Sftriftlrirunsl : R«bm»»gasse 9h. &. tilat" Kt. ft, tmlfr*rt«iu «,?,,«»»»-! XdgltA ,'«■» Nr e-«?»- a. ftrtrt-It|l vom II—U Utt «Mai. |nH4«ifes nrrttm al»l nrMjefr'd. nosirttlotr «». kuciwi m»> bnllfliatiot. •iria»|*aa»?» •UnaoA aaJ Cniai «.WO. Verwaltiutq: NathauSgafl« Nr o tele»t«a Nr. *1, Htoattaa. VtVlgsbedl»gv»,r» t usö Mt Vtfl d«»o»>» ' WtmelMfcn« . . . » I N ftaiMfa| . . . . K « 40 «»»»jidn,. . . . K IS« 4 i 11 I nt ;Wfttfl»a| «» P-Il» - »'in--»-»«» . » »— A-iqtttn» ... > u*— Mrl ttS*»™ «• M< Vt|aq»trtlU|Tta um liitdkflta SftValmtit-Mlittn «in»e» Vorsitz führte, hat die Beratungen des Tages «it einer Rede eröffnet, die begreiflicherweise die leb-Weste, ja stürmische Zustimmung der Vertreter des deutschen Sprachgebiete« Böhmens erntete, die ader über die Grenzen de« Landes Böhmens hinaus in ganz Deutschösterreich lauten Widerhall finden wird. Zu einer Zeit, in der die parlamentarisch« Tribüne »ich! zugänglich ist, in der nicht nur die ReichSver» lnier, sondern auch die Landtage stiern, lauscht man nil besonderer Aufmerksamkeit auf jedes Wort, das nicht nur den Ereignissen de« Kriege» gilt, sondern «ich eine bestimmte politische Note hat. Mit glühen-dem Patriotismus war die Begrüßungsansprache Loh-ler» an die BezirkSobmänner Deutschböhmens erfüllt. Die Wiedergeburt, die Erstarkung der österreichisch-»oganschen Monarchie kann nicht wärmer, nicht be-zeiNirtcr gepriesen werden, alt dies in der Versammlung der deutschen Bezirksobmänner in Karlsbad ge-schehen ist. Das war ein aufrichtiges wie entschiedenes Bekenntnis zum EtaatSgedanken und zur dynastischen Treue, wie e« auS deutschem Mund? nur selbstverständlich ist. Denlsche Treue, die nicht w.inkt und »icht weicht, die in Hunderten von Liedern gerühmt x»d besungen wird, hat sich in den blutigen Kämp-sen des letzten Jahre» wieder al» echt und unüber-«mdlich erwiesen. Tausende und Abertausende von Blutzeugen für das Pflichtgefühl deS deutschen Volks in Oesterreich deckten schon die Walstatt und im« wer wieder neue Scharen sterben auf den Schlacht-feldern in Nord und Süd für des alten Habsbur- ßrtjaöenes nnd Nnvergtßltches! Aui einem Privatbrief einer Schweizerin ver-ijfentlicht da» „Berner Tagblatt" die folgenden be-zeichnende« Stellen: „ . . Für «ich bedeutet mein Aufenthalt in tkiez«»cvischland ein tägliches Trieben, man fühlt das Wehen der Geschichte. Wer mit offenen Sinnen durch Deutschland reist, kann nicht anders al» durch die gewaltige Große, mit der dieses Bo k seine Siege stiert, feine Toten ehrt und seine Schmerzen trägt, aus» tiefste erschüttert sei«. Viel, viel Liebes möchte «in ihnen erweisen, oll den bleichen tapferen Helden, krra vieler Brust das Eiserne Kreuz schmückt. »us «einer Reise durch Deutschland erlebte ich diel Erhabenes und Unvergeßliche». An den Bahn-hosen die Ablchied«sz«ne», viel Selbstbeherrschung, stdlzer Mut, mit Mühe zurückgehaltene Tränen. Viel prächtige Jugend, viele mit dem Eisernen Kreuz ge-schmückt, wieder inS Feld ziehend, blumenbekrän^t« Waggons mit zum erstenmale in» Feld ziehenden ern> ste» bärtigen Landsturmtruppen, hie und da Oester-reicher mit dem Edelweiß aus der Mütze. Am Tage, al» Warschau gefallen war, kanm ich n München an. Die Feier war schon vorüber. Ob» gleich ka»m eine Stunde seither vergangen war, lagen die Straßen in ihrem prächtigen Flaggenschmuck schon still und ruhig da. Wenn man aus einem neu« ttalen Lande stammt und nach den Zeiiungsmeldun-zen sich den SiegeSjubel in Deuiichland vorstellt, «it lärmenden Kundgebungen und Demonstrationen, «erreiche» Bestand »nd Größe. Und auch das deut-sch« Bürgertum, da» nicht Wehr und Waffen trägt, auch die deutsch« Jugend und die deutschen Frauen, sie all« haden sich mit rührender und achtunggebie-tendtr Opserwilligkrit in den Dienst de» Baterlande» und des greisen Herrscher» gestellt, unter dessen Szep> ter so viele Millionen deutscher Volksgenossen leben. Die Ansprache deS Obmannes de» Bezirke» Aussig ha«, al» er von den glänzenden Waffentaten der deutschen Regimenter sprach, auch deS treuen Bundesgenossen, de» Deutschen Reiche» und seine» Kaiser» gedacht. Er hat von dem berechtigten Stolze gesprochen, der jeden Deutschen in Oesterreich darob erfülle, ein Teil de« deutschen BolkeS zu sein, da» in diese« die ganze Welt entflammenden Kriege seine Tüchtigkeit, seine Ueberlegenheit gegenüber seinen Feinden in so überzeugender Weise dargetan habe, daß auch die Gegner sich von der Macht der Tat-sachen beugen müssen. Der inmitten der deutschen Bezirksobmänner weilende Statthalter von Böhmen, Gras Coudenhove. hat in seiner Erwiderung aus die Begrüßungsansprache die feierliche Bestätigung dafür erteilt, daß die hinter den Bezirks ob männern flehende Bevölkerung, das sind die Deutsche» Böhmens, die sich wieder ein« fühlen mit allen anderen Deutsch-österreichern, sich in freudigem Stolz dessen bewußt seien und sich dessen rühmen können, daß sie red-lichen Amew haben an Oesterreichs Wassenersolgen. Wenn in den letzten Jahren aus den Tagungen der Vertreter deutscher Organisationen vielleicht manch-mal etwas viel, vielleicht sogar zu viel geredet wor-den ist, die Ereignisse de« letzten Jahre» haben ge-zeigt, daß dadurch die Tatkraft und die Tatenlust nicht gelitten haben. Und so wie der Krieg die Deut-schen Oesterreich« aus ihrem Posten gefunden hat, so werden sie auch, wenn wieder einmal Frieden sein wird, die deutsche Arbeit nicht sehlen, um die Wun-den zu heilen und Zerstörtes wieder auszubauen. DaS furchtbare Ringen Hot erst fo recht offenbar werden lassen, welche Leistungsfähigkeit unserem Volte innewohnt. So wie bisher sind wir mit Freuden be» reit, alle« was wir sind und haben, dem geliebten Baterlande, für das wir so viel von unserem Herz- so ist man enttäuscht, angenehm enttäuscht. Wohl nie hat ein Volk mit mehr Würde und Selbstbeherrschung seine Siege gefeiert wie das deutsche! Seit einem Monat voa einem unerhörten Erfolg zum andern schreitend, von Sieg zu Sieg, wahrt da« deutsche Volk bei jeder Siegesfeier seine ernste Ruhe und Würde. Al« die letz!« und stärkste Festung, Brest-Litowsk, fiel, war ich gerade in Freiburg i. B. Um die angeschlagenen Telegramme drängten sich die Men-schen, ich stand mitte» drin, rechts und link« von mir Verwundete, sie lasen die Nachricht still vor sich hin. Wohl strahlte manche« Antlitz, aber nichts von über-wältigender Freude oder HiegeStaumel war zn sehe». AbendS, beim Siegrsdenkmal. versammelten sich Tau-sende, um den Tag festlich zu schließen. Nicht» Ergieiserende«, al« bei den so rasch auf» ei»anderfolgenden Siegen die Ehrung der Toten, da« stete Bewußtsein der Opfer, keine Beschönigungen, kein« Verheimlichung, Wahrheit und schlichte Größe auch bei den größten Ersolgen und Siegen. Still und feierlich ging die Menge auseinander, durch die laue Augustnacht, die halb dunklen Straßen. Stim-mung lag über allem, die wogenden Menschenmassen i« Halbdunkel, die erhabene, stille Feier, die auch bei aller Freude der Toten gedenkt. Tief ergriffen ging ich nach Hause. Hier in Freiburg, in unmittelbarer Nähe de« Kriegsschauplatzes, spürt man so recht, was der Krieg bedeutet. In München z. B. sieht man ja auch Ver-wundete, sie verlieren sich aber in den Wogen der Großstadt. ES war mir vergönnt, in München auch mehrere Lazarette zu besuchen, so auch das Lazarett blute dahingegeben haben, zur Verfügung zu stelle», vor allem unseren Fleiß und unsere Kultur, damit sobald al« möglich neue» Leben aus den Ruine« blühe. Da deutsche Zorn und da« deutsche Schwert vermögen Große« und Gewallige«, da« hat da« Sirastgerichl über unsere Feinde gezeitigt. Aber auch die deutsche Liebe und der deutsche Geist könne» Wunder tun. Wir haben Riesenkräfte ausgebracht, um die Anschlägt einer ganze« Welt zuschanden wer-den zu lassen. Mit demselben Eiser werden wir un« aber auch dem inneren Aufbau de« Staate« wid-men, »er unsere Heimat ist und bleibt. Der Weltkrieg. Der Siegeszug gegen Rußland. Die Berichte des österreichischen Generalstabes. 16. September. Amilich wird verlaulbart: Alle Versuche der Russen, unsere ostgalizische Front in« Wanken zu bringen, blieben ersolglos. Gestern führte der Feind uiiter großem Auswande von Artillerie-munition seine Hauptangrisse gegen unsere Front an der mittlere» Strypa. Er wurde überall geworfen; wobei unsere Truppen durch Flankenangriffe au« dem Brückenkopf« von Buczacz nnd aus dem Raume südlich von ZaloSee mitwirkten, Bei der Erstürmung de» 20 Kilometer südlich von Zalosce liegenden Dor-fes Cebrow wurden dem Feinde elf Offiziere und 1900 Mann als Gefangene abgenommen und drei Maschinengewehre erbeutet. Auch in Wolhynien haben unsere Streitkräste zahlreiche Angriffe abgeschlagen. Bei Nowo-Aleksini-jec wurden jbie Russen in erbittertem Handgemenge au» den Schützengräben de« Jnsanterie-RegimenteS Nr. 85 vertrieben. Bei Nowo>Poczajew war es dem Feindr vorgestern gelungen, an einzelnen Punkten auf da« westliche Jkwa-User vorzubreche», Gestern wurde er überall auf das Ostuser zurückgeworfen, wobei er unter dem flankierenden Feuer unserer Ar- vom Roten Kreuz, das durch seine wundervolle Ei«-richtung überwältigend wirkt. Bewundern mußte ich das de»!sche Anpassungsvermögen beim Besichtigen einer in ein Lazarett umgewandelte» Schule, wohin z. B. das Geleise der Elektrischen direkt vor da» Haus geleitet wurde, um t as Umladen der Verwun-beten zu vermeide». Da» Menschenmögliche wird ge» tan. Wa« einem aber die »roßte Verwunderung ein-flößt, ist die Selbstverständlichkeit, Umsicht und Ruhe, mit der die schwersten Ausgaben gelöst werden. Pünkt-lichkeit und Ordnung in allen Betrieben herrschen wie zur FriedenSzeit. Ein große« Volk, eine große Zeit!' Spätsommer. Von Adolf Ledwinka, Marburg. Es gibt Stunden, wo wir Menschen glücklich sind, wo sich die schmutzige Schale de« Werkeltaget von unserer Seele list und der Himmel doppelt schi-ner in unser« Herzrn lacht. Auf einsamen Psaden dahinpilgernd, daS Haupt vom warmen, schimmernden Glanz der Sonne um-flösse«, im Auge die Reine und Klarheit stummer Täler und Waldesbreiten, helle», liebliches Hrü» duftiger Wiesenstriche. alles zart umhüllt und um» webt vom silbernen Lichte des späten SommerS, — Mensch, bist du da nicht glücklich? Siehe.- Roch hebt sich der Waldsaum wie ein keusche« Band von den ftuchtbaren Feldern ab, weit» Vwt y Nummer 75 tillerie große Verluste erlitt. Neben dem Infanterie-regiment Nr. 32 und dem Feldjägerbattaillon Nr. 29 gebührt dem Linzer Landsturmregiment Nr. 2 ein Haupiverdienst an diesem Erfolge. 15. September. An der bcssarabischen Grenze wiesen unsere Truppen einen russischen Angriff ad. Am Dnjestr und vor unseren Stellungen östlich von Buczacz herrscht Ruhe. An allen anderen Teilen un-serer galizischen und wohlhynischen Front kam eS abermals zu schweren, für den Feind erfolglosen Kämpfen. Nordöstlich von Dubno ließ der Feind bei einem mißglückten Gegenangriff nebst zahlreichen Toten 5 Offiziere und 800 Mann an Gefangenen und 3 Maschinengewehre als Beute zurück. Ungari-fche HeereS- und Landwehrbauillone und das Oto-caner Infanterieregiment Nr. 79 habe» hier unter Führung entschlossener, selbsttätiger Kommandanten neuerlich Proben kriegerischer Tüchtigkeit abgelegt. In den Wal» und Sumpfgebieten von Styr und bei Pripjatj warf unsere Kavallerie in den letzten Tagen zahlreiche feindliche Reiterabieilungen zurück. Die in Litauen kömpsenden t. u. k. Streilkräfte erreichten im Verein mit unseren Verbündeten die Szczara. 