Deutsche Macht (Krüyer „Hissier Zeitung"). G»schet«t jetzeu taitrHii Hl Canitaf vorgmf «n> tostet fix Silli »it Zustellung »»« Ha»« msn«ll»ch ft. — .ük. »irrte! jäfecig fS. 1.50» tzaldjahriz fL fl. i-, VHt P»Nvrrsr»du»ß »tmrliUnj 1 l.to. tzald;iitzrtD %. 0.to, >»»zjthr»> st. 0.40. lüe eintritt« fRitmarr T h. Inserat« »» ß—lt Lhi ?«« all 0—4 Sie Rodmttlao#. - Reclamatiane» »orfafrrt. — Wamtfcnpfr werden nicht »iirfltfaeienWi. — N»»»v«e Huas Peutschthum in Oesterreich. Ein« Studie IV. Wenn die Bevölkerung der österreichisch-ungarischen Monarchie zu 36 Millionen Ein» wohner angenommen wird, so bilden die Deut-sch-n dieses Staates zwar nicht die Mehrzahl überhaupt, aber sie bilden dieselbe ganz entschie-den jeder einzelnen andere» Nationalität gegen-über. Die verschiedenen slavischen Zweige des Reiches km» man unmöglich als eine Nationalität betrachten, da sie theils örtlich getrennt sind, theils, wenn eS nicht gilt, das Deutjchthum zu schwachen oder selbstsüchtige Zwecke zu er-reichen, sich fremd oder gleichgiltig gegenüber-stehen. Von den 36 Millionen sind 9 Milli-onen Teunche. 6'/, Millionen Tschechen. Mäh-rer und Slovaken, ö1/* Millionen Magyaren. 2'/« Millionen Polen, 3 Millionen Nutheuen, 2*/* Millionen Rumänen und etwas über 4 Millionen Südslaven. Dieses numerische Ukbergcwicht der Deutschen gegenüber den an-deren einzelne» Naiionaliläten tritt noch mehr hervor, wenn mir die Sprachverhällnisse der Teutschen gegenüber den anderen ins Auge fassen, denn diese beweisen am besten, wie in-. lensiv die Kraft dieser Race ist, und daß sie selbst dort, wo sie sich in auffallender Minder-heil befinden, wirklich den verhärtenden, bin-denden Mörtel zwischen losen Bausteinen bildet. Von den Grönländern Böhmen. Mähren und Schlesien gehören */» zum großen zusammen-hängende» deutschen Sprachgebiete. Unter den Einwohnern dieses Sprachgebietes befinden sich uur V, Procent Tschechen. Ganz anders ver-dä!t es sich aber auf dem zusammenhängende» tichechischen Sprachgebiet. Dasselbe umfaßt "loSO □Meile« Mi' 6*/« Millionen Einwoh- Von einem uiiicislcirischcn Parleigenoffen. „Keruntergeüommen." Ai>^: „Typen" von % van Maurik jun., Amsterdam. Teutsch von Ernst Keller Mancher hat gewiß eine» Mann gekannt, wie ich ihn nachstehend schildern will. Wer noch keinen solchen kennt, dem diene Folgendes: Daß dieser Mann lebt, ist eine Thatsache; aber wo und wovon er lebt, ist ein Geheimniß. — Nun sein Portrait. Sieh' ihn dir einmal a«! Er hat ein anständiges Gesicht, regelmä-Mt Züge, aber seine Gesichtsfarbe ist fahl und iein Bart nicht rasirt; hie und da schim-mern röthliche Flecken durch die Stoppeln hin, und längs der Nase her und unter den Augen, die gläsern und wässerig sind, flammt eS vio< lettrottj durch die Haut. — Sein Nock ist kahl tmd verschossen aver von gutem Schnitt, bis a« den Hals zugeknöpft, um die defccte Weste zu verdicken. Doch sieht der Mann aus. als ob er wirklich noch glaube, daß man weder den Riß unter seinem Arme, noch daS Loch in fei-mm Ellenbogen, noch die Stücke, mit denen seine Stiesel geflickt sind, sähe. Er glaubt sicher, daß die Fadenscheinigkeit auf den Knieen seiner Hose ebensowenig in's Auge falle, als die fuch-sige Farbe und der abgegriffene Rand seines EylinderhuteS. — Manchmal stecken seine Hände in Handschuhen, in denen einige Fingerspitzen uern, darunter 6 Millionen Tsch^cho-Slaven und oder V Procent ausgestreute Deutsche. Deutsche gibt eS in allen Theilen Böhmen«, und eS gibt dort keinen größeren Ort, in wel» chem nicht Deutsche feste» Wohnsitz hätten. Im geschlossenen polnischen Sprachgebiet hat man dieselbe Erscheinung. Hier beträgt unter 1,650.000 Einwohnern die Zahl der ausgestreuten Deut-schen '/,o der ganzen Bevölkerung. Dasselbe gilt voui geschlossenen rumänischen Sprachge-diel. Es umfaßt auf 1820 □Meilen 4 Milli-onen Einwohner, wovon '/, Deutsche sind. Nicht anders verhält es sich im geschlossenen serbischen und slovenischen Sprachgebiet. Sein Flächeninhalt beträgt 14.",0 □Meilen mit 3'/t Millionen Einwohnern, die zu '/* Serben und Eroaten sind, während die Zahl der Deutschen l/i beträgt. Weiter wohnen in dem geschlossenen ruthenischen Sprachgebiete auf 1025 □Meilen 37s Millionen, wovon '/»« Teutsche in 10 rein deutschen Gruppen mit 41 Dörfern und 34 einzelnen Ortschaften. Da?-selbe ist endlich auch beim geschlossene» magy-arischen Sprachgebiet der Fall, das auf 1i«60 (Meilen 5*/j Millionen Einwohner enthält. Davon sind höchstens 4/s Magyaren. '/„ sind Deutsche, neben denen 400.000 Slave» woh« neu. Die Deutschen bilden im Inner» des ge-schlosseuen magyarischen Sprachgebietes zwei große Gruppen, von denen die eine nordwestlich des Plattensees im Bakouyerwalde bis Waitzen, die andere südöstlich jenes SeeS gegen die »n> t.re Donau sich hinzieht, wo sie den Anschluß an die deutschen Ansiedluugen in der Baczka findet. Sogar Ofen und Pest liege» auf einer deutscheu Sprachinsel. Beide Städte sind fast zur Hälfte deutsch. Im Banat »nd in der Baczka befinden sich unter l1/'» Millionen Einwohnern 3^4.000 Deutsche. — Aus diese» statistischen Daten folgt wohl, daß dus deutsche Element in der ganzen österreichisch-ungarischen verzweifelte Versuche machen, sich zu »erbergen; darum drückt er häufig die Finger fest i» die Handfläche und zeigt nur den Rücken der Hand, oder er umklammert krampshist den Spazierstock. der sang übersehen, vor allen die jetzige nicht, denn was wird aus dem schönen, mächtigen Bau werden, wenn der durch Jahrhunderte verhärtete, bindende Mörtel zerbröckelt? — Wenn die 9 Millionen Teutschen in Oester-reich national auf sich allem angewiesen wären, so wäre der Bestand des österreichischen Staate» immer in erster Linie von ihnen abhängig, weil sie nach obigen Ziffern unter allen Umstunden geschlossen weitaus die stärkste und zahlreichste Nationalität im Kaiserstaate bilden; weil sie erwiesenermaßen als Race Träger einer höheren und solideren Cultur sind; weil sie in Folge ihrer großen Vorzüge der einzige Stamm Ocster-reichs sind, der regieren kann, ohne zu drücken oder zu gebieten, dem brutale Gewalt ein Gräucl, die Freiheil, der Fortschritt aber da» höchste sind ; weil ihr geografischer Hauptsitz daS Centrum Oesterreichs von der obern Donau mehr beherrscht, wie jeder der übrigen Natio-nalitäte», und weil sie selbst dort, wo letztere sprachlich gerieten, als zahllose, kleine nationale Pünktchen im ganzen Kaiserstaat vertheilt und gewissermassen darin eingeivrenklt sind; weil Oesterreich durch und durch Donaustaat ist. und dieses mächtige Stromgebiet in seinem ganzen obern »nd mittlere« Theil dem deutschen Volke gehört, ein Umstand, der allein über das küns-tige Schicksal der übrigen Nationalitäten in Oester-reich entscheiden muß. Aber so wichtig und ent-scheidend alle diese Dinge sind, sie verschwinden sogleich gegen die eine Thatsache, die mit hun-dectsach verstärktem Gewicht genau dasselbe ver-langt, nämlich vor dem Umstand, daß die 9 Millionen Deutschen Oesterreichs nur der Vor- Er wird heiter und zieht mit geübter Hand seine Handschuhe au«, um m't ruhigem Au-stand die Cigarre anzunehmen, die Du ihm an< dielest und die er raucht, mit dem Blick eines KennerS die Asche betrachtend, oder den Rauch von dem Deckblatt in seine Nase steigen lassend. — Je kleiner die Cigarre wird, desto größer wird seine Vertraulichkeit; und er erzählt Dir mit einem gewissen Behagen, daß auch er früher Cigarren zu "0 Pfennigen wuchte, als er noch „in besseren Verhältnissen" war. Wenn er sich dann von dir verabschiedet, geschieht eS mit dem besten Anstand, wenn auch der Rand sei-nes HuteS dem Griff feiner Finger kaum noch Stand halten will. Suche denMann nun einmal später am Tage auf. Er sitzt in einer abgelegenen Wirth-schast zu einer Stunde zu der sonst keine Gäste da zu sei» pflegen; denn die Frühstückszeit der Arbeitsleute ist schon lange vorüber. Aus einem Papier, daS kaum groß g^nng ist, um ein Fünf-pfenuigbrödchen darin zu beherbergen, entrollt er fein Mittagsmahl. Woraus besteht dieses? Ja daS ist ein Geheimniß. Auf dem Tische vor ihm steht ein geleertes Brandweingläschen, und da-rin steht das Geheime des Geheimnisses. — Er verliest sich in eine Zeitung, die schon meh-rere