Deutsche Macht (Ancher „Eillier Zeitung"). fetter«! Jtden S»mKt#0| ant 6«niü«t metjeul und (tii «itli »ll Z»ftell»n« ilt« H«»» nuiutlMfl fl. — M, »««rirljiihri, fl. 1.80, bolMUrtf) fl. S.-I 1. . Mit PoSvrileodu«, elertellsUrtf l I.M. haldjitrt, (L IJO, fl. *.10. IX» tinicl« Vhinunrr T ft. I»ser»I« Z«rM; »«, »fttrw w>e»«rh»I,n,en e«?»techei>»«t ««»»«. *ul»«tU «ebnen 3nletole (ilt ««fet Statt «üe »(deutende« (■NKnqpttitMiiei »H S»- t» »»«lande« it. MtUctun (ma|. i». lUalRtflTfttoa ^erreij. «. €»ret»Oaatieii »i» «cdocteur» Uiglich. Bit isutttaöm« der «»»»- «n» ^eieeuje, gn t—II O&t »«• ««» »—« tlil Wachailtag*. — KeeUOMtuneii v»el»feei. — Tlaitufexifcte »erden »ich! »urll»seiende». — A»Ie«»A>>«e>i nicht der^ckkichtlchel._ Ar. 81.» Cilli, Tonncrslag, ben 9. Octodcr 1884. IX. Jahrgang. Die Pildung gteichsprachiger Aezirke. Die Regierung hat sich herbeigelassen, ihren ßiandpunkt zu dem dekanuien Herbst'schen An-Uti, darzulegen. In der gestrigen Sitzung der (atthaltereirath Kmoch, erschienen und hat die sitzende „Erklärung" abgegeben: „D>e k. f. Regierung anerkennt, dap un-gküchikt rücksichtlich der Bildung der verschiedenen Sezirke des Landes nach der Rationalität der 'Bevölkerung schon Viele« geschehen ist. dennoch ä betreff der Ausscheidung einzelner Gemeinden Zuweisung derselben zu anderen Bezirken, »der in Betreff der Theilung bestehender und Wung neuer Bezirke noch weitere Aenderungen rinschenSwerth sein können. Sie verschließt sich luch nicht der Erkenntniß, daß durch solche Änderungen die Wirksamkeit der unteren Ver-valtungc» und Gerichtsbehörden erleichtert wer-dm konnte. Sie anerkennt auch, daß unter Um-jmiden durch solche Aenderungen die Wirksam-tat der Bezirksvertetungen gefördert würde und lheill auch die Ansicht, daß diese Aenderungen »ch einer entsprechenden Abgrenzung der Land-lazswalilbezirke zugute kommen könnten. Ge° leitfit von diesen Anschauungen, kann die k. k. iliizierung nur erklären, daß sie gegenüber dem Avttage Sr. Excellenz des Herrn Abgeordneten : Ix. Herbst eine ablehnende Haltung nicht ein-nehme, und daß sie dem bezüglichen Landtag«-' beschlosst die bereitwilligste Berücksichtigung zu-«enden werde. Ungeachtet dessen kann sich die l. k. Regierung nicht v-rhehlen. daß Umstände abmalten können, in welchen die vollständige Trrchsührung des Antrages auf nicht zu be-tilgende Schwierigkeiten stoßen kann und B die Aenderung der in einem Bezirke be° 'glicht vorgestellt eiPt au« dem englischen Go'tllichaslsltbtn von E. I. Lord Cdarles, ein jüngerer Sohn des Ä^quezz ok E langweilte sich. Er hatte alle Ärgnügungen der Saison in reichlichem Maße Massen und als großer Verehrer des schönen Seschlecht» unzähligen aufblühenden Schönhei-ikii den Hof gemacht, viele süße Hoffnungen Muscht, auch selbst dann, als Mütter heiratS-Ühiger Töchter ihn nach beendigter Saison jii tagelangem Besuche in ihren Landhäusern «ageladen hatten. De« vielen CourniachenS mde, ging er nach Schottland auf die grou8e 3„gd, und nachdem er sich eine Zeitlang mit dm Erlegen diese« Geflügels amüsirt, faßte lhn wieder die Langeweile; er bedürfte einer Veränderung. Diese fand ec in Irland, wo er durch Fischen feinem Dasein einen neuen 8nj verlieh. Von Morgens bis Abends saß « ruhig am Ufer de« Shannon und warf seine K«gel au«; zuweilen lächelte ihm da« Glück md füllte seinen Fifchkvber. Doch al« der Reiz dn Neuheit verschwunden war, wurde die Lange» «eile wieder seine stete Begleiterin. Was konnte n nur thun, um sich derselben zu entledigen '? fe soiin hin und her, doch so sehr er auch fein Achirn anstrengte — eine Beschäftigung, die er w seiner Kindheit gehaßt — in feinem Vater-l»de entdeckte er nicht», das seinen Nerven die «lhige Spannkraft verliehen und sein Gemüth aufgeheitert hätte. stehenden Verhältnisse selbst in de» Kreisen der betheiligten Bevölkerung, sei es aus ökonomischen oder anderen Gründen, nicht gewünscht wird. Mi» Rücksicht hieraus muß die k. k. Regierung ihre Erklär, ng an die Voraussetzung knüpfen, daß ein Verlangen um solche Aenderungen aus der betreffenden Bevolk?ruuy geltend gemacht wird, und daß die geographische« und sonstigen maßgebenden Verhältnisse des Bezirkes und ins-besondere auch in'« Gewicht fallende sinancielle Rücksichten dieselben nicht als unzulässig er-scheinen lassen. Insoweit aber in der Motivi-rung des Antrages auch aus eine der Sonderung der Bezirke entsprechende Organisation der be-stehenden zweiten Instanzen hingewiesen wird, muß die Regierung jetzt schon erklären, daß sie auf eine solche Aenderung der Organisation der zweiten Instanzen einzugehen nicht in der Lage wäre, weil sie der Anschauung ist, daß eine solche Aenderung den im Auge zu bebal-tenden Interessen der einheitlichen Verwaltung und Justizpflege in hohem Grade abttäglich sein würde." Schon in der äußeren Form verräth die vorstehende „Erklärung" die Absicht der Regie-rung. ihre unaufrichtige Versicherung gegenüber dem Antrage Herbst eine ablehnende Haltung nicht einzunehmen, mit Cautelen zu umgeben, welche wegen ihrer Uncontrolirbarkeit an die Stelle der gesetzlichen Verpflichtung das sub-jective Ermessen, das Belieben oder — um das Kind beim rechten Namen zu nennen — die Willkür setzen. Kaum eine einzige unumwundene offene Aeußerung! Die b. Regierung gesteht zu. daß „noch weitere Aenderungen in Betreff der Theilung bestehender und Bildung neuer Bezirke wünschenSwerth sein könnten!" sie verschließt sich auch nicht der Erkenntniß, „daß durch solche Aenderungen die Wirksamkeit der Da plötzlich leuchteten seine Augen, seine Lippen bewegte ein so glückliches Lächeln, daß fein langer röthlicher Backenbart dadurch an-gesteckt, von einem freudigen Zittern ergriffen wurde. Er hatte ihn gefunden, den Sport, der allein ihn von der tödtlichen Langenweile heilen konnte, nach Algier reisen und auf die Tiger-und Löwenjagd gehen! Gedacht, gethan. Der Valet mußte seine Koffer packen, und dann ging'« zuerst nach London, wo er sich mit Ge-wehren und dem nöthigen Gelde versah. Als er AdendS auf Eharing Croß Station in den Waggon für Raucher stieg, sich in eine Ecke setzte und seine Cigarre zu rauchen anfing, bemerkte er am anderen Ende des Sitzes einen LandSmann, welcher ebenfall» im Genusse einer Havanna schwelgte. Die stolzen Söhne Albions sahen sich verftvhlen von der Seite an; da sie sich nicht kannten, und niemand da war, um sie gegenseitip vorzustellen, so fuhren sie, tiefe» Stillschweigen beobachtend, bi» Dover. Da« Wetter war sehr stürmisch und regne-rifch. weßhalb die Passagiere sich in die Ca-jüten zurückziehen mußten. Lord Charles, auf einer Hängematte hingestreckt, nippte starken Brandy aud water als Präservativ gegen die Seekrankheit. Da öffnete sich die Thür und sein Begleiter schwankte herein. Von Unwohlsein er-griffen, warf er sich auf die andere Hängematte, und entrichtete unter entsetzlichen Oualen dem Gott Neptun seinen Tribut. unteren Verwaltungsbezirke und Gerichtsbehör-den er eichtert werden könnte;" ja sie er-kennt sogar an, daß hiedurch auch die Wirk-samkeit der Bezirksbehörden gefördert werden könnt e", und daß „diese Aenderungen auch einer entsprechenden Abgrenzung der Landtags-Wahlbezirke zugute kommen konnten" . . . aber —. Doch lassen wir die Bedenken der hohen Regierung beiseite und ziehen wir vorerst die Zugeständnisse in Betracht, denn diese Zu-geständnisse sind sachlich lehr werthvoll und über die Maßen charakteristisch. Die hohe Re-gierunq — das beweist der erste Theil ihrer „Erklärung" unumstößlich — sieht sich außer Stande zu bestreiken, daß der Antrag Herbst in der That alle jene Vortheile bietet, welche der Antragsteller namhaft gemacht, als er d-nselben in öffentlicher Landtagsiyung be-gründete; aber — trotzdem sie weiß, daß eS auch der tschechisch-feudalen Majorität nicht bef-ser geht — sie hat entweder nicht den Muth oder nicht die Aufrichtigkeit, dies offen und ehrlich zu bekennen und verhüllt darum ihre Zugeständnisse mit einer Redewendung, die zucharakterisiren wir unS ungeachtet des von dem Abtrünnling Heinrich bezeugten Liberalismus des Ministeriums Taaffe nir f getrauen. Oder ist eS etwa nicht — un« erhört, daß eine Regierung das — sagen wir — betrübende Bekenntniß ablegt, üf« die wahrscheinlichen Wirkungen eine« vielfach erörterten Gesetze« in. Unklaren zu sein? Wer sonst, wenn dies die Regierung nicht vermag, soll darüber bestimmt Auskunft geben können, ob die von ~ errn Dr. Herbst vorgeschlagene Reform der «zirks-Eintheilung die Wirksamkeit der untern Bezirks- und Gerichtsbehörden und BezirkSver-tretungen erleichtern und einer entsprechenden Abgrenzung der Wahlbezirke zugute kommen werde? Um eine Auskunft zu erhalten, wie sie Poor Fellow! dachte Lord Charle«, gern gäbe ich ihm etwas von meinem brandy and water, doch darf ich e» nicht thun, da ich ihm