TeWhon Nr. 2325, CPatjtfjjnid) r OB dg mir begehren von Der flufcunft fernen Daf) Brot und Arbeit uns flcriifttt ftclien, Datz unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln yehen. 1V. Herwegh Zer SchMonlo 38.415 Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. NedaMon: Wien V/i, Zentagaffe Nr. 8. iN«dak>Ion»schlub: flroel logt »er htm Erscheinen de» Bl»»e». , Sprechstunden find jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 Uhr * - vonnittags bis */j4 Uhr nachmittag». Jnsertionspreis: r oder deren 9 lftrag Rabatt. Erscheint jeden 1., 10. und 20. tat Monat. Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 14 Heller. Bei Iahresauftrag Rabatt. Abonnements-DeLinglMgen:„ Halbjährlich ............................Kr. 2-88 Ganzjährlich ............................. . 5*76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 8'—. Für dar übrige Ausland ganzjährlich S Franken. Nr. 2 Wien, den 10. Sännet 1911 21. Jahrg. —i 3er feige Rückzug der Schwindler. zur Abstimmung über de« 17-MMoueu-Auttag Tomschik. Man wird jetzt gut tun, einige Reminiszenzen auszngraben, um in jenen unermeßlichen Abgrund des Schwindels hineinzuleuchten, mit welchem die Eisenbahner durch die sogenannten christlichsozialen und dentschnatioualeu Eisenbahnerorganisationcn genasführt werden. Nor gut einem Jahre Hub, wie man weiß, die Komödie an, die von dem nationalver-händlerischen uud christlichsozialen Gelichter unaufhörlich wieder in Szene gesetzt wird. Aber damals, als im Juli 1012 Nationalverbändler und Christlichsoziale ihren für die Eisenbahner gefaßten Beschluß vom Dezember 1011 zum erstenmal im Stich ließen, und den Antrag Tomschik, der die Durchführung dieses Beschlusses verlangte, niederstimmten, regte sich wenigstens ein starker Geist des Widerspruches in der christlichsozialen und deutschuatioualeu Eisenbahnerpresse. Es waren nicht die schlechtesten Tage und nicht die unangenehmsten Erinnerungen, die in der Geschichte der nationalen und christlichen Eisen-bahnerorganisationen zu verzeichnen find, als der Eindruck erweckt wurde, daß das Gefühl für wahre Vertretung von Arbeiterinteressen, fürRechtlichkeit und vor allem das Gefühl einer aufrechten Männlichkeit noch nicht vollständig erloschen ist. Aber die scheinbaren Tugenden von damals haben, wie jetzt der neuerliche parlamentarische Verrat an den Eisenbahnern nur zu Deutlich, beweist, keine sechs Monate nach gehalten. Damals, als am 2. Juli die bürgerlichen Parteien den Antrag Tomschik niedergestimmi hatten, war die .Erkenntnis von der schändlichen Schwindlerrolle die die nationalen und christlichsozialen Abgeordneten oollführt Hatten, in den Reihen der Vcrkehrsbündler und der Reichsbündler soweit wenigstens lebendig, daß der Verrat offen in der eigenen Presse zngestan-den wurde. Es klang wie eine Fehdeankündigung als damals der „Deutsche Eisenbahnet" schrieb: Ein solches Verhalten man einem Gewerbelreiben, den und Bauer» verständlich sein, wenn es sich um Frage »derAn gestellte »handelt, die aber werden auf solche Art nur gewnltsnm den Sozialdemokraten in die Arme ge.rieben. Die j ü n g st in Wien abgehaltene Staats-beamten Versammlung, von der man doch annehmen müßte, das; urteilsfähige Leute teilgenommen haben, gibt Beweis genug dafür. Eines ist sicher. So kann es nicht weiter ge h e n. Und im Blatte des christlichsozialen Verkehrsbundes, in der „O esterreichis ch-u u g a r i s ch e u E i s e u b a h n e r z e i t u u g", konnte man die folgenden bitteren Auslassungen lesen: Wie vermochte es denn nur die christlichsoziale Partei, Über die vitalste n Interessen einer für sie so wichtigen Organisation, wie es die der christlichsozialen Eisenbahner ist, frostig jicybii. wegzusetzen? Habenw ir.de s-halb15 Jahre in hingebungsvoller Arbeit an ihr gebaut und nicht Hohn und Spott und nicht Terror und Verfolgung gescheut im Eifer für ihr Gedeihen, um sie jetzt, mitten, in schönster Entwicklung durch einen solch schweren Fehler der eigenen Partei gefährden'zu lassen. Wie kann die Partei dies vor uns, wie kann sie es vor den Tausenden braver Kameraden verantworten, die da ringend ums kärgliche Brot vertrauend zu ihr aufblickten und trotz aller Angriffe der Gegner ihr Treue hielten, um bühnend nun von jenen sich sagen lassen zu müssen, das; ihr Vertraue^ getäuscht wurde? Ja, wie kann die Partei dies vor sich selber verantworten? 9000 Eisenbahner bedeuten 9000 Wähler, ja 9008 Agitatoren, die jeder ihrer zehn mit sich reißen können— dann, wenn die Politik der Partei die einer echten Volkspartei ist. Quo vndis? Wokin geht der Weg? Zur R e-gicrungslaubeoderzu in Herzendes Voll es? Wie aber steht die Sache heute? Die Ablehnung, die die Nationalverbändler und Christlichsozialen dem Antrag Tomschik im Dezember 1012 im Budget-ausschuß und im Plenum des Hauses zuteil werden ließen, ist heute nicht minder schändlich, als sie es im Juli 1012 war, und der Verrat, den die Gesellschaft an den Interessen aller Eisenbahnbediensteten verübt hat, läßt sich heute ebensowenig beschönigen wie damals. Was im Gegenteil die schändliche Nolle, die die bürgerliche Mehrheit gerade im Dezember gespielt hat, nun noch deutlicher uud sinnfälliger hervortreten läßt, das ist, wenn man vom Erfchwerungsumstaud der Nückfälligkeit ganz.absieht, die ganz außergewöhnliche Gaunerdemagogie, die dabei entwickelt wurde. Denn man muß sich, um das ganze niederträchtige Spiel richtig würdigen zu können, immer wieder vor Augen führen, baß die Nationalverbändler bereits beim Zusammentritt des Hauses im Herbste, und zwar am 23. Oktober, einen Antrag einbrachten, in welchem es heißt: „In das Finanzgesetz, und den Staatsvorauschlag für das Jahr 1013, beziehungsweise in das an deren Stelle eventuell tretende Budgetprovisorium werden diejenigen Beträge eingestellt, welche zur Durchführung der von der Regierung noch nicht erfüllten Beschlüsse des Abgeordnetenhauses vom 16. Dezember und 20. Dezember 1011 sowie vom 5. M a i 1012 betreffend die Maßnahmen zugunsten der materiellen Besserstellung der Eisenbahner/ der Staats-arbeitet und der Arbeiter in den staatlichen Betrieben,' weiters der staatlichen Vertragsangestellten und der P o st a u g e st e l l t e u erforderlich find. Dieser Antrag ist ohne erste Lesung dem Budgetausschuß zuzuweisen." Aber als im Budgetausschuß der Abgeordnete Tomschik dasselbe verlangte, da stimmte der ganze Deutsche Nationalverband dagegen, ebenso wie die Christlichsoziale Vereinigung, die in einem am 22. Oktober eingebrachten Antrag dasselbe für die Eisenbahner wie der Nationalverband verlangt hatte. Dieselben Leute, die also ihre Anträge, in denen für die Eisenbahner die fehlenden 17 Millionen verlangt werden, n a m e n t l i ch unterschrieben hatten, stimmten also bei der namentlichen Absti m-m u ng • Das Budgetprovisorium ist damit gefahrlos unter Dach und Fach gebracht worden: d i e Eisenbahner können s > ch auf jene Tage vertrösten, wo dak-Abgeordnetenhaus seine Elire wird wiedergesunden habe» und in deren Betätigung das im Dezember 1911 einhellig gegebene Wort cinlöfcn wird Ob diese Tage wohl je die List des Satans spielten in der Phantasie der mittelalterlichen Menschen eine wichtige Nolle. Wenn einem Bauer die Kuh krank wurde, so war sie von einer bösen Nachbarin verhext worden; wenn ein Gewitter über ein Dorf zog, so hatte eine Hexe ihre Hand itjt Spiele. So war auch eine Hungersnot eine Schickung Gottes oder ein Streich des Teufels. Diesen Gedanken finden wir in allen Erzah,ungen aus jenen Tagen ausgesprochen: entweder schwingt Gott selbst die Zuchtrute über das Land oder er schickt böse Geister, die die Menschen heimsuchen. Dementsprechend werden die Hungersnöte auch durch außergewöhnliche Ereignisse vorher angekündigt. Schreckliche Erscheinungen am Himmel, wie Sonnen- und Mondesfinsternisse, Kometen und Nordlicht gehen vorher, auch monströse Naturwunder, wie Kälber mit zwei Köpfen und andere Mißgeburten, weisen auf das kommende Unglück hin. Um dem Leser das typische Bild einer mittelalterlichen Teuerung zu geben, wollen wir die Schilderung mitteilen, die von dem Lütticher Mönch Reiner herrührt. Danach war das Jahr 1194 günstig, die Ernte war gut geraten. Infolge des nun folgenden ungewöhnlich strengen Winters erfrieren die Saaten für iic künftige Ernte und die Getreidepreise gehen langsam in die Höhe. Im Mat 1195 kostet der Scheffel Roggen bereits 18 Solidi, während der in normalen Zeiten übliche Preis nur 4 Solidi betrug. Von Mitte Juni ab regnet cs ununterbrochen bis Weihnachten und überdies verwüstet noch am 25. Juli eitt heftiger ©turnt die Saaten, so daß die Ernte sehr schlecht ausfällt und die Preise steigen. Das Jahr 1196 ist wieder regnerisch, das Korn wird nicht reif und die Ernte beginnt erst Ende August. Die Not wird immer großer. Es folgt ein langer, strenger Winter bis zum März 1197, und nun gehen die Getreidepreise ungeheuer in die Höhe. Am 12. Juni kostet auf dem Markt zu Lüttich der Scheffel Roggen 82 Solidi und am 25. Juli erreichte er den Höchstpreis von 40 Solidi, also die zehnfache Höhe des Normalpreises. Das Jahr 1197 ist'ein wahres Hungerjahr, die Unterschichten können wegen der unerschwinglichen Preise überhaupt keine Lebensmittel mehr kaufen. Taufende von Menschen sterben vor Hunger, auch Vieh kommt um und das Fleisch der gefallenen Tiere wird gierig verschlungen. Erst gegen Ende des Jahres 1198, das eine gute Ernte gebracht hatte, /sanken die Preise langsam und es traten allmählich wieder normale Zustände ein. Die hohen Notstandspreise reizten natürlich die Habgier oer Getreidewucherer und Brotverteuerer, die das Elend der armen Leute zu einer Goldgrube umgestalteten und die Not läge des Volkes zu ihrem Vorteil ausnutzten. Damals wie heute gab es hartherzige Menschen, die Korn mtsspreicherteit und die Preise noch obendrein künstlich in die Höhe trieben. Allerdings hatte schon Karl der Große den Getreidewucher als .in „schändlich Handwerk" gebrandmarkt und schwere Strafen darauf gefetzt. Dennoch wird uns das ganze Mittelalter hindurch fast bei jeder Hungersnot von derartigen Blutsaugern, Geistlichen und Laien, berichtet, die ihrer Habsucht fronten und dafür mit den Flüchen des hungernden Volkes beladen wurden. Es fei nur erinnert an die Erzählung von dein Mainzer Erzbischof Hatto» der wegen seines Getreidewuchcrs verfolgt wurde und auf den Binger Mäufeturm flüchtete, wo ihn die Mäuse und Ratten bei lebendigem Leibe auffraßett. Die Schrecken einer Hungersnot trafen naturgemäß die mittleren und unteren Schichten des Volkes am stärksten, während die Oberschichten davon verschont blieben. Nur zweimal finden wir im ganzen Mittelalter eine Mitteilung, daß die Sorget dafür, bati der »Eisenbahner" anck vom reisenden Publikum gelesen werdet "WZ DireltionsLezirk Pilsen bic Hilfsarbeiter 900 Stf., die qualifizierten Hilfsarbeiter 1200 Str. und die Professiomsten 1260 Kr. Auch im Direktionsbezirk Wien bedeuten diese neuen Lohnvorrückungsfristen für die Arbeiter der her übrigen Dienstzweige bedeutende Verschlechterungen. Man hat also her der Lohnregulierung etwas gegeben, hat cs aber auf der anderen Seite den Leuten bei der Lohnvorrückung wieder weggcnommen, und zwar hat ma n i h nen inchr genommen, als ihnen durch die Regulierung gegeben worden ist. Aus diesen kurzen Darlegungen werden Sie, meine Herren, ersehen haben, daß der Zweifel vollständig berechtigt ist, ob die Summe von zehn Millionen Sirenen zur Aufbesserung für die Arbeiter verwendet worden ist. Daher habe ich mir erlaubt, einen Antrag zu stellen, der dahin geht, daß das Eisenbahnministerium aufgefordert wird, einen detaillierten Bericht, und zwar direktionöwcise, darüber zu erstatten, welche Summen und _ in welcher Zeit sie aufgewendet worden sind, damit man kontrollieren kann, ob in der Tat die Summe von zehn Millionen Kronen zu Aufbesserungen für die Arbeiter verwendet worden ist. Die Lohnregulierung >»ar also unzureichend, die Arbeitsordnungen sind nicht so, wie sie sein sollen, sie enthalten auch Verschlechterungen gegenüber den früheren Verhält-nisten. Die Lohnordnungen respektive Lohnvorrückungen sind in einer Reihe von Direkt ionsbezirken schlechter als bisher und auch bei den Eisenbahnangestellten ist eine Reihe berechtigter Forderungen nicht durchgesuhrt worden, die das Saus bereits beschlossen hat; so zum Beispiel die zweijährige Vorrückungs-feist für die Diener, die in dem 88 Millionen-Antrag enthalten ist, der voriges Jahr vom Hause einstimmig angenommen wurde. Ferner sind in diesem 88 Millionen-Antrag Verbeste, rungen für die Unterbcamten und weitere Verbesserungen für die Arbeiter. Gewährung von Zulagen an die Wächter und an das Verschubpersonal. enthalten. Dieser Antrag ist aber nicht zur Gänze durchgeführt worden, sondern es erübrigt noch ein Betrag von 17 Millionen, um das, was das Haus im Vorjahre einstimmig beschlossen hat, auch wirklich zur Durchführung zu bringen. Das gleiche gilt aber auch für die übrigen staatlichen Arbeiter. Bekanntlich haben wir im Staatsangestelltenausschuß bei der Beratung über die Verbesserungen für die übrigen staatlichen Arbeiter eine Summe von fünf Millionen St tonen gefordert. In Wirklichkeit ist aber nur eine Summe von 2'5 Millionen verwendet worden, es ist'also von dem, was wir zur Durchführung verlangt haben, noch ein Betrag von 2'5 Millionen Kronen ausständig, und zwar handelt es sich hier um Aufbesserungen der Arbeiter der Hof- und StantSdruckerei, der Tabakregie, des Salzgcfälles, der Telegraphen- und Telephon-anjtalten, der Staatsmontanwerke, der Forste und Domänen, der Straßenwärter ec. Bei allen diesen Arbeitern hat man die Aufbesserungen, die in dem Antrage auf Besserstellung ^der Staatsarbciter enthalten sind, nickst durchgeführt. Es ist daher dringend notwendig, datz d>-s Abgeordnetenhaus endlich daran, geht, die Regierung zu zwingen, daß das, was im vorigen Jahre hier einstimmig beschlossen worden ist. auch wirklich durch-gcführt werde. Nun haben die Herren Abgeordneten Heine und Genossen diese Empfindung im Frühjahr ebenfalls schon gehabt und sie haben eine geharnischte Interpellation eingebracht, ui welcher die Regierung gefragt wurde, wann sie gewillt sei, das im Hause Beschlossene auch wirklich durchzuführen. und in welcher sie dazu aufgefordcrt wurde, damit auch die Würde des Hauses gewahrt bleibe. Als es aber zur Verhandlung des Budgetprovisoriums im Budgetausschusse ge. kommen ist und ich im Auftrag des Sozialdemokratischen Klubs zum § 2 des Budgetprovisoriums einen Zusahantrag gestellt habe, so das; die Regierung dadurch bemüßigt wird. 17 Millionen Kronen ins Budget einzustellen, um diese bereits beschlossenen Aufbesserungen durchführen zu können, hat man diesen Antrag niedergostimmt. Die Regierung hat sich gegen meinen Antrag gewendet und erklärt, es sei nicht möglich, ihn anzunehmen, denn es sei nicht das nötige Geld vorhanden, doch sei die Regierung bereit, später diese Aufbesserungen zu gewäyren. Außerdem hat ja damals die Regierung auch mit dem' $ 14 gedroht und auf diese Drohung hin sind die Herren vom Deutschen Nationaluerband und die Christlichsozialen sofort um-gefallen und haben ebenfalls erklärt, cs sei zur Durchführung dieser Sache keine. Bedeckung vorhanden, außerdem sei das Haus in Gefahr, durch die Drohung der Regierung mit dem § 14 in seiner Arbeitstätigkeit unterbrochen zu werden und man müsse der Regierung entgegenkommen. Nun habe ich schon damals erklärt, wenn der Regierung bei ihrer Drohung mit dem § 14 entschieden entgegengetreten worden wäre, dann hätte sie sicherlich davon abgelassen, und würden die Majorität rparteirn vor dieser Drohung mit dem 8 14 einmal nicht zurückweichen, dann würde jedenfalls die Regierung zurückweichen. (Sehr richtig!) Nachdem aber die Mehlheitsparteieil immer wieder zuriickwcichen, hat die Regierung natürlich keine Veranlassung, zurückzuweichen, sondern kann immer weiter mit dem h 14 drohen (Abgeordneter Burival: Mit Erfolg!) und immer mit Erfolg drohen, wenn sie etwas, was im Interesse der breiten Schichten der Bevölkerung hier durchgcfübrt werden soll, nicht machen will. Nun haben aber auch die Herren vom Deutschen Natio-nalverband damals erklärt, daß mein Antrag eigentlich ein demagogischer Antrag sei und daß sie daher gegen ihn stimmen müssen. Tie Herren haben also damals gegen einen Antrag gestimmt, der nichts anders bezweckte, als daß die Regierung das durchführe, was das Haus bereits im Dezember 1911 durch einstimmigen Beschluß angenommen hat. Der Deutsche Nationalverband, respektive der Herr Abgeordnete Heine hat noch einmal einen Resolutionsantrag eingebracht, in dem die Regierung aufgefordert wurde, das zu tu»?- was das Haus bereits im Dezember beschlossen hat, also einen neuerlichen Resolutionsaiurag. worin die Regierung neuerlich aufgcsordert wird, obwohl die Herren vom Deutschen National-verband und die Christlichsozialen ja bereits hätten einsehen müssen, daß die Regierung, wenn sie nicht gezwungen wird, das einfach nicht durchführen wird. Im Oktober dieses Jahres haben nun die Herren einen Antrag eingebracht, in dem cs heißt (liest): „In das Finanzgesetz und in den Staatsvoranschlag für das Jahr 1913, beziehungsweise in das an deren Stelle eventuell tretende Budgetprovisorium werden diejenigen Beträge eingestellt, welche zur Durchführung der von der Regierung noch nicht erfüllten Beschlüsse des., Abgeordnetenhauses vom 16. Dezember und 20. Dezember 1811 sowie vom 5. Mai 1912 betreffend die Maßnahmen zugunsten der materiellen Besserstellung der Eisenbahner, der Staatsarbeiter und der Arbeiter in den staatlichen Betrieben, weiters der staatlichen Vertragsangestellten und der Postangestellten, erforderlich find. Dieser Antrag ist ohne erste Lesung dem Budgetausschusse zuzuweisen." (Abgeordneter Burival: Bitte, wessen Antrag ist das?) Das ist der Antrag Heine, Hofmann v. Wellcn-hof, Marckhl Stölzel und Genossen. Das ist also der Antrag des Deutschen Nationalverbandes, wo erklärt wird, es seien im Finanzgesetz und im Staatsvoranschlag. beziehungsweise im Budgetprovisorium bestimmte Beträge einzusetzen, mit denen diese Aufbesserungen ourchge-führt werden können Nun hat die Beratung des Budgetprovi-soriums im Budgetausschusse begonnen, der Antrag aber, der hier vorliegt und den die Herren im Oktober hier im Hause eingebracht haben, ist im Budgetausschusse nicht zur Verhandlung gekommen und die Herren bähen sich auch nicht bemüht, daß derselbe.im Budgetausschusse zur Verhandlung kommt. Sic haben sich um ihren Antrag, der-hier im Hauseeingebracht wurde, überhaupt nicht mehr gekümmert, sondern haben nun, wie Sie aus dem Bericht des Budgetausschuffes ersehen, einen § 4 neu beschlossen, welcher lautet (liest): „Die Regierung wird ermächtigt, im Sinne des Beschlusses des Abgeordnetenhauses vom 10. Dezember 1011 zur Bestreitung des für die materielle Besserstellung der Eisenbahn, bediensteten und Eisenbahnarbeiter notwendigen Aufwandes die erforderlichen Beträge etappenweise nach Maßgabe der- im Rahmen des Eisenbahnetats zu schaffenden Bedeckung zu verausgaben." i Ich bitte, meine Herren, im Antrag vom Oktober wird noch energisch erklärt, daß alle diese Anträge, die vom Abgeordnetenhause einstimmig angenommen worden sind, also jene Anträge vom Dezember des Vorjahres, dann der Antrag bezüglich der Bertragsangestellten und der Antrag bezüglich der Postangestellten — also in erweitertem Maße — bestimmt im Budgetprovisorium auch durchgesuhrt werden sollen. Zu dem Zeitpunkt aber, wo dieser § 4 geschaffen wurde, hat man überhaupt an alle übrigen staatlichen Arbeiter und Bediensteten vergessen und nur für die Eisenbahner.ist dieser § 4 eingesetzt worden, der aber für ste gar keine Bedeutung hat, denn die Regierung wurde zur Ausgabe dieser 17 Millionen Kronen bereits voriges Jahr im Dezember ermächtigt, das heißt cs wurde einstimmig ein Antrag angenommen, worin die Regierung aufgcfordert wurde, den Betrag von 38 Millionen Kronen zur Ausbesserung zu verwenden und doch ist das bis heute -nicht geschehen. Was nun die Einwendung betrifft,, daß die Mittel nicht vorhanden sein sollen, um die erforderlichen Summen für diese Aufbesserungen aufzubringen, so möchte ich nur darauf verweisen, datz die Einnahmen der k. k. Staaisbahnen Heuer solche ivaren, daß diese 17 Millionen für die Eisen-bahnbedien st eten ganz ruhig aus dem Etat des EifenbahnMinisteriums hätten beschafft wcr-d e » könne n. Voraussichtlich werden aber auch die Einnahmen im künftigen Jahre solche sein, daß diese Ausbesserungen gewiß vorgenommen werden können. Was nun aber die Ausbesserungen für die übrigen staatlichen Arbeiter anbelangt, so handelt es sich hier durchaus nicht um einen so großen Betrag, daß er nicht ohne weiteres verwendet werden könnte, denn wenn man auf der einen Seite bedenkt, daß die MchrheitSpartctcu ganz ruhig das neue Wehrgesetz beschlossen haben, ohne zu fragen, wo die Mittel hergenonimen werden und ob die Bedeckung für diese Auslagen vorhanden ist, so muß man auf der anderen «eite sagen, daß der Antrag, den ich im Auftrag des Klubü gestellt habe und nun neuerlich stelle, lerne Demagogie ist, weil er nichts anderes bezweckt, als daß die Regierung endlich bemüßigt wird, das durchzuführen, was die Herren bereits im Dezember des Vorjahres und im heurigen Frühjahr einstimmig angenommen haben. Und da mache ich nur auf eines aufmerksam: Wenn mein Antrag eine Demagogie ist. dann haben sich die Herren der Mehrheitsparteien dic,er Demagogie viel mehr schuldig gemacht. Wenn sie nicht twllens waren, die Sache durchzuführen, trotzdem sie im vorigen Jahre einstimmig für die Anträge gestimmt haben, so hätten sie damals mit der Begründung dagegen stimmen müssen, daß die Sache nicht durchzuführen sei, weil keine Bedeckung vorhanden sei. Dann wäre eine Konsequenz