Erscheint jeden Samstag und kostet: Mit der Post ganziährig . . fi. 5 — 2.50 halbjährig . fi, 4—Für Lalbach ganzjährig . „ 2.­ halbjährig . Für die Zustellung in's Haus sind ganzjährig 50 kr., halbjährig 30 fr. zu entrichten. Einzelne Nummer 40 kr. Insertionsgebühren: Für die 3sp»Itige Zeile oder deren Raum bei Imaliger Einschaltung 8 kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal 10 tr. Stempel jede« Mal 30 kr. Redaktion und Administration: Klostersrauengassc Nr. 57 (gegenüber dem Cosino). Zuschriften und Geldsendungen find zu richten a» den Eigenthumer de« Blattes. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Zeitschrift für vaterländische Interessen. Gigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: ?6t6 r in . Jahrgang. Die Vermögenssteuer. Welche Genialität in der Erfindung neuer Steuern die österreichischen Finanzminister seit Dezennien beweisen, ist be­kannt und ebenso weiß es die Welt, mit welcher Geduld und Opferwilligkeit sich Oesterreichs Völker bereit finden lassen, die Kosten für die verschiedenen Erperimcnte zu tragen, mit denen Ordnung in die staatsrechtlichen und volkswirthschaftli­chen Verhältnisse des Reiches gebracht werden soll. Dies ist nun trotz zahlreicher Versuche bis jetzt allerdings noch nicht — ganz gelungen, auch auf dem Gebiete der Finanzen nicht, aber wer tann dafür?! Es ist ein eigenes Verhangniß, immer handelt es sich nur noch um eine Kleinigkeit, und gerade an dieser Kleinigkeit zerschellen die prächtigsten — Pläne. Jede neue „Kapazität", die auf dem finanziellen Sorgenfauteuil Platz nimmt, schüttelt den Kopf zu der Wirtschaft des Herrn Vorgängers und will's besser machen. Sie führt ein ganz anderes System ein und bringt — neue Steuern auf, wenn sie sich nicht mit der Erhöhung der bestehenden begnügt. Ist seine Zeit um, geht er, aber nur er, der Minister geht, die Steuern bleiben. Diese sind die „Segnungen" all' der diversen Prinzipien, die der Magen der Völker zu ver­dauen hat. Das erste Ministerium Cisleithanicns braucht Gclo, wie jedes Ministerium. Es hat ausgerechnet, daß )es mit dem nicht auskommt, was nach dem bisherigen Besteuerungsmodus einstießen wird. Es fragt sich also, wie mehr bekommen, wie die „Einnahmsquellen" vermehren? Zu oft, von zu vielen Seiten, feit zu langer Zeit wird schon versichert, daß die bisherigen Steuern aus dem Ertrage eine weitere Erhöhung nicht zulassen; im Hause vor dem Schottenthore selbst ist schon zu viel gegen eine derartige Maßregel perorirt, es ist dort sogar schon der Verminderung der drückendsten Steuergattungen das Wort geredet worden. Aber Geld muß beschafft werden, was thun? Tischlein, deck' Dich! und Dr. Brestcl hatte unter andern Delikatessen die Vermögens­ steuer. Das ist neu und gibt aus, den Finanzen ist geholfen — bis auf weiteres. Die glücklichen Cisleithanier sollen also nicht bloß mit dem Ertrage, den sie mit Mühe und Kampf aus ihren Vermögen herausschlagen, nicht bloß mit dem E i n­tommen , von dem man ihnen großmüthig noch etwas übrig­laßt, sondern mit dem Vermögen selbst, mit der Quelle des Einkommens zur Bestreitung der dualistischen Regie bei­tragen! Daß sich diese Zumuthung Wohl nirgends der Sym­pathien der Bevölkerung zu erfreuen hat, ist kaum nöthig zu sagen; wie tief einschneidend, wie empfindlich die neue Last wäre, davon macht man sich im allgemeinen vielleicht noch keinen genügenden Begriff; sonst würden die Remonstrationen und Kundgebungen gegen dieselbe wohl einen größeren Um­fang annehmen. Nur in Böhmen scheint man bis jetzt die Tragweite der beabsichtigten Maßregel vollständig zu er­fassen und strengt sich deshalb an, die Verwirklichung der­selben zu verhindern. Von allen Theilen des Landes laufen beim Landesausschusse Bitten ein, alles zu versuchen, um die drohende Gefahr abzuwenden. Wir führen aus der Vor­stellung, welche die Schlaner Vezirksvertretung in dieser An­gelegenheit an den böhmischen Landesausschuß gerichtet, fol­ genden Passus an, der den Gegenstand treffend illustrirt: „Daß wir in unserem Vaterlande mit den verschiedenar­tigsten Steuern bereits über die Maßen überbürdet sind; daß Feuilleton. Ob sie sich wohl verstehen? Es ist ein bekanntes Schlagwort der Gegner der slavi­fchen Nationalität und Sprache, zumal derjenigen, welche nicht wüßten, was sie ansingen, wenn ihnen Gott den Besitz der einzigen Sprache nehmen würde, daß sie sagen: „wir Slaven verstehen uns nicht untereinander", und ein läppischer Witz dieses Lagers ist der, daß sie die deutsche Sprache die p a n­slavische nennen! Diesen „guten" Leuten geht es von^eher so, daß sie in dem Auge des Nächsten jeden Splitter, im ei­genen aber auch einen Balken nicht sehen. — Wi r wollen nicht leugnen, daß die slavische Sprache an 14 bis 16 Dia­lekte hat; und wenn wir auch das noch zugeben, daß selbst in den verschiedenen Gegenden eines Landes einzelne Wörter oder ihre Betonung verschieden lauten, so ist diese Verschiedenheit doch nicht der Art, wie wir sie bei den Deutschen antreffen, bei welchen Dr. Firmenich in seinem Werke „Germanien« Völtcrstimmen« 505 — sage fünfhundert und fünf ver­schiedene Dialekte gefunden hat. Lassen wir zum Vergnügen unserer Leser nur eine kleine Anzahl derselben Revue Passiren, und zwar nach dem bekann­ten Vibeltexte (Math. XIII . 3.), welches lautet: „Höret ! es ging einmal ein Saemann aus, um zu säen". I n der Umgegend Hannovers spricht man: Hart tau, et gunl ein Saegemann ut, tau saegen; um Magdeburg: Horch tau, et gink en Buer up't Feld tum Seen; um Hamburg: Hört to, een Buhr güng ut, sien Saat to fah'n; um Metlenburg-Schwerin: Haret to, sü, dar gint een Sajer nut, to sajen; um Braunschweig: Höret tau, süh, et gung en Saie^ mann nt, to saien; im Harzgebirge: Hart zu, sät, es läng ä Sämann aus, zu säe; um Paderborn: Höret to, sü, et chint 'n Seimann ut, to seien; zwischen Leipzig und Türheim: Hürt zu, saht, 's gung a mal a Siämann aus, zu siän; Laibach am 11. April 1868. insbesondere dem Bauernstande Lasten auferlegt sind, die in der That bereits als unerträglich bezeichnet werden können, und die, wenn nicht äußerst günstige Verhältnisse eintreten, allen Ertrag, den die Landwirthschaft abwirft, verschlingen werden; daß der Ertrag der Landwirthschaft in verschiedener Art direkten und indirekten Steuern in übertriebenem Maße, ja daß ein und derselbe Ertrag sogar mehrerlei Steuern zu­gleich unterliegt, darüber brauchen wir uns wohl nicht mehr umständlich zu verbreiten; das ist bereits allgemein anerkannt worden. Wenn es aber noch eines Beweises bedürfte, daß wirklich schon ein jeder Zweig, eine jede Art der Einnahme und des Ertrages durch Steuern erschöpft ist, daß es fomit bereits absolut unmöglich ist, die Steuern aus dem Ertrage noch weiter zu erhöhen; so liefert diesen Beweis eben der Um­stand, daß gegenwärtig schon das Eigcnthum selbst angetastet werden soll. Ein solches Vorgehen bedroht aber eine jede Wirt­schaft nicht nur mit der größten Gefahr, ja mit dem Unter­gange — sondern es untergräbt auch die Sicherheit des Besitzes. Wenn man dem Staate das Recht zuerkennt, selbst das Eigenthum anzugreifen, so kann er mit demselben Rechte, mit dem er heute 1 ^ Percent nehmen will, morgen 5, 10 oder mehr Percent nehmen: Ein solcher Vorgang hat dann leine Grenze mehr — es gibt keine Sicherheit des Eigenthums mehr, wenn sich der Staat, oder die gerade herrschende Macht, irgend ein Recht des Obereigenthums an­maßt , dem der Gesammtbesitz und alles Eigenthum der ein­zelnen Bürger unterworfen und ausgeliefert werden foll. Es ist nicht nöthig, weiter zu erörtern, in welchem Maße — falls in solcher Weise der Eigenthumsstamm vermindert werden sollte — die bisherigen Steuern, die den Ertrag des beste­henden Besitzes ohnedicß schon übermäßig drücken, dem ver­minderten Vermögensstande gegenüber nur noch unerträglicher werden müßten. Die Grundlage, auf der die gegenwärtigen Steuern fußen, würde hiedurch untergraben, und es würden in Hin­kunft Steuern ausgehoben werden von dem Ertrage eines Vermögens, das der Eigenthümer nicht mehr genießt, weil er es nicht mehr besitzt. Hiedurch würde die Misöre und die Kalamitäten der Staatsfinanzen nur noch vermehrt, in demselben Maße, in dem das Vermögen der Staatsbürger vermindert und endlich zu Nichte gemacht würde," Beherzigenswerte Worte, welche jene wohl erwägen soll­ten, denen die Entscheidung in die Hand gegeben ist. Aus der Sitzung des Gemeinderathes vom 3. April 1868. Der Landespräsidialerlaß wird mitgetheilt, wornach mit Ermächtigung des Ministeriums des Innern der Negierungs­kommissär Paj t von der Leitung der Stadtkommune abberu­fen, und dieselbe bis zu der höher« Orts anhängigen Entschei­dung über die zeitweilige Amtsenthebung des Bürgermeisters dem 1. Magistratsrath Guttma n übertragen wird. — Die Herstellung eines Schutzbaues am rechten Ufer des Kleingra­bens im Tirnauer Stadtwalde zur Sicherung der dortigen Straße wird genehmigt. — Bezüglich des Quaibaue s von der Hradectybrücke bis zum Vurgplatz wird die Erhebung aller nothwendigen Vorarbeiten angeordnet, obgleich die Ausführung desselben wegen Mangels des erforderlichen Fondes bis zum im Voigtland: Horcht auf, und läßt euch söge, a mal ging a Bauer naus, zen sä'n; in Sachsen-Meiningen: Hört zu, sich, es gieng ä Sämoh os, zu saä; um Ansbach: Hart zu, sich, es gieng ä Soama aufs So« aus; um Kassel: Hehrt zu, sich, es gink en Sehmann us, ze sehen; im Churhessischen: Hörrt zu, secht, ess gung en Saemann aus, ze fäe; um Köln: Kitt, et jing ä Ziemann us, zu zien; um Bonn: Hört zo, füch, et ging ene Säer eruus, zo säen; im Eiseln'schen Gebirgslande: Gett iigt, seet, et geng ämal enne Sämann us, am zo säen; um Zweibrück: Horcht zu, 's isch e mal e Bauer 'naus ins Feld gang, vor ze säe; um Speier: Hart e mal zu, seht, 's isch e Saemann nausgange säe; in Algau bei Füssen und Nesselwangen: Heared zue, lueg, 's ischt a Säema ausg'gange, z' saed; um Stuttgart: Höret me an, a Bauer ischt zum Säa naus ganga ufs Feld; um Donnuwerth: A Söma ischt ausganga, seim Söma oß'werfa; um Vaier.