nicht vorgestellt bin. Der Aermste litt so entsetzlich, daß er außer Stande war, den Steward zu rufen. Sei« nen Landsmann um Beistand zu bitten, durfte er nicht wagen, das wäre ja sbocking, ungen-tlemanly gewesen, da er ihm nicht vorgestellt worden war. Nach zweistündiger Fahrt erreich-ten sie Calais, von wo eS über Paris nach Marseilles ging. Da« Geschick wollte e«, daß unsere beiden Engländer sich aus der ganzen Tour in demselben Coupee befanden. Die übri-gen Plätze waren von den Franzofen eingenom-men, welche eine sehr lebhafte Unterhaltung führten, an der sich auch die Insulaner bethei-ligten, da sie glücklicherweise gut französisch spra-chen. Doch hüteten sie sich dabei auf'S ängst-lichste, mit einander einige Worte zu wechseln? jeder fürchtete, sein Landsmann möchte kein Gentlemen sein. Unmöglich könnte er Bekannt-schaft mit einer dem Mittelstande angehörigen Person anknüpfen; »hocking! Denn wenn er ihm fpäter in England begegnete, durfte er ihn nicht kennen, was ihn dann in eine unange« nehme Lage versetzt hätte. Von Marseille ging« nach Alexandrren. Die See war ruhig, so daß die Passagiere auf dem Deck bleiben und den dunkelblauen Himmel und das blaue Meer bewundern konnten. Die 2 die hohe Regierung des Herrn Kmoch gegeben hat, hätte die Gemeindecommission des böhmi-schen Landtages sich ebenso gut wie auch an die böhmische Statthaltern an den Gouverneur von SmolenSk wenden können. Zurückhaltender, um nicht zu sagen riickhäliiger hätte wohl dieser nicht geantwortet......Aber . . Nun sehen wir uns die Einwendungen, welche die h. Regierung gegen den Antrag Herbst erhebt, ein wenig näher an. Sie sagt, sie könne sich trotz aller Zugeständnisse nicht verhehlen, daß die v o l l st ä n d i g e Durchführung des Antrags auf nicht zu beseitigende Hindernisse stoßen kann. Als wenn Se. Excellenz Herr Dr. Herbst auf diese Eventualität nicht Rücksicht genommen hätte! Herr Dr. Herbst hat dies gar wohl gethan, ja er hat dieser auS der Natur der Sache sich ergel enden Rücksicht sogar in dem Antrage selbst Rechnung getragen, denn dieser Antrag verlangt ausdrücklich nur, daß die angestrebte Umgestaltung der Bezirke „s o-weit nur immer möglich" durchgeführt werde. Das Unmögliche zu verlangen fällt einem Dr. Herbst selbstverständlich nicht bei und es war daher zum Mindesten unziemlich, der Er-klärnng der h. Regierung eine Form zu geben, welche als ein gegen den berühmten Führer gerichteter Vorwurf der Abfurdilät gedeutet werten muß. Von den geltend gemachten Be-denken erübrigen also nur: Die Fürsorge der Regierung, daß die geplante Reform nicht wi-der den Willen und gegen den Wunsch der betreffenden Gemeinden durchgeführt werde und die — financiellen Rücksichten. Den Appell der Regierung an die Gemeinden finden wir ganz und gar gerechtfertigt und die Deutschen in Böhmen geben sich gewiß gern damit zufrie-den, sofern nicht die Absicht obwaltet, von dem Rechte der Majorität brutalen Gebrauch zu machen. Die sinanciellen Rücksichten können wir jedoch erst dann gelten lassen, bis sich die h. Regierung diesbezüglich genauer und unzwei-deutiger ausgesprochen haben wird. Ohne jedes sinancielle Opfer ist die angestrebte Reform nicht zu erzielen. ES handelt sich also darum, wie weit die Regierung in ihrer Opferwillfäh-rigkeit geht. Hoffentlich wird sie nicht gar zu knauserig sein, um sich nicht dem Vorwurf aus-zusetzen, daß durch ihre Schuld die Anbahnung des nationalen Friedens in Böhmen vereitelt wurde. Was endlich die Erklärung der Regierung in Betreff der zweiten Instanzen anbelangt, fo könnten wir uns füglich jeder Aeußerung ent-halten, da sie durchaus verfrüht ist. Vorläufig handelt es sich nicht um die Organisation der zweiten Instanzen und Se. Excellenz Dr. Herbst hat denn auch die in Rede stehende Angelegen- beiden Briten begegneten sich oft auf ihren Promenaden vom Bugspriet bis zum Steuer, blickten sich seitwärts an und hätten gar zu gern eine Unterhaltung miteinander angeknüpft, wenn nur jemand dagewefen wäre, um sie ge-genfeitig vorzustellen. Endlich lief das Schiff in den Hafen von Alexandrien ein; die beiden Engländer wurden in dasselbe Hotel geführt und nahmen fchweigsam ihre Mahlzeiten an demselben mische ein. AIS Lord Charles nach einigen Tagen auf einem kräftigen Esel und von einem Eseltreiber begleitet sich auf den Weg nach den Pyramiden machte, wo Löwen und Tiger zuweilen die dort ansäßigen Araber beunruhigten, sah er unge-fähr hundert Schritt vor sich seinen Reisegefähr-ten auf einem Esel traben. >Vbst a bore! daß ich ihm nicht vorgestellt werden konnte, murmelte er vor sich hin. — Die beiden ritten und rasteten stets in einer angemessenen Entfernung von einander, bis sie endlich die Gegend erreich-ten, welche von den Thieren der Wüste unsicher gemacht wurde. Einige Araber theilten ihnen mit, daß Löwen sich in der Nähe aufhielten, und daß die Jagd wahrscheinlich schon in der nächsten Nacht beginnen könne. Jeder der bei-den Engländer ließ sich von einem Araber be-gleiten. Lord Charles, der viel über Löwen-und Tigerjagden gelesen, befand sich in der größten Aufregung. Der ihm zur Seite ste-hende Araber, welcher, wie seine hier wohnen- „Zutsche Macht." heit in seiner begründenden Rede blos gestreift. Wird der Antrag Herbst durchgeführt, und stellt sich heraus, daß trotzdem eine Reorganisation der zweiten Instanzen überflüssig ist — dann wird dieselbe unterbleiben. Ergiebt sich aber, daß dieselbe nothwendig wird, dann wird sie ungeachtet der voreiligen Erklärung der Regierung durchgeführt werden müssen. Wir legen darum auch sehr geringes Gewicht auf die Erklärung und taxiren sie nicht höher als ein der tschechisch-feudalen Majorität zugedachtes — Kompliment, als die höfliche Versicherung der Willfährigkeit. Deutschland und AranKreich. Wunderbar gestellt sind die Fäden der deutschen Diplomatie. Seit Englands Begehrlich-seit und Rücksichtslosigkeit die kühle Gleichgil-tigkeit deS Fürsten Bismark in aufrichtige und werkthätige Gegnerschaft verwandelten, und der deutsche Staatsmann die politische Constellation dazu auszunützen verstand, dem Jnselreich auch noch den letzten Freund, den ohnehin nicht Liebe, sondern Haß in die beängstigend eng umstrickenden Arme der meerbeherrschenden B»i-tannia geführt hatte, zu entfremden — seitdem wird man auf englischer Seite nicht müde, den Franzosen immer und immer vorzuhalten, daß eine Aussöhnung zwischen ihnen und Deutsch-land auch keineswegs ehrlich gemeint sei. Echt englisch ist daS Argument, womit das führende Londoner Blatt, die „Times", den Beweis für t iefe Ansicht zu erbringen versuch», indem es erörtert, Deutschland würde zuerst von einer Politik zu leiden haben, welche den Franzosen ihr altes Selbstvertrauen widergebe, weshalb man in Berlin nie ernstlich daran denken könne, Frankreich stark werden zu lassen. Die englische Politik ist seit jeher von dem Wahne befangen, daß jeder Gewinn eines an-deren Landes ein Verlust für das eigene sei. Dieser Wahn verhindert England, das, was ihm selbst unerreichbar oder auch nicht wün-schensiverth erscheint, einem Andern zu gönnen, und die Politik des Neides und der Eifersucht, die daraus entspringt, hat jedem irgendwie hoffnungsvollen Unternehmen des Auslandes einen Prügel zwischen die Beine zu werfen gewußt oder wenigstens versucht und dadurch der Reihe nach im Schuldbuch aller Mächte England hoch in die Kreide gebracht. Die Macht der verletzien gemeinschaftlichen Jnter-essen müßte das übrige Europa früher oder später »u engerem Zusammen ichlusse treiben und sie ist so groß, daß sie bereits in das unüber-windlich scheinende Bollwerk des instinctiven den Landsleute, durch den häufigen Contac; mit Engländern etwas englisch gelernt hatte, gab ihm die nöthigen Verhaltungsmaßregeln. Die stille Nacht wurde durch den magi» schen Glanz, den der Mond über die Wüste ergoß, erleuchtet. Plötzlich ließ sich das ferne Brüllen eines Löwen vernehmen, das mit jeder Secunde näher kam. Die Jäger standen hinter Gebü-schen in einer ziemlichen Enifernung von ein-ander und hielten ihre Büchsen schußfertig. Der Löwe wurde sichtbar ; ungefähr hundert Schritte von ihnen blieb er stehen und schlug mit dem Schweife heftig hin und her. Sein donnerähn-liches Brüllen erschütterte die Luft; er machte sich zum Sprunge bereit; da knallte das Ge-wehr des Lord Carles. Aber die Kugel ver-mundete nur leicht den Wüstenkönig, welcher von dem Schmerz in die rasendste Wuth ver-setzt, in tatzenartigen Sprüngen auf den Lord stürzte, ihn in seinen Rachen nahm und mit seiner Beute davon eilte. Ein markerschüttern-der Schrei zertheilte die Lüfte. Da krachte ein zweiter Schuß! Der andere Brite hatte seine Kaltblütigkeit und Geistesgegenwart keinen Augen-blick verloren. Mit scharfem Auge vorsichtig sein Ziel nehmend, drückte er sein Gewehr