Cckriftleitung: NathauSgasse Str. 5. L,l,»ton Hr. 21, lM«»rtn. «ei ta *1» n t « i Sofllia rat «ttMnlsmr Ist So-», i. (Weite*) ti«n 11—1* Obr wtw. Hsiltia-vdc» werd-» trtfflt rirtttfflrgtlm. Ramtolott ttin-«idit dcitckstchngt. A,kll»diiil»i>e» Bsni d>« SaBoltaBO firctn »««Siuwg da tiOin» ffft* Brft'fltr:! dktHlrrn rittz-zni. Sei Bukolaii«cs t'tni- lUHllUi. Dtc ,X«m1dK £Doen Zugang zum Indischen Ozean zu öffnen. — Daß es England war, das alles getan hat, um die italienisch-türkischen Differenzen in Tripolis zum offenen Konflikt zuzustutzen, ist bekannt und nicht minder die Tatsache, daß es dadurch hofft, im Schoße des Dreibundes Friktionen hervorzurufen, die schließlich zu seiner Sprengung führen sollen. Allein, wie sich alle Schuld auf Erden rächt, so ist au» dem italienisch-türkischen Krieg ganz plötzlich die Dardanellenfrage aufgetaucht. England war es, daß seinerzeit aus der Sperrung der Dardanellen bestand, Rußland verlangt aber heute die Oeffnung und zwar nur sür sich, nicht aber für die anderen Mächte. Darüber soll nun in Paris gefeilscht und ver-handelt werden. Es ist möglich, daß die Londoner Diplomatie auch in diesen sauren Apfel beißen und Sir Grey dem englischen Parlamente begreiflich machen wird, daß England nichts ausgibt, wenn die über diese Grenze nicht hinaus kann, und deSlialb steigt sie vom Zenith ihres Ruhmes in den Tod. Dieses Problem belastet die Dichtung. Denn, so klug die Schauspielerin Magdalene ist, sie konnte, ein bloßes Medium ohne streitende starke GeiÜhle, nicht interessant sein; und ferner: so klug der Ber-sasser sein Menschenkind konstruiert hat. es bleibt in der Theorie stecken, es lebt sich nicht recht aus. Vortrefflich meisterte eine bildnerische Feder die Um-gedungen der Schauspielerin. Im Weltland weiß der junge Rosegger besser Bescheid als sein Vater, der freilich ein» vor dem Sohne voraus hat: Men-fchenseelen zu finden und zu schaffen. Fast gleichzeitig mit dem Buch des Hans ist ein neues Buch des Peter erschienen. Auch ein Roman, der im besonderen, wie das Titelblatt sagt, „unserer Zeit" einen Standpunkt klar machen will. „Die beiden Hänse (Verlag L. Staackmann, Leipzig) stellt in den Personen zweier Heimatgenoffen vom Dorfe einen friedlosen Wahrheitsstürmer und einen Menschen, der nur des Herzens stillen Frieden sucht, gegeneinander. Das heißt: der Dichter wollte die Repräsentanten zweier Weltanschauungen zu Schulkameraden und Lebensgegnern machen. Den einen, der ein humaner, mit seiner Obrigkeit nicht harmonierender katholischer Geistlicher wird, kann man al« Typus des sich bescheidenden österreichischen GemütSidealeS (siehe GrillparzerS Berse gegen die menschliche Größe) wohl gelten lassen. Aber wie , willkürlich kühlt Peter Rosegger sein Mütchen an der naturwissenschaftlichen Weltanschauung! Der an-dere von den zwei Hänsen, der Mediziner, begeht eine Gemeinheit nach der anderen, verlaust sich, verlumpt sich — und für alles Böse wird von dem Helden die Naturwissenschaft oder Friedrich Nietzsche moralisch verantwortlich gemacht. Nein, so einsach liegen die letzten Dinge wirklich nicht, nnd wer Nietzsche mit dem Untermenschentum in Zusammen-stellt, ahnt wohl nicht, daß er sich an dem streng-sten Charakter - Förderer und -Märtyrer versün-digt... Aus den ziemiich unwahrscheinlichen Wegen durch di« Abenteuer der Großstadt kann ich diesmal den, verehrten Dichter nicht folgen. Doch wenn diese Wege die Stadt verlasien und hinausführen zu der reinen Luft der Berge, in die stille Weis-heit deS Alpenvolles, dann kehrt das alte Entzücken wieder, mit dem uns Rosegger so oft beglückt hat. Einzelheiten hat auch dieses Buch, die al« Schön-heitswunder glänzen. Vielleicht wird ein Ganzgescheiter mit dem Finger daraus deuten, daß der Held de« Romans, der von schwerer Lebenserfahrung bekehrte Moder-nist, den Namen HanS führt . . . Doch der andere HanS, der dritte, der Sohn des Dichter», hat mit dem bösen Streber gar nichts gemein; weder ein Schicksal noch ein Glaubensbekenntnis. Für das Geschick de« Romanhelden ist er zu herzensgut, und die sonderbare Weltanschauung des erdichteten Hao« teilt wohl überhaupt kein geistig reifer Mensch. Selbstverständlich lag auch unserem großen Dichter ein so kleiner Witz durchaus ferne. Ja seiner Zeit-schrist „Heimgarten" hat Rosegger mit rührendem und bescheidenem Stolz von den Hoffnungen und jungen Taten seine« lieben Sohne« gesprochen, de« ihm unähnlichen und doch so treu verwandten HanS. Und den durch vier Jahrzehnte vom Bater gepfiez-teu ..Heimgarten' besorgt heute der Nachsolger i« bürgerlichen Gewerbe: der Sohn. Nummer 99 Lettische Machi Seite S Dardanellen Rußland geöffnet werden, di« gegen-wärtige liberale Regierung Englands hat ja bisher alles geschluckt, was Rußland ihm serviert hat so schwer also daran zu denken ist, daß England dem Drängen Rußlands ernsthaft Widerstand leiste» wird, ein ebenso starker Appell sind die Pariser Verhandlungen an die Adresse der zunächst beteilig, ten Mittelmeermächte, nämlich der Türkei nnd Jta-lien, den Krieg zu beenden, um gemeinsam eine Gestaltung der Machtverhältnisse im Mittelmiere zu verhindern, die sie zum Spielball der russische» und französischen Politik machen würde. Oesterreich-Un» garn und Deutschland haben an diesem Drängen kein mittelbares Interesse, allein sie müssen im In-teresie der Erhallung des europäischen Gleichgewich-teS wünschen, daß Italien und die Türkei nicht aus dies« Weise unter russisch-französische Kontrolle kommen. Zur slowrui scheu Fakul-tätofruge. Aus Laibach wird uns geschrieben: Alljährlich mindestens einmal pflegt die stowe-lisch« Studentenschaft unter Mitwirkung de« jeweili-gen ReichratSabgeordnrttn von Laibach «in« sogt-nannt« „Manif«stationSv«rsammlung" für die slowe-nische Universität zu veranstalten. DaS Programm ist immer daS gleiche: «S wird zuerst die Sntwick-lung der slowenischen Schriftsprache gepriesen, — welche nicht einmal als Unterrichtssprache der ober«» Gymnasialklassen verwendbar nnd sür einen wissen» schaftlichen Bortrag absolut ungeeignet ist — dann wird behauptet, daß schon die Laibacher Jesuiten» schule deS 18. Jahrhunderts Hochschulcharakter hatte, mit Bedauern festgestellt, daß die Regierung im tol-len Achtundvierzigerjahre den (bald mißglückten) Versuch unternahm, in Laibach ein paar juristische Vortrügt in slowenischer Sprache halten zu lassen, und schließlich wird auf Grund des vielgeplagten Artikels 19 die Forderung erhoben, daß die Slowe-nen eine eigene Hochschule bekommen müssen. Diese Leier ist.auch bei der jüngsten, am 30. November in Prag abgehaltenen Hochschulvcrsammlung wieder-holt worden, welche dadurch eine höhere Bedeutung gewann, daß an derselben auch der Rektor der tschechischen Hochschule, Prof. CelakovSky, teilnahm. Dieser hielt auch eine Ansprache, worin er erwähnte, daß zwar der § 1 deS Gesetzes vom 28. Februar 1382, womit die tschechische Universität errichtet wurde, daS Tschechische sür dieselbe als alleinige VortragSsprache erklärt, daß sich aber dennoch Mit-tel und Wege finden werden, um die Schaffung slo-wenifcher Lehrkanzeln zu ermöglichen. Ob der Rek-tor damit sagen wollte, daß jenes Gesetz geändert werden müsse oder daß man sich, um den Slowenen gefällig zu sein, kaltblütig über jene klare Bestimmung hinwegsetzen werde, ist nicht sicher — jeden-falls empfiehlt es sich, den lfchecho-slowenischen Machenschaften etwaS mehr Aufmerksamkeit als bisher zu widmen. Um den Plan, durch Angliederung slowenischer Dozenturen den Grundstock sür die slowenische Rechts-sakultät in Laibach zu gewinnen, verwirklichen zu können, haben die Slowenen die Losung ausgegeben, daß zunächst ein größerer Teil der slowenischen Etu-denten an der tschechischen Hochschule in Prag st»» dierrn solle. Talsächlich ziehen viele slowenische Studenten den besuch der Präger Universität dem der «razer und Wiener vor, obwohl an letzter, zu-mal für Studierende auS Krain, zahlre chc Stipendien bestehen, die für unbemittelte Studenten gewiß nicht wenig in die Wagschale fallen. Wer ermög-licht es also den slowenischen Hochschülern, der Lowng: „Studiert in Prag" zu folgen? Außer den slowenischen HochschülerunterstützungSvereinen, die uicht unbedeutende Mittel ausbringen können, ist es die — Regierung, die vor mehreren Jahren aus Drängen deS slowenischen Abgeordneten Hofrates Ploj zur Unterstützung slowenischer Hochschüler den Betrag von 9000 K. ins Budget einstellte, wovon ein Großteil nach Prag wandert, um die dort zu Propagandazwecken sich aufhaltenden Slowenen für den Abgang von Stipendien zu entschädigen! Die Regierung ist eS auch, die den Unfug duldet, daß die an der tschechischen Hochschule inskribierten sloweni» scheu Hochschüler (trotz des § 1 des obzitierten Ge-setzcS I) die Prüfungen ganz oder zum Teile in deut-scher Sprache ablegen dürfen/ wogegen sogar von tschechischer Seite Widerspruch erhoben wurde. Und «ras Stürgkh begnügt sich nicht mit der theoretischen Anerkennung der slowenischen Hochschulwünsche, denn ein Blick in den StaatSvoranfchlag belehrt uns, daß die Post : Ausgaben für die Heranbildung von Lehr-kräften an Hochschulen, die im vergangenen Jahre noch 120.001) K. betrug, wegen gesteigerter Jnan-fpruchnahme des Teilkredites für das Hochschullehr-amt mit italienischer slowenischer oder kroatischer und rnthenifcher BortragSsprache um 20.000 S. erhöht wurde! Wenn man in Betracht zieht, daß schon bisher eine Anzahl slowenischer Professurkandidaten mit Stipendien und Urlauben ausgestattet wurde, um sich — an rrichSdeutfchen Hochschulen sür die slowenische Hochschullaufbahn vorzubereiten, muß die unter solcher Begründung erfolgte Erhöhung des er» wähnten Kredites umso aufreizender wirken. Es verlohnt sich nun, zu erörtern, welchen Kreisen der slowenischen Bevölkerung die Regierung gegen den ausgesprochenen Widerspruch der deutschen Abgeordneten derartige» Entgegenkommen bewest. ES ist nämlich nicht etwa die Mehrheit der Slowe-nen oder der slowenischen Abgeordneten, die mit Un-gestüm die Errichtung einer slowenischen Rechtssakul-tät fordern, sondern die kleine Clique der Laibacher slowenischen Advokaten nnd Beamten, die sich selbst, ihren Söhnen und Neffen an der ZukunstShochschule eine einträglich« Versorgung sichern möchte. Im Gegensatze zu dieser „Partei", die von «inem ein» zigen, noch dazu nur mit Hilse der Sozialdemokratin gewählten Abgeordneten vertreten wird, ist die in der übergroßen Mehrheit befindlich« Partei deS Doktor Sustersic d«r Ansicht, daß die slowenische Uni-versität in der nächsten Zeit noch ins Lrben gerufen werden könne. Die Abgeordneten der slowenischen BolkSpartei verwerfen insbesondere den von Hribar ausgeheckten Prager Plan, weil sie fürchten, daß die slowenische Jugend in Prag von Masaryk „verdor-ben" werde. Sie wollen daher vom Mütterchen Prag nichts wissen und schwärmen vorläufig nur sür die Reziprozitä! der Agramer Studien, eine Förde-rung, deren Berechtigung durch die Statistik treffend beleuchtet wird, dcrzufolge an der Agramer Hoch-schule im letzten Jahre ein einziger Slowene aus Krain inskribiert war. In ihrer ablehnenden Hal-tung, die soweit ging, daß sie ohne Gewissensbisse den vom krainischen Landlag angesammelten Univer-sitälSfcnd von 750.000 K. aus unbestimmte Zeit als unverzinsliches Darlehen dem Wirtschaftsver« bände „Zadruzna zveza" zur Verfügung stellten, werden die Klerikalen wohl auch durch die Erwägung bestärkt, daß