M. Dienstag' drn ^. Ncrember 1832. Tyrol. Innsbruck, den 24. November. Vorge, stern am 22. ist die erste (Zolonne des nach Gric« chcnland bestiminteil konigl. daierischen Truppen« corps u»ter Begleitung der ihr entgegen gerittenen hier befindlichen k. k. Generäle in dieser Stadt eingerückt, und hat nach gehaltenem Rasttage l^ute früh ihren Marsch fortgesetzt. Hcuce Mittags ist die zweite Kolonne angekommen. Innsbruck, den 29. November. Am 26. d. rückte dic dritte (Zclonne des Nach Griechenlanv bestimmten königl. baieriscben Truppcncorps hicr ein, und sehte nacd gehaltenem Rasttage am 26. den Marsch fort. Am gleichen Tage Mittags kam die vierte Kolonne hier an. (B- v. T.) Uönigrtlch KarDinicn. Gen^ia, den 17. November. Seit einigen Tagen befindet sich hicr Se. Excellenz, der Prin. cipe di Scilla, außererdentlichcr Gesandter Sr. Majestät, ^cs Königs beider Sicilicn. Se. Excel» Icnz sind am Hofe empfangen worden, u>n I. I. Majestäten die schuldigsten Chrfurchlöbezeugungen abzustatten. — Vorgestern ist eine neapolitanische (Zscadre, unter dcm Kommando des Linien schifft ßapilän/'(Zaraccioli, in unserem Hn mindesten be« unruhigt worden wäre,,. Den 14. Morgens, im Augenblicke als man vorKamperduin zwei englische Kriegsschiffe gesehen, waren vor Egmont dreiams« ritanische Handelsschiffe und ein Tjalk unter hol, ländischer Flagge vorbei gekommen. Alle diese Fahrzeuge liefen am Abende glücklich im Texcl ein, ohne daß sie von den englischen Kriegsschiffen ange. halten worden. So kamen auch die Lootsen, die sie an Bord Fenammen hatten, am i5., ohne beun-ruhigt worden zu ftyn, glücklich wicder zu Ggmont an. Giner von ihnen war von der brittischen Fre« gacte »Rover" besragi worden, worauf er ruhiz entlassen wurde. — Durch königlichen Beschluß ist das Kriegsoepartcmellt beauftragt, d«e Reserve« Schütten) alsbald mit gaffen und Kleioungs» stücken zu versehen. — Die Q,slzlere unsrer Garni« ftncn sollen bedeutende Summen sür die (Zhre an« geböte» haben, sich in die (Zlcaoeile voil Antwer« pen begeben zu dürfen. — Die holländische Kriegs, macht bestand nach einer offiziellen Zahlung am 1. Jan. tÜ2c) aus g Linienschiffen, 3c) Fregatten und Korvetten uno 4g leichtern schiffen, im tanzen 97 Kricgsfayrzeugen. Seit jenem Zeitpuncte ist die holländische Kriegsmacht noch durch den Bau verschiedener neuer Schiffe sehr vermehrt worden, so daß sie im Verhältniß der Seelenzahl gegenwär« t!g7^2mal stärkcrist, als die französische Marine." (Allg. Z.) D e l g l e n. Manschreibt aus Brüssel unterm 17. November, daß die Holländer die Scheide«Dämme durchstochen; und die Uebcrschwemmungen degon« nen haben. (B> v. T«) Aus Antwerpen melden dortige Blätter vom ,6. November: Wir theilen mit Bestimmtheit die Nachricht mit, daß sechs nach den holländischen Häfen bestimm« te Schiffe durch die englisch« französische (Kscaore aufgebracht und in die englischen Häfen gefügt wor. den sind. Unter diesen Schiffen ist auch die ..Hen« - nette" von Amsterdam, von Batavla kommend und mit 700a Ballen Kasfch für o«e n>ederländlsHeHan> delsgesellschaft beladen, so wie daä englische Hchiff „George", von Smyrna mit einer sehr reichen La« dung »Dpium i5., nach Amsterdam bestimmt. Die übrigen Prisen bestehen aus Schissen von Marseille und Bordeaux kommend, deren Ladungen cdcn so kostbar und; m.in schätzt sie auf mehrere Millionen. Die Nachricht, welche wir so eben gegeben, hat heute große Sensation auf der Börse erregt. Gestern ist eine schwarze Fahne auf der Kirche des Civil. Hospitals aufgesteckt worden, um