in ihrer Haltung zu verzeichnen gewesen. Aber sie haben damals dafür gestimmt, wen durch einen Resolutionsantrag die Regierung nicht bemüßigt war. denselben auch durchzufuhren. Sic haben bisher ruhig mitangesehen, ivie die Regierung diese Angelegenheit nicht d u r ch g e f ü h r t bat und tote damit elgentlich den einstimmigen Beschluf, en des Abgeordnetenhauses nicht Rechnung ge. tragen wird. Ich möchte daher bitten, meinem Minoritätsantrag, der im Budgetausschusse abgelehnt wurde und der bezweckt, daß diese Beträge in das Budgetprovisorium eingestellt werden, zu zustimmen, damit die Regierung endlich bemüßigt werde, diese Beträge zur Ausbesserung sowohl der Eisenbahner als auch bei anderen staatlichen Arbeiter zu verwenden und damit sie dw Leute nicht länger hinhält und dieselben nicht länger bei der Nase herumgcsührt werden, nachdem die Mehrheitsparteren den Leuten doch schon wiederholt versprdchen und Anträge et» gebracht haben, daß diese Aufbesserungen sowohl den Eisen bahnen, als auch den staatlichen Arbeitern zuteil werden sollen. (Beifall.) ___________ Gewerkschaftliche Konzentration. Die Gewerkschaftsbewegung der Arbeiterschaft bat viele Kritiker. Leider kann man nicht sagen, daß sie alle ihre Kritiken, die ja gerade von den Gewerkschaften begrüßt wird, auf guten Absichten aufbauen, den Organisationen Nutzen zu bringen. Es überwiegen, unter de» Kritikern der Gewerkschaftsbewegung solche, die entweder bestellte Arbeit besorgen oder die aus parteiischen Grün den den Gewerkschaften voreingenommen gegenüber stehen. Doch, da ihre Anschauungen vielfach in die Tagespreise — oft noch in zugespitzter Form — eindringen, muß man derartigen Kritiken ab und zu netchgehen, um sie auf das richtige Maß zurückzuführen. Vor einigen Tagen erst starb einer von den hämischesten Kritikern der ersten Slategorie, der bestellte Arbeit verrichtete. Der berüchtigte Dr. Alexander Tille, der eine ganze oirit gewerkschaftliche Theorie begründet hat, obne je wie er selbst in seinem Prozeß mit Professor Brentano zu gestanden hat — ein nationalökonomisches Lehrbuch ge. lesen zu haben. Natürlich kannte er noch weniger die Gewerkschaftsbewegung, die er eben immer nur durch die Brille seiner Arbeitgeber, der Eisenindusiriellen des Saarreviers, angesehen hat. » Not auch an die Türen der reichen Leute angeklopft hat. Im Jahre 1092 mutzten in Sachsen auch die Großgrundbesitzer wogen der allgemeinen Hungersnot das Land verlassen, und im Jahre 1151 fehlte den Chorherren des Klosters Oltobeuern in Süddeutschland mehrere Tage lang jegliches Stück Brot auf dem Tische. Wenn es also wahr ist, daß eine Hungersnot eine Strafe Gottes für die Sünden der Menschheit ist, so müssen die Unterschichten voll von Sünden gewesen sein, die Angehörigen der Oberschichten sind die wahren Musterchristen gewesen. Es kam allerdings vor, daß bei einer schweren Hungersnot auch wohlhabende Leute ihr Hab und Gut veräußern mußten, um sich Nahrungsmittel zu kaufen, aber die große Masse des Volkes war von aller regelmäßigen Nahrung entblößt. Die Leute zogen bettelnd und raubend im Lande umher und griffen nach allem, was dazu angetan schien, den grimmigen Hunger zu stillen Es war nichts so scheußlich und widerlich, was nicht verschlungen wurde: man aß Gras. Kräuter und Baumrinde, man verbackte Lehmerde zu Brot; nicht minder auch verzehrte man Hunde, Katzen, Mäuse. Ratten, Maulwürfe, Kröten und Frösche; auch das Fleisch gefallener, bereits in Verwesung übergegangencr Tiere verschmähte man nicht. Selbst die Menschenfresserei trat wieder auf, denn wir finden sie in dom Zeitraum von 793 bis 1032 in Westeuropa ungefähr ein halbes Dutzend mal urkundlich bezeugt, nach dieser Zeit sollen nur noch in Ostclbien Fälle von Menschenfresserei vorgekommen sein. Im Gefolge einec .Hungersnot erscheinen große Volks-fsuchen. ansteckende Krankheiten, die Taufende und aber Taufende von Menschen hinwegraffen. Die Art dieser Krankheiten wird nicht näher bezeichnet, es scheint sich aber im wesentlichen ’tm Hungerthphuö gehandelt zu Baben. Die Schriftsteller und Ehronisten jener Zeit werden nicht müde, die grausige Ernte zu schildern, die der Tod unter den Hungernden hielt: ganze Dörfer starben aus und verödeten völlig, die Straßen der Städte lagen voll Leichen und es fehlte an Händen, um die Toten zu begraben. Infolgedessen wurden die Seuchen immer verheerender und in weiten Massengräbern häufte man die Leichen auf. Bestimm'c Zahlen lassen sich mangels einer Statistik über die Ausdehnung des «großen Sterbens" nicht angeben; die Zeitgenossen verlieren jeden Uebcrblick über die Opfer des Todes. In Zeiten einer Hungersnot traten auch umfangreiche Massenwanderungen auf. Die Bewohner einer vom Unglück heimgesuchten Gegend verließen ihre Scholle und zogen in die unbekannte Ferne. Entweder trieben sie sich ohne Plan und Ziel im Lande umher oder sie sammelten sich in der Umgebung reicher Klöster, wo sie Almosen erhofften oder sic drangen in die Städte ein und lagerten vor den Türen der Kirchen oder. sie toänderten i.t geordneten Zügen ab. um sich anderswo eine neue Heimat zu gründen. Nicht mit Unrecht hat man die sogenannten Völkerwanderungen auf drückende Hungersnöte zurückgeführt, und hiemit stimmt auch die Beobachtung überein, daß im 12. Jahrhundert, das besonders von Hungersnöten gequält wurde, die deutschen Landsleute in Scharen über die Grenzen ihres Vaterlandes hinaus, nach Osten über die Elbe und Oder und an der Ostsee entlang, nach Südosten an der Donau hinab, ausgewandert sind, um die slawischen Länder zu besiedeln. Selbst auf die sogenannten Kreuzzüge scheinen die mittelalterlichen Notstände einen starken Einfluß auögeübt zu haben. Hungersnöte und Kreuzzüge stehen offenbar in einem ursächlichen Zusammenhang. Auf die große Hungersnot des Jahres 1095 folgte der erste Kreuzzug von 1096, und auch dem zweiten Sireuzzug geht die allgemeine Hungersnot von 1145 bis 1147 voraus. Schon ein mittelalterlicher Schriftsteller, der St. Gallener Mönch Ekkehard, har die Verbindung zwischen Kreuzzügen und Notständen hervorgehoben, denn er machte in seiner berühmten „Weltchronik" über das Jahr 1105 folgende Bemerkung: „Die Westfranken ließen sich leicht zur Sireuzfahrt bereden, denn mehrere Jahre hindurch hatten Hungersnot und Massensterblichkcit die Gemüter oer Menschen niedergeschlagen." Auch in der Gegenwart können wir den Zusammenhang zwischen schlechten Zeiten und Aus- respektive Abwanderungen deutlich beobachten. Ein so großes und allgemeines Unglück, wie es eine Massenhungersnot ist, muß notwendigerweise auf das gesamte Leben eines Volkes eine tiefe Wirkung auSübe». Man sollte glauben, daß die ausgehungerten, verelendeten Massen sich erhoben und eine Revolution in Szene gesetzt hätten, da ihnen kein anderer Ausweg übrig geblieben war. Demgegenüber erscheint es geradezu überraschend, datz wir nichts Derartiges bemerken. Die zeitgenössischen Chronikcnschreiber erzählen allerdings von allerlei Gewalttätigkeiten und Ausschreitungen — Teuerungsrevolten würden wir dies heute nennen — aber sie Berichten nicht von planmäßigen Aufständen. Es scheint eine dumpfe, hoffnungslose Stimmung über den Massen gelegen zu haben, denn weder in den Städten noch in der Umgebung der Klöster kam es zu revolutionären Erhebungen. Die Unter schichten fühlten instiktiv, datz es keinen Ausweg gab auS dem Elend, weil die Beseitigung der Notstände aus natürliche» Gründen unmöglich war. Was hätte man auch tun wollen, um Nahrung für die Massen zu schaffen? Ebensowenig wie wir etwas von revolutionären Bewegungen als Folgen von Hungersnöten bemerken, bemerken wir etwas von Rsformbestrebungen. Es wird uns weder von einem tatkräftigen Eingreifen der kirchlichen noch der staatlichen Ge walten zur Linderung einer Hungersnot berichtet. Das einzige Mittel war das Almosengeben; aber dies war in den Zeiten eines Massennotstandes wirklich ein Tropfen auf einen heißen Stein. Allein von Karl dem Großen erzählt uns die Geschichte daß er in größerem Umfang Notstandspolitik getrieben habe. Er verbot in den Zeiten oer Hungersnot die Ausfuhr von Ge treibe und zog dem Getreidewucher Schranken, indem er Preis taxen festsetzte und jede Uebervorteilung streng bestrafte, er veranlasse die wohlhabenden Leute, von ihrem Vermögen einen Teil herzugeben, um damit die Notleidenden zu unterstützen. Vor allen Dingen aber ließ er aus jenen Gegenden, wo eine gute Ernte gewesen war, Getreide herbeischasfen; seine Schifft fuhren rhcinabwärts und rheinauswärtS und brachten Nahrungsmittel herbei, womit die schlimmste Not gelindert wurde. Dies ist das einzige Beispiel eines planmäßigen Wirkens zur Beseitigung der Notstände, später erfahren wir nichts mehr von einer Notstandspolitik. Man beschränkte sich darauf, zu beten und zu wallfahrten und das Weitere dem lieben Herrgott zu überlassen. Wie sehr diese Erwartung getrogen hat, ist allgemein bekannt. Erst die neuere Zeit hat mit Hilfe der Wissenschaft und Technik jene Aufgabe gelöst, die das frommgläubige Mittclalter nicht zu lösen imstande war. Heute können wir in Wahrheit mit Heine sprechen: „Es trägt die Erde Brot genug für alle Menschenkinder!" und wenn heute Notstand herrscht, so liegt das weniger an dem natürlichen Mangel, als an den verkehrten politischen und volkswirtschaftlichen Einrichtungen. Gesucht nur Lokale, in welche» der »Eiseubahuer« aufliegt l • Um so angenehmer berühren ehrliche und sachliche, wenn auch scharfe Kritiken aus bürgerlichen Reihen, wie das eben erschienene Werkchen von Dr. Alexander Wende: „Die Konzentrationsbestrebungen bei den deutschen Gewerkschaften". Das ist eine Kritik der nunmehr allenthalben in der Gewerkschaftsbewegung feststellbaren Bestrebungen, die Kräfte der Arbeiterklasse möglichst stramm zusammenZufassen, die Organisationen zu vereinheitlichen. Wende wählte nur die deutschen Gewerkschaften zum Gegenstand seiner Betrachtungen und seiner Kritik. Aber auch in allen anderen Ländern Hütte er Belege und Beweise für seine Ausführungen vorgefunde». 'Vor ganz kurzer Zeit ging eine Nachricht durch die Presse über eine außerordentliche Konferenz der englischen Gewerkschaftsinstanzen. Bei dieser Konferenz wurden sehr bedeutsame, weittragende Beschlüsse über den Ausbau der englischen Gewerkschaften im Sinne, der Zentralisation gefaßt. In Frankreich kann man ganz ähnliche Tendenzen feststellen, die vorläufig in den verschiedenen Auseinandersetzungen innerhalb der Konföderation der , Arbeit zum Ausdruck kommen. Ueberall also kommt das Zentralisationsbestrebcn in der Gewerkschaftsbewegung immer mehr zum Ausdruck, so daß man von einem Zufall ober vom künstlichen Hervorbringen dieser Beweanng nicht sprechen kann. Sohin hat auch schon die Wissenschaft Recht und Pflicht erreicht, auch diese Erscheinung des Gewerkschastslebens in den Bereich ihrer Untersuchungen und Erwägungen zu ziehen. Tr. Wendes Schrift ist die erste dieser Art aus bürgerlicher Feder, ist der erste Versuch, dessen redliche Absicht nicht weniger anerkannt zu werden verdient als die sachliche Behandlung und die wissenschaftlich objektive Darstellung der tatsächlichen Verhältnisse. Ta Dr. Wende nur deutsche Gewerkschaften in den Kreis seiner Betrachtungen genommen, ist seine Arbeit eigentlich ziemlich eng begrenzt. Aber ihre Bedeutung ist gerade wegen der Stellung der deutschen Gewerkschaften in der Gewerkschaftsinternationale dadurch nicht kleiner geworden. In Deutschland hat die Konzeulrationsbewe-gung territorial ihr Ziel nahezu erreicht, ihre Richtung ist jetzt mehr eine andere; wenn wir so sagen dürfen: die Konzentrationsbewegung der deutschen Gewerkschaften ist nunmehr intensiv (in die Tiefe), während sie anderswo, zum Beispiel bei uns, nicht bloß intensiv, sondern auch extensiv (in die Breite) gerichtet ist, weil sie auch so noch viel zu verrichten hat. Tr. Wende untersucht nun vorerst die Gründe, die für die Gewerkschaften maßgebend sind, um die Konzentration der Kräfte anzustreben. Und gerade die Gründe, die von ihm wissenschaftlich und aus der Erfahrung der Gewerkschaften heraus festgcstellt werden, find von allgemeiner Bedeutung. Hätte Wendes Büchlein nicht einmal das wertvolle, immerhin ansehnliche Tatsachenmaterial zusammengetragen, hätte es keinen anderen Wert, die eine Feststellung, von wissenschaftlicher Seite ausgesprochen, gibt dem Büchlein seine große Bedeutung. Wende gelangt nämlich zu dem Schlüsse, daß die Form und auch die Umformung, welche sich jetzt in den deutschen Gewerkschaften vollzieht, nur Folgeerscheinungen und Notwendigkeiten der industriellen Entwicklung sind. Diese Worte sind die wissenschaftliche Erhärtung dessen, was wir in Oesterreich, leider nicht immer mit Erfolg, seit Jahr und Tag predigen, was wir gegen alle Zersplitterungsversuche anführen, daß nämlich der Kapitalismus es ist, der uns die Formen unserer Gewerkschaften geradezu gebieterisch vorschrcibt. .'Die Gewerkschaften, der Ausdruck des Willens der Arbeiterschaft aus Widerstand gegen Ausbeutung und Knechtung, sind keine willkürlichen Gebilde, die Aufgaben, die sie sich selbst gesetzt haben und die sie erfüllen, keine künstlich geschaffenen. Ter Kapitalismus mit seiner Ausbeutung hat den Arbeitern die Ausgabe zugewiesen, sich selbst zu wehren, und er hat auch das Problem der besteir Art der Abwehr aufgestellt, und seine Lösung ermöglicht: die Gewerkschaftsorganisation. So eng wie der Ursprung der Gewerkschaftsbewegung mit dem Kapitalismus zusammenhängt. so eng hängt auch die Entwicklung her Gewerkschaften mit der Entwicklung des .Kapitalismus zusammen. Tie kapitalistische Ausbeutung muß in allen ihren Formen und allen ihren Graden von Gewerkschaften begleitet sein, die allen Arten und Graden »on kapitalistischen Angriffen gewachsen sind.. Deswegen ist das Verfolgen der Entwicklung des Kapitalismus eine der wichtigsten und höchsten Aufgaben der Arbeitergewerkschaften. Diese Organisation schwächen oder gar zerstören zu wollen, muß tatsächlich als ein arger Verstoß gegen 'Naturgesetze angesehen werden. Was Wende an Argumenten für die Konzentration der Gewerkschaften in Industrieverbände anführt — und auch dies alles ist auch für außerdeutsche Länder bedeutsam läßt sich auch für die territoriale Konzentration anführen, für die Schaffung einheitlicher Organisationen für ein ganzes Wirtschafts- und Gesetzgebungsgebiet, Die Ersetzung der handwerksmäßigen durch die Fabriksproduktion, die immer stärker werdende Industrialisierung schuf die großen Zentralorganisationen, in denen beispielsweise die Untersuchung zwischen gelernten und ungelernten Arbeitern immer weniger haltbar wird, weil auch durch die immer weiter greifende Teilung der Arbeit im Betrieb die Grenze zwischen gelernten und ungelernten Arbeitern immer schwieriger festzustellen ist. Die Arbeitsteilung führt zum Spezialisieren, und jedes Spezialisieren mechanisiert. Der gelernte und ungelernte Arbeiter müssen sich immer mehr nur als lebende Bestandteile der Maschine fühlen. Der technische Fortschritt niit seinem gewaltigen Einfluß auf die Produktion schüf neue Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Bctriebsorgainsation. Einzelne kleinere Betriebe wurden ^u Spezialbetrieben größerer Unternehmungen ausgebaut; so geschah es, daß bisher getrennt voneinander arbeitende Kategorien der Arbeiter zu Dienern eines Unternehmers und eines Unternehmens wurden. So aber schafft auch die kapitalistische Pro duktion die Grundlage zu neuen Organisationsformen. Daneben wirken natürlich nicht wenigek entscheidend auch die Organisationen der Unternehmer. Diese wurden gleich auf der Grundlage der Industrieverbünde aufgebaut. Es war ihnen diese nicht schwierig bei der verhältnismäßig kleineren Zahl der in Betracht kommen-den Leute. Aber die innere Geschlossenheit und die daraus quellende große Macht der llnternehiuerorganisationen muß auch die Arbeiter zum Nachdenken bringen. Man kann aber .nicht früher an Jndustrieverbände Renten —-auch in Oesterreich schreitet die Entwicklung' in dieser Richtung rasch nach vorwärts — so lange nicht die Be-russverbände die Arbeiterschaft der betreffenden Industrien in größerem Maße erfaßt haben. Wollen also die Arbeiter den Unternehinerorganisationcn folgen, und sie müssen es, dann ist es ihre Pflicht, für den Ausbau der eigenen Organisation Vorsorge zu treffen. Sowohl in Deutschland — und das konstatiert auch Tr. Wende als auch in Oesterreich haben die Verhältnisse der Produktion ein Surrogat der Konzentration, einen Ersatz, geschaffen in den Kartellen, In Deutschland erblickt Wende diesen Ersatz zum Beispiel in der Zentral-kominission der Werftarbeiterschaft, in der Metall- Holz-und Fabrikarbeiter neben Kupferschmieden. Zimmerern, Heizern und Maschinisten, vereinigt sind. Bei uns wurden in der letzten Zeit Kartelle zwischen Maurern und Bauhilfsarbeitern, zwischen Metallarbeitern und Gießern geschaffen. Man wird sie wohl als Vorboten der wirklichen Verschmelzung betrachten dürfen. Auch diese Kartelle sind also Folgen der kapitalistischen Entwicklung. Interessant — besonders für uns Oesterreicher — sind Wendes Anschauungen über die christlichen und nationalen Absplitterungen. Die ganze Wendesche Arbeit ist ein lückenloser Beweis der Notwendigkeit der einheitlichen Gewerkschaftsorganisation zur Abwehr gegen die Ausbeutung. Er kann also nicht anders, als den christlich-sozialen und nationalen Organisationen Mangel an Logik und an Mut auszustellen. Er betrachtet sie als Helfer des Kapitalismus. Das gilt für alle Absplitterungen, mich in Oesterreich. Mit Vorliebe nehmen diese Absplitterungen die Formen der Zentralverbände an, und beweisen damit, daß diese Formen die richtigen sind. Aber sich ihnen anzuschließen, dazu mangelt es ihnen an Mut und Folgerichtigkeit, lind doch bleibt es das höchste Gebot der Gewerkschaftsbewegung, daß die Organisationen sich der Entwicklungsstufe des Kapitalismus anzupassen haben, wenn sie dein Wohl und dem Nutzen der Arbeiterschaft ernstlich dienen wollen. 44 Bestellungen aus den „Faschings-Courier bitten wir uns sofort bekannt'ngeben, damit die Höhe der Auflage bestimmt werden kann. Administration „Der Eisenbahner". von dein Monat an zu leisten ist, mit welchem der Bedienstete Mitglied des Pensionsiustituts für Diener wird. Laut Zirkular 320 A, 1912, haben diese Mitglieder ihre Verehelichung längstens binnen 14 Tagen mit einer schriftliche», an die administrative Direktion der Süd-bahn gerichteten Eingabe, welcher der Trauungsschein und der Tauf- oder Geburtsschein der Gattin beizulegen ist, anzuzeigen. . . _ „ Der § 6 der Statuten, beziehungsweise der Punkt 9 des Artikels I des III. Anhanges sowie der §§ 8 und 9 der L>tatuten treten außer Wirksamkeit und haben nt Zukunft zu lauten: Pensionsanspruch der Witwe. Die Witwe eines Mitgliedes hat unter folgenden Voraussetzungen Anspruch aus Pension: a) Wci», das verstorbene Mitglied zur Zelt seines Ablebens bereits eine Pension bezog oder Im Falle seiner Pen-sionierung zu beziehen berechtigt gewesen wäre oder endlich der im Artikel TI des VI. Anhanges zu den Statuten des Pensionsinstituts für Diener festgesetzten Beitrag gc- icijict ^t*23ciin &.e öor gder während der Mtivdienstzeit deö Gatten geschlossen wurde oder aber wenn das Mitglied, falls dasselbe bei Eingehung der Ehe bereits pensioniert war, nachher wieder in den Aktivdienst zurückversetzt wurde (§ 16). Befand sich jedoch das Mitglied zur Zeit der Eheschließung in, Krankenstand, so hat die Witwe fernen Anspruch auf Pension, wenn nicht der Gatte nach der Verehelichung den Dienst wieder angetreten oder wenn die Ehe nicht mindestens sechs Monate gedauert hat. c) Wenn die Ehe zur Zeit des Todes des Gatten nicht gerichtlich aus alleinigem Verschulden der Frau von Tisch und Bett geschieden war. 2. Wenn ein Mitglied nach vollendetem 50. Lebens,ahre eine um mehr als 15 Jahre jüngere Frau ehelicht, so hat die Witwe unter de» oben sub a) bis c) angeführten Voraussetzungen nur dann eine» Anspruch auf Pension, wenn der Gatte für jedes Jahr, um welches die Gattin mehr 15 Jahre jünger ist, einen besonderen Beitrag in der Höhe von 5 Prozent des von ihm zur Zeit der Verehelichung bezogenen Jahresgehalts und der Rebenbezüge geleistet hat. 3. Will das Mitglied diesen besondere» Beitrag leisten, so muß cs sich binnen längstens einem Monat nach oer Verehelichung. soferne es jedoch zur Zeit seiner Aufnahme, be ziehungswcise Uebernahnw in den Pcnsionsfonds bereits verehelicht ist, längstens binnen einem Monat nach erhaltener Verständigung über die Ernennung zum Diener oder Untcr-beainten in einer an den Verwaltungsausschuß des Pen sionsinstituts gerichtete» schriftliche» Eingabe ausdrücklich hiezu verpflichten"). Diese Anzeige ist in dem Falle als erfolgt 4. Bei der Berechnung des besonderen Beitrages werden Bruchteile eines Jahres, welche sich bei der Bestimmung der Altersdifferenzen ergeben, für ein volles Jahr angenommen. ,, . 5. Den erwähnten besonderen Beitrag hat das Mitglied sofort, nachdem ihm der entfallende Betrag bekanntgegeben worden ist, auf einmal bar einzuzahlen. In besonders berück-sichtigungswürdigen Fällen steht cS dem Verwaltungüaus-ausschuß zu. die Abstattung dieses Beitrages unter Anrechnung von Zinsen in Raten, welche im Wege des Abzuges von dem Gehalt eventuell der Pension deS Mitgliedes, beziehungS weise der Pension oder Abfertigung der Witwe hereingebracht werden, zu gestatten. Der Zinsenlauf beginn' einen Monat nach der Verehelichung; die Höhe des Zinsfußes wird vom Verwaltungsausschuß periodisch bestimmt. . 