derzeit noch keine ihrer Partei ange-hörenden Dozenten vorhanden sind .... ES ist auch von Belang, die Stellung der Kroaten zur slowenischen Universitätsfrage zu kennen. Diese sind nämlich dafür durchaus nicht fo ringe-nommen, wie die Laibacher Clique es glauben machen will. So hat im Vorjahre und auch heuer das an-gesehene Blatt „Rase judinstvo" in Spalato offen erklärt, daß eine slowenische Fakultät ganz über-flüssig ist, und hat dies auch eingehend begründet. ES sind also weder die Slowenen noch die Kroaten darüber einig, ob und wie die von den Laibacher Windmachern ausgeworfene Frage gelöst werden soll, und die Regierung könnte insolgedesfen umso leichter gegen die Forderung eine streng ablehnende Haltung einnehmen, anstatt die Bestrebungen der Slowenisch-radikalen mittelbar und unmittelbar zu sördern. Das Beispiel der Laibacher Staatsgewerbeschule, die, ohne daß dafür ein Bedürfnis vorhanden gewesen wäre, über Nacht geschaffen wurde, mahnt die Deutschen zur Vorsicht und die Regierung muß dazu verhalten werden, ihre bisherige Haltung gegenüber den win-dischen Hochschulpläncn endgiltig auszugeben. Aus Sludt und Land. Cillier Gemeinderat. Am Freitag den 15. Dezember 1911 um 5 Uhr nachmittags findet eine ordentliche öffentliche Ge-meindeausfchuß-Sitzung statt mit folgender Tages-ordnnng: Mitteilung der Einläuft. Berichte des RechtSausfchusses über: 1. eine Beschwerde dts Dr. Walter Negri gegen die Vorschreibung von KanaleinschlauchungSgebühren. 2. die Eingabtn um ZuerkennuiH deS Heimatsrechtes in der Stadt Cilli, betreffend: den Bahnarbeiter Florian Selifchek; das Stubkiimädchen Jostfin« Ostir; die Ditustbolenvermittlerin Maria Lach; den Anstrei-chergthilsen Jgnaz Horvath; die Taglöhnerin Maria Schale und den Hotelspächtrr Florian Baier. 3. das Ansuchen des Emanuel Hoppe um dtfinilive Auf» nähme in den Gemeindeverband und 4. das Ansuchen dts Gustav Jakowitsch um freiwillige Aufnahmt in den Gemeindcverband der Stadt Cilli. Berichte des Finanzausschusses über: 1. das Ansuchen der städtischen BolkSschullehrer um Writerbtwilligung der WohnungSgeldzulage; 2 da« Ansuchen der Fachlthrtr der städtischen Mädchenbür-gerschule um Bewilligung eiaeS WohnungSgelde«. 3. daS Ansuchen des städtischen Kutschers Anton Kollaritsch um Bewilligung eioer Lohnerhöhung; 4. daS Ansuchen des Deutschen Schulderem?» um Bewilligung eineS Beitrages für 1912; 6. das Ansuchen deS Deutschen OrtSschulvertineS in Hrastnigg um Bewilligung eine« Beitrages für 1912; 6. das BaugrundkaufSanbot des Johann Koß und 7. die Gemeinderechuung für da« Jahr 1910. Berichte des Gtwerbeausschusses über das Ansuchen deS LelchermeifterS Josef Reiiner um Btwilligung eines VerkaufSstandplatze« am Haupt, platze und ein Ansuchen der Maria Kanduscher um Btwilligung der GasthauSverpachtung an Jakob Trobisch. Bericht desMautanssichtSauSschusseS über da« Ansuchen des Martin Ocwirk um Maut» gebührenfreiheit für feine Baufuhren. Bericht deS TheatersuSschufseS über daS Ansuchen des Direktors Dr. SchliSmann-Brandt um Entlassung aus dem Bertragr. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. Todesfälle. Montag früh ist in Wien die Mutter des gewesenen Ministerpräsidenten Freiherr» von Brck, Hersilie Baronin Beck im hohen Alter von 84 Jahren gestorbtn. Baronin Beck war eine ebenso gütige als hervorragende Frau. Bis in ihre letzttn Tage bewahrte sie eine bewunderungswürdige geistige Frische und nahm an allen Ereignissen de« öffentlichen Lebens regen Anteil. Ihre Salon« wartn ein Sammelpunkt für hervorragende Persön-lichkeiten dtr Politik, der Wissenschaft und der schö-nen Künste. Alle, die daS Glück hatten, diele sei» tene Frau zu kennen, hingen mit inniger Verehrung an ihr. In Pleuna bei Cilli. dem Herrensitze der Familie Beck, genoß sie auch unter den Landbewoh» nern geradezu kindliche Berehrung, da sit im Ber--eine mit ihrem Sohne für dit armen Bauern un-endlich viel Gutes tat. Rührend war das zärtliche Verhältnis zwischen Mutter und Sohn, daS nie eine Trübung erfuhr, und das schönste Beispiel für Mut» ter- und Kindesliebe erfuhr. Baronin Beck erkrankte erst in den lttzten Tagen. Die Leiche wurde nach Sachsenfeld gebracht, wo daS Leichenbegängnis Donnerstag morgens stattfindet. — Dienstag früh verschied in Graz Herr Dr. Michael Bergmann, Arzt auS Sachsenftld, im Alter von 62 Jahren. Herr Dr. Bergmann war eine im ganzen Sanntale hoch-geachtete Persönlichkeit und erfreute sich wegen feiner vornehmen Gesinnung und seiner Wohltätigkeit all» gemeiner Wertschätzung. Berein ..Deutsche Mittelschule" in Untersteiermark. Die ordentliche Hauptverfamm-lung diese» Vtreine», die am 8. d. tn Marburg statt« fand, erfreute sich eine« zahlreichen Besuche«, indem sich auch Peltauer und Cillier Professoren in der freund-lichtn Draustadt ein Stelldichein gaben. Auch au« Graz hatte sich ein Kollege eingefundtn. Am Abend vorher traftn sich zahlreiche LrreinSmitglieder und ihre Frauen bei der Liedertafel de« Marburger Männergesan .vereine« im Götz'schen Prachtsaale. Die prächtigen Dar« bietungen der erlesenen Sängerschar hielten die Erschie-nenen lange beisammen Am Freitag vormittag ver-sammelten sich die Mitglieder im Physik,aale der k. k. StaatSrealschule, den Herr Direktor Bittrer in liebenswürdiger Welse zur Verfügung gestellt hatte, zu den Verhandlungen. Nachdem der Obmann, Professor Zahl-bruckner, den Bericht über da« erste VereinSjahr und dtr Zahlmeister, Professor «ropatschek, den Rechen-schaftSbericht vorgetragen hatten, schritt man zur Neu-wähl, bei der der bisherige Ausschuß einstimmig wie-dergewählt wurde. Er besteht aus folgenden Herren: Obmann: Profefsor K-rl Zahlbrnckner; Obmannstell» Vertreter: Professor Dr. Robert