anzu» zeigen, daß d e Gebäude, wclbe dazu gehören, dem Herkommen zu Zähr ,200 ev fahrene Männer bedietit, und nach ecn muthmah' ' lichen Bedürfnissen vertheilt werden." Antwerpen, den ^. November. Man be< rechnet, daß am 20. d. 35,ouo Mann französischer Truppen vor der (Zitadelle versammelt seyn wer-teil. Man glaubt, daß an demselben ^.age Gene' ral Ohaffe jur Ucbergabe aufgcsord^t werde» wird; im Weigerungsfälle von seiner Seite, ein Fall, den man allgemein vorhersicht, werden die Belagerungsarbeilen wahrscheinlich an demselben Tage beginnen. — Marschal! Geraro wild sein Hauptquartier zwischen ocr (Zoaussee von Berchem uno ocr oon Breoa ncynn'n. Die Dcsorgnisse der «Hnnrohner scheinen ecwab abgci.onnnen zu haben, da stc überzeugt sind, can dac» Bombardement 0cr Stadt das Signal zum al^mcinol Kriege geben würec; doch werden die Mobilien d^s lonigl. Pal-lazies in Sicherheit gebraut. ..a ^ ,'i!i ^.^>cri!. ^n 0er Flan« drischen Spitze hat sich noä) e.l Kanonenboot auf^ gestellt. — Der Pha»c nn'lcec: Die vergangene 3<)3 Nacl t haben die Holländer ihre Betten i>, die Ka« scmattcn gcbracdt. Anfangs der Woche'sollcn 2000 Holländer in Zundcrt angctclnmcn seyn, um dort in Garnison zu bleiben. Am i5. kamen die Herzoge von Orleans und von Nemours zu Ath an, u>id gestern Abends gc« gcn i i Uhr traf der Herzog von Orleans zu Brüssel cm. Die Eolonne, wMe'dem Prinzen folgt, bc' sieht aus 12,000 Mann, worunter 9000 Eavallc-ri,1,-n, Lanciers, Husaren, Kurassicrc, Artillerie, Train, Equipagen uno 3ooo Infanteristen; i5c» W^tlculc des Minircrcorps der französischen Armee sind diesen Morgen zu Brüssel angekommen. Nach cinem kurzen Halt marschirtcn sie nach Boom. Die neueste Post bringt sow«hl aus Brüssel alg Antwerpen Nachrichten bis zum 19. Nov. Die Herzoge vcn Orleans und von Nemoursmach« ten sich am i5. mit der französischen Avantgarde liuf den Weg nach Antwerpen. Im Ganzen soll die franzosische Expedition aus 42,872 Ma»n In-füntenc und i 2,519 Pfcrdcn bcstchcn. In Antwerpen ließ man am 16. Abcnds ein Bataillon Bür« Hergaroen zu den Strcitkräftcn stoßen, welche die Ufer der Schcldc bewachen. General Ehasse woll» »e, wie cs schien, den Versuch erneuern, einen Durchstich zur Ucbcrschwemmung zwischen dem Melck'Huys und t>cr Enadelle zu machen.. Venl 0 0, a>n »6. November. Scit gestern sind die Preußen wirklich in unserer Umgegend angelangt; ein I-rcund , der grstcrn in Geldern war, sah 1Ü00 Mann Infantene, mit dein Brigadegc« Ni?al Weyrach a , der Spitze ankommen. (Allg. Z.) Der Kriegsminister hat nachstehenden Tags. be fehl an die Armee erlassen: „Die hartnäckige Weigerung Hollands, seine Truppen in die Gran« zen zurückzuziehen, welche ihm durch die Tractate angewiesen worden sind, war ein dauernder Act der Fcikdseligtvit gegen die fünf großen Mächte Euro< pa's. Zwci derselben haben sich der Sorge unter« zogen, diesem Zustande ein Onde zu machen. — In dieser Absicht sind ihre vereinigten Flotten un. ttr Segel gegangen, um die holländischen Hafen finer strengen Blockade zu unterwerfen, und heute überschreitet eine französische Armee die belgische Gränze. In wenigen Tagen wird ein rascher Marsch diese Armee vor die (Zitadelle von Antwerpen geführt haben. — Holland zu zwingen, das euro,, fäiscde Gesetz anzuerkennen, dieß ist der Auftrag /der französischen Armee. Ihrer Scuö behält die belgische Armee ihren Aultra,^, den nämlich, unser Gebilt vor jedem Angriff, und die Personen so wie das Eigenthum vor jeder Beeinträchtigung zu schlitzen. — Dies.