-Gmunden: Hairet zua, gukket, es gaht a Sae­mann aus, zum fäan; um Würzburg: Hör a mol, as is a Sämo ausganga, za fäll; um Nürnberg: Höirt zou, fegt, es is a Bauer aus­ ganga z' säa; um Eichstädt: Ih n schau, a Baur is zum sän ganga; um München: Lossts enk fogng, a moi is a Bauer aufs Sah'n nausganga; um Brixen: Da hearts a mal zue, as ischt a mal a Paur ze san aussigangn. Ueber die „Schönheit" d ie s er Dialekte, welchen wir noch den obersieier'schen, tarntner, oberösterreichischen u. f. w. bei­fügen könnten, wollen wir keine Glossen machen, nur sagen wollen wir gewissen Slavophagen, daß wi r uns nichts ein­bilden würden, wenn wir so „wohltönende" Dialekte unter den slavischen hätten. Daher nichts für ungut! (5i>9,V8s11i. M 17. Jahre 1869 verschoben werden dürfte. Bei diesem Anlasse werden bittere Klagen geführt über die mangelhafte Geschäfts führung des städtischen Vauinspicienten und die Vausection be auftragt, dießfalls die erforderlichen Anträge zu stellen. — Ueber das Ersuchen der Nealschuldireltion um Beischassung neuer Tische und Bänke für das Zei chnenzimmer der Unterrealschule im Betrage von 756 st. werden weitere Vorerhebungen über die concnrrenzpflichtigen Fonde, die Noth wendigkeit dieser Beischassung «. veranlaßt. — Sohin wird eine Georg S chneid'sche Studentenstiftung per 10 fi. 90 tr. für welche sich eil f Competenten gemeldet haben, verliehen. — Ueber Antrag der Rechtssection wird allen Hausbesitzern die vom Magistrate andiltirte Strafe für Nichtwegräumung des Schnee's vor ihren Häusern im Gnadenwege nachgesehen und selbst jenen, welche die Strafen bereits eingezahlt haben, die Strafbeträge rückersetzt. (Hiebei ist die Bemerkung am Platze, daß die Debatten unseres Gemeinderathes bald die Dimensionen der Wiener Communalvertretuug annehmen wer den! Ueber diesen letzten so einfachen und begründeten Antrag der Rechtssection wurde fast eine Stunde lang bebattirt, die Hälfte der anwesenden Gemeinderäthe haben zum Theile wie­derholt das Wort hiezu ergriffen, und selbst der Regierung« Commissär hat zweimal gesprochen!) — Politische Revue. Inland. Wien . Es verlautet, daß am Tage der Geburt des er­warteten kaiserlichen Kindes außer anderen Wohltbaten auch eine Preßamnestie erfolgen soll. Versichert wird, die dießfälli­gen Andeutungen feien den Staatsanwälten zugegangen, aber gleichzeitig foll ihnen bedeutet worden sein, daß mit dieser Amnestie die Grenze gezogen sei und von da ab namentlich die slavische Presse rücksichtslos überwacht werden solle. Ob und was an dieser Version wahr ist, bleibe dahingestellt, daß aber insbesondere die oppositionellen Journale unter der eis leithanischministeriellen Aera nicht auf Rosen gebettet sind, weiß ja die ganze Welt. — (Bezüglich der Finanzvorlagen) wird in officiösen Mittheilungen der Standpunkt der Regierung dahin präcisirt, daß die Regierung felbst jene Vorlagen — jede ein­zelne derselben, also namentlich auch die Vermögenssteuer — zunächst vollständig aufrecht erhält, daß sie aber bereit ist, jeden anderen Vorschlag, der etwa die Majorität des Reichsrathes für sich gewinnen würde, sich anzueignen und auszuführen, sobald derselbe weder eine Vermehrung der konsolidirtcn (durch Anlehen) noch der schwebenden Schuld (durch Staatsnoten) in sich schließt. Jedem dahin zielenden Beschluß gegenüber, mit anderen Worten, würde das Kabinet zurücktreten, sonst nicht. — (Die Sessionsdauer der Landtage,) welche wenn nichts dazwischen kommt, für den Monat Juni einberu­fen werden sollen, wird eine sehr kurze sein. Eines Theils fürchtet die Negierung eine längere Session der oppositionellen Landtage, andern Theils, abermals vorausgefetzt, daß nichts dazwischen kommt, will die Regierung die Delegationen im Laufe des Herbstes nochmals zusammenberufen. Auch die De legationen sollen bis 1. November d. I . mit ihren Arbeiten fertig werden. Gelingt dieß, dann glaubt die Regierung dem Ausfall der Neuwahlen in Ungarn mit voller Beruhigung entgegensehen zu dürfen, denn die Linke, wenn sie an's Ruder kommt, was die Regierung nicht nur für möglich, foudern für wahrscheinlich zu halten scheint, komme dann vor Beschlüssen der Delegationen zu stehen, die sie nicht mehr abändern kann, wenn sie ihr auch gar nicht zusagen. Die Kritik dieses Regie rungsplanes werden die Ereignisse mit ihren Enttäuschungen liefern. — Aus Wien wird berichtet: Graf Potockh, der Minister des Ackerbaues liegt an der Gesichtsrose schwer er» krankt darnieder; sein Leiden ist, wie es heißt, keineswegs ohne alle Gefahr. Der Graf wird nach seiner Genesung schwerlich mehr an den Berathungen des Kabinets theilnehmen; er hat bereits vor seiner Erkrankung um seine Demission in einer sehr bestimmt lautenden Weise nachgesucht und dieselbe wird nach der erfolgten Wiedergenesung ihm nicht verweigert werden kön­nen. Der Entschluß Potocly's, aus dem Kabinete zu scheiden, hängt mit der Stellung der polnischen Fraktion in der Eon­cordatsfrage zusammen. — Der von der Regierung im Abgeordnetenhause eingebrachte Ge­setzentwurf, betreffend die Bildung der Geschwornenlisten für die Preßgerichte, bestimmt, daß die Geschwornen in der Regel au« de« Stadt entnommen werden sollen, in welcher da« Preßgericht seinen Sitz hat. Nur wenn die Zahl der zum Geschwornenamte berufenen Gemeindemitglieder dieser Stadt 300 nicht betragt, so find die Ge­schwornen auch aus den nächsten Gemeinden zu wählen. Berufen zum Amte eine« Geschwornen >ft jeder männliche öster­reichische Staatsbürger, welcher mehr »l« 30 Jahre alt ist, lesen und schreiben kann, wenigsten« ein Jahr in der Gemeinde wohnt und ent­weder im Jahre 20 fi. an direkten Steuern zahlt oder den Doktorats« grad an einer inländischen Univerntat erlangt, die Maturitätsprüfung oder ein Fachstudium an einer technischen Hochschule bestanden ha», oder dem Stande der Advokaten, Notare oder Professoren angehört. Nicht berufen können werden zum Amt« eine« Geschwornen: Die Geistlichen jeder Konfession, die Volksschullehrer, dienende Staatsbeamte mit Ausnahme der Professoren, sammtliche MilitaiPer­sonen und alle bei dem Post-, Eisenbahn-, Telegrafen- und Dampf­schifffahrtsbetriebe beschäftigten Personen. Unfähig zum Amte eine« Geschwornen sind: 1. Alle Personen, welche wegen körperlich« »der geistiger Ge­brechen außer Stande sind, den Pflichten eine« Geschwornen nachzu, kommen; ,. „. ^ , 2. alle, welche nicht im Vollgenuffe ihrer bürgerlichen Rechte sind, insbesondere die gerichtlich erklärten Verschwender, andere Pflege, befohlene und Jene, über deren Vermögen das Konkurs- oder Aus­gleichsverfahren eröffnet wurde, bis zur Beendigung desselben; 3. alle, welche in Folge einer strafgenchtllchen Herurtheilung nach den Gesetzen von der Wählbarkeit zu der Gemeindevertretung ausgeschlossen find, so lange diese Ausschließung dauert, dann alle die­jenigen, d,e sich instrafgenchtlichet Untersuchung, unter Anklage oder in Strafe befinden. Ablehnen können da« Amt «ine« Geschwornen: 1. Alle, welche da« 60. Lebensjahr bereits überschritten haben, für immer; 2. die Mitglieder des Reichsrathe« und der Landtage während der Sitzungsperiode; 3. die im kaiserlichen Hofdienfte stehenden Personen, die öffent­lichen Lehrer und die Aerzte, Wundärzte und Apotheker, deren Unent­behrlichkeit im Dienste ober in ihrer Gemeinde der NmtsVorsteher oder die unterste politische Staatsbehörde bezeugt, für das folgende Kalen­derjahr; 4. ebenso jeder, der sich auszuweisen vermag, daß er wegen seiner Gesundheit«-, Vermögens- oder Familienverhältnisse die Pflichten eines Geschwornen ohne Gefahr eines wichtigen Nachtheile« nicht zu erfüllen vermag; 5. jeder, welcher der an ihn ergangenen Aufforderung in emer Schwurgerichtsperiode als Haupt- oder Ergänzungsgeschworner Genüge geleistet hat, für die in seiner Ausübung des Geschwornenamte« fol­genden 12 Monate. Die Liste der zum Geschwornenamte Berufenen hat der Ge­ meindevorsteher unter Zuziehung von zwei Mitgliedern der