Zum M^ltZen und VerMMN» ------—« ^ «.-------- Fveptag den 24. Ianmv 1823. Charade. (Zweysylbig). ^K röchet die Erste das härt'ste Metall Durch fleißiges Mühen in stammender Glut, Und strecket, und formet durch wässernden Schwall Die glühende Masse zu nützlichem Gut, Für des Landmanns siillsn Fleiß, Für der Künste hehren Kreis, Für des Kriegers muth'ge Brust, Für des Städters Zier und Lust. — Die Zweyte erinnert an graue Zeit, An wildere Sitten, an rohen Streit.! I,tzt blicket vom Fels in die lachende Flur Von einstiger Größe der Überrest mir. In der treue« Völker Mitte, Freundlich — offen jeder Bitte, Ist sie noch der Herrscher Sih, Wehrt ihr Nah'n kein Lanzenspitz! — Im Ganzen erblickst du des Kaisers Huld, Mit der Seine Weisheit jüngst Kram beglückt; Den Edlen, der, ferne von Hochmuths Schuld, Ali Biedermann herzlich die Rechte drückt. Geist und Würde paart sein Blick! — Heil dir, Ländchen! dein Geschick Lenket nun, — du nennst ihn dein! — Höchster Tugenden Verein. — I. H. W. G p a r c a s s e. Iortsehun g^über die zweckmäßige Benützung dieter ! Anstalt im vergangenen Jahre zu Laihach. ^ Wenn in Erwägung genommen wird, welchen Ge- , fahren die Dienstbothen, besoilders in ihren jüilge-ren Jahren und bey dem angewöhnten beständigen Wechsel ihrer Dienstorte, ausgesetzt sind, und welch elen-, des Los so manchem derselben im kraftlosen Alter zu Theil »vird, so muß wohl jeder Menschenfreund die Wohlthat einer Anstalt erkennen, welche dieser bedeutenden Menschenclasse die bequemsten Mittel anbiethet, um sie vor drückendem Mangel und allen jenen Übeln zu verwahren, die gewöhnlich aus dem Zustande der Dürftigkeit entspringen. Die Direction macht mit herzlichem Vergnügen bekannt, daß-schon viele Dienstbothen diese Wohlthat erkennen, und ihren ersparten Lohn, den sie sonst ihren Dienstherren in Verwahrung ließen, Hur Sparoafse bringen. Da den Dienstbothen selten ein Schein über den lmbehobenen, oder dem Dienstherrn in Verwahrung gegebenen Lohn, ausgefolgt wird, so ereignen sich oft Fallt/ daß nach dem Tode des Herrn dem Dienstbothen die Mittel fehl«n, die Forderungen erweisen zu können, und daß hierdurch die Neuesten Diener, und oft gerade solche, welch« sich durch eine lange Dienstleistung das Vertrauen ihrer Dienstherren ganz erworben haben, und es daher auch ganz erzMedern, gegen den Willen ihrer Herren in die drückendste Lage versetzt werden. Durch die Sparcasseanstalt ist diesem Unglücke ganj vorgebeugt; kein Dienstherr, der von den Statuten derselben hinlängliche Kenntnisse hat, und der Direction das Zutrauen schenkt, dürfte sich noch fernerhin erlauben, den Lohn seiner Dienstbothen, den sie oft durch mehrere Jahre aus kindlichem Vertrauen nichl erheben, oder den sie ihm zur Verwahrung auf-gedrungtn haben, bey sich aufzubewahren, weil er dadurch feinen braven armen DienstteutM den Nutzen entziehen würde, welcher ihnen bey der Sparcasse durch die Zinsen, und durch Zinse von Zinsen zusiieHt. Es ist sehr leicht begreiflich, baß bisher viele Diensl-bochen aus Angst und Besorgniß, um ihr schwer erworbenes weniges Vevmögen nicht zu verlieren, der Sparcasse jenes Vertrauen noch nicht schenken, dessen W die Anstalt von jenen gewürdigt wird, welchen die ^ Statuten in ihrem ganzen Umfange bekannt sind; denn nur die Erfahrung, dieses unt.rügliche Beweismittel, wird erst im Stande seyn, hier das Beste zu wirken, und dieDienstbothen zu überzeugen, mit w?l< cher Sicherheit für sie gesorgt wird. Indessen muß die Bircctiön vielen Bewohnern ^ dieser Hauptstadt, und vs>züglichderHochwürdige,, Cn- « rat-Geistlichkeit, sowohl hier al» auf