(PoStaina piaeana t gotOTini.) ßillier Mtittg HHlnli »WWII»| nU »will fvat. •triftkituna und ««nvaltuna: Brrttwooo »lica Nr. 5. Telephon 81. — »ntttndigunge» w«rd« l» da v«r«olt>»a geg«» verech»»»g billigster Sebübrn, »ntgegenyennmme, « e,»g«preiiei Mr bof Inland vierteljährig Dill SV--, balbjährig Din «0-—. «an,jährig Dir. ISO'—. Mir das «-«lo»d entiprechend« Erhöhung. — Einzelne Nummern Tin l^ü. Ätnmmer 901 Souul«a, bot 8. November 1925 50. Jahrgang Hrtsbedarf. Nehmen wir den Fall an, daß z. B. in Alagenfurt durch sünsnndstebzig Jahre hindurch »ine Buchdruckerei »xistiereu würde, die von ihren der slowenischen Nationalität angehörenden Inhabern durch lebenslange Arbeit, durch Fleiß, Geschick, solide Gedahrung und bürgerliche Wertgefchitztheit der Familie ju einem mustergültigen Unternehmen diese« GewerbSzweigc« ausgebaut worden wäre. Nehmen wir den Fall au, daß der Chef diese« Hauset gestorben wäre und daß sein Sohn und Erbe, da e« sich bei der Buchdrrckerei um eiu konzessionierte« Gewerbe handelt, sormell vom Stadtmagistrat die Meinung darüber einzuholen hätte, ob diese« wohleingerichtete, 75jährige Unternehmen dem OrtSbedars ent« spricht oder nicht. Nehmen wir den Fall an, daß nun der Stadtwagistrat die Entscheidung fälleu könnte, daß diese« sast hundertjährige Unternehmen de» OrtSbedars plötzlich nicht entspricht, weil einige Monate vorher f&x eine weitere deutsche Luchdruckerei und Buchhandlung der Ort«-bedarf ausgesprochen wurde, obwohl und trotzdem da« jetzt für unvotwendig erachtete Unternehme», dessen primärer Ort«bedarf infolge seiner Einrichtung und seine« Alter« den Weiterbestand al« Selbstverständlichkeit erscheinen läßt, ja auch damals noch existierte. Nehmen wir da« alle« an und fragen wir, was die slowenische Oeffentlichkeit hier und dort zu einem solchen Borgehen sage» würde? Welch« Empörung würde stch über eine solch offensichtliche Un-gerechtigkeit erheben! Und mit welch vollem Recht! Welche Empörung würd« sich erheben, wen» da« Ableben det Chef« eine« alten Hause« in so trauriger uud unfairer Weise al« Anlaß erspäht werden könnte, di« Vernichtung eine« 75jährigen Familienwerke« zu versuche», bloß deshalb, weil diese Familie zufällig einer nationalen Minderheit angehört. Wir glauben »icht, daß irgendein slowenische« Blatt eine solche Empörung auch dann al« „»»notwendige" Aus« regung bezeichne» würde. Wir glaube» nicht, daß i» Oesterreich ein solche« Borgehen offiziell überhaupt möglich wäre. Weil sich jede« wirtschastliche Gefühl dagegen sträubt, weil alle Ueberlieferungen wirtschaftlicher Gerechtigkeit, die öffentliche Moral, die kausmännifche Wohlaafländigkeit und einfache Menschlichkeit dagegen sprechen, glauben wir mit Bestimmtheit, daß ei» solch«« Unding auch bei un« in Slowenien nicht möglich ist. Da« Beispiel wäre verhävgniSvoll, da« man damit gerade in jenem Teile unsere« Staate« gäbe, der stolz ist auf sehte europäische Auffassung von Arbeit, Gewerbe und wirtschaftlicher Moral Sehen wir von den «ationalpolitischen Tendenzen, vou den Streitigkeiten uud Feindseligkeiten d«S Tage« ab: soweit kann es auch bei un« noch nicht gekommen fei», daß diese, von einigen wenigen Leute» i» eine rein wirtschaftliche und samilievtrbliche formell« Frage getragen, die kompetente» Behörden zur Bestätigung etaer »och nicht erhörte» GroteLke bewegen würden. Bon 25 Semeiodeautschußmitgliedkrn der Stadt Ptvj haben sich 8 bezw. 10 Leute dafür au«-gesprochen, daß die Buchdruckerei der Mitbürger« familie Wilhelm Blanke nach 75jährigem Bestände auf einmal nicht im Orttbedarfe gelege» ist. Auf di« 12 Mitglieder, die sich ihrer Stimmen enthielten, trifft in dieser Frage der Spruch nicht zu: Wer schweigt, scheint zuzustimmen. Denn diese 12 Männer gaben ihre Stimmen nicht ob, weil e« ihnen offenbar widerstrebte, bei ein«» solche« Beginnen mit« zutun. Daß sie sich nicht dagegen aussprachen, da» wögen ihre politischeu Bindungen verhindert haben. JedensollS ließen sie sich bei ihrer Etimmen-enthaltuug von jener natürlichen Anständigkeit leiten, die in einer solchen Richtung in jtder Politik al« Mindestmaß gelten muß. Gerade da« AbstimmungSresultat 3 : 5, eigentlich 8 : 17, bestätigt unsere Ueberzeugung, daß di« Ge> werbebehörde, die ja von andere« Gesichtspunkten geleitet wird al« die 8 Gemeindehnren in Ptuj, diese« auf einem solche« Wege nicht folgen wird und nicht folge« kau«. Denn ein solcher Weg würde sch»urstrockS zur moralische« Unsicherheit uud zur Zermürbung jener Grundsätze führen, die in der Wirtschaft u»d Im Gewerbe bisher trotz allem noch nicht in« Wanken gebrockt werden konnten. So un-scheinbar die Angelegenheit an sich erscheinen mag, fo wichtig ist sie grundsätzlich und e« gäbe sür eine derartige Ersoffung und Erledigung keinen einzigen EntschuldigungSgruad. Ein so eklakante« Beispiel auf diesem Gebiete kann keine kompetente Behörde in Slowenien al« irgendwie nützlich oder auch nur al« unschädlich erachten. I» dieser Hinsicht deckt sich unsere Meinung mit der der „Marburger Zeitung" vollkommen. Das Ergebnis von Henf. Von Tr, Camillo Morocutti, Delegierten der deutschen Minderheit tn Slowenien. Der Verlauf der ersten europäische« Minder-heitenkonferenz in Genf, die Beteiligung der einzelne« Gruppen und die allgemeinen Ergebnisse der Kon-ferenz sind den Leser« au« der „Lillier Zeitung" uud den TageibläUern bereit« bekannt. Als positive Erfolge der Konferenz müssen folgende Ergebnisse al« Wichtigste« festgehalten werden: I. Die Tatsache der Konferenz al« solche. Die Delegierte« von 33 verschiedenen europäischen Minder« heiteogrvppe«, die 14 Staaten und 12 Nationen angehören und die rund 4V Millionen Mensche» umsoffen. find zum erstenmale in der Geschichte au« eigener Entschließung, al« Freunde, die sich gegenseitig in ihrer Bedrängung unterstütze« und helsen wollen, zu gemeinsamer Arbeit zusammengetreten. Diese Tal ist in der NachkriegSgeschichte Europas die erste Tat bedrängter Völker, die al« Ausdruck eurrpäischer Solidarität, europäische» Gemeinst»»«« und wahrhaster europäischer Demokratie gewertet werde» dars. Da« ll.te wichtige Ergebnis der Konferenz ist die nun beginnende Zusammenarbeit der Vertreter dieser 40 Million«» europäischer Minderheiten, deren Organisierung nunmehr vou dem dazugeschaffeaen Büro und Gevnalsekretariat der verewigten euro-päischen Minoritäten durchgeführt werden soll. HL Al« da! wichtigste uud al« eiu beispiel-gebendes Ergebnis der Konfereaz muß da« regio-nale Abkommen zwifche« den Minder« heitsführern Italien«, Oesterreich« uud Jugoslawiens gewerte» werden. , Da diese« Abkommen im besonderen unsere Minderheit berührt und von unserer Minderheit auch in eatschiedener Weise gefördert wurde, sei die Entstehung diefe« regionalen Abkommen« in groben Umrissen «läutert. Die Vorarbeiten zu diesem Ab« kommen reichen aus den 10. Aval de« Jahre« 1924 zurück. An diesem Tage veröffentlich!