in seiner Arbeitslust, gelang e« Michelitich. sich trotz aller ihm widerfahrenen Anfeindungen. Achtung zu ve. schaffen. Ein Feind aller äußerlichen Ehrenbezeigungen, genügte ihm da» Bewußtsein treuer Pflichterfüllung. Mit aufrichtigem Schmerze und allgemeiner Theilnahme wurde der Verstorbene zu Grabe geleitet. Mit stiller Wehmnth werden wir ihn stets in Er-innerung behalten. Ehre seinem Andenken. Die Versammlung gab ihrer Trauer durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. Bei der hierauf vor-genommenen Ergänzungswahl wurde Herr Simon tu t t e r mit allen abgegebenen Stimmen zum orsteher-Stellvertreter gewählt. ( Vereines statt, die erst um ",9 Uhr beginnen konnte, da bei der erstanberaumten, um 8 Uhr. die Anzahl der Mitglieder, welche erschienen waren, nicht die statutenmäßige Mindesiziffer erreicht hatte, somit nicht beschlußfähig war. Auch die zweite Voll-Versammlung war äußerst schivach besucht. Nachdem der Vorsitzende, der Obmann de« Gewerbe-vereine», Herr Michael Martschitsch. die Sitzung eröffnet hatte, las der Schriftleiter unseres Blat-teS, in Vertretung de» auf ein Jahr beurlaubten Schriftführers. Herr» Straschill, da» Protokoll der letzte» Vollversammlung vom Jahre 1896 v"r. welches genehmigend zur Kenntnis genommen wurde. Sodann erstattete der VereinScassier .Herr Josef GSpaltl den Thätigkeitsbericht, au« welchem hervorgieng, das« die BereiuSleitung im abgelau-fenenen Jahre eine.Haupt- uud 7 AuSschußsitzungeu abgehalten und 56 Einlaufstücke erledigt habe. Außerdem aber auch die Wahlen für den Ge-meinderath, die Handel«- und Gewerbekamnier-. den Landtag, den Reichsrath und die fünfte Curie vorbereitet und durchgeführt habe. Sie veranlasste auch die Berufung unseres ReichStagSabgeordueten Dr. E. Wolffhardt hieher, zur Ablegung de« Be» richte« über seine Thätigkeit im Parlamente, sowie deS Parteiführers, Herrn Joses Weber au« Klösterle, zur Abhaltung eines gemeinnützigen Vortrage«: ferner die Unterstützung eines unver-schuldet in'S Unglück gerathenen Gewerbegenoffen, endlich die Überreichung zweier Petitionen gegen die Sprachenverordnungen uud den ungarisch-österreichischen Ausgleich unter den von den Ungarn geforderten Bedingungen. Der Thätigkeitsbericht verwies ferner darauf, wie der AuSschusS auch gerne in anderer Richtung zu Gunsten des Vereines hätte thätig sein wollen: namentlich be-züglich Schaffung einer Invalidität«- und Un-fallSversicherung, was aber bei der so laxen Betheiligung seitens der Mitglieder dc« Ge-werbevereimS unthunlich war, wie sich daS auch heute durch den so außerordentlich schwachen Besuch der Vollversammlung erweise. Hierauf erfolgte der Cassenberickt, dem wir ent-nehmen, dass die Einnahmen fl. 232.11, wo-runter 50 fl. Subvention seitens d'r hiesigen Stadtgemeinde und fl. 73.50 für 735 Mitglieder-beitrüge, sowie fl. 87.81 Barübertrag auS dem Vorjahre, betrüge»; die Ausgabe» dagegen fl. 206.51; so dass am 31. December 1897 ein Caffabestand von 25.60 verblieb. Bon der Wahl der Rechnungsrevisoren würd« abgesehen und dem Cassier, Herrn Gspaltl. da« Absolutorium durch Acclamation ertheilt. Sodann wurde zur Wahl des Ausschusses geschritten und wurdeu sür da« natürlich, dass die Sonne in ihrer verderblichen Macht, die sie gerade während der Zeit der Feld» arbeit geltend macht, nicht von dem milde» Licht» gotte Balder oder dem schönen und h«iteren Froh repräsentiert wird. So wie in der Götterdämmerung die Welt den Eisriesen und dem Feuergotte Surtur zum Opfer fallen soll, also den beiden Extremen von Kälte und Hitze, so vereint auch Loge in seiner protäischen Natur die bösen Einflüsse und Eigen-schaffen des Winters wie deS Sommers. Zum Schlüsse de« Festmahles droht Thor, den Loge niit seinem Hammer zu erschlagen wenn er seine lose Zunge nicht im Zaume hält; Loge fügt sich grollend und entfernt sich mit einem Fluche. — Nach dem (Gewitter, daS die Sonnen» glut selbst hervorgerufen — (ThorS Drohung) kühlt sich die Hitze. — Loge verwandelt sich »n einen Fisch und taucht in die Fluth — (die Sonne verbirgt sich hinter den Regenwolken.) Nachdem Himmel und Erde ihre goldene tochzeit im Erntefest gefeiert, bereitet sich die ubelbraut langsam zum Tode vor; die Blätter fallen von den Bäumen, das Auge deS Himmel», die Sonne, ruht nur mehr wenige Stunden auf der erkaltenden Erde, mitleidig hüllt oer Himmel sie in feine Nebelschleier, bis st« ganz erstarrt laufende Jahr die Herren I. Steudte. Michael M.irtfchitsch, A. likukowetz, I. Max. A. Stanitz, I. Gspaltl. Scharner, I. Mosten und I. Straschill geivählt. Unter illsällijitn Anträge» wurde die Subvention pr. 10 fl. für die gewerbliche Fortbildungsschule unter da Bedingung in Vorschlag gebracht, dass der DonnerstagS^Ui^» richt ausfällt, resp, auf den Sonntag verlegt wird. Nachdem die Versammelte» noch aufgefordrrt worden waren, dem Herrn Bürgermeister Josef Ornig sür sein Fürwort bei der Stadtgemeinde und dieser für die Bewilligung der Subvention, sowie unserem Schriftleiter für die Stellvertretung de» beurlaubte» Herrn Straschill durch Erheben von den Sitzen den Dank anSzudrücke» und daS fieschehen, dankte der Vorsitzende den Anwesenden ür ihr Erscheinen und diese dem Obmanne sowie dem Cassier für ihre Thätigkeit im abge-laufenen Jabre, nachdem ersterer noch in beson-derer Weise Die exacte Führung der Cassa, Bücher und sonstigen Obliegenheiten