Gemeinde­ vertretung zu »erfassen. Diese Urlisten müssen dann 8 Tage öffentlich aufliegen, und stelle jedem Gemeindemitgliede frei, schriftlich Reklama­ tion zu erheben. Nach Entscheidung der Reklamation beginnt die Wahlromnussion ihre Thätigkeit. Diese wird aus sechs oder höchstens zwölf Mitgliedern der Gemeindevertretung der Stadt gebildet, wo das Preßgericht seinen Sitz hat; die eine Hälfte hat der Präsident de« Gerichtshofes, die an­ dere der Bürgermeister zu bestimmen; den Vorsitz führt der Bezirks­ vorsteher, in Städten mit eigenen Gemeindestatnten der Bürgermeister. Sie hat aus der Urliste die Iahresliste der Geschwornen durch Wahl derjenigen Personen, welche wegen ihrer Verständigkeit, Ehrlichkeit, rechtlicher Gesinnung und Charakterfestigkeit für das Amt eines Ge­ schwornen vorzüglich geeignet erscheinen, zu bilden, und zwar in der Art, daß für Städte von mehr als l0N,N00 Seelen je auf 400, für Städte von mehr als 5000N Seelen und deren Umgebung aufje200, und für die kleineren Städte und deren Umgebung auf je 100 Seele» ein Geschworner entfällt. Die Iahlesliste der Geschwornen wird in Druck gelegt und dem Vorsteher des Preßgerichtes, der betreffenden Staatsanwaltschaft und den Vorstehern der betheiligten Gemeinden mitgetheilt. Wenn im Laufe des Jahres ein Geschworner zur Ausübung des Geschwornenamte« unfähig wird, so hat der Vorsteher der bezüglichen Gemeinde dem Präsidenten des Preßgerichtes die Anzeige zu machen. Aus dieser Iahresliste werden dann 14 Tage vor Beginn der Schwurgerichts-Periode bei dem betreffenden Preßgerichte in öffentlicher Sitzung die 36 Hauptgeschwornen und 9 Ergänzungsgeschwornen, und zwar letztere vor den Hauptgeschwornen von dem Präsidenten durch das Los entnommen. Für die Ausübung ihres Amtes beziehen die Geschwornen keine Vergütung. Weiter« enthält dieser Gesetzentwurf im Wesentlichen folgende Bestimmungen: Ueber alle durch den Inhalt einer Druckschrift begangene» Ver­ brechen und Vergehen haben fort»» Geschwornengerichte zu entscheiden. I m Falle der Konkurrenz von Preßdelikten mit andern strafba­ ren Handlungen hat über letztere ein abgesonderte« Verfahren statt­ zufinden. Die gerichtliche Verfolgung findet über die Klage des Staats­anwaltes oder eines Privatankläger« statt. Ist dieselbe formgerecht, so hat das Preßgericht binnen drei Tagen nach Ucberreichnng derselben zu entscheiden, ob Grund zur gerichtlichen Verfolgung der angezeigten strafbaren Handlung vorhanden sei. Nur gegen den Beschluß de« Ge­richte«, daß kein Grund zur gerichtlichen Verfolgung vorhanden sei, so wie gegen die Zurückweisung einer Klage ist die Beschwerde an das Oberlandesgericht zulässig. Da« Geschwornengericht besteht aus dem Gerichtshofe und 12 Geschwornen. Der Gerichtshof besteht aus dem Vorsitzenden und 2 Rich­tern nebst einem Schriftführer. Der Präsident des Oberlandesgerichtes ernennt auf die Dauer eines Jahres für jedes Preßgericht den Stell­vertreter des Vorsitzenden, die Richter nnd 2 Grsatzrichter aus den Mit­gliedern des Preßgerichte«. Der Präsident de« Preßgerichtes hat bei den Schwurgerichts-Verhandlungen in der Regel den Vorsitz zu führen. Die Schwurgerichtssitzungen finden in der Regel alle 3 Monate statt. Für jede Schwurgerichtssitzung werden die in der Dienstliste be­stimmten 3ü Hauptgeschwornen einberufen, aus deren Zahl die zur Be­setzung der Geschwornenbank für den einzelnen Straffall erforderlichen 12 Geschwornen entnommen werden. Die Namen der zum Geschwornengericht berufenen Mitglieder des Gerichtshofe« und das Verzeichnis) der 36 Hauptgeschwornen find Hei sonstiger Richtigkeit jedem Angeklagten spätestens am dritten Tage vor demjenigen, an welchem die Verhandlung beginnen soll, durch das Preßgericht mitzutheilen. Prag. Die „Politik" weiset auf die Einmischung der un­garischen Regierung in die internen Angelegenheiten der dies­seitigen Länder hin, da dieselbe die Verleihung der Concessiou für die eine der projectirten böhmischen Bahnen beeinflussen wolle, und sagt hiebei: „Der österreichische Kaiserstaat labo­rirt an spruchwörtlichem Glück! so haben wir von jeher bis zum Ueberfluß die austro-cäsarischen Patrioten jubeln hören, und so oft unsere sprichwörtlich genialen Diplomaten und an­derweitigen Regierungsmänner irgend einen hypergenialen Coup ausgeführt, der Österreich bis an den Abgrund des Verder­bens brachte, immer war 'glücklicherweise das sprichwörtliche Glück bei der Hand, welches das wankende Staatsgebäude vor urplötzlicher Erschütterung bewahrte und den Verfall — auf­hielt. Dieses sprichwörtliche "Glück, welches Oesterreich aus den unglückseligsten aller Situationen, aus dem Bach'schen Absolu­tismus und dem Schmerling'schen Scheintonstitutionalismus herausführte, scheint den Männern der neuesten Aera zu groß gewesen zu sein und deshalb zertheilten sie dasselbe, und mit ihm den Kaiserstaat Oesterreich, in zwei Hälften, von denen jedes in seiner Art des sprichwörtlichen Glückes des Gesammt­staates theilhaftig werden sollte. Wie diese Zweitheilung er­folgte, in welchem Verhältnisse sich das Glück Transleithaniens und Cisleithaniens gruppirte, ist genugsam bekannt, es drückt sich vollständig in den Zahlen 29 und 71, in der Steuerquote Trans- und Cisleithaniens aus. Trotzdem ging Ungarn noch weiter, es verschmähte das sprichwörtliche österreichische Glück und schuf sich einen extra hungarischen Genius, es schüttelte die Steuerlasten von sich ab, es warf den bureaukratischen Appa­rat Oesterreichs weit weg von sich, es wies jede Gemeinschaft mit dem glücklichen Cisleithanien mit nicht zu mißverstehenden Absichten von sich und richtete sich ganz heimlich in seinen willkürlich ausgesteckten „Re ich «"pfählen ein und überließ dem armen Cisleithanien das ganze alte österreichische Glück, mit alr den Milliarden Staatsschuld, dem Veamtenheere und Volkstauschungssysteme allein zu ertragen. Aber selbst dabei sollte es nicht bleiben, es genügt dem bis zum Himmel aufwachsenden Ungarn nicht, daß essich jede wie immer geartete Intervention von Wien aus verbot, daß es dem unter dem Druck einer kaum zu ertragenden Steuer­last seufzenden Cisleithanien überließ, die ganze Wucht des großösterreichischen Deficit« zu tragen; es greift jetzt schon sogar übermüthig in die Regierungsmaschine Cisleithaniens ein und streckt seine Faust hemmend in die Speichen der Rä-A^' ° l ^ «°b«ehin nur mit der Mattigkeit des nahenden Stillstandes fortzubewegen im Stande sind." - (Die Prager „Politik") schreibt: Wir erfreuen uns m letzter Zeit insbesondere von den Ganz-, Halb- oder Viertelofficiösen einer besonderen Aufmerksamkeit.*) Es vergeht kem Tag, ohne daß irgend ein officiöser Zwitter sein bischen Gehirn an unserem Blatte phosphoristrt und unsere Mitthei­lungenstaatsanwaltschllftlich genau untersucht, ob sich nicht mit *) Vergl. auch unsere friedliche „Laib. Ztg." Hilfe eines polizeilichen Mikroskop« ein verdächtiges Tüpfelchen finden ließe, daß man dann mit uns weiter Amt handeln könne. Dem einen Officiösen sind wir zu wenig sauber, dem andern erscheinen wir zu viel berüchtigt, dem dritten stechen wir in die Augen als Volksverführer und Demagogen, dem vierten liegen wir im Magen als Konkordatisten u. s. f. in unendlicher Variation und bei gewissenhafter Plünderung aller möglichen Schimpflexika. Die von dem Gouvernement inspirir­ tcn Herren können uns -oft gar nicht auf den Namen kommen und versichern immer heilig, daß es zum letzten Mal ist, wenn sie ein fo nichtsnutziges Blatt wie die „Politik" nennen. Aber wie die Katze das Mausen nicht läßt, so vergessen die beiden „Pressen", die „Debatte", das „Neue Fremdenblatt" und wie überhaupt die Leiblakaien des Preßbengelinstituls und die journalistischen Patrone der Willkürherrschaft heißen mögen, Tags darauf schon, was sie gestern versprochen. Neuester Zeit hat sich diesem Gelichter auch das „Dresdner Journal" zuge­ sellt; vorläufig benimmt es sich anständig und nennt in einer officiösen Wiener Correspondenz unsere „Politik" „die erbit­ tertste Gegnerin des gegenwärtig herrschenden Systems und seiner Vertreter"; vielleicht wird das „Dr. I." in Anbetracht, daß böse Beispiele gute Sitten verderben, mit der Zeit sich auch den Ton der Wiener Officiösen. aneignen und der Ton wacht ja die Musik. KlllkllU. Der „Czas" polemisirt mit den Wiener Blät­ tern, welche die Forderung der Polen nach dem Hofkanzlei für Galizien verurtheilt oder Angesichts der in Wien herrschenden Strömung lächerlich gefunden haben, und meint: „Man nannte die Polen verzärtelte, gefährliche Kinder, weil sie einen Hof­ kanzler oder Minister für ihre Angelegenheiten gefordert und weil sie erklärt haben, daß ihre Autonomieansichten in den vom Reichsrathe beschlossenen Grundgesetzen nicht befriedigt werden. Wir würden den Kanzler mit Dankbarkeit entgegen­ nehmen, ihn aber zu fordern, halten wir nicht für opportun. Wir haben dieß znr Zeit des Landtagsbeschlusses gesagt, und mit unserer Ueberzeugung jetzt hinter dem Berg zu halten, haben wir nicht nöthig. Aber welche Kühnheit, den Kanzler oder Minister für Galizien zu verlangen! Wie sind die Wie­ ner Blatter beleidigt, daß die Polen noch nicht zufrieden sind, nachdem sie eine deutsche Konstitution und deutsche Staats­ grundgesetze haben, nachdem ihnen die liberale Partei in ihrer Freigebigkeit noch deutsche Schul-, Ehe-, Konfessionsgesetze auf­ legen will! Was wollen noch die Polen, diese unzufriedenen Kinder? Fürwahr, wenn die deutschen Blätter darauf verges­ sen, so können wir es nicht, daß Alles, was in Cisleithanien geschieht, nur aä majorem eleruenti Asrmauioi ßloriam geschieht." — Die Polen haben immer mitgethan und — nun haben sie den Dank dafür. LtMberg. Wie der „1)2. 