dem flachen Lan- » de, verbindlichst danken daß sie theils durch ihren V Beytritt zu dieser Anstalt, theils durch zweckmäßig« 1 Belehrung ihrer Dienslleuts und der ihrer Sorge Allvertrauten, dieß Institut in der Beförderung seiner Absicht so thätig uiuerstül^ten. Es ist jcderman wohl bekannt, in unsern Tagen habe die Sucht nach fe-inen Kleidungs-Stoffen bey den Dienstbothen beyderley Geschlechtes einen so hohen Grad erreicht, daß der gewöhnliche Lohn zur Bestreitung dieser Auslagen nun tau.".l hinreicht; und es wird der ' Sparcasse-Direction gewiß nicht verarget werden, wenn sie erwähnt, es sey hoch an der Zeit, daß diz Dienstherren auf das künftige Schicksal der Dienstbothen kräftiger, einwirken sollten, und das; die Anleitu«a, imd Ermunterung zur Sparsamkeit und Entsagung eine wesentliche Pflicht der Dienstherren gegen ihre Dienstbo^ then sey. ' .Schon verwaltet die Sparcasse seit ihrer Entstehung die Ersparnisse vieler Diensibothen, welche ihr kleines Capltal mit Ausgangs jedes Jahres durch Zu« legung ihres ersparten Lohns vermehren; und wahrend dem sie selbst gestehen, früher nichts crsparr zu haben, dient ihnen nun dasSparcassebüchlein gewiß zum fcholisten Zeugnisse ihrer Moralität. Es ist nicht zu zweifeln, daß in einigen Iahrsn, wenn di« Wohlthat dieses Institutes unter der zahlreichen Classe dieser Menschen durch geeignetes Einwirken der Dieostherlen allgemein bekannt wird, wohl selten ein Dienstbothe ohne Sparcassebüchlein seyn dürfte, weil »icht widersprochen werden kann, daß doch jeder Bienstdothe etwas, wenn auch wenig, von seinem Lohne zu erspaven iü, Stande ist und ersparen soll; es aber auch kann, indem die Direction den ,kleinen Betrag v»n 2b kr. scho» statuttnmaßig annimmt. Sollmcn, es wohl bezweifeln können, daß sich m . euugenIahren die Dienstherren bey der Aufnahme ihrer D,e,istleme um die Sparcassebücheln derselben eben , sv/ wce um ihre frühern Diensiesverhaltmsse erkundigen werden .' Die Sparsamkeit des Dieners,, bewähret durch das vorgewiesene Sparbuch, wird ein verläßlicher Be. weis von guten Sitten sey!!, und zur Erwartung berechnn, daß der D«n!lbothe auch seinen sonstigen Pflichten g^n au nachkommen werde. <^ie Dienstbothen werden sich in der Sparcasse ^""^"lorgungöfond bilden; und manches brave ^ie«, st madchen wird durch ihr erspartes Capital einen Vrälttigom finden, der sich von der Tugend einer zweckmäßigen Sparsamkeit auch eine treue Gattinn, ' tln? zärtlich besorgte Mutter versprechen kann. (Die Fortsetzung fvlgt.) ^Bemerkungen über den Aufsatz: «Wie ich von Wien nach Trieft gekommen bin." Von G. tt. P. Sicvcrs. Wiener Zeitschrift für Kunst. L'ttcrawr, Theatcr.untz Mode, Nro. .3. , i3L, "9. Jahrgang zo^^. ' Schwerlich wird dieses vielgelesene Blatt se'^ s.^ Mm Beginn einen Aufsatz enthalten, der so viele un-"cht'ge Angaben enthielte, als der oben anzeigte, «der dessen Inhalt, insoweit Herr S. von der Strecke lunaln^l'^^^lchreibt, hier einige Berichtigungen folgen sollen. ' "Solmtags gegen 7 Uhr Morgens" sagt Herr S., «kamen wk- in Lalbach an. Hie ganze Stadt war in '^er Messe. Die Leere in den Gassen stach gewaltig «gegen d,e Id,e ab, die ich mir von Laibach, dem ^.vorwa !.g,n Congreßorte, gemacht hatte. Der Theil «de S^dt, welchem«,«, wenn ich nicht irre, die nennt, zeichnet sich durch eine Brücke und leer ^sst.I^^^'^ ^^" 7Wr in der Frühe noch allcn ^ , "^""em i" ^aib^ch, sondern in 'tmwKn'che versetzt, ist lächerlich. Mll hw gegen Herr S. dick« Stelle in einem andern Sinne verstanden haben,, >o muß man gestehen, daß die Bewohner Laibachs, ungeachtet der mehrjährigen französischen