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Herr Wilson hat seinerzeit den Grundsatz ausgestellt, daß eS das unbedingte Recht der Neutralen sei, allen kriegführenden Mächte» Waren aller Art zu liefern und die Bereinigten Staaten würden uicht der Ent-ente. sondern auch Deutschland liefern, wenn IcftsmS nicht durch die englische Blockierung der deutschen Nordseeküste unmöglich gemacht würde. Diese Be-gründung, beziehungsweise Rechtfertigung WilsvnS hatte jedoch ein Loch. Nach dem zwischenstaatlichen Rechte ist die Kaperung neutraler Nichlbaunwaren nur dann erlaub», wenn eine vollständige Blockade »orliegt. Die« ist nicht der Fall, wie von der Re-gierung der Bereinigten Staaten auch immer zuge-standen worden ist, da England die deutsche Ostsee-füftr niemal» ZU blockieren vermochte. Trotzdem haben die Bereinigten Staaten niemals ernsthast auf freien Handel mit Deutschland bestanden und Herr Wilson kann jetzt aus der letzten Note der Entente an Schwc-den sich darüber belehren, daß seine Ait. die neu-tralen Rechte im «liege zu wahren, am letzten Ende zur völligen Vernichtung dieser Rechte sührt. Schwe-den ist durch keine englischen Kriegsschiffe in der Ostsee daran gehindert, mit Deutschland ,§anbel zu treiben und doch droht die Entente mit den stärksten Zwangsmitteln, wenn Schweden diesen Handel weiter betreibe. Während die englische Presse Holland aufs hef-tigste angreift und die englische Regierung Schweden und Norwegen vollständig zu blockieren beginnt, ver-langt die Entente von Lchweden, daß eS die Maß' nahmen, die e» zur Sicherung seiner Hoheitsrechte in feine» Gewässern getroffen hat, zugunsten der Entente aushebe. Ueber die völlige Grundlosigkeit Aus dem Stanistauer Kriegstagebuch. Schluß. 3. August 1916. Heute früh ist unfer Flüchtlingszug abgegan. gen. Wie ein Traum liegt die ganze Episode hinter uns. E» ist nicht« Neues an der Front geschehen. Immerhin — der Feind ist in Brody. Auch da« nimmt »r.S unsere freudige Zuversicht, daß die ge-rechte Sache Oesterreichs und Deutschland« siegen muß. nicht im mindesten. Aber auf der anderen Seite, wer verbürgt u»s, daß nicht schließlich auch Sta-nislau das Schicksal von Czernowitz, Kolomea und Brody habe» könnte? Wie oft mußte in diesem Kriege schon ei« Rückzug angetreten werden, auf den dann nachher eine um so stärkere und erfolg-reichere Offensive erfolgte. Es kann immer sein, daß auch unsere» StaniSlau noch einmal dieses Schick-sal beschieden ist. Wir wollen es, wenn es sein sollte, wie es unser« Führer, unsere taPferen Generale tragen müssen, denen es gewiß auch nicht leicht fällt, wenn es in diesem heißen Ringen nicht immer nur vorwärts geht, die aber doch stark und »ner-schütterlich den Blick aufS Ganze, aufs Ziel gerichtet weiter aushalten, weiter arbeiten, weiter ringen um den endgiltigen Sieg! Heute früh haben wir noch einmal eine gemein, fame Andacht in der Kirche gehalten. Psalm 37, 5 hat unS den richtigen Text gegeben: .befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf Ihn, er wirds dieser Forderung ist nichts weiter zu sagen, da die Entente auch die Zulassung von Handelsnntersee-booten in schwedischen Gewässern als mit der Reu-tralität Schwedens unvereinbar nklürt. Daß die Entente, beziehunzsweise England die in der letzten Note gestellten Forderungen zu ganz bestimmten Kriegszwecken stellt, also verlangt, daß Schweden seine Neutralität zugunsten der Entente aufgebe, liegt aus der Hand, und wenn man sich erinnert, daß der schwedische Ministerpräsident seinerzeit erklärt hat, daß Schweden seine Neutralität mit allem Nachdruck wahren müsse, weil man sofort die ganze Hand ri«. kiert, wenn man auch nur mit dem kleinen Finger nachgibt, dann hat man die Empfindung, daß Eng-land bereits früher mit einem der jüngsten Note der Entente entsprechenden Ansinnen an Schweden her-angetreten ist. — Die schwedische Regierung hat denn auch die in der Enlentenote vom 17. d. M. erho-denen Forderungen in sehr würdiger und entschie-dener Foim abgelehnt, nicht ohne anzudeuten, daß diese Forderungen an sich schon einen Eingriff in die schwedischen Hoheitsrechte bedeuten. — England wird darauf wahrscheinlich mit noch schärferem Drucke auf die nordischen Länder antworten und wen« auch au-zunehmen ist, daß aus der eben stattfindenden Kcn-serenz der nordischen Staaten gegen die Völkerrechts-widrige Blockade durch die Entente Einspruch erho-den werden wird, so ist doch fraglich, ob die Beschlüsse der Konferenz in Ehristiania über diese Grenze nicht hinausgehen werden. AlS im Dezember 1914 die erste »oidische Kon-ferenz in Malmö zusammentrat, mag der Gedanke wohl aufgetaucht sein, daß die nordischen Staaten sich nicht nur zu gemeinsamen Einsprüchen, sondern auch zur tätigen Verteidigung ihrer Rechte als Neu-trale zusammenschließen. In London befürchtete man damals ganz sicher derartige», denn die englische Presse äußerte sich sehr heftig über die Zusammen-kunft der drei nordischen Könige in Malmö und for-derte die englische Regierung auf, den Zusammen-schluß unter allen Umständen zu verhindern. Ebenso gewiß ist aber, daß iu Malmö und auch auf den späteren nordischen Konserenzen kein Beschluß über eine gemeinsame tätige Abwehl von Eingriffen in die wohl machen l' Jetzt greift man am liebsten zu den Kernworten und kein anderes Lied hätten wir wohl heute morgen fo gern singen mögen, als Paul Ger-hardts Lied, das er nach diesem Spruch gedichtet hat: ..Befiehl du deine Wege!" Der ganze Bormittag ging hin mit dem Einschreiben, Berteilen, Beraten und AuSrüsten der Flüchtlinge und der BnstaltSgemeinde. Wie viel gibt? da noch zu tun. Die einen müssen Vorschüsse haben, die anderen noch etwa« anziehen, wieder andere dringen uns ihre Ersparnisse zur Ausbewahrung. Da muß ein kranke« Kind zurückbehalten werden und es gibt einen herzzerreißenden Abschied, da muß eine Mutter bei der alten, schwerkranken Großmutter zurückbleiben und wir können nur die Kinderchen mitnehmen. Um 1 Uhr fährt unser Zug vor. Sechzehn Wage». Den ganzen Nachmittag dauert das Ein-waggonieren. Wir halten deutsche Ordnung und Disziplin, und immer schärfen wir es auch unseren Flüchtlingen ein, daß sie dem deutsch - galizischen Namen in der Fremde Ehre machen sollen.z Nicht um den anderen zur Last zu fallen, sondern um zu arbeiten, um die Zeit zu nützen und zu lernen, sol len sie ihre Zuflucht bei den Glaubens- und Volks genzssen im Westen suchen . . . Spät abends steht unser Hug noch immer an der Rampe. Die meisten Insassen begeben sich in die Waggon«. Sie haben schon meist die vorige Nacht, vielleicht auch viele Nächte nicht geschlafen Auch wir Zurückbleibenden »erlassen die Rampe und neutralen Rechte gesaßt worden ist und die Bemer-kung des „NorSke ZntelligenSsedler" zur jüngsten Ententenote, daß die Politik der drei nordischen Ander ganz selbständig geführt werde und daß, fall« von einem Lande ein Fehlgriff begangen werde, es die Folgen selbst tragen müßte, weist deutlich daraus hin, daß keine Abmachungen bestehen, die die nordi-fchen Staaten untereinander zu militärischer Rücken-deckung verpflichten. Immerhin wird aber aus der bevorstehenden Besprechung in Ehristiania der Gedanke nicht von der Hand zu weisen sein, daß die Entschei» dung darüber, ob die nordischen Länder ihre Sou-»eränität zugunsten der Entente ausgeben und sich, wen» auch nur passiv, ihnen im Kriege anschließen, oder ob sie ihre Neutralität gegebenenfalls auch mit bewaffneter Hand aufrechterhalten wollen, nicht mehr lang« verschoben werden kann. — Da die Entente entschlossen ist, die nordischen Länder durch Hunger sich zu Willen zu zwingen, wird die Lage Skanvi-navienS naturgemäß mit jedem Tage ungünstiger, den es zögert, aus seinen Rechten zu bestehen und sie unter allen Umständen durchzusetzen. DaS nor-wegische „Morgenbladel' hat durchaus recht, weun es schreibt, daß man sich im Norden aus harte Zei-len vorbereite» müsse und gut daran tun wird, wenn man sich gemeinsam vorbereite", denn es unterliegt keinem Zweisel, daß die nordischen Staaten, wenn sie i» der Blockadesrage auf ihre HoheitSrechte ver-zichten, in der Frage der Waffendurchfuhr nach Ruß-land, der englischen Postdiebstähle und schließlich auch in der alten Frage der Ueberlasiung des Hasens von Narwik an die Entente nicht wehr Nein sagen können; an Griechenland können sie ja ihr Schicksal in diesem fall« mit aller Klarheit voraussehen. — Unter diesen Umständen gewinnt die Konferenz zu Ehristiania an erhöht.r Bedeutung. Ihr Verlaus hat gezeigt, daß an eine Festigung und Erweiterung der bisherigen Vereinbarungen unter den nordischen Staaten gedacht und wirksame Maßnahmen gelrossen werden, um eine Ausdehnung des Krieges auch auf den Norden zu verhindern. Anläßlich der nordischen Ministerkonferenz wurde folgende Rote veröffentlicht: „Die drei Länder sind bezüglich der fortgesetzten suchen für kurze Zeit das Lager aus. In der Frühe des nächsten Morgen« verläßt endlich der deutsche FlüchtlingSzug den Bahnhof. Wehende Tücher, nasse Augen — die dritte Flucht des Kinderheimes. Wird es die letzte sein? Und wann werden wir uns wie-versehen? 