de« letzteren ge-bührend anerkannt und hervorgehoben hatte, wo-mit die Versammlung um halb zwölf Uhr ge-schloffen wurde. (irische Erdbeeren.) Herr Perko brachte Montag ei» großes Bouquet herrlich duftender Walderobeeren aus LeSkowetz nach Petiau, die sich durch ei» wunderbares Aroma und feinwür--zigen Geschmack auszeichneten. (Güterbeförderung auf der Südbahn.) Die General-Direction der «üdbahugesellschaft in Wien verständigte das HandelSgremium, dass auf deffe» Aiifuchen der Frachtenzug Nr. 251 die in Pettau bis 9 Uhr Vormittag aufgegebenen Eilgutsen» düngen nach Pragerhof, beziehungsweise Marburg und Kärnte». abfertigt und dass solche Senduu-jjen mit den Zügen Nr. 101 und 408 weiterbe-fördert werden; damit wird einem schon lange sich fühlbar gemachten Bedürfnis abgeholfen. (Fenerbereitschast der freiwilligen Feuerwehr.) Für die laufende Woche hält der ll. Zug und die III. Rotte Feuerbereitschast. — ZugSfÜhrer Bellan, Rottführer Maister und 8 Mann. Ftuermeldungen sind auf der Centralstation in der SicherheitSwachstub« im Rathau» zu machen. (plötzlicher Todesfall.) Donnerstag »ach-mittag« kam der Magazineur deS Bürgermeister». .Herr Carl Bohrn, von einer Radfahrt zurück und sprang am Floria»iplatz ab. um dann da» Rad bis zum Hause deS Herrn Ornig zu schieben, al« er plötzlich zu wanken begann, sich auf dem Trottoir niedersetzte uud gleich darauf daS Be-wußtfein verlor. Die Herren R o ß m a n n und T o g » i o, denen der Vorfall nicht unbemerkt ge-blieben, eilte» sofort hinzu, um mit dem Begleiter deS Bewußtlosen vrrschiedene Rettungsversuche zu inachen. Leider war kein Arzt auszutreiben, alle und fx das schneeige Leichentuch über sie hin-wirst. Der Beginn des Winter», mit seinen kurzen, glanzlosen Togen, seinen finsteren, stürmischen Nächten, seinen undurchdringlichen Nebeln, da» war die traurigste Zeit des ganzen Jahre# für den Germanen, der, gewöhnt im Freien leben, seine Wohnung auf daS dürstigste eingerichtet hatte. Unthätig, auf Bärenfelle hingestreckt, lauschten die Männer dem Geheul de» NachtwindeS, während die Frauen und Kinder, bei dem flackernden Schein de« HerdfeuerS dicht zusammengedrängt saßen und ängstliche Blicke um sich warfen, wenn draußen die Bäume ächzten im Sturm und daS Käuzchen seineu langgezogenen, melancholischen Ruf ertönen ließ. Wuotan führt die Todten! hieß eS. „Niemand darf ungestraft seinem Zug begegnen." Und auch die Kühnsten wagten ei nicht, einen Blick durch die kleinen Fenster zu werfe», oder gar hinauszutreten, vor'S HauS. Beugte man im heidnischen Alterthum voll scheuer Ehrfurcht daS Haupt, wenn Wuotan'» Zug durch *>ie Wälder brauste, so schlug man in späterer ■yristliche» Zeit ein Kreuz, wen» man wähnte, „da« wilde Heer", wie eS jetzt genannt w»rdc, vorüberziehen zu hören. Die Ehrfurcht war ver- und in der Apotheke wurde erklärt. 4 e Beschreibung nicht# verabfolgen zu circa 15 Minuten war der Tod > 'Der Verstorbene war ein sehr titch- \ leißiger Mensch. Diese« Vorkommnis ^ ^ das Stadtamt veranlassen, Vorsorge I . „en, dass wenigstens immer ein Arzt zur Hilfeleistung in der Stadt verbleibt. (tfrrbrrnnnng.) Mittwoch früh yeriethen die KleiderderKaiismaunSaattin FrauOttilieGassner» als sie eben in der Küche beschäftigt war. auf eine bisher noch unaufgeklärte Weise in Brand. Die erschreckte Frau rannte, in Flammen gehüllt, auf den Gtonß. Glücklicherweise war gerade der Tapezierergehilfe. Herr Karl Saiko, in deren Wohnung beschäftigt und eilte aus ihre Hilferufe hinaus. Es gelang ihm die Flammen rasch zu ver-löschen, doch erlitt auch er hiebei ziemlich be-deutende Brandwunde», namentlich an den Fingern. (Ein Capitel inr Schmuhconcurrenj.) Die Marbnrger deutsche Druckerei sendet a» mehrere Herren Buchhalter hiesiger HandelShänser vertrauliche Schreiben, wie folgt: „Mit Gegen-wärligem erlauben wir uns, Sie auf unsere mit den modernsten Schriften und Ausstattungen dieses Jahr wieder bedeutend erweiterte Druckerei höflichst auimerkfam zu machen und bitten, falls Ihnen dies möglich ist, uns die Druckanfträge Ihres g. HaufcS ganz oder zum Theile gefl. zu-wenden »u wollen. — Wir werden Ihnen bei solider Ausführung die möglichst billigsten Preise stellen »nd sichere Ihnen außerdem, selbstverständlich unter Zusicherung vollster DiScrelion — 10*/» de» Bruttopreises der Drucksorten zu. — Abrechnung beliebig, je nach Ablieferung. */« oder jährig. Ihrer g. Rückäußerung gerne ent- S>ensthend, schließe» wir ein Prospect bei u. s. w." wäre interessant zu wissen, wer etwa, im Falle auf Grund dieser Schreibebriese Bestellungen erfolgen, die 10*/, bezahlen müßte, ob nicht die betreffenden Herren EhefS? (ÄnsfttUnng in frmdsn.) Von der im Jahre 1694 in London gegründeten Actiengefell» schast „London Exhibition Company Limited" werden alljährlich dortselbst in EarlS- Coutt Ausstellungen veranstaltet, welche vollkommen privater Natur sind. Eine solche Ausstellung findet auch heuer statt und soll dieselbe auch eine österreichisch-ungarische Abtheilung erhalten. Allfällige» Inte-ressente» wird druigendst gerathen, nähere Auskünfte über diese Unternehmung bei einer der österreichischen Handels- und Gewerbekammern jedenfalls einzuholen. schwunden, aber dir Angst war geblieben. Nicht mehr der Gott war eS, der die Seelen der Ver. storbenen nach Walhalla führte und vor dem man in heiliger Scheu da« Antlitz verhüllte, ein wilder Jäger