« die „Eillier Zeitung" den „Entwurf zu einer gemeiniame« Schutzaktion der Minderheitsvölker*. In diesem Ent« wurf wurde der Zusammenschluß aller euro» päischen Minderheittvölker ohne Unterschied der Nation uud Konseffion zu gemeinsamer Arbeit, eine SolidaritätSpolitik der eurrpäischen Minderheit»« Völker im übernatioralen Geiste und eine Politik de« gegenseitigen Füreinandereintreten« zwischen den be« nachbarten, regionalen Minderheiten gefordert. Mehrere hundert Sonderabdrücke diefe« Entwürfe» wurde« an alle europäischen Minderheitengrvppen versandt und fo auch au die Mindeiheitenführer in Äörz uud Jstrien, in Südtirol uud Kärnteu. Dr. I. Wilsan, der jetzige Präsident de« europäische» Minderheiten« kongreffe«, war es, der al« einer der ersten deu in diesem Eotwuise ausgestellten Forderuvgeu zustimmte. Diese nenaufgestellien Forderungen nach einer euro» päischen SolidaritätSpolitik der MinverheitSvölker wurden vo» nationalistischer Seite der Mehrheit«« völker. aber auch der Minder Heilsvölker vielfach an» gegriffen, al« ideologisch und utopisch zurückgewiesen. Dem Bersaffer sowie der „Cillier Zeitung" blieben wegen der Veröffentlichung diese« Entwürfe« Vor» würfe und Schmähungen nicht erspart. Trotzdem wurden diese Bestrebungen von Seiten der deutschen Minderheit in Slowenien durch schriftliche» Verkehr mit den Führern der benachbarten Minderheiten t« Italien und Oesterreich fortgesetzt uud weitergepflegt. Um verschiedene Mißverständnisse und Mißdeutungen, die durch diesen fkizzenhasten Entwurf zu einer ge« meiafamen Schutzaktion der Minderheittvölker bei einzelnen Politikern entstanden waren, aufzukläre« und richtigzustellen, wurde dieser Entwurf zu einer ausführlicheren Schrift umgearbeitet, die im Hnbst 1924 fertiggestellt, im Früjahr 1925 bei Eugen Diederich» in Jena unter dem Titel „Europa und di« völkischen Minderheiten" erschien. Diese Schrift wurde desgleichen an alle europäifcheu Minderheiten« führer versandt und vor allem den benachbarte» MinderheitSsührern in Italien und Oesterreich al« Werbeschrift vorgelegt. Der schriftliche Verkehr zwischen den benachbarten Mmderheil«sührnn und un« wurde zwecks Anbahnung einer regionalen Zusammenarbeit trotz mancher Angriffe u»d Quertreibereien fortgesetzt und schließlich durch den persönlichen Besuch der Führer in Kärnten, Görz uud Trieft ergänzt. Die deutsche Delegation au» Jugoslawien setzte aus dem eben beendeten Genfer Minderheitenkougreß diese bereit» engebahnten Arbeiten fort und führte die Orgauisierung zu einer regionale» Zllfammenarbeit unter deu benachbarten Minderheiten Italien«, Oesterreich« und Jngoslowieu« zu einem gedeihlichen und erfolgreichen Abschluß. Diese« regionale Minder« heite«abko»men bezweckt die Zusammenarbeit der be« oachbarten Minderheitsführer au« Oesterreich, Italien uud Jugoslawien i» allen wichtigen uno gemeinsame» Miuderheitensragen. Al« erste« ist etne streng fach» liche, statistisch uud aktenmäßig gestützte Tatsachen« erhebung über di« Lag« der «inz«lu«n Minderheiten durch etne paritätische Kommission geplant. Weiter« sollen von den einzelnen, verschiedennalionalen Minder« heilSsührera au« Italien, Oesterreich und Jugoslawien Elaborate über gemeinsame aktuell« Minderheit««» sragiv, so z. V. über die Minderheitenschule, Volk«« Zahlung u. a. mehr ausgearbeitet und i« gemeinsamen einheitlichen Beröfferul-chungev herausgegeben werden. Schließlich ist die Abhaltung regelmäßiger Zusammen« fünfte und Besprechungen zwischen den Vertreter« der benachbarten regionalen Minderheiten ge« plant. »ene 2 fillrtt Zeitung Kummer 90 Olesei GolidaritätSabkommen der benachbarte« regionalen Minderheilengrnppea Hai folgende Zwecke: I. De» Regierungen klar zu dokumentiere«, daß die genannten Minderheitengruppen nicht nur theore-tisch, sondern auch praktisch aus dem Boden der Senfer Resolutionen stehen, d. h. daß sie ihre Minder-heitenrechte nur in loyaler Zusammenarbeit mit der Regierung und den Behörden ihrer Staaten, nur in versöhnliche« und gleichberechtigtem Zusammenwirten mit den MehrheitSvölker» erreichen wollen. Jede irr-dentistische Minderheitevpolitik und jede nationa-listische Beeinflussung der Minderheitenpolitik von jenseil« der Grenze wird entschieden zurückgewiesen. II. Bezweckt diele« regionale Minderheiten-abkommen, deu MehrheitSvölker» und den Regierungen «ine sachliche, gerechte und vor allem demokratische Regelung de, Minderheitensrage zu erleichtern. III. Da« biSH-rige System, die eigenen anders-nationalen Staatsbürger als Geiseln für die dem StaalSvolke koanationaleu Minderheit» im Nachbarstaat« zu hallen, widerspricht dem Geiste europäischer Zivilisation und europäischer Demokratie. Die Praktizierung eines solchen Geiselsy^nnS unter Mmderheittvölkern schädigt da« Prestige der zuge-hörigen Regierungen, ohne den eigenen anderSnatio-nalen und den nachbarstaatlichen konnationalen Minderheiten auch nur irgendwie zu nützen. IV. Eine solche Politik der Repressalien gegen eigene Staatsbürger anderer Ratio» liegt gewiß nichl im Interesse eines Rechtsstaates und schon gar nicht i» Interesse der betroffenen Minderheit selbst. V. Durch daS regionale Abkommen wtrd den Regierungen «ine große Last i» der Minderheit««-frage abgenommen. Sie werden nicht mehr ge-zwungen jeln, ihre koanationaleu Minderheiten im Nachdarstaate dadurch zu unterstützen und sich ihrer in der Weise anzunehmen, daß sie an ihren eigene» Staatsbürgern anderer Nation Repreffivmaßnahmen durchführen, Repreffivmaßnahmen, di« der Rech>«-auffaffung der verantwortlichen Behörden häufn genug zuwider sind, zu denen sie c.ber dennoch duich unverantwortliche nationale Heißsporne, hüben un» drüben, gedrängt werden. VI. Das regionale Minderheitenabtommen bezweckt eine einverftändliche, gerechte und demokratische Regelung der Minderheitenbelange durch sachliche Zusammenarbeit aller Berufenen; durch freund-schastliche Zusammenarbeit der benachbarten Minder-hei!«führn selbst, durch loyile und verständn«Svolle Zusammenarbeit mit dem MehrheitSvolke und den verantwortlichen Behörden. Der verhängnisvolle Einfluß nationaler Chauvinisten, die hüben und drüben die Minderheitenfrage zu zweifelhaften Sonder-zwecke» ausnützen, foll durch das regionale Minder-heitenabkomme« weitg'hend ausgeschaltet werden. Durch eine solche demokratische und sachlich: Zusammenarbeit der allein Berufenen in der Mindrr-hkitenfrage werden nicht nur die betroffenen Minder-heitea zufriedengestellt werden können, es wird dadurch auch das nachbarliche Verhältnis zwischen den an-grenzenden Staaten gebesse»t werden. AuS diesen Feststellungen und Erwägungen heraus muß das regionale Minderheitenabkomme« zwischen den MinderheitSsührera Jugoslawien«, Oesterreichs und Italien« als ein wichtige« und praktisches Ergebnis der Beschlüsse und Arbeite» der ersten europäische» Mladrrheitenkonferenz in Genf gewettet werden. DaS Genfer Minderheitenabkomme« bildet die Grmidlage zu einer realen und erfolgversprechenden Minderheitenpolitik. An den einzelnen Minderheiten» gruppen und ihren verantwortliche» Führern liegt es nun, auf der Grundlage der Genfer BefchlÜffe neugestaltend und schöpferisch weiterzubauen und aus dem nun einmal erschlossenen Wege tätig und erfolg-reich fortzuschreiten. Der Uapst und die nationalen Minderheiten. Der vatikanische Spezialberichierstatter des „Bayerischen Sarier" macht in einem Artikel: „Der Heilige Stuhl und die nationalen Minderheiten" folgende