6. August 1S1L. Heute früh haben uns die Mariahilfer verlassen. Gestern habe ich ihnen noch einmal bei der Franz Ferdinand-GedächlniShalle, in der die meisten von ihnen während ihreS Hierseins gewohnt hatten, eine Ab>chied»ansprache gehalten. ES war für beide Teile fehr beweglich. Ich zweifle nicht, daß die li«-ben, katholischen Volksgenossen das Gefühl von un» mituehmen, daß wir es treu und ehrlich mit ihnen meinen. Vielleicht hat diese Zeit, mehr wie alle srüheren Versuche auf dem Gebiete unserer völkischen Arbeit, dazu geführt, unsere deutschen evangelischen und deutschen katholischen Volksgenossen innerlich näher zu bringen. Mit großer Treue hat sich Vikar Maluschek die ganze Zeit hindurch der Mariahilfer Flüchtlinge angenommen. Zuletzt ist es ihm noch gelungen, durch geschickte Verhandlungen mit den zu-ständigen Stellen zu erreichen, daß das Vieh der Mariahilfer, so weit es gesund ist, im ganzen gegen 70 Kühe, mit der Bahn von hier nach Stryj be-sördert werden durste. In mannigfacher Weife haben wir den armen Leuten, welche vom Kriege ja ganz besonders schwer heimgesucht worden sind, helfen dürfen. Den Armen haben wir Vorschüsse gegeben, «»deren LebenSmittel und Kleidungsstücke; auch ha- Lei.e 2 Bfttisdu? Hlrtriit Nummer 77 Ausrecht«Haltung loyaler unparteiischer Neutralität während deS gegenwärtigen Weltkriege» einig. Die Kränkungen der Rechte und der Interessen der Neutralen von selten der kriegsiihrenden Mächte sowie die Schwierigkeiten handelspolitischer Arl, die daraus für die Neutralen entstanden sind, wurden einer eingehenden Erörterung unterzogen, die zur Einigkeit hinsichtlich einer erweiterten Zusammenarbeit sührte. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Bernich-tung oder Zurückhaltung von neutralen Schiffen und Ladungen gewidmet, sowie den Folgen der sogenann-ten Schwarzen Listen der Kriegführenden. Zn diesem Zusammenhang einigte man sich zum Zwecke gegen« seniger Erleichterung der Handelspolitik dahin, daß teils durch die Regierung, teils durch die betreffen-den Behörden über die handelspolitischen Maßnah-men der drei Länder sowie über das Eingreifen ge-gen Handelsspionage Mitteilungen gemacht werden. Zur Behauptung der handelspolitischen Interessen nach dem Kriege sollen in den drei Ländern vorbereitende Maßnahmen fetrosfen werden, bei gegenseitigem Zusammenwirken derjenigen Orzane, denen diese Angelegenheit anvertraut ist oder an» vertraut werden wird. Ein weiterer Gegenstand der Erörterungen war die Stellungnahme der nordischen Länder zu gewiffeu Fragen, betreffend die Pflicht der neutralen Mächte, Maßnahmen zur Wahrung der Neutralität zutreffen. In diesem Punkte wurde auf Grund der Haager Konventionen eine vollständige Einigkeit festgestellt. Ferner einigte man sich dahin, unter den ge-genwärtigen Berhältniffen zu erklären, daß die drei nordischen Regierungen eS für ausgeschlossen erachten, fei e« allein oder in Verbindung mit anderen neu-tralen Regierungen, die Initiative zur Vermittlung zwischen den kriegführenden Mächten oder zu ihn-lichen Unternehmungen zu ergreifen. Andrerseits stellte man als wünschenswert fest, daß eine erweiterte Zusammenarbeit zwischen so vielen neutralen Ländern als möglich zur Wuhrung gemeinsamer Interessen unier ÄnSschlnß jeglicher Parteinahme für die eine oder die andere der kriegführenden Mächtegruppen zustandegebracht werde. In der Erkenntnis der Bedeutung der Zufam« wenardeit der nordischen Reiche sowohl für die Ge-genwart als für die Zukunft trennten sich die Mi-«ister der drei Länder völlig einig darüber, daß zwischen den Vertreter« der drei Länder neue Zu-sammcnkünste abzuhalten feien, s» oft die Verhält-nisse dieS erforderten oder alS wünschenswert er-scheinen ließen." _ Der Weltkrieg. Gegen Rußland und Rumänien. Die Berichte des österreichischen G e n e r a l st a b es. 23. September. Front gegen Rumänien. Amt- den wir ihnen, wie überhaupt den Flüchtlingen, in dem Verkauf unserer HilsSexpedition die Preise sehr herabgesetzt, so daß sie sich leicht und ausreichend für die Weiterreife verproviantieren konnten. Heute in aller Frühe sind sie nun unter Füh-rung von Matnfchek abgefahren. Ein langer, langer Wagenzug. Ueber 40 Fuhren. Herzbeweglich war eS anzusehen. Diese armen Leute, die nun zum dcittenmale alles haben verlassen müssen und all' ihre Habe auf einem schwankenden, gebrechlichen Leiterwagen mitführen. Diese vielen, kleinen blond-haarigen Kindlein, manch.' im allerzarteften Leben« aller, die aus diesen Wagen hocken. Diese alten, müden Männer, die von der Arbeit srüh gebeugten Frauen, denen die durchlebten Leiden der letzten Zeit deutlich auf dem Gesicht eingeschrieben stehen I «1» die anderen Wagen schon längst an unserer Kirche vorbei auf der großen HeereSstraße in der Richtung nach KaluSz abgefahren waren, kam noch eine Fuhre nach. Ein Jammerbild! Ein ganz kleine«, halb ver-hungerteS Pferdchen hatte den schwerbeladenen Wagen zu ziehen und weil eS zu schwach war. halsen die Kinderchen, ein halbwüchsiges Bürfchlein im Alter von 14 Jahren und zwei Mädchen von zehn und zwölf Jahren, den Wagen milfchiebcn. Und über die Straße eilte ihnen entgegen ein Korporal, der gerade auf ein paar Stunden auf Urlaub her-gekommen war — er ist auch ein Mariahilfer — fo sieht er Weib und Kind wieder! Was mögen die armen, wackeren Soldaten au« Mariahilf, diese Fa-milienväter, die jetzt im heißen Kampf an der Front stehen, durchmachen, wenn sie von all dem Jammer und Elend der Ihrigen hören! D»S ist das Elend lich wird verlautbart: Der Bulkanpaß ist vom Feinde gesäubert. Bei Hermannstadt (Nagy-Szeben) wurde der Angriff zweier rumänischer Divisionen abgefchla-gen. Es blieben 3 Offiziere und 526 Mann in unserer Hand. Südlich von Holzmengen (Holczmany) drückte der Gegner unsere Sicherungstruppen etwa« zurück. Heeresftont des Generals der Kavallerie Erz. herzog Karl. In der DreilSndcrecke südlich von Dorna Watra warfen wir rumänische Abteilungen durch Gegenstoß. Sonst wurde nur südwestlich deS Gestüte« Luczina und im L«dowa>Gebiete stärker gekämpft. Heeres front des GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Aus dem Bereiche der Armee de« Generalobersten von Bohrn Ermolli wird nach-träglich gemeldet, daß am 19. September ein öfter« reichifch-ungarischer Kampsflieger zwei feindliche Flug-zeuge abgeschossen hat. Bei der Armee des Generalobersten von TerSziyanS»ky ruhte, von Geschützfeuer abgesehen, Jeit gestern vormittags der K imps. 24. September, stronk gegen Rumänien. Im Bereiche deS Vul?anpasfeS wurden rumänische Vor-flöße abgeschlagen. Bei Nagy Szeben (Hermannstadt) und an der siebenbürgischen Front nicht« von Belang. HeereSsront des General« der Kavallerie Erz-herzog Karl. Oeftlich und nördlich von Kirlibaba fetzt der Feind seine Angriffe hartnäckig fort. Oeftlich der genannten Stadt wurden seine MaflenZnach geringem Anfangserfolge zum Stehen gebracht und weitere Vorstöße abgeschlagen. Südwestlich des Ge-stüIS Luczina brach auch gestern ein starker russischer Ansturm — der siebente in den letzten Tagen — vor der Front der Budapester Honwed zusammen. Zm Gebiete der Ludowa wurden dem Feinde die von ihm in den jüngsten Gefechten errungenen Vorteile wieder entrissen. HeereSsront de# GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Zwischen Zborow und dem obersten Sereth trieben die Russen »ach tagelanger «riillerievorbcreitung gestern erneut starke Kräfte zum Angriffe vor. Schon waren mehrere Massenstürme abgewiesen, als eS ihnen nachmittag nordöstlich von Perepelniki gelang, in unsere Linien einzubrechen. Ein nächtlicher Gegenangriff führte nach erbitterten Kämpfen zu völliger Wiedergewinnung aller Stel-lungen. Es wnrden über 7ÜO Gefangene eingebracht und 7 Maschinengewehre erbeutet. Die blutigen Ver-lüfte des Gegners entsprechen seiner gewohnten KampseSweise. 25. September. Front gegen Rumänien. Zwi-scheu dem Szurduk und dem Vulkanpaß wurden rumänische Vorstöße abgewiesen. An der si-benbürgi-scheu Ostfront herrschte lebhaftere G-fechtStätigkeit. HeereSsront des Generals der Kavallerie Erz-herzog Karl. Nördlich und östlich von Kirlibaba stehender Kamps. Zm Ludowagebiete griffen die Ruf« sen abermals vergeblich an. Nordöstlich von Lipnica» Dolna stürmte der Feind gegen die Stellungen der d«S Krieges in seiner ganzen Nacktheit....... Heute habe« wir die ersten ausführlichen Nach-richten vo« unserem FliichtlingSzug. Donnerstag mittags ist er in Lemberg angekommen und am Freitag früh in JaroSla«, wo er von den dortigen Pfarrers leuten begrüßt wurde, die die Fahrt diS RzeSzow mitmachten und sich freuten, alle Insassen wohl, gesund und guter Dinge gesunden zu haben. Ugartslhal, den 10. August 1916. Nun muß das StaniSlauer Kriegstagebuch wieder in der Fremde fortgeführt werden. In zwei Tagen hat alles eine überraschende Wendung ge-nornmen. Am Mo,Uag halten wir »och Besuch von GlaubenSgenoffe» aus Nodworna, aus Horocholina und verschiedenen lieben Soldatm von der Front, die alle gute Nachrichten brachten und von Pfarrer Schick und feiner Frau aus Ugartslhal, die unS fröhlich und getrost verließen. Unmittelbar darnach am Montag Abend trafen die ungünstigen Nachrichten ein, deren Taisächlichkeit uns sich durch das, waS >mr sahen und hörten, bestätigte. Mit unglaub-liehet Schnelligkeit vollzogen sich die Ereignisse. Am Montag abends mußten wir noch in aller Eile den eigentlich erst drei Tage später in Aussicht genommenen große» deutschen Flüchllingszug bestellen. Die ganze Nacht durch wurde fieberhaft gearbeitet und gepackt. Am DienStag (8. August) in aller Frühe zogen die noch bei uns befindlichen Kolonisten aus der Umgebung, die Wagen und Pferde hatten, unter Führung von Prediger Max Kappe! auf der Land-straße ab. Wieder ein trauriger, herzbewegender Abschied. Es waren im ganzen 40 Fuhren, dicht türkischen Truppen; er wurde überall geworfen, in einem Abschnitt durch Gegenangriff. HeereSsront des GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Die Ruffen versuchten gestern abend« neuerlich, nördlich von Perepelmki durchzuringen. Zhre Anstrengungen blieben ergebnislos. Ihre Verluste sind schwer. 