war e«. der, für einen Frevel büßend, mit seinem ganzen Jagdtroß bis zum jüngsten Tage zu gewissen Zeiten durch sein früheres Re-vier ziehen muß. Diese Umwandlung deS Mächtigsten der Götter in eine Spnkgestalt, geschah nicht ohne Einwirkung der christliche» Kirche, die, unfähig, durch einen Machtspruch die früheren Götter au« dem Herzen und der Erinnerung de« Volkes zu banne», dieselben nach und nach in unheimliche Nachtgespenster und böse Geister umzuwandeln suchte, vor denen sich da» Volk bald zu fürchten begann und Schutz suchend geyen die vermeint-liche böse Macht, zum Gebet seine Zuflucht nahm. Dieselbe kluge Rücksicht, die die Kirche be-wog, die von Alter» her für heilig gehaltenen Bäume mit Christ»»- und Marienbildern zu schmücken, vor denen da» Volk viel lieber seine Andacht verrichtete al» in den düsteren Kirchen, in denen e» sich wie gefangen vorkam, bewog sie auch, ihre wichtigsten Fest- und Feiertage an Zeitabschnitte zu stellen, die dai Volk schon früher sür besonders wichtig hielt. So wurde auch die christliche Allerseelenfeier in die Zeit verlegt, in der die Natur sich wieder — 4 — Landwirtschaftliches. (ver Jen- nnd äonrrmnrn.) Obzwar der im Sommer 1896 in den Trauben so verheerend aufgetretene Schädling nicht anSschließlich der sogenannte Heu- und Sauerwurm, sonder» meist die Raupe des bekreuzte» Traubenwickler» war. wird im Folgende» doch immer nur von ersterem die Rede sein, da er hierzulande ganz allgemein bekannt ist und weil die Lebensweise und Ent-Wicklung des bekreuzten Wicklers ganz mit der-je»ige» des Heu- u»d Sauerwurmes überei»-stimmen dürfte. Wenn man im Winter oder Frühjahre, bi» etwa gegen Ende April, i» de» Rissen der Weiustecken, uiiter der Rinde der Rebstöcke, in den Markröhre» alter, dürrer Rebzapfen, unter der Rinde des alten Holzes der Hecken (Spaliere) u. s. w. Nachschau hält, so findet man nicht selten >/, bis 'lt Cm. lange, braune, in ein dünnes, weiße« Gespinst eingehüllte Puppen. E» sind dies die Winterpuppen des .Heu- und Sauer-wurmes. Etwa mitte Mai, bei warmem Wetter früher, bei schlechter Witterung hingegen später, entschlüpfen denselben kleine geblichbraune Schmetter-linge, welche sich bei Tag aus der Unterseite der Rebblätter mit dachförmig aneinandergelegten Flügeln sitzend aufholte». Während de» JätenS und BiiideaS kommt eS häusig vor, das» die kleine» geblichen Schmetterlinge von ihren Ruhe-Plätzchen aufgescheucht werden. Sie fliegen dann stoßweiße zu den Nachbarstöcken, um neuerlich unter dem Laube Unterschlupf zu suchen. Ihre eigentliche Flugzeit ist bei warmer, trockener Witterung abend», während der Dämmerung; bei regnerischem und kaltem Wetter schwärmen sie meist nicht. DaS Weibchen des Schmetterlings legt seine 20—30 kleinen weißlichglänzenden Eier fast au»-schließlich in die Blütenbüschel (unausgeblühten Trauben) der Rebstöcke, aus welchen dann nach etwa 14 Tage», also beiläafig in der ersten Juni» wvche, kleine Räupchen auSkriecheu. Dieselben werden, da sie zur Zeit der Heuernte vorhanden sind, vielfach „Heuwürmer" und von den Wein-hanern kurzweg „Würm" genannt. In nieder und windstill gelegenen Weingärte» mit feuchten, schwere» Böden tritt der Heuwurm stärker auf. wie in windigen, warme» und trockenen Lagen, weil hier infolge de« späteren Eintrittes und der längeren Dauer der Rebblüte günstigere Bedi». gungen für feine Entwicklung gegeben sind. Eine weitere auffällige Thatsache ist, das» die blauen Traubenvarietäten von dem Heuwurme mehr be> fallen werden wie die weißen. Sofort nach ihrem Erscheinen beginnen die Räupchen Theile der un-aufgeblüthen Trauben zu eigenartigen Knäueln unter dem Scepter de» Winter» beugen muß, in die Zeit, in der Wuotan die Seelen der Ver-storbenen zu holen kam. Näherte man sich der Wintersonnenwende, in der nach den, naive» Glauben der Alten da« Sonnenrad eine Drehung machte, die e« der Erde wieder näher brachte, verwandelte sich die trübe Schtvermuth in frohe« Hoffe» auf die kommenden schöneren Tage. Mit jedem Tage, der zur Rüste gieng, schwand auch ein Theil der Macht des Winters, über den man bald zu lachen begann, wie über einen Feind, den zu besiegen man gewiß ist. Für den Raturmenschen ist der Winter eine Zeit absoluter Ruhe, der Ackerbauer, wie der Krieger sucht diese Zeit mit Festqelagen. SchmauS und Spiel so gut al« möglich auSzu-füllen. In der jetzigen Adventzeit gab eS schon wieder allerlei Mummereien, in denen Frühling und Winter eine Rolle spielten. Die verschiedenen Spukgestalten, mit denen man jetzt zur Adventzeit ungezogene Kinder schreckt, KrampuS, Klaubauf, Sp'tzhütl in Österreich, Hullenpöppel, Knecht Ruprecht in Deutschland, sind gewiß au» verfchiedcnen Personificationen de» Winter» hervorgegangen, während der gaben-spendende Frühling in einen heil. Nicolau» oder Weihnachtsmann umgewandelt worden ist. Wie heute durch die meisten Dörfer öfter- zufammenzufpinne», innerhalb welcher sie dann fressen, mehrere Häutungen durchmachen und ihre volle Größe erlangen. Die eingesponnenen Blütentheile werden entweder aufgezehrt, oder sie Sehen unbefruchtet zugrunde, sie .ersticken", wie ie Haner sagen. Hänfig, insbesondere bei stark besonnten Blütenbüscheln, kommt es auch vor, dass sich die Räupchen in die Traubenspindeln kiiifressen und dieselben aushöhlen, wodurch na-türlich wegen des Dürrwerdens gan»er Blüten-theile großer