bemerkenswerte Angaben: Etne strenge EntnationalisierunzSpolitik, di« sich nach zwei Richtungen hin kundtut, wird von de» meisten Tiegerstaaten geführt. Entweder wird die Tatsache der Existenz der Minoritäten überhaupt nicht anerkannt und geleugnet, oder aber eS wird, trotzdem die» zugegeben wird, eine offene und ge-Helme Politik der Unterdrückung, der Schikanierung. der Beeinträchtigung jeglichen kulturellen, geistige«. mirtschaftlichen, ja auch religiösen LebenS der Minderheiten systematisch betrieb«. Die Folge hievo» find aufrührerische Erscheinungen, sittliche Dekadenz, scharfe Klassenkämpse, Verfall der Wissenschaft und vor allem Vernachlässigung der religiösen Pflichten. ES ist nicht» natürlicher, al« daß der Heilige Stuhl diese traurige» Erscheinungen, die mancherorts bis zu den unglaublichsten Auswüchse« führen, daß sogar der katholische KleruS selbst in überschweng lichem nationalen EjauviniSmuS die eigenen Glauben«, brüder wegen des Sprachenunterschiede« bedrängt — mit tiefstem Kummer und trübster Besorgnis ver-folgt. Bis i« die dunkelste» Regionen Afrikas und die entferntesten Dickichte der Urwälder »merika« und PatagonienS, ja auch zum Nordpol sendet die katholische Kirche Tausende ihrer opsnmutigm Missionäre und Missionärinnen, die sich daselbst alle Mühe geben, um die exotischen Sprachen zu erlernen und sich mit den unkultiviertesten Völkern zu verständigen — und da sollte dieselbe katholische Kirche gleichgültig de» traurigen Schauspiel gegenüber-bleiben, daß sich in Kulturländer« Europas ihre eigenen Kinder rein de« SprachenunterschiedeS wegen bekämpfen und zerfleische»? Der Heilige Stuhl sieht nur zu klar die Gefahren, die nicht für die Ausrecht» erhaltung de« Glaubens, fondern auch für die Kultur der Völker selbst au« diesen Uebelständen erwachsen. AuS diesem Grunde ist in deu vatikanische» Kreisen die Erkenntnis klar geworden, daß die wirkliche Pa-zifizierung der Welt und die Befriedigung Europas nur durch die Beseitigung der Ursachen dieser Ge-fahren und Uebel zu beseitigen find. Der wirkliche Friede wird zwischen den Völkern nur dann eintreten können, wen» die unberechtigten Gegensätze ob der Nationalitäten' und Sprachenverschiedenheit aus. geschaltet werden. Das Studium de« Problems der Minderheiten bildet daher gegenwärtig eine» der wichtigsten Gegenstände des Heiligen Stuhle« und auch der vatikanische» Politik. Man ist nicht mehr ferne von de» Gedanken, zur Schlichtung der Gegensätze der Nationalitäten unter Katholiken eine eigene Jurisdiktion in« Leben zu rnsen, die den Schutz der Minderheiten, gleichviel welcher Länder und welcher Nation<üitäten, unter ihre Odhut nehmen soll. Ei» Beispiel hiesür ist übttgenS durch den Völkerbund selbst gegeben, der in dem so viel umstrittenen deut-schen uud polnischen Oberschlesien einen eigenen Delegaten bestellt hat, desien Wirksamkeit zur Schlichtung der politische» Reibungen und Wahrung der Rechte der jeweilige« Minoritäten an?rke»nevS-werte Erfolge aufweist. Der Plan der Errichtung einer eigenen Apostolische« Delegatur scheint i» den kompetenten Kreisen deS Heilige« Stuhle« immer mehr heranzureifen. Desien Verwirklichung wird jedenfalls eine neue Etappe bedeute», die zur Bei-legung der Gegensätze zwischen den Völkern in hohem Maße beitrage« und daher auch von alle« iater. essierten Regierungen, da es sich um eine vollständig unparteiische Instanz Handel« wird, nur mit größter Genugtuung begrüßt werden kann. Die glücklichen Ergebnisse vo» Locarno sind, so sagte der Großpöniteutiar, der deutsche Kardinal Frühwirth, ein erste« ersreulicheS sichtbare« Zeichen der Früchte der unzähligen G-bele der Gläubigen, die i» JubiläumSjahr nach der Meinung dei Heiligen Vater« die Verständigung der Völker erflehten. Sollte bald eine glückliche Lösung der Gegensätze der Nationalitäten und des Pioblcm« der Minderheiten nicht «ur aus kirchliche«, sonder« dem Beispiel de« Heilige« Stuhle« folgend, in einem zweiten Locarno auch auf politischem Gebiete folgen, dann können wir au« tauigste» Herzen dem Herrn unsere Dank« sagung abstatten, daß er die G-bete und Wünsche de« Heiligen BaterS und der gesamten Christenheit gnädigst zu erhören geruht ha». o - Die Slowenen und Kroaten in Italien. lOriginalbeitrag von besondern Seite.) An dem Genfer Kongresse der europäischen Minderheiten haben in hervorragender Weile auch die slowenischen Abgeordneten im italienischen Parlamente Dr. Besednjak und Dr. Wilsan mitgewirkt, von denen Dr. Wilsan zum Borfitzenden de« Kon-glisse« gewählt wurde. Au« diesem Grunde wendet sich die allgemeine Ausmerksamkeit neuerlich der Lage der Sü»slawen im benachbarten italienischen Königreich« zu. Von diese» ift ein kleiner Teil, der in der G.'gend vo» C vidale seine Wohnsitze Hit, im ganzen etwa 52.000, schon seit dem Jahre 1866 i« italienischen SiaatSverbande, während der größere Teil von der italienischen Regierung auf Grund de« sogenannten Londoner vertrage«, durch dessen Ge-bietsversprechungeu Italien bewöge« wurde, a» der Seile der Westmächte in den Krieg zu ziehe«, an» nektiert wurde. Im ganzen gibt e« in Italien nach italienischer Zählung 460.000 Südslawen, allein diese Angabe ist nicht verläßlich, den« man weiß ja, wie iolche Zahlungen durchgeführt werde«. Nach slawischen Angaben, die man wohl als richtiger an. sehen darf, g»dt e« in Italien 522 000 Südslawen, und zwar: in E vidale und Umgebung 52.000 Slowenen, im westliche« Teile de« Lande« Kcain, der z« Italien gefallen ist, 56 000 Slowenen, in Trieft 57 000 Slowenen und 2000 Kroate«, im ehemalige» Görzer Gebiete 155.000 Slowenen, in Jstrie« 56.000 Slowenen und 136 000 Kroaten und m Zira uud desien Umgebung 8000 Kroaten. Diese Slowenen und Kroaten erfreuten sich unter der österreichischen Regierung, obgleich diefe die Italiener günstiger behandelte, voller Freiheit. Ihr Schulwesen stand auf einer hohe« Stufe, denn sie hatten nicht nur wohlauS^estattete Volksschule«, sondern auch mehrere slowenische Mittelschulen. Sie versügten außerdem über zahlreiche Vereine und eine Anzahl gut geleiteter Geldanstalten. Da die Lage der Südslawe« in Italien i« vielen Belangen j?ner der nationalen Minderheiten in unser» Staate ähnelt, so ist eS vo» keinem geringen Reiz, zu untersuchen, inwieweit die Bestre-bungen der italienischen Regierung und der Faschisten, die Slowenen und Kroaten ebenso wie die ihnen gleichsall« ausgelieferten Deutschen in Süd-tirol durch allerlei Gewaltmißregeln zu waschechte« Italienern zu machen, bisher Ecsolg hatten. Wie anderwärts, wird auch i» Italien in erster Richtung die Schule dazu d.nützt, den anderssprachigen Siaat«. bürgern ihr BolkSlu» zu rauben. E« wurden ihnen nicht «ur alle Mittelschulen weggenommen, sonder« e« wird seit zwei Jahre« auch die Volksschule stufe«, weife abgebaut, so daß Heuer schon in den drei unteren Jahrgängen der Volksschule der Unterricht nur in italienisches Sprache erteilt wird. Die slo-wenische Bevölkerung, die von früher her den Wert einer guten Boiköschulbildung in der Muttersprache zu schätzen weiß, ist darüber natürlich schwer be. drückt, allein nach den Berichten, die von de» slo» wenische» Blättern