▼crUR UK) scatiitieitmix HarirarK a. «. Dna. ladfttf Nr. t. Ftnntf: Ik. (tteiidi auBer Samsta« ist die ScbrilUeititaff ■« aafRrantf Rr. 2847 «mll Bldit rflcfcKesaodt. Bei tlmtlidiai Aofracta iit tea GetdiirtsstellcB la CiUi. Marktalats Nr 12, Parantf Rr T. «ai Ii Httaa. ai^ zs^ Aft u - - Hl« «tL_ ■r. S4.«0t. S. Pamraf Mr. M. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES IrsMat «trktlfHtt «Is MarwiHtaat tnmm*!» (ta foraar raUbai) atonatlick RH 2.io eiosdilieBHA Rat raataMtaatacMkr: M Uafaraai Im ttrtUkaa« laElcU« Porta; »ei AMtolta ia «tt OctAlftsattllt Ul>.—V AltrclA «ar« Paat MaatllA MI 2.10 (ciaackl. It.t Xvf PaaUelt«umtct»ükr) od M Kuf Zustali-«rdaa aar ctcca Veretaseedeet 4m Baaalpraliaa aad dar Portonslana nccatodat. Nr. 36 — 85« Jahrgang Marbarg-DrM« Montag, 5« Februar 1945 Einzelpreis 10 Rpl Ein „Manifest" an unser Volk Programm der Yernichtuiig — Enthttllungen der Peindpresse iiw Stockholm, 4. Februar Der geplante neua Wilso-n-Bluff zu [>euts6hlands angestrebter Vernichtung nimmt im Zeichen der nunmehr aröff» Beten Dreierkonferenz von Rooaevelti Stalin uivd Churchill greifbare Formen an. »Die Häupter der Verbündeten werden aln Manifest an das deutsche Volk erlassen«, plaudert die gutunterrichtete aoglische »Yorkshire Post« aus. Dabei toll — laut dieser sozusagen fai der Maske des »bannherzigen Samariters« lieh gebenden Darstellung — den Deutschen und der übrigen Welt klargemacht werden, daß eine Fortsetzung des deutschen Freiheitskampfes »katastrophale Folgen« haben müßte; England, die USA' und die Sowjets würden dadurch vor ernste Folgerungen gestellt werden. Das vott>ereitete Manifest soll zu diesem Zweck das deutsche Volk auffordern, bedingungslos zu kapitulieren. Die Henker heucheln Gnade, nachdem sie alles, was sie an Terror vermochten, längst über Europa entfesselt haben. Natürlich rechnen sie selber nicht mit der Annahme ihrer »Vorschläge« durch Deutschland, möchten aber aus der Ablehnung doch wenigstens eine »Rechtfertigung« für ihre weiteren Brutalitäten ableiten. Und so wird von ihnen in unübertrefflicher Heuchelei beteuert, ihr Angebot werde diktiert »nicht bloß aus humanitären Rücksichten (!), sonderu euch von der Notwendigkeit, zu verhindern, daß Deutschland ein Krainkheits-herd in Europa wird,, der die physische Gesundheit des ganzen Kontinents gefährden könnte«. Ausgerechnet Bolsche-wisten und Bonibenterroristen als Wahrer der europäischen Gesundheitl Welche Pläne die Feinde hinter ihrer Samaritermaske im Schilde führen, darüber enthüllt die amerikanische Asso-ciated-Press-Agentur in einem Bericht aus London folgendes Programm: Churchill werde auf der Dreierkonferenz u. a. einen Plan für Internationalisierung von Ruhr und Rhein vorlegen. Diese Gebiete sollen von Deutschland losgerissen und unter vollständige Kontroll»i Englands, der USA, der Sowjetunion und de Gaulies gestellt werden. Ein Geheim- dokument enthalte weitera Anweisungen, was mit den Deutachsn geadieheu solle. Ferner werde auf der Dreierkonferenz die geplante Aufteilung Deutschlands behandelt ^ Sechs MilUooea Arfoeitsridaren Der diplomatische Korrespondent des »Daily M^'^orc berichtet, daß zwischen der ^wjetimion, GroSbritanaien und den USA über den Einsatz deutschet ArbeitssklAven verhandelt werde. Stalin hat, so heißt es, den anglo-amerikani-schen Staatsmännem einen fertigen Plan vorgelegt, der schon in Rumänien »praktisch erprobt« worden sei, wo eine große Anzahl Mensche in Arbeitsbataillone zusammengefaßt in das Innere der Sowjetunion deportiert wurde. Stalin fordert vier Millionen weiterer Abeitssklaven, 150 000 verlangt femer mit Unterstützung Moskaus, das Lubliner Sowjetkomitee. Man hat ausgerechnet, daß insgesamt sech Millionen Arbeit^ Sklaven zum Einsatz gebracht werden sollen. Dieser Plan Stalins deckt sich völlig mit den Vemichtung^länen. die uns seit langem bekannt sind. Die sech« Millionen, die als Arbeitssklaven voi-gesehen sind, bedeuten unter Etnrech-nung der Familienangehörigen, die natürlich ebenfalls deportiert werden sollen, die Verschleppung von 20 bis .30 Millionen Menschen, entspricht also durchaus der alten jüdisch-bolschewistischen Ausrottungsparole, mit der man Mitteleuropa vernichten will. ♦ Was bezweckt das geplante feindliche »Manifest«, jener Fetzen Papier, durch dessen betrügerische Phraeen da« Kriege-verbrechertrio Stalin. Rooeevelt und Churchill uns betören wollen?. Es ist nichts weiter ale ein hinterhältiger Anschlag atif die Einigkeit de« deutschen Volkes, das heute"* nichi nur für" die Freiheit Deutschlands, sondern für die Rettung Europas kämpft. Diese Einigkeit fioll zerstört werden. Man sucht nach Verrätern unter uns. Man will uns entzweien und dann zueammensrhlagen, weil man hofft, dann leichtes Spiel zu haben. Wir sind aber keine Badoglios! Wir haben eine mehr als zweitausend-Jihrige Geechichte großen Erfahrungen hinter uns, aus denen wtr heute eine durchaus klare Schlußfolgerung ziehen. Die wichtigste .dieser Erfahrungen ist die. daß immer, wenn wir einig waren und gerade in Notzeiten diese Einigkeit unter allen Umständen behaupteten, wir am Ende una durchsetztenI Sobald wir aber — In der Vergangenheit leider zu^ oft — ausefaiandsrfielen. wurden wir der Spielball der anderen, die über uns hesflelen und mit uns machten, was aie wollten. Bie wir dann schließlich noch zur Besinnung auf die Notwendigkeit ub serer Einigkeit kamen. Die Ströme voiti Blut; die in der Vergangenheit gerade für unsere Einigkeit dargebracht wurden, verpflichten unser Volk, um das der Nationalsozialismus unter der Führung Adolf Hitlers das starke Band der Volksgemeinschaft geschmiedet hat, dieses kostbarste Gut zu verteidigen. Einigkeit macht stark, sagt ein altes Wort, und wahrhaftig was wäre aus uns bereite geworden, wenn wir nicht in diesem Krieg, getragen von dem stolzen Bekenntnis, der Einigkeit kämpfen würden. Heute ist die große Stunde gekommen, die Stunde der höchsten Bewährimg in der Treue zum Führer und in der Treue zur Bluts- und Schicksalsgemeinscheft des Volkes. Unsere Einigkeit garantiert den Siegl Vergessen wir nicht, wie es heute auf der Seite unserer Feinde sieht: militärisch trauen sie es sich nicht zu, uns zu bezwingen, also hoffen sie uns dadurch niederzuzwingen, daß s^e bei uns Verräter suchen, die ihnen die Tore ina Herz des Reiche« und Mitteleuropas öffnen sollen. Die Feinde sollen und werden sich auch hier verrechnen. An -der deutschen Einigkeit, an der ftstverschworenen Kampfgemeinschaft sollen und werden sie mit ihren teufli^chfen Ausröttungsab-sichten scheitern. Es gibi en. deutsches Bekenntnis, eines unserer größten Dichter, und an dieses Bekenntnis wollen wir uns gerade jetzt täglich und siündlich erinnern: »Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr!« Abgehausie Könige ohne Land Von Paul Gnuva Das Ende der bfirglerlichen Welt Bluturteil in Sofia: Liquidierung des nationalen Bulgarien dnb Genf, 4. Februar In Sofia wurden Donnerstag nachts um 23 Uhr die von einem bolschewistischen Tribunal zum Tode verurteilteu bulgarischen Politiker, darunter der Regent Prinz Cyrill, dei ehemalige Ministerpräsident Professor Filow, Generalleutnant Nicola Mischoff und die ehemaligen Ministerpräsidenten Boschiloff und Bagrianoff und zahlreiche im Kampf gegen den Bolschewismus führende Persönlichkeiten der bulgarischen Nation hingerichtet. Die Hingerichteten sind die Opfer einer systematischen Blut- und Mordjustiz, mit der Moskau alle nationalen Kräfte in Bulgarien ausrotten will. Für alle Männer, die einmal die Freiheit des bulgarischen Volkes und *:eine Lebens-ansprüchg verteidigt und leidenschaftlich vertreten haben, gibi es heute in Sofia für diese aufrechte Haltung nur den Tod. Mit diesen Männern und ihrei Ermordung wird da& ganze nationale Bulgarien getroffen, das um seine Ehre und Freiheit gerungen hat. Die Vollstreckung des Bluturteils ist nur der erste Akt det Liquidierung und Ausrottung der bulgarisclien Intelligenzschicht und der hervorragendsten Vertreter der nationalen bulgarischen Kreise. Das bulgarische Volk hat jetzt die furchtbaren Folgen der teigen Kapitulation einer Verräter- und Verbrer'hei Clique zu büßen, die Bulgarien dem Bolschewismus ans Messer geliefert hat. Stohr — Gauleiter der Westmark dnb Berlin, A. Februar Die -nationalsozialistische Parteikorre-spondenz meldet: Der mit der Führung des Gaues Westmark beauftragte Stellvertretende Gauleiter Stöhr wurde vom Führer am 30. Januar zum Gauleiter des Gaues Westmark ernannt. Ungebrochener Kampiwflle dnb Genf, 4. Februar Der Kriegsberichterstatter der „Daily Mail" John Hall beschäftigt sich in einem langen Artikel „von der deutschten Grenze" mit der gegenwärtigen Kriegslage. Hall beschließt seinen Aufsatz mit der nachdrücklichen Betonung, daß der deutsche Kampfwille ungebrochen ist Als Beweis für die Haltung des deutschen Volkes führt er einen Brief an, den man bei einem gefallenen deutschen Soldaten gefunden hat Dieser Brief war , von einem Mädchen in Berlin geschrieben. Sein Schluß lautet: ^.Grüße tind Küsse voii einem Frontkämpfer an den andern." Moskau verfährt nach seiner alten Methode: erst Kapitulation, dann liquidieren und ausrotten! Die Henket in Sofia werden noch viel Arbeit bekommen, 1 denn diesem Bluturteil werden weitere ' folgen, bis die letzten Vertreter eine« I nationalen Selbstbewußtseins Bulgarien j und alle tragenden politischen Kräfte ausgerottet sind. Es ist keimzeichnend für Moskau luid seine Politik, daß selbst der frühere Ministerpräsident Bagrianoff, der im Sommer 1944 mit dem Verrat an Deutschland die Kapitulation Bulgariens vorbereitete und damit dem Bolschewismus die Tore weit öffnete, sich durch diesen Bütteldienst sein Leben nicht hat freikaufen können. Ein Beispiel mehr dafür, daß die Mordhenker des Kreml auch die Verräter liquidieren, nachdem diese ihnen Handlangerdienste geleistet haben. Dieses Bluturteil von Sofia zeigt in erschreckender Deutlichkeit, daß in Bulgarien der bolschewistische Mordterror wütet, der Hunderttausende bester Eulgaren ausrottet oder deportiert-und der die ganze bulgarische Nation vernichten will. Schicksale besetzter Lander V dnb Bern, 4. Februar Die „Neue Bemer Zeitung" veröffentlicht eine drastische Schilderung der bo Isch ewi stisch en S a uberungsmethoden in den von den Sowjets besetzten Gebieten. Das Blatt weist darauf hin, daß der Sowjetarmee überall sofort die Schergen des NKWD, der berüchtigten Mordorera-nisation fdlgen. Bei der Besetzung Rumäniens seien in der ersten Woche allein von 57 000 festgenommenen Rumänen 36 000 nach dem Osten abtransportiert worden. In Lettland seien 14 000 Familien lettischer Bauern enteignet und in die Sowjetunion verschleppt worden. Iti Innern Sowjetrußlands