Tage alt ist, und unter dem Einflüsse des geistigen Getränkes, das er zu sich nimmt, wird 2 trapp sind des großen, europäischen Teutschen-HeereS, daS dicht hinter ihm steht. ES ist ge-radezu ein Unsinn, wenn man behauptet, daß die Ereignisse des JahreS 1866 den nationalen Perband der 5> Millionen mit dem gesammten Deutschthum unterbrachen oder gar vernichtet haben. Kann ein Stück Papier, ein diplomatischer Vortrag daS trenne», waS Tausend Jahre aus daS innigste inNoth undTod verbunden hatten, waS die Natur selbst unzertrennlich zusammenband / Der großeStaatsmann an derSpree hielt das AuSschei-den Oesterreichs aus dem deutschen Staatenbunde für unausweichlich nothwendig, weil die Riva-litat der beiden deutschen Großstaaten jeder festere» Einigung Deutschands im Wege stand. Kaum war aber der Austritt Oesterreichs auS dem deutschen Staatenbunde zur Thatsache ge-worden, so mußte derselbe Staatsmann die Wahrnehmung machen, daß er zur Sicherheit des von ihm geschaffenen Deutschlands die Freund-fchaft des deutschen Oesterreichs nicht entbehren könne. Und i:« der That, was wäre aus Deutsch-land geworden, wenn Oesterreich im Jahre 1870 nur einen Augenblick vergessen hätte, daß es ein deutscher Staat ist, und wenn Oesterreich de» Lockungen Napoleons III. folgend und Revanche sürKöniggrätz suchend Frontreich die Hand ge-reicht hätte? Und waS gab in dieser bangen verhängnisvollen Stunde bei den tief verletzten Oesterreich den AuSschlag ? ES war der Gedanke der Zusammengehörigkeit, es war die Stimme deS Blutes. Oesterreich blieb seiner deutschen Mission treu, es gab den Revanchegedanken auf, und Deutschland im Rücken gedeckt, konnt» die großen, siegreichen Schlachten schlagen, die eS zum ersten Staate, zum Meister Europas mach« ten. Allein daS siegreiche Deutschland mußte jetzt zwischen dem eroberungssüchtigen Rußland und dem racheschnaubenden Frankreich eingekeilt um so mächtiger die Nothwendigkeit des Anschlusses an Oesterreich fühlen. In Wien erkannte nian bald die Vortheile eines Bundes mit Deutsch-land, und so kam jene Allianz zwischen Deutsch-lanz »nd den, deutschen Staate Oesterreich zu-stände, auf der der Friede »nd da? Wohl Europas beruhen. DieserjBimd kann nur so lange b-stehen. als Oesterreich ein deutscher Staat ist, weil nur ein deutsches Oesterreich die Bedingun-gen des Bundes einhalten kann. Dieser Punkt ist allerdings ein gewaltiger Dorn, im Auge aller Feinde Deutsch- und Groß-OesterreichS, sie hassen ihn. weil er ihren Trennungsgelüsten einen gewaltigen?amm entgegenhält, weil sie alles hassen, was von Deutschland kommt. waS mit uns Deutschen im Zusammenhange steht. Allein er wird trotz ihres Hasses stehen, weil er ein Werk der Nothwendigkeit ist und weil er nur natürlichen Verhältnissen entsprungen ist. Wer kann noch die Bedeutung des deutschen Elements im Staate Oesterreich verkennen? In dieser Be- seine Einbildungskraft rege und entsteht in ihm die Illusion,-vech er später doch wieder in „des-sere Verhältnisse" komme» werde. Er raisonniert mit sich selber, oder, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, auch mit anderen: „daß die Welt verkehrt gehe, daß die Minister keine Energie besäßen, und daß die Abgeordneten eigentlich „Cchwätzmajore" heißen müßten." Mit voller Ueberzeugung erklärt er, daß er „es anders an-packen würde." Stände er am Ruder, dann sollte man was anderes sehen! Alles würde flotter und besser gehen. Warum? Weil er eS selbst sagt und „weil er eine bestimmte politische Ueberzeugung hat." Noch später, des Abends, kann man ihn in einer zweifelhaften Straße aus einem zwei-felhasten Local kommen sehen. Wie von einer geheimen Macht getrieben, siehst du ihn plöy-lich aus die Straße fliegen und ein Stiefel mit einem kräftigen Bein daran bleibt einen Augenblick lang hinter ihm sichtbar. Seine bestimmte politische Ueberzeugung ist es, die ihn da drin-nen in Schwierigkeiten verwickelte; denn je später am Tage eS ist. desto fester hält er an seine Ideen fest. Mancher wird sich eines solchen Mannes erin-nern; viele haben vielleicht einen solchen einmal zu ihren Bekannten oder Freunden gezählt. — peitsche Wacht." deutung für die Existenz des Staates liegt unsere Zukunft! Die Teutschen sind und bleiben das Fundament des Staates: mit ihnen steht oder fällt der Staat Oesterreich. 'Neue Arbeit. Die hohe Statthalterei hat die im De-cember stattgefundenen Wahlen in die Gemeide-Vertretung Umgebung Cilli annullirt und die Ausschreibung von Neuwahlen angeordnet. Unserer Einwohnerschaft steht daher neuerdings ein« politische Campagne bevor, die an aufregenden und wahrscheinlich auch widerlichen Scenen jener vom December vorigen Jahres kaum nachstehen dürfte. Das Bestreben der nationalen Gegner zwischen der Landbevölkerung der Umgebung Cilli und der Bürgerschaft der Stadt künstliche Schranken zu errichten und die bisherige En-teilte zu beseitigen, tritt bereits so offen zu Tage, daß es wohl keine» besonderen Hinweises be-darf, wie nothwendig es fei, dieser Propaganda energisch und rücksichtslos zu begegnen. Mag die nummerische Stärke dieser Mißvergnügten auch eine ziemlich unbedeutende sein, mag ihr An-sehen in der Landbevölkerung auch ziemlich fragwürdig erscheinen, so ist doch ihre kletten-artige Zudringlichkeit und vor Allem die jedem Schicklichkeitsgefühle spottende Unverfrorenheit ihrer GalopinS nicht zu übersehen. — Schon haben sich letztere wieder einer Serie von Voll-machten versichert und die Rollen der Wahl-einpeitschungen unter sich vertheilt. Dem Harm-losen Landmanne wurden wieder ganze Schauer-mähren von den Sondeigelüsten der Cillier, von der in Aussicht stehenden Jncorporiruug des RannS und Gaberje'S vorgelogen. Alles was den Landwirth beängstigen und mit Zweifel gegen den Städter erfüllen kann, wurde als Agitationsmittel hervorgekehrt, um in unserer Nachbargemeinde Männer in die Vertretung zu bringen, welche nicht nur Feinde der Deutschen Cillier sondern überhaupt erbitterte Gegner jed-weden Fortschrittes sind. Die Stadt Cilli hat gewiß ein ganz be-sondereS Interesse dafür zi» sorgen, daß die Verhältnisse in der Gemeinde Umgebung Cilli geordnete sind, daß dort keine Paschawirthschaft sich etablire und der slovenische Chauvinismus zum Schaden der Bevölkerung sein Unwesen treibe. Fast jeder Hausbesitzer der Stadt ist in der Umgebung begütert, und die Besitzungen, welche die Stadtgemeinde selbst dort besitzt, zählen zu den bedeutendsten. Cilli will bekannt-lich eine Sommerfrische werden und für die Ver-schönerung seiner nächsten Umgebung Opfer bringen. ES kann jedoch diese Opfer nur dann wagen, wenn eS auf daS Entgegenkommen der Umgebungsgemeinde, deren Interessen füglich Früher war er der angesehnste Mensch von der Welt, der Fröhlichste unter den Fröhlichen, um-ringt von Freunden, geliebt von einer lieben verständigen Frau und gesegnet mit einem glück-liche» Daheim. ES war an ihm weiter nicht« auszusetzen, als daß er manchmal wohl etwas „über seinen Durst" trank. Aber — „ach, daS schadet nichts!", und sein: „Noch ein halb' Schöppchen, Fritz!" zu dem bekannten Kellner, klang so gemütlich, so gutherzig, daß seine Freunde nur selten bemerkten, wie oft er es sagte. — Später war er wohl auch einmal etwas „angeheitert", wenn er nach Hause ging, aber daS kam doch nur selten vor. Nach und nach geschah es öfter, daß er „einen Spitz hatte" ; jedoch : „Wer niemals einen Rausch ge-habt, der ist kein braver Mann", sagt ein alte« Liebchen, und er lachte daher, wenn einer seiner guten Freunde ihm ernsthaft ermähnte, doch vor-sichtiger zu sein. „Ach, geh! so ein kleines Ver-gnügen — waS kann da passieren? DaS ist nicht der Rede werth!" war dann seine Ant-wort, worauf er Fritz „noch ein halb' Schöpp-chen" bestellte. Die Sorge der liebenden Gattin hielt «ine zeitlang den Dämon, der auf ihn lauerte, noch fern. Sie starb. Ihrem Einfluß, ihrer Auf-opferung war es zu danken gewesen, daß seine Freunde nicht alles wußten. Als sie todt war, 1884 dieselben wie jene der Stadt sind, rechnen kann. Ein der Stadt feindlich gesinnter Gemeinderath in der Umgebung würde alle Unternehmungen lähmen. Darum bleibt es ein Postulat der Noth-wendigkeit, daß in die Gemeindevertretung der Umgebung