17. September. Die Russen versuchten die Wir« kung unsere« gestern gemeldeten Flankenstoßes nord-östlich von Buczacz durch einen Gegenangriff zu ver» eiteln; sie wurden geworfen. Unser Artillericseuer vernichtete hiebei ein feindliches Panzerauto. Von den drei Offizieren der Besatzung wurden zwei ge-tötet, einer unverwundet gesangen. Bon der Mann-schuft blieb alles mit Ausnahme eines gleichfalls in Gefangenschaft geratenen Wagenlenker« tot am Platze. Im übrigen ließ in Ostgalizien und an der Jwka-Linie die GefechtStätigkeit wesentlich nach. Die Lage blieb völlig unverändert. Angesicht» der Unmöglich-sei», in diesen Räumen einen Erfolg zu erringen, führt der Feind neuestenS heftigere Angrifft gegen unsere im wolhynischen.FcstungSgcbitt stehenden Streit-Käste. Die hl« gesttrn entbrannten Kämpfe dauern noch an. An der Szczara nichts neues. Der Stellvertreter de» Chefs des Generalstabes v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Die Berichte der deutschen obersten Heeresleitung. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenbnrg. 15. September. Am Brückenkops westlich von Dünaburg Kampf. Bei Soloki (südwestlich »on Dünaburg) wurde feindliche Kavallerie geworfen. An der Wilija nordöstlich und nordwestlich von Wilna wurden feindliche Gegenangriffe abzewi'fen. Oestlich von Olita und Grodno drang unser Angriff weiter vor. Südlich des Rjemen wurde die Szczara an ein-zelnen Stellen erreicht. Es sind rund 900 Gefangene gemacht. Heeresgruppe deS Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Der Gegner ist über die Szczara zurückge» drängt. hin leuchtend wie ein schmaler, smaragdener Königs-tochtergürtel — und a»s den Matten blühen Blu-«en, einzeln, bescheiden, i» rot, weih und gelb, während durchS Tal daS Bächlein rieselt, leise ran-schend wie flüsternde Engelstimmen und rein wie fließendes Silber, auf dessen Wellen die Sonne gol» dene Fäden legt. Oder wie schön und stolz ragen die Berge zum tlaueu Spälsommerhimmel, die Kimme in gleißendem Schmelz tragend, der sich nach unten immer schwä-cher zeichnet iund endlich in ein dunkle«, stählernes Blau verschwimmt, an daS sich daS stille Dörflein schmiegt, wie ein ängstliches Kind an seine Mutter. O sie haden e» schön, die Glücklichen, die da draußen wohnen dürfen, ewig wandeln» iu Schönheit dieser majestätischen Natur, ewig umgeben vom Zau-ber stiller Berge und vom Frieden träumender Wäl-der! — Spätsommer ist in« Land gezogen, er malt die Blätter der Bäume in mattgelb, läßt sie vom leisen Winde bewegen und breitet Sonnengold über sie, segnend und lieb, wie der Blick der Mutter das schlummernde Kind umfängt. Denn balde kommt der Herbst, der alle? Grün in fahles Rostbraun verwandelt, über die Fluren bleiche Nebel spannt — wie lange, mächtige Bahr« tücher — und das letzte Blatt von den Zweigen rüttelt. Dann geht ein banges Regen durch die Natur, tief, schwermütig und gewaltig und auch wir Men» schen werden stiller und nachdenklicher . . . Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Die Verfolgung aus PinSk wird fortgesetzt. Die Gesangenenzahl hat sich auf über 700 erhöht. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindendurg. 16. September. Auf dem linken Ufer der Düna drangen unsere Truppen unter erfolgreichen Kämpfen in Richtung aus Jakobstadt weiter vor. Bei Liwen-hos wurden die Russen auf daS Ostuser zurückge-worfen. Nördlich nordöstlich von Wilna ist unser Angriff im Vorschreiten. Dem Vordringen nordöstlich von Grodno setzt der Feind noch zähen Widerstand entgegen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Halbwegs Ianowo—PinSk »ersuchten die Alus» sen erneut, unsere Verfolgung zum Stehen zu brin» gen. Die seindljcheu Stellungen wurden durchbrochen. Sech« Offiziere, 746 Mann sind gefangengenommen, drei Maschinengewehre erbeutet. Das Gelände zwi-schen Pripjet und Jasiolda und die Stadt Pinsk sind in deutschem Besitz. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Wie an den vorhergehenden Tagen, scheiterten russische Angriffe vor den deutschen Linien. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. 17. September. Südlich von Dünaburg wurde die Straße Widsy—Goduzischka—Komai erreicht. Widsy wurde heute nach heftigem Häuserkampfe ge« nommen. Nordwestlich, nördlich und nordöstlich von Wilna wird unser Angriff fortgesetzt. Die Lage öst-lich von Olila—Grodno ist im Wesentlichen unver» ändert. Die Szczara wurde bei dem gleichnamigen Orte überschritten. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Auch hier erzwängen unsere Truppen an meh-reren Stellen den Szczara-Uebergang Heeresgruppe deS Generalfeldmarschalls von Mackensen. Die Sumpfgebiete nördlich von PinSk werden vom Feinde gesäubert. Von den westlichen Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 15. September. Ein französischer Angriffsversuch am HartmannSweiler« köpf wurde durch unser Feuer verhindert. Ein bei Rechesy (nahe der französisch-schweizerischen Grenze) beobachteter Fesselballon wurde heruntergeschossen; er überschlug sich und stürzte ab. 17. September. In der Champagne wurde den Franzosen nordwestlich von Perthes durch einen Hand» granatenanzriff ein Grabenstück der vorderen Stel» lung entrissen. Ein Gegenangriff wurde abgeschlagen. Oberste Heeresleitung. Geplante französische Offensive im Elsaß. In einer Zuschrift „von hochgeschätzter Seite* an die »Münchener Zeitung" heißt es: Die Vorbe-reitungen för einen breiten Einmarsch ins Elsaß werden von französischer Seite schon feit Monaten betrieben. Der französischen wie der belgischen Be-völkerung will es nicht mehr recht in den Sinn, daß sie für englische Bedürfnisse kämpfen und bluten sollen. Für die Rückeroberung der Reichslande hofft die französische Regierung ihr Volk noch immer ent» flammen zu können. DaS ist jetzt die Hauptauszabe deS Generals Joffre. Ob er sie mit oder ohne Ver-letzung der Neutralität der Schweiz durchführen kann, steht noch dahin. Er richtet sich für beide Fälle ein, und im zweiten Fall ist den Italienern eine wesenlliche Rolle zugedacht. Der Zeppelinangriff-auf London. Der „Baseler Anzeiger" meldet: Wie schon be-konnt, wurde beim letzten Zeppelinangriff aus London die St. Galler Stickereisirma geschädigt. Jetzt wir» gemeldet, daß auch die Geschäftsräume verschiedener Agenten hiesiger Firmen durch Feuer und Wasser verwüstet wurden. Räch der Lage der Geschäfte sind demnach die Bomben beim letzten Zeppelinbesuch im belebtesten GcschäftSviertel der Riesenstadt, und zwar in der Nähe der Bank von England abgeworfen worden. Die Tauchbootgefahr im Mittelmeer. Wie *ie „Kölnische Zeitung" berichtet, ist d» Londoner Mitteilungen der „Lloyd"-Agentur zu e»t-nehmen, daß bis zur Organisation von Gegenmaj, regeln gegen das Auftreten der deutschen U°Bo»te dir gesamte HandelSschissahrt nach und von Marseille und Bordeaux eingestellt wurde. Der Krieg gegen Italien. 15. September. Amtlich wird verlautbart: Im Tiroler Grenzgebiet hielten die gewöhnliche» Geschützkämpse auch gestern an. Oestlich deS Lodi-nutpasse« schritten unsere Truppen zum Angriff und eroberten die feindliche Stellung auf dem Fi»demz-kofel und auf dem Kamme südöstlich dieses Grenz-bergeS. An der küstenländischen Front feuerte die it2-lienifche Artillerie mit erhöhter Tätigkeit gegen un« sere Stellunge» von Javorcek bis zum Tolmemer Brückenkopf. Feindliche Angriffe auf den Javoruk und im Brsicgebiete brachen zusammen. Ebenso ivur> den die üblichen Annäherungsversuche dc» Gegner« im Abschnitte von Doberdo vereitelt. 17. September. An der Tiroler Front fände» gestern wieder vielsache Artilleriekämpse statt. Räch-mittags wurde daS feindliche Feuer gegen die Hoch-fläche von Lasraun und Vielgereut heftiger. Heute nach Mitternacht griff stärkere italienische Infanterie den Monte Coston und unsere Stellungen nördlich diese» Grenzberges an. Diese Vorstöße wurden unter beträchtlichen Verlusten de« Angreifer» abgewiesen. Im Kärntner Grenzgebiete entfaltet die gegnerische Artillerie, namentlich gegen den Raum von TarviS, eine lebhafte Tätigkeit. Dieser Ort, und zwar in«-besondere das dortige Spital, wurde aus den Stil» lungen nächst des Grenzpaffes von Somdogna von weittragenden Geschützen beschossen. An der küstea» ländischen Front setzte der feindliche Angriff gege» den Raum von Flitfch wieder ein. Mehrere Borstöße der Italiener wurden zurückgeschlagen. Die Kämpfe sind jedoch nicht abgeschlossen. Weiter den Jsonzo abwärts dis einschließlich des Görzer Brük-kenkopses herrschte verhältnismäßig Ruhe. Einige Ortschaften südlich von Görz un» der Rordweslraad der Hochfläche von Doberdo standen unter lebhafte« feindlichen Geschützfeuer. Westlich San Martino «ur» den Annäherungsversuche der Italiener, wie immer »ereitel». Der Stellvertreter deS Chefs des SeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Der Krieg der Türkei. Die Berichte deS türkischen Haupt» quartie rS. 14. September. Dardanellenfront. Ja dem Abschnitte Anaforta—Ari Burnu machten unsere Erkundungsiololonnen in der Nacht vom 12. auf den 13. September an verschiedenen Punkten wirk-ungSvolle überraschende Angriffe auf feindliche Schützengräben. Am 13. September beschoß unsere Artillerie mit Ersolg feindliche Ansammlunge« und zerstreute sie. ihnen Verluste beibringend. Bei Ari Burnu zerstörten wir eine feindliche Artilleriestel-lung zwei «»hlbefestigte Be»bachtung«punkte. Lei Ceddil Bahr beschoß feindliche Artillerie ohne Wirkung eine halbe Stunde hindurch einen Teil unserer Schützengräben im Zentrum. 15. September. Dardanellenfront. Die Lage ist un»erändert. Im Abschnitte Anasorta beunruhig-ten unsere RekognoSzierungSkolonnen in der Nicht des 14. d. durch kühne überraschende Angrifft, zer-streuten seindliche Kräfte und zwangen sie zur Fluch«. Im Abschnitte Seddil Bahr brachten wir aus dem linken Flügel eine Gegenmine zur Explosion, wo rtne seindliche Mine zerstört wurde. Aus dem rechte» Flügel hinderten wir durch Bombenwürfe feindliche Truppen, «chützengräben im Zickzack anzulegen und fügten ihnen Verluste zu. Auf diesem Flügel brachte unsere Artillerie zwei feindliche Batterien zu» Schweigen. Unsere Meerengenbatterie» nahmen a« 13. d. seindliche Truppen in der Gegend de« La? HeliaS am Landungsplätze von Tekeburne, sowie i« Abschnitte Seddil Bahr feindliche Batterien v»i Hiffarlik, welche unsere Infanterie beschossen, unier wirksames Feuer. Wir erzielten durch Beschießimg der feindlichen Truppen ein gute» Resultat. D« Batterie de» Feindes von Hiffarlik wurde zum Schweigen gebracht. 16. September. Im Abschnitte Anaforta ver> hinderten wir durch unser Feuer vom Feinde »n unserem rechten Flügel unternommene Befestigu»gS-arbeiten. Unsere Artillerie zwang ein seindliche« Tor-pedodoot, das sich Salzik Burnu zu nähern «r-suchte, zur Flucht. Unsere Küstenbatterien beschösse» wirkungsvoll wichtige Stellungen des Feindes in der 9iuuium i «r Gegend von Seddil Bahr. Zn der Nacht des 5. d. »ahm eine unserer an der Küste des Suezkanal» «perierende Rekognoszierungspattouille 5 Kilometer südlich von El Kantara einen englischen Dampfer, der über den Kanal Munition transportierte, unter Feuer. Ei,,? an der Küste der genannten Ortschaft »erscho»^e feindliche Kompagnie wurde durch über-raschende Angriffe beunruhigt. In der Nacht vom 9. aus den 10. b. zerstört« eine andere Patrouille durch Dqnamitsprengung die östlich von Abschiguel »m Kanal gelegene radiotelegraphische Station. Aus iJtaöt und Land. Kriegsauszeichnung. Au« Gonobitz wird ienchiet: Am 13. d. wutve im Hose deS Rekon-rileSzentenbeims dem Gefreiten HanS Baumann, Ledetetbesitzet und Feuerwehrhauptmann in Gono-ktz, durch den Chefatzt Dr. Adolf Kadiunig, die silberne TapferkeitSm dai le elfter Klasse an die Srust geheftet. Der Ausgezeichnete ist von dem süd-lichcn Kriegsschauplätze zurückgekehrt und hat sich am Plateau von Doberdo ausgezeichnet. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta-gen sind nachstehende Soldaten, die hier an den im Felde erlittenen Ver-undungen. bezw. Erkrankungen gestorben sind, am hiesigen städtischen Friedhofe zur letzten Ruhe bestattet worden: am 16. September t«r Infanterist Peter Szabo deS J.-R. 12, der I«-tutet ist LaSlo Papp des Ldst.-J.-R. 17. Am 19. d. »erden der Ldst.-Jnf Michael Bratt bei J.-R. 12, der Infanterist Urban Toth deS J.-R. 37, der Ldst.-J»s. Josef Kristbaum deS Ldst.-J.-R. 19 beerdigt «erden. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-t»z findet in der ChriftuSkirche um 10 Uhr vormit-lag» ein öffentlicher Gottesdienst statt. Hochherzige Spende Frau Gaiperetti, MajorSgaltin in Cilli, hat für die kranken Soldaten der Jsolierabteilung im hiesigen Allgemeinen öffent-lichtn Krankenhause in hochherziger Weise den Be-»iiz vou 100 Kronen gespendet, wofür derselben im ZZimen der Beteilte» der herzlichste Dank auSgespro-he» wird. Für das Rote Kreuz. Für den Zweig-«rein Cilli Stadt des Roten Kreuzes spendeten Ferdinand Heilinger aus Graz 50 K, Jakob Walloch oiij Salzburg 10 K, eine Gesellschaft im Cafe Union >2 30 K. Für das Silberne Kreuz spendete Herr i»rl Tcppey anstatt eines Kranzes |üt die »erjtor-dene Frau Böthe 30 K. vom Deutschen Nationalverband. Loltnerstag abend sand in Wien eine Sitzung des Isrsuvdes des Deutschen Nationalverbandes statt, in der, wie die ossizielle Mitteilung besagt, die vor« liegenden politischen Angelegenheiten einer eingehen-tat Besprechung unterzogen wurden und die Bor-ß-ndsmitglieder über die von ihnen in der letzten Zeit auSgesühtten Arbeiten Bericht erstatteten Be-(«det# berichtete« Abgeordneter Dr. Grog über die auf Grund der Beschlüsse der letzten Verbandssitzung let der Regierung unternommenen Schritte, durch die die Gewährung einer Teuerungszulage für die SlaatSangestellten angebahnt wurde; weiter auch über tot der Regierung gegebene Anregung, daß Vorsorge getroffen werde, daß diejenigen selbständigen Gewerbe treibenden, die seit längerer Zeit im Felde stehen, lltla»be zur Erledigung der dringendsten Angelegen, heilen ihrer Geschäftsbetriebe erhalte», ähnlich wie für die Landwirte die Ernteurlaube gewährt werden. Der Beirat der Statthalterei für die Versorgung mit Getreide und mit Mahl «rzeugnissen. Wir «erden um Ausnahme des fol• sende» Berichtes ersucht: Am 13. September sand in Sitzungssaals der Statthalterei unter dem Bot--[ist deS Statthalters die dritte Sitzung deS Beirates der Statthalterei zur Durchführung der Versorgung wt Getreide und mit Mahlerzeugnisien statt. Zu Beginn der Sitzung gab der Vizepiäsident der Gra« ze: Hand ls-und Gewerbekammet, Eduard von Keil-Büßten, unter lebhafter Zustimmung der Sitzung« teilnehmet der Freude des Beirates über die Ehrung deS Statthalters durch die Allerhöchste Auszeichnung SWbracf. Der Statthalter dankte in herzlichen Wor-teil. Den ersten Punkt der Tagesordnung der Sitzung iildete» die Mitteilungen der Statthalter« über die Circhtung einet Futtermittelstelle dcr Statthalterei unter bet Leitung deS LandeskultutinipektorS, na-»tätlich zur Durchführung der Kleieverteilung; fer «er über die Schaffung einer Saatgut-Anrtkennungs» tonniifion bei der Statthalterei. Hierauf wurde der ftitumtf der Geschäftsordnung des Beiräte« geneh- migt. So «>nn wurde über Fragen der Getreidean-kaufe, die vom Unterausschüsse des Beirates ange-regt worden waren, beraten. Der mit der Bereisiiug der politischen Behörden erster Instanz betraute Slatthalteteikonzipift Dr. Franz Schladet teilte die Ergebnisse feinet Bereifungen hinsichtlich der AuS-gestaltuig der BerteilungSstellen in den Bezirken mit. Zum Schlüsse gab Statthaltereifekretär Joses KrauS einen Ueberblick über die gegenwärtig» Lage der Der-sorgung mit Getreide un» Mahletjeugnisfen, die etne entschiedenere Durchführung der Getreideankäuse not-wendig macht. Parkkonzert. Morgen Sonntag findet bei günstiger Witterung das 20. Wohltätigkeitskonzert der Musikabteiluna deS Ersatzbataillons deS In« fanterieregi«ente< Nr. 87 statt. Beginn 1 l Uhr vormittags. Ende '/,1 Uhr. Eintritt 20 Heller. Kinder unter zehn Jahren frei. Die Einquartierungslasten. Die erhöhte Einquartierungilast, die durch den Kriegszustand ge> geben wild, hat die Stadtgemeinde veranlafjt, den Zuschuß, deu sie in FriedenSzeiten bei der Beistel-lung von Zimmern an Offiziere an die Quartier-gebet leistete, einzustellen und zwar auS dem Grunde, weil eS sich gegenwärtig nicht um eine Eivqaattie-rung nach betn Einquatlietungsgesetze, sondern um «ine solche nach bem KriegSleistungSgesetze handelt, wonach nicht die Gemeinde sondern der Besitzer der betreffenden Liegenschaft die Räume allerdings Übet Anweisung bet Gemeinde zur Verfügung zu stellen hat und auch den unmittelbaren Anspruch auf Ver-gütung an die Heeresverwaltung hat, welche nach den Bestimmungen des KriegSleistungSgesetze« hiefür die Gebühren so wie bei der vorübergehenden Ein-quartierung l istet. Im Frieden, wo nach dem Ein« quartierungsgesetz bie Räumlichkeiten von bet Gemeinde selbst beizustellen sind, und auch seitens bet Heeresverwaltung bei dcr Gemeinde selbst bezahlt werden, leistet die Gemeinde eine Vergütung, weil sie in der Regel nicht imstande ist, die angesproche-nen Quartiere zu den festgesetzten Gebühren zu et-halten. Durch die nach dem KriegSleistungSgesetze ge-änberte Sachlage werden alle Quartiergeber in gleichet Weise betroffen unb zwar sowohl bie Gast-Hofbesitzer, welche Zimmer an Fremde vermieten und au« der Vermietung einen Teil ihres Einkommens beziehen, als auch Privatleute, bei denen bie Anzahl bet Wohnräume in der Regel dnrch die Größe unb den Bebarf dcr Familie bestimmt wirb unb bie daher bei der Einquartierung nach dem KriegsldftungSge-setze gewiß euch einen Abbruch erleiden, welcher nicht weniger schwer in die Wagschale fällt, als der Gewinstentgang, der den Hotelbesitzer in einem solchen Falle trifft. Konzert zu Gunsten des Militär-Kapellmeister Penfionsfondes im Stadt-theater. Samstag den 2. Oktober findet im Stadt-theater ein Konzert der Musik deS Ersatzbataillons unseres heimischen Infanterieregimentes zu Gunsten dc» Militärkapellmeister PensionSjondes statt. Ansang 8 Uhr abend«. Den Kartenvoiveikauf zu dem Kon-zerte, für welches sich in allen Kreisen unserer Stadt eine rege Teilnahme kundgibt — hat au« Gefällig-feit bie Buchhandlung Fritz Rasch übernommen. Im Siegeszeichen der Goldenen Aehre Der Markt Gonobitz veranstaltete am S September eine Feiet aus bet Lauritschhöhe. Der Festausschuß, beilebend au« den Frauen Launisch, Delitschegg, Pirch unter Mitwirkung deutscher Fräu« lei« hatte sich zur Ausgabe gemacht, Eßware» und Getränke um billige« Geld beizustellen. Der deutsche Männetgefangverein sang gemischte Chöre. ES wurde ein namhafter Erlös erzielt. Kriegsbriefmarken erster Ausgabe. Um bie bei der Bevölkerung hinsichtlich bet Billigkeit der Kriegsbtiesmarken erster Emission aufgetauchte,, Zweifel zu beseitigen, gibt bie Post- und Telegra-phenbirektion bekannt, daß zur Ermöglichung des vollständigen AusbraucheS der etwa noch in den Händen deS Publikums und der Postwertzeichen»»-schleißet befindlichen alten KriegSbriefmatken (erste Emission) b'S auf Weiteres mit solchen Marken fran-Cierte Postsendungen feiten« der Postämter nicht beanständet werden. Kriegsmetallsammlung. Dom Stadtamte wurde heute wieder eine Menge von 650 Kilogramm gesammeltes KriegSmetall an vai k. u. k. Artillerie- zeugsdepot in Laibach geliefert. Die namhafte Menge wurde zu Dreiviertteilen von Frau Bergotsch, Gattin des k. k. Kanzlei-ObervotsteherS i. R., zustande ge-bracht, welcher für diese« an den Tag gelegten Pa-triolismuS die vollste Anerkennung gebührt. Weitet« wurde eine Brennvorrichtung auS Kupfer an die patriotische Kriegsmetallsammlung abgeliefert. Briefverkehr mit den Kriegsgefan-genen. Nach einer Mitteilung des Kriegsrniniste-riums deuten vielfache Wahrnehmungen darauf hin, daß die Korrespondenz der Angehörigen unserer Kriegsgefangenen von bet russischen unb setbischen Zensur biesen Kriegsgefangenen nicht auSgefolgt, sondern vernichtet wird. ES wirb daher daraus auf-merksam gemacht, daß möglichst kurz gehaltene, klar und deutlich geschriebene Postkarten noch die meist« Augsicht auf die Zustellung an den Adressaten bieten. Was ist Preistreiberei? Der Oberste Gerichtshof als letzte Stelle in der Rechtsprechung hat schon einmal in einer vielbernerklen Entscheidung eine bedeutsame Richtschnur für die Beurteilung in Frugen der Preistreiberei gegeben, indem er sagte, daß für die Beurteilung, ob ein Preis angemessen sei, nicht die jeweilige Marktlage entscheide, sondern der GestehungSprei« des Verkäufer«. Dieser Grund-fatz, der allerdings bisherige Lehren der Volkswirte völlig umstoßt und dem allgemein «IS richtig anerkannten Brauche widerspricht, der aber trotzdem die einzige und auch richtige Beurteilung, ob Preistrei-berei vorliege oder nicht, bildet, scheint sich, so klar er auch ist, schwer durchzusetzen, in einem bestimm-ten Falle hatte ein Wiener Bezirksgericht im Sinne der Entscheivung des Obersten Gerichtshöfe« geur-teilt. Der dagegen eingebrachten Berufung wurde vo« der zweiten Stelle stattgegeben. So kam die Angelegenheit an den Obersten Gerichtshof und die-fer hat neuerdings feine» bereits einmal ausgefpro-chenen Grundsatz wiederholt. Er entschied, daß durch daS Urteil der zweiten Instanz daS Recht verletzt worden sei, daß die erste Instanz vollständig richtig vorgegangen ist, al« sie lediglich den GestehungSprei« bei der Frage, ob Preistreiberei vorliege, tn Betracht zog. In der Entscheidung heißt es: Mag es auch den Kaufleuten in gewöhnlichen Zeiten unbe-nommen bleiben, unter Ausnützung einer sich auS der allgemeine» Wirtschaftslage ergebenden günstigen Markt- und Preislage einen den übliche» Nutzen übersteigenden Gewinn zu erzielen, so Öaif in der Zeit des KriegSzuftande« eine dem Gemeinsinn und den allgemeinen Volks- und StaatSinteressen wider-streitende Ausnutzung von Preissteigerungen zur Er-zielung nicht gerechtfertigter Vorteile nicht geduldet werden." Und weiter wird gesagt: „Insofern« sich für den Handeltreibenden infolge der allgemeinen LebenSverhältniffe ein hölierer Aufwand für die eige-nen Lebensbedürfnisse und für die Geschäftsführung ergibt, so darf dieser beim Verkauf bereit« vorhan-den et Vorräte unentbehrlicher Bedarfsgegenstände den Verkaufspreis nur im Rahmen unbedingter Notwendigkeit beeinflussen." Damit ist der Grundsatz, daß nur die wirklichen Gestehungskosten für den Verkaufet beim PreiSanfatze gellen dürfen, neuer-ding« und in bestimmtester Form festgelegt und so für die österreichischen Gerichte eine strenge Richt-schnür bei der Beurteilung der Frag« ob PteiStrei-berei vorliege, in jedem einzelnen Falle gegeven. Verhaftung eine» Einbrechers Am 9. b. hielt der Gendatmerie-Vizewachtmeiftet Mi-chael Brenkovic des Posten« Hocheregg «inen ver-dachtigcn Burschen an, der gänzlich ausweislos war. Er gab an, JanoS Czergezy zu heißen und aus BeSzprim ti Ungarn zu fein. Bei bet PersonSvurch-snchung fanb man drei Generalstabskarten über Stei-ermatt, Kärriten und Krain, Weiler« sechs Dietriche. Czergrzy war auch im Besitz« von 15 K. Er wurde, wie nun ermittelt, erst am 25. August von der Be-zirkshauptmannschaft Weiz abgeschafft. Die Herkunft de« Gelde« konnte er nicht nachweisen. Die sechs Dietriche behauptet et selbst gemacht und damit schon manches Hau« aufgrfpetrt zu haben. Wegen SpLherei. Laut Mitteilung be« Laibacher Amtsblattes wurde das Betmögen des Lai-dachet Kaufmanne« Franz Pebric und deS Aloi« Rasbetger eing«zogen. Beide sind des Verbrechens der Spionage beschuldigt Das Spielen mit dem Schießgewehr. Der Besitzet Franz Simonie in Lichtenwold lud am 5. d. sein Jagdgewehr «it einer Schoipatrone, um einen Hasen, der sich aus seinem