seien vom NKWD unabsehbare Heere' von Arbeitssklaven zusammengetrieben worden. Für alle großen Arbeiten, die von der Sowjetregierung vorgesehen sii>d, stelle der NKWD, der seit 20 Jahren mit dem Kon-zentrationslagersystero wirtschafte, die Menschen. Ihm würden alle dringenden ij^ufträge übertragen und 'er führe sie -unter 8c^^tnun9slosem Einsatz von Zwangsarbeiten! durdi. Sow|etgreiiel in Stnhlweiflenbnrg tc Steinamanger, 4. Februar - tTber die bolschewistUche Terrörherr-schaft im wiederbefreiten Stuhlwelßen-btirg berichtet deren Bürgermeister aaf Gn^ voa Augenxeogeaberlcbten im un- garischen Rundfunk. Der Terror sei keineswegs nach den ersten Tagen des Sowjeteinmarsches abgeklungen, sondern mit jeder Welle durchmarschierender Sowjets neu aufgeflammt. Am schlimmsten wüten die Sowjets in den Nächten, wenn sie die Einwohner aus den Häusern trieben, um die Wohnungen auszuplündern und die Frauen zu vergewaltigen. Ein Bürger von Stuhl-weißenburg habe ihm femer geschildert, ■ wie der Chefarzt des Krankenhauses mit anderen Männern in einem Keller von einem schwarzgekleideten Mann mit einer Maschinenpistole ,,liquidiert" Mrurdfev Ein Flüchtling aus einem Budapester Vorort berichtete, daß alle Männer auf den verschneiten Straßen von Rotarmisten fortgetrieben wurden, nachdem man ihnen Schuhe und Stiefel abgenommen hatte. Der Zeuge, der diesem grauenvollen Zuge entkam, habe auf seiner Flucht nur entvölkerte Dörfer gesehen. Im Hause eines Geistlichen tc Preßburg, 4. Februar Nach der Befreiung der kleinen südslowakischen Gemeinde Pukomec durch deutsche Truppen schilderte der dortige Ortspfarrer die systematischen Greuel-j taten der Sowjets. Der Pfarrer mußte den' 1 sowjetischen Offizieren ein Mahl berei-! ten lassen und wurde gezwungen," bei Tisch selbst zu servieren. Die Aufforderung der sowjetischen Offiziere, Mädchen herbeizuschaffen, lehnte der Pfarrer ab. Daraufhin wurden Rotarmisten ausgeschickt, die in den Kellern des Ortes nach Mädchen suchten tmd sie ins Pfarrhaus schleppten. Hier wurden sie daim von den Bolschewisten vergewaltigt, wobei eines von den Mädchen starb.. In der unweit gelegenen Gemeinde Bohunice machten die Bolschewisten ebenfalls auf Frauen und Mädchen Jagd. Unter dem Vorwand, daß Hilfe zum Verbinden Verwundeter benötigt würde, wurden Frauen und Mädchen aus ihren Verstecken gelockt und vergewaltigt., Als die Sowjets infolge eines deutschen Angriffs den Ort räumen mußten, nahmen sie zahlreiche Frauen mit Nur einigen gelang es, spAter zu fliehen. Eine Erklärung des griechischen Justizministeriums stellt nunmehr fest, daß die ELAS allein in der Umgebung von Athfn 1500 Personen hingemordet bat, danmter eine große Zahl Frauen. Die H&Ifte der Opler weisen Spuren von Folterungen auf In einem Bericbt des Senders Rom wurde erklArtt das finanzielle Problem im besetzten Italien sei deswegen so sdiwer zu lösen, weil aiCh die Alliierten dea Erfordernissen det Landes gegen-Aber glelAgflltig veririelten. Man könnte fast Mitleid mit ihnen haben; so werden sie herumgestoßen, die Könige unserer Zeit Sie haben einen Beruf, der nicht mehr zeitgemäß Isti sie berufen sich auf Rechtstitel, die verjährt sind; sie klammem sich an Throne, die zu unbequemen Stühlen wurden. Der Wille des Volkes und manchmal auch nur der Wille eines Parteiführers oder eines Generals jagt sie aus ihren Schlössern in Hotelzimmer. In Ixindon, dem Weltumschlageplatz für Antiquitäten, sitzen sie zuhaufi abends geben sie die Krone in den Hoteltresor. Andere stromern rastlos über die Meere auf der Suche nach Königsmachern oder besuchen südamerikanische Republiken. Sie sind nicht glücklich, die Könige a. D., keiner will für sie etwas tun. In ihren Hofkanzleien — Hotelzimmer 107 bis 108 — häufen sich nicht Ergebenheitsadressen, sondern Briefe und Telegramme, die die Abdankung ergebenst anraten oder schmucklos fordern. Mancher König wird des peinlichen Drängens müde und willigt — erster Schritt zur Pensionierung, in schlimmen Fällen zum Königsselbstmord — in die Einsetzung eines Regent-schaftsrates; solchen Rat gab es früher nur für unmündige oder geisteskranke Könige. Vor dreißig Jahren gab es in Europa noch vier Kaiset und achtzehn Königei neun Zehntel aller Europäer lebten unter Monarchen. Nun gibt efe keinen Kaiser mehr und nur noch zwölt Königej nicht einmal ein Drittel aller Europäer leben noch in Monarchien; und von den zwölf Kör igen regieren nur drei: Gustaf V. von Schweden, der sechsundacht-zigjährige Mister G., viel lieber der erste Bürger und Tennisspieler seines Landes als der König. Dann Christian X von Dänemark, am anschaubarsten auf seinem Morgenspazierritt. Und schließlich der englische Georg VI, der sein strahlendstes Lächeln zeigt wenn er mi* bloßen Knien und Schottenröckchen tmter jungen Pfadfindern sitzt Wenn eine englische Zeitung zu seinem Geburtstag schrieb, daß eine bemerkenswerteste Eigenschaft die Energie seiner Frau sei. dann wird man ihn kaum, wie Eduard VII. eine Persönlichkeit nennen können. Zwei Könige sind entmachtete Gefangene, Popanze des Bolschewismus: M:chael I. von Rumänien, in Haft auf Schloß Sinaia, und des Bulgaren Boris kleiner verschollener Sohn. Ein König durch die Regentschaft des eigenen Sohnes entmündigt bleibt doch in seinem Lande; Viktor Emanuel vpn Italien. Da ist femer ein Königreich ohne König: Ungarn. Da ist ein König in Kriegsgefangenschaft: Leopold von Belgien. Da sind die Könige ohne Land mit dem Sitz in Londoner Hotels: Georg n. von Griechenland, Peter II. von Serbien, Wilhelm'ne von Holland, Haakon. VII von Norwegen. Das Dutzend ist voll. Zwei Exkönige noch als Mitläufer, die hier und dort von sich reden machen; Carol II. von Rumänien und Achmed Zogu von Albanien, Das ist die Revue der gekrönten Häupter und Ihrer schwankenden, morschen Throne. Der König, um dessen Thron es m diesen Wochen ging, ist Georg n. von Griechenland, derzeit im Hotel Claridge in London. Er weiß um die Bitterkeit des Exils: Als königlicher Prtnz mußte er mit seinem Vater Konstantin zum erstenmal außer Landes gehen; das war 1917; er ging nach London. Zwei Jahre war er dann König, da fegte ihn die republikanische Strömung vom Thron; des war 1924; er ging über Bukarest nach London, wartete im Exil. 1935 wurd? er zurückgerufen; diesmal hielt er sicA sechs Jahre auf dem Thron, hielt englischen Kurs. So flog er 1941 zum drittenmal ins Exil, über Kreta, Kairo, Pretoria nach London; dort wartet ei wieder Die erst so warme Aufnahme kühlt sich ab. Georg II. wird zur bescheidenen Schachfigur im britischen Spiel. Dfer Vierundfünfzig jährige wird kaum noch nach seiner Meinung gefragt. Schließlich willigt er in die Ernennung eines Regentschaftsrates; der ehrgeizige alte Priester Da-maskinos setzt sich auf den leeren Platz. Georg II aber geht in «einei Hotelzimmerflucht auf und ab und sinnt auf Rat. Ob die Kollegen Rat wissen? Er denk* an ein Treffen der Könige zum Zweck der Benifsberatung; seine Hofkanzlel verschickt sondierende B'lefe; die Antworten sind nicht ermutigend König Michael I von Rumänien läßt wissen, er erhalte nich^ die Genehmigung der Sowjets, sein liand zu verlassen. Es ist weniger die Liebe seines Volkeis, die ihn hält, als die Sowjetpolizei, die ihn bewacht Erst dreiimdzwanzig-jährig, ist Michael doch schon mm zweitenmal König. Mit sechs Jahren ist er es zum erstenmal. Drei Jahre später kehrt »ein Vater" zurück, Michael wird wieder Kronprinz. Neunzehnjährig besteigt er zum zweitenmal den Thron. Er ist ein leidenschaftlicher Autofahrer, der schnellste zwischen dem Schloß in Bukarest - und dem SchloB zu Sinaia. Die Straße, wie jeder andere Weg, ist ihm at>gesduillteii, Ia ,der Haft zu Sinete mag er wcdü naiidiinal dtn ^ter beseideo» Exkönig Carol II. Der hielt kürzlich den Einzug in Rio de Janeiro, mit blauem Tropenanzug, mit vierzig Koffern, siebenundsechzig Stück Handgepäck, zwei Kraftwagen, sechs Hunden. Die rothaarige Jüdin Lupescu war auch dabei. Ihret wegen war Karol zweimal vom Thron gestiegen imd versucht nun, nach Rumämer zurückzugelangen. Die rumänische Ju denschäft nannte diese Frau einmal „Un sere Königin". In brasilianischen Berich ten werden zwei deutlich gekennzeichnete Gepäcksstücke besonders er\.ähnl die zwei goldene Kronen enthielten Kronenkoffer also, unentbehrliches G^ päckstück des Monarchen von heute. Ein junger Kopf unter alter Krone, du. ist auch Peter von Serbien. Neim serbi sehe Könige gingen ihm voraus; vier davon wurden ermordet, zwei dankten ab und nur drei blieben König bis zu ihiem natürlichen Tod; einer allerdings nui vierzehn Tage lang. Peters Belgrader Königtum war noch kürzer; zwölf Tage, dann begann schon die Flucht nach London, zum Sammelplatz der Könige. Das Leben in einer Westendvilla dauert nun über die Zeit der deutschen Besetzung Belgrads hinaus. Die Sowjets zogen dort ein wie die Engländer in Athen. Heißt das, der König dürfe zurückkommen oder i solle gar? Neinj Tito hält die Macht im i Auftrage Moskaus und ist nicht willens, sie zu teilen. Peter soll bleiben, wo er ! ist; er kann abdanken, einen Regent-■ schaftsrat einsetzen Nun hat er sich i entschlossen, das heißt, er wurde dazu j gezwungen von seinen britischen Bun-I desgenossen, die ihn verrieten, weil sie ' sich vor Moskau beugen müssen. Nicht ; einmal die Verschwägerung mit dem ' englischen Königshaus half ihm. Alte Köpfe unter alten Kronen — es sind ihrer drei. Vikior hmanuei sitzt nach vierunvierzigjdhriger Regierung, der alles mißlang und die alles vertat, in - der Villa Rodollo zu Amalli. £iue Ge-i sichtsiähmung laßt ihn mit veizerrien Zügen auf die Reste seiner Münzensammlung blicken und auf die Manuskripisei-ten zu der Geschichte des Hauses Sa-voyen, an der er schreibt, onne dem Ruhm seinen Hauses etwas hinzugefügt zu haben. — Nach siebenundvierzigjäh-riger Regierung sitzt Wilhelmine, Königin der Niederlande, in London statt im Haag. Sie wartet wohl darauf, daß die Bomber, die sie de* englischen Luftwaffe schenkte, endlich die Niederlande völlig reif machen für den Wiederantritt ihrer i Regierung. — Dreißig Jahre ist Haakon VII. von Norwegen König, er. der passive und kaum im Land verwurzelte, fand bei seiner Landesflucht, ein Kanin-I chen habe es besser als ein König von Norwegen. j Europa braucht keine Könige mehr. Die i leeren Thronsessel werden nicht wieder auf Dauer besetzt werden. An Prätendenten, ja selbst an gelernten Königen würde es zwar nicht fehlen; aber keiner interessiert sich mehr für sie. Alleinherrschaft, konstitutionelle Monarchie, par-j lamentarische Demokratie oder autoritäres Regime — auf diesem Leidensweg sind seit 150 Jahren die Könige zerrie . ben worden. In einer einzigen Genera j tion sind sie um die Hälfte zusammenge I schmolzen, und «dieser Krieg koste weitere Kronen, wenn nicht Häupter I Früher bedurfte es blutiger Revolutio nen, um einen Thron umzustürzen; di< ; übrigen Monarchen bildatar dann ein' j heilige Allianz zur Wahrung ihrer Inter j essen und zu dem gemeinsamen Versuch 1 das gefährliche Feuer auszutreten Heut< i nimmt Georg VI. seine verstoßenen Kol legen zu London in Pension; Seiner Majestät Regierung aber betrachtet schäm los die Gäste als Faustpfänder 'mr tauscht ihre Rechte gegen britischer Vorteil. Eine Reihe von Zimmern im Ho tel Claridge. ein gelangweilter Portiei — „Zum Könirr von Griechenland^ 1. Stock, Zimmer 105, bitte!" — das ist. was übrigbleibt von den Königen ohne Land. Der serbische Rege&tschaitsrai dnb Stockholm, 4. Februar Wie aus London gemeldet wird, hat König Peter die Mitglieder des Regent-schaftsrates ernannt, der auf jugoslawischem Boden gebildet werden wird. Es sind d'es General Simowitsch, Dr. Jure Sutej und Ing. Duschen Sernec, Die schweren Verluste der Briten dnb Genf, 3. Februar In einer Botschaft. an die Anwärter der königlichen Luftflotte zu Wimbledon erlüärte, wie „News Chronicle" berichtet,. der englische Luftmarschall Sir LeflJle Goesage unter anderem, die älteren Kadetten sollten in die Armee übergeführt werden Das verlange die gegenwärtige Kriegslage. Die auffallende Maßnahme läßt den Zwang zur AuffülIvmg der englischen Armee Um jeden Preis und aus jeder nur erdenklichen Quelle Infolge der schweren Verluste an der Westfront erkennen. Seite 3 « Nt. 36 0 Montag, 5. Februar 194S MARBURGER ZEITUNG 1252 britische und USA^Panzer im Januar Sowjetische Oder-Brück®nköpfe zwischen Ratibor und Oderbnich ein^een^t — Bei Schweis tiefer Stoß in die Flanke des Feindes — Besatzimf von-Thom k^ ^fte sich xü d«n ei|£enen LiniM durch Der OKW-Bericht Führerhauptqpiartier, 4. Februar Das Obeikominando der Wehrmacht fibt bekannt: ,,In Ungarn versuchte der Feind, unsere Front zwischen Plattensee und Velencae-Bee mit Unterstützung zahlreicher Panier einzudrücken. Die angreifenden Bol-»chewisten wurden durch Gegenangriffe tn die Verteidigung gedrängt und ver-kiren 26 Panzer. In Budapest verteidigt iie heroisch kämpfende Besatzung die Burg und die südlich und südwestlich davon gelegenen Stadtteile hartnäckig jegen den weit überlegenen Feind. Zwisclien den Westbeskiden und der oberen Oder scheiterten heftige Angriffe der Bolschewisten. An der Oderfront zwi-ichen Ratibor und dem Oderbruch wurden alle Versuche des Feindes, seine Brückenköpfe auszuweiten, vereitelt. K4ehrere dieser Brückenköpfe wurden durch unsere Gegenangriffe eingeengt, öei Glogau 21 Panzer, in der Mehrzahl durch Nahkampfmittel, vernichtet. Angriffe der Bolschewisten gegen unsere Btellungen südöstlich Frankfur.t/Oder and Vor Küstrin blieben ohne Erfolg. Di« Besatzungen von Schneidemühl und Polen standen auch gestern in «rbitterten Abwehrkämpfen. Auch an der pommerschan Front kam ts zu heftigen Gefechten b«l Pyrit*, A.rnswalde und nordöstlich Jastrow. Die Besatzung von Thorn kämpfte sich (ehlsgemäß zu den eigenen Linien durch. Westlich Schweiz stießen Panzer und Grenadiere tief in die Flanke des Feindes und füaten ihm hohe Verluste zu. wurden gestern 27 Fanzei vui4 Panzer» spähwagen vernichtet Im Monat Januar machten unsere Truppen an der Westfront 8327 Gefangene lind erbeuteten oder vernichteten 1197 Panxer und 55 Panzerspähwagen sowie 98 Geschütze. Vor Dünkirchen rwang unser Feuer gegnerische Panzer zum ' Abdrehen. Schwächere Angriffe gegen das Vorfeld von St. Nazaire wurden zerschlagen. Der feindliche Nachschubstützpunkt Antwerpen liegt andauernd unter unserem Fernbeschuß. Die Reichshauptstadt war am gestrigen Tage das Ziel eines Terrorangriffs der Nerdamerikaner. Bs entstanden verwiegend in der Stadtmitte Schäden an Wohnhäusern und Kultorbauten sowie Verluste unter der Bevölkerung. Auch im westlichen und südwestlichen Reichsgebiet trafen die Angriffe anglo-ameri-kanischer Tiefflieger und kleinerer Bomberverbände wieder vorwiegend die Zivilbevölkerung. Britische Terrorflleger warfen in den'Abendstunden Bomben auf Orte im rheinisch-westf&lischen Raum. Luftverteidigungskr&fte brachten 49 an-glo-amerikanische Flugzeuge, darunter 43 viermotorige Bomber, zum Absturz. . Das Vergeltungsfeuer auf London dauert mit nur kurzen Unterbrechungen an." Abgeschlagene 'Sowjetaogriffe Dac Oberkommando der Wehrmacht gab am Samstag bekamt: »Die tapfere Besatzung von Budapest hält immer noch, aus engem Raum in die Burg zusammengedrängt und aus der Luft versorgt, dem bolschewistischen Ansturm stand. Zwischen der Hohen Tatra und dem Oder-Knie bei G^ünberg scheiterlen sämtliche feindlichen Angriffe an dem gefestigten Widerstand unserer Truppen. Im Raum von Steinau warfen starke deutsche Kampfgruppen den Feind im Gegenangriff zurück. Die Beeatzung des welter stand. Im Südtstl Pommeme wurde die Front zwischen Schloppe, Deutsch-Krone und Jastrow gegen erneute feindliche Angriffe behauptet und in mehreren Abschnitten In# Geaenangriff vorverlegt. Im Raum nord'vv^tlich Schwetz, gegen die Marienburg und gegen Elbing griff der Gegner stark, abei erfolglos an. In Ostpreußen fingen unsere Divisionen nördlich Heilsberg und beiderseits Königsberg die angreifenden Sowjets in schweren Kämpfen nach Abschuß von 59 Panzern auf. In Kurland setzten die Bolschewisten ihr« Durchbruchsversuch« roA Orte« verteidigt sich weiter hartnäckig. | südöstlich Libau und südlich^ Frauenburg An der Oder zwlsc^ven Cfossen und dem Oderbruch wurden feindliche Angriffe gegen unsere Brückenkopfstellungen zum Teil im Gegenangriff abgeschlagen. Im Raum von Reppen führten unsere Kampfgruppen mehrfache Angriffe ciegen sowjetische Verbände und fügten ihnen Die Verteidiger der Marienburg und der i bohe Verluste zu. Die Besatzungen von Btadt Eibing wehrten zahlreiche sowje- Posen und Schneidemühl hielten den antische Angriffe ab. An der Südfront stürmenden sowjetischen Verbänden Ostpreußens trat der Feind zwischen Wormditt und Bartenstein zum Angriff an. In schwerem Ringen verhinderten unsere Divisionen den vom Gegner erstrebten Durchbruch Nordwestlich Kö-Qigsberg konnten die Sowjets in Richtung auf die Danziger Bucht Gelände gewinnen. Gegenangriffe sind angesetzt. Unsere Seestreitkräfte unterstützten auch am 2. und 3 Februar die schweren Kämpfe des Heeres an der Küste Nord-lamiands. In Kurland setzte der Feind seine Angriffe in Richtung Libau milf neu herangeführten Infanterie- und Panzerverbänden fort, während südlich Frauenburg seine Angriffswucht nachließ. In beiden Kampfräumen zerbrach der feindliche Ansturm nach Abschuß von 40 Panzern am hartnäckigen Widerstand unserer Divisionen. Die Luftwaffe griff mit starken Kräften an der mittleren Ostfront die sowjetischen Vorhuten und den Nachschubverkehr an. Der Feind erlitt hohe blutige Verluste und büßte nach bis jetzt vorliegenden Meldungen 26 Panzer, 16 Geschütze und über 500 Fahrzeuge ein. In Luftkämpfen wurden 14 sowjetische Flugzeuge abgeschossen. Im Westen zerschlug unsere Artillerie englische Panzerkräfte, die südlich Rör-mond unsere Hauptkampflinie zu durchstoßen versuchten. An der mittleren Rur halten lebhafte feindliche Bewegungen an. Auch das Artilleriefeuer verstärkt sich, so daß in diesem Abschnitt demnächst mit dem erneuten Beginn feindlicher Großangriffe gerechnet werden muß. Nordöstlich Monschau blieben feindliche Angriffe erfolglos, doch konnte der Gegner östlich der Stadt nach heftigen Kämpfen unsere Truppen in den Raum von Schleiden und nördlich davon zurückdrängen. Auch an den Westbefestigungen weiter südlich kam es zu erbitterten Kämpfen mit angreifenden amerikanischen Verbänden, die nach/geringen Erfolgen zum Stehen gebracht wurden. Im Kampfgebiet von Bischweiler warfen unsere Truppen im Gegenangriff den vorgedrungenen Feind wieder zunick, machten dabei Gefangene und vernichteten eine größere Anzahl feindlicher Panzer. Angriff/ der Amerikaner Im Abschnitt von Kolmar wurden abgewiesen. Nordlich Neubreisach sowie im Raum nördlich und nordwestlich Mülhausen stehen unsere Divisionen in heftigen Abwehrkämpfen. Im Oberelsaß wieder fort. Sie wurden bereits vor unseren Stellungen su Bodsn gezwungen und v«ilor«n dabei 46 Panzer. Stärkere Verbände von Jagd- und Schlachtfliegem fügten im mittleren Teil der Ostfront vor allem dem feindlichen Nachschub verkehr hohe Verluste zu. Die Sowjets verloren hierbei gestern 27 Panzer, 34 Geschütze und 870 motorisierte und bespannte Fatir-zeug«. werdA lebhafte Fliegertätifkeit und zu-nehmrndSB Axtilleri«feuer gemeldet. Im Gebiet v«n Monschau haben unser» Truppen eine verkürzte Stellung am Ost-rsnd des Monschauer Forstes bezogen, fegen di« der Feind seine Angriffe tortsetzt. Südlick dav«n wird um mehiere Ortschaften, die der Gegnei den ganzen Tag über angriff, heftig gekämpft. Südöstlich St. Vith blieben die angreifenden amerikanicchen Regimenter unter beträchtlichen Verlusten liegen. Kämpfe mit dem am Abend erneut angreifenden Feind sind dort im Gange Im Raum von Sa&rlautern wurden starke feindliche Bereitstellungen durch unsere Artillerie zerschlagen. In und westlich Hagenau brachen die Angriffe der Amerikaner in unserem Abwehrfeuer zusammen. Der Druck des Feindes auf die Nord- xind Südflanke unseres Stellungsbogens in OberelsaB dauert an. Neue amerikani-ficbe Divisionen wurden dort in die Schlacht geworfen und konnten nach erbitterten Kämpfen in Kolmar eindringen. Aus Appenweiher wurde der Gegner wieder geworfen. In Italien sprengte ein eigener Stoßtrupp südwestlich des Comacchio-Sees einen feindlichen Stützpunkt una brachte Gefangene ein. <. Anglo amerikanische Tiefflieger setzten ihren Terror gegen die Zivilbevölkerung West- und Südwestdeutschlands fort. In der vergangenen Nacht führten die Briten einen Terrorangriff gegen das Stadtgebiet von Wiee» baden und warfen Bomben auf weiter« Ort« im rheinisch-westfälischen und im südwestdeutschen Raum, wodurch zum T«J1 erhebliche Schäden in Wohnvierteln «ntstandaci.