Occupation, sehr viel religiösen Sinn beybehielten, über deffen Mangel in andern Orten häufig gerlagt wird. — Wenn man al'üehmen kann, daß in Laibach in 666 Häusern i5,ooc> Seelen, mit Inbegriff des M^itörZ'Und Studenten (von den letzten allein znh!t man über 2«tio) wohnen, so wird es nicht leicht eine lcere Eta^t genannt werden können. Wenn man sich Städte bloß idealisirt, so ist es kein Wunder, daß bey wirtlicher Ansicht derselben die Ideen von der Wirklichkeit abstehen. In diese Lage dürfte Herr S. bey den meisten S-tadten kommen, die er sich bloß idealisirt haben wird. Laibach hat weder cme Neustabt *) noch eine Brücke, durch die es sich sehr vortheilhafi auszeichnen konnte; denn eben 5ie zwey hölzernen, mit schlechten Krümerhütten versehenen, Brücken sind die größten Unzierden der Stadt. Eine dritte besser gebaute Brücke verbindet die Vorstädte Pollana und St. Peter mit einander. Ter Platz Laibachs, welcher sich sehr vortheilhast auszeichnet, wird wahrscheinlich der neue Markt ftyn. Daß die gai'^c Stadt nichts weniger als einem Marktflecken gleiche, beweiset schon der einfache Umstand, daß während des hiesigen Congresses kein Monarch an diesem Platze w»hute, sondern drey Monarchen, und so viele Minister und Diplomaten, vorlogen, in dem Sikver'schen Marktflecken zu wohnen.«— Es scheint, daf; Herr S. während dem Umpacken des Postwagens den größten Theil der Stadt um dest» weniger gesehen l>n, als dah Po^wagensamt ziemlich weit in dcr Vorstadt gelegen ist. Weil «r übrigens die Bevölrerimg ber Stadt in die Kirchen versetzt, wäre es wohl dcv Mühe werth gewesen, daß er sich in diesen erwas umgesehen hatte, und würde gefunden, haben, daß ihnen die Kirchen der größern Nüchbarstadte nicht an die Seite gesetzt werden können. Einen Berg Loitsch gibt eS zwischen Oberlaibach und Loitsch nicht. Wahrscheinlich wird Herr S. den Ii,a3!<«vix in den Berg Loitsch umgetauft haben. Die ') Auch auf dem Wege zwischen^Grätz und Marburg sah Hcrr ^. die ungarische Gränze und llnqarlsch-Neustadt, was noch kein Reifender gesehen hat. trichterförmigen Vertiefungen, welche sich in Inner-krain so zahlreich vorfinden, und durch Herrn Verfasser für S^mbrüche^ertlärt worden, sind nichts anders als Einstürze der Grotten, welHe die Alpen die-. s«r Gegend durchblähen. — Es ware^woh! lächerlich/ in ein?r so steinreichen Gegend die Kleine aus meh> rele Klafter tiefen Gruben heraus zu hohlen. „Während der Nacht passirten wir Optschina", schreibt der Verfasser weiter. ,,In der Nähe liegt Adels-„berg mit seiner weit und breit berühmten Grotte." — So umfassende Kenntnisse, besonders des Theaterwesens, Herr S. in seinen übrigen Aufsätzen bekräftiget, eben so schwach z?igt er sich, ungeachtet seines ange-bornen Reisettiebeä, durch gegenwärtigen Aufsatz in der Geographie. Die Kindergeographie, mit deren Hülfe er leicht, wie er sagt, eine Reisebeschreibung hätte schreiben können, hatte ihm hier treffliche Diensie leisten können, ist ihm sogar unentbehrlich gewesen, wie aus dem bereits Gesagten und au^ dem Folgenden sattsam zu erfthen ist: Adelsberg, der Sitz eines KreisamteS und Hanptort des KreiseK gleiches Nahmens, wird in die Nahe eines über sechs Meilen «ntfernten kleinen Dorfes versetzt! Die Grotte gestehet er nicht gesehen zu haben, und doch ertlcnt er, was die Eingebornen davon erzählen, für Fabeln, und was die Reisenden darüber schreiben, für Träume. Hätte sich Herr S. die kleine Müh« gegeben, diese nur eine kleine Vienclstunde außer Adelsberg liegende Grotte zu besuch-cn, so wäre ihm diese seichte Bemerkung nicht entwischt, und sem positiv gebildeter Geist