los. — Ein furchtbares, dumpfes Gebrüll entquoll dem Rachen des Löwen, welcher seine Beute fahren ließ und, hin- und hertaumelnd, nach einigen Augenblicken leblos auf den Sand stürzte. Lord Charles wurde ohnmächtig, aber sonst unbe- 1884 Deutschenhasses in Frankreich die erste Bresche gelegt hat. Aus der schlecht verhehlten Besorgaiß der Briten, deren Rivalität sich augenblicklich am schärfsten gegen Frankreich zuspitzt, könnte bisse« sehen, daß seine Staatsmänner auf dem rechte» Wege sind, wenn sie nicht dem Coquettiren mit einen, ohnmächtigen Haß zu lieb« sich sehr ma-terielle Vortheile entgehen lassen wollen, welche der Gegenwart abgewonnen werden können. So helle sind jedoch die radicalen und monarchisch gesinnten ÖppositionSmäuner nicht. Sie zeter» vielmehr in Entrüstung gegen den „Verräth«" Ferry. der die Revanche um das chinesisch-egyp-tische Linsengericht eingegeben. Und um eine» Grund hiefür zu besitzen, begnügen sie sich nichl, gegen eine Verständiguug mit dem Erbse,Ä> loszuziehen, sondern sie erfinden p, förmliches Bündniß, in dessen Artikel natürlich sie selbst zuerst Einsicht erhalten haben. Die französische Regierung bleibt im Be-wußtsein ihrer Kraft ruhig und fest. Sie blast mit dem Hauch der Wahrheit das Kartenhaus der Erfindungen um und verfolgt unbeirrt de» von der Vernunft und dem Interesse Frank-reich« gewiesenen Weg. Die Politik der Senti-Mentalität weicht praktischen Rücksichten. Es ist nicht schwer, den practischen Nutzen einer solchen Politik zu überblicken. WaS Ferr? am Nil und am Rothen Meere in Gemeinschaft mit den Drei Kaiser-Reichen betreibt, ist Colonial-Politik und nichts weiter. Es handelt sich ganz einfach um die Frag»: soll der Suezcanal von England den Gegnern geschlossen werden könnet? DaS nächste Nebenproduct des „Nebeneinander-gehenS" in der egyptischen Frage wird ein ernster Versuch sein, in der chinesischen ei»» Brücke zu schlagen. Sagt doch ein hervor-ragendes und der französischen Regierung nahe stehendes Organ: „Man darf nicht vergesse», daß der Suezcanal die große Pulsader unsere» Organismus ist, und eS besser sein würde, ihn zu zerstören, als ihn den Engländern zu lasse». Wenn Frankreich nicht aus der sich ihm darbietenden Gelegenheit Nutzen zieht und nicht versteht, seinem Groll Schweigen aufzuerlegen, so werden die Quellen seines Lebens versiegen. Unser Kolonialreich, dessen Schlüssel Egypten ist. wird zusammenstürzen, unser Handel wird abnehmen. Wenn Deutschland uns einen Ar» abgeschnitten hat. so kann das doch niemals ein Grund sein, um uns nun von England auch den andern abhacken zu lassen." Die von dem Fürsten BiSmark von las-gcr Hand betriebene Politik, den Thatendrang der Franzosen nach fremden Welttheilen abzu-lenken, ihnen die coloniale Entwicklung zu er- schädigt in ein arabisches Zelt getragen uod den Anleitungen seines Retters gemäß verpflegt, bis er nach Algier zurückreisen konnte. Der bis jetzt ungenannte Engländer aber hielt sich noch mehrere Wochen hier auf; erst nachdem er zwei Löwen einen Tiger, deren Felle er als SiegeStrophäen mitnahm, erlegt, begab er sich wieder nach Allexandrien, wo er seinem Jagdgesährten, der noch etwaS bleich aussah, begegnete. Man merkt« eS Lord Char-les deutlich an. daß er seinen Lebensretter s» gern gedankt hätte; doch war niemand da, dn ihn demselben vorstellen konnte. Eines TageS ging er zum Reverend George Mansfield. dem Prediger der dortige» englischen Gemeinde, dessen Bekanntschaft er m London gemacht, erzählte ihm von seinem Jagdabenteuer und drückte sein aufrichtige» Bedauern aus. daß er dem Retrer feines Le-bens nicht feinen tiefgefühlten Dank auSspreche» könne, da er ihm nicht vorg«stellt sei. DaS Gerücht von Lord Charles Errettung auS so naher, ernstlicher Todesgefahr war dem Geistlichen schon zu Ohren gekommen, auch kannte er den glücklichen Schützen. „Ich lade sie morgen zum Diner ein," sagte er zum Lord, „und werde Sie ihrem Retter, dem Mr. Hothman. vorstellen.* „Was!" rief Lord Charles, „gehört erza der reichen, alten Familie in Norkfhire?" I 1884 | schließen. fängt also an. ihre Früchte zu tragen. ! rur ist freilich ein weiter Weg bis zur practi-schen und dauernden Bethätigung einer ver-sehnlichen Gesinnung, den Deutschland wohl mit guten Diensten wird pflastern müssen. Aber es ■ ist doch schon viel gewonnen, daß Deutsche und Franzosen sich daran gewöhnen, neben einander pi gehen, ohne über einander herzufallen. Das Weitere wird wohl die Zukunft bringen. Kleine Ehronik. sSlovenifche Exaltados.s Die alle „Presse", schreibt unter vorstehendem Lchlagworte folgendes: „AuS Laibach wird im? mitgetheilt, daß man im dortigen Ge-> «ewderath. bekanntlich dem Bollwerk der altra-nationalen Bewegung, kürzlich wieder sich w wüsten Ausfällen gegen das Deutlchthum mid gegen die Regierung ergangen hat, weil letztere den obligatorischen deutschen Unterricht m den oberen Classen der Laibacher Volks-schulen i icht fallen läßt und über einen Erlaß de? Unterrichtsministeriums anordnete, daß cS diesbezüglich beim statns quo zu verbleiben habe. Diese sauberen Politiker wollen nicht zugeben, daß in den Volksschulen neben dem Llovenischen das Deutsche gelehrt werde und möchten sich höchstens zur Errichtung deutscher Parallelclassen bereit finden. Glücklicherweise tä es den besonnenen Elementen, welche auch :in Landtage die Majorität besitzen, gelungen, die slovenische Bevölkerung immer mehr auS dem Fahrwasser der Jntransigenten abzulenken >nd der klägliche Durchfall deS Herrn Z irnik bei der jüngsten LandtagSwahl in Adelsberg zeigt, daß diese Herren immer mehr an Terrain verlieren. Dabei wissen sie gar wohl den Werth deutscher Bildung zu schätzen. „Heim-lich trinken sie Wein und predigen öffentlich Nasser"; denn dieselben slovenischen Chauvi-nisten, welche das Deutsche in Krain mit Etumpf und Stiel ausrotten möchten, schicken nrektinder wohlweislich in die verhaßten deutschen Spulen. Es erinnert dies an das bekannte Histörchen von einem bekannten jungczechischen Agitator, welcher einige» bei ihm anwesenden czechischen Bürgern in begeisterten Worten ver-lünvete. daß es eine nationale Pflicht sei, gerade in der Familie kein Wort deutsch reden zu lassen, als unglücklicherweise just im selben Momente eine Seitenthür sich öffnete und die Hausfrau die deutschen Worte hereinrief: „Ader Julius, mit den Buben ist'S heule wieder nicht auszuhalten." . . . sL e i ch e n v e r b r e n n u n ^.] In Mailand erregte nach der „Gazetta di Napoli" die Verbrennung der Leiche eines katholische» Geistlichen daS größte Aufsehen. Derselbe hatte in „Jawohl, er ist der älteste Sohn des Ar. Hotham auf Rodden Hall." Den nächsten Tag erschienen die Geladenen zur bestimmten Stunde. Der Geistliche stell» sie einander vor; Lord Charles, Mr. H»cham — Mr. Hotham. Lord Charles. Nach-dem diese Ceremonie beendet, schüttelten die Neisegefährten sich herzlich die Hände, und der Lord sprach seine Dankbarkeit mit tiefge-i fühlten Worten aus. .Please, don't mention it, denken wir weiter nichl daran," war Alles was Mr. Hoth-man erwiderte. Sie wurde» von nun an gute Freunde md legten die Reise nach dear old England gemeinschaftlich zurück und zwar iu lebhafter Unterhaltung. ! Wenn Lord Charles jemals wieder von Langweile übermannt wurde, so fuhr er nach | Sflbben Hall, wo er mit herzlicher, echt Jorki-scher Gastfreundschaft empfangen und bewirthet wurde. „Welch ein Glück, daß Mr. ManSfeld unS tinander vorgestellt hat, ohne ihn wären wir nie Freunde geworden," sagte Lord Charles. .Just so, das ist wahr," erwiderte Mr. 1 Hothai». „Zutsche Macht." seinem Testament ausdrücklich verfügt, daß feine Leiche verbrannt werden solle, und hinzugefügt, daß die Erb-n nur unter dieser BerauSfetzung in den Besitz seines Nachlasses gelangen würden. sEin schreckliches Familien« d r a m aj spielte sich in Paris unlängst in dem Hause Nr. 3 der Rue de Maux ab. Ein Deutscher, C., kehrte zur Essensstunde heim und fand seinen Schwager, mit dem er auf gefpann-tem Fuße lebte, in Unterhaltung mit seiner Frau. In heftiger Zornesaufwallung ließ sich C. zu Schmähreden hinreißen, über welche Frau C. so sehr außer sich gerieth, daß sie ein Mef-ser vom Tische ergriff und dasselbe ihrem Gat-ten ins Gesicht schleuderte. ihm dadurch eine Wunde an der Nase zufügend. Der Ver-mundete griff nun gleichfalls nach einem Messer und die über ihre That und das Aussehen und Ge-bahren des Gatten erschrockene Frau flüchtete durch daSFenster.tC. warf feine Waffe von sich und eilte nach dem Fenster, um die Unglückliche zurück-zuhalten, die sich nur noch an einige» vor den-selben angebrachten Waschleinen hielt. Die Waschleinen rissen und beide Ehegatten stürzten aus der Höhe des dritten Stockwerks auf die Straße. Die Frau war augenblicklich tobt, der Mann erhielt nur einige