€ Erglnzend zum Wehrmac3itb«rlcht wird gemeldet: In den harten Abwehrkämpfen um den äußeren Verteidigungsring von Königsberg vernichtete der Batterieführer im Volksslurm Ernst Tiburzy mit der Panzerfaust fünf sowjetische Panzer. Die heldenhafte Verteidigung von Budapest Der Wehrmachtbericht hat, in vielfacher Wiederholung, die tapfere Verteidigung von Budapest gewürdigt, und m der Tat ist alles Weitere in der lapidaren Feststellung beschlossen, daß diese Stadt, die noch vor kui'zem ihren charakteristischen Vorzug darin sah, eine der anmutigsten und iiebenswürdigsien Hauptstädte des Kontinents zu sein, sich im Keunpf als eine der stärksten Festungen dieses ICrieges erwies. Dabei umschließt das Hohelied der Tapferkeit und Treue, das nun über den Trümmerstätten von Budapest steht, nicht nur die deutschen und ungarischen Militärkräfte — rechne man sie auch von den braven Kampfgruppen der Flak der Umgebung, die die erste harte Abwehr trugen, bis zu den Panzerbesatzungen und Grenadieren der Straßenkämpfe und den tüchtigen Piloten, die auf Plätzen der Innenstadt landeten, um Verpflegung zu bringen und Verwundete zu holen. Neben diesem Heldentum der Truppe steht gleicherweise der Heroismus einer Bevölkerung, die den Krieg in seiner grausamsten Gestalt auf sich nehmen mußte. Budapest war verhältnismäßig wenig evakuiert worden. Gewiß hatten Staatsbeamte, Politiker, Honvedangehörige, exponierte christliche Wirtschaftier, Ausländer usw. zunächst ihre Familien und später — soweit sie zivilen Berufen angehörten — auch sich selbst der Möglichkeit bolschewistischer Verfolgung entzogen. Die Regierung Szälasi batte eindringlich dazu aufgefordert und Erleichterungen bereitgestellt. Immerhin waren bei vielen, sehr vielen Menschen Familiengründe, Geschäftsinteressen, der Hang an Besitz und Heim, oft auch eine uns fremde Apathie oder seelische Kriegsferne stärker als alle Warnungen und Aufrufe. Furchtbares Erwachen erstand daraus für viele: Hunger und Entbehrvmg, Wassermangel und erbarmungsloses Frieren Ih lichtlosen Kellern. Massengräber auf den Plätzen und in den Parks, das größte wohl auf dem Elisabethplatz in Pest, sprechen ihre eigene traurige Sprache, und der schrecklichste der Rin stolzes Bekenntnis der Tapferkeit, Opfcrbcsreitschaft und Treue Schrecken, noch über Luftangriff und , sei Diese Einstellung erklärt sich nicht Artilleriebeschuß hinausgehend, war nur daraus, daJ3 Butstädte seine Weltstadt war, sondern viel stärker noch wirkte gerade die Tatsache mit, daß nicht das Altehrwürdige vorherrschte, daß Budapest im Gegenteil mit seinen wesentiiciien Teilen als eine Schöpfung der letzten drei Generationen aniiiselien ist. Da ist der Auteil an dem Werden dieser Stadt noch lebendiger. In diesem Sinne muß man es verstehen, wenn einer der führenden ungari-i sehen Publizisten dieser Tage die Sätze i schrieb: »An Größe und Kraft, an Lebensmöglichkeiten und an allem, was wir Kultur und Wissenschaft nennen, an Ei-rungenschaften der K'Ältu und der Technik haben wir hier mehr aufgehortet als im gesamten übrigen Land. An Arbeit, an Liebe, an materiellen geistigen und physischen Op/ern haben wir für Budapest mehr gegeben als für aile anderen Gebiete unseres Vaterlandes zusammengenommen. Fast haben wir ihm zuliebe nicht nur die anderen hochstrebenden Städte vernachlässigt, sondern oft auch das Wohl und d.ie kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung ganzer Landesteile. Wir haben es nicht bereut, weil unsere Hauptstadt schön wurde. .« So ist die Trauer der nationalen Ungarn um Budapest nur zu verständlich, und niemand wird sie mehr verstehen als wir Deutsche, die wir selbst unsere schönsten Städte unter dem Barbarismus der Feinde in Trümmerhaufen zusammensinken sahen. Ebenso nahe geht uns die Frage, ob dieses Schicksal von Budapest notwendig gewesen sei. Bei Gott, es war nicht notwendig! Die Schuld auch hieran trägt jene Verrätercüjjue, die nicht kämpfen wollte, die das Land und nun auch diese Stadt verdarb. Es ist nicht nötig, von diesen Leuten viel ru reden, zumal Budapest selbst sie durch seine Haltung, durch sein Märtyrertum und sein kämpferisches Heldentum abgeschüttelt hat. Wir aber neigen die Fahne vor dieser Stadt, die sich opferte, um ihrer geschichtlichen Beiufuno als Bastion des Abendlandes cjegen den Osten treu zu bleiben. Der Kampf aber geht weiter. Paul Steinfurth Der englische Soldat Der britische Soldat kämpft iür einm Zukunil, an die et nicht glaubt, er ist zäh, zynisch, sentimental und unglaublich enttäuscht. Das ist die Zusammen-iasaung aes Eindrucks vom heutigen englischen Soldaten, die ein Offizier der 2. oritischen Armee im „Spectutor" gibt. Dieser Offizier hat untersucht, was der Kamerad, ob Oiiizier oder Alann, aenkt, und er kommt zu der Auffassung, daß jeder Soldat glaubt, die "Welt werde hach einem frieden von höchstens zehn bis zwanzig Jahren wieder in einen Krieg gestürzt werden. Argwöhnisch dem parlamentarischen System gegenüber, zweifle mr daran, daß i/gendweic/ie sozialen Pläne in England verwirklicht würden. Diese Pläne seien nur unter dem Druck der gegenwärtigen Verhältnisse aufgestellt und würden nach *Kriegsende sofort wieder in die Versendung verschwinden. Was er von der Politik der ßegiS-rung zu halten habe, das ersähe er aus der Behandlung der Ausgebombten. Die Hilfsmaßnahmen für die Familien der Soldaten seien völlig unzuiiiedenstel-lend. Die Plutokraten, die die Verantwortung für diesen Krieg trügen, dächten schon an den nächsten. Der englische Offizier stellt in seinem Artikel im „Spectator" ferner fest, daß die Heimat unfähig sei, eine Brücke zwischen sich und den Soldaten zu schlagen. Diese mißtrauen den Nachrichten im englischen Rundfunk und in den Zeitungen, denn di« Kämpfe, die der Soldat mitgemacht habe, seien völlig falsch wiedergegeben. Was man ihm über Europa erzählte, habe Mich alt als „glatte Lüge" herausgestellt. Die Leute zu Hause hätten den Soldaten mit ihrem „bald Jet alles vorüber" wütend gemacht, denn er wisse, daß noch lange nicht alles vorüber sei. Diese • Soldaten, die „ungewöhnlich" kriegsmüde seien, hätten keine Ideale, für die sie kämpften. Mit diesen Feststellungen wehrt sich der Verfasser dagegen, daß man dem englischen Soldaten oft eine Meinung unterstelle, die er niemals vertrete. Solche „bitter empfundene Wahrheiten", wie sie in diesem Bericht zum Ausdruck kommen, sind jedenfalls ein hübscher Kommentar zu Churchills „reizendem Krieg". TC Unsere Kurzmplrfung^PTi In einer Reutermeldung wird zugegeben, daß die Befriedigung des Scniffsbe-darfs der Anglo-Amerikaner im Pazifik auf größte Schwierigkeiten stoße, weil man auf Grund der Voraussetzung geplant habe, daß der Krieg in Europa zur gegenwärtigen Zeit bereits vorüber sein würde. Das norwegische Parlamentsgebäude, der Stortmg, in dem der Reichskommissar seinen Sitz hatte, wurde am Jahrestag der Bildung der nationalen norwegischen Regierung feierlich dem norwegl-seilen Innendepartement übergeben, Di« deutschen Wachen innerhalb und außerhalb des Gebäudes wurden durch norwegische abgelöst ' Die bisherige birmesisrhe Regierung ist am ersten Februar umgebildet worden. Die neue Regierung soll gani Burma mobilisieren und einen vollständigen Kriegseinsatz einleiten. Roof:evelt hat den Juden Herman Ba-ruch, zum Botschafter für Portugal ernannt. Erst vor wenigen Tagen ernannte er den Juden Sam Roseman zum besonderen Bevollmächtigten für Beaufsichtigung des westeuropäischen Handels. Baruch und Roseman gehören zu jenem »Gehirntrust« Roosevelts, der dessen Wahlen genau so betrieben hat wia die Teilnahme der USA am Krieg. Auf Grund der jüngsten Volkszählung hat Argentinien 13 909 950 Einwohner. Ehe Hauptstadt zählt 2 457 004, die Provinz Buenos Aires 3 634 210 und Santa Fe 1 613 585 Einwohner. Infolge einer Explosion in Aubum im nordamerikanischen Staat Maine vei brannten 16 Kihder im Alter von drei Monaten bis zu sechs Jahren, die von Rüstungsarbeitern dort in Pflege gegeben worden waren. Druck und Verlag Marbui;er Verlass and Drackcrel Ges. m. b. H. — VerlaKsIeitucc Egon Bauingartiier, Hauptschriftleitune Anton Gerschack beide Is Marburg a d Dmu, Badgasse Q. Zni Zeit tüi Anzeteeo die Picislistv Ni 1 Kültigt PressereKtsternumme RPK< 1/728 Äus vergilbten IÜifiziers - Schicksale T< f0f*f% Fünf Novellen von Rudolf v. Eichihal Der göttliche Funke 15. Fortsetzung Am übernächsten Tage wurde der Schreiber dieses Berichtes plötzlich zum Kommandanten der Kriegsschule zitiert. „Aha!" dachte er, schnallte in Gemütsruhe den Säbel um und ging. Er ei-wartete nichts anderes, als daß erstehen dürften, so wird doch niemals das Massenfeuer der Infanterie die Entscheidung bringen, weil bei den heutigen Riesenfronten die Schlachten künftighin wahrscheinlich viel länger dauern werden, als wir alle miteinander ahnen. Und dann wird gerade ^s Punktschießen seine überragende Wichtigkeit beweisen, nicht wahr, das ist doch taxch. Ihre Ansicht?" „Zweifellos, Ehczellenx, aber ich wollte doch mit meinem Berieht« andeuten**, begann Spielvogel rata drittenmal tein« Beichte. „Oafi Sie aus dleeen OrQnden aneh te der SchieBadmle lüehte Unm ich weiß, weiß alles", unterbrach ihn 'der General zum drittenmal. „Übrigens, trösten Sie sich, lieber Freimd", setzte er jovial hinzu. „Sie stehen mit dieser Ansicht durchaus nicht allein da. Auch ich bin ein Gegner dieser verknöcherten Schießschultheorie und auch Seine Exzellenz, der ChefO> wird sich freuen, wenn er hört, fiaß ein junger Offizier den Mut gehabt hat, das einzugestehen. So! Und nun adieu, leben Sie wohl, bin sehr pressiert, habe heute keine Zeit mehr für Sie." Ehe Herr von Spielvogel sich versah, stand er draußen auf dem Korrid«». Noch einmal nahm er einen Anlauf hineinzugehen und don Konunandanten alles zu gestehen. Aber -plötzlich überlegte er et sich. Mit einem Achselzucken ^gen die Tür drehte er sich auf dem Absatz herum tmd verließ kopfschtittftlnd das Schulgebäude. Eiiüge Wochen spfiter fand die entscheidende Schlußprüfung der Kriegsschule tmter Vorsitz des Chefs des Generalstabes in eigener Person statt Als der Name „Spielvogeir* ertOnte, neigte sich der Kommandant respektvoll zu dem alten H^rm tmd flüstert# ihm etwas ins Ohr. ,yAlso Sie sind dar lodccr« Zelslc. von dem ich schon so ^el gtiiört hab", r^ dete der den Vorgerufenen fMundllcA 4flchelnd an. „Na, aiunttreAgt haben Sie tlch grmd ntebt in der Kiiagitehul, 1 Cfcii Ah OsMnIateWs 4m heietMmtikmm aber em guts Kopferl scheinen S zu haben. Weiuen scneii, ob man Sie im Generalstab brauchen kann. Ja, übrigens, was ich sagen woiit: Ihr Bericht über Bruck war liostlich, wirklich köstlich. Ich hab ihn dem Schießschulkommando zur Ansicht hinuntergeschicKt. Die Schießdoktoren sollen sich damisch geärgert haben darüber. Hihihihii" Behaglich lachte der alte Herr in sich hinein. Die wenigen Fragen, die Herr von Spielvogel im Gegensatz zu den anderen Kameraden bei der Prüfung erhielt, beantwortete er tadellos. Ais er mit straminer Verbeugimg vor dem Prüfimgskollegium abtrat, winKte ihm der alte Herr besonders freundUch mit der Hand zu. Worauf auch die anderen Beisitzer wie auf Kommando vor Freundlichkeit gegen ihn zerflossen. Schon am ersten November stand der Glückspilz im Verordnungsblatte. Er hatte die Kriegsschule mit vorzüglichem Erfolge absolviert und wurde als einer der ersten dem Generalstabe zugeteilt • • • Noch im Laufe des Sommers ließ Herr von Spielvogel kein Mittel unversucht, mit Rozsi wieder in Verbindung zu treten. Oft tmd oft schrieb