Cilli deutschfreundliche Fortschritts-männer gewählt werden, die in der Förderung gemeinnütziger Interessen, nicht aber in nan-onalen Allüren, das allgemeine Wohl erblicken. Solche Männer wiederzuwählen oder für deren Wahl mit allem Nachdrucke einzustehen ist eine Ehrenpflicht der Städter. Wenn wir des letzten glänzenden Wahlsieges gedenken, wenn wir die ParteidiScipli» und Ausdauer unserer Wählerschaft erwägen, dann drängt sich unS allerdings die Gewißheit auf, daß wir auch b?i den Neuwahlen siegen werden. Allein es bedarf wiederum der volle» Anspannung aller Kräfte. DaS Terrain wurde in der Zwischenzeit gänzlich unterwühlt, die national-clericalen Agenten ließen es weder a» Versprechungen noch an Lügen fehlen, um die leichtgläubige Landbevölkerung zu verstimme» und zu »erbittern. Wir müssen daher daS Aeu-ßerste versuchen, um jene dunklen Pläne zu durchkreuzen und dem steirischen Unterlande z» zeigen, daß der deutsche Städter mit de« deutschfreundliche» Landmanne Hand in Hand gehe. Die Cillier Wählerschaft hat im Lause der letzten Jahre nur glanzende Wahlsiege zu verzeichnen gehabt, soll nun ein Häuflein Miß-vergnügter ihr den Lorbeer entreißen i Die derzeitigen politischen Verhältnisse ge-statten nicht die Hände müßig in den Schooß zu legen. Wer rastet der rostet. Muthiges Austre-ten. mannhaftes Farbebelennen und rücksichtslose UeberzeugungStreue werden auch diesmal der guten Sache zum Siege verhelfen. Der Glanz der Cillier Sterne ist ja im Zunehmen. Kundschau. sDie vereinigten Staaten von — Oesterreich.s Unter Diesem Titel veröffentlicht „Novoje Wrernja" folgende Wiener' Correspondenz: „Schon bei der Zusammenkunst des Grafen Kalnoky mit dem Fürsten Bismarct wurde der von mir unten mitgetheilte Plan de-sprachen. Jetzt werden bereits Vorbereitungen zu seiner Jnscenierung getroffen, und so sehe ich mich veranlaßt, das, was ich gehört habe, der Oeffentlichkeit zu übergeben. — Die Grundlage de« neuen Planes ist der centralistische Föde-ralismu«. Oesterreich-Ungarn wird in mehrere Landergruppen zertheilt werden, die eine ausgedehnte Autonomie erhalten, doch andererseilt durch die Centralregierung fest zusammengehalten werden sollen. Gruppe I. wird das e«g«m-liche Oesterreich, d. h. die Erbländer der Habs- sahen auch sie, daß er mit ihr alles verlor» hatte. Jetzt meinte er hundertmal Veranlassung z» haben, Vergessenheit zu suchen, und Hunde« Entschuldigungen hatt» er kür seine Lust nach dem Lethetrank. Man sah ihn mit heißer Stirn und glühenden Wangen zur Börse komme», nicht rasert und nachlässig gekleidet, er, der früher soviel auf sein AeußereS hielt. Seine Freunde machten ihm Vorstellungen. Er hörte auf ihre Rathschläge solange sie bei ihm waren, dankte ihnen für ihre aufrichtige Freundschaft und — that wie vorher. Bald trugen auch seine Freunde Bedenken, ferner noch Geschäfte mit ihm zu machen, und endlich mieden sie den Mann gänzlich, da er drei Viertel des Tages nicht in normalem Zustande war. Nach und nach begann sein Gedächtniß ihn im Stich zu lassen, und schließlich machte er gar keine Geschäfte mehr. Er sank tiefer und tiefer. Doch ehe er auf die niedrigste Stufe saich ergriffen Freundeshände nochmals die seinen, öffneten sich Freundesbörsen für ihn — bis auch die mildesten Hände sich schloßen, weil e» thöricht gewesen wäre, noch länger Hilfe zuoer-leihen, wo sie nicht verdient wurde. Eine zeitlang glückte eS ihm, davon zu leben, daß er bei kleinen ^adenbesitzer« die Bücher beibehielt und sonstige Schreibereien be-sorgte, die schlecht genug bezahlt wurden. 1884 burgischen Krone umfassen, und zwar Ober-und Niederösterreich, Steiermark, Kärnthen, Ära in, Salzburg, Tyrol und Jstrien mit Trieft, Görz und GradiSka. Diese Kruppe soll unmittelbar unter die Regierung deS Kaisers gestellt werden. Gruppe II. umfaßt: Böhmen, Mähren, Oefterreichifch-Schlesien und die nordwestlichen Comitate Ungarns. Diese Gruppe wird als Königreich Böhmen vom Thronfolger in der Residenz Prag regiert werden. Gruppe III: Königreich Galizien und Lodomerien einschlief,-lich der nordöstlichen (ruthenischen) Comitate von Ungarn. Residenz Budap?st. Gruppe IV: Kö-nigreich Croatien, umfassend. Kroatien, Slavonien, Militärgrenze. Dalmatieu, Bosnien, Her-zegowina, Sitz de« VicekönigS: Agram. Gruppe V: Ungarn, beschnitten, um die oben erwähn-ten LandeStheile. — Die Vicekönige von Gali-zien, Croatien und Ungarn soll der Kaiser auS der Zahl der Erzherzoge ernennen. Diesem För-derativstaatSweser würden sich mit Leichtigkeit stammverwante Länder einverleiben lassen. Die Fürsten ver jetzt bestehenden südslavischen Kleinstaaten würden, wenn sie sich der Föderation anschlössen, eine Anwartschaft auf da« erbliche Bicekönigthum in der betreffenden Staatengruppe erlangen. In Frage kämen hier: Rumänien mit Transilvanien und den südöstlichen (nima-nisch sprechenden) Comitaten von Ungarn al« Gruppe VI.. ferner Bulgarien mit Rumelien al« Gruppe >11.. Serbien mit dem heut türkischen Altserbien und einem Theil MacedonienS als G.uppe VIII und Montenegroalbanien als Gruppe X. Die Hegemonie der Förderation würde in den Händen des Kaisers von Oester-reich sein. Die ganze Gruppirung würde den Interessen Oesterreichs durchaus entsprechen. Ueberall würden die Bevölkerungen so vermischt sein, daß eine beständige Spannung erhalten und der Centralregierung die Arbeit gar wesentlich erleichtert würde. So wäre in Gruppe I. der Widerstreit der Deutschen, Slaven und Jtali-ener, in II. der Deutschen und Tschechen, in Galizien der Polen und Ruthenen. i» Croa'ien der Croaten und Serben. Ueberall also bestän-diger Antagonismus und — Abhängigkeit vom österreichischen Centrum." Angar». sB e k l e m m u n g e n.] Im un-garischen Abgeordnetenhaus? richtete der Abg. Helft) an den Ministerpräsidenten eine Interpellation in betreff der Gerüchte über den an-geblichen Abschluß einer Allianz zwischen Deutsch» land und Rußland. Oesterreichische, ungarische und andere Zeitungen behaupten, daß diese Allianz den Anschluß Rußlands an das zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn bestehende Mndniß bedeute, während Petersburger offi-eiöse Blätter in derselben einen Triumph der russischen Diplomatie über Oesterreich-Ungarn, welche« hierdurch zurückgedrängt werde, er- Tann wurde er Auslauier. Keine beneidenS-werte Anstellung. aber doch wenigstens ein Mittel um leben zu können. Lange tonnte er eS darin freilich nicht aushalten; denn eS war doch eigentlich keine Arbeit für ihn. dachte er: wenn wenigstens noch Comptoirarbeit gewesen wäre — aber Ausläufer sein, daS war doch zu erniedrigend! Das Schreiben ging freilich nicht mehr flott, weil feine Hand so sehr zitterte; aber das war ja nicht seine Schuld! Souffleur bei einer Schauspielergesellschast dritten Range«! ES war ein Glück für ihn. daß er es wurde, denn er konnte sich dadurch doch während eines Winters erhalten: länger allerdings nicht, denn ein Souffleur, auf den man sich nicht verlassen kann, ist nicht zu ge-brauchen. Die eine Hilfsquelle nach der anderen trocknete au» durch daß Naß, da« er zu reichlich zu sich nahm. An einem kalten, nassen, stürmischen Abend kam jemand zu mir in mein Bureau; ein zitternder fast erstarrter Mann. Ich war allein. Er redete mich mit meinem Bornamen an, und ich konnte in seinen verfallenen Zügen noch einen schwachen Schimmer von dem Gesicht meines früheren Freundes erkennen. Es waren ..Deutsche Macht." blickten. Helfy fragte, ob der Ministerpräsident von solchen Vorgängen Kenntniß und auf die-selben Einfluß gehabt habe, und ob nicht die Besorgniß gerechtfertigt erscheine, daß dadurch die guten Beziehungen Oesterreich-Ungarn« zu Deutschlaud geschwächt würden, ohne daß die Beziehungen zu Rußland eine Besserung er-führen. Die Interpellation wurde den Minister-Präsidenten zugestellt. Z>eutschkand. 