LllitmchcrMMtung. Nr. ly Präuu,!i^ral ioiieprcis : Im Comptoir ,,>,n,j, fl. Il, y.iU'i, ft. 5.5,0. Fllr die Zustellung ins Haus »albj. 5<»,», Mil bcr Post ssanzj. s>. >5>. hnlbj. f<> ?.5><». Freitm,, 21. Jaime, ^nseilionenebij hl die i» Zeilen: >m»l«u lf., ^m. Wll., !»m. l fl.! sonst pr. Zrilr im. s tl., 2m. 8 lr.. ^!m. 10 lr. U. j. w. Insnuonsslcmpc'l jcdcsm. 3Ulr, 187«. Aintlicher Tbeil. Sc. k. lü'd l. Apostolische Majestät haben nut Allerhöchster Enlschlicßung vom 12. Jänner d. I. die Wahl des Karl Wurzbach Edle«, v. Tnnncnbcrg zum Präsidenten der ^andwilthschaftsgcscllschafl ,„ Kraiu allergnädigsl zu bestätigen geruht. Der Iustizministcr hat dem Kanzlciofficialen Moriz Schenz cinc Dircctionsadjnnctcnstellc bci den Hilfs-ämtcrn dcs Finan^ninisterinmö verliehen. Der Minister für Cnltus und Unterricht hat den Rcalschnlprofcssor und provisorischen Bczirksschulinspcctor Theodor Vernalekcn in Wien zum Director dcr l. k. Lehrerbildungsanstalt in Wien ernannt. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Gymnasialprofcssor nnd provisorischen Vezirlöschulin-spector Vinccnz Adam in Brunn zum Director, daun dm provisorische!, Schuldirevtor, zugleich Vczirksschul-inspcctor Joseph Kremcr in Marburg und dcu Nealschullehrer Anton Spinne r in Graz zu Haupt-lehrern an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in" Gra; ernannt. Der Minister für Cultus und Unterricht hat dcu Nealschulprofesfor Dr, Aittou Elfchuig in Salzburg zum Director der l. k. Lchserbilduugsanstalt in Mur^ burg ernannt. Nichtamtlicher Theil. Pic Znftllibilitütg-Idlcffc. Wir glauben vielen unserer Lcser einen Dienst zu erweisen, wenn wir diese Adresse in einer möglichst Wörtlichen deutschen Ucbcrsctzung folgen lassen: An das heilige, ökumenische vatikanische Concil. Au die heilige ökumenische Synode stellen die nn. terzcichnctcn Väter das dcmülhigstc und dringende Ersuchen : dieselbe möge mit offenen nud jeden Raum zum Zweifel ausschließenden Worten feststellen: daß die Auctorität des römischen Papstes die l> öch ste un d d aru m von Irrthum frci sci, wenn er in Sachen deS Glaubens und der bitten (fido« 0t^ moio«) dasjenige festsetzt " " d vorsa> reilit, was v on Chri st g lä u b i -^" z" glauben und zu halten, ober zu verwerfen und zu verdammen sei. Gründe, welche diesen Anlrag zeitgemäß und noth' wendig erscheinen lassen: Des römischen Papstes, Nachfolgers des heiligen Apostels Petrus, Primat in, Regiment über die gc-sammtc Kirche Christi und auch im obersten Vehramlc wird in den heiligen Schriften kirchlich gelehrt. Die gcsammtc und sleügc Uebcrlilscrung der Kirche lehrt sowohl durch die Tha> fachen als dnrch die Aus sprnche der heil. Väter, als anch durch die Handlungs-und Ncdcwcisc sehr vieler, auch öt'imenischcr'Conlilien: daß die Urtheilssprüchc drs römischen Papstes über Glaubens- und Siticnlchrc unabänderlich seien. Mit Uebereinstimmung von Griechen und Vatci-nern ist anf dem zweiten Vymicr Concil cm Glaubens-dckeuntniß angcnommcu worden, in welchem erklärt wird: „Ueber den Glauben entstandene Streitfrage,, sollen durch den Urtheilsspnich dcs rümischcu Papstce entschieden werden." Auf der gleichfalls ökumenischen florcnlinischcn Synode wurde bestimmt: ..Der römische Papst ist der wahre Stellvertreter Christi und das Haupt der ganzen Kirche, Vater nnd Mrcr aller Christen, und ihm ist in den, heil. Pctrus von unserem Hcrru Jesus Christus volle Gewalt gegeben worden, die gcsammtc Kirche zu weiden, zu regieren und zu verwalten." Anch die gesunde Vernunft au sich lehrt, daß niemand in der Gemeinschaft des Glanbcns mit der katholischen Kirche stehen könne, der nicht mit dem Hauplc derselben übereinstimmt, da uicht einmal im Gedanken die Kirche von ihrem Haupte zu trennen ^staltet ist. Dennoch gab es ^cutc und gibt ts noch solche, welche, des Namens von Kalholitcn sich rühmend nnd denselben znm Verderben der Schwachen im Glaubcn mißbrauchend, ;n lchrcu sich anmaßen: es genüge diejenige Art von Unterwerfung unter dic Auclorität dcs römischen Papstes, welche dessen Dccrctc über Glaubcn und Sitten in gehorsamem Schwciacu - - so nennen sie cs ohne innerliche Zustimmung dcs Heizens, odcr als prouisorisch smictiouirt cn,,icl)mr, l'is 'illicr Zustim-inuliq oder Nichtzns« imnuma der Kirche entschieden sci. Daß aber dnrch diese verkehrte ^chrc die Ancloiilat drs römischen Papslcs untergraben, die Cinheit des Glaubens zerstört, den Irrthümern das weiteste ftcld ge« öffnet uud Zcit gegeben werde, sich weit und breit auSzu» dehnen — das ficht Jedermann. Darum habcn sich dic Bischöfe, die Wächter und Schützer dcr Wahrheit, gerade in diesen jctzigcn Zcillänfcn bcstrcbt, die oberste ^ehr-gcwalt dcs apostolischen Stuhls voruchmlich durch Synodalbcschlüsse und gemeinsame Zcugnisse zu schirmen. Je offcnlundiger aber die katholische Wahrheit gepredigt wurde, desto hcstigcr ist sie in ncncstcr Zcit, sowohl durch Broschüren als Zeitungen, bekämpft worden, auf daß das katholische Voll gegen dic gesunde ^chrc aufgewiegelt und die vaticanifchc Synode selbst von der Vcrtündignng dcrsclbcn abgeschreckt würde. Darum, wcnn srühcr an dem Zeitgemäßen eintr Verkündigung jcnrr ^chrc auf dicscm ökumenischen Concil von