er ihr. Aber seine Briefe kamen als „unbestell-bör" zurück. , Als er, von unbezwingbarer Sehn-«udtt ^aßt, gegen das Ende des Sommers selber nach Bruck fuhr' uttd im Ungarischen Kaffeehaus na^ ihr arhlalt er Aa AnahunfV dai Fräuiein Rozsi wenige Tage nach «einem ersten Aufenthalte ihren Posten verlassen habe und, unbekannt wohin, abgereist sei. Trotzdem gab er die Hoffnung nicht auf, der Unvergeßlichen noch einmal zu begegnen. In jeder Stadt, die er auf seinen vielfachen Reisen berührte, forschte er auf dem Meldeamte, lief er alle Kaffeehäuser ab, suchte sein Blick unter all den Menschen auf der Straße die Verlorene. Aber sie war und blieb verschwunden, als hätte ,sie die Erde verschlungen. • « « Einmal hat er die Ersehnte aber doch noch wiedergesehen. Das war, als der junge Generalstabsmajor im ersten Kriegswinter fiebernd in ein Fleck-typhusspital des nördlichen Kriegsschauplatzes gebracht wurde. Damals fuhr der Schwerkranke, als sich eine blonde Pflegeschwester mitleidsvoll über ihn beugte, plötzlich mit dem Ruf „Rozsil" aus den Kissen empor. Schön-Rozsi wich nicht vom Bette des Geliebten, bis der ^„Göttliche Funke** glücklich über den Berg war. Wenige Stunden nach der überwundenen Krisls legte sie sich selber mit den ersten Anzeichen der furchtbaren Krankheit nieder. Und nach zwei Tagen bettete man sie auf dem kleinen galizischen Friedhof zur ewigen Rune. Des Wiedergenesenen Hände pflanzten atif das Grab einen wilden Rosenstrauch, dessen Zweige nun alljährlich voll dar bescheidanen Blüten stehen... MaKüüROJlK iJiilÜNG \ Moatag, 5- F^bmar 1W5 ♦ Nr. 36 * Seite 3 Von Wilhelm Kusch bisGoethe la einer Geseilschäft erz&hlt* jemand, •in berühmter holländischer 'Maler habe mit einem Pinselstrich ein lachendes Ge^ licht in ein weinendes verwandeln können. Der anwesende Wilhelm Busch lächelte: „Das bedeutet doch nichlsl Meine Mutter konnte das sogar mit einem Besenstiel." Ein ZeitschriftenTerleger sagte lachend zu Wilhelm Raabe: „Zahle Honorar rar!" Raabe erwiderte sofort: „Liefere Beiträge trage." Der märkische Dichter Fontane und Frau waren bei dem Schriftsteller Hyan zu Gast. Der Hausherr stellte das Ehepaar mit einer Handbewegung vor: „Fontane — Fontäne." Bei d^ nächsten Gelegenheit revanchiert« sich Fontane, indem er bekanntmachte: „Hyon — Hyäne." Als der Leiter dfs Wiener Burgtheaten Franz von Dingelstedt einst nach der glänzenden Aufführung von Grillpar-zers ,,Weh* dem, d^ lügt" erkrankte und Im Bett um ein Autogramm gebeten wurde, schrieb er: „Weh' dem, der liegt." Eine Berlinerin, ^e nach Weimar gekommen war, um Goethe kennenzulernen, wurde durch den Bedienten abgewiesen. Da stellte sie sich heimlich hinter die Doppelstatuetten an der Haupttreppe des Hauses am Frauenplan, und als Goethe vorbeiging, trat sie hervor und rief: .,Bin ick endlich so jlücklich, den jroßen Dichter vor mir zu sehen?" Exzellenz belustigte die Anrede: „Nun, Madame, kennen Sie mich denn?" Die biedere Frau aus dem Volke: „Jott, wer sollte Ihnen, -Jote, nicht kennen? Fest-jemauert In der Erde, steht die Form aus Jips jebrannt." Der Olympier lachte; „E« freut mich, daB Si« meine' Werke so gut kennen!" WAFFEN GEGEN KOHLENKUUi Durch Klappe, Schieber oder Aschentür strömt bei Ofen und Herd Verbrennungsluft zu unseren kostbaren Kohlen. Dort lauert - Kohlenklau. Darum t Ganz auf nur beim Anheizen, dann ober nur noch so weit, wie das Feuer es verlangt! Kam ein Vogerl geflogen... ^ Eine wahre Begebenheit Said muf d*r Hwt und tr«lft Iba «vtl El war nicht Tlel geschehen. Die Fensterscheiben waren kaputt gegangen, der Fußboden mit Mörtelstücken und Kalk bedeckt, das Hauptbuch des Oberbuchhalters hatte es in eine Ecke geschleudert, die Türe zum „Chefzinmier" war aus den Angeln geheben, aber alles in allem waren die Büroräume des Unternehmens heil geblieben. Als die Gefolgschaft aus dem Schutzraum kam, machte sie sich sogleich an die Arbeit, fegte, wischte und klopfte; Rudi, der Lehrbub lief um Pappendeckel und nach einer Stund« safi alles wieder brav und artig Yor den Schreibmaschinen und den Saldakontibüchem. Plötzlich schrie das Fräulein Emma auf und deutete zur Kohl«nkiste. Davor lag etwas, ein gelber Fleck, der so aussah, wie ^ein ^sgeronnenes El. Ein toter Vogel. Ein ,*iCanarie". Der Luftdruck hatte ihn hereingeblasen — weiB Gott von wo. Sie umstanden das kleine Häuflein und dachten wohl alle an das fröhliche Trillern, mit dem der kleine (geselle noch heute morgens in seinem Bauer die Sonne begrüßt hatte. „Ich geh ihn eingraben, im Hof hinten —" sagte Rudi, der Lehrbub, bückte sich und wollte das regungslose Vögelchen aufheben. Da tat es zwei matte Flügelschläge. „Es lebt!" riefen sie, hatten eine große Freude und legten es in ein Sc^Achtel" chen, und nach einer Stunde sah es schon rechtschaffen erholt aus. Nun wollt« Jeder den kleinen, gefiederten Gesellen, der noch ganz /erschflchtert In die Runde guckte, mit nach Haute nehmen. PQr so einen einzigen obdachlosen Gesellen hatte man ja in der kleinsten Stube Platz — ja aber, ob er nicht vielleicht vor Schreck die Stimme verloren hat? Als Antwort auf diese stumme Frage piepste der Vooel dünn und zaghaft auf. Da ging ein richtiger Streit ios, wer ihn mitnehmen dürfe. Der Personalchef machte dem Hader ein Ende und sagte kurz und bündig — •chließlich gehörte dies je In sein Rea- sorti —: „Der Vogel bleibt hier!" Damit waren nun -alle einverstanden, das Fräulein Elli brachte am nächsten Morgen einen Vegelbauer, der Oberbuchhalter ein Wassernäpfchen, sogar der muffige, brummige Kanzleidiener hatte sich mit Vogelfutter eingefunden. Kurz, der .Vogel hatte ein behagliches Heim, und siehe da — nach einer Woche begann er herzhaft zu singenl Damit war ein Sonnenstrahl in das Büro gekommen. Jeder steuerte seinen Teil für das Dasein des Kanarienvögelchens bei und man legte einen Turnus zurecht, nach dem jeder einzelne den Vogelbauer zu putzen hatte. Die Freude fand ein jähes Ende, als eines Tages die Frau Bimstingl erschien, um eine alte Rechnung zu begleichen. Da benahm sich der Vogel ganz merkwürdig, schlug heftig mit den Flügeln und zeigte offensichtlich das Bestreben, zu ilA" hinzufliegen. „Jossas der Hansil Mein Hansi!" schrie Prau Bimstingl auf, durch den Lärm im Vogelbauer aufmerksam gemacht. Dann folgte eine stürmische Begrüßung zwischen den beiden. Es tat aber allen so leid um ihren Schützling, und Rudi, det Lehrbub, vergoß sogar bittere Tränen, als Frau Bimstingl sich anschickte, den Käfig Tom Hacken zu lösen, daß sie nach einer Weil« Nachdenken sagt«: „Na, soU der Hansi halt dableiben. -Magst Hansi?" Und alt er alt Antwort mit den PlflgelB schlug, wandte tle tlch In' die Runde: „Aber jeden Tag muß Ich ihn auf ein Sprflngerl besuchen — ja?" Weil auch der Herr Chef nlchtt dagegen hatte, so kommt Frau Birnstingl jeden Morgen, bevor sie zur' Arbelt geht, zu ihrem Hansi, bringt ihm Futter, füllt frisches Wasser in das Näpfchen, und der kleine, gelbe Vogel blieb weiterhin ein Lichtblick im Alltag dei Bürogeschehens ... Hans Auer Anneliese ven Anhalt-Dessau und alle ihre NacÜcommen in den Ileichsfürsten-ttand erhob. So wurde et für Leopold und Axme-liese ein glückliches Leben, das sie miteinander führen konnten. Besänftigend wirkte Anneliese auf die rauhe Art ihres Gemahls, führte in weiser Sparsamkeit die Regentschaft während der häufigen Auswesenheit Leopolds und errang sich dur(^ das Verständnis, das sie als ein Kind des Landes für ihre Untertanen zeigte, die Liebe und Verehrung des ganzen Landes. So war nicht nur der Dessauer, als man^ihm am 5. Februar 1745 mitten im zweiten schle-sischen Feldzug in Neiße ihren Tod meldete, untröstlich, auch ganz Anhalt-Dessau trauerte mit ihm um die geliebte Landesmutter, die Apothekers- Uebte tocHtc ter auf dem Fürstenthroix. i 12 Apothekerstochter auf dem Furstenthron Als ruhmreicher preußischer Feldherr, als eiserner, unerbittlicher Offizier, der nichts so sehr haßte alt den Schlendrian, und nichts so sehr liebte als den militärischen Drill, der den Gleichschritt der ruhmreichen Soldaten des preußischen Soldatenkönigs, des Vaters Friedrichs des Großen, schuf, so ist der alte Dessauer lebendig geblieben. Ganz Soldat scheint er zu sein, der sein Leben dem König und der Armee geweiht hat, rauh und ohne Sinn für die sanften und schönen Dinge des Tabens. Doch gibt es auch im Leben dieses Feldherrn eine Seite, die nichts mit Schlachtenlärm und Kriegsgeschehen zu tun hat, die nur vc«i einer großen Liebe zu einer Frau spricht. Diese zweite Seite im Leben des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau, des alten Dessauers, heißt Alma Luise Föse, seine Gemahlin- sein „Wietgen", wie er sie zärtlich nannte. Schon als junger Fürst hatte er die Dessauer Apothekerstochter kennen und lieben gelernt, und wie er in d«i Schlachten die feindlichen Stellungen im Sturm nahm, so ruhte er auch hier i nicht eher, als bis alle Widerstände be- i seitigt waren und er seine Anneliese als,| Gemahlin zu sich nehmen konnte. Die äußeren Hindemisse waren bald ganz beseitigt, als schon 1701, drei Jahre nach der Vermählung Kaiser Leopold BOchttr fOr dl« Zivilbev6lk«run Der Einsatz aller schaffenden Deutschen im totalen Krieg, das Bedürfnis aller Bevölkerungsschichten, trotz der kriegsbedingten Schwierigkeiten der kulturellen Güter der Nation weiterhin im stärksten Maße teilhaftig zu sei , und der Wunsch nach Entspannung bei den schweren Belastungen des Luftkrieges lassen es als notwendig erscheinen, die Zivilbevölkerung beim Erwerb von Büchern gleichberechtigt neben den Soldaten zu stellen. Um den Bücherverkauf an das zivU« Publikum zu erleichtern, hat die Reichtschrifttumskammer bekaontge-aeben, daß in Zukunft mindestens sechs Zehntel aller Auflagen schöngeistigen, Unterhaltsamen, politischen und populär-wia—ntchaftlichen Schrifttums über den Buchhandel geliefert werden, während der Rest den Großbedarfstrigera, be-tonder* der Wehrmacht einschließlich der Waffen-f^, OT usw. zur Verfügiing geatellt wird Ein ZeitgenotM Richard Wagners Vor kurzem starb in Osseg im Sudetenland, fast 90 Jahre alt, der Schlossermeister Bernhard Görlach. Er durfte sich rühmen, noch mit Richard Wagner bekannt gewesen zu sein. Er arbeitete 1872 bis 1874 als Schlosser an den Portalen des Bayreuther Festspielhauses und hatte so Gelegenheit, häufig mit Richard Wagner zu sprechen, der sich gern mit dem jungen Sudetendeutschen unterhielt und ihn zum Abschied für seine saubere Kunstarbeit beschenkte. Görlach konnte noch 1942 eine Aufführung des „Fliegenden Holländers" in Bayreuth besuchen. Öport und lumen Was der Rtindhink bringt , DImttai, 4. Ftfeniar. Reichsprocramn: 12.33—12.45 Uhr Bericht rar L»ee 14.15—15.00: Allerlei Ton iwel bis drei. 15 Ofv—16.00: Buntes Konzert. 