Acker herumtrieb, zu erlegt»; da dieser oder inzwischen das Weite ge-sucht hatte, trug Simonie da« Gewehr in sein Schreib-zimmer, ohne die Patrone herauszunehmen. Am 6. d. gingen seine beiden Knaben, 14 und 12 Jahre alt, in das Schreibzimmer und spielten mit dem Ge-wehr. Als daS Dienstmädchen Mari« Solce die Seite 4 Nummer Ts> Zimmertür öffnete, zielte der jüngere Knabe im Scherz« gegen das Mädchen und drückte ab. Im nächsten Augenblick lag das Mädchen zu Tode ge> troffen auf dem Boden. Der Schuß war mitten durchs Herz gegangen. Festnahme einer Gewohnheitsdiebin. Am 1. September wurde dem Bezirksgerichte in Tuffe? die langgesuchte Vagantin und Gewohnheitsdieb», Berta Pecirer eingeliefert, die sich lange Zeit bettelnd im dortigen Bezirke herumtrieb und stahl, w«S ihr unter die Hände kam. Nach jedem Dieb-stahl verschwand sie, um dann in einer anderen Ge> »einde aufzutauchen. Sie stahl, so weit bi« jetzt festgestellt werden konnte, im Vormonate Wäsche und Wertsachen um mehrere Hundert Kronen. DaS hie-für erhaltene Geld vertrank sie. Steiermark im Kriegssommer. Die Ferien neigen sich zu Ende und vie Fremden rüsten zur Abreise. Der starke Einfluß, den der Krieg naturgemäß aus den Fremdenverkehr haben mußte, hat sich im zweiten KriegSsommer nicht in gleicher Stärke bemerkbar gemacht. Es kann mit Freuden festgestellt werden, daß die Steiermark. namentlich das Oder-land, heuer verhältnismäßig gut besucht worden ist. Der Landesverband für Fremdenverkehr in Steier-mark hat immer und immer wieder auf die Schön» heilen des SteirerlandeS und auf vaterländisches Wandern hingewiesen und widmet eem Fremdenver-kehrSwesen, diesem so wichtigen Zweig de» Wirtschafts-lebenS, soweit ti die gegenwärtigen Verhältnisse zu-lassen, feine vollste Aufmerksamkeit. Seine Tätigkeit kann sich in dieser auße-gewöhnlilen, noch nie da-gewesenen Zeit, hauptsächlich nur aus den Inländer-verkehr erstrecken. Wie wichtig der Fremdenverkehr für die Volkswirtschaft ist, zeigt sich besonders jetzt in Kriegszeiten in der Schweiz, diesem auSgespro-chenen Fremdenoerkehrlande. Dort hat der verderben-bringende Krieg auf den Verkehr überaus große nach-teilige Wirkungen ausgeübt; au» den Fremdcnströ-men. die sonst die Schweiz beleben, ist ei» langsam rieselndes Büchlein geworden. Wie aus Schweizer Blättern zu entnehmen ist, brachte die sogenannte Fremdenindustrie in normalen Jahren rund 500 Millionen Franks in die Schweiz, wovon 15 bis 20 Millionen allein den Schweizerischen Bundesbahnen zugute kamen, (deren Einnahmen aus der Personen-besörderung normalerweise 80 bis 85 Millionen Franks im Jahre ausmachen). Schwerer Unfall einer Arbeiterin im Bergbau Am 31. August vormittags war die Ivjährige ledige Tagdauarbeiterin Angela Fele »uL rastnigg bei der Bergbauunternehmung Euligoj in oberna mit dem Ankuvpeln der gefülten Kohlen-Hunte beschäftigt. Ogleich sie nur die bereits stehen-den Hunte ankoppeln sollte, ging sie davon ab und tat dies auch bei den noch lausenden. Bei dieser Arbeit kam sie mit dem Kopfe zwischen den Stoß-bäum zweier Hunte, wodurch ihr die Schädeldeckc zcrtrümmcr' und d«S Gehirn verletzt wurde. Sie wurde in das WerkSspital Trisail gebracht, wo sie hoffnungslos darniederliegt. Postpaketoerkehr mit Bosnien Her-zegowina. Die Handel«- und Gewerbekammer in Graz teilt mit, daß im Postpaketverkehre nach und auS Bosnien Herzegowina im Transit über Ungarn nunmehr auch Sperrgutssendungen zulässig stnd. Postpaketverkehr zwischen Oester reich und Ungarn. Die Handels- und Gewerbe-kammer in Graz teilt mit, »aß im wechselseitigen Postpaketverkehre zwischen Oesterreich und Ungarn «vperrguiSsendungen nunmehr wieder zugelassen sind. Hingegen sind Espreßpakete und dringende Pakete auch weiterhin von der Besörderung ausgeschlossen. Reisen nach Tirol und Vorarlberg. Zur Reise von Tirol nach Vorarlberg und der Schweiz ist daS Visum deS Platzkommandos in Innsbruck und zur Reise von Vorarlberg nach Tirol das Visum des GtknzschutzkommandoS in Feldkirch einzuholen. Diese Anordnungen gelten nur dann, wenn es sich um jenen Teil Tirols handelt, welcher zum „engere» Kriegsgebiete" gehört. Weggelegte Kinder. Aus Gonobitz wird gemeldet: Als am 9. d. die JnwohnerSleute Georg und Anna Enci in Klokocovnik außer Hause be-schästigt waren, wurde vor der ins Freie sührenden Küchcntür ein einige Tage alte« Kind weiblichen Geschlechtes hinterlegt, das in Watte, ein Frauen-Hemd und ein wollene» Umhängetuch eingewickelt und mit einem Sacke überdeckt war. Aus einem Zettel stand mit Tintenstift geschrieben: „Behält ihr dieses Kind einen Monat, man wird gut zahlen; wenn euch dies nicht möglich ist, gebt es nach Graz. dort werde ich es suchen." — Ebenfalls aus Gonobitz wird von anderer Seile gemeldet: Am II. d. hat die ledige Magd Mari« Jamniker aus Tepina ihr sieben Tage alte» Kind, einen Knaben, bei ei»em Haufe in HeÜ. Geist weggelegt. Unweit der Fund-stelle wurde auch die Mutter in einem Hause ange-troffen. Das Kind wurde in sichere Obhut gegeben und gegen die Jamniker die Strasanzeige erstattet. Austausch von Messingmörsern gegen Eisenmörser. Zur tualichften Förderung der pa-triotischen KriegSmetallsammlung wird gegenwärtig eine Aktion zum Austausch von Meffinxmöcser» (Küchenmörsern) gegen Eisenmörser durckgesührt. DaS KriegSsürsorgeamt hat für diesen Zweck Eisenmörser in gefälliger Form in drei Größen (Größe 1 zu 2 bi» 2'/, Kg.. Größe 2 zu 3 bi« 3'/, Kg.. Größe 3 zu 4 bis 5 Kg.) herstellen laijen und stellt die-selben sämtlichen Gemeinden Oesterreichs gegen Messingmörser zur Versügung. Die Eisenmörser sollen den Parteien ohne Auszahlung gegen Uebergabe der Mesfingmörser ausgefolgt werden. Alle jene, die das Werk der vaterländischen KriegSmetallsammlung in dieser Weise sirdern wollen, haben ihre für den Austausch bereit gehaltenen Mesfingmörser unter An-gäbe von Zahl und Größe (1 di» 3) der gewünsch-ten Eisenmörser bei der Gemeindevorstehung (Stadt» rat, Stadtaml) längstens bis 25. September l. I. anzumelden. Die tatsächliche Uebergabe dezw. dcr Umtausch erfolgt erst nach Eintreffen der Eisenmörser. Umrechnungskurs für Postanweisun-gen nach Deutschland. Der Umrechnungskurs für Postanweisungen nach Deutschland wurde ad 11 September mir 100 Mark gleich 136 Kronen 99 Heller festgesetzt. (Es Kind als brennende Fackel. Aus Windisch'Feistritz wird gemeldet: Am 9. Seplember halten Kinder aus der Wiese der Keuschlerin There-sia Schunkowitsch in Weresic Bieh geweidet, wobei sie ein Feuer anrichleien. Die sechsjährige Tochter Rosa der Schunkowitsch kam mit den Kleidern dem Feuer zu nahe, so daß d e Kleider in Brand gerieten. Die Keuschlerin Antonia Celofiga riß dem Kinde die brennenden Kleider vom Leibe, doch erlitt es derart schwere Brandwunden, daß eS bald darauf starb. Neue Wunder der deutschen Chemie ES geht alles ohne Zauberei uns meiitenreils auch ohne dopvelten Boden bei der deutschen Ehemic zu. Aber wenn wir dann die Ergebnisse der -Arbeit be-trachten, so werden wir doch geneigt, an Wunder zu glauben. Denn wunderbar und staunenerregend sind bie Leistungen der deutschen chemischen Industrie, und der Krieg wirkt wie ein Treibhaus; er zeitigt Blüten, die ohne die Not deS Augenblickes vielleicht noch lange Jahre zu ihrer Entfaltung gebraucht hätten. Da steht irgendwo im Norden deS Deutschen Reiches eine Fabrik, die der löblichen Tätigkeit obliegt, alten Fisch-tran nicht nur in Seiscnsett, sondern sogar in ein brauchbares Speisefett umzuwandeln. Ja, eS ist wirk, lich so, gureS Speisefett auS Fischtran! Aber eS geht weiter: Fleischextrakt bereitet man auS H«fe. d'e frü-her fortgeworfen würfe, lind Benzin, das bisher auS dem Rohpetroleum abgeschieden wurde, stellt die Ehe-mie jetzt au« Steinkohle dar, auS derselben Stein-kohle, die in allerneuester Zeit den Grundstosf für die Fabrikation deS Kautschuk bildet Man faßt sich an den Kopf und fragt, ob daS nicht alle» Phan-tasten oder Aprilscherze sind. Ader nein, es ist alle» reine Wahrheit! Besonder« überraschend ist die Fa-brikation deS Kautschuk. Fabriken diesür sind freilich noch nicht im Betriebe, aber die Versuche sind doch schon so weit gediehen, daß Kaiser Wilhelm bereits ein Satz von Bereifungen für feinen Kraftwagen zur Verfügung gestellt werden konnte, die ganz auS künstlichem Gummi bestanden . . . Nach dem Frie-densschluß, mag er über kurz oder lang kommen, wird daS Bild der deutschen Volkswirtschaft wescnt-lich anders aussehen. Die Kriegsgesetze. Die Bestimmungen der Kriegs- und MobilisterungSgesetze sind von einschnei-dender Bedeutung, nicht nur für jede Gemeindever-tretung, sondern auch für jeden Staatsbürger, da es kaum jemanden geben wird, der nicht selbst oder durch einen Angehörigen den Wirkungen der Gesetze un-terworsen ist. Die nächstliezende Notwendigkeit ist, sich mit dem Gesetze selbst vertraut zu machen, was am besten geschieht, durch die soeben bei Ulr. Mo-sec» Buchhandlung (I. Metzerhoff) in Graz bereit« in dritter, stark erweiterter Auflage erschienene AuS-gäbe „Die KriezS- und Mobili'ierungSgesetze- nebst allen kaiserlichen und ministeriellen Verordnungen und den Durchführungs- und anderen militärrechllichen Bestimmungen von G. Kvcrgic, k. u. k. Oberst d. R. Da« Büchlein ist zum Preise von K 1 70 dnrch jede Buchhandlung oder vom genannlen Verlage zu be-ziehen. Es enthält den Wortlaut der Gesetze, mit Er-klärungen und Hrnzufügunz angezogener Vorschriften betreffend den Unterhallsbeitrag für die Angehörigen dcr Mobilisierten — Versorgung der Invaliden, Un- terstützung deren Witwen, Waisen und der Angehörigen — die Dienstleistung für Krieztvvecke und ihre Entlohnung — Einquartierung — Vorspann — die Landsturmpflicht — Einjährig Freiwillige auf Krieg«, dauer — Amnestie — Postwesen — Benutzung der Immobilien, der Betriebe, Privatbahnen, -Telegra-phen und »Telephone — die Spionage und »ernt Rechtsfolgen und viele andere Bestimmungen. Der leichleren Uebersicht wegen sind die Paragraph«» mit Überschriften versehen, welche im GeletzeStext selbst nicht gemacht werden. Zur rascheren Aussüidung dient ein ausführliches Sachregister. Dte dritte Auflage wurde wesentlich ergänzt und enthält alle biS Juli 1915 erschienenen kaiserlichen und ministeriell«» Verordnungen. Bon einem internierten Serben den Schädel eingeschlagen Au» Trisail berichtet man: Der 25jährigc Serbe Anton Jltc aus Kruso-tue in Serbien wurde bei Kriegsdcginn interniert und war seit dieser Zeit als Taqbauarbeiter bei lxr Bauunternehmung Suligoj in Doberna beschäftigt. Da er sehr gewalttätig und roh ist» wurde er dva seinen Kameraden gemieden. Am 10. September zechten mehrere Burschen mit dem Bergarbeiter Aloi« Romich in einem Gasthause in Kukenberg. Don be-fand sich auch Jlic. ES kam nun zwischen den Bur-schen zum Slre-le, bei welcher Gelegenheit Jlic, ohne beim Streite beteiligt zu sein, dem Romich mit sol-cher Gewalt ein HalbliterglaS auf den Kops 'chluz, daß Romich durch den Schlag einen Schädelbruch erlitt und lebensgefährlich verletzt in da« Werk«spi»al gebracht werden mußte. viel Wespennester — ein schöner Herbst. Die Wespen haben in diesem Sommer ihre Nester in die Erde gebaut. E« sind ihrer so viele, daß man bei einem Gange durch die Felder sicher ist. aus einige zu treffen. An Straßenränder» und Wegraiaen, am WaldeSrande, an Wiesenhinze» und Berglehnen, überall sind i>« zu finde» und gar mancher Wanderer hat schon, kommt er unoersehci» in die Nähe, eilends die Flucht ergreisen misfe». Dcr VolkSmund und die WitterungSkundigen im Volke sagen, daß. wenn die Wespen in die Erde bauen, die» ein Vorzeichen sei für einen schöne» Herbst. Bis jetzt hat man davon aber noch nicht« verspürt. Hoffentlich aber behalten die Wespen recht, und ein schöner und trockener Herbst mag un» für den unfreundlichen und regnerischen Sommer ent-schädigen. Henchtssaal. Gonobitz, 11. Septemder. Preistreiberei. Verurteilt wurden zu 40 K Geldstrafe oder z, vier Tagen Arrest Heinrich Walland. Fleischhauer und Gastwirt in Heiligengeist, da er Ende Mai und Juni 1915 in Heiligengeist für ein Kilogramm Rindfleisch 3 60 K und für ein Kilogramm Echas-fleisch 3 K gefordert hat, und HanS Senitza. Gast-wirt in Gonobitz, weil er im März in Gonobitz i» Ausnützung der durch den KriegSzustand verursach-ten außerordentlichen Verhältnisse für einen Liter Faßbier einen Preis von 52 Heller und für einen Liter Flaschenbier einen Preis von 56 Heller, somit für einen unentbehrlichen Bedarssgegenstand eine» offenbar übermäßigen Preis gefordert hat. Ersteres Urteil wurde vom Kreis- als Berufungsgerichte Eilli vollinhaltlich bestätigt. Schrifttum. Kartoffelküche. Sammlung praktisch er-probier Rezepte für den einfachsten und feinsten Ha»«-halt. Herausgegeben von Paula Kortschak. Durch-gelesen und empföhle» von Katharina Prato. 