Manchen gizwcifclt werden tonnte, so erscheint es jetzt als durchaus nothwendig, dicselbr festzustellen. Denn dic katholische Vchre wird von Nc»cm mit qanz den-sclbcn Argnmcnten vclämpft, welche vor Zeiten durch förmliches Unheil verdammte Menschen aegcn sie anwandten, Argumente, durch wslche, wenn auf ihnen be-standen würd,, dcr Primat dcs römischen Papstes selbst lind die Unfehlbarkeit dcr Kirche vernichtet wird, und welche oft von den schnödesten Vorwürfen gcgcn den avostolischcn ^tnhl begleitet werden. Ic> die villtrsltn Angreifer dcr katholischen ^ch»c, obwohl sie sich Katholiken nennen, crrölhcn nicht vor^ugllicn, die florcntinische Synode, welche die oberste Gewalt des römischen Papstes aufs drutlichslc brannte, sei tcine ökumenische gewesen. Wcnn also dlis V,Uicanischc Concil. n»f folche Wcisc hcrau^qcslut-crl, schwieg nnd Zcuyniß von der lolholischc» ^lhic zu qebcn uerscinmlc, dann würbe das katholische Volt von selbst an der wahren Lehre zu zweifeln beginnen, die Neucrcr aber würden prahlend vl,sichc,n: diN«cl!te ^cschwicgcn. ^a sie würden die ses Schwciqen snls mißbrauchen, um dcn El'lschcidl'N' >,cu nnd Dccrcten über Glauben u»d Sitten den Ge» li0is>nn z» wcige,n, nnler drm Vorwand, dnß der römische Papst in solche» Onlschcidunaen habe irren können. Das öffentliche Wohl de, christlichen Sache scbeint bahcr zu fordcru, daß das hochheilige Palicunischc Con-cil, das Florrnlinischc Dcclct über den »ömischen P^pst vun ncucm bclcnncod und ausführlicher eröttesnd, mit offenen und jcqlichliiNauoi zum Zweiscln nu««schlicht,,^ dcn Wortln festsctzc«' wc'lle: daß dieAuctoritäl rbcn diese« r ii m i s ch r n Papstes die höchste nnd d e, r li m von ^ rrth » in fici sci, wenn er i» Sachc» des (y l u n b r n s und d«r Sitten basjc » is, c festsetzt u n d l' o r sch r c i li l, lo a « von illcn Christ «lilubigen z„ glauben und zu halten, odcr zl, t, eswclfct, l> i, d zl-. verdam . men sei. Zwar fehlt cs nicht an solchen die da meinen^ man solle anf eine Snnclioniiung dieser katholischen Wah^ hcü verzichter!, u>n uicht die Schismatiker und Ketzer noch weiter von dcr Kirche zu entserncu. Allein vor allcn hat das lalholifche Polt da» Rccht anf Belehrung von Seiten dcr ötlimcnischeu Synode, was in ciuer so wichtigen und ncucldinas so gottlos cmglgriffcncn Sache zu stlanbcn sci, aus daß nicht dcr veroelbliche IMHlim zuletzt dlr rinfältigeu nnd arglosen Gcmülher dcr Menge sl'llMloll. ^ledcr K a l a d i o ti k. Von Heinrich v. Uittrow. Da« s^ ^onschmlg.) deckt di. « < ^"^ "ber, das solche Ocnnßstcllcn cnt. sie tropf n V°"7 f^Ncklichkeil, dcr feine Nüsscl, der Natur a 7 .l^^"^"^'' "ersteht, den muß uns dic eine sm. l. ^ '"'^ ^schent verleihen, odcr cs muß w^ckc ^' 1"'°"«' ^rzichuug den Sinn in uns xnr l^w . ' ^'°lUncu uud. was das verläßlichste ist. di^ ^^' '""^'"' Die tcutonischcn Naccn sind cl,t .?.« ?'^'li"«g die geübtesten - aber ihre Beob-S^n at m/.7" leicht zur'Grübelei, zur gelehrten tiür n v s '. . ^ !°"'" baun specielles Studium und ge wcni. m. . °^'^" Kalobiotik, welche Andercu uur des nde3'^' ^'lchafft, während die lateinischen Raccn. beobachte, ihrk Cn^ "" ^''"'"' ^"cll nnd scharf beredter 'f/"^"dccknngcn gern und in gefälliger, ja sich il/w!.'^ enthufiastischcr Art mittheilen, ohuc Das ist d °lii """' ""d Forschuugcn einzulassen. Gnmssc verschaf . '"' Kalobiotik, die auch Anderen Com^nicaVln^h^niv^"^ " ^""'^' -----------^^lectl ve Kalobiolit hat im Gegensatze zur * Mephisto sagt im „Faust.- -Ei» Kerl, dcr sprculirl Ist wie em Th.^r a..f '^.»rr Hcnde. ^.7 '7'" bösen Geist i... K«i« hen.m^fi.hrt, U»d ungö hnmn liegt schö.,o. «rune Wrid^. Faust, I, Th. I. Act. subjective,! also auch die ^'ust dcr Production für sich, — der objective Kalobiot wird sich nicht lange bitten lassen, um uns ein Gcdichl, daö ihm selbst gcfällt, zu dcclamircn - ein Vicblingsücd vorzusingen, odcr irgcnd cinc andcrc Fertigkeit, sci sic zn was immer für cincm Zwcig dcr schönen ilünslc gehörig, zn produciren und dadurch die Gesellschaft angcnchm zu beschäftige,,. Man thut Unrecht, wcnn man solcher ProduclionSlust die Citclkcit als Motiv unterschiebt, der cigcuc Genuß ist oft dcr Gruud. der andern Genüsse verschafft, und die Gesellschaft kann solchen ^cistcndcn nur dankbar scin, während die vcrschlosscncn Vielwisser lnlobiolischc Egoisten sind, die ihr Talcnt vergraben, statt eS durch die reichsten Zinsen, durch dcn Mitgcnuß zu verwerthen nnd zu Zinscs^inscn zu erhöhen. Auch hicr hat dcr Alüncistcr Göthe recht, wcnn er sagt : Manu lnil zilgelilttpftril Tasche«. Thut Dir Nirnlnud waS zu lieb? Hand wird m,r von Haud ssswaschc», Wrnll D» »ehmc» wills!, so gib! Freilich spielt hier wicdcr der Geschmack die Nolle dcö Tyrannen, er verfolgt, uns angeboren, jeden nnsc,cr Schritte wie unscr Schatten. Ucbcr dcn Geschmack läßt sich anch vciuahc gar nichts feststellen - der Geschmack bleibt ganz Geschmackssache, um so mehr, als nicht blos nnscr Ganmcn, sondern jeder unscrcr Sinne individncll ncslallet ist. so daß dcm Cincn das köstlich mnndct, was dcu, Anderen Eckel crrcgt - dcr Cinc das für Hochgenuß erklärt, was dcr andcrc perhorrcScirl — nach dcm strebt, was dcr Andere vermeidet, das wünscht was dcr Andcrc