16.00—17.00: UntcrtaituoK mii Solisten tmd Kapellen. 17.15—18.30: Mbsikalische Knrzweil am Nachmittae. 19.00—19.30: Zeitspiegel. 19..10 bis 19.45: Frontberichte. 20 15—22.00: Der Mn-sikkalender, Februar 1945 — D*ucscbland-leader: 17.15—18.30 Ulir: Musik zur Dämmerstunde: Werke lon Schamann. Reser. Spohr. 20.15—22.00: Ewige Musik Europas. Werke von Baci; Dolwaayi. Saietaaa. Debossv. Mit Brcttela an! Kriei{8pf«d«ii Vielfach wird behauptet, daß der Mi-litärschilauf n«c^ nicht se alt sei. Dei deutsche >Geschichtsfo<*m Augenblick an die Bahnbeamten! Nach der Entwarnung erfahrt jetler retht*«»ti^, wann und wo sein Zug ah^rhl (Mi^r der crx^rtete' Zug einlüufti (Sollte ein Zug vsihrend de« Alarnia ab(;elaa««n werdm, »o v ird dica in den LS-Räumen dr« Bahnhofs reditzeitig mitgeteilt.) Uf.»d »er alltrm: BÜt Freundlichkeit geh'.'aiie« ieidilcr! I t W«it«r« RatMiiSas« folgei LICHTSFIEL-THEATER □ Für Jugend) nicht tuoelass. OO FOr ^endi unter 14 1 nicht iuqel»sen BURO-klND. „Die schwarze Robe", mit Lot'e Koch. Kirsten Heibers. Ri- _chard HäuBIer. □ _____ ESPLANADE-LICHTSP'ELE. Oer Titer Ist unter un«. Ein BaTaria-Film mit Paal Dahlke. MaiHOt Hielscher. Ga- _briele Reismflller, Alice Treff. Q BiiJR6LrCHT^PI.ELE €711« Bis 5. Februar; „Die goldene Fessel". AMTL. BEKANNT- i MACHUNGEN Im unermeBlictaen mSjä Schmer? geben wir die JIP traurige Nachricht. daB unser einzieer Sohn und Bruder Jakob Papesch Gefreiter am 8. Oktober 1944. im Alter von 22 Jahren an der Südost-front eefalle«« Ist Windis^chfeistritz, am 31. Ta-nuar 1945. 586 In tiefer Trauer: Jakob und Resalle Mpesch, Eltern; Jnliane und Anni-Mirl«, Schwestern. Dar Ob^rbUrqermtfsler der Stadt' Marburq a. d. Drau BEK-AXNTMAf rrVG Wie mir die F v. Süd mitteilt. Ist das Gay^erlf Ma'-burc eezwungen. ab sofor* die Gaslieferune während der Zeit von 22 bi? 5 Uhr und von 14 bis 18 Uhr eifiTUsfeJIen. Diese Ein-»chränkune bedeutet für die Bevölkerung Mnrbures zweifellos eine starke Belastunc. sie mul aber im Hinblick auf die Wichtfekeit die'ier Binsparunes-naSnpbme ertragen werden. Ich fordere daher die Bevölkerune ron Marburg auf. diese Einschrärkur? mit Verständnis aofrunehmen und dar-Bber hinaus noch ru trachten. Gas zu rparen Verhaltunpsmapi-eieln in diesem Beiarge wird die E. V. Süd bpkarntge-ben.__Ki^utj_ Gassperrstunden im Versor-KunirsR^ebtct CUM Wie aus einer di'rch AnschlS^'e erfolgten amtlichen Mittei'.une her*or-reht. wurden im CasversorEunespehi«'t der Stadt CilH ab 4. Februar 1945 tätlich von 14—18 Uhr und 20—5 Uhr Sperrstunden eit^ffeföhrt. Es hat leder Verbraticher dafür Soree zu tra-een. daB während dieser Zeit ver-fSBIich alle Gashähne ahtfesoerrt bleiben. Besonders ist darauf ru achten. daB die Zündflammen der Bade- urd Reizöfen nicht offen p^la'^^nn werden unij Ausstrflmuneen entstehen, welche Gefahr für Perronen und T^me^bunK mit sich brin«»Ln. Wenn dle*e Spar-maBnahme nirht zum eewünschte" Erlole ffihrt. werden wir zur irlnztirh'n Ab^nerrune einzelner GerSte der Mehr-verbraucfcer schreiten mß^s^n. Daher liegt es im Interesse Jedes Einzelnen, inter verständnisvoller AusnOlzung der bekannten EinsrarmBjtlichkeiten. weit- ■ FAMILIEN A NZEIGErTI Als VfrmViilte «rOien: Fetdw. KARL MANISCH 'ind SOFHTE MAN'^SCH —b. Krischmann. Marburg-Dr.. Voitsbe"». am 27 lanuar t94%. P25 ^^^■{chmczerfniu rebe Ich -ie traurige Nich*'''"ht, daB unser gef'ebter Sohn. Bruder Schwager und Onkel $ Franz P«ir|jnger Grenadier am 24. November 1944. Im Alter von 24 Tahren. an der Ostfront deiT Heldentod fand. Roh.-Sauerbruno. Oonobltz. Grünburff am 1 Februai 1945. In tiefer Trauer: Leepeldfn* FIrllReer Mutter; Ma'"'a We-•enschenq geb. FBrUiioer. Schwester; Hensi, und Poidi. Brfider: letet'ne FOrlin-ler und Jeitflne HssenleltRcr, Schwägerinne«; ItsU Wsten-•ctteM. Sctawacer. sowie sllt Bbricea Verwaadtt«. Tieferschüttert gebe ich pBpl die Nachricht, daß mein,^^ Heber Sohn, uns^r Bruder Schwage' und Onkel Otto Kollaritsch Wetirmann Im Kamofe gegen die Banditen, im November 1944. genau sechs Monate nach dem Heldentod seines Bruders. sein Leben für den Führer gegeben hat. 588 Unter-Vogau. Graz, Marburg (Drau), am 2 Februar 1945. In tiefet Trauer: Anna KeUarKsch, Mutter, sowie Gescliwistei und Verwandte Statt eines glücklichen. Wiedersehens, traf uns — Uie traurige, harte und bittere Nachricht. daS unser unvergeßlicher, lebensfroher, einziger Sohn. Bruder. Schwager. Onke* u&w. Johann Moschkoteüz Grenadlei an 2. November 1944, im Alter von Tahren. an der Ostfront sein iunaes Leben lieB. Cilll. Trifaü. Tüchern. Gräbel, Windischfeistritz. Erlacb-stein, am 30. Januar 1945. In tiefster Trauer: Anton und Jeseflne Metehk*-teuz Eltern: Kart« Meschko-teux und LutfmfTia Nowak geb. Meschkoteuz, Schwestern; 3*st1 Newak, Schwager; }ank* Nowak, Neffe; Maria XalUr, Nichte; FamH'en; l>rflCli!ln. Nttvsk. Meschkateaz. Schaacher. n. alle übrigen Verwandten. 1B5 Von ansäclichen Schmerze gebeugt, geben wir all« Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daS tmaere In-nigstgeliebte Gattin, Mtitter, Tochter und Schwester. Praa Maria J^vtschitsch geb. >Rok»vetz Prtseurln heute nach kurzem, schwerem Leiden. Im Alter *on 24 Jahren, verschieden ist. Das Leichenbegängnis findet Dtenstac. den 6. Febrtiar. um 15.30 ühr, am Stfidtischen Friedhof in Drauwetler statt Marbt^rg-Drau, den 3. Ff-bruar 194L In tiefer Trauer: Knats latrt* schlttch, Gatte: Maria, Tachter; Anton uud Antonia KokavoU. Eltern; BasI Krtstl, «rtla Ml-tltacl. LsimK. nnf llaa Rakanta. Scfewtatam. s*> wia alte ttricoa Tcrvnitaa. Schmerzcrfüllt geben wir die traurige Nachricht. __das unser üb«i alles geliebter und einziger Sohn und Brude' Hans Rutsch igei •afraltar !■ Alter Ton 21 Jahren, aa der Ostfront gefallen ist. Franz bei Cilli. Marbnrg-Dr.. im 30. Januai t945. 618 Tieftrauemd Jahann und Amalie Rutschirai. Eltern; Geschwister u alte fibrigei. Verwandten. I» Einem feigen Bombenanschlag fiel zum Opfer Heil Ernst Navratil ■ek. am 29 Dezember 1917, Matkonblidner und Ctiotfrisenr des Stadttheaters Marfear«-Dr. Die Beerdigung findet am Montag, den 5. Februar 1945, um le.jO Uhr statt. Marburg-Dr., Tescheti. am 3-Februar 1945 196 In tiefer Trauer: Gattin, Kinder tmd alle Verwandten. Tieft lauernd geben wir feHi d.e Narnncht. daS nn-nr ser lieber Sohn. Brtider, Onkel. Neffe und Enkel RicharckStimpfl •eklr«Biiier am 9. November 1944. den Folgen einer, an der Ostfront zugezogenen Verwundung, im Alter von 19 Jahren, in einem Lazarett erlegen Ist. Edling Weiientr»'. Sachsenfeld am 2 Februai 1945. In tiefer Traner* laharni und AntMia, Eitern; JaiMiiii und llo>'tert* dzt. im Felde. Brüder; Anna. Schwester; Josefa ttimpfl, GroBmnt-tet. nnd alle übrigen Ver-. wandten. 189 Meine liebe Schwester, Frl«-lein Mitzi Mitteregger hat uott der AlTerbannende landem Leideil eriftst. Die Beerdignnc der lieben Toten ficdct Dienstag, den 6. Februar 1945, um 16 Uhr, am Städtischen Friedhof in Oranweiler statt. - Marlmre. 3 Februar 1045. In tiefer Tratter:'tt«ffl Mitter* im Namen aller Ver-wudteo. ScfamcrxertBIIt ceben wir die tranrice Nacbrietit daB unsere tenre Mntter, Schviecer- and GroBmntter, Fran Thermia Dasko am 2. Febmar 194S. Im Aitcr von 6G Jabre« v^'scbledea ist. Die Beerdtuac tiadet am Mon-tae. den 9 Febrnar 1945, am 16 Uhr. att Stitt. Friettofe !■ Dranweilcr statt 631 Marburc-Dt.. a» 2. Febmar 1945. In tiefer Tranar: Karl Rstfi nno Aatna •aaka.- SMne; Ella itad 9«sit Daskd ani Aaaa Vtlntäfl. Scbwiecer-iBcbtar« CnkeikUrtar tmt alla TarwaaAaa. SchmerzerffilU geben wir die traurige Nachricht, daß unser iiebei Sohn. Vatei. Großvater. Bruder. Schwager und Onkel. Herr Alois Tscharre an 28 .tanuar 1945. 'n Schlad-ning ans IBr immer verlassen hat. Schladming. Graz, Marlwrc fDran). Wlndischgraz. Laitiach. am 3. Febrnar 1945. 634 *n tiefer Trauer Instl und Rosi, Töchter; Maria Tscharrc, Mntter: Brüder und Schwestern. SchwigerinneB nnd Schwager. Schwiegersöhne. Enkeln, Nichtcn nnd Neffen, nnd alle Verwandten. RiditigsteUung. Das BegrAbnis meiner lieben Tochter findet am Montag, den 5. Februar 1945. um 15.15 Ubr. statt. 635 Matthias Xmt. VERMISCHTES imSEM HEILMITTCL «erdea seit 25 Jahren hergestellt and in vielen Kultur lindem voa de' Ärzteschaft verordnet. Chemische Fab ik Rrffhiuser. Bad Frankenhausen fKvffh.) DER LEICHTE WE6 im Malen und Zeichnen. Ein Stndienlrach in Mat)i>en mit vielen Aufgaben. Anfrage bei Kunstmaler R. V • • t Manxlaa, Varartkon Nr 1X2. 39 ■RANDWUNOEH . ricktlf Nicht verkleisteini Reinigung der Wunde und ihre Versorgung mit Tannin-Präparaten wird sonst erschwert. Wer TE BE GE. das nen-artiee Tannin-Braad-Qeiee bereitlitlt. reistet einen Beitrat mm Luftschutz, der sehr wichtig sein kannl — TE BE OE ans der Apotheke^ mtWXBMR aber ansschläncbcnd ist die Idee der Jungen Nationen im hentixen Schicksalskampf. ~ UawiRbar sind die Spuren an Hormonen. Enzymen oder Vitaminen, die den Er-^folx eines Arzaeimittels eatscbeidea kfinnen. Langjährige Erfabmacen stehen nns zur Erkeimung dieser .hoch-wirksamen Krifte snr Vertfigunc. — Dr. Maaans « Ca.. Arzneimittel aus Frischpflaazen auf dentscham Boden tevonnea idEINER ANZEIGER 1 I Zü KAUFEN GESUCHT | Kaufe KlckeamMal Kerriea Olga. Marburg-Draa. HPritnerstraBe 51. 4BB-1 Markiaiaa—f—laa kauft Karbentz — Fapierbandl«in-stlse Gebrauch'-ige-' £tDe M. Z. Cilli. ______—14 Hohe Oaawnsckuka Nr 40 erstklassig. Tuchtenleder. 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Z." rt sea da^ daa RaM haRB »ahAltaa 6n-ll ' AMimiaae-A«ar*rtl-(Hiif, Rekumcntan- bes^iiatfm« Fami-li«al*rscbancshisti-tnt Graz Grietkai Nr. 60 3267-14 S«id iafli«r Wiffsckutz-bcr«if ? Werbet für das Dentsche Rote Dr. Peter Mauritsch Stadtari' and Geburtshelfer ordinier* al' 6. F e L r u a r 1945 ReiserstraBe 1 II., von 7—Ii nnd von 14—15 Uhr. Telefon 28-17 641 PENSTEP und TllREN AQDICHTEN gegen Kälte, Zuelnf» ur.d Staub mit ,.Hermftrik"-Gaiar.iisr.';!auchdichturg. Patent Arten Stahl. Wien, 9.. Wah- _rinjerstiaße 74 R 51 990. 121 Erfolgreiche Russen und ScbwabePba-kämpfun* iiberniiTTT.i Sc lädüngsb*-kimpfuM^snstait A. STREIT, Wen, II. Tantieimark^'-asse 8 Telefon A 48-0 86 ____3350 ERST SIEGEN — DANN REISEN! Wenn Sie al»er ietzt e.ne krieesw'chtiee Reise Jaichryfubron haben, dann nehmen Sie 7ur Ve-^meidung von Übelkeit in Überfüllten Zü.-en Stunde vor Fahrtbeeira zwe* T>^bletten P e r e-m e s 1 n j— In Anotbeten erhältiij;lK SÜTER RAT ZUR HÄNBEREINICUflO. Nach schmutziger Arbeiten: Schuh-putzen. Herd- uno Ofenre'nizen Kartoffelschälen usw.. nim;nt man zum Hiadereiniren ATA entweder allein — oder rast etwas Seif«* — ATA saart Seilei OSRAM- macht vieles leicfifer: ^auch die QuaLitätsarbeit S*hl«islu«»s unsarw Augen und doRiit die latstungsfähigkttit des ganz«» M«ns(tian aHordarn gutes tidw. Dashoib OSRAM-lampen nkljt v«pw«Adan. dl* lauch'a« blendwngsfr«« und orbcitsgaracM •nordrtan und saube'' hal'an. 