Hummer 11. Petta«, int 17. Mär? 1895. V™0 de» Herrn ______ibnbor berühre, fen Mitglieder a ä ✓-w ^ ä » tälile. aerade PettauerZntung erscheint jeden L»onnrag. Prei« für Pettau mit Zustellung in« Hau«: Vierteljährig fl. 1.—, dalbjihrig H. 8.—, gamjähng fl. 4 —; mit Vostverfendung im Inland?: WerteljShrig fl. 1-15- h-IdjShng (l 2.80, gonziihrig ft. *.60. — Einzelne Nummern 10 h. Schriftleiter - 3»fef Ael«»»r, «»h»h»f,«fie 5. — Serwaltung »*b ?erl», W. vl»»ke, v»chhii,dl»»g. Honptpiiy Rr. tt. Handschriften «erden nicht »urückzeftev». «nlündigungen dilligst berechnet. — Beitrage sind erwünscht und wollen längsten« dis Areitag jeder Woche eingesandt werden Vertretung der .Pettauer Zeitung- für «raz und Umgebung bei: L»d»i, »»» Sch»»h»ser t« Ära,, ?»«r,«ff« Rr. 5. Unsere Nachbarn. Der schwerer BundeSrath Hot die Einfuhr von Klauenvieh aus Österreich nach der Schweiz verboten. Die schweizer Regierung ist insofern? zu diesem Verbote berechtigt. als eine Anzahl von Orte» in Vorarlberg verseucht ist. Nach Borarl-berg wurde vom Grazer Viel,markt ans die Manl-und Klauensruche eiugeschlippt und auf de» Gramer Viehmarkt gelangte da« kranke Vieh au» Ungar». Das« da» keine bloße Vermutung, sonder» die ein» fache, nackte Wahrheit ist. wird man leicht begreiflich finden, wenn man die Amt»l»andlungtn, die jähr-an», jahrein bei den politische» und Gerichts-behörden in den österreichischen Greuzbezirken wegen „Übertretungen de« Viehseuchengejetze»", gepflogen werden, summirt. E» ist da» ein artige» Sümmchen, welche« in erster Linie Zeug, ni« gibt von der strengen Überwachung der Grenze und der rigorosen Befolgung der Vorschriften, inbttreff der Maßregeln gegen Einschleppung von Viehseuchen au» TrauSleithanien. Aber die Sache hat auch ihre Kehrseite. Sie zeigt, daß jederzeit und besonder» dann, wenn partielle Grenzsperre» gegen einzelne verseuchte Eomitate osterreichischerleit» angeordnet worden sind, der Viehschmuggel um so eifriger betrieben wird, je strenger dieSseit« die Senchenvorschristen gehand. habt werden Bei der Configuratio» der Grenze zwischen Steiermark und Ungarn würde die ganze in Steierniark dislozirte Gendarmerie nicht hin» reichen, diesen Schmuggel zu paralisireit. au« dem ganz einfachen Grunde, iveil feiten« der ungai ifchen Greuzorgaue wenig oder gar nicht« gethan wird, um eine solche Grenzsperre wirksam zu unter-stützen. E« ist die» auch nicht gut möglich bei de? dermaligen EomitatSwirthschaft. Die höheren CoinitatS Beamten betreiben ihr Amt nur in» Die Unrechte. Er stand plötzlich ans und wollte weggehen, ehe Everl ihren Irrthum merkte, aber ein eigen» thümliches Gefühl hielt ihn fest. Durchgehen und da» arme Dirndl in Angst darüber losten, wa» ihm so plötzlich gesehen sei. — nein da« tt»at der Flori nicht. Sie würde sich sicher erkundigen und würde dann zur Angst auch noch die Scham fühlen, einen ihr ganz unbekannten Mensche» die halbe Nacht in ihrer Stube gehabt zu haben. Da» durfte er ihr nicht anthun, die ihm wie einen vertrauten Freund behandelt hatte. Lieber wollte er e« darauf aukommen lasten, das« sie ihren Irrthum gewahrte, mochte daraus eutftehen wa» da wolle, denn die Schuld log an ihm. Er hätte sich sollen rechtzeitig zu erkennen geben. Er saß eine lange Weile allein und hatte Zeit »u überlegen, was er thun solle, ehe er sie über oen Hof kommen hörte. Als sie eintrat sagte sie hastig: „Der Herr i» kränker wordn Toni; >ch muss in seiner Näb bleib'», wann er wa« brauchen thut. Wannst nit in Stall schlafen magst, mach ich dir a Liegerstatt da auf der Truch'n, soweit, alö es gerade nothwendig ist, um den Titel Beamter und die dazugehörige exotische Uniform wenigstens mit einem Scheine von Recht tragen zu könne»; im übrige» treiben sie Politik, für oder auch gegen die Regierung, je nachdem. Sie werden nicht nach der Dienstleistung, nicht nach ihrer Eignung zum Beamten. sondern nach ihrem politischen Einflüsse in höhere Stellen be-fördert. Die niederen Beamten sind in erster Linie «orteiche für die jeweilig au die Reihe kommenden Wahlcaudidaten. — die verderben sich das Geschäft wegen eine» ordnnngSniäßig au»-zustellenden Viehpasse» sicher nicht. Die Gemeindevorsteher können zum größten Theile kaum nothdürftig ibre Namen schreiben, von einem Verständnis der Seuchenvorschriften ist unter solchen Umständen keine Rede. Zur Führung der Geschäfte ist der Notär da. der Bezirk«, oder der Dvrfuotär. Der letztere ist meisten» gleich» Stig ein Winkeladvokat oder wenigsten» ein intelschrei der. der nicht immer eine reinliche Vergangenheit hinter sich hat und von der Gnade der Bauern lebt, denen er hie Viehpüsse ausstellt, denn der ComitatSthierarzt ist ein großer Herr, weldi« sich mit derlei wenig einträglichen Ge-schästen nicht abgibt und die BezirkSthierärzte, wen» solche überhaupt existire«, haben auch bessere» zu thun. Für sie sowie für die meisten anderen Beamten ist ihr Amt blo« eine Art fixer dau» ernder Nebenbeschäftigung. Die ganze» sanitätS» und veterinärpolizeilichen Einrichtungen stehen am Papiere sehr schön und sanier gedruckt; in der Prax'S liege» sie im Argen. In de» Bezirk Frieda» wurden die Blattern a»S dem ungarischen Grenzbczirke eingeschleppt, von dem der Bericht de» diesseitige» AmtS-ArzteS behauptet, das» er längs der ganzen Grenze des stkirischen Bezirke« verseucht ist. Der österreichische Amtsarzt hat da» sofort constatirt und die ener- 'S schön warm da und a paar Kotz'» und a Hüll'» kann ich dir geb'n. Wiest magst Toni." — Flori faßte sie bei der Hand und sagte: „3« nit noth Everl. ich geh' hfim." — Dagegen protestirte sie heftig. ES sei zu weit und bitterkalt. Er könne geruhig da schlafe»; zeitig Früh wolle sie ihn wecken kommen und einen guten Kaffee bringen; wenn er gesehen würde, mache ihr das gar nicht». Sie seien alte Bekannte, da« wisse seine Zukünftige die Ära» Wirtschafterin auch, die sei nicht eiset-süchtig. Er möge ihr nur sagen, weshalb ihn Everl zu sich bitten ließ. — „Und wannS der Sim der-fragt?" — warf Flori fcharf ein. — „Er i« noch nit mein .Herr und Schlecht'S lzab' ich nit than." — antwortete sie. Flori zögerte einen Augenblick, dann sagte er heftig: „Und er därs'S a nit werd'n. Dirndl! der nit. dös sag ich dir, sonst hat er'» mit mir z' thun!" — Damit schlang er beide