1^. " mittheilt, wurde ge­ gen den Grafen Leszet Borkowski ein Strafprozeß wegen Uebertretung des Versammlungsgesetzes eingeleitet, weil er eine Versammlung, ohne hievon die Anzeige gemacht zu haben, einberief. Es ist der erste diesfällige Prozeß in Oesterreich. Pest. Die östlichen Komitate Ungarns sind in diesem Augenblicke der Schauplatz einer Agitation, deren Bedeutung nicht unterschätzt werden darf. Der gewesene Honvedgeneral Perczel reist daselbst von Ort zu Ort, um in glühenden Reden seinen einstigen Kampf- und Schicksalsgenossen Kossuth von dem Piedestal zu stürzen, auf dem der Exgouverneur von Ungarn — man kann sich das nicht verhehlen — noch heute in den Herzen eines Theiles der Nation steht. Freilich be­darf es eines Namens von so ungemeiner Popularität, wie es der Perczel's ist, um sich an eine solche Aufgabe zu machen und daß ihm diese zu gelingen scheint, dafür sprechen die Be­richte, die von dem außerordentlichen Enthusiasmus erzählen, welchem die Reden des Generals begegnen, während die „Kos­suthianer" sich entweder schweigend verhalten, oder, wo sie ihrer Herzensergießung freien Lauf lassen wollen, von der Majorität überstimmt werden. Es wird aber auch gewiß nicht unbemerkt bleiben, daß Perczel in seinen Reden überall und überall die Errichtung einer Honvedarmee betont und für dieselbe Alles einzusetzen verspricht, so daß es fast den Anschein hat, als sollten diese Versprechungen dem Volke gleichsam als Preis für das Aufgeben des Kultus gelten, den es bisher mit dem Namen Kosfuth's getrieben. Ob Perczel sich hiebei auf be­stimmte Zusagen stützt oder ob er denkt, daß die Regierung dem Drängen der Nation, zu dem er nun den Anstoß gege­ben, auf die Länge nicht werde widerstehen können, das wird vielleicht schon die nächste Zukunft lehren. — In Stuhlweissenburg hielt Perczel eine don­nernde Philippika gegen Kossuth und sagte im Verlaufe der­selben unter Anderem folgendes: Ich bin lein Freund der Delegationen, theils weil damit den staatlichen Ansprüchen Ungarns nicht genügt wird, theils weil sie im besten Falle von Ueberfluß, Überflüssiges aber kön­nen wir nicht brauchen. Ich werde auf die Abschaffung dieser Institution hinarbeiten. Ich bin mit aller Macht bestrebt ge­wesen, die Nothwendigkeit einer ungarischen Honvedarmee ins gehörige Licht zu setzen und der Aufmerksamkeit zu empfehlen, und fo glaube ich, daß meine Kampfgenossen die Anstrengun­gen billigen werden, welche ich zu Gunsten der Errichtung ei­ner ungarischen Armee gemacht. Die Aufmerksamkeit ganz Eu­ropas wendete sich Ungarn zu und ist ihm besonders jetzt zu­gewendet, denn ganz Europa weiß, daß dort im Donauthal die Geschicke Europas und der «Zivilisation zur Entscheidung kommen werden. Zu diesem Vehufe ist die Errichtung einer selbständigen Armee nothwendig, und dieß ist nicht bloß ein speciell ungarisches Interesse, sondern vielleicht auch ein In ­teresse der österr. Monarchie. Die Errichtung einer abgeson­derten ungarischen Armee erheische auch ein europäisches In ­teresse, denn ohne ein solches würden wahrscheinlich hier im Donautheile die slavischen Stämme den Sieg davon tragen. — Kaum ist das türkische Generalkonsulat in Pest durch die bestimmte Erklärung der Pforte, daß sie niemals an dessen Errichtung gedacht, beseitigt worden, als man ein französi» sches Konsulat in der Hauptstadt Ungarn erstehen läßt, und dasselbe sogar schon mit einer bestimmten Persönlichkeit — ein Graf Castellane wird genannt — besetzt. Nun weiß man nicht, ob schon Frankreich „daran gedacht" hat, einen Schritt zu thun, den die Herren Magyaren, gleichviel von welcher Seite er komme, augenscheinlich als eine besonders in die Augen fallende Illustration des selbstständigen Königreiches Ungarn mit Enthusiasmus herbeiwünschen und eventuell be­grüßen würden; in jedem Fall aber ist noch nicht die min­deste Andeutung darüber nach Wien gelangt, und vorderhand wenigstens würde denn doch wohl das „gemeinsame" Mini­sterium des Auswärtigen nicht füglich zu umgehen sein. Ausland. Paris. Die Vudget-Kommission ist, wie man sagt, stark von Neugier geplagt, und will endlich wissen, warum der Kriegsminister so ungeheuere Ausgaben macht. Der Opinion Nationale dient dieß zur Veranlassung, über die europäische Lage zu bemerken, daß Rußland, Preußen, Oesterreich und England den Krieg nicht wollen und Frankreich ihn schon we. gen Entwicklung seiner inneren Freiheiten, Ordnung seiner Finanzen und Wiederbelebung seiner Industriell, nicht wollen tonne; es sei deshalb eine höchst merkwürdige Erscheinung, daß man fortwährend thue, als solle es morgen losgehen, und zu diesem Zwecke ungeheuere Summen (613 Millionen) für Kriegs- und Marine-Ausgaben verlange. Dazu komme das Hinausschieben der Austage der neuen Anleihe, welche man wahrscheinlich vermehren wolle. Die Absenkung von sechs statt drei Divisionen nach dem Lager von Chalons, die Zusammen­ziehung anderer Truppcntörper auf verschiedenen Punkten, die Energie, mit welcher man die Organisation der Nationalgarde verfolge, und die übrigen Vorbereitungen, welche man mit ei nem Eifer betreibe, als wenn der Krieg ganz nahe bevorstehend sei — dieses alles müsse zu dem Schlüsse führen, daß die un geheueren Ausgaben, welche man mache, entweder sehr unnütz seien oder die friedlichen Versicherungen, die man tagtäglich in die Welt schleudere, sehr leichtsinnig gemacht würden. Unter diesen Umständen findet es die Opinion Nationale für unum gänglich nothwendig, daß die Kammer der Negierung endlich Erklärungen abverlangt und von ihr fordert, daß sie sagt, welches ihre Politik sei: auf die längere Zeit könne man nicht zugleich friedlich und kriegerisch auftreten, nicht zugleich fried liche Versicherungen erlassen und militärische Vorbereitungen machen. Der Artikel der Opinion Nationale, der vom Palais Royal inspirirt sein soll, verdient deshalb Beachtung, als er ganz offen konstatirt, baß die Regierung so wenig weiß, was die nächste Zukunft bringt, daß sie es für nothwendig hält, sich mit aller Macht auf den Krieg vorzubereiten, obgleich sie dabei entschlossen sein soll den Krieg auf alle mögliche Weise zu vermeiden. Wie wenig dieselbe aber davon überzeugt ist, daß der Friede aufrechterhalten bleiben wird, geht aufs deut­lichste aus der großen Thätigkeit hervor, die noch fortwährend auf dem Kriegsministerium herrscht, obgleich, wie man sagt, alle Rüstungen so weit gediehen, daß man nach Organisation der Mobilgarde mit 600.000 Mann ins Feld rücken kann. Verlin. Wie man dem „Franks. Journal" von hier schreibt, ist in den hiesigen diplomatischen Kreisen die Frie. denszuversicht wieder wankend geworden, und zwar aus Anlaß der nordschleswigschen Frage. Das genannte Blatt sagt: „Die angebliche Intervention Frankreichs in der nordschleswigschen Frage ist zwar durch den Telegraphen sogleich in Abrede ge stellt, aber man will wissen, daß das Gerücht nur der Schar ten kommender Ereignisse gewesen, und daß das Ereigniß selbst eintreten wird, sobald die neue französische Anleihe begeben ist. Auf die möglichst vortheilhafte Plazirung derselben soll man jetzt in Paris ganz vorzugsweise sein Augenmerk richten, au» ßerdem aber natürlich die bedenklichen Symptome einer un> ruhigen Stimmung, welche sich in verschiedenen größeren und kleineren Provinzialstädten zeigen, nicht außer Augen lassen. Sind die militärischen Uebertreibungen in Paris, von welchen man hier unterrichtet sein will, gegen diese inneren Bedräng nisse gelichtet, oder rechnet man darauf, die innere Unzufrie denhcit durch eine Exkursion nach Außen zu beschwichtigen. Die Entscheidung dieser Frage beschäftigt hier unsere Politiker sehr ernsthaft, und doch weiß Niemand eine genügende Antwort darauf." Genf. Wenn es wahr ist, daß, wie die Zeitungen und umlaufenden Gerüchte behaupten, der internationale Bund hier in Genf einen im größeren Maßstab ausgeführten Ver such seines Einflusses, der Macht der von ihm vertretenen Solidaritätsgrundsätze und des erwachten Klassenbewußlseins der Arbeiter machen wollte, so kann er mit de» bisherigen äußeren Erfolgen seiner Bemühungen zufrieden sein. Die Bauunternehmer haben, wie sie es angedroht hatten, alle die jenigen Werkstätten der Vaugewerke geschlossen, welche noch nicht Grsve gemacht hatten. Die erwartete Spaltung unter den Arbeitern