EltriMrttunq: Zk«tha»Sqassr Wr. k. Idrttoe Hr. <1, tnciaiMB. k»,e >»»»« c ! fn €oca- »> tVtft- I*|e »»» 11—11 kld« S9COL H «MkwIbCB amtcK IU*t nrüi.;jebfTl. sanrnlofi üla-[n»LKK rmSt ■mn! ew BcrMiniiia acrtc* •m* imig Kr dlNig« tetl-tctfH n «cdi-drr- entgmcn. Bei BMftlitnta Ctti»-MitllaS. t« IKrnSt- «Itftiu jrtcn «u»och ant «anritt« MH. «i* 84.900. M 3« Mi, Mittwoch den 5. Mai 1915. Lrrwaltung: «athauSgaffe Wt 5 r,>«>»,» Rt. 11, tntmiWiu Bczog»dkdwqll»«e» Huri »it »«» kct*«cn ! «»leltichrt, . . . . X ««o ««iqMrig.... X IZ-— Kik Sillt m>I tat HaiiZ! M»»-ll!ch ,...11'-PUtttljnSns . . . * H»Id,«ng ....»»— . ... K Vt~ S«t» crti«» gerung deS Gegner» auszugleichen. Aber auch darin haben sie sich getäuscht. Von dem Diebstahl türki-scher Kriegsschiffe bis zur Besetzung der Dardanelleninseln, keiner dieser Schurkenstreiche hat die von Grey und Churchill erhofften Früchte getragen und der Klaggenmißbrauchserlaß Churchill» und die völkerrechtswidrige Behandlung deutscher Unterfeeboot-vffiziere ragen nur als ein Denkmal englischer Feig» heit und Niederträchtigkeit in die Geschichte. Drüben über dru Kanal hört man bereit» die deutsche» Kanimen donnern; ebenso bedeutsam wie dieses Ereignis ist es aber für die Gestaltung der eviopäijchcu Geschichte, daß in diesem Kriege das wirkliche England erkannt worden ist. Nicht die in Deutschland gefangenen englischen Offiziere wurden, wie der im Burenkriege mit dem Blute unschuldiger Frauen und Kinder besudelte Kitchener im englischen Obei hauie e-zählte, nackt ausgezogen, nein, England war es; seine Blöße wird sichtbar und das ist sür die Entwicklung deutschen Volkslebens und die Ge-staltung deutschen Wesen» ein Gewinn, der nicht hoch genug angeschlagen werden kann. England wird nach diesem Kriege aber nicht nur von den Deutschen sondern auch »on allen anderen Kultur» Völkern ander» eingeschätzt werden als vor dem Kriege und da« ist's was Lord Esher mit Sorgen in die Zukunft blicken läßt. Die guten Lord«, die ruhig die schamlosen Lügen eine« Kitchener anhörten, sind nicht die Männer, die sich über die Nieder-trächtigkeileu Greys und Churchills aufregen würden, wenn sie den erwünschten Erfolg gezeitigt hätten, Ihre Kritik rührte sich erst, da sie fehlschlugen. Der englische Admiral, der durch die Beschießung Ale-xandrieu» die englische Flagge auf ewig mtt Schande bedeckt hat, wurde dasür zum Lord gemacht und mit einer hohen Pension ausgestattet; auch sür Churchill, Grey und Kitchener hätte man derartiges in Bereit-schaft gehabt, im Falle des Erfolges. Heute ist die Stellung dcS Kabinetts «^quiths tief erschüttert, allein in England täuscht man sich, wenn man glaubt, daß neue Männer im Staude sein würden, einen Frieden herbetzusühren, der die Völker von Europa von dcm englischen Alpdruck nicht erlösen würde. Lord Esher hat recht: Deutschland und Oesterreich-Ungarn haben nur ein Kuegsziel, die Schaffung ausreichender Bürgschaften gegen die Weltherrschastsgelütte Englands und Rußlands. Sie sind in den Krieg nicht um Ländergewinn ringet«-ten, sondern um der Sicherung des Selbstdestim-mungsrechteS der Völker Europas und um der Si-chernng der Freiheit der Meere willen. England und Rußland wollen die geistige und wirtschaftliche Entwicklung der Völker unterbinden, um sie zu knechten, das Germanentum will sie fördern, um sie zu be-freien und darum kämpft es für die ganze Welt und darum wird es siegen! Der Weltkrieg. ES bangt un» schier vor dem Neidc..der Götter, wenn wir uvS dem freudigen Jubel über die Siege«-botschaften, die von allen fünf Kriegsschauplätzen einlangen, hingeben. In Flandern rücken wir sieg-reich vor und schießen aus unentdeckten Stellungen Dünkirchen in einen Trümmcrhrufen, i: Rußland hat Hindenburg einen unerwarteten SiegeSzug gegen Riga und wohl noch weiter angetre:en. In Galizren haben wir mit einem gewaltige» Schlage die Russen vom Dunajrc gegen Osten gedrängt, wait ihre LoS> löfung von den Karpathenstellungen zur Folge haben muß. Zu dem führen die deutschen und österreichi-scheu Tauchboote ein SchreckenSregiment und bei dea Dardanellen schlagen stch die türkischen Truppen in glänzender Weise. Die amtlichen Mitteilungen von all diesen Herr-lichen Taten d«S neuen Dreibundes lauten wie folgt: Gegen Frankreich. Großes Hauptquartier. 1. Mai. Die gestern gemeldeten Kämpfe auf dem westlichen Kanalufer nordwestlich von Apern endeten mit einem sehr ver« lustreichen Mißersolg deS Feindes. Oestlich de« Kanals nördlich von Apern stieß der Feind mehrere Male vergeblich vor. Die Festung Dünkirchen wurde weiter unter Artillerieseuer gehalten. Zwischen Maas und Mosel kam eS zu Znfanterickämpfeii nur in der Gegend zwischen Ailly und Apremont. Die französt-fchen Angriffe scheiterten sämtlich unter starken Ver» lusten. Äm 29. April wurde Reim« in Erwiderung auf die Beschießung unserer rückwärtigen Ruhe-Ortschaften mit einigen Granaten beworsen. Da der Feind die Bedeutung dieses un ereS Vorgehens sehr gut kennt, würde es ihm leicht sein, Reim« vor einer Beschießung ^u bewahren. Der Feind verlor gestern wieder drei Flugzeuge. Ein englisches Flugzeug.witrde südwestlich von Thielt heruntergeschossen. Ein anderes Flugzeug wurde bei Wielije nördlich von Apern zum Absturz gebracht und zusammengeschossen. Tas dritte Flug-zeug wurde aus einem feindlichen Geschwader herauS bei Nieder - Sulzbach im Elsaß zur Landung ge-zwangen. Ä. Mai. In Flandern versuchte der Gegner »ach sehr starker Artillerievorbereitung wiederum, gegen unsere neue Stellung nordöstlich von ?)pern anzu-rennen und zwar griffen die