Arme um ihren Hal» und küßte sie stürmisch, trotzdem sie sich heftig wehrte. „B'hüt dich Gott Evi. denk aus d' heutige Nacht!" — Damit ließ er sie lo» und eilte mit langen Schritten davon. Everl stieß einen Schrei au». Da« konnte Toni nicht gewesen sein. Toni der immer zu ihr stand wie ein älterer Bruder, gischesten Maßregeln gegen die Weiterverlircitung der gefährlichen Krankheit angeordnet. Sein un> garisclier College, wenn er überl>aupt drüben eine» solchen hat, wußte entweder überhaupt vou der Blatternepidemie in seinem Bezirke drüben nicht», oder wa» noch schlimmer ist, er hat nichts ge» than, um dem Umsichgreifen der Krankheit zu steuern. So oder so, da» Fazit ist. das» die Blatternseuche nach Steiermark verschleppt wurde. Da ist e» den» doch nicht verwunderlich, wenn an anderen Theilen der Grenze, trotz aller Vor-sicht der österreichisch,» Behörde», die Maul- und Klauenseuche eingeschleppt wird. So müssen die steirischeu Viehzüchter einer-seitS in fortwährender Sorge vor einer Verseu-chung ihrer Höfe leben, anderseits ununterbrochen in Angst fein, das» ihnen die Grenze» der Absatz» gebiete verschlossen werden. Da» kann aus die Dauer nicht so fortgehen, denn die laxe Handhabung der sanitatS» und veterinärpolizeilichen Vorschriften und die höchsten« der Form nach durchgeführte» internationalen Vorkehrungen gegen da» Verschleppen von Seuchen, wie sie i» Ungarn prakticirt werde», schädigt unsere Viehzucht und unseren Biehhandel un-unterbrochen. Das» daS unseren Nachbarn in TranS» leithanien ganz gleichgiltig ist. dass Ungarn trotz de» Zoll- und Handelsbündnisse» mit Österreich, das die Ungarn übrigen? auf die allerunver-ftorenste Art umgehen oder sich einfach darüber hinwegsetzen, wo e» sie beengt, nicht die aller» einfachsten Rüchsichten gegen den österreichischen Vertragspartner haben, zeigte ihre Haltung in der französischen Weinzollsrage. Die Ungarn haben längS der ganzen Grenze fast aus alle» Straßen und Wege» Mauthen auf-gerichtet und sie belasten dadurch die Einfuhr unserer Handelsprodnkte a»S den Gre»zbezirken wenn nicht gar wie ein Vater, denn er war sicher doppelt so alt wie sie. Wenn» aber nicht Toni war, wer war»? In einer Anwandlung von ängstlichem Verdachte machte sie rasch Licht und leuchtete in der Stube herum, sah nach den Kleidern an der Wand und versuchte, ob der Deckel der Truhe, worinnen sie ihr Habe hatte, nicht etwa gewaltsam geöffnet worden war. Nicht» fehlte, alles war in bester Ordnung. Everl'» Angst wich einer be- «^reiflichen Neugierde. Sim war« nicht, der trug einen Schnurrbart und — und so küßte Sim sicher nicht, wie der, der sie soeben geküßt hatte. Wer war«? Everl versperrte die Thüre der Stube doppelt und gieng in die Küche de» WohnhanseS hinüber, wo ihr Bett stand. Sie hatte es in die Küche bringen lassen, um auch nacht» in der Nähe de» kranken Herrn zu sein. Dieser schlief in derselben Nacht ruhig, aber sie that kein Auge zu, sie fühlte die warmen Küsse und hörte die kräftigen und doch leise gesprochenen Worte: „Und er därs'S nit werdn, Dirndl!" — ununterbrochen in den Ohren klingen. Sie hub den Rosenkranz zu beten an. aber es nützte nicht«. Wer war ei? Diese Frage drängte sich auch in die Worte des Ge-bete« hinein. Ungarn mit einer Abgabe, die hohen Zolle gleichkommt. Sie die international frei v» alle und erheben trotz de» Zoll-und HandelSbündnifse» oder besser entgegen den Vereinbarungen derselben ganz ungerechtfertigt Gebühren, während ihnen unsere Straßen offen liegen Sie belasten u»S bei der Einfuhr unserer Produkte auf der Straße mit Mauthgebühren, auf den Bahne» mit protektionistischen Fracht-tarisen und den durch internationale Erträge für abgabenfrei erklärten Donauverkehr belasten sie durch eine hoheTransportstener. welche Österreich bezahlen muss, um die österreichische Donau-DainpffchiffahrtS-Gesellschaft concnrrenzfähig zu erhalte». Ungarn gibt sich nicht die geringste Mühe, seine Zigeuner irgendwo seßl>aft zu machen und so ergießt sich Jahr um Jahr eine Flut von arbeitsscheuem Gesiudel über die steirische» Grenz-bezirke, welches sich sein tägliches Brod nur in de» seltensten Fälle» durch Arbeit erwirbt, dagegen ständiger Gast in den Bezirksgericht», und Schub-arreften ist uud dem Lande Summen kostet, die wahrlich besser verwendet werden könnten. Mehr als einmal kamen diese freundnach-barlichen Verhältnisse im Abgeordnetenhaus und im steinschen Landtage zur Sprache, allein bisher fand sich die österreichische Regierung nicht bewogen. Repressivinaßregeln zu ergreifen und unseren Nach-barn in TranS begreiflich zu machen, das» sich Sie nachbarliche Unoer — träglichkeit. zu dem erhältnifse 30: 70 sehr schlecht reimt und das» die Herren Nachbar» ihre Großstaatfexerei gefälligst aus der eigenen Tasche bezahlen mögen. Die jämmerliche» Zustände der magyarischen Justiz-, Verwaltung?- und der zu letzterer gehörigen Sanität». und Veterinärpolizei Pflege, paffen schlecht zu der Großthuerei und die Pose eine» GrandseigiieurS unter den Deutschen. Croaten. Gerben, Slovaken und Rumänen im Reiche der h. Stefanikrone ist lächerlich, wenn bei den gold-befpornte» Ciismen die Zehen und beim goldver- Önürten Attila die nackten Ellbogen heraussehen, ir Österreicher und speziell wir Steirer machen un» durchaus kein Vergnügen dorau«. den Zwirn zum verstopfen dieser Löcher zu liefern. Politische Notizen. (Dir Cillirr Frage.) Die slowenischen Abgeordneten sollen über den dermaligen Stand der Cillier Frage ziemlich verstimmt sein und zwar sowohl über die Regierung, al« auch über die Polen. Der „Dziennik Polski", eine» der Hauptorgane de» Polenclubs, brachte einen Artikel in dem e» unter anderem heißt: .Die Slovenen. denen bereit» bedeutende Eonzessionen gemacht wurden, dürfe» in der Eillier Angelegenheit auf die Polen Zwei Tage später brauste ein arger Schneesturm durch» Land und Iölgl der Knecht saß abend» in der Küche und that Späh» schneiden, während Evt-rl für den Herrn eine Hühnerfnppe kochte. — „Wa» ich sagen will Everl," — begann Jörgl nach einer Weile, — „hat der Kreuz-hoser Flori an Schatz da in der Näh? Etwan dö Vroni vom Oberberger drent? Mir kummt» so vor." — Everl zuckte die Schultern, vielleicht hatte sie nicht gut gehört. — .Ich mei» nur a so;" — sagte Jörgl lauter, — „weil