Deutsche Macht (Irüöer „EiMer Kettung"). I-»>« ltnt(lla| ul |niii| uotgcM ant fofltt fiii »illi «>l Anst,»»«, l»» H,«« m»n«li,i» ft. —M, cKTtcl R. i.so. holten,!« R. L-f (Miiäferi] f. *>—• Mit V«ii»ct1nl»»»H mtttdidtrt« f. >.«, fU MO, »»»tjichfl« 1. «.40. Bit tiRjtlm Vhimut T ft. 3n(ir«tc »»« Xarlf; Wi »ttrr»n w,e»tth»l»»»<» R»dall. «»«»>«« nrtuntn Zal«ta»« fUi min Bi-N «Q( MtutcRta ■aa»actMi»tM«»»n M 3a- *u»Ur.6r« an. ■ctactt»! t>. ■balniHmlii H«rr«»g. I. C>t«t»thtttbca M Kcbtctrurl >»gl>i». atit «»«»»hm» brr fettin- UN» ^ricrtog«, ->»- (—11 Wjt B«- I—I Bit *a4intil»jl. — RtclMMtiraca Urttft«. — Wanuscrittf ■««<■ «141 intlles Kimmers Segen — der Mensch-yeit Verderben? Eine selisame Zusammenstellung wird man diese Worte nennen. Die Verhältnisse aber, aus denen sie dasiren, sind dazu angethan, das was man täglich erfleht, „unser »ägliches Brod", welches die Erde Heuer in lange nicht dage-weiener Fülle hervorgebracht hat, das als ein Unglück für taufende und abertausende von Menschen erscheinen zu lassen. Müsse« doch die wirlhschastlichen Verhältnisse unseres Erdballes geradezu auf den Kopf gestellt worden sein, um eine solche Erscheinung zeitige» zu können. Und doch liegt sie thatsächlich vor. „Der WeizenpreiS hat in England den niedrigsten Stand seit 1870 erreicht." So mel» beten kürzlich die Zeitungen, und aus Chicago wurde berichtet, daß der Weizen auf den nie-drigsten je erreichten Preis gesunken sei. Rath-los steht nun die Welt einer phänomenalen Er-scheinung, einer schweren wirthschaftlichen Kala-»nität gegenüber. Wie gesagt — was früher als Segen betrachtet worden wäre, es droht jetzt zuni Fluch zu werden. Sollte man es glauben, daß die Brodfrucht zu billig werden könnte, während noch immer unzählige» Hun-grigen das Brod zu «heuer bleibt? Unsere Leser wissen, daß alle wirthschaft-lichen Interessen einander harmonisch ergänzen. Wen» der Rückgang unserer Getreidepreise die Landwirthschast ruinirt, verliert die Industrie ihren Absatz und den beschäftigungslosen Arbei-lern wird a ich das billig« Brod zu theuer. Nur der blinde DoctrinarismuS der Manchester-männer erträgt mit stoischem Fatalismus auch diese Entwicklung als etwas schlechthin Unver-meidliches; anderswo aber sinnt mau auf Schutz für die in ihrer Existenz bedrohte Land-wirthschaft und begnügt sich nicht mit dem guten Rath : Gebt den Getreidebau auf, pflanzt Han» Ein Spaziergang i» deu Sauntyater-Alpen. Bon Dr. Eduard Glanlschniqg. (Schluß.) Die Okreschelhütte war bald erreicht, und nun war eS mein Erstes mich in dem Felsen-circus ein wenig zu orientiren. Zu meinen Füßen erstreckte sich das Loger-thal. rechlS stiegen die Felsenwände der Brana empor, von welcher in der Richtung nach Westen die Kotla und der Kamm des Rinka» gebirgeS streicht. Von Osten nach Westen mich wendend, konnte ich den Weg mit den Augen verfolgen, welchen ich einzuschlagen beabsichtigte. Die Geröllhalden gefielen mir gar nicht, und allem Anscheine stand mir eine Wanderung bis zur Höhe des SatlelS über tas endlose Gerölle bevor. Die Alpe Okreschel hat eine Seehöhe von 1318 Meter oder 4730 Wiener Schuh; der Sannthaler Sattel 1987 Meier oder 6278 Wiener Schuh. Ich halte also die Aussicht, den höchsten Punkt zu erreichen von allen bisher von mir erstiegenen Höhen. Die Zahl 6000 imponirte mir damals mehr als die Höhe von 12300 Wiener Schuh des Ortler. Um halb 11 Uhr Vormittag kam mein Führer, ein junger Bursche von 20 Jahren, welcher mir jedoch vermöge seines Aeußeren nicht viel Intelligenz zu verspreche» schien. Ich nahm ihn daher sofort ins Verhör über den einzuschlagenden Weg und bald glaubt« ich den richtigen Man» gefunden zu haben, denn seine Angaben stimmten mit der Monographie Frisch-ausS vollkommen überein. Um 11 Uhr ver-ließe» wir Okreschel. Bald befanden wir uns am Fuße der Felsenwä«de, welche in der Richtung von Osten »ach Westen zum Sattel emporsteigen, eS wurden zwei Schneefelder über-quert und endlich ununterbrochen im Gerölle emporgestiegen. Der Neigungswinkel wurde immer größer, das Steige» immer beschwerlicher, der Fuß faiit im lockeren Gerölle über den Knöchel ein, und bei zwei Schritten auswärts wurde immer ein Schritt zurück gemacht; hiezu kam die intensive Sonnenhitze, welche manchen Schweißtropfen meinem Leibe erpreßte, zumal ich damals noch nicht den vernünftigen Einfall hatte, für Bergtouren ein Flanellhemd anzu-ziehen. Wir mochten ungefähr eine Stunde ge-wandert sein, als sich uns plötzlich ein unüber-windlicheS Hinderniß in den Weg stellte; der Neigungswinkel wurde so groß, daß ein Vor-wärtskommen nicht möglich schien, und bei der Unkenntniß der Gebirge glaubte ich. den Weg verfehlt zu haben. Ich interpellirte meinen Führer, welcher kleinlaut zugab, selbst noch nie hier gewesen zu sein, und daß er nur aus der Beschreibung des Plessnig den Weg kenne. Wir überquerten nun das Geröllfeld und klommen nun am rechten Rande desselben mühsam empor, bis uns ein ganz schöner Fußweg rechts in der Richtung nach Norden führte. Ich hcUte aller» dings eine Ahnung, daß der von uns einge-schlagen? Weg nicht dem von mir von unten aus beobachteten entspreche, allein einem An-fänger geschieht es leicht, daß er sich durch einen bequemen Weg von der wahren Richtung ablenken läßt. Heute ist eS mir klar, daß wir uns durch das steile Geröllseld nicht hätten abhalten lassen sollen, die gerade Richtung »ach Weste» einzu-halten, denn offenbar hatten nur Elementar-erngnisse einen größeren Andrang und in Folge dessen eine Stauung der Schottermassen ver» ursacht, und wenn auch mühseliger wie sonst, wären wir sicherlich am nördlichen Rande des Geröllfeldes zum Sannthaler-Sattel gelangt. So aber geriethen wir sehr weit nördlich von dem eigentlichen Sattel, und als wir die Kamm-höhe erreicht hatte», konnte ich mich durch den Augenschein überzeugen, daß von unserem Stand» puncte aus ein direkter Abstieg nach Ober» seeland ein Werk der Unmöglichkeit sei. Ich hätte nun allerdings jctzt den Weg bis zum Geröllfeld zurückgehen und von dort aus den richtigen Uebergangspunct erreichen können. 2 eine Rückkehr normaler Weizenpreise wäre damit gesichert. Ein angesehenes englisches Finanzblatt schreibt über diese hochwichtigen, geradezu sensationellen Beziehungen zwischen Weizen- und SilberpreiS, daß „der Preis, zu welchem in-bischer Weizen nach London gebracht werden kann, sactifch von dem SilberpreiS abhängt, und daß Europa und die Bereinigten Staaten, nach-dem sie den ersten falschen Schritt gethan haben, indem sie durch Nichtprägung von Silber den SilberpreiS zum Sinken brachten, jetzt den Sturm ?rnten, indem sie finden, daß der Silber-preis den WeizenpreiS bestimmt, und daß jedes Sinken im Silberpreis gleichbedeutend mit niedrigeren Preisen für Weizen in Europa und Amerika ist, gleichzeitig gefolgt von immer stärkerer Bebauung von Länvereien. woran Indien so reich ist, mit Weizen." Wenn die hier entwickelten Anschauungen richtig sind, so gewinnt die WährungSfrage eine ganz neue und ungeahnt actuelle Bedeutung. Ueberall ertönt laut der Ruf nach Koruzöllen; Frankreich und Deutschland schicken sich an, die Zölle zu erhöhen, allein es bedarf nur eines weiteren Rückganges des SilberpreijeS und die Landschaft ist fchlin» >,er daran als vorher. Di>* öffentliche Meinung muß sich überzeugen, daß e» sich in der WährungSsrage nicht um doctrinäre Streitereien, sondern um die vitalsten wirth-fchaftlichen Interessen handelte, oaß die Wäh-rungSfrage nicht eine Frage von geringer Wichtigkeit, sonder» daß es die erste und wichtigste aller wirthschaftlichen Controversen ist. Uns umgiebt eine lang andauernde, uner-hörte WirthfchaflSkrisiS; — eS giebt nur ein RttiungSmittel: D i e Wiedereinsetzung des Silbers als Weltgeld, und mit staunrnswerther Blindheit weigert sich die Welt, die Wurzel des Uebels und den Weg zur Heilung zu erkennen. Bielleicht giebt nun endlich der Zusammenhang der WährungSfrage mit der Krisis in der Landwirthschaft Veranlassung. daß die europäischen Staatsmänner die Losung der Silbersiag« mit aller Energie in die Hand nehm n Man lege nur die Scheu vor dem Problem ab. da» schwerer scheint, als es in Wirklichkeit ist. und die Verständigung muß ge-lingen. Kommende Geschlechter werden es dann nicht zu fassen vermögen, daß unser aufge-klärtes Jahrhundert sich mit der Modethorheit der Goldwährung so furchtbar tief ins eigene Fleisch schneiden konnte, daß deS Himmels Segen zum Verderben der Menschheit aus-schlagen muß. Wundschau. [Der Erlaß des Unterrichts-M i n i st e r S.j Der Herr Unterrichtsminister Baron Eonrad hat einen Erlaß hinauSgegeben, allein zu diesem Entschlüsse fehlte mir die Energie. Ein Anfänger im Bergstei- en kann sich eben schwer entschließen, einen erreichten Höhepunct zu verlassen, um vom selben herab-zusteigen, und unter neuen nicht unerhellichen Anstrengungen neuerdings emporzuklimmen Zu meinen Füßen lag eben statt der Seeländer-kotschna. die Vellacher-Kotschna. rechts von mir erhob sich die Merslagora und in der Richtung von Norden nach Süden verband ein phantastisch zersetzter und unwegsamer Felsenkamm meinen Standpunkt mit dem Sannthalersattel am Fuße der Rinka. Jetzt war guter Rath »Heuer. Der Absturz nach Kärnten schien mir nicht geheuer denn die Felsen fetzten senkrecht in die Kotschna ad. und erst tief unter meinem Standpunkte sah ich auf einem belasten Plateau Lämmer weiden. Die MerSlagora sendete hier ihre glatten F«l-senwände auf die erste Terrasse fast senkrecht herab, indem nicht einmal Legföhren (Latschen) a» ihnen Wurzel fassen konnten. Zurück nach Okreschel und ins Logerthal mochte ich auch nicht; die Zeit war schon vorgerückt, ein Ent-schluß mußte daher schnell gefaßt werden. Nach nochmaliger RecognoScirung