Hütte die unterirdische Vchonhett dieser Komgum der Grotien eben so bewundert, als die hohen und höchsten Herrschaften, Gelehrte und Ungelehne, die sie aesehen haben. Der Umstand, daß er diese Grotte in die Parallele mit den Catacomben m Paris stellet, und in ihr zerstörte und zerstörend- Natur zu nnden alaubt, macht es nicht unwahrscheinlich, d^ er noch nie eine derley Grotten gesehen haben mag. Herr v. Löwengreif, welcher große Verdienste um diese trotte bat, und dessen Thätigkeit man die Entdeckung des arönten und schönsten Theiles derselben verdankt, wurde den Wünschen aller Vorlands- mld Naturfreunde durch Eröffnung einer Sukscrivtion zur Ausführung der noch in der Grotte beabsichtigten Bauten g^mlii, s«br entsprechen. Obgleich man schon 7 Stunden weit in dieselbe gedrungen, so ist doch die bequem gangbare Straß- nur zwey Stunden weit bis zum vorhänge anaelegr. Von dem Vorhange bis zum See, eme Strecke von mehreren Stunden, welche die schonsteil Partien enthalt, muß der Weg erst hergestellt werden. Um die Grotte noch über oem See zu uniersuchni, 0 — wirb ein Schiff gebaut werden müssen, was alles nur aus Mangel an Unterstützung nicht geschah. „Die Grotte zu Adelsberg" ftihrt Herr v. S. fort, „biethet dem Naturforscher einen merkwürdigen Gegen-„stand dar. Dieß ist die I^c^Na ^ruteuä, welche, wie „man mich in Triest versicherte, einzig und allein nl „ihr gefunden wird'." — So viel Worte in dieser Stelle enthalten sind, eben so viel Unrichtigkeiten befinden sich darin. Herrn S. wäre eine bessere Wahl der Individuen, die er um Auskunft angehet, anzuempfehlen. Der eigentliche Nahme dieses merkwürdigen Thieres, über dessen Natur uns ^«üli^IlÄclli, der ein ganzes Buch darüber schrieb , noch nicht genügend unterrichtet hat, heißt s>rut,<;u5 ÄN^nint>u5, und wird gar nicht in dieser Grotte gefunden, wohl aber in einem Bache bey Sittich in Unterkam , und in der Magl>H-lenen Grotte, eine Stunde außer AoclSberg, die ein Recensent der Göttinger Litteratur-Zeitung bey Anzeige obigen Buches nach Kärnthen versetzt. Her? S. ist sowohl mit dem Fluche, der über die ganze Gegend von Laibach bis Opischina lastet, als auch mit dem Segen, der sich dem Auge entfaltet, als man Tricst und das Meer von dem Wirthshause bey Optschina überblickt, zu freygebig. Jeder andere Reisende hat zwischen Laibach und Qptschina die fruchtbarsten Thaler unü Ebenen gefunden, als z.B. das Feld von und um Oberlaibach/ die fruchtbaren Thaler von Loicsch und Planina, die Ebene bey Adelö^'g. D^- Fluch ka,n, füglich nur auf "»» -Kar,r, einen TH«U der jütischen Aloen, «ogewendec werdeli. Selbst der Siever'schc Zau-berer.Nanos überblickt gegen Norden die nicht unfruchtbare Ebene, und südweiilich das herrliche Wipbacher Thal', den Vorhof von Icalien. Der Triester Berz, selbst ein Theil des Karstes, so wie das an Triest gränzende Istrien, waren einst nicht weniger unfruchtbar, als ble Gegenden des Karstes; nur durch ausdauernden Fleiß und Industrie sind die schönen Weingarten dahin gezanbert worden, wo einst zwischen Stein-Mppen niederes Gesträuch sich kümmerlich erhielt. Herr S. verwahrt sich zwar gegen alle Forderungen, die man an seinem Aufsätze wachen könnte, und es war auch zu erwarten, daß er über so bekannte Gegenden nichts Neues sagen wecde; allein was konnte ihn berechtigen, unrichtige Angaben auf falsche zu Haufen? Was wollte er durch diese seine sogenannten Mittheilungen anders bezwecken als Belehnmgl Ist sie aber bey so irrigen Ansichten möglich,? Auflosung der oreyfylbigen Charade in Nrs. 3. s Ein-mahl-eins. Gedruckst bey Ign»z Aloys Vdlen uon Hleinmayr.