er mir vorgestern 'gegnt i«; drauß'n ganz knapp bei uns'rer Tenn', I» so um a Mitternacht g'wen und saggrisch kalt war». Frische Luft schnapp'n geht einer um dö Zeit nit. — Leicht war er gar bei dir in Fensterl'n der Lotter? Rau schau nur. das 's der Sim nit dersragt, sunst i» gfahlt mit da Heirat!" setzte Jörgl gutmüthig spottend hinzu. Ein Glück, das» er von seiner Arbeit nicht aufsah, sonst hätte er gesehen, wie Everl vor Schreck fast den Topf fallen ließ, au» dem sie de» Herrn Suppe anrichtete. — Am Kreuzweghof gab'» ein Flüstern unter dem G'weibert. Bittlinänner waren da gewesen und hatten nicht rechnen. Wer sich auf den nationalen Boden stellt. m:is» auch die nationalen Rechte und Em-pfindlichkeiten anderer respektiren. Die Pole» sind in diesem Falle verpflichtet, iiück> die nationale Stellung der Deutsche» zu berücksichtige» und wem« die Slovenen glauben, das» die slavische Sympathie der Polen mächtiger sein werde, al» da« Gefühl der Gerechtigkeit, so werden sie sich wahrscheinlich verrechnen. Der ungerechtfertigte Eigensinn der Slovenen kann zwar politische und parlamentarische Krisen herbeiführen, wird aber den Slovenen schwerlich irgend welche»Nutzen bringen." Übrigen» soll die Regierung entschlossen sein, die Berathung der Cillier Angelegenheit im Bud-getaiiSschuffe biSzum Zeitpunkte hinauszuschieben, bi« zu welchen, eine Verständigung zwischen den betheiligten Parteien erzielt sein wird. Dürfte kaum gelingen diese Verständigung, nachdem e» nicht einmal dem Grafen Hohenwart gelang, die Slowenen umzustimmen, die selbst bei der Au»> ficht, dass die ganze Coalition darüber in die Brüche gehen könnte, auf ihren Schein bestehen. — Wird den Deutschen besten» zur Nachahmung empfohlen. (thu boshafte Mahnung.) Eine solche ertheilt da» conservative .Grazer Volksblatt" in feiner Nr. 60 den Deutschen Österreich», in welcher eS über den .Triumph" berichtet, den die deutschen Blätter darüber feiern, das» da» belgische Amt», blatt nunmehr in beiden Landessprachen erscheint, nämlich französisch und vlämisch. — Dazu be» merkt da» „Grazer Voltsblatt" salbungsvoll: „Auch uns freut der endliche Sieg de» Rechte» und der Billigkeit in Belgien; die» umsomehr, al» gerade der vlämische Theil der belgische» Be-völkerung katholisch-conservativ denkt. In-dessen mögen unsere österreichischen Deutsche» auch die entsprechende Nutzanwendung für Öfter-reich machen, wo e» nebst ihnen auch noch andere Nationalitäten gibt. E» wäre tief bedauerlich. wenn die Nichtdentschen in ganz Europa sagen dürften: Diese Deutschen verlangen die Gleichberechtigung für sich, während sie dieselben den anderen nur gezwungen oder gar nicht gewähren wollen." Da« klingt so ähnlich wie die Gebete „fromm-gläubiger" Bravo», die der Madonna eine mächtige Kerze geloben, wenn ihnen der nächste Überfall reiche Beute bringt. Wer hat denn Belgien dahin gebracht, wo e» heute steht, nämlich hart am Rand der Revolution? Die katholisch-konservativen Regierunge» der letzten Jahre, welche die niederen Volksmassen so lange bedrückten, bi» sich diese dem Socialismus in die Arme warfen. Wer bedroht die heutige Monarchie in Belgien? Die sogenannten katholischen Demo-(raten, die christlich-Sozialen, welche das Christenthum und den Katholizismus blo» al« AuShängschild benützen, um eS mit Rom nicht zu verderben, das ihnen zu gewissen christlich» beim Bauern um Loni angehalten für den Erl-Hofbauern feinen Zweiten, den Stacherl. Die Loni aber hatte rundweg erflärt: „Der Stacherl paffe zu ihr wie der „Eulkoda zum Kanariweiberl"! sie verzichte auf die Ehre." — Darauf hatte e» eine erregte AuSeinanderfetzung zwischen dem Kreuz-weqhofer und seiner Tochter gegeben und beide hatten in ihrem Jähzorn Dinge vorgebracht, die „schauderhaft" waren. Der Bauer hatte ihr vor-geworfen, dass sie so eine „giftige Krot" sei, das» sich ein ordentlicher Bursch fürchte, von ihr „an-blasen" zu werdn. Die Tochter hatte gerufen: „I» recht Boda! Ich geh' vom Hof und will mein Erbtheil hab'«, sonst las»t'» mich a al» depper! erklär',, wie 'n Sepperl. da»' nachher mit mein Geld thun kinnt», wa« Eng gsallt. Mein Bruder i« a Hascher, den'» ö» dumm g'macht hab,«? Aber d Loni i« ka Hascherin! Ich bin großjährig und kann mit mein Erbtheil mach'» wa» ich will. — und kann heirat'» der mir gsallt!" — DaS alle« wussten die Dirnen zu erzählen und noch mehr. — Ob'» wahr sei? — frug Flori verächtlich, denn er konnte so wa» nicht leide». Wahr sei«, bestätigte die rothe Zenzi, die Milchdirn, sie selber habe alle» gehört in der > socialen Werken Geldunterstützungen sendet. Diese christlich > socialen Werke sördern zwar die republikanische Idee in Belgien mächtiger al» da« allgemeine Wahlrecht sie fördert, aber wa» thut da«. Rom findet sich auch mit der Republik in Belgien ab. wie e» sich mit der Republik in Frankreich abgefunden hat, wahrend e» sich mit der erzkattiolischen Monarchie in Italien um keinen Prei» befreunden will! Die Thränen, welche da« „Grazer Volk»blatt" über die „von Tag zu Tag sich mehrenden Schwierigkeiten" in Belgien vergießt, sind Krokodilsthränen. Was aber die Mahnung an die Deutschen Österreich« betrifft, auch den anderen Nationalitäten die Gleichberechtigung zu gewähren, so ist die Wahl unter den deutschen Ausdrücken für ein richtige»Eigenschast«wort. welche»dieser „Mahnung" vorzusetzen wäre, schwer. Perfid und maliziö« sind nicht deutsch. — „unverschämt" sagt zu ivenig i» Hinblick auf jene Kronländer, wo die Deutschen i» der Minorität und aus manche, wo sie sogar in der Majorität sind! Seit wie vielen Iahren erscheinen denn nicht schon in Österreich alle Amtsblätter nicht nur doppel- sondern sogar dreisprachig? Seit wie vielen Jahren sind nicht schon alle Amt»schilder. Drucksorten. AmtSsiegel »c. in den meisten Kronländern doppel- ja sogar oft drei-sprachig? Seit wie vielen Jahren müssen die von aintSwegen nach Galizien. Dalmatien. Kram ,c. tran»ferirten Offiziere und Beamten von ihrem Gehalte deutsche Hauslehrer und Hofmeister bezahlen, weil ihre Kinder sonst ununterbrochen die erste Volksschulklasfe einmal polnisch, dann italienisch, slovenisch, ruthenisch oder serbokroatisch wiederholen müssten? — Gleichberechtigung sollen die Deutschen Österreich» gewähren? — Ironie! Die Deutschen, welche