Quetschungen. Er hatte sich in der Wohnung, in welche man ihn zu-rückgelrächt, kaum erbolt, als sein zwanzigjäh-riger Sohn aus Wuth über den Tod seiner Mutter den Revolver ergriff und einen Schuß auf ihn abgab. C. wurde nicht getroffen, allein so groß war die Raserei des Sohnes, daß ihn die Nachbarn bis zur Ankunft der Polizei mit Stricken fesseln mußten, um ihn an der Ermor-dung des Vaters zu hindern. Dies schauerliche Drama spielte sich während weniger Mittu« ten ad. [H u n g e i S » o t h.] Nachrichten aus Labrador besagen, daß in dem District Whit« Bay 3000 Personen dem Verhungern nahe sind. Einige vorüberfahrende Schiffe hätten bereits Beistand geleistet. [„3 u wenig Fraue n."] Dies ist der Schrei, welcher sich nach der Publication der letzten Volkszählung, in dem neuen Athen ver-nehmen läßt. Nach derselben betaust sich die Einwohnerzahl in Athen auf 84.906 Seelen, von denen 48.248 männlichen und nur 36.658 weiblichen Geschlechtes sich befinden, so daß über 11.000 athenische Jünglinge die wenig versprechende Aussicht vor Augen haben, ihr Leben als Hagestolze zu beschließen. Ob sie sich geduldig in ihr Schicksal fügen werden, oder ob sie eS vorziehen sollten, in den benachbarten Provinzen eine Massenentsühruny vorzunehemen ist eine Frage, deren Lösung wir der Zeit über-lassen müssen. ^Sonderbare Rache.I Sich selbst umzubringen, um seinen Nächsten damit zu strafen, dürfte die sonderbarste Rache sein, die e« giebt. Ein englischer Kolonist vom Cap der guten Hoffnung besaß, wie ein englisches Blatt erzählt, einen malaqischen Sclaven, der sich durch Fleiß und Treue ganz besonders aus-zeichnete. Er ließ ihm daher von Zeit zu Zeit kleine Geldbeträge als Anerkennung zufließen, die der Sclave sorgfältig sparte und, als sie eine gewisse Summe erreicht hatten, seinem Herrn anbot, mit der Bitte, ihn freizugeben. Aber der Colonist verweigerte dies, da er den brauchbaren Arbeiter nicht entbehren mochte. Am anderen Tage fand man einen der kräftig« sten Sclaven der ganzen Ansiedelung ermordet vor. Sofort bekannte sich der Malaye zur That und gab vor Gericht als Grund der That an. er habe sich an seinem Herrn nur rächen wollen. Der Ermordete sei zwar sein Freund, aber einer der werthvollsten Sclaven der Colonie; durch seinen Tod erwachse dem Herrn ein Verlust von 1000 Thalern. Er selbst sei nicht weniger werth und da er unfehlbar gehenkt werden würde, so betrage der Schaden 2000 Thaler. Er hatte richtig gerechnet; das Gesetz nahm seinen Lauf, der Malaye wurde für den Mord gehenkt und der Engländer verlor seine beiden besten Sclaven ohne einen Pfennig Entschädigung. sZ u spät!] Die „TimeS" bringen fol> gende Nachricht: „Ja Indien sollte ein Mann, Namens Burisawl, gehenkt werden. Seine Mutter Z erreichte durch viele Bemühungen die Begnadi« gung deS Sohnes. Unglücklicherweise war jedoch in Vacca der Telegraphendraht beschädigt und die Depesche mußle durch reitende Boten an Ort und Stelle gevracht werden, woselbst sie gerade eine Stunde nach vollzogener Excution eintraf." [V e r s t ü h t.] Der Pariser „Figaro" er-zählt: Ein junger Mann fährt auf der Bahn und ist mit einer hübzchen jungen Frau und mit einem älteren Herrn allein in einem Coup«, schon seit Abfahrt des Zuges ist er in seine Zeitung vertieft und wirft nur von Zeit zu Zeit einen verstohlenen Blick aus sein schönes vis-ä-vi», welches >S nicht unterläßt, ihm den-selben kokett zu erwidern. Da naht der schmale Viaduct einer Kreuzbahn. Im Waggon wird eS für einen Moment finster. Herr A. springt elektrifirt auf, umarmt die nichtsahnende Dame, gibt ihr einen Kuß und setzt dann ruhig seine Lectüre fort. — „Mein Herr, was fällt Ihnen ein, was unterstehen Sie sich ?" ruft die junge Frau mit Entrüstung. Herr A. sieht etwas verwirrt auf und sagt: „Ach, verzeihen sie. ich war äußerst zerstreut, ich glaubte, das wäre schon der große Tunnel zwischen W. und Z." [Aus Kindes »i u n d.j Kürzlich brachte ein Conftabler ein ungefähr fünfjähriges Mäd-chen, welches er in den Straßen Londons herum-irren sah, zur Polizei. Dort fragte man das Kind um seinen Namen. „Ich heiße Licie Rowden." — „Was ist Dein Vater?" — „Mein Papa ist ein Taschendieb; jetzt kann er eben lange nichts verdienen, denn die bösen Leute halten ihn eingesperrt." sD e r K r a t e r.s Herr: „Mein Fräulein, ich liebe Sie mit rasender Glut. Ein Vulkan tobt in meiner Brust und droht, . . . ." — Fräulein: „Ach bitte mein Herr, halten Sie ihren Krater " Deutscher Schutverein. Wien, 2. October. In der letzten Sitzung wurde von dem Ausschußmitglied« E. PernerS-torser über die Eröffnung der Schule in Schmole Kolloredo und über die Uebernahme der Schule in Schreibendors Bericht erstattet. Hieraus refe-rirte Dr. von KrauS über die feierliche Schul-eröffnung in Königinhof, bei welcher die Ver-einsleitung durch den Obmann Dr. Weitlos und Dr. v. Kraus vertreten war. Mit Besrie-digung tonnte constatirt werden, daß die beiden Vertreter deS Vereines von der Bahnstation Kukus an auf ihrer Fahrt von Königinhos bis Trautenau allenthalben auf das herzlichste von der gefammten Landbevölkerung bewillkommet worden waren. Ein nicht minder freundlicher Empfang wurde ihnen auch in Trautenau zu Theil. Nach Beendigung der Feierlichkeit in Königinhof fuhren die beiden Vertreter des Vereines nach Jofefstadt, und fanden bei der Jnfpicirung der dortigen Schule musterhafte Ordnung und befriedigende Erfolge. Zugleich wurden wegen Errichtung einer Schule in Kö-niggrätz die einleitenden Schritte unternommen. Von Bewilligungen sind zu erwähnen die Er» höhung eineS bereits genehmigten Betrages für Josesstadt und die Zuerkeunung eines Credites zur Bestreitung mehrfacher dringender AuSla-gen fite eine Schule in ver Nähe von Walzlaw. Einem Lehier in Böhmen wurde eine Rentuue-ration zuerkannt, und die Errichtung einer Schule im Westen desselben Landes beschlossen. Für die Schule in Konigsfeld (Mähren) wurde der Credit erhöht, und zur Anschaffung von Schulrequisiten und Lernmittel für arme deutsche Kinder an einer anderen Schule Mährens ein Betrag bewilligt. Der Schülerlade des Gymnasiums in Gottfchee wurde neuerdings eine Subvention zugewendet, und für den Kinder« garten in Laibach eine Creoiterhöhung durch-geführt. Außer mehreren Bücherfpenden er-hielten einige Lehrer in Tirol (Etschthal) ent-sprechende Remunerationen, während eine An-zahl weniger dringlicher Ansuchen abgelehnt wurde. 4 Locates und Movinciates. Cilli. 7. Oclotxr. fPersonalnachrichten.] Die Ge-richtsadjuncten Johann Jesernigg in St. Leon-hard und Gustav Wradatsch in Drachenburg wurden zum Bezirksgerichte Marburg r. D. U. versetzt. sE van gelischer G o t t e s d i e n st.] Sonntag, den 12. October wird in der hiesi» gen evangelischen Kirche der regelmäßige Got-teSdienst abgehalten. [Der st eier märtische Landes» Ausschuß] vertheilte in seiner vorgestern ab-gehaltenen erste» Sitzung die Referate in fol-gender Weise: Abgeordneter Ritter voi Schreiner erhielt Unterricht und Personalien, Abgeordneter Pairhuber Finanzen und Murregulirung, Berg» wesen und Landescultur. Abgeordneter Graf Attems Humanitätsanstalten. Abgeordneter Manisch Straßen» und Wasserbau. Abgeordneter Dr. Lipp Sanitätsanstalten und Abgeordneter Karlon daS Gemeindewesen. (6 i 11 i e r Bezirksvertretung.] Am Freitag, den 10. d. M. Vormittag 10 Uhr findet die Neuwahl des Obmannes der Bezirks-Vertretung statt, da Herr Moriz Sajovitz diese Stelle wegen GeschäftSüberbürdung zurückge» legt hat. >H e i m k e h r aus Bosnien.] Die 13. Compagnie der Pionniere wird aus Bosnien »ach Pettau verlegt. sH a d sch i L o j a.] Unter Militär-Escorte von « Mann passirte heute N-icht der gewesene Jnsurgenlensnhrer Hadschi Loja auf der Ruck-reise nach der Heimat unsere Station. s„Südsteirische Po st."] Das stove-nische Laibacher Regierungsorgan widmet dem kürzlich verstorbenen gewesenen Reichsraths-Ab-geordneten Ritter Schneid von Treuenfels einen längeren Nachruf, aus dem wir den Passus reproduciren. daß der Verblichene der Eigen-lhümer der „Südsteirischen Post" gewesen sei und für dieselbe die meisten Leitartikel ge-schriebe» habe. sNationale Intoleranz.] Aus Lichtenwald wird unS wieder ein ganz artiges Pröbchen nationaler Intoleranz gemeldet. Der bekannte »piritus reetor der Wahlplakat-Affaire Herr Lencek benöthigte bei einer Schwellenüver-gäbe mehrere Arbeiter. Dieselben wurden ihm über seine Bitte vom Bahnaufseher bereitwilligst beigestellt. Bei der Bahn beschäftigt, pflegen dieselben ihr frugale? Mittagessen in der Regel selbst zu kochen? im Dienste des Herrn Lencek vermochten sie jedoch dies nicht zu thun. Und so bat denn einer der Genannten um einen un-bedeutenden Vorschuß zur Beschaffung eine« Mittageffens. Der Mann, ein gedienter Unter-officier, bediente sich dabei der deutsche» Sprache. Er mochte Herrn