Janeschitz; Zahl-meister: Profefsor Wilhelm Korpatschek: 1. Schriftführer: Professor Johann Mühlbacher; 2. Schrift» iührer: Proftssor Johann Sepperer; Rechnungsprüfer: Realschuldireklor Robert Biltaer und Professor Fried-lich «napp; Beisitzer für Pcttau: Professor Johann P?eindl und UebungSschullthrer Franz Mischkonigg, für Cilli: Professor Franz Handl und Professor Dr. AtoiS Macek. An die Wahl schloß sich die Besprechung wich« tiger BeltinSfragen, woraus Professor Tschohl emen äußerst interessanten Vertrag über den hochbegabten, leider so früh vtrstorbencn voralbergischen Dichter Felder hielt. Reicher Beifall folgte d?n Ausführungen. Sodann vertinigte da» gemeinsame Mittagmahl die ecüt 4 Kollegen im Hotel Mcran. Der Nachmittag dient« ver-schiedenen Besprechungen und kleinen Spaziergängen. Am Abend fanden sich zahlreiche Vereinsmitgliever im Klubzimmer des Hotel« ^Schwarzer «vier" zusammen, wobei die lieben Marburger Kollegen wieder ihre oft-bewährte Gastfreundschaft in reichlichem Maße bewiesen, wofür ihnen an dieser Stelle der herzlichste Dank au«g-sprochen sei. Diese letzte Veranstaltung bewie» neuerdings, wie eng da« Band ist, da« die deutschen Lehrer d«r untersteirischen Mittelschalen umschlingt. Die windische Wirtschaft in der Ge-meinde Umgebung Cilli. I» den Wahl-artikeln mit) Wählerversammlungen anläßlich der letzten Geineindewahlen haben die Wortführer der Windischen nicht genug davon erzählen können, in welch glänzenden Berhällnisse» sich die Gemeinde Umgebung Cilli befindet, daß die Umlagen angeblich niedriger sind als in der Stadt Cilli, daß ein be-deutendes Barvermögen aufgestappelt wurde und dergleichen mehr. Die Steuerträger werden nun nicht wenig überrascht sein, daß die alte Gemeindever» tretung, die eigentlich nicht mehr zurecht besteht, die mit dem Jahre 1912 nichts mehr zu tun hat, da ja die Geineindewahlen fett 8. Dezember rechtskräftig sind, und die Konstituierung jeden Tag vor-genommen werden sollte, eine ganz ungeheure Er-höhung der Gemeindeumlagen sür das kommende Jahr beschlossen hat. eine Erhöhung von f>0 auf 75 Prozent, sodaß die Gemeindeumlagen in der Umgebung um 50 Prozent höher sind als in der Stadt, wo die modernen Verkehrs-, Gesundheits-und Schulbedürsnissc an die Gemeinde so bedeutende Ausgabe» stellen und wo so Bedeutendes geschaffen wurde, während in der Umgebuug die Bedürfnisse so außerordentlich bescheiden sind. Bei dieser Sach-läge müssen die Steuerträger mit aller Entschieden-heit verlangen, daß mit der Konstituierung der neuen Gemeindevertretung nicht gezögert werde, damit die Gemeindeverwaltung von deutscher Seite entsprechend kontrolliert werden kann und verhindert werde, daß die ungeheure Mehrbelastung der Steuerträger nicht zu einseitigen windisch-nationalen Zwecken ausgenützt werde. Die deutschen Steuerträger werde» durch diese Erhöhung der Gemeindeumlagen um rund 10.000 Kronen geschädigt; während sie jetzt rund 20.000 K an Umlage» entrichten, werden sie im Jahre 1912 rund 30.000 Kronen zu bezahlen haben. Die slo-wcnischen Steuerträger, die rund 5000 K weniger an Staatssteueru entrichten als die deutschen, werden daher durch die Umlagenerhöhnng in der Gesamt-heit auch erheblich weniger betroffen. Wie wir ver-nehmen, werde» gegen die so bedeutende Erhöhung der Gemeindeumlagen in der Umgebuug Cilli die geeignete» Rechtsmittel ergriffen werden. Die bis-herige Gemeindevertretung Hai auch beschlossen, ein Darlehen von 60 MX) K sür Zwecke der Wasser» leitnug und Kanalisation aufzunehmen. Es ist zwei-felloS, daß für die Versorgung einzelner Gemeinde-gebiete mit gesundem Wasser, wie dieS durch die städtische Wasserleitung übrigens zum großen Teile bereits geschehen ist, sowie sür eine entsprechende Kanalisation Sorge getragen werden muß. Es bleibt aber dahingestellt, ob die Ausnahme eines Darlehens der richtige Weg zur Bedeckung dieser Auslagen ist, durch welche einzelne Teile der Gemeinde auSschließ-lich und vorzugsweise betroffen werden. Eisenbahner Weihnachtsfeier. Sonntag abends fand im Speisesaale des Deutsche» Hauses die Weihnachtsfeier der neugegründeten Ortsgruppe Cilli des Relchsverbandes deutscher Eisenbahner statt. Der massenhaste Besuch dieser Veranstaltung gab Zeugnis davon, iu welch hohem Maße die junge deutsche Eiscnbahncrorganisation in unserer Stadt die Sympathien aller Beoölkernngskreise aus sich vereinigt, sahen wir ja doch nicht nur viele Ver-treter des Gemeinderates. sondern auch Abordnungen fast aller deutscher Vereine. Der Obmann der Oris-gruppe, Herr Andreas Graf, richtete an alle Er-schienenen herzliche BegrüßungSworte. Die Julrede hielt Herr Stadtamtsvorstaud Dr. Otto Ambroschitsch, der die Entwicklung der altgermanischen Julfcier schilderte und in begeisternden Worten unter stür-mischem Bcifalle die Anwesenden im Zeichen deS im Lichterglanz? erstrahlenden Tannenbaumes zur Brüder-lichkeit und völkischen Festigkeit aufforderte, damit in den schweren Zeiten, denen unser deutsches Volk entgegengehe, wir gerüstet und geeinigt dastehen. Herr Fritz Schweyer erfreute die Festgenossen mit seinen herrliche» Liedergaben und es wird ihm wohl selten widersahren sein, daß er durch so unermüdliche Beifallsstürme immer und immer wieder zu Drauf-gaben genötigt worden wäre. Herr Bahnassistent Jörgen brachte Stücke von Rosegger in ganz meistere haster Weise zum Vortrage und erntete großen Beifall. Die Zwischenpausen süllte unsere wackere Cillier MusikvereinSkapelle unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Gustav Fischer in angenehmster Weise ans. Der Gabentisch des WeihnachlSbaumes war überaus reich ausgestattet uud brachte so Manchem eine fteudige Ueberraschuug und eine köstliche Gabe. Erst in später