Schade» entsteht. Je sqlechter da» Blütewetter ist u«d je länger infolge dessen die Rebblüte dauert, desto größer ist der Schaden, den die Heuwürmer anrkhten; je schöner hingegen die Witterung während der Blütezeit ist und je schneller die Trauben verblühen, desto ge-ringeren Schade» verursachen sie. Die Hauer sagen bezeichnend: Bei schönem Welter und rasch verlausender Blüte wachsen die Trauben den „Würmern" a»S den Zähnen. Nachdem die Heu-wÜrmer ihre volle Große erreicht haben, ver-puppen sie sich meistentheilS in den von ihnen erzeugten Knäueln der Blütenbüscheln. Nunmehr ist der erste Kreislauf der vollkommenen E»t-wicklnng de» Jnsecte» beendet De» Puppen der Heuwürmer entschlüpfe» i» Niederösterreich etwa in der zweiten Hälfte Juli die Schmetterlinge der zweiten Generation, welche ihre Eier mit einem klebrigen Safte direct an die schon etwa» heran-gewachsenen Trauben beeren klebe». Gegen mitte August entschlüpfen diesen Eiern kleine Räupchen, die sogenannten Sauerwürmer, welche sich sofort in die Beeren «»fressen, um vom Fleische und den Kernen derselben zu leben. Ist eine Beere durchsresse», so kommt die Nachbarbeere daran u. s. f. Die angefressenen Beere» gehen bald in Sauerfäule über. Bei schlechter, nasser Witterung greift die Fäulnis rasch um sich und eS werden dann nicht selten ganze Trauben, insbesondere bei weichschaligen Sorten, zu Faulklurnpen. Gegen Ende September verlassen die Sauerwürmer die Trauben, um sich unter der Rinde der Rebstöcke, in den Rissen und Spalten der Weinstecke» ic. zu verpuppen. Im Puppenzustande überwintert der Schädling, um im Mai nächsten Jahre» aber-mals als Schmetterling sein ZerstörnngSwerk zu beginnen. s»w.> Literatur. Nansen's „In Nacht und Eil" (Verlag von F. A Brockhaus in Leipzig) hat, wie selten ein Werk, seine Leser bis zulezt in Spannung erhalten; niemand wird das Buch aus der Hand gelegt haben, ohne das Gefühl des Bedauerns, dass es schon zu Ende ist! Der Wunsch nach einer Fortsetzung von „ I n reichs am 6. December der heil. Nicolau» mit dem KrampuS von HauS zu Haus geht, der Eine um zu beschenken, der Andere, gewissermaßen in der komischen Rolle des Büttels, um zu strafen, oder doch zu erschrecken, so zogen vor vielen hun-dert Jahren Winter und Frühling durch die Ortschaften; der Eine verhöhnt und verlacht, der Andere mit Jubel begrüßt. Die noch heute gewöhnlichen Attribute dieser beiden Gestalten deuten ganz entschieden auf ihren Ursprung: Der KrampuS trägt die au» dürren Reisern gebundene Ruthe und rasselt mit den Ketten — (die vom Stnrm gepeitschten. entlaub-ten Bäume), der Nicolau» bringt Äpfel und Nüsse, die Gaben de» Sommer». Seltsam ist e», das« in einem abgelegenen Dorfe Niederösterreich« sich der Glaube an den Sunnawendfeuermann erhalten hat, der um die Adventzeit Nacht« auf einem dreibeinigen Schimmel durck den Ort reitet und denen, die unbeirrt durch da« Gerede der Aufgeklärten ih» erwarte», wertvolle Gaben auf da« Dachgesim» legt. Sollte dieser Sunnaiveudseuermann niemand Geringerer sein al« Wuotan, der Herr der Sonne, der ihre ersten wärmenden Strahlen zur Erde entsendet? Nicht und E i» u «oll nicht unerfüllt bleiben. Es ist der Verlagshandlung gelungen, die Berichte zweier Theilnchmer an der Expedition Nansen's zu erwerben, eine willkommene Ergänzung der Mittheilungen des Leiten der Expedition. Die beiden aui den Tagebüchern ihrer Verfasser basirten Erzählungen sind, reich mit Abbildungen ausgestattet, als Supplementband zu „lu Nacht und Eis" erschienen. Bernhardt Nordahl. der »ein« Erzählung der ganzen Drift der „Fram1- unter dem Titel „Wir Framleute" zusaminenfasst. war der Elektrotechniker an Bord der „Frau»" und vertritt den Standpunkt der „Mannschaft" mit ebenso viel Geschick als Freimuth. Lieutenant Hjalmar J o -bansen gehörte zunächst auch zur „Mannschaft", da er sich als Heizer hatte anwerben lassen, um überhaupt mitgenommen zu werden. In aller Munde ist jedoch »ein Name, seit er Nansen auf der einzig dastehenden Schlittenreise begleitet hat. Was er auf dieser kühnen Fahrt erlebt hat, berichtet er getreulich in „Nansen und ich auf 86' 14". (86 Grad 14 Minuten ist der höchste jemals erreichte Punkt auf dem Wege zum Norpol, kaum 400 Kilometer vou dem ersehnten Ziele entfernt.) Nordahl anrieht es aus, dass unter den Framleuten keiner, auch Nansen nicht, von Fehlern frei war; er lässt aber auch deutlich erkennen, wie gerechtfertigt das Vertrauen der Mann-scliaft zu dem genialen Führer war. Er schreibt gewandt und versteht es, auch den Humor zur Geltung kommen zu lassen. Jo bansen entrollt in seinem Berichte eine wahre Robinsonade, die auch trotz Nansen's Darstellung ihren vollen Zauber geltend inaeht. In einem Lande, in weichern der berühmt« Polarforscher Payer siel» und'seine Begleiter für verloren hielt, wenn «fe nur ein paar Tage von ihrem Zufluchtsorte, dem „TegetthofT", fern geblieben wären; in einem Lande, wo nur Bären-Walrosse hausen und wo furchtbare Stürme die Eisdecke des Polarmeeres hier zerreissen, dort zu einem Wirraale von Kisriicken aufthllrmen: da verbrachten Nansen und Johansen fünfviertel Jahre. Nur Naturen, die mit riesiger Körperkraft und höchster turnerischer Gewandtheit grösste Geistesenergie verbinden, waren dazu fähig. Im Vollbewusstsein ihrer Kraft verloren beide unter den widrigsten Umständen nicht den Humor und Hoffnung und so wird denn aus