fürchtet — das segnet was dcr Andcrc verflucht. UcbrigcnS cine glückliche, zweckmäßige, heilsame und auf dic Erhaltung dc5 Geschlechtes klug berechnete Ein» richtung, dicsc Verschiedenheit drS Geschmacks, da der Conflict unubschbar, unberechenbar sein würde, wcnn der menschliche Geschmack coincident und bei Allen gleich wäre, wenn Alle gleich begeistert für Poesie, für Musik - für Tauz — für dieselben Speisen und Getränke — für dieselben Spectakel. für Moschus-, Pachoulic« oder Klioblauchduft schwllrmcn würden, ja wenn nur dieselben Menschen, abgesehen davon. daß es Damen scin könnten, als Idole anf denselben Altar gestellt würden. Hat doch in dieser Beziehung schon die Mytho« logie der Altcn dicsc Nothwendigkeit erkannt und vor« gesorgt, indcm fic in dcr Götterhierarchie eine gewisse Rang- und Dienstordnung tinsührle. die Protectorate jc „ach Vcdürsniß, ja nach Geschmack möchten wir sagen, vertheilte, die Bittschriften. Gesuche, Klagen, Oden und ssymnen dcr Dichter dem Apollo zur Erledigung zuwies, während Merkur z. Ä. sich mit Nörsengeschäf. ten nnd dcm Postamle befaßte — Mars. Pluto, Vulcan wirdcr audcrcn Ministerien vorstanden, Venus und Diana weibliche Angelegenheiten dcr zartesten Natur schlichteten odcr auch. wie es bei Processen zu gehen pflegt, statt zu schlichten, verwickelten, was besonders im Departe« incnt Venus bci ihren vielen Unter-Abtheilungen, von der Anadyomcnc, Aphrodite. Amathusia, Cythere. Urania bis ;nr Pandcmmos oder der Vnlgiuaga und Kallipygos nur zu oft vorkam; und hi'.t das spätcrc Zeitalter nach dem Heiden« lhnmc nicht dcnisclbcn Principe gehuldigt und wlnde in unserem ^cgendarium nicht auch St. Crispinus für dic Schuhmacher, St. Otto für die Schuhflicker. St. Ge-org für die Cavaleric, St. Iofcphus für die Tischler, Santa Cecilia für die Musikanten, St. Nicolaus für die 106 verderbe. Darum haben auch die Väter iu Lyon und Tricnt dafür gehalten, daß die rechte Lehre festzustellen sei, wenn schon Schismatiker und Ketzer Anstoß daran «ahmen. Wenn diese m,t aufrichtigem Herzen die Wahrheit suchen, so werden sic nicht abgeschreckt, sondern an-gezogen werden, indem ihnen gezeigt wird, auf welcher Haliptgrundlage die Einheit und Stinke der katholischen Kirche ruht. Sollten aber in Fol^e der Feststellung der wahren Lehre durch das ölumenischc Concil cinissc von der Kirche abfallen, so si»d diese der Zahl nach wenige und schon längst schiffbiüchig im Glanbeu, nnr nach einem Vo> wand suchend, unter dcm sie auch äußerlich und thatsächlich von eincr Kirche sich lossagen lön-nen, von welcher sie il'rcn innern Alisall schon länqsl offen kllüdthu». Dtze fein, weil es eben die Freiheit und Verschiedenheit des Gc« schmuckes beleuchtet. Ein Zusammentreffe» aus dem Sergr Cnrmcl. Von Marsano. Aus dem Larmel. w dem Kloster Hat einmal de« Zufalls Macht Ganz verschiedene Personen Abends unter Dach gebracht. Singend tamcn zwei Franzosen, Springend über Stuck und Stcin, Leichler Sinn nnd leichte Kleider, Geist moussircnd, wie ihr Wem. Witzeln ilbcr einen Bergsturz. Dem sie kaum entronnen sind, EinrS Abcndtcncr« denkend Mit dcm Pednineukind; Reden lachend von dcm Vlihe, Der beinah' den Baum gefällt; Leicht selbst mit dem Tod spielend, Leichtsinnige Herr'n dcr Welt. — Zwei langweilige Gestalten, Dllnu nnd mager, lraten rin; Ucbcrdrnß in den Gesichtern -Mußten Eugeländcr sein. Setzten sich und sprachen wenig, Blickten selten in die Höh', Gähnten — seufzten auch znweilen, Weil noch fertig nicht der Thee. — Großer Lärm erhob sich draußen, Als käm' an ein Regiment, Daö, i» hcft'gcm Zcml begriffen, Wild zn heißem Kampf entbrennt. Doch cS waren nnr zwei Männer, Die erschienen, nnd ^nm Olücl Nnr von Scidcnwnrmcrn sprachen Mit solch' heftiger Mimil. Wollten nicht dcm Fuhrer zahlen, Was contractlich ausgemacht, Weil er fn diesem Fremden Italiener man erkannt. Dräns erschienen noch zwei Männer Hustend, fröstelnd, llcin gcbncl«, Als ob alle Wissenschaften Sie mit ihrer Last erdrückt. Grline Brillen auf den Nasen, Voll voil Schriften ihr Kamccl, Röclc, Mäntel, Regenschirme, Drnnler Westen von Flancl. Kaum im HauS — gleich Tintenfässer Schon M' Hand, dann schrieben sie Ueber dicscS Landcö Lage, Völker und Octonomic.' Aßen auch dabei beträchtlich, Tranken mitgebrachten Wein, Ranchten Meißnertöpft - mnhteu Dcnlschc Schulpedanlc» sein. — Anf dcm Teppich in der Ecke Saß ein aller Muselmann, Schweigsam, mit gcliciiztcn Beinen Sah er sich das Treiben an Rauchte ernst mit langen Zügen Seine Pfeife, mit der Hand Seinen langen Bart sich streichend Lehnt' er siill dort an der Wand. Von den Franken ward der Tllrle Lant nnd schonungslos verlacht Ob dcm Ernste seiner Mienen, Seinem Schweigen, seiner Tracht. Und sie wollten iu der Kammer Es dahin noch bringen schon, Daß man diesen Tnrlcu gebe Kart' nnd Constitution. Dort die beiden Italiener Stritten mit einander heiß, Ob man nicht erzeugen lünnc Kits auch hier zum tllrl'fchm Reis? 107 wehrentladmig wurde cm Arbeiter getödtct. Die Nllhe ist wieder hergestellt. Scheu wurde wegen Verletzung des VersammlungSrechtes z» vierwüchentlichem Arrest vcrur-theill. Er ist auf freien Fnß gestellt uud „ach Wien ab^ gereist. AuS München, 17. d. M., »dird