13 um Culturkamp f e.J Tie Angelegenheit des EizbifchofS von Posen, Grafen LedochowSki. soll nunmehr erledigt sein; derselbe wird auf sein Erzbisthum verzichten und dann an Stelle des Cardinal« Hohenlohe zum suburbicarischen Erzbischof ernannt werden. Ob letztere Angabe völlig correct ist. bleibe da-hingestellt. Indessen scheint an einer Bereinba-rnng über die Neubesetzung daS Posener Bi schosSsitzes nicht gezweifelt werden zu sollen. Die. selbe fetzt die Regelung der Frage, betreffend die Erziehung und Heranbildnng der katholischen Priester auf selbstständig von der Kirche geleite» ten Anstalten im Sinne der römischen Förde» rungen voraus. In der That wird bekannt, daß ein bezüglicher Gesetzentwurf bereits au«ge-arbeitet daliege und demnächst dem Abgeordne-tenhaufe zugehen werde. Ueber die Begnadigung de« ErzbischosS Dr. MelcherS, von der in der That früher einmal die Rede gewesen sein soll, schweigen jetzt die Gerüchte, welche die Erreichung einer neuen Etappe zum kirchlichen Frie-den verkünden. — ES liegt nahe, anzunehmen, daß der Cardinal Hohenlohe in Posen an die Stelle deS Grafen LedochowSki treten werde. Wenn sein Name in dieser Verbindung genannt wird, so läßt sich schwer unterscheiden, ob hier nur Combination oder die Kenntniß Vorhände-ner Entschließungen im Spiele ist. Für die Wahrscheinlichkeit eines demnächstigen Verzichtes des Grafen LedochowSki spricht u. A. auch der schmerzlich-resignirte Ton. in dem das Organ des Letzereren, der „Kuryer Posn.". diese Even. tualität behandelt. Frankreich. ^Maßregeln gegen die P r i n z e n.s In Pari« wird einem Rund-chreiben de« DirectorS der allgemeinen Sicher-heit. Schliert., große Bedeutung beigelegt. Man nimmt aus Grund diese» Circular« an, daß die Ausweisung der Prinzen in Frankreich bevvr-stehe. Dürfte man gewissen Pariser B.ättern glauben, dann stünde allerdings Frankreich un-mittelbar vor einem Bürgerkriege. Rochefort, der sich al« eingeweiht in alle Geheimnisse der Orlean« gibt, behauptet im „Jntransigeant". daß der OrleamsmuS eine „schwarze Casse" in Pari« besitze, welche die Mittel zum Stimmen-kauf der Deputirten und Senatoren für die royalistische Sache liefere. Die Prinzen glaubten schon jetzt, in beiden Kammern über 38V Stim- erst einige Monate verflossen seit ich ihn zuletzt gesehen, aber sein blasses, schmales Gesicht, sein stierer Blick — sie schienen da« Zerstörung«-werk von Jahren. Er entschuldigte sich höflich, weil er mich so spät noch störe, während er mit unsicherer Hand ein paar Proben von Pa-pier, Stahlfedern und Bleistiften aus einem Carton auspackte, den er unter dem Arme trug. „Ich arbeite jetzt auf Provision für ein großes Haus in diesen Artikel»." sagte er zö-gernd, indem er einige Schachteln Stahlfedern vor mich auf das Pult setzte. Der Mann flößte mir Mitleid ein und ich bot ihm einen Stuhl an, während ich ihm erklärte, daß es mir leid thue, ihm nichts abkaufen zu können, weil — das Wort war heraus, ehe ich es 'echt über-legt hatte — weil fo viele Landstreicher kämen, die mit Papier und Stahlfedern handelten. DaS schien ihm aber nicht zu berühren, denn ganz ruhig antwortete er mir: „Bester Freund. daS thut mir leid." Er suchte hierauf ein Weilchen in seiner zerrissenen Westentasche und brachte e'nige Kupfermünzen zum Vorschein, die er mir auf der flachen Hand hin hielt, in-dem er sagte: „Bester Freund! das ist im Augenblick alles. waS ich besitze, und ich habe heute noch nichts Nasses oder Trockenes über die Lippen gebracht; würdest du mir nicht eine 3 mcn zu verfügen; 200 im Senate, 180 im Abgeordnetenhaus. Ta der Congreß auS 860 Mitgliedern zusammengesetzt wäre, so müßten die Orleans 50 Stimmen erwerben, um der Majorität sicher zu sein. Gegenwärtig sei eine ganz genaue Untersuchuna im Gange, um zu erforschen, welches die Vermögensverhältnisse, das Streben, die Lebensweise, der Character gewisser zu gewinnender Persönlichkeiten seien. — Inzwischen regen sich auch die Bonapartisten oder besser die Jeromisten. Dieselben haben am Sonntag zu Paris die Serie der revisionistischen Conferenzen begonnen, welche sie in allen Arrondissements zu organisiren be-absichtigen. Einige hundert Personen wohnten dieser ersten Versammlung bei. Herr Pascal kündigte gleichzeitig an. daß die jeromistische Partei binnen Kurzem in der Lage sein werde, mehrere neue Blätter zu gründen, um ihre Doctriuen durch die Presse zu vertheidigen. Horrespondenzen. Lichtenwald, 11. März. (O.-C.) [Be* zirksvertretung-1 Bei der gestern hier abgehaltenen Wahl der Bezirksvertretung au« der Gruppe de« Großgrundbesitzes siegten, Dank ihrer maßlosen Agitation, die National-Cleri-calen in würdiger Weise. Der zum Vorsitzenden der Wahlcommission erkorene jugendliche k. k. Notar leitete die Wahl mit einer freien slove-nischen, theilweife unverständlichen Uebersetzung der Wahl-Vorschriften ein, und erst in zweiter Linie und auf ausdrückliches Verlangen las er den deutfchen Gesetzestext. indem er die wider-willige Bemerkung vorausgehen ließ, daß dies wohl nicht nothwendig sei» dürste. Natürlich, die hochentwickelte Cultursprache macht alleS Deutsche überflüssig. Gewählt wurden ein Pfründner. ein Schulmeister, ein Pächter und drei bäuerliche Grundbesitzer. VorauSsichilich wird zum Obmanne der künftigen BezirkSver-tretung ein Demosthenes gewählt werden, näm-lich wie er eS war, bevor er die Kieselsteine in den Mund nahm. Kleine Chronik. (Ad captandarn benevolentiam.] Unter dem Namen „Or Tomid" hat sich in Prag ein jüdischer Resormverein constimirt. der im mosaische» Gottesdienste die Liturgie in tschechischer Sprache einführen will. Vorsitzender des Vereins ist der Advocat Salomon Zalud. sConcordatsluft.) Wie das „JnnS brück« Tagblatt" schreibt, wurde dieser Tage iu einer Kirche TrientS bei Gelegenheit einer Faftenpredigt den Mägden unter Hinweiß auf die tirolische Tienstbothen-Ordnung vom Jahre 1870 empfohlen, sofort sich auf die Polizei zu Kleinigkeit leihen wollen? ich habe auf dich als alten Freund, gerechnet; du sollst eS ehrlich wiederhaben, sobald ich wieder in besseren Verhältnissen bin." WaS sollte ich thun t Ich gab ihm etwas; aber daS war eigentlich eine Thorheit, denn ich bot ihm damit nur das Mittel, um sich noch schneller ganz zu Grunde zu richten. Ich habe ihn später noch einmal bei mir gesehen mit seinem Cylinderhut und zugeknövf ten Rock. Da verkaufte er Fleckenseife in Gold-papier, die vom viele» Angreisen grün und schmutzig war. Mit heiserer Stimme versicherte er. daß es „ein ausgezezeichneteS Präparat" sei, eine ,8aovo» unique — savon merveilleux degraisseur, savon anti-roacul—1—1—la—•la.® Er konnte das Wort nicht herausbringen, denn seine Zuuge sprach doppelt und versagte »hm endlich den Dienst.-------- „Extrablatt! Extrablatt! Der Sieg der Boeren in Transvaal! Der Untergang der Eng-läuder! Extrazeitung! . Es war eine be-kannte Stimme, die ich eines Mittags, al» ich nach Hanse ging, so rufen hörte. Ich ^wandte mich um und erkannte meinen ehemaligen Freund. Ob er wohl schon zu Mittag gegessen hatte? Ich zweifelte daran? 4 begeben, wenn sie merken, daß ihre Dienstge-der während dieser Fastenzeit sich bei dem Ge-nusse von Fleischspeisen nicht streng an die Tage »nd Tageszeiten halten, welche da» Kir-chengebot vorschreibt. Sie können augenblicklich den Dienst verlassen und werben noch eine Ent-schädigung von 3 sl. erhalten. — Der §. 