6. Die Jahrespension der Witwe betragt 50 Prozent Erweiterung der Pensionsstatut» für Untcrbeamte und Diener des Südbahnprrsonalö. Die Witwe eines Unterbeamten oder Dieners hat im Sinne des .8 8 des Pensionsstatuts nur dann An- , ... ^.v —r—,—- «,«■> <. u * i , spruch auf den Bezug einer Pension, wenn der verstor- jener Pension, welche chr Gatte be, semem ckb eben statuten- bene Gatte zur Zeit feines Ablebens bereits eine Pen- mäßig bezog oder ,,,, Falle feinet £ fion bezogen oder den Anspruch auf den Bezug einer ”c 'eineAnrechenbare Dienstzeit von acht Jahren noch nicht solchen erworben hatte. . aufzuwcisen hatte, jedoch den im Artikel II des VI. Anhanges Der Anspruch Wurde nur dann erworben, wenn cm festgesetzten Beitrag geleistet hat, betrügt die Jahrespensron definitiv angestcllter Unterbemnter oder Diener die Bei- bcr Witwe 50 Prozent jener Pension, welche unter Zugrunde träge für den Fonds für acht Jahre geleistet hatfe. _ legung von acht anrechenbaren Dienstjahren aus den Gatten Starb nun ein solcher Unterbeamter oder Diener entfalle» wäre. . ... . _... vor Erreichung der achtjährigen Mitgliedschaft im Pen- 7- D>c Pension darf icboch n»' emc ^3it: c imch eine fio„«f»nbä. „ m« di° WUw-n Mfr jufr iptnu SRpnfmti sondern eine Ablertiauna im Betrag de« inmmung flnoei aus 1 . dreimonatigen Gehaltes samt Nebenbezügen des Gatte». Die Rebenbezüge werden immer in der Höhe eines Fünftels vom Gehalt in Rechnung gestellt. Solche Todesfälle von Pensionsfondsmitglieder, die noch keine acht Jahre Mitgliedschaft erreichten, kamen alle Jahre mehrere vor. wo dann- diese Witwen nur Anspruch auf die vorerwähnte Abfertigung hatten. Es war dies ein harter Schlag für diese Witwen, insbesondere bann, wenn selbe noch ein paar kleine Kinder hatten und die Mutter dann die ganze Last der Er weise de» Anspruch auf den Bezug einer solchen erworben hatten, keine Anwendung. k a Nach einem Diener darf die Pension der Witwe nickt weniger als 360 Kr. betragen. Diese Bestimmung findet jedoch auf Witwen, welche am 1. Oktober 1907 bereits im Genuß einer Pension standen, beziehungsweise den Anspurch auf den Bezug einer solchen erworben hatten, keine Anwendung. _ ... 9. Wurde ein Mitglied in »uöubung de» ihm über tragenen gesellschaftlichen Dienstes gewaltsam derart verletzt, daß derselbe schon infolge der Verletzung allein und unmittel V.......a. k. » T f... . . / k! *7» Arttlrtrsieti itl t rt limvSeil l)CI)llf5 SRl’ - Haltung und Erziehung allein bestreiten mußte, ohne var nack derselben (§ 7) gestorben ist. so werden behufs Be einen Pensionsanspruch zu besitzen. Messung der Pension der Witwe seiner anrechenbaren Dienst Um solchen Witwe» einen Pensionsanspruch zu zeit zehn Jahre Mschla^u,. I» diesem Fall findet die nu sichern, hat der Verwaltungsausschuß des Pensionsinsti- zweiten Satz des Absatzes 6 enthaltene Bestimmung An tuts für Diener in seiner Sitzung am IG Dezember wcndung. bon bcr im Absatz 9 eingeräumten Be 1912 eine Statutenerweiterung beschlossen. Diese Aende- ünftiflUnflßi{t jedoch die Witwe eines Mitgliedes, das sich die rung der Statuten wurde in der Zirkulariensaininlung Versetzung erwiesenermaßen vorsätzlich (Selbstmörder, Selbst - vorn 21. Dezember 1912 verlautbart m der Form eines verstümmle,-) infolge völliger Trunkenheit oder eines Rauf- VI. Anhanges zum Statut. Dieser Anhang VI trat am c$iefic6 3U0CäOgen hat. Jänner 1913 ln Kraft. I Pension saus pruch der Waisen. Der wesentlichste Inhalt ist folgender: Pension«- j ©Muhe Kinder verstorbener Mitglieder haben, wenn fondsiintglieder, welche sich vor Ablauf von acht anrechen- « ba5 "18 Lebensjahr**) noch nicht zurückaelegt haben, unter baren Dienstjahren verehelichen, sind verpflichtet, von bcr Voraussetzung Anspruch auf Pension, baß chr Vater zur ' welchem die Verehelichung statt- ocit rcincS Ablebens bereits eine Pension bezog oder im Falle dem Monat an, in , . _ . .. . - - v gefunden hat,'einen besonderen laufenden Beitrag in der sicher Pensionierung zu beziehen berechtigt gcwc,en warc oder Höhe von 3 Prozent vorn jeweiligen Gehall und einem | endlich den mit diesem Anhang festgesetzten vre,prozem,gen Fünftel des Gehaltes zu leisten. Dieser Betrag wird monatlich bei Auszahlung der Bezüge in Abzug gebracht. Die Verpflichtung zur Leistung des vorgedachten Beitrages erlischt: rL Wenn das Mitglied das achte anrechenbare Dienst jahr erreicht; diesem Beitrag geleistet hat. 2. Die Pension beträgt: a) solange die Witwe lebt. 10 Prozent der Pension, welche der Vater bei seinem Ableben bezog oder u» Falle der Pensionierung zu beziehen berechtigt gewesen wäre, oder, saw.-der Vater zur Zeit seines Ablebens eine anrechenbare Dienstzeit von acht Jahren noch nicht aufzuweisen hatte, jedoch den i .. ...i! cu.:i^he,I 1 fl Jm'h mit dem Zeitpunkt, wenn dem Mitglied eine frü- B^wag ^eww-t H^ProleM jener Pen hcre Dienstzeit durch Nachkauf angerechnet wird und fin„J welche unter Zugrundelegung von acht anrechenbaren zusammen bann die acht anrechenbaren Jahre erreicht | Dicnstjahrcn auf den Vater^cnt^allen^ware. für jedes Arnd werden; mit dem Ableben des Mitgliedes; mit dem Ableben seiner Gottin, mit der Scheidung I ch nach dem Tode der Witwe oder sofern beim Ab der Ehe von Tisch und Bett ans ^alleinigem Verschulden j Ie6en bcg Mi^liedcL eine Witwe nichtJiinterblieben ist, 25 Pro der ...__________________ Mitgliedes im Alter von unter 18 Jahren nicht noch am mit der Beschränkung, daß die Summe der Pensionen aller Kinder in keinem Falle 30 Prozent der vorbezcichneten Pension des VaterL übersteigen darf; cm Tode der . - . , .. „...^..edeS eine Witw- ,,,,«« Frau, mit der Ungültigkeitserklärung oder Trennung flCnt bcr gub a erwähnten Pension des Vaters — für jede--Ehe, in allen diesen Fallen, wenn eheliche Kinder des | Kind mit der Beschränkung, daß die Summe der Pensionen *) Laut Zirkular — ist diose Eingabe mit dem TrauungS-schcin und den Tauf(Geburts-)scheinen der beide» Gatten zu belegen. . , ; anzusehen, wenn das Mitglied vor Ablauf dieser monatlichen Frist mit Tod avgeheii sollte. **) Bis l. Juli 1879 war das Pensionsbezugsrecht für die Waisen bis zum zurückgelegten 15., vom 1. Juli 1879 bis 1. Juli 1899 bis zum zurückgclegten 16. Lebensjahr statuiert. Leben sind. Bei jenen Mitgliedern, welche bei ihrer Ausnahme, beziehungsweise bei ihrem Ueberlritt in das Pensionsinstitut für Diener schon verehelicht sind und hinsichtlich derer anläßlich ihres Uebertrittes eine Anrechnung von mindestens acht Dienstjahren nicht stattgefunden hat, gelten die Bestimmungen, daß der besondere Beitrag 'JtÜLkLX aller Kinder 60 Prozent des Vaters in keinem Falle übersteigen darf. 3. Auf diejenigen vaterlosen, beziehungsweise vater-und mutterlosen Waisen, welche am 30. Juni 1890 bereits im Genus? einer Pension standen, respektive das Recht auf den Bezug einer solchen erworben hatten, findet die Bestimmung, daß das Pensionsbezugsrecht für alle Waisen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ausgedehnt wurde, keine Anwendung. . .Äst der Vater in Ausübung des ihm übertragenen gesellschaftlichen Dienstes gewaltsam derart verletzt worden, das; derselbe schon infolge der Verlehugn allein und unmittelbar nach derselben (§;7) gestorben ist, so sind behufs Bemessung der Pension .der Kinder die Bestimmungen deS § 8 (An. Hang VI), Punkt 9 und 10, sinngemäß anzuwenden? 5. Kinder aus einer Ehe, welche das Mitglied erst im Pensionsstand geschlossen bat, haben auf Pension keinen Anspruch, cs wäre denn, daß das Mitglied nach Eingehen dieser Ehe wieder in den Aktivdienst zurückversetzt worden ist (§ 14). Auch adoptierte Kinder haben keinen Pensionsanspruch. Ist die Mutter aus irgendeinem Grunde für ihre Person zur 'Erlangung einer Pension nicht berechtigt oder wird sie- derselben wegen Unwürdigkeit verlustig, so werden die Kinder, falls dieselbe,« nicht ebenfalls von der Erlangung einer Pension ausgeschlossen sind, als. Vater- und mutterlose Waisen behandelt, die hiernach entfallenden Pensionsbeträge kommen den Kindern ettjes verstorbenen Mitgliedes in ihrer Gesamtheit zu und werden au deren Vormund ausgezahlt. ' Artikel V. 1. Der Gattin beziehungsweise den ehelichen Kindern eine» V_c r | ch o l'I c n e n Mitgliedes kann auch vor der gerichtlichen Todeserklärung die ihnen für den Fall deS AolebenS des Mitgliedes nach den Bestimmungen des § 8 und § 9 der Statuten gebührende' Witwen- beziehungsweise Waisenpension vom Verwaltungsansschuß zuerkannt werden, wenn die Umstände dafür sprechen, daß der Gatte beziehungsweise Vater ums Leven gelommen ist. 2 Ebenso kann auch der Gattin, beziehungsweise den Kindern eines Pensionisten, welcher der Pension nach § 11 der Statuten verlustig wurde, vom Verwaltungsansschuß ausnahmsweise die im Punkt 1 bezeichnte Witwen- beziehungsweise Waisenpension oder ein Teil derselben zuerkannt werden. 3. Die Zuerkeunung einer Pension im Sinne dieses Artikels ersolgt stets nur für eine bestimmte Zeitperiode und kann der Fortbezug der Pension nur über gehörig motiviertes Ansuchen vom Verwalt^ungsausschuß jeweils für eine weitere Zeitperiode bewilligt werden. 4. Vür Ablauf der Zeitperiode, für welche Pensionen nach diesem. Artikel zuerkannt wurden, erlischt das Bezugsrecht auf diese Pension mit dem Eintritt der im § 11, 2 und 3, der Statuten normierten Erlöschungsgründe, das Bezugörecht auf Penjionen nach Verschollenen überdies auch in dem Fall, wenn der Verschollene; eruiert wird oder Umstände Hervorkommen, welche die Annahme seines Todes nicht begründet erscheinen lassen. - Artikel VI. 1. Ienen Mitgliedern, welche zur Zeit des Inkrafttretens dieses Anhanges bereits v e r-’ belicht sind und zu diesem Zeitp unkt für die Pension noch keine acht anrechenbare Dienst-j ahr e au f n> e i se n, wird es sre i g e st el lt, durch ä e i st u n fl de s festgesetzten dreiprozentigenbe-t anderen Beitrages ihren Gattinnen und Kindern die Minimalpensionen zu sichern. Jene Mitglieder, welche von dieser B e-g ü.11 st i gung G e,b r auch machen wollen, habe n dies in einet an de n Verwaltungsausschuß gerichteten Eingabe bis längstens 31. März j.913 ausdrückl ich zu erklären und ist in diesem Fall die Leistung des Beitrages ab 1. Jänner 1913 obligatorisch. 4. Die Witwen, beziehungsweise Waisen jener Mitglieder. welche von dieser Begünstigung keinen Gebrauch gemacht und bei ihrem Ableben noch keinen Pensionsanspruch erworben haben, erhalten die im § 10 der Statuten normierte Abfertigung bei Zutreffen der daselbst festgesetzten Voraussetzungen. Artikel VII. § 12 der Statuten tritt in der durch den Perwaltungs-ralsbeschluß vom 7. Juni 1899 bestimmten Fassung außer Wirksamkeit und hat in Hinkunft zu lauten: 8 12. 1. Die Pensionen werden über schriftliches, an den Stier* waltuugsauSfchuß gerichtetes Gesuch auf Grund dieser Statuten bemessen. 2. Die Gesuche sind beim Lokalvorstand des Mitgliedes eutzubnnßen. Witwen haben dieselben mit dem Totenschein des Galten, dein Traunngsschein, dein Nachweis über die im Artikel IV, tj 8, lit. c) des VI. Anhanges zu diesen Statuten festgesetzte Bedingung und beim Vorhandensein von Kindern im Alter unter 18 Jahren auch mit deren Geburtsschein sowie mit der vormundschaftsbehördlichen Ermächtigung zur Behebung der Pensumsraten der Kinder zu belegen; Gesuche um Flüssigmachung von Pensionen nach im Pensionsstand verstorbenen Mitglieder» sind bei der administrativen Direktion änzureichen. 3. Die Auszahlung der Pensionen erfolgt bei der gesellschaftlichen Hauptkasse in Wien gegen Abgabe einer Quittung und gegen Beibringung eines von dem Seelsorger oder Notar oder Gemeindevorstand des Wohnortes des Bezugsberechtigten ausgestellten Lebenszeugnisses; außerdem haben Witwen die amtliche Bestätigung über ihren Wilwenstand beizubringen. 4. Dem Verwaltungsrat steht es frei, die Pensionen im Wege der Postsparkasse auszahlen zu lassen und nach seinem Ermessen von der Vorlage der Quittungen und der Lebens-, beziehungsweise Witwenstandbestätigungen abzusehen. Die an die Postsparkasse zu entrichtenden Gebühren werden von dem Pensionsbetrag einbehalten. . 5. (Sine allfüllige an das Finanzärar abzuführende Gebühr wird vom Pensionsbetrag in Abzug gebracht. Bisher hat ein jedes Pensionsfondsmitglied allmonatlich mit der Zahlung des Pensionsfondsbeitrages eine Stempelgebühr von 14 H. entrichten müssen. Auf Grund einer von der k. k. priv. Südbahn-gesellschaft an den Verwaltungsgerichtshof gerichteten oeschwerüe. hat derselbe am 1. Juni 1912 entschieden, das; das Pensionsinstitut für Beamte, das Pensions-mmtut füx Diener und das Provisionsinstitut für Arbeitender Gebührenpflicht nicht -unterliegen. Infolge dieser Entscheidung werden den Pensions-sondsnntgliedern für die Zeit vom 1. Febraur 1907 bis 31. Juli 1912 die einbehaltenen Stempelgebühren zurückerstattet. Diese Rückzahlungen werden für jene Bediensteten, welche ihre Bezüge im vorhinein ausbezahlt erhalten, gleichzeitig mit den Gehalten per Februar 1913, für die übrigen Bediensteten gleichzeitig mit den Bezügen per Jänner 1913 flüssig gemacht werden. Auch den Provisionsfondsmitgliedern wird diese Gebühr vom 1. Jänner 1910 bis 31. Juli 1912 zurück* erstattet. Wohnungrsiirsorge bei den rumänischen Elaatrrisenbahnen. Von Rudolf M ü Iler. Wenn man des öfteren Gelegenheit hatte, unsere Eisenbahngewaltigen innerhalb und außerhalb des Parlaments riihu.en zu ljücn, welche WobuahrtLein-rilhtungen sie schaffen, so könnten Uneingeweihte ans den Gedanken kommen, daß unsere Staatsbahnverwal-tungen eine großzügige Personalfürsorge auf allen Gebieten der Sozialpolitik entwickeln. Indessen ist alles nur Flittergewand. An Stelle der verwirklichenden Sozialpolitik ist der gangbare und viel billigere Artikel, das Versprechen, getreten. Im Versprechen sind unsere Minister und Hofräte groß. Dieses Geschäft verstehen sie, das muß ihnen der Neid lassen. Einer dieser Kapitel, wo sie mehr im Neben und Versprechen als im Halten tun, ist die Wohnungsfürsorge. Es ist hier nicht der Platz, Vergleiche auf diesem Gebiete mit Preußen oder Bayern aufzustelleu. Würde man es tun, so wäre mit einem einzigen Aufsatz die alte Legende österreichischer Sozialpolitik zerstört. Allerdings könnten da die Herren zu ihrer Entschuldigung die größere Ergiebigkeit der deutschen Eisenbahnen anführen. Um ihnen diese Gelegenheit vorweg obzustrei-chen, so nehmen wir einmal zum Vergleich ein Nachbarland im Osten. Rumänien. Mit Rumänien, so könnte man meinen, dürften wir wohl noch die Konkurrenz auf diesem Gebiete aufnehmen und bestehen, zumal das offizielle Oesterreich diplomatisch mit Rumänien verheiratet ist. Sieht man aber näher hin, so ist das nicht der Fall. Die rumänische Agrikultur steht höher als die der Bukowina und Galiziens. Aber auch die rumänische Eisen-bahner-Wohnungssürsorge hält Stand mit der unseren. Und davon will ich einiges erzählen. Vor kurzem machte ich eine Reise in die Bukowina und da wollte ich es mir nicht versagen, diesem „wilden Lande", wie man bei uns sagt, einen Besuch abzustatten, vornehmlich aber, um die Wohnungsfürsorge der rumänischen Staatseisenbahnen, von der ich schon einiges in der „Sozialen Praxis" gelesen hatte, persönlich kennen zu lernen. Die erste dieser Kolonien befindet sich in der Grenzstation Burdujeni. die eine halbe Bahnstunde von Jtzkany entfernt ist. Dahin führte auch das Ziel meiner Reise. Der Bahnhof in Burdujeni selbst ist ein netter, großer Rohziegelbau iu französischem Stil, mit einer mächtigen Aufnahms- und Gepäckshalle, die dom-artig gebaut ist und mit auserlesenen Fresken aus der Geschichte Rumäniens schön bemalt ist. Am Perron und in den Wartesälen herrscht eine seltene Reinlichkeit. Der Reisende, der vor 15 Minuten einen Blick in die öfter*, reichische Grenzstation Jtzkany geworfen hat, wird in Burdujeni eine angenehme Ueberraschung finden. Unmittelbar hinter der Station befindet sich in einer netten Gartenanlage, die mit hohen Zitterpappeln, sichten und Kiefern bepflanzt ist, die Kolonie, die Familienhäuser für das Stationspersonai. Dieselbe ist eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, deren Besichtigung ich nicht bloß unseren Parteigenossen, sondern speziell unseren Sozial Politikern im Eisendahnministerium dringend an-empfehle. Mitten durch die Kolonie führt eine gut gepflegte Straße zu dem handelsreichen Marktflecken glei che» Namens. Zur rechten und zur linken Seite der Straße, die mit einem Staketenzaun abgogrenzt ist. stehen in Pavillonform gruppiert, 25 überaus, nette Häuschen inmitten eines Haines. Die ersten vier Pavillone, in welchen die Chefs der Station, der Post, des Zolles und der Werkstätte wohnen, sind äußerlich gegenüber den ande> reit reicher und vornehmer ausgestattet. Jede dieser Villen, wie man ein solches Einfamilienhaus kurzweg nennen kann, besteht aus 4 Zimmern, 1 Küche, 1 Keller, einem kleinen Geflügel- und Kaninchenhof sowie aus einem 200 Quadratmeter großen, zur freien Benützung gehörigen Garten. In diesem Garte» hüpft lustig £iii Springbrunnen, in dessen Bassin sich Goldfischchen turn mein und der von Palmen, Bittinett, von asiatischen und korsikanischen Föhren und mexikanischen Fichten umrahmt wird. Mitten in der Pußta ein Stückclicn Paradies! Ein herrlicher Anblick. Niemand wird hier ein so hübsches Idyll suche». Die Holzablage, der Waschraum, die Aborte befinden sich auf der rückwärtigen Seite des Hauses, dem Auge entzogen. Die übrigen 21 Häuser sind äußerlich etwas einfacher. Die Fassade ist in doppelgebrannten Rohziegel ausgeführt und hat Charakter. n) Einfamilienhaus für Beamte. 1)) Vicrfainilienhauö für Bedienstete. In jedem dieser Häuser wohnen zwei bis vier Bedienstete der Bahn, der Post oder der Finanzwache, Jede Wohnung besteht aus zwei Zimmern (4 Meter im Quadrat), einer Küche (3 Meter im Quadrat), einem Keller, einer Holzablage und einem Gefliigelhof, in welchem Rassenhühner, Tauben und belgische Kaninchen sich geschäftig machen. Jede Wohnpartei hat einen 100 Quadratmeter großen, gut umfriedeten Garten zur Benützung. Eine Front dieser überaus netten Hänser liegt gegen Osten, die andere gegen Süden; das ganze Haus badet sich förmlich in Sicht und Sonnenschein. Jede Wohnung hat auf ihrer Seite einen eigenen Eingang, Abort und Holzablage. Die Wohuparteien sind in allem und jedem von einander vollkommen getrennt und komme» miteinander nicht in Berührung. Diese Personalbauten sind also Einfamilienhäuser, in denen aus Billigkeitsgrllnden unabhängig von einander zwei bis vier Wohnungen praktisch eingelegt wurden. Wir bringen auf Seite 5 unseres Blattes zwei solche geschmackvolle Haustypen, a) des Beamten, IV) des übrigen Personals, im Bild. Für die Benützung dieser Häuser und Gärte« wird dem Bediensteten, ohne Rücksicht auf den Ort, wo sie stationiert sind, das normalmäßige Quartiergeld hiesür in Abzug gebracht. Den provisorischen Beamten und Bediensteten werden diese Wohnungen von der Bahnverwaltung zur Verfügung gestellt. Leider habe ich wahrgenommen, das; mehrere Bedienstete ihre großen Gärten ganz verwildern lassen. Die Ursache liegt, wie mir gesagt wurde, darin, das; der Rumäne nicht gern „schwitzt" und weil die Gemüse dort derart spottbillig zu kaufen sind, daß es sich nicht lohnt, solche anznbauen. Familienpavillons wie in Bnrdujeni befinden sich, wie der freund-liche Stationschef mir mitteilte, in allen größeren und kleineren Stationen, wo Wohnungsmangs. unpassende Wohnungen oder wo der Ort allzu weit von der Station entfernt liegt. Die königliche Regierung im Verein mit den Bahnverwaltungen- hat feit zwei Jahren eine umfassende Aktion zur Förderung des Wohnungsbaues für ihre Bedienstete unternommen und hat ans diesem Grunde Grundankänfe, Grundablösungen in großem Stile vorgenommen, und in kürzester Zeit überall, wo sich das Bedürfnis herausstellte, mit dem Bauen von Pavillons begonnen. Tie Regierung weiß, so versicherte mich der leutseligste Oberbcamtc, daß die Wohnungsfürsorge einen integrierenden Bestandteil des Verkehrs bildet. Weiß unsere Regierung das auch? Wer bisher Gelegenheit hatte, diesen Zweig sozialpolitischer Tätigkeit unseres Eisenbahnministeriums zu verfolgen, muß diese Frage mit einem Nein beantworten. Unsere Regierung baut zu wenig, zu teuer und zu unpraktisch. Zum Teil überläßt sie die Sarge des Wohnungsbaues den Baugenossenschaften, den Bediensteten selbst. Kann sie hier das ihrige in Bezug auf Schwierigkeiten tun, dann läßt sie es daran sicher nicht fehlen. Unser System ist noch immer, Kasernen zu bauen. Den Bau von Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhäusern überläßt sie ausschließlich der privaten Tätigkeit der Bediensteten, die durch die verursachten Sorgen förmlich untergehen. In Hangen und Bangen, in der Ungewißheit, versetzt zu werden, bauen sie in ihrem Drang oft selbst ihr Häuschen, das ihnen schwereil Kummer bereitet und ihnen das.nimmt, was sie sich erhofften. In dem rückständigen Rumänien nimmt die Regierung diese Sorge den Bediensteten als ihre Pflicht ab und baut Ein- respektive Mehrfamilienhäuser........... Wie sagte doch der Stationschef? „Die Negierung weiß, daß die Wohnungsfürsorge ein integrierender Bestandteil des Verkehrs ist!".... Aber find) sonst konnte ich praktische Einrichtungen auf den rumänischen Eisenbahnen wahrnehnien. Ich will eine davon hier mitteilcn: Damit sich das Publikum leichter orientieren und bei Einholung von Auskünften sich zi, reckt finden kann, sind die verschiedenen Kategorien der Bediensteten für jedermann leicht erkenntlich gemacht. So trägt das Erekntivpersonal inklusive Beamten einen rote n, das kommerzielle Personal einen blauen, das Heizhaus- uud Werkstätieitpersoital einen schwarzen Samtstreifen um die Dienstkappe. Will das Publikum eine Auskunft über die Ankunft und Ab fahrt der Züge rc. einholen, so wendet es sich ausschließ lich an einen Beamten oder Bediensteten mit dem roten Streifen. Hat es ein Anliegen im Giroverkehr ic., so wendet es sich an eine Person mit dem blauen Streifen an der Dienstmütze. Damit ist der Konfusion, wie es bei unS besteht, ein Riegel vorgeschoben. Durch diese einfache