3.. ver-mehrte Auflage. Graz, Ulr. MoserS Buchhandlung (I. Meyerhoffi. Preis K 1 20, zur Post K 1-30. Wen» man oic stattliche Reihe der Rezepte diesei kleinen Büchleins durchgeht, eS sind über 250, s« muß man diese Leistung auf einem Spezialgebiete der Kochkunst anerkennen. Viele unserer Hausfrau», seien sie noch so erfahrene und vielseitige Köchinn», werden manches neue auS der Korlschaksch-n Sam»-lung kennen lernen und gewiß überrascht sein, rori man auS Kartoffeln alles machen kann. Durch ihn Verwendung zu Suppen, al» Beigabe von Zlcijch und Fisch, al» Salate und Garnierungen, als Kir-toffelspeisen statt Mehlspeisen und Backwerk, durch Speisen au» Kartoffelmehl gewinnt die Kartoffel eine hohe Bedeutung für die Ernährung, was mit Nück-sicht aus die steigenden Fleischpreise von großer Wl tigkeit ist. Die Teuerung der gegenwärtigen Lrtez«. Nummer 75 Deutsche Wacht Seite 5 zett, die sch«n manche gewohnte Speise »om Tische verschwinden ließ, findet i» der Sartoffel eine» gu-ten Ersatz, der nicht nur notwendig, sondern auch billig ist. Wir empfehlen daher unseren Hausfrauen diese Kartosselküche aus» »ärmste. Auch für Fasttage und für Vegetarier läßt sich darnach leicht ein Speise-ettel zusammenstellen mit dem Schlagwort: Billig, chmackhaft, mannigfaltig! ^ Eine neue Freytagsche Kart«: Ru mänien, 1:1 Mitl., 70:90 Zentimeter groß, Preis K 1-20, mit Postzusendung £ 1 SV, Verlag W. Greytag und Berndt, Wien 7. und Leipzig (Robert Friese, Seedurgstraße) verdient Beachtung. Sie zeigt nicht nur Rumänien allein, sondern auch Ser» dien bis Belgrad, Bulgarien bis Sofia, Rußland bi» Odessa—Mohilew (also da« ganze Bessarabien!), einen großen Teil Ungarn» (»i» Miikolcz), Galizien (bi« Kolomea), sowie die ganze Bukowina. Das schöne, große Blatt zeichnet sich ebensowohl durch die klare, übersichtliche Au»sühru»g, die in 7 Farben gehalten ist, wie durch die außerordentlich zahlreichen Ortsnamen, eine sehr anschauliche und leichtverständ-liche Darstellung der Bodengestaltung sowie die Auf« nähme der Bahnen und Straßen au«. Nicht uner« wähnt sei, daß auch die Befestigungen in den Balkanstaaten angegeben sind. Der Preis ist tn Anbe-tracht de« Gebotenen sehr niedrig und wir empfehlen daher qcrne FreytagS Karte »o» Rumänien, die ge-gegen Einsendung deS Betrage« (auch in Briefmar« ken) von jeder Buchhandlung, wie vom Verlage G. Freytag und Berdt, Wien 7, bezogen werden kaun. Woll- und Kautschuk-Sammlung des Kriegsfüriorgeamtes. Tag für Tag vernehmen wir von den bewu«-dernng«w»rdigen Taten unserer Armeen. Der Feind bemüht sich. unS wirtschaftlich zu vernichten, aber wie unsere Heere aus den Schlachtfeldern, so kämp-fen auch wir für die Wohlfahrt deS Landes und für die Bedürfnisse unserer Tapferen. Unsere braven ßdldaten, die Wundertaten verrichten, müssen mit »armem Unterzeug versehen werden! Aber die Produktion deS Inlandes reicht nicht aus und die Zufuhr hat man uns abgeschnitten. Wir brauchen Wolle. Abfälle von Stoffen. Baum-vollwaren, Leinwand und Garne, um aus diesen neue Stoffe zu erzeugen. Außerdem benötigt die Armee Kautschuk jeder Art. In welchem Haushalte zäbc es nicht in einem Winkel »der am Boden entbehrliche Kleider und Wäsche. Wollzeug, Strümpfe, Kopftücher, einen überflüssigen oder abgenützten Laulschuk(Gummi) Gegenstand und dergleichen. Rüstet für die Woll« und Kautfchnkwoche vom 27. Seplember bis 2. Oktober 1915. Niemand soll sich ausschließen. Im Palast und in der Hütte, in der Residenz und aus dem D»rse gibt es Woll-varen, alte Tücher und Abfälle von Stoffen. Die eiserne Zeit gebietet uns, daß jeder in feinem Haus wesen Umschau hält. Die vorbereiteten Materialien werden während der Woll- und Kautschuksammelwoche om Mittwoch den 29. September und SamStag den 2. Oktober 1915 von Schülern abgeholt werde«. Es liegt im Interesse der Aktion, daß die Wollwaren gut ver-Pickt den Sammlern übergeben werden. Einzelne Sendungen und Spenden werden auch i» KriezSfürsorgeamte, Wien 9., Berggasfe 16, üb«. Mimen Libl. gm, «, p, » * ft Die Schüler aus den Oberklasfen der hiesigen inabendolkischule werden am Montag den 20 d. die Bestimmungen über diese Sammlung den einzel-ren Hausbesitzern und Wohnparteien einhändigen. Es wird gebeten, die Gegenstände nach Tunlichkeit !u sortieren und verpackt bereit zu halten, damit die Sammlung ohne Störung vor sich geht. Die Hewohnerschasl von Cilli wird sicher auch diese Mimische Sammlung nach Kräften unterstützen, wie !>e e» bei der Metailsammlung bewiesen hat. Es ist jetzt die beste Gelegenheit, die alten Gerümpelkaw-»ern gründlich auszuräumen. Man scheue nicht, sich dieser Mühe zu unteiziehen, denn et gilt, ein gutes «tttländischeS Werk zu unterstützen. Sammeltag in Cilli ist Mittwoch, der 29. September. Totentilie für den Monat August' Rainer Aug. 7 T.. Auskullanlenskind. AloiS Hri» der, 69 I., städt. Mauteinnehmer. — Im Allgemeinen Krankenhause. Josef Äospodaric, 33 I., Ins. des L.J.-R 26 Albert Velsai, 8 I., FadrikSar-beiterSkind auS Store. Juliana Guzaj, 30 I, Mau-rergehilfensgattin au« Trennrnberg. Genzo Pelaggio, 20 I, Ins. des I R. 17. Matthias Kregar. 75 I., Gemeindearmer aus El. Peter i. B. T. Josef Hra-stensek. 58 I., Tazlihner aus Trenneuberg. An-drea« Nowak, 42 I.. Arbeiter au« St. Peter i. B. T. Anton Tramiak, 60 I., Witwer aus L>boje. BlaS Bezensek, 69 I., Arbeiter auS Gonobitz. Mato Pa-rachalic, 21 I, Ins. de« J.-R. 96. Coijo Savic, 34 I., vom b.-h. I -R. 3. Zrjedrich Lühne, 30 I.. »lt. Gefreiter des J.-R. 42. Demeter Gcrman, 2» I, Jäger ver 3./3. Feldkomp. G.org Gracner, 77 I., Arbeiter au« Gairach. Maria Sup,nc. 3 I., Fa. brikSarbeilerskind au« Umgeb. Eilli. Michael Horvath, 21 I., Jnf des J.-R. 3. Michael Horvath, 20 I.. Jäger des F.-J -B. 3. Peter Bäcker. 36 I.. des Honw.'J -R. 17. Franz Lang. 30 I., Jnf. des J.R. 70. Maria Kozar. 39 I., aus St. Gertraud. Johann Gorensek, 55 I., aus Sternstein. AgneS Fidler, 60 I., auS Süßenberg. Ottilie Wechiet, 17 T., Flüchtlingskind ans Pola. Simon R^caik, 21 J>, Jnf. de« I -R. 87. Juliana Stecher, 38 I., Kausmannsgattin aus Heidenschast. Joses Travnicek, 28 I., I., Ins. des I R. !>8. Helene Pogacar. 25 I., Taglöhnerin aus St. Peter i. S.-T. Antonia Plahuta, 49 I., Taglöhaerin aus Unterkötting. Paul Henn, 42 I., Gesr. des Honw-J.-R. 31. Johann Jann. 29 I., Jnf. deS I. R. 49. Margarete Pir-tuschet, 69 I., TifchlerSgattin a»S Cilli. Anion Markusek, 1 T., Bahnverschiederskind aus Steinbrück. Nikolaus Pask. 26 I., Jnf. deS I-R 33. Lazar Jakovic, 37 I.. Ins. des J.'R. 96. Mctod Zaboj-nik, 28 I, Ins. deS J.-R 3. Gerlraud Podpregar, 80 I, Ortsarme aus Zachsenseld. Jakob Vertacnik. 53 I.. Sägler auS Kokarje. Kraicic Poirnc. 37 I., Ins. des J.-R. 33. — Im k. u. k. Reservelpita!«. Florian Heinzl. 29 I. Jnf. des J.-R. 43. Fried-rich Elftner, 27 I . Jnf. deS J.-R 42. Josef «o lompar, 25 I, Jnf. des F. d. Baon. 26 Thomas Uoooicic Georg Balog, 20 I, Jnf des J.-R. 6S. Mile Vojnovic, 25 I. Paul Jgriqi, 2<ä I.. aus Banhegyes. Ungarn. Pera Milosavlevic, 31 I , Bauer aus Belobriska, Ungarn. Rudolf Slaoicet, 25 I., Korporal deS J.-R 3. Jakob Stefan, 29 I.. Jnf. des J.-R. 6. Georg Apre«, 22 I. Johann Hertlitschka, 29 I. gränz Flegr. 23 I. Friesrich Friczler, 28 I Franz DySko 22 I., Jnf. de» J.-R. 37. Wenzel Slaby, 31 I. Demeter Pauda, 27 I., Ins. dei J.-R. 33 Johann Popp, 22 I., Jäger im Feld-Baon. 26. Johann Knobloch, 31 I, Lindst.-Uhlane, desLdw -Uhl.-R 5. Gavrila Raducza, 29 I., Ins. des J.-R. 43. Lajos Barfony. 29 I., Gefr. de« I -R. 34 Tomo Schaffar, 36 I., Jnf. de« J.-R 96 — Im k. u. k. Garnisonsjpitale 9. Sandor Kij, 25 I, au« Szalard-BekeresteS. An-dreas Eler, 26 I., des J.-R. 97. Nikolo Ohmann, de» J.-R. 10/43. Joses Bolak, 34 I. Alois Frid-rich. 31 I. Felix Borc;,k. 2(/ I.. Ins. des J.-R. 45. Antal Happ, 35 I , Jnf des J.-R. 44. Mi-lan Bukinac. 25. I «nion Filak. 21 I., Jnf. de« J.-R- 3. Josef Richter. 23 I., Jnf. de» J.-R. 84. Stefan Turos, 22 I. Aron Rolkaj, 27 I. Mitar Popovic, 26 I., Jnf. des L.-J >R. 37. Demeter Bara, 22 I., Jnf. des I. R. 37. Karl Ladam, I., Jnf. des J.-R. 4. Franz Kitzmüller, 35 I, J»f. im Armee-Werkiiättenlastzug 4. Ferdinand Sei-sert, 36 I., des Fest. Art.-Reg. 4. Konrad Schacher, 26 I., Ins. deS J.-R. 97. Anton Superina, 35 I, Jnf. deS J.-R. 19. Alexander Szogy, 29 I., Jnf. des J.-R. 46. — Im LandwehrmarodenhauS. Josef NawarolSki, 3l I , Jnf. des J.R 30. Ludwig Mühlberger. 21 I.. Jnf. de» J.-R. 91. Alfred Ries, 21 I , Jnf. des I. R. 35. Gottlieb Stark, 2l I., Ins. des J.-R. 24. Vermischtes. Bienen als Sittenrichter. In manchen Gegenden Bulgariens gibt eS heute noch eine eigen» lümliche Art dcr Tugendprobe dei jugendlichen ^eu« ten, die sich vermählen wollen Die ländliche Braut führt an einem Sonntage ihren Bräutigam in Be-gleiiung der gesam en Oorfjugend nach einer Linde, auf dcr sich ein junger Bienenschwarm angesetzt hat, und läßt ihn dort eine Weile stehen. Sie selbst tritt mit den anderen zurtck. Der Bursche aber nimmt eine vermessene Positur an und faßt den Bienen- klumpen scharf ins Auge. Da gährt der Aufruhr i« dcr Bienencepublik; die Zuschauer adcr blicken mit ängstlichen Spannung auf die Bienen und auf den Burschen. Einige von den jungen Insekten schwär-men zornig summend hervor und setzen sich in das Haar de« Bräuiigams; der aber steht fest wie ein Eichenpfahl. Ja, er macht sogar den Mund weit aus. als gedächte er, wenn eS darauf ankäme, den ginzen Bienenschwarm zu verschlingen. Eine andäch-tige Stille herrscht, nur die Braut verrät einige Un-ruhe und Besorgnis, daß die Tugendprobe ihres AuSerwählten schlimm ablaufen könne. Allein die Bienen kehren allmählich zu ihrem Stammnest zurück, ohne daß sich auch nur eine einzige feindlich gegen den B irfchen gewendet hätte. D.i stürzt die Braut jubelnd aus der Menge hervor, umhalst den Gelieb-ten und ruft uuter Wonnetränen: „Dich nehme ich, mein Jafch, denn Du bist kein Trinker!" Die Er» klärung dieser Idylle wird dahin gegeben, »aß die Bienen ei einem Bräutigam sogleich anmerken, wcn.i er ein Trunkenbold ist, und ihn dann ergrimmt ihren Stachel fühlen lassen. Jetzt ist aber die Reihe an der Braut, ihre Tuzendprode abzulegen. Ohne zu ziudcrn tritt das kleine siebzehnjährige »der noch jüngere Mädchen im Bewußtsein ihrer Unbescholten-heil vor »en »erhängniSvollen Lindenbaum, klatscht in die Hände und läßt unbesorgt die Bienen aus sich zukommen, die dann, ohne dem Mädchen ein Leid anzutun, wieder in ihren Stand zurückkehren. Mit spöttischem Lächeln blickt das muntere Ding in die Runde, winkt dann ihrem Jasch un» läuft mit ihm da»on, während die Glocken zur Kirche rufen. Der Krieg und die Marsbewohner. „Die seltsamen Veränderungen der Atmosphäre", so