in Ljubljana veröffentlicht werden, weiß sie sich zu helfen. Wo eS nur geht, läßt ma« den Kindern privaten slowenischen Unterricht zuteil werde« und wenn die Eltern zu arm find, um die dadurch entstehenden Koste« zu tragen, finden fich »eist wohlhabende Volksgenossen, die den private« Unterricht für die armen Kinder bezahle«. Die Slowene« im ehemaligen Görzer Gebiete arbeiten aber auf eine andere Weise der behördl ichen Verwälschung ihrer heranwachsenden Jugend ent« gegen. Roch niemals wurde von ihnen soviel gelesen wie j'tzt. ES werten vou ihnen nicht nur ^wöchentlich 80.000 Zeitungen gelaust, sondern jährlich mehr als 150.000 slowenische Bücher erworben und e« gibt kein slowenische» HauS, da« nicht eint kleine Hausbücherei mit slowenische« Bücher« ausweise« würbe, die auch den Nachbar« und Freunden zur Berfüguag steht. Auch bei den Slowenen und Kroaten habe« sich im Anfange vereinzelt verächtliche Leute gefunden, die fich durch Geld oder andere Lotteile verleite« ließen, in den Dienst der Faschisten zu treten und diesen bei der Unterdrückung ihrer eigene« VolkSge« nossen behilflich zu sein. ES tauchte« sogar verei«. zelt slawische Faschisten ans. die gleich den Faschisten gegen die Slowenen und Kroaten wütete«, sie ver. folgten und de» B-hörden ans Messer lieferte«. Die« dauerte jedoch nicht lange. Spott und allge-»eine Verachtung zwang die Abtrünnigen bald, zu verschwinden und dem allgemeinen Unwillen zu weichen. Und bei der letzten Vertrauensmänner»»«» fammlung des Görzer politischen Vereines .Edinost", wurde »>t Befriedigung festgestellt, daß die slowenische Bevölkerung bei den letzten Wahlen ins italienische Parlament derart sest zusammenhielt, daß die ihnen gegnerischen italienischen Parteien so gut wie gar keine slowenischen Stimmen einsangen konnten. Die Italiener haben die slowenische Sprache bei de» Gerichte» und Verwaltungsbehörden, wo sie früher mit der italienischen gleichberechtigt war, ooll> Üändig ausgemerzt; die slawischen StaalSangestellte» wurde» zum größten Teile entlasse«, in den Ruhe, stand oder in da« Innere de« Lande« versetzt. Alle« gerade weil die Südslawen sehe«, daß fie überall zurückgesetzt werden und daß vo» wirkicher Gleichberechtigung feine Rede ist, wurde ihr völkisches Selbst-bewußisei» und ihre Widerstandskraft gegen die ver« wälschungsbestrebungen gestä.kt. Kein Südslawe läßt fich durch versprochene oder gewährte Vorteile be- ftommer 90 CiHitt Beils»| teto S wegen, die völkisch« Einheitsfront zu verlassen und fich dem vorwurse, ein Juda« zu sein, auszusetzen. Und auch »er geringste Volksgenosse sieht den Wert de« grundsätzlichen Kampfes u» die Erreichung der völkische» Mmdestrechte ei« und gibt sein BoliSlum um keinen Prer» auf. Bei diesem Geiste und bei dieser Gesinnung der slawischen Bevölkerung ist e« schon heute klar, daß die Pläne der Faschisten, die slowenische Bevölkerung der venezia Gmlia zu ver» wälsche«, zu schänden werden müsse. So gebe» die Sildflawen in Italien ein musterhafte« Beispiel für alle Minderheiten, die unter Ähnliche« Verhältnissen sür Ihr volkium zu kämpseu haben. Politische Rundschau. 3U616 wird Minister für Sozialpolitik. Nach de» stundenlangen Audienzen Radiö' beim König und seinen wiederHollen Besprechungen mit de« Ministerpräsidenten Pa«ö wurde e» klar, daß die Ernennung de» kroatische» Bauernführer» zum Minister «ine Frage der allernächsten Zeit ist. Au» der Tatsach?, daß fich aber die Ernennung hinauS-zieht, ichließe« riaige oppositionelle Blätter daraus, daß sich die Beziehungen der beiden Führer zu-einander abgekühlt hätten und daß Radit erst Ab-geordneter werden müsse, ehe er ein Mimstersanteuil einnehmen könne. Wie e» fich herausstellt, hat diese Verzögerung ihren Grund durin, daß fich Radiö sür da» Portefeuille de» Minister» sür soziale Füriorge entschlossen hat und daß seine Ernennung während der ver Handlungen über da« Jnvalidengesetz, da» in diese» Rissort säSt und dessen erste» Kapitel auch in der Gpezial Debatte schon angenommen wurde, nicht sür opportum erachtet wird. Stephan Rad?6 wird sofort nach der Absertigung de» Jnvalidengesetz?» diese» Ressort übernehmen. Aas Aröeitsprogramm der Yationat-versammlung. Auf dem letzten Kronrat bei Hose legte der Ministerrat dem König auch da« ArdettSprogram» der Nationalversammlung vor. ES .kommen darin nachfolgende Gesetze vor: 1. Gesetz über die Zen-tralver waliung; 2. Gesetz üoer die Organisation 0er Gerich t, Richtecgesetz, Gesetz über die SiaatSanwälte, allg. Siratgesetz und allg. Z v>lrecht»ordnung; 3. Ge-setz über die Wasferkrafikonzefstonen; 4. Hansels, deruäge mit Oesterreich und Jialien; 5. Gesetz über du Organisation der orihotor-a Äucye und andere tonfeifiontQe Gesetze; 6. Srraßengesetz; 7. Gesetz über »,« direkten Steuern. Da» letztere kommt an-geblich al» eine« der ersten vor da» Parlament. Ausland. Aufdeckung eines öeaöstchtigten Attentats auf Mussolini. Die italienische Polizei hat eine Verschwörung »»fgedeckt, deren Zier die Ermordung Mussolini» sein sollle. Al» die Hauptschuldigen wurden der so->«tlist,sche Abgeordnete Zamdour und der General Capello tu der Nacht aus deu b. November v-r» h-sret. Trotz de» Ausrufe» Mussolini, dag au« diese» Anlasse kerne Repressalien statifinde» dürfen, vnanstaUeten die Faschisten in ganz Italien >«r,o. rtstische Demonstrationen. Da» Aiieuial hätte ge-legenilich der Zeremonien der Feier de» italienischen Siege» vei vu,orw veneto a* 4 November statt finden sollen und wurde knapp vor seiner Durch» jfthiung aufgedeckt. Der Armeegeneral Laigi Espello »urde w Turin festgenommen, a!« er stch aus ferne Flucht in» Au»land vorder,itete. Die Regierung hat die unitaristifche fozialdemokratische Parte, aufgelöst, ihr Hanpiorgan »La Giustizia' eingestellt und alle Fcetmanrerlvgen gesperrt. Z»ie »ene Terrorwelle in Atatien. Nach Bekanntwerden de« AitentaiSversuche» aus Mussolini fanden am Abend be» 5. November in ganz Italien große faschistische Manifestationen stall, die sich sosort in terroristische DenonfUationen gegen die Gegner der Faschisten, m erster Linie gegen Die Soziallsten und Freimaurer verwandelten. Eine ganze Reihe von jsojialiftischen und sreimanrerischen Lokalen, besonder« von Redaktionen und Druckereien der Tageblätter wurden zerstört. In Triest wurden die Redaktionen der Tagblätter „Sera" und „Lavo-t«ou" demoliert. Kine faschistische Schandtat gegen die slowenische Minderheit in Triest. Am gleichen Abend um 10 Uhr drangen etwa 120 bewaffnete Faschisten in die Redaklion»räume de» slowenischen Blatte« „Edinost" in Triest ein. Weil e« den diensthabende» Redakteuren gelungen war, noch rechtzeitig davonzukommen, zertrümmerten die Banditen die Möbel, warse» alle», da« In-ventar mit Büchern, Manuskripten und da» Archiv aus die Straße hinunter, begossen e« mit Benzin und verbrannten es. Polizei war nirgend» zu sehen, die Feuerwehr kam zu spät, so daß alle» ver-brannte. Inzwischen wurden auch die RotaiionSma-schine und die Mehrzahl der anderen Maschinen i« der Druckerei demoliert. Der Schaden beträgt 800.000 Sie. Dcr llebersall auf du» Blatt einer unschuldigen nationalen Mindeiheit wird auch in Triest aUge> mein verurteilt. zu»al man glaubt, baß da» Attentat bloß ein Bluff ist, der die neue Terrorwelle recht« strhgen und auf den Matteoitip ozeß vorbereiten joll. In Ljub jana verursachte» die Plakate de» „Jutro" über die Ereignisse in Triest um Mitter-nacht unter den heimkehrenden Kaffeehau»besuchern eine große Erregung. viele Akademiker zogen vor da» italienische Konsulat in der Selenburgova ulica, wo sie ihrer berechtigten Empörung in scharfen Auerufen Lust schofsren. Die Polizei umringte jedoch die Demonstranten und schaffte bald Ruhe. Aus Lilaot IN« Lüiiö. Achtung, Erwerbsteuerpflichtige! Am Sonntag, de» 15. November, finde» vei »en »teuer, äintern in Marivor, Slovenska B str ci, Sv. Lesart und Konj ce die Ersatzwahlen für die Erwerbstcuer-bemeffungekommission statt. Die Milglieoer und Et« fotzlcute werden für die Dauer von 8 Jahren neu-gewählt, und zwar: Steuerklasse vieuerbeziik Mitglieder Ersatzleute 1. Martbor 1 1 2. 