Kennzeichnung ist ein großes Stück Verkehrerziehung des Publikums erzielt worden. Dieses Beispiel wäre im Interesse der raschen Abfertigung der Passagiere :c., des Fremdenverkehrs auch bei uns nachahmenswert und würde dadurch dem Personal manche Blamage erspart bleiben, die Vielfragerei aufhören und der Verwaltung viele Beschwerden erspart bleiben. Die Kopfbedeckung der rumänischen Eisenbahner ist ein teures, ober besonders schönes Prunkstück. Sie ähnelt der französischen Form, ist aber weit netter und kleidet fast jedes Gesicht recht schick. In der Mitte der Kappe ist ein mächtiges, in Sezessions form gehaltenes Flügelrad in Gold, Seide ober Wolle eingestickt, je nach dem Chargcngrad, den der Bedienstete bekleidet. Aber nicht bloß die Kappe, sondern auch die ganze Uniform der Angestellten ist mit auserlesenem Geschmack znsammengestellt. Wer das dortige Eisenbahn personal in seiner Geschäftigkeit beobachtet, dem drängt sich der Gedanke auf, daß er es hier mit den Franzosen des Ostens zu tun hat. Aber auch sonst scheinen die rumänischen Staats-bahnen besser verwaltet zu sein wie die österreichischen. Das rumänische Staatsbahnnetz ist ungefähr■ achtmal kleiner als das österreichische. Im Rechnungsjahr 1911 umfaßte es 3474 Kilometer, davon waren 32-53 Pro zent schmal- und 21-42 Prozent breitspurig. Der Per-fonalstand bezifferte sich ans 28.301 im Jahresdurchschnitt. Die Frachten bestehen fast ausschließlich aus Massengütern, wie Petroleum, Teer, Holz, Zuckerrüben, Brot und Hülsenfrüchten :c. Die Roheinnahmen betrugen im Vorjahre 97-4 Millionen Francs. Die Betriebs ausgabeu betrugen in der gleichen Periode 60-4 Mit lionen Francs. Es ergab sich daher ein Betriebsiiber schuß von 37 Millionen Francs. Würde man dieselben ■Einnahmen auf das österreichische Netz übertragen, so würde sich ein Nettobetrag von rund 310 Millionen Francs ergeben. Aus den angeführten Zahlen ersieht man, daß die angeblich „Wilden im Osten" ganz brillante Geschäftsleute find, von denen sich der „Groß-'taat" Oesterreich in den verschiedensten Lagen Rezepte verschreiben lassen könnte. -Auch in politischer Beziehung sieht es vielfach besser aus als bei uns. Es besteht dort absolute Vereins- und Preßfreiheit. Ucberwachendc Polizisten bei Versammlungen gibt es nicht. Zeitnngskonsiskationen kennt man im Lande der Kutzowallachen gleichfalls nicht. So unterhält ein Teil der dortigen Sozialisten in Bukarest eine gut redigierte Zeitschrift, „Fakle" genannt, zur Vertreibung des Königs Carol. Ich sah eine Nummer dieser Zeitschrift, wo Carol mit dem Strick um den Hals unter Beifall des Volkes aus dem Land geschleift wird. In einem anderen Exemplar wurde der König als habgierige Bestie, als Wucherer und als blutdürstiger Vampir bildlich dargestellt. Eine gerichtliche Verfolgung wegen Beleidigung des Königs kann der rumänische Staatsanwalt nur dann gegen den Redakteur einleiten, wenn der König hiezn den Auftrag gibt. Ein olcher wird von „Seiner Majestät" nie erteilt. Der König läßt sich öffentlich der Wucherei, der Habsucht, der Blutsaugerei beschuldige» und schweigt. Soweit ich mich informieren konnte, besteht vom letzten Lastträger bis znm Universitätsprofessor nur eine Meinung: „Hinaus mit dem eingewanderten Hohenzoller!" Diese Stimmung wird dem König Tag um Tag aus der Bukarester und Provinzialpresse zum Frühstück serviert. Er aber schweigt. Die „Liebe" der Rumänen zu ihrem angestammten Herrscherhaus ist aber zu gleicher Zeit das beste Unterpfand des Friedens. König Carol ist eilt guter Reckner-, er weiß nur allzu genan, was für ihn auf dem Spiele steht. Er weiß auch, daß seine „Landeskinder" ans eine Gelegenheit lauern wie die Katze ans eine Maus, um ihren geliebten „Landesvater" über die Grenze zu spedieren. Wie Figura-zeigt, ist die Bevölkerung Rumäniens auf dem besten Wege, ein Kulturvolk zu werden. Dabei will ich jenes Verbrechen durchaus nicht verschweigen, dessen sich die liberale Regierung 1910 an den Eisenbahnbediensteten schuldig machte. Ein Lockspitzel, ein halbverriicktes Individuum-, hat aus den Ministerpräsidenten ein Attentat, das glücklicherweise ohne Folgen blieb, auSgeführt. Diesen bestellten Anschlag benützte die Regierung, die Organisation der rumänischen Eisenbahner aufzulösen und ein Gesetz zu erlassen, wo ihnen das Vereins- und Koalitionsrecht genommen wird. Als Ersatz schns inan das Leih-- nnd Genossenschaftsgesetz für die Staatsbediensteten. Die Regierung legt in diese Leihgenossenschaft alljährlich einen größeren Betrag ein, um den Angestellten billigere Darlehen in Notlagen anszahlen zn können. In diesem Gesetz wird den Bediensteten monatlich ein freier Tag garantiert Brennmaterialien werden zu Regiepreisen in Aussicht gestellt und die Wohnungsfürsorge geregelt. Statt einer gewerkschaftlichen Organisation haben die Vahnbedien-steten in Rumänien jetzt nur Unterstützungskassen und Leihgenossenschaften. Statt Selbstbestiinmungsrecht nur Bettelsnppel Zwei Drittel der Beamten und Bediensteten stehen im Taggeld und können jederzeit entlassen werden. „Wir haben," so sagte mir seufzend ein Angestellter, „den vielfachen Beteuerungen unserer elenden Regierung Glauben geschenkt und sind dadurch politisch Aussätzige geworden." zur Mordstage in den 1.1. Staats-bahnwerlsMen. (SJoti einem Merkstättenarbeiter.) Seit Jahren wird seitens der Staatsbahnver-waltungen eine sehr wichtige Frage studiert, und zwar die Einführung eines Akkord- oder Präniiensystems für die Hilfsanstalten des Betriebes. Diese Frage ist nicht nur für die Staatsbahnverwaltung wichtig, sondern viel mehr noch für die Bediensteten und Arbeiter der Werkstätten selbst, denn von der Art eines solchen Systems und ihrer Durchführung hängt ja deren Wirt* schaftliche und dienstliche Stellung ab. Mit den heutigen Löhnen und Gehältern sind alle Bediensteten uud Arbeiter unzufrieden, was durch die wirtschaftlichen Verhältnisse begründet und der Verwal-tun» durch die gestellten Forderungen bekannt ist. Nun erklären ja schon stit einer Reihe von Jahren einzelne Bamte des Ministeriums sowie anderer Dienststellen, daß es ja die Werkstättenarbeiter selbst in der Hand haben, sich einen höheren Verdienst zu verschaffen durch die Annahme eines Akkord- oder Prämiensystems. Seltsam scheint es, daß von seiten des Ministeriums offiziell noch gar nichts bekanntgegeben wurde, was für ein System gedacht ist und wie dasselbe zur Einführung gelangen soll. Einzelne Beamte machten ja in der Presse, in den Fachzeitschriften oder auch persönlich den Vertrauensmännern gewisse Vorschläge über das Wesen des Akkord- oder Prämiensystems,, aber daraus kann man keine Schlüsse ziehen, da ja dieses einen privaten, persönlichen Charakter hat. Das Schwierigste liegt in dem Punkte, das; man auf seiten des Eisenbahnministeriums auf dem Standpunkt steht, daß mit der Einführung eines Mehrverdienstes auch eine Mehrleistung verbunden sein muß. Die Bediensteten und Arbeiter sind gewiß nicht gegen eine Mehrleistung, das heißt eine bessere Rentabilität des Betriebes selbst, nur darf diese sogenannte Mehrleistung nicht einzig und allein auf Kosten der Arbeiter durchgeführt werden. . . Durch eine vernünftige Arbeitsteilung, durch Einführung praktischer, technischer Behelfe, durch Modernisierung der Hilfsmaschinen ic. könnte die Leistungsfähigkeit der Beiriebswerkstätten wesentlich erhöht werden, nur muß bei einer solchen Aktion der Bureaukratismus ausgeschaltet werden. Man soll die Arbeiter hier mitsprechen, mitberaten lassen, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. Heute ist es gerade verkehrt; denn hat ein Arbeiter eine gute Jdee^ macht er eine vraktische Ver- besserung, und glaubt, damit eine Anerkennung zu finden, so wird er oft bitter enttäuscht. „Das ist Ihre Pflicht, daß Sie es so machen", oder: „Ach was, das kümmert Sie nichts; Sie sind hier zum Arbeiten und nicht um zu denken :c." kann man oft von seinen Vorgesetzten hören nnd dann wundert man sich, wenn der Arbeiter an der Leistungsfähigkeit des Betriebes kein Interesse hat. ■ Da es von Interesse und für nachfolgenden Vorschlag wichtig ist, fei hiemit das Wichtigste für die Hilfsanstalten des Betriebes ans dem Bericht des k. k. Eisenbahnministeriums vom Jahre 1911 wiedergegeben. Der Bericht umfaßt alle 28 Werkstätten, welche als Hauptwerkstätten gelten. Außer diesen gibt es noch 16 Nebenoder Heizhauswerkstätten, für welche der Jahresbericht keine genauen Daten ausweist, daher nicht in Betracht kommen. Tabelle I für Verwaltungö- und Aufsichtsperson«! sowie Ausgabe» fiir W-rkstättenbetrieb im Jahre 1911. 1. Anzahl her Beamten. Unterbeamten, Bahn-osfiziemtinnen und Diener........................... 1*180 2. Taglohnbedienstete .......................* - 190 8. Bezüge der Beamten, Unterbeamten, Bahn- offiziantinnen und Diener.................. 3,090.134 Ke. Bezüge der Taglohnbediensteten...............261.814 „ 4. Amtsauslagen...................................... 121.422 „ 6. Beleuchtung, Beheizung und Reinigung der Werkstätten ..........................................416.391 „ 6. Erhaltung der Werkstätteneinrichtung . . >. . 1,297.645 e 7. Betriebskosten der Werkstättenmotoren .... 607.305 t 8. Werkstättenfeuerwehren ..................... • * 67.770 „ Bei Punkt 3 kommen noch die Prämien und Tantiemen dazu, welche nicht genau detailliert sind, daher vorläufig nicht näher besprochen werden sollen. Tabelle II, zur Nebersicht deö durchschnittliche» Arbeiterstandes, des Verdienstes sowie des Wertes der verarbeitete» Materialien. 1. Durchschnittlicher Arbeiterstand 39.044. 2. Verdienst sämtlicher Arbeiter 26,545.290 Kr. 8, Wert des verarbeiteten Materials 27,250.353 Kr. 4. Auf 1 Kr. Lokm entfällt Materialwert Kr. 1°03. 5. Kosten der Werkstättenregie: a) im allgemeinen 3,842.481 Kr.; b) in Prozenten des gesamten Verdienstes bet Arbeiter 25-78. 6. Arbeitstage sämtlicher Arbeiter 5,302.772. 7. Ueberzeit sämtlicher Arbeiter in Tagen zu 8 Arbeitk stunden: a) im allgemeinen 146,309; b) in Prozenten der geleisteten Arbeitstage 2’8. 8. Ueberzeit per Tag und Arbeiter 0'2 (Arbeitstag zu 8 Stunden). _ , 9. Durchschnittlicher Jahresverdienst eines Arbeiters Kr. 1393-89. 10. Durchschnittlicher Verdienst emes.Arbeiters per Arbeitstag Kr. 5-01. Der durchschnittliche Verdienst eines Arbeiters per Arbeitstag war in der Werkstätte: Wien Kr. f/84, Gmünd 5‘Ob, St. Pölten 435, Linz 5-28, Salzburg 492, Feldkirch 4-23, Knittelfeld 4-36. Pilsen 4-30, Laun 4-45, Bodenbach 6 50, Jägerndors 4 08, Reu-Sandee 4-50, Lemberg 4 65, Stryj 4-74, Przemysl 4-95, Stanislau 4-99, Floridsdorf (ßolomohtitoci'h statte) 5'57, Floridsdorf (Wagenwerkstätte) 6'37, Mährisch-Ostrau 4-76, BLHmisch-Leipa 4'—., Kralup 406, Simmering 7-25, Böhmisch-Trübau 3'48, Prag, 619, Bubna 6-54, Florids. dorf-Jedlesee 6-02, Nimburg 4-57, Reichenberg 4-88. Betrachtet man die Tabellen genau, so kann man verschiedenes lernen, freilich nur derjenige, welcher im Dienste steht und daher die Werkstättenverhältnisse am besten kennt. Ein Akkordsystem, sei es Stückakkord oder Zeitprämien, ist heute unmöglich und wurde dieses nur noch ein größeres Chaos und Unzufriedenheit schaffen. Darüber zu schreiben ist nicht notwendig, denn sowohl die Bahnverwaltung als auch die Arbeiter sind sich klar, daß dieses System die größten Nachteile beiderseitig bieten würde. Es ist daher am besten, über diesen Schwindel nicht mehr zu reden. Dafür gibt es etwas anderes. Das Aufsichtspersonal bezieht heute Prämien und Tantiemen, welche ganz einfach erweitert werden sollen und nach folgendem Schlüssel verteilt werden können: Herr Oberinspektor Littrov vom Eisenbahn-mmtsterium erklärte ja schon des öfteren, es könnten 3,000.000 Kr. für die Betriebswerkstätten als Prämien 2C. zum Verdienst gebracht werden. Nimmt man mut diese 3 Millionen und gibt dazu noch 500.000 Kr.. welche beiläufig heute für das Aufsichtspersonal als Tantiemen :c. verteilt werden, so hat mein eine eummc von 3,500.000 Kr. Schätzt mein aproximatw die Hilfsarbeiter der Betriebswerkstätten auf zirka 4000 Mann (dabei werden in j?der Gruppe die im Taglohn Stehenden und die Angestellten zusammengezählt), die Professionisteu auf 15.000, die Unterbeamten aus 700, die Beamten auf 400 Mann, so hat inan beiläufig die Anzahl der Beschäftigten Von dem gesamten Prämienbetrag soll der Hilfsarbeiter einen Anteil, der Professionist zwei Anteile, der Unterbeamte drei Anteile und der Beamte vier Anteile erhalten. Es würden somit die Hilfsarbeiter 4000 Anteile, die Professionisten 30.000 Anteile, die Unterbeamten 2100 Anteile und die Beamten 1000 Anteile erhalten. Beiläufig würden bei dem erwähnten Betrag von 3,500.000 Kr., der als Prämie zum Verdienen gedacht ist, der Hilfsarbeiter Kr. 92-83, der Professionist Kronen 185-66, der Unterbeamte Kr. 278-49 und der Beamte Kr. 371-32 jährlich bekommen. Dieser Schlüssel wäre halbwegs gerecht, denn es wird damit gewiß die Leistung berücksichtigt und er Ware so ziemlich den heutigen Gehalt- oder Lohnverhaltmssen angepaßt. Das Ministerium soll diesen Vorschlag entnehmen und ausführen wenn die ehrliche Absicht besteht, für die Bediensteten und Arbeiter der Betriebswerkstätten etwas Gutes zu schassen. Ganz bestimmt wird die Leistungsfähigkeit erhöht, denn jeder Arbeiter bekommt einen gewissen Ansporn, insbesondere wenn eine noch bessere Prämie tu Aussicht gestellt wird, und zwar durch Materialersparnis. Wie ja aus der Tabelle II ersichtlich ist, beträgt der Wert des verarbeiteten Materials über 27 Millionen Kronen. Daß hier ganz gewaltig gespart werden kann, weiß jeder Bedienstete und Arbeiter, aber die Verwaltung muß dazu eine ehrliche Absicht haben. Heute hat der Arbeiter nichts dreinzureden und vom Bureau« menschen kann man doch das richtige Verständnis hiefüt nicht verlangen. Will das Ministerium wirklich die Leistungsfähigkeit der Vetriebswerksiätten erhöhen, will das Ministerium beim Material, welches zur Verarbeitung gelangt, Ersparnisse machen, dann müssen erstens die Ratschlage und Erfahrungen der Arbeiter als der Praktiker befolgt und benützt werden und zweitens die gemachten Ersparungen. Zum Teil wenigstens, als Prä-nnenanteile nach dem vorgeschlagenen Schlüssel zur Auszahlung gebracht werden. Freilich werden die heutigen Aufsichtsorgane mit diesem Schlüssel nicht ganz zufrieden sein, aber es muß ihnen gesagt werden, daß das heutige System die Arbeiter noch zehnfach ungerechter empfinden. Der Arbeiter soll heute möglichst viel leisten, viel sparen, erhält aber gar nichts davon. Man soll ja nicht sagen, es ist unmoralisch, wenn der Arbeiter für einen besonderen Fleiß eine besondere Entschädigung verlangt. Die Arbeiter befolgen hicmit nur das, was sie von ihren Vorgesetzten heute lernen. Es kann aber bei den Arbeitern von einer Unmoralität überhaupt nicht gesprochen werden, wenn man die Löhne und Gehälter mit den teuren Lebensbedingungen in Oesterreich vergleicht. Das Verlangen nach höheren materiellen Vorteilen der Arbeiter in den Betriebswerkstätten der österreichischen Staatsbahnen ist so gründlich berechtigt, daß weitere Worte überflüssig sind. Es soll daher das Ministerium nicht mehr lange zaubern,_ sondern geben, was gerecht ist und das Studium mit dem Akkord oder den Prämien aufgeben. Die Durchführung des gemachten Vorschlages wird das Ministerium und auch die Arbeiterschaft befriedigen, alles andere ist Schwindel und nur auf Uebervortcilung berechnet, außer — es werden noch bessere Vorschläge gebracht, welche der Arbeiterschaft höhere materielle Vorteile bringen, ohne Ueberleistung der manuellen Arbeitskraft. — W — 4 * Der Vorschlag des Genossen W. wäre zweifellos sehr akzeptabel. Ueber einzelne Punkte — wie die Verteilung — ließe sich vielleicht reden, doch sind sie, wenn auch 1)on wichtiger, so dennoch nicht von hauptsächlicher Bedeutung. Um aber die Werkstättenarbeiter über die Absichten, welche die k. k. Staatsbahnvertvaltung mit der Einführung eines anderen Entlohnungssystems verfolgt, nicht im unklaren zu lassen, müssen auch diese aufgezeigt werden. Dazu bringen wir ein Schriftstück, das uns ein Zufall soeben in die Hand gespielt hat, zur Veröffentlichung, das den Entwurf eines Akkvrdsystems zum Inhalt hat und wahrscheinlich der nächsten Kon-ferenz der Wcrkstättenvorstände als Grundlage zur Beratung dienen durfte. Wir behalten uns vor, in ausführlicher Weise dieses Thema zu behandeln. Hier der Entwurf: Die. Basis eines jeden Akkordes, also auch des Stück-akkordcs bildet die Bestimmung einer Zeiteinheit, in welcher eine bestimmte Leistung zu vollführen ist. : Die Stückzahlakkordpreisc werden in der Weise gebildet, das; die für die Fertigstellung eines Arbeitsstückes erforderliche Zeit — in Stunden ausgedrückt — mit einem ideellen (Durchschnitts-) Stundenlohn multipliziert wird. Diesen ideellen Stundenlohn in solcher Weise zu bestimmen, daß einerseits der Arbeitgeber, anderseits die Arbeiter nicht geschädigt werden, ist eine sehr schwere Aufgabe und laßt sich zur allseitigen Zufriedenheit nur in solchen Betrieben lösen, in welchen die Löhne der eine und dieselbe Arbeit ausführcn-den Arbeiter nicht allzu große Differenzen aufweisen. Es verdient aber bei gleicher Geschicklichkeit ein jugendlicher Arbeiter mit kleinem Taglohn prozentuell zum Grnud-lohn immer mehr als ein älterer Arbeiter, welcher bereits einen höheren Lohn bezieht. Wenn jüngere und ältere Arbeiter in einer Partie arbeiten und der Gesamtverdienst nicht nur nach den geleisteten Stunden, sondern auch im Verhältnis der Grundlöhne verteilt wird, sind die Klagen der jüngeren Arbeiter über Benachteiligung zugunsten der älteren nicht ohne Berechtigung. .311 den Werkstätten der f. k. StaatSeisenbahncn weisen die Lohne der eine und dieselbe Arbeit verrichtenden Arbeiter sKr bedeutende Differenzen auf. da auch die Stabilisierten: Werkfuhrer, Oberwerkmänner und Wcrkmänner, mit einbezogen werden müssen. Die Löhne in einer und derselben Partie variieren oft von 3 bis 8 Kr. und darüber. Sollten Stückakkordpreise gebildet werden, müßten dieselben auf Grund des durchschnittlichen Tc.JoI. das sind 5 Kr., erstellt werden.. Der so gebildete Akkordsatz würde aber nur für den Fall zutreffend sein, wenn alle Arbeiter in Diensten stehen wurden. Wenn dagegen die jüngeren Arbeiter mit kleinen Lohnen ausbleibcn, dann verdienen die älteren beziehungsweise stabilisierten Arbeiter bei gleicher Leistung weniger als ihren Lohn «Gehalt); rm zweiten Fall, wenn die älteren Arbeiter der Arbeit fernbleiben, würden die jüngeren Arbeiter ganz bedeutende Mehrverdienste erzielen können. Da jedoch die Stabilisierten ihren Gehalt auch dann beziehen, wenn sie nicht in Arbeit stehen, könnte die durch einfache Absenz, beziehungsweise Krankmeldung der stabilisierten Arbeiter leicht erzielbare, ganz bedeutende Steigerung des Akkordverdieustes die übrigbleibende» jüngeren Arbeiter hiezu verleiten, daß sic den Stabilisierten sogar Prämien für das Fernbleiben vom Dienste zahlen könnten. Die Verwaltung wäre bei Erstellung der Akkordsätze nach dem Durchschnittslohn immer der Gefahr ausgesetzt, unverhältnismäßig hohe Verdienste den jüngeren Taglohnarbeitern auszahlen zu müssen, wobei die Belastung des Etats durch die Gehalte der Stabilisierten aufrecht bliebe. Für die k. k. Staatsbahnwerkstütten dürfte cS sich daher i-ywfchlcn, jenen Faktor, das ist den Durchschnittslohn, welcher ore gute Unterlage eines jeden Akkordsatzes (dir normierte verschlechtert, ganz fallen zu lassen und die Akkordsätze '-‘„V m Geld, das ist nicht nach Zeit und Durchschnittsloyn, ' ^ einfach nur nach der Zeit zu bestimmen. somit für alle in der Werkstätte zu leistende« Arbeiten die erforderliche Zeit zu normieren. , -i ü vntLi)Urcl> bic Geschicklichkeit Und den Fleiß des Arbeiters ü,e Arbeit früher beendet, daS heißt in kürzerer Zeit Ä t ousgcführt wird, kann dem Arbeiter die ersparte Arbeitszeit vergütet werden. r uote, zum Beispiel Akkordpreis Sit. 1-60, Stundenlohn Str. —"80, neuer Akkordsatz 160 : 0-80 — 2 Stunden. Die sich eventuell ergebenden Hundertstelstunden sind ab- oder aufznruiideu auf Zehntelstunden. Nach Erstellung der neuen Preisverzeichnisse wären selbe zuerst bei jeder L k. Direktion zu vergleichen; es wäre der Ursache der verkommenden Differenzen nachzugeben und eine einheitliche Zeitnormierung für alle solchen Arbeiten fcstzulegen, welche unter annähernd gleichen Verhältnissen, mit denselben Mitteln beziehungsweise Arbeitsmaschinen ausgeführt werden; hienach könnte ein Vergleich der aus diese Weise schon richtiggestellten Verzeichnisse aller drei k. k. Direktionen erfolgen, wodurch sich wohl eine weitere Einheitlichkeit der Akkordsätze erzielen lassen wird, wiewohl die Stückakkordpreise in den verschiedenen Werkstätten differieren müssen, sollen im Gegenteil „die Arbeitszeiten" überall mit sehr geringen Ausnahmen dieselben sein, vorausgesetzt, daß die Wcrkstätteneinrichtungcn annähernd gleich sind, und eS wäre nur gerecht, wenn geschicktere und fleißigere Arbeiter mehr verdienen würden. Die richtiggestellten Preisverzeichnisse wären dann den k. k. Werkstätten, welche im Taglohn arbeiten, zu übermitteln und seitens dieser wäre auf Grund längerer BcobachtungS. zeit festzustellen, inwieweit die „normierten Arbeitszeiten' der verstaatlichten Bahnen für die bestehenden Arbeitsver-hältniffe bei den Staatsbahncn zutreffen, respektive welcher weiteren Korrektur die Sätze bedürfen. ■ Erst nach Vergleichung aller einlaufenden Korrekturen, wäre seitens des k. k. Ministeriums eventuell im Wege einer! Konferenz der Werkstüttenvorstände zur Erstellung einer allgemeinen für alle Werkstätten gültigen Zeitnormierungsver- j zeichnisse zu schreiten. Den verschiedenen lokalen Verhältnissen, der Teuerung :c. ist teilweise schon durch die Höhe deS Tag-! lohncs Rechnung getragen worden und wäre auch bei der Berechnung des Mehrverdienstes durch verschiedene Höhen der! per ersparten Stunde zu leistenden Vergütung Rechnung zu; tragen. j Cs ist sicher zu erwarten, daß schon durch den Vor-« gleich der bestehenden, aber auf Zeitnormierung umgcrech-. neten Akkordverzeichnisse den Direktionen selbst Anlaß zur Regelung der Arbeitsleistung und Entlohnung in ihren Bezirken gegeben werden wird, und zwar nicht zuungunsten oer Verwaltung: noch in höherem Maße ist dies beim Vergleich der von den Direktionen erstellten einheitlichen Verzeichnisse zu ermatten und werden jene Direktionen, welche weniger rationell arbeiten, gewiß trachten, den anderen nachzukommeiu. Wenn auch kein anderer Erfolg bei den Stammbahnen zu erzielen wäre, würde wohl schon die Einführung einer Einheitlichkeit hoffentlich eine Verbilligung der Kosten bei den neuverstaatlichten Bahnen mit sich bringen. Zwecks Eroberung des ZeitatkordshstemS wäre in, je einer Werkstätte der St. E. G., St. F. N. B. und Oe. R. W. B. diese neue Art der Berechnung vorläufig unter Beibehaltung der derzeit gültigen nur auf Zeitnormierung umgercchneten Akkordsätze probeweise einzuführen. Man könnte eventuell für den Anfang auch den bisherigen Modus der Verteilung des Akkordverdieustes beibehalten, insolange nicht die Grundlöhne den bei den k. k. Staatsbahnen üblichen Löhnen ange-paßt werden. Die Vergütung der Mehrleistung per ersparter Stunde könnte anfangs eventuell mit dem Durchschnittslohn bestimmt werden rc., worüber jedenfalls die betreffenden Direktionen vorher ihr Gutachten abzugeben hätten. Falls sich bei der versuchsweisen Einführung des Zeit-akkordsystemS in den Werkstätten der verstaatlichten Bahnen keine nennenswerten Schwierigkeiten ergeben sollten, könnten dann auf Grund der während dieser VcrsuchSperiode bei den Stainmbahnwcrkstätten gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen der Akord nach neu aufzustellendcn ArbeitSzeit-normierungen eingcführt werden. Bei den neutierstaatlichten Bahnen könnte sodann die allgemeine Lohnregulierung nach den neusten Staatsbahn-normen erfolgen und könnte dann auf den bei allen Staats« bahnwerkstätten gleichen Akkord übergegangen werden. Dann würde auch der angestrebten Stabilisierung der Arbeiter bei den verstaatlichten Bahnen kein Hindernis im Wege stehen. einst und Jetzt. Zur Lage der Lokomotivführer und Heizer der Linie Aßling-Triest. Als Stephensou seine erste Lokomotive baute, da gab es nicht geringen Spektakel ob dieser sonderbaren Gestalt, die sich da der Welt präsentierte. Alle Welt blickte zu jener Zeit auf, England, auf Stephensou und seine Maschine. Mit Freude und Stolz, aber auch mit Mißtrauen und Neid betrachtete man das Lokomotivchen von damals. Und erst als die Rädchen sich gar zu drehen anfingen und das Lokomotivchen zu pusten, zu pfauchen und zu laufen begann, und als ihm hinterher noch dazu einige Wäglein nachliefen, da gab es allenthalben große..