in den meisten Städten Galizien», Böhmen». Mähren». Krain», de» Litorale und in Dalmatieu in gar keiner Stadt eine deutsche U»terricht»anstalt, deutschen Gottesdienst oder Beamte finden, die sie nur Halbweg« richtig verstehen, diese sollen Gleich-berechtiaung gewähren? Da«Gewährung»recht haben sie in ihrem Gleichberechtigung«^! schon lange au» der Hand gegeben und da« .Volk«-blatt" selbst wäre schon lange eingegangen, wenn e« in einer der vorgenannten Provinzen in deutscher Sprache erscheinen würde. Würde e» aber, sagen wir in Böhmen oder Galizien oder Dalmatien die Tschechen, Polen. Ruffen, Serben. Kroaten oder Italiener in ihrer Mutte,spräche so angreifen und verunglimpfen, wie e» da« in deutscher Sprache den Deutschen thut, dann wäre jedenfall» seine er'* Ausgabe auch zugleich die letzte gewesen und die Herausgeber hätten noch obendrein ziemlich drastische Beweise von jener Art der Gleichberechtigung erhalten, für welche da« „Volk»blatt" sich so sehr in'» Zeug legt. Küche. — „Und wa« d' nit ghört hast, dö» hast dir z'sammdicht. Rothe. Bist a lieb« Schneckerl du," — rief Flori wegwerfend. Aber die rothe Zenzi hatte eine spitze Zunge und entgegnete höhnisch: „So lieb wie dö dörrische Dudl, dö Lin»banerische, bin ich freilich nit uud mit',, Bauer halt ich a nit, das» ich heunt oder morg'n a HeiratSgut krieg'» thät, wie dö» grau»liche Ding! n Sim hat'» ab« g'sagt. weil ihr ein anderer wa» in'» Ohrwaschl g'wispelt hat und bei so einer Wi»p'lerei i» nie nit dörrisch, dö» Laster I' — Flori hatte gerade den Tränkeimer am Brunnen gefüllt, um die Pferde zu tränken; diesen stülpte er der rothen Zenzi übern Kopf, das» sie pudelnaß dastand in der Kälte und gab ihr noch einen Renner gegen die Küchenthüre, das» der Tränkeimer polternd vor die Füße Loni» rollte, die nachschauen kam. wa« eS am Hofe schon wieder für Lärm gäbe. — „Schämst' dich denn richti nit Bub?" — rief sie Flori zu. al» Zenzi naß. wie eine in» Wasser gefallene Mau» und heulend in die Küche stolperte. — „I» ka Schand. den rothen Saggra 'S Maul zu verpappen und du hast z' allerwenigst Urfach ihr d' Stangen zu halten, Kreuzweghostochter, denn z'erst hat'S über Bereins-Nachrichten. (Öoli-Drrsommlnng des „peftauer Vorschuß-Vereinn».") Der Pettauer Borfchuß Berein hielt am 14. d. M seine diesjährige Vollversammlung in .Reicher» Gasthof" mit folgender TageSoiduuug ob: l. Rechenschaststericht-Vorlagede» Rechnung«, abschlusse« pro I8S4 (20. BereinSjahr). 2. Bericht de» AussichtSrathe» über die Prüfung der Rechnung. 3. Antrag de« AussichtSrathe» über die Verzinsung der Stammantheile pro 1894. 4. Antrag auf Er-»Heilung von Unterstützungen, 6. Bestimmung der Beitritt»gebühre» pro l 895. 6. Festsetzung de» Zin»suße» für Darlehen pro 1895. 7. Allfällige Anträge. Da die auf 2 Uhr Nachmittag angesetzte Versammlung nicht beschlußfähig war. wurde eine »weite Versammlung um 3 Uhr. die übrigen» lehr gut besucht war. vom Vorsteher H. W Pi»k statutengemäß für beschlußfähig erklärt und mit einer kurzen Begrüßung der Anwesenden eröffnet. Bon der Direktion sind anwesend die Herren W. Pi«k, E. Eckl, Dr. S. v. Fichtena», Dr. H. Michelitsch, I. Behrbalk. I. Sima und S. Hutter Berei»»sekretär Hr. Palese fungirt al» Schriftführer. Der Vorsitzende Kr. W. Pi»k gibt bekannt, das» die Berhandlungtschrist über die letzte General-Versammlung von den Herren Revisoren geprüft und richtig befunden worden sei. Dann nimmt er zu Punkt 1 der T. O. da» Wort und erstattet den Rechenschaftsbericht, au» welchem hervorgeht, das» der Gesammtgeldumsatz de» Vereine» pro 1894 rund I 68 Million Hulden betrug und da» Geschäftsjahr ohne Verlust geschlossen habe. Au» den an die Mitglieder vertheilten RechnungS-Abschluß pro 1894 ergibt sich a. in der Geschäft». Übersicht ein Saldo von 840 879 fl. 30 kr., b. beim Gewinn- und Verlustkonto ein Saldo von 15.664fl. 61 kr., c. Geschäftskosten 2906 fl. 97 kr., d. Ver-mögenSstand ein Saldo pr. 291.077 fl. darunter unt>-r andern die Activposten: 1. Forderungen 228 963 fl. 1 kr, 3. .Hausbau 60 503 fl. 4 kr.. 6. Eaffastand Ende 1894: 1301 fl. 93 kr. An Passivposten unter andern: 7. Stamma „theile 51.,87 fl. 68 kr.. 8.Spareinlagen 197.130 fl. 2 kr.. 13. Reservefond 19337 fl. 54 kr. 14 Gebahru»g»-Überschuß 246 l fl. 85 kr. Der Mitgliederstand beträgt Ende 1894 533 mit 1068 Spareinlagen. Zu Punkt 2 spricht AuffichtSrath Dr. v. Fichtenau und beantragt inbezug auf da» Refultat der vor-genommenen Prüfungen, den Rechnung»-Abschluß pro 1894 zu genehmigen und der Vorstehung den Dank für die umsichtige EeschüstSgebahrung au», zusprechen. Der Antrag erscheint nach Abstimmung angenommen. Der Vorsitzende dankt im Namen der Direktion für da» Vertrauen und beantragt seinerseits, dem Obmanne de» BaucomitS» Herrn ö. Kasper sür seine aufopfernde Mühewaltung beim Baue de» Verein»hause» zu danken. (Bravo!) Über Zustimmung der Versammlung gelangt Punkt 3 und 4 der Tagesordnung zusammen zur Ver- dich und 'n Bauern, und nachher über a brav» Dirndl lo»zvg'n, dö ich nit beleidign los«! ver-stand'» ? — „Wohl, wohl, wie 'S über mich lo»-zog'» hat, dös hast gern ang'hört. aber das» 's über d' LinSbauer» Dir» gredt hat. dö» hat dir in d' Nas'n graucht, Flori. gelt ja?" — ent-geanete Loni bitter. — .'n Sim hast au»g'lacht, das» er dö» dörrische Trapperl heirat'n möcht und du hast ehrm'» abg'fischt! Scham' dich, sag ich dir Flori? Scham dich!" — Bei den letzten Worten schlug der Ton ihrer Stimme in ein wilde», schluchzende« Kreischen um und sie verschwand in der Küche. E» lag eine gewitterschwüle AthmoSphäre über den Kreuzweghof. Gegen Abend kam Jörgl. der Linsbauern-Knecht, 0um «reuzweghofer. WaS e« gäbe, frug dieser einigermaßen erstaunt. Der Bauer will Testament machen, berichtete Jörgl. der Pfarrer sei bei ihm und habe eS ihm angerathen, denn e« stund' nicht gut. Wenn die TestamentSzeugen da seien, dann müsst Jörgl sogleich in die Stadt fahren zum Doktor und wann der sagt, dass heut noch nothwendig sei, so werde der Linthoser heute noch versehen werden, sonst aber morgen zeitig früh. Der Kreuzweghofer erhob sich schweigend, — 3 — Handlung. Die Anträge der Direktion auf die Gewährung nachstehender Unterstützungen und zwar: Der Pettouer Freiwilligen Feuerwehr 50 fl.. der Suppenanstalt der