26. September. Front gegen Rumänien. Der Vulkan- und der Szuidnkpaß wurden vor weitaus-holender Umfaffung starker rumänischer Kräfte ge-räumt. Bei Hermannstadt (Nagy-Szeben) entwickeln sich neue Kämpse. Oesterreichifch.ungarifche und deutsche Trupp m greifen an. An der siebenbürgischen Ostfront kam e« stellenweise zu Zusammenstößen. Südlich de« Oderkellen (Szekely-Odvarhely) schlug ein kroatisches Landwehrbataillon mehrere Angriffe überlegener Abteilungen in erbitterten Kämpfen zu-rück. HeereSsront dc« Generals der Kavallerie Erz» herzog Karl. An der Dreiländcrecke südwestlich Dorna-Watra wurden ruffifch rumänische Vorstöße vereitelt. Zm Südostwinkel GalizienS fetzte der Feind seine Angriffe mit unverminderter Heftigkeit fort. Alle Anstrengungen scheiterten vor dem heldenhaften Wi-verstände der im Ludowagebiete kämpfenden deutschen Truppen. Der Stellvertreter de« Chefs de« Generalftabe«: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung. 23. September. Front de« GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Bei Korytnica scheiterten starke russische Angriffe. Front deS General« der Kavallerie Erzherzog Karl. Nördlich der Karpathen keine Veränderung. In den Karpathen flauten die Kämpfe ab. Einzelne feindliche Vorstöße blieben erfolglos. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen Beiderseits von Hermannstadt (Nagy-Szeben) griffen etwa zwei rumänische Divisionen an. Sie wurden von unseren Sicherungsabteilungen unter sehr erheblichen blnti-gen Verlusten abgewiesen; bei Gegenstößen nahmen wir 3 Offiziere, 526 Mann gefangen. Bei Szt. Zanoshegy wurde» die eigenen Postierungen nachts zurückgenommen. Der Vulkanpaß ist von unS ge-nommen und gegen feindliche WiedereroberungSversuche behauptet. Heeresgruppe des GeneralfeldmarfchallS von Mackensen. In der Dobrudscha sind rumänische Vor-stöße in der Nähe der Donau und südwestlich von Topraisar abgeschlagen. 24. September. Front deS GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Mit starken Maffen griffen die Ruffen fünfmal zwischen Sereth und Strypa nördlich von Zborow erneut an. Bei Ma-najotv drang der Gegner ein. Er wurde im Gegen-angriffe wieder geworfen und ließ über 700 Gefangene und 7 Maschinengewehre in unserer Hand. bepackt; viele Frauen, Männer und Kinder gingen mit dem Vieh nebenher. In dem Moment, al« dieser FlüchtlingSzug sich in Bewegung setzte, sprengt vo» der Front unser treuer Freund L. herbei. Bon ilim erfahren wir viele und erschütt rnde Einzelheiten. E« war für unS eine große Stärkung, daß er den ganzen Tag und Nacht bleiben und un« mit Nachrichten versehen konnte. Nicht minder innige» Dank dem treuen Ober-leutnant I., dem geborenen Wiener, der un« in diesen bewegten, angstvollen Stunden, soweit eS feine dienstlichen Pflichten gestalteten, in rührender Weife mit Rat und Tat beigestavden hat und darum, daß wir überhaupt die Riesenarbeit de« Ad-tranSporteS so vieler Flüchtlinge mit Vieh und Pserde», wie auch de» größten Teils der Güter «n-serer Hilfsexpedition fertig brachten, sich ein große« Verdienst erworben hat. Wie ist's doch so tröstlich und stärkend, in so schweren Stunden GotteS Fürsorge gerade darin erfahren zu dürfen, daß er uns im gegebenen Augenblick gerade die treuen Menschen, die mir brauchen, zur Hilfe schickt! Feldprediger L. übernahm die Beerdigung der drei reichS« deutschen Soldaten, die in der Nacht in Sarepta gestorben sind. Mit schwerem Herzen nahm ich von den lieben drei Sareptaschwestern Abschied, die den Mut und Freudigkeit halten, zu dem Entschluß der Fürsorge der zurückbleibenden alten Frauen und kleinsten Kinder, wie auch süt Gemeinde, Hau« und Hof sorgen zu wollen. Die Fürsorge für« Pfarr-hauS und Gemeinde hat unser treuer Kanzleihelfer, Herr Heinrich Müller, übernommen, die Fürsorge Nummer 77 Deutsche Wacht Seile 3 Weiter südlich brachen alle Angriffe mit schweren Verlusten vor unserrr Linie zusammen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. In den Karpathen gewannen wir zwischen der Ludowa und Baba-Ludowa sowie am Osthange der Cimbroslawa in früheren Gefechten eingebüßte Teile unserer Stellung im Angriff zurück. Nordöstlich von Kirlibaba sind hartnäckige Kämpfe im Gange. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Im Vulkan-paß und westlich divon wurden mehrere rumänische Angriffe abgeschlagen. 25. September. Front deS GeneralfeldmarfchallS Prinzen Leopold von Bayern. Die am 23. Trplem-der durch sofortigen Gegenstoß wiedereroberte Siel-hing bei Maaajow wurde gegen erneute star^ ruffi» fche Angnffe behauptet. Front de» GenecalS der Kavallerie Erzherzog Karl. Zwischen der Zlota Lipa und der Narajowka haben die Russen vergebens die Stellungen her türkischen Truppen angegriffen. Singedrungene Teile wurden durch Gegenstoß gcwoiscn. 142 Gefangene wurden eingebracht. Ja Ludowa-Äbfchnitt (Karpathen) sind abermals russische Angriffe abgeschlagen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Rumänische Vorstöße zwischen dem Szurduk« und Vulkan Paß sind gescheitert. Heeresgruppe des G.neralseidmarschallS von Mackeusen. Für die Verbündeten Truppen erfolgreiche Kämpfe südlich der Linie Cobatinu—Topraisar. Die Festung Bukarest wurde durch eineS unserer Lust-schiffe bombardiert. HeereSgruppe des GeneralseldmarjchaUS Prinzen Leopold von Bayern. Auch gestern brachen nord-westlich von Perepelniki zahlreiche Angriffe d.S Gegners zusammen. Bei Walyn östlich vo» Swiniuchy wurde ein russisches Farman-Großkampsflugzeug durch unser« Flieger in die Flucht gejagt. 26. September. Front des GeneralfeldwarichallS Prinzen Leopold von Bayern. Sechsmaliger Ansturm starker feindlicher Kräfte be« Manajow schlug vollkommen und unter blutigsten Verlusten sehl. Ein russisches Riesenflugzeug wurde bei Bor« guntz westlich von Krewo »ach hartem Kampfe von einem unserer Flieger abgeschossen. In derselben Ge« gend unterlag auch ein russischer Eindecker im Lust-kämpfe. Front des General» der Kavallerie Erzherzog Karl. Zm Ludowaabschnitte sind adermal» heftige feindliche Angriffe, weiter südlich Teilvorstöße abge» wiesen worden. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Im Abschnitte von Hermannstadt stehen unsere Truppen in sort-schreitendem Angriffe. Rumänische Kräfte gewannen beiderseits der Kammlinie Szurduk—Vulkanpaß die Grenzhöhen. Die Paßbesatzungen selbst schlugen alle Angriffe ab. Sie sind heule nach!» durch Befehl zu-rückgenommen worden. HeereSgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackenfen. An der Front keine besonderen Ereignisse. für die Anstallswirtschast Herr Alsred Philipp*. Vom PreSbyterium unserer Gemeinde ist, s«w«>t bekannt, niemani» zurückgeblieben. Der größte Teil der bis nun noch zurückgeblie-denen StaniSlauer evangelischen Deutschen v«rli«ß in der Frühe deS S. August mit dem FlüchtlingSzug die Stadt. Auch viele Kolonisten, die nicht im Besitz von Pferden waren, wurden in diesem Zug, der insgesamt 36 Wagen hatte, wegbesördert, ebenso lisch v el frisch gedroschenes Korn aus den Gemein-den hinter der Front und ein eiheblicher Teil der Güter unserer HilfSexpedition. Anderes konnte noch im letzten Augenblick durch die Güte eine« Freu.ideS nach Dolina geschafft werden. Ich selbst mit einer kleinen Schar der noch zurückgebliebenen Getreuen der Pfarrkanzlei und dem Personal der HilfSexpe-dition haben Stanislau am Mittwoch. 9. August, früh um 7»6 Uhr verlassen. Wir hatten iünf Fuh-ren zur Verfügung. Außerdem schlössen sich unS noch 33 Fuhren mi: während der Nacht eingetroffe-neu Kolonisten Familien aus der Gegend von Otty-nia an. Unser Wagenzug Inm wegen des schweren Gepäcks und des vielen Viehs nur langsam vor-wärtS. Abends gegen 7 Uhr erreichten wir UgartS« tal, wo wir die herzlichste Aufnahme fanden. Wir denken hier vorläufig abzuwarten. Heute abends sind Nachrichten eingetroffen, die die Lage in günstigem Licht erscheinen lassen. Gestern abends sollen schon zwar ruffische Patrouillen in S. gewesen sein. Wir geben aber die Hoffnung auf eine baldige Heimkehr nicht aus. Der Sitz der HilfSexpedition und der Verwaltung des „Gemeindeblattei" wird wahrschein-Ilch in den nächsten Tage» nach Stryj verlegt wer- Luftschiffe und Flieger griffen Bukarest erneut an. 24. September. In der Dobrudscha Artillerie-seuer und Jnfanterieunternehmungen von geringerer Bedeutung. Bulgarischer amtlicher Bericht. 22. September. Längs der Donau Ruhe. I« der Dobrudscha entwickelte sich gestern am 21. d. in der Linie Gasicoi—Enghez—Karakvi ein großer Kamps. Der Feind griff etwa mit 20 Bataillonen. 