uns geschrie-ben: Dcr König hat heute doch selbst die Kammern cröffuet. Die Rede ist würdig abcr sehr eulschicdcn. das Beste hoffend, iu dcr Fassung. Beginnend damit, daß eS Befriedigung gewähre, jetzt die Kammer consti Wirt zu sehen, nachdem die vorige habe aufgelöst werden müssen, gedenkt die Krone des in letzlcr Zcil hcfti-Nnc>, Partcist, cites, welchci, beizulegen die Kammer wohl beitragen werde. Die „wohlberechtigte Selbstä». dilsteit" Baicrüö fei nicht bedroht; „alle mit Preußen bestehenden Bertram betanut"; „tteu des königlichen WorleS" werde an diesen festgehalten werden; übrigens „die freie Selbstbestimmung dcr Krone und des Bandes wahrend." D^r Kammer stünde nun bevor, „erlMtc Inanspruchnahme dcr Slencrträftc" ulS unumgänglich zu genehmigen; sodann vorzulegende neue Gcfctzc zu verhandeln: „Wahlgesetz o» dicflm Wunsche, machte ja Hörmann die famose Wahl-krciseiulhcilung; bei der „wohlbcrcchliatc» Selbständig lcit," welche Baicrn versprochrn wild, ist man vc>sucht, au die Vcrspnchlmgcn dcr „Erhaltung bercchligtcr Ei^ii thümlichkcitcl,," 18(>^ scitcns des Königs von Prcußcn den ^äl>dc:u Hannover, Kulhesscu, 9tassan, Frankfurt uud Schleswig-Holstein wiederholt ^cgcbc», zu dcntcu. Doch wollen Wir den iugendlichcn, hochherzigen König VaicrnS leincswcgs mit dem, öfters seine Wurlc später ucrgcsscu habenden Hohcnzollern in dcr Metropole des „Kladde radatsch" vergleichen. Man gedenke Wilhelms Worte iu Baden-Baden an seine deutschen Mit-Sonveränc ^ nnl» wie 18s,6 gehandelt wlirdc; mal» muh wider Willen bei des baicrischen 5tö»!gs Worte an die möglichen, wc«» auch gewiß nubcrcchligtcn Eigcnthümlichkrilcu dcr i»!us fassungcn „seine? mächtigen Verbündeten" bezüglich dcr wohlbcrcchtigtcu Selbständigkeit Baicrns denken! Unwille kürlich spricht n,an da« Faluin ahnend manchmal vorher. — Die ultramontane Paite! arbeitet heftiger dcnu je am Sturze Hohcnlohc'S; doch bildcl sich vielleicht cil-c gemäßigte, wirtlich rein patiiolischc Partei in dcr Kammer sclbst. Die prelißeli'dcu Forlschrilll^r sind vcrbisscncr denn jr; die Volköpartci zwar wachsend, duch noch ohne Bcdcutling; die Arbeiter und Social Demokraten aber durch Schwcitzcrö Vldsctzung auch hicr i» neuer Gruppi» rung licssliffen. In Bologna fand gestern bei Beerdigung eines Garibaldiancrs cine große republikanische Demonstration statt. Die Ncdncr sagten, daß ehren» vollste Denkmal des Todten wäre daö Grabmal des letzten Königs und des letzten Papstes; für Italien bringe nur die Republik Heil. Das ncuc Pariser Ministerium befindet sich in riner schwicrigcr ^agc. Man greift es bereits von cincr Seite an. welche mit ihrer Ergcbcuhcit gcqcn die Dy nastic prunkt, uud zwar ist cS zunächst der gefallene Mmisier Rouher, dcr durch den „Public" daS ncuc ^al'inet Wegs,, seiner intimen Beziehungen zu Thiers und General Chaugarnicr dcS OrlcanismuS ver. dächtigt. Auch die Unterstützung, wllckc das „Journal des Debats" dem Ministerium Ollioicr ^währt, wird als ein anti'dynastisches Mauövcr sehr schaif von dem „Public" angegriffen. „Dic Dcbats". crklätt Herr Drcollc, „arbeiten ebenso a» dem St»rzc des Kaiserreiches, wie sie an l>cm de5 InlilhroncS gcalbcilet l,abcn. Die Minister, die dicS nicht sehen, müssen blind sein." 7. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 1!1. Jänner. Präsident Dr. v. Kaiscrfcld eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 30 Minuten. Auf dcr Ministcrbant Ihre Excellenzen die Herren Minister: v. Plencr, Ritter r>. Hafner, Dr. G i s kra. Das Haus ist sehr zahlreich besucht. Die Logen für die Herrenhaus' und ^andtagsmitgliedcr. die Diplv' malen- und Bcamtenlogcn find dicht besetzt. Dem Abg. Hanila wird ein 14tügiger Urlaub bewilligt. Das Hcrreuhaus gibt die dort erfolgte Wahl des l. k. o. ö. Professors der Rechte an dcr Wiener Universität Dr. W. E. Vahlberg in den StaatSgerichtS' Hof bekannt. Dcr Handelsminisler legt den zwischen Oesterreich und Sachsen abgeschlossenen Bcrlrag. betreffend die Vervollständigung dcS Eisenbahnnetzes zur verfassungsmäßigen Genehmigung vor. Desgleichen die NachlragScon-vcntion zum Handelsvertrag mit Großbritannien. Die eingelaufenen Petitionen werden den betreffen den Ausschüssen zugewiesen. Ihre Anzahl ist eine nn-gewöhnlich große. Gegenstand dcr Tagesordnung isl der Bericht über den Eulwurf des Adrcßausschusscs. Berichterstatter Baron Tinti leitet die Verhand. luugcn mit dem Hinweise ein. daß es in einem Momente, in welchem cS sich nicht um eine Rcgiernng. sondern nm eine Verfassung handle. Pflicht cincS Jeden sei, seine Ueberzeugung unvcihvlen zum Aufdrucke zu bringen, und verliest sodann den Bericht des Adrrßans-schnsses. AlS Redner in dcr Generaldebatte habc» sich eintragen lassen: Gegen den Adrcßcntwurf: die Abgeordneten Dr-Toman , Dr. v. G r o ch o l s k i, Graf D ü r ck h cim, Pctcr Groß, Svetcc, Graf Wodzicti, Grenter, Wcigel, Ezerkawsli,GnSzalcwicz und Baron Pel rinn. F n r den Adrcßenlwmf: Dr. v. Maylhofe r ^'^'/^^?'' ^ Sirccrnuitz, Kuranda^ W.ckhoff, Slcnc, Klici, Schindler, Wai-dclc, Flanz Groß, Dic» st l. Wolfri.m K l,i » Rechbance, Baron We ichs, Fi«..,.)