städt. Volksschule» 20 fl.. dem Museal-Vereine von Pettau 2s» fl.. dann einer Remuneration von 60 fl ,ür den Verein».Sekretär, »verden angenommen Die Verzinsung der Stamm-antheile wird für da» Jahr 1895 mit 4'/,»/, festgestellt und der sich sohin ergebende Restbetrag von 3 fl. 39 kr. aus neue Rechnung vorgetragen. Über Anfrage des Herrn B. Schulfink, weshalb für die Bekleidung armer Schulkinder kein Beitrag vorgesehen erscheint, gibt der Borsitzende die AuS-kunft, das» diesbezüglich sich an frühere Beschlüsse gehalten wurde, wonach sür diese Widmung bereit» vorgesehen ist. Zu Punkt 5 stellt der Vorsitzende die Frage wegen der Höhe der BeitrittSgebühren pro 1895 und befürwortet, diese Gebühr wie bi»-her mit vier Gulden (4 fl.) von jedem Antheile einzuheben. Nach der Begründung diese» Antrage» wird abgestimmt. Der Antrag erscheint angenommen. Punkt 6. Auch zu diefem Punkte wird der DirectionS-antrag. den früheren Zinsfuß (5'/,'/» Zinsen und »/»•/• Prov.) für Darlehen, sür da» Ber-waltungsjahr >895 angenommen. Punkt 7. Der Vorsitzende berichtet über den Bau de» dem Bereine gehörigen Hause». Er constatirt. das» sämmtliche Wohnungen gut vermiethet seien und wirft die Frage wegen Vermiethung der Keller auf. Herr W. Blanke fragt an, we»halb da» Handel»gremium mit seinem Anliegen, die noch leeren Räumlichkeiten für Kanzleizwecke zu miethe», abschlägig beschiede» wurde? Der Vor-sitzende entgegnet, das» vom HandelSgeemium ei» derlei Anliegen resp. Anbot nicht gemacht worden sei. Herr v. «ottowitz verwahrt sich gegen diese Erklärung. Er habe in Ausführung eines die»-bezügliche» Beschlusse» der Gremial Hauptversammlung da» Anbot gestellt, die fragliche» Localien um den Betrag per 200 fl. jährlich zu miethen. E» sei ihm jedoch bedeutet worden, das» diese» Anbot ein zu geringe» sei. Nachdem er nun von der Gremial-Hauptversammlung kein Recht erhalten habe, über da« gestellte Angebot hinauszugehen, habe er eS nicht für nöthig gehalten, da» gleiche Anbot noch einmal zu stillen, sondern die Entscheidung über sein erste» abgewartet. Die Ent» fcheidung der Direktion siel dahin au», das« die diesbezüglichen Lokalien einer anderen Partei auf 5 Jahre in Miethe gegeben wurden, da die-selbe ein bedeutend höhere» Anbot gemocht. Der Vorsitzende theilt mit, das» der Gremial-Vorstehung nahegelegt worden sei, da» Anbot zu erhöhen und sei zur Entscheidung eine Frist von 8 Tage» be-willigt worden. Nachdem seilen» de» Gremialvor-stände» ein höhere» Anbot nicht gemacht worden ist, wurde da» in Rede stehende Lokale einer anderen Partei um den Zin» von jährlich 350 fl. Überlassen und der diesbezügliche Vertrag abge. schlössen. Über diesen Gegenstand entspinnt sich zog die dicke Lodenjacke an, setzte die Pndelhoube aus und gieng mit Jörgl nach dem LinShof hinüber. Er kam sehr spät in der Nacht zurück, schüttelte auf feines Sohnes Frage ob der LinS-hofer etwa» gar schon gestorben sei, bloS nach-denklich de» Kopf und sagte nur: „DöS iS g'spassig. Der Saggra hat a feine Nas'n g'habt." Dann legte er sich schlafen. Zeitig am anderen Morgen kam Jörgl fchon wieder. Er bat den Bauern, zu erlaube», dass Flori am LinShof komme» dürfe, aber sofort soll'S sei». Der Bauer selbst gieng in den Stall, wo er Flori beim Anschirren der Pferde fand, die einen Wagen voll Holz nach der Stadt fahre» sollten. — .Las« dö Ros« und geh g'schwind am LinShof, der Bauer will dich hab'»." — — .Der LinShofer?" — frug Flori erstaunt, — .was der von mir hab'n will, möcht ich wissen. Ich hab mein Lebtag nix zu ehrm g'habt. — .Geh nur, fönst kunnt'S z'spat werd'n." —mahnte der Bauer. Flori aieng wie er stand mit Jörgl, der ihm aber nicht sagen konnte oder wollte, weshalb ihn sein Herr rufen ließ. Als beide in die Küche deS LinShofe» kamen, war dieselbe von betenden Menschen erfüllt und Flori kniete eben- infolge einer geharnischten Erklärung des Herr» B. Schulfink, das» e» jedenfalls sonderbar berühre, dass der Vorschuß-Verein, zu dessen Mitglieder fast die ganze Handelswelt PettouS zähle, gerade den Interessen derfelben wenig Wohlwollen entgegenbringe, — 'inr Debatte, an welcher sich im Verlaufe die Hrn. Sellinschegg. Kolleuz. v. Kottvwitz. I. Gspaltl. M. Ott. Scheichenbauer lk. einerseits und die Herren PiSk, Dr. Michelitsch. Eckl, Dr. v. Fichtenau. Sima »c anderseits betheilige» und in welcher sich die Gegensätze endlich so sehr zu-spitzen, dass von Seite der Direktion die Vertrauen»-frage aufgeworfen wird. Obwohl die Sitzung eine öffentliche war. wollen wir, um die Lösung de» entstandenen Eonflikte» wenigstens nnserseit» nicht zu erschweren, den Bericht einfach mit dem ab» brechen, das« über die Frage bezüglich der Ver-miethung der Kellerräumlichkeiten nicht entschieden wurde Eine» aber mag immerhin bemerkt sein, das» e» bei dem Streite über den Umfang de» Wirkungskreise» der Direktion und ihrer Rechte i» adininiltrativen Angelegenheiten, wohl da« einfachste gewesen wäre, die diesbezügliche» Para-graphe» de» Statutes, — die am Ende ja doch nicht jedem geläufig sind. — zur Verlesung zu bringen. Der Aiitrag Kollenz: .Am Baue dürfen wesentliche Veränderungen nicht vorgenommen werden." hatte in diesem Falle eine bestimmte Spitze; allein er ist im allgemeinen weder unbe-gründet noch überflüssig, da im Laufe der Zeit Verhältnisse eintreten können, in denen die Direktion derselben Ansicht ist, während die Majorität der Mitglieder diese Ansicht nicht theilt. Anderseits berührt e» seltsam, >venn die Direktion, um eine momentane Ausregung zu beschwichtigen, Zuge-ständnisse macht, die denn doch kaum gehalten werden können, — au deren Erfüllung im Ernste weder die Mitglieder noch die Direktion glauben dürfen, weil ein Geldinstitut am allerwenigsten den Schein erwecken darf, al» ob e» ihm mit recht»-verbindlich eingegangene» Verpflichtungen nicht voller Ernst wäre. An solchen Verpflichtungen soll nicht gehandelt und gemäkelt werden, am wenigsten in einer öffentlichen Versammlung. Ob die Direktion die moralische Verpflichtung hat. einzelne Stände der Mitglieder de» Vereine» auf die eine oder andere Art zu berücksichtigen, ist eine Frage, deren Beantwortung Sache der Ber-einSmitglieder wäre und die daher hier nicht weittr ventilirt werden soll; das» sie formell im Rechte war und die Pflicht