2 2 3. Maribo^-Sladt 2 2 4. 2 U 3. Maiibor-Umgebung 1 1 4. .22 3. ftonjic: 1 1 4. 1 I Die Wahl wird mündlich und persönlich vor-gerommen. Nur Mivde,jährige und Personen unter Kuratel müssen Die Wahl durch gesetzmäßige ver« tutet ausüben. Rekurse gegen den Wahlprozeß können acht Tage nach der Wahl bei der Gteuerbehörde 1. Instanz (Bezirkssteueramt) eingebracht werden. In der Sozialversicherung in Slowenien scheint eine gefahrvolle «r,,c im A«zuge zu lein, wenn man da» unerwartet hohe Gesamt-defijit de« heurigen Jahre« im Ausmaß von drei Millionen Dinar ,n» Äuge saßt. Der Herr Ober, gespan hat eine Verlautbarung erlassen, in der alle maßgebenden Stellen aufgefordert werden, da» Krei»-arbeite,versicherungSami vor Ausbeutung zu beschützen. Dieser versuch, auf die Frage der Ardeil« nehmerverficherung jene Aufmerksamkeit der O»»ern 45 Dinar, mit 2 Z:»»ern 15 Dinar, mit 1 Z'mmer und Küche 7'5i) Dinar. Mit dieser Steuer velüme die Gemeinde, wie ausgerechnet wurde, ungefähr 1 Million Dinar jährlich herein, d. h. die Herstellungskosten von 14 Einfam»l»enhÜufern. Wir sehen der Ausführung dieses Plane» mit Interesse enigegen, obwohl auch et (1000 Familien: 14 Wohnhäuser — 71 Jahre) scho» wegen der etwa» läng-lichen Zeit seiner Durchführung rw Tropfen auf oem heißen Stctn zu bleiben verurteilt ist. Ja einigen Jahrzehnten w»b die Menschheit denn doch mit Hilfe von tiefgreifenden Mittel» au« dem WohnungSeiend des NachkrtegeS herausgekrochen fein. Aber etwaS wäre eS immerhin und veffer alt leereS, tatenlose» Spintisieren! D»e Vereidigung der Militärpflichtigen fand in Celjc am 4. November vormittag» uno nachmittag» »n feierlicher Weife statt. Anwesend waren fchatzangSweife 2500 Militärpflichtige, denen der Herr ftbt Peter Jarak den Eid abnahm. Dem Akt bet Eidabtegung wohnten Herr Oberst Na»mov!c und mehrere O>fizr, der JugendgotteSdUust um 11 Uhr vormiiiug» tn der Shn>iu»kirche statt. Todessall. flm 5. November starb in Celje Herr Luka» Bergoc, pevf. Kanzletdirekioc de» Kreis-gcrichle» Selje nach kurze« Luden im 74. Leben»« 6tht 4__ jäh«. Da« LtichenbegängniS find«! am Sonntag, 8.Ro-v m>er um 3 Uhr nachmiu-g« vom Trauerhaufe, Kcalji Petra cesta 22 aas statt. Kvntzerr Sancin tn Celje. Ei war ein schöner. Domthjcr Ao-nd, voll erlesenen Kunstgenusses. Das HiuS bi» aus« letzte Plätzchen besetzt und in bester Slimmuvg. Raummangels halber erscheint der Bericht erst »n unserer väcb'ien «uSgabe. Konzert Frisch auch tn Ptuj Nach den w»e»erholt«a ausverkauften rlbende. »n Martbor, ble ein glänzender Srsolg waren, fubct am «vamStag auch in Ptuj. und zwar im dortige» BereinShause, ein Frisch-Abend stall. Wir sreuea unS, daß nach der Konzertreise in der Woiwodina nun auch unsere S>ädle und Märkte, die dessen wah'haftig bedürftig sind, an die Ruhe kommen. Protest ver Invaliden gegen da« JnvalidengeseH Dr Ortsgruppe de« Berbandc« der K, invaliden in L-lje beruft sür Sonntag, den 8. Nov.mber. um 10 Uhr vormittags am D«tkov trg, un Falle schlichte» Weiter« im großen Suale des Narodni tom, eine t,roße Versammlung ein. Pst ch> eineS jedei KiitgSopferS ist eS, an dieser Prottsiverscmmlung teilzunhmen. Sammeln von Holz in den städtischen Wäldern. Der at C >j? v »lautdart: Aus Giuv» deS dieSdezügliche» B^'wiuiseS d«S Ge meinderaleS wild kundgegeben, daß ohae Anweisung niemand in den stabt sch?» Wälder» »ürre Holzad« fälle sammeln oder frilche« Holz nehmen darf. G-ge» Parteien, die dieses ve-bot außeracht lassen, wird Mit Strafen vorgegangen werten. AuS der jugoslawischen Staatsbürgerschaft ausgetreten und in die öste reichische eingetreten sind vochsolgende P^rsoien: Joses Moder, technischer Beamier in Graz, zuständig in P kie bei Maiiior; Katharina Blalnik, B sitzerin in Gr>ffen, zuständig in Sr>. Miklcvj bei Slovenj-grakic; Helena Roj «an, Köchin;n Sa> oz. zustän»>g in Selo bei Brej c'; Anlon ^'plak Maschinenschlosser in Donaw zuständig >a Slovtrjjiadic; Juliane Zoizini, W im- in Graz. zuständig nac^ E'lje; W Inia Beigles, Lehrerin in ^tidiivg, zuständig dich jtibor; Dora Kiemen!i. Lehrerin in Rtz, zoftäno,^ in B>d pri S»tii und Stefanie Ko füur.jS r, Näher,., in Salzburg, zuständig in Minbor; Joses R-j«, Besitzer in Mödlin?, zuständig in R in. kaici, Frrj Picelar, Bergmann in BoilSberg, zu» ständig , ach Kandiie; Mariau Rovs t, Bergmann, Graz, zuständig nach Belika vaS; Johann Margia, Liderter in Graz, zuständig nach Sv.cna; Anion Zadcc Gistwiri in Giaz. zustä«»ig nach Srdica; Theresia und Barbara Solar, Private in Diitcr>»> dois. zuständig in Dolnje Slavtt.; AloiS Gumila'. Schmied in Potlschach. — Im Hinbl'ck auf die zahlreichen Aufnahme» südslawiicher Staatsbürger in de« österreichischen StaatSverband, ist ei m«dr als sonderbar, daß in unseren SiaatSverband fremde Staatsbürger, die bei uns geboren |Ub und ihr ganze? Leben hier zugebracht haben, trotz vieler Gesuche nicht aufgeeom»e» werden. Ja, gewisse StandeSorginisaiionen benützen diesen Umstund dazu, solche L'Me einfach au» ihrem lebenslangen Be« schäsiizurgsort, au» ihrer u, eigentlichen Heimat hinan«z»d«tßen. So wurden vor einiger Z-il einige Aerzte, die schon 20 oder noch mehr Jah.c i» unseren Gebieten arbeiten, von der Ljubljanaer Aerzte» kommer nicht anerkannt, obwohl sie wiederholt um ihre Zuständigkeit ansuchten. Ein solch-s Votgehen näher »u bezeichnen, könne» wir unS erlassen. Eine Flut von Denunziationen geg'n die Ardei«kollegen und Mitbürger anderer Ratio nalilät wird die Verordnung der Eijeubahnßtneial direktion, wonach alle der Staatssprache nichl mächtigen Angestellten und Arbeiter soso« zu entlassen seien, besonder» in Slowenien evtsissela. Da« beweist die Notiz eine« „nationalen Eifenbohnei«" im Ljubljanaer „Juno", worin e« u.a. heißt: Wir erwarten von der E senbahnverw^ltung die genaue Durchführuig der Beiordnung und zwar die Entlassung derjenigen, bie der Dienstsprache nicht in Wort und Schrift mächtig sind, was vor einer „unparteiilchen' Kommissen elwiese» werden mag. — Wir köinen un« einen Eisen bah aar beiter sehr wohl vorstellen, der zwar die slowenische Sprach« al« Dienst« spracht htnreichend spricht, »er aber die Schrift auS dem einfachen Grunde nicht be-herischt. »eil er wahrscheinlich in seiner eigenen Schrift nicht