/3,,^ Groß, Zaillncr, Dittrich u»d Baron K ii l, e ct. Dr. Toman: Die österreichische Verfassung lönnc sich nur kräftig entwickeln durch Kräftigung und Slär-tung der Facloren. auS denen sie sich gestaltete. Wenn er lMdncr) von diesem Pnnlle aus scinc Ausciuandcr-sctzungcn beginne, so liege dcr Grnnd dafür in der Situation, wie sie die Adresse sclbst bezeichnet. Es stehen sich in Oesterreich, in diesem RcichSrathc und so auch im Ministerium, so lange cS bestand, zwei Partcicn mit allcr Eulschicdcnhcil entgegen. Die cine fordcrt festes, starres Festhalten am Buchstabcu der Verfassung nm jeden Preis. Als Medium stellt diese Partei die dircctcn Wnhlcn auf. Die andere Partei strebt nach größerer Autonomie dcr einzelnen Bänder, nach nicht vom Belieben dcr Minister abhängender Berechtigung aller den Staat Oesterreich bildenden Völker. S>e sucht als Mittel die Verständigung. Ihr Hauptziel soll daS Recht Allcr an der Vertretung im Volksleben so wie im Staate sein. Auf der einen Seite steht das Memorandum des heute auf diesen Bänken als Sieger sitzenden Ministe rinms, dann — wie es scheine — die Majorität des Rcichsrathes; auf der anderen Seite die Thronrede des Kaisers, die Minorität be. Minister, die geschieden sind, die Minorität des Rcichsrathes, aber die Majorität der Völker, die draußen stehen. Welche Partei will die wahre Kräftigung Oester^ rcichs? Oesterreich ist, historifch genommen, ein Aggregat von Königreichen und Bändern, ein Bund von Völkerschaften, die jede ihre Eigenthümlichkeiten lange bewahrten. Redner beruft sich auf die pragmatische Sanction, auf daS Octobcrdiplom, die das anerkannten. Wie die Selbständigkeit der Völker, so muß auch ihre Eigenart anerkannt werden, die aber bis zum Jahre 1848 wie unter einem Bahrtuche schlummerte. Die Völker verlangen Erweilcrunll. der Autonomie iu legislative und Administration, und diese um so mehr, da daS öster^ reichische gemeinsame StaatSlcben dadurch keinen Schaden leidet, wie dcr Körper nicht leide, wenn siel) die einzelnen Glieder kräftigen, Redner gibt einen historischen Ucberblicl der ccn-tralisirendcn Bestrebungen dcr Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Josephs, des IahveS 1848, dcS ab'olulcn CcntraliSmuS. dc» Back mit den Spitzen der Bajon-nctlc stützte. Es kam das Oclobcrdiplom mit einem richtigen VcrscisslmcMrinrip, dann Schmerling, der das Unlcrslc zum Obersten umkehrte; namentlich die künstlichen Wahlrcsormcn, die er schuf, erieglen Widerstand dcr Völker. VcigcbenS hätten dieselben Minister, die heule die Majorität bilden und die, wie cS sckcinl, in denselben Fehler verfallen find, damals zur Umkehr gerathen. Das Resultat war die Schlacht bei Königgräh, dcr Dualismus, das Zurückwerfen der Vöhmen und Polen. Man hätte aber nichts gelernt und es lam wie» dcr eine Verfassung, die vom Jahre 1867, die man gemacht ohne Böhmen, im Widerstand mit Polen und Slovencn. Die Unzufriedenheit dcr Völker beweisen die Declaration, dic Resolution, die Kundgebungen der Vand-tage gegen die Wahlrcform. Ein blutiger Beweis sei Dalmatien, daß man centralistisch nach allgemeinen Formen in Oesterreich nicht regieren könne, wo ein gutgesinntes Volt sich bewegen läßt, zu den Waffen zu greifen, die cS sonst nur zur Vertheidign»«, gcgen Italien gebraucht hat. (Unruhe und Oho-Rufc) Aber cS gebe cincn Trost in dieser traurigen Sachlage; cr fließe ans dcr hohen Einsicht des Monarchen, daß cine AuSsöhnuna dcr widerstrebenden Nationalitäten nicht nur wiinschcnswcrtl, sci, sondern angebahnt wer den müsse. Was haben die Minister dcr Majorität dem gegenüber anempfohlen? Festhalten an der Dcccmberverfassung, Niederwerfen der Opposition, Geduld und Ausdauer! Man möge nur nicht an die Gewalt appelliren und fich auf die äußersten Mittel verlassen. Es scicn m dieser R'chtnng bereits Versuche ge» macht worden; aber mit welchem Erfolqe? Will man daS gefährliche Experiment noch fortsetzen? Allerdings, es würden Hinterlader zu Gebote stehen, die sich noch Uud sic loillilm nicht bcgrcifm, Dal; "icht Mcmlbrcr hür stall Birt' U„d CM'tsscu cultwire Solch eiu ungläublsscr Tllrt'? A°h bcm laltr,, stulzc» CUcickmulh' Fw-cu doch voll iüiisr'n Hold's "»ch die deidrn Iilassci,, lanyru, ^wmmri, Söhne Albion«, ' Und sic dachtcn ihrcr McclmgS, A>> den (5lnl>b - ons Parlament, sonnten gähnend „ichl li^rM'». -Oaö man Tilrlcll Menschm »cnn». Ul's're Schnlpedantcn rcmchtm. schnupften sinnen mbendci, Wie da« Vand zu acqmnrc,, Und dcr Tllrl' zu taufe» sei? Ob als Christ er ^iKhcraner. l^b rathnlisch werden muß - -Doch sie drachtm nicht Politil Uud mcht Religion zum Schluß. Da llllmälin ward c« stiller, Denn die Nacht brach tief herein -^'c vcrschicd'nm Natioueu ^chllcfcn rnolich nllc ein. ^"' w"" « . Wic Dnft und Nelicl Ucber ,i """""d auf der Welt, Frischer ^rbcnKhanch ergießt sich Po» den Vcr!icn lics mS Thal, Dir uraltcu Wälder rausche» Ihre» mächtige» Ehoral. lind dast l!ichl streut sciuc Strahlen, Ein Verschwender, rinn,S umher, Eine Krone, laa die Sonuc Dort anf pur>'iirrc>tm>de brinsten, Daß ei» nrncr Tag erstand. — Die zwei Franken schleichrn leise Einer jnua.ru Fellach nach, Dir, den itrng auf ihren Schultern, Nicderwaudelt zu dem Bach. Alliiou« Sühne dehucn schläfrig Ihre langen Glieder ant«, Klagend einsilbig und gähnend, Dah lcin