schreibt Humorist Henriot in einer Groteske in der „Paris»? Illustrierten", „die Naturerscheinungen, die der über d'r Erdoberfläche verbreitete Kampf hervorgerufen hat, haben in hohem Maße die Ausmerksamkeit der sagenhaften Bewohner des Planeten Mars erregt. Durch ein Geheimnis, da« ich nicht verraten darf, bin ich in der Lage, ein« Rede wiederzugeben, die der hervorragendste Astro-nom von ^Marsstadt" vor den vortrefflichsten Bür-gern de« Mars hielt: „Meine Herren! ES steht außer Zweifel, daß die Erdenbewohner uns seit einem Jahre Zeichen machen, die nur ein Blinder leugnen künnle. Unsere ausgezeichneten Teleskope haben uns auf der Erdoberfläche Taufend: von E;< plosionen erblicken lassen, die sicherlich Buchstaben bilden sollen. Leider können wir diese Buchstaben nicht lesen und verstehen, aber sie haben ohne Zwei-sei eine Bedeutung. Die Erdbewohner sind wahr-scheinlich friedlich, reizende Leute, die sich nur mit wisienschastlichen und künstlerischen Unterfuchungei, befassen. NachtS nehmen ihre Zeichen eine besondere Schärfe an. ES sind wahrhaftig Feuerwerke von künstlerischer Schönheit. Außerdem sieht man im Lustbereich des Erdplaneten glänzende Punkte schwe-den. Ja, meine Herren, die Erdbewohner haben Maschinen nach oem Muster der Vögel erfunden, um zu uns zu fliegen. Einen neuen Beweis für die Zeichensprache der Erdbewohner erblickt man in zahllosen, grabcnartigen Kanälen, von denen in re» gelmäßigen Zwischenräumen Rauchwolken aufsteige«. Wahrhastig, da« sind Zeichen höchster Vollendung — e« sei denn, meine Herten, man wollte anneh-men, daß die Erdbewohner seit einem Jahre voll» ständig wahnsinnig geworden sind.' Ausdew«hrung deS Winterobstes. Für di« möglichst lange Erhiltung von feinerem Winterobst in feiner vollkommenen Schönheit und Trcfflichkeit wird e« den Obstfreunden von Jnleresie sein, ein noch wenig bekannte« AusbewahrungSver-fahren kennen zu lernen, welches als zuverlässig er» strebt ist. Mit Eintritt deS Winters bringt man das z« verwahrende Obst in Kisten, Fässer und Gesäße, wie sie eben zur Hand sind, und süllt die Zwischen-räume während deS Einschichten« mit möglichst fei-nem Sande auS, der aber weder zu feucht noch zu trocken sein d«rf. Vorzüglich geeignet hiezu wird der Flußsand sein, weil dieser di- wcnigsttn erdige« Teile mit sich führt. Di« Aufbewahrung der so an-gesührten Gesäße muß in srostfreie« Räumen g«. chehcn, am besten also im Keller, wo man auch die Einschlchtung vornimmt. Wegen Verschiedenheit der Lagerweise de» aufzubewahrenden Obitc« ist es er« orderlich, solche« nach dcr Verschiedenheit d:r Reif-zeit zu sondern und diese unter Angabe der Sorten aus dem Gefäße zu bezeichnen. Unbedingt notwendig wird diese« für Winterdirnen, weil diese bekanntlich, lodald sie ihre volle Lagerzeit erlangt haben, mehr oder weniger rasch durchgehen. E« ist hierbei daran >u erinnern, daß. wenn Winterbirnen zunächst die volle Güte entwickeln sollen, sie so spät wie möglich vom Baum abgenommen werden müssen. Die Vor- 7iuw:niT 10 teile diese« AusbewahrungSversahren« sind: da« Obst bedarf feine» zeitraubende« und für seine Haltbar-beit nachteiligen Durchsuchen«, da im Falle auch einzelne Früchte faulen sollten, dei dem dieselben abscheiden-den Sande eine Ansteckung nicht leicht erfolgen kann; ferner behalten die Früchte im Sande eine ganz vor« zügliche Frische; sie welken sast garnicht; ihr eigen« tümlicher Geschmack erhält sich viel länger al« bei anderen Aufbewabrungiarten, und die Zeit ihrer Lagerreife dauert länger, auch in einem beschränkten Raum läßt sich aus diese Weise viel Obst aufbe-wahren, in dem »ie Kisten hoch übereinender stehen könne«, wobei man die zunächst reifenden Sorten obenhin bringt; der Aufwand dieser Aufbewahrung«, weise ist gering indem der Sand anderweitig zu verwenden ist und die Kisten jahrelang zu diesem Zwecke verwendet werden können; gegen Bejchädi« gung durch Mäuse und Rallen, auch gegen »ie Näschereien de« Gesinde« ist da« Obst auf diese Weise am besten geschützt. Beim Herau«nehmen reinigt man die Früchte von den anhängenden feinen Sandteilen durch abbürsten oder noch beffer durch Abwäschen. Der vergeßliche Arzt. In einem kleinen Provinztrankrnhau» erwachte ein Mann, der am Blinddarm operiert worden war, au« der Narkose und fand sich in einem Zimmer mit zwei Genese», den. Er wendete müde den Kopf nach dem nächsten Leide««gcniffen und fragte mit schwacher Summe: — — „Operation?" — ,,Ja, Blinddarm " — Und geht e« Ihnen gut?" — Je nun, ei könnle schon besser sein, aber der Arzt hatte in mir ei«en Wattebausch vergessen, und da mußte er mich gestern noch einmal ausschneiden." Der Mann runzelte nachdenklich die Stirne und sah nach dem zweiten Rekonvale«zenten. — Operation?" fragte er mit schwacher Stimme. — „Ja, Blinddarm." — »Und wie geht e« Ihnen?" — „Je nun, e« könnte schon besser sein, aber der Arzt hatte in mir eine Pinzette vergessen, und da mußte er mich gestern noch einmal ausscheiden." In diesem Angenblick flog die Tür aus, der Arzt steckte den Kopf in« Zimmer und schrie: „Wo zum Teusel habe ich nur meinen Zylinder liegen lassen?' — Da sprang der Mann vor Schreck aus dem Fenster. Aas Aübet vom fommertangen Zaun. Irgendwo im steiriichen Mittelgebirge — beim Talau«gang liegen die Kohlenwerke; dichte Rauch« fchwadcn trennen die Erde vom blauen Himmel, tal-einwärts aber rausch« Wald und Wasser und alle, treue Heimat. Da gibt« einen Platz, wo eS heißt „am sommerlangen Zaun". Der Zaun zieht sich wvhl 4 bi« 5 Stunden lang zwischen Wald und Wiesen mit dustigen Alpenkräutern und ist errichtet, daß de« SchallleitnerS wilder Stier, der Jokl, nicht zum In« nerkofler« schönster Milchkuh kann, der roibraunen Bleß. Eigentlich ist der Zaun schon für Jokl« Ur« ahnen aufgestellt worden, aber heute leiden darunter noch Kind und Kindeskinder. Die Liebe ist eine harte Sach, wenn man nicht zueinander kann. So stehen der Jokl und die Bleß heute noch am Zaun und glotzen herüber und hin-über. Manchmal wird er wild und bohrt die Hör-ner in den Boden, schlägt den Schweif in die Luft und trabl dumpsbrüllend davon. Sie sieht ihm weiblich überlegen nach und käut abgeschmackt wieder. Ganz oben am Kamm, wo der Zaun zu Ende geht, steht ein alle« hölzerne« Bauernhau«. Steht so hoch und frei oben, daß die Sonne noch seine« Giebel küßt, wenn sie schon auf die andere Weltseite gegan« gen ist. Königlich schaut e« über Waldtäler nnd Hü-gelreihen. Die gelbe« Maiskolben hingen in der schwarzbraunen Holzgalerie. Eine alte Linde rauscht über dem Hirschgeweih am Firste und der Brunnen plätschert in den Einbaumtrog Jahrhunderte lanze Nächte. — Die Besitzer, der Jnnerkofler und sein Weib sind kinderlose Eheleute. Knecht ist der Großschädl Toni, Dirn die Suppantschitsch Juliana. Und wie bei ernsthaftem Nachdenken auf der Welt alle« ganz natürlich zugeht, haben sich die zwei gerne gehabt. Weil dort der sommerlange Zaun schon zu Ende ge-wesen, ist wie bestellt ein fester Bub gekommen, das Jahr darauf ein Totgeborene«, und im dritten Jahre die kleine Juliana, der am vierten Tag da« Leben«-lichttein ist verloschen. Dann war der Kindersegen aus. Das dritte Km» wurde ins Kirchenbuch genau so leb g eingetragen, als de» erste. Beim ersten hat der Toni gesagt: ,.dö« schlaunt no not", beim letzten sagte er: „iatzt i« z'spot". So ist wohl der rechte Zeitpunkt zur Kopula« tion in der Mitte versäumt worden. Aber der Bub, der Toni, nahm« mit jedem „Ehrlichen" auf; fo prächlig war er gewachsen. So ist alle« immer beim selben geblieben, bi« der Krieg gekommen ist. Da hat die Gemeinde einen extrigen Boten heraufgeschickt um den Toni So be-geh« ist er nie gewesen. Hat auch sein Pfeifer! schön stad ausgeklopft und ist gegangen ai« «olöat. Wohl hat die Juliana mächtig angehoben zu plär-ren, was den Toni aber nicht au« der Art gebracht hat. sein Bübel hat ihn begleitet da« Stück bis zu der Lacken, wo die Frösche auf dem Bauch am Was« fer in der Sonne liegen. Dort hat er das Bübel zum erstenmal im Lebe« geherzt und ist ihm ganz hart gewesen. Ist dann am Zaun entlang gegangen und bat gejuchzt und gejohlt. War aber ke>n richti« ger Klang darin und hat nicht« mitgeklungen aus der Erde und in den Lüften. Seit dcm Tag ist der Toni für die Seinen verschollen geweien. Um« neue Jahr ist die Jnoerkoflerin krank und bettlägerig geworden. So waren «ur mehr der Bauer und die Juliane zum Schaffen. Upd als die Zeit ist gekommen, wo der neue Saft einischiaßt in die Bäume und Sträucher, ist« auch dem Jnnerkofler einigschoßn, daß er hat sein kranke« Weib stehe« lassen und sich der Magd zugewandt. Mag wohl Feuer zum Stroh gekommen sein. Im April ist der Herr Pfarrer selbst heraus-gestiegen, um «der Juliane Suppantschitsch zu sagen, daß der Anlon Großschädl in der Verlustliste steht. Die Juliana hat sehr in ihr blaue« Fürtuch geflennt und sich dazwischen bedankt, für die hohe Ehr. Am Abend, al« sie in der rauchschwarzen Küche die Sauerkuppe rührte, dachte sie schon recht gesaßt: „e« hat halt so fein wolln". Da« war in der Hei« mat der Eindruck von Anlon Großschädl« Helden« t»d. — Jetzt haben zwei auf der Jnnerkofleriu Abster« be« gewartet. Nur der kleine Toni ist durch diese Neuzruppierung auf einmal ein unnützer Esser ge-worden, weil er keinen Zahler mehr gehabt hat. Die Juliane hat« gedacht, der Bauer hat e« auSgespro« chen. Nach einigen Wochen ist die Juliane einmal in ihre Heimat, in die windischen Büheln gefahren, dort hat sich ein Verwandter gesunden, der den Bu-den unentgeltlich ausziehen wollte zum Viehhüten und Erdäpfelklauben. Da waren alle zufrieden. Der In« nerkofler brachte ihn selber hin und die Mutter steckte ihm zum Abschied die silberne Uhrkelte und den R»-senkranz al« Erbteil vom Vater in die Joppentasche. So trabte der kleine Bursch in« Windische hinein. Soll damit nicht gesagt sein, daß er nicht ein bra-ver Mensch werden tan«. Aber der Vater hätte ihn doch bewahrt — schad um da« deutsche Bübel. Diese Geschichte soll eine Bitte fein für die KriegSwaisenfammlung der „Südmark" und für fo manche« vom sommerlangen Zaun. Paula Doblinger. beste slahrung für" Säuglinge. Kinder. Rekonvaleszente.U nach Magen-u. Darmerhranhungsa Jederzeit erhätt/ich. Prubedose and lehrn uhe iiitliohe Broschüre Aber Kiti(ierpfl«g'" grati» durch die Xestle's Kinderinebl-Ge sellschaft, Wien, I. Biberstrasse 7 8. MAT TONl^ EINZIG IN SEINER /ANALYTISCHEN I I BESCHAFFENHEIT r BESTES | ALTBEWÄHRTES FAMILIEN-GETRÄNK. GIESSHÜBLER Postsparkasse Nr. 36.900 oo Fernruf Nr. 21 oo iLttNiisbulhimilkerci tz clch i Herstellung von Druckarbeiten wie: Werke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Auverts, Tabellen, Speisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, kobn-listen, Programme, Diplome, Plakate InseratenannahmesteUe für die Deutsche Waclit Vermählungsanzeigen, Siegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchschreibbucher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, tandwirtf^haft u. private in bester und solider Ausführung. Cilli, Rathausaaffe Nr. s ♦ ♦ ♦ ♦ eilage für bi« Uefn t" nicht läuflicki Blätter zur Unterhaltung und Bclebrnng für Hans und Familie. ^o»«lch per-lend aneinander .... Sie beginnen zu jauchzen und zu weinen.....sie schwinge» sich auf, sie schmeicheln und locken. Feurig und feuriger wird ihr Tempo .... Und nun rauscht von den Saiten in wilder, jubelnder, bachanttscher Lust der Csardas . . Doch — waS ist dai! ? Gellende Laute fallen in die Milodie ein — Laute auS einer Menichcnbrust! Wo komme» sie her? AuS emem der Echlaisäle drinnen I Und im-mer noch gellen die neivenwehen, die schaurigen Töne .... An einem Fenster erscheint eine Pflegerin und winkt heftig dem Spieler ad ... . Mit einer schrillen Dissonanz entgleitet die Geige dem erschrak» keile» Zigeuner .... Im Saal aber stirb die Pflegerinnen bemüht, den krauken Ungar, auf den die C aidaSklänge eine so surchtbure Wirkung ausgeübt, zu beruhigen. Bor zwei Tagen hat er die Operation glücklich überstan-den und war auf dem Wege der Besserung. In die cm Augenblick ist aber sein Gesicht wachsbleich; die Augen lodern in sieberischem Glanz. Wild bäumt sich die einst so kraftstrotzende Gestalt unter der Fürsorge der Schwcstctn. Äls eine der» selbe» ihm jetzt ei» Fläschchen mit einer streng älhe-tisch duftenden Essenz unter die Nase hält, schlägt seine Rechte ihr das Fläschchen aus der Hand . . . denn diese Rechte streckt sich aus .... bebend weist si« zum Saalwinkel, dahin auch sei» Blick sich bohrt und elwas Furchtbares zu sehe» scheint — „D°«V keucht er — „dort steht et! BerhaßteS Blut . . . ha, fließen sollst dn!