Stunde nahm daS schöne Fest, bei dem eine so herzliche, echt deutsche Stimmung herrschte, sein Ende. Tillier Athletik-Sportklub. Die in der letzten Nummer gebrachte Notiz mit obiger Ueberschrifl wird buhln richtig gestellt, dah die Anzahl der auS-übenden Mitglieder sich nicht aus 23, sondern 58 belauft. — Am nächsten Samitag findet fein Kegel abend statt. Die Mitglieder werten aasgefordert, sich aa der am SamStag abend» stattfindenden Julfeier de« H-udlungSgehilsenv-reine» „Anser" zahlreich zu be. teiligen. Humperdinck's „Bübchens Weihnachtstraum". Am kommenden Sonntag nachmit' tag« um halb 5 Uhr wird in der hiesigen evangelischen Christvtkirche von den Kindern der Gemeinde und d-m Chöre deS Deutschevangelischen Mädchenbundes da» rel-zende der deuischen Kronprinzessin Cäcilie gewidmet' melodramatische Krippenspiel von Engelbert Humperdinck — dessen Text von dem bekannten Lyriker Gustav Falke stammt — zur Aufführung gebracht werden. Die darin vorkommenden Soli werden von Fräulein N. Greco und Fräulein B. P»v:r gesungen werden. Im Anschluß an diese« Melodram, da» zugleich die Weihnachtsfeier der evangelischen Juzcnd bildet, findet im Saale de« Pf-rrhause« die Bescherung evangelischer mittelloser Kinder und Erwachsener statt. Die B«-scherung der katholischen Armen wird Montag abend« abgehalten. Ueberdies veranstaltet der evangelische Mäd-chenbund noch eine solche am Mittwoch Zu der Weih-nachtSfeier in der Kirche hat jedermann freien Zutritt. Am Sonntag vormittag» entfällt der Gottesdienst. Gründung eines füdsteirischen Fische-reibezirksvereines mit dem Sitze in Tilli. Den Leser» der verschiedensten Fachdlätter, aber auch jenen, die unsere TageSblätter aufmerksam lesen, wird schon lange die Tätigkeit des „Grazer Sport» anglervereines' ausgefallen sein, der sich durch die verschiedensten aufklärenden Artikel bemüht, den un-haltbaren Fi'chereizuständen in unserem Heimatlande wirksam entgegenzuarbeiten. Diesem Vereine ist es bisher gelungen, sogenannte Fischereibezirksoereine in daS Leben zu rufen, welche Bereine den Zweck haben, durch „Selbsthilfe" den trostlosen Zuständen ein Ende zu bereiten und die in ihrem Besitze be-findlichen Gewässer zu hegen und zu pflegen. Die Selbsthilfe ist notwendig geworden, da die veral-teten Landesgeietze nicht mehr den nötigen Schutz gewähren und in neuester Zeit der Entwurf des Wasserrechtgesetzes für de» Fall seiner unveränderten Annahme überhaupt daS Ende der Fischerei be-deuten würde. Deshalb haben sich solche Vereine be-reit» im EnnS», Traun-, Mürzim oberen und unteren Murtale gebildet, und ganz besonders ist der vor zwei Jahren ins Lebe» gerusene Fischerei-bezirksverein in Marburg wegen seiner bisherig:« regen Tätigkeit hervorzuheben. Um nun auch den Fischereigewässern der südlichsten Steiermark die not-wendige Pflege znkommeu zu lassen, waren einige Herren des Grazer Sportanglervereines und deS FischereibezirkSvereineS Marburg so liebenswürdig, in C'.lli zu erscheine», um auch hier die Frage be-züglich der Gründung eineS FischereibezirkSvereineS ins Rollen zu bringen. Zu diesem Zwecke versam-melten sich am 9. d. jene Herren mit hiesigen Fischereiinteressenten im Deutschen Hause zu einer Besprechung, die überaus anregend verlausen ist. Nachdem der Obmann des Grazer Sportanglerver-eines, Herr Professor Franz Jagoditsch, die Erschie-nenen begrüßt haste und Herr Kausmann Robert Z,,ngger zum Vorsitzenden-Stellvertreter nnd Herr jlontrollor Josef Schmidl zum Schriftführer gewählt worden waren, sprach der Fachlehrer Herr Rudols Krakoszik über die Ursachen des Niederganges der Fischerei und über die Feinde derselben. Wohlver-dienter Beifall folgte den überaus belehrenden Wor-ten. Herr Dr. Hermann Kranß berichtete als Ob-mann des FischereibezirkSvereineS Marburg über die kurze und doch schon so segensreiche Taiigkeit deS-selben. Der Schriftführer d-S Grazer Sportangler-v-reincS. Herr Georg Vollbauer, sprach noch über die Wichtigkeit der Unterstützung durch die einheimi-sche Presse und dankte an dieser Sielle allen jenen Zeitungen, welch- sich deS bisherigen Stiefkindes, „des Fischercisportes", warm annehmen und seine Interessen sördern helse». Aus allem Gesagten er» gab sich wohl augenfällig die Notwendigkeit, daß auch in Cilli ein Fischereibezirksverein für die süd-liche Steiermark ins Leben gerufen werden soll, und die vom Grazer Sportanglervcreiu dazu gegebene Nc.r.^r 99 Anregung hatte den Ersolg. daß zum Zwecke der Gründung dieses Vereines ein vorbei eilender Aus^ schuß gewählt wurde, welcher nun die Aufgabe haben wird, diesen Gedanken auch zur Tat umzugestalten. Diesem Ausschusse gehören an die Herren: Hans Bratschitsch, Joses Schnml, Franz Tramschegg und Robert Zangger auS Cilli und Herr Karl Hermann auS Tüffer. Deutsche Mahnung. Die Julzett naht, die Gabenzeit. Weihnachten ist ein deutsches Fest; wir sollen es nicht dadurch entweihen, daß wir die Geschenke, mit denen wir unsere Lieben zu erfreuen gedenke», bei den Feinden unseres Bolkes kaufen. Deutsche Kaufleute, deutsche Handwerker, die ja auch einen schweren Daseinskampf zu kämpfen haben, sollen wir durch unsere Aufträge und Einkäufe un-terstützen; aber nicht erst in der letzten Woche, son-dern schon jetzt, damit sie Zeit finden, das Bestellte gut und rechtzeitig zu liefern. Gesinnungsgenossen, solget diesem Winke! Iunggesellenball in Schönstein. Aus Schönstem wird uns geschrieben: Unser rührigeL. an Geselligkeit so reiches Städtchen sieht einem besonders schönen und lustigen Fasching entgegen. Das größte Ereignis in diesem dürfte der „Juuggesellenball" werden, der als Eliteball größten Stiles geplant ist und Samstag den 13. Jänner 1912 in den piäch-tigen Räumen des „Deutschen