3 Batterien und 9 Eskadronen an, wurde aber durch einen Gegenangriff in die Flucht geschlagen und bis zum Einbruch der Dunkelheit von unserer Kavallerie »erfolg«. Die deutschen Flugzeuge beschaffen erfolg-reich oie Donaubrücke bei Cernawoda und die feind-lichen Lager bei den Dörfern Cochirheni und Jvri-nec. An der schwarzen Meerküste Ruhe. 23. September. Längs der Donau keine Er-eigniffe. In der Dobrudscha war der gestrige Tag ein wenig ruhiger. Der Versuch deS FeindeS, auf SaS Dorf Mustafa-Azi vorzurücken, wurde, durch die Wirkung unseres ArtilleriefeuerS und das Erscheinen unserer Kavallerie vereitelt. Der Feind kehrte um und zog sich in seine Stellungen zurück. Auf der übrige» Front kleinere Gefechte vorgeschobener Ab-teilungen mit für unS günstigem Ausgange. 25. September. In der Dobrudscha rückten un-fere Truppen auf der rechten Flanke erfolgreich vor und besetzten die Linie Amzarasch—Perveli. Der Feind zog sich nördlich zuiück. Auf dem restlichen Teil dieser Front schwache Tätigkeit der Arlilleri« und Infanterie. Gegen Frankreich und England. Großes Hauptquartier, 23. September. Heeresgruppe deS Kronprinzen Rupprecht. Nördlich der Somme hat die Schlacht von neuem begonnen. Nach dauernder Steigerung deS ArtilleriefeuerS griffen die Franzosen die Linie CombleS—Rancourt au. Sie hatten leinen Erfolg ; ebensowenig die Engländer, die bei Comttllette vorzubreche» versuchten. Nachträglich ist gemeldet, daß in der Nacht zum 22. September englische Teilangriffc beim Gehöfte Monqnet und bei Comccletle abgeschlagen wurden. Wir haben im Luft-kämpfe nördlich der Somme elf feindliche Flieger abgeschossen. 24. Septemb-r Heeresgruppe deS Kronprinzen Rupprecht. Die Dauerfchlacht an der Somme ist wieder in vollem Gange. Der Artilleriekampf ist zwischen der Ancre und der Somme von selten er-reicht« Hesligkeit. Nächtliche feindliche Vorstöße bei Eourcellctte, Rancour und BouchaveSneS sind miß-lunge». Heeresgruppe dcS deutschen Kronprinzen. I« MaaSgebiet nahm die Feuertäligkeit links des Flusse» und in einzelnen Abschnitten rechts desselben zu. Auf der ganzen Front rege Fliegertätigkeit mit zahlreichen für uns günstigen Luflkämpfen in unseren und jenseilS der feindlichen Linien. Wir haben 24 Flugzeuge abgeschossen, davon 20 an der Somme, i ggJ1 den, wo unS Briefe vorläufig unter der Adrelle Stryj, Dojazdowa 10, bei Herrn Georg Mischte, erreichen. UgartSthal, den 11. August 1916. Der Abend ist hcrangekommkn. Und mit ihm wieder die unheilvollen Gerüchte. Die Offiziere, die vorbeigehen, fragey: „Warum steht ihr und wartet. eS ist höchste Zeit, daß ihr euch fortmacht, fönst wirds vielleicht zu spät!" So sind wir wieder am Packen und denken heute Abend weiter zu gehen. ES ist so klare», helleS Wetter, der Mond scheint so sreundlich, da wird auch eine Fahrt und ein Marsch in der Nacht nicht schwer sein. Unsere dritte Flucht l Manchmal kommt uns alle» wie ein Traum vor. So lange wir Zeit hat-len, uns mit unseren Gedanken und Vorbereitungen darauf einzurichten, so fchnell ist'S doch über unS gekommen. Und aus dem Herzen ringt sich der Seufzer: Ach, warum mußte alles so kommen? —• «bet daS ist nicht unsere Sache. Ein Höherer hat eS so gewollt; ihm unterwerfen wir uns willig. Die Losung des heutigen TageS lautet: „Ich bin mit euch, spricht der Hur" (Haggai 1, 13), und darunter steht der Lehrtext: „Sei getrost, dein Glaube hat dir geholfen, gehe hin in Frieden." (Luk. 8, 48.) Wir haben viel tausendfach «probt und erfah-ren, daß der Glaube geholfen hat, er sei auch jetzt unser Leitstern. Er wird un» nicht erst helfen, fon-dern er hat uns schon geholfen. Und darum wollen wir gehen, wohin eS un» bestimmt ist — in Frieden I Oberleutnant Buddecke, die Leutnant» WintgenS und Hoehndorf zeichneten sich besonders au». Unser Ver-lust beträgt 6 Flugzeuge. Am 22. September spät abends wurde durch Bombenabwurf auf Mannheim eine Person getötet und einiger Sachschaden angerichtet. Bei mehrfachen feindlichen Fliegerangriffen auf daS rückwärtige Ge-lände unserer Front wurden unter anderem in L-lle 6 Bürger getötet und 12 Häuser beschädigt. EineS unserer Luftschiffe hat in der Nacht zum 22. September englische Militäranlagen bei Bou-logne angegriffen. 25. September. HeereSgruppe deS Kronprinzen Rupprecht. Der gewaltige Artilleriekampf zwischen Ancre und Somme daue,t an. Feindliche Teilvir-stößt gegen den Abschnitt CombleS-Rancourt und bei BouchavtSneS mißlangen. Heeresgruppe des Kronprinzen. Am 23. Sep« tember wuideu am Werke Thiaumonl schwächliche, gestern nordöstlich der Fest« Souville starke französische Handgranatenangriffe abgewiesen. In den zahlreichen Luftkämpfen deS gestrigen TageS haben wir neun Flugzeuge abgeschossen. Un-fere Abwehrgeschütze holten i» den letzten Tagen vier Flieger herunter. Durch feiudlichen Bombenabwurf aus LcnS wurden 6 Bürger getötet, 28 schwer vcr-letzt. Einem Fliegerangriffe aus die Ge>end^ von Essen fiel gestern nachmittags ein Kind zum Opser, andere wurden verletzt. Der Sachschadeu ist bedeutungslos. 20. September. Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht. Die englisch französische Infanterie ist ge-stern, am vierten Tage deS großen Ringens der Ar-tillerien zwi'chen Ancre und Somme, zum einhtitli-chen Angriffe angetreten. Der mittags eingeleitet« Kampf währte mit gleicher Wut auch nachts fort. Zwischen der Ancre und Faucourt-LAbbay« erstick!« der feindlich: Sturm in unserem Feuer oder brach blutig vor unseren Linien zusammen. E>folge, die unser« Gegner östlich von Faucourt-L'Abday« und turch die Besitznahme der in der Linie Gueudccourt —BouchaveSneS liegenden Dörfer davongetragen haben, sollen an« sannt, vor allem aber soll unserer heldenmütigen Truppen gedacht werden, die hier den zusammengefaßten englisch-französischen Hauptkräften und dem Masseneinfatze deS durch die Kriegsindustrie der ganzen Welt in vielmonatiger Arbeit bereitge-stellien Materials die Stirne bieten. Bei Bvuchaves-neS und weiter südlich bis zur Somme ist der oft wiederholte Anlauf der Franzosen unter schwersten Lpsern gescheitert. Der Krieg gegen Italien. 23. September. Amtlich wird verlautbart: Auf der Karsthochfläche wurden mehrer« Annähcrungi-versuche de« Gegner« abgewiesen. An der Dolomiten» front scheiterte ein feindlicher Nachtangriff auf un-fere Stellungen am Hange de» Monte Sies. Nördlich Arfiero spi engten unsere Truppen heute f'üh den am 24. Juli von den Italienern besetzten Gipfel dc» Monte Eimone in die Lust und nahmen dabei 13 Osfizlere und 378 Mann gefangen. Ein Geschwader feindlicher Seeflnazeuge warf bei der Pcnta Salvor« (südwestlich Pirano) wirkungslos Bomben ab. 24 September. Im südlichen Abschnitte der Karsthochfläche kam es zu Nahkämpfen, in denen unser« Truppen ein Maschinengewehr erbrüteten. An der Fasfanerfront wurde ein Angriff eines feindlichen Bataillons gegen unsere Stellungen auf dem Gardi-nal durch Feuer abgewiesen. Wie nun festgestellt ist, war die vom Oberleutnant Mlaker ungeachtet seiner Verwundung vorzüglich geleitet« Sprengung des Ei-monegipfels von vernichtender Wirkung. Eine italienisch« Kompani« wurde ganz verschüttet. Abteilungen deS Infanterieregiments 59 faxten die übrigen Teile der überraschten Besatzung in Flanke und Rücken. Die Zahl der Gefangenen hat sich aus 427 erhöht. Auch wurden zwei Maschinengewehre erbeutet. Der Monte Simon« steht seither unter lebhaftem Feuer der feindlichen Artillerie. 25. September. Die FeurNätigkeit des Feind«« an d«r kustenläridischen Front war nachmittags in einzelnen Abschnitten lebhafter. Nachtü überflog ein Luftschiff unsere Linien und warf in der Gegend von Comen einige Bomben ab, ohne Schaden anzurich-len. An der Front der Faffaneralpen griffen zwei Alpinibataillone in der Dunkelheit den Abschnitt Gardinal—Eima Busa Alta an. den die feindliche Artillerie untertags heftig bearbeitet hatte. Die Jta-liener wurden nach erbittertem Nahkampfe blutig ab-gewiesen. Auch gegen die Forcella di Eoldos« ver-suchten feindliche Gruppen vorwärts zu kommen. 52 Alpini, darunter ein Offizier, fielen hier in Ge-fangenfchaft. Am Monte Eimone befinden sich ver-schüttet noch lebende Italiener in den Kavernen. 24 Ski»« 4 Heutfche Uiachi Nnm»er 77 vermochten sich^felbst zu befreien und ergaben sich. Die übrigen rufen um Hilfe, bie ihnen aber Wege» deS Feuers ihrer Artillerie bisyer nicht gewährt wer« den konnte und von der Annahme eineS dem Feinde aus Gründen der Menschlichkeit angebotenen örtlichen Waffenstillstandes abhängt. 