-Geschrei der Perlvunderung und wohl auch des Schreckens. Und die Lokomotive begann ihren Siegeslauf durch die Welt, Jahrzehnte hinter sich lassend, Uraltes vernichtend, Neues schaffend, Menschen ändernd. Ein gar gewaltiges Stück Erde durchsauste die Lokomotive bis heute, in einem Zeitraum von nun fast hundert Jahren. Und wo sie immer nur hinkam, auf der ganzen großen, weiten Welt, wo sie anhielt, um von dem rasenden Lauf etwas anszuschnaufen, da zauberte sie wie durch Wunderkrnft herrliche Städte und Ansiedlungen hervor, und wo die Postkutsche früher tagelang fahren mußte, um auf menschliche Wohnungen zu stoßen, da blühen heute Dörfer und Marktflecken gleich Blumen auf gutem Wiesengrunde. Und dort, lvo wütende Menschen in entsetzlichem Ringen und Schlachten sich gegenseitig wie wilde Tiere zerfleischten, alles verwüstend, was Menschenliände mühsam errichteten, dort bestehen heute reiche Industrien mit gewaltigen Fabriken, deren Schornsteine gleich schwarzen Riesenfingern in die Höhe ragen, als sollten sie den Weg zeigen, den die Lokomotive genommen. Freilich ist diese nicht mehr das Lokomotivchen von damals, und was würde der gute alte Stephensou wohl sagen, wenn er die riesigen Nachkommen seiner Lokomotive sehen könnte, die heute Züge bis zu tausend und mehr Tonnen hinter sich herziehen? Würde er seine Eisenbahnzüglein von damals nicht Spielzeug heißen gegenüber den heute bestehenden? Und waS würde der alte Herr wohl dazu sagen, wen» er sehen könnte, daß sich auf diesen Riesenlokomotiven, die solche ungeheure Züge nachschleppen, auch nur zwei Menschlein befinden, nicht größer und stärker als die damals auf seinem winzigen Maschinchen. Wie würde Wohl der alte Herr erschrecken, wenn, während er mit seinem damaligen Züglein gemütlich einhertvackelnd, an ihm ein Schnellzug mit (JO bis 100 Kilometer Stunden-geschwindigkeit vorübersausen würde? Was hätte Stephensou^ wohl seinem Lokomotivführer gezahlt und zahlen müssen, wenn er von diesem einmal verlangt hätte, eine der heutigen großen Lokomotiven in Bewegung zu setzen? Und was würde Stephensou wohl sagen, wenn er erfahren könnte, wie armselig und ungenügend der Lokomotivführer und Heizer von heute bezahlt ist. wie schwer sich dieser Mann heute durchkämpsen muß durch Entbehrungen und Mühseligkeiten aller Art, mit welchen Sorgen in Stopf und Herz er seinen schwere» und verantwortungsvollen Dienst verrichten muß; wen» er sehen würde, wieviel heute von einem Lokomotiv sichrer verlangt wird und wie wenig jedoch von den maßgebenden Behörden getrachtet wird, daß Führer und Heizer diesen Dienst auch ohne Sorgen und mit etwas mehr Freudigkeit zu versehen in der Lage sind. Diese Aneiferung durch materielle Besserstellung der Lokomotivführer und Heizer scheint jedoch uickerc» Eisenbahnbehörden nicht als notwendig einzuleuchten. „Er tvird gestraft, wenn er sich einer Unterlassung oder Uebertretung der Vorschriften der Instruktionen schuldig macht." So lautet der kategorische Beschluß, der wie ein unantastbares Gesetzeswort gehandhabt wird und unsere Strafdiktatoren zu Despoten macht, die uns niederringen wollen. — „Wir haben euch Instruktionen gegeben; nach diesen habt ihr euch zu richten. — Ihr dürft sie, ja ihr müßt dieselben sogar verletzen, doch wehe euch, wenn die Seite 8 Wien, Freitag V- - - -> ->■» — Sicherheit des Verkehrs darunter leidet. — Wir sind, durch dieselben gedeckt; ihr haftet uns. für die Sicherheit mit Haut und Haar. — Ihr dürft leinen Fehler machen, das überlaßt gefälligst uns; bei euch muß jeder Irrtum ausgeschlossen fein. — Ihr seid von uns aus eine '.Waschinc auf der Maschine: ein vollkommen sicherer Präzisionsapparat, der die Maschine in Bewegung setzt, reguliert, zum Stillstand bringt: der an nichts zu denken hat, an nichts denken kann, als an Maschine, Strecke, Station und an die absolute Sicherheit sowie an die unbedingte Regelmäßigkeit des Verkehrs. Das wird Don euch verlangt. — Was wir euch geben, liegt an euch. — Sparrt und fahrt, nur so bekommt ihr Geld. — Das ist unser Grundprinzip." Ganz besonders kann man diese Betrachtungen im Amtsbereich der Staatsbahndirektion Triest machen, deren maßgebende Personen einen, mit einer fast unbegreiflichen Sparwut verbundene» Despotismus auf-weise», der seinesgleichen sucht. Hier scheint man nur eine Kategorie von Bediensteten zu kennen, die sparen sollen und an denen gespart wird; das sind die unglückseligen Lokomotivführer und deren Heizer. Diese Kategorie soll für alles aufkommen, was bei anderen Berufs-zweigen und Dienststellen zu viel gebraucht und verbraucht wird. Ein recht niedliches Liedchen kann das Personal der HeizHansleitnng Görz davon fingen, dessen Bezüge feit einigen Jahren mit einer Virtuosität beschnitten wurden, die zumindest als raffiniert bezeichnet werden kann. Bis vor zwei Jahren wurde auf dieser Linie tatsächlich den schweren Streckenverhältnissen entsprechend verdient; dieses scheint jedoch von unseren liebenswürdigen Behörden als zuviel empfunden worden zu sein und man fiUg gemächlich an zn reduzieren und reduzierte frisch und flott bis zum heutigen Tag, so daß unsere Nebenbezüge mit ganz geringen Ausnahmen gegenüber den früheren noch vor einigen Jahren bestandenen, fast um die Hälfte und darunter gesunken sind. Als Entschädigung dieses Verlustes unserseits sorgte die Staatsbahndirektion Triest in liebenswürdigster Art durch Erhöhung der Dienstleistungen, die gegenwärtig sogar für viel leichter zu befahrende Strecken als zu schwer bezeichnet werden können. Man scheint uns als Leibeigene zu betrachten, die ganz einfach Dienst leisten müssen, ob sie können oder nicht. Eine Ermüdung er-scheint unseren humanen Vorgesetzten einfach lächerlich, als (Simulation, da diese Herren es gar nicht glauben können, daß man bei unserem herrlichen Dienst, mit unseren Prächtigen und imponierenden Lokomotiven überhaupt ermüden kann. Ein Lokomotivführer wird gestraft, weil er mit einer defekten Maschine, welche er beinahe dienstunfähig übernehmen mußte, auf der Strecke untauglich wird, obwohl er das Menschenmöglichste tut weiterzükommen, um ja nur nicht den regelmäßigen Verkehr zu stören; dagegen bleibt eine Heizhausleitung straflos, welche eine Maschine, die mit einem leicht und billig zu behebenden Defekt dienstuntauglich ist, trotz der Bitten des Führers, anstatt die Reparatur zu beheben, ganz einfach abmontiert, welche Arbeit oft viel teurer kommt als die kleine Reparatur, und kalt in einem Güterzug einrnngiert nach Hause schickt. Nicht selten kommt es vor, daß sich ein Führer mit Hilfe seines ab* gerackerten Heizers eine solche Reparatur selbst zusammen-baseln muß, was besonders bei den zeitraubenden Vorbereitungen, speziell bei den Vierzylinder-Maschinen, wenn es eine Lagerreparatur der inneren Leitstangen oder Kreuzköpfe betrifft, für zwei Menschen fast zur Unmöglichkeit wird. Daß diese Arbeit die auswärtige, bei manchen Touren ohnehin sehr karg bemessene Ruhe* zeit noch um ein Erkleckliches kürzt, manchesmal überhaupt ganz aufhebt, macht jenen Herren keine graue Haare. Wenn man diefe kleinen Reparaturimkosteii den großen Transportkosten einer kalten Lokomotive gegenüber in Rechnung stellt, fo wird man gewiß zugeben müssen, daß ein solcher Vorgang am allerwenigsten dazu beitragen kann, die Interessen der Bahnverwaltung bezüglich der Oekonomie sinngemäß zu vertreten und zu wahren. Doch weiter: Ein Lokomotivführer steht in Disziplinaruntersuchung, weil er mit einem Güterzug auf einem Gefälle von 25 Prozent die Streckengeschwindigkeit um 5 Kilometer überschritten hat und dadurch einen Wagenbrand verursacht haben soll. Das Stationspersonal erhielt jedoch eilte belobende Anerkennung nebst entsprechender Remuneration, weil ein Lokomotivführer mit seinem Heizer den brennenden Wagen gelöscht und sich Kleider. Schuhe verbrannt und die Gesundheit ruiniert hat; das wurde denselben jedoch nicht belobend anerkannt und remuneriert; dafür wurde er aber glücklicherweise auch — nicht gestraft. Mit welcher Luft und Freude, mit welchem Galgenhumor muß ein Lokomotivführer doch den Dienst leisten, wenn ihm bei jedem Kilometerstein das ekelhafte Gespenst der Strafe höhnisch »nd drohend entgegengrinft? Wird des Führers Aufmerksamkeit dadurch intensiver, traut er, außer der Sorgen, die er wohl haben wird, auch noch daran denken muß. welche Strafen seiner schon zu Hause warten. Die Bahnbediensteten ohne Unterschied des Dien strenges sind verpflichtet, sich durch gegenseitiges Zusammenarbeiten den Dienst soviel als möglich zu erleichtern. Das erfordert nicht nur die Oekonomie, sondern auch die Sicherheit und die Regelmäßigkeit des Eisenbahndienstes. Dieser löblichen Ansicht scheinen jedoch die Herrschaften unserer allverehrten Heizhausleitung nicht zu huldigen, denn nicht das geringste Anzeichen spricht dafür, daß uns in irgendeiner Weife ent» gegeitgekommen wird. Unsere Herren Vorgesetzten, vom Maschinenmeister aufwärts, haben nur ein Ziel, das sie im Auge behalten uttd hartnäckig verfolgen: die Tantieme n. Ob das Personal oder die Interessen der Verwaltung ■ darunter leiden, ist ihnen vollständig Nebensache. Um das Entgegenkommen unserer liebenswürdigen Vorgesetzten einigermaßen zu beleuchten, diene folgender Vorgang: Durch wiederholte Vorfprachen der Lokomotiv. sichrer bei der Staatsbahndirektion Trieft brachten wir es so weit, daß man uns durch die teilsvcife und ziemlich ausgiebige Erhöhung des Brennstoffausmaßes einigermaßen entgegcngekommen ist, wodurch wir auch tatsächlich halbwegs anständige Prämien erzielten. Wir begannen bereits die Versprechungen dieser Personen höher üu schätzen. „Wenn man in puncto Geld ein Einsehen hatte, wird matt wohl auch für unsere übermäßigen Turuusdienftleistuitgeu, die von unserer Heizhausleitung ganz nach Willkür gehandhabt und geändert werden, sowie für andere Forderungen ein Herz haben und uns näherkommen." So dachten wir. Diesen loyalen Gedanken unserer Staatsbahndirekt ion gegenüber will uns jedoch unsere hochverehrteste Heizhausleituug ganz gründlich vertreiben. „Reduzierung des auszugebenden Kohlenquantums." Das ist die neueste Parole, damit wir durch solche „Riesenprämien" nicht zu übermütig werden. In der Regel wurden 22 bis 24 und auch mehr Korb Kohle per Tonne ausgegebeu. Seit einiger Zeit bekommen wir Braun-und Schwarzkohle mir mehr 20 Körbe, was einem Nettogewicht von kaum (500 Kilogramm entspricht. Das ist doch gewiß reelle Bedienung. Und erst die Qualität; für diese gibt es gegenwärtig keinen anderen Ausdruck als kurzweg „Mist"; was auch seit kurzer Zeit die würzige Lnft unserer geliebten Tunnels wieder beweist. Nach einer alten Instruktion XXIII war der Führer verpflichtet, sich von dem richtigen Quantum der zu fassenden Kohle zu überzeugen. Was schert sich jedoch ein moderner Heizhausleiter um so dumme Vorschriften. Es fuhrt zu weit, auf einmal all die Zärtlichkeiten und Unterstützungen, welche uns unsere geliebte Heizhaus-leitting augedeiheu läßt, würdig zu beleuchten. Eines möchten wir jedoch den Verehrtesten ins Gedächtnis schreiben, mit der innigsten Bitte, es nach Möglichkeit dauernd zu beherzigen und zu behalten. Es ist nicht besonders klug, sich in solch schroffer, unnahbarer Majestät von dem Personal abzuwenden, wie es unsere Herren Vorgesetzten uns gegenüber jetzt zu praktizieren belieben. Niemals kann ein solcher Vorgang zn jenem nur halbwegs guten Einvernehmen führen, das im Interesse des Eisenbahndienstes dach so notwendig ist. Ein solches Einvernehmen kann mir dann zustande kommen, wenn unsere Vorgesetzten aus ihrer Höhe herunter steigen, mit dem Personal ehrlich unterhandeln, ausgestellte, begründete und bewilligte Forderungen tatsächlich erledigen und die gemachten Versprechungen auch erfüllen. Nichts wirkt lächerlicher als unbegründeter Stolz. Es gab und gibt heute noch alte Heizbansleiter, die, was Grobheit an* belcmgte, wahrlich nichts zu wünschen übrig ließen, die aber anderseits auch dem Personal wieder vollste Gerechtigkeit widerfahren und Unterstützung in ihren ‘Forderungen und Beschwerden angedeihen ließen und sich deshalb trotz ihrer Grobheit doch wieder einer gewissen Liebe erfreuten, die man ihnen, wohl oder übel, nicht versagen konnte. Wir verlangen, nach solcher Biedermeier-Grob-heit, nicht zurück, aber Gerechtigkeit und Ehrlichkeit fordern wir, solange von uns Ehrlichkeit und Verantwortung gefordert wird. Inland. „Ans Vaterland, ans teure, schliesj' dich an..." Oesterreich liefert bekanntlich einen besonders hohen Prozentsatz zu dem alljährlichen Auswanderer* kontingent. Die Ziffern, die bisher darüber für das Jahr 1912 vorliegen, zeigen abermals eine Zunahme, so daß sich daraus der Beweis ergibt, wie g u t es dein Volke im eigenen „teuren Vaterlande" geht. So sind mit der Austro American« int Monat November vorigen Jahres von Triest nach Nordamerika 1420, nach Südamerika 1854, zusammen 3274 Auswanderer gegenüber 1189. beziehungsweise 1104, zusammen 2293 Auswanderer im Monat November 1911 abgereift. Vom 1. Jänner bis 30. November 1912 beliefen sich die Besörderungen^ctuf 12.559 Personen nach Nordamerika, 11.325 nach Südamerika. zusammen 23.884 Auswanderer gegenüber 7344, beziehungsweise 8446, zusammen 15.790 Auswanderer in derselben Zeit des Jahres 1911. Es ergibt sich somit in den ersten elf Monaten 1912 im Vergleich zu derselben Zeitperiode des Jahres 1911 eine Zunahme von 8094 Auswanderern. • Tibidendenanssichten bei den böhmischen Bahnen. Das „Eisenbahnblatt" schreibt: Die Buscht ie^tz r a-d e r B a h n weist für die ersten elf Monate eine 'Steigerung der Transporteinnahmen um rund 1,500.000 Kr. aus. Dieses Plus ist zweieinhalbntal fo groß als jenes, welches für die gleiche Periode des Vorjahres ausgewiesen worden war. Bei den Endabrechnungen hatte sich allerdings das zu Ende Noventbu 1911 verzeichnete Plus von 600.000 Kr. auf 1,300.000 Kr. erhöht, demnach mehr als verdoppelt. Aus dieser Tatsache ließe sich, so schreibt das „Pr. Tagbl.", folgern, daß auch die für die elfmonatliche Betriebsperiode des Jahres 1912 ausgewiesene Mehreinnahme von 1,500.000 Kr. nach Durchführung der definitiven Buchungen einen noch wesentlichen Zuwachs erfahren werde. Nach der Analogie früherer Jahre darf insbesondere von den Regulierungen der Monate November und Dezember ein beträchtliches Superplus erwartet werden, so daß man in der Aunaqme kaum fehl gehen dürfte, wenn man das Jahresplus aus den Trcmsporteinnahmen auf mindestens 2 Millionen Kronen schätzt. Wenn auch der Monat Dezember ein nennenswertes Plus ergeben sollte, so läge es im Bereiche der Möglichkeit, daß die Bruttoeinnahmen die Ziffer von 2 Millionen Krotten noch überschreiten werden. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen dürfte die Div u d e n d e des ^-Unternehmens mit 126 bis 130 Kr. (im Vorjahre 110 Kr.), und die Dividende des v-Untemeh-tnetts mit 47 bis 48 Kr (im Vorjahre 46 Kr.) zu schätzen sein. Zur Ausbesserung der Dividenden in der angegebenen Höhe würde ein Betrag von 430.000 Kr., beziehungsweise von rund 600.000 Kr. erforderlich sei«, so daß noch eitte erhebliche Summe zur Stärkung der Gewinnvorträge erübrigen würde, insbesondere für die ^.-Strecke, die schon im Vorjahre ihren Gewiuuvortrag vou 587.000 Kr. auf 753 000 Kr. erhöhen konnte. Der Güterverkehr der A ii s s i g - T e p 1 i tz e r Bahn ist in diesem Jahre um mehr als eine Million Tonnen gestiegen. Das gesamte Verfrachtungsguantum des zu Ende gehenden Jahres dürfte die Höhe von 11 Millionen Tonnen erreichen, und man muß bis auf das Jahr 1908 zurückgehen, utn einer so bedeutenden Gütermenge zu begegnen. Den Mehreinnahmen des Jahres 1912 werden auch erhebliche Mehr* ausgaben geaenüberstehen. Die starken Mehrleistungen iO. Immer 1913 Ult. S des Betriebes sowie die erhöhten Personalfosten dürften allein schon die Summe von 600.000 Kr. erfordern. Aber auch andere Ausgabeposten dürften eine Erhöhung erfah reit. Immerhin wird aber ein Nettomehrgewin» resultieren, welcher eitte kräftige Erhöhung der vor jährigen Dividende ermöglichen wird. Matt schätzt die Dividende auf 110 bis 115 Kr. gegen 88 Kr. im Vorjahre # Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges. Im österreichischen Abgeordnetenhaus«: hat der Finanzminister über die Schädigungen geklagt, welche die österreichisch-ungarische Volkswirtschaft durch den Balkankrieg erlitten hett und noch erleidet. Alle Kreise der Industrie, welche an dein Export nach den Balkan ländern beteiligt sind, werden betroffen. Dieser Export riß so plötzlich ab, daß rollende Waren unterwegs zurückbefördert werden mußten. Durch die Dekretierung der Moratorien iti den kriegführenden Staaten, mit Aus nähme der Türkei, wurden außerdem die Außenstände der Industrie am Balkan für längere Zeit uneinbringlich. Am meisten litt darunter die Textilindustrie namentlich die Baumwollindustrie. Es mußten namhafte Reduktionen in einigen Betrieben vorgenommen werden, und es sind alle Neben- und Hilfsindustrien in Mitleidenschaft gezogen. Die Balkanverhäliniffe lösten aber auch eine allge meine Unsicherheit aus, welche zunächst eine ziemlich unvermittelte Einschränkung des Jnlandkonsums zur Folge hatte, worunter alle Industrien mit wenigen Ausnahmen empfindlich zu leiden hatten. Noch härter wurde die Volkswirtschaft getroffen durch die starke und zweifellos übertriebene Kündigung von gewährten Kre diten und die Sistierung neuer Kreditgewährungen, wo durch die seit vielen Monaten herrschende Anspannung int Geld- und Kreditmarkt verschärft wurde. Die ärgste Gefahr drohte von der plötzlichen und in einigen Orten geradezu stürmischen Abziehung der Einlagen van den Sparkassen. Dank den getroffenen Maßnahmen habe fielt bei keinem einzigen Institut eilte wirkliche Stockung bei der Zurückzahlung der Einlagen ergeben, trotzdem diese Rückzahlungen bisher ungeahnte Dimensionen angenommen hätten. Zittert, Sozialdemokraten! Für die beste Flugschrift über „Irrtum und Schäd lichkeit der sozialdemokratischen Lehre" im Umfang von 3000 bis 4000 Druckzeilen schreibt „Danzers Armee-Zei tung" in Wien XVIII einen Preis von 1000 Kr. (850 Mark) aus: Im Lichte der Geschichte wie der logischen Grfcnttinii. soll die Schrift die Schädlichkeit der sozialdemokratischen Lehre darlegen und insbesondere den jungen Offizier in den Stand setzen, seine Mannschaft über die Hohlheit und Gefährlichkeit der sozialdemokratischen Schlagwürtcr auszuklären, und ihn zn befähigen, die vor ihrer Einrückung häufig sozialistisch verhetzten Rekruten und Reservisten zum überzeugten Pflichtgefühl gegen Herrscher, Staat und Gesellschaft zurückznführen. Die Arbeiten sind bis 1. Juli 1913 einzusenden. Auch Nichtoffiziere können sich bewerben. Preisrichter find Ottokar Graf Czernin, Friedrich Prinz Schauntburg Lippe, Franz Graf Silva Taronca, sämtlich Mitglieder des österreichischen Herrenhauses, und Ludwig Prinz zn Windischgrätz, Mitglied des ungarischen Magnaten. Hauses. Das ist ja eine fürchterliche Drohung, wenn jetzt die Herren vom hohen Adel den geistigen Ritt gegen uns reiten! Einfach, äh — scheußlichI Ausland. Das organisierte Bahnpersonal Italiens gegen das Sl)stent der Extrabergütungcn. Kurz vor Weihnachten autorisierte ein königliches Dekret die Verwaltung der Staatsbahnen, die im letzten Geschäftsjahr unter den Ausgaben für das Personal verwirklichten Ersparnisse in der Höhe von rund vier Millionen Lire unter dem Personal zu verteilen, unter Ausschluß der höheren Angestellten. Gegen dieses Dekret nimmt nun das Zentralkomitee, des Syndikats der Eisenbahner Stellung. Es erklärt die befredierte Art der Verteilung für ungesetzlich und mißbilligt prinzipiell daS System der Gratifikationen, bei dein es zu einer unmoralischen Günstlingswirtschaft kommt. Das Komitee fordert alle Sektionen der Organisation auf, sich zu der Frage zu äußern und lädt den Generaldirektor der Staatsbahnen ein, über die Verteilung des Geldes die offiziellen Vertreter des Personals zu befragen, die im Beirat der Staatsbahnen Sitz und Stimme haben. Der Anfang Jänner in Rom stattfindende Eifenbahner-kongreß wird sich mit der wichtigen Angelegenheit beschäftigen. Eilt Rcchtöraub an den Eisenbahnern in Belgien. Das belgische Eisenbahnministerium hat kürzlich ein r..ucs Reglement,- betreffend Vereinsrecht des Eisen bahttpersottals, veröffentlicht. Das „Journal des Trans Ports" hebt daraus folgende Artikel hervor: Artikel 12, Verboten sind: alle Kundgebungen, die ins Werk gesetzt werden, um zu uugunsteit von Verwaltungsreformen den Beistand fremder Personen zu e r-halten; alle politischen Aktionen; alle Angriffe gegen Handlungen und Entscheidungen der Verwaltung; alle Maßnahmen, welche geeignet sind, die Anwendung der Reglements zu hemmen; alle Beschlüsse oder Maßnahmen, die geeignet sind, die Freiheit eines Mitgliedes ober irgend eines anderen Angestellten zu beeinträchtigen ober die ihm von der Verwaltung anerkannten Rechte zu beschränken. Artikel 14. Vereinigungen, welche sich ein anderes Ziel als die int gegenwärtigen Reglement vorgesehenen setzen, können sich mittels einer vorläufige« Ermächtigung der höheren Be Hörde bilden. Alle früheren Verfügungen, welche den vorstehenden widersprechen, sind abgeschafft. In ergänzenden: Rundschreiben erklärt der Minister unter anderem: Im Interesse des Personals und um ihm Unannehmlichkeiten zu ersparen, halte ich es für angebracht, daran zu erinnern, daß die Teilnahme Nr. 3 uyten, Freitag V— ————* mmi.wtf-nrr r ^m.nwr.,„----------------------- L .. on öffentlichen Versammlungen, die von dem Eisenbahn-dcpartement fremden Personen zur Erörterung der dienstlichen Lage der Angestellten organisiert werden, ihnen streng verboten ist. (Reglement vom 10. März 1910 über die Vereinigungen. 