Eoinforl iu de«> Haus'; Finden, daß daS Vrot »icht frisch ist, lind der Thee wie lroct'urS Hcn, Daß die ^ond'ner Elublavcruc Ärsscr als der Earmcl sei. Ullten sind die Italiener Mit halb Syricn im Krieg, Jeder mätelt um die Prcife. Eh' rr noch seiu Pferd bestieg; Finden Nlleö viel zu lhener, Finden, daß man sie geprellt, Daß die Menschen Nünberliordeu Und Betrug dir gan^e Welt. Uns'rc deutschen Philosophru Truge» schon hinab in? Thal Thermometer, Barometer, Instrumcutc ohne Zahl. Sie N'rsolg'n in Höh'» und Tiefen Himmel«! und der Erde Spnr. lind berechnen philosophisch Alle Schritte der Natur. Untrisnchrn i'uft uud Wärme, Stundenlang auch Graß und Stein --Ob sie wohl »och je brmerllr» Bl»l»rud»It und Souueuschciu > Un^ dc» Karmel ward's lcbrudia., i'aut der ziarauauen Troß. Das Kamee! hob seine Binde Und dc» Bode» slampfl das Roß. ,H»m Tumulte wird das Lärmen, Jede Sprache zum Geschrei — Bls das Zeicheu tön!, daß alle« Zu dcr Rrisr fertig sei. — Unten in der Bcrgr Schluchten Zieh'» dir Schalte» noch der Nachl, --Obc» unr die griinen Ziime» Sind zum »cue» Licht erwacht. — Dorten ragt ei» einz'ler Felsen Ob den, l'aild hinein i»s Thal, — D'ranf ergießt die junge Son»e Ihre» erste» Morgeiistrahl, - Dorte» st°»d — wic goldumflosscn — Tief vrrsnusr» in> <3edel Jener Mustlniaun vor Gottes Wunderbarer Majestät!! — Beugt sei» Knie »nd schaut gen Osten, G'rad der 2o»»' in's Angesicht, Die mit ihren ersten Slrahlcn Durch dir Morgcudämm'runq bricht. Danlt dem Allah — daß er wieder Licht uud Wärme ilim gcscheutl. Während jeder von den Andern Sich als Herrn dcr Schöpfung denlt (Fortsetzung folgt.) 108 nicht an den Herben österreichischer Staatsbürger erprobt haben. (Sensation, Wideispruch) Präsident. Ich mnß dcn Henn Redner bitte,,, die Fonn zu wahren. Dr. Toman. Es ssibt Arreste, dic noch nicht mlt der Intelligenz acfüllt sind. (Oho^Rufc.) Präsident wiederholt sein Eisnchcn. Dr. T o m an. Ich müßte auf das Wori verzichten, wenn es mir nicht verstattet wäre, meiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben. Präsident. Es handelt sich nicht um die Ueberzeugung, sondern nur um die Form, in welchem der Redner seine Gedanken ausdrücken wird; übrigens bin« ich weit davon entfernt, ihm die Redefreiheit zu beschränken. Redner fährt fort: Zu Reprcssivmaßrcgelu sei ge-griffen worden. daS lasse sich nicht leugnen; ihre Fortsetzung stelle das Programm des Ministeriums der Majorität in Aussicht; ein solches Programm könne aber unmöglich von den Vertretern der deutschen Nationalität hier im Hause arccptirt werden, denn es sei der Todtcnschcin der Freiheit und der Selbständigkeit. Die deutsche Nationalität wolle aber die Freiheitt. Sie kann keine Mittel wollen, noch begünstigen, welche schon derzeit einen so hohen Grad von Erbitterung erregt haben. Mai« berufe sich so gerne auf die englische Verfassung und dic in derselben ersichtliche Tendenz einer staatsrechtlichen Einigung. Gut. die englische Staaten-bildnng hat 300 Jahre zu ihrer Erstartnnq gebraucht. Ab r blieben in diesem Zeiträume ihre (tzrnndzüge stabil? Gewiß nicht, und das ist ein Bcwcis. daß jede Verfassung abänderlich sei. Ist doch reine Verfassung Selbstzweck. Sie soll einzig das Mittel zur Verwirklichung der Freiheit scin. (Beifall.) Das Ministerium setzte seine Hoffnungen ans di-recte Wahlen. Es soll zufolge Zeitungsnachrichten Se. Excellenz der Herr Minister des Innern sich geäußert haben, daß mit unsern Ländervcrtretungcn schwer fortzukommen sei; die volle Wahrheit gestanden, werde man mit direct gewählten Vertretungen noch weniger vorwärts gelangen. Viele Landtage haben sich schon ge äußert, daß sie darin einen Bruch der Verfassung erkennen und an dem Verfassuiigswerle nicht Theil nehmen würden. Man kann allenfalls einen vielköpfigeren Reichsrath zusammenbringen, man kann Stände und Par^ teien verstärken; die Nationalitätenvcrtretung würde aber durch die Maßregel der Eontumacirung noch mehr geschädigt und das Uebel noch größer werden. Die Legislative würde keine Achtung, die Executive Opposition finden und man würde schließlich von dcn Ereignissen zur Erkenntniß gezwungen werden, daß nur ein volles, intactes Parlament die nothwendige Einigung bewirten kann. Redner spricht fort; ihm erwiedert in einer beifälligst aufgenommenen Rede Abg. M a y r h o f e r, worauf um 1 Uhr Abg. v Grocholski das Wort ergreift. (Vchluß folgt.) Locales. — (Gerichts ärztliches.) In der vorgestrigen Sitzung des parlamentarischen Ausschusses zur Vorberathung der Organisation der Medicinalverwallung wurde die von uns neulich erwähnte, von den Laibacher Aerzten eingebrachte Petition wegen Regelung der gerichtsärztlichen Taren dem Referenten Abg. Ritter v. Czed it übergeben. Derselbe machte auch die Mittheilung, daß die Gutachten der Experten, worunter auch jenes des Herrn Districtsphysicus Dr. Gauster in Stein, bereits eingetroffen feien. — (Vurgerkränzchen.) Um mehrseitigem Wunsche zu entsprechen, wurde vom Comite der Beschluß gefaßt, Fremden am Kränzchenabend selbst gegen ein an der Casse zu entrichtendes Eintrittsgeld von 1 fl. ö. W. den Zutritt zu gestatten. ^ — (Der Tur nerba ll,) welcher bisher in der Vallchronil deö Caruevals einen hervorragenden Platz ein-^ nahm, findet auch heuer statt, und soll für denselben der ! 