der Schilderung des Aufenthalts in der weltverlorenen .Winterhütte" eine arktische Idylle. Unglaubliche Versuche machen sie, sich zu waschen, sie etabliren eine Schneiderwerkstatt und friedlich leben sie zusammen mit ihren „Haut-thieren": Polarfüchsen und Eisbären Wie narrt sie der tückische Zufall; standen sie doch einst, während sie nur einmal in 24 Stunden zu essen hatten, an einer Stelle, an welcher Jackson, der Leiter der englischen Expedition auf Franz-Joseph-Land, für Nansen ein reiches Nahrunramitteldepot angelegt hatte; eine neidische Sehneewehe verbarg ihnen diese Kostbarke.len ! Dann aber kam die Erlösung) Ein neues Leben beginnt unter dem gastlichen Dache der ungeahnt nahen englischen Expedition auf Kap Flora. Spasshaft ist es zu lesen, wie sich Johansen, der das Englische nicht beherrscht, mit den keiner anderen Sprache mächtigen Engländern nur durch die Zeichensprache verständigen kann. So bilden beide Berichte eine nothwendige Ergänzung der Erzählung Nansen's. Da jeder, Johansen wie Nordahl, in packender Darstellung zu schildern und dabei sien doch eine besondere Färbung zu erhalten weiss, wird der dritte Band von „In Nacht und Eis" jedem Leser von Nansen's Werk erwünscht sein. Die äussere Ausstattung schliesst sich aufs engste den ersten beiden Bänden an. Insbesondere ist auch dieser Band reich mit Abbildungen geschmückt; einen besonderen Schmuck bilden 4 Chromotaf et n nach Nansen's Aquarellen. Auch dieser Band, elegant gebunden, kostet 10 Mark und ist auch in 18 Lieferungen zu 50 Pf. erhältlich. Briefkasten. 8. R ..... . Wir danken für die so freundliche Zusendung und werden bieft demnächst benützen. Für Rettung von Trunksucht k»«ri. Anweisung nach SSjäHriger approbirter Methode zur sofortigen radikalen Beseitigung, mit, auch ohne vermissen zu vollziehen. t/C Keine Beruft« störung. -M> Briefen sind SO Psg in Briefmarken bei-zufügen: Man adressire: .Privat-Aastsl« Bill« ahnst!»« vei Sickingen, Baden. 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Der Sturm war inzwischen immer heftiger geworden, der Sprüh-rege» der Wellen schlug den Damen oben am Geländer ins Ge-ficht, von den Prellsteinen ward daS aufgeregte Meer heftig zurück-geschlagen, der Himmel bezog sich immer mehr und mehr, es grollte i» der Ferne, aber kein Tropfen siel zur Erde. Eva war nach warmen Sachen geeilt, das kleine tapfere Mäd-chen wollte ihre angebetete Freundin nicht verlaffen. Elfriede kauerte, förmlich in sich versunken, an dem Bollwerk. Julie, selbst innerlich furchtbar erregt, bemühte sich, sie zu stützen und ihr Mut zuzusprechen. BerzweiflungSvoll sah die junge Mutter sie an .Wenn er nun heimkehrt, Frau Bertens," sagte sie mit irrem Ausdruck, .und sindet sein Kind nicht . .. o ... entsetzlich .. »Ihr Gatte ist Tag aus Tag ein einer solchen Gefahr ansge-setzt, schweren Stürmen muß er Trotz bieten. Gott hat ihn noch nicht verlgssen — kommen Sie, teure Frau, fort von dieser Stätte, ich gehe mit Ihnen .. .Das können Sie verlange», daß ich von hier gehe, wo ich sie doch wenigstens noch sehen kann, meinen Sohn, meine Schwester ... jede Minute kann da» kleine Schiffchen umschlagen, oh . .. die Riesenwogen ..." Sie verhüllte schaudernd ihr todblafleS Antlitz. Wie hatte eine kurze Stunde das Meer so verwandelt! Vorher schlugen die Wellen träge, fast unhörbar an den gelben Muschelstrand, dann kamen die kleinen, weißen Schaumwellen, die von der elementaren Gewalt getrieben, immer größer und gewal-liger wurden .. . und letzt war ein förmlicher Ansruhr in der Natnr, der nm so schrecklicher war, je plötzlicher er kam. Eva kam mit Juliens Jungfer, die schützende Hüllen trug. Wie ein Kind ließ sich Elfriede von der älteren Frau einwickeln, wie ein Kind lehnte sie sich an die sie Stützende und sah sie Hilfe-siehend a». Julie drückte in tiefem Mitleid einen warme» Kuß auf die bleiche Stirn der hoffnungslosen Frau. Das kleine Boot tanzte nnterdesie» wie ein Kinderspielzeug auf den Wasierwogen, der Lieutenant schien die Ruder festgelegt zu haben, da sie in diesem Aufruhr wohl ihre Kraft versagten — die Strömung war ihnen wohl günstig, bald ward da» Schiffchen ein gut Teil vorwärts gebracht, bald schien es sich wieder mehr vom Lande zu entkernen. Oben am Korso hatten sich viele Zuschauer trotz des Sturmes eiiigesunden, Elfriede litt es nicht mehr an dem Bollwerk, sie er-griff Juliens Hand nnd raste mit ihr zum Strand hinab. An dem tiefer gelegenen Ort sah sie das Boot mit den kümpfenden In-sasien nicht mehr, ein entsetzlicher Schrei tönte in dir Weite. .Großer, barmherziger Gott im Himmel, sei mir gnädig/ rief sie und hob die gefalteten Hände in innige». Flehen, .gieb sie mir wieder, ohne die ich nicht leben kann." Da, ein Blitz, ein Donner, ein Schwanken der armen junge» Frau — sie lag besinnungslos am Boden. Julie kniete neben ihr nieder, bemüht, sie ins Leben zurück-zurufen. Sie weinte lant und rief klagend der Teure» Name». »Sie konime» näher," riefen die Umstehenden, jetzt rudert er wieder, tüchtig, ohnegleichen ... und dort das Rettungsboot, nun setzt eS sich in Bewegung, tapfere Männer sind darin mit Stricken, mit Ringen, die starken Seile werden an den Uferblöcken befestigt .. . schon nähern sich die Fahrzeuge . .. schon erkennt >»a» de» arbeitenden Offizier, die ganz am Boden kauernde Gestalt seiner Braut, die im linken Arm das Kind hält und