29. der erwähnten Dienstboten-Ordnung sagt alson-derlich genug: „Der Dienstbote kann den Dienst vor der Zeit verlassen, wenn der Dienstgeber den Dienstboten zu Handlungen gegen die kirch-lichen Vorschriften verleitet oder zu verleiten sucht." — Ganz unrecht kann man hienach dem Kau-zelmanne von Trient kaum geben. sEin ägyptischer Kriegsheld. ] Während Baker Pascha« Schlacht bei El T«b setzte ein englisch« Officier einem Aegypter den Revolver an die Ltirn und befahl ihm. vorzurücken. Der Aegypter schlug die Waffe gelassen bei Seite und sagte im erstaunten Tone: ..Ich vorrücken? Nein!" fügte er stolz hinzu, „ich bin ein Aegypter," und nahm Reißaus. fPostporto vor siebzig Jahren.] Vor einigen Tagen fand in London die Ver-steigerung einer Autographensammlung statt, bei welcher auch ein Brief Lord Byron'S zum Ver-kauf« kam. Der Dichter hatte denselben vor siebzig Jahren von Athen aus nach London ge-schickt und mußte für die Beförderung, wie auf der Hülle ersichtlich, den Betrag von dreizehn Gulden sechsundzwanzig Kreuzern (?) erlegen. DaS Porto eines Briefes von Athen nach London beträgt heute bei dreißigsacher Schnelligkeit der Beförderung zwölf Kreuzer. sVon der p r e u ß i ? ch > r u f s i s ch e n G r e n z e.s Dem Besitzer Abromeit zu Aut-schwenken wurde vor einigen Tagen ein Pferd gestohlen. Er verfolgte die Spur, fand auch daS Pferd in einem rufstschen Dorfe vor. nahm das-felbe wieder in seinen Besitz und ritt, erfreut über den guten Ausfall seiner Sache, seinem Heim zu. An der Grenze mußte A. jedoch daS Pferd mit nahezu der Hälfte des Werthes deS-selben verzollen, während die Diebe straf- und zollfrei ausgingen! sDerjüng st verstorbene Rouher^ plaidine eine» TageS mit Thiers in den CouloirS der gesetzgebenden Versammlung. Im Laufe de« Gespräches sagte der zukünftige Präsident der Republik: „ES läßt sich übrigen« nicht bestreiten, daß die Regierung Napoleons das Verdienst hat. einen großen Minister hervorgebracht zu haben." Rouher verbeugt sich. „Ich wollte sagen zwei große Minister", sügt ThierS ver-bessernd hinzu. Rouher ist eben im Begriff, sich zum zweiten Male zu verbeugen, als der kleine ThierS ausruft: „Ja wohl, zwei Minister — BiSmarck und Cavour." [D u r ch g e g o n g e n.] Die beiden Theilhaber der großen Anwaltsfirma „Parker" in „Z>e«lsche Wacht " London haben, wie der „Standard" meldet, vor einigen Tagen die Flucht ergriffen, nachdem sie 200.000 — 300.000 Pfund Sterling der ihnen von ihren Klienten anvertrauten Gelder unterschlagen haben. Verfehlte Bau- und Bör-senspeculationen sollen ötn Grund zu diesen Ver-untreuungen abgegeben haben. sEin Feldzug um zweiFlaschen Schnaps.) Aus Kapstadt schreibt man: Zwei ^Flaschen Brandy waren die Veranlassung, daß es während des Weihnachtsfestes zwischen den schwarzen Bahnarbeitern in der Nähe von De Aar zu blutigen Gefechten kam. Zulus und Finqos schlugen aufeinander los. so daß es über 50 Todte gab. Die ZuluS hatten den Fingo» zwei Flasche» ZchnapS gestohlen, und diese Misse-that mußte natürlich blntig gerächt werden. Die Cape Towii Volunteere begaben sich mit einer kleinen Kanone schleunigst auf die Wahlstatt. Da eS gerade Feiertage waren, sagte man den-selben. eS ginge nur zu einer Picknickpartie. Trotzdem soll es im Bahnhof in Kapstadt bei der Abreise viel Thränen gegeben haben. Der ganze Feldzug währte nur 5 Tage, die Hälste der Z.'it war zur Hin- und Herreise gebraucht worden. Als Trophäen wurden viele Knoten-stocke, AssagaiS und sieben Rädelsführer mit-gebracht. (Eine gefährliche Sparme-th o d e.j Man schreibt aus Krakau: Seit eini-qer Zeit beklagte man sich allgemein über das Abhandenkommen von hier aufgegebenen Brie-seit, und konnt« für diesen Uebelstand lange keine Erklärung finden. Vor Kurzem gelang es endlich der Polizei einen Gauner sestzunehmen, welcher mittelst eines sinnreich construirten In-strumentes in den vorgerückten Abendstunden aus den Brieffommelkästen die daselbst e»iUial-tenen Briefe herauszog. Bei der sofort in seiner Wohnung vorgenommenen Revision fand man über vierhundert Briefmarken, welche von den in obiger Weise entwendeten Briefen abgelöst waren, sowie mehrere Postsparkarten und ein Postsparcassebüchel. Die» führte auf die Ver-muthung. daß die abgelösten Briefmarken zum Bekleben den Postsparkarten verwendet wurden und wurde auch constatin, daß der Gauner thatsächlich mittelst ausgefüllter Postsparkarten Einlagen bei der Postsparcasse gemacht und diese „Ersparnisse" sich nach etlichen Tagen rückzahlen ließ. sEine interessant e.R echtSfrages entsteht durch den Tod eines Ehepaares, daS sich auf dem an der Küft« von Massachusets untergegangenen Dampfer „City of ColumbuS" befunden hatte. Die Beiden haben nämlich keine Kinder, aber bedeutendes Eigenthum zurückge-lassen. Da man nicht weiß, wer von ihnen zu-erst starb, so ist der Titel zu dem Grundeigen, thun, nicht leicht zu bestimmen. Doch haben die Gerichte des Oefteren entschieden, daß bei einem Des AbendS hörte ich noch einmal feine Stimme, als ich zufällig über die Hauptstraße ging. Jetzt war die Stimme heiser und sein Rus unterbrochen durch verdächtige Schluchzer. Ein Gelächter und Geschrei, das sich plötzlich erhob, ließ mich umsehen. Ein Trupp Straßen-jungen trieb seinen Spaß mit ihm; sie rissen ihm Blätter auS der Hand und riefen ihm zu: „Die Extrazeitung hat 'n Cylinder auf!" — Er wehrte sich gegen sie wie ein Verzweifelter, bis ein Schmiedelehrling ihm mit feiner schwar-zen Hand über das Gesicht fuhr und ihm dann den Hut bis über die Ohren eintrieb. Unter wildem Geschrei der Bengel fiel er endlich auf die Straße und rollte in den Schmutz, worauf sich die Polizei über ihn erbarmt« und ihn arretirte. „Arretirt!" Ich stand einen Augenblick still und dachte nach. Ein wehmüthiges Gefühl überkam mich; denn ich dachte an feine früheren Tage, als er noch nicht „heruntergekommen" war. Das Merkwürdigste von seinem jetzigen Zustand ist, daß er von einigen Pfennigen lebt und zwei Individualitäten in sich vereinigt, nämlich: den Trunkenbold und die Ruine von einem anständigen Manne. So lange er nüch- tern ist. sieht man ihm. trotz seines schäbigen RockeS, noch den „Herrn" an. Ist er betrun-ken. dann ist er ein Individuum, das ebenso gemein und unnatürlich ist, wie die Leiden-fchaft, die solche Veränderung in ihm zuwege bringt. — Ich habe ihn in späterer Zeit noch oft gesehen, des Abends im Dunkeln auf der Straße, allein, mit sich selbst sprechend, ^u-weilen halblaut vor sich hinsingend oder pfei-send, manchmal auch so. als ob er in heiterem Gespräche mit jemandem gehe. Die Leute, die ihn so sahen, lachten, und sagten: „er ist när-risch." und ein einzelner, der ihn oberfläch-lich konnte, bemerkte: „er ist früher «in Herr gewesen, nun hat er schon ein paarmal das Delirium gehabt." Vielleicht führt« der Teufel, dem er sich ergeben hatte, in solchen Augen-blicke» ihm Bilder au» der Vergangenheit vor sein« Phantasie und ließ ihn die glücklichen Tage im Geiste noch einmal leben. Wahr-scheinlich vergaß er dann s«in«n tiefen Fall und wähnte sich noch „in guten Verhältnissen" — bis er auf einer Treppe, unter einer Karre oder Dachtraufe niedersank und einschlief, um deS Morgens kalt und naß zur Wirklichkeit zu erwachen. Ist e« zu verwundern, daß er dann sein 1884 Schissbruch die Frau, als der schwächere Theil, wahrscheinlich zuerst ihr Leben eingebüßt, daß also die Erben deS ManneS zu dem Besitz be-rechtigt sind. [Selbstmord einesKlndes.j Man schreibt aus Niemes: Aufsehen hat hier der Selbstmord eines elfjährigen Mädchens, der Tochter eines Grundbesitzers, erregt. Dasselbe war auf einem Kinderbälle gewesen und hatte zuhause einige Kreuzer entwendet, um daselbit Näschereien zu kaufen. Am anderen Tage halte die Mutter den Abgang deS Geldes bemerkt unter Thränen gestand das Kind den Diebstahl: als di« Mutter mit der Klage beim Vater drohte, entfernt« sich das Mädchen, eilte über die nahe Wiese zum Flusse, sprang in denselben un) wurde erst am anderen Tag alS Leiche aus dem Wasser gezogen. sEine kaum glaubliche Nach-richtj geht der „Nowoje Wremja" aus Baku zu. Bei Astrachan hatten, wie bekannt, vor einiger Zeit 150 Fischer daS Unglück, auf einer Eisscholle in die S-e getrieben zu werden. Da die ganze Flotille in Baku überwintert, wandte sich der Gouverneur von Astrachan sogleich tele-graphisch mit der Bitte um sofortige Entfni-dung eines Dampfers an den Gouverneur von Baku, der diese Bitte befürwortend direct dem Marinechef daselbst vortrug. Dieser jedoch ver-weigerte die erbetene Hilfe, da für dergleichen Fälle kein Credit ausgeworfen sei! Und diese Flotille. deS Kaspischen M««r«s — ruft die „Nowoje Wremja" entrüstet auS — verbraucht alljährlich 600.000 Rubel für ihren Unterhall! Die KawkaS-Mercuri-Gesellschaft legte sich in» Mittel und sandte eine» ihrer Dampfer ab. Tie auf der Eisscholle fortgetriebenen Fischer wurden sämmtlich gerettet. sEin Pferd als — Br i«f tr äger.I Ein achtzehn Jahre altes Pferd deS Oberst Mott. der ein paar Meilen von Weftdurg im Staate New-Aork wohnt, besorgt seit Jahren allein und selbstständig die Postverbindung zwischen dem Postamt« und dem Hause seines Besitzers. Das Thier genießt jetzt daS Gnaden-brod und treibt sich nach Gutdünken umher, wo es gerade Lust hat; pünktlich auf di« Minute sucht «S jedoch jeten Vormittag seinen Herrn auf, dieser befestigt eine leichte Ledertasche aus seinem Rücken und daS Pferd begibt