Hauses" in Schön' stein stattfinden wird. Es hat sich bereits ein Aus-schuß mit Herrn k. k. Richter Richard Sellyey an der Spitz- gebildet; die mit großem Eifer eingeleitet ten Vorarbeiten lassen ein glänzendes Gelingen des TanzfesteS erhoffen. ES ist zu erwarten, daß sich zu diefem Abende nicht nur unsere einheimisch deut-scheu Kreise, sondern auch die auswärtigen Freunde unseres Städtchens zahlreich beteiligen werden, um so mehr, als das ReinerträgniS dem „Deutschen Hause" in Schönstein zugedacht ist. Dankbare Schüler. Vor kurzem feierte die Schulvereinsschule in Benetzko in Böhmen das Fest ihres 25 jährigen Bestandes in würdiger uud erhebender Weise. Insbesondere die ehemaligen Schü-(er hatten sich in großer Zahl emgefunveu, um dem Deutschen Schulvereine und dem verdienten Herrn Lehrer Jos. Gottstein, der durch mehr als 24 Jahre als Lehrer unZ Führer und Kämpfer für deutsche Bildung und deutsche Geltung in der Gemeinde wirkt, ihren innigsten Dank anzusprechen. Aber auch jene Schüler, welche dem schönen ErinnerungS-fefte nicht persönlich beiwohnen konnten, haben ihre Dankbarkeit zum Ausdrucke gebracht. Ein Brief, der von W. Hollmann eingelangt war, schließt mit folgenden Worte«: .Jeder, der mit mir nnd nach mir die deutsche Schule in Benetzko besuchte, wird mit mir einstimmen in d-n Wunsch: Die „Deutsche Schule", die uns vor der Tschechisierung bewahrte und unS den unendlichen Vorteil der „deutschen Bildung" sicherte, möge in uns jederzeit warme Freunde, Förderer und Verfechter finden." In einem anderen Briefe, der auS ArnSberz in Westfalen von dem ehemaligen Schüler Josef Erledach gekommen war, heißt eS unter anderem: »Nur allein dem Deutschen Schulvereine und dem mir durch Herrn Lehrer Goldstern so gewissenhaft erteilten Unterricht habe ich es zu verdanken, daß ich eS in der deut-fchen Sprache so weit gebracht habe, um als ganzer Deutscher bestehen zu könne». Und dem Deutschen Schnlvereine verdanke ich auch, daß ich das Deutsche Reich vom Osten bis Westen durchreisen und die großen Städte und ihre herrlichen SehenSwürdig-leiten kennen lernen konnte. Ich sah die deulsche Kaiserstadt Berlin, serner Hannover, den schönen Rhein, die Stadt Köln und den Dom. die alte Kaiserstadt Aachen usw." Zum Schluss- heißt es dann noch: .Ich beglückwünsche Euch herzlichst zu dieser erhabenen Feier auch im Ramen meiner Heau und Kinder. Wäre es nur halb so weit von hier, ich würde als erster herbeigeeilt sein, um in Eurer Mitte zu sein . . Der Brief schließt mit wei-teren herzlichen DankeSworten für den Deutschen Schulverein, der durch seine Anstalten viele Tau-sende deutscher Kinder unserem Bolke erhallen und zu tüchtigen veutschen erzogen hat. Verzehrungssteueroerpachtung. An 18. d. findet um 10 Uhr vormittags b«> der Fi-nanz-BezirkS-Direktion in Marburg die öffentlich: Pachtv.'rsteigerung der BerzehrungSsteuer von Wein-, Most- und Fleischverbrauch in den Einhebungsde-zirkelt Pöltschach und Doberna—Groß-Piräschitz für daS Jahr 1912 und bedingt für die Jahre 1913 und 1914 statt. Die näheren Bedingungen könne» bei der Finanz-Bezirks-Direktion in Marburg, den Finanzwach'KoittrollSbezirkSleitungea und Adtetlua-gen eingesehen werde». Wacht Seit« 5 Herzliche Bitte! Im hiesigen allgemeinen Krankenhause liegen mehrere Kinder armer Eltern kraut darnieder. Es ist das Weihnachtsfest da, daS Fest der Kinder. Wer wird der armen, kleinen Kranken eine Freude bereiten, da die Eltern meist arm sind!? Es ergeht daher an alle Menschen-freunde, an die Freunde der unschuldigen Kinder-welt die herzliche Bitte, milde Gaben, sei cS Geld, Kleidungsstücke oder Eßwaren, Spielzeug, Christ-baumschmuck an den Weihnachtstisch der armen Kleinen zu legen. Das glückstrahlende Lächeln das die bleichen Gesichter der verlassenen kranken Kinder verklären wird, mag den edlen Spendern danken. Spenden nimmt die Schwester Oberin im allgemeinen Krankenhause entgegen. Ein neues deusches Bollwerk für Untersteiermark. In den letzten Tagen wurde in Graz unter dankenswerter Mithilfe von im öffent-lichen und wirtschaftlichen Leben hervorragend tätigen Männern eine große völkische Genossenschaft unter dem Titel „Südfteirifche Gemüse» und Obstverwer-tnngs und Anbangenossenschast m. b. H." Akgrün det, deren wirtschaftlicher Betrieb (mit zeitgemäß eingerichteter Konservenfabrik und entsprechenden Kühl» und Lagerräumen) sich in Pragerhos, einem außerordentlich günstigen Eisenbahnknotenpnnkte Süd-steiermarks, befinden wird. Aufgabe dieser Genof-schaft, die auch die Ansiedlung von tüchtigen deut-schen Gärtnern in Angriff nehmen nnd ihre eigenen Ländereien nach rationellen Grundsätzen bewirtschas-ten lassen wird, wird eS vor allem sein, srisches Gemüse und gewisse im Auslande als Volksnahrung weit verbreitetet? Konservenarten in großen Mengen aus die Lebensmittelmärkte der größeren Städte zu bringen. Die Zusammensetzung des Vorstandes und die Wahl tüchtiger, bewährter Fachmänner bürgt für eine streng kaufmännische nnd gewissenhafte Führung und günstige Entwicklung des Unterneh» menS. Bon großer völkischer Bedeutung ist die Be-stimmnng der Satzungen, daß stets 50 v. H. der Sicherheitsrücklagen (Reservefonds) in Grund nnd Boden anzulegen sind. Ferner sind satznngSgemäß vom jährlichen Reingewinne stets 10 v. H. gemeinnützigen deutschen Zweck.n znznsühren, was in den deutschbewußten Kreisen den Absatz der Erzeugnisse ganz bedeutend fördern würde. Ein Anieilfch.'in tostet bloß 2V Lronen, so daß selbst den minder be-mitteilen Bolksgenossen der Beitritt zu dem echt volkstümlich gedachten Unternehmen leicht möglich ist. Ja der heutigen Zeit völkischer Bedrängnis, wo sich unsere slawischen Gegner gerade in wirtschaftlicher Hinsicht immer