8t». September. Der Südteil der Karsthoch-fläche stand zeitweise unter starkem Feuer der feindlichen Artillerie. An der Fleimstalfront beschossen die Italiener das Werk Dosaccio und den Abschnitt Gardinal-Coltorondo. Ans dem Ganzenagol wurden 27 Alpini, darunter 2 Offiziere, gefangen genommen. Der zur Rettung der Verschütteten aus dem Simone« gipsel angebotene Waffenstillstand wurve vom Feinde abgelehnt. Die aus diesem Anlasse im Wege eines Parlamentärs gewechselten Noten lanten wörtlich: l. Der Kommandant der k. u. k. österreichisch-unga« rischen Streitkräste im Raume de» Tonezza>Timo»e-Gebietes an den Kommandanten der gegenüber-stehenden königlich italienischen Truppen. Unter den Trümmern deS von uns in die Luft gesprengten Monte Cimone befindet sich noch lebend eine größere Anzahl italienischer Soldaten, die um Hilfe schreien. Wir sind bereit, ihnen zu helfen und sie aus ihrem Grabe zu befreien, wenn die italienische Artillerie und Infanterie heute den 25. September 1916 zwischen 2 Uhr nachmittags und 7 Uhr abends das Feuer aus den Monte Simone einstellt. Selbstoer-ständlich betrifft dies ebenso die italienischen Batte-rien im Tale des Astico wie jene anf den Höhen westlich und östlich dieses Flusses. Während dieser Zeit dürfen sich italienische Patrouille» zwischen dem Astico und dem Rio Freddo nicht über ihre Bc-feftigungSlinie vorbewegen, widrigenfalls wir die Hilfe einstellen und die Feuerpause für gebrochen erachten. Falls der königlich italienische Kommandant hierauf nicht eingeht, verfalle» die italienischen Sol-daten ihrem Schicksale. Die bezügliche Antwort wolle bis 25. September, 12 Uhr mittags, bei unserer Vorpostcnlillie bei Form abgegeben werden. Eile ge-boten! 25. September 1916. II. AbschnittSkommando PedeScala, 25. Sep-tember 1916, 10 Uhr 45 Minuten vormittags. In der Erwägung, daß die österreichisch-nngarischen Truppen ebenso, wie sie ihren Verwundeten zu Hilfe eilen konnten, iu der langen Zeit zwischen der Mi« nenexplosion und dem Beginne deS italienischen Fetlers aus Menschlichkeit auch den italienischen Verwundeten hätten helsen können, findet es Seine Exzellenz der Armeekommandant für angezeigt, die verlangte Einstellung des Feuers nicht zu bewilligen. Der Generalstabschef Generalmajor Albricci. Der Stellvertreter des Ehefs deS GeneralstabeS: v. Höfer, Felvmarschall Leutnant. Am südlichen Balkan. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 22. September. Vergebliche feindliche Angriffs-versuche und stellenweise lebhaste Artillerietätigkeit. DaS Gelände südlich der Belasica Planina bis zum Kruß Balkan ist vom Gegner geräumt. *3. September. K'eine Gefechte bei Florina. Wiederholte starke serbische Angriffe gegen den Kai-makcalan sind zusammengebrochen. An der Struma wurde» in breiter Front vorgehende schwächere eng' lische Abteilungen abgewiesen. 26. September. Am 24. d. kleinere, für die bulgarischen Truppen günstig »erlaufene Gefechte östlich des Prespa SeeS und beiderseits von Florina stellenweise lebhafte Artillenekämpse. Der Bericht des bulgarischen GeneralstabeS. Auf den Götzen der Skara Negrecka Planina zwischen dem PreSpasee und Florina »redlich der B'.glanhöhe wurde die feindliche Infanterie durch unser Artilleriefeuer zersprengt. Unsere vorderen Abteilungen haben die seindlichen Gräben genommen. In der Moglenicaniederung wurde ein feindliches Bataillon, da? gegen SboiSko und die Höhe PreS-lab vorzudringen versuchte, durch Feuer zersprengt. Westlich deS Warbar Ruhe. Oestlich des Warbar ist die feindliche Infanterie nach starker Artillerie-Vorbereitung «».gegangen; sie wurde durch Feuer zurückgeworfen und zum Rückzüge in ihre alten Stellungen gezwungen. An den Hänge» der Besa-lica Planina haben wir die Dörfer Palmisch und Sweti Petka gcnomme». Zwischen dem letztgenann-te» Orte und der Höhe Dowatepe hat der Feind ein Lager mit viel Kriegsmaterial zurückgelassen. An der Strumafront schwaches Artilleriefeuer. 23. September. Aus der Höhe Stranaretschka Planina nahmen wir den Berglücken südlich de« DorseS Popli im Sturme. Der Feind zog sich in Unordnung zurück un» ließ eine große Zahl von Toten und Verwundeten aus dem Schlachtfeld?. In d:r Gegend von Lerin (Florina) Ruhe. Aus der Höhe Kaimakcalan heftiges beiderseitige» Artilleriefeuer und schwache Insanterietätigkeit. Im Mogle« nicalal schwaches Gefchützfeuer. Unsere Artillerie zer-sprengte zahlreiche feindliche Ansammlungen. Westlich vom Wardar schwaches Artilleriefeuer. Oestlich vom Wardar heftiges, jedoch zeitweise aussetzendes Artil« leriesencr. Am Fuße deS BelasicagebirgeS und an der Strumafront schwaches, gegenseitiges Artillerie-feuer. 24. September. Um Florina keine Aenderung in der Lage. Angriffe deS FeindeS auf die Höhe Kaimakcalan würbe» zurückgeschlagen. An der Strumasronl lebhafte Kanonade. Mehrere feindliche Bataillone rückten gegen die Dörfer Nevolen, Dolne, Kadschowo und Cudeli vor. Sie wurden auf daS rechte Ufer des FlusfeS geworfen. Der Krieg der Türkei. Die Berichte deS türkischen Haupt« quartier?. 22. September. Filahiesront. Gewöhnlicher beiderseitiger Artillerie-, Infanterie- und Bomben-kamvf. Vereinzeltes Vorgehen feindlicher Abteilungen wurde durch unser Artilleriefeuer zurückgeworfen. KaukasuSsront. Palrouillenzusamweustöß« und zeitweise Artillerie- und Jnwnteriekämpse. Oestlich vom Suezkanal griffen wir in der Um-gebniig der Tauilebruniien befindliche feindliche Trup-pkn an und zwangen sie zum Rückzüge. Zm Schwarzen Meer warfen einer unferer Flieger mehr als zehn Bomben gegen das Schlacht« schiff „Jmperatrice Marija" und gegen mehrere Tor-pcdobooizerstörer. Einige Bomben trafen daS Schlachtschiff- 23. September. Felahiefront. Gegenseitige« Infanterie- und Bombenfeuer. Persische Fron». Feindliche Abteilungen, die sich 35 Kilometer nö dlich von Hamadam unseren Trup pe» zu nähern versuchten, wurden zurückgeschlagen und die Ortschaft Bane von uns besetzt. Bei der am 21. d. durchgeführte» Unterneh-mung, die den Zweck hatte, die starken Angriffe der rumänischen Truppen bei Englez abzuschlagen, wirkten unsere Truppen gleichsallS erfolgreich mit. 25. September. KaukasuSsront. Ein feindlicher Feuerüberfall am rechten Flügel wurde vo» unserer Artillerie erstickt. Auf dem linken Flügel wurde ein vom Feinde mit schwache» Kräften unternommener Ucberfall mit Verlust für den Feind abgeschlagen. Auf der galizifchen Front unternahmen die Russen am 24. d. mit weit überlegenen Kräften eine» Angriff gegen unsere Truppen, d:t an ihrem heldenmütigen Widerstände vollständig scheiterte. Der Feind erlitt sehr schwere Verluste. Anfangs gelang eS den Raffen, in einige Teile unserer vordersten, schwach besetzten Gräben einzudringen, sie wurde» jedoch mit blutigen Verluste» durch Bajonettangriff unserer tapferen Truppen zurückgeschlagen, die vie ursprüngliche Lage vollständig wieder herstellten. Aus StaM uiiii A»ni>. Todesfälle. Montag ist i» Windijchfeistritz der NolanalSkaiididm Dr. Ottokar BaS im Alter von 29 Jahren einem kurzen tückischen Leide» eile-gen. Der so unerwartet blühendem Leben Eniriffene diente als Einjährig Freiwilliger-Laiidstunnmann i» der ReserveoffizierSschule in Windischseistritz. Er war der einzige Sohn des hiesigen Notars Lorenz Bas — Heute verschied hier Frau Karoline Fers, Private in Cilli. aus einer heimischen deutschen Bür-gersamilie. Die Verstorbene erfreute sich der Wert-schätzung der wntesten Kreise der Stadt. Heldentod. Aus Saldenhofen wird gemeldet: Am 10. d. fiel auf dem südwestliche» KriegSschau^ platze der einem LandeSschützenregiment zugeteilte, mit bei silberne» TapferkeilSmedaille ausgezeichnete Leutnant i. d. Ref. Mox Viher. Der Veistorbene war Lehrer nnd ist Sohn deS hiesigen Oberlehrers Viher. Auf dem Felde der Ehre Am 23. d. ist Hugo Gras Auersperg, Freiherr aus Schönberg und Seisenberg, Hauptmann bei einem Landwehr» Felbkanonenregiment, Erbkämmerer, Erbtandmarschall von Kram unb der win?ischcn Mark, Landstand von Sleiermark, Kärnten und Krain usw.. an der Jsonzo« front im 37. Lebensjahre gefallen. Er war der Letzle der Linie Kirchbach am Walde. Sammlungen anläßlich des Namens festes des Kaisers. Mehrfach erfolgte Anfragen veranlassen unS, mitzuteilen, daß durch die bevor« stehenden anläßlich deS NamenSfesteS deS Kaiser« geplanten Sammlungen eine Stärkung unsere« „»eiermärkischen Witwen-, Waisen« und Invaliden« kriegSschatzcS in Graz' nicht beabsichtigt ist, da auS den Geldeingängen der Oktober-Opfertage nur dem in Wien bestehenden Mililärwitwen- und Waisen-sond für die gesamte bewaffnete Macht entsprechende Zuwendungen gemacht werden sollen. Die vielbean-spruchte Tätigkeit unseres Kuratoriums, daS der Zweigstelle Steicrmark des KriegSsürsorgeamteS (Sporgasse 29) angegliedert ist, gilt lebiglich der sleirische» Heimat; satzungsgemäß greifen wir nur in jenen Fällen ein, wo mittellose Witwen, Waisen und Invalide des Lande« Steiermark einer raschen Hilfe bedürfen, oder wo nach den bestehenden Ver« Ordnungen staatliche UnterhaltSbeiträge gar nicht oder in sehr unzulänglicher Weise gegeben werden können. DaS Kurato ium des steirijchen Wiiwen-Waise» und Invaliden KriegSschatzeS Graz, Sp»r-gaffe 29. Opfertagstheateraufführung. Nach der zweiten Aufführung der „Herren Söhne' haben wir den Wunsch ausgesprochen, daß u»S die Veranstalter dieser so wohlgelungene» Theateraufführung möglichst bald wieder mit ihrem bewährten Können erfreuen. Darum begrüßen wir aus» wärmste den Entschluß unserer kunstsreudigen Jugend, daß sie sich nach so kurzer Zeit die Mühe nicht verdrießen laß«, sich an-läßlich der „Opsertage" wieder in den Dt,nst der gute» Sache zu stellen und eine WohliStigkeitSvor« stellung im Stadttheater zu veranstalten. Zur Auf» führung soll Kailweis' bekannte» Volksstück »Da« grobe Hemd" gelangen, dessen Einstudierung unter der ersvlgverheißenden Leitung de« Herrn mit den bereits erfolggekiönten und teils mit neuen K:äf« ten der Eillier Gesellschaft bereit« begonnen hat. Da mit Rücksicht hieraus zu erwarten steht, daß es wieder ein volle« Haus geben wird, wird schon jetzt daraus aufmerksam gemacht, dag nur den alten Stammabonnenten ein VorkausSrechl ihrer Lauben eingeräumt werden kann und sonstige Vormerkungen auf bestimmte Litze oder Lauben nicht stattfinden. Der Kartenvorverkauf für die beiden Vorstellungen am 5. und 6. Oktober beginnt in der Buchhandlung des Herrn Fritz Rasch am 2. Oktober um 3 Uhr früh. ES wird sich für die Theaterbesucher empseh-len, sich rechtzeitig mit Ei ilnttSkaritn zu versorgen. Vom Postdienste. Der Postoffiziantin Ma-thilde Ferencak in Gonobitz wurde die Postexpedien-tenstelle in Laak bei Steinbrück verliehen. — Die Anwärterin Therese Bucinek wurde zur Postoffizian-tin der 2. DienstalterSklasse für Gonobitz ernannt. Die neuen Postgebühren. Mit l. Ok- «ober treten die erhöhten Postgebühren in Kraft, und zwar: 1. Ein gewöhnlicher Brief (bis 20 Gramm) im Lokalverkehr sowie im Verkehr nach Ungarn und Deutschland muß mit 15 Hellermarke frankiert wer« den. 2. Für Korrespondenzkarten, aber nur solche, welche die PostVerwaltung mit eingedrucktem Post-Wertzeichen ausgibt, beträgt die Gebühr 8 Heller. Alle übrige» Postkarten, also auch „Ansichtskarten", muffen mit 10 Hcllermarken frankiert werden. 