Lentek wohl für besonders gebildet halten, und stellte daher sein Ansuchen in der Sprache, die er Gebildeten g genüber für angemessen halten mußte. Allein er kam damit übel an. Herr Lenke?, erzürnt über die deutschen Laute, fuhr den Bittsteller mit den Worten an: „mi »mo slovcnci, wenn Ihr von mir etwas wollt müßt Ihr slovenisch sprechen." Die Geschichte meldet nun. daß jener Arbeiter zu opponiren wagte, dafür jedoch — nichts bekam. Bedarf ein solches, selbst eine« Bauers unwürdiges Benehmen noch eines CommeutarS? sA u S Lichtenwald] wird unS ge> meldet: Med. Dr. Alfred Mahr hat sich hier niedergelassen und seine Praxis eröffnet. Wir begrüßen dieses Ereigniß umso freudiger, als dadurch einem schon lange gefühlten dringenden Bedürfnisse abgeholfen und der leidenden Menschheit unserer Gegend zukünftig ein wissen-fchaftlich gebildeter, vertrauenerweckender Rath-geber hilfreich zur Seite stehen wird. Von einer Loco motive über-1 a h r e n. I In Blanka bei Rann wurde die alte und schwerhörige Inwohnerin Agnes Po-schun, als sie über den Bahndamm zur Früh» messe nach Reichenburg gehen wollte, von der Locomotive des Postzuges überfahren und so-fort getödtet. „Deutsche Macht" sH u n d e c o n t u m a z.] Ueber Polftrau und die Umgebung von Friedau wurde aber« malS auf drei Monate die Hundecontumaz ver-hängt. sE r h « n f t.] Am 4. d. ehenkte sich der Bergarbeiter Simon Hlebcar auf einem Baume nächst Trifail. sV e r u n g l ü ck t.] Am 3. d. wurde der Tagförderer Anton Kastelliz bei der Kohlen-gewerkschaft Trifail durch plötzliches Abstürzen des Grubenholzes lebensgefährlich verletzt. Literarisches. [,,D eutfche Wochenschrif t."] Organ für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs und Deutschlands. Herausgegeben von Dr. Heinrich Friedjung, Wien, I. Teinsalt-straße Nr. 11. Inhalt von Nr. 40, 5. October 1884 : Schöpferische Vorschläge. Von Woldemar Kaden. — Das Fideicommiß. Von Dr. Julius Wolf. — Ein nationaler Preßverein. — Fünftes Verzeichnis? der eingelaufenen Beträge für den Separatabdruck der Rede Gregr'S. — Die Fragen des Tages. — Feuilleton: Der arme Schüler. Altfranzösisches Tableau aus dem XIII. Jahrhundert. Von Wilhelm Hertz. — Literatur, Theater und Kunst: Das Salzburger „Mozar-teum." Von Dr. H. M. Schuster. — Der Wiederaufbau des Stadttheaters. Von W. E. Heinrich. — Von den Wiener Theatern. Von M-G. — Makart -f. — Das Kind seiner Frau. Novelle von Adam Müller-Guttenbrunn. (Fortsetzung). — Bücherschau. — Probeblätter gratis und sranco. sJnhalt der Wiener Haus» s r a u e n-Z e i t u n g N r 40 :] Reden und Schweigen. Von Jenny Hirsch. — Der religiöse Geist der Familien-Erziehung.—Fragen und Antworten. — Corresponc enz der Redac-tion. — Für Haus und Küche. — Obst im Honig. — Menu. — Miscelle. — Album der Poejie: Schleuder und Stein. Von Konrad Loew. Im Herbste. Von Reu« Verbot. — Räthsel-Zeitung. — Schach-Zeitung. Redigirt von Ernst Falkbeer. Lauras Erlebnisse. Erzählung nach dem Englischen. — Feuilleton: Der Afra. Von Jenny Neumann. Kleine Theaterbetrachtungen Von Heinz. — Theat'rmosaik. —Eingesendet. — Inserate. — Preis halbjährig fl. 2-50. Turnerisches. Die herrlichen Abende, mit denen uns namentlich der September erfreute, sind vorüber. Die gewohnten Spaziergänge, welche den Körper erfrischen, von den Strapazen der Tagesarbeit in dumpfer Kanzleiluft und im Actenstaube Er-holung bringen sollen, müssen aus ein nicht be-sonders fruchtbringendes Lavieren am Trottoir beschränkt werden, da nun einmal naturgemäß der Körper Bewegung verlangt und dieses Ver-langen sich sogar steigert, je länger wir dem Einflüsse der den Körper abmattenden geistigen Arbeit in staub- und raucherfüllter Luft auSge-setzt waren. Welch ein wonniges, behagliches Gefühl überkommt den Körper, wenn er nach stunden» langer Bannung an den Actentisch endlich der naturgemäßen, freien Bewegung zurückgegeben, wenn die durch die sitzende Stellung beim Schreib- oder Studienische eingeengte Lunge frei und voll ausathmen, die versteiften Ge» lenke in ausgiebiger Weife in Bewegung ge» setzt werden können. Diesem naturgemäßen Bedürfnisse kommt unter allen Leibesübungen das moderne Turnen entschieden am zweckentfprechendsten entgegen. Leider bestimmen Vorurtheil und Bequemlich-keit viele Menschen, die durch ihre» Beruf zu einer sitzenden Lebensweise gezwungen sind, dieses vorzügliche Mittel zur Erhaltung der Ge-sundheit, geschaffen um den außerordentlichen Anforderungen, welche unsere Zeit an die Geistes-arbeiter stellt, das Gleichgewicht zu halten — unbenützt zu lassen; man giebt iu ausgiebigem Maße dem Magen, wa» des Magens ist, und versäumt eS doch, dem Körper zu geben, wa« deS Körper» ist. 1884 Inwiefern die kräftige Ausbildung der ge> fammten Muskulatur auf das Aeußere. wie auf die wichtigsten Thätigkeiten deS mensch- ^ lichen Körpers wirke, mag aus Folgendem er-hellen. Aus den äußeren Ausbau deS Körper?, dessen Ebenmäßigkeit und Kräftigkeit bekanmüh durch das Knochengerüst und seine einzelne» ] Theile wesentlich mit bestimmt wird, hat da» Turnen einen unleugbaren Einfluß. Nur ein kräftiges Knochensy'tem wird auch eine kräftige, j schöne Menschengestalt zur Erscheinung bringen. Und darauf hat daS Turnen deshalb Einfluß, weil die Stärke der Knoch.n von der Muskel- I bewegung abhängt. Leute, welche der Muskel-bewegung entwöhnt sind, haben einen leichten und schwachen Knochenbau, was sich auch äußer-lich meist in einer hinfälligen, schlotterigen Haltung kundgiebt. häusig auch Knöchern» schiebungen und Verunstaltungen des Körpe» zur Folge hat. Besonders wichtig ist es. daß daS Rückgrat eine feste und gerade Bi'diwz habe, was am sichersten durch die Uebungen der Rückenmuskeln und die turnerische Auz-bildung der oberen Gliedmaßen erreicht wird, woraus namentlich die Geräthübungen einwirken. Eine feste Haltung deS Körpers und ein krafl-voller Gang hängen wesentlich von der vollen Entwickelung der Hust» und Beckenknochen ab, die durch tüchtige Bewegung der unteren Glied-niaßen gefördert wird, wie das beim Turne» die Geh», Lauf- uno Springübungen unter» stützen. Die alten Griechen erkannten schon ant Gange, ob jemand Gymnastik getrieben. Die gehörige Ausweitung und Wölbuiz des Skelettes in der Brustkorbgegend ist des-halb so wichtig, weil damit so vielen Kraal-heitszuständen der Lungen und des H«nei3 vorgebeugt wird, deren Entstehung sich meine»« von einem zu engen Bau der Brusthöhle her-leiten läßt. Die Turnkunst besitzt vortrefflich« Mittel, um die normal« und gesundheitsgemäße Wölbung des Brustkastens zu fördern. ! Doch das Skelett bedingt nur den äußere» Aufbau des Körpers und bietet die Anhalti-punkte für die weicheren Theile und edlere» Organe, die für den Lebensproceß die größte Wichtigkeit haben und von dem Muskelsystme auS die heilsamste Anregung erhalten. Die Grundbedingung alles Lebens befrch in der Wiedererzeugung und Aneignng neu« organischer Bestandtheile an Stelle der oer> brauchten oder untauglich gewordenen. Die Lebensenergie hinsichtlich dieser Aus» und U«> bildung steigert sich, je lebendiger der Ston-Wechsel im einzelnen Organe wie im gan^z Körper vor sich geht. Die dafür wichtigste» Functionen sind : Der B utumlauf, die Ei-nährung und die Athmung, mit denen das Turnen in inniger Wechselbeziehung steht. Bei jedem ordentlichen Turuen schlägt dai Herz kräftiger, so daß der ganze Kreislauf Sei Blutes in den Adern beschleuniget und damit zugleich den sogenannten Stockungen deS Blutet im Unterleibe, namentlich im Pfortadersyne«, den Hämorrhoidalzuständen. den AnschwelluiP» der Leber u. dgl. vorgebeugt wird. Nächst dieser mechanischen Wirkung M Turnens auf die Circulation des Blutes ii auch der chemische belebende Einfluß der regel« mäßigen Muskelübung ans die gesunde Beschaf-fenheit desselben von Wichtigkeit. Da» Bim liefert da» Material zur Bildung und Erhal-tung sämmtlicher Körpertheilt, und es ist sehr richtia, daß dasselbe gesund sei. d. h. die ch» nothwendigen Bestandtheile (Blutroth. Eiweiß-und Faserstoff) im richtigen Verhältnisse habe, damit daraus eine gesunde und kräftige Bil-dung und Ernährung des Körpers hervorgehe, kann. Mehrere Krankheitserscheinungen rühr« von einer fehlerhaften Blutmischung her; z. 9. Blutarmuth, die damit zusammenhängen, daß dem Blute die ihm nothwendigen Eisenbestaid-theile fehlen. Dadurch, daß beim Turnen dat Blut in raschere Bewegung kommt, wird zugleich die Aufnahme brauchbarer wie die Ausschei-dung unbrauchbarer Stoffe vermittelt, so daß durch diesen lebendigeren Stoffumsatz das Blut selbst an Güte seiner innere» Bestand «heile ge- f 1884 I ipinnt. Es steht darum physiologisch der Satz I ich, das? ein durch Turnen tüchtig ausgearbei-ikleö Muskelsystem sür die Erzeugung eines I kräftigen und an Biulkörpern reichen BluteS ! nie Hauptbedingung im menschlichen OrganiS- > «uS ist. Dem Blute werden seine Bestandtheile durch | den VerdauungSproceß zugeführt, der durch Turn- > iidungen wesentlich gefördert wird, wie das jeder «« dem kräftigen Appetite merken kann, der sich und} körperlicher Anstrengung einzustellen pslegt. ! Älle Nahrungsstoffe, welche durch den Ver° l tamingSproceß aus den Speise» gezogen und ! dem Blute zugeführt werden, erhalten ihre Le-densfähigkeit erst durch den AthmungSproceß, j nidem sie durch Ausnahme von Sauerstoff zu dem brauchbaren Material entwickelt werden, aus dem der Körper seinen Aufbau bewirkt. Tie ausgiebige Thätigkeit der Lungen, dieser chentlichen Werkslätte der Blutbildung, ist des-I halb so wichtig, weil sich hier da» Blut nach t jedem Umlauf durch die Adern erfrischt und «rjüngt, und mit neuer Kraft versieht, um so-dann belebend und ernährend allen Theilen und I Geweben zuzuströmen. Wenn nun mit jeder l Turnübung eine Beschleunigung deS Athemho-lens verbunden ist, so wird das auch die Lun-ge» selbst stärken, indem diese zur normalen Thätigkeit angeregt werden und der Blutum-laus in ihnen also gesörd-rt wird, daß einer Absetzung der bekannten Tuberkeln oder ande-«r Verbildung bis Lungengewebes, woraus, gefährliche Krankheiten entstehen, voraebeuzt werden kann. Mit einer auSgiebigen und euer-znchen Thätigkeit der Lungen hänge» auch jene Ausscheidungen zusammen, durch welche die unbrauchbaren Stoffe mit Hilfe de» emgeathmeten Sauerstoffes zersetzt und in das Blut ausgenommen, dann aber durch die Haut i'als Schweiß) durch die Nieren, durch Lunge Mb L^der ganz aus dem Körper entfernt wer-den. Es braucht hier nur daran erinnert zu wer-den. daß bei dem Turnen die Haut sich stär-lec röthet, wärmer, praller und elastischer wird, namentlich wenn es in guter Lust geschieht, so, daß hierin ein vorbeugende» Mittel gegm alle die Krankheiten zu erblicken ist, die auS unter-drückler Hautthätigkeit entstehen." *) Es würde uns zu weit führen, wollten wir auch den phsychischen Einfluß de» Turnens einer Betrachtung unterziehen. Indem wir un» die« für eine andere Gelegenheit vorbehalten, rufen wir unter Berufung aus obige, jedem Denken« den einleuchtenden Thatsachen allen jüngeren and älteren Männern in deren eigenstem In-messe die Mahnung zu, die Gelegenheit nicht midenützt zu lassen, welche der hiesige Tmn-«rein ihnen zur Pflege geregelter turnerischer Leibesübungen dadurch bietet, daß nun dem-»ächst eine eigene UebungSstunbe jeden Diens-und Freitag von G—7 Uhr Abends eröffnet «rd. In diesem Turncurse, der wie alljährlich di« Ende März dauert, werden hauptsächlich jene Uebungen gepflegt und betrieben, welche de« gereiften Mannesalter entsprechen. Anmel-brauen wollen beim Säckelwarte Herrn Franz PaHiaffo abgegeben werden. Maröurger WeaterSrief. Man mag sich gegen die Ueberfluthung der deutschen Bühne mit französischen Stücken noch so sehr ereifern, da» Eine wird man aber nie leugnen können, daß in neuerer Zeit fast nur die Franzosen im Stande sind, ein wirklich für die Darstellung berechnete» Schauspiel zu schrei-de». Was unsere deutschen Autoren schaffen, ist ohne Zweifel aller Ehren werth, aber in ihren Krücken wird meist gar zu viel declamirt, zu ml philosophirt, aber oft ganz ungeheuer wenig gethan, so daß sich neue deutsche Dramen zum Lesen ganz gut eignen, zur Aufführung aber sehr selten. Wie viele neue Schauspiele erstehen »ichi alljährlich in deutschen Lande» und wie «mg« werden davon aufgeführt! Lauter Buch-dramen. Die» kennt der Franzose nicht. Was er in dramatischem Gewände schildert, da» ist die Darstellung bestimmt und auch eminent huhnenwirksam. Die Charakteristik der Personen *) De. M Kloß, Turnkunst, „Jeutsche -Dacht." ist oft phantastisch, die Situation manchn»al etwas unwahrscheinlich, aber alles dies vergißt man über der glänzenden Durchführung der ge-faßten Idee. Die Handlung schreitet rastlos vorwärts, der Dialog ist schlagend und geist-reich und die Actschlüsse sind effectvoll. Mit einem Worte die Franzosen verstehen die Kunst, ein Theaterstück zu machen und könnten darin wohl die Lehrmeister unserer deutschen Schau-spieldichter sein Diese Gedanken mußten wieder wach werden, als wir der Darstellung von G. Ohnet'S Sensationsdrama „Der H ü t t e n b e-s i tz e r" beiwohnten, womit unsere neue Theater-Tirection Z a n e t t i am 2. d. Mts. unseren Musentemprl eröffnete. Bekanntlich ist die Grundlage des Stückes der gleichnamige Roman von Ohnet. welcher in Frankreich außerge-wohnliches Aufsehen erregte, so daß sich der Dichter entschloß, den Stoff auch dramatisch zu bearbeiten. Mit der Dramatisirnng von Romanen ist es stet» erue eigene Sache. Was uns der Romanschriftsteller in einer Reihe von Bänden in behaglich«- Breite erzählen kann, soll uns nun auch im Rahmen eines Abends nicht niinder deutlich vorgeführt werden. DaS Drama muß ei» wirksames Exlrac« aus dem Romane sein. Was Wunder, wenn dabei Lücken entstehen, welche sich der Zuhörer dann ausfüllen muß. Solche Lücken weist auch das Drama „Der Hüttenbesitzer" auf, aber keineswegs in dem Grade, wie die» von einiger Seite gerügt wurde. Ranientlich der, welcher den Roman nicht ge-lesen hat, wird dieselben kaum merken, denn sie existuen mehr für den Darsteller al» für den Zuhörer. In de» einzelnen Rollen, namentlich in der Claires »nd der Titelrolle weist die Charakteristik oft Sprünge auf, welche die Kunst deS Darstellers überbrücken und dem Zu-Hörer vermitteln muß. Da» Sujet, welches sich Ohnet zum Vorwurf gemacht hat. kann man gerade nicht neu nennen. ES wird un» eine Ehe vorgeführt, welche ohne beiderseitige Liebe geschlossen wurde. Der Gatte ist voll Liebe zu seine» jungen Weibe, dieses aber stößt den edlen Mann mit Abscheu von sich, denn sie hat ihm nur ihre Hand pereicht, weil sie von einen» Andern verlassen wurde. Sie hat aus Kränkung darüber dem ersten Manne, der um ihre Hand warb, dieselbe hingegeben, nur um vor der Welt ein« Frau zu sein. Dieses unglückliche Ehepaar, welches uns der Dichter vorstellt, ist Claire, die junge Marquise von Beaulieu und Philipp Derblay, der Hüttenbesitzer. Sie ein schöne», aber stolzes, aristokratisch erzogenes Mädchen, die erklärte Verlobte ihre» leichtsinnigen Cousins des Herzogs von Bligny, welcher sie verläßt und in Folge von Geldverlegenheiten sich mit der Tochter eine» reichen Parvenus Moulinet verlobt. Er ein Mann der Arbeit, des Volkes, nicht» destoweniger aber von hohem Sinn. Längst hat Claira einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht. ab«r er wagte e» nicht, sich ihr zu nähern und nur schüchtern vertraut er einem Freund« der Familie Beaulieu seine Ge-fühle sür Claire an. Da kommt die Nachricht von der Verlobung des Herzogs mit der Tochter des aufgeblasenen Moulinet, welche eine er-erbitterte Feindin Clairen» ist, und da» kränkt die empfindsame Seele des an dem Herzog hängenden Mädchen» tief. Sie will auch eine Frau sein und heirathe t einen ihr nnhezu fremden Mann, ohne weiter zu bedenken wa» sie eigentlich thut. Erst nach der Vermählung kommt ihr Stolz zum Durchbruch. Sie fürchtet sich vor der Begegnung mit dem Manne, dem sie ihre Hand gereicht, der aber ihrer Meinung nach tief unter ihr steht. Da erscheint er. bringt ihr ein Herz voll Liebe entgegen und erwartet da» gleiche Geständniß von ihren Lippen, aber statt dessen wird er kalt und mit Verachtung abgewiesen. Der edle Mann kann es nicht fassen, daß in den« schönen Körper eine so ver-werfliche Seele wohnen könne, wird aber doch von der traurigen Wahrheit überzeugt und klagt empört über da» Unglück, in da» er ge-rathen, da er von seinem höchsten Glücke ge-träumt. Dennoch soll jeder Scandal vermieden werden. Sie werden vor der Welt als Mann und Frau erscheinen, weiter aber nichts gemein-sam haben. Er wird sein Unglück zu tragen wis- 5 sen und sie gewiß nie belästigen, da» Gleiche aber verlange er auch von ihr, und nie-uials möge sie für ihr Benehmen Verzeihung von ihm erhoffen. So leben sie denn neben ein-ander fort, einander entfremdet. Philipp findet Trost in seiner zarten Schwester Suzanne. nicht so aber Claire. Sie gönnt ihrer Feindin Athe-nais den Herzog nicht, und eS kommt auf einem GefellschastSabende beim Hüttenbesitzer zwischen den beiden Frauen zu einer f'hr erregten Scene, besonders da Claire meint. AthenaiS werfe ihre Netze auch nach Philipp auS. In ihrer Erregung beschimpft Claire ihre Feindin vor der ganzen Gesellschaft, so daß ein Scandal unoer-meidlich ist. Da nimmt Philipp merkwürdiger-weise sür seine Frau Partei und wird vom be-leidigten Herzog auf Pistolen gefordert. Ruhig nimmt er das Duell an. ordnet für den Fall seines Todes feine Angelegenheiten, und ist auf Alles gefaßt, wenn nur die Ehre seines Namens gewahrt bleib«. Solcher Edelmuth rührt denn Claire auf'» Tiefste. Sie will daS Duell um jeden