ist dagegen nicht eingetreten; im Gegentheil, der internationale Bund hat etwa 1000 Mitglieder mehr er» halten. Selbst auf dem Lande bilden sich Sektionen, so z. B. eine sehr zahlreiche in Chöne. Die Zahl der jetzt feiernden Arbeiter beträgt gegen 3000; ihre oft zahlreichen Familien (prolstarii!) mitgerechnet, würde die Gesammtzahl der momentan erwerblosen Personen etwa 9000 betragen, welche von den^nichtfeiernden Gcwerken des Bundes und von auswärts zu unterstützen sind. Am Montag hielten die Uhr­macher, Bijoutiers und andere Gewerke eine Versammlung, worin der Beschluß gefaßt wurde, die Gröue der Bauhand» werter durch Geldmittel in Form regelmäßiger Beiträge bis zum Austrag der Sache zu unterstützen. Es scheint in der That unter den arbeitenden Klassen große Einmüthigteit und Opferwilligteit zu herrschen. Wie lange der gegenwärtige Zu» stand in Genf, der in dieser Art wohl noch nicht seines glei» chen in Europa gehabt, fortdauern wird, läßt sich durchaus nicht absehen. Aus den Vereinen. — (Görzer öitalnica.) Die in der Görzcr öitalnica wahrend der Fastenzeit veranstalteten populär wissenschaftlichen Vorlesungen fanden großen Beifall und waren gut besucht. Die Vorträge wurden von mehreren Herren Professoren des dor» tigen Gymnasiums gehalten. — (Hermagoras-Verein.) Der Ausschuß desHe» magoras-Vereines in Klagenfurt macht bekannt, daß auf mehr» seilig geäußerte Wünsche der Veitrittstcrmin für das laufende Jahr um 14 Tage, das ist bis zum 16. d. M. verlängert wurde. Spätere Anmeldungen müssen für das folgende Jahr vorgemerkt werden. — (In Podraga) bei Wippach findet am Weißen Sonntage den 19. d. M. die feierliche Eröffnung der dortigen öitalnica statt und zwar mit einer Beseda und darauffolgen­dem Bankette. — (Literarischer Verein.) Im „8Ioveu»lli Naroä " plaidirt der bekannte Patriot Davon» Tersten» jak für die Gründung eines slovenischen literarischen Vereines, dessen Aufgabe es wäre, die literarische Thätigkeit der slovenischen Schriftsteller zu fördern. Die Thätigkeit des Vereines sollte sich auf alle Fächer der Wissenschaft erstrecken mit Ausnahme der Theologie. Als Vereinsorg.m wäre eine Jahresschrift herauszugeben, welche die Mitglieder gratis be­kämen. Der Jahresbeitrag wäre 4 fl. I m Herbste sollten all­jährlich Wanderversammlungen abgehalten werden. Indem wir dieß vorläufig zur Kenntuiß bringen, behalten wir uns eine Erörterung dieses Gegenstandes für später vor. — (Präger Sotol.) I n der General-Versammlung am 29. März d. I . wurde zum Ltarost» Herr Ferd. Ur» bänek gewählt, der die Wahl jedoch aus Gesundheitsrück­sichten nicht annahm, weshalb in der kürzesten Zeit eine außer­ordentliche Generalversammlung znr Wahl des Ltarost«, ein­berufen werden wird. Zum Stellvertreter des 8tnro»t» wurde Herr 5UDr. Thomas öern? wiedergewählt. Am 1. April tonstituirte sich der neugewählte Ausschuß und wählte zum Kassier abermals den H. Wenzel 6ern F und zum Geschäfts­führer abermals H. Josef 8estäk. — Zur würdigen Ver­wirklichung des Turntages wurden aus der Mitte des Aus­schusses einzelne Komit«s gewählt, welche sich mit anderen Vereinsmitgliedern zu verstärken und ihre Arbeiten unverzüg­lich zu beginnen haben werden. Kunst und Literatur. — Die am 1. d. M. herausgegebene Nummer des „81ov. 6I»8uill" enthält: „8c»1uLU, in ms»««" (Sonette) von Stritar ; „LoLiuariu" von Levec; „kolsA 8a vo" von Krsnik; ,,^r«,1j«viS8eiu"(llus der Umgebung Agram's) von Koöevar; — in Prosa; „Doktor XardouÄriu»" (Forsetzung) von Iuröiö ; „Oo> 3tii^»." (Schluß) von Celestin; „^ritiöva pigrua" von Sr^itar; ^,0ä I^udljan« äo Xomai-u»" von Andrej­öekov; „komeu^i « uasili lit. 2aä«v»1r"von Koöevar; „2^oäovina mowiske^ll polLs," von Andrejöetov; „^»i-oäriegtvari^vonValjllvec; Literaturberichte; Schach­aufgaben u. s. w. — Das lange sehnlich erwartete 2. Heft von G. Kla­r i 6's „8IavjaugKi ^'u^" ist erschienen. Auf 5 Bogen (gr. 4°, 40 S.) bringt es eine reiche Fülle unterhaltenden und be­lehrenden Stoffes. Wir heben daraus hervor: Die Biografien des Fürsten Nikola von Montenegro, des Präsidenten der südslavischen Akademie, Dr. Fr. Raöli , und Dr. Toman's (sämmtlich mit Porträts); ein slovenisches Lustspiel: „I^ir -KoumuÄ, Nmioa" von Lj. TomZiö; die Bilder aus der süd­slavischen Geschichte und Völkerkunde; die Beschreibung Agrams. Außerdem enthält es Romane und Novellen (Fortsetzungen), Gedichte und kleinere Aufsätze. Die Abbildungen, die in den Text gefügt sind, sind meist gelungen, der Inhalt, wie aus obigem zu ersehen, reichhaltig und dabei gediegen, der Preis von 50 kr. für das Heft wohl sehr niedrig. Mit dem 12. Hefte erhalten die Abnehmer überdieß eine werthvolle Prämie oder, nach Belieben, mit jedem Hefte 3 Vilderbeilagen. Mögen die Freunde der südslavischen Literatur für die wei­teste Verbreitung des „8Iav. ^uß" sorgen. — Dem Vernehmen nach soll von Dr. Costa'« „Rei­seerinnerungen" eine neue, auch im geschichtlichen Theile bis auf unsere Tage ergänzte Auflage veranstaltet wer­den, was gewiß zu wünschen wäre, da es das einzige Hand­buch über unser Vaterland und im Buchhandel längst ver­griffen ist. Bei einer Nachfrage erfährt man höchstens, daß vom Verfasser welche Exemplare zu Geschenken an Persönlich­keiten, welche Land und Leute kennen und lieben lernen — sollen, reservirt sein dürften. — Herr Prof. Fr. Bradasl a in Agram hat soeben im Auftrage der Regierung ein Werk: „8ravl>^ivaiu6i2ern­Hopig 2g, vis« rn,2re<1« »reän^ill uöioualr" vollendet. — Vom ausgezeichnet strebsamen Prager Kirchenkompo­nisten H. Prof. Förster (einem Bruder des Chormeisters der hiesigen öitalnica) ist wieder ein neues Opus erschienen, und zwar ein ebenso leicht ausführbares als kirchlich-wirkungs­voll tomponirtes „Viäi ac^am" mit lateinischem und böh­mischem Texte für Sopran, Alt, Tenor und Baß mit Orgel­»nd Contrabaßbegleitung, welches im Momente der Wasser­besprengung und zwar in der Zeit vom Ostersonntage bis zum Pfingstsonntage, beide mitgerechnet, gesungen wird. Correspondenzen. . G Rudolfswtlth, 5. April. Erfreulich ist es das rege Leben zu beobachten, welches unsere Oitalnica in der letzten Zeit entwickelt hat. Namentlich sind es unsere unermüdlichen Theater-Dilettanten, die uns in der letzten Zeit wieder zwei höchst genußreiche Abende bereitet haben. Durch die durchaus würdige und gelungene Aufführung des für Dilettanten gewiß schwierigen öaltigen Voltsdrama's „Nliuar in u^e^ova iiöi" hat unsere öitalnica wirklich gezeigt, daß sie bestrebt ist, noch mehr zu leisten, als man füglich beanspruchen könnte. Die Darstellung der einzelnen Rollen ließ uns manchmal ganz ver­gessen, daß wir eö mit Dilettanten zu thun haben und hatten die einzelnen Darsteller Momente, zu denen wir ihnen herzlich gMuliren. Das am 29. März aufgeführte 3aktige Stück „l'a t v mliuu" führte uns außer den schon bewährten Kräften neue vox. Namentlich war es das Frl. Baronesse Sch, die ihre Rolle meisterhaft gab und uns für fernerhin noch manche ge­lungene Leistung auf den weltbedeutenden Brettern unserer klei­nen Bühne erwarten läßt. Allen unseren Dilettanten so wie ihrem unermüdlichen Leiter Hrn. Kalöi ö sei hiemit der herz­lichste Dank für ihre edle Aufopferung und die uns gebote­nen Genüsse ausgesprochen. Mögen sie nicht erlahmen in dem lobenswerthen Eifer und rüstig fortfahren, zur Hebung der nationalen Sache ihr bedeutendes Schärflein beizutragen. Graz, 3. April. Endlich haben auch die hier zahlreich wohnenden Slaven das erreicht, was fchon lange der Wunsch vieler Patrioten war, nämlich einen Centralpunkt zu schaffen, wo sich die verschiedenen Slavcnstämme brüderlich vereinen könnten. Die „81ov»ii8ka bessä«,", so heißt der schon wiederholt in diesen Blättern erwähnte Gesclligkeitsverein hat sich lonstituirt und macht rüstig Fortschritte. Die Zahl der Mitglieder vermehrt sich zusehends und wird bald die Not­wendigkeit herantreten, ein größeres Vereinslokale aufzunehmen. Am zahlreichsten sind unter den Besedamitgliedern außer den Slovenen die hier seßhaften Böhmen vertreten, die früher dem böhmischen Gesangsvereine angehört hatten, welcher sich nach der Gründung der Beseda sofort mit dieser vereinigte. Jetzt hat auch die Studentenverbindung „Llovenrjn," den Beschluß gefaßt, sich mit der ,,81uv2U8^» deseu!»" zu vereinigen, um so mit vereinten Kräften die gemeinsame slavische Sache besser zu fördern. Die hier lebenden Kroaten und Serben halten sich zwar noch ferne und haben einen eigenen Verein; wir wollen jedoch hoffen, daß sie im Interesse der Sache auch sich nähern und zu jenem Vereine treten werden, der ja die Auf­gabe hat, allen hier lebenden Slaven eine gastliche Stätte zu bieten, alle in schönster Harmonie zu vereinigen und aeistia anzuregen. Vinzenz Vovl, Dechant und Pfarrer in St. Ruprecht (Unterkrain), geboren 16. Jänner 1796, s 13. März 1868. Am 15. v. M. kam mir unerwartet die Trauerbotschaft zu, mein alter Freund Vinzenz Vovl , den zu besuchen ich schon seit mehreren Monaten vor hatte, da er Kant darnieder lag, sei bereits verschieden. Der Entschluß zu seinem Be­grabniß zu eilen, war sogleich gefaßt. Nachmittags um 2 Uhr fuhr ich in Gesellschaft eines werthen Bekannten von ^mbach fort und langte in St. Ruprecht des andern Tages um 9 Uhr Früh an. Leider konnten wir die Gesichtszüge des Seligen nicht mehr sehen, die Leiche war schon im Sarge. Nach und nach versammelten sich zur Begräbnißfeierlichkeit über 20 nachbarliche Geistlichen, dann viele hochgestellte und angesehene Persönlichkeiten aus der Umgegend (darunter Sr. Excellenz der Feldmarschall-Lieutenant von Lang mit Ge­mahlin, mehrere Gutsbesitzern, a.) und eine unzählige Menge Voltes. Dechant Rosman von Treffen, hob in einer bün­digen Leichenrede die vielen Verdienste des Seligen, welche auch von Seite Sr. Majestät einer Auszeichnung gewürdiget worden, namentlich um den Ausbau und die Ausschmückung so vieler Gotteshäuser in Unterkrain hervor, die mit vie­len Geldopsern von Seite des hochsel. F.