--Jetzt — such' Deckung. Stephan B'vcinet, wenn dir dein Leben lieb ist! — jetzt . . . .! — Doch — wai ist das!? Ich lals ja gar nicht .... ich nicht! Die Waffe ging von selber los ... . Jlka \" — jammervoll kam eS von den bläulichen Lippen. — „Jlka — glaub' eS mir — ich fchwör'S dir bei allen Heiligen . . . .* Sämtliche Palicntcn waeen in Aufregung ge-raten, denn es war schrecklich anzuhören Die letzten Worte waren nur »och in heiserem Flüsterton et-stürben. Während dem Unglücklichen kalte Umschläge gemacht wurden, sank er erschöpft in sich zusammen. Die Zuhöret — Verwundete und Pflege, innen — waren alle heilfroh, daß nun Ruhe kam. Maiich eincr fann wohl «ich über die erlebte Szene und die vernommenen Worte — was aber des Aladat» Geigcntöne damit zn tu» gehabt, konnte keiner ergiünden. Was olle befüichle», traf leider ei". Der Ungar bekam infolge der Aufregung einen bösen Rückfall und rang Tag und Nacht mit dem Tode. Genau eine Woche nach jener Schreckensszene war cS, und wieder versank der Sonnenball bluttot hinler den Ufetbetgen .... Ob der Aermste den Sonnenaufgang noch erleben wird? dachte die Pfle-geiin, die am Bette dcS UngarS faß, denn der Arzt hatte gesagt, eS ginge zu Ende. Jetzt schlief der Kranke. Seine Atemzüge gin« > gen unregetmühig und offknbar war er auch jetzt wieber von Gchrecken»szenen de» Kriege« geplagt und erlebte sie wieder durch, denn manchmal schrie er auf und aus seinem sonst so sympaiischem Gesicht stand ein Grauen. Ganz plötzlich aber glätteten sich feine Züge. Ein ÄuSdruck von Erlösung, ja, von Frieden breitete sich darüber au« ... . Seine Atemzüge wurden ruhiger — leiser. Ein sanfter Tod erlöst ihn — dachte die Schwester nnd faßte sanft feine Hand —. In diesem Augenblick ging die Saaltür aus und ein Neuangekommener Verwundeter ward hereinge-tragen. W Gleichzeitig hatte der Ungar die Augen aufge-schlagen j— weltentrückte, toternste Augen. Die schweiften langsam — suchend durch den Raum. Und nun hefteten sie sich, wie magnetisch angezogen, aus den Ankömmling auf der Bahre fest. Ei» schwerer, leise gurgelnder Atemzug folgte — dann zerrt« die abgezehrte, feuchte Hand de« Ungar« die Kameelhardecke zurück, fo hastig, als fürchte er, darunter zu ersticken. Dazu hatte er so einen Blick, in dem ein staunende« Anklammern lag. An was . . , . ? Eine unsichtbare Gewalt hob ihn plötzlich empor — ein flirrende« Feuer kam in seine Augen, während er mit Anstrengung rief: „Ist's wahr . . .!?' Eine Ohnmacht zwang den Fragesteller in die Kissen zurück. So vernahm er nicht die Antwort, die au« einem der Betten kam — klar verständlich: „Ja, eS ist wahr — eS ist der Stephan Brociner." Ein getrennter Aufenthalt der beiden Kranken, zwischen denen offenbar schwere Konflikte bestanden, war notwendig gewesen. Um »un zugleich den übri-gen das Slerbensehen zu ersparen, halte man den Ungar in einen Scparatraum geschafft. Dieser Pa-tlent, dessen Betragen bereit« Rätsel aufgegeben, tat die« auch in der Folge. Zur Verwunderung de« Arzte« wie der Pflegerinnen trat eine Besserung in dessen Zustand ein, und zwar eine dauernde. Ja, von Tag zu Tag machte sein Befinden Fortschritte, und al» abermal« wieder eine Wocke verstrichen war und der Sonnenball hinter den Uferbergen ver-sank, da war e« eine frohe Gewißheit, daß der Un-gar dem Leben zurückgegeben war. „Meiner Kunst schreibe ich diese wunderbare Wendung nicht zu," hatte dcr Doltor gestanden. .Vielleicht ist Ausschluß darüber in diesem Briefe," meinte er, und sah sinnend auf da« Billet nieder, da« er in der Hand trug. „Der Brociner hat mir auf die Seele gebunden, e« unserem FeuerSugigen zu übermitteln. Immerhin aber muß der Adalar, der arme Schelm, abziehen, ohne sein geliebte« Spiel erprobt zu haben." Freilich hatte der Zigeuner noch keinen Ton wieder gespielt, und dieser Verzicht war keine leichte Aufgabe für den Aladar. Versteckt hatte er die Geige, versteckt vor sich selbst . . . .denn seh ich sie," sagte er, „muß ich spielen . . und feine Mandelaugen brannten in Sehnsucht. Der Brief de« Brociner kam vorläufig noch nicht an seine Adresse — der Ungar sollte erst völ- Hg gekräftigt sein, bi« er ihn erhielt, denn wer weiß, ob ihn der Inhalt nicht neu erregte. Einmal hat der große Mensch die Hand der Pflegeschwester umklammert und geflüstert: „Wird er leben bleiben?" Und al« sie lächelnd genickt: „Beeilen müssen Sie sich halt ihm nachzukommen in der Genesung", da halte der Ungar gestammelt: .Gclybt sei JefuS Christ." Heute nun hielt der Ungar wieder 'mal die Hand 5er Schwester umschlossen; sein Gesicht, da« noch die Spuren der überstandenen Leiden trug, aber strahlte — er hatte den Brief de« Brociner gelesen. Ein klein wenig verdunkelte sich der Glanz seiner Züge, als er verlegen bat: „Schwester, Sie sind so gut wie eine Mutter.....ich möchte Ihnen gar so gern beichten, was mir die Seele schier abgedrückt hat."' Freundlich nickte sie: .Gerne will ich Sie anhören, aber," sie drohte mit dcm Finger, „Sie sollen sich nicht wieder ausregen." „Ich denke, Schwester, rechten Frieden werde ich erst bekommen, wen« lch's von der Seele habe." Und der Ungar begann, und bald hatten Er-zähler wie ZuHörerin die Gegenwart verg,fsen. Vor dem Geiste dcr Schwester erstand die sonnendurch-glühte Pußta und die Heideschenke am Wege, mit dem langen Bruincnschwengel davor. Drinnen schäumte in den Krugen da« Stcinbruchcr Bier und den besten Tropfen Tokayer gab'S hier, und der floß reichlich, we»n die Zigeuner zum Efarda« auf-spielten. Die Hauptanjiehungskraft hier, und weshalb jeder einkehrte, der vorüberkam, aber war die Jlka, de» Esardawirle» Enkelin I Blondlockig, weil sie eine Oesterreicherin zur Mutter hatte, und dazu ein paar dunkle Lichter im Kops, die einen wirbelig machcn konnten. Für jeden hatte sie ein Lächeln, die Jlka, — ein Zauberlächeln aber nur für einen, nnd das war er, der große Geza. Durch'S Feuer gcgaugcn wär« er für da» Mädchen; sie war fein ganzes Glück. Zu eigen machen wollte er sich dies Glück, sofort, versteht sich, aber da ward ihm der Riegel vorgeschoben. Die Mordtat von Serajewo geschah und er-füllte alle mit Entsetzen und Rache. JlkoS Großvater, der Esardawirt, ein rüstiger Sechziger, aber polterte: „Heiraten — jetzt, nicht« da! Drohend ziehe» sich am politischen Himmel die Wolken zusammen .... Krieg wird'S geben, Krieg. Und dann muß der Geza mit fort und die Jlka, solch ein junges Blut, soll nicht gebunden sein an einen, dessen Leben dem Vaterland gehört. Kommt er heil zurück, der Seza, dann mag Hochzeit sein!41 Blitzschnell brach nun da« Wellgewitter lo« und der Geza in der Felduniform hielt die Jlka zum letzten Lebewohl umfangen. „Schenk' keinem anderen Dein Lächeln, wenn ich fort bin . . . hatt« er gefleht. Und zum Schluß: .Morgen marschieren wir fort — wirst Du unter der Menge sein, damit wir nn« noch ein» mal sehen?* „Ich werde da sein, Liebster, und nur Dich sehen . . . ." hatte sie unter heißen Tränen ver-sichert. Wie glücklich hatten ihn diese Worte gemacht, wie anders aber war e« in dcr Wirklichkeit gewesen. Wie ein Griff inS Herzfleifch hatte es ihn gepackt .... dicht besetzt die Wege und Brücken von dem Menschenstrom, der den Ausziehenden folgte und ihnen zujubelte. Und mitten untkr den Taufenden stand die Jlka und neben ihr, den Arm um ihre Schulter, gerade, als wollte er sie an sich ziehen, mit übermütigem Lächeln, ein junger und schmucker Mensch .... Dem Geza war alles vor den Augen ver-schwömmen .... wie durch einen Ncbelflor hatte er die Jlka ihm zuwinken sehen — erwidert aber hatte er ihren Gruß nicht. Vorwärts .... vor-wärtS mit den wandernden Soldatentruppen, die Augen brennend, die Kehle zugeschnürt und in den Ohren den Wiederhall aus taufenden von Kehlen: „Hurra! Mit Gott für Kaiser und Vaterland!" „Gegen die Serben und die Russen zog ich auS/' fuhr der Erzähler fort, „was an Haß in mir brannte, ober galt nur dem Wunsch: jenem jungen schmucken Kerl wieder zu begegnen und mit meiner Waffe niederzustrecken. Dieser Gedanke verließ mich nicht mehr. Sie erschrecken, nicht wahr, Schwester? Sie finden dies schlecht, ja verbrecherisch und vielleicht auch unglaublich, da doch die Schrecken des Kriege», die bald mich umtobten, alle Zeit und Gedanken beherrschten. Dennoch war cS so. Jenes Abschiedsbild, das ich aus der Heimat mitgenommen, hatte alles Gute in mir getötet. Mit Argusaugen spähte ich in den Reihen der Kameraden, wie in den Reihen neuhin-zugekommener Truppen auS nach dem verhaßten, hübsche», übermütigen Gesicht, daS ich an Jlka» Seite gesehen — dieser junge blühende Mensch würde ja doch gewiß auch an die Front geschickt worden sein! Wohin aber? Vielleicht würde er mir niemals begegnen . . . ." »Haben Sie denn gar nicht geschrieben an daS Mädchen und Jlka an Sie?" unierbrach hier die Schwester den Erzähler. Der blickte versonnen vor sich hin. „Hoch und heilig hatte ich ihr versprechen müsse», zu schreiben, so oft ich könnte und sie wollte antworten. Nun, ich erfüllte mein Verfpre-chen einfach nicht, und als ihr erster Brief nebst Liebesgaben anlangte, sandte ich Beide« ungeöffnet zurück. Meine Waffe war bald gefürchtet wie keine. Aber galt mein wilder Mut wirklich dem Lumpen-pack, da» un« angefallen hat? War'S nicht nur Rachedurst, der gestillt sein wollte, Rachedurst für da«. waS mir, speziell mir getan worden und noch dazu von einem, der mir Kamerad und Waffenbru-der sein sollte? Dieser Augenblick kam tatsächlich. Mit fröhlichem Hurra begrüßte unser Regiment die langen Reihen Jungmannfchaften, di« zu unserer Unterstützung angerückt kamen. .Und dazwischen war der andere — der Ste-phan Brociner?' fragte di« Schwefirr. Der Ungar nickte. „Sofort hatt' ich'» weg, — der schmuckste von allen war er, den ich mehr haßte, al« alle Feinde der Welt. Dein Stündchen hat bald geschlagen, pochte mein Herz .... ich meinte den Brociner . . . . und die Pläne, wie ich ihm am besten beikommen könne, kreuzten sich in meinem Hin,." .Hat sich denn aber Ihr Gewissen nicht ge-meldet?" sagte die Schwester ernst. „Qie mußten sich doch klar machen, daß Ihre Absicht Mord war, etwas ganz andere«, al« die gegen den Feind im Kriege gebotene Waffentat." Der Ungar hob den dunklen Blick: „Zu anderer Zeit hätte ich wohl die Stimme des Gewissen» ge-hört. Der Krieg, Schwester, aber entfesselt so oder so alle niedergehaltenen wilden Tumultinstinkte. Be» geisterung und Blutraufch stehen nahe beieinander". „Diese Logik mag ich nicht hören — „Ich habe sie auch bezahlt mit taufend Mar-lern," fiel der Ungar ein. „Und wie kam e« »un weiter?" „Mit List wollte ich mein Ziel erreichen und der Zufall bot mir dazu die Hand. Ich hatte mich zur Schleichpatrouille gemeldet, denn Brociner war, in Einfchätzuug feiner Uner-fchrockenheit, mit einem wichtigen Auftrag an deu Artillerie Kommandanten hinüber in das l rennende