sich ohne jeglichen Ausenthalt nach dem Postamte. Dort entnimmt der Postmeister etwaige Briefschaften der Tasche, steckt die für Mott angekommenen Brief« und Zeitungen hinein und daS Pferd macht sich ungesäumt auf den Rückweg. [Das tausendste Hallali.j Man schreibt aus Paris: „Ein wohl einzig in seiner Art dastehendes Jagdfest feierte vor einigen Tagen eine zahlreich« Gesellschaft der franzö-fischen Aristocratie bei dem Marquis von Cham-brat). Dieser Senior der HubertuS - Jünger hat Bestes that, um so bald wie möglich wieder in die Arme seine« Dämon« zu kommen? Und nun da« Ende. Verliert man ein solche« Individuum ei-nige Zeit aus den Augen, so erkennt man eS nicht wieder; denn auch wenn eS nüchtern ist, verschwindet daS Anständige seines Aeußncen ganz in der ekelhaften Physiognomie des Trun-kenboldes. Man wird seinen früheren Fr«und nicht mehr entdecken in dem zerlumpten, schmutzigen Subject, das einen de» Abends keuchend und zitternd mit heiserer Stimme um „eine Kleinigkeit" anbettelt. Wo er stirbt? — Auf der Straße, in der Gosse. Vielleicht gelingt eS ihm noch, im Spital zu feinem Ende zu kommen. — Er stirbt unbekannt, allein, denn er hat alle Freund-fchaft überlebt; und ist er gestorben, so macht er einem anderen Platz, der ebenso elend ist, wie er war. und sich beeilt, der Krümel, von denen sein Vorgänger lebte, habhast zu werden. So verschwindet in jeder großen Stadt fast jeden Tag auf geheimnißvolle Weise der eine oder der andere Mann, der „herunterge-kommen" war. rl884 mit feiner Jagd-Equi»age den tausendsten Roth-Kirsch gejagt, und zwar in den Zeitraum von 33 Jahren, während in der ganzen Zeit daS Zagdbuch nur 197 Fehljagden verzeichnet. Die Kosten der Jagd-Equipage beziffern sich in dieser Zeit aus i 1,727.100 Francs. Der Marquis ritt aus diesen Jagden insgesammt eine strecke von circa 18.150 LieueS, also ungefähr den doppelten Weg um die Erde, und er war dabei im Ganzcn drei Jahre fünf Monate und 25 Tagt im Sattel. Bei der Jubiläumsjagd. der Taufende von Menschen beiwohnten, wurde änZehnender nach scharscm, auberthalvstündigeiii Run im Teiche von Bennette Hallali und dort durch den Marquis von Boury abgefangen." [E 11 e r ng ! ü (f., „Nun. wie befindet sich Ihre Tochter,die junge Frau Gräfin?"—„Oh, ich und meinGemahl sind sehr glücklich über diesePcw tie. Sie können sich keinen Begriff machen, wie der Gras unfere Tochter liebt, was er ihr kann ab> sehen an den Augen, das müssen wir ihr kausen." -Locales und Arovinciates. Silli, 12. März. [Wieder ein Wahlsieg, s Man ichreibt uns aus Trachenburg unterm 11. d. Gestern fanden die Wahlen der BezirkS-Ver-Keier auS der Gruppe des Großgrundbesitzes biet statt. ES wurden gewählt: Herr Franz Friedrich GoSleth Ritter von Werkstätten, Guts-desiher in Drachenbnrg; Jgnaz Graf Attems, Gutsbesitzer in W.-Landsberg; Carl Schmidt, Kaufmann in Drachenburg: Julius Schmidt, Kaufmann in Peilenitein; Johann Stabler, k. k. Postmeister, Ferdinand Kunej, beide von Zt. Peter bei Königsberg; Michl. Macek von Lesicno und Jakob Bouha von Sela. — Alle Anstrengungen, die Bezirksvertretung zu slavi» siren. wurden durch dieses Wahlergebniß zu nichte gemacht. [Cillier Casinoverei ».] Die Ca-finodirection mußte daS ausgegebene Fasten-Programm, wie aus dem Inseratenlheile erficht-lich, abändern. Rücksichten auf den Theater-Director, dem die Samstage für seine Vorfiel-hingen nothwendig sind, Rücksichten aus den theaterliebenden Theil der Vertinsmitglieder, Rücksichten auf das durch das Theater gebun-dene Orchester des MusikvereineS und schließlich Aufsichten auf technische Schwierigkeiten, welche sich der Fertigstellung lebender Bilder in dem kurzbemessenen Zeitraume enigegenstellen, haben der Casinodireclion unliebsamer Weise die Pro» grammänderung ausgezwungen. Der erste Con-versationSadend mit Tombola und Tanz ist also vom 15. aus den 19. d. (Josefitag) ver-legi worden. Zu Ehren aller holden und seschen Pepi'S und deren Freunde in der Casinogesell-schast wird die Ausstattung der Tombola eine besonders reiche und geschmackvolle sein, und es wird getanzt werden, daß auch die oder der verwöhnteste Pepi den Schluß des Feier-tages gerne als Krone anerkennen wird. Die für den 22. d. angesagte Unterhaltung ent-fällt ganz. Dtr ConversationSabend am 29. d. bietet außer dem nachfolgenden Tanze, THea-terspiel der hiesigen Dilletanten, bekanntlich ausgezeichnete und beliebte Kräfte, welche den» bittenden Rufe mit großer Liebenswürdigkeit folgten und Darstellungen eines Fremden, Cilli gewogenen Dilettanten, aus dem weiten und spannenden Gebiete der Salonzauberei. Die lebenden Bilder, für das Cillier Casino eine Novität, sind nicht aufgehoben sondern nur sät den Spätherbst aufgeschoben, um durch ge-äugende und durch die Neuheit der Sache be-gründete nothwendige Vorbereitungen möglichst LolkommeneS bieten zu können. Bei dieser Ge» legenheil erlaubt sich die Casino-Direction in der höflichsten Weise auS den BereinSstatuten § 5 t---- „ihrer Angehörigen ins Casino führen insoferne diese Mitglieder ihres Haus-Haltes sind und nicht selbstständige Beschästi» gung unb Stellung haben" und tz 5 d. Schluß» say: „Als Gäste können nur solche Personen eingesührt werden, welche ihren Wohnsitz in Cilli und Umgebung nicht haben," zur gütigen Beobachtung in Erinnerung zu bringen. „xeuische Wacht." [B es i tz w e ch s e l.s DaS landtäfliche Gut Görzhof bei Pragwald (Besitzer Frau Rischa-nek) wurde von Herrn Ritter von Engel ge-kauft. Den Kauf vermittelte das Bureau Plautz in Cilli. [Marburger Musikbrief.s Bevor wir au die Erledigung der angenehmen Haupt-sache unseres heutigen Berichte? schreiten, müssen wir noch mit einigen Worten auf daS letzte Concert des philharmonischen Vereines, resp, auf unseren letzten Musikbrief zurückkommen. Es wurde u»S nämlich von einer Seite zum Vorwurf gemacht, daß wir in einer d?m phil-harmonischen Vereine feindseligen Stimmung über dessen letztes Concert referirt hätten, oder aber seien unsere Ohren verschlossen gewesen. Dennoch war keines von beiden der Fall. Es wäre dem Vereine nur zu wünschen, daß er keine ärgeren Feinde haben möge als unS. und was die Aufmerksamkeit bei den Concerten an--betrifft, so ist dieselbe unsererseits wenigstens eine ungeteilte und bedauern wir nur, daß wir hiedei auch hie und da etwas hören, was uns weniger gefällt und eS dann in unserem Berichte vormerken, in dem wir keineswegs Dogmen predigen oder paradiren wollen. Aber Allen kann man eS eben nicht recht machen, am allerwenigsten aber solchen, welche bereits an übertriebenes Lob gewöhnt sind. Jnbem wir bieS als „Berichtigung" hiehersetzen, wen-den wir un« dem letzten Concerte in unserer Stadt zu, welches gewiß bei jedem Anwesenden einen sehr angenehmen Eindruck hinterlassen hat. Dasselbe fand im Saale deS philharmonischen Vereines statt und warb von ber Grazer Pianistin Frl. JulieZvuffal veranstaltet, welche sich bereits im Kammermusikabenbe beS philharmonischen Vereines beim hiesigen Publikum bestens eingeführt hatte. Als Einleitung des AbendeS spielte die Concertgedenn im Vereine mit unserem vorzüglichen Geiger Herrn Prof Kasper eine Sonate für Clavier und Violine in A-moll von Rob. Schumann, in der sie durch echt classischen Vortraq unb sichere Technik sich hervorthat, während Herr Professor KaSper seinem Instrumente wie gewöhnlich edle Töne zu entlocken wußte. Daß Frl. Zoussal aber auch über eine ganz verblüffende Geläu« figkeit und eine bei zarten Dameuhänden unge-wohnte Kraft verfügt, zeigte sie in den vier Solostücken für Pianosorte „Nvvelctte Op 21 Nr. 4" von Schumann, „Berceufe" von Cho-pin, Valse Op. 32, Nr. 3" von Moszkowski und Lucia-Phantasie" von LiSzt, die sie zum Vortrage brachte und deren Schwierigkeiten sich gradatim steigerten. Es ist keine bloße Phrase, zu sagen, baß sie in ber letzten Pieye aus dem nicht geradezu vorzüglichen Clavier nahezu ein ganzes Orchester machte. Da» zahlreich ver-sammelte Publikum ermangelte auch nicht, nach Schluß Dieser Nummer seinen Beifall in leb-haftester Weife kundzuthun. Zur passenden Ein-faßung der Clavi'rpie^eu dienten Liedervor-träge be# Herrn Fritz Riesch aus Graz, bie den warmen Beifall, den sie fanden, vollauf