8 6.) Vor allem müssen die Angestellten sich von dem Gefühl durchdringen lassen, das; auf allen Stufen der Beamtenschaft alle sich als Mitarbeiter an einem gemeinsamen Werk betrachten müssen, welches den Dienst der Nation znm Gegenstand hat. (Rundschreiben vorn 6. Juni 1911.) Die Berufs-interessen dürfen gemeinsam nur durch die beteiligte Berufsgruppe, ohne jedes dem Beruf fremde Element, behandelt und erörtert werden. Außerdem mutz diese Gruppe ihr eigenes Leben führen; sie darf Unterstützung oder Mitwirkung keiner Art annehmen, aitfjer der' jenigen, welche ihr die Verwaltung zur Ermntignng angedeihen lassen könnte. (Rundschreiben vom 14. August 1911.) Aus dem Gerichtssaal. Verkehrs- oder Betriebsunfall? Der in Czortkvio statio-lio'tc Schlosser der k. k. Staatsbahnen Basil Zaklinski i'oötc im Jänner 1912 im Heizhaus 6>ortföto eine Lokomotive reparieren, da die Vakuumbreinse nicht funktionierte. Zaklinski suchte die schadhafte Stelle, wobei er mit dem linken Zeigefinger die Xitische von der Membrane der Leitung wegzog. In diesen, Mo» mein gab ein Mitarbeiter Vakuum, wodurch dem Zaklinski der Zeigefinger abgezwickt wurde. Infolge dieses Unfalles war er bi« Mitte Mai im Krankenstand. Die Bernfsgenossenschaft-1 tciie Unfallversicherungöanstalt der österreichischen Eisenbahnen erkannte ihm für diese Zeit eine Mprazenlige Heilverfahrens-reute zu, während die Zuerkennung einer weiteren Rente entfiel, weil Zaklinski Mitte Mai seine frühere Tätigkeit wieder aitfnchmen konnte. Gegen diesen Bescheid brachte Zaklinski durch Dr. Leopold Katz eine Äiage gegen die BerufSgenassen-schafiliche IlnfallversicherungSaustall der österreichischen Eisenbahnen beim Schiedsgericht ein. worin dieser geltend machte, das; dem Kläger keine 60prvzentige, sondern eine 9 0 prozen-i i g c Heilverfahrensrente gebühre, nachdem der betreffende Unfall sich als Verkehrs- und nicht als Betriebsunfall darstelle. Die Maschine sei nämlich zur Zeit des Unfalles unter einem Druck von sieben Atmosphären gestanden und sei auch bei dieser Reparatur Eile erforderlich gewesen. Die beklagte Anstalt legte in ihrer Klagebeantwortung dem Gericht eine Zuschrift der Staatsbahndirektion Stanislau vor, laut welcher bei dieser Reparatur Eile nicht erforderlich war. Bei der am 19. Dezember 1012 stattgehabten Schicds-gericvtsverhandlung machte der Vertreter Zaklinskis geltend, cs könne nicht in Abrede gestellt werde», das; bei dieser Reparatur Eile notwendig war. Denn wenn die Reparatur des auf* gefundenen Fehlers auch nur kurze Zeit in Anspruch nimmt, so könne doch mit dem Aufsuchen der schadhaften Stelle sehr viel Zeit verloren gehen. Tatsächlich sei ja die schadhafte Stelle erst im Moment des Unfalles um % 12 Uhr, also anderthalb Stunden nach Beginn der Arbeit, entdeckt worden. Aber auch abgesehen davon, müsste der Unfall als Verkehrsunfall a»g:sehen werden, da die Maschine unter einem' Druck von sieben Atmosphären gestanden sei, welcher zur selbsttätigen Fortbewegung genüge. Schließlich habe es sich um eine Maschine gehandelt, welche nicht aus dem Verkehr gezogen war. Sic sei von der Strecke um 10 Uhr zum Zwecke der Reparatur ins Heizhaus geschafft worden und sollte von dort wieder um % 8 Uhr weiter-fahren, war während dieser ganzen Zeit unter Dampf, so das; von einer Unterbrechung des Verkehrs dieser Maschine nicht gesprochen werden könne. Ob aber der Unfall auf der Strecke selbst oder auf einem anderen Geleise sich zugetragen habe, könne für die Beurteilung des Unfalles nicht maßgebend sein. Diesen Ausführungen schloß sich das Schiedsgericht unter dem Vorsitz des Oberlandesgerichtsrates Dr. E a p an und v c r-urteilte die beklagte Anstalt zu einer Nachzahlung von 80, Prozent, als Ergänzung der Mprozeniigen Rente auf eine Mprozeutige. Mentcnecliütiuitfl. Josef Hof w im in er, Kohlenarbeiter der k. k. Staatsbahnen, erlitt am 12. Jänner in der Station BreUcnschühing der t. k. Staatsbahnen einen Unfall, indem er bei Ausladearbeiten zwischen Puffern eingeklemmt und geschleift wurde. Hofwimmer hatte bei diesem Unfall innere Verletzungen und einen RippenbrUch erlitten. Für die Folgen dieses Unfalles war Hofwimmer nach Einstellung der .H'cil« verfahrensrentc seitens der Berufsgenossenschaftlichen Unfall? Versicherungsanstalt eine Mprozentige Rente monatlicher Kr. 28'47 zucrkanut worden. Diese Rente entspricht der Annahme einer lOprozentigen Einbuße an Erwerbsfähigkeit., Gegen diese Bemessung brachte Hofwimmer durch Dr. Anton Braß die Klage beim Schiedsgericht nii| Rentenerhöhung ein. Bei der am 18. November .1912 dtiechge führten Verhandlung gaben die Sachverständigen, Herr Dr. Bischof und Herr Dr. Günner, ihr Gutachten dahin ab, daß beim XIläget mit Rücksicht auf die Schwere deL Unfalles doch eine höhere Einbuße, etwa eine Einbuße von Prozent anzn nehmen sei. Der Klagcbertrcter beantragte hierauf, die beklagte Anstalt zur Zahlung einer mindestens vüprozentigen Rente zu verurteilen. Das Schiedsgericht verurteilte hieraus d,e beklagte Anstalt, dein Kläger eine KOvrozentige Rente monatlicher Kr. 17'45 und an Nachzahlung einen Detrc.^ von Kr. 73'72 sowie die Gerichtskosten zu bezahlen. Pettau. (Ein gegangene Verleumder.) Die Unfallsrentler Joh. Drob n i ö und Vinzenz Eisi» ger, beide in Pettau, hatten schon geraume Zeit einen grimmigen Haß gegen Genossen Ille s ch i tz und sannen auf Rache. Endlich fiel es den beiden ein. Genossen Jlleschitz bei der Maschinendirektion des Diebstahls zu beschuldigen, was zur Aolge hatte, das; Geiwssc Jlleschitz auf die Anklagebank mußte. Bei der diesbezüglich durchgeführten Verhandlung wurde Ge-iwsse Jlleschitz, welcher von Genossen Dr. Eisler aus Graz vertreten war, freigesprochen. Nunmehr klagte Genosse Jlle-sckitz die beiden Verleumder. Bei her Verhandlung U isinger seinen Fehler ein, bat reumütig um Verzeihung und verpflichtete sich, die Kosten zu zahlen. Die Verhandln.lg des D r ob nie 'mußte dreimal vertagt werden, da dieser Beitritt, die Anzeige geschrieben zu haben. Genosse Jlleschitz trat den Beweis an, welcher durch die Aussage des Sachverständigen im Schriftfach bekräftigt wurde. Alles Leugnen half nun einmal nichts. Nach dem Plädoyer des Klagevertreters wurde DrobniL nach 8 488 St.-G. zu eine m M o n a t A r r e st. verschärft mit einmal Fasten und einmal li a t» t c m Lager sowie zur Tragung der Prozeßkostcn verurteilt. Gelesene Nnmmeru des „Eisenbahner" wirst man nicht weg, sonder» gibt sie an Gegner und Indifferente weiter. „Der EMnvaiiner.^ Streiflichter. Tcr „deutsche Hochgcdnnkc" auf der Südbah». Wie heißt die geschwollene Phrase, die in den diversen deutschnationalen Zeitungsdruckereien ständig gebrauch:fertig im Satz steht? Das „hehre Nationalbewußtsein", der „hehre deutsche Hochgedanke" schreitet unaufhaltsam vorwärts! Nur auf der Südbahn, wo sich die wackeren „Reichsbüüdler" wiederholt die erdenklichste Mühe gaben, den „deutschen Hochgedanken" an den Mann zu bringen, scheint vorderhand für diesen Artikel kein Bedarf zu fein, wie nämlich aus dem Ergebnis der stattgefundenen Wahlen für den Provisionsfondsausschuß zu schliefen ist. Es erhielten nämlich von 7766 abgegebenen Stimmen die sozia 1 dcino-kratifchen Kandidaten 697 6 bis 7 021, während die Deutsch»a,tionalen 32 bis 53 Stimmen auf sich v e r e in i g t e n. „Der Laubriß ging, cs kam der Jul. Da wird die Witt'rung ziemlich kuhl, können die guten „Nazi" sagen, denn cs will kein warmer Frühling tagen und cs wird für sic immer eisiger und kälter. Wir der „Deutsche Eisenbahner" die Arbeiter denunziert. In der „Folge" 33 des „D rutschen Eisenbahne r" vom 20. „Laubriß" 1912 berichtet die Ortsgruppe Krems des Reichsbundev der deutschen Eisenbahner unter dem Titel: Krems an der Donau (Betriebsleitung), daß die Oberbau-arbeiter in „diesem Königreich" nicht so menschenwürdig behandelt werden, „wie es ein Staatsunternehmen als Arbeitgeber voraussetzen ließe". Gegen die allgemeine Behauptung läßt sich natürlich nichts einwenden. Aber der „Deutsche Eisenbahner" will dies beweisen und so berichtet er folgendes: „Ein Oberbauarbeiter versäumte den Arbeitsbeginn in der Früh, iveil er am Sonntag abends mit seinem kleinen Kind nicht mehr nach seinem Wohnort von Krems zu Fuß nach Hause gehen konnte. Er benützte daher den Frühzug und meldete sich beim Bahnmeister, dessen Ahnen trockenen Fußes durchs Rote Meer gegangen waren, und brachte seine Recht-, sertigung vor. Der Herr Bahnmeister jedoch ließ ihn mit der Arbeit nicht beginnen und wollte außerdem aus Strafe den armen Teufel zwei weitere Tage aussetzen lassen. Der Manu ging hierauf von Weißenkirchen nach Krems zu Fuß zur Betriebsleitung, brachte sein Anl'egen vor, woraus er sich zum Bahnmeister begab, welcher -hn die Arbeit aufnehmen taffen mußte. Solche Eigeinnächtigkriten des Bahnmeisters sind weder geeignet, das Ansehen der Betriebsleitung noch das des Höheren vor dem Untergebenen zu fördern." ■ In der Wirkung dieser Notiz offenbart sich nun die ganze gewerkschaftliche Taktik sowohl des Blattes als auch des Bundes: an dem Arbeiter rächt sich nämlich jedwedes Eintreten, weil es sich bei diesem Eintreten nicht mit das Recht handelt, sondern immer in der Hauptsache auf etwas anderes zielt.. In der oben erzählten Angelegenheit handelte es sich in der Hauptsache darum, den dem Rcichsbund mißliebigen Bahnmeister zu treffen, der ja wohl deshalb kein Mitglied des Reichsbundes sein kann, weil „dessen Ahnen trockenen Fußes durchs Rote Meer gegangen Waren". Aber auch der in der Notiz gemeinte Oberbauarbeiter ist kein Mitglied des Reichsbundes. Deshalb drei Fliegen auf einett Schlag: 1. Die 9lotiz wird so gestellt, als ob für den Oberbauarbeiter eingetreten werden würde (gewerkschaftliche Taktik); 2. der Bahnmeister soll angenagelt werden, nicht deshalb, weil in „bicfcni König r e i ch" die Arbeiter nicht menschenwürdig behandelt werden, sondern iveil der Bahnmeister sich erfrecht, kein Mitglied des Reichsbundcs und außerdem noch ein Judenstämmlung zu feilt; 8. weil auch der Oberbauarbeiter kein Mitglied des Reichsbundcs ist, deshalb Rache, die um so wirksamer ist so daß durch ein scheinheiliges Eintreten für ihn nur seine Schuld, nicht aber sein Recht geosrenbart wird. Das Endresultat ist also, das; nach der angeordneten Untersuchung der Oberbauarbeiter gestraft wurde, was unter anderen Umständen nicht so arg ausgefallen wäre. Es wurde also hier, wie noch immer bei solchen Anlässen, Denunziations-arbeit geleistet. Die „Folge" 83 des „Deutschen Eise tu bahne r" vom 20. Laubriß 1912 wird sich also nicht nur jener betroffene Oberbauarbeiter, sondern alle Arbeiter, die cS mit sich selber ehrlich meinen, gut merken müssen! F. S. Die Solidarität der „Drutsch-iisterrcichischeu Eisenbahu-üeamttn-Zcitunfl". Der Deutsch-österreichische Eisenbahnbeamten-vereitt hat schon einmal in seinem Organ recht bedenkliche Proben seiner Solidarität zu den übrigen Bahnbedienstetengruppen abgegeben. Es war dies nach der Verstaatlichung der Linien der St. E. G. und nach der Verstaatlichung der Oe. N. W. B„ als es sich darum handelte, die automatische Vormckung für Beamte in jener Form für die k. k. Staatö-bahnen durchzusetzen, in der sie von der alten Koalition auf den minien der St. E. G. erkämpft worden war. Damals wurde von den nationalen Vereinen, dem Deutsch-österreichischen Eisenbahnbeamtenverein an der Spitze, so etwas wie eine allgemeine Bedienstetenbewegnng arrangiert. Neben der Forderung nach Einführung der automatischen Vorrückung für Beamte wurde, um alle Bedienstetengrüppen an dieser Bewegung zn interessieren, eine allgemeine Forderung nach allgemeiner Erhöhung des Quariiergeldes gestellt. Als die automatische Vorrückung für Beamte unter Dach und Fach war, stellte der Deutsch-österreichische Eisenbahnbeamtenverein die ganze Bewegung ein, unbekümmert darum, daß die anderen Bediensteten-gnippen nichts erhalten hatten. Was sich nachher die „Deutsch-österreichische Eisenbahnbeamten-Zeitung" leistete, soll immer wieder zu Nutz und Frommen der österreichischen Eisenbahner in Erinnerung gebracht werden. Die „Deutsch-österreichische Eisenbahnbeamten-Zeitung" ließ sofort nach dem Eingehen dieser von der nationalen Koalition arrangierten Bediensteten» bewegung die Forderung nach der allgemeinen Luarticrgcld-erhöhung fallen und erhob f ii r die Beamten a 11 c i n eine neue Onariiergeldforderung die Forderung nach dem Offizier--qitartiergclb für Staatsbahnbeamte. Es erschien ihr — der Mohr, die anderen Bedienstetengrüppen, hatten für die Automatik schon ihre Schuldigkeit getan— vorteilhafter, für einen kleinen Teil der Bediensteten, für die Beamten allein, Forderungen, und gwar erhöhte, zu stellen, als auf die anderen Bediensteten* gruppen Rücksicht zu nehmen. Wäre in der nationalen Eisenbahnerbewegung nur ciitc geringe Dosis Ernst vorhanden, hätte damit cer Deutsch-österreichische Eisenbahnbeamtenverein seine führende Rolle in der nationalen Koalition ausgcspielt gehabt. Aber matt ist in diesen Kreisen viel zn sehr auf derartige Sotidaritätsbrnche eingerichtet. Nunmehr widmet die „Deutsch-österreichische Eisenbahnbeamten-Zeitung" einen ansehnlichen Teil des Raumes tbres Blattes einer ganz systematischen Bekämpfung der Forderung der Bah n-m c i st e r nach Ernennung z u B c a m t e n. Diese Forderung ist eine jener Forderungen, die in die Anträge einbegriffen waren, die zu Ende des Jahres 1911 ursprünglich int Staats-aitgestelltenanSschuß. und zwar von sozialdemokratischer Seite in der Höhe von 69 Milliot'en Kronen, von seiten der Christlich-sozialen in der Höhe von 65 Millionen Kronen und von seiten der Nationalen in der Höhe von 62 Millionen Kronen gestellt 10. Jänner 1913 Seite 9 l worden waren. Aus diesen Anträgen resultierte dann bekannt-\ lich zunächst der gemeinsame Antrag auf 88 Millionen Kronen j und dann.die Aufwendungen der Staatsbahnverwaltung in der zugestandenen Höhe von 21 Millionen Kronen. Man darf sich bei den Herren vom Dentsch-österrcichischen Eisenbahnbeaintcn verein über die. gelinde gesagt, Rücksichtslosigkeit nicht verwundern, die darin liegt, daß man wiederum zunächst an einer gemeinsamen Sache partizipiert und daß man, nachdem man aus der gemeinsamen Sache Vorteile zog, den Verwirklichungs-Prozeß von Teilen dieser gemeinsamen Sache zu behindern versucht. Hiebei ist nach zu berücksichtigen, daß es sich hier um Teile der Gesaintfarderungen handelt, die in diesem Zeitpunkt int allgemeinen Interesse zurückgestellt werden mußten. Die sachlichen Argumente, die die „Deutsch-österreichische Eisenbahn-beamten-Zcitung" mühsam gegen die Ernennung der Bahnmeister zu Beamten zusammensucht, sind ebensowenig stichhältig, wie cs nachgerade lächerlich wirkt, wenn sich diese Zeitung immer auf das Offizierskorps und die Notwendigkeit beruft, daß die Staatsbahnbeamten ähnlich wie dieses ihr Standes-anfehen wahren müssen. Es ist doch eine bekannte Tatsache, daß das Offizierskorps dies nicht aus Kosten des Unteroffiziers tut, dem man die Erreichung von Offiziersständen erschlossen hat. Den sich einmal loyal, einmal hypcrradikal gebärdeten Phra-feurett vom Deutsch-österreichischen Beamtenverein geziemen auch nicht Worte, wie sie in der letzten Nummer ihrer Vereins-zcitung gestanden sind und die einer Denunziation nicht int ähnlich sehen. Die „Deutsch-österreichische Eisenbahnbeamten-Zeitung" schrieb in einem angeblich von einem Bahnerhallungs Vorstand herrührendem Artikel: „Es ist natürlich nicht unsere Absicht, unsere oberste Aufsichtsbehörde, der doch auch etwas an der Wahrung des Ansehens des ihr untetstellten großen Beamtenkörpers gelegen feilt sollte, auf die Enunziationen der Babumeisterschaft aufmerksam zu machen und sie um Hilfe anzurufen oder ihr die Frage zu unterbreiten, welche Stellung sie einzunehmen gedenke, wenn in einem so wichtigen Dikasterium des staats wefens, toi» es der Eisenbahnbetrieb ist eine Gruppe dieses Standeskörpers in Verfolg ihrer Sonderwünsche ganz offen den berufenen Hütern dieses Verwaltung!-- und Betriebsdienstes den »Kampf« ankündigt." Die Wortführer des Deutsch-österreichischen Eisenbahn-beamtentiereittes haben sich selbst in den Ankündigungen von „Kämpfen" niemals irgendwelche Zurückhaltung anferlegt und tun nicht gut daran, nunmehr so sehr besorgt um die Wahrung des Ansehens des StaatSbcamtenkörpers zu sein. Wo übrigens unzutreffende, dienstliche Gründe vorgeschoben werden, sind ver meintliche finanzielle Interessen im Spiele. Die Herren vom Deutsch-österreichischen Beamtenverein vermeinen, durch die Ernennung der Bahnmeister zu Beamten verkürzt zu werden. Sie mögen aber ihre Rechnung itut nach allen Seiten hin nach-revidieren. Es wird bei einem derartigen Verhalten des nationalen Beamtenvereines immer schwieriger, dem niedrigen Bahnbediensteten begreiflich zu machen, daß es auch für de» Beamten noch berechtigte unerfüllte Forderungen gibt. Müßten die Dinge nicht von einem höheren Gesichtspunkt aus behandelt werden, als daß man sich van dem Bedürfnis nach Befriedigung vom Revauchcgelüfiett für dieses unsoldarische. hinterhältige Verhalten der deutschnationalen Beamten leiten lassen dürfte, stände ein Teil der Eisenbahnbeamten nicht in guter Solidarität zu den übrigen Bedienstetengrüppen könnte das Vorgehen dieser Herren böse Folgen zeitigen. Wie. wenn der Spieß gedreht würde und wenn man mit vergleichenden Berechnungen über die Kosten der Beamtenarbei! jenen Kosten gegenüber heraus rücken würde, wie sie bei andere t europäischen Bahnverwal-tungen für diese Arbeit erstehen! Dem Bahnmeisterstand wird von der „Deutsch-österreichischen Eisenbahnbeamten-Zeitung" jeder Bahnmeister als den Stand deklassierend ungerechnet, der im Konzipieren kein großer Meister ist. Wo sind aber durchwegs erstklassige Kräfte vorhanden? Der im Konzept schwache Bahn Meister mag vielleicht durch praktische Verwendbarkeit den Man gel ausgleichen. S.nd aber die Mitglieder des Deutsch-öfter reicht scheu Eisenbahnbeamteiwereines ausnahmslos Genies? Korrespondenzen. Falken»» a. b. Eger. Irgendein blauer Schmierfink findet eö für notwendig, im „Deutschen Eisenbahner" vom 1. Jänner 1913 seinen dreckigen Schnabel an uns zu. wetzen. Aber vielleicht aus Furcht, bei seinen Eselsohren gepackt zn werden, geht er recht weit uw den Brei herum und sucht sich eine der unsrigen Zahlstellen ans, die zwischen Falkcnan und Tirschnitz liegt, an bereit Tätigkeit er nun sein Mütchen kühlen will. Und dort paßt ihm einfach nichts. Unsere Genossen kennen die Ziele unserer Organisation nicht, entfalten ciuc lebensgefährliche VereinStätigkeit, der Zahlstellenleiter muß sich seine Stelle mit besonderer Anstrengung erkämpfen, und waS eine ganz gemeine Schufterei dieses blauen Finken bedeutet, ist, daß er meint: Besondere Sorgfalt erfordert die Wahl eines Kassiers, dackit zur Deckung eventuell verrechneter Gebühren ('(?) (Hier sitzt der Schuft!) der notwendige Besitz vorhanden sei. Also eine ganz gemeine Ver'-imdung, denn seit dem Bestand der Zahlstelle ist noch nicht das geringste vor gekommen, als höchstens, daß eben die erwähnte Zahlstelle etne ganz annehmbare Versammlungstätigkeit entwickelt und daß wir dort viel größere Versammlungen abgchaltcu haben, alö die Herren Reichsbüüdler jemals in ihrer Fallenaucr Ortsgruppe erlebt haben. Und das mag eben der Kummer de>.