3. Für Postkarten im gesamten aoßcrdeutfchen AuSlanvvei-kehr beträgt die Gebühr gleichfalls 10 Heller. 4 Wer seine Drucksachen (wie bisher 3 H.) eilig befördert haben rrill, da« heißt gleich schnell wie Briefe, muß einen Zuschlag von 2 Heller ohne Unterschied deß Gewichtes der Sendung mittels besonderer Eilmaike bei der Ausgabe entrichten. 5. Die Gebühren sür Postanweisungen werden im inländischen Verkehr sowie im verkehr mit Ungarn und voSnien sür Beträge bi« 50 8, 20 H., barüber hinaus sür je weitere 50 K. 5 H. mehr betragen. Im Verkehr mit dem Deutschen Reich gelten die Gebührensätze deS Weltpostvereins, das ist sür je 50 K. 25 H. 6. Für Warenproben sind sür je 50 Gramm 5 H, wenigsten« ab:r 10 H. Porto zu entrichten. 7. Bei eingeschriebene» (»rekommandierten' ) Briesen müssen außer dem Porto 25 H. Einschreibegebühr entrichtet werden. (Wie bisher). 8. Für Rohrpostsendnngr» (sogenannte „pneumatische"), gültig nur im Jnlande sür Orte, wo Rohrpostanlagen bestehen : zur gewöhnlichen Gebühr der Rohrpostzuschlag von 30 H. sür jede Beförderung mit der Rohrpost. Der Absender muß wenigstens den Rohrpostzuschlag oder die Rohr« postzuschläge bei der Aufgabe entrichten. — Die ge« Nummer 77 Deutsche Wacht Seite 5 genwärtig in Verwendung stehenden Brief und Zei-tungSmorken, Postkarten und Rohrpostwirizeichen behalten ibre Gellung bis 31. Dejemder 1916; er-s orderlichenfalls sind sie durch Zusatzmarken in dem auf die neuen Tarifsätze fehlenden Betrag zu ergän» zen. Die Briefmarken zu 15 und 80 Heller, die Eilmarken zu 2 und 5 H., die Postkarten zu 8 und 8-s-8 H. und die Kartenbriefe zu 15 H. werden bereit« vom 23. September 1916 angefangen ver-kauft, dürfen aber erst vom 1. Oktober 1916 an-gefangen verwendet werden. Die übrigen Wertzeichen werden nach Maßgabe deS Aufbrauche« der gegen, wärtigen AuSgabe in Verkehr gesetzt. Die städtische Lichtspielbühne hat wie-der glänzende Erfolge >u verzeichnen Der massen-hafte Besuch ist zweifellos darauf zurückzuführen, daß die größte Sorge auf die Beschaffung guter und neuer Film« verwendet wird. Die Reinheit der Film«, die bei den letzten Vorstellungen auch vollkommen flimmerfrei waren, läßt genau erkennen, daß die Aufnahmen in letzter Zeit erfolgt sein müssen. Die einzelnen Darbietungen, sowohl die Lustspiele alS auch die Dramen, sind großartig. Die Lustspiele gaben Anlaß zur frohesten Heilerkeit, während die Diamen spannende Bilder vorführten, die Ereignisse ans dem Leben zum Gegenstände haben. Nicht un-erwähnt darf bleiben, daß die letzten Naturaufnah-men au» Schweden etwa« einzig Schönes waren. Die KleinoerKaufspreise für Kar-tossein betragen für überklaubte, reine und winde-stenS hühnereigroße Sartoffeln 19 Heller, für nicht Überklaubte Kartoffeln 17 Heller für das Kilo. Diese Preise gelten einheitlich im ganzen Land bis zum 5. März 1917. Von der polit'scken Bezirks-bebörde können für jene Gemeinden, die von der Eisenbahnstation mehr alS drei Kilometer entfernt, jedoch auf die Zufuhr von Kartoffeln mit der Babn in stärken«» Maße angewiesen sind. Zuschläge znr Berücksichtigung der Wagenfrachlen festgesetzt werden. Diese F stsrtzung darf jedoch nur dort erfolgen, wo die Gemeinde in sehr starkem Maße auf die Zufuhr von Kartoffeln aus anderen politischen Bezirken an-gewiesen ist. Bezüglich deS Verkaufes an Wiederver-käujer bestimmt die Verordnung,- daß er zu einem Pre S erfolgen muß, der die Einleitung der Klein» veikausShöchstpleise im Kleinverkehr ermöglicht. Die Preisbestimmungen gelten nicht nur für die Kartof-feln der österreichischen Ernte, sondern auch für von auswänS eingeführte Kartoffeln, wenn nicht in be-sonderen Fällen m>t Genehmigung deS Ministeriums «ine Ausnahme bewilligt worden ist. Ausdrücklich sei hervorgehoben, daß alle diese PreiSsätze sür die Abgabe von Kartoffeln durch die Erzeuger (Land-wir:e) in Mengen von 1 Meterzentner oder darüber keine Geltung haben. Für diese Abgabe gelten aus schließlich die Erzengerhöchstpreise, die fi"'t geklaubte Kai löffeln 9 K, für ungeklaubte 7 K sür das Me-terzentner betragen. Die Verordnung tritt 5 Tage nach ihrer Kundmachung, das ist also Donnerstag, den 28. d. in Kraft und steht Geldstrafen bi« zu 5000 K oder Arrest strafen bis zu 6 Monaten vor. Militärpferde für landwirtschaftliche Arbeiten. Die zu land(sorst )witschastlich pen an die Nordostgrenze von ner Rumänien und die nördliche Hälfte von Bulgarien. Die in fünf Farben auSgelührte Karte wird «uferen Lesern ein verläßlicher Führer für die kommenden kriegerischen Ereignisse sein. Die-selbe kostet 180 K nnd kann von der BerlagSfirma R. Lechner (Wilhelm Müller), k. u. k. Hof- und Universitätsbnchhandlung, Wien 1, Graben 31, sowie durch alle Buchhandlungen des In- und AuS» Iandes bezogen werden. Vermischtes. DieFolgen einer unsinnigen Wette AmbroS und AloiS Ehmet, zwei Verwandte auS Ro-vereto, gingen eine sonderbare Wette ein. AmbroS Ehmet behauptete, AloiS Chmet sei nicht imstande, zwanzig Gläser Schnaps zu je einem Sechzehnte!» liter hintereinander zu trinken. AloiS hielt daS für eine Kleinigkeit und nahm die ihm vorgeschlagene Wette an. Die Wette ging nm zwei Kronen und um Seilt 6 DeutiA»e Macht Nummer 77 die Kosten des Branntweins. Nach dem 15. Glas wurde dem AloiS Chmet sehr übel, beim 16. Glas stürzte er zusammen und starb. AmbroS Chmet und der Wirt, der den Branntwein gereicht hatte, wur-den vom SreiSgerichte Rovereto wegen fahrlässiger Tötung zu je zwei Wochen Arrest verurteilt. Chmet erhob die Nichtigkeitsbeschwerde und führte aus, die Wette stehe mit dem Tode deS AloiS Chmet in fei« ner Verbindung. Sein Wettgegner fei zur Wette nicht gezwungen worden, er habe von ihr immer zu-rücktreten können. Der ärztliche Sachverständige habe auch angegeben, ein ganz gesunder Mensch könne ausnahmsweise ohne Schaden eine solche Menge Al-kohol vertragen. Man habe nicht voraussehen können, daß die Wette von solchen Folgen sein werde. DaS Gesetz spreche von einer Handlung, eine Wette könne nie und nimmer alS Handlung angesehen werden. Nicht die Menge deS BranntveinS habe daS Un» klick herbeigesührt, sondern der Umstand, daß der LchnapS besonders schlecht gewesen sei. Die Nichtig. keitSbeschwerde wurde verworfen. In der Begründung heißt eS: AmbroS Chmet wußte, daß AloiS Chmet nicht gesund und djß er Alkoholiker war; er wußte auch, daß Alkoholiker weniger widerstandsfähig seien als gesunde Menschen. Er mußte auch die Gefahr kennen, die er mit der Wette heraufbeschwor. Zu. dem baten zwei Leute, die Wette einzustellen; sie wollten den bereits getrunkenen Branntwein bezahlen, nur möge endlich aufgehört werden. AmbroS war also gewarnt und von der Gefahr, wenn er sie nicht früher gekannt hat, in Kenntnis gesetzt Aber er blieb ruhig und der andere trank weiter. Der Zusammenhang zwischen Wette und Tod ist zweifellos vorhanden. Ausländerinnen im Hochadel. BiSmarck hatte bekanntlich den Grundsatz, daß kein Diplomat im Staatsdienste eine Ausländerin heiraten dürfe, wenn er aktiver Beamter bleiben wollte. BiSmarck hat rückftcht»-los jeden Diplomaten kaltgestellt, der eine Ehe mit einer Ausländerin einging. Wie gesund dieser Grund-sah des eisernen Kanzlers war, darüber werden wir durch verschiedene Vorkommnisse der letzten Zeit gründlich belehrt. Man nehme nur einmal den „Gotha" von 1916 In die Hand. Dieses Nachschlagebuch über unsere hoben und höchsten AdelSgeschlechier gibt uns Auskunft über die vielen Ausländerinnen, die mit einflußreichsten Staatsmännern nicht gerade jum Nutzen deS deutschen BolkeS verheiratet sind. Namentlich der Einfluß der Engländerinnen auf ihre Gatten ist ja zu weltbekannt. Eduard VII. hat eS stets gerne gesehen, wenn britische Dame» deS Hochadels in daS Ausland heirateten, weil er sich davon mit Recht eine Stärkung der englischen Politik versprach. Schon Palmerston hat eS einst im Unterhause verkündet, daß jede in da« Au«la».d hei-ratende Aristvkratin eine freiwillige Werberin für die Größe Altenglands sei. Der bekannte Diplomat Alexan-der Fürst Münster v. Derneburg war mit Muriel Hay, der Tochter eines Earl of Kinncul, vermählt, wie diese ehrgeizige Frau ihren Gatten politisch beherrscht hat. da« haben