5. Februar in Aussicht genommen sein. Derselbe wird in ! den Schießstattlocalitälen abgehalten und wird schou dadurch ein erhöhtes Interesse für sich in Anspruch nehmen, als, wie wir vernehmen, die Absicht besteht, bei dieser Gelegenheit die Uebergabe des von den Frauen Laibach's der Turnerfahne zugedachten prachtvollen Bandes zu veranstalten. — sTurnerkneipe.) Morgen Samstag den 22. d. M., 8 Uhr Abends, findet im Salon Fischer eine Tur- l nerkneipe statt anläßlich der Besprechung sehr wichtiger Vereinsangelegenheiten, z. B. der näheren Bestimmungen über die Fahnenübergabe, des Turnerballes, Vorbesprechung über die Candidate« der Turnrathöneuwahlen. Man hofft auf sehr zahlreichen Besuch. — (Zur Iantschberg-A ffaire) wird uns von authentischer Seite folgendes mitgetheilt: In der Untersuchung wegen der in Iantschberg und Iosefsthal verüblen Gewaltthätigkeiten hat die Staatsanwaltschaft die Anklage wegen Verbrechens der Erpressnng mit Entlassung von 26 Verhafteten aus der Haft beantragt. Das Landesgericht in Laibach hat jedoch in der Handlung der Untersuchten das Verbrechen des Raubes erkannt nnd gegen 32 derselben hiernach den Antlagebeschluß auf Raub, unter Fortdauer der Haft am 2. November Ittli», Zahl 7549, geschöpft. Ueber die dagegen von der Staatsanwaltschaft ergriffene Berufung ist dieser Autlagebeschluß vom Oberlandesgerichte am 21. Dec. 186'.), Z.'15.85«, dahin abgeändert worden, daß obige 32 Untersuchte nicht wegen Raubes, sondern wegen öffentlicher Gewaltthätigkeit durch Erpressung in Anklage gesetzt werden, daher auch 26 derselben auf freien Fuß zü setzen seieu. Die Schlußverhandlung wird daher gegen 32 aus obigem Titel, gegen weitere 26 Angeklagte wegen anderen strafbaren Handlungen demnächst statthaben.____________________ Eingesendet. Miches Echchtn! Es diene nnstren i>. l. Eommiltmttn in Laibach zur gefälligen Nachricht, daß für die Folge die Firma „Joses Koll-m a n n ." Tftedilionsgrschafl dm!, unsere Interessen vertrete», das Ilicassa besorgen und jede ge>v!iüschtc Anölnnft ertheilen wird. Hochachtend Atytrai st (5omp, Bant- und Wechselgcschäft. Pest. Josefs-_________platz Nr. 5. Neueste Post. (zUrittinal'Telettramllle der „Laibacher Zcituna..") Wien, HR. Jänner. Die hrutisse „Wtr. Zt„." veröffentlicht das Verbot der Waffenausfuhr aus den Häfen der Adria. Paris, HO. Jänner. Naspail befindet sich besser. Der bekannte russische Journalist Herzen ist gefährlich erkrankt. In Greuzot dauert der Ärbeitcrstrike fort, doch wird ein 'Ausgleich anssebahut. — Hi»«vn kündigte i>» gesetzgebenden Körper einen 2lutrag auf'Auf' Hebung der Todesstrafe an. Se. l. und l. Apostolische Majestät sind am 1!1. d. Nachmittags nach Ofen abgereist. Wien, 20. Jänner. (Tr. Z.) Ncichsrath. Fortsetzung der Adrcßdcblllte. Peter Groß aus Galizien betont die Nothwendigkeit der Berfassnngsänoening, triti-sn't den Majoritälscntwurf; Galizien verlangt kein Waffcndcpot. sondern hat nur das Recht, Oesterreichs Schntz zu beanspruchen. Sclbst im absolntcn Staate halte Galizien eine eigcnc Hostanzlci, eigene Gerichte, gleichwohl war der Einheitsstaat gewahrt. Redner betont, daß die bisherigen NcichSvathsgesetze den speciellen Vandcsbedürfnissen nicht Rechnung tragen, und verlangt, daß der Reichsrath dcn hochherzigen Gedanken des Kaisers ausführe. Kurauda sagt, er und seine politischen Freunde finden in der Resolution der Polen manches, was a.c- währbar, und hoffen hierüber Verständigung. Das Programm der Czechen ist unfaßbar. Redner weist den großcn Unterschied zwischen dem ungarischen und dem czechischen Staatsrcchte nach, hebt hervor, daß gerade die Czcchen den Absolutismus stützen. Die Ausführung des czechischen Statörechtes sei unmöglich, die Befriedigung der czechischen Ansprüche würde zur Zertrümmerung Oesterreichs führen. Berlin, 19. Jänner. Die „Provinzialcorrespon-denz" sagt bezüglich des bevorstehenden Besuches Sr. fais. Hoheit des Erzherzogs Karl Ludwig: Wie unserem Könige daran gelegen war, durch dcn Besuch des Kronprinzen in Wien dem kaiserlichen Hofe ein erneutes Zeichen der freundschaftlichen Gesinnung zu geben, darf man in dem bevorstehenden Besuche des Erzherzogs ein Anzeichen erblicken, daß der Kaiser auf die Befestigung der gegenseitigen freundschaftlichen Beziehungen einen gleichen Werth legt. Paris, 19. Jänner. Traupmanu wurde heute Schlag 7 Uhr Morgens im Beisein einer ungeheuren Mcnschenmassc hingerichtet. Er erstieg die Stufen deS Schaffotö lebhaften und festen Schrittes. Paris, 19. Jänner. Traupmaun war heute Nachts aufgestanden, um an seine Famile zn schreiben. Der Lärm der anßcvhalb des Gefängnisses harrenden Menge hatte ihn in Kenntniß gesetzt, daß der Augen-blick gekommen sei. Als man ihn um halb 7 Uhr bc »achrichtigtc, daß er nichts mehr zu hoffen habe, ant' wortete er: „Ich bin bereit." Es waren blos zwei Augenblicke, in welchen es schien, daß ihn Schwäche übermannen würdc; der erste, als er die kalte Schecrc fühlte, u^d der zweite, als er das Schaffot erblickte. Er faßte sich jedoch schnell und schritt allein die Stufen hinan, um auf die Plattform zn gelangen. Nachdem er das Gefängniß verlassen, hatte er lein Wort mehr gespro^ chcn. -Die „Marseillaise" bestätigt, daß die Gerichtsverhandlung gegen Nochcfort auf nächsten Samstag angesetzt ist. Telegraphische Ittechselconrfr vom 20 Jänner. 