- Aufgabe ist schon, sie ist natl5< nal, und nicmals war die Rede davon, M fremden Händen anzuvertrauen. — Der Hv^nig kennt die Hingebung der Armee, uno er rechnet auf sie. — Wcnn dcr Hcino es wagen sollte, eine verwc« gene Initiative zu ergreifen, so wird der König seine Bataillons aufrufen, und er zweifelt nicht, daß man alsdann die Nachf^gcr jener Krieger erkennen wird, welche, während einer ruhmvollen Periode, mit den Franzosen gleiche.Gefahren getheilt und Lorbcrn mit ihnen gepflückt ha den. Brüssel, ,5.. November ^2. (Gcz.) Baron Eva in." (Oesi. B.) Frankreich. Durcb ausscroro e n tli che Gelegenheit erhallen wir die Pariser Blatter vom 19. November Abends. Die Session der beiden Kammern ist am Montag den 19. November mit nachstehender Re» d e vom Throne eröffnet worden: „Herren Pairs, Herren Deputirte! Ich freue mich, nack einer langen Trennung Ihre Einsichten und Ihren Beistand wieder zu finden. In oicscr Zwischenzeit ist meine Regierung ernsten Prüfungen ausgesetzt gewesen. Sie hat sclbe durch ihre eigene Kraft überwunden; sie hat über die Factioncn gesiegt. — Getauscht durch die Großmuth unserer Institutionen, durch unsere Achtung für die Bürgschaften der öffentlichen Freiheiten, haben sie die Stärke einer legalen und gemäßigten Politik mißkannt. Sie baben in Paris im Namen der Republik, im Westen im Namen der Eontrercvoluticn, die bestehende Old« nung mit bewaffneter Hand angeg.lsscn. Die Republik und die (Zontrevevolution sind besiegt wor« den. — Die Tage des 5. und 6. Juni haben die Ruchlosigkeit und Ohnmacht der Stifter der Anar< chic ans Licht gezogen. Sie haben gezeigt, wie gefahrvoll jede Politik seyn würde, welche siaats-umwälzende Leidenschaften, anstatt mit Kraft gegen sie aufzutreten, schonend behandeln wollte. — Die constitutionelie Monarchie hat ihre wahren Freunde u»d. ihre wahren Vertheidiger in jener" cdelmüthigen Bevölkerung, in jener unc-rschrocke« nen Nationalgarde, in jener tapfern und treuen Armee erkannt, welche dergleichen Attentate so energisch unterdrückt haben. — Ich bin so glucklich gewesen, daß meine Gegenwart, indem !lc die guten Bürger ermuthigte, das Ende des Aufruhres be« schleunigte. — Man hat gesehen, welche Kraft ein,- 3s) 4 cönsiltutioneller König in dem Beistand der Nation findet, wenn er gezwungen wird, zu den Waffen seine Zuflucht zu nehmen, um die Krone, zu deren Tragung er berufen wcrden, und die Institutionen, deren Aufrcchthaltung er beschworen hat zu vertheidigen. — Wir hatten im Westen Auf. stände und schändliche Verbrechen zu beklagen ge< habt. Die Masse der Bevölkerung hat keinen Theil daran genommen', und überall, wo die Rebellion zum Ausbruch gekommen, ist sie schnell besiegt worden. Mögen daher die strafbaren Urheber des Bürgerkrieges, der unsere Länder so oft heimgesucht hat, alle Hoffnung auf eine Ocmtrereoolution auf« geben, die in meinen Auge??, wie in den Ihrigen, unmöglich ist? denn sie würde uns Eines Sinnes, um sie zu bekämpfen, stets unseren Oidcn treu uno bereit finden, unser Schicksal mit dem Schicksal des Vaterlandes zu paaren. — Ein neuerliches, und für den öffentlichen Frieden entscheidendes (Zr< eigniß wi'rd die letzten Täuschungen dieser Partei zerstören. — Meine Herren! In Pari), wie im Westen, hat meine Regierung von der bestehenden Gesetzgebung die ganze mit dcr Gerechtigkeit ver« einbare Energie hernehmen rnüsscn< Für gleiche Verbrechen bedürfte es auch derselben Repression, Die Vertheidiger der Ordnung und dcr Freiheit mußten auch in diesen kritischen Tagen in dem fe-sien Entschlüsse der Regierung