so auf der Höhe ist, daß ihn eine solche ^unparieische" Kommission al« hinreichend klafft siziereo würde. Man kennt solche „unparteiische'' Kommissontn und deshalb muß jeder anständige flowtnische Eisenbahner über einen solchen Kollegen, wie e« der ,na,ode« $ Uzn iu* de« .Jutro' ist, fein »hrlich empörte« „Pfui!" aufrufen. Cillier Zeitung Liquidierung der Spareinlagen un-serer Staatsbürger bei den Postspar-Fassen in Wten und Budapest Aus wieder-holte Änjrafttn unserer Jutensse.'len, ans welche Weise ihre Guihaden an Spareinlagen bei den Post sparkassen in Wien und i» Budapest l'q,idiert werden, macht die Industrie- und Gewerbe! »mmer in Ljubljana daraus ausmeiksam, daß di« zwischen den Rachsolgestaalen und O sterreich bezw. Ungarn abgeschlossenen Verträge üder die Lqaidieruiig der erwähnten Postsparkasfn noch nicht van allen Ber-t,ogSstaaien ratifiziert wurde«. Die Kammer wird die Znterefseottn nach der Ralifijterung >m Wege der P-esie auffoidern, ihre Forderungen anzumelden. Beschauzettel sür Vieb und Fleisch sind taxenfrei. Aus de Beschwerde einer Fleisch h uergeeonealchast hin bat die Ä.n«ralsir«ktron der indirekten Sieuern in Beograd mit Beschluß vom 17. Oktober !925, Zt. 70 659. entschieden, daß d>e G«sundheit«bestät^un^en su» Biehp:o»ukie (Veichau-zeltil) taxfrei sind, wie sie zusolge amiliche» Pfl chi, nicht ab r auf Focdeiung von Pr vaiperioneu uu« gestellt wirden. Dtese Beror»nung »st vrsonde,« sür Fleischhauer von W>ch»gkei», weil an einigen O>ten für d«e Bcichauvng vo» Zchlachivieh 20 Dinar für j den Beschauzeiiel verlangt und eingehobe» wurden. Sie sprachen alle Deutsch! Da« Bozener ,Bolk« lau" schreibt: Vo l'tzie Woche tagte in G-nf der Ko?g eß der natioralen Minoeiheilen, die doct gegen ihre Bediückung in den R ittonalftaaien Klag« führten. Die Delegierten verli.iten 35 Millwne» Menschlii, die zvols verschiedenen Nitione« angehöiten. Ai^o Hütte der Koigreß auch zwölf v rsch edene Sprzchen reden soll n, so daß e« leicht zum badq Ionischen Tarm hätte werden können. Glückiicherwetie stellle sich z'emlich bald herau«, daß fich leicht in einer Lpcache ver>.än»igte, oie alle veistan»en und die meisten Abgeordneten sogar vorzüglich sprachen — du deutschen. Am ersten Tag ver verhandlangen wurde roch da» Prinz p au|iecht erhalten, daß die Bcrhandlavg«Iprach-n Deutsch und F anzifisch mit gegenseitiger U-beri tzang seien, daß u.ier jede andere Sprache u,S D'utsche übertragen werden müsse. Dle EiöffiungSansprache» der drei Einberufe, wurden denn auch zweisprachig gehalten und nachher wurde auch eine weißru fische Rede in« Deutsche übertrage». Bloße D'monsttaiionen waren wohl die Rede eine« jüdischen Delegierten in richiigem Hebräisch, die von einem Stamme«genofs-n in« Deutsche übertragen wurde, und die jiddischen Ausführungen etne« Wat° schiuer Rechl«anwal!«, von der der Präsident Wilfan mit leichie» Humor e> Härte, sie bedürfe di« U v«r tragung in« Leuijche n ch>, da sie wohl den Teil-nehmern de« Kongresse« ohn« w«it«re« veiständl-ch gewesen sei. Von da an hat «an eS ausgegeben, ander« al« deutsch zu sprechen. Auch der Däne auS FlenSiurg verzichtete auf seine Muttersprache und sprach ein sehr koriekte«, wiewohl seinen ooidischeo Wohnort verratende« Deutsch. Der Vertreter der Wenden aber, die sich i» de« offizieller» Teilnehmer-oerzeichniS als »Lausitz?? Serben" bezeichnet», sächselte so „gemiedl ch", daß der „Serbe^ >ch,er glaubhast wur»e und die deuischen Vertreter zu dieser Blüte der Meißner Mundait ii slawischem Munde verständnisvoll lächelten. ES stimmte aber ganz gut zu der Talsache, daß dieser serbische BoikSstam« nicht weniger alS drei Bertreter mit den N-men Humann, Bmh u,d Lsrenz entsandt hatte. Die warme Echlußanspruche d.« Präsidenten, deS Trieft« Slowenen Dr. W lsan, der dui ch die ruhige, taktvolle und konziliante Art seiner AmiSsührung fich die Ly»pzihien aller Teilnehmer gewonnen hatte, war au, schließlich deutsch gehalten. Ader der wohlver. diente Dank a» da» Präsidium und die Geschäft»-führung. de» der Pole S-af Slerakow'ki au« Ost-preußen ausdrücke, wurde französisch gesprochen, womu dann die Juterna'ioaalität wieder hergestellt war. Rekordleistung d,S österreichischen Bundeskanzlers. D»e veilegung der Gefahr eine« S.reike« de, österreichischen Slaattbeamien, der am 5. November autbrechen sollte, stellte an die Ausdauer der verhindelnden Teile nicht geringe Ansor-»«ungeu. So schreibt die,Wiener Allgemeine Zki-tung': Die größte Leistung hat neben de» Bei-handlungskomitee de« LSer-AuSschufie« der Baudi«-kavzler Dr. Rrmek selbst vollbracht, in»em er — 21 Stunden im Kanzle,a»t — durch 16 Stunden ununurbtochen verhandelte und die Beamtenvertreter so lange be» sich behielt, bi« endlich der gewünschte Frieden zustandegekommen ist. Seit dem gestriqe» Mittag nahm der Kanzler wäh-end der ganzen Zeit, abgesehen von schwarzen Kaffe um Mitternacht, ntchl» zu sich. Dagegen rauchte er 27 B rginier. Äer Kanzler behielt bi» Abschluß der Verhandlungen eine uner« Nummer 90 schütterlicht, bewunderungswürdige Rahe, selbst in den kritischesten Situationen. Um die Mittagsstunde erklärt« «r, er sühl« sich vollkommen frisch und sähig, noch einige Stunden weiter zu verhandeln. Kleine Nachrichten aus Slowenien. Ja Sv. Matjeia ob Pesoic» ist am 2. Novembe» der Gioßgrunl'befitzer Herr Josef Schick-r ,m AUer von 84 Jihren gestorben. — Am selbe» Tag starb in Man,or Herr Karl «leinmetz^ penfiontener Tischler der Südbahn, im Alter von 65 Jahren. — Am Samstag fand vor dem Kce,»gericht i» Maribor die Verhandlung gegen deu Schrtfileiter der volkLstimme statt, der wegen einer Notiz »Man hat ih>, schon', worin die Polizei deS lledereiferS ftezikhen wurde, angeklagt «ar. Trotzdem die der Noiiz zugrunde liegende Handlung als der Wahrheit entsprechend bewiesen wurde, wmde Herr Eij-n wege» Beleidigung eine« StaaiSamteS zn 500 Dinar Geldstrase veru»teilt. — Die tn die bekannte Mar-durger Zollaffäre Verwickelten werseo dieser Tage nach Beendigung der Untersuch,ng gegen Kaunas aus freien Fuß gesetz- werden. — An »er Jagd in den Wälder» de» Grafen Bomdelle« nahmen im Gefolge de« Köiiig«pa»ie« auch der Hnr Odergelpan Dr. Plikmaier und oer Bezirkihauplma»,. von Puj Dr. voitma teil. — Am SamSiag wurde auf der Straße zwischen C nomelj und Kanizar c, in Unier-kiain der Direk.o« Novotny der Kohlen»nkSgesell-schaft .Belokraj.na^ voa zw l maskier»«» var.»iteu üve,fallen un» mit vorgehaltene» Revolvern zur HerauSgabe voa 40.(k)0 Dinar gezwungen. — »m L. November wurde aus d.m Hose de« KielSg«,>chte» »l Nooomesto der zum To»e verurteilte Miau E>opovie, der fein« Wohltäter, daS alte ktaderlo!