der zwischen je zwei FelSzacken herabziehenden Geröllrinnen schien mir endlich eine derselben practikadel. „Deutsche Wacht." welcher von den Clericalen voraussichtlich als eine Rechtfertigung der vom Herrn Bischof Rud'gier gegen die Lehrerschaft in Oberöster-reich überhaupt und speciell gegen den Herrn Lehrer Rohrireck gerichteten Denunciation bezeich-net werden wird; denn derselbe betont in so auffälliger Weise die Nothwendigkeit besonderer Vorsicht bei Ertheilung deS Unterrichtes in den realistischen, insbesondere g e s ch i ch t l i-ch e n Gegenständen, daß es den Anschein ge-winnt, als ob der Herr Bischof Rudigier in der That berechtigten Grund gehabt hätte, zu behaupten, daß auf diese u Gebiete gesündigt worden sei. Nicht sowohl der Inhalt deS Er-laffes — wiewohl auch dieser nicht unbedin t Billigung verdient — sondern der Zeilpunkt, in welchem dieselbe hinausgegebeu worden ist, erscheint vom Standpunkte der Staatshoheit beklagenswerth. Herr v. Conrad mußte wissen, daß ein solcher Erlaß, in solchem Zeitpunkte veröffentlicht, von den Clericalen ausgebeutet werden wird. Oder sollte er eben aus diesem Grunde den Erlaß hinauSgegeben haben? Wir wollen dies nicht glauben. Hät'e er eS aber gethan, dann wird er die Erfahrung machen, daß er auch auf diese Weise den Conflict nicht zu beschworen vermag, den min clericalerseits mit aller Gewalt zu schüren sucht. sZurGeschichte der Fundamen-talartikel — Ministeriums Hohen-wartj bringt der „Pester Lloyd" Mittheilun-gen, welche den Zweck verfolgen, die neuestenS wieder zur Sprache gebrachte Theilnahme des Grafen Beust au der 187lec „Ausgleichsoperation" in ein richtiges Licht zu stellen. Diesen mit der geltenden Annahme in Widerspruch stehenden Mittheilungen zufolge hätte Graf Beust von dem September-Refcript an den böhmischen Landtag nicht früher Kenntniß er-halten, als bis dasselbe pul'licirt worden war. ES seien Schriftstücke vorhanden, welche diese Thatsache bis zur Evidenz erweisen. Auch die Behauptung, daß Graf Beust nicht nur kein heftiger Gegner, sondern ein Protector der tschechischen Bestrebungen gewesen fei, stehe:» mit den Thatsachen im crass.sten Widerspruche; denn Graf Beust sei eS gewesen, welcher schon am 13. September 1871 die Aufmerksamkeit des Grafen Andrasfy auf die bedenklichen Con-fequenzen deS September-RescripteS lenkte und bereits in den ersten Tagen des October fei derselbe in der Lage gewesen, in einem aller-unterthänigsten Vortrag an den Kaiser, in welchem die Undurchführbarkett der Funda-mentalartikel mit zwingenden Beweisgründen dargelegt wurde, auf l>en Einspruch Ungarns hinzuweisen. Die interessante Publication schließt mil der Bemerkung:„ES ist nutzlos darüber zu richten, welcher der damals in Action befind-lichen Staatsmänner den hervorragendsten An-theil an dem Scheitern der Fundamentalartikel Ich rief meinen Führer herv i, der übrigens ein ganz tüchtiger Felfenkletterer war, und for-derte ihn aus durch die Felsenrinne zu steige» und das weiter« Terrain, welches von oben nicht sichtbar war zu recognoSciren. — Gesagt gethan, mein Führer rutschte durch die Rinne und rief mir zu ich solle ihm nur nachfolgen. Ich folgte ihm und nun ging es über Geröll und Felsen abwärts. Zuweilen mußte mein Führer sich über eine mächtige Felsendank her-ablassen, um mir beim Abstiege behilflich zu fein, endlich gelangten wir an eine Stelle, wo ein Abstieg unmöglich schien. Die Felsenschlucht, welche wir herabstiegen brach plötzlich ad und setzte in einer senkrechten Wand von ungefähr 2V Metern in die nächste Terrasse ab. Aller-dingS war die Wand hie und da mit Legföh-ren verwachsen, allein es schien hö^st bedenklich si diesen Gewächsen anzuv.rtrauen. Ich lies rechts, ich lief links, kein Ausweg. Mein Führer bemühte sich redlich hinunterzukommen, aber ebenfalls vergeblich. Die Terrasse war ziemlich breit und dennoch kein merkbarer Einschnitt in der Felswand wahrzunehmen. Endlich versuchte doch mein Führer den Abstieg mit Hilfe der Legföhren; ich sah. daß dieß kein leichtes Stück war. denn wiederholt mußt« «r sich sozusagen von der oberen zur unteren Föhre werfen, end- 1884 hatte; aber eS ist kaum ein Zweifel darüber zu-lässig, daß in dieser Action Graf Beust in den vordersten Reihen gestanden.' Auffallend ist eS, daß diese Reinwaschung gar so spät — nach mehr als 13 Jahren erfolgt. Der Vor-wurf, durch unberufenes Eingreifen in die innere Politik das Ministerinm Auersperg I in Auflösung gebracht zu haben, ist übrigens durch die vorstehenden Mittheilungen durchaus nicht beseitigt; diese beweisen bestenfalls, daß Graf Beust „die Geister, die er rief" zu be° schwören nicht im Stande war. Und gehts denn — einem Andern besser ? [Laudabiliter s e s u 6 j e c i t] Der Führer der angeblich freisinnigen Jung-Tsche-chen. Herr Dr. Eduard Gregr, bis 1t vor s«i>,en Wählern in Schlan eine Rede, welche einer Kapitulation vor d«r Reaction so ähnlich sieht, wie ein Ei dem Andern. Sogar vor den Cleri-culen senkte der tapfere Hussite seine W »ffen. „Wohl", so sagte er, „verlangen die C ericalen Manches, was dem Geschmacke der Tschechin nicht entspricht; aber politische Gründe nötiji-gen uns zur „U n t e r w e r f u n g". Tiefer kann d e Proskynesis nicht sei». Die Feudalen wer-den ibre Freude daran haben. Lehrreich war insbesondere die Darstellung, welche Herr Gregr vom Verhältnisse der ReichsrathSmajorität zur Regierung des Herrn Gr ifen Taaffe gab. Herr Gregr verglich dasselbe mit einer ZwangSe«. Dies mache eS erklärlich, daß die verschiedenen Fraktionen sich gegenseitig helfen und die Re-gierung auch in unangenehmen D ngen unter-stützen müssen. Nach dieser Darstellung lebt also die Regierung deS Herrn Grafen Taaffe in einer poliiandrifchen Ehe: sie ist mit nicht we-niger als vier Clubs verheirathet; ganz wie in Thibet. Ob eine solche Eh« vom staatlich-sanitären Standpuncte zulässig ist. darüber mö-gen die Staatsarzte entscheiden. Ueber das Sitt-lichkeitsmoment schweigen wir lieber ganz. Deutschland. [Die Erbfolge in Braunfchweig.s Während der Herzog von Cumberland Manifest« und Rundschreiben er-läßt, hat der RegentfchaftSrath von Braun-schweig bereits eine Wahl g troffen, die daS Erbe Heinrich des Löwen einem Hohenzollern anbietet. Der Regentschastsrath hat nämlich den Prinzen Albrecht von Preußen zum künfti-gen Herrscher deS Landes gewählt. Wie Berliner Blätter weites mittheilen, hat Kaiser Wilhelm dies« Wahl bereits bestätiget, doch soll der Re-gentschaftSrath dem Wunsche deS Kaisers g«> »näß die Regierung nach den Bestimmungen deS RegenlschastSgesetzeS noch bis zu»n Ablaufe eines JahreS vom Todestage des Herzogs Wil-Helm fortführen und dann erst die Wahl öffent-lich bekannt gemacht werden. Auch wird, sobald Prinz AU recht die Regierung übernimmt, baS Herzogthum zum Großherzogthum erhoben werden, um dem Titel „Königliche Hoheit," lich verkündigte mir sein Jauchzer, daß ihm der Abstieg gelungen sei. Nun sollte ich nach-folgen, das war ein bedenklicher Schritt. Mein Führer rief mir zu ich möge warten, weil er einen besseren Abstieg such.» werde. Ich war-tete fünf Minuten — zehn Minuten; er gab auf meine Rufe kein« Antwort, und schon glaubte ich, er habe mich in Stich gelassen, als ich unten eine Stimme hörte. Mein Führer rief mir zu, ich solle mich behutsam an den Legföhren herunterlassen, er werde mich schon auffangen. Ich glitt hinunter und kam ohne Unfall, wenngleich mit zerkratztem Gesicht und Händen zu meinem Führer. Dieser erzählte mir nun. daß er den in d-r Nähe weilenden Hir-ten herbeigeholt habe, und daß dieser mich bei meinem weiteren Abstiege in Empfang nehmen »verde. Unter den Föhren waren schmale Ab-sätze im Felsen verborgen, welch« den Abfti«g erleichterten. Ungefähr zwei Meter vom Boden stand der Hirt, welcher mich behutsam in seinen Händen auffieng und dann mit mir daS leichte Stück der Wand hinabgleitet«. Ti«f aufathmend betrat ich den ebenen Boden der Terrasse; ein wahrer Urwald von Legföhren umgab mich, und mühsam winden wir uns durch bis wir einen steinigen Boden erreichten, auf welchem eine zahlreiche Lämmerherde wei- 1884 den der Prinz bekanntlich schon jetzt führt, auch äußerlich gerecht zu werden. Eorretpondenzen. Windisch-Laiidsberg, am 17. November. m geschiedenen Landeshauptmanne Herrn Moritz von Kaiser-selb der Dank des Landes Steiermark ausge-drückt wndcn sollte. — vor der Abstimmung das Haus verlassen und dadurch demonstrirt, daß er im Namen deS vertretenen Bezirkes — dessen Verhältnisse, Bedürfnisse und Wünsche derse.be leider nicht zu kennen scheint, — sich dieser loyalen Kundgebung nicht anschließen wollte." „Da dieß mit unseren dankbarsten Ge-fühlen für den geschiedenen verdienstvollen Landeshauptmann Moritz von Kaiserfeld, dem treuesten Sohne unserer geliebten Steiermark und vortrefflichsten österreichische» Patrioten collidirt, so wird dem genannten Herr» Abge-ordnete» ob dieser verletzenden deinonstrativen Handlungsweise deS Mißsallen der Gemeinde-Vertretung Windisch-LandSberg ausgedrückt." Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Auch daS »ational-clericale Mitglied der Ge-meind>' Vertretung stimmte für venselbe». Ein diesbezügliches Schreiben an den Abgeordneie» Jerman wurde bereits abgesendet. Sauerbruu». 16. November. (Orig.