die Unterstützung, die sie von ihr fordern, finden. — Sie werden zu untersuchen haben, ob unsere Gesetzgebung in dieser Hinsicht nicht einer Revision undVeroollsiän^igung bedarf, und durch welche Mahregeln zugleich die Sicherheit des StaatcS und die Freiheit Aller ver° bürgt werden können. — Durck standhaftes Be« harren auf diesen Wegen der Mäßigung und der Gerechtigkeit werden wir uns den Grundsätzen un> screr glorreichen Revolution treu beweisen. Dieß ist das System, welches Ihre Mitwirkung befe> stigt, und wclchcs der geschickte und muthvolle Mi« »uster, deffcn Verlust wir beklagen, mit so vieler Ltandhaftigkett vor Ihnen behauptet hat. — Die öffentlichen Wirkungen dieser Politik lassen sich bc< leitS allenthalben verspüren. Im Innern keimt ' das Verthuen wieder empor, der Handel und die Industrie h^bcn neuen Aufschwung genommen; die Vorsehung hat ihre Schätze über unfer.e Felder ausgegossen; die Geißel, die uns so grausam heimgesucht hat, hat sich von uns entfernt, und Alles verheißt uns die schnelle Heilung Vet Uebel, über die wir zu seufzen halten. — Nach Aussen sind die Unterpfänder des NationalwoWandeZ nicht minder gesichert. — Die innige Verbindung, die so eben zwischen Frankreich und Großbritannien noch enger geknüpft worden ist, wiro für die beiden Na.-tionen eine Quelle des Wohlstandes und der Kraft, für ganz Europa eine neue Bürgschaft des Friedens seyn. — Cine Frage konnte noch in Europa einig? Besorgniß unterhalten. Trotz den Anstrengungen meiner Regierung, blieb der Traktat vom i5.No« vember i65i , welcher die Trennung Belgiens und Hollands vollenden sollte, ohne Vollziehung. Die Mittel der Versöhnung schienen erschöpft; der Zweck war nicht erreicht. — Ich habe geglaubt, daß ein solcherZustand der Dinge nicht länger dauern könn« te, ohne die Würde und die Interessen Frankreichs zu gefährden; der Augenblick war gekoinmen, für die Vollziehung dcr Tractate zu s^r^en uno die gegen Belgien eingegangenen Verpflichtungen zu er-füllen. Der König von Großbritannien hat mei,l Gefühl getheilt. Unsere beiderseitigen Flaggen we» hen zusammen an den Mündungen der Scheldt. Unsere Armee, deren Disciplin und guter Geist ihrer Tapferkeit gleichen, trifft in dicfcm Augcn^ blicke unter den Mauern von Antwerpen ein. __ Indem ich meine geliebte Tochter dem Könige der Belgier gab, habe ich die innige Eintracht der beiden Völker durch ein neues Band befestigt. Die Acte, die dieses feierliche Bündniß geheiligt, wir!) Ihnen vorgelegt werden. — Ich habe gleichfalls meinen Ministern Befehl ertheil:, I^ncn den am 4< Juli i352 zwischen- meiner Neg.erung und der Regierung dcr vereinigten Staaten von Amerika geschlossenen Tractat mitzutheilen. Dieser Vertrag setzt den gegenseitigen Reklamationen beider ^än. der ein Ziel. — Sie werden auch von dem Tractate Kenntniß nehmen, durch welchen der Prinz Otto von Baiern auf den Thron von Griechenland berufen wird. — Ich werde von Ihnen die Mittel begehren müssen', um solidarisch mit meinen Bundesgenossen eine Anleihe" zu garanliren, die zur Be« festigung des neuen Staates unerläßlich ist, wel< cher durch unsere Sorgfalt und unsere Mitwirkung gestiftet wurde. — Ich wünsche, daß unsere Fun. damentalgesetzgebuug baldigst vervollständigt wer. dc; die durch den Art. 69 dcr Hharle angekün, digttn Gesetze werden Ihnen im Laufe dieser Session vorgelegt werden. Sie werden über die Verantwortlichkeit der Minister, über die Dcpartcmcn. 4al- und Municipaladministration, über die Or»^ ganisation des öffentlichen Unterrichts, über den