Dorf entsandt worden und würde bei Dunkelwcrden zurückkehren — sallS ihn nicht eine feindliche Kugel erreicht hatte. Nichts wäre mir unerwünschter gewesen als diefeS. Mein Haß war so brennend, daß durchaus meine eigene Kugel eS fein sollte, die den Verräter an meiner Liebe niederstreckte. Im Schlummerlicht kroch ich unter dem Deck-mantel meiner Patrouillenpflicht, durch Unterholz und Buschwerk, der feindlichen Stellung zu, — derselben Richtung, woher Brociner kommen mußte. Da« Dorf brannte noch immer und unsere, wie di« Artilleri« des Feinde« sandte ununterbrochen ihr« brüllenden Grüße und die Granaten heulten her-über. Dunkle Rauchwolken breiteten sich au« und zogen einen Dunstschleier um den roterstrahlenden Horizont. Und in dieser rotdunstigen Beleuchtung tauchte plötzlich auf freiem Plan eine schlanke, fefche Soldatengestalt auf. Herrgott, kam der junge Kerl da-her, den Kopf so kcck aufgerichtet, al« fürchte er nicht Tod noch Teufel, denen er eben tatsächlich entronnen. Diese kecke Haltung .... Herr deS Himmels, die hatte ich schon einmal gesehen und die« Lächeln, mit dem er mein Mädchen . . . Büßen sollst du — büßen für da« Gut, daS du mir gestohlen und an dem meine ganze Seele gehangen — schrie es in mir, während ich die Waffe schußbereit hielt. Ein Haselginsterbufch verdeckte mich vollständig — den Blick durch da« Gräst scharf auf den Herankommenden geheftet, prüfte ich mit Sen Augen die Distanz. Noch war er nicht ganz in Schußweite — ein Blindgänger aber wäre mir zum Verräter geworden! Also Vorsicht l--Eben kam eine Leuchtkugel herüber — blieb einen Mo- Mtnl am Himmel stehen, gerade über der Stelle, wo Broeiner marschierte, und zerfliß dann. DaS weiße Magnesiumlicht aber hatte den seschen jungen Krieger beg>änzt und ebenso schnell, wie das Licht »erging, blitzte in mir dcr Vergleich aus mit dem Reh, da» dcr Hinterlist des Jäger» zum Opfer fällt .... Ha, verrückter Vergleich. Der Brociner — das Reh, dicS Geschöpf der Un-schuld ....'.? Da sollte doch gleich — Im selben Augenblick ist mir. als packe eine unsichtbare Gemalt mich .... Hellschmetternd, voll feindlrotzender Jugeudkraft hebt der Keckling dort zu singen an: D»rt, wo die Schneeberg stolz bie Köpf' in d' Wol-ken trag'n, Akrad, als wollten» was dem ltabcn Herrgott sag n. Dort, wo die Li«b und Treu für ihr'n Kaiser und Herrn Und für da» Kaiserhaus geh'n immer Hand in Hand: Das iS mei Oesterreich, daS iS mei Baterland. Ein etwas würgt^nir die Kchle. — Schwächling — rnfi's da in mir — Schwäch» I'ngl — Denn jctzt ist der andere in Schußweite — und doch drück' ich nicht ab. — Gleichzeitig fahr' ich zusammen — mit wuch-tigem Aufprall ist etwas auf mich herabgestürzt. Ein Geschoß? Nein. Aber was? Ich kann'» nicht erwägen, du?» die Waffe ist mir entglitten und lo»-gegangen — dcr Schuß kracht, — der Gesang bricht ab — Brociner taumelt und stürzt zu Boden." Erregt hielt dcr Erzähler inne. Beschwichtigend lag die Hand dcr Schwester auf seinem Arm. Doch der Ungar begann von neuem: „Und die Ursache? Ein Ast war rott einem zerschossenen Baum auf mich herabgefallen. Wo blieb nun das Gesühl de» Triumphes über das Geschick meines Gegners. Ich spürte es nicht, dagegen hatte m>ch eine seltsame Unrast gepackt, ein quälende» Empfinden, das sich mehr und mehr steigerte, indes ich den Getroffenen im Stich ließ und meinen Patrouilleugang fortsetzte. Hierbei ereilte mich die feindliche Kugel und verletzte mich lebensgefährlich. Die Lergcltung kam. Im Fieberwahn rang ich mit den Gewissen» mächten, die zuvor geschmiegt» — ich hielt Brociner für tot, und halte auch der Zufall hier den Schuß veranlaß», so hatte doch meine Absicht die« herbei geführt." „Gott hat eS gnädig gefügt," fiel die Schwe ster «in. »Hier angekommen, sanden Sie Brociner wieder." „Ja," nickte der Ungar, und feine Augen wur den hell, „und der Gnadenakt Gottes kam noch erst: Denken Sie nur, Schwester, Brociner bittet mich in feinem Briefe um Verzeihung für seinen schlechten Scherz damals beim Abschied. Er ist Jlka» Vetter und weiß um unsere Liebe." „So ist Jlka Ihnen treu geblieben?* Strahlend nickte Geza. „Rotgeweint hat da» arme Hascher! sich die Augen we^eu meiner Ab-trünnigkeit. — Bitte, bitte Schwester, schreiben Sie in meinem Namen an Jlka — füße Woite. Und wenn ich wieder auf sein kann, will ich dem Bro- ciner die Hand drücken — und unser Zigeuner, der Aladar, soll un» den Csardas spielen." Lächelnd nickte die Schwester. Dann flüsterte sie sinnend: »Krisen waren e» — Gott Dank, daß sie überstanden sind." iwwjw 4v»W /jps\ Vermischtes. Trost für die Dolomitenwanderer Au» dem Feldpostbriefe eine» Mitkämpfers von der. Alpenfront teilt die „Voff. Ztg.* folgendes mit: .Kalt ist» da oben. Nacht» meist unter Null. An den heuer so häufigen Regentagen auch tagsüber so, so daß man fröstelt. Aber Oesen aller Art helfen teilweise über diese Unannehmlichkeit hinweg, und von Tag zu Tag wird der Unterstand besser, denn die Mannschaft arbeitet fleißig an der Vervoll« kommnuug der Behausungen. Mühselig ist diese Ar-beit. Denn Holz zum Beispiel muß oft 500 bi« 600 Meter hoch getragen werden — Stück um gtüd!_ — damit die Villen gebaut melden können. Dafür aber sind die alten, schlichten und über-beschwerlichen Paßsteige höchst modern in erträglich bequemen Serpentinen ausgebaut, und auch sonst durchziehen da» ganze Gebiet auf die scheinbar un-zugänglichsten Felspartieu und die mächtigsten Lchutt-Halden, Wcglein und Steglcin nach allen Richtungen so daß nicht nur der tägliche VeipflegSzufchub, fon« der» auch die Verschiebung der Kämpfer in dorizon« taler und in der senkrechten Richtung der Front verhältnismäßig leicht ist. Die Touristen und Jäger werden nach dem Kriege sich freuen, um wie viel leichter zugänglich ihnen unsere Scldaten die Herr» liche Bergwelt in Südtirol gemacht haben. Und nicht minder wird sich der Deutsch Oesterreichifche Alpen« verein freue«, denn er wird an fo manchem Ausstieg zu irgendeinem interessanten Gipfel da» ctwa längst geplante Schutzhau» fertig vorfinden und bloß her« zurichten brauchen, oder mindestens die Rohstoffe an On und Stelle vorfinden. Jetzt freilich nützen seine Bauten — die Häuscr und Wege — der bewaffneten Macht." Die deutsche Sprache in derTürkei. Die deutsche Sprache gewinnt in der Türkei immer mehr an Bedeutung. Neuerdings ist, wie man un» mitteilt, angeordnet worden, daß der Ausdruck der Straßeubahnfahrkarten, der bisher in türkischer und französischer Sprache erfolgte, fortan in türkischer und deutscher Sprache zu erfolgen habe. Vdwn»e> 75 Deatsche Macht «eile 7 ZI. 11838/1916. Kundmachung. Es haben sich in letzter Zeit Fälle ergeben, dass die Einquartierung ton Offizieren auf Schwierigkeiten gesto9sen ist, weil die Hestandgeber sich geweigert haben, die Wohaungen sq dem im Einquartierungsgesetze bestimmten VergQtungsbetrage beizustellen. Da dieser Vorgang mit KQcksicbt auf den Ernst der Lage unzulässig ist, wird bekannt gegeben, dass die Inanspruchnahme der Wohnungen für Offiziere auf Grund des Kriegsloistungsgesetzes erfolgt, nach welchem jeder Besitzer von Immobilien verpflichtet ist, die angesprochenen Räume, ohne Rücksicht darauf, ob sie vermietet sind oder nicht, zur Verfügung zu stellen. Als Vergütung für die Beistellung der Wohnungen wird die auf Grund des Kriegsleistungsgesetzes zu leistende, im Einquartierungsgesetze bestimmte Einquartierungsgebühr bezahlt. Weigerungsfälle würden bestraft werden nnd die Einquartierung überdies auf Kosten des Schuldtragenden durch das städtische Quartieramt veranlasst werden müssen. Das Stadtamt setzt jedoch voraus, dass die Hausbesitzer ihren Pflichten als Staatsbürger in anerkannter und schon oftmals bewiesenen Bereitwilligkeit nachkommen werden, so dass jene Bestimmungen unterbleiben werden, die jenen mit Strafe bedenken, der denselben nicht nachkommt. Stadtamt Cilli, am 16. September 1915. _Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. ZL 10493/1915. Kundmachung. Auf Grund der kaiserlichen Verordnung vom 23. Mai 1915 Nr. 133 und des Erlasses der k. k. steiermärkischen Statthalterei vom 31. Juli 1915, ZI. 1864 werden vom Stadtamte Cilli für das Stadtgebiet Cilli für den Kleinverkauf der notwendigsten Lebensmittel Höchstpreise festgesetzt, •ber welche weder verkauft noch gekauft werden darf. Diese Preise werden nach Bedarf geregelt und wöchentlich verlautbart. Die Höchstpreise gelten für die besten Qualitäten; sie haben nur dann zur Anwendung zu kommen, wenn die wirtschaftliche Lage und die besonderen Verhältnisse einen Verkauf zu niedrigerem Preisen nicht ermöglichen. Die Höchstpreise gelten nicht nur für Verkäufe und Käufe am Marktplatze, vielmehr für das ganze Stadtgebiet, so auch für den Handel :m Inhniehen und in den Häusern. Jeder Verkäufer hat die Preise der von ihm in Handel gebrachten Gegenstände ersichtlich zu machen bezw. eine Preistabelle bei sich zu führen. Verkäufer und Käufer, welche gegen diese Verfügung handeln, weisen Bach den bestehenden Verordnungen (Gewerbeordnung, kaiserl. Verordnung) vom 1. August 1914, R.-G.-B1. Nr. 194, bestraft. Stadtamt Cilli, am 5. September 1915. Der Bflrgermcister: Dr. Heinrich v. Jahornegg. Der Spar- und Yorschussverein r. G. m. u. H. - in Cilli = übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 6/4 °i 0 bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4'/«°/. aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. Neues einstöckiges Wohnhaus mit ecbOneui Gemüsegarten io der Stadt Kann a. Save ist wegen Domizilwechsel sofort preisw&rdig zu verkaufen. 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Anbote an Martin Slabenig, Eisenhandlung in Klagenfurt. V*rtre#llek kewtkH ftr di. Hrltftr Im Fel4« u4 BborhK.pt rar Je4enaaa hu alek al« taat. MhMradjjjgjg Eiareibpci bei Krklltaagu, Rheimatinaa. Ülokt, laliuu, »»>» > Brüt- aaa lltlwtka« ».».«. Dr. KICHTXU HHUI tam Anker-Liniment. Krnt. ftr Anker-Pain-Expellir. Z« I i ta Apetkekea i direkt i Dr. RICHTERS Apotheke ,Zvn Golde.»» Ufa' Praf, I, EllMbetkstnS. i. , Tlfllekdr Venaad Steiermärkische Landesbürgerschule in Cilli. (Für Knaben). Die Einschreibungen sür das Schuljahr 1913/!ti finde» Donner«tag den 23. September von 8 1? Uhr statt. Die Aufnahmeprüfungen werden Kreitag den 24. Sep« tember um 8 Ubr abgebalten. Ort: GemeiaderatSsaal der Stadt Cilli (Rathaus). Neueintretende müsse» von ihren Eltern oder deren Stellvertreter« vorgestellt werden. Da» letzte Schulzeugnis und der Taufschein sind mitzubringen, ebenso von jenen Schülern, welche auf Befreiung iu von der Zahlung des UnterrichtSgeldeS, oder auf Beistellung von Lernmitteln Anspruch erhebe», ein DürftigkeitSzeugniS. Cilli, im September 1915. Illtltlllll. Klavier- nnd Sprachstunden werden Anfängern sowie Fortgeschrittenen (Gesprächskurse) erteilt. Auskunft im Mädchenheim. Kleiner Ofen oder Sparherd zu kaufen oder aber den Winter zu leihen gesucht. Schriftliche Anträge Ratbausgasse Nr. 4, II. Stock, erbeten. mit 3 Zimmern und drei Betten in einem reinen, ruhigen Hause gesucht. Angebote sind an die Verwaltung d. BI. unter ,E. K. 21405* zu richten. Kaufmann intelligenter deutscher Mann, sucht bald- oiier ganztägige Nebenbeschäftigung. Gefallige Anträge unter Nr. 21410 an die Verwaltung d. BI. Kostfräulein wird sofort aufgenommen. Erhält ein eigenes Zimmer. Anfrage Gaberj« 91, 1. Stock. Gasthaus (2 Gastlokale) mit grosser Konzession ist ab 1. Oktober zu vermieten. 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Gefällige Anträge unter „Gute Verdienstmöglichkeit 7822" an Rudolf Mosse, Wien I. Seilerstätte Nr. 2 SchriiNeitung, Verwaltung. Druck und Verlag: Bereinsbuchdruckerei „(ZeUja" in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schidlo.