damals die Spatzen von den Dächern g<> pfiffen, als er noch Botschafter war. Ebenso wurde der bekannte Diplomat Fürst Radoli» von seiner Gattin durchaus beherrscht, die eine geborene Luey Calherina Wakesteld war. Der frühere Stallhalter von Elsaß« Lothringen, Fürst Wedel, der jetzt nach Schweden ab gedampft ist, weil ih^, sein „NaiionalauSfchuß für einen Frieden aus der mittleren Linie" bedenklich auf die Nerven gefallen ist, nennt als Gattin eine geborne Lady Hamilton sein, dir in erster Ehe mit einem Schweden iGrafen Platen vermählt war. Da« Wirken dieser Dam zn Straßburg ist zu bekannt, als daß wir noch lange u erörtern brauchten, wie verhängnisvoll gerade diesem Fürsten Wedel, der sonst ein ganz tadelloser Charakter scin soll die politische Neigung seiner Gattin in vielen heiklen Fragen geworden ist. «uch Prinz Franz von Hatzfeldt hat eS mehr als einmal bereut, daß seine Gattin, eine geborene Cuire Huntington au« Detroit im amerikanischen Staate Michigan, durchaus eine politisch? Rolle spi-len wollte. Graf Heinrich Bentiack endlich ist durch seine Gattin Henrielte Mac Kerrcll so , verengländert", daß er seine sieben Kinder in London erziehen ließ, wo sie noch leben. Piinz Karl Jienburg-Biistein ist mit einer Berta L-wiS von Neu Orleans verheiratet, deren Vater aus recht östlichen Ländern in den fernen Westen gezogen war. Karl Herzog Croy hat eine Naney Leishmann aus Pitlsburg geheiratet, die Tochter eine« jüdischen Bankier«. Tassilo Fürst Festetie« de Tolna hat die geschiedene Gattin des Fürsten von ZI. 12062/191«. Auszahlung der Metallvergütung. Zufolge Zuschrift der k. u. k. Intendanz des Militärkommandos in Graz vom 17. September 191 >>, ZI. 37540, wird zur Kenntnis gebracht, dass vom 23. September 1916 angefangen, die Vergsltungsbeträge für die aus dem Stadtgebiete Cilli zur Abfuhr gelangten Metallgeräte zur Auszahlung gelanget). Parteien, die auf eine Vergütung Anspruch haben, wollen d>Mi entfallenden Betrag ehestens beim städiischeu Zahlamte in den Stunden von 9—12 Uhr vormittags beheben. Stadtamt Cilli, am 20. September 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Monaco, (int gtbor«ne Marie Hamilton, geheiratet. Die Frau deS Fürsten Eolloredo Mantfeld ist Luey Avoxne, verw. Graham, geb. Jonquet aus Surrev. Fürst Hugo von Dietrichstein hat bekannlich eine Russin geheiratet, Prinzessin Olga Dolgaruky. Die Gattin deS hundert-fachen Millionär« Guido Fürsten Henckel v. Donnert-marck ist ebenfalls eine Russin Katharina Stelzow, verw. Murawiew. DaS sind nur die markantesten Na-men auS der langen Liste de« Hochadels, die durch eheliche Verbindung mit Ausländerinnen die Richtigkeit der Anschauung eines BiSmarck nur ei härten. Gerade in diesem Weltkriege hat sich daS zu wi.berholten Malen gezeigt. Die Granate im Bierfaß. AuS dem Feld» postbrief eineS Redaktionskollegen bringt die „Vossische Zeitung folgende Episode: Ben Akita und Münchhau-fen müssin schamhaft daS Hrvpt verhüllen vor dem Erlebnis der . .ten Kompanie unseres märkischen Land-webrinfanterieregimenteS, das irgendwo an der Hinden-burgfront die eiserne Pbalanx schließt. Mit unsäglichen Mühen hatte die Kompagnie 216 Liter heimischen BiereS herangeschaffl und vor dem Unterstand des Kom-paniesührerS da« Riesenfaß aufgepflanzt. Da ptötz-lich . . . »Ein Blitz, ein Schlag, ein Donnerkeil, Unv Älop.eiuS hal fein Teil!" Ein« uuverschäinle russische Feldgranate hatte seinen Weg mitten in daS volle Faß gefunden. Und nun kommt da» Glück im Unglück: Die Sprengwirkung des durstige» Geschosses treibt in dem Faß allerhand Silo-tria, schmeißt einen Faßreifen in die Aeste eines Bau-meS, wo er hängen bleibt, drückt Tür und Fenster im Unterstand ein, verspritzt daS köstliche Naß, verletzt aber keinen der Bieranwärter. Wlhrend alles Deckung sucht, schleicht der Köter deS Kompanieführers, ein echt russischer Jagdhund. auS d-m Unterstand und säuft sich einen «cht russischen Rausch an. So hatte die russische Artilleeie wenigsten« eine Bierleiche auf dem Gewissen, den Brummschädel aber hatte der Leutnant weg, dem daS Fenster aus de» Kops flog. <£iUifr Ztadlorrschöne. vywi lil \ i ruilgsvereines bei Spiele», ivkttrn und Vermächtnissen. Ausgabe von Fettkarten. Vom 1. Oktober angefangen wird Fett und Speck nur gegen Fettkarten ausgefolgt. Fettkarten erhalten nur jene Parteien, die beim Stadtair.te eine Erklärung abgeben, dass sie weniger als ein Kilogramm F. tt für eine Person im Vorrate haben. Die Erklärungen sind bei der nächsten Itrotkartenausgabe, das ist ain Freitag und Samstag den 2t). und 30. September abzugeben. Drucksorten lür die Erklärung »lud beim ötaiiiamte erhältlich. Stadtamt Cilli, am 23. September 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich t. Jabornegg. Postsparkasse Nr. cs.QOO oo Fernruf Nr. 21 oo Dminsd«chhmikml Cklcjaj Herstellung von Druckarbeiten wie: U?erke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Ruverts, Tabellen, Speisentarife, Geschäfts-»lnd Besuchskarten, Etiketten, Lohn-listen, Programme, Diplome, Plakate Inseratenannahmestelle für die Deutsche Wacht vcrmäblungsanzeigen, Siegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchfchreibbücher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft u. private in bester nnd solider Ausführung. : Cilli, RathauSaaffe Nr. s:: mm stimmet 77 £icKifri;g Ulutl;t Seite 7 Offertausschreibung*. Die k. k. Berg- and Il&ttenverwaltung in CiHi beabsichtigt zur Deckung Ihres Bedarfes an WQrsel- und Grieskoks für die Zeit vom 1. Janner bis 31. Dezember 1917 die Lieferung von ungefähr 5.000 q Würfelkoks in der Konigrösse von 50—100 mm und 65.000 q Grieskoks, gewonnen in Kokereien oder Gasanstalten, in der Korngrösse von 0—10 mm, mit einem Aschengehalte unter 20°/o bezogen auf 100° C getrocknete Substanz und mit einem Sehwefelgehalte von maximal l*/0, sowie frei von Verunreinigungen durch Teerprodukte im Wege der allgemeinen Konkurrenz sicherzustellen. Die Lieferung hat im Jahre 1917 in möglichst gleichen Monatsquantitäten zu erfolgen, doch behält sich die k. k. Berg- und Hüttenverwaltung vor, auch verschieden grosse Monatsquantitäten zu verlangen, welche dem Ersteher der Lieferung jeweils rechtzeitig bekannt gegeben werden. Die k. k. Berg- und Bütten Verwaltung wird trachten, die Summe der Monatsquantea der abgeschlossenen Gesamtsumme tunlichst gleichzuhalten, doch behält sie sich ausdrücklich vor, auch ein geringeres Quantum abzunehmen oder ein grösseres Quantum zur Lieferung zu verlangen. Die Uebernahme findet bei der k. k. Zinkhütte in Cilli statt. Bis dahin haftet der Lieferant für die auf dem Frachtbriefe, beziehungsweise Lieferscheine angegebenen Gewichtsmengen. Bei wiederholt nicht qualitätsmäßiger Lieferung wird die Ware dem Lieferanten auf seine Kosten zur Verfügung gestellt. Die Abrechnung erfolgt monatlich und hat zu diesem Behufe der Lieferant am Schlüsse des betreffenden Monates eine saldierte Rechnung vorzulegen, worauf, die anstandslose Uebernahme der Ware vorausgesetzt, die Bezahlung innerhalb vierzehn Tage nach Erbalt der Rechnung veranlasst wird. Wenn in den Schlussbriefen nichts anderes vereinbart erscheint, wird ein 2"/, iger Barzahlungsskonto in Abzug gebracht. Die Begleichung der Faktura erfolgt im Wege der k. k. Postsparkaase. Die offerierten Freise haben für das ganze Jahr 1917 Gültigkeit. Die k. k. Berg- und Hüttenverwaltung behält sich die freie Wahl unter den Offertlegern, sowie auch das Recht vor, beliebige Teilquantitäten der offerierten Sorten dem Offerenten zur Lieferung zu übertragen, beziehungsweise sein Offert abzulehnen. Die mit einer Einkronenstempelmarke versehenen Offerte haben verschlossen zu sein und die Aufschrift „Kokslieferung pro 1917" zu tragen. Dieselben sind franko bis längstens 20. Oktober 1. J. bei der k. k. Berg-und Hüttenverwaltung in Cilli einzubringen. In diesen Offerten sind die Quantitäten und Korngrössen der angegebenen Kokssorten, sowie der Preis pro 1 q auf Grund der zur Zeit der Offertvorlage geltenden Bahnfrachtsätze franko Bahnstation Cilli, beziehungsweise bei Lieferung per Achse loko Zinkhütte Cilli genau anzugeben. Bei eventueller Frachtsatzerhöhung oder Erniedrigung während der Anlieferungsperiode wird die sich jeweilig ergebende Frachtdifferenz zu dem frank) Bahnstation Cilli offerierten Preise zuzuschlagen, beziehungsweise von demselben abzuziehen sein. Die Offerenten haben ferner zu erklären, dass sie die vorstehenden Lieferungsbedingungen genau kennen, selbe einzuhalten sich verpflichten und mit ihrem Anbote bis 30. November 1. J. im Worte bleiben. Offerte, welche nach dem festgesetzten Termine einlaufen oder den Bestimmungen dieser Ausschreibung nicht entsprechen, bleiben unberücksichtigt. K. k. Berg- und Hüttenverwaltung- Cilli, am 20. September 1916. ZI. 12275/1916. Kundmachung betreffend den Verkehr mit Rohfette, Fettprodukten und Speiseölen. Mit Verordnung der k. k. Statlhalterei in Graz vom 16. September, L.