hat, die Vermehrung de» Einkommen» an» dem VereiuS-Gebäude anzustreben. da» ist keine Frage. Allein e» kann auch keine Frage sein, das» den Mitgliedern, — ohne welche der Verein eben nicht bestünde, — da» Recht zustehen mus», — um einen vulgären Autdruck zu gebrauchen: .Auch etwas dareinzureden", weil sonst Hauptversammlungen überhaupt ganz überflüssig wären. Deshalb wäre der gereizte Ton sehr einfach dadurch zu vermeiden gewesen, wenn fall« nieder und betete mit. In der Stube em° pfing der Lin«hofer die letzte Wegzehrung. Nach einer Weile kam der Meßner heran» und frug, ob der Knecht vom Kreuzweghos. der Flori, noch nicht da sei. Flori erhob sich schweigend und gieng in höchster Verlegenheit in die Krankenstube. wo er den Pfarrer und Everl fand, die schluchzend am Bette ihre» Herrn kniete. Flori'» Verlegenheit wuchs, als ihm der Pfarrer kopfnickend ansah und dann an'« Krankenbett schob. Der Kranke lächelte, aber er schüttelte müde den Kopf und fagte schwach: .Ich kann nit. redet Ihr — Hoch — würden." — Der geistliche Herr erhob sich und legte seine Hand auf Everl'« Kopf. .Die da ist seine Tochter." — sagte er nach dem Kranken deutend zu dem völlig verblüffte» Flori. — .Sie hat ihrem Vater gesagt, das« sie Dich gern hat und Du sie auch. Ist'« so? Red' die Wahrheit Florian Ortner." — Flori fuhr zusammen und senkte den Kopf, dann frug er leise: „Soll ich'« sag'», Everl?" — Ohne den Kopf von der Bett-decke zu heben flüsterte sie: „Sag« Flori!" — und nun erzählte Flori alle« von seinem Zank mit Sim bi« zur gestrigen Szene mit der rothen die auf bis Reichte und Pflichten der Leitung be-züglicke» Para»raphe de« Statut» der Versammlung repnblimt woa^en wären, denn nicht nur im ge-wölnilichen. fpjibcrti auch im Rechtsleben erfahre» oft sehr bestißnmt formulirte Vorschriften eine verschiedenartig Auslegung. Endlich hängt das ProS periren A-ine« Geldinstitutes stets von einer geschickten, >/nsichtiqen und energischen Leitung ab und da ist Awohl daS Provozire», wie das Stellen der Vkrt^uenSfrage stets ein Ding. da« in der Regel ivgar mehr als nur zwei Seite» hat. Und dann — wenn Zwei streiten, freut sich immer der Dritte. (diiimarh.) Der alldeutsche Verband in Berlin bat dem Vereine Südinark zur Grün-dnng vo» Volksbüchereien eine namhafte Anzahl guter Bücher gespendet. Die BereiiiSleitiing hat diese der Ortsgruppe Villach zu dem obengenannten Zwecke übersandt n»d de» Spendern zuhanden deS Herr» Dr. Ad. Lehr in Berlin das nachstehende Dankschreiben geschickt: Sehr geehrte Leitung des alldeutschen Verbände« in Berlin! Die stattliche Büchersendung. die Sie uns ans unser Ersuchen zum Zwecke der Gründung von Volksbüchereien zn senden die Güte hatten, haben wir erhalten. Diese Spende freut «n» nicht allein ihrer Reichhaltigkeit und Gediegen-Heit wegen, sondern vielmehr noch deshalb, weil sie 011# dem deutschen Reiche kommt und uns den erfreulichen Beweis liefert, das« die Volk«-genossen dortselbst für unsere schwere BedrönaniS und unser mühevolle« Ringen ein offenes Auge, ei« fühlende« Herz, eine hilfdereite Hand halten. Das erfreut nicht »ur, sonder» das er-hebt und ermuthiget und doppelt werthvoll wird dadurch die Gabe. Seien Sie deshalb für diese edle Bethätigung alldeutscher Gesinnung herzlichst bedankt und empfangen Sie treuen Gruß von den Brüder» in der südlichen Mark." Pettauer Nachrichten. 894 95 und 1895/96 bewilligt und die nach-trägliche Genehmigung des hohen k. k. Handels-Ministeriums dafür eingeholt. (Ehrrndiplom.) Der „Pettauer Männer-lHesang-Verein". hat seinem gewesenen Chormeister, Herrn k. k. Steuer, uspector Dr. Julius Weis Ritter vo» Ostbor», i» Anerkennung seiner hervorragende» Verdienste nm den Verein und in Verehrung der vortreffliche» Eigenschafte seine' ehemaligcn Chormeisters sowohl als Me, 't w als Küstler ein Ehrendiplom gew^net, unilcht vom Maler A. Kasiniir in Agua iuSgeiührt. ein kleine« Meisterwerk diese« ttuu ige« geworden ist. DaS Diplom ist in seiner Ausstattung würdig der Geber und würdig deS Geehrten, den e« in sinnigen Allegorien an sein Wirken und seine Stellung im Vereine und a» die Anhänglichkeit und Liebe de« Vereine« an »«d für seine Person erinnert und ist im Schaufenster der Buchhandlung W. Blanke ausgestellt, weshalb wir eine nähere Beschreib»»,, de« Kunstwerke« »nterlaffe». Wie wir hören, wird eine Deputation vom Vereine mit der Überreichung de« Ehren-diplvm« au Herrn Dr Wei« R v. Ostborn, welckxr dermalen al» k. k. Steuerinspektor in W-Graz stationirt ist, betraut werden. (firjirkwrtrelnuge-tDalilrn.) Die k. f. Bezirkshauptmannschaft hat über Ermächtigung Sr. Exeellenz de«Herrn Statthalter« in Steiermark, die Neuwahlen für die BezirkSvertretuug de« lyerichtsbezirke« Pettau und zwar: Sani «tag den 16. März aus der Gruppe de« großen Grundbesitze«. Montag den 18. März au«den Gemeindevertretungen der Stadt Pettau und des Markte« M.-Neustift. Mittwoch den 20. März au« der Gruppe der Landgemeinden, angeordnet. In der Gruppe der Höchstbesteuerten der Industrie und de« Handels findet keine Wahl statt. Die Zahl der ju wählenden Bezirksvertreter betragt 40, die wie folgt vertheilt wurden: Großgrundbesitz 10, Industrie und Handel 10, Städte und Markte 10 (9 für Pettau), 1 für M-Reustift, auf die Landgemeinden 10. (8m Resultat Are rrßrn Wahltages.» Bei der am Samstag den 16. d. M. stattgefundenen Doch der Kranke sagte: „Flori. versprichst mir'«, dass Du dös — Dirndl — da — allweg eht'it thust und schatz'n?" — Flori faßte die Hand de« kranken und sagte fest: „ dö«selb versprich ich Eng Bauer, — da vor'» geistla Herrn." — Der Kranke legte die Hand de« Burschen ans Everl« Kops, der neben ihm mit dem Gesichte in die Bettdecke vergrabe» lag und flüsterte: „So — nimm'« bald Flori, '« Li»«hös'l — braucht an Herr»." — Ein langer schwerer Hustenanfall er-schüttelte den Lin«baueru, dann — kniete der Pfarrer nieder und sprach: „Der Herr las«' Deine Seele in Frieden ruhen und da« ewige Licht leuchte Dir!" uud sprach daS Vaterunser. — Der Lin«bauer war verschieden. — Flori betete andächtig mit. Al« aber dann der Hoch-würdige sagte: „WaS du versprochen hast, das musst Du dem Todten halte». In sechs Wochen mus« d' Hochzeit sein, ehe der Advent ansängt. Der LinShof »nd wa« da ist. da« hat der Ver-storbene