mit dem rechten sich an den Rand anklammert. Da ... eine neue Sturzwelle ... je näher dem User, je stärker der Brandung. Das Boot ver-schwand ... der Menge am Ufer stockte der Atem ... doch nun ein Jubeljchrei. der den Sturm übertönte, sie sind viele Meter weit zum Strande geschleudett, jetzt die Ringe, die Stricke, sie sind da . X sie sind da ... geborgen, gerettet. Julie hört es, sieht es, sie springt ans, wirft die Arme, Gott dankend, in die Luft, dann kniet sie wieder bei der Ohnmächtigen. .Elfriede," ruft sie, .hör' doch, geliebte Elfriede, komnie doch zu Dir, Gott hat ja geholfen, sie sind ja da. Deine Doris. Dein Sohn ... sieh' mich nicht so starr an. glaube es mir doch, meine geliebte Tochter. Sein Kind, sein Enkel, meines tenren Gerhard Schätze sind gerettet, glaube eö mir doch, Deiue Mutter, die Dich ja so liebt .. Elfriede starrte noch immer die Sprechende a», das Lebe» war in die Glieder zurückgekehrt, aber sie vermochte es «och nicht recht zu fassen, was die weinende Frau da zu ihr sprach, ein Blick glitt zu den» tobenden Meere, und von neuem sank sie zurück. „So höre» Sie doch, Frau von Below," rief nnn Eva, Julien zu Hilse kommend und dem Badearzt winkend, .Frau von Burg stetten sagt ja die Wahrheit, das Boot ist auf dein Lande. Ihr Kind ist gerettet. Das Boot ist ja auf dem Lande, dort, dort kommen sie." Gerettet . . . grau von Bnrgstetle» . .. Frau Bertens, die eben zu ihr gesprochen, will ihre Mutter, ihres Valerö teures Weib sein! .Träume ich?" rief sie. sich ausraffend und den Kops mit beiden Händen haltend, aber da kamen auch die armen Schiffbrüchigen schon heran, Woldeinar trug seine zitternde Braut mehr, als er sie führte, der kräftige juuge Manu und das Mädchen waren vor Anstrengung, Aufregung und Nässe ganz erschöpft, der Badeinspektor hielt den »'einenden Knaben in den Annen n»d legte ihn sanft zu den Füße» seiner Mutttr nieder. Doris mit dem Verlobten folgten langsam nach. .Wo ist Elfriede?" fragte sie Eva, die an ihrer Seite ging und ihr warme Hüllen anbot. .Sie ist hier gleich an der La»dungsstelle, Ihre Mutter, die Baronin, ist bei ihr, jetzt endlich hat sie sich zu erkennen gegeben, o Sie werden stau»e», das wird trotz ailedem doch noch ei» Glückstag." Ein Strahl der frühere» Heiterkeit glänzte in Evas brannen Augen. .Mein Knrt, mein süßer Knabe," rief dir Mutter, ,Dn bist da. ich habe Dich wieder, Doris, Du nnd Dein armer Woldeniar, Gott sei gelobt, das schreckliche Meer gab euch wieder — aber seht, ihr Liebe», ich war »icht verlaffen, hier mein Engel war bei mir. DoriS, sieh' sie Dir an, es ist nicht die sremde Frau Ber tens, nein, es ist Julie Burgstette», nnsere geliebte, nene Mutter, in der Stunde der Gefahr hat sie sich mir verrate»." -h 82 llitb sie umarmte sie und füllte ihr Stirn mit» M«»d »nd Wanne», und der kleine Kurt war für einen Augenblick wie ver-gesse». Tori» starrte die Schwester noch immer verständnislos an. .Später will ich Dir alles ;.-*hleit, meine Doris," sagte Julie tief ergriffen und nahm die katlei: Hände des Mädchens, „jetzt kommt schnell heim, der Doktor hat schon siir ivarme Betten und Stärkung gesorgt, so, meine Doris, stiitje Dich ans meinen Arm, Sie, Herr von Gellern, eilen ans Ihr Zimmer, ich werde Ihre Braut nicht verlassen ... bitte, kein langer Abschied, jedt habe ich hier zn befehlen," fügte sie leise scherzend hinzu. Sie hielt bie zarte Gestalt ihrer Tochter umschlungen nnd führte sie »u» schnell dem Hanse zu. Tan» saß sie lange an ihrem Bett, treu siir sie besorgt. Doris erholte sich bald, sie sprach wenig, uud sah ihre Pflegerin ttnr immer an. »Du, Du." sagte sie endlich und küßte die liebende Hand unter strömenden Thräne», „wie ist s nur möglich, also daher meine Liebe zu Dir vom erste» Augenblick des Sehens an, ach, ich will auch nicht fragen, ich will nichts weiter wiffe», nur das eine, daß ich Dich lieben darf ans ganzem, vollem Herzen." 7. Die hochgehe»den Wogen des Gesiihls hatte» sich gelegt, die stürm-gepeitschte» Wellen des Meeres sich beruhigt. Der angesagte Korso war im wahrhaften Sinne des Wortes zn Wasser geworden. Elemente und Stimm»»« hatte» sich dagegen auSge-sprvcheu, die Ereignisse des Nachmittags waren von M»»d zn Mund ge-gange», und so war die Badegesellschaft durch die Sensationsnachricht in große Aufregung geraten. Doktor Posken konnte keine zehn Schritte gehen, ohne angerufen zu werden. Julie hatte sich noch gegen Abend den Arzt und de» Badekommisiar kom-nien lasse» und überreiche Spe»den für die tapferen Fischer und die Armen des Dorfes gegeben. Bo» Doktor Erdmann war ei» Bote zu Fran von Belitzki geschickt, nm Eva zu entschuldigen. Das Mädchen hatte erklärt, sich von ihrer liebe» Baronin nicht trennen All können. Sie saßen um die Theestnud.' mit den beide», inzwischen erholten Schwestern, dein jungen Offizier nnd Erdmann in Juliens kleinem, behag-lichen Salon. Es schien der zartfühlenden Fra» von Bnrgstette» unaussprechlich schwer zu werde», näher ans die Ereignisie ihres Hochzeitstages einzugehen. „Hat euer Bater euch denn nichts, gar nichts geschrieben, wie er von den Meinen gekränkt worden ist?" fragte sie die Schwestern, die zn ihrer Seite saßen »nd die seinen, durchgeistigte» Züge der juugsräulicheu Gattin ihres Vaters nicht genug betrachten konnten. Die Tochter horchten erschreckt auf. .Wir glaubten Dich bei Deiner