verdienten. Herr Riesch besitzt eine für den Concertgesang besonders geeignete, namentlich die höheren Lagen leicht beherrschende, frische Baritonstimme, bie auch einer ziemlichen Kraft-entfaltung fähig ist. Sein Vortrag wirb an Wirkung gewinnen, wenn er einen gewissen Hang zur Sentimentalität abstreifen uub baS Piano noch mehr cultiviren wirb. Wenn wir eins von ben vier Liedern als das bestgesun-gene bezeichnen sollten, so würden wir den „Neugierigen" von Schubert nennen. Die Pi-anobegleituug besorgte Herr Marco in schon be-sprochener tüchtiger Weise. Beschlossen wurde der Abend mit einer äußerst wirkungsvollen unb schönen Composition, die hier sicher ebenso wie deren Schöpser noch unbekannt gewesen sein dürste. Es ist dies ein Trio für Clavier, Violine und Violoncello 0p. 6 Nr. 1 von Waldemar Bargiel. dem Stiefbruder von Clara Schumann, welcher als Lehrer an der königl. Hochschule für Musik in Berlin wirkt. DaS von fchöner Empfindung getrigene Werk in vier Sätzen wurde in. man kann sagen, wirklich voll-endet« Weise zu Gehör gebracht, wie man es auch erwarten konnte, denn Frl. Zoussal saß 5 am Piano und Violine und Cello befanden sich in den bewährten Händen der Herren Professor KaSper und Musikdirektor Korel. Nach jedem der für alle drei Instrumente schwierigen Sätze wurde Beifall laut, der sich natürlich nach Be-endigung dieser Nummer bedeutend steigerte. Der schöne Abend war rasch vorbei und es blieb uns nichts als die angenehme Erinnerung an denselben. Es ist zu wünschen, daß die Concertgeberin Fräulein Zoussal. eine eben so angenehme Erinnerung nach Graz mitgenommen habe, damit sie unS bald wieder einmal mit ihrem Besuche erfreut, der seltene musikalische Genüsse im Gefolge hat. O. K. [W o h n u n g S n o t h^sJn unserer Stadt herrscht gegenwärtig eine Wohnungsnoth wie nie zuvor. Verschiedene Familien, welche die Absicht hatten, sich hier niederzulassen, waren daher gewissermaßen gezwungen davon abzu-stehen. Erfreulich ist es nun zu vernehmen, daß die Sparcasse in dieser Besitzes, thatkräftig einzugreifen gedenkt. So beschloß sie den ihr gehörigen in der Schulgasse gelegenen Fabriks-theil des ehemals Lassnig'schen Besitzes. der fast als Ruine dasteht, in ein zweistöckiges Wohnhaus umzuwandeln. Auch beabsichtigt sie in nicht zu ferner Zukunft die drei auf dem Kaiser JosefSplatze liegenden und ihres häßli-chen Aussehens wegen berüchtigten Häuschen anzukaufen, zu demoliren und an ihrer Stelle ein stattliches Sparcasse-Gebäude zu errichten und auf diese Weise dem von der Bevölkerung so beliebten Platze eine entsprechende Configu-ration zu ertheilen. [Volksschullehrern aus CiSlei-thanien,I welche in Transleithanien ange» stellt sind, kommt zu Folge Ministerial-Verord-nung vom 31. Januar 1884 die Begünstigung des § 27 der Wehrgesetz-Novelle vom 2. Oc-tober 1882 nicht zu. Die in diesem Paragraph? festgesetzte Begünstigung besteht darin, daß LehramtScandidaten für Volksschulen mit In-begriff der Bürgerschulen und LehrerbilbungS-anstalten, sowie Lehrer an Diesen Anstalten nach ihrer Einreihung in daS stehende Heer (Kriegs-marine) oder in die Landwehr zu einer den Volksunterricht am wenigsten störenden Zeit le-biglich durch 8 Wochen militärisch auszubilden und dann zu beurlauben und im Frieden nur noch zu den periodischen Reserve- beziehungs-weise Landwehr-Waffenübungen beizuziehen sind. [Ein Kind verbrannt.) Zu Donati« berg bei Sauerbrunn geriet!) durch die Nach' lässigkeit einer Magd der Schweinestall des Grundbesitzers Dolschag in Brand. Durch den-selben wurde auch daS Wohnhaus eingeäschert. Der fünfjährige Soh.i deS Beschädigten fand in den Flammen seinen Tod. Literarisches. [Inhalt der Wiener Hausfrau-e n - Z e i t u n g Nr. 10.1 LuxuS. Von R. G. v. H. — Hekonomifche Briefe. Von Paul Fa-ber. — VereinSnachrichten. — Fragekasten. — Correspondenz der Redaction — Slerjtliche Briefe. — Für Haus und Küche. — Menu. — Literatur. — Album der Poesie: Die Spinne-rin. Von Adele C—z. Die Spatzen im Winter. Von Z. M. ToSkalio. — Räthsel Zeitung. — Schach-Zeitung. Redigirt von Ernst Falkbeer. Die wilde Hummel. Erzählung von Carl Kessel. — Feuilleton: „Das Tagebuch der Königin'" von Hermann Albrecht. Kleine Theaterbetrach» tungen. Von Heinz. — Inserate. Preis halbjährig fl. 2.50. • Herichtssaat. [Sensationsprozeß Schenk und G e n o s s e n.] Morgen beginnt vor dem Lan-deSgerichte in Wien die Verhandlung gegen den Mädchenmörder Schenk und dessen Genossen. Die Dauer dieser Verhandlung ist aus drei Tage bestimmt. Wir entnehmen der uns bereits vorliegenden Anklageschrift Folgendes: „Die k. k. Staatsanwaltschaft erhebt I. gegen Hugo Schenk, in Cech in Mähren geboren, dahin zu-ständig, 35 Jahre alt, katholisch, verheirathet. k beschäftigungslos, 2 Mal wegen Verbrechens deS Betruges bestraft; II. gegen Carl Schlossa-ret in Eisenbrod in Böhmen geboren, nach Mährisch-Weißkirchen zuständig, 26 Jahre alt, katholisch, verheirathet, Schlofsergehilfe, derzeit beschäftigungslos, wegen Uebertretung und Ver-brechen des DiebstahlS bestraft; III. geaen Carl Schenk, in Jablunkau geboren, nach Te-schcn zuständig. 33 Jahre alt, katholisch, ver-heirathet, Kanzleidiener der Kaiserin Elisabeth-Westbahn, unbeanständet, die Anklage. Carl Schlossarek habe an dem Miillergehilsen Franz Podpere über Antrieb Hugo Schenkt einen Raubmordversuch begangen, an welchem sich Hugo Schenk mitschuldig machte. Karl Schlossarek und H. Schenk haben an dem Kutscher Franz Bauer das Verbrechen des RaubeS: an Josestne Timat da« Verbrechen deS Raubmordes ; K. sSchlofsarek, H. Schenk und K. Schenk haben an Katharina Timal ebenfalls das Verbrechen des meuchlerischen Raubmordes: Hugo Schenk habe an Therese Ketterl das Ver-brechen deS meuchlerischen Raubmordes be» gangen; H. Schenk und K. Schlossarek haben an Rosa Ferenczy das Verbrechen de« meuch-lerischen Raubmordes begangen; H. Schenk habe die Josefine Eder zum Dicbstahle verleitet und sich desselben mitschuldig gemacht. Die Strafe fei bei sämmtlichen Beschuldigten mit dem Tode durch den Strang auSzumessen. Folgen nun die Gründe. Eingesendet.*) Hochgeehrter Herr Redacteur. Ersuche höflichst nachstehende Zeilen in ihr geschätztes Blatt gütigst aufnehmen zu wollen. Aus daS „Eingesendet" des Herrn Rai» mund Koscher, in der letzten Nummer der „Teutschen Wacht." in welchem er sich schließ-lich die gerichtlichen Schritte vorbehält, kann ich nicht umhin, zu erNären. daß ich mein Einge-sendet in Nr. 19 der „Deutschen Wacht" in allen Punkten v o l l st ä n d i g aufrecht halte und Herrn Raimund Koscher zum gerichtlichen Beweis der allensalls darinnen enthaltenen Unwahrheiten auffordere. Friedrich Mathes. Dotkswirthschafttiches. fFeuerverficherung als Ge-m e i n d e a n st a l t.j In der letzten Sitzung des Marburg« GemeinderatheS überreichte GR. W i e s t h a l e r nachstehende Anträge zur ge-schäftsordnungsmäßigen Behandlung: I. Die Feuerversicherung wird als Gemeindeanstalt ein-geführt. Die Hausbesitzer verpflichten sich, wenig-tens jene Prämien, welche sie bisher den Ver-ichernngSgesellschaften gezahlt, der Gemeinde so ange zu entrichten, bis der Fond 300.000 fl. beträgt. Di« Zinsen des vollen Fondes, welche nach Vergütung des Brandschadens und Deckung der Feuerwehrtosten »och erübrigen, fließen in die Gemeindecaffe. Ist es zur Deckung der Er-fordernifse nothwendig, den VersicherungSfond an-zugreifen, dann werden die Prämien wieder bis zur Ergänzung eingezahlt. 2. Wird der Bedarf an Mitglieder der Feuerwehr nicht durch Freiwil-lige gedeckt, fo findet eine Werbung durch den Wehrausschuß statt. Gewordene Feuerwehr-Männer werden für Uebungen und Dienstleistungen im Ernstfalle auS der Versicherungscaffe bezahlt und hat der Gemeinderath die Gebühren zu bestimmen. Geworbene Feuerwehr-Männer sind blos zur Hilfeleistung in der Gemeinde Marburg verpflichtet. 