> Schreiberlings sein, daß eben aus der Strecke für den Reichsbund nicht viel zu haben ist, als höchstens ein-ge Gernegroße, die um eine lumpige Zeche im ÄirtshauS gar vieles leisten. Die Herren, wenn sie schon an uns etwa-r zu tadeln haben, mögen sich doch in den eigenen Reihen ein wenig umschaue.n, da sind wirklich schon Dinge vorgekommen, über die selbst bürgerliche Blätter im Ton der Entrüstung berichteten. Oder soll wohl daS Mittel der Verleumdung und Verdächtigung her-halten, um die Eisenbahner von den Schandtaten ihrer bürgerlichen Vertreter im Parlament nichts wissen zu lassen? Ja, Herr Arttkler! Wir werden auch in Zukunft zwischen Tirschnitz und Falkenan trotz ihrer Wut so Weiterarbeiten wie bisher, damit für Sie wirklich nichts übrig bleibt als einige Hasenfüße, die weder daS eine noch das andere, sondern die überhaupt gar nichts verstehen, als höchstens zu verleumde». Und daß solche Subjekte von unseren Genossen mit der gebührenden Verachtung behandelt werden, dafür werden wir ebenfalls in Zukunft sorgen. K. Elliogrn-Schönwrhr. (K. T. C51 a a 18 ti rr Tin.) Von Elbogen hinauf in das böhmische Mittelgebirge schlängelt sich ein Bähnle durch eilte wirklich interessante Gegend. Für die Reisenden mag es im wommer wirklich ein Vergnügen sein, durch das wunderbare Gelände befördert zu werden, doch wer Gelegenheit hat, mit den dortigen Bahnarbeitern zusammen zukommen, der lernt auch ein Lied von den Leiden dieser Sklaven kennen. Unter dem Regime des Bahnmeisters Adarn Teuschl, der auch gleichzeitig Vorstand der Station Elbogen Porzellanfabrik ist, dürfen nun die Arbeiter ihr mehr nU1 idyllisches Dasein verbringen. Ganz prächtig versteht es dieser Herr, über seine Arbeiter eine seidene Peitsche zu schwinge'!. Er hat gar nichts gegen die Kämpfe der Arbeiter und deren eventuelle Erfolge einzulvenden, versteht es ganz gut, mitunter den Humanen zu spielen, ist nur sroli, wenn die Arbeiter am 18. August in die Kirche gehen und über seine Tätigkeit nichts itn „Eisenbahner" erscheint. Und in Wirklichkeit sieht die Sache doch ganz andere aus. Beispielsweise: In der Lohuvorrückung nach dreijähriger Dienstzeit hapert» schon; vor drei Jahren werde»,. wie etwa die vor Jahresfrist eröffnete n>'cdcröner-rcichische Alpenbahn. Für den Betrieb der eigentlichen haben die Arbeiter dieser Station auf der Strecke Clbogen-Neu-sattl eine Neulage durchgeführt und täglich 20 H. Zulage erhalten; diesmal haben sie in der «Station Elbogen Staatsbahn-Hof gearbeitet und nichts bekommen. Arbeiter, die über 10 Jahre ohne entlassen zu werden beschäftigt sind, bekommen entgegen den Bestimmungen nur drei Tage Urlaub; an Sonntagen müssen sie den ganzen Tag mit Viertelschichtvergütung arbeiten, ist ein Arbeiter acht Tage marod, wird er entlassen. Aber auch wenn die Arbeiter ihre kleinen Urlaube beendigt, fragt er sie, ob sie sich nun ausgcfaulenzt haben. Einzelnen Arbeitern wurden die Urlaube überhaupt verweigert. So sieht eben diese scheinbare Arbeilerfreundlichkcit des Herrn Bahnmeisters aus, und das ist für die Arbeiter das gefährlichste. Gelegentlich den Erfolgen der Arbeiter zu huldigen und im gegebenen Moment dieselben den Arbeitern vorzuenthalten. Und trotzdem gibt etz dort noch Arbeiter, die lieber das Geld in den Dreck werfen als sich zu organisieren. Daß dann selbst ein Bahnmeister ganz nach seinem Belstben mit den Arbeitern schalten und walten kann, ist doch selbstverständlich. Aber auch hier wird die richtige Erkenntnis die Oberhand noch gewinnen. Die unS heute noch fern stehen, werden ja doch noch zur Einsicht kommen, daß ihre Interessen nirgends so gut gewahrt und vertreten werden als in unserer einheitlichen, internationalen Eisenbahnerorganisation. K. Amstetten. (Art die gesamten Eisenbahner and an die organisierte Arbeiterschaft von A m st e t t e n.) Der hier in der Schmidlstraße etablierte Fleischhauer Ignaz D 0 b r 0 w a äußerte sich am SamStag den 4. d. M. im Laufe des Gesprächs mit seinen Kunden sehr abfällig über die Eisenbahner, und zwar gebrauchte er folgenden Ausdruck: „Die Eisenbahner stehlen aller Als ihn eine Frau aufmerksam machte, daß es doch nicht statthaft sei, solche Worte zu gebrauchen, sagte er lachend: „Ich nenne ja keine Namen, aber ich mache auch keine Ausnahme!" Somit hat uns Herr Dobrowa alle als Diebe hingcstellt! Wir fordern daher alle Eisenbahner und auch alle übrigen Arbeiter aus, diesen Herrn, der, nebenbei bemerkt, ja doch nur von Arbeitern und größtenteils von Eisenbahnern lebt, mit ihrer Kundschaft gänzlich zu verschonen. St. Piilten. (B a h n h 0 f r c st a u r a t i 0 n.) Schon seit langem wird von den Bediensteten Klage geführt, daß die diversen Speisen und Getränke in puncto Quantität und Qualität zu wünschen übrig lassen. Obwohl dies von den Bediensteten sehr unangenehm empfunden wird, so ist dies noch nicht das ärgste. Noch mehr verekelt wird den Bediensteten der Besuch ü#t Restauration und der sogenannten Schwemme durch das Denunzieren bei den Vorgesetzten von seiten der Bediensteten. Besonders der „K e l l e r m e i st e r" kündigt den dort verkehrenden Eisenbahnern, sobald sie nicht seinen Anschauungen huldigen oder in Meinungsverschiedenheiten geraten, an: „Er werde es dem Vorgesetzten schon sagen, was der Mann im Wirtshaus treibe." Er hat es getan, so daß der betreffende Bedienstete am zweiten Tag von seinem Vorgesetzten gerügt wurde ob seines Zwischenfalles mit dem Kellermeister. Wir wollen heute nicht untersuchen,' ob für einen Restaurateur ein derartiges Vorgehen seiner Bediensteten für das Geschäft von Nutzen ist. Auch wollen wir heute nicht über den Ohrfeigenspender-Kellermeister schreiben, obwohl es sehr interessant wäre, zu wissen, ob dieser sonderbare Heilige da» ausschließliche Recht hat, die in der Restauration sowie beim Büfett befindlichen Lehrlinge zu prügeln. Was die Gäste von so einer gastlichen Stätte halten, darüber soll der Herr Restaurateur Nachdenken. Wir wissen auch, daß der Kellermeister nicht allein auf die wehrlosen Jungen losschlägt, sondern auch die übrigen Kellner betätigen ihre Nächstenliebe auf diese Art und Weise, daß die Jungen oft mit blutender Nase und geschwollenem Gesicht zu sehen sind. Heute interessiert uns nur der Umstand, daß man sich sozusagen fürchten muß, als Gast in der Schwemme zu verkehren, ohne Gefahr laufen zu müssen, verschwärzt zu werden, was für den Denunzianten zwar weniger gefährlich ist als seine krankhaft veranlagte Mädchenjägerei ; für das Opfer unter Umständen jedoch ein sehr teurer Spaß mit üblen Folgen werden kann. Wir hoffen, mit diesen Zeilen zu erreichen, daß man für die Zukunft in der Schwemme gute und billige Speisen erhält, welche man in Ruhe verzehren kann, ohne Gefahr zu laufen, denunziert zu werden. Selzthal. (U n f a l I.) Am 26. Dezember verunglückte der Wächter Franz Reisinger beim Ausmcchseln einer schadhaften Schienenlasche. Er wurde von der Lokomotive des Zuges 918 erfaßt, zur Seite geschleudert, wo er sofort tot liegen blieb. Der Verstorbene hinterläßt eine Witwe und seine alte Mutter. Reisinger war früher Mitglied unserer Organisation, hat jedoch am 1. Juli 1912 schriftlich seinen Austritt erklärt. Kkagenfurt. Von dort wird uns geschrieben: Ein Fall unerhörter Roheit wurde inVölkermarkt-Kühnsdorf von einem jungen Burschen gegen einen alten Magazinarbeiter verübt. Im dortigen Magazin ist seit kurzer Zeit ein Bürschchen ausgenommen, das sich mit der Zeit im Magazindienst einlernen soll. Da dieser Jüngling, Pack, noch nicht weiß, daß Pünktlichkeit eine der wichtigsten Haüpteigenschaften im Eisenbahnbetrieb ist, so kommt er manchmal etwas später in den Dienst, was ihm öfters eine Rüge vom Stationsvorstand bringt. Kürzlich hatte P a ck sich wiederum verspätet und erntete ichermals eine anständige Strafpredigt. Darüber war der Jüngling fuchsteufelswild und da er doch seine Wut irgendwo auölaffen wollte, so versetzte er einem alten Arbeiter ohne jeden Grund eine Ohrfeige. Der Arbeiter hatte gewiß nur recht getan, wenn er dem Aspiranten Pack das Hinterzeug anständig ausgeklopft oder die Anzeige erstattet hätte. Da weder das eine noch das andere geschehen ist, so machen wir die Vorgesetzten des schlagfertigen Pack aus diesen Fall aufmerksam und hoffen, daß diesem Kerl eine entsprechende Belehrung zuteil wird. PurkcrSdorf. (Todesfall.) Einen schweren Vertu» hat die Ortsgruppe durch den Tod des Genossen Fischel-m a h e r erlitten. Genoffe Fischelmayer war eines der ältesten Mitglieder der Organisation. Sein Leichenbegängnis fand unter zahlreicher Beteiligung des Personals und der Bevölkerung statt. Wir werden den Verstorbenen jederzeit im Angedenken bewahren. Gloggnitz, (Todesfall.) Am 14. Dezember starb der Oberverschieber Andreas W a n g l bei Ausübung seines Dienstes. W a n g l war ein treues MÄglicd der Organisation. Allen jenen, die sich am Leichenbegängnis beteiligt haben, wird im Namen der Hinterbliebenen herzlichst gedankt. : Saatfeldern (Genosse Alois Embach er gestorben.) Am Mittwoch den 1. d. M. (Neujahrstag) starb um 1 Uhr nachts Genosse Alois Embacher im 77. Lebensjahre. Embacher schien eine unverwüstliche Natur gehabt zu haben. Mit 73 Jahren machte er noch Dienst und kam seinen dienstlichen Obliegenheiten mit einer Pünktlichkeit und Genauigkeit nach, daß er oft so manchen jüngeren Zugsbcglciter zuschanden machte. Am 4. Dezember 1908 erlitt er einen Unfall, indem er beim Signalgeben während der Einfahrt des Zuges von der Bremse herunterstürzte. Seither konnte er nicht mehr Dienst machen und klagte, trotzdem er stsine Rüstigkeit beibehalten hatte, über heftige Kopfschmerzen Am Freitag den 27. Dezember v I. um 9 Uhr vormittags erlitt er einen Schlaganfall und hatte bis zu seinem Tode sein Bewußtsein Nicht mehr erlangt. Am 2p. Jänner d. I. hätte er sein goldenes Hochzeitsjubiläum gefeiert, hat cs aber leider nicht mehr erlebt. Mit Embacher verliert die Sozialdemokratie Saal-l(clbcnS einen ihrer vortrefflichen, unvergeßlichen Alten. Drei Verluste innerhalb eines Jahres: Genosse Mönig, Genosse Jmltuer und jetzt Genosse Embacher, ist ziemlich viel. Hoffen wir, daß aus der jüngeren Generation Genossen hervorgehen, die imstande sind, die Lücken, die der unerbittliche Tod in unsere Reihen gerissen hat, auLznfüllen. Louis hat sich immer einen ruhigen, schmerzlosen Tob gewünscht. Dieser Wunsch ist ihm in Erfüllung gegangen. Daß er so schön und schmerzlos entschlafen ist, mag auch für seine Gattin und seine Angehörigen ein Trost in dieser schicksalsschweren Stunde sein. Klagrnfurt (Südbahn.) Die Südbahnvertrctnng und das Fahrpersonal wurden durch einen neuen Assistenten namens M e l z e r beglückt, bei welchem die ganze Kunst darin besteht, mit dem Personal herumzuschreien und dasselbe zu verleumden. Seiner Anschauung nach ist ein jeder Zugsbegleiter nur dazu da, damit er auf jedem seine Schuhe abputzen und im Beisein anderer Personen mit den gröbsten Ausdrücken Herumschleudern kaum Da sich die Zugsbegleiter eine solche Umgangsform nicht gefallen lassen, eine solche auch bis zur Ankunft dieses Herrn nicht gewöhnt waren, so ersuchen sie das löbliche Betriebsinspektorat, cs möge diesen jungen, Herrn darüber belehren, wie er sich gegen das Personal zu benehmen hat. Ihm geben wir den Rat, er möge sich baldigst bessere Manieren aneignen. Sollte das nicht der Fall sein, so wird sich das Personal zu helfen wissen. Aus den Organisationen. Graz II. Am 4. Jänner fand die Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Genosse D u s e k hielt einen beifällig ausgenommenen Vortrag. Bei der Neuwahl wurden folgende Genossen einstimmig gewählt: Franz Hecht l, Obmann, Josef S t i e g m a i e r und Johann Karner, Stellvertreter; Johann Zach, Kassier, Johann Titz, Stellvertreter; Peter Fraiß-leben, Schriftführer, Konrad Hofmann, Stellvertreter; Franz Fink, Bibliothekar, Franz Krasser Stellvertreter; Simon Neunegger, Andreas Schöffmann und Josef Schuster, Kontrolle; Johann Lang, Josef Pirch. Josef Maresch, Karl Weber, Johann Zätsch, Johann Molk, Franz Kornhäuscl und August Werner, Ausschüsse. Ferner wurde beschlossen, das Vereinslokal von Wiesers Gasthaus „zur Stadt Fürstenfeld" zu verlegen, wo jeden ersten Samstag im Monat eine Vereinsversammlung abgehalten wird. Zuschriften sind an den Obmann Franz Hechtl, Liebenau Nr. 131 bei Graz, zu adressieren. Cilli. Die Mitglieder werden ersucht, die Mitgliedsbücher und Jnterimskarten behufs Kontrolle abzugeben. Jeden Samstag von 7 bis 8 Uhr abends sind Bibliotheksstunden. Feldkirch. Anläßlich der Versetzung des Genossen Matth. Schroffenegger nach Meran fand am 23. Dezember 1912 im Gasthaus „zur Rose" in Levis eine Abschiedsfeier statt. Die dienstfreien Lokomotivführer, die Herren Werk- und Maschinenmeister, ferner Mitglieder des Gemeindeausschusses sowie ein großer Teil der Arbeiterschaft waren vertreten. Genosse P r e i ß hielt die Festrede. Herr Maschinenmeister S a x l e ch n e r dankte in einer wirkungsvollen Ansprache dem Scheidenden, der sowohl in dienstlicher wie in familiärer Beziehung stets ein Muster für viele war. Möge es dem Genossen Schroffenegger und seiner Familie im neuen Domizil recht wohl ergehen. Innsbruck (S t a a t s b a h n). Am 2. Jänner fand die Generalversammlung der Ortsgruppe IV statt, in der Genosse Sebastian I d l, Kondukteur, zum Obmann, Genoffe Markgraf zum Stellvertreter und die Genossen Wilhelm R u c tz und Wilhelm H 0 rnslack zu Kassieren gewählt wurden. Zuschriften sind zu richten an Sebastian I d l, Innsbruck, Fischerstraße 4 3, II, links, in Geldangelegenheiten an Wilhelm R u e tz. Innsbruck, S 0 n n e n b u r g st r a ß e 20. Die Einzahlungen sind in folgender Weise zu leisten: Die Mitglieder bei der kommerziellen Vertretung zahlen beim Genossen Wilhelm H 0 r n s l a ck. Kanzlist, oder beim Genossen W 0 l f, Kondukteur, die Mitglieder in der Staatsbahndirektion zahlen beim Genoffen Karl H 0 t 0 v y, Offiziant, die Mitglieder der Station Welten und Mittenwaldbahn zahlen beim Hauptkassier Wilhelm R u e tz, Mitglieder von der Strecke zahlen beim Streckenlassicr Adalbert Wolf. Kondukteur. Bei jeder Monatseinzahlung muß das einzahlende Mitglied vom Kassier einen Coupon als Bestätigung erhalten. Die Coupons sind von den Mitgliedern aufzubewahren. Die Einzahlungen sind immer bei ein und demselben Kassier zu leisten. Die jeweiligen Aus-schußsitzungcn sind öffentlich und hat jedes Mitglied das Recht, an denselben teilzunehmen. Die Bekanntmachung erfolgt in der „Volkszeitung" und durch Anschreiben auf die Vereinstafel; dasselbe gilt von den. Vereinsversammlungen. Fachtechnische Rundschau. Die 3u?unst des elektrischen Bahnbetriebes. Die Brennstoffvorräte der Erde. Vor kurzem ist ein neues Projekt einer elektrischen Schnellbahn in die Oeffentlichkeit georuugeu und hat begreiflicherweise in hohem Maße das Interesse des Publikums beschäftigt. Es handelt sich um eine Verbindung Wien-Brünn, die nunmehr mit einer Fahrgeschwindigkeit von 120 Kilometer in der Stunde überbrückt werden soll. Die Lage und Entfernung der beiden Städte läßt die Anlage und den Be» tri„o einer neuen Schnellbahn gewiß sehr zweckmäßig erscheinen. Es würde tatsächlich einem Bedürfnis abhclfen, ux.in die Reisen mit so viel geringerem Zeitaufwand aus-gefüyrt werden könnten und wenn häufigere Fahrgelegenheiten geboten würden. Die wechselseitigen Beziehungen zweier großer Städte, die obendrein durch Handelsund Jndustriebezichungert so innig verbunden sind, würden sich dadurch in einer.Weise vermehren, die gar nicht abzusehen ist. Man kann die Wirkung einer Schnellbahn auf das wirtschaftliche Leben zweier durch sie verbundener Städte mit der Eröffnung einer Brücke vergleichen, welche die beiden Orte über einen breiten Fluß hinweg verbindet, während früher der Verkeh» durch Fähren vermittelt werden muhte. Es ist bezeichnend für den hochentwickelten Stand des elektrischen Bahnbetriebes, daß die Frage nach der Art eines solchen Schncllverkehres gut nicht in die akademische Diskussion gezogen wird: natürlich kann diese Bahn -ur ein-elektrische Bahn werden. Sie wird allerdings — von einig,t Bahnstrecken Nordamerikas abgesehen — die erste „Schnellbahn" am Kontinent sein. Doch ist alles, was für die praktische Ausführung eines solchen Verkehrsmittels und die Eventualitäten des Betriebes von Wert sein kann, eine bereits praktisch gelöste Frage; >ch erinnere an die jahrelangen Probefahrten der Deutschen Studiengesellschaft für elektrische Schnellbahnen, die unter der Leitung des Bauratcs Schwieger und andere den Beweis dafür erbrachten, daß eine Bahn mit elektrischen Hilfsmitteln auch mit der doppelten Geschwindigkeit, als die für Wien-Brünn vorgesehene, noch ganz gut ausführbar ist. Nach allen vorliegenden Erfahrungen wird die neue Bahn mit sehr hochgespanntem Wechselstrom betrieben „Schnellzüge" wird man wohl Motorwagen mit mehreren Anhängewagen wählen, eine Betriebsart, die einem kurzen Zug mit besonderer Lokomotive doch offenbar überlegen ist. So wird die elektrische Bahn Wien-Brünn gewiß keine Probleme zu lösen haben; sie wird nur zweierlei erweisen: daß die Zahl der Reisenden sich bald vervielfacht haben wird, und wie sehr es ernstlich in Erwägung zu ziehen ist. auch nach anderen Städten des Reiches solche Schnellbahnen zu führen. Ich denke an Wien-Budapest, das alte, noch immer nicht ernstlich angegriffene Projekt. Werden wohl die Jüngsten unter uns die Zeit noch erleben, wann die letzte Dampflokomotive ins Museum gestellt wird? Auf den Bahnen lokalen Charakters, den „lieber-landüahncn", Vcrbindungsstrecken zwischen Städten and Industriezentren, wird die Dampflokomotive wohl zurück-weichen müssen, wie überall dorrt wo der Personenverkehr die Hauptrolle spielt und wo naturgemäß die unbestrittene Ücbcrlcgeuheit des elektrischen Betriebes in Hinsicht auf schnellen Verkehr in kurzen Intervall-.n den Aufschlag geben muh. Man hat längst gelernt, die Einführung des elektrischen Betriebes in solchen Fällen als zuverlässiges Mittel anzusehen, die früher meist unrentable Bahn wirtschaftlich zu gestalten und die erhöhte Inanspruchnahme und Frequenz erfahrungsgemäß vorauszusetzen. Die Zeiten sind vorüber, wo ein Generalpostmeister v. Nagler — übrigens als Leiter des damaligen preußischen Verkehrswesens sicher ein sehr sachverständiger Mann — über ein Bahnunternchmen Berlin-Pots dam sich äußerte: „Dummes Zeug, ich lasse täglich diverse Sechssitzposten dahin abgehen, und es sitzt niemand drin. Nun wollen die Leute eine Eisenbahn bauen — mögen sic ihr Geld doch gleich lieber zum Fenster hinauswerfen." Anders liegen die Verhältnisse auf den langen Haupt bahnstrecken, wo insbesondere eine größere Verdichtung der, Verkehrs als unnötig oder unerreichbar hingestellt wird. Sofern aber der Verkehr mit langen Zügen in größeren Intervallen in Frage kommt, kann die große Investition auf die elektrische Ausrüstung der Bahn durch die etwa sonit noch bestehenden Vorteile elektrischer Förderung nicht ausgewogen werden; wohl aber bemüht sich die Lokomotiveninduslcie, die Dampflokomotive zu vervollkommnen und den guten Eigenschaften der elektrischen Lokomotive nahe zu kommen. Wer die glänzende Beschickung der Brüsseler Weltausstellung 1910 mit Dampflokomotiven beachtete, konnte kaum den Eindruck mitnehmen, daß die Tage der Dampflokomotive gezählt seien. Wohl sah man die Bestätigung der alten Regel, daß jeder Fortschritt gerade die konkurrenzierenden Gebiete zu verdoppelten Anstrengungen veranlaßt, nachzukommen. Wer hätte nicht bas elektrische Licht als den präsumtiven Alleinherrscher angesehen —- bis eben das Gasglühlicht kam. Es ist aber ein anderes Moment, das einen unbeschränkten und in dem bisherigen Maße wachsenden Dampj -bahnverkehr ernstlich bedroht und dem mit der technischen Vervollkommnung der Lokomotiven allein nicht beizukommen ist: denn gibt man nur die Möglichkeit einer Abnahme der Kohlenvorräte der Erde zu, so muß man unbedingt der Entdeckung und Ausnützung neuer Energiequellen vom weit wirtschaftlichen Standpunkt aus die größte Aufmerksamkeit zuwenden. Gerade dieses Moment hat die allgemeine Anschauung am bestimmtesten dahin gelenkt, der unbeschränktem Verwendung der Dampfkraft ein nicht zu fernes Ende voraus-zusagen und die Besorgnis einzugestehen: „Was dann, wenn die Kohlenvorräte erschöpft sind oder wenigstens die Äohlen-prcise so sehr steigen müssen, daß ein wirtschaftlicher Bahnbetrieb nicht mehr abzusehen ist?" Es ist nicht uninteressant, auf diese Frage näher einzugehen. Die augenblicklichen Kohlenvorräte der Erde kann man auf etwas über eine Million Millionen Tonnen schätzen. Der Weltverbrauch dürfte jetzt bei 1500 Millionen Tonnen liegen. Wenn wir eine Zunahme des Verbrauchs in der bisher beobachteten Größe annehmen — der Kohlenbedarf stieg zum Beispiel von 1896 bis 1905 um 70 Prozent — so würden diese Vorräte freilich in wenigen Jahrhunderten erschöpft sein. Viel früher würde sich aber eine Kohlennot fühlbar machen, weil der immer tiefere Abbau und die Ausbeulung bisher als unwirtschaftlich betrachteter Kohlenflöze eine bedeutende. Verteuerung ergeben müssen. Es mag noch angeführt werden, daß die Kohlenvorräte Oesterreichs etwa 500 Jahre, Englands 300 Jahre, Sachsens nur 100 Jahre dauern würden. Unter solchen Auspizien wäre allein die Ausnützung der anderen Kraftquelle der Natur, der Wasserkräfte, und damit verbunden die elektrische Kraftübertragung Vau der ferneren Zukunft zu erwarten. Demgegenüber bestehen aber einige trostreiche Aussichten: zunächst ist eS fast gewiß, daß wir in Ländern und Gegenden, die bisher wegen ihrer Entlegenheit daraufhin wenig angesehen worden sind, noch Kohle genug finden werden. Und dann ist eine viel sparsamere, wirtschaftlichere Ausnützung des Brennmaterials durch die fortwährende Vervoll-komptung der Dampfmaschine möglich. Es scheint mir daher weniger in den angcdeuteten Besorgnissen der Grund zu liegen, weshalb man die Einschränkung des Dampfbetriebes auf den Eisenbahnen und seinen Ersatz durch die elektrische Lokomotive Vorhersagen sollte. Vielmehr sind es nur ganz besondere Vorzüge, die die elektrische Traktion befähigen, in einen aussichtsreichen Wettkampf mit der Dampflokomotive zu treten; und wenigstens vorläufig werden erst besondere. Umstände entscheiden müssen, welchem System von beiden — Dampf oder Elektrizität — in einem bestimmten Fall der Vorrang gehört. Die elektrische Lokomotive hat sich in vieler Hinsicht als der Dampflokomotive, überlegen gezeigt. Schon der Fortsall jedes toten Ballastes, wie Kohle und Wasser, ist ein jedem einleuchtender Vorteil. Das Gewicht und dis Kraft der elektrischen Loko-Mvtive ist also für den Nutztransport voll ausnützbar. Es entfällt daher auch der Transport der Kohle nach allen möglichen Punkten des Bahnnehes; und die erwiesen geringere Ab uützung und stete Bereitschaft der elektrischen Maschine fallen dazu noch ins Gewicht. Diese Vorzüge sinh freilich so schwerwiegend, daß sogar ver elektrische Betrieb „durch Kohle" sich als vorteilhaft erweist, das heißt, daß nicht, wie naheliegend, erst Wasserkräfte zur Erzeugung des elektrischen Stromes nötig sind, sondern daß eine Dampfmaschinenzentrale das Bahnnetz speist, wie das gerade bei dem eingangs erwähnten Bahnprojekt der Fall sein wird. Gerade diese Betriebsart hat — von Wasserkräften vorläufig abgesehen — ihre großen Vorteile vom Standpunkt der sparsamen Kohlenwirtschaft aus. Denn eine große, ortsfeste Dampfmaschine ist an Oekonomie jeder Dampflokomotive weit überlegen, und sie ermöglicht das Verfeuern der Kohle an der Nr 2 Wien, Freitafl ».Der Gisenbal,,r§r.