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Keiner wollte am Gabentisch des deutschen Volkes fehlen. Doch haben wir unsere Pflicht zum wirklichen Opfer erfüllt? Durch die ernsten Ereignisse der letzten Wochen hat sich der Bedarf an Spinnstoffen, Wäschestücken, Kleidern, Uniformen, Schuhen imd Ausru-»tungsgegenständen für die Ausstattung neuer Einheiten von Wehrmacht und Volkssturm und für die Versorgung unserer Fliegergeschädigten und der aus dem Osten zurückgeführten Volksgenossen, vorwiegend Mütter und Kinder, beträchtlich eriiöht. Ihnen allen müssen wir nun helfen. Deshalb schauen wir überall noch einmal genau nach und geben auch fernerhin alle entbehrlichen und überzähligen Sachen zur nächsten Annahmestelle des „Volksopfers". Besonders wird jede Art von Unterkunftsbedarf, also Decken, Bettzeug, Strohsäcke, Bettwäsche, dazu Kinderkleider, Säuglings- und Kinderwäsche, dringend gebraucht. ■ Wenn wir bedenken, daß wir heute den größten Kampf um die Erhaltung unserer deutschen Heimat führen, dann müssen wir auch gern und freudig bereit sein, ein Opfer an Spinnstoffen zu bringen, das der Bedeutung der Stunde wirklich würdig ist. Deshalb sehen wir in allen Truhen, Schränken und Kammern noch einmal nach und bringen wiederum alle überzähligen Spinnstoffe zur nächsten Annahmestelle des „Volksoofers" — auch wenn wir schon einmal abgeliefert haben! Nehmen wir uns bei unserer neuen Razzia durch Kisten und Kästen für das „Volksopfer** eine Frau aus der Ortsgruppe Kirchwalsede bei Hannover zum Vorbild. Sie brachte zur Ortsgruppen-Sammelstelle ein großes Paket, das über 100 gut erhaltene Sachen enthielt, unter anderem Leib-, Bett- und Tischwäsche. Diese Spende soll uns ein Beispiel sein, in der letzten Woche (bis einschließlich 11. Februar) nochmals mit weiteren Spenden den Weg zu unserer „Volksopfer"-Sam-melstelle zu nehmen. ^antinen und Mangelware Aus dem Leben des Soldaten ist die Kantine nicht fortzudenken. Die Marketenderin der Landsknechtheere ist unsterblich geworden. Aber auch die Mechanisierung des Krieges und die nach Millionen zählenden Voiksheere halben die Kantine nicht überflüssig gemacht Sie spielt vielmehr bei der materiellen imd seelischen Betreuung der Soldaten eine große Rolle. Ihre Leiter müssen nicht nur tüchtige Wirte und Organisatoren sein, sondern sie müssen es vor allem verstehen, Kameraden zu sein. Die Kantinen der Kasernen sind für den Soldaten der Ort, wo er sich besonders wohLfüllen soll, wo er sich aussprechen kann und wo ihm mit freundschaftlichen Ratschlägen das Einleben in das Soldatenhandwerk erleichtert wird. Di® Kantine wird in der Regel von einem alten Soldaten geleitet, der volles Verständnis hat für die Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse der Rekruten wie der Langgedienten, der jungen wie der alteu Soldaten. Besonders sollen die Soldaten durch Ihre Kantine auch mit den Mangelwaren bedacht werden, die im Zivilsektor übei den Handel an die Verbraucher gehen. Es hat sich dabei eine von der Fachgruppe Kantinenpächter geschaffene und in den meisten Kantinen eingeführte Hinrichtung ausgezeichnet bewährt, nämlich die ^4JangeJwarenkarte. Sie enthält Nummern, die in bestimmten Zeiträumen beliefert werden. Da gibt es Zahnpasta, Rasierklingen, Briefpapier, Taschenmesser, Pfeifen und andere Dinge, die der Soldat benötigt, bis zu dem gelegentlichen Schnaps, wie ihn der Zivilist ebenfall5__gelegentlich im Lokal bekommen kann Wie die Bandifen in Montpreis hausten Das alte schöne Montpreis war durch einige 2^it Hauptstadt der kommunistischen ,,OF-Republik Wadiberg". Mit CToßen Verlusten an Toten, Gefangenen, Überläufern imd erheblicher Beute an LebensmitteL Waffen tmd anderem Kriegsmaterial wurden die roten ..Befreier** aus dieser von unermeßlichen Wälderft bedeckten Gegend vertrieben. Einzelne Gruppjen versteckten sich noch im Urwalddickicht de« Wachberg. Von dort aus unternehmen sie jetzt ihre Raubzüge und Brandschatzungen. Als. es aber noch einen „Stadtkommandanten von' Montpreis** gab. der im kleinen Weiler Polane, eine Stunde von Montpreis entfernt, seinen Sitz hatte, kam eines Nachts der Politkommissar Ljubinko aus Gairach mit 35 Bnnditen zu ihm und forderte Verstärkung an. Es war das am 15. Januar um 1 Uhr. Mit zehn Mann verstärkt zog die Bp.nde ab. Gegen 3 Uhr 30 sah man aus der Richtung Montprei« einen riesigen Feuerschein, Jedem der Banditen im Stabsquartier von Polane war es sofort klar, daß in Montpreis Feuer gelegt wurde. Aul den Gesichtern der höheren OF-Funktionäre war ein zufriedenes Grinsen zu bemerken. Als die Brandstifter johlend und schreiend zurück kamen, unterwegs hatten sie einem Bauern den letzten Schnaps geraubt, da erzählten -Der schöne alte Ort im Sanntal in Brand gesteckt sie sichtlich erfreut, wie sie Hm und Stroh zusammen getragen, Möbel und Sessel zerschlagen und dann in den Häusern Feuer gelegt hätten. Zur Vorsicht hätten sie Petroleum imtgenom-men und alles .vorher ^t begossen, so daß die in Brand gestedcten Häuser vollkommen zerstört wurden. Die Mont-preiser sahen diesem entsetzlichen Treiben fassungslos zu. Erst jetzt ging ihnen ! der Sinn der „Befreiung" durch die kommunistische OF auf. Als der Morgen anbrach, waren viele Familien obdachlos geworden. Die kommunistische OF hatte sie von allem, was sie sich in mühseliger und harter Arbeit erspart hatten, „beiEreit". Als die kommunistischen Brandstifter zur Vernichtung von "Montpreis immer ryjcb Stroh herbeischleppten versuchten einzelne wagemutige Montprelser einiges ihrer Habe zu retten. Grinsend sahen die Banditen zu upd trieben die verzweifelten Menschen mit Kolbenstößen zurück. Weinend stand ein altes Mutterl vor ihjrer brennenden Behausung. Laut äußerte sie den Wunsch, noch ihr GebPt*>tirh^und andere Kleinigkeiten aus* den Flammen zu holen. Als ihr eine Frau zuredete, doch ins Haus zu gehen imd zu retten, ws^s noch zu retten sei. da sagte das Mutterl, furchtsam um sich Wic'-e-id: ..Ich möchte ja gerne .aber ich habe solche Angst. Diese Teufel können ja nur morden und brenne." Am 20. Januar meldete sich bei einer .deutschen Kampfeinheit der ehemalige Privatbeamte V. P. Er gibt freimütig zu, unter dem Eindruck der wüsten und gleißnerischen OF-Agitation am 15. September vorigen Jahres in den Wald gegangen zu sein. Als Idealist sträubte er sich lange, die Kehrseite der OF-Me-daille, die ihm schnell genug in die Nase stach, riditig zu erkermen. Als er aber in das „wirkliche rote Paradies" nach Unterkrain kam, da entfloh er den Segnungen kommunistischer Befreiungsherrlichkeit. In der Untersteiermark \ wurde er aber wieder erwischt und zum Drachenburger Odred gesteckt. Dort erlangte er bald eine führende Stellung. Als solcher war er auch Augenzeuge der Brandlegung von Montpreis. Diese gemeine Schurkentat hat ihn so ernüchtert, daß er alles stehen und liegen ließ und sich bei der ersten deutschen Kampfgruppe meldete. Der ehemalige OF-Freiheitskämpfer TAPFERER UNTERSTEIRER Aus der Ortsgruppe Trifall-Süd, Kreis Trifail, wurde Obergefreit«r Josef Ribisel mit dem Eisernen Kreuz 11. Klasse ausgezeichnet. Lohn für treuen Einsatz - Der Gauleiter überreichte in seinem Dienstzimmer in der Burg den Land-wachtmännern Oberförster Johann Ten-halter, Obermüller August Scheiflinger, Jäger Leo Berger und Oberförster Johann Edelsbrunner die drittmaligen Anerken-nungen und Belohnungen des Reirhs-führers-^^ undcbrachte im Verlauf seiner kurzen Ansprache auch seine Freude zum Ausdruck, daB sämtliche Ausgezeichneten Politischa- Leiter sind. Die Genannten hatten durch unerschrockenen persönlichen Einsatz und umsichtiges Vorgehen die HesLnahme von Verbrechern und flüchtigen ausländischen Arbeitern ermöglicht. Todesfälle. In Marburg sind gestorben: der 23|ährige Theaterfriseur Ernst Nawratil, Herrengasse 13, die 74jäLhrige Altersrentnerin Maria Schianetz, Sciuai-derergasse 26. In Kreuzdorf bei Luttenberg starb die Private Maria Tschertsche P. schließt seinen Bericht über die [ gg^_ Wersel. In Eichen ist die Private Brandlegung von Montpreis mit folgen- j Kaiser geb. Kreuch, verschieden Ferner verstarben in Römerbad di« 69- dem bezeichnendem Gostäidnis: „Nach i diesem Vorfall ist mein letzter Rest von Begeisterung für die OF geschwunden. Ich b^chloß noch in selber Nacht zu flüchten, geschieht was geschieht." Neue Kartoffelration ab 5. Februar Mit Beginn der 72. Zuteilungsperiode ab 5. Februar 1945 wird der gegen Vorlage ^ des Bezugsausweises für Speise-kartoffeln auszugebende Wochensatz für Speisekartoffeln um */* kg herabgesetzt. Ebenso werden die eingekellerten Mengen dadurch dem neuen _Wochensatz angepaßt, daß sie eine entsprechend längere Zeit reichen müssen. Daher werden Versorgungsberechtigte, die 150 kg eingekellert haben, verpflichtet, von ihren Vorräten 25 kg Speisekartoffeln wieder abzugeben. Eine Einkellerung von Speisekartoffeln * darf nicht mehr vorgenommen werden. Es können Speisekartoffeln also nur noch laufend gegen Abtrennung des jeweils gültigen Wochenabschnities bezogen werden. Im einzelnen wird auf die Bekanntmachungen der Landesemäh-rungsämter hingewiesen. Diese Regelung wird notwendig infolge der Schwierigkeiten im Transportwesen, die sich bei der Kartoffel als Massengut besonders auswirken. Es soll durch diese Regelimg erreicht werden, daß jeder Verbraucher zu jeder Zeit mit Speisekartoffeln versorgt ist, wenn auch in kleinerer Menge als bisher. Sparsam mit Ier ihre XArbeitsgebiete. Die Tagunn vermittelte allen Teilnehmern neue:; Arheitsstoff und neue Kampfeskraft. L. einigen Ortsgruppen des Kreises fanden am 28 Januar Gedenkfeiern anläßlich des Tages der Machtübernahme statt. ' I Straß. Der Obergefreite Alois Lorber Helft die Heimat schützen! .Meldet | erhielt für tapferes Veihalten vor dem euc^i als Weh'•macht hei'erinuenl Feinde das Eiserne Kreuz II. Klasse. daß mit Rücksiqht auf die Urlauossperre Freizeit füf den Besuch von Angehörigen in Heimatqarnisonen nur n besonderen Ausnahmefällen ge-ieben werden darf. Auch in diesen Fällen soll die zur Re se nötige Freizeit nicht öfter als zweimal im Jahr gegeben werden. Ein Freund ging> — der andere kam Der Führer sprach: „Wie schwer auch die Krise sein mag, wir werden auch diese Not überstehen. Ich erwarte von federn Deutschen, daß er Jed^s Opier, das von ihm gefordert werden muß, auf sich nimmt." Denke daran bei deiner Spende zum „Volksopier"! du in Wehrüberwachung stehst, beim Unsere Städte und Dörfei stehen ia diesen Tagen im Zeichen der Volks-opiersammlung. Allenthalben werden ! Schränke und Ladan durchstöbert und von- aLem Enibehriichen »entrümpeitt. ■j Manches erinnerungsschwangere