« Eh'pia, B:rdal in vrdioSka vas, eimord« un» ausgeraubt hatte, aufgehängt; daS war nach 25 Jahre» in Novomesto wieder dte erste Justlfiziernng. — Ja ver Rächt vo« 31. Oktober wulde »n die Kafia »er Bahnerhältu»g»sekiion in Selje eingebrochen; deu Einviechern fiel bloß ein Be>rag von 300 Dinar in dte D»eb«fiager. — Dem Bezirksgericht in LjatMin wurde der Postmeister Fereic au« Malu Revelja «lugeliifert, wett er 80 000 D aar veruntreut haite. — Im Eiseuwerk ^tore kam der Arbeiter Gfc£ef, Sohn de« Bürgermt'itei« Guc k aui Nova C rkev. mit dem elekttischtn starkstism in Beiuhrung, so daß er getöiet wurde. Tiiclitigeni Bockhalter und Korrespondenten, der deutschen und fcloreniachen Mpruche mächtig, bietet aicli die Qolegenheit, tuit wenig Kapital eine sichere Existenz zu gründen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. si33» Därme trockene üinds-Därme liefert Prima Qualität in Poetpaketen franko zu Din 1 per Meter die Firma Jugocreva Zagreb, Petrova 2a. Die kleinste Bestellung ist 500 Meter. Bei derselben Firma sind auch alle andere Sorten der Därme sowie auch die Bedarfs-artikel für die U ursterzeugung erhältlich. Aurze Nachrichten. Der belgische Mmisterrat hat hie Anflösuug von z>vet Divisionen und drei Kavallerieregimentern ang'ordnet; da« gesamte Heer wird ans drei Armee» korpZ h-rabgefktz'. — Am 5 November sollte n| Oesterreich der S aatSbeamtenstreik auSbreche», der alS Staaiskrife bez-ich,« werden kann; dte Regierung hätte im Fall des Streiks demissioniert. — Wien ist feit einigen Tagen ohne Brot, »eil hie Bäcker streiken. — ver neuen R'gierang Painledt ist daS vertrauen nur mit 32 Stimmen Mehrheit votiert wo-den; die Soziolisten absentierten fich; w der RegieruuKlerkläruug heißt cf bezüglich Ma> Kummer 90 €t(lter $ettiaq «ritt 5 Viel verdienen arbeiten und Geld schassen können wir nur mit vollkommen gefunden Armen und Beinen. Wenn sich in unsere Glieder und Gelenk« oft hartnäckige Schmerzen festsetzen und dort bohren und ziehen, stehen und rerissen und uns 'juälon, «o sind dies arge Erwerbshindornisso. Wie wohltuend er- rofToS. baß Frankreich den einen Wunsch habe, mit ben Gegner» einen wirklich lcyilen Fritzen zu schließen. — Eine Kommission hat festgestellt, baß die Griechen aus bem von ihnen verlassene» bulgarischen Territorium alle Modilien weggeschleppt, die Ernfe vernichtet, ba» Vieh geschlachtet, v'ele Häuser eingeäschert und sich äußerst barbarisch benommen habe». — Die Beschießung von DamaSkuS hat in ber arabischen Welt eine unbeschreibliche Erregung hervorgerufen, die lad Weiterzreifen bei Äufstanbe« schärt; G.'tteral Serail würbe von ber neuen französischen Regierung auS dem syrischen MandatSge« biete abberufen; ersetzen wirb ihn ein Zivilkomnnssär. — Der von ben albanischen Kafschaken verschleppte BezirkSvorstanb von Ohrid. Bio^iö, fein Ehinffeur Delc unb ber Geistliche MilvSeoit sind wieberge-funben unb befreit »orben. — Die Verwaltung«-autonomie der «lab! Rom würbe biefer Tage vou be» Faschisten aufgehoben; zum Gouveraeur würbe ber Senator Filixpo Cremonesi ernannt. — Die Verluste ber Franzofen in Syrien betrage» 6000 Mann; mit ben Ereignissen in Damaskus wirb sich auch ber vilkerbunb befaffen. — Der ©olfsfom-miffär für Krieg unb Marine Frunbfe ist am 3l. Ok< tober in Moskau an einer Magenopetatio» gestorben. — Ja Zagreb faoben am Allerheiligentag am Grade be« exhumierten Attentäters Aliagiä kommunistische Demonstrationen statt; eS tarn zu kleineren Zwischenfällen zwischen ber Polizei und be» De> monstranten, von welch letztere» 37 verhaftet würben. — Dieser Tage würbe itt ber Nähe voa Tetuan eine Kolonne von Risleuteu gefangen, unter benen sich auch mehrere Deutsche befanden; nun würbe den Franzosen unb Spaniern klar, warum bie Artillerie »bb el Krim« so gläozeub zu schieße» versteht. — Der Konig unb bie Königin sin* am 1. November von bett Jagben in Kroatien wieber in Beograb eingetroffen. — Die französische» Truppen in Syrien wurden mit drei Kavallerie« regimentera und 8. Jnfanteriebataillonen verstärkt; der „Mattn" greift ben am 3. November nach Frank« is) Der Gufej. Eine Geschichte au« bem untersteirische» Berglanb. Bon Anna Wambrechtsammer. „Wie schön bist du! Und doch nur eine« Räubers Geliebte/ sagte er heiß und schloß sie in die Arme. „Die anderen sagen, daß du ein Räuber bist; eben weil du besser, schöner und stärker bist, al« sie alle. Ich habe mir oft schon gedacht, du wärest ber kralj Matjaz, ber alle« auf ber Welt ausgleichen unb gutmachen wirb.* Sie hatt» sich nach ihm umgewandt und schaute ihm groß und voll in die Augen. „Wenn ich ber kralj Matijaz wäre!" rief er au» und reckte sich so hoch, daß seine wilde» Locken die schwarze Decke ber Küche streiften. Eine Falte grub fich zwischen seine Augenbrauen, al« sei eine Erinnerung ihn angeflogen; fast fremd war sei» Blick über ba« Antlitz de« Weibe» und über besten Gestalt niedergeglitten. Nur kaum ben Bruchteil eine« Augenblick«. Da« starke Erlebe» der Gegenwart hielt ihn unwiderstehlich und er gab sich ihm bflrftenb hin. Jetzt bemerkte er be» Eazianstrauß auf seiner Kappe, bie auf bem Herbranbe lag, »iß die Blumen her au« und hielt sie dem Weibe hin in seiner heißen, zitternden F-ust. „Die Blumen will ich nicht; dich, dich, dich will ich, kralj Matjaz!" schrie da« Weib, auf und breitete bie Arme. Unb ber wilde Mann umschlang sie wie mit eisernen Klammern, erstickte sie fast mit feinen Küssen, wollte sie erbrücken vor LiebeSglut und ertränke» in seiner LcbenSfülle. i Die Blumen waren in« Herdfeuer gefallen unb verloderten ba in zischender Flamme. * Nur noch wenige Kohlen glühten auf dem Herd. ES war finster gcwordw in ber Hütte und trotz der weisen sieb in solchen schlimmen Btunden Einreibungen und Waschungen mit unserem sehen seit 27 Jahren beliebten schmerzstillenden Hausmittel Fellers wohlriechendem „Elsafluid". Sie dienen uns gut bei rheumatischen Schmerzen, Kopf- und Zahnschmerzen, stJrken und erfrischen Muskeln u. Nerven, bringen daher gesunden Schlaf und neue Arbeitskraft. Innerlich u Basserlich starker, aus- reich heimkchre»bett General Serail scharf a», weil er den Tob einiger Tausenb französischer Soldaten verschuldet habe. — Aus ber spinischen Front bei Aidir fanben biefer Tage heftige Kanonade» statt; bie Spanier mußten bie Slabt Aibir wieber räumen; in diesen Kämpfen verloren sie 4500 Tote, Ber« wnnbeie unb Vermißte; am 31. Oktober begannen bie Riflente neuerbingS mit bem Bo«barbement von Tetuan; bie rechte Hi»b Abd el Krim« ist angeb-lich ber preußische Gardehaup'.mann KlemS, fein Artilleriekommanbant ist ber ehemalige Oberstleut« nant Ecbisch. — Außenminister Streiernann erklärte in seiner DreSbner Rebe vorn 1. Nivember, ber englische Außenminister Charnderlai» habe ihm i» Locarno zugesichert, daß bie ganze englische Flotte und Armee zur Verfügung stünden, falls Frankreich bie beutfchen Grenze» überschreiten würde. — Gelegentlich bei 60. G:burtSlageS beS rumänischen König« bewilligte ba« Bukarester Parlament 200 Millionen Lei für bie Jnvaliben; ber König stiftete au« seiner Privatschatulle 250 Millionen Lei zum selbe» Z«kck. Wirtschaft und Verkehr. Etne neue Lederfabrik in 11*1«. Am 1. November würbe in UHce der Betrieb ber neu-errichteten Leberfabrik feierlich eröffaet. Die Fabrik ist mobern eingerichtet. Die Versorgung der Wett mit Wetzen. Nach deu Daten de« Internationalen BgrartastitnteS i» Rom beträgt bie W?izenernte in bett WeizenerzeugungSlänbern ber Welt 215 Millionen Meterzentner, währenb ber Bebarf der Jziportläuber 180 Millionen Meterzentner erreicht. Der WeUbe-darf an Weizen ist also vollkommen gedeckt unb eS werben noch beträchtliche Reste i» ben Speichern zurückbleiben. Der ungarische Gefetzentwurf über die (Ainfübrnng Her Pengö (Gulden) Sterne am Himmel auch in beren nächster Umgebung am Fuße de« Felsen«, besten Schatten weit über bie Bergstraße fiele». Auf einmal begann e« sich in bem Schatten zu regen. Die Hütte ward lautlos umstellt. Dann heftige Kolbenschläge gegen Türe, Fenster« laden und Holzwand. „Halloh aufgemacht! Den Räuber herau«! Halloh, Halloh, aufmachen l Wird'« bald I ?" Wie toll lärmte der Schwärm der Landjäger. Einer von ihnen wollte schon eioen Anlauf nehmen, um bie Tür im Anprall mit der Wucht seine« Körper« einzurennen. Da würbe sie schon von innen geöffnet. Auf der Schwelle stand R-gina und leuchtete mit einem Kienspan in die erregten Gesichter ber zunächst« stehenben Soldaten. Einen blauen Rock hatte ste über da« Hemd geworfen, bie Füße waren bloß und die Fü lle ihre« gelösten rotbraunen Haares umwallte ba» ruhige Gestcht. Nur in ben Luzen flimmerte eS ei» wenig unheimlich. Aber baS bemerkten die fanggierige» Hä» scher nicht. »WaS gibt'S denn ba zu lärmen mitten in ber Rächt?