- io. Lanner 1918 Seite 11 Fundstelle selbst, bei Fortfall aller Transportkosten. Dazu ist es nicht zu tiicl behauptet, das-, die modernen Dampfkessel mit dem allerschlcchtesten Brennmaterial schon zufrieden sind. Diese Argumente haben zum Beispiel zur Elektrifizierung der Eisenbahn Deffau-Bitterfeld geführt, die bis nach Leipzig elektrisch ausgebaut werden wird. Von diesem Gesichtspunkt aus werden alle großen Vraunkohlenrcviere noch eine wichtige Rolle spielen. Die elektrischen Bahnen Nordamerikas werden fast vurchwegs Von Dampszentralen betrieben. Immerhin werden in allererster Linie die Wasserkräfte, die „weiße Kohle", in Verbindung mit der elektrischen Kraftübertragung dazu dienen, die für den Landtransport notwen-dige Arbeit aufzubringen. Und kohlenarme Länder, wie die Schweiz oder Schweden, bereiten die intensivste Ausnützung dieser Energiequellen für den Bahnbetrieb vor. Die Elektrifizierung aller Bahnen dieser Länder ist nur eine Frage kurzer Zeit und vielfach schon weit vorgeschritten. Auch bei uns wird cs mit der Ausnützung der Wasserkräfte Ernst; die Südbahn hat bemerkenswerte Studien durchgeführt, ihre Alpenstrecken zu elektrifizieren; das Mölltal, der Eisack, der Millstätter See liefern Kraft genug, und die Ersparnis an Kohlentransport allein bringt viel des Anlagekapitals herein. Dasselbe trifft für die Slrlbergbahn zu, und eine Alpenstrecke, die Bahn Attnang-Puchheim bis Steinach, steht vor der Elektrifizierung. Bayern will den elektrischen Betrieb im größten Maßstab durchführen, und die Denkschrift des bayerischen Ministeriums über dieses Projekt ist ein bedeutendes Kulturdokument. Wenn trotzdem diese Arbeiten nur langsame Fortschritte machen, so liegt der Grund nicht in technischen Bedenken. Vielmehr sind es die Kriegsverwaltungen, besonders in Oesterreich, die aus strategischen Sicherheitsgründen von der elektrischen Bahn noch die volle Dampfbahnausrüstung fordern, und damit allerdings die Wirtschaftlichkeit in Frage stellen. Wie sicht also die Zukunft des Bahnbetriebes aus? Das eilte ist ohneweiters gewiß, daß sic in Gegenden mit genügenden Wasserkräften dem elektrischen Betrieb gehört. Also — wenn wir nur Europa betrachten, in Oberitalien, der Schweiz, Oesterreich zum größten Teil, in allen Alpenländer» sowie in Skandinavien. Die Ausnützung der großen Flußläufe in gcbirgsarmen Ländern scheint heute wegen der viel zu teuren Anlagen gewaltiger Talsperren und Kanäle zwar noch aussichtslos. Allein, je weiter die Völker unter der geltenden sozialen Ordnung fortschreiten, die auf stetige Vermehrung zustrebt, desto teurer dürfen diese Kunstbauten sein, um noch wirtschaftlich zu erscheinen, was insbesondere gilt, wenn eine Abnahme der Brenn-Uorräte zu gewärtigen sein wird. In zweiter Linie wird für kohlenreiche Gegenden, zunächst solche mit minderwertiger Kohle, die elektrische Kraftübertragung bei Verfeuerung an Ort und Stelle gleichfalls ernstlich in Frage kommen. Ein Gebiet scheint mir aber der Dampflokomotive voll und dauernd zu gehören, abgesehen davon, daß sie eine nicht zu entratende Reserve vorstellt. In weit ausgedehnten Ebenen, wo Wasserkräfte ja kaum ausnützbar sind, in trockenen Ländern, in Gebieten langdauernder Vereisung wird die Dampflokomotive wohl immer ihr Feld behaupten. Auch sehr lange Strecken, an ! denen Kraftquellen nicht liegen, sind ungeeignet für die Elektrifizierung, selbst wenn es möglich wäre, sie „mit einem Ende" 1 an ein Kraftwerk anzuschließen. Der größte Teil Rußlands, ein großer Teil Ungarns zum Beispiel wird den Dampfbetrieb nicht gut ersetzen können. Dasselbe gilt, wo nur ein sehr seltener Zugsverkehr in Frage kommt. Im übrigen gilt auch bei dem Wettstreit zwischen Dampf und Elektrizität, daß jedes der beiden Systeme sein Anwendungsgebiet hat, auf dem es angewendet werden muß. wenn »mn wirtschaftlich arbeiten will. Nur eines gilt sidjer, je seltener und teurer die Kohle wird, desto bessere Chancen wird Säer elektrische Betrieb bieten. Der schnellste deutsche Gsenbahnzng. Der schnellste deutsche Zug auf einer großen Entfernung wird der neue D-Zug sein, den die preußische Eisenbahnverwaltung am 1. Mii von rer russischen Grenze nach Berlin zur Herstellung einer neuen beschleunigten Verbindung mit Petersburg einzurichten beabsichtigt. Die Reise von Petersburg nach Berlin wird dann 25 Stunden beanspruchen. Man führt von Petersburg etwa Y4 8 abends, von Eydtkuhnen 11 Uhr vormittags ab. Der Zug wird König?berg 12'01 mittags verlassen und in Berlin auf dem Schlesischen Bahnhof 7'23 abends eintreffen. Es ist, der >,National-Zeitung" zufolge in Aussicht genommen, den Zug aus feinem ganzen deutschen Wege nur in Königsberg, Dirschau und Schneidemühl halten zu lassen. Die Entfernung von Königsberg bis zum Schlesischen Bahnhof in Berlin beträgt 690 Kilometer. Diese Entfernung würde der Zug also in 7 Stunden 22 Minuten zurücklegen. Er wird so eine Reisegeschwindigkeit von 80 Kilometern in der Stunde entwickeln. (Hnc schwebende üOV-Kilometer-Schnellbnhn. Der amen, klinische Erfinder Emile Bachelet in Neuyork erprobt seit einiger Zeit auf einer etwa zehn Meter langen Versuchsanlage eine schwebende Schnellbahn, mit der er eine Stundengeschwindigkeit von 500 Kilometern zu erreichen gedenkt. Itever Einzelheiten seiner Erfindung veröffentlicht er, neuerdings einige Mitteilungen, die wir nach dem „Berliner Tageblatt" wiedergeben. Seine merkwürdige Bahn ist so konstruiert, daß der Wagen liitr den Widerstand der Lust zu überwinden hat und daß die Schienenreibung wegfällt, da der Wagen mit Hilfe von 3)2 eigneten, die durch einen Wechselstrom erregt werden, einige Millimeter über den Schienen schwebend erhalten wird. Irrncn wichtigen Bestandteil der Anlage bilden ferner mehrere Solenoide (vom Strome durchflossene Drahtspiralen, die ,.ch wie Magnete verhalten), die das Fahrzeug anziehen, damit vor« luarts bewegen und es gleichzeitig lenken. Das Geheimnis der Bahn beruht also darin, daß die durch den Wechselstrom erregten Magnete auf den aus Aluminium oder Eisen konstruierten Wagen eine abstoßende Kraft ausüben, deshalb der Schwerkraft entgegengesetzt wirken und das Fahrzeug — das auf Bochelets Versuchsanlage acht Kilogramm wiegt und eine Last von zwanzig Kilogramm tragen kann — etwa zwölf Millimeter über den Schienen schwebend erhalten, während das System der Solenoide die rasend schnelle Vorwärtsbewegung besorgt. Nach Annahme des Erfinders könnte der Wagen durch Luftschrauben ähnlich wie ein Flugzeug mit derselben Stundengeschwindigkeit Yon 500 Kilometern getrieben werden. Ob die seltsame Bahn jemals praktische Anwendung finden wird? — Dazu mag auf eine nachdenkliche Bemerkung des berühmten Technikers Geheimrats Max Geitel verwiesen sein, der zur Kritik der Bacheletschen Schnellbahn bemerkt: „Die Versuchsanlage scheint die Verwirklichung des zugrunde liegenden Gedankens zu beweisen; trotzdem erscheint es uns ausgeschlossen, daß die Anlage, so hübsch sic ausgedacht ist, jemals über den Versuch hinaus gelangen wird; doch darf anderseits nicht außer acht gelassen werden, daß man in technischen Dingen mit Prophezeiungen über die Durchführbarkeit eines Gedankens der zunächst noch so phantastisch erscheint, nicht vorsichtig genug sein kann." Die Versuche Bachelets werden fortgesetzt und die weiteren Ergebnisse später zusammengestellt werden. Verschiedenes Zweierlei Kinder. Am fetbeit Sonntagsmorgen waren zwei Zeitungsnotizen zu lesen. Im .Deutschen Volksblatt" stand: Ein Wiegenlied für Erzherzog Franz Josef Ci t o. Frau Erzherzogin Zita hat ein von Frau Elsa Kitz, der Gattin des k. it. k. Hauptmamics im Infanterieregiment Nr 57. Koloman Kiß, komponiertes Wiegenlied entgegengenommen und der Dame ihren Dank aus-drücken lassen. In der „Sulinger Kreiszeitung" aber veröffentlichte ein Herr Waisenrat folgende Anzeige: Zwei hiesige kleine Mädchen im Alter von zwei und vier Jahren sollen atn Sonntag den 29. Dezember um 9 Uhr morgens im Nicnabcrfchctt Gasthause in gute Pflege minbeftforbernd untergebracht werden. Wenn du als Erzherzog auf bic Welt kommst, bann komponieren dir HaiiptmannSgattinnen Wiegenlieder. Wenn du aber nur irgend ein verwaistes armes Kindlein bist, dann wirst bu in einem Gasthaus öffentlich versteigert. Und je weniger einer fordert um so schneller wirst du ihm Übergeben. Wenn es Dichter geben sollte, die nach Märchenstoffen suchen, da wären zwei' „Es kam einmal ein Kind zur Welt, dein starb die verlassene Mittler bei der Geburt. Da setzte sich bic Gattin des k, u. k. Haupimanncs im Infanterieregiment Nr. 57, Koloman Kiß, hin und komponierte ein Wiegenlied, um das Kindlein zu trösten". Das andere Märchen kann man sich hinzudei'ken. Literatur. AuS SturmeSzeit. Diesen Titel fuhrt der Hauptroman, mit dem die bestens bekannte Zeitschrift „In Freien Stun-d e n" ihren 17. Jahrgang beginnt. Der Roman spielt zur Zeit der russischen Revolution. Er zeigt, mit welcher beispiellosen Brutalität die russische Regierung gegen die Kämpfer für eine neue Zeit wütete. Der Willkür und Roheit der Regierung und ihrer Trabanten stellt sich die freudige Aufopferung des Volkes im Kampfe um Freiheit und Recht entgegen. Männer und Frauen aus der Intelligenz und dem Volke gehen lächelnd in den Kerker, in die Verbannung, in den Tod. — Der Roman bringt uns eine Reihe solcher Helden der Revolution menschlich näher; er zeigt, was für prächtige Menschen auf dem vulkanischen Boben ber zarischen Despotie erwachsen. Selbstverständlich lernen wir auch die Schattengewächse des verfaulten Riesenreiches kennen. So befindet sich unter anderem eine Spitzel-epifode von unheimlich wirkender Kraft in dem Buche. Die den Text belebenden Illustrationen sind von der bekannten Malerin Ilse Schütz-Schur. Neben dem Hauptroman wird zunächst eine packende Novelle von E. T. A. H o s f m a n n, bclitelt Das Fräulein von Scubcri, zum Ausdruck gebracht. In jebetn Heft sind ferner kurze populär-wissenschaftliche Abhandlungen ans den verschiedenen Wissensgebieten. Auch dem Humor ist in jedem Heft eine Ecke gewidmet. Die Zeitschrift „I n Freien Stunde n" kostet trotz ihrer Vielseitigkeit nur 10 Pf. per Heft. Der billige Preis ermöglicht es jeher Arbeiterfamilie, diese gute Zeitschrift in ihrem Hause zu haben. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen, Spediteure und Kolporteure entgegen. Probemunmeni kostenlos vom Verlag Buchhandlung Vorwärts Paul Singer G. m. b. H. Berlin. Von der „Neuen Zeit" ist soeben, das 14. Heft bev 31. Jahrganges erschienen. AuS bent Inhalt des Heftes heben wir hervor:^ Zum Preußentag. Von Max Quarrt (Frankfurt am Main). — Landflucht, ScfsHaftmnchung der Landarbeiter iiub Sozialbemokratie. Von Otto Braun. :— Die Gewerkschaften in ber Wirtschastölrisis. Von Rieb. Seibel. — Die Junker al$ Nutznießer des Dreiklasseuwahlrechtes. Von Robert Leinert. — Literarische Runbfchait: Wilhelmine Mohr, Das sittlich verwahrloste Mäbcheit. Von Therese Schlesinger. — Die „Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Kolporteure zum Preise von Mk. 3t35 per Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur per Quartal abonniert werben. Das einzelne Heft kostet 25 Pfg. Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung. EmgesmdeL. (Für Mfft Siitltil übernimmt ttt Redaktion teilte Sctonttoertuttg.) Neue Aktiengesellschaft. Wie uns mitgeteilt wird, wurde das Unternehmen Kathreiner von de» bisher dabei beteiligt gewesenen Firmen in eine Aktiengesellschaft unter der Firma „Kathreiners Malzkaffee-Fabriken Ä.-G." umgewandelt. Das Aktienkapital beträgt 4 Millionen Kronen. Kathreiners Kneipp-Malzkaffee ist nunmehr seit über 22 Jahren im Handel und ist. wie aus der neuen Gründung wohl am besten hervorgeht, zu einem bedeutenden Jndustrieartikel geworden Wie wir weiter hören, befindet sich eine neue große Fabrik im Bau, Sie demnächst in Be.rieb gesetzt werden soll. Gratiskochkurse für Frauen »nd Mädchen. In anerkennenswertester Weise werben jejjt in fast allen größeren und mittleren Stabten i'tochturfe für Frauen eingerichtet, in beueit gelehrt wirb, wie man billig und dabei boch gut utib schmackhaft kocht. Bemerkenswert babei ist, baß in fast allen Kochschulen ber Unterricht ausgenommen ist, wie man Kathreiners Kneipp-Malzkassee zubereitet. Entsprechend der Kochvorschrift, die auf jedem der bekannten Originalpakete Kathreiner zu lesen ist, wirb den Schülerinnen das richtige Kochen dieses besten Kaffeezusatzes unb -Ersatzes burch die verständigen und einsichtsvollen Kochlehrerinnen beigebracht. Wie erfreulich ist es, zu sehen, welcher Segen sich in den Städten verbreitet, wo bic Kochkurse eingerichtet sind! Ganze Familien werden durch die richtige Belehrung über Speise und Trank glücklich gemacht. Ausweis des Vereines „Menbahnerheim".. Nu Spenden für das „Eisenbalinerheim" sind bei unS auS folgenden Orten in der Zeit vom 1. bis 31. Dezember 1912 eingelansen, „nd zwar: Theodor Herlinger, Oswiecim, 20 Kr., Johann Tot!,, Prerau 11, 20 Kr., Ortsgruppe Rudolfsheim 30 Kr., Ortsgruppe Simmering 50 Kr. Versammlungsanzeigen. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Dornbirn Am 12. Jauner um 3 Uhr nachmittags im Gasthaus Wagner Generalversammlung. Gänserndorf Am 11. Jänner uni 7 Uhr abends in Kra-tochwills Gasthaus, Generalversammlung. Böhmisch-Kamnitz. Am 12. Jänner um 2 Uhr nachmittags in Dörfls Gastbaus. Generalversammlung. Hannsdorf. Am 12. Jänner um 8 Uhr abends in Veiths Gasthaus in Gcppersborf. Trieben. Am 12. Jänner um 8 Uhr nachmittag« im Gasthaus GaiShoru. Triest I. Am 15. Jänner um 8 Uhr abends im Arbeiter-beim (via Madonina 15), Generalversammlung. Ober-Leutensdorf. Am 19. Jänner um k> Uhr vormitiag-in Scharffs Gasthaus, Sterbekassenoersammlung. Rieb im Jnnkreis. Am 19. Jänner um 3 Uhr nachmittag* in Hummers Gasthaus in Rieb. Kmnotau. Am 19 Jänner um %2 Uhr nachmittags in Dicks Gasthaus in Oberbors, Generalversammlung. HötzelSdorf. Am 19. Jänner um 3 Uhr nachmittags in Brunners Gästhof. Generalversammlung. Branowitz Am 19. Jänner um 3 Uhr nachmittags in Fialas Gasthaus, Generalversammlung. Bischofshosen. Am 26. Jänner um % 8 Uhr abends im Gasthaus Haid, Generalversammlung. Priesen. Am 26. Jänner um 3 Uhr qgchmittagS in Appelmnnnö Gastbaus, Generalversammlung. Oderberg. Am 19 Jänner um *4 8 Uhr abends, Veiv sammlung int Vereinslokal. Mistek. Am 20. Jänner um 7 Uhr abends im Hotel Deutscher, Generalversammlung. Smichov. Am 28. Jänner um 7 Uhr abends Mitgliederversammlung, anschließend daran die Generalversammlung. (jrnns. Am 12. Jänner um 3 Uhr nachmittags in Fra» Försters Gasthaus. Turnan. Am 12. Jänner um 8 Uhr abenbS im Vereins-lolat in Ohrazenic. Sprechsaal. Unser HinterbliebeneMuterstützungsfondö. . Vom 18. Dezember bist 31. Dezember 1912 wurden für folgende Stcrticfäflc Unterstützungen auSbezahlt. 288. Anton TikanowLk») in Bsetat-Privor. 289. Maria Piötar in St. Pölten. 290. Matth. Smerbu in Laibach. 291. Johanna Fischer in Büdmifch-Kamnitz. 292. Katharina Matena in Pardubitz. 293. Magdalena Äoezwara ;it Reu-Sandec. 294. Franz Pawel, Leopoldstadt-Nordbahn. 295. Franz Hanzlik in Penzing. 296. Engelbert Reich in Land eil. 297. Franz Neinscher in Zauchtel. 298. Katharina Tons in Bitin. 299. Agnes Srb in Hütteldorf. 300. Matansz Steczek in Sncha. 301. Joses Pohl in Anpcrschin. 302. Franziska Müller in Trautenan. 303. Rosine Morawec in Auverschin. 1913/12. Robert Trapp in Neusattl. Beigetreten sind zur H.-U. b!s inklusive Oktober 19 12 17.5 00 Mitglicbcr. Vom >1. Jänner bis inklusive 31. Dezember 1912 sinb an bie Hinterbliebenen 21,650 Kr. auS bezahlt worden. Offene Anfragen. Air die Maschinendirektion der k. k. priv. Südbahngesett-schaft in Wien. Das gesamte Maschinen- unb HeizhauSpersona! deö Heizhauses.Franzdorf erlaubt sich die höfliche Frage zu stellen, warum in den LebenSmittel-Freiiahrtschei.nen bic Begünstigung zur Benützung ber Schnellzüge gestrichen wurde? Dar, betroffene Personal ersucht, ihm bic gebührenbe Begünstigung ehestens zu gewähren, wi$. bigS. auch. bent. Personal ber Verkehrs- und Direktion der Karst strecke anstandslos ge währt wurde. . , An die k. k. Direktion für die Linien der TtaatSeisen-bahngeseUschast in Wien. Das ' Personal ber Station Kunowi tz wurde . am 10. Februar 1911 um Einreihung in eine höhere Quartiergeldklasse bittlich. Da seit ber Eingabe — welche im Dienstweg geleitet, am 10. Februar 1911, unter Exk. Nr. 569 vidiert von der k. f. Bezirkshanptinani'.schast Ungarisch-Hradisch, bet k. k. Bahn-erhaltunaSsektion Ungarisch Hradisch, ben Gemeinden Kunowitz unb Dörfl — volle zwei Jahre verflossen sind und Weber bic fragliche Erhöhung, noch ein Bescheid ton der k. k. Direk. tion herabgelangt sei — obzwar der damalige Herr k. k. Direktor, Hofrat Trnka, einer in dieser Angelegenheit bei ihm erschienenen Deputation die Ouarticrgelberhöhung versprochen hat, bitten wir um gütigen Bescheib. Das Personal der Station Kunowitz. Briefkasten der Redaktion. Triest II. Zur Aufnahme nicht geeignet. — Gerechtigkeit. Sie haben keinen Anspruch auf zwei HärteuauSgleiche, da Sie nur acht Differenzjahre aufweisen, rüden jedoch, da Ihnen diesmal nur ein halbes Jahr im HärtenauSgleich gutgebracht werden konnte, in bie 1200 Kr. am 1. Juli 1914 vor. — Knechte!. Wir werden der Sache nachgehen. — lt. M. in H. Sie haben für bie Kündigungsfrist keinen höheren Zins zu bezahlen als beit, zu bei» Sie bie Wohnung gemietet hatten. — Mitglied Nr. 15 in M. Sie müssen uns den Tag der Ziehung bekanntgeben. für de» Inhalt der le-•erate Übernimmt die Redaktion and Administration Homo wie Imme» geartete Vif-• • enfieortung. e für die Inhalt der laterale Übernimmt die Redaktion and Admhifc «tratlen keine arte immer geartete Var-e • entwortuag. , e Oankeaoung. Außerstande grieftt, lebem elnirlnrn für dir trlluatfme nn hem Leichenbegängnis mellte» »erstorbenen Olotten sowie für die idior.cn Kran- prnben meinen Dank sagen zu könne», grflattr ich mit auf diese», Wcae meinen lieriv lidfirn Dank auBjufpreitien. tiefoubrrä danke ich dem Herrn Tr. Wilhelm Woltsch für die liebevolle Behandlung meine» iierftorbenen ManncS leichten» feilt er Krankl,eitOdauer. Hochachtungsvoll l'ltfcta Nhlaky.Wwe. Mürz,»schlag, im Dezember 101*. tl! !500 Kronen! jatjlr Ich filmen, wenn meine Wurzel-Oeililgtr-.Vttatnlbc” JXljrr Hiihner-nitnen, Warzen, Hornliant iit brel Innni nicht schmerzlos entfernt. Prei» eine» Tiegeli» samt ttacaiilicbtiti 1 Sirene. Kemcny, Kaschau U Postfach 12 115, Ungarn. ■edealetee Ton K 12'—, Wlaterröcke, Herrenanzlige von K 14'—, Kaaben-anrUge, Ulster von K 9-—, Pelztakko K 24'—, ■odohote K 4 —, feine llerron-e«d Oamonwäiehe, Tliob- und Bati-wäiche K 6-, Vorhäage K Ü--, lelnenwarea, Pelz-Kolllere, alle« in grttsnter Auswahl. 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Ich habe einen Freund, der sich sehr stark dem Trunk ergeben hat, und möchte ihn gern ahgewöhnen. Mit dem bis jetzt gesandten Coom habe ich schon drei Personen abgewohnt; sie sind jetzt ganz tüchtige Männer, nur wollen sich die Menschen bei uns nicht Anreden Tassen. Viclmal dankend, verbleiben wir Sie ehrend. R. F. Diösgyör gydrtelcp. Lt. XI. lblO. Ungarn. Das Coom Präparat kostet 10 Kronen nnd wird versandt gegen Vorausbezahlung oder gegen Nachnahme nur durch Coom Institut, Kopenhagen 314, Dänemark. Briefe sind mit L Heller, Postkarten mit 10 Heller zu frankieren U. VERLAGS-° ANSTALT Q a DRUCK VORWÄRTS Wien V, Rechte Wienzeile 97 liefert Vereinen und Organisationen Druck» arbeiten rasch In tadelloser Ausführung unU su Telephon 2364 Bedingungen TßlßöhOIl 3545 Herausgeber Joses Tomschik. — WerantivorUicher ötcoottcui Franz VU1. — Dr.ikt» und Bertagdanslatl »Vorwärts’' Swododa s u,»., Wien. V„ Rechte Wicnzeile 97.