-G. u. v-Bl. 106, wird angeordnet, daß vom I.Oktober 1916 an Roh-fette, Fettprodukte und Speiseöle gegen Entgelt an unmittelbare Verbraucher nur gegen Vorweisung einer giltigen AuSweKkarte für den Bezug von Fett (Butter) und gegen Abtrennung der der begehrten Menge entsprechenden Anzahl von in der betrtf< senden Woche gütigen Abschnitten abgegeben werden darf. Diese AuSweiskarten mit der Zeitdauer von 4 Wochen werden ausgegeben und zwar: 1. als allgemeine Fettkarten, enthaltend 24 Abschnitte sür erwachsene Personen und Linder über drei Jahre und 12 Abschnitt« sür Kinder im Alter von ein bis zu drei Zähren; 2. als Fettkarten für Schwerarbeiter, enthaltend 24 Abschnitte, welche mit .S" bezeich-net sind; 3. als Butterkarten, enthaltend 8 Abschnitte sür erwachsene Personen und Linder über orei Jahren und 4 Abschnitte sßr Linder im Alter von ein bis drei Jahren. Allgemeine Fettkarten oder Fettkarten sür Schwevsrbeiter erhalten jene Personen, deren Vor-räie an Rohsetten, Fetiprodokten und Speiseölen eine Menge von insgesamt 1 Kilogramm für jede anspruchsberechtigte, erwachsene Person einschließlich der Linder von mehr alS drei Jahre» und von inSge« samt '/, Silogramm sür jedeS Lind im Alter vom vollendeten eisten bis zum vollendeten dritten Lebensjahre nicht übersteigen. Mit Bnlterkarten werden nur jene Personen betritt, welche wegen entsprechenden Vorrates an Fettstoffen den Anspruch aus die Ausfolgung von Fettkarten nicht erheben können, jedoch üder keine Buttervorräte verfügen. Die AuSsolgung der Fett- und BuNerkarlen er-folgt nur gegen Abgabe der Erklärung über die Zahl der im Haushalte zu verköstigenden Personen und die im Haushalte vorhandenen Fettvorräte. Die Druckiorten sür diese Erklärung sind beim Stadt-amte erhältlich. Die allgemeine VerbrauchSmenge von Fettstof-fen wurde bis auf Weiteres für die Per« son und Woche aus 120 Gramm Fettprodukte oder Speiseöle bezw. 14t (»ramm Rohsette; die Velbrauchimenge für Schwerarbeiter für eine Woche ist auf 150 Gramm Fettprodukte oder Speiseöle bezw. 180 Gramm Rohsette festgesetzt. Für Lioder von ein bis drei Jahren gilt die Hälfte dieser BezugSmenge. E« gilt sonach bis auf Weiteres jeder Abschnitt der allgemeinen Fettkarte: 20 Gramm Fettprodukte oder Speiseöle bezw. 24 Gramm Rohseite der Schwerarbeiter-Fettkarte; 25 Gramm Fettprodukte oder Speiseöle bezw. 30 Gramm Rohsette. Die vom Bezüge von Rohstoffen, Fettprodukte» und Speiseölen ausgeschlossenen Haushalte werden mit Butterkarten aus de» Bezug von 100 Gramm bezw. 50 Gramm (sür Linder) Butter sür jede anipruchsberechtigte Person und Woche solange be-teilt, bis ihr Borrat an Fett bei einem das Maß des Zulässigen nicht überschreitenden Verbrauche aus die Menge von 1 Kilogramm bezw. '/» Kilogramm (bei Kindern von ein bis drei Jahren) für jede Person gesunken ist. Kinder, welche daS erste Lebensjahr noch nicht überschritte« haben, haben keinen Anspruch aus die AuSsolgung von Fettkarten. Kinder im Alter von einem bis zu drei Jahren erhalten nur eine halbe allgemeine Fettkarte, vezw. eine halbe Butterkarte. Die Fett- und Butterkarten werden anläßlich der Brotkartenausgabe verabsolgt, wo auch die von den Haushaltungsvorständen eigenhändig unterser-tigten Erklärungen abzugeben sind. Bei Abgabe der Erklärung verschwiegene Bor» räte werden für verfallen erklärt. Personen, welche in HumamtätS- und Wohl-tätigkei!Sanstalten, militärischen Anstalten, gericht-licheu Gesangeuenhäusern und dgl. zur Gänze ver« pflegt werden, erhalten keine Ausweiskarten. 1. Inhaber von Gast- und Schankgewerbe-betrieben, 2. Inhaber von Betrieben, welche Rohstoffe, Fettprodukte oder Speiseöle verarbeiten, 3. Händler mit solcher. Fettstoffen und 4. die im vorstehenden Absätze erwähnten An-stallen dürsen Rohsette, Fettprodukte und Speiseöle nur gegen einen vom Stadtamte auszufertigenden Bezugschein beziehen. Wer aus die AuSsolgung eines Bezugscheines Anspruch erhebt, hat glaubwürdig darzutun, daß seine Vorräte den Bedars von 8 Wochen nicht über« steigen. Hiebei verschwiegene Vorräte werden sür versallen erklärt. Die Bezugscheine sind beim Bezug vom Käufer dem Verkäufer auszufolgen und von diesem dem Vormerkbuch anzuschließen. Wer gewerbsmäßig Rohfette, Fettprodukte oder Speiseöle erzeugt, verarbeitet, verbraucht oder ver-kaust, hat vom 1.Oktober 1916 ein Vormerkbuch zu führen, daß beim Stadtamte erhältlich ist. Aus dem Vormerkbuche muß der Bestand der Vorräte an Rohstoffen, Fettprodukten und Speise-ölen am Beginn jeder Kalenderwoche, der Zuwachs während der Woche, die Bezugsquellen, der Bestand am Ende der Woche und weiteres ersichtlich sein, ob die Vorräte im eigenen Betriebe verarbeitet, ver-braucht oder verkauft werden. Das Vormerkbuch muß zur Einsicht de« Stadt-amtes stets bereit gehalten werden. Außerdem ist beim Verlangen eines Bezugscheines jedesmal da« Vormerkbuch beim Stadtamte vorzuweisen. Händler mit Fettstoffen haben auch die Fettkarten mitzubringen. Erzeuger von Rohsetten, Fettprodukte» und Speiseölen, einschließlich der Unternehmer landwirt-schastlicher Betriebe, sowie Händler mit solchen Waren und andere Gewerbetreibende sind verpflichtet, ihre Vorräte an diesen Erzeugnissen, getrennt nach den unten angeführten Fettgattungen am 20. eines jeden Monates beim Stadtamte anzumelden. Als Rohstoffe gelten: Fett von Rindern, Schweinen, Schafen und Geflügel im nicht ausgeschmolzenen Zustande (Fettgewebe), als Fettprodukte: die aus Rohstoffen hergestellte Reinsetle, ferner Speck in jeder Zubereitung, Butter, Butterschmalz, Pflan-zensett, Margarine und Kunstspelsefette. Uebertretungen dieser Vorschriften werde strenge bestraft. Stadtamt Cilli, am 24. September 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Seite 8 Deutsche Macht flammet 77 der Galanterie- und Kurzwarenbrauche werden ausgenommen bei Peter KoBtid Nachfolger (Johann Koss). Fräulein sucht einen Posten. Anträge unter „A. G. 22202" an die Verwaltung d. Bl. *2202 Stadthaus in Cilli, 15 Ar Bodenfläche, zentrale Lage, unter günstigen Zahlungsbedingungen zu verkaufen. Für Geschäftszwecke besonders geeignet. Auskunft in der Verwaltung des Blattes. 22201 Kinderbett gut erhalten, zu verkaufen. Schillerstrasse 3, II. Stock, bei Marn. WOHNUNG II. Stock, mit 3 Zimmer Zugebör, Hauptplatz Nr. 4, ist ab 1. Oktober zu vermieten. Zwei eingerichtete ZIMMER sind zu vermieten. Seidigasse 12 (Inselviertel). P Perfekte Schneiderin empfiehlt sich den geehrten Damen ins Haus. Hauptplatz 5, II. Stock rechts. *2 lg» ZIMMER mit Küche und Kabinett möbliert zu vermieten. Anzufragen in der Verwaltung d. B). 22181 bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt 0. BQdefeldt, Marburg, Herrengasso 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. Maschinschreibunterricht. Lehrbefähigter Maschinöchreiblebrer erteilt Unterricht im Maschinschreiben nnd Stenographie zu sehr mäßigen Preisen. Anfragen sind zu richten an Stadtamtssekretär Hans Blechinger. Weingartenrealität in der Qem« inde Tüchern, mit Wohr.h-ins, Stall, Presse, Holtkc*, Schwaiiic-stal), 2 Joch R. bmjfrund oibst orossr Wiese. Preis 5500 K. Sofort rerkioflieh. Auskunft erteilt die Realitäten verkphrsvor-nnttloog der SUdtgeuieinde Cilli (Sekretlr Hans Bleclinger). i t SS eflen Reinigung der Theaterräume bleibt die städtische Cichtfpielbühne auf einige Tafle geschlossen. Sfl EINLADUNG zu der am Samstag den 30. September um 4 l'hr nachmittags im Amtsraume des Vereines stattfindenden • Ordentl. Hauptversammlung TAGESORDNUNG: 1. Geschäftsbericht und Rechnungslegung für das Jahr 1915. 2. Berichterstattung des Aufsichfsrales Aber den Befund des Rechnungsabschlusses und Entlastung der Vorstandsmitglieder. 3. Verteilung deS Reingewinnes 1915. 4. Ausscheidung zweier Mitglieder des Vorstandes und Neuwahl. 5. Ausscheidung zweier Mitglieder des Aufsichtsrates und Neuwahl. 6. Wahl eines Mitgliedes in d*n Vorstand. 7. Wahl eines Mitgliedes in den Aussichtsrat. 8. Wahl der Einschätzungskommission (3 Mitglieder). 9. Allfalliges. Spar- und Yorscbussverein in Cilli (registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung) GÜSTAV STIGER e. h. Cilli, am 27. September 1916. OTTO KUSTEli e. h. am Hauptplatz Nr. 2 ist sofort zu vermieten. Auskunft erteilt der Eigentümer Johann Josek. Unterricht an Gymnasiasten erteilt absolvierter Mitteischstier; unterrichtet auch in Stenographie und Slowenisch. Gefl. Zuschriften unter „Bester Erfolg 22191" an die .Verwaltung d. BL Ein solides älteres Mädchen für alles welches bereits in einem besseren Hause gedient haben muss, wird für einen Industrieort in der Nähe Cillis gesucht. Anträge unter Nr. 22195 an die Verw. d. Bl. Visiikarien ^ Vereinsbuchdruckerei Celeja. f Frl. Karoline F6rk gibt im eigenen uud im Namen sämtlicher Verwandten tiefretrübt Nachricht, dass ihre herzensgute Mutter, Frau Karollne Ferk Beamtenswltwe heute Mittwoch den 27. September um s/t& Uhr früh nach langem schmerzvollem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten im 58. Lebensjahre sanft entschlafen ist. Die irdische Hülle der teuren Verblichenen wird am Freitag den 29. d. M. um 3 Chr nachmittags im Sterbehause (Roseggerring Nr. 3) feierlich eingesegnet und sodann auf dem städtischen Friedhose zur ewigen Ruhe bestattet. Die heilige Seelenmesse wird Samstag den 30. d. M. um 9 Uhr früh in der Schmerzhaften Kapelle in der Pfarrkirche gelesen werden. Cilli, am 27. September 1916. Statt jeder besonderen Anzeige. r. hv* AX' i, i ©cfrriftleituni, Berwafluüg, Truck unb Bellas: Vereine buckdruckcrci „Celeja" in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Lchidio.