mehr aus Kosten der Deutschen auszubreiten suchen, sollte diese Genossen» schaft durch Beitritt sowie regen Absatz der Genos-senschaftSanteile (Mitglieder können satzungsgmtäß nur Deutsche arischer Abkunft sein) kräftigst gesör-dcrt werden, zumal eS sich auch um eine Besied-lungs- und Bodenschutzunternehmen handelt. Zu-fchriften und Beitrittsanmeldnngen sind an den Obmann Herrn Raimund Alder, Kansmann in Graz, Mehlplatz 1, zu richten, von dem auch Auf-ruse, Satzungen und Bettrittsscheine sowie Erlag-icheine der vorläufig alS Zahlstelle waltenden ,,Sü»-märkischen Bolksbank" zu beziehen sind. Der neue Wein. Als am 3. d. gegen I Uhr nachts der Keutschler Johann Paradiz aus dem Gasthause nach Hause ging, kam ihm der Keuschler Jakob Krizmann nach und begann so hes-tig aus ihn zu schlagen, daß er zusammenfiel. Auf das Stöhnen des ParadiZ kam der Besitzersfohn Franz Kos aus Lopata herbei, nachdem er sich zu-vor mit einem ordentlichen Knüttel!bewaffnet hatte, und versetzte dem Krizmann einen tüchtigen Schlag über den Kopf, wodurch dieser erheblich verletzt wurde und von Paradiz endlich abließ. Paradiz ging mit seinem „Retter* Kos gegen seine Woh-nnng. Bald kam ihnen der Arbeiter Anton Mak nach, mit einem Hackcnstiel bewaffnet, und wollte aus Los loSgehen. Dieser war jedoch schneller und trieb den Angreiser, dem er eine Tracht Prügel verabreicht hatte, in die Flucht. Diese Keilerei wird ein gerichtliches Nachspiel haben. — Im Hotel Union in NeuhauS schleuderte am 3. d. der Be° ntzer Franz Krämer nach einem Streite eine mit Wein gesüllte Literflasche gegen den Besitzer Lednik, traf ihn zwar nicht, wohl aben den danebensitzenden Martin Banov»ek. Dieser geriet darüber so sehr in Zorn, daß er eine gefüllte Literflasche gegen den «opf des Kramer schlenderte und ihm mehrere leichte Verletzungen beibrachte. Vanov^ck wollte noch eine zweite Literflasche gegen Kramer schleudern, wurde aber vom Gastwirte darin gehindert. Da hiedurch die Sicherheit der Gäste sehr gesährdet war, so werden sich Krämer und Vanovsek gericht-lieh zu verantworten haben. Einbruchsdiebftahl. Sonntag nacht wurde beim hiesigen Gasthofsbesitzer Ludwig Kossär der Musikautomat, ein sogenannter GeschicklichkeitSglück-sptelautomat uud ein Trumeaukasten erbrochen und daraus mehrere Kronen Bargeld und einige Schmuck-gegenstände entwendet. Der Dieb, von dem bis jetzt noch jede Spur fehlt, muß mit den dortigen Ver-Hältnissen wohlvertraut sein. Windische Nächstenliebe. Im Gasthause des Josef Sustertc in Tüchern zechte am Sonntag der Baucrnsohn Franz <$ajA«f. Gegen Abend verlieb er im vollkommenen trunkenen .Zustande da« Gasthaus und blieb vor dem Hause b«im Gartenzaune bewußt-lo« liegen. In der Früh fand man ihn vor Kälte schon fast ganz erstarrt vor dem Gasthause liegen. Man schaffte ihn hieraus in dem in der Nähe befind-lichen Hauistall und schickte um den Arzt nach Stor6. welcher konstatiert, daß e» mit ihm zu Ende gehe. Nachmittag« kam der Geistliche und gab ihm im Stalle di« letzte On«ral-PaMen. die man für fi I 25 in allen Apothrlen, Droge.ien und - einschlägigen Handlungen taust. Generalrepräsentanz für Oesterreich-Ungarn: W. Td Gunhsrt, t. u. f. Hoflieferant, Wien. IV/I, Grob« R-uga„e 17. Allen Bflcbersreoiidea empftkUn wir unsere« dlesjUirlg'n Meikn acbts-Katalog der ans «», 160 Briten ein« Auswahl der empfohlen« wertesten Werk« In deutscher. franiSslscher and englischer Sprache. Abbildungen ron Bildern nnd Tanasrafliruren sowie ein Verzeichnis van photographischen Apparaten enthalt. Derselbe bilde« einen sehr anatührl. Ktthrer durch die Weihnacht«. Literatur «nd wird gratis abgegeben. HOS» «. LECHNEB (W. Miller), k.o X. Hos-u.üBiT.-BocWi.. Wien, Graben J1 Anerkannt vorzügliche Photaaraphische Apparate eigener and fremder Konstruktion. Ausarbeitung sämtlicher Amateurauf-nahmen in unserem Atelier. Bei grossem Absatz »teta frisches Material. Wir empfehlen, vor Ankauf einet Apparates unseren Rat it» Ansprach ra nehmen. Unsere beliebten „Austria-Kumeraa" können auch durch j«d® Photohandlang bezogen werden. Grösstes Lager Preislisten gratis. Hindier wollen sich für jeglichen an unser Exporthaus .Kaniera-Indn-photogr. liedarf. gtrin", Wien VII, wenden. I. Mntr (Wilh. Miller) A Frtrik ptabg. iffnk Mir». Crnhen SO und 31. »title «Bf eilt» jfUi.t« t>satp1U«« halt, fpcjuB 2«inm«*1»ro1^t »ad mfttn laut «laugt n an» ctgalten wtU, o.vtüt nur tau Steckenpferd- Ltlie«milch»cife (Wort« ÄtcdtUBlnS) von Bergmann & Co., Tetachen a. E. Xu« Stück »u M Heller crhöltli» in «0m «CotMra. Dr», trw* am tfailiim« if jdchsftttt K. de» KUltee Htadtverfch»«- Veoenre» r-ngsv-rn««» »-i ^«r«, *&tün u«d Legate»! 9tmriiux 99 D-itllche Wacht £ he 7 Aktienkapital: K 50,000.000*— Reserven: K 12,750.000'— Zentrale In Frag. Kommandlte In Wien. K. k. WI prlv. Onrrhsfthrung aller bankgeschlftlichen Transaktionen and Erteilung dieabetfiglicher Auskünfte. An- und Verknus Effekten, Valuten, Mflnzsorten und Coupons. Tfrolcheruac sf*rn Verlo«u«ir»-Trrlurt. liohiuisclie Union-Bank Filiale Cilli. Filialen in Reichenbarg, Gablons Saax, Olmiitx. Bielitx. Jägerndorf, Troppau, Rumbarg, Brunn, Limz, Hohenelbe, Dornbirn, Salxburg. Mähr. - Schönberg, Neutitaehein, Grax, Leoben, Königinhof, Klagen-fürt, Villach. — Exposituren in Friedek-Miatek and Braunau. ton Hnlanteil« liwssthriinif von Hörarn- auslrliirn. Uebernahme von Wertpapieren cur iusbewahrunK und Veraaltnng Belehnunic von Wertpapieren. Vermietung: von 8lel«erhelt»«ehronU-flehern (*>«tsei».) Annahme von Geldern inr Verzlnaun« Im Honio-Siorrent oder auf ElnlttjtM-HAeher. Kreditbrief« auf sämtliche Haupt- und Nebenplätze des In- und Auslandes. Die wertvollste Weihnachtsgabe In BetLtigung selbstloser