Stück, seinem Besitzer teuer als stummer und »dpppelte Tuch« wurde von diesem Schaustück beeindruckt. Kam. da rr ■ einern Bündel bewaffnet auch ein älter« t Herr, dessen Augen sofort wie gebaiiLt an dem schmucken Waffenrcck von anno dazumal hängen bliebei«. Er drückt ei ein wenig herum, dann ab' doch so beredter Zeuge vergangenei i e'kundi-jt e' sich geradezu nach Nam Tage, verläßt sein angestammtes Kuhe-plätzchen und findet den Weg nach dei Sammelstelle Mitunter kommt es d^ za seltenen Geschehnissen. Von einem solchen weiß z. B. die trotz der 30 Jahre, die sie in einem Schrank geschlummert hat, immer , , , noch so gui wie funkelnagelneue G^^la-Arbeitsamt, j»renn du einen arbeitsbuch- | uniform eines k. u. k. Husarenrittmei- sters ein Lied zu singen. Auch sie wan- pflic^tigen Beruf ausübst, bei der Gau Wirtschaftskammer, wenn du ein selbständiges Gewerbe ausübst, beim Landrat oder Bürgermeister, wetm die Zahlung deiner Rente ausbleibt, bei der Orts- oder Landkrankenkasse, wenn du Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung bist, bei der Höheren Verwaltungsbehörde deines- Verwaltungszweiges, (z. B. Regierungspräsident, Reichspostdirektion usw.), wenn du Beamter, Angestellter oder Arbeiter im öffentlichen Dienst bist Diese Behörde sorgt für deine finanzielle Betreuung tind vorläufige neue Verwendung, bi.s die zuständige oberste • Reichsbehörde über deinen weiteren endgültigen Einsatz entschieden hat. . Ins Marburger Gaukrankenhaus elnr gebracht. Auf der Straße zwischen Femtal und Ranzenberg stürzte die 22jährige Stenotypistin Hild^ Voller au» Spielfeld und verletzte sich den rechten Unterschenkel, iünterschenkelverletzun-gen zog sich durch Sturz vom Rade der 29jäh,rige Besitzer Dominik Simonitsch aus Untertäubling 11 bei Marburg zu. derte in diesen Tagen in eine Sammelstelle und lag dort, mit ihren goldenen Verschnürungen eine rechte -Augenweide, auf einem Tisch, nicht ohne die verstohlenen Blicke mancher Damen auf sich zu ziehen, deren Erinnerung darüber heimlich bis zu ihrem ersten Ball zurückflog. • Aber nicht nur das schöne Geschlecht ritit seiner bekannten Vorliebe für das und Anschrift des Spenders. Kaum ihm die Auskunft zuteü geworden, p • hellt sich seine Miene. »Was, der le! * auch noch?« sagt er halb im Selb?' gespräch »Den hab' ich doch . . g ■ wiß, den hab' ich spätestens im Fun'-2ehnerj?ihr das letzte Mal gesehen! Jet aber' nehme ich es als Fingerzeig nr surhe ihn schnurstracks auf. Na, dt" gute Knabe wird Augen machen!« Sind des Schicksals Wege nicht seltsam? D^ hat ein alter ehemaliger Offi zier ein für ihn kostbares, aber letzten Endes doch totes Erinnerungsstück ar die vielleicht schönste Zeit seines Lebens auf den Opfertisch gelegt und d für einen lebenden Freund wiedf-gefundea, der ihm längst aus den Auq' entschwunden war. Winterfrecks aus den Ostgebfefen Ein unübersehbarer Strom von Trecks ergießt sich in diesen Tagen aus den Ostgauen in das Rcich, vornehmlich in die Kurmark und nach Pommern und Sachscn hinein. Trotz der ungeheuren Strapazen, die ein Wintertreck allen Beteiligten auferlegt, sind die ersten Gruppen inzwischen wohlbehalten am Ziel angelangt. Die Masse der Trecks bewegt sich weiterhin in täglichen Märschen von dreißig bis vierzig Kilometern nach vorgeschriebenem Plan in die jeweiligen Aufnahmekreise, wo sie vor allem in Dörfern und Landstädten vorläufige Unterkunft finden. Wenn man bedenkt, daß es sich bei den Millionen von Deutschen, die aus den Ostgauen ervakuiert wurden, zum größten Teil um Bauern und Landarbeiter handelt erhält man einen ungefähren Begriff vom Ausmaß dieser Trecks, deren Lenkung und Organisation eine der größten Gemeinschaftsleistungen dieses Krieges daretellt. Die Trecks gehen dörferweise auf Strecke und halten unterwegs nach Möglichkeit Tuchfühlung, wenn Absplitterungen natürlich auch nicht restlos zu vermeiden sind. Ihre Größe ist unterschiedlich. Von kleinen, nur wenige Wagen vereinigenden Kolonnen bis zu dem unheimlichen Gebilde eines dreißig, vierzig, ja fünfzig und sechzig Kilometer langen, vielrädrigen Heerwurmes mit-Tausenden von Fuhrwerken dur^mes-sen sie alle Größenordnungen. Diese Zahl allein 1>esagt. daß es eine wahre Generalstabsarbeit ist, diese Wanderungen so zu dirigieren, daß sie unter Freilassung aller für den Aufmarsch der Truppe wichtigen Straßen störungslos und unter Vermeidung ßerer Stockungen in die Zielgebiete geleitet werden. Dies ist bei den derzeit unterwegs befindlichen Trecks ohne Frage bis zum höchstmöglichen Grade gelungen. Von den Grenzen der Auf-nahmegaue an werden die Trecks durch Politische Leiter, SA-Männer und Gendarmen von Ort zu Ort, von Kreuzung zu Kreuzung und Brücke zu Brücke wei tergegeben. Auch ^e Betreuung der Rückgeführten hat sich ' längst eingespielt Verpflegungsstationen der NSV sind in fast jedem Ort, zum Teil auch an Brücken und Straßenknotenpunkten in GasthHu-sem und Schulen'eingerichtet und bilden gewissermaßen die Kilometersteine des langen und schweren Marsches. In den Dörfern sind zudem Quartiere vorbereitet. Für Kranke werden Betten in den Krankenhäusern freigehalten. Mit der Schaffung weiterer Notkrank«ihfiu-ser und besonderer Entbindungsstationen und dem Einsatz zahlreicher Ax^, Schwestern und Kindergftrtnerinnen ist die gesundheitliche und hygienische Beobachtung der Tiecks weitgehend gewährleistet Die AusflUe haltm «ich demgemäß auch In elljfen Grenzen. Die Schwierigkeiten und Oetehren eines Trecks dürfen trotzdem nicht übersehen werden. Es ist keine Kleinigkeit mit Frauen, Greisen und Kindern Hunderte von Kilometern zurückzulegen. W3nn der Wind Schnee- und Eis Wirbel über die Straßen jagt, die müden Körper kaum dfs Nachts zur Ruhe kommen. die Pferde täglich sch^ivächer werden und Komfutter nur in begrenzten Mengen zur Verfügung steht. Auch die tägliche Unterbringung der Tiere — wie die Beschaffung der Lebensmittel ist eine Aufgabe der Ortsund Kreisbau«»mführer — bereitet hier und dort grofSe Sorgen. So ist es-häufig notwendig, den Treckern Dörfer weitab von der MarschstraOe zuzuweisen. Die reine Marschzeit die durch den späten Beginn des Tages und den frühzeitigen Eintritt, der Dunkelheit sowieso schon 'reichlich einceengt ist. erfährt dadurch eine,weitere Verknappung, die '"e Durchschnittsleisttmg stark herab-driickt Trotzdem hat die Bewegung bish» den erwarteten Verlauf genommen. Die Arbeit der Partei und der kommunalen und rei^snShrstSndischen Instanzen trug hierzu ebenso bei wie die unerschütterte Haltung aller Betroffenen, die dvnit bewiesen, daß sie auch im UnglOck stark sind und den Kopf hodi-zutraoen verstehen. VerdonkeH wird vot 5.—14. Febnwr 194S m it Mt M imn Opfer eines Terrorangriffs. Bei einem Terrorangriff ist der Wiener Liederkomponist H^ns von Frankowski mit seiner Frau ums Leben gekommen. Er war der Schöpfer zahlreicher und gern gesungener Lieder, unter denen wohl »Herrgott, wie schön bist du Wien« und »Erst wenn's aus wird sein« die bekann-1 testen waren. In ihnen allen, ob sie ! humorvoll lächeln oder eine Träne dai j Wehmut zerdrücken, schlägt das Herz j eines echten Wieners. I #Beim Schifahren -tödlich verunglückt. I Bei der Suche nach einem verlorenen Schi verirrte sich die zwanzigjährige Ines Zorzi aus Wien auf der Schmittenhöhe. Sie stieg zu Fuß in den Graben ab, um von dort ins Tal zu gelangen, kam aber vom Wege ab und fiel schließlich vor Erschöpfung in den Bach des Grabens. Die Verunglückte wurde Tags darauf bereits tot aufgefunden. Der Schistock drang ihm in die Brust. Beim Schilauf stürzte ein 13jähriger Junge aus Beneschau in Böhmen so unglücklich, daß sein Schistock brach und ihm in der Nähe des Herzens tief in die Brust drang. Kameraden brachten den schwerverletzten Jungen auf einem Handschlitten ins Beneschauer Krankenhaus. Mit Pferd and Wagen durchs Eis gebrochen. Als dieser Tage in der Gemeinde Lobkowitz in Böhmen ein Gefährt die zugefrorene Elbe übergueren wollte, baist plötzlich die Eisdecke upd der Wagen verschwand mit dem Kutscher und den Pferden unter Wassei. Den verzweifelten Bemühungen herbeigeeilter Männer gelang es, den Kutschet zu reiten. Die Pferde konnten nur noch tot geborgen werden. .In voller Fahrt aus dem Exprefizug gesprungen. In Nyberq auf Fuenen bei Hadersleben bestieg ein Schlächter den über Odensee fahrenden Expreßzug. Als dieser Züg ohne Halt durch Odensee brauste', sprang der Leichtfertige bei 100 km Geschwindigkeit aus dem fahrenden Zuge. Außer einigen Hautabschürfungen kam er ohne Verletzungea davon. Der Koffer alt de« Silberschatz. Vor einigen Tagen wurde in Gotha ein kleiner, brauner, gewaltsam geöffneter Lederkoffer sichergestellt. In dem Koffer befanden sich edieblicbe Teile von Talelsilber. Den Umständen nach z urteilen, handelt es sich um einen gf-stohlenen Koffer aus dem Reisegepa( % von Evakuierten oder um Luftschutz-gepäck. Eine reisende Betrügerin- Durch lügen-hafte Vorspiegelungen, total bombenge-' schädigt zu sein, hat die 20 Jahre alte Schneiderin Alice Buchmeier aus Harc-1 bürg die Gemeindeverwaltung in Hain bürg und Wien um 5730 RM betroger. j und um weitere 1800 R,M zu betrüge:. ' versucht Im Jahrg 1043 wohnte sie Hamburg in Untermiete. Bei den schwc ren Terrorangriften Ende Juli 1943 wurd die Wohnung ihres Quartiergebers leich beschädigt, ihre in Schränken verwahrt' Habe blieb unversehrt. Trotzdem me dete sie sich als Bombengeschädig und erschwindelte einen Ausweis ii' Fliegargeschädigte und Voranszahlunge auf den angespiochenen Familienunte; halt samt Beihilfen. Zweimal reiste s nach Wien, wo sie unter Vorlage de> erlisteten Fliegergeschädigten-Auswe ses als angeblich Ausgebombte Geld Unterstützungen für Familienunterhait samt Mietbeihilfe, sowie tür Anschaffun. von Geschirr, Wäsche und Ankauf vo: Möbeln und deren Einlagerung erhie! Die gemeine Betrügerin ist vom Sonde'-gericht Wien als Volksschädling zu ach Jahren Zuchthaus verurteilt worden. ' Doppelmord bei Krummau. Der i^ Linz beschäftigte und , nach Krummau beurlaubte Karl Hübscher aus Saai ^ brücken tötete in Neu-Turkowitz bei Krummau die IBjährige Mitzi Demi und ihre elfjährige Schwester Hedwig durcB Beilhiebe auf den Kopf Nach der Tat flüchtete er .konnte aber noch am AbeP<^ desselben T^es in einem Gasthof festgenommen werden Die Untaten der Treffener Bande g^ sühnt Wie der Deutsche Volksgerichtv hof in Klagenfurt bekanntgibt, ^urde dieser Tage die Todesstrafe ao acht Mit* gliedern und Helfershelfern der berüchtigten Treffener Bande vollstreckt Damit wurde die einzig mögliche Strafe afl Menschen vollzogen, deren ganzes Tun seit dem Herbst 1944 nur Vorbereitung zÄ Hoch-, und Landesverrat, Feindbegünstigung, Kriegsverrat sowie schweren Raub und Mord an deutschen Sich®' rungskräften war.