-B. Anton Alois Wol f und des verstorbenen Vov l ausgeführt wurden. Die Kirchen in Ornembl, Möttling, DragatuZ, Suhor, Radovica, besonders aber jene in St. Ruprecht und die dortige Friedhofskllpelle werden lange hin den Namen Vovk's verkündigen. Nach dem Todtenamte — eben zu Mittag — wurde die Leiche in würdiger langsamer Procession vor der neugebauten zierlichen Kapelle, die auf einer kleinen Anhöhe steht, zur ewigen Ruhe bestattet- Zum Schlüsse der Feier­lichkeit stimmten die anwesenden 24 Priester, darunter einige vortreffliche Sänger, das slovenische Grablied an: ^»mioa tiiiÄ, tiotiöel: mirü V tobi ul KriLa, te^av ue HoKu — Vtrujsiio v^erui H,äaiu0vo Kri V tvojsm uaroöji poöiti 2«1i! TratKi 3» änevi ua svetu 2» u»8, I7ruo uam LFiuo uäloöeui öa». LlaZor jilli, Kteri v A08poäu, 2Ä8pö V slavi uLdosIli 8« tam prebuäö! Kein Auge blieb trocken; nur die christliche Hoffnung auf das Wiedersehen in einer bessern Welt linderte unsern Schmerz. — Beim Mittagsmahl im verwaisten schönen Pfarrhofe fiel mir eine Geschichte aus dem Leben des Daheimgegan­ genen ein, die ich meinen nächsten T'ischnachbarn erzählte und nun hier folgen lasse: Vinzenz Vovk und der gegenwartige Erzbischof von Görz Dr. Andreas Golmayr fanden beide einen Mäcenas am vormaligen Laibacher Generalvicar, zugleich Seminar- Direktor Georg Golmayr ; beide, wie auch den soge­ nannten „Aaron" Globoöni t hat dieser Studcntenfreuud auferzogen. Vovk war im Jahre 1809 und weiter eine Art Bediente, Ministrant, Schuhputzer u. dgl. beim ge­ nannten Herrn Generalvicar. Während der französischen Occupation ward Georg Golmayr , der damals im Priester­ hause wohnte, einmal um Mitternacht plötzlich von den Gens­ darmen aufgehoben — zunächst auf den Schloßberg in Ver­ wahrung gebracht und Tags darauf mit mehreren andern hohen Herren als Geißeln nach Palmanova abgeführt. Zu dieser unfreiwilligen Reise erbat er sich mit zur Bedienung den Studenten Vinzenz Vovk. Ich erinnere mich recht gut, eines Nachmittages, von meinem Geburtshause auf der Triester Straße aus, drei Kutschen gesehen zu haben, welche mit großen Herren besetzt unter Bedeckung der Gensdarmerie aus Laibach fuhren, und auf dem einen Kutschbock saß ein Student, der lein anderer als unser Vinzenz Vovk war. In Görz hielten die Herrn Rasttag — und der »wäiosu» Vovk konnte sich kommod auf dem l'ravnil: ergehen. Das geschah anno 1810. I m Jahre 1860 besuchte der näm­ liche Vovk seinen ehemaligen Collega beim Generalvicar Georg Golmayr in Laibach, den jetzigen Erzbischof in Görz. Ich war zufällig damals auch auf Ferien in Görz und bemerkte aus meinem Zimmer vor der St. Ignatius- Kirche den Dechant Vovk ; ich verständigte davon sogleich den verehrten Erzbischof und wir erwarteten den „trainischen Wolf" am schönen Corridor. Bald darauf war er da. Nach kurzer Reverenz fügte Vovk in feinem bekannten Humor; „Vabi imlljo 8vai> 8pomiu — proä 50 leti 8ym 2« xo l'rÄVuillu lioäil, in 2clg,j ms nobeu otroll vsö uo po­ 2na!" Der Erzbischof und ich erkannten ihn aber sogleich und nahmen ihn sofort hocherfreut ins Haus, wo er uns mit seinem unerschöpflichen Witze prächtig unterhielt. Jeder, der den sel. Dechant Vovk gekannt hat, wird mir dies gerne glauben. Nur als ich ihm bemerkte, er wäre als Stiefel­ putzer mit dem hohen Herrn gereiset, widersprach er mir heftig: „Ich reisete als ^.ttaolro des Generalvicar« nach Palmanova!" — Ruhe im Frieden, edler, biederer Freund! Der Tod wird wieder uns mit dir vereinen. — Am nämlichen Tage noch verließ ich St. Ruprecht, um auf dem Rückwege mehrere mir theure Freunde und die Gebuitsstatten der bereits gestorbenen Missionäre Knob-lecher und Barag a zu besuchen. Die mannigfaltigen Eindrücke, welche ich von dieser Umreise mitgebracht, so wie auch manche der daran sich knüpfenden Reflexionen und Erinnerungen aus der Vergan­genheit werde ich ein ander Mal veröffentlichen; es drangt mich heute nur noch, den verbindlichsten Dank auszudrücken all' den werthen Freunden und Bekannten für die gastliche Aufnahme so wie für die mannigfachen Aufmerksamkeiten und Gefälligkeiten, mit denen sie mich allerorts so liebevoll über­häuft haben. Laibach den 5. April 1868. Domherr ^oli. Laxt. Noval:. Tagesneuigkeiten. Lllibach, n . April. — (Kirchenmusik.) Am Ostermontag kommt in der deutschen Ordenskirche eine Messe in Ng-äur, komponirt von Frau Anna Pessiack zur Aufführung, wobei routinirte Ge­sangskräfte und ein Theil der Musikkapelle des löbl. 79. Lin.° Inft.-Regiments Graf Huhn mitwirken werden. — (Die „heiligen Gräber") wurden trotz Donner, Blitz und Hagel, sehr zahlreich besucht. I n der Domkirche zeichnete sich der Gesang der Alumnen (in den Lamentationen) wieder aus, wobei eine, dem Tenor auf der hiesigen Huhne täuschend ähnliche Stimme besonders hervortrat. — (Handels- und Gewerbekammer.) Nächsten Donnerstag findet die erste Sitzung der Kammer nach den Ergänzungswahlen statt. — (Dzimsti's Interessen-Tabellen.) Wirmachen unsere Leser auf das Inserat über „Dzimsti' s General-Geschäfts-, resp. Interessen-Tabellen aufmerksam; ausführlicher sprechen wir darüber nächstens. — (Polizeibericht.) Im Monate März l. I. sind nachstehende lotalpolizeiliche Amtshandlungen beim hiesigen Magistrate vorgenommen worden: 5 Vrotbackerei-Revisionen, 8 Schlachtlolalitäten.Revisionen, 30 Konfiskationen von Wa­gen und Maßen, 4 Anstände wegen Stand-Aufstellung, 2 Kon­fiskationen von Lebensmitteln, 3 Hausdurchsuchungen, 159 Ver­haftungen, 50 Anzeigen an die Strafgerichte, 21 Abstrafungen wegen Nichtzuhaltung der Sperrstunde, 85 Nbstra fungen wegen Bettelns, 57 andere lokalpolizeiliche Abstrafun« gen, 61 zwangsweise Entfernungen. — (Einbruchs-Versuch.) I n der Mitternacht vom 4. auf den 5. d. M. wurde ein Einbruch« Versuch bei der Ta» baltrafitantin vor der Franzensbrücke gemacht. Die Diebe wurden jedoch von Vorübergehenden verscheucht und einer derselben von einem Herrn festgehalten und abgeliefert; der zweite kam da gegen in einer Weile wieder, konnte aber sein Vorhaben nicht ausführen, weil von Seite der Trafitantin Vorsichtsmaßregeln getroffen worden waren. — (Allgem. österr. Be amten verein.^ I n Nr. 9 des „Triglav" haben wir die, Wiener Blättern ent nommene Notiz gebracht, daß der Beamtenverein in der Auflösung begriffen sei. Die Leitung obigen Vereines ersucht un« nun mitzutheilen, daß kein Anlaß zu dieser Nach richt vorhanden vor. Wir kommen mit Vergnügen diesem Wunsche nach und führen bei diesem Anlasse aus dem Geschäfts standsausweise an, daß der 1. allg. Beamtenverein der österr. Monarchie am 1. Jänner l. I . 9150 Mitglieder, 39 Localaus schüsse uud 22 Vorschußconsortien in allen Theilen des, Nci che« hatte, daß in der Lebensversicherungs-Nbtheilung 3323 Verträge über 2,556.450 fl. in Kraft standen mit einer Prä­mien Einnahme von 100.000 fl. und daß die 23 Vorschuß Consortien im Jahre 1667 eine Gesamnü«in»ahme von 136.940 fl. gehabt haben. — (Herrn Settionsrath Dr. Klun) hat es beliebt, vor einiger Zeit in der „Laib. Ztg." eine mit zeitgemäßen Phrasen durchspickte „Erklärung" gegen den „Triglav^ zu ver öffentlichen, in welcher er zunächst hoch und theuer versichert, daß es Sr. scktionsräthlichen Herrlichkeit natürlich nicht einfalle, mit unserm Blatte zu Polemisiren; er versichert, daß ihn un sere „Ausfälle" gar nicht jucken, aber er — kratzt sich! Anlaß zu dieser Expektoration Dr. Klun's gaben einige Notizen, die, wie sich unsere Leser vielleicht noch erinnern werden, mit Klun's Persönlichkeit im Zusammenhange standen. Wir haben jene Notizen in Wiener Blattern gefunden und druckten selbe nur nach, weil wir glaubten, sie unsern Lesern nicht vorenthalten zu dürfen. Die „Erklärung" hätte alfo richtiger an jene Wiener Blätter adressirt sein sollen, denen wir die fraglichen Notizen entnommen haben. Dieß zur Auf­klärung, natürlich nur für das ?. 