Fürsorge ist die Lebensversicherung zugunsten der Familie. Dieser Zweck wird besonder« vorteilhaft erreicht bei der (öothaer Lebensoerfichcrungsbank auf Gegenseitigkeit. der ältesten und gröhten deutschen Anstalt ihrer Art. Hier kommen die stets hohen Ueberschüsse den Versicherungsnehmern unverkürzt zugute und die VcrstcherungSbedingungen sind auherordentlich günstig (Unverfallbarkeit von vornherein, Unanfechtbarkeit und Weltpolize nach zwei Jahren). Nähere Auskunft und Prospekte kostenlos durch: 9098 August Piuter, Sparkasiebeamtcr in Cilli. Billigste« nnd beatwijkende« A. b f Ü ll sUl i 11 6 1 PHILIPP NEUSTEIN T VERZUCKERTE ABFÜHRENDE B~ (.Veu*leln« Kilii»b*th drilUliy , Mauverlango^Philipp Nenstelns abführende Pilleir'. Nur echt, wenn jede Schachtel uud Anweisung mit unserer gesetzlich protokollierten Schutzmarke in rot-schwarzem Druck «Heiliger Leopold- und Unterschritt Philipp Neusteins Apotheke, versehen ist. Unsere hatidelsgeric itlich geschätzten hmballagen müssen mit unserer Firm» bezeichnet sein. Philipp Nensteins Apotheke zain „Helligen Leopold", Wien, 1., PlaukengassH «. Depot in eil»: Mai Rauscher und Apotkeke „zur Mariahilf" Otto Schwarz! & Comp. Kundmachung. Es wird hiemit bekannt gegeben, dass die Einzahlung der rückständigen Gemeinde Umlagen, Zins-, Schul- und Wasserheller, sowie sonstiger städtischer Abgaben, Miet- u. Pachtzinse bis spätestens 31» Dezember !■ J« beim städtischen Zahlamte zu geschehen hat. Nach diesem Zeitpunkte wird mit der zwangsweisen Einbringung vorgegangen werden. Gleichzeitig werden die Herren Gewerbetreibenden und Lieferanten, die noch Forderungen an die Stadtgemeinde zu stellen haben, aufgefordert, ihre Rechnungen noch vor Jahresschluss beim städtischen Bauamte zu überreichen. Stadtamt Cilli, am 12. Dezember 1911. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich von Jabornegg. SS erolcLeno -uAd. sil"bersa.e n^ed-eciUer*. ma-tä. ZDiplom.©. Schweizerische 12493 , ,■ -r- sowohl mit Walzen äSpl©lW©rK.© als mit Notenschoiben, — anerkannt die vollkommensten der Welt. Automaten. Stöhle. Necessaires, Schweizerhäuser, Zigarren^tinder, Pliotographie-albnms, Schreibzeuge, H tndschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Zigarrenetuis, KinderstShle, Spszierstöcke, Flaschen, Biergläser, Dessertteller, u. s. w. Alles mit Musik. Stet» das Neueste und Vorzüglichste, besonder» geeignet für Weihnachtsgeschenke empfiehlt die Fabrik J. H. Heller in Bern (Schweiz). Nar direkter Bezug garantiert s6r Echtheit; illustrierte Preisliste franko. Ausweis über die im städtischen Schlachthause in der Woche vom 4. bis 10. Dezember sowie die Menge und Sattung des eingeführten 1911 vorgenommenen Schlachtungen, Fleisches. Name eotamtBBflea tl«. Rlnidi ttt gaa« n 6tä4«n Eingeführtes Fleisch in Kilogramm L tt n jo Ö des Fleischer« | s s « u J5. n der unmittelbarsten Nähe von Cilli, ein Stock hoch, mit 17 Wohnräumen, nebst grossen Garten, reizende Aussicht, ist sofort preiswert zu verkaufen. Weingartenrealität in der Gemeinde Tüchern, mit Wohnhaus. Stall, Presse, Holzlage. Schweinestall, 2 Joch Rebengrund nebst grosser Wiese. Preis &500K. Sofort verkäuflich. Neues einstöckiges WohnhaUS mit schönem Gemüsegarten in der Stadt Rann a. Save ist wegen Domizilwechsel sofort preiswürdig zu verkaufen. Villa Wohnbaus in reizender Lage. I Stock hoch mit 2 Wohnungen zu je 3 Zimmer, Bvdezimmer Dienst-botenzimmer und Zngehör. 1 Man-sardeuwohnung mit 2 Zimmer nnd Küche nebst Zubehör. Garten. Sehr preiswürdig, weil Verzinsung gesichert Weingartenrealität, herrlicti gelegen, am LaUberg ob Cilli, bestehend aus 2'/, Joch Weingarten, dnrehgehends Amerikaner-Reben, 4 Joch schlagb&reu Wald. '2V, Joch Wiese etc . Herrenhaus mit Winzer-wohnnng. 2 Stellungen, HolzUge und Heuhütte ist unter sehr günstigen Bedingungen sofort zu verkaufen. Ausserdem sind anch vieli! preiswtirdige Realitäten nnd Geschäfte zu verkaufen. Zu kaufen gesucht: Ein Landwirtschaft- Ein kleines Anwesen licher Besitz in der Grösse bestehend aus einem gut erhaltenen von 15-20 Joch fruchtbaren Bodens, Eintaniilienhause nnd 2-3 Joch mit gut erhaltenem Hause. Garten. Auskünfte werden im Stadtamte Cilli während der Amts- »funden erteilt- OCCASION Praktische Geschenke in fertig gestickten Milieus, Läufern und Handtüchern bei Franz Karbeutz, Cilli. Wirkwaren Strümpfe, Socken, Herren westen, Stutzen, Gamaschen, Seelen wärmer, Hemden, Hosen, Cnterleibeln, Pulswärmer und Kniewärmer bei Franz Karbeutz, Cilli. Grosse Auswahl in Sportartikeln für Jäger und Rodler als Sweater, Handschuhe, Stutzen, Kappen. Gamaschen bei Franz Karbeutz, Cilli. Spezial-Abteilung in Krawatten, Krägen, Manschetten, Taschentüchern, Seidenschals, Handschuhen und Miedern bei Franz Karbeutz, Cilli. Billige Seidenstoffe, Fächer, Maschen, Theaterschal, Gl»c6- n. Sackschuhe, Samte und Peluche zu haben bei Franz Karbeutz, Cilli. 'eihnachts- u.Heujahrs- Geschenke billigst zu haben im Modewarenhaus Franz Karbeutz, Cilli. Wegen vorgerückter Saison werden sämtliche Konfektionsartikela billig verkauft bei Franz Karbeutz, Cilli. Blusen aus Seide, Delain, Cloth, Barchent, Flanell sind billig zu haben bei Franz Karbeutz, Cilli. Oecasioo in Lausteppichen, Bettvorlegern, sowie in Kouvert- n. Tischdecken bei Franz [Karbeutz, Cilli. praktische Geschenke in Herren-, Damen- und Kinderwäsche bei Franz Karbeutz, Cilli. Grosse Auswahl i in Pelzwaren für Herren, Damen und Kinder im Modewarenhaus Franz Karbeutz, Cilli. Schuhwaren in sämtlichen Qualitäten n. Grössen, sowie Galoschen, Schneeschuhe und Gamaschen bei Franz Karbeutz, Cilli. «für bie '54riMiiiuna verantwortlich: ®uibo SchiUo. Druckn, Verleger, Herausgeber: Verewabuchdruckerei .Eeltja" in Silli.