3. Zur Vorbe^athuug bei-der Anträge wird ein Fünferausfchuß gewählt und hat dieser unter Anderem festzustellen: wie viele Häuser zählt Marburg — wie viele sind versichert, zu welchen Betrage und wie hoch sind die Prämien — wie hoch beläuft sich der Brand-schaden in den letzten zehn Jahren und wie hoch in jedem einzelnen dieser Jahre — wie viel be- *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. „Deutsche Macht." trägt die geleistete Entschädigung — wie viele Hausbesitzer erklären sich bereit, der Gemeinde-anstalt beizutreten." [Die Bedeckung deS Deficits.) Die vom Finanzminister eingebrachte Vorlage über die Bedeckung deS Deficits ist ein Nach-trag zum Entwürfe des Finanzgesetzes. Der Artikel 8 des Finanzgesetzes für daS Jahr 1884 soll abgeändert werden und folgendermasfen lauten: Werden den Gefammt - Ausgaben per.........515,310.373 fl. die Gefammt-Einnahmen per 474,555.699 fl. entgegengehalten, so ergibt sich ein A b g a n g von . . . 40,763.674 fl. Der Finanzminister wird ermächtigt, zur theil-weisen Bedeckung dieses Abganges einen Betrag von dreißig Millionen Gulden Österreichischer Währung durch Begebung von Obligationen der auf Grund des Gesetzes vom 11. April 1881 (R. G. Bl. Nr. 33) geschaffene», mit fünf vom Hundert in Oesterreichischer Währung verzins-lichen. nicht rückzahlbaren, steuerfreien Schuld zu beschaffen, eventuell, so lange diese Begebung nicht stattgefunden hat. die nöthigen Beträge im Wege einer im Lause deS Jahres 1884 rückzuzahlenden schwebenden Schuld auszubringen. Der Finanzminister wird ferner ermächtigt, die im Besitze der Staats-Centralcasse stehenden 17.225 Stück Actien der Franz-Josephbahn im Nomi-nalbetrage von 3,445.000 fl. zu veräußern und den Erlös dieser Actien. sowie di« im Laufe des Jahres 1884 zur Einzahlung gelangenden, aus der Gebahrung der bestandenen StaatSvor-schußcafsen herrührenden activen Forderungen des Staates, welche Eingänge voraussichtlich de» Betrag von 36.000 fl. erreichen werden, zur Bedeckung des Abganges zu verwenden. Der hienach noch erübrigende Theilvetrag deSAbgangeS ist den vorhandenen Caffabeständen zu entnehmen. Hienach sollen 30 Millionen Gulden effectiv durch Emission l fünfpercentiger Papier-Rente beschafft werden. Ferner sollen die im Besitze deS Finanzministeriums befindlichen, aus den seinerzeitigen Bauvorschüssen stammenden 17.225 Actien der Franz-Josephvahn verkauft werden; zum Curie von 206 würde sich ein ErlöS von 3,548.350 fl. ergeben. Endlich sollen 36.000 fl. aus den Ein-gängen für Rechnung der feinerzeitigen Staats-vorschußcassen herang.zogen werden, so daß rund 7-1 Millionen Gulden den Caffenbeständen zu entnehmen wären. Zur Bedeckung des Deficits des Jahres 1883 waren blos 16 Millionen Gulden effectiv durch Emmission von Papier-Rente zu beschaffen, 171.000 Gulden aus der Gebahrung der StaatSvorschußcaffen und der Rest von 20-4 Millionen Gulden auS den Cas-senbeständen zu entnehmen. [Thierkrankheite tu] In Windisch-Feistritz herrscht die Räude der Rinder. Aus dem Ämtsötatte. Kundmachungen. Curatel-Verhängung über Anton Florianz in St. Paul bri Prag-wald ob Wahnsinnes. Eurator Thomas Kuder Grundbesitzer in Schöschitz. Städt. del. B.-G. Cilli. — Vergebung von Bauarbeiten und Lisernngen für den Strasanstalts-Bau in Mar-bürg. Caution 6%. Offerte bis 31. März. Ober-Statsanwaltschaft Graz. Licitatiouen. 8. erecutiveFeilbiethnug der Realitäten der Anua iiöallor verehl. Hudetz in Tfchretten. Ich.-W. 5195 fl am 21. März. B.-G. Marburg r. D. U. — Des Johann und der Agnes Urlep in Jelovetz. Sch.-W. 333' fl. am 26. März. B.-G. Wind^Feiftritz. — Der Anna und des Bartlmä Dobersek in Verholo und .ttorplo Sch.-W. 2808 fl. 57 kr. am 15. März. B.-G. Gonobitz. — Der Maria Schönetz in Strajna. Sch.-W. 1081 fl. 68 kr. am 18. März. B.-G. Pettau. — Der Maria Sprach vcrw. ge-wcs.Waupotic inIablovec. Sch.-W. 1250 fl. 12 fr. B.-G. Pettau. — Valentin Rukovic in Jagbine. K.-G. St. Egtidi. Sch.-W. 1261 fl. 35 fr. am 15. März. B.-G. Cilli. — Der Eheleute Joses und Maria KreSnik in Gonobitz. Sch.-W. 1875 fl. am 15. März. B.-G. Gonobitz. — 1884 Des Josef Jurancic in Wocdorf. Sch. W. 700 fl. im Reaffumirungswege am 26. März. B.-G. Wind. Feistritz. — DeS Joses Fluch« in Unterjacobsthal. Sch.-W. 3012 fl. 25 kr. im Reaffumirungswege am 15. März. B-S. Marburg l. D. U. Erinne runge ».Klage auf Verjährung der Forderung von 162 fl. 25 kr. wider Maria Malleiner resp, deren Rechtsnachfolgern. Curator Dr. Ulrich. Tags. 14. März. B.-G. Marburg r. D. U. Course der Miener Aörse vom 12. März 1384. Goldrente...........101.75 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 79.5« „ „in Silber . 80.85 Märzrente 5'/, ........95.25 Baukactien .......... 846.— Creditactien.......... 323.75 London . wista .......121.55 Napoleond'or.......... 9.62 t f. Münzducaten ....... 5.70 100 Reichsmark ........59.25 Ir,a,lix-Ord.n."ajn.g- G 1 I t I k vorn l.">. Ort. lHH.'t, Triest—Wl«n. Courirsug Kr. I. Ankunft Cilli 1 Uhr 2ti Min. Nackt». Abfahrt » l » 28 , , Anschluss I'rageihof, Eilzug Nr. 202, ab 3 Uhr Früh. , Marburg — Eilzug Nr. 3, Ankunft Cilli 1 l'lir 13 Min. Mittagv Abfahrt , I , 17 , , Anschluss Pragerhof — , Marburg Posting Nr. (O'i, ab 3 Uhr Nachm. Postzag Nr. 5, Ankauft Cilli 0 Uhr 9 Min. Abends. Abfahrt » *> , 1 -I , , Anschluss Pragerhof Postz. 2<>6ab 7 Uhr 35 Min. Abends. , Marburg — Postzug Nr. 7, Ankunft Cilli 3 Uhr 10 Min. Frslh. Abfahrt . 3 , 15 , , Anschluss Pragerhof. Postt.2iM.ab9 Uhr 35 Min. Vora , Marburg, , 404, , 9 » 15 » » ^ Secundärz. Nr.93, Ankunft Cilli 9 Uhr 4 Min. Aben Min. Vorm. Gemischter Zug Nr. 97, Ankunft Cilli 9 Uhr 11M. Vorm. Abfahrt , 9 , 19 , t Anschlag» Pragerhof —| , Marburg wie bei Zug Nr. 3. Wien—Trleat. Courirzug Nr. 2, Ankunft Cilli 2 Uhr 41 Min. Nacht«. Abfahrt . 2 . 43 . Anschluss Steinbrück, Gemischter Zug Nr. 512 ab 4 Uhr 50 Min. Früh. Eilzug Nr. 4. Ankunft Cilli 3 Uhr 49 Min. Nacha. » » •' * M •» » Anschluss Steinbrück Postzug Nr. 502, ab 5 Uhr 4"i M. Nachm. Postzng Nr. 6, Ankunft Cilli 10 Uhr 24 Min. Vor*. Abfahrt . 10 . 29 , , Anschluss Steinbrück wie bei Zug Nr. 4. Postzug Nr. 8, Ankunft Cilli 1 Uhr 45 Min. Nachts. Abfahrt » l , 60 „ , Anschluss Steinbrück wie bei Zug Nr. 2. Secundäriug Nr. 94 Abfahrt Cilli 6 Uhr Früh. Secundärzug, Ankunft Cilli. 9 Uhr 18 Min. Ahesa t. Mürzzusclilag. Gemischter Zag Nr. 95, Ank. Cilli 5 Uhr 27 M. Nici*. Abf. » 5 „ 35 | , Anschluss Steinbrück — Coarirtüge 1 und 2 vetkehren mit Wtaen I. II. und ni. 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Iflserüoiis- und SutoiptiouslÄe werden im Vorhinein niebt ansenommen. BV Die Verlags-Expedition des Marburger Ailressbuches: Bluinengasse IS. Marburg a/D. Hlilü K? Y ''V >r '*' Y* MJ Cx I$Y üiüü y ^ ^* .—--1 Eine kleine Wohnung, bestehend aus einem Zimmer and Küche, ist sogleich su vergeben. Auskunft in der Administration. KL— Einkehrgasthaus mit EeiscManerei, Brantwein-Verschleiss und Tabak-Trafik. In der Vorstadtgemeinde Rann bei Pettau sind die beiden Häuser Con.-Nro 5 und ö, welche knapp an der Stadt Pettau und an der von Pettau nach Marburg, Bohitsch, Krapina-Töplitz etc. fahrenden Be-zi'ksstrasse liegen, aus freier Hand unter günstigen Bedingnissen zu verkaufen, and zwar sammt allen hieraus seit einer Reihe von Jahren im besten Betriebe stehenden Concessions-Berechtigungen. 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StaniSlanS Baron Bourguignon-Baumberg eine Forderung zu stellen haben, aufgefordert, tei diesem Gerichte zur Anmel-dung und Darthuung ihrer Ausprllche den 3. Mai 1884, Bormittag 9 Uhr, zu erscheinen oder bis dahin ihr Gefnch schriftlich zn überreichen, widrigenS denselben an die Ber-lassenfchaft, wenn sie durch die Bezahlung der angemeldeten Forderungen erschöpft würde, kein weiterer Anspruch zustande, als insoferne ihnen ein Pfandrecht gebührt. Cilli, den 4 März 1884. Hit dto böehaUi Preise usgiieiehitL H» LOHE Sb SVMl ikt BÄAZ General-Depöt für die Monarchie empfahlen Ori in iil eil. HoDfBulrdGi-Leinvanil in allen Breiten >M- zu Fatiikspiciscr.. -W> Auch in (Tllll bei den Herren 'XVatiii Al Stiger. Gleichzeitig beehren uns. unsere Dienste zur solidesten Lieferung Saazer HoDfen-Setzliniie (Feeder) an* den vorzüglichsten Lagen aufs Angek-gent-123— liebste anzubieten, l Wichtig für Hausfrauen. 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Sraai »ölt, (9rm(ia9«ii.ilaH. Pettan: E. Behrbalk. H. Eliaach. Radkersbnrg: C. Andrieu. Wolfsberg: A. Huth. Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Rakasch in GilU. Verantwortlicher Redacteur Mas Beaozzi.