5perc. MetalliqueS «020. — 5>perc. Metallique« mit Mai- nnd November-Zinsen 60.20 5perc. Natioual-Nnlshen 70,<<0. I8l;0cr S. i «. "> .Z l 10„ Ab. 327,iw - l.z« windstill c,anz bew. ^^"^ Nachts Schnccfall, initertags abwechselnd duuucr Schnee, ruhige Luft. Das TageZmittel dcr Wärme -0!)", um 0-7" über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Igna, n. Kleinmayr. Mä^l«»nl,«»rienl ^«e», n,, Iäinn'r, Bcfürchtmiqcn hinsichtlich der Pariser Zustande vclslalkicn die bereits eiussttrttciic riickBl'ssigc BewMina nnd wurden im Voraeschäflc Crcditaclieu bis W«'l^Nl'l.z»U)i. 2s)7-.')0. Anqlo bis 309-'>0 gedrückt. Dic Mittagsbürsc brachlc schllctzlich emc Erholung der Auglo-'Xelieil. während Cnd'l auf der lirfslen Notirnug dett Voraeschllstcö schlössen und andere Effecten weitere Riiclgange anwiesen. Andersens Hoden sich C'öcomutcacllcn mit .luiclsicht auf die in'.'luösicht stehende Diuidenoc n»d war Rente beider OaNlingen „in cine Nuance theurer als gestern. Der Martt für Eisenbahn- uud IudnstrieacNen zeigt nur weuigc hervorragende ^.urbveräuderuligeu, So gewannen Graz-Üüflacher bei 23!>4 fl,, während Nordwestbalm mit ll»5, 3fl. billiger als gestnu, offerirt blieben, Slaatsbahn verloren «fl.. Lombarden und böhmische Aicstbayn 2 fl., Thcißvahn 3 fl. Der Fall der Tramway'Acllcll mn 7 ft, wurde durch die anaelündiate Einzahlung des Restcö des Ncticncapitaig hervorgerufen. _______ . ^ ^ ^ _^ —_________ ^U. Allgemeine Staatsschuld. Filr 100 si. Geld Waarc Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten verzinst. Mai-November 60,30 60,40 „ „ „ Februar-August 60.30 60.4l) „ Silber „ Iäuner-Iuli . 70.30 70.40 „ „ „ April-October. 70.35 7045 Steueraulehe« rückzahlbar (?) . 98.75 99.— (>) . 97.50 98...- Lose v 1.1«39..... 221.- 2^3.- « „ 1854 (4'/,) zu 250 st. 89.- 90.-„ „ 1860 zn 500 fl, . . 98.— 98 25 ,. „ 1860 zu 100 fl. . . K>5.— 106.— .. .. 1864 zn 100 si. . 11725 117.75 Gtaats-Domäuen-Psandbriefe zn 120 si. o W. i„ Silber . . 122 50 122 75 ». Grundentlastunns-obliaationcn. F"r 100 fl. ^. Geld Waare 4Mmen .... zu5p!lt 9250 9350 ^''"" ' ' - - «5.. 73,^5 73.75 Nieder-Oesterrelch . . „ fj ^ ^ .^ ^ ^ Ober-Oesterreich . . „ 5 „ 95.50 9»..5„ Siebeubllrgen ... „ 5 „ 75 — 75.50 Stelermarl ... „ 5 « V2 50 V3 50 Ungarn .... « 5 „ 7V.60 79.-l O. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-üsterr. Banl abgest. . . 3U>50 311.-Ana.lo-uugar.Vaul .... 96- 97.— Vodcn-Crcditanstalt .... —— "'" Ercditanstlllt s, Handel u. Gew. . 257.60 257.90 Creditanstalt, allgem. nngar. . . 79 — 79 50 Escompte-Gesellschaft, n. ö. . . 901. 906.— Frauco-üstcrr. Vanl .... 104.50 105, - GencralbanI.......41.50 42.50 Nationalbant......734, 735 — Niederländische Bank .... 86.— d7.— Vereinsbant.......86—87.— VerlehrSbank.......N6 50 117.50 Wiener Bank......69,- 69,50 «. Actien von TranSportunterneh- nlungen. Geld Waare Alfüld-Fiumaucr Äahn , , . 170.25 170.75 Böhm. Westbahn.....217.— 218,- Carl-l!udwig-Val,n.....239,2ö 239.7.'. Donlln-Dampfschissf. Gejellsch. . 578,— 580,— Elisabcth-Wcstbahn.....184.- 185,- FcrdinandÄ-Nordbahn . . . 2155—215?.— , Fünftn'cheu-Varcser-Äahn , . 178.— 179.— Fr°nz-Iosept,«-Vahn .... 184.- 185,— z!embei8-Lzern.,Iaflyer:Vahn . 204.— 204.50 . l Geld Waare Lloyd, ijfterr........I23.- 325.— Omnibus.......132.— 134, RudolfS-Bllhn......162.50 163.- Siebeubijrgcr Bahn .... 16550 166 50 Staalöbahu...... 394.— 395.-- Sildbahn .....,'. 247.90 248.W Si!d uordd. Verbind. Bahn . 162 50 163. Thcifz-Vllhu.......2^8 — 239.- Tramway........134.75 135 — «. «Pfandbriefe (filr l00 fl.) Mg. äst, Vooen-Tredit-Zlnstall Geld Waare verlnöhcir ;>l 5 pCt. in Silber 107.25 107 75 dto.in33I.rückz.zu5pEt.inij.W. 8^.75 89 25 Nationalb. anf ü. W. verloüh. zu 5 pEt........W.20 93 40 Ocst. Hypb. zu 5'/, pCt. rllclz. 1878 97.50 98.50 liny. Vod.-Hreb.-Aust. zu 5'/, PEt. 91. - 91.30 ll?'. Prioritätsoblistationen. i. 103 si. ö. W. Oeld Waare' Elis.-Westb. in S. vcrz. (1. Emiss.) 91.50 92.— > Fcrdinllnds-Nordb. in Silb verz. 106.25 106.75! Franz-Iosephs.Vahu .... 92.80 9320, G.Carl-Ludui.B.i.S.verz.I.Em. 100.50 101.50 > Geld Waare Oesterr. Norbwestbahu .... 93— 93.25 Sicbeub. Nahn in Silber ucrz. . 90.-- 90 50 StaatSb. G. 3"/« -^ 5.00Fr. „!. Em. 141.50 142 — Si>db.G.3'/,i.500Frc. „ . .12130 121.70 Sildb.-VmiS 6 "/.. (1870—74) !. 500 Frcs......245.50 246.50 «. Privatlose (per Slilcl.) Ercditanstalt f. Handel u. Gew. O^^ Waare zn 100 st, ü W......,57.50 158.- Nudolf-Stiftmlg zu 10 st. . . 15.50 16.— Wechsel (3 Mou) Geld Waare Augsburg silr 100 st slldd. W. 102.80 103.— Frankfurt a.M. 100 st. hetlo 103.— 103,20 Hamburg, fiir 100 Marl Banco 91.- 9l,10 London, für 10 Pfund Sterling 123.30 123.45 Paris, für 100 Franc« . . . 49.— 49,05 <5r>ur4 der Geldsorten Geld Waare ll. Müu,-Ducats . 5 fl. 80j tr. 5ft. 8N lr. Napoleon«d'or . . 8 „ 85 „ 9 „ 85j „ Vercinelhalcr. . . 1 „ 82 .. 1 ^ 82j „ Silucr , . 120 „ 75 „ 12'. « — „ Krainische OrunbenUllstungS-obligattoutu, Pri» vatulltiruu«: 86.— Geld. 94 Waa«