kranke» Mutter," sagte» sie. „Eiter Vater glaubt es wohl selbst," bestätigte Julie, „ach, wüßtet ihr'S, wie ich mich »ach ihi» seh»e." Doris wechselte mit ihrem Verlobten einen schnellen Blick, baitit küßte sie der jungen Stiefmutter kindlich die Hand »nd sagte ver-tra»e»svoll: „Es ka»n ja nnr ein Mißverständnis fei» und muß sich aufkläre». Vou Dir kau» ja u»ser»i Vater »»r GnteS kommen." Auch Elsriede stand ans, küßte Julie tief bewegt und schloß ihr bann mit ber kleine» Ha»b be» M»iid: .Sprich nichts mehr darüber, liebes, holdes Miittterchen, es thut Dir weh, übrigens Kinder brauchen gar nicht alles von den Eltern zu wissen," fügte sie schelmisch lächelnd hinzu. Beim Rachhmtsegehe» hatte Doris noch eine kurze Zwiesprache mit ihrem Bräutigam. Dieser begab sich mit Erdmaun. mit dem er schnell Freundschaft geschloffen hatte, zum Telegraphenamt »nd bestellte für den folgenden Morgen ei» Telegramm. Die aufgefetzte Depesche lautete: Baro» Bnrgstette», Villa Bnrgstette» bei Düffeldorf. Baldiges Herkommen sehr erwünscht. Alles gesund, aber große Sehnsucht. Wichtiges zu bespreche». Woldemar Gellern. In der Nacht erkrankte Kurt an eine:» heftige» Brä»»ea»fall, eine Folge des gefährlichen Aufenthalts auf dein Meer. Graf Franz von Thu» Hohenstcin, >a- ntnf 6ftctr«(e«t. (Wit l i tragen ti.i' tc', daß sie, ii' ihn und (in schaffen 0 verstand, »rfit Anteil «I,!!,entminte, ylntihn nicht m Zimmer. ^lialauSdem ArleitSraum iiiii;c Stute» liuiiiitec ins irt'ii', in den iniilich gut sisiialtene» lSarten.^Stte ä> ne jeht be! nir, wie wür-Mtn die d»»k-tii Allgen eurftten, o.wie lalle er sich »ir so lange inivinnen Knien, war es hm denn nicht iingstznm Be-»mitsei« ge-online», daß irstiltnild edel l^iic keine war, mir ein Werk-ititfl in den Wade» ande-? Damals botte er es ihr nicht glauben «ollen. wie oft Kalte er sie in-»vischen i»Ge« »l!»kengesehen, deinütigznihm aiiiblickeiid in hrm granen, feinen Reiselleide, er-«weckt, un-nl .es(ich und du!,» alles ver-«cnend bei der vl vlichen Er-kil.nkung der ü.'i':itter, bie, ti v de« hefti-Bi iSchreckens. bn sie vemr-io iite, dennoch al • wohlthätige Lösung der beklemmende» Situation gelte» mußte. ! mals war durch sei» Jnuefcs ei» Riß gegangen, ihm war, als ob ir ii Heiligenbild vom Sockel geriffen wnrde, er hatte nur de» eine» >' danken gehabt: fort, fort vo» ih»c«, die mir so welie gethan, die ! iinde muß erst heilen, die sie mir geschlagen, in sein Tuskillm war c geflüchtet, von den erstannte» Blicke» seiner treuen Leute em-v nigen, in die Arbeit hatte er sich mit allen Sräftei, gestürzt, und » t der Arbeit war die Ruhe gekommen, und mit dem Ersolg die « hnsucht nach dem ausgegebene» LebenSglück. lkqiu»!oig>.> Line wirtschaftliche Herzogin. Atm Jahre 152V vermählte sich der Herzog Albrecht vo» Preuße» mit Anna Dorothea, der Tochter des Königs Friedrichs l. vo» Dänemark. Er hätte keine bessere Wahl treffen kS»»cn. Seine Gattin kümmerte sich bis ins kleinste um de» Hanshalt, war um das leibliche Wohl ihres Gatte» peinlich besorgt nnd suchte zu spare», so sehr sie nur kouute. Befindet sich der Herzog ans einer Reise, so sendet sie ihm Käse, Butter. Obst. Pfeffer-kucheil. einmal auch eine ver-gessene Schlas-hanbe nach. — Alles in»» durch ihreHand gehe», fie br stellt selbst für die Fastnacht zwöls gute Lachse und ei-nige Schock Neunaugen oder läßt siir zwanzig Gnl-den Lachse »nd Neunaugen aus Schleswig kommen, oder bittet den Bogt Jaspar Kops-herst in Hel-singör, ihr ein-gesalzene uud getrocknete Makrelen zu schicken. Sie hat in Liegniv Tischmessera» fertigen lassen, aber, als sie ankommen, ge-fallen sie ihr nicht, sie schickt sie wieder zu-rück und macht dabei genaue Angabe» über ihre Form, ihr (Gewicht »nd ihre Stärke. Hektor vo» Heßberg be> sorgt Aale »iir sie. aber dir-selbe» kmiimru ihr zu seist vor und sie schreibt deshalb auch: .Wenn Ihr »oieder Aale, besonders grv> sie, erhaltet, so wollet sie als-bald ansnch-meii, ihnen ganz die Hant abstreife», sie dann mit Nägelei» (Geivürznelken) bestecke», die H.»»t »oieder über-ziehe» iliid also vollends trocknen lassen." Ihr Gemahl ist ein Freund von Kabeljau (Stockfische), die Herzogin schreibt bald hier-, bald dorthin, nm sich diese Fische zu verschaffen. Einer Rüruberge-ritt, der FelicitaS Schürstab, giebt sie den Auftrag, ihr ei» Säckchei, Linsen z» überseuden, .denn," seht sie hinz». „solche find bei u«S allhier sast (sehr) seltsam (selten) u»d wir kön»e» sie hiesige» Orts nicht wohl bekommen." Eimnal ist sie im Begriff, »ach Memel zu reisen, da fällt ihr „och etwas Wichtiges ein: in ihrem Garten HäuSIiche« Glück. Nach dem ffltmiUhc von Karl Vrack. , Arbeit. «ber nicht allzu rasch schreite« di«s«lbp fort. Der kleine Nasewn,. der am «ode» sitzt, weiß so viel zu fragen und zu zeigen, daß die Ausmeil samkei« der Mutter foitwährend von der Arbeit abgelenkt wird. So endlos aber de« Linde» Fragen find, so selbstverleugnend und hingebend sind auch d<> Mutter Antworten. Ter echte Mutterslnn bleibt immer derselbe: Familie und Hau» Ist der Mutter Wett, bildet ber Mutter «lack. Stnstmaks. enn grünend an dem Fenster ber »pheu rantt empor.' wenn strahlend brich« ble Sonne au» bem «,w»tk hervor, Senn Frühling»lüft» wehen durch» weite Land dahin, Wenn hoch im blauen Aether die trauten Schwalben zieh», Dann standen wir am Fenster — die Lüste wehte» lau — Sle sah mir in da» Anttltz mit