1 . Publikum, nicht für H. Klun ; denn dieser weiß das selbst ganz gut und dann — kümmert er sich ja nicht um uns; er hat uns abgefertiget — „ein- für allemal", und Abg. Klu n ist der Mann, der Wort halt. Uns ist aller Groll gegen ihn deßhalb fremd, wir werden feiner vorkommenden Falles stets liebend gedenken. Auch werden wir es uns angelegen sein lassen, feinem Wunsche, mit der Sprache offener herauszurücken, möglichst zu entsprechen; nur muß sich der H. Settionsrath gedulden, bis wir die Zeit für gekommen erachten. Für die Belehrung, den Rath oder Wink oder was eigentlich Herrn Klun's Bedauern „im Interesse (!) jener Partei, als deren Organ sich der „Triglav" gerirt", sein soll, wird ihm diese Partei gewiß unendlich — dankbar sein! — (Bärenvolk.) Der, nunmehr in Wien erscheinende, vormals Grazer „Telegraf" sagte in einer Correspondenz aus Marburg vom 30. v. M., daß in einem benachbarten Dorfe die Weiber die Freude der Männer über das Ehegesetz durch eine Zusammenrottung störten, wobei ein Theil des starken Geschlechtes tüchtig durchgebläut wurde. Hiebet werden die Slo vencn ein „Bärenvolk" genannt. Wird sich wahrscheinlich auf unser dickes Fell beziehen, das so vieles geduldig über sich ergehen läßt. — (Aus Klagen fürt) wird zu der dortigen „Theater­frage" unter Andcrm der „Tagespost" geschrieben: „Der hie­sige Theaterdirektor bezieht außer den Erträgniß von etwa 1000 fl. aus der Logenlizitation keine andere Subvention. Wer soll sie auch zahlen? Vielleicht der Landtag , weil das Theater eine „Landeskunstanstalt", eine „Volksbildungs anstalt" ist. („Da lacht wieder Jemand auf der Gallerie«, läßt „Figaro" den Nechberg sagen.) Ja, wie kommt dc!m das Land dazu, für die lieben Klagenfurtcr das Thcateruer gnügen zu zahlen? Hat denn das Land einen Vortheil da­von? Können etwa die „Studenten" in der „schönen He lena", in der „schönen Galathea", in den Possen Berg's «. einen Gran „Bildung" holen? Und gegen ernste Dramen demonstrirt das gesammte Publikum durch Fernbleiben. Wir möchten den Abgeordneten vom Lande kennen lernen, sder ein jeder tausend Gulden aus Land es Mittel n für das Theater vojiren würde, ohne ein Mißtrauensvotum dafür von seinen Wählern zu gewärtigen! Wer soll denn aber das Theater subventioniren? Nun wer anders, als die Stadt, als das Theaterpublitum, als die Logen-Pächter! Als die Klagenfurter Bühne noch ständisch war, als das Theater der eigentümlicheVirgNügungsort der „Herren" war, welche im Winter in der Landeshauptstadt sich aufhiel ten, da hatte es einen Sinn, wenn die Herren Stände be» stimmte Summen für das Theater auswarfen. Jetzt ist es anders, die „Herren" sind winterübtr in Wien und Graz, in den Logen macht sich die Bourgeoisie breit, das Theater ist der Untcrhaltungsplatz det hauptstädtischen Bevölkerung — ei^o hat diese auch die Verpflichtung, für die Hebung der „Kunstanstalt" zu sorgen."—I'iÄ.taxplillatio! setzen wir hinzu. — (Wiener Wirthe und Kaffiesieder.) Am 4. d. M. überreichte die Deputation der Wiener Wirthe nud Kaffee sied er bestehend aus den Herren Kasseesiedern Georg Stellein und E. Schiering und den Gastwirthen F. Uhl und Johann Weiland, die Mit 600 Unterschriften be­deckte Petition um Aufhebung der Polizei-Sperrstunden, respek­tive um Modifizirung derselben dem Reichsrathsabgeordneten Dr. Schindler und wurde von demselben mit der Versicherung aufgenommen, daß er die bezügliche Petition im Reichsrathe auf das Lebhafteste befürworten werde. Gleich darauf begab sich die Deputation zu dem Polizciminister Grafen Taaffe, von welchem sie gleichfalls auf das Wohlwollendste aufge nommen wurde. Der Minister erkundigte sich eingehend um die Beschwerden der Petenten und stimmte zu, daß sowohl im Interesse der Bevölkerung als im Interesse der besteuerten Wirthe und Kaffeesieder Abhilfe geschaffen werden müsse. Der Minister entließ die Deputation mit der bestimmten Ver­sicherung, daß er den gerechten Wünschen der Petenten die vollste Rechnung tragen und daß künftighin tein Bürger zu Klagen Ursache haben werde, daß er unter den Nergeleien untergeordneter Polizeiorgane leiden müsse. — (Contra sie.) Der berühmte Newton studirte um das Jahr 1660 in Grantham und hatte wöchentlich blos 4 Shilling (1 Shill. — 1 Krz.) zu verzehren. Im Jahre 1832 taufte Lord Shrewsbury Newton's Zahn um 16.395 Franks. — Zur Emancipation der Frauen.) In Eng land hat sich vor einiger Zeit ein Damenverein gebildet, der ! die Gründung einer weiblichen Universität anstrebt. Diese Hoch schule (für 100 Hörerinen) soll entweder in London oder chen und den Stand der Gesellschaft mit Rücksicht auf ihren Dem Herrn Lukas A»be, Gastgeber, seine Gattin Helen», »lt 47 Cambridge errichtet werden. Der Vau würde 30.000 Pfd. wünschenswerthen Fortbestand kennen zu lernen. ?? Jahre, in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 26, an der Lungentuberkulose Sterl. kosten. Den 4. April. Dem Georg Iekouc, Tischler, sein Kind Mari»' alt 4 Monate, m der Poljana-Vorstadt Nr. 36, an der Auszehrung' — (Hinterlader.) Interessant dürfte es sein in der Die „Laib. Ztg." liebt es, mit aller Sorgfalt jede Notiz De» 5. April. Agnes Ogolin. Magd, alt 20 Jahre, im gegenwärtigen Zeit wo bei allen Armeen Europas die Hinter» aufzunehmen, welche die Lage der Polen in Rußland geradezu Zivilspital, am Beinfraße der Wirbelsäule. ^ Dem Herrn Josef laderfrage eine Hauptrolle spielt die einzelnen Systemen und als unerträglich darzustellen bemüht ist, um gewissermaßen glau­Strzelbo, bürgl. Seifensieder und Hausbesitzer, seine Gattin Mari» ihre Leistungsfähigkeit kennen zu lernen. Nach den unter glei» ben zu machen: Euch Slovenen geht es noch viel zu alt 64 Jahre, in der St Peters-Vorstadt Nr. 16, an der Lungen' che« Chancen vorgenommenen Versuchen ist das Resultat fol­gut im Vergleich zu den Polen in Rußland! — Vor weni­lähmuug. — Dem Josef Auschitz, Schmied, sein Kind Anna, »>t 8 Monate, in der Tirnau Vorstadt Nr. 19, am Zehrsieber. gendes : gen Monaten hatten wir Gelegenheit uns persönlich zu über­ Den 7. April. Jakob Podlogar, Institutsarmer, alt 91 Jahre Norddeutscher Bund, System Dreyse in 1 Min. 5 Schuß zeugen, daß es in Polen nebst russischen auch rein polni­ in der Stadt Nr. 27,, »n Altersschwache. ^ - Mari» Mataic, Tag' England und Holland, System S neider „ „ „ 8 „ sche Gymnasien gibt; im Amte, im mündlichen und schriftli­löhuerin, alt 65 Jahre, im Zivilspital, an der Erschöpfung der Kräfte Schweiz, System Amsler ....„ „ „1 1 „ chen Verkehr mit den Parteien, herrscht nur die polnische Den 8, April. Dem Alois Keber, Schuster, sein Kind Thoma«, » » Henry. ,^.„ „ »11 „ Sprache. Im Theater, sowohl bei Opern als in andern Vor­alt 2 Jahre »nd 3 Monate, im Glisabeth-Kinderspital Nr. 67, an der Tuberkulose. — Dem Herrn Fr»nz Gaönik, Bäckermeister, sein Frankreich, System Chasfepot . . „ „ „1 2 „ stellungen hört man nur polnisch, das Ballet besteht meistens Kind Franz, alt 2 Jahre und 8 Monate, in der Stadt Nr. 2N3, Schweden und Dänemark, System aus polnischen Tänzen im Nationalkostüm, welches übrigens am serösen Ergüsse in« Gehirn. — Herr Andreas Schlegl, Pfander Ramington „ „ „1 3 „ ebenso hoffähig ist, wie die Galauniform eines Generals. Diese bewahrer, alt 53 Jahre, in der St. Peters-Vorstadt Nc. 108, an Belgien, System Albin i ...<„ „ „1 3 „ Wahrnehmungen haben wir mit eigenen Augen und Ohren der Llingenlühmung. — Jakob Npfelbock, Gscamoteur, alt 40 Jahre, Rußland, System Berdan . . . „ „ „ 13 „ gemacht; aber auch noch anderes ist uns nicht entgangen. In ­im Zivilspital, an der Lungentuberkulose. Nordamerika, System Berda n . , „ „ „ 13 ^ nerhalb der Reichsgrenze gibt es keine Mauthschranken — Den 9. April. Dem Herrn Georg Fleischmaun, Musiklehrer, Oesterreich, System Wänzel . . . „ „ „1 2 „ sein zweitgeborne« Zwillingskind, männliche!! Geschlecht«, alt 6 Stund, nirgends Verzehruugssteuerlinien. Auch die Grund» und beson­ nothgetauft, in der St»dt Nr. 2Z9, au Lebensschwäche. — Dem „ Wörndl ...„., „21 „ ders die Hauszinssteuer ist bei weitem nicht so drückend, als Herrn Johann Nep. Horof, Bürger und Hausbesitzer ,c.< sein Sohn Das System Wörnd l ermöglichet durch sein kunstreiches, in unserm Vaterlande. — Ohne noch weiteres Detail anzu­Johann Nep. starb im 27. Lebensjahre, in der Stadt Nr. 94, an komplicirtes Verschlußstück — die Hauptsache bei Hinterladungs­ führen, wollten wir gegenüber der Schwarzseherei oder richtiger der Tuberkulose. - Dem Herrn Anton Repnik, Schuhmacher, fem gewehren — eine so große Anzahl Schüsse per Minute, die Kmd Anton, alt 6 Monate und 22 Tage, in der Stadt Nr. 1l, an Schwarzfärberei jener, denen die „Laib. Ztg." so gerne und so Atrophie. ' Einführung desselben ist aber mit zu großen Vorarbeiten ver­ eifrig nachbetet, nur versichern, daß es gar viele, unschätzbare bunden und erheischt eigene Fabritsanlagcn daher dasselbe vor­ Lichtseiten gibt im Lande der Polen, um welche sie Millionen läufig praktisch noch nicht in Anwendung kommt. I n Oesterreich Slaven beneiden können. Aus steter Hand werden verknust: werden alte Gewehre nach dem System Wänzel in Hinter­ Einer, der „gute Augen" hat. Zwei feine, fast neue Zither« in Etui aus der Werk lader umgearbeitet. statte A. Kiend l in Wien. Ein Mikroskop neuester Ko Cours-Vevicht vom 9. April. struktion mit 6 Objektiven und 2 Ocularen nebst mehreren Vaterländisches. 