- Ihre Stimme klang unfreundlich und rauh. „Den Gufej, deinen Schatz, wirst du herausgeben müssen, brave Jungfrau", höhnten die beide» Vor« bersten. »So? Ihr könnt ja schauen, ob er da ist", meinte ste gelassen. »Weg, Weibsbild! Vorwärts, Grenzer, Gewehr schußbereit, jetzt gilt'S!" kommandierte der Korporal unb mit wüstem Gepolter drangen die Landjäger ein. „Geh' mit dem Licht voran!■ Regina tat wie ihr «.'heißen unb leuchtete in bie Stube h-nein. Da« 5i:nd in der Wiege, durch den Lärm aufgeschreckt, begann zu weinen. „Ist das Räubers Brul?" fragte der Korporal giebiger und wirksamer als Franzbranntwein und da, best« Kosraetikum dieser Art. 6 Doppel- oder 2 grosse Spezial-flaschen 63 v., 12 Doppel- oder t Spetialflinehen um 99 D., 88 Doppel- oder 12 Spezialflaschen um 2so Din schon samt Kiste und Postgebühr rersendet per Kachnahme Apotheker Eugen V. Peller, Stnbiea donja, Lisaplatz 335, Hrratak«. Einzelfl. Elsafluid 10 D. in Apotheken u. einschl. Oeschlften . Währung ist eine Nichahmung be« österreichischen Balutaeotwurfes. Ebenso wie ber Golbschilling wirb auch ber Pengö (Gulden) aui 9 Zehnteln Golb nvd einem Z Hotel Kupfer bestehen. Die Silbermünzen wer)en ebenso wie in Oesterreich 640 Teile Silber und 360 Teile Kupfer enthalten. Der Verkehr ber Silbermüozen ist bort wie da auf 50 Millionen Stück beschränkt. Sport. Wettspiel der Athletiker gegen „DU», torija". Zagreb. Sou»tag. den 8. November, haben sich oie Athletiker bie Biktorija aus Zagreb verpflichtet. Die letzte Begegnung mit einer Zigreber Mannschaft hier in Celje liegt schon vier Jahre zurück. Bikiorija ist eine sehr starke Minnschaft, in welcher Herr vidmajer, ber f,ühere linke Flügel von „3Hrtja- (Ljubljana) nnb einstige Spieler der Präger „Slavia", tätig ist. Wir hoffen anf einen schönen Kampf, ba von Athletik bei bem letzten ' Siäbtespiel Maribor-Celje 3 Mann aufgestellt waren, die einen guten Fugball vorführten. Bei biefem W>t«spiel wirb Athletik mit feiner kompletten ersten . Mannschaft antreten. Diese» Spiel stnbet nm '/» 3 Uhr am Sportplatz« der Athletiker (Felienkeller) statt. Im Staatenkampf Jugoslawien— Italien» ber am 4. November tn Pabua unter »er Teilnahme von 15.000 Zuschauern auSzettagen würbe, siegte Italien mit 2 : 1 (2 : 1). tt« ist da« al« nicht undedeuteaber Erfolg unserer Mannschaft anzusprechen, ba man nach bem Prager Spiel in Jialie» mit einem Minbestresullat 6 : 0 gegen Jugo« slawien gerechnet hatte. Der beste Spieler auf dem Platz» war ber jugoslawische Tormann Friebrich, bem ba« Publikum wieberholte Ovationen bereitete. Ueberhaupt mag erwähnt werben, baß unsere Man»« schaff von ben italienischen Sportler» aus ba« beste aufgenommen unb auch vom Publikum sympathisch begrüßt wurde. Schiedsrichter war ber Wiener Braun. bie Muster, welche da« Kleine durch leisen Zuspruch zu beruhigen suchte. Ein wilder HasteSblick traf den Frager. Aber mit ruhiger Stimme erwiderte das: „Rein, sei» Bater ist ein braver Bauernbursch". Mittlerweile stöberten die Soldaten im ganze» Hause umher. Kein Stück de« dürftigen HauSrate« blieb auf seinem Platz. Gelassen leuchtete Regina mit ihrem Spähn in alle Winkel. Aber so sehr ste auch polterte» und mit ihren langen Bajonetten in alle Ritzen unb Fug«» der Wand nnb beS Fußbodens stäche», so war doch keine Spur von dem Räuber zu finden. Dachboden und Küche wurden ebenfalls genauesten« visttiert; aber auch erfolglos. Schließlich brängte» sich bie Leute alle in der kleinen Stube um ihren Korporal. Regina stand a» der Türe und entzündete am erlö-schenben Kienspahn einen frischen auS bem Bündel am Herb. »Da ist er nicht", lautete bie allgemeine Anficht. „In feinem Bersteck unterm Jeferee wirb er sei»*, vermutete einer. „Der Teufel soll ben Fuchsbau finben jetzt in bet Finsternis", zweifelte ein zweiter. „Ah was, bet Kunschek hat unS zum Besten gehalten. Diesen Bauemhunbe» ist nicht zu trauen !M schimpfte der Korporal. Nach einigen Hin« und Herreben gingen bie Wächter ziemlich kleinlaut hinaus. Der Regina sagte keiner mehr ein Wort. DaS Weib in seiner unerschütterlichen Ge-lastenheit war ihnen unbehaglich. Srst durchsuchten ste, aber nicht mehr so geräuschvoll, die Umgebung der Hütte. Dann marschierten ste, die Berittenen voran, über den Jeserce hinüber, um am Morgen die Gegenb von St. Georgen zu durchstreifen. Sie sollten aber in biefer Rächt noch ungeahnte unb ungewollte Arbeit bekommen. (Fortsetzung folgt.) «et!- 6 itlltii Nummer 90 1900 Einlagenstand 1924: Dln 10,000.000 — 1925 Spar- und Vorschussverein in Celje registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung Hranilno in posojilno drustvo v Celju (registrovana zadruga z neomejeno zavezo) im eigenen Hauee n Glavni trg Nr. 15 übernimmt Spareinlagen gegen gunstigste Verzinsung Gewährt Bürgschaft«- and Hjpothckar-Darlohon sowie Kontokorrent-Kredite mit entsprechender 8icherstellung unter den gfttnstiKftten BedlnKunKea. Die Renten- nnd InTalidensteaer tob den Spareinlagerinsen trügt die Anstalt. Lehrjunge aus besserem Hause, der slovenischen so w ie der deutschen Sprache mächtig, wird in einem Kaufmannsgeschäfto aufgenommen. Nur eigenhändig geschriebene Anträge zu richten an die Verwaltung dos Blattes. 31334 Nettes, solides, älteres Mädchen der deutschen and kroatischen oder slo-venischen Sprache mächtig, wird zu einem dreijthrigen Kinde in ein Kaufmannshaus am Lande gesucht. Sie muss auch im Haushalte nachhelfen. Eintritt sofort oder auch in einem Monat. Anträge an die Verwaltung des Blattes unter „Gute Behandlung 81336". Absolvent einer landwirtschaftlichen Fachschule sucht zwecks Fortbildung seiner Praxis geeignete Stelle auf grösserem Betriebe. Eintritt sofort erwünscht Zuschriften erbeten unter „Ehrlich und tüchtig 31324" an die Verwaltung des Blattes. Empfehle mich den geehrten Damen als gute Hausschneiderin und nehme die Arbeit auch nach Hause. Stefanie Libri6, Store 47. X Kohle aus allen Bergwerken liefert und stellt zu ins Hans Fr. lost. Celje, ilekstndrova ulici 4. Abzahlung auch ratenweise. Realitätenkanzlei Arzensek & Comp. 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