deiner Braut vermacht." — Da begann e» Flori zu heben, zu schütteln und seinen «opf auf die Schulter der knienden Evi legend, weinte er wie «in Kind. I. g«,«»». Wahl in dir BezirkSvertrctung aus der Gruppe des großen Grundbesitzes entfernten sich die deutschen Wähler, ohne weiter zu stimmen, nach-dem schon die Wahlcommission daS Verhältnis von 171 slovenischen zu 50 deutschen Stimmen zum Ausdrucke brachte, eine Stimmenabgabe also vollständig zwecklos war. (Krfnudra.) Gefunden wurde ein Goldring niit Türkis. Derselbe erliegt am Stadtamte, wo cr vom Verlustträger abgeholt werden kann. lLiiderrieit) Den beiden Schlosserlehrlingen I. Topalovec und M. Divjak scheint eS bei ihrem Lehrmeister ganz vortrefflich zu gehen, denn es sticht sie der Hafer ganz bedenklich. Sie lockten nämlich am 12. d. M. nach der Mittagsstunde die beide» Schuljungen I. BreSnik und A. Strutz in die Werkstätte ihres Lehrherrn und bemalten ven zwei ..Opfern ihrer teuflischen Bosheit", kreuzfidel über de» kolossalen Ulk, Gesicht und HnlS mit schwarzem Eisenlack. wobei natürlich auch Wäsche und Kleider beschmiert wurden. Die also Verunzierten kamen heulend in die Wachstube, und die SicherheitSwache wusStk nicht, ob sie zuerst über den grotesken Anblik der armen Büb-lein lachen oder sich über die zwei L—ehrbuben. meldn' die Kinder also verunstaltet hotten, ärgern soll Aber Dienst ist Dienst und so wurde gegen die Thäter die Strafanzeige erstattet. da die beiden „Aiigeschmierten", Schüler der vierten Classe der Volksschule Umgebung Pettau. so lange den Unterricht nicht besuche» könne», bis sie wieder ein menschenwürdiges Aussehe» haben. Zu be-dauern ist bloß d>>S Gericht. daS sich auch mit solche» Bübereien beschäftigen muss, die in der gnten alten Zeit mit einer doppelten Tracht schauerlicher Prügel abgethan worden wäre. Man braucht just kein ausgesprochener Freund der guten alten Heit und ihre» summarische» Ver-fahren» zu sein, um nicht manchmal den Wunsch zu hegen, dass daS spanische Robr auch in anverer Art als zum Sesselslechte» Verwendung finden möchte. Diese» Wunsch hegten sicherlich auch die Besucher der ersten Vorstellung „Lebender Bilder auS dem Leiden Christi" im Stadttbeater am letzten Samstage. ES hatte sich da eine Anzahl junger Herren in dem gewisse» Alter, i» welchem ei» Taschentuch dem Jüngling nötiger ist. als eine Taschenuhr oder gar ein Zwicker, im Parkett versammelt, wdch« durch ihr ebenso freche« Be-nehmen, als noch mehr durch ihre Kritik der Bilder. — die, mögen sie nun gnt oder schlecht vorgeführt werden, immerhin einen Gegenstand a»S dem..Religionsunterrichte" betreffen, — den Ärger aller anderen Theaterbesucher erregten. Sie musste» mehreremale zur Ruhe gezischt und end-lich sogar, mit der Drohung, sie durch einen Wachmann entfernen zu lassen. halbwegs zur Ruhe gebracht werden. Wir machen de» h. w. ReligionSlehrer dieser p. t. ..höhere» Schulbuben" darauf aufmerksam, damit er ihnen die ganze PassionSgeschichte zur Strafe etwa zehnmal ab-schreiben lässt. Vielleicht lominrn sie dabei von selbst darauf, das« ein Theater und ein Schul-corridor in der Zwischenstunde, doch nicht ganz ein und dasselbe ist. (Freiwillige Feuerwehr pettau.» Wochen-bereitschast vom 17. März bis 24. März. I. Zug II. Rotte: ZugSführer Machalka, Rottführer Martschitsch iSorklrnoiehmarkt in Kann.) Marktbericht über de» allwöchentlichen jeden Donnerstag in Rann bei Pettau stattfindenden Borstenviehmarkt. den 14. Marz 1895. Aufgetriebe» wurden: 260 Stück Zuchtschweine. 295 Stück Frischlinge. 136 Stück Mastschweine. Im ganzen 691 Stück, wovon 590 Stück aufgekauft wurden. Lebend-gewichtpreiie wurde» für Frischlinge 30 kr., Zucht« schweine 2« kr.. Mastschweine 33—36 kr. pro Kilo erreicht. Hauswirtschaftliches. (Wichtig für Si»d»r«r»i»h»»l) Die Urjache des schlechten «u»sehens unserer Steinen, welches die Eltern I» »st beunruhig», ist nicht immer die vielfach angenommene geistige Überdürdung. sondern öfter noch eine unrichtige Ernährung derselben. Erstere kann, wo sie wirtlich vor- — 5 — Handen, überdies durch längere Ruhepausen wieder gut Kmacht werden, durch lehtere wird jedoch der Keim zu weren Übeln, oft zur vollständigen ZerstSrung der Ge-sundheit gelegt. Zum Glück beginnt diese Erkenntnis all-gemach in die gamilie einzudringen, und wirkt auch die Presse hier vielsach in voltsthümlich aulklärender Weise. So wird neuerlich in einem Artikel „Gesundheit und langes Leben» des „Wiener Extrablatt" darauf hingewiesen, wie gefährlich es ist, Kindern den nährlosen, newenjerstärenden Bohnenkaffee zu verabreichen. Es wird pure Milch und zur Abwechslung oder zum Ersatz derselben, da diese nicht immer »ertragen wird, der Malzkaffee empfohlen, welcher jetzt umso leichter in der Familie eingeführt werden kann, als er in der bekannten tkathreiner'schen Herstellung vor-züglich schmeckt Für alle gesund, ha» sich Kathreiner's Kneipp. Mal.ztasfee gerade bei Kindern und schwächlichen Personen als angenehmstes Geiränk und wirkliches Kräftigungsmittel bestens bewährt und wird solches von hervorragenden Ärzten allgemein empfohlen. Die Verwendung der Ge-bahrnngsüberschüsse der cumu-lativen Waisenkassen. Daraus folgt aber, dass auch der Staat berufen ist. an dem BefferungSiverke der ver-wahrlosten Jngend mitzuwirken. Die ReichSgesetzgebunq hat aber auch eine solche Mitwirkung des Staates in Aussicht ge» nominell. Nicht allein hat sie im 8 59 der Schul» gesetzuovelle vom 2. Mai 1883 den Ländern Anordnungen in Betreff der für da« Land noth-wendigen Erziehungsanstalten für sittlich verwahr» loste Rinder zur Pflicht gemacht, durch das Gesetz vom 24. Mai 1885. R'G.<«I. Nr 90. die Errichtung von Brssr>»ngsa»stalten als Landes-sache erklärt, sondern auch die im Wesen der Sache begründete und zur Verwirklichung der vor-erwähnten Verpflichtungen unbedingt nothwendige BeitragSleistnng des Staates zn den Kosten der Errichtung solcher Anstalten im letztbezogenen Gesetze, und zwar nach Maßgabe der Roth» wendigkeit und Zweckmäßigkeit solcher Anstalten, in Aussicht genommen. Auf Grund dessen ist mit staatlicher Beihilfe die Lande« -Besserungsanstalt in Eggenburg in Niederösterreich zu Stande gekommen. Dieselbe gewährt Aufnahme verwahrlosten Kindern im Sinne des #. 59 der Volksschulgesetznovellr vom 2. Mai 1883, welche über Autrag ihrer gesetz» lichen Vertreter nach K 16 deS Gesetze« vom 24 Mal 1H85, R -G Bl. Rr. 90. in die Aiistalt auf» genommen werden, den eigentliche» Eorrigende» im Sinne des g 7 de« letzterwähnten Gesetzes und endlich den nach § 270 Strafgesetzes ver» urtheilten strafuninündiqen, »ach 8 8 des Gesetzes vom 24. Mai 1885. R.-G.-Bl. Nr 89. in die Besserungsanstalt abzugebenden Personen jugendliche» AlterS. Deren zweckmäßige, auf landwirthfchaftlicher Grundlage beruhende Ein-richtung, welche auf eine wirkliche Erziehung der Verwahrlosten abzielt, bietet eine hinlängliche Gewähr sür die Erreichung deS BefferungSzwecke». was von den altherkömmlichen Eorrigenden-Ab» theilunge» der ZwangSarbeitSanstalte» und von dem, hinsichtlich jugendlicher Personen langst als verderblich erkannten Strafvollzüge in den Gerichts-arresten nicht behauptet werden kann. Da« Bedürfnis »ach solche» Besserung»-anstalteu wird sich über kurz oder lang auch in anderen Läudern geltend machen, wie die» ja allein die bedauerliche Zunahme der Eorrigenden vor-aussehen lässt und wäre die hohe k k. Regierung mit Zuhilfenahme der verfügbaren Mittel der cu-mulativeu Waisencassen in die Lage versetzt, in wirksamer Weile die Initiative zu ergreifen, um einem bestellenden Bedürfnisse in dieser Richtung Abhilfe zu schaffen. ES sei hier gestattet, aus die «chnft: «Über die Behandlung d«r verbrecherischen und arg ver-wahrlosten Jugend in Österreich von Dr. Aloi» Zucker, Professor de» Strafrechle» an der k. k. böhmische» Karl Ferdinand»-Universität in Prag", Seite 58 und folgende, hinzuweisen, worin die Nothwendigkeit der staatlichen Initiative gegen» über den dermaligen Dualismus betreffs der materiellen Fürsorge für die besagten Anstalten nachgewiesen erscheint. Da im Sinne der §§ 4 und 15 de« Gesetzes vom 24. Mai 1885, R.-G.-Bl. Nr. 90, die Aufnahme in diese A»stalte», ohne Rücksicht aus die HeimathSznständigkeit des Aufzunehmende», gegen Ersatz der VerpflegSkosten von den Heimat-ländern erfolgt, würden dadurch die der noth-wendigen Erziehung im Wege stehenden, in unserer H«iniat»gesetzgebung begründeten Schwierigkeiten überwunden. Aber auch das Beispiel anderer Länder meist auf eine intensivere Pflege dieses Gebiete» hin. So ersetzt das Königreich Preußen anf Grund des Gesetzes vom 13. März 1878 den Communal; verbänden die Hälfte der von ihnen für die Er-ziehung verwahrloster Kinder aufgebrachten Kosten-so gewährt England auf Grund der Gesetze (§ 29 »nd 30 Victoria cap. 117 und 118) zu den Kosten der resormalory und industrial achools eine» Zuschuss bis zur und über die Hälfte der-selben, uud betheiligt sich endlich in Frankreich auf Grund des Gesetzes vom 24. Juli 1889 der Staat mit '/, an den Kosten der Erziehung ver-wahrloster Kinder. DaS Interesse der Strafrechtspflege de» Staate» verlangt die weitestgehende Förderung dieser vorbeugenden Vorkehrungen durch den Staat, denn wie viele Kosten werde» nicht in Ersparung gebracht werden dadurch, dass der fortschreitenden Verwahrlosung vorgebeugt und dem weiteren Verfalle in Laster und Verbrechen noch zu rechter Zeit begegnet wird. Der steiermärkische LandesAusschusS vermag bei dieser Gelegenheit auf die wohlthätigen Wir-kungen der NaturalverpflegSstationen hiiizuweifen, welche nicht zumindest auch in einer Entlastung deS JustizärarS sich äußer». Sowie diese dem Landstreicherthum. werden Besserungsanstalten dem Verbrechernachwuchse Einhalt thun. Wichtiger al» Gefängnisse ist die Bewahrung der Kinder vor den Gesängnissen! Die cumulativen Waisenkassen in ihren ver» sügbaren Mittel» würden eine weitgehende Förderung des Besserungszweckes durch den Staat ermöglichen und fänden diese Mittel in Erfüllung einer außer-ordentlich wichtigen culturelleu und sozialpolitischen Ausgabe des Staates eine sinngemäße und wahr» hast gemeinnützige Verwendung. Der steiermärkische Landes-Ausschnss beehrt sich daher die Bitte zu stellen: Das hohe l k. Gesammtministerium wolle die verfügbaren Mittel der GebahrungSüberschüsse der cumulativen Waisencassen zur Errichtung von Besserungsanstalten bestimmen und einen dahin abzielenden Gesetzentwurf im hohen Reichsrathe einbringen. Graz. im Jänner 1895. Vom sttiermärkischca Lanöes-Änsschulje. Eingesendet. (/rteitn.) Aiilaiis mächtig. — Sprache kräftig. — Ausfall heftig. — Hiebe wuchtig. — Schramme buchtig. — Schreiber fuchtig. — Aufsatz witzig. — Feder spitzig, — etwas hitzig, — Sache wichtig, — Anlass nichtig, — Eindruck flüchtig. Mercantil-Couverts mit Firmadruck von fl. 2.— per mille an, liefert die Buchdruckerei W. Blanke. Pliik-Staiiftr-Litt ist da» Allerbeste ?um Kitten serbrochener Gegenstände, wir Glas, Porzellan, Geschirr, Holz u. f. w. Nur ächt in Gläsern zu 20 und 30 kr. bei ßos. Kasimir in Petta«. Eisenbahn-Fahrordnung, giftig vom 1. CctsS« 1894. >bs»tzr« m fett«« »ich Pragntzaf. Vers -Zug b Uhr 4K Min nachm! «rm. Zug l Uhr SV Min. nachm.; Ächnellzug 2 Uhr 6 Min nacht«. Pers.-Zug 7 Uhr 27 «in Wh «ach th»r«. Schntll-Zug 3 Uhr bv Min. früh; P«rs-Zug 10 Uhr 18 Min Bonn.; Bern Zug 4 Uhr 23 Min. nochm Pers.-Zug « Uhr 4tl Min. abd«. i» Pett«, »,» Praand»? Schnellzug » Uhr 60 Min früh; Vers.Zug 10 Uhr 18 Min vorm.; (Bern. Zug 4 Uhr 23 Min nachm. Perf -Zug 8 Uhr 48 Min. abend». ?»» EO»^»th»r». Pers.-Zug ö Uhr 48 Min. nachm ®«n. Zug 1 Uhr SO Min nachm.; Schnellzug 2 Uhr k Min. nacht«! Pers -Zug 7 Uhr »7 Min. früh. »nsirrtim, ^ r« «ufnrtlilHjrtt bft inluitnitdi JWt*a«e b»trt,l 10 mtnnltn. — «et brn grmi'4tfn flü^cn st»» (tt 6t» 111. VI. er. sUfcg» Srtlt». «»fahrt ))■ Pragerhaf «ach Sraz. Schnellzug 2 Uhr 41 Min. nachm.: Postzug S Uhr b7 Min abd«.; Postzug 4 Uhr 46 Min. früh; Schnell-zug 2 Uhr 42 Min. nacht«; P«r^onenzug 8 Uhr 19 Min. früh: gem. Zug 11 Uhr 12 Min. vorm Bahnst ia Ära» versteht sich in obiger Reihenfolge Um 4 Uhr 82 Min. nachm.; 8 Uhr 37 Min. abd«.; 7 Uhr 31 Min früh; 4 Uhr 25 Min früh; 11 Uhr 7 M,n. «mn.; 3 Uhr 40 Min nachm. lafaaft in Graz ia Pragrrhif. Arm Zug 3 Uhr 6 Min nochm.; Schnellzug 2 Uhr 10 Min. na»«.: Pns.-Zua 7 Uhr 44 abd«.: Postzug 32 Uhr 4 Min. nacht«; Schnellzug 3 Uhr 12 Min. morgen«: Postzug 8 Uhr 27 Min. ab«. Für die herannahende Frühjahre-Saison empfehlen wir den P. T. 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