-Eorr.) [Zur Eisenbahnfrag e.] Die Wichtigkeit, ja die Nothwendigkeit des Eisenbahnbaues nach Souerbrunn ist bereits so oft erörtert wor-den, daß eS kaum nöthig erscheint, »och Beso»-dereS hinzuzufügen.'In dieser Frage handelt eS sich unseres Eracht-nS eigentlich nur »ui die Financirung dtS Unternehmens, die leider fast auf unüberwindliche Hindernisse zu stoßen scheint. Gerade diese Seite des Unternehmen» scheint den fast durchwegs abgewirthschafteten nationalen Mareiner Mißvergnügten ganz ent-gangen zu sein, wenn sie eben für den Süd-bahnanschlußpunkt in Grobelno agitiren. Aller» dingS ist eS diesen Leuten nicht darum zu thun, daß Sauerbrunn mit einem Schienen-strai-ge mit der Wlt verbunden werde, sondern im Gegentheil« Sauerbrunn ist ihnen weniger det«. Es war mittlerweile 4 Uhr Nach-mittags geworden und eine größere Rast uner-läßlich. Wir befanden uns in der Nähe einer Quelle und verweilten hier eine volle Stunde. Um fünf Uhr Abends wurde der Marsch wie-der angetreten und ohne weitere Schwierigst-ten der Thalboden erreicht. Ein Blick nach rück-wäris zeigte mir die senkrechten Felsenwände der Merslagora und die steilen Abstürze der Wöllacher Kotschna. Fast schien eS unmöglich, daß Jemand von der Kammhöhe auf dem von mir eingeschlagenen Wege herabgelangen könne, dagegen konnte ich nur schwer erkennen, daß der gewöhnliche Abstieg über den Sannthaler-sattel weder gefährlich noch beschwerlich sei. Um 7,7 Uhr erreichte ich das Bad Vellach, wo ich meinen Führer entließ und übernachtete. Am folgenden Tag verließ ich daS Bad. nm auf der Reichsstraße nach Oberseeland zu gehen und voü dort über Krain-bürg nach Laibach und Eilli zu fahren. Der Rest meiner Tour verlief ohne Abenteuer und vom Wunsche beseelt recht bald wieder den Sannthaler-Alpen einen Besuch abzustatten, ruhte ich von meinen ersten erheblicheren Berg-tour aus. Im darauf folgenden Jahre wagte ich mich bereits in die Gletscher-Regionen Kärn-tens und Salzburgs, und auf die höchste Spitze der Sannthaler-Alpen, den Grintouc. DaS Jahr 1830 war dem Großglockner, Dobratfch und „Deutsche Wacht." als Nebensache, der nationale Sport Haupt-sache. Dies zeigt am deutlichsten der Umstand, daß sie die Strecke Grobelno-Sauerbrnnn als die rentabelste in die Welt posaunen, ohne zu bedenken, daß selbst ein größerer Ertrag der letzteren in keinem Verhältnisse zu den Mehr-Baukosten stehen würde. Uebrigens scheine» die Taborhelden von Marein nicht zu wisse», daß auch die feudale Länderbank für nationale Lieb-habereien kein Geld hat, daß eS also auch dieser um eine billige Strecke zu thun sei, die das An-lagecapital verm teressirt. Die Länderbank ver« langt uämlich einen Landesbeitrag zu den Bau-kosten von rund einer halben Million und ser-ners noch die Abnahme von fast ebenso viel in Actien durch das Land. Indem wir dieses den Herren von Pervakien zu wissen thun, wollen wir sie hientit lediglich nur auf die Fährte lenken, wie sie ihren Lieblingswunsch — nämlich ihre Taborfahrten nicht per Schim-mel, sondern per Eisenbahn zu bewerkstelligen — am leichtesten zu verwirklichen im Stande wären. Sie mögen nämlich den fraglichen geforderte» Betrag oder mindestens die Differenz der Baukosten mit den übrigen in Aussicht genommenen Strecken anS eigenen» decken und statt Narodni-Dom-Actien lieber Sau«rbrunner - Babnaction zeichne» — und der Bahnbau ist gesichert! Meine Ghronik. [Bischof R u d i g i e rj ist aus seiner Firmungsreise schwer erkrankt. Sein Zustand soll ein sehr bedenklicher sein und wurde selber bereits gestern mit den Sterbesakramenten ver-sehen. [Das todte K i n d.1 Vor «iilige» Tage» wurde d m englischen Minister des Innern aus dem kleinen Orte Eolsterworth die Leiche eines todtgeborenen Kindes gesandt. Wie sich nun herausstellt, hatte die Sendung den Zweck dem Minister auf diese sonderbare Weise klar iu machen, daß in Colfterworth augenblicklich kein passender Begräbnißplatz existirt. Der Kirch-Hof ist nämlich jüngst geschlossen worden. [A d e l i » a P a t t is ist nunmehr durch daS Ätine-Tribunal in Paris von ihrem erst«» Gatten, dem Marquis de Caux, nach dem neuen französischen EhescheidnngSgtsey geschie-den worden und zwar erklä'te daS Gericht die Patti für den schuldig«» Theil. [Zwei neue Nordpol-Expedi-t i o ii e n] sollen demnächst »ntenommen werden. Der Leiter der tinen wird kein Geringerer, als der durch seine letzte großartige Fahrt, durch die denkwürdige Umseglung des NordrandeS von Asien allgemein berühmt und bekannt gewordene Nordenskjöld sein. Diese unter dem der Ojstrica gewidmet, und seither vergieng kein Jahr, ohne den Sannthaler-Alpen meinen Besuch abzustatten nnr in der diesjährigen Sai-fon trat eine Pause ein. Ich kann d«n Besuch dieses GebirgSzugeS de» Alpensreunden nicht genug empfehl«», und möchte selbst den schwächsten Berggeher rathen beinr Besucht deS Logerthales auch zur Okre-schelhütte zu steigen, von welcher man erst einen vollständigen Einblick in die Fels«nregion diese» Dolomitgebirges gewinnt. ßatigula's tznde. Humoreske von Carl Köhler. Bekanntlich fördert der neckische Zufall zu-weilen ganz plötzlich große Talente an den Tag, die ohne seine Beihilfe still verborgen ihr Dasein thatenlos verträumt hätten. Wie jedoch der Zufall verborgene Adern von Talent bloß-legt, fo erstickt er auch zuweilen ein offenbares Genie im Keime, und dies habe ich an mir selber in auffälliger Weise erlebt. Ich war nämlich von Jugend auf, dem Zeugniß aller Frau Basen zufolge, zum dereinstigen unsterb-lichen Dichter auSerfehen; denn die besagten Dame» konnten sich niemals der Thränen er-wehren, wenn ich eine verewigte Katz« oder einen dahingegangenen Canauenvogel in rührenden Versen besungen hatte. Die Folgen ihrer Z Schutze der russischen Admiralität stehende Ex» pedition ist auf drei Jahre berechnet und wird mit der ausgesprochenen Absicht unter-nommen, den Pol zu erreichen. Soweit wir bis jetzt darüber unterrichtet sind, will Nor-denskjöld zuerst nach den »euenldecktcn Beunett Inseln Henrietle und Jeanette im nensibirischen Archipel fahren. Nachdem man hier große DepolS für die Unterhaltung der Expediton a>ig«l«gt haben wird, soll Franz-Josephsland erreicht werden, um cuch auf diesem Proviant-Niederlagen zu errichten. Und von Franz-Josephs-land aus beabsichtigt man schließlich in drei Abtheilungen auf drei verschiedenen Wegen nach dem Nordpole vorzudringen. — Auch in Nordamerika wird eine neu« Po!arexpcd»tion aus-gerüstet w«rden. Cycus Fi"ld und der New-qorker Jachtklub wollen je zur Hälfte die Kosten derselben tragen. Den Oberbefehl über-nimmt Melville, der Ingenieur der Jeanette-Expedition Und zwar soll diese neue nord-amerikanische Polarexpedition noch in diesem Jahre aufbrechen und sich über Franz-Josephs-land dem Nordpole nähern. [Ein großartiges Slave nfestj soll am 5. April 1885, dem tausendjährigen TodeSt.ge des Slavenapostels Methodius. in Welehrad in Mähre» gelegentlich einer Ver-sanimlung slavischer Bischöfe stattfinde», an wel-cher sich sowohl die römisch-katholischen, als auch die unter dem Papst stehenden uuirten Bischöfe aus allen slavischen Ländern betheili-gen werden. In Olmütz. Kraka» und Lemberg haben sich bereits Komitees gebildet, um die umfangreichen Vorbereitungen zu jenem Feste zu treffen. In Welchrad, welches einst der Bi-schofSsitz des Methodius und einige Jahrhun-derte auch die Residenz seiner Nachfolger war, nunmehr ober zu einem unbedeutenden Städt-chen herabgesunke n ist, sollen sür die Pilger Baracken errichtet werden, welch« 30.000 Per-son«n aufnehmen können. >S t r e n g, aber g e r e ch t.] Vor einigen Tagen wurde in Lucester ein Arzt wegen eines verbrecherischen Attentats auf eine Kranke, welche «r behandelte, verurtheilt. Die Worte, welche Lord Coleridge bei dieser Gelegenheit sprach, verdienen wohl zu einer weitverbreitet« n öffentlichen Kenntniß gebracht zu werden. Er sagte: er wisse wohl, daß seine jetzig« Handlungsweise eine strenge sei, aber er wolle auch streng verfahren; denn was sei ein Gentl«man Besseres als andere Leute? Wozu hat Gott Ihnen einen Vorzug vor Anderen gegeben? Wozu haben sie eine bessere Erziehung genossen, wenn nicht, um sie von derartigen Handlungen zurückzuhalten? Deshalb halte ich es für Recht, daß. wenn solche Leute eines derartigen Verge-hens übersührt seien, sie schwerer bestrast wer- Lobeserhebungen und Prophezeiungen blieben natürlich nicht aus: ich wurde ei» unverbcsser-licher Reimschmied. Ich zog hinaus in die weite Welt, von unklarem Sehnen erfüllt, und spielte in meine» Mußestunden ohne Unterlaß mit dem mir innewohnenden „poetischen Feuer," wie die Tanten un» Basen meine Reimwuth getauft hatten. Eine Arbeit von wahrhaft dämonischer Schönheit war btsonders mein Epos „Caligula'S Ende", welches ich unter Schmerzen zur Welt gebracht und woran ich alsdann jahrelang seilte und polirte. Unterdessen war die groß« Rebellion der Südstaaten von Nordamerika auSgebrochen. und Menschenwürde und Sclaverei standen einander erbittert gegenüber. Entweder war es Nächsten-liebe oder Langeweile, was auch mich endlich bewog, de» Fehdehandschuh aufzuheben, den die übermüthigen Sclaveiizüchter dem Norden hin-geworfen. In New-Iork wurde es nämlich in der That verzweifelt langweilig, da all mälig fast alle jungen Leute und nicht wenige alte die Muskete geschultert hatten. Endlich beschloß auch ich. lieber als Mär-tyrer der Freiheit, denn als Opfer der Lange-weile zu verfallen. Da ich jedoch gegen das leidige Marschiren eine unüberwindliche Ab-neigung hegte, so ließ ich mich als Freiwilliger bei der Marine anwerben. Ich wurde einer Fregatte von fünfzig 4 den müßten als die Leute au» dem Volke, weil sie ein > essere» Einsehen und ein größeres Ver-ständniß der Sünde, welche sie begehen, besi-tzen, als diese. Darum auch werde er die strengste Strafe anwenden, welche daS Gesetz erlaube, und zwar zwei Jahre Einsparung bei schwerer Arbeit. [Ein amerikanisches Getränk.) Anstatt Opium, Morphium und Aet er scheint jetzt Eau de Cologne alS Berauschungsmittel bei vielen Damen New-Hork» fashionable ge-worden zu sein. Dieselben trogen Bonbonnieren bei sich, in welchen sich kleine Stücke Zucker und eine Phiole mit Eau de Cologne befinden. Der § ucker wird mit dem Präparate Johann Maria arina'S angefeuchtet und dann verzehrt. Die betreffenden Damen sollen dadurch in eine eben-so muntere Stimmung gerathen wietoK Brandy oder „Old Nye" trinkende stärkere Geschlecht. Auch in dieser Beziehung sind Rußland und Amerika seelenverwandt, denn in Rußland ist der Genuß Kölnischen Wasser« seit lange sehr beliebt. sD e r letzte A c tj In dem Orte Santa Andrea bei Pizzone im Neapolitanischen ist am 2. November in den Morgenstunden ein schreck-li.1 eS Verbrechen begangen worden. Der Pfarrer des Ortes begab sich in die Kirche, als ihn auf offener Straße ein Schuß in den Rücken traf. Während er sich umwendete, traf ihn ein zweiter in die Brust und streckte ihn zu Bo^en. Der Mörder ist der Bürgermeister des Ortes, ein N'ffe deS Pfarrers. Die Ursachen des Mordes sind noch tragischer und schließen eine lange L ebeSgeschichte in sich. Der Thäter ist in den Händen deS Gerichts. ^Seltsamer Scherz.) Einer Mün-chener Firma wurde von einem GeschäftSconcur-renten solgender „Spaß" zugefügt: Im Laufe der Woche kam aus dem Conditoreigefchäfte von Kustermann in der Sendlingerstraße ein Be-dienst ter zu dem Geschäftsmanne mit einer an-geblich zu einer HochzeitSfeier bestellten Torte, am Abend brachten mehrere Frauen aus Blu-mengeschäften bestellte Todtenkränze (natürlich wurde in beiden Fällen die Annahme verweigert). Zur Nachtzeit fand sich nahezu jede «Stunde eine andere Hebamme ein, die angeblich gerufen war, und alarmirte daS aanze Haus. Am nächsten Morgen rückten Schlag 9 Uhr eine ganze Anzahl Droschkenführer an. um Brautleute zum Standesamt abzuholen. Kurz nachdem auch diese Bestellung mit Entrüstung zurückgewiesen war, kamen die Sesselträger, um einen Irren abzuholen. Die höchste Leistung war aber die vom 7. d. M., Morgens. Der Geschäftsmann lag noch ruhig in seinen Federn, als die HauSgli^ke yt^At^ und .ach Oeffnung —i * ' Kanonen zugetheilt, welche bestimmt war, den Hafen von Galveston in TexaS zu blockiren. wohin wir denn auch alsbald abfuhren. Auf einem Kriegsschiffe hat der Matrose, damit jeder Zoll Raumes vorkommenden Falls für GefechtSzwecke verwendbar fei, bekanntlich keinen festen Wohnsitz, sondern nur noch zwei an einem Balten de« Zwischendecks angebrachte Haken, an denen er sich zur Nachtzeit aufzu-hängen pflegt. Natürlich in feiner Hängematte, die den Tag über in der Brustwehr deS obersten Verdecks zu,ammengerollt steckt, um als Schutz gegen feindliche Flintenkugeln zu dienen. Seine übrigen Habseligkeiten hängen, gleichfalls in einem numerrrten Sacke, eine „Etage" tiefer, woselbst sie nur zu gewissen Zeiten zugängig sind. Da ich nun. wie gesagt, immer »och an meinem „Caligula" feilte und ihn stet« bei mir zu haben wünschte, so war ich darauf bedacht, für ihn ein sicheres Plätzchen zu finden. Gluck* licherweise stieg ich bald infolge früherer Ehr» fahrungeu zur Würde eines „CoxSwain" oder BootsteuererS empor. Das mir zugetheilte Boot war mit einer zwölfpfündigen Haubitze arinirt, welche stets geladen gehalten wurde und in Folge dessen mit einem hölzernen Stöpsel ver-sehn, war, um die Feuchtigkeit abzuhalten. Ein besseres Versteck für meinen „Caligula" hätte ich mir wahrlich nicht wünschen können, und nachdem er also in der Kanone »«borgen war, athmete ich erleichtert auf. „pe»tsch« der Thür präsentirte sich dem Verblüfften eine 28 Mann starke Pfründnerschaar vom Heiligen-geist- und Johannspital unter Führung einer »lost'rschwester, welche von einem Unbekannten hie'her bestellt war, um anläßlich der Hoch-zeitSseier des Geschäftsmannes ein Freimahl zu erhalten. Sämmtliche waren mit Schüsseln und Löffeln bewaffnet. Nun sollte aber das Verblüfftem auf Seit« der Pfründner sein, denn d«r Geschäftsmann, die Situation schnell erkennend, drückte verbindlich lächelnd Jedem seine Geschäfiskarte nebst Preiscourant in die Hand. Dem Anstifter ist man bereits auf der Spur. sD i e Frau Wäscherin.) Der Beamte Loire in Paris ließ seit längerer Zeit seine Wäsche durch die Hausmeisterin Mme. Heinrich besorgen. In letzterer Zeit ward die Frau un° pünktlich und am 12. Mai ging Loire, das längst ausständige Weißzeug zu reelamiren. Mme. Heinrich war soeben mit Bügeln beschäf-tigt und gerieth ob der Interpellation in solche Wuth, daß sie einen rothglühenden Stahl dem Ösen entriß und denselben mit solcher Wucht an den Kops deS Besuchers warf, daß dieser tödtlich getroffen zusammenbrach. Ein entsetzlicher Geruch erfüllte sofort das Gemach; als man die Frau verhaftete, sagte sie erbittert: „Der dumme Mensch hätte auch wissen können, daß bei dieser Witterung nichtS trocken wird." fE i n Dieb a l S Dichter) hat neulich Abend in Düsseldorf Proben seiner Kunst ab-gelegt. Derselbe überstieg die Mauer eines herrschaftlichen Garten» gelangte dann ins Haus und in ein Schlafzimmer, dessen Thüre er von innen abschloß; und dann versah er sich mit Kleidern aus dem Kleiderschranke, worauf er sich durch« Fenster entfernte. Durch dieses Fenster mußte der Hausherr einsteigen, um ins Zimmer zu kommen und er fand, laut dem „Düss. Anz.", an der Thüre deS Kleider-schranks einen Zettel geklebt mit folgenden Versen: „Hier hängen die Kleider schon lange in, Schrank, Zur Speise der Motten, die sagen nicht Dank, Ich nehme sie mit und hülle mich darein. Da« scheint mir viel vernünftiger zu sein." sLebendige R e c l a m e.j Auf der elektrischen Ausstellung zu Philadelphia ist auch die Edison-Gesellschast vertreten. Sie hat für eine recht überraschende Reclame, wie das Patentbüreau von Richard Lüders in Görlitz mittheilt, Sorge getragen. Dieselbe besteht in einem ziemlich isolirt und im Halbdunkel auf-gestellten Neger, der Adreßkarten vertheilt und auf der Spitze seine» Helmes eine kräftige Glühlichtlampe ttägt. Die Leitungsdrähte der-selben sind zu seinen Stieselabsätzen niederge- Eines Tages wurden mehrere Boote, da-runter das meinige, auf «ine Fonrage-Expedi-tion ans Land beordert, da der Dampfer, wel-cher uns die monatlichen Fleischvorräthe bringen sollte, von den Südländern gekapert worden war. Unser Schiff lag etwa neun englische Mei-len außerhalb der Barre von Galveston, weil es seine» Tiefganges halber sich der Küste nicht mehr nähern konnte, deren gewohnte Zugänge für größere Fahrzeuge durch versenkte Steinla-düngen unsahrbar gemacht worden waren. Wir mußten deshalb versuchen, in der nöthigen Entfernung von der Stadt möglichst rasch da» Ufer zu erreichen, ehe die Besatzung in der Lage war, unsere Landung zu vereiteln. Segelnd und gleichzeitig aus Leibeskräften rudernd, steu-erten wir einer entfernten Landzunge zu und gewahrten, nachdem dieselbe umschifft worden, eine staatliche Plantage mit Wobn- und Vor-rathshäusern, aus denen bei unserer Annähe-rung die entsetzten Insassen, schwarz, weiß und gelb, die Flucht ergriffen und wehklagend in den Maisseldern verschwanden. DaS einzige le-bende Wesen, welches muihig Stand hielt und gleichsam die Honneurs machte, war ein Schwein, das die Ankömmlinge neugierig anstierte um grunzend bewillkomm»?. Kaum gewahrte der Lieutenant — ein großer Jagdliebhaber — die prächtige, verlockende „Chance", als er auch schon den Stöpsel au« der Kanone riß, dieselbe rasch richtete, und die Schnur de« Zündham- 1884 führt, und an der Stelle de» Fußboden», auf der er steht, sind zwei au» kleinen Kupferplatten gebildete Contacte angeordnet, die an die Stromleitung angeschlossen sind. Bringt nun der Neger seine Absätze — und eS genügt hierzu eine kleine, kaum merkbare Verstellung eineS FußeS — mit den Contact-'n in Berührung, so erglüht die Lampe auf seinem Helme ganz urplötzlich, und mancher nervösen Dame ist schon durch di< ieS jähe Auftauchen des illumi-nirten Negers, der ihr höflich eine »arte über» reichte, ein gelinder Schreck eingejagt worden. ''s^Den Werth eines Knebelbar-t e S) hatte kürzlich eine amerikanische Jury zu taxiren. Der Fall lag nach der dieser Tage vor einem Brooklyner Gericht stattgehabten Verhandlung folgendermaßen: Am 23. Juli d. I. bekam Henry Hann, ein sechs Fuß großer Maschinist. in Gesellschaft von Freunden in eine Wirthschaft der Kirchenftadt einen recht anständigen Rausch, den er auf einem Stuhle auszuschlafen beschloß. Während seines süßen und festen Schlummer» verfielen seine guten Freunde aus die Idee, daß es ein Capitalspaß sein müsse, dem Manne seinen 18 Zoll langen Knebelbart abzuschneiden, auf welchem Hann stolzer war. als auf seine ganze übrige Person. Der Gedanke reiste auch bald zur That, und der prächtige blonde Bart fiel unter der Scheere eines der perfiden Freunde des Schläfers. Um die Polizeistunde ward Hann pflichtschuldigst geweckt, uiid er machte sich iu heiterster Laune auf dem Heimweg. Seine Gattin schlief den Schlaf der Gerechten und merkte nichts von der Ankunft ihres Herrn und GebicterS, der mit den Stiefeln in der Hand die Treppe hinaufschlich und sich still wie ei» Mäuschen neben die Theilnehmerin seiner Freuden und Leiden legte. Ein greller Schrei weckte ihu am nächsten Morgen. Die Gattin hatte ihn beim Erwachen nicht erkannt und war erschreckt aus dem Bette gesprungen. „Bist DuS oder bitt Du's nicht ?" fragte sie den Verdutzten. „Gewiß bin ich'«!" antwortete Hann, die rechte Hand erhebend, i» der Absicht, sie wohlgefällig iber den Knebelbart gleiten zu lassen, wie er dieS so zu thun pflegte. Doch sein Schrecken war sast noch größer, als der seiner Frau, als er seinen Bart gar nicht vorfinden konnte. Ein mächtiger Satz brachte ihn vor den Spiegel, welcher ihm nun seinen Verlust vor Augen führte. Hann verklagte den Wirth auf 1000 Dollar» Schadenersatz. Jury und Richter halten indeß kein Verständniß für den Schmerz des Klägers, denn man gab einen Wahrfpruch zu Gunsten des Wirthe« ab, der behauptet hatte, mit der Barticheererei nicht« zu thun gehabt zu haben. sEine zarte Mahnung) hatte ein nierS zog. Ein Knall und in taufend verfengten F«tz«n wirbelte „Caligula'S Ende" >n der Luft! O schnödes Ende ein S voraussichtlich unsterb-lichen Meisterwerks! Dem Schwein war die zwölspsündige Kugel mitten durchgegangen, so daß „mehr Loch als Schwein" übrig war. wie der Barbar von Lieutenant witzig bemerkte. Nachdem unsere Leute im Kuh- und Hühner-stall ein weiteres Blutbad angerichtet, und im Wohnzimmer deS Pflanzerhauses ein Sack mit Silberdollars für die requiriten Borrälh« niedergelegt worden, zogen wir ab und waren gerade außer Schußweite, al« die ersten confö« beritten Soldaten auf dem Schauplitz unserer Greuelthaten anlangten Unsere Mannschaft war frohen Muths, und die Scherz« über das per Kanone erlegte Rüssel-thier wollten kein Ende nehmen. Ich allein war niedergeschlagen über das Ende meines „Caligula." Aber von meiner Reimwuth war ich von Stund an geheilt; das prosaische Schicksal des Letzteren hatte mir die Poesie gründlich verleidet. Seitdem habe ich auch Seldsterkenat-niß genugerlangt, um mir ganz offenherzig selber zu sagen: Je nun, am Ende wäre eS ja einerlei gewesen, ob daS unsterbliche Epos al» Kanonenpfropfen oder al» Hülle einer Wurst gedient hätte! 1884 Hamburger Schuhmacher kürzlich seinem Kunden per Postkarte zugesandt, auf der nur fein Rane stand darüber das Blümchen ..Vergiß-meinnichf geklebt war. Trotz dieser Mahnung .durch die Blume" hat der Schuldner seinen Lieferanten wegen Beleidigung angeklagt. sZur Steuerreform.) Wir lesen in einem deutschen Blatte: Besteuert doch die Lästerzungen, Und alle Lügenmäuler mit; $18 höchst« Ziel ist dann errungen Gedeckt wär' jede» Deficit; Fünf Pfennig nur für jede Lüge, Und zehn für jede Klatscherei. WaS solche« Steuer ein wohl trüge? Ich glaub', — wir würden steuer--frei. Deutscher Schntverein. lO rtSgruppe Cilli.) Am 20. De-cember d. I. findet in den hiesigen Ca,mo-localitäten die Iahreshaupwerfammlnng statt. Jür die Tagesordnung sind vorläufig bestimm' der Jahresbericht und die Wahl der Mitglie-der des Vorstandes. Locates und Srovinciates. Eilli. IS- November. lD r. Roman S o n n s f.) An« 15. d. starb der Hof- und Gerichts-Advocat Roman LonnS in Marburg. In dem Verblichenen ver-liert Untersteiermark einen treuen deutscheni Maxi, der jederzeit ohne Wenn und Aber sür die deutschnationale Idee eintrat. Dr. Roman Sonn« war im Jahre 1842 zu Sachsenfeld geboren und bezog nach Abfolvirung des Marburger Gymnasiums im Oktober 1860 die Univcrsttät Graz, um Jura zu studiren. Er war ein eisn-ges Mitglied der Stiria, zu deren Präses er wiederholt gewählt wurde. Im November 1865 würd« «r zum Dr. der Rechte promovirt. ging dann mit 1. Januar 1866 als Conc.pient nach Rann. Im Jahre 1872 eröffnete er als Hof-und Gerichtsadvocat feine Kanzlei in Marburg woselbst er auch am öffentliche» Leben als G«-meinderath und echt deutscher Parteimann her. vorragenden Antheil nahm. — Seinem Leichen-begängnisse, daS am 17. d. unter allseitiger Betheiligung der Marburger Einwohnerschaft schüft stattsand, wohnte auch eine Deputation der akademischen Burschenschaft Stiria, deren alter Herr und getieuest«r Anhänger er war, bei. Die Deputation selbst, welche au» sechs Mitgliedern, darunter drei Chargirten in vollem Wichs bestand, hatte im Trauerhause einen großen Lorbeerkranz mit einer prächtigen grün-weiß-goldenen Schleife abgegeben. Bon der Kneipe der Stiria. der „Pastete" in Graz, in der heute nach deutscher Burschensitte dem theuren Todten ein Trauersalamander gerieben wurde, w«hte ein« mächtige Trauersohne. — Die Erinnerung an den charakterfesten Mann wird ptwiß in Allen, die mit ihm zu verkehren Gelegenheit hatten, dauernd fortleben. Fiducit! [A u e j e i ch n u n p.l Der Kaiser hat d-m Steuereinnehmer Herrn Hugo Ziwsa in Graz in Anerkennung seiner langjährigen . au«ge-zeichneten und pflichttreuen Dienstleistung das Soldene Verdienstkreuz verliehen. Un« freut diese lneikennung umiomehr. als der Genannte bis in die jüngste Zeit durch fast voll« acht Jahre da« S'eueramt in St. Marein bei Erlachstetn leitete und dort von gewissen slovenischen Muckern seiner deutschen Gesinnung und seines offenen, biederen Charakter» wegen stet» angefeindet wurde. fP e r f o n a l n a ch r i ch t e n.] Der Minister und Leiter bc« Justiz-Ministeriums hat ben BezirkSgerichtsabju»cten in Marburg L D.-U. Dr. August Nemanic zum GrichtSadjuncten bei dem KreiSgerichte in Cilli und drn Bezirks-gerichtS-Adjuncttn für drn Graz«r Ober-Lande»-gerichtS - Sprengel. Stephan Gvstischa, zum Bezirksgerichts-Adjuncten in Marburg l. D.-U. ernannt. . . [Liedertafel.] Di« Liedertafel deS Cillier MännergesangvereineS am letzten SamS-tag war wie gewöhnlich zahlreich besucht und verlief sehr animirt. Sowohl daS gesangliche al« das musikalische Programm suchte demGe-schmacke und den Wünschen der ausübenden und unterstützenden Mitglieder entgegenzukommen; di« Vereinsleitung hat damit sicherlich die Zu-sriedenheit de« PublicumS erworben. DaS Ge-sangSprogramm würd« mit dem kräftigen und patriotischen Chor „Es rauscht ein stolzer Strom von Mair e> öffnet; e» solgten daS stimmungs-volle „Waldlied" von Abt und das immer gerne wieder gehörte Volkslied „Aennchen von Tharau". Der Damenchor brachte DürrnerS „Vöglein im Walde" mit Sopransolo vvrzüg-lich zur Geltung, und die Leistungen unseres mit zwei Nummern unS erfreuenden Männer-quartktteS waren wie stet» meisterhaft. Da« „Schmiedlied" Männerchsr mit Baritc nfolo von Brirner. welche» hier schon lange nicht geHort wurde, entfesselte einen wahren Beifallssturm und mußt« gleich em darauffolgenden gemNch-ten Chöre „Deutschland" von Mendelssohn wiederholt werde» Den Glanzpunkt bildete aber der Schlußchor „Frau Minne." Polka Mazur von Paul Mesttozi; ein interessanter Text wird von so einschmeichelnden Melodien beglei-tet, daß diesem Chor« der Erfolg überall ge-sichert ist. selbst wenn er nicht so tadellos vor-geführt wird, wie die« bei uns der Fall war. Ueberhaupt zeichnet-» sich auch diesmal die Vorträge durch Prccision und feine Nuanci-rung auS. was umsomehr anerkannt werden muß. ul«. wie wir vernehmen, sämmtlich« 've-sangsnummern in fünf Proben einstudirt wur-den. E« zeigt die» sowohl von der Tüchtigkeit der Mitglieder und insbesondere der Solisten, als auch vom rastlvlen Eifer deS ChvrmeisterS, dem auch diSmal volle» '.'ob gebührt. Die nun sehr gut ''-setzte Capelle de« Cillier Musikver-«ine« füllte d.e Zwischenpausen mit theil« ganz neuen Pieren au« und die vo trefflichen Leistungen wurden vom Publikum dirch lebhaften Beifall anerkanui. Wenn wir zum Schlußenvch den Wunsch auS,preche». daß von Seite des Publicums fernerhin während der Vorläge mehr Ruhe beobachtet und auch im «aale selbst nicht geraucht werden möge, glauben wir nur eine pudlicistische Pflicht zu erfüllen, denn beides foll im Casinosaale und bei der dort sich einfindenden Gesellschaft selbstverständlich sein. , . , sUm- und Ver gr ößerungs b au d«S G i f - l a-S p i t a ^ e e.) Vorgestern tta-fen die LandeSauSschüsfe Payerhuber und Dr. Lipp auS Graz hier ein, um da« allgemein« Kronkenhau« zu besichtigen. An der diesbezüg-lichen Inspektion so wie auch an der daraus folgenden Berathung bezüglich de« Um- und VergrößerungSbaues b theiligten sich neben den Genannten der Ober-Jngenieur Skanzont, der Ordinarius der Anstalt kaiserlicher Rath Dr. Neckermann und der Verwalter, Hauptntann Vukatinovich; seitens der Stadtgemelnd« war Dr. HigerSperger und leiten« oer Bezirkshiupt-mannschaft Dr. Schneditz erschienen. Dic Com-Mission fprach sich einstimmig sür da» größte der drei vorliegenden Projekte aus. welches für 150 Kranke berechnet ist und sowohl auf alle higi nische» Vorschriften und Erfahrungen d«r Neuzeit sowie auch aus die genauem Tren-nung nach Geschlechtern und Krankh itssormen Rücksicht nimmt. Von besonderem Werthe ist eS, daß für die ursprünglich nach dem Plane im Hauptgebäude gedachte JsoUrabtheilung für zymotifche Kranke «in eigener freistehender Pa-villon errichtet werden wird. WaS die tftnau-cirnng betrifft, so macht bieielbe angesichts der guten Wirthschaft der Anstalt keine Schwierig-keiten. rnd können die Kosten auS den Erträgnissen de« SpitalSfondeS gedeckt werden. Nach, dem die Vlltarweiten nach jeder Richtung hm in entsprechender Weise durchgeführt sind, so dürste der Bau im Lause de« Frühjahres in Angriff genommen werden. sC a sin o ver«in.j Für die Tombola, welche künftigen Samstag programmäßig im Casino den Vereinsmitgliedern geboten wird, ist eine reiche Auswahl von wertvollen Ge-ivinnsten zujammeiigestellt. und verdient dieselbe besonders betont »nd zu lebhaftem Besuche em> psohlen zu werden. Für da» nachfolgende Tänz-chen ist die Stimmung und Lust überaus gün- stig, so haben eS un« junge Herzen und leichte Füßchen verrathen. [21 u« der Gemeinde Umgebung Cilli.] Schon wiederholt wurde in slovenisch» klerikalen Blättern hervorgehoben, wie opfer-willig ihre Parteimänner feien. Der Hausbesitzer Johann Suppanz in Gaberje ist zweifellos ein unverfälschter slovenischer Parteimann. Betrachten wir un« nun seine Opferwillig eit bei Lichte. Johann Suppanz hatte die Großmuth, der Gemeinde Umgebung Cilli 2600 fl. al« Darlehen gegen fiebenpercentige Verzinsung zu verabfolgen. Al« Anerkennung für diesen patriotischen Act war die sogenannte konservative Partei in Cilli und Umgebung be-müht, den Genannten in den G meinde-Aus-ichuß zu wählen. Zum Leidwesen der Herren Aickar und Consorten siel die Wahl nicht auf diesen großmüthigen Geldverleiher. — Der gegenwärtige Gemeinderath der U>>> gebung Cilli beschloß nun einmüthig da« patriotische Opfer be« Johann Suppanz sürderhin nicht mehr an» zunehmen. Er richtete ein Gesuch au die Spar-casse der ©tadtgemnnde Cilli um ei» Darlehen vo» 2600 fl. zur Tilgung der Schuld an Suppanz. Die Sparkasse bewilligte diese« Ansuchen. Die genannte Gemeinde wird somit in Hin-sanft sür die 2600 fl. nicht sieben sondern nur fünf Percent zu bezahlen haben, was jährlich ein Ersparnis von 52 fl. bedeutet. Da aber außerdem die Gemeinde ein Percent zahlt, um das Capital zu amortisiren, so bedeutet dies auch die Ersparung de» ganzen Capitale« per 2600 fl. und außerdem 1 Percent an Zin-icn. Wir fragen nun, wer dchule in Cilli; um diesen Sohn von dem obligaten lln-terrichte in der slovenischen Sprache zu befreien, erklärte er vor der Leitung der genannten An-stalt daß sein Sohn deutscher Nationalität und dessen Umgangssprache die Deutsche sei. Die» erinnert lebhaft an den gleichen Patriotismus des Dr. Radey in Marburg und vieler anderer slovenischer Parteiführer. Die Söhne der Per-vake» sollen deutsch lernen, damit ihnen d.e talentirten Söhne der slovenischen Bauern n der Erreichung «inträglicher Stellen nicht zu viel Concurrenz machen. Stehst Du Bauer da» ist eben was Anderes! Wir sind übrigens in der Lage mittheilen zu können, da« Herr ,'t. bei der Volkszählung im Jahre 1880 die Um-gangssprache seine« Sohne« al« slovenisch decla- mtt'[Zu Tode getrunken. 1 Am Vormittage vom 16. d. kneipte ein g'wisser Michael Schreiner au« Preserje (Gemeinde Fra^lau) bet Anton Roßner sogenannten SpirituS-SchnapS, den Letzterer selbst erzeugt hatte. Welche Ouan-titäten deS nach einem Studentenliede „so edelen GetränkeS" der Frühkneiper hinter die Binde gegossen haben mag. läßt sein wenig« Stunden darauf ersolgter Tod an Alkohol-Vergiftung errathen. [Verbrannt.) >i>m Kohlenwerke zu Hrastnipg fiel die Arbeittrin Franziska Kristo-fic in einen brennenden drei Meter tiefen Koh-lenabsturz und erlitt neben anderen Berleyun-gen Brandwunden, denen sie noch am gleichen Tage erlag. [T o d t s ch l a g.] In Obertäubling versetzte der Inwohner Martin Jug dem Winzer Johann Steiner mit einer Haue einen der-artigen Schlag auf den Kopf, daß letzterer wenige Tage daraus an Gehirnentzündung starb. * * Wir machen hierdurch auf die im heuti-gen Blane stehende Annonce der Herren Kauf' mann & Simon in H a m b u r g besonders aufmerksam. Wer Neigung zu einem interessan-ten wenig kostspieligen Glücksversuche hat, dem kann die Betheiligung an der mit vielen und bedeutenden Gewinnen ausgestatteten üaatlich garantirten Geldverlosung nur bestens empfohlen werden. Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer verehiten Leser aus die Annonce der beiden wohlrenommirten Firma M. S t«i n in H a m-bürg und Valentin & Co. inHamburg die Hamburger Geldlotterie betres-send, we'che zweifelsohne das Interesse des Publicums in Anspruch nehmen muß und Je-dem Gelegenheit bietet, sür eine geringe AuS-gäbe sein Glück zu versuchen. Literarisches. jB r e h m e r'S R e v u « „Von Pol zu P o l"] scheint sich die Aufgabe gestellt zu haben, das deutsche Lesepublicum von Ueber« raschuug zu Ueberraschung zu führen, über-bietet doch ein Heft das andere an Reichhaltig-keit und Gediegenheit des Inhaltes. — Das uns soeben vorliegende vierte Heft der neuen Folge kann füglich ein Musterhaft genannt werden, denn es läßt alle Publicationen einschlägiger Art weit hinter sich zurück; trotz alledem verspricht die Redaction für die folgenden H-fte noch Besseres und Hervorragenderes; und wie die Redaction sich durch ihre Rührigkeit her» vorthut, so wetteifert auch die Verlagshandlung mit ihr und stattet die Revue geradezu außer-ordentlich reich und geschmackvoll auS. — Gleichzeitig mit der Publication des vierten Heftes schreibt die Redaction „Von Pol zu Pol" auch zwei ziemlich bedeutende Preise für die beste Uebersetzung eines Gedichtes aus. Möge der Erfolg ein dem Unternehmen entsprechen-ber sein. [Deutsche Wochenschrift^ Organ für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs und Deutschlands, Herausgegeben von Dr. Heinrich Friedjung, Wien. I. Tein-faltstraße 11. Inhalt von Nr. 46. 16. Novvember 1884: Eine Confiscation. Von H. Fr. — Die beutchen Studenten und Schönerer. — Die falschen Localbahnen. (Dritter (Schluß-) Artikel) von Ludwig Gersthof. — Neueste Bestrebungen auf dem Gebiete der Judenfrage. Von Hans Ataria. — Der nationale Socialjesuit. Von Carl Pröll in Berlin. — Feuilleton: Moltke'S Erstlingswerk. Von Gustav Karpeles. — Literatur, Theater und Kunst : Allvaters Anrufung ! Von Ernst von Wildenbruch. — Der Roman in Deutschland. Von Baron Wolfshofer. — Auf der Schneide. (Ein Geschichtenbuch von Ludwig Hevesi.) Von G. Schw. — Novelle: Auatherna sit! Von Emil Marriot. — Probenummern gratis und franco. Waröurger TYeaterörief. Seit der Eröffnung unseres Theaters, über die ich Ihnen seinerzeit berichtet habe, sind nun sechs Wochen ins Land gegangen, ein Zeit-räum, der wohl gestattete, uns ein Urtheil zu bilden über die neue Direktion und deren Geschäftsführung, über bie ganze Gesellschaft unb ihre Verwendbarkeit, endlich auch über die Stimmung deS Publicums dem Unternehmen gegenüber. Wenn man dieses Alles überlegt, so wird man constatiren müssen, daß Herr Director Zanetti ein vom Glücke Begün-stigter ist. den bie guten Auspicien, unter benen er begonnen hatte, nicht getäuscht haben. Der als Theatermonat, bei uns wenigsten«, gewiß übel berüchtigte October ist in einer ungewohnt günstigen Weise verlaufen unb baS bem Theater Heuer von Vornherein mißgünstig gestimmte Publicum war bald umgestimmt, namentlich alS man die ziemlich guten Leistungen auf dem Ge-biete ber Operette gesehen und sich von ber Rührigkeit ber Direction überzeugt hatte. Diese Rührigkeit, bie sehr zu loben ist, kann aber hie unb ba auch von Nachtheil sein. Z. B. bann, wenn Novitäten zu sehr sorcirt werben, wenn bie Mitglieber zu sehr gehetzt werden und auch wenn man Gastspiele allzu sehr pflegt, wie es letzte.er Zeit ber Fall war. Wir hatten inner-halb fünf Wochen ebensoviel Gäste: Zuerst Herrn Starke, bann Herrn Klug, sodann die D.imen Geßner, Lippert und Wildau, sämmtliche von den beiben Grazer Theatern. Wenn Gäste einmal anfangen epibemisch zu werden, dann verlieren sie jeden Reiz auf das Publi-cum, abgesehen davon, daß man durch solche unausgesetzte Gastspiele seine eigenen Mit-glieder ganz unnöthiierweise in den Augen des ohnehin genug vorurtheilsvollen Publicums her-absetzt. Das Repertoire bot bisher ziemlich viel Abwechslung unb würbe uns außer bem be-reitS eingehenb besprochenen „Hüttenbesitzer" an Novitäten auch baS lustige Stück ber Gebrüder Schönthan „Der Raub der Sabinerinnen" und C. Morris Lebensbild „Die Frau Räthin" ge-boten, welche beibe einen unbestrittenen Erfolg hatten. Von Operetten gefiel „Der Bettelstu-tenb" wie eine Novität in Folge ber im ganzen gelungenen Aufführung. Für bie Folge stehen uns die wirkungsvollsten Lustspiele und Operet-tennovitäteu in Aussicht, denen wir mit Span-nung entgegensehen. Den Dank vieler Theater-freunde würde sich die Direction aber er-werben, wenn sie mitunter auch Novitäten ernsterer Gattung zur Aufführung brächte. Es giebt manch neues Drama von Sardou, Pailleron, Heyse, Wilbranbt, Wilbenbruch u. f. w.» welches hier noch unbekannt ist unb auch eines CaffenerfolgeS sicher wäre. Auch wäre eS vom geschäftlichen wie künstlerischen Stanbpunkte sehr zu empfehlen, bem Publicum sowohl, wie ben Darstellern einen Ruhetag in der Woche zu gönnen; zumal ja in Folge der Beschränktheit des Repertoires, dasselbe doch nicht immer genügende Abwechslung bieten kann. Dieselben Mitglieder müssen oft Tag für Tag vor baS Publicum treten. Schon gelegentlich ber ErösfnungS-Vor-stellung sprachen wir uns lobenb über bas Schauspielensemble unter Regie bes Hern: Bauer aus unb können heute sagen, baß unser Lob kein voreiliges gewesen ist. Wenn es noch ge-lingen würde einen gesetzten Helden zu gewinnen, so wäre das Schau- nnd Lustspiel sehr zufrieden-stellend besetzt. Frl. F i t b l e t tritt an tragische Rollen mit einem edlen Eifer heran, Frl. Herz ist eine liebenswürdige Naive, Frau S ö l b bewegt sich in AnstanbSrollen maßvoll unb auch bie Fräulein E w a l b unb Felbberg leisten bei entspre-chcnder Verwendung VerbienstlicheS. HerrB a u e r ist ein verstänbiger Darsteller für Bäter unb komischen Chargen. Die beiden jugendli-chen Liebhaber. Herr D o r n e g g und K r ü-g e r haben uns schon oft Beweise ihrer Bega-bung geliefert. Ersterer ist ein guter Sprecher. Herr Krüger läßt sich aber nur zu gerne hin-reißen und verfällt dabei in unangenehme Effect-hascherei. Ein sehr fleißiger Schauspieler ist Hr. S tein er t, der Charakterspieler, welcher na-mentlich den Franz Moor, zur Schillerfeier, sehr dankenswerth gespielt hatte. Für das ko-mische Element haben wir neben dem Director noch drei Repräsentanten. Herrn M e l z e r für ruhige trockene Rollen, Herrn O. Wall-n e r für Figuren, die eine scharfe, etwas carri-tirte Darstellung verlangen unb Herrn A n b e r. 1004 Die Operrettenregie versieht Herr Ober-regisseur K r o s e ck in kundiger und geschmack-voller Weise, während über deren musikalischem Theile Herr Capellmeister Hanns Maria W a l l >i e r wacht. Wenn an der Operette ein Mangel sühlbar ist. so ist es ber einer gewieg-ten «opraniftin für bie ersten Partien, denn das zarte Stimmchen deS Frl. O t t vermag nicht genügend durchzudriagen und Frl. L e j o, welche über eine kräftige volle Stimme verfügt, besitzt weder die nöthige Schule, noch den erfor-derlichen Ernst für eine größere Partie. Man laffe Frl. Ott jugendliche Partien singen, die keine zu großen dynamische Anforderungen an die Stimme stellen und trachte noch eine tüchtige erste Sängerin zu bekommen. Die Dame, welche in „Fatinitza" für dieses Fach debutine, wird jedoch kaum hiesigen Anforderungen ge-nügen. Die Altpartien werden vom Frl. H u e-mer mit angenehmer Stimme und >icher geiun-gen und auch für die singenden Alten haben wir in Fr. S t o r ch - E ck e r t eine entsprechende Repräsentantin. Wenn andere Directoren mit Tenoristennoth zu kämpfen haben, so hat eS Herr Zanetti nicht. Ec besaß sogar zwei Tenore: Herrn Schönau und Herrn B u r g e r. von denen beide an ihrem Platze waren. Ersterer ist — leider fahnenflüchtig geworben, aber bereits burch einen Nachfolger ersetzt, ber ihn stimmlich wenigstens noch überragen soll. Auch alle Ko-miker und unser Bonvivant (zu Zeiten auch Komiker) Herr S p r i n z singen ganz nett. Herr Director Zanetti sollte jedoch nurin Fäl-len von besonderer Dringlichkeit siigen. Der Chor könnte allerdings wohl besser sein, aber er ist fleißig. waS gewiß nicht unterschätzt werden darf. DaS Publicum bringt, wie erwähnt ange-sichts dieser Umstände d.cm Theater alle Sym-pathie entgegen und wolle» wir hoffen, daß die-selbe nicht erkalte. Natürlich muß auch die Direction im Eifer nicht nachlassen, dann wirb ber Erfolg bem Unternehmen auch treu bleiben. Marburg, 14. November 1884. Ottokar K e r s ch i tz. Eingesendet.*) An unsere p. t Stadtväter' Wir haben nun schon wiederholt die Er-fahrung gemacht, baß die Herren Capläae der Stadt der deutschen Bevölkerung nicht bie freund-lichste Gesinnung entgegenbringen. Namentlich zeigte sich bies bei den Wahlen in ber Gemeinbe Umgebung Cilli und bei den Landtagswahlen. ES versteht sich von selbst, daß wir Nieman-dem unsere politische Gesinnung aufdrängen wollen, dagegen werden eS aber auch diese Herren einsehen, baß wir in unterem Hause nur von Freunben umgeben fein wollen. Die na-tionale Gesinnung ber Herren Capläne ist eine so unerschütterliche, baß bieselben nicht einmal in ber deutscheu Kirche Messe lesen wollen, wie-wohl vorläufig noch nicht die slavische oder deutsche Liturgie Geltung hat. Da eS nun unter ben Deutsche» in Cilli viele ebenso gute, wenn nicht bessere Katholiken giebt als im stove-nischen Lager, unb ba biefe Katholiken bisher noch nicht einsehen können, baß ber h. Petrus ein Rufs, ober Serbe ist. unb baß nur Slaven in ben Himmel kommen, so verlangen biefe guten aber beutschen Katholiken, baß auf Kosten ber Gemeinde ein beutscher Prebiger an der deutschen Kirche in Cilli definitiv angestellt werde. Derselbe würde sich umso beffer stehen, als dem deutschen Prediger auch ber Religions-unterricht an sämmtlichen beutschen Schulen in Cilli gebühren würbe. Wir bitten baher bie Väter ber Stadt, tiefe Sache in Erwägung zu ziehen unb ernstlich baraits bebacht zu sein, baß wir Deutsche für-berhin auch bie Lehren ber christkatholischen Religion ans beutschem Munde vernehmen, und daß unsere Kinder auch in diesem Sinne in den Volks- und Bürgerschulen erzogen werden. Cilli, am 19. November 1884. Mehrere beutsche Pfarrinsassen von Cilli. *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. 1884 Herichtslaat. (EbrenbrleibiguttgSflage.] Ma-thäus Blaznik Grundbesitzer in Dobertetschen-dorf hat, von der Lectüre des „Slooenski Gos-podar" fanatisirt, schon wiederholt die bäuerliche Bevölkerung der Gemeinde St. Peter im Sann-thale gegen den neuen Gemeindevorsteher Josef Lenko aufgehetzt, denselben als Nemskutar und Nemcur bezeichne«, und da Herr Josef Lenko entgegen der bisherigen Gepflogenheit, eS über-nommen hat, unentgeltlich die Geschäfte eines Gemeindevorstehers zu besorgen, denselben ver-tächtigte, daß er mit diesem Versprechen die Gemeindeinsassen von St. Peter nur betrüge, und schon sein« Rechnung finden werde. Um dieser sortgesetzten Hetze Einhalt zu thun, sah sich Herr Lenko endlich veranlaßt, gegen Ma-thäus Blaznit die Strafanzeige zu erstatten. Der An eklagte verleate sich bei der VerHand-lung am 16. d. Mts. aufs Leugnen, wurde jedoch überwiesen und zur Strafe des Arreste» in der Dauer von acht Tagen verschärft mit einem Fasttage verurtheilt. Dieser fanatische Anhänger deS „Slovei-ski Gospodar" hat nun Gelegenheit über die Früchte seiner Lectüre mit Muße nachzudenken. [B e r i ch t i q u n g s v e r f a h r e n.) Am 23. October d. I. enthielt der „Slovenski Gos-podar" die Noliz in fetten Lettern gedruckt, daß dessen Eheiredacteur Dr. Lavoslav Gre-gonc begnadigt worden sei. Dr. Glantfchnigg, als Vertreter des Friedrich Henker, verlangte die Berichtigung dieser unwahren Behauptung, und da die Redaction des „Gospodar" die Ausnahme der Berichtigung verweigerte, fand am 18. d. M. vor dem Bezirksgerichte Cilli die Strafverhandlung gegen den verantwort-lichen Redäcteur Leopold Kordeö statt. Dieser verantwortete sich damit, daß er »ach Einlangen der Berichtigung mit Dr. Gregorec Rücksprache gepflogen und dieser ihm mit aller Bestimmt-heil erklärt habe. Sr. Majestät der Kaiser habe ihn bereits begnadiget, nur sei der Act noch nicht herabgelangt; wenn er (KordeS) durch die Weigerung gefehlt habe, so sei dieß nicht seine Schuld, da er von Dr. Gregorec irregeführt worden sei. Leopold Kordel wurde sohin frei-gesprochen, unter anderem auch auS dem Grunde, weil ihm Dr. Gregorec bestimmt versichert habe, die Begnadigung fei schon erfolgt. Da Doctor Glantschnigg als Vertreter des Friedrich Henker erst nach Erscheinen obiger Notiz im „Gospodar" vom k. l. Kreisgerichte einvernommen wurde, ob er mit der Begnadigung des Dr. Gregorec einverstanden sei, so stellt sich die Behauptung des Bidelprvfessors gegenüber dem verant-wortlichen Redacteur Leopold Kordes als eine Lüge dar. [Die Affaire von St. Martin am Bachern.j Heute Vormittag begann vor dem Erkenntniß-Senate des hiesigen Kreisgerichtes die Verhandlung gegen vierzehn Grundbesitzer auS der Gemeinde St. Martin am Bachern und zwar: Stefan, Johann und Anton Wrekto, Martin Wrentusa, Sebastian und Georg Sorko, Johann Hochler, Andreas Blaznic, Anton Koren, Jacob Potoönik, Georg Koren, Mal-thias Bahic, Franz Rebernik und Anton Meyal. Den Vorsitz führte Herr LandeSgerichtSrath Jordan, die Anklage vertrat H»rr StaatSan-walt - Substitut Schwinger, als Vertheidiger fungirte Herr Dr. Stepifchnegg. Nach Fest-steUung der Personalien erfolgte die Verlesung der sehr umfangreichen Anklageschrift. Dieselbe zerfällt in fünf Theile, resp, sucht fünf Anklage-punkte zu begründen und zwar: l. daS Verbrechen der öffentlichen Gewaltthätigkeit, ver-übt durch Zusammenrottung, thatsächlichen Widerstand und Mißhandlung der Gendarmerie ; II. wird der gewesene Gemeindevorsteher Anton Wrecko beschuldigt, in einer von ihm veran-laßten Anzeige an die Bezirkshauptmannschaft in Marburg die in Rede stehenden Gendarmen fälschlich des Mißbrauches ihrer Amtsgewalt und der Trunkenheit im Dienste beschuldigt zu haben; III. legt die Anklage dem Johann und dem Anton Wrecko zur Last, verschiedene Zeugen durch Versprechungen und Drohungen zu Aus-jagen zu verleiten versucht zu haben, di« der .putsche Macht.' Wahrheit nicht entsprechen; IV. ist Stefan Wrecko einer Körperverletzung angeklagt, welche Arbeitsunfähigkeit des Verletzten auf die Dauer von 126 Tagen zur Folge hatte: endlich V. ist Sebastian Sorko der Urbertretung der Ehren-beleidigung angeklagt. Die Anklage schildert den Sachverhalt in folgender Weise: Auf den 6. Juni l. I. hatte Herr Dr. Franz Radey eine Wählerversamm-lung nach St. Martin am Bachern einberufen, in welcher derselbe über seine Thätigkeit als Abgeordneter Bericht zu erstatten gedachte, resp, die dortige Bevölkerung zu seiner Wiederwahl bestimmen wollte. Schon die Ankündigung der in R de stehenden Versammlung hatte die politische» Gegensätze in jener Gegend mächtig erregt; auch ist der von der slovenischen Partei aufgerichtete Maibaum während einer Nacht umgestürzt worden. Am Tage der Volksver-sammlnng selbst waren die VolkSmaffen zum größten Theil durch Genuß von Wein und Spiritussen, welche von einzelnen Parteileuten gespendet worden sein sollen, noch mehr ani-mir«, und machte sich diese Erregtheit bei Beginn der Vers« mmlung auf eine so un-heilvertündende Weise bemerkbar. daß die Herren a»S Marburg die Versammlung ab-zubrechen für gerathen hielten und außer die Schußlinie retirirten. Unter dem massenhaft anwesenden Publicum jedoch arteten die Disputationen Über politische MeinungSver-schiedenheiten bald in Raufereien auS, bei wel-chen sich namentlich der Haupt.-«geklagte Stefan Wrecko hervoigethan haben soll. In der Hitze deS GefecbtS verf.-tzte er einem Gegner einen Schlag m^t einem aufgerafften Stein, was den Getroffenen 126 Tage lang arbeitsunfähig machte. Schon einige Wochen vorher hatte der Gemeindevorsteher von St. Martin a. B. bei der Behörde beantragt, Sonntags regelmäßig eine Gendarmerie-Patroilille nach dem genannte» Orte zu dirigiren. was bewilligt worden war. Auch am Sonntag, an welchem die Ver-sammlnng stattfand, waren zwei Gendarmen dort, welche in der Gemeindekanzlei Posto ge-faßt halten. Als nun Stephan Wrecko jene Mißhandlung verübt und sich weiter sehr aggressiv geberdete, schickten sich die Gendarmen an, zu seiner Verhaftung zu schreiten. Während sie sich durch die den Srefan Wretkv umgebende Menge Bahn brachen, entlud der eine Gen-darm (wie die Anklage sagt, unabsichtlich) sein Gewehr, worau, die ausgeregte Menge beide Gendarmen umzingelte und einschloß. — Während dessen nun hatten Letztere die Verhaftung des Stefan Wrecko bewirkt, ge-riethen aber bald mit dessen Brüder > und Freun-den inS Handgemenge. Während die Einen ver-suchten, demjenigen Gendarm, welcher geschossen hatte, daS Gewehr zu entreißen, drangen die Anderen auf feinen Kameraden ein, der schließlich auf die Knie gebracht und gezwungen wurde, den Verhaftelen auSzulafsen. Letzterer flüchtete sich in ein benachbartes Wirthshaus; die Gen-darmen, deren einem man den Hut, dem anoeren das Gewehr entrissen hatte, eilten ihm nach und finden ihn im Wirthszimmer inmitten seiner Freunde hinter einem Tische sitzen. Bei dem Versuche, sich seiner wieder zu bemächtigen, erneuerten sich die Gewaltthätigkeiten gegen die Gendarmcn, so daß der eine von ihnen mit ge-sälltem Bajonett auf seine Angreifer loSging und den Einen durch einen Stich am Ober-schenket verwundete. Als sie sich auf diese Weise endlich freie Bahn gemacht hatten und sich mit ihren Gefangenen auf dem Wege nach der Gen-darmeriekaserne in W.-Feistritz befanden, warf sich Stefan Wreeko an die Erde, zog sein Messer und erhielt bald wieder Succurs von seinen Brüdern und Freunden. Nur mit äußerst großer Mühe gelang schließlich seine Ueb?r-führung. Einige Tage daraus ließ Anton Wreöko, gewesener Gemeinedevorsteher, von einem Freunde eine Anzeige an die k. k. BezirkShauptmaun-schast in Marburg verfassen, in welcher die beiden Gendarmen des gröblichen Mißbrauches ihrer Amtsgewalt beschuldigt und behauptet wurde, dieselben seien während den oben ge-schilderten Scenen betrunken gewesen und hätten 7 sich in ihrem Handeln durch antiflovenische Sympathien leiten lassen. Die vom Bezirks-Gendarmerie-Commando angestellten Ermitte-lungen ergaben die absolute Grundlosigkeit dieser Beschuldigung. — Ferner haben Johann und Anton Wrecko ^en Versuch gemacht, einzelne Zeugen dazu zu bestimmen, vor Gericht zu Gunsten ihres Bruders, resp, zum Nachtheil der Gendarmen auszusagen. So die Anklage. Nach einer kurzen Pause beginnt das Verhör der Angeklagten; zunächst wurden Stefan, Johann und Anton Wrecko aufgerufen. Alle drei erklären sich nicht schuldig, wenigsten« nicht schuldig iu dem Umfange der Anklage. Stefan Wrekko sa^t, er habe sich erst dann widersetzt, als man angefangen habe ihn zu mißhandeln; die beiden anderen erklärte» gleich-falls, ihren Bruder lediglich vor Mißhandlungen haben schützen zu wollen und namentlich Anton Wrecko sagt aus. daß er es gewesen sei, der die Leute von einer gewaltsamen Befreiung feines Bruders abgehalten habe. Alle drei erklären, daß dieGendarmen nicht frei von Symptomen des WeingenusseS gewesen seien. Mittlerweile war die Mittagsstunde her» angekommen und wurde die Sitzung auf 4 Uhr Nachmitt >gS vertagt. Bei der Wiederaufnahme derf lben bringt der Herr Vorsitzende ein Ge-such des Gendarmerie-PostenführerS von Win» disch-Feiftritz zur Sprache, welches dahin geht, seine Vernehmung als Zeuge schon heute vor-zunehmen, da im Interesse des Dienstes seine bildig? Rückkehr auf seinen Posten wün-schenswerth sei. Da weder Staatsanwalt noch Vertheidiger gegen dieS Ansuchen Einsprache erheben, erfolgt die Vernehmung. Der Poftenführer deponirl u. A., daß die beiden bei der Affaire betheiligt gewesenen Gendarmen bei ihrer Rückkehr in die Kaserne keine An-zeiche» vo» Trunkenheit zur Schau gettagen hätten, daß er dagegen bei Einbringung deS Arrestanten aus eine vorausgegangene Miß-Handlung desselben habe schließen müssen. Aus Antrag des Vertheidigers wird noch eine Zeugin vernommen, deren ffamilienverhäitnisfe gleich-falls ihre baldige Heimkehr wünschensmerth machen. Ueber daS Resultat ihrer Vernehmung, das Verhör der übrigen elf Angeklagten und den w iteren Verlaus der Verhandlung, welch« außer dem heutigen voraussichtlich »och zwei Tage in Anspruch nehmen dürsten, werden wir in der nächsten Nummer unseres Blattes re-feriren. ^Schönerer gegen das „Neue WienerTagblat t".s Die Verhandlung über die Ehrenbeleidigungsklage, welch« der Abge-ordnete Ritter von Schönerer gegen daS „Neue Wiener Tagblatt" angestrengt hatte, fand am 17. d. Mts. vor dem Wiener Schwurgerichte statt. Den Gegenstand der Klaae bil. ete ein im genannten Blatte unter der Ueberschrift „Muth zeigt auch der Mameluk" erschienener Artikel. In diesem Artikel w.irden über die Beilegung des Conflictes, welchen Ritter von Schönerer wegen seiner im Abgeordnetenhause gehaltenen Rede für die Verstaatlichung der Nordbahn mit dem Sohne des verstorbenen Ministers G skra hatte, entstellte und ehrenrührige Mittheilungen gemacht. Die Ankl.'ge, welche sowohl gegen den Herausgeber des „Tagblatt" M. Szep» sowie gegen ben verantwortliche» Redacteur S. Hahn erhoben wurde, endete mit der Ver-urtheilung der beiden Genannten zu je vier Wochen Arreste». Gleichzeitig wurde ein Cau-tionsoerlust von 66 fl. und die Publicirung des Urtheils im „Tagblatt" ausgesprochen. Trotz der schwungvolle» VertheidigungSrede des Dr. Markdreiter, welcher alle Fehler und Untugenden des Abgeordneten Schönerer, wie solche in den letzten Jahren in der Wiener Presse breitgetreten wurde», resuinirte, wurde der Schuldspruch bei Herrn M. Szeps mit 16 Stimmen »nd bei Herrn S. Hahn einstimmig gefällt. Dieses Ver-dict, welches, wie die breiten Expositionen der Gerichtsverhandlung in den einzelne» Wiener Blättern beweisen, ziemlich unerwartet kam. hat gewiß auch eine symptomatische Bedeutung, denn eS läßt erkenne», daß die Bevölkerung von Wie» bereits aufgehört hat in verba magUtri jurare. ..Deutsche Wacht." 1884 Mehr WIiühm 300000 >1 u r k als grösster Gewinn bietet im Kliick-lirhstrn Kali« die ncncwte grosse vom Staute Hamburg garantirte Geldlotterie. Speciell aber: 1 PrülH-iiM. 300000 lü„200000 2«...»«. 100000 Iqf'.im. 90000 lo,..M 80000 2o».u 70000 lo„iM 60000 2 50000 Ic.M. 30000 5°...^ 20000 3o..iM 15000 26o.,w.»m. 10000 56«».« 5000 106»-.» 3000 253«-..» 2000 6i-.. m 1500 515&..1M. 1000 1036 oc * M. 5 0 0 29020 u-.. im 145 19463 u«.. i M. 200, 150, 124, 100, 94, 67, 40, 20. Znsanimen 50,500 Gewinne und ausserdem noch eine Prämie, kommen in sieben Classen sicher zur Entscheidung. Dir ncutitc grobe, von der höh. 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M. 3000 00, 200 000 etc. Die Gewinnziehungen sind amtlich planm&ssig festgesetzt. Zur nächsten Gewinnziehung erster Classe dieser grossen vorn Staate garantirten Geldverloosnng lostet 1 ganzes Original-Loos nur 6. 3.50 kr. ». W. 1 halbes ., mm 1.75 ,, „ 1 viertel „ „ „ — 90 „ Alle Auftrüge werden sofort gegen Einsendung. Postanweisung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten 8orgfo.lt ausgeführt und crh< Jedermann von uns die mit dem Staatswappen vergebenen Original-Loose selbst in HAnden. Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, aus welchen sowohl die Fintheilung der Gewinne auf die verschiedenen Claasenziehungen, als auch die beti essenden Einlagebeträge zu ersehen sind, und senden wir nach jeaer Ziehung unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. 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E» Ist genau zn beaehten, da,» man nloht ein »ohleohte», gar keinen Erfolg habendes. Ja geradezu aohädllohe» Präparat erhalte. Man verlange ausdrücklich Neunteln'» Eilsabeth-Plllon; diese sind auf dem Umschlag und der Gebrauchsanweisung mit meiner Untereohrlft versehen. 621 — Hanpt-Dcjiöt in Wien: Ph. Nenstein's Apotheke „mm heiligen Leopold", Stadt, Ecke der Planken- und Spiegelgasse. DopAt in OilU: Bsunibnth's Apotheke. 10 .P-utsch- Macht. 1884 807—3 Pilsner Schank- oder Winter-Bier. Wir beehren uns, hiemit anzuzeigen, dass der Ausstoss unseres ScllHllk- oder Winter* (i Bieres aill R». .moveniber «I. C. beginnen wird und sehen geneigten Aufträgen mit Vergnügen entgegen. Bürgerliches Brauhaus in Pilsen, ft Kegrüudet im Juhre ^ Hauptdepöt bei F. Schedewy in Graz, | In 797—10 Ziuauer'e Biiolicroi GTazergasse Nr. 73, täglich Nachmittag circa 3 Uhr, fpiKCl»«» ~&G Kipfl, Dampf- & Kaisersemmel 3 Stflck xii st lci*. 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Herzinger, veranlasst, bekannt zu geben, dass gedachte Warnung obiger Eheleute, Niemanden was zu borgen, sich lediglich auf deren Sohn Ferdinand Ilenslnger bezieht, welcher im Namen seiner Eltern Schulden machte nnd dann nicht bezahlte. — Auf Namen obiger Eheleute habe ich sowie meine Frau nie was ausgeborgt 828—1 /'rnn- ttffnnrtt, Schwiegersohn. Stefan Straschek, Grazergasse CILLI Grazergasse empfiehlt sein reich assortirtes Schuh wahren - Lager eigener Erzeugung für Herren, Damen und Kinder, so wie auch Wiener Fabrikate. Reparaturen werden schnell und solid ausgeführt, 753— Offerte unter Bemusterung in heurigen und vorjährigen OiT-CTSSEliT erbitten sieh Arialbert A* Alois Wallanri Oonol>ltx. 822—2 Dieselben sind Käufer grösserer Quantitäten. Unterricht im Gesänge und im Clavierspiele ertheilt -AJ.T»ext Holii, pens. Dirigent der Sauer-bruuner Curkapelle. Localtuuseum I. Stock. 825-2 „Zum Sandwirth." Stets piekfeines Farracher Märzenbier im Ausschanke. Unterricht im Glellssplele ertheilt gegen ein mässiges Honorar Carl lluvlirz«»!*, absolvirter Schüler des Mozarteums. Ausklinlte durch denselben im Magistratsgebände Cassazimmer. 824—2 Der gessinmtcn Heilkunde Dp. Josef Marcius ordiuirt für alle inneren und äußeren Krank heiten täglich von 2—5 Vhr Nachmittag* gmtii», ii Hust 4«s Hn. Volk. === I^iolsx -J-®® hochfeine goldgelbe geräuchert« Waare au* eigener neuerbanter Räucherei per »/. Kisten S Ko. Fl. 1,20 bis FL 2,20 kr. „ ,. 2'/« .. .. 0.90 „ . 1.50 „ Fl. 1,80 kr. Hammer per 8 Dosen...... Speckb'dcklinge per 5 Ko. Packet Speckflundern „ „ „ Lachshttringe „ „ » Elb-Aal .. « Schellfi#ch ger. „ „ .. Klippfisch „ „ Holl. Voll liii ringe, „ Fass Jam. Rum 1 „ » * Jam. Ruin II 1,90 2,— 6,25 1.90 2,70 l.sO 3,70 2,60 do. Lachs do. Fl. 3,54 kr. m 2.34 p - 3,96 . 2.58 . Sardinen i. Oel per "/, Dosen ...... 5,50 Appetit-Süd Caviar grhk. do. Aal in Geleö 5 Ko. Fass 01/ 5" I I 6,50 . 8,40 . 4.50 » 3,«0 . 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