LmlmcherWMtlmg. g^A. »K/«<^ PiänumerationSPrci«: Im Lomptolr ganzj. Nstz» Vßi^K si- ll, halbj. fl. 5.50. File bieZuftcllunn ins Haus ^»,4.. ^""^ halbj. 50 li. Mit dcr Post ganzj. ft. »5, halbj. fi. 7.20. Freitag, in. November ---------------------—„, ,<,,---------------,—— InsertlonSgebühi bi« 10 Zcllen: Imal «0 Ir., ^i^»4» Lm.80lr., 2m. isi.;so»ft pr. ^eile Hü. ü Ir.^i,,. l >tz«H>H 3m. iu lr. u. f. w. I>!s««ioli«stcmpel jüdct«»!. üo l,. ^ ^ W4 Amtlicher Theis. g3e. k. l. Apostolische Majestät haben nachstehendes Allerhöchste Handschreiben an dcn Stallhallcr in Mähren allcrgnädigst zn erlassen gcrnht: Lieder Freiherr r>. Poche! Freudigst berührt durch die zahlreichen offenen Beweise treuer Anhänglichkeit, welche Ich während Meiner Auwesenhcit in Meiner Markgrafschaft Mähren erhalten habe, und eingedenk des erhebenden Beispieles, welches Mein Boll von Mähren inmitten großer Kriegsbedrüngnisse durch seine slunohaftc Treue, durch siinc Opfcrwilligkeit und seine tdlc Haltung gegeben, fühle Ich Mich bci Meinem Scheiden aus diesem theueren Lande gedrungen, den Dank, den Ich in Mciucm Handschreiben voin I^tcn October ausgesprochen habe, mit tiefer Rührung und aller Wärme dem Volke Mährens zu wiederholen. Unvertilgbar bleibt Mciucm Herzen cingcgrabcn, was dieses treue edle Polt für Mich und daö Baler-laud gclhan und wodurch es einen ucucn Lorbeer iu den Ährenkranz seiner Geschichte, die ein ungetrübtes Bild nie wankender Treue an Mciu Haus ist, gc-flochlcu hat. Ich will diese Treue zu vergclteu suchen durch Meine warme väterliche Liebe und unausgesetzte Für» sorge für des Laubes geistige und materielle Interessen, durch Förderung alles dessen, waö ein Bolt veredelt, stiuc Wohlfahrt begründet und zur Vlüihc bringt, vor allem aber durch rasche Anfbietnng aller Mittel, um ^u lindern und zu heilen, wo durch die schweren Folgen imcr unheilvollen Tage des Landes Kraft und Wohl» stand geschädigt und verwundet wurde. Sichcr dcr Unterstützung in diesem Meinem Be« streben durch die Bcrtretuug des Landes und das ganze ^olk, dürfen wir mit Bei tränen dcr Zukunft entgegen-/chcn, die bald die Wunden der Gegenwart schließen ü»o mit GollcS Hilfe im Gcunssc dc« Friedens auch die Segnungen desselben bringen wird. Znaim, 8. November 18W. /ran) Joseph iu. p. -^»».....,»........................................................'»>»'«"",.............«»««'....... Nichtumllicher Thl'il. Laibach, 1l>. November. Den Neigen dcr politischen Wintcrsaison eröffnen ^wohnlich die Parlamente, und man pflegt den bczüg« llcheu Thronreden die Bedeutung von Ncchenschafts-^richtcn oder Programmen dcr bctrcsf>.'Ndcn Staaten ">cht mit Unrecht beizulegen. Diesmal ist es Belgien, ^as bisher so glückliche Belgien, das zwischen zwei ^nchtigcu Staaten gclegcue kleine Belgien, welches dcn "eigen eröffnet, Es erfreute sich bisher des Privilegiums ^' Nnhc mitten iu allen Stüimcn, die seit dcm Iahrc 1848 dcu vulcanischcn Bodcu dcö altcn Europa er« chiittert haben. Die Thronrede constalirt die Bortrcff-^chkcit der iulcruationalcn Beziehungen, spricht das Bc» ^nncn ans loyale Erhaltung dcr vientralität Bcl. ?.!<^s ^^,g^ ^,,^ ^^^ Befriedigung, diese Hoffnung mag 2 dcn Moment ihrc Berechtigung haben. Ueber die ^,^mst kann fich uiclnaxd täuschen. Frankreich, welches 'e Airondirung Prcnßcns, dic Absorbirung dcr Klcin-^atcn mit scincm vollen Acifall begleitet, Frankreich, Elches daS 9tnti 0 nalitätöpriucift in glücklicher /^einigung mit dcm allgemeinen Stimm recht ^l sein Banner geschrieben hat, kann des kleinen Bcl« A^s uneigennütziger Frcnnd uicht sein. Kein scharf-.'^eudes Auge kann sich darüber täusche«, daß Europa '^"n j>, ,^^^. Zllkunft ucucu Erschütterungen cntgcgcu- Utl)t. ^ Die Vcrhaftuugeu in Paris sind unheimliche die ^" ^^' kommenden Ereignisse. Unwillkürlich muß ^ Elinncrung an die Staatsstrcichnacht von 1851 er-lj"hcn. Das Gerücht, des Kaisers Stelle bei öffcnt-lj/"l Anftrctcn werde durch eine ihm täuschend ähn-reae ^^'s^ilichkcit versehen, ivcun cS auch Lächclu cr< h^. ' wag, muß doch als ein charakteristisches Zeichen dcls 3i'^ ^^^ Beachtung finden. Es zeigt, wie cng die ^ ^^ Dasein dcr imperialistischen Zustäudc an h^.^^söl'lichkeit des Kaisers kuüpft. Doch uoch immer ist <-/"" ^slc Hand die Zügel Frankreichs, Noch immer iliid "^'ch ^'" Macht, mit dcr mau rechnen muß, lvir ^ ^"" ""^ ""^' ^'^' Genugthuung gereichen, wenn Hllüt ^'^^' ^'^ Gcschickc Enropa'S beherrschenden "^ auf dcm Fuße unveränderter herzlicher Freund- schast stehen, wie wir dies aus dcm ucnestcn Dementi dcr „Wicucr Abcudpost" c>. scheu. Aber andererseits muß dic unsichere Zukunft eine um so dringendere Mahnung für nns sein, unsere Kräfte zu sammclu, unsere innere Ncngcstaltung zn vollenden, durch Arbeit uud Förderung dcr matcricllcu Interessen zu erstarken, um dann allcu Stürmen getrost entgegengehen zu können. Dieser Nuf ergeht an die Böller, deren gesetzliche Bcrtrctcr in wenigen Tagen versammelt sein wer« den. Mögen sie ihrc Augen uicht vor dieser Mahnnna. verschließen! ^ Oesterreich. Wien. Die „Gcrichtshallc" veröffentlicht dcn Wortlaut einer vom Justizministerium ausgearbeitete» Denkschrift, welche die Priucipieu dcr projcc-tirtcu neuen G cri chts or gan isa t i on eutwickelt. In dcr Einleitung dcr Denkschrift heißt eö: Eiue zweckmäßige Gerichtsorgauisation ist allerdings iu erster Liuic durch die im Staale gellenden Gesetze bedingt. Die gegenwärtigen Verhältnisse machen mit AnS-nahme des bürgerlichen Gesetzbuches dic Umgcstallung fast uuscrer gauzcn Legislatur nolhweudig; daS mate« ricUe Strafgesetz, die Strafproceßordnung, die Eivil» proccß« und die Concnrsordnnng uud daö Gesetz über Geschäfte außer Streitsache» müssen neu geschaffen wcrden. Daö ist nicht die Arbeit weniger Monate. Einigc dieser Gesetze sind bereits ausgearbeitet, bei anderen die Grundprinzipien, die allgemeinen Umrisse bereits festgestellt, und da die Dctail.Codificalion aus die Wirk» samkeit dcr Gerichte von keinem weitreichenden Einflüsse sein kann, ist es nach dcn Grundprincipien uud allge-mcincn Umrissen bcrcltö jetzt möglich, wenigstens au« uähcruugswcisc auch die uothwcudigcu Fundamente für die Gelichtöoracmisation zu übcrblickcn. Bei ciucr enlsprechclidcii GcrichlsolMnisation müssen zwci lcilcndc Momcute uls maßgebend liclrachlet werden : 1. Jedem Staatöaugehöligcu soN dic Möglichlcit geboten weiden, durch Anrufung richte»lichcr Organe seine gerechten, von einem Drillen bcstriltcncn Ansprüche geltend zn machen und sich gegen ungeiechle, wider ihn erhobene Anfoldcrnugcn zu schützen, und zwar beides in einer Art, welche mit der möglichst geriugcn Anwcn« dung von Zeit uud Kosten und mit dcr größtmöglichen Bürgschaft für die Gerechtigkeit des richterlichen Auö-spruchcs uerbuudcu ist. 2. Die Aufstellung dcr hicrzn uülhigeu richterlichen Organe soll dem Staate keinen größeren Aufwand vcr« nrsachcn, als zur Erreichung des Zweckes ebcu uuauS, weichlich nothwendig ist. Die größtmöglichste Bürgschaft für die Gerechtigkeit des richterlichen Ausspruchcö bildcu allerdings Eol-legialgcrichte uud ciu vcrviclfülligtcr Inslauzenzug; würde man aber deshalb alle Streitsachen ohne Unterschied des Objectes dcn Eollcgialgerichttn zuweisen, so würde mau dieselben, culwcdcr um sic dem Rcchisnchcndcn nähcr zu rücken, in großcr Anzahl anfstcllcn «nussen uild dann ocu SlaatSauswaud für sie auf eiuc enorme Höhe bringcn, oder man würde, um dies zu vermeiden, ihrc Zahl sehr dcschläukcu und dann dcm Rcchlsuchendcn durch wcitcS Zurciscn oder nothwendige AufstcUnug von Bcrtrctcrn dic Justiz sehr vcrthcucru. Es erübrigt daher mchlS anderes, als nach Bcrschicdcnhcit des Strcitobjcctcs bloS dic wichtigeren Streitsachen den Collcgialgcrichleu, die minder wichtigen dcu Einzel»! ichtcrn zuznlvciscn. Denselben Unterschied rechtfertigt anch die Straf< rcchlspstegc; cS wäre gefährlich, auch mit dcr Unter, fuchung uud Eutfchcidung übcr schwere Bcrbrcchcu die Einzelnrichter zu betrauen; cS wäre eine Bcrschwcndung an Zeit und Kosten, selbst Uclxrtrcluugcn au die Col-lcgialgcrichle zu verweisen. Allein selbst die nnbcoinglc Belassung aller Geschäfte bci dcn Eiuzelngcrichtcn, welche nach dcr Organisation vom Jahre 1850 zu ihrer Eom-pctenz gehörten, würde entweder cinc große Zahl oder cincn starken Pcrsonalsland derselben nothwendig machen. Beides erhöht dcn Staalsaufwand uud es ist dahcr ciu uuabwciöliches Bedürfniß, auf Mittel bedacht zu scin, um dics zn vermeiden. Ein solches Mittel würde die Aufstellung von Friedensrichtern bieten. Die Denkschrift behandelt dauu die Bcrlasscuschafls. Abhaudluugcu uud die Waiseusacheu und spricht sich gcgcn die Ucbcrtragung der ersteren an die Notare wcgcn dcr Kostspieligkeit für dic Parteien aus und bcaulragt, die Waiscnfachen den Gemeinden zu übcrlasscu. Die Denkschrift gelaugt zu folgendem Schlüsse. Bci dcr künftigen Gcrichtsorganisation würde: 1. Die Aufstclluug uou einem Oberlandcsgcrichte, 2. vou Eollcgialgcrichtcn, deren einige gleichzeitig als Appell'Senate zu fungiren hätten: 3. von Einzclngcrichtcn, 4. von Fricdcnsrichlcin, nud 5. die Ucbcrlragung dcr Waiscnfachcu an die Ac^ zirls«, beziehungsweise die Gemeindevertretungen beantragt werden. Ob die gegenwärtige Zahl dcr Obcrlandcsgcrichtc beibehalten oder geändert wcrden kaun, wirb mit Nück> sicht auf dic GcschäftSauswcisc bestimmt wcrden. Collcgialgcrichtc sollen im Ganzen in dcn Städten bestellt werden, wo sich gegenwärtig die Landes- beziehungsweise die Krcisgcrichtc befinden, außer daß die Ber« haltuisse oder die bisherigen Erfahrungen hier uud da die Aufstellung eines ncucu oder die Aufhcbuug eines bestehenden Gerichtshofes wünschenswert!) und räthlich erscheinen ließen. Sowohl im Interesse deS Dienstes als anch in jenem dcr Bevölkerung ist eS gelegen, daß die Grenzen dcS politischen Amtes mit jenen des Bezirksgerichtes zusammenfallen, und daß iu dem Orte, wo das poli< tische Amt sciucn Sitz hat, jcdcSmal auch ein Bezirks« gcricht bestehe. Ob außer diesem letzteren innerhalb des Sprengels dcö Bezirksamtes anch noch ein zweites Be" zirksgcricht bestellt werden muß, hängt vou dcr AuSdeh« uung des politischen Sprengels, dcr Situation des Amtssitzes, von der Leichtigkeit der Eommnnication, vou der Beschäftigungsart des größeren Theiles dcr Acvöl« tcrung nnd dem Umstaudc ab, ob uicht in dein Sprengel, außer dcm politischen Amtssitze, uoch andere beben« tcndc Industrialorte vorhanden sind, für welche die An-wcscnhcit des Gerichtes im Ortc ein dringendes Bedürfniß ist. ... ES läßt sich übrigens nicht verkennen, daß die rücksichtslose Bcrlhcilnng dcr seit dcm Iahrc 1850 bis jctzt bestandenen Gcrichtsbezirkc in ncnc ftoli« tische Sprengel bci dcr Durchführung dcr Organisation große Schwierigkeiten bereiten wird. Sollen künftighin dic Grenzen dcö einen oder dcr mchrcrcn Gcrichlsbczirkc mit jcnem des sic umfassenden politischen Sprengels zniammcnfallcn, so müßten die Ncgistraturs-Actc, De-posita, die Waiscncasse und die Grundbücher des bis jctzt einheitlich gewesenen, künftighin aber zertheilten Ac-zirkSgcrichtcs ebenfalls vertheilt und an die ucn gebil-dclcu Bezirksgerichte abgegeben werden, was unbestritten gerade zn Ansang dcr Wirksamkeit dcr Gerichte nach neuen Gesetzen nnd zum Theile mit neuen Organen wcitwcndigc nnd mühsame Arbeit im Gefolge hätte. Sollen die FlicdcnSrichter dcn gewünschten Bortheil gewähreil und nicht von der Bevölkerung als cinc Last angesehen wcrden, so müssen sie so vertheilt scin, daß die Bcrwcuduug an dieselben für die Parteien ohne große, durch wcilc Eutferuuugcn verursachte Mühe statt« finden kann. An dem Orte deS Bezirksgerichtes müßte jedenfalls anch ein Friedensrichter scincn Sitz habcn, in welchen Städten oder an welchen Orten sic sonst noch bestellt werden sollten, würde von den Anträgen der mit dcn Localvcrhältnisscil vollkommen vertrauten Eorpora-tioncn und von dcm Borhandcnscin der dazu befähigten Persönlichkeiten umsomchr abhängen, als ihr Amt jeden-falls nur ein unentgeltliches Ehrenamt wärc. Dieselben Anträge, wie bezüglich der Friedensrichter, müßten auch übcr die Frage abverlangt werden, in wel« chcn Slädten neben dcn Bczirksvcrtrctnngcn eigene Waisen-Eommissioncu bestellt werden sollen. — 14. November. Einem lungern Artikel der „Debatte": Die Parteien und die Regierung," entnehmen wir folgende Stellen: Die alten Parteien cfistircn heute nicht mehr; an ihrc Stclle sind Gebilde getreten, die vor jcuen dcn großen Borzng vorans haben, dich sie Greifbares wollen und cS mit ungcfchwächter Energie anznstrcben vermögen. Die Hegemonie dcr Ecn-tralistcn diesseits der Lcitha ist ebenso entschieden wie jenes unuatürlichc Bündniß gebrochen, welches die Vo schlußmänncr dcr Partei Deal aufgcnöthigt hatten. Auch in dcn andern Parteilagern hat fich eine heilfamc Son« dcrnng oisparatcr Strebungcn vollzogen, nnd sind wir auch vielleicht heute reicher an Fractioncn, als wir es vor Jahr nnd Tag gewesen, so hat fich das Partci-wcscn in seiner Gänze doch insoweit geklärt uud vereinfacht, als sich zwei große Grnpppcn, jene dcr Ocmä' ßiglcn und jcnc dcr Extremen, in deutlich wahrnehmbaren Umrissen ans dcu Hintergrund dcs Partcigctric-bes abzcichucn. Die letztere Gruppe wird sich nie zu einer geschlossenen Partei mit positiven Zwecken ausbil- 1740 den; und ein gutes Stiick Zeit und viel ehrliches Wollen wird erforderlich sein, nm die Nuancen zu verwischen, die heute noch ein cinmüthiges Auftrctcu, cine gemeinsame Action bchindcrn. In cincm Pnnttc stimmen jedoch beide Grnftpcn und alle Fractioncn übcrein: in dem Mißtrauen gegen die Regierung. Verschiedenartig sind die Wege, verschieden sind die Ziclc, die da nnd dort als die wichtigsten empfohlen werden. Die Ziele stehen sich zum Theil diametral entgegen, die Wege lau« sen zum Thcilcweit anseiuander, darin einigen sich jedoch alle Fraclionen, daß sie sich nimmer mit geschlossenen Angcn der Führung der Regierung anvertrauen wollen. Die Regierung wird nimmer alle Parlcifractioncn zn be« friedigen, nimmer die Gruppe der Extremen zu gcwin« nen vermögen. Sie wird eben deshalb sodann die Position über den Parteien aufgeben uud in den Kreis jener von diesen eintreten müssen, dic sie hallen und stützen, wir aber werden ohne Thcorctisircn erreicht ha» ben, was die Doctrine als das höchste Kritcrion des constillitillncllcn Bebens anfstcllt: eine MajoritätSregic-rnng, dic ans dcr breiten Unterlage der öffcntlicheu Mciuuug fußt. Wird aber der Regierung dcr Ausgleich mit Ungarn gelingen? Wir erwarten dies, weil wir cö erwarten müssen. Die Regierung hat wiederholt betheuert: Ungarn gewähren zn wollen, was Ungarns ist; Ungarn h^t iil feierlicher Weise ciklärt: dem Reiche geben zn wollen, was dem Reiche gebührt. Dic Rc> gierung hat in bindender Weise das Elaborat des Fünf-zehncr-Snbcomit^'S als annehmbare Basis für cincn allseitig befriedigenden Ausgleich anerkannt; dic öffentliche Meinung diesseits dcr Lcitha ertheilt ihr die Vollmacht, auf dieser Basis Ungarn freundlichst culgegenzu-kommen, uud sie wird dies thun müssen, denn mit cng-herzigen Ausgleichsocrsuchcu würden auch Hoffnungen scheitern, dic wcit über den Augenblick und das gegenwärtige Ministerium hinansrcichcu, nnd an ihre Stelle müßten Bcfürchtungcn tretcu, die mit Hinblick ans die europäische Constellation ernstester Natur sind. Ein glücklicher Erfolg dagegen wird der Rcgicrnng das zn-führen, was sic so sehr bcnöthigt, soll sie ihre Pflich-ten gegen das Reich erfüllen: DaS Vertrauen dcr Ma« jorität auch in der westlichen Rcichöhälfte, und sie wird dieses Vertrauen zum allgemeinen Vcstcn um so zuvcr-sichtlicher benutzen dürfen, als sic auf Thaten hinweisen kann, dnrch welche sic es verdient. — Die „Wr. Abdpst." meldet: Im Anschlüsse an nnscrc gestrige Berichtigung sind wir in der Lage nach anthcntischcr Quelle auf das bestimmteste zn versichern , daß die besten Beziehungen zwischen dem Herrn k. französischen Minister des Auswärtigen nnd dem Herrn k. k. Botschafter in Paris nicht einen Angcnblict lang unterbrochen oder auch nur getrübt worden sind. — Der „Kamerad" enthält folgende Berichtigung: „Mehrere Blätter bringen nach dcr „Kreuz-Zeitung" die Nachricht, die Grnndzügc dcr von dcr österreichischen Rcgicruug beabsichtigten Hccrcsrcsorm rührten von dcm früheren sächsischen KricaMliuistcr v, Rubcnhotst hcr, und dieser sclbst werde demnächst in dcn österreichischen Militärdienst übertreten, nm dic HccrcSrcform dnrchzu» führen. Diese Nachricht wird uns als in allen ihren Theilen rein crfnndcn bezeichnet." Lemberg, Dem galizischen Landtage sol» ten nachstehende Vorlagen gemacht werden: das Landesbudget pro 1867; die ncnc Landtags.Wahlord» nnng; das nichtsanctionirtc Gemeiudcstatnt dcr Stadt Lcmberg; das Gesetz über die Schnlrcform nnd endlich ein Gesetz übcr die Ablösllug dcr Propinationsrcchte. Die bctrcffcudcu Vorschläge, sowohl seitens dcr Regie» rung als auch fcitenS des LaudcsausschusseS, sind vorbereitet. Die Frage uud die Art ihrer Vösuug ist für Lembcrg von großer Wichtigkeit, Lembcrg hat von seinem PropiuationSrcchle jährlich 200.000 fl. reines Einkommen. Trieft, 14. November. Ucbcr den Gesundheits» zustand Ihrer Majestät dcr Kaiserin Eharlotte von Mexico erfährt die ,.Tr. Ztg.": Die Wuhnvorslclluu-gen Ihrer Majestät dcr Kaiserin Eharlotte von Mexico sind in dcr lctztcn Woche wieder stärker hervorgetreten im» habcn sich mit anderen, früher minder enlschicdcnen coiubinirt, sli daß dadurch dcr Zustand dcr hohen Pa< tientiu cioc Verschlimmerung erfahren hat. Dcr Verlauf der Krankheit, besonders in Bezug auf die Zcit, welchc derselbe in Anspruch nehmen kann, mnß daher als ein möglicherweise wcniglr günstiger bezeichnet wcr-dcn. Das körperliche Bcfmdm hat jedoch keinerlei Störung erlitten. Ausland. Verliu. Berliner Blätter bringen folgende Nach. licht: Einem Hofgerüchte zufolge würde der König von Preußen „einer schmeichelhaften Einladung zufolge dem Kaiser Napoleon einen Bcsuch in Paris abstatten, der von letzterem, wenn es scmc Gesundheit znläßt, erwidert werden soll." — Die „N. Allg. Ztg." bringt nachstehende Mittheilung in officiöscr Form: Die Nachricht uon ciuem bevorstehenden Besuche des Küuigs von Sach -sen in Berlin tritt in verschiedenen Blättern mit immer größerer Bestimmtheit ans. Auch hat das „Dreß-dener Journal" ihr nicht widersprochen, denn die in diesem Blatte enthaltene Erklärung war nur gegen die Angabe gerichtet, daß von Berlin eine Einladung an den König Johann ergangen sei. Wenn nun auch so bestimmte Thatsache» noch nicht vorliegen, daß bereits cin naher Termin für diesen Besuch bezeichnet werden könnte, so verlautet doch, daß die bezügliche Absicht von Dresden auS hichcr kundgegeben worden ist. Die Ausführung eines solchen Vorhabens würde als eine er-frcnlichc Vorbedeutung für die Gestaltung der Verhältnisse zwischen Sachsen und Preußen betrachtet werden können. Als ein Zeichen, daß die Rcgicrnng dcö Königs Johann ernstlich gewillt ist, das BunocSoclhältuiß zu Preußen zu befestigen und das Gedeihen des nord» »deutschen BuudeS zu fördcru, kann auch der Entschluß augesehen werden, die Geschäfte dcr sächsischen Gesandtschaft in London dem preußischen Botschafter zu übergeben. Wir erfahren, daß dem dortigen Gesandten Sachsens bereits die bctrcsfcndc Wcisnng zngegaugcu sei. Diese Initiative der sächsischen Rcgicrnng hat dcn von den „Times" angekündigten Eulschlnß dcr britischen Rcgicrnng herbeigeführt, fortan auch ihrerseits von der Sendung cincö diplomatischen Vertreters an dcn Hof zn Dresden Abstand zu nehmen. Ucbrigcns ist cö ohnc Grnnd, wcnn einige Blätter ans der Anwesenheit dcs Herrn von Wnrmb in Bcrliu geschlossen habcn, daß dcsscu Thätigkeit in Sachsen schon ganz beendet sei. Derselbe lehrt wieder nach Dresden zurück, da auch uach dcm Aufhörcu der preußischcu Occupation noch man-chcrlci Fragen zn erledigen sind, bei dcncn er bcrnfcn ist, die Interessen Preußens so lange zu vertreten. In welcher Form diese tünftighin stattfinden wird, daS wird natürlich definitiv erst dann entschieden werden können, wcnn die Frage über die diplomatische Vertretung im norddentschcu Bundc überhaupt geregelt ist. Die iu der „Wcscr-Zeitung" enthaltene telegraphische Mittheilung aus Berlin, daß in einem am 7. Noucmbcr gehaltenen Ministercouscil der Enlwnrf der Verfassung dcö norddeutschen Blindes bereits dcm Könige zur Genehmigung vorgelegt und von Sr. Majestät sanclionirt wor« dcn sei, ist unbegründet. — Von Seiten Prcnßcnö wurden bci dcn betreffenden FricocnSabschlüsscn die Zollvercinsucrträge je einzeln wieder erneuert. Es entsteht nun die Frage, ob durch den gewählten Modns dcr Wicdcrcrneuerung dcr Verträge solche dnrch Prcnßcn je einzeln wieder gc« kündigt wcrdcn tönncn. Dicsc Frage ist für Hcsscn, daS noch obendrein dnrch die Maiulinie getheilte Groß-hcrzogthnm, cinc uollswirthschafllich'politisch bedeutende. Ist dem so, so wäre jcdes Widerstreben von vornherein gcbrochcn. Eine einfache Drohung dcr Küudignug dcs ZcllvcrcinsvcrtragcS würde genügen, daö ganze Land in große Aufrcgnna zu versetzen. Rheinhcssen namentlich, uud Maiuz noch mehr, können für ihre Weinpro< duction nnd Handel sich daS norddeutsche Absatzgebiet nicht verschließen lassen. Preußen dagegen würde dnrch Entzichnng von circa 000.000 Eonsnmcnten iu Startenburg und Rhcinbcssen für seine Fabricate keinen allzu großen Verlust erleiden. Dennoch liegt die Gefahr bci dcr bekannten Tendenz unseres Minislerinms nicht anßcr dcr Möglichkeit, nnd man scheint dics im Landc auch wohl zu fühlen. Einen Ausdruck hiefür fiuden wir in dcm sich bci dcn beginnenden Wahlagitationen überall kundgebenden Bestreben, Männer in dic Kammer zn bringen, dic für dcn für Hcsfcn nncntbchrlichcn Anschlnß an dcn norddentschcn Bnnd zn wirken sich verpflichten. Vom Main, 11. November. „Eine curiosc Na-tion, die Deutschen," soll im Laufe dieses Sommers cill Franzose gesagt haben; „fnhrcn ganz ernstlich cincn Bürgerkrieg mit einander, nud während dessen erheben sie ganz gemüthlich Zölle auf gemeinschaftliche Rcchnnng an dcr dentschen Grenze!" In dcr That ist dcr deutsche Zollverein stehen geblieben, während dcr deutsche Bnnd zn Fall kam; iu deu ersteren hat selbst der Krieg leine Bresche geschossen. Daß die Hansestädte und die beiden Mecklenburg in den Zollverein treten, ist fast wichtiger als ihr Eintritt in dcn norddeutschen Bund, welcher dem südlichen Vcutschlaud fremd gegenüber steht, während iu dcm Zollverein 'Nord nud Süd sich beisammen findet. Mit Ausnahme Oesterreichs leider, mnß man hinznsctzcu; abcr waö mit dcm dcutschcn Zollverein gelungen ist, gibt cincn pracüschcn Fingerzeig, wie sich anch sonst wohl eine frcnndlichc Wicderannähcrnng anbahnen ließe. Auf einer wie auf dcr andern Scitc drängt ein wohlverstandenes Interesse des Handels nnd Verkehrs dazu. Im Artikel 13 dcs Präger Friedens ist überdies eine Remsion dcö Handels« und Zollvcr-trageS vom 11. April 18» dcr Nacht von Mittwoch ans Donnerstag dnrch eine von acht Polizcicommissärcn und cincm höheren Officier geführte starte Abtheilung von Polizciscrgcantcn bewerkstelligt ward nnd bci welcher in ciucm Hinterzimincr 42 Iudioidncn, theils Studenten, lhcils Arbeiter, nicht ohnc lhcilwciscn Widerstand verhaftet wurden. Dic' sclbcn wnrdcn sofort nach dcn m der Nähe gelegene» Gefängnissen der Polizcipräsectnr abgeführt, und bereis am folgenden Tagc begann ihre Vernehmung dnrch dctt Untersuchungsrichter Herrn Gonet. Inzwischen wurde» noch zahlreiche Verhaftungen in Privatwohnungen vor' genommen, und im Augenblick beträgt die Zahl der Verhafteten fchou 150. Man ist überzeugt, "daß hier ciuc gewiß recht vorsichtige politische Verschwörung a/< brant wurde, die aus dein Genfer Arbcitcrcougrcß her'' vorgcgaugcn, in lehtcr Instanz nichts geringeres als cinen Anschlag auf daS Leben dcö Kaisers beabsichtigte. Dcr Glaube an cin Attentat ist so schr verbreitet, daß man sich erzählt, cs habe bereits cin solches stattgcfnN" den, was jedoch unrichtig ist. — Nach dcn Berichten dcr „I. B." dürfte man dieser Sache keineswegs eine so ernste Vcdcnlung beilegen. Ein Pariser Eorrcspondc»t dcö belgischen Blattes schreibt: Es scheint, daß si«) die Sitznng im Kaffeehause, in das die bcwasfnclt Macht eindrang, hinauszog, weil man anch cincn odcl zwei Freuudc erwartete, die eben nicht erschienen waren-Die Verhafteten wnrdcn nutcr starker Bedccknng, 1^ zwci Sergeants dc Villc anf cincn Gefangenen, abgeführt. Unter den Verhafteten befinden sich auch M>l' glicder dcr Frcimanrcrlogc „l'Avcnir", die auf Höhcrc» Bcfchl geschlossen wnrdc. Der hier citirtc Eorrcsvo^ dent hält die angegebene Ziffer dcr Verhafteten (150) für zn hoch gegriffen nnd meint, wenn sie jn richly sci sie bereits dnrch Entlassung mehrerer der Gefangn ncn, die von ihren Familien rcq»irirt wurden, hcrab'' gemiurerl. — Die „Köln. Ztg." bringt nachstehende intcrcs' santc Mittheilung ans Paris, N. November: D't nachträgliche Znziehnng dcs Prinzen Napoleon zn ^ Militärcommission, die nur noch eine Plenarsitzung^" ten wird, hat insofern cinc Vedcntuug, als sie dcu S>^ dcr auch vom Kaiser vertretenen Ideen über die Hccl'^" Verfassung ankündigt. So wcit wie Glais'VizoinS "0^ jähriges Amcndcmeut wird das ueuc Pioject allcrdinß nicht gehen; jedoch dcnlt dic Opposition dieses odcr e>>^ ähnliches Aincudcincnt bci der Gelegenheit dcr Arwc leform wieder aufzunehmen, nnd cö wäre, nachdem cu mal das Princip dcr allgemeinen Wehrpflicht augcno'^ men worden, immerhin möglich, daß dic Kamincrdc!?^ ten noch wesentliche Abänderungen dcö EommissionsPl jcctcs herbeiführten. Glais.Bizoins Amendemeut " langte eine zweijährige Dieustzeit der zur activen AN Eingezogenen, die Organisirnng einer lcistnugsfm)'« Reserve ersten Aufgebotes anS dcn jnngen Leuten " 21 bis 20 Jahren nnd ci'ncS zweiten AufgcbotcS, " alle waffenfähigen Bürger vom 27. bis 45. Jahre i fassen sollte. Das neue Project, dessen Einzelheiten ' noch nicht hinlänglich kennt, bestimmt jedenfalls längere Prüscnzzeit nnd eine wcit kürzere Gesau» dienstzcit. ^ . Ml' «ondon, 9. Novcmbcr. Als cinc seltsame ^ ! stration zn den in Frankreich herrschenden ^nsichtt" .< den Kaiser Napoleon theilt die „Pall Mall G"A^ mit, daß nnler den Arbeitern von Pariö °'^^c» ' geht, Louis Ätapoleon sei bereits seit vierzehn - , !todt, nnd seine Rolle bci dcr Rcvnc am Mo"tag^^.z ! einem wohlbekannten Zellmachcr gespielt worden. ,. 1741 Männer gibt cs in Paris, welche Sr. Majestät anf bas Haar gleichen — dcr eine ist der fragliche Zelt« Mach»:!-, dcr andere cm Waldanfscher im Bois de Bon< logne, und der dritte cin Tanzwirth auf Monl Par» nasse." Daß der Kaiser der Franzosen schon bei Leb° zelten der Sage verfallen sollte, gereicht ihm gcwiß zur ^hrc, dcnn nur um bedeutende Persönlichkeiten pflegt sich cin Sagenkreis zu bilden, aber die Hartnäckigkeit, womit die Welt dabei bcharrt, seine lclicndigc Nulle als ansgcspiclt zu betrachten, nnd ihre Phantasie bereits nnt den Eiuzclnhcilcn der Sündfluth zu beschäftigen, bie, dem allgemeinen Ucbcrcinkommcn gcmaß, scincm Abtreten von der Wcltbnhnc folgen soll, ist immerhin ein bedenkliches Zeichen. Aus London, 10. November, wird gemeldet: Der Geburtstag dcö Prinzen uon Wales winde gestern m scincr Abwcscliheit in aller Stille begangen; desto lebhafter war cs auf den Straßen, in welchen sich dies« Mal, wahrscheinlich des schonen Wetters mcgcn, eine ungewöhnlich große Mcnschcninassc angesammelt hatte, um den festlichen Zug dcö ^oro Mayors von dcr City uach Westminster und zurück mit anzusehen. Der Zug selber unterschied sich in nichts von dem früherer Jahre. Trotzdem bchaufttclc das mittelalterliche Schaustück seine alte Anziehungskraft in so hohem Maße, daß die Haupt» Verbindungsstraßen zwischen dem Ost- und Wcstcndc uon 12 bis 4 Uhr Nachmittags nur mit Lebensgefahr passirt werden konnten. Leider fehlt cs nicht an brutalen Ran» fereicn nnd endlosen Taschcudicbslählcn, da alles Ge» siudel der großen Stadt sich zwischen Bank und White« hall, dcs Vergnügens und Geschäftes halber, Rendezvous gegeben zu habcn fchciut. Es dauerte an zwei Stunden, bis der neue Lord Major mit scincm Gefolge in Westminster anlangte, um sich dcr Sitte gemäß den obersten Richtern des Rcichcs vorzustcllcu, nnd eben so lange währte cs, bis der Zug mitten durch die dichten Massen wieder die City erreichte. AuS den Niederlande«, 8. November. Es bestätigt sich, daß von Teilen Preußcus in neuerer Zcit lcinc weiteren Schritte gctlian wordcn sind, um den Eintritt des Großherzogthnms Luxemburg iu dcn nord» denlfchcn Vnud zu bclrcibcu. Die Limbnrg'sche Frage wird im Haag nls definitiv erledigt angesehen. Die Preußische Rcgicrnng verlangte unlängst die Auslicfcruug eiuc» Deserteurs, der sich nach dcr Provinz Limburg bcgcbcn hatte. Das Hanger Cabinet verweigerte aber die Auslieferung, weil'die mit dem deutschen Bund nm W. Februar 1831 abgeschlossene Cartcllconvcnlion seit dem lchteu 24. August, an welchem Tagc in Augsburg die Auflösuug des deutschen Bnndcs ausgesprochen worden, erloschen sci. Die preußische Rcgicruug hat jetzt Hit unserem Cabinet Unterhandlungen übcr eine ncnc ^arlcllcouucutiou augrknüpft. AuS Velgrad, l). Äiovcmbtl-, crhült das „Frdl'l." folgende Viillhcilung: Ich schrieb Ihnen neulich jcuc Pnnlle, welche daö neueste Mcmorandum dcr serbischen Negicrung an die hohe Pforte enthält. Ueberbringcr desselben ist der fürstlich serbische, in Constanlinopcl lltcreditirte Kapu-Kchaia Johann Ristics, welcher eigens «ach Vclgrad deshalb berufen war. Ausfallend ist hier d'e Anwesenheit des montenegrinischen Archiman-^ritcn Ducics. Man glaubt, derselbe sci cinc Art diplomatischer Agent dcs Fürsten Nikitza und wcrdc hier ^>c Culschciduug dcr Pforte abwartcu. Cincn Einfluß auf die Entschlüsse dcs Fürstcu und scincr Ntinistcr zu "chmcn, ist ihm bisher uicht gclnngcn, und dürfte ihm überhaupt auch nicht geliugcu. Die Errungenfchasten, Welchc dcr Fürst anstrebt, sollen nur auf diplomatischem Wege erzielt werden. Ngesnemgkeiten. — Herr Viceadmiral v. Tegetthosf wird erst am ^7. d. von Graz abreisen. Der Admiral geht über Eng» "Nd nach den Vereinigten Staaten uon Amerika. ^ Vom 20. d. M. ab wird auf den Linien der ^bahn ein Agiozuschlag von 27 Percent cingchoben. ^ F ü nfzi g 3t übel mnßte cin Pole unlängst auf ^"er russischen Bahn dafür zahle», dcch seine.ssindcr nicht 7" tussisch sprechen konnten. Nafnr erhielt er von dem ^lesfenden (ziscnbahnbcmnten eine Quittung, die dem Ne» "acteur des „Wiest," der diese Curiosttät meldet, vorgelegen. .. ^ In der verflossenen Woche machten die Härings -''scher in dcr Vai von Dublin einen Fang, der wohl A ben gröhlen geHort, die jemals vorgekommen sind. Eine "loUe von 100 Booten wär an der Arbeit, und von allen ""lden solche Masten Fische geborgen, dcch es große Lchwie« K'titen kostete, die Netze einzubringen. Die Häringe wer» s<^- ^ ^"'^ eiugcp0clclt und crportirt, weil seit dcm Lr» <>?""«" dcr Cholera in Dublin das Volk Widerwillen gegen "''he jeder Art hat. ^ Man schützt den Vctrag des gemünzten Capital« 2 l der ganzen Erde auf 21'/^ Milliarden, von denen etwa A, ^".Silber und 9'/2 in Goldmünzen bestehen. Nach dem '"uaitc des Vürgerdnrean's von Paris hat Frankreich scil ^ ^sten Republik, von dcr Einführung dcZ Dccimalsyslems ^ bis zum 31. December 1864, für nicht weniger als ".995,40«.835 Francs 95 Cent. Geld geprägt. H -- Dcm „Monitnir" zufolge baut mau in Paris in diesem ^ acnblicl? versuchsweise und als Muster, wennö glückt, im "toicrtcl du Noule ein n eu n ft ü ctiges Haus auf °ge,choß, Untcrboden und Kellern. Cs wird das Vefon. dcre haben, daß es leine Stiege besitzt, fondern einen hydraulischen Apparat erhält, ähnlich demjenigen, welchen man jetzt in allen Vierteln der Hauptstadt von den Maurern zum Aufziehen der Materialien angewendet sieht. Die Folge hievon wird fein, daß die oberen Stockwerke luftiger sind, die schön« sten Aussichten habcn, durch keinen benachbarten Lärm be« lästigt sind und wahrscheinlich theuerer als die anderen wer« den vcrmicthet werden. Cs ist damit eine völlige Revolution im Häuserbau im Werke. Die großen Neuhauten der Bank von Frankreich werden, wic man sagt, zum Besteigen der Stockwerke ebenfalls mit Maschinen versehen werden, Ähnlich derjenigen, die wir soeben genannt habcn. — Auf dem Tcichc des N 0 ul 0 gucr Wäldchens plüseniilt sich dcn schaulustigen Parisern seit Kurzem cin Boot, das weder Ruder-, Segel« noch Dampfboot ist. Dcr unsichtbare Motor für die Treibrüder ist die Cle ct 1 icität. Cs ist cin ncucr Versuch zu dcn vielen dagewesenen, dcn Llcctro - Magnetismus als Triebkraft zu benutzen , und wie schon früher Drehbänke und andere tleinc Mechanismen sich vurcy diesen Motor bewegten, so beweg! sich auch das Boot ganz gut, ohne deshalb mehr zu scin, als ein intercsfantes Curiosum; denn die fo gewonnene Kraft lostet reichlich dreißig-mal mehr, als wenn sie uon einer gewöhnlichen Dampfmaschine entnommen wäre. Immerhin kann man jedoch dem Gedanken Raum geben, daß in dieser Richtung ein Ausweg sich offnen könnte vor den Nothständen, welche mit dcr endlichen Erschöpfung der Steinkohlenlager oder vielmehr schon weit früher hereinbrechen mühten. Denn daß diese natürlichen Brennftosfvorräthe nothwendig einmal zu Ende gehen müssen, ist cin Gedanke, dcr angesichts des täglichen colossalen Verbrauches schon manche Köpfe, namentlich in England, in Unruhe versetzt hat. Und in dcr That, mag man die Räumung des letzten erreichbaren Kohlenlagers in 1000 oder 500 Jahren odcr mit Anderen noch früher bc< fürchten, immer bleibt die Frage stehen: Was wird dann? wird sich die Electricität, oder eine noch zu entdeckende Nalurlraft, oder die bis dabin riesenhaft erstarkte chemifche Kunst vor den Riß stellen? Bis auf diese Frage die Antwort solgt, wollen wir dcn Glauben walten lassen, daß die Menschheit am Kohlcmnangel nicht zu Grunde gehen wird. (N.Fr.Pr.) — Unter der Firma „Fidelity Insurance Company" hat sich in Newport cine Versicherungsgesellschaft gebildet, welche gegen mäßige Prämien die Garantie übernimmt für die Redlichkeit von C a f s e nb ea m te n, und auch Bürgschaften vermittelt. «Locales. — Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr von Vach ist gestern von Wien Hieher zurückgekehrt. — Dieser Tage ist Herr Kottc, Proscsior am Musik-conservatorinm in Dresden, ein vorzüglicher Orgel« virtuose, hier eingetroffen und wird sich, da scin Aufcnt« halt nur wenige Tage dauert, heute Abend in einem engern Kreise von Musikfreunden im Probelocale der philharmonischen Gesellschaft leider nur am Clavier hören lgsfen. Wir sagen leider, weil wir den Künstler gestern fein eigentliches Instrument, die Orgel, mit staunenswerther Virtuosität behandeln sahen nud hörten. — (Theater.) Gestern hatten wir zur Abwechslung einmal unterhaltenden Unsinn, gewürzt durch einige kernige Witze und cine aus dem Ganzen hervor anheimelnde österreichische Gemüthlichkeit in der „H amm e rs chmic d in aus St ei er mark." Wir muffen dcr Darstellung das Lob ertheilen, daß alles gut klappte und der Abend recht angenehm verkürzt wurde. Besonders gefiel unsere brave ^ocalsängerin Frl. Keller in der Titelrolle durch numtereZ degagirtes und doch die Grenzen des Anstandes nie überschreitendes Spiel und hübschen Vortrag d«ö „Quodlibets," und auch die beiden Herren Komiker Preifing (alö Klets t"«.) und Schurz (als Wazerl) dürfen diese Rollen zu ihren besten rcchnen. — Wie wir hören, ist Herr Burggras auf dem Wegc dcr Genesung 1 diese Nachricht freut uns um fo herzlicher, als wir jetzt wieder höheren Genüssen im Schauspiel und Conversalionostüct entgegensehen dürfen, die unil durch seine Erkrankung entrückt waren. — Wie man der „N. Fr. Pr." mittheilt, hat die Südbahn-Gesellschaft anläßlich der Bitte der Fiu-mancr Handelskammer dcm Handelsministerium die Erklärung abgegeben, daß bereits in dcn nächsten Tagen technische Organe sich auf die Strecke St. Peter-Fiume begeben werden, um den Entwurf des Detail-Projcctes zu beginnen, und daß, sobald die auf der Linie Oldenburg-Kanisza mit dcn Abrechnungen beschäftigten Ingenicurc verfügbar werden, die Completirung der zu bildenden Inge-nieur-Seclionen stattfinden werde. Die Gesellschaft bezeichnete zugleich die außerordentlichen Verhältnisse der vergangenen Monate als Ursache dafür, das; bisher leine Schritte in Bezug auf jenen Bahnbau geschehen konnten.__________ Neueste Nuchrichttn nnd Telegramme. Pest, l4. Noucmbcr. Die Daiupsschifffahrtö-Ge-scllschaft für die mittlere Donan hat sich hcntc ronsti« luirt und wurde Herr Josef Hajos zum Präses uud 5)crr Moriz Wahrmann zum Biecpräscs gewählt. Die Gesellschaft wird fich mit Personen- und Frachtcnocrkehr befasfcu und gedenkt ihre Wirlfamteit im März zn cr< öffnen bis wohin die Schiffe fertig werden sullcn. Berlin, 13. Noucmbcr. (AbgeoroncteuhauS.) Die Vudgctv 0 rberathung wird vom Hanse mit l50 > gegen W Stimmen beschlossen. Dcr Finanzmini-stcr, Hauoelsministcr uud Instizministcr bringen mch< rere Gesetzentwürfe cin; darunter jene, betreffend die Uebernahme dcr Gmndstenerveranlaguiigskosten anf die SlaatScassc, die Aufhebung dcr Rhcin-Schifffartsabga« bcn und die Conccssionirung von Gcnosscnschaflcn und Consmlwercincll. Berlin, 14. November. Der „StaatSan^eiger" bringt die Aufhebung dcs die „Ncuc Freie Presse" bc< treffenden Verbotes. Berlin, 14. November. Die „Provinzial«Corro spondcnz" schreibt: Die preußische Regierung, welche die Officicrc der altbewährten hannover'schen Armee alö erwünschten Zuwachs der vrcnßischcn Armee begrüßen würde, deren unfreiwillige Fernhaltung aber im Interesse der Bctheiligten und deren Familien lebhaft bedauert, dürfte sich nunmehr veranlaßt finden, eine Ent« schcidnng übcr dcn Eintritt dieser Officicre in die preu« ßischc Armee, mit odcr ohne vorherige Erklärung Seitens dcs vormaligen Königs hcrbciznführcn. Eine längere Zögcrnng würde weder der Stcllnng Prenßcus znr Sache noch dcm Interesse der Officicrc cnlfprechcn. — Die „Prouiuzial-Corrcspondenz" erklärt weitcrtt betreffs dcr Einrichtnng dcr evangelischen Kirche iu Hanuovcr, daß cs dcr ernste Wille dcr Regierung sci, die Bcuöllernng der neuen Laneestheilc in ihrem Gewissen nud Bekenntnisse in jeder Bcziehnng zn schützen. - Graf Vismarck nud v. Roou dürften Ende dieses Monates zurückkehren ; crstcrcr hauptsächlich deshalb, nm die Verhandlungen bezüglich des Nordbundcs zu leiten, welche vcr« muthlich im Laufe des December mit dcn Bundesregierungen in Berlin werden eingeleitet werden. Florenz, 14. November. Die „Nazione" meldet, das Parlament werde für den 11. December cinbcrnfen. Dasselbe Blatt vernimmt, daß ein Beamter dcs päpstlichen Fiuanzmiuistcriumö mit eiuer Mission iu dcr Frage wegen der päpstlichen Schuld nach Paris betraut worden sei. Bern, 14. November. Dcr Bnndcsrath hat die Anschaffung dcs Ninchcstcr Southamptou nach Newport ab. Theater. Henlc Freitag den 16, N o u c m b c r : Pflegetöchter. Lustspiel in ,'l Acten Uon Beurdif. Mord i» der .Nohlmcsscvaasse. Possc in 1 Act von A. Vcrgcn. M 0 rg en Sam S ta g den 17. November,-: Znm Vortheile dcr Schauspielerin Agncö S chaffer. Mit der Feder. i'nsispirl iu rincm Acl. Aus der komischen vper. ^iislspk'l in 1 Act. Meister Fortuuio's Uiebeslicd. Komische Operette in l Act von Crcmunx und Halcvr,. Mnsil von I. Offenbach. Solo-Tanz, cmsnchll,rt von Frl. Hcllmrslicrgcr. tl"Ü. Mg''''3^^^'^i?^NL"schw^ch heiter ^ ' 15. 2 „ N. 82«.v<; ^ -^ ft.4 NW, mäßili lcheir , 0.W 10 „ Ab. 328.7U !-^ 0.3 NW. maß'g steenruhcll Morgens Reif. Morgenroth. Große Klarheit nnd Trockenheit der Luft. ' Tagiilicr einzelne Fedenvollm, windig. Sehr schöner Tag. Barometer im raschen Steigen. Verantwortlicher Redacteur: Ignnz v. Kleinmayr.