Preis verhindern, um den Mann, der ihr der höchsten Liebe würdig erscheint, nicht dem Tode durch ihr Verschulden auszusetzen, und nimmt von ihrem Gemahl in einer Unterre-dung. die die Freunde Philipps zu arrangiren gewußt, in herzbewegender Weise Abschied. Sie hat für ihre Handlungsweise schwer gebüßt durch die harten Seelenkämpfe, die sie durchgemacht. Er aber bleibt stark in feinem Entschlüsse. Nur die Ermahnung, sie »töge Gott bitten, daß er am Leben bleibe, gewährt ihr einigen Trost. Die Zeit des Duells ist da uud Philipp be-giebt sich mit seinen Freunden auf den Kampf-platz. Da» geängstigt? Weib folgt ihm aber unben,erkt und eben als der Herzog seinen ersten Schuß abfeuert, stürzt Claire zwischen die Kämpsenden.und wird von des Herzog« Kugel getroffen, doch ist die Wunde nicht ge-sährlich. Das Maß der Strafe ist voll und ver-söhn, umarmen sich die beiden Liebenden. So endet das Drama, durch das ein unverkenn-bar demokratischer Zug geht. Wie schon er-wähnt, stellt es namentlich in den Hauptrollen ziemlich bedeutende Anforderungen an die Dar-steller, welche denselben euch vollauf gerecht werden. Den Philipp Derblay spielte ein uns lieber Bekannter Herr Gustav Starke au» l^raz als Gast »eil dem ganzen Aufwand seiner für die Titelrolle so sehr geeigneten Mit-tel. Mit seiner hohen Gestalt und seinem sono-ren, modulationsfähigen Organ wird er Re-präfentanten edler Männlichkeit stets mit Glück darstellen und hoffen wir auch, ihn in der kom-menden Saison öfter bei uns zu sehen. Al» Claire 'lernten wir in Frl. F i n d l e r ein schöne» Talent können. Man merkt der jungen Dame wohl die Anfängerschaft hie und da an, aber ihre natürliche Art zu sprechen, und ihr Maßhalten in dem Ausdruck der verschikden-artigsten Empfindungen, die in dieser schwierigen Rolle alle Augenblicke wechseln, beweisen bedeu-tende Anlagen, mit denen sie Schönes leisten wird, namentlich wenn sie über ihr hübsche» Organ einmal die volle Herrschaft gewinnt. Das übrige Ensemble erwie« sich al» ein recht gut geschultes und stellte der Regieführung des Herrn Bauer ein günstiges Zeugniß au», so daß wir weiteren Schauspielaufführungen mit günstigen Interesse entgegensehen. Ottokar Kerschitz. Herichtssaat. Montag, den 6. October. sS ch w e r e k ö r p erl i ch e Beschädigung.] Mathia» Kovacic, Müller in St. Jacob, gerieth mit dem Grundbesitzer Franz Romit am 9. Juni auf dem Heimwege von« St. Georgener Markte we-gen eine« Obfthandel» in Streit, bei dem Ro-mich durch eiae an den Regenschirm de» Ko-vacic gebundene Sense durch eigene» Verschul-den am rechten Auge derart verletzt wurde, daß der Augapfel in kurzer Zeit schwand. Nach dem Wahrspruche der Geschwornen wurde Ko-vacic von dem obgenannren Verbrechen freige-sprachen. sTodtschlag und schwere kör» perliche Beschädigung.] Der 30jährige 6 Knecht Franz Lenko hatte in der Nacht deS 17. Mai l. I. im Gasthaus« des Resetz inPo-lule beiCilli mit mehreren Burschen, darunter auch mit den Brüdern Martin und Franz Senegac-nie gezecht. Gegen Mitternacht entfernte er sich mit denselben und gerielh mit ihnen auf der Straße in einen Streit, der gräßliche Folgen nach sich zog. Lenko versetzte nämlich dem Mar-ti» Senegacnik mit einem Messer einen Stich in die Brust und gleichzeitig einen Schnitt in die Rippengegend und warf dann den Verletzten in der Nähe des GrenadierwirtheS über das steile Ufer in die Sann, wodurch dem ohnedies Schwervermundeten auch noch die Wirbelsäule g«brochen wurde und derselbe im Flusse seinen Tod sand, vorher jedoch hatte Lenko dem Franz Senegacnik mit dem Messer einen Hieb auf tas Haupt gegeben, während ein andtrer Bursche Namens Widmajer, zur Zeit noch flüchtig, demselben gleichfalls Ver« letzungen beibrachte. Von all diesen Schlägen betäubt, stürzte Franz Senegc»cnik gleichfalls den steilen Abhang hinunter. Er konnte jedoch glücklicherweise einen Baumstamm er-fassen und sich retten. — Die Verhandlung ergab düstere Details über die Verrohung der Landburschen, die bei den unbedeutendsten Vor-fällen gleich zu Messern oder anderen da« Leben gefährdenden Werkzeugen greisen. Ueber Wahrfprnch der Geschwornen wurde Franz Lenko wegen der genannten Delicte zu schwerem Kerker in der Dauer von sechs Jahren ver-urtheilt. Dien st a p, 7. October. sN othjucht und D i e b st a h l.) Der 30jährige Tagloh-ner Anton Wesenig wurde wegen Verbrechens der Nothzucht und wegen Uebertretung des DiebsiahleS, begangen in der Mühle des Jacob Klinz zu Köt zu schwerem Kerker in der Dauer von fünf Jahren verurtheilt. [91 o t h z u ch t.] Der 19jährige Schuhmacher Franz Roiko in Nußdorf wurde wegen des genannten Verbrechens, begangen an einem 9 Jahre alten Mädchen zu drei Jahren schweren Kerkers verunheilt. sDer Preßproceß gegen Dr. G r e g o r e c.] Die geehrten Leser werden sich erinnern, daß die Nichtigkeitsbeschwerde des Dr. Lavoslav Gregorec in Marburg in interner Sitzung vom hohen CassationShofe verworfen wurde. Wir bringen nun im Nachstehenden einen Auszug aus den Entscheibungsgründen zum oberstgerichtlichen Erkenntnisse. Das Urtheil deS ersten SchwurqerichtshofeS in Cilli wurde von dem Vertreter des Tr. Gregorec, Herrn Dr. Franz Raday, in zehn Punkten angefochten; allein eS konnte in keiner Richtung der Nichtigkeit?-befchwerde stattgegeben werden. Vor Allem muß bemerkt werden, daß, nachdem es sich im vorliegenden Falle um ein Urtheil deS Geschwor-nengerichteS handelt, dasselbe nur aus den im S 344 St. P. O. nicht aber aus dem vom Beschwerdeführer aus den im § 281 St. P. O. angeführten Gninden angefochten werden könne. Die sub I bis 4 angeführten Beschwerdepnnkte betreffen insgesammt die Zusammensetzung der Geschwornenbank; in welcher Richtung vom Berufungswerber die Zifferu 1 und 4 des § 344 St. P. O. berufen werden und die Nichtigkeit des Urtheiles mit Bezugnahme auf § 30(3 Z. 2 St. P. O. behauptet wird. Allein diese Beschwerdepunkte müssen schon aus der einfachen Erwägung als unhaltbar bezeichnet werden, weil nach Inhalt des Verhandlung?-Protokolles nach der vom Vorsitzen-d e n i m S i n n e d e s § 306 S t. P. O. gestellten Frage — derVertheidi-ger des Angeklagten eS unterlas-sen hat. wider dieBesetzung derGe-schwornenbank Einsprache zu erhe-b e n. Der ad 5geltend zu machen versuchteNichtig-keitsgrund des § 344 Z. 4, respective 313 St. P. O. liegt thatsächlich nicht vor, denn die Ver-letzung der Vorschrift deS § 313 begründet nach der wortklaren Bestimmung derselben nur dann eine Nichtigkeit, wenn vom Vorsitzenden die Beeidigung der Geschworenen nicht ange-nommen wurde. waS aber vom Befchwerdefüh-rer gar nicht behauptet wurde. (Zu diesem „Z>t»tsche ZS«cht." Puncte müssen wir bemerken, daß Herr 3K Franz Radey den Herrn Ritter von Earneri in der Beschwerde fälschlich beschuldigte, derselbe habe die Geschworenen während der VerHand-lung bearbeitet, den Dr. Gregorec zu verurthei-len. Herr Ritter von Earneri war übrigens als Mitgeschworener berechtiget über den Gegen-stand der Verhandlung sich mit seinen Geschwor-nen-Eollegen zu besprechen.) Die ad ti und 7 angerufenen Nichtigkeitsgründe sind gänzlich verfehlt. Welchen N i ch t i g k e i ts-gründ der Beschwerdeführer ad 8 eigentlich geltend machen wollte, ist gänzlich unerfindlich, da er selbst nicht behauptet, daß jene Umstände vorgekommen seien, auf welche er hinweist, und solche Um-stände auch thatsächlich nicht vorliegen. n Obersteiermark gezogenen, in Bezug aus kräftigen Körperbau übertreffen zum Theile die hiesigen die obersteirischen. Sonderbar ist die Degeneration in der Farbe; hier gezogene sind viel lichter gefärbt als obersteirische. Name«-lich war der Fortschritt bei Jungvieh, aui reinen Mürzthaler-Race», oder durch Kreuzungen entstanden, zu bemerken. Schwach vertrete» waren die Mariadofer, welche für die Zukunft in unieren Thälern gezogen werden sollen. Unier dem Jungvieh konnte man einige sehr schöne Exemplare Mariahofer Kalbinnen fehen. I» Allgemeinen sind die wohlthätigen Einwirkungen der l.ider noch wenigen in der Region Cilli aufgestellte» Mariahofer Stiere zu bemerken gewesen, denn bei Landschlägen gekreuzt mit Maria-hofern konnte man die Beobachtung machen, daß w den meisten Fallen Mariahofer durchgeschlagen haben. Die Körperformen der von ManZhofer Stieren abstammenden Th'ere sind sehr fchon und es kann unseren Landwirthen nur auf das Beste anempfohlen werden. Mariahofer Stiere zi» züchten. Bei genauer Beobachtung einiger Thiere, die auch ausgestellt waren, glaubte man oft Murbodner Thiere vor sich zu haben; in der Thal hatten einige Stücke täuschende Aehnllck-keit mit dem Murbodn.r Vieh. Wir hoffen, daß dieß in ein paar Jahren sich auch verwirklichen werde, wenn die in unserer Region aufgestellte» Murbodner Stiere sich gut vererben werden. Einen recht günstigen Eindruck machte unser gewöhn-licher Landschlag, welcher, wenn er gut, gepflegt und gefüttert wird, den reinen Racen nicht nach-steht. Im Ganzen genommen ist der Aufschwung der Rmdviebzucht ein sehr erfreulicher, inSbeson-bere ist derselbe bei den Kühen und dem Jung-vieh zu verzeichnen. Jedem Züchter möchten wir eS anS Herz legen, sich schone und gut« Zucht» thiere zu halten, dieselben aber dann auch eat-sprechend zu pflegen und füttern, denn die Vieh-zucht ist eine Goldgrube sür den Landwinde wenn sie richtig betrieben wiro. preise erhielten: filr *»!}« 40 ff Stricker in Meierkierg. 30 ff.: Kammerer. Cilli; Franz Wretfchko, Cilli; Gräfin HojoS, Gaberje. 20 ff.: Kodella, Hl. Kreuz; Krizan, Lemberg; Gaifchek, St. Lorenzen; Wretfcher, Hochenegg: Dr. Langer, Cilli; Gräfin HojoS, Gaberje; Georg Skoberne, Cilli; Janic, Cilli; Georg Walland, Cilli; Natek, Sternstein; Kamerer, Cilli; v. Gyijto. Freienberg; Janic, Cilli: Gräfin HojoS, Gaberje; Permoser, Margarethen: Orosel, NeuhauS; Korpnik, Praßberg. 10 5.: Jeschounig. Pireschitz: Konce, Loschniy ; Pleunig, Hochenegg; Pillich, Dürnbüchel. I vucate«: Keppa, Lopata; Jeschounig, Pireschitz. 5 f.: Negri, Cilli; Janic, Cilli; Martin Kosch«l, Buchenschlag; Orosel, NeuhauS; Anton 3fo» berne, Cilli; Kovatjch, Tüchern ; Sametz, Buchea-schlag; Eistrich, Dürnbüchel. — Zsur Äästrt 30ff.: v. Gyujto, Freienberg. 20 ff.: Pillich, Dürnbüchel; Gräfin HojoS, Gaberje; v. Gyujto. Freienberg; Kovatsch, Tüchern ; Wolf, St. Peter S.-T. 15 ff.: KneS, Lopata. 10 ff.: Plahuta, St. Georgen; v. Gyujto. Freienberg; Dimetz. Lofchnitz; Friedrich, Liboje; Pristouscheg, Tre» schendorf; Gyujto, Freienberg; Hriberscheg, Unterkötting; Angerle, Cilli; Wodenik, Gono-bitz ; Virant, Gomi'Sko ; Piff, GomilSko : Soetl. Unterkötting; Ozwirt, Ostroschno. 5 ff.: Gollitich, 1884 .Z>"t,che Mi; Friedrich. Liboj«: Turnschel, Sallach ; Wolf. St. Peter; Refeh, Polule; Novatschen, Türnbüchel; Zeichen. Tüchern. — Zusammen 860 fl. und 2 Ducaten. [93 orconceffio n.] Da# Handelsmini-ftmum hat dem BezirtS-Ausschusse in Lutten-derg die erbetene Bewilligung zur Vornahme »chniicher Vorarbeiten für eine Localbahn von ZtadkrrSburg über Luttenberg nach Friedau an die steirische Grenze auf die Dauer eine« Jahre« mheilt. sM a r k t - B e r i ch t N r. 116 vom 4. October von Georg Frie brich Zrunner, H opfen-Com missions-g» s ch ä f t N ü r n b e r g.] Die Tendenz des Rarktes blieb gestern unverändert ruhig. — Vom Laiide kamen circa 466 Ball»n an. welche au zum Theil zu unveränderten Preisen lang->am verkauft wurden. Heute gelangte eine ver-Wmikmäßig kleine Landzufuhr von nur unge-sädr 366 Säcken zum Markte, dagegen aber Ballen per Bahn, welche bei guter Kauf-Ich nxiftentheils Von Kundschaftshändlern trotz hoher Forderungen seitens der Eigner zu festen, deziehungsweise einige sJJlarf besseren Preisen cou-tont ungesetzt wurden. Besonders sür wirkliche Priniaroie Hallertauer. Würtemberger, Badischer, Älscht-ründer ist die Nachfrage sehr gut. — Der Geiammlumsatz seit gestern beziffert sich auf «na 1666 Ballen und schließt der Markt mit jffteret Stimmung. Notirungen: k Marktwaare M. 95—165. — Ha Marktwaare M. 86—85. — lila. Marktwaare M. 75—86. — Steiermärker M. 115—126. — öurlemberget la. M. 126—130. — ©iirtember« i« 11a. M. 166—HO. — Hallertauer la. f). 118—125. — Hallertauer Ha. M. 165—116. -vadischer la. M. 115—125. — Badischer Ha. M. 105—168.— Badischer lila. M 95—166. klfäßer la. M. 116—118. — Elsäßer Ila. Ä.95—116. — la. Aischgründer, M 105—118. —Ila. Ai chgründcr 96—98. — Hallertau Sitßelgut: Wolnzach la. 125—138. — Alt» marier M. 75—85. — Polnische la. Mark 125—135. — GebirgShopfen la. 116—120. Eingesendet.*) SxufHiixiooct Spidomien. PJ0J2! totes TM- li ErsriscbniißSEBlräüt, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Heinrich Mattoni, Karlsbad und Wien, t Aus dem Amtsötatte. L i c i t a t i o n e n. 3. executive Feil» kctwifl der Realitäten der Maria Rubin, bz. Nr. 594 ad Altottersbach Sch.-W. 469 fl. tm 15. Oktober B.-G. Friedau. — DeS An-d«as und der Aloifia Hedced in Latschendorf Sch.-W. 826 fl. 50 kr. am 15. Oktober B.°G. Fmdau. — Des Jacob und der Rofalia "iviarko i» Pronizen Sch.-W. 2326 fl. im Reas.-Wege cm 15. Oktober B.-G. Marburg. 1. D. U. — $tt Josefa Pavlik in Oberlosnitz. Sch.-W. *) pr Form und Inhalt ist bte Redaction nicht cRantni örtlich. 4455 fl. im Reaf.-Wege am 15. Oktober B.-G. Windisch-Feistritz. — Des Franz und der Maria Stramitfch in Golluschak Sch.-W. 260 fl. am 16. Oktober B.-G. Ober-RadkerSburg. Erledigungen. NotarSstelle in Rann. Termin vier Wochen von 27. September an. K. k. Not.»Kammer Cilli. Kundmachungen. ConcurS-Aufhebung über daS Vermögen des Handelsmannes Leon-hard Metz in Marburg. K.-G. Cilli. E r i n » e r u n g e n. Verjährungsanerken-nung und LöfchungSgestattung von Rechten und Forderungen nach Johann und Anna Podlogcr. Tags. 14. Oktober. B.-G. Tüffer. — Nach David Dumreicher. Tags. 17. Oktober B.-G. Mahrenberg. Kourse der Wiener Pörle vom 8. Oktober 1884. Goltrente........... 102 90 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 80.95 in Silber . 82 16 M-?r*roit» 5% ........95.90 B nfactien........... 859.— Cttb tactien.......... 284.30 Londv» . w:sta........121 86 •Jttipoleonb'or.........9.68 i k Münz! ucaten........ 5.77 100 Reichsmark .... . 59 75 lE^a.lrir-Ord-ri-ia.rig- G i 1 t i k vom ÖO. Mal 1HH t. Trieet—Wien. Courirzug Nr. 1. Ankunft Cilli 1 Uhr 57 Min. Nachts. Abfahrt , 1 , 50 , , Anschluss Präge»hof, Eilzug Nr. 202, ah 3 Uhr 35 Min. Frflh. , Marburg — Eilzug Nr. 3, Ankunft Cilli 1 Chr 28 Miu. Mittag«. Abfahrt , 1 , 30 , » Anschluss Pragcrhof — , Marburg Postzug Nr. 406, ab 3 Ulir Nachm. Postzug Nr. 7, Ankunft Cilli 5 Uhr 37 Min. Abends. Abfahrt , 5 , 12 , , Anschluss Pragerhof Postz. 206 ab 8 Uhr 10 Min. Abend». » Marburg — Postzug Nr. 9, Ankunft Cilli 3 Uhr 3 Min. Fröh. Abfahrt , 3 » 8 » , Anschluss Pragerhof, Postz. 204. ab 9 Uhr 35 Min. Vorm , Marburg, » 404, »D , 15 , , SecunJirz. Nr. 99. Ankunft Cilli 9 Uhr 5Min. Abends. Secunditrzug 97, Abfahrt Cilli 0 Chr 15 Minuten früh bU M(lmu*chlag; hat den günstigsten Anschluss nach Ungarn und Kirnten. Anschluss Pragerhof Postz. 204 ab 9 Uhr 35 Min. Vorm. und in Marburg Z. 404 um 9 Uhr 15 M. Gemischter Zug Nr. 101. Ankunft Cilli 9 Uhr 11 M.Vorm Abfuhrt , 9 , 19 , , Anschluss Pragcrhof — , Marburg Postzug Nr. 400 ab 3 Uhr Naehm Wien—Trloat. Courintug Nr. 2, Ankunft Cilli 3 Uhr 13 Min. Nachts. Abfahrt » 3 , 15 » ,. Anschluss Steinbrück, Postiug Nr. 502 ab 4 Uhr 5 Min. Früh. Eilzug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Uhr 53 Min. Nachm. Abfahrt »3 » 55 „ » Anschluss Steinbritck Postzug Nr. 504, ab 5 Uhr 15 M Nachm. Postzug Nr. 10, Ankunft Cilli 10 Uhr 25 Min. Vorm. Abfahrt . 10 . 30 . Anschluss Steinbröck an Gemischten Zug 512, ab 12 Uhr 55 Min. Nachmittag. Postzug Nr. 8, Ankunft Cilli 1 Uhr 45 Min. Nachts. Abfahrt , 1 , 50 ,. » Anschluss Steinbräck wie bei Zug Nr. 2. Secundärzug Nr. 98 Abfahrt Cilli (i Uhr Früh bis I.aibach. Secund&rzug Nr. 96. Ankunft Cilli 9 Uhr 10 Min . Abds t. M&rzzuschlag; hat Anschluss aus Ungarn nnd Kiirntcn. Gemischter Zog Nr. 100, Ank. Cilli 5 Uhr 51 M. Nachm. f Abf. 6 „ — , , Anschluss Steiubrück — Cottrirzflgc 1 und 2 veikehren mit Wagen I., II. und III. Classe; die Eilzüge 3 und 4 mit Wagen L und II. Classe. Die Arbeiten im Silber-Salon gehen rasch vorwärts und dürfte die Wiedereröffnung Ende dieser Woche stattfinden. Eehtcr MEDICISGHER MALAGA-SBCT t wwr _ nach Analyse der k. k. Versuchsstation für Weine in Klosternenburg ein piohr ffiKcr. oebt^r .Tlulujtu. als hervorragendes Stärkungsmittel für Schwächliche. Kranke. Reconvalewente , Kinder etc.. gegen ßlatarmnth und Malerisch wttche von vorzüglicher Wirkung. 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Publicuin anzuzeigen, dass ich mein in der Postgasse Haus Nr. 30, vis-a-vis der deutschen Kirche in Cilli befindliche Gasthaus durch die im I Stocke fassenseitig befindlichen Lucali täten, bestehend aus 3 immern, erweiterte, und unter der Firma: >1! 11 weiter führe. Indem ich bestrebt sein werde, meine Gäste mit ausgezeichneten Getränken und Speisen zu bedienen, sehe ich einem geneigten Besuche höflichst entgegen. Franz Storr, 698—1 .Sandwirth.* Die „Tagespost" ist in zweiter Hand zu vergeben. Der Gefertigte bringt einem P. T. Publicuui zur Kenntnis», dass er das Gasthaus (Csärda) Herrengasse 12 übernommen habe und stets bemüht sein wird, skr echte Getränt« und gut«, sowohl warme als auch kalt« Küche Sorge zu tragen. Um zahlreichen Zuspruch bittet hochachtungsvollst 601—3 Florian Payer. Zur 1884 85, empfiehlt die ergebenst Gefertigte dem geehrten P. T. Publicuin von Cilli und Umgebung ihr gut «ortirte» La.jer ausgesuchter neuer Waare in und ICladtor - Xl-iton. 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