5°/» Metalliques fl. 26.63. 5»/, Metalliques (mit Mai- und Mikrophotographien und vielen sonstigen Präparaten. November-Zinsen) st, 57.5«. — 5"/» National-Anleben fi. 62,25, — — (Eine Erinnerung aus halbvergangener j860er Staats-Nnlehen fi. 82.10. — BankaktienF. 702. — Credit-Liegen zur Ansicht bei Franz Geba in Laibach' Svi Zei t — zur Charakteristik des verstorbenen k. k. Landeschefs aktien fi. 182.20. — London fi. 116.80. — Silber fl. 114.25. — talgasse Nr. 267. 30^2 . von Krain, Dr. Karl Ullepitsch Ed. v. Krainfels.) K. k. Münz-Dakaten fi. ü.5S. Der lrainische Landtag hat in seiner Sitzung vom 15. April Laibacher Marktbericht »°m 8. April, 1861 durch den Herrn Abgeordneten Otto Freiherrn von Weizen Mtz. fi. 6.40; Korn Mtz. fi. 3.80; Gerste Mtz. fi. 3.— ; Herrn I . V. Popp, Apfaltrer n das Dringlichkeits-Vegehren gestellt, daß das Hafer Mtz. fi. 2.10; Halofrucht Mtz. fi.-.-; Heiden Mtz, fi. 3,40; prakt. Zahnarzt, Wien, Stadt, Bognergaffe Nr. 2. zweite Stockwert der, aus der Verwaltung der bestandenen Hirse Mtz. fi. 3.10; Kllkurutz V?tz. fl.-.-; Erdapfel Mtz. fi. 1.60; I m Nachhange zn meinem letzten Schreiben muß ich mich Linsen Mtz. fi. 4,-; Erbsen Mtz. fi. 3.80; Fisole» Mtz. fi 6,-; Landstände in jene des Landtages übergegangenen Burg sammt reuig einer Schwäche anklagen. Durch die W°hlftilhe,t der an­ Rindschmalz Pf. lr. 52; Schweineschmalz Pf. fr. 46 ; Speck frisch gebotenen Nachahmungen Ihres Anatherin-Mundwassers, und die Zugehör dem selbsteigenen Gebrauche des H. Landeshauptmanns, Pf. kr. 34; Speck geräuchert Pf. lr. 40; Butter Pf. kr. 50; Gier pr. Behauptungen mancher Apotheker: da« Anatherin-Mundwaffer das übrige Gebäude aber dem Landes-Ausschusse zur Unter­Stückig kr.; Milch pr. Maß kr. IN; Rindfleisch Pf. 17, 21, 25 tr.; vollkommen dem Echte» gleich, anfertigen zu sonnen, getäuscht, bringung der landschaftl. Kanzleilokalitäten überwiesen werde, Kalbfleisch Pf. kl. 20; Schweinefleisch Pf, sr. 23; Schöpsenfleisch Pf. ließ ich mich —da mir Ihr Anatherin-Mundwasser ausgegangen kr, 20; Tauben pr. was einstimmig beschlossen wurde. Da das gedachte Gebäude Kähndel pr. Stück kl. 50; Stück kr. 15; Heu war — wiederholt verleiten, von diesen Fabrikaten Gebrauch zu pr. Centuer fl. —.90; Stroh pr. Cnt. kr. 70; Holz hartes 30zöllig vorhin stets vom politischen Landeschef (einst Vicedom) und machen. Nicht allein, daß dieselben gar feine heilsame Wirkung Klafter st. 7.50, weiches Klafter fl. 5.50; Wein rother Nim. 12 bis hatten, verschlimmerten selbe noch den krankhaften Zustand, und als Präsidial'Kanzlei benützt, und bei jeweiliger Anwesenheit — fi.; weißer Eim. 13 bis — fi. ich fand nur wieder bei dem Gebrauche Ihre« nnllbeltiefilichcn des Monarchen von diesem als k. k. Burg bewohnt wurde, so Die hiesigen Landesprodukten-und Getreidehändler kaufen: Klee­Nliathcilll-Mündwllssers vollkommene Hilfe. Auch die Wirk­ nahm man von einer Seite Anlaß, nach jenem Landtags-Be-samen st. 23; gedörrte Zwetschken fi. 7.—; neue Knuppern st, 10.—; samkeit Ihrer Anatherin-Zahnpast» habe ich bewährt gefunden. schlusse dem damaligen Landeschef Dr. v. Ullepitsch zu Wachs fi. —; Weihen fi. 6.60; Körnst. 4.40; Fisolen fi. 5 °/>. Dankbar zeichne ich mich mit vorzüglicher Hochachtnna bemerken, baß er die Reservirung der Burg als geeigneten, Verkaufen: banaler Weitzen schönsten fl.7.60; mittlere Qualität Droh otusz, am 29. Juli ,867. ff. 6.8U pr. Metzen. allfälligen Residenz des Monarchen, und sonst als Wohnung 20—1, Euer Wohlgeboreu ergebener Diener Verstorbene. des k. k. Landeschefs als dessen Stellvertreters, wohl hätte Jos. Nitter 0. Zlwadzti. Den 2. April. Franz Felban, Taglöhner, alt 3l Jahre, im durchsetzen können. Dr. Ullepitsch aber entgegnete: „Es wäre Zivilspital, an der Lungentuberkulose. — Dem Johann Vovk, Bahn­Zu haben in Laibach bei Anton Kiisper, Josef Kami­vielleicht möglich gewesen, allein nachdem ich nicht nur ein k. k. arbeiter, sein Kind Johann, alt 3 Jahre und 7 Monate, in der ocr, Ioh. Kroschowitz, Petrin« H Pitt«, Ed. Mahr und Beamter, sondern auch ein Krainer bin, und das Land die Gradischa-Vorstadt Nr. 2, an der allgemeinen Wassersucht. Krllschowitz' Witwe; — Krainburg bei F. Klispcr; Den 3. April. Dem Hell» Franz G»Lnik, Bäckermeister, sein Vleiburg bei Herbst, Apotheker;— Warn«diu bei Halter. Burg für sich zu haben wünscht, so mag es sie haben." Bald Apotheker;-Rudolfswerth bei D. Nizzoli, Apotheker; ­ Kind Josef, alt 1 Jahr und 14 Tage, in der Stadt Nr. 203, an darauf raffte der Tod diesen Mann, der auch vor dem Jahre Gurkfeld bei Fiiedr. Aömches, Apotheker; — Stein bei Rhachetis. — Dem Herrn Anton Petrouöiö, Haus- und Nealitätcn­1848 viel für Krain gethan hat, hinweg; in der Geschichte befitzer, sein Kind Angela, alt 7 Monate und 14 Tage, <» der Illh», Apotheker; - Bischoflack bei KllilFabian!. Apothe­des Landes wird jedoch der wackere Patriot und ausgezeichnete Et, Peters-Vorstadt Nl. 72, an Fraisen. — Johann Verderber, Hau-ter; - Gorz bei Franz Luzz»r »nd Pont«»!, Apotheker. Staatsdiener ehrenvoll fortleben. filel, alt 48 Jahre, im Zivilspital, an Erschöpfung der Kräfte. — Bolkswirthschaftliches. — (Wie viel in Europa an Kohle, Eisen und Salz gewonnen wird.) Soviel die ämtlichen und sonst Vilblltt NL IM'M». verläßlichen Quellen nachweisen, gewinnt man gegenwärtig jährlich: « An Steinkohlen 2,794.000.000 Ctr. IIHu«1no valiinw vse ra^ohubk po ßl!nven8ilew 6a «e naioö^'o na nnvi nullticni oÄlmill „ Roheisen 162.500.000 „ „ Salz 90.300.000 „ Von allen dem entfällt auf England der größte Theil. Dort und in anderen europäischen Staaten wird jährlich ge­wonnen: lli iLlia^H ti ilii'Ht n» teclßn v NalibolU, in veha po v08ti xa V8« leto 10 Ao1<1., »», An Steinkohle: I n England 1,700 Mill. Ctr. Ißt» 5 Aol<1. in «a öetit leta 2 Aold. 6l) Kr. R „ Deutschland 571 „ „ Frankreich 200 „ Nkl'oöni'no llailor tuäi iÄ2uavr8tn«, na^naniia pc» n^'ni^'i oeni ni-ssemh« ., Belgien 195 „ „ Oesterreich 95 „ „ Rußland 17 „ „ Spanien 7 „ßlioer naj 8« blaSavohno P08i'I^'o v l^larlbor vie^niötvu „ ,, Italien 3 „ „ 112 ötolüem tlßu (volllplatl) öt. 184. „ Schweden und Nordwegen ... . 2 „ „ O^ravnMvt) ,Mov6N8li0Aa naro6a". „ Dänemark 1 „ „ An Eisen: „ England 92 „ „ „ Deutschland 24 „ „ „ Frankreich 17 „ „ Anzeige. „ Belgien 9 „ I m Selbstverlage des Gefertigten ist soeben erschienen: „ Oesterreich 7 „ „ „ Rußland 5 „ Gin Separat-Abzug der I. Abtheilung „ Schweden und Nordwegen ... . 4 „ „ der .. Italien 11/2 „ „ General-Geschäfts-Tabellen, An Salz: ^ „ England 32 ^, „ enthaltend „ Frankreich 12 „ „ „ Oesterreich 8 „ « Rußland 8 „ auf V« bis inclusive 10 Percent, " ffp?.ni°n 7'/, .. „ von 1 Kreuzer bis 10-000 Gulden österr. Währung, „ Italien 8 " Deutschland 5'/« .5 I ans Hede beliebige Anzahl von Tagen und Monaten, " P°"«gal 4 „ „ nebst einer Hilfttabelle zur Bestimmung der Anzahl der zwischen zwei gegebenen Zeitpunkten liegenden Tage. „ «lumamen 2 „ „ Groß-Quart (Reichsgesetzblatt-Format). Preis gebunden mit Umschlag 1 fl. österr. W. „ Türkei 1>/ Der Ankauf dieser Interesfen-Tabelle n verpflichtet nicht zur Abnahme des ganzen Werkes. Werden alle Bergleute und alle bei der genannten Er­Zu beziehen vom Herausgeber und in der Buchhandlung der Herren Ig . V. KleMMllyl ck Fed. Bamberg in Laibach. zeugung beschäftigten Arbeiter (ihre Familien inbegriffen) zu­ sammengerechnet, so ergibt sich der hundertste Theil oder 1°/„ der gesammten Bevölkerung Europas. Der Werth dieser ge­31—2. Advocaturs-Concivient und Herausgeber der General-Geschäfts Tabellen. wonnenen Erzeugnisse repräsentirt jährlich an 1000 Millionen 29-3. Offene^S^chhalle. Luftdruck - Vebisse, Saug - Gebisse, Es ist bereits ein Jahr und mehr vorüber, seit die das vorzüglichste, was die Zahntechnik zu leisten im Stande ist, die einzigen wirtlich „künstlichen" Gebisse, da sie weder Jahresversammlung des historischen Vereines für das I M mit Haken oder Klammern, noch durch Ringe oder Stiften und auch ohne durch die zerbrechlichen, höchst lästigen Spiral­ 1866 stattfand. Da der Herr Protektor des Vereines Frei­federn im Munde befestigt zu werden, einzig und allein dadurch am Kiefer festsitzen und unbeweglich halten, daß sie sich allen herr von Codelli , sowie der Direktor und ein Ausschuß-Theilen desselben auf das Genaueste anschließen. Mitglied ihre Stellen niedergelegt haben, so dürfte es an der Zur Anfertigung dieser garantirten Gebisse empfiehlt sich bestens Zeit sein, die Vereinsmitglieder zu einer Jahresversammlung, einzuberufen, ein Mal, um neue Funktionäre statt der Ausge­ tretenen zu wählen, dann um dem hochachtbaren Freiherrn von Codelli für die zwanzigjährigen Leistungen zum Gedeihen Hause. i,n Heimann'schen des Vereines den gebührenden Dank des Vereines auszuspre­ Ordination von 9 bis 12 Uhr Vormittag und von 3 bis 5 Uhr Nachmittag. Gedruckt bei Josef Blasnil in Laibach.