ihrem Auge blau, Sie sprach von treu und Llebe, so selig und so rein, #» glänzten Ihre Haar» l» goldenen Sonnenschein, Al« wleder rankt' der Spheu am Fenfterlein empor, AI« strahlend brach ble Tonne durch da» »«wölk hervor, All Frühllng»l>ft« wehten burch« welle Lanb bahln. Und al» Ich sah im Aelh«r die trauten Schwalben zl«h'n, Da stand ich an dem Fenster und still sah ich hinab — ttJ blühten weiße Rosen auf einem frischen »rab. «in Lieb v«rgang'ner Zeiten, e» klang so hold, so rein, I» sprach vo» Ire» und Liebe und g»ld'n«m S»nn«nfch«In, VN- »irisch. Gras Franz von Thnn Hohtnsttin, der nene »fterrrichische Minister-Präsident. Franz Anton »ras von Thun und Hohenstein, der neuernannte »sterreichische Ministerprilsldent. ist am 2. September 1R47 al» Iltefter Sohn be, «»rasen Friedrich Thun geboren, der 1860—1862 Pröfident de, deutschen «undftage« in Frankfurt a «. «nd später «esandter in Berlin, darauf in Veierlburg war. Ursprünglich für die militärische Lanfbahn bestimmt, bienle »ras Franz Thun bei ben Tragonern, trat jedoch 1877 al« Oberlieiitenant au», um lich der Politik zuzuwenden, Im Jahre 1879 wurde er von dem feudale» »roßgrundbefitz in den Reich»rat und später In ben Landtag entsendet I» einer Rede, die er dor« 1888 hielt, stellte er sich entschieden aus den Bod«n de» »hmischen Staat«recht». und ein Jahr darauf wurde er zum Statthalter in Böhmen ernannt, in welcher Stellung er b!» 1896 verblieb von den tlzechen zunächst freudig begrüßt, geriet er dann mit der jungezechischen Partei in ernste Konflikte und sah sich genötigt, den Autnahmeznstand Über Prag zu verhängen AI« bei den Landt>ig«wahlen von I8V6 die Zungezechen die Majo-ritäl erlangten, erkannte er seine Stellung al« unhaltbar und nahm balb daraus seinen Abschied, Schon unmittelbar nach dem Rücktritt de» »rasen Badeni w»rd^ er al» dessen Nachfolger genannt, und seicher tauchte sein Name wiederholt al» der be» klinstigen MInIktcn'räsidrnten auk. Seit Mai 1874 is« »ras Arauz Ihun mit der Prinzessin Anna Maria zu Schwarzenberg vermählt. | Botzhast. ,wi« Sie mich hier sehen, bin ich da» Opfer ein»« Justiz lrrtum«! ich bin wegen Diebstahl» angeklagt gewesen!' — B.: .Man h«: Sie als» freigesprochen?' «Lustige «lütter.» Zeitbenützung. T«r Bankier Stieglitz in Peter»burg erhielt im Jahre 1814 d'n Kurier mit der Friedrn«.NachrIcht eiuige Stunden früher al» die Regierung «kr benähte biefen Zufall, einem alten, treuen «omptoirdiener ein vermögen «, »erschaffen, indem er demselben den Auftrag gab, alle ln Peter»burg zu habende:! »ta»lampen aufzukaufen, In wenigen Stunden war der Ankauf geschehen. Als die Bewdhner von Peter«burg zu den Vorbereitung«« der Illumination de» Abenb» nach »la»lampen schickten, war keine »ehr zn haben, Stieglitz'» Diener stellte den Prei« so, daß er 25,000 Rubel burch diese Spekulation gewann. Si Gut begründet. Baron: .Wa» geben Sie mir hier ans meine Ahne»' bilb«r?' — Pfandleiher: .Wie kann ich wa« geben auf Ihre Ahncnbildei, wo Sie selbst nicht» darans geben, Herr Baron?!' Schlau. Bettler >»ge GtnSchen bekommen al» Srftlinglfutter ei« »«misch von altem, sin toslatent Brot, hartg«so»kn«m Ei, »ünsefingerkraut, da« ans nafi«n Wi«frn ta Massen zu finden ist, jung« Brennesseltrieb«. Salatabstll«, alle» zusammen felngewiegl, Man gebe immer nur so viel, al» anfgefreß»» »Irb, um einer nnnütz«n Futlerverschwenbnng vorzubeugen unb f«rttg«.ba» gulter möglichst frisch aa. Trinkwasser barf schon a» ersten Tage nicht fehlen; die Brntgan« hat «an aber währenb der Fütterung fern zu halt«». TI« gtali«n«r f»tt«rn ben jung«» »äns«n bi« gewiegten Blätter de» Mohn» («latschrose» und solle» damit seht gute Resultat« erzielen. Bohne« nnd Erbst» müssen beim Säen H«f«t in b«n Bob«n kommen al« fie stark »bet dick find. In leichtem Bob», kann man sie etwa» tiefer bringen al» in fchwet«m und b«i feuchter Witterung flacher al» b«i trockener Medizinische Eigtnschaften »et Sem»se. Spinat fall ein« dirrkte «ir. knng ans die Nieren habtn, ebenso Löwenzahn, grün genafien. Spargel r«inig«n da» Blut, S«ll«rt« wirkt b«fanb«r» auf ba» N«rvtnfhst«m und h«ilt Rh«umatl». mn» und Neuralgien. Tomaten find gut für die Leber, »elb« unb w«iß« Rüb«n t«ij«n ben Appetit, Lattich uud »urken Wirten kühlend. Knoblauch und Oliven besitz«» markant» niedirlntfche Ktäft«, fi« r«g«n bi» Blutzirkuiation an und ver-meht«» d!» Absonderung d«l Speichel» und d«» Mag«nsaftk», Rote Zwiebel flnb «tn an»g«zelchnet»» harntttlbend?» MItt«l, Zwitbel überhaupt find «in »otzagliche» H«ilmitt«l frei Schwöchezuständen d«t Verdauung»organe. II. Silbtnrätsel. d»l. ,». »r, t«I, K-. I,. I,», m», m»o, nta, bot, o, o, on, r», rnnd. ri —U. u* U. tl, T«, TW, Tl. Tte »orflehenden 17 Gilden find zu » „ «Srtrrn zu dereinigen, «>«lch« dezelchnrn: " I) «In Verbrechen. ,) «Inrn «»rnamen, >) «in BUemli?l|. Von I. Sitte|lRfler. Schwarz, »> «l» gelunden. |» d «r.dbuchstaben , »lschen PolMker ' «Nf der arlpb«: Hummer, P™»n| berrülsel»! Prei geh« da» Unglüit durch dle ganze flktt. »sISsnngen «na o»t. Nummer: Charade: vand»tzri de» Sxav« ..... ..........d«, «I I- Wr. IM. Ar ID». Schochhfunfltn: >. 8 • »-f S T | Ä 8 • 7—1> S *tc D « t—g I S : K f B—f 7 ptc. D K weiß tl'itfs zlrtil und setz! i« 3 yiiit ii Walt. »Ie Rechle »»r»e»a»e«. Veraniwoitliche «edaktion »o« «enst Vlelffer, aedrncki und derautgegebe« » Mlelffer in «>uti«or< vo« llreiner l