Franzosen zwischen Ka-nal und Straße ?)pern—St. Julien energisch, die Engländer östlich davon matt an. Die Bemühungen waren nametiilich insolge unsercs f.hr wirksamen Flanken- und Rückenfeuers aus Gegend ^loddfeinde und Veldhock gänzlich erfolglos. Drei Maschinen-gewehre blieben in unseren Händen. In den Argonnen machten unsere Angriffe nörd-lich von Le Four de Paris gute Fortschritte. Trotz heftigster Gegenwehr verloren die Franzosen mehrere Gräben und 156 Gefangene. Zwischen Maas und Mosel kam e« nur im Priesterwaltde zu heftigen Kämpfen, wo die Franzofen mehrere Male in großen Maffen angriffen. Wir schlugen diese Angriffe, die stellenweise bis in unsere Gräben gelangten, unter starken Verlusten für den Feind ab und machten 90 Gefangene. Gestern wurden wieder zwei feindliche Flugzeuge außer Gefecht gesetzt. Eines wurde bei Reim« zusammengcschoffen, daS andere nordwestlich von Verdun aus einem Geschwader heraus zur eilig, sten Landung gezwungen. 3. Mai. In Flandern griffen wir gestern nord-östlich von Wern beiderseits der Straße Peelcapelle —Apern mit Erfolg an und nahmen die Gehöfte von ^ortuin südöstlich von St. Jut en. In der Champagne richteten wir durch erfolgreiche Mineu-fprengungen erheblichen Schaden in den feindlichen Stellung zwifchcn Souain und PerttS an. Zwifchen Maos und Mosel fanden gestern nur Artilleriekämpse statt. Am Hartmaniisweilerkops machten die Kranzofen heute nacht vergebliche An« griffsverfuche gegen unfere Gipfelstellung. Ein fran» zösifcheS Flugzeug landete gestern bei Hundlingen, westlich Laargemünd. Die beiden Insassen wurden gefangen genommen. Ein deutsches Flugzeuggefchwader griff gestern die Luftschiffhalle und den Bahnhof Eptnal mit anfcheinend gutem Erfolge an. Gegen die Russen im Norden. Großes Hauptquartier, 1. Mai. DaS Gefecht bei Szawle ist günstig für uns verlausen. Nach >oeöe 2 Deutsche zMcht Nummer 36 starken Verlusten flächteren die Russen, nachdem sie Szawle an allen vier Ecken angezündet hatten, in Richtung Mitau weiter. Die Verfolgung wird fort-gesetzt. An Gefangenen sind bisher etwa 1000 ge« macht. Daneben fwlcn 10 Maschinengewehre, große Mengen von Bagagen, MunitionSwagen und de-sonders viel Munition in unsere Hände. Feindliche Angriffe bei Kalwarja und südwestlich wurden verlustreich abgeschlagen, wobei wieder 350 Russen ge-fangengenommen wurden. Dagegen gelang ee den Russen, südöstlich von Augustow eine deutsche Bor» postenkompagnie nächtlicherweile :.u überfallen und schwer zu schädigen, Oestlich von Plock und aus dem Eüduser der Piiica wurden schwache russische Bor-stöße abgewiesen. 2. Mai. Unsere Operationen im nordwestlichen Rußland machten gute Fortschritte. Bei Szawle wurden weitere 400 Russen gefangen genommen. In der Verfolgung der flüchtenden Russen erreichten die deutschen Spitzen die Gegend südwestlich Mitau. Russische Angriffe in Gegend Kalwarja wurden unter starken Verlusten sür den Feind abgeschlagen. 300 Gefangene blieben in unfein Hand. 3. Mai. Auf weiterer Verfolgung der aus Riga flüchtenden Russen erbeuteten wir gestern vier Ge-schütze, vier Maschinengewehre und mochten südlich Mitau wieder 1700 Gefangene, so daß die Gesamt-zahl der Gefangenen aus 3200 gestiegen ist. Rufst-sche Angriffe südwestlich von Kalwarja mißglückten unter starken Verlusten sür den Gegner. Die Russen wurden über die SzeSzupa zurückgeworfen und ließen 330 Gejangene in unserer Hand. Auch nordöstlich von Ekierniewice zogen sich die Russen eine schwere Niederlage zu, wobei sie neben einer großen Anzahl von Toten 100 Gefangene verloren. 232.000 Morgen russisches Staats-gebiet beschlagnahmt. Das Wölfische Bureau meldet: AIS Vergeltung für die bei dem Einfall der Russen in Ostpreußen verübten Greuel und Wegnahmen von Eigentum deutscher Staatsangehöriger beauftragte der Ober-befehlshaber im Osten die bürgerliche Verwaltung für Russisch-Polen mit der Beschlagnahme der in ihrem Bezirke gelegenen sogenannten „DonalionSgüter". — ES handelt sich hierbei um Güter, die der russisch« Staat bei den verschiedenen polnischen Revolutionen konfiszierte uns dann russischen Militärs und Beamten zur Nutznießung überließ, Beim AuSsterben der Fa-wilien der Beliehenen fallen die Güter an den ruf-fischen Staat zurück, ebenso in verschiedenen anderen Fällen, insbesondere wenn kein Erbe griechisch-ortho-boxen Glaubens vorhanden ist. Die Beschlagnahme ist jetzt im wesentlichen durchgeführt und erstreckt sich aus etwa 23:2.000 preußische Morgen. Die Pächter, soweit sie Polen, Deutsche und nicht Nationalrussen find, wurden im ungestörten Pachtbeiitze belassen. Sie haoen die Pacht an die Staatskasse abzuführen und find unter dauernde Aufsicht der bürgerlichen Verwaltung gestellt. Auch die Mehrzahl der polni-schen und deutschen Verwalter verblieb im Amte; nur dort, wo zuverlässige Beamte fehlten, sind deut-sche und polnische Verwalter eingesetzt worden. Die Kämpfe in Galizien. Bericht unseres General st ade S. 1. Mai. In Russisch-Polen lebhafter Ge'chütz-kampf. der stellenweise auch nachts andauerte. Ruf-fische SicherungSlruppen wurden auS mehreren Stel-lungen vertrieben. An der Front in Westgalizien und in den Karpathen keine Veränderung. Gegen die von unS eroberten Höhen zwischen dem Orowa- und Oportale richtete der Feind auch gestern wiederholte Angriffe, die abermals unter sehr großen Verlusten für die Russen abgewiesen wurde». Hiebei 500 Ge-sangene. In Südostgalizien und in der Bukowina zeitweise Artilleriekampf. Südlich ZaleSzeczyki schoß eine unserer Batterien ein russisches MunitionS-magazin iu Brand. 2. Mai. Ja Russischpolen wurde der Gegner in einigen Abschnitten auS den Vorstellungen ge-warfen. Unsere Truppen gelangten hiebei stellen-weife bis an die Hindernislinie der feindlichen Hauptstellung. An der Front in Westgalizien und in den Karpathen lebhafter Geschützkampf. Auf den Höhen zwischen Orawa- und Opvrtal warfen unsere Truppen neue heftige russische Angriffe zurück und machten 200 Mann zu Gtfangenen, gingen zum Angriff über und eroberten nach hartem Kampfe einen starken russischen Stützpunkt östlich der Höhe Ostry. Mehrere hundert Rassen wurden hiebet ge-fangen, Maschinengewehre erbeutet. In Südostgali-zien und in der Bukowina keine Veränderung. 3. Mai. Vereinte österreichisch-ungarische und deutsche Kräfte haben gestern den Feind in seiner seit Monaten hergerichteten und besetzten Stellung > Westgalizien angegriffen und haben ihn aus der ganzen Front Malastoiv—Gorlice—Gromnik und nördlich davon geworsen, ihm schwere Verluste zuge» sügt, über 8000 Gefangene gemach«, Geschütze und Maschinengewehre in bisher noch nicht festgestellter Zahl erbeutet. Gleichzeitig erzwängen unsere Trup-pen den Uebergang über den unteren Dunajec. An der Karpaihensronl in den BeStiden Lage unverändert. In den Waldkarpathen haben wir in neuerlichen Kämpjen östlich Koziowa Raum gewon-»en. den Feind aus seiner Stellung geworfen und seine Gegenangriffe blutig abgeschlagen; dort meh-rere hundert Gefangene gemacht und drei Maschinengewehre erbeutet. Auch nördlich Osmaloda wurde der Feind von mehreren Höhen geworfen und erlitt schwere Verluste. Auch dort noch Kamps im Gange. Bericht der Deutschen OberstenHeeret-leitung. 3. Mai. Im Beisein dcS Oberbefehlshabers Feldmarjchall» Erzherzog Friedrich und unter der Führung des Geueralobersten von Mackenfen haben die verbündeten Truppen gestern nach erbitterten Kämpfen die ganze Front in Westgalizien von nahe der ungarischen Grenze bis zur Mündung des Du-najec in die Weichsel an zahlreichen Stellen durch-Krochen und überall eingedrückt. Diejenigen Teile deS Feindes, die entkommen konnten, sind im schleu-nigsten Rückzüge »och Osten, scharf verfolgt von den verbündeten Truppen. Die Trophäen des Sie-geS lassen sich noch nicht annähernd übersehen. Gegen die Serben. Amilich wird verlautbart: Aus dem südlichen Kriegsschauplatz außer vereinzeltem Ge'chützieuer entlang der Grenze während der letzten Zeit keine Ereignisse von Bedeutung. Oestlich Trebiuie wurden mon:enegrinische Kräfte, die sich zu weit vorgewagt, durch unser Artilleriejeuer zerstreut, ihre Untcrkuns' zerstört. Der Krieg zur See. Ein russischer Dampfer von einem deutschen U-Boot versenkt. Ein russischer Dampfe»- mit einer Steinkohlen-ladung ist durch ein deutsches Unterseeboot bei den BlaSketsivfeln an der Westküste Irlands, in den Grund gebohrt worden. Die Besatzung wurde ge-rettet und nach der Insel Valentta gebracht. Der torpedierte russische Dampfer ist der Dampfer »Svo-rono", der von Port Talbo» nach Archangelsk un-terweg« war. Ein englischer Torpedozerstörer durch ein U-Boot vernichtet. Amtlich wird verlautbart: Am 1. Mai nach-mittag» hat ein deutsches Unterseeboot beim Galloper Feuerschiff den englischen Torpedobootzerstörer ,Re-cruit" durch einen Torpedoschuß zum Sinken ge-bracht. Am gleichen Tag fand in der Nahe vom Noordhinder Feuerschiff ein Gefecht zwischen 2 Vor-postenbooten und einigen bewaffneten englischen Fisch-dampfen« statt, wobei ein englischer Fischdampfer vernichlel wttrde. Eine Division englischer Torpedo-bootzerstörer griff in das Gefecht ein, daS mit dem Verluste unserer Vorpostenvooie endigte. Laut Be-kanntgabe der britischen Admiralität wurde der größte Teil der Besatzung gerettet. Der Kampf um die Dardanellen. DaS türkische Hauptquartier teilt am 30. April mit: Bei Kada Tepe auf Gallipoli versuchte der Feind verschiedene Aktionen, um sich auS der engen Umklammerung, in der er verstrickt war, zu hefteten, aber wir wiesen diese Versuche zurück und zwangen den Feind, bis auf 500 Meter von der Meeresküste izurückzuweichcn und in den Schutzbereich de» Feuer» .einer Schiffe zu fluchten. Wir brachten ihm gewal-ige Verluste bei. Einen Landungsoecfuch, den der Feind unter dem Schutze eines Teiles feiner Flotte bei Sarros unternahm, brachten wir vollkommen zum «cheuern. Von den übrigen Kriegsschauplätzen ist nichts Bedeutendes zu melden. Die Berichterstatter der Mailänder Blätter melden, daß der Rückzug großer HeereSabteilungen der Verbündeten aus die Inseln deS Aegäischen Meeres begonnen habe. Die Niederlage der Verbüa-beten sei abermals auf der ganzen Linie eine voll-kommene. In Tenedos allein sind am Montag wie» der zwei und am Mittwoch drei Kriegsschiffe in be-schädigtem Zustand eingeschleppt worden. Am 1. d. teilt das türkische Hauptquartier mit: Gestern versuchte der linke Flüael des Feindes, der durch unsere wiederholten Angriffe aus den Stellua-gen von Kap Tepe in nördlicher Richtung gegen Ari Burnu geworsen wurde, vorzurücken, um sich aus dem wirksamen flankierenden Feuer unserer Ar-tillene zu befreien, wurde aber neuerdings durch einen Bajonettangriff unserer Soldaten in seine früheren Stellungen an der Küste zurückgejagt. Vei dieser Gelegenheit erbeuteten wir zwei Maschinenge-wehre famt Munition und sonstiges KritgSmalenal. Der Feind, der in sedilbahr an geschützten Stelle» deS Users gelandet war, hatte sich zwar in Deckung begeben können, ist aber gegenwärtig infolge des Feuers unsrer Baite.ie» an der anatolischen Küste in einer unhaltbaren Lage. DaS australische Unterseeboot >„A E 2" wurde vor einigen Togen durch unsere Kriegsschiffe versenkt, als eS versuchte, in das Marmarameer einzudringen. Die Besatzung, bestehend auS drei Offizieren und 29 Mann, wurde zu Gefangenen gemacht. Ein feindli-cher Aeroplan wurde, während er den Golf von Alexandrette überflog, durch unser Feuer havariert und fiel inS Meer. Die Trümmer des Flugzeuzet wurden durch einen aa dieser Küste pa^roullieren-den Kreuzer ausgefischt An den übrigen »rlegsschan' Plätzen hat sich nichts Wesentliches ereignet. 2. Mai. Infolge unserer Angriffe, die sich zu unserem Voi teile entwickeln, gelang es dcm Feinde nicht, seine gesährliche Lage an der Küste der Haib-insel Gallipoli zu ändern. DaS Feuer, da» unsere Batterie» an der anatolischen Küste gegen den an der Spitze der Halbinsel Sedilbahr stehenden Feind richten, ist von gutem Erfolge begleitet. Gester» wurde der französische Panzer..Henry IV.", der ein heftiges Feuer gegen diese Batterien eröffnet halte, von zehn Geschossen getroffen Heute ist das Schiff nicht aus dem Kampfplatz erschienen. Ein gestern nachts von feindliche» Toipedovooten gegen die Meer-enge unternommener bedeutungsloser Angriff wurde sehr leicht zurückgeschlagen. Die russische Schwarz« Meerflotie unternahm heute neuerlich vor dem Bot-porus eine Demonstration gleich der jüngst gemelde-ten und zog sich nach einer Stunde eilig in nörd-licher Richtung zurück. Heute vormittag» ist ei» feindliches Unterseeboot, das die Meerenge passiere« wollte und unter Feuer genommen wurde, gesunken, nachdem eS auf eine Mine getioßen war. Da «S so-fort in den Wellen verschwand, war tt unmöglich, die Mannschaft zu retten. An der kaukasischen Front wurden östlich von Mylo Angriffe seindlicher Vorhut Überall mit Verlusten sür den Feind zurückgeschlagen. Am 8. April griff eine unserer Abteilungen in der Gegend deS Kanals eine mit einer Mitrailleuse be-waffnet« Kompanie Mehaiis an und schlug sie nach halbstündigem Kampfe in die Flucht. Wir machte» drei verwundet« feindliche MehariS zu Gesang«»» und erbeuteten eine Menge Gewehre und «usrüst-ungSgegenstände für Kameele. In der Nacht vo» 28. aus den 29. April beschoß unsrre Artillerie auf geringer Distanz eine halb« Stund« hindurch «m '« Kanal liegend«« Baggerschiff, das schwer beschädigt wurde. Gleichzeitig wurden zwei Eskadronen seiad-licher Lanzenreiter mit blutigen Verlusten ,urüclze-schlagen. Bei diesem Kampfe hatte der Feind 6i) Tote und Verwundete. Er wur"e durch da« Feuer unserer Geschütze und Milrailleusen verfolgt. Unsere Verluste bmugen 9 Mann. Sirg auf allm Amen. Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. 4. Mai. Amtlich wird verlautbart: In trnia Waffenbrüderschaft haben Deutschlands und Oester» r.ich Ungarns verbündete Truppen einen neuen siez erfochten. Die seit dem Rückzüge der Russen uach unserer siegreichen Schlacht bei Limanowa in i3rt= galizien haltend« stark befestigt« feindlich« Front zwischen Weichsel und den Karpalyen-Haupika»» wurde in ihrer ganzen Ausdehnung erobert. Z» Fortsetzung des Angriffes haben die österreichi'ch »i-garifchen und deutschen Slreitkräfte auch gestern an der ganzen Front unter den Augen dcS Armeeobir-kommandanten FeldmarfchallS Erzherzog Friedrich neue Erfolge erkämpft, sind unaushaltsa« weiter nach Osten vorgedrungen und haben starke russisch« erneuert zum schleunigen Rückzug gezwungen. Die . Nummer 36 Bedeutung des GesamlersolgeS läßt sich noch nicht annähernd übersehen. Die Zahl der Gesingenen ist auf über 30.000 Mann bisher gestiegen und nimmt stündlich zu. In den zahlreichen eroberten russischen Stellungen wurde eine Unmenge Kriegsmaterial er-beutet; 22 Geschütze und 64 Maschinengewehre sind bei der ersten Beule. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. 4. Mai. In Flandern setzten wir unsere An-griffe von Norden und Osten mit großem Erfolge Hirt. Heute morgen fielen Zevenkote, Zonebeke. West-hoek, der Poligone-Beld-Wald, Nonne Loschen — alle seit Monaten heißumstrittene Orte — in unsere H»nd. Der abziehende Feind steht unter dem Flan-kenfeuer unserer Batterien nördlich und südlich von Dpern. In den Argonnen versuchten die Franzosen »irdlich von Le Four de Paris vergeblich einen von «ni am 1. d. eroberten Graben zurückzunehmen. Die Artilleriekämpfe zwischen Maaß und Mosel nah-meu auch gestern ihren Fortgang. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Zahl der in der Verfolgung aus Milau gefangengenommenen Russen ist auf über 4000 ge-stiegen. Erneute russische Angriffe südwestlich von talwarja wurden abgeschlagen. Ebenso scheiterten rassische Angriffe südöstlich von Augustow unter starken Verlusten sür den Feind, der dort außer den Tesangenen vier Offiziere, 420 Mann und 2 Maschinengewehre verlor. Auch bei Iedwabno vord-östlich von Lomza wurde ein russischer Nachiangriff abgeschlagen. südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Offensive zwischen Waldkaipathen und der »deren Weichsel nahm guten Forlgang. Die Beule kW ersten Tages betäust sich auf 81.500 Gefangene, 16 Geschütze, 47 Maschinengewehre und zurzeit noch »«übersehbares Kriegsgerüt oller Art. Ein deutsches Marinelustschiff versenkt ein englisches Tauchboot. Am 3. d. hat ein deutsches Marineluftschiff in der Nordsee ein Gefecht mit mehreren englischen lauchbooten gehabt. Es bewarf die Boote mit Vom-be» und brachte eines von ihnen zum Sinken. Die Tauchboote beschossen da» Lustschiff mit Geschützen, «hne t* zu treffen. Das Luftschiff ist wohlbehalten zurückgekehrt. Neue Beute der deutschen U Boote. Die Trawler „Martabahn" und „Mereury" aus Hull wurden durch ein Unierseeboot zum Sinken gebracht. Die Besatzungen sind gerettet. Drei andere Trawler sind durch dasselbe Uulerseebool verfolgt virden, entkamen jedoch. Ein deutsches Unterseeboot torpedierte und versenkle SamSlag in der Nordsee ton norwegischen Dampfer „American" (6400 Tonnen). Der norwegische Postdampfer „Sterling" rettete die Besatzung, die in Newcastle gelandet wurde, ßiuosiag abend feuerte ein Unterseeboot zwei Tor-pebc« aus den „Sterling" ab, überHolle den Dampfer, erlaubte ihm aber, weiterzufahren. Der Flscherdampfer „Mercia", der am 20. März von GrhmSbh abgefahren ist, wird jetzt amtlich als verloren erklärt. Die Mannschaft des Dampfers .Mobile" ist SamStag abend heimgekehrt. ES heißt jqi, daß das Schiff nicht torpediert, sondern von eine« deutschen Unterseeboot durch Bomben und Ge-fchütz'euer versenkt wurde. Der Kapitän des nach London bestimm«?» norwegische» D«mpfers „Baldwin" telegraphiert: „Baldwin" wurde in der Nordsee von lmew deutschen Unterseeboot torpediert, die Mann-schafl «ach Leith gebracht. Der Krieg der Türkei. 3. Mai. DaS Hauptquartier teilt mit : Der bei iri Burnu stehende geind versuchte heute, um feine beschränkte Bewegungsfreiheit zu vergrößern, mit fiinnn linken Flügel einen reuen Borstoß, wurde je-koch durch unsere Gegenangriffe unter großen Ber listen in von hohen Felswänden eingeschlossene Täler getrieben und hierauf gegen daS Meeresufer gedrängt. Zizanichen verursachte daS Feuer unserer Artillerie einen Brand auf einem der feindlichen Transportschiffe. Lie anderen an der Küste befindlichen Transport-schiffe entfernten sich eiligst. Gestern wurde der Panzerkreuzer „Agamemnon" bei dem Versuche, Bulair indirekt zu beschießen, tauch vier unserer Geschosse getroffen. Der „Age-nrainon" zog sich zurück, ohne caS Feuer weiter fnretzen zu können. Zwischen unseren Gendarmen Nacht und sieben Marinesoldaten, unter dem Kommando eines Offiziers, die von einem feindlichen Unterste-boole aus einer vor Bodrum liegenden unbewohnten Insel im Aegäischen Meer gelandet worden waren, kam eS zu einem Scharmützel, in dessen Berlaus letztere gelölet wurden. Auszeichnungen für U T. Der Kaiser hat der Bemannung deS ,ü-Y" daS das französische Panzerschisf „Leon Gambetla" in der Adria versenkte, nachstehende Auszeichnungen verliehen: DaS Ritterkreuz des LeopoldordenS mit der KriegSdekoration dem Linienichisssleutnant Georg Ritter v. Trapp: den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse mit der Kriegsdetoration dem Linien-schisssleutnant Hugo Hreiherrn von Seyfsertitz; die Goldene TapferkeilSmedaille dem Bootsmann Tor-pedomeister Josef Margelich, dcm StabSmafchinen» wSrter Heinrich Grün und dem Stabselekirowärtcr Max Koroschetz; die Silberne TapferkeitSmedaille erster Klasse dem BooiSmannmaat-Torpedomnster AloiS Hammer, dem Booismannmaat-Torpedoinstrukior Josef Balasek, den Ouarliermeistern Torpedoinstrukloren Josef Mezulianek und AloiS Födingcr, dem Ma-fchinenwärter Gottfried Hermann, dem Maschinen-maalen Johann Slraka und Karl Lang, dem Ma-schinenquartiermeister Joses Berger I, dem Maschinen-gast Erwin Jarisch, dcm Eleklromait Leo Cap und dem Elcktroquartiermeister Karl Retuschnik. Kaiser Wilhelm hat dem Linienschiffsleulnant Georg Rilter von Trapp da» Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse verliehen. Aus Stadt und Kind. Bom Stande der Amtsärzte. Der Statt-Halter hat die SanitätSkonzipiste» Dr. Bruno Busso» un» Dr. Ludwig Haring zu Be,irksärzten. den pro-visorischen SanitälSkonzipisten Dr. Mox Freiherr» von Königsbrun und Dr. Nikolaus Sebela sowie den SanilätSasiistente» Dr. Gerhard Csaki zu SanitälSkonzipisten ernannt. Aus dem Landesdauamte. Der Landes-auSschuß hat im Stande des LandcSbauamteS den LandeSbaurat Herrn AloiS Heide unter Anerkennung seiner siels eitrigen und ersprießlichen Dicnstlcistung in dcn dauernden Ruhestand versetzt, ferner dem LandeSbaurat Herrn HanS Görg in Ane'kennung seiner ersprießlichen Dienstleistung de» Titel eineS LandeSoberbaurateS verliehen, weiter den mit den Titel eines LandeSbauraies bckleidelen LandeSober inzenieur 1. Klaffe Herrn Franz Gabritich zum Landes-Oderingenieur und den Landesingenieur 2. Klasse Herrn Hugo Zwanziger zu» Landesingcnienr l. Klasse ernannt. Es wird bemerkt, daß durch diese Erncn> nung eine Mehrbelastung deS Landes nicht eintritt, weil die Genannten infolge der einschlägigen Be> stimmungen über die Zeilvorrückung der Landes-beamren bereilS in dcn Bezügen jener Rangsklasse flehen, in die sie nunmehr dcfiniliv vcrscyl wurden. Eine Besetzung weiterer im Landesbauamte freige» wordencr Stellen wurde vom Landcsausfchuß der-malen nicht in Aussicht genommen. Bom Poftdienste. Der Postexpedient Lorenz Petovra in Jnvanlovzcu wurde zum Postmeister dort-selbst ernannt. Der Einrückungstermin der 37- bis 42jährigen Landsturmpflichtigen der IS. d. Amtlich wird gemeldet: Die gegenwärtig im Zuge befindliche Ausmusterung der in den Jahren 1873 bis 1877 geborenen Landsturmpflichtigen wird am 6 Mai beendet. Die hiebei zum Landsturmdienst mit der Waffe geeignet befundenen Landsturmpflichtigen werden nunmehr zur Dienstleistung herangezogen werden, und zwar haben sich die Landsturmpflichtigen österreichischer vtaalSbürgerschast — ob sie nun in Oesterreich oder in Ungarn der Musterung unter-zogen wurden — soferne sie nicht schon zum Dienste mit der Waffe herangezogen sind, oder von diesem Dienste aus Rücksichten dcS öffentlichen Dienstes oder JntereffcS enthoben winden, am 15. Mai bei dcm in ihrem Landsturmleguimationsblalt bezeichneten Ergänzungsbezirkskommando einzusinken, während die in Oesterreich gemusterten ungarischen Staatsbürger EinberufungSkarten zugestellt erhalten werden. Wie daS Telegraphen-Korrespondenz urcau erfährt, besteht die Absicht, bei einem Teile der Ersatzkörper, soferne sich daselbst ein Ueberschuß zeigt, eine Anzahl der Ein-rückenden sür kurze Zeit rückzubeurlauben, wobei in erster Linie die ältesten Jahrgänge beim Vorhanden-sein berücksichtigungswerter Verhältnisse, inSbesonderS im Hinblicke aus die Notwendigkeit deS FeldanbaucS aber auch jüngere in Betracht kommen werden. Seite 3 Neuerliche Durchmusterung der Jahr-gänge 1878—1894. Die in der Zeit vom l.Ok-tober bis 31. Dezember 1914 durchgeführten Mu-sterungen der den GeburtSjahrgängen 1878 bis ein-schließlich 1890, >892, 1893 und 1894 angehören-den Landsturmpstichtigen haben Ergebnisse gezeitigt, die darauf hinweisen, daß nicht allerorts ein gleichmäßiger Maßstab bei der Beurteilung der Tauglich-keit angewendet wurde. ES sind dabei Unterschiede hervorgetreten, die eines direkten Ausgleiches dringend bedürfen, damit dem Prinzipe der allgemeinen Wehr-Pflicht entsprechend eine gleichmäßige Behandlung aller wehrfähigen SlaaiSbürger bei Heranziehung zum Dienste m>t der Waffe und zur Verteidigung deS Baterlandes sichergestellt werde. Die Militärverwal-tung hat daher eine neuerliche Musterung der den obigen Geburtsjahr, ängen angehörenden Landsturm-Pflichtigen angeordnet, soweit nicht in einzelnen Ber» waltnngSgebieten die Ergebnisse der früheren Mu-sterung dicS entbehr lich machen. Zu der neuerlichen Musterung werden die derzeit noch nicht im gemein-famen Heere, in der Kriegsmarine, in der Landwehr oder in der Gendarmerie Dienenden oder im Land-stürm «uf Grund ihrer persönlichen Landsturmpsiicht mit der Waffe Leistenden in den Jahren 1878 bis 1890, 1892, 1893 und 1ü94 Geborcncn zu erscheinen haben, also auch jene, die bei der früheren Musterung zum Landsturmdienste mit der Waffe ge» eignet befunden, bei der Präsentierung oder seither aber als nicht geeignet beurlaubt worden sind. Die Bestimmungen der bezüglichen Kundmachung über die Ausnahmen vom Ericheinen bei der Musterung weifen die seinerzeitigen derartigen Anordnungen wesentliche Unterschiede auf. die sich einerseits auS dem Charakter der neuerlichen Musterung, anderseits auS den bei der frühcren Musterung geschöpften Er» sahrungen ergeben. Um eine leichtere Grundlage für die Kontrolle deS Erscheinens zu gewinnen, wurde diesmal eine allgemeine Meldepflicht bei der Ge« mcinde für die Musterungspflichligen statuiert. ES empfiehlt sich, zu dieser Meldung daS bei der frü» deren Musterung erhaltene LandsturmlegitimationS-blatt milzubringen. Der Ort. an dem ber einzelne Musterungspflichtige sich der in der Zeit vom 25. Mai bis 15. Juni 1915 statlfindenden Musterung zu unterziehen hat, ist in der Regel der Aufenthaltsort am 1. Mai 1915 alS am Tage der Erlassung der Einberusungskundmachung. Ei» späterer Domizil-wechikl ändert an diesem Zustande nichiS, jedoch gilt ein bloß vorübergehender Aufenthalt! von nur we-nigen Tagen nicht als Aufenthalt in diesem Einne. Die Unterlassung der Meldung bei der Gemeinde deS AusenlhallsorteS zur Verzeichnung wird von den po-liiischcn Behörden strenge bestraft. Bezüglich der Be-günstigungen. Trage» des Einjährig - Freiwilligen« Abzeichens, Eintritt in die bewaffnete Macht als Einjährig . Freiwilliger gelten die 'gleichen Bestim-mungen wie bei den früheren Musterungen. Auch die den gleichen Gcburtsjahrgängen angehörende, in der Evidenz der zweiten Reserve dienttpflichtigen bosnisch herzegowinifchen LandeSangehörigen, die sich in Oesterreich aushalten, werden unter denselben Vor-aussctzungen, und zwar bei den k. u. k. ErgänzungS» bezirkskommandoS ihres Aufenthaltsortes einer neuer« lichen Musterung unterzogen und haben sich bis 15 Mai 1915 bei derAufenthallSgemeindc zu mel-den. Info ge der Durchführung der neuerlichen Musterung wird die Heranziehung der durch die kürzlich angekündigten Abänderungen des LandsturmgesetzeS neu geschaffenen Landsturmkategorien hinausgeschoben. In russischer Kriegsgefangenschaft Der Beamte der Cillier Filiale der Böhmischen Union-Bank Joief Glöckner, der alS Leutnant im 29. Land-wehrinfanterie-Regiment diente, geriet in ruffifcheGe« fangenfchaft und befindet sich in Taschkent in Tur« kestan. Nach den von ihm eingelangten Mitteilungen soll eS ihm gut gehen. — Man meldet auS Laidach: Bom Reserveleutnant Dr. Josef Zbolfek, der mit der Besatzung von Przeirysl in russische KriegSge« fangenschast geriet, ist nunmehr ein Lebenszeichen hieher gelangt. Dr. Zdolfek ist in Astrahan am Ka-spifchen Meere interniert. Die Kaufmannschaft und die patrio-tische Metallsammlung. Mit Rücksicht auf die im Zuge befindliche patriotische Metallsammlung Wendel sich daS Präsidium des Gremium« der Wiener Kaufmannschaft an die Geschäftsinhaber mit der Bitte, diefe hochwichtige, eminent patriotische Aktion dadurch werktätig zu unterstützen, daß sie derselben die aus Messing und Messingguß gefertigten, nicht mehr in Verwendung stehenden Auslageneinrichtungsgegenstände sowie sonstige nicht mehr in Verwendung stehende Metall gegen stände zur Verfügung stellen. Auch die kleinste Gabe ist geeignet, die Wehrfähigkeit des Vater-landeS zu erhöhen und eS erscheint daher alS Pflicht Seite 4 aller Staatsbürger, nach Möglichkeit zur Unterstützung dieses Werkes beizutragen. Erinnerungsblätter für sämtliche Kriegsauszeichnungen Amtlich wird gemeldet: Zu dem kaisert. Handschreiben, daS dem ersten Oberst» Hofmeister Fürsten Monienuovo zukam, wonach den sür ihre Verdienste im gegenwärtigen Kriege mit Orden und dem Militärverdienstkreuz Ausgezeichneten ein Diplom als ErinnerungSblatt zukommen soll, er. fährt die Korrespondenz Wilhelm von berufener Seite, daß auch allen, denen aus diesem Anlasse die Mili» tärverdienstmedaille, das Goldene und Silberne Ber-dienstkreuz, dann die Goldene und Silbern« Tapfer-keitSMtdaille verliehen wurde, gleichfalls ein ähnliches ErinnerungSblatt zuteil werden soll. Für das Rote Kreuz Für den Zweig, verem Cilli Stadt des Roten Kreu^eS spendeten: Dr. Krezik, Bezirkshauptmann auS Lemberg, 2 K, Frau Luise PalloS 5 K, Sammlungsergebnis in der Knabenoolksschule 37 K 43 h, Ungenannt 4 K, Hauptmann Caravcna statt eineS Kranzes für seine verstorbene Großmutter Frau Maria Schmidt 30 K, der Lehrkörper der KnabenvolkSichule 8 K, Spenden anläßlich der Metallsammlung 3 X 80 h, Sammlungsergebnis in der MädchcnvzlkSschuIe 47 K 97 h. Für Kriegsfürsorgezwecke liefen nach stehende Spenden ein: SammelbüchsenergebniS in der Tabaktrafik deS FräulcinS Georgine Hausmann 45 K 06 h, SammelergebniS in der Schneiderstube der städtischen HauSfrauenschule durch Frau Josesine Hoppe 10 K Ein deutsch österreichischer Städtetag. Die bereits angekündigte Tagung der Vertreter der deutschen Städte Oesterreichs wird am Freitag den 14. Mai, vormittags 10 Uhr, in den Räumen dtr niederösterreichischen Handelskammer, Wien, 1. Bez., Stubenring 8, stattfinden und durch einen Bericht de« Abgeordneten Dr. Stephan von Licht über die Finanz- und Kreditnot d.«r österreichischen Städte eingeleitet werden. Es sollen Mittel der Abhilfe zur Behebung der Finanznot allenfalls auf dem Wege der Selbsthilfe geschaffen werden, weshalb sich auch die Besprechung nur aus streng finanzpolitische Slädte-fragen beschränken wird. In der an die Bürger» meister ergangenen Einladung wird darauf verwiesen, daß sich die außerordentlich schwierige Geldlage der österreichischen Städte in der letzten Zeit weiter be-deutend verschlechtert hat. Es wird ferner betont, daß es derzeit auf unendliche Schwierigkeiten stößt. außer> ordentliche Einnahmen für die Städte im Wege des Kredite» zu beschaffen, und daß zur dringend not. wendig gewordenen Lösung dieser brennenden Frage nunmehr von der Finanzpolitischen Städtekommission des Deutschen NatioualverbandcS die entsprechende Aktion eingeleitet wird. Alle Zuschriften in Ange» legenheit dieser Tagung sind an den Obmann Abge-ordneten Emil Kraft, Mariagrün bei Graz. zu rich. te«. Allfällige Anträge in Sachen der Tagung sind bis längste»« 10. d. M. einzusenden. Dritter vaterländischer Volksabend. Am kommenden Sonntag abends 8 Uhr findet in der evangelischen Kirche wieder ein vaterländischer Abend statt. Herr Pfarrer Dr. Mahnert wird fpre-chen über „Der Krieg und die Frauen". UeberdieS wird unter anderen auch Frau Oberbergkommisfär Frieda Bauer mitwirken. Opfer des Krieges. Das Begräbnis des Landsturminfanteristen Alvan Ey,»l de« Landwehr» Infanterieregimentes Nr. 11, welcher an dcn Folge«? der am nördlichen Kriegsschauplätze erhaltenen Er-krankuug im Landwehrmarodenhause verstorben ist, findet am 6. d. um 3 Uhr nachmittags von der Leichenhalle de« obigen MarodenhauseS mit militärischen Ehren auf dcn städtischen ^riedhof statt. Die Einigkeit der deutschen Handels und Industrieangestellten ist durch dcn inzwischen durchgeführten Zusammenschluß de« Ber« Landes 1913 mit dem Deutschnationalcn HandlungS-gehilfenverbande in schönster Form verwirklicht wor-den. Die Bereinigung hat den bisherigen Mitgliedern des BerbandeS 1913 wertvolle Zugeständnisse gebracht. Durch die KriegSverhältnisse sind einzelne Mit-glieder deS Verbandes 1913 in kleinere Orte zer« streut worden, die von de» Vorteilen der Vereint-gung für sie nicht unterrichiet werden konnten, da ihre Anschrift fehlt. Diese werden aus diesem Wege aufgefordert, schleunigst dem D.-H.-V.-Verband deut» scher Handelt- und Jndustrieangestellter Oesterreichs, Sitz Wien, 7., Neustiftgasie 137 bekanntzugeben. Auch alle übrigen 1913er Mitglieder, die mit der UebertrittSanmelduirg im Rückstände sind, wollen dtefe schleunigst erstatten, d» sie sonst all ihre Un» terstützungSanfprüche verlieren. Einberufung der als „Derzeit un-tauglich Superarbitrierten". Das Kriegs- Ministerium hat angeordnet, daß alle Mannschaft«. Personen, ob mit oder ohne Superarbitrierunq als „derzeit untauglich" klassifizierten und mit Invaliden-Pension nicht beteilten MannschastSpersonen, wenn sie einer SpitalSbehandlung nicht mehr bedürfen, ohne Rücksicht auf die voraussichtliche Dauer der Dienstuntauglichkeit den RekonvaleSzenten-Abteilungen zu übergeben sind. Im Sinne dieser Bestimmungen werde« alle im Superarbitrierungiwege als „derzeit untauglich ' beurlaubten und' mit einer Invaliden-Penston nicht beteilten MannschastSpersonen auf sofort einberufen. Die Einberufenen sind zur gebürenfreien Fahrt auf den Bahnen und aus den Dampfschiffen der Monarchie und zw,r nur vom Aufenthaltsorte bis in dcn EinrückungSort gegen Kreditierung der Fahrgebüren aus R chnung der Heeresverwaltung berechtigt. Sie müssen sich jedoch bei den Fahrkarten-auSgabestellen der Bahnen und Dampfschiffgesell-fchaften mit ih en Militärpapieren, wenn sie aber diese nicht haben sollten, mit einem BeglaubigunqS-schein des Gemeindevorstehers (der Behörde des Flücht-lingSlagcrS) ausweisen und diese Dokumente abstem-peln lassen. Eine heitere Einladung, Die Feldpost brachte folgende .Einladung zur Gartcneiöffnung in den Karpathen, verbunden mit einer gemütlichen Tanzunterhaltung, veranstaltet von den Steirabuben. Beginn nach Eintritt der Dunkelheit; Eintrittspreis 200 Patronen; Kleidung hechtgrau. Bajonett auf; Buffett bei der Sanitätspatrouille. Tanzordnung vor Mitternacht: 1. Feldwachen-Ländler, 2. Alarm (Ga-lopp), 3. Schnellfeuer (Polka), 4. Quadrille (mit Kolben), 5. Bajonett-Tango; nach Mitternacht: 6. Russenflucht e Mannschaft nicht mehr Brot beziehen wird, alS sie wirklich zum Genusse braucht und dieses Bror zu» Verzehren in Gasthäusern oder .auf Uebungen »ii-nehmen kann. Da also Militärpersonen aus >ede» Fall Brot vom Aerar beziehen können, darf kein Brotverkausee und kein Gattgewerbetreibender an die» selben Biot verkaufen. Notstand in Gottschee Aus Gotlfchee wir» geschrieben: Der Mangel an LebenSmitteln, inSbc-londcre an Getreide, Mehl und Brot, h«r eine si bedenkliche Höhe erreicht, daß die noch bestehende» Bäckereien vorläufig den Betrieb einstellen mußte», weil sie kein Mehl bekomme«. Zwei Bäcker habe» bald nach Beginn deS Krieges daS Gewerbe zurück-gelegt, jetzt drohen die beiden übrigen zu folg«, wenn nicht bald Wandel geschaffen wird. Die De» völkerung erwirtet mit Ungeduld Abhilfe. Zufuhr blieb schon 8 Tage aus. Tod in der Kalkgrube. Am 27. «pril spielten der dreijährige Zatob und der zwei Iichre atie August deS Besitzer« Zakob Hrvalin inPriftoim vor dem Elternhause, wo sich eine zwei Meter tiefe, mit Wasser gefüllte Kalkgrube befindet. Zm frier deS Hin- und Herlaufens stürzte der kleine Z«k»d in die Kalkgrube und ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. Kummer 36 Eine verhängnisvolle Drausahrt In Frescn ereignete sich a« 27. April ein schwere« Un-gliirf. Der neue Uebersührer Anton Rcbernik war i» Fahren über die Drau noch nicht vollständig eingeübt. Die Britckensähre riß sich lo« und suhr stromabwärts gegen Et. Oswald. Die Besitzerin Antinie Orsimc sprang heraus und ertrank. Der Sisenbahnwächler Leonhard GradiSnik lief dcm Ueber-sichrer und seiner Tochter Aloisia zu Hilfe. ES ge> lang ihm die Fähre an da« Ufer zu ziehen und die Zasassen zu retten, doch der Uebersührer stürzte tot zusammen. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein End; gemacht. Kindesmord. Au« Luttenberg wird berich-Ut: Bor einigen Tagen bemerkte Frau Fanni Ar-»ofch in dem an ihren Garten grenzenden Kanal eine Sindcsleiche. von der bereit« Hände und Füße abgefault waren Bald kam die Gcndarmcrie der Täterin, die ihr Kind erwürgte und e« in den an dem Hause de« Herrn Kovacic. wo sie als Amme im Dienst stand, vorbeistießeiiden Kanal geworfen haile, auf die Spur. Lange leugnete Agnes Kukol diese verab'chcuungswürdige Tat, aber endlich erfuhr «an von «hr, daß sie den Mord bereit» am Oster-sannlag begangen hat. Selbstmord eines Fahnenflüchtlings. Im 23. April ist von einem Ersatzbataillon in Cilli du Korporal Felix Birtitich zu feinen in Hrastnigg ansässigen Angehörigen geflohen. Al« ihn am 27. v. die S.-ndarmerie suchie, fpcrrte er sich in ein Zim-»er ein und entleibte sich durch einen Schuß au« rinem Armecrevolver, den er bei seinem Truppen-ttrper entwendet Halle. Schon am 24. hatte Bir« lilsch seine Gattin aufgefordert, mit ihm gemeinsam in den Tod zu gehen, war aber auf ihre Bitte von feinem Vorhaben abgestanden. Erwischter Dieb. Der beim hiesigen Arzte Dr. Riebl beoienstet gewesene, 19 Jahre alte Max Zrlklic verschwand am 13. v. nach Berübung eines Hclddiebstahles von 180t) K. Auf sofortige Berstän. digung dmch das Bezirks Gendarmeriekommando und die städtische Sicherheitswache gelang c« der Polizei ia Laibach, den Dieb sestzunehmen und dem Lande«-gerichle einzuliesern. Maikäfer, deren Vernichtung und praktische Verwendung. Heuer ist wieder ein Maikäserflugjahr. Die Bernichtung der in ungeheuren Schwärmen auftretenden Käser ist ein Gebot zwingender Notwendigkeit, zumal im heurigen Krieg«-jatii, in dcm c« gilt, sowohl die keimenden Saat-stichle als auch die fruchtbringenden Böume vor Zer-slirung oder Schädigung ängstlich zu hüten. Nur tührige Sammeltätigkeit unter Heranziehung aller »erfügbaren Kräfte, insbesondere der Schuljugend, kann den drohenden schaden zum Teil verhüten und auch dem Schaden künftiger Jahre vorbeugen. Be-jirl« und Gemeinden haben bekanntlich für die Ber-lilgvng von Maikäfer Prämien ausgesetzt. Die Mai-vier schwärmen des Abend« in ungeheuren Massen, schcn sich dann an Bäumen und Sträuchern fest, frrffkn alle« Grüne kahl und hängen de« Morgen« cmzeln oder' gepaart an den Bäumen. Die beste Zeit zum Sammeln der Maikäfer sind die Morgenstunden, »ad zwar die Zeit von 4 bis 6 Uhr, so lange die E«nne noch nicht scheint. Kein Besitzer soll e« sich «rdritße« lassen, den Kampf gegen die Maikäser um größler Energie aufzunehmen. Er bewahrt sich »«d die Nachbarschaft für jetzt und die Zukunft vor Mein Schaden. Wichtig ist e«, daß die Schulleiter die Jugend für dcn aufzunehmenden Kampf interef-sieien und eine planmäßige Verteilung der Schul-Kader vornehmen. Wenn täglich die Morgenstunden «an 4 bis 6 Uhr zum Einsammeln der Käser be-»ätzt werden, lassen sich Hunderttausende und Mil-lior.Ni Exemplare dieser Schädlinge vernichten. Die Maikäfer, zweckmäßig verarbeitet, bieten den Hühnern nnc willkommene Nahrung, namentlich heuer, wo udere Futtermittel gespart werden müssen. Es cm-»fi-hlt sich nicht, sie de.i Hühnern lebendig zum Frcsicn vorzusetzen, weil die ziemliche Härte der Fluzcldeldeckcn große AuinahmSfähigkeit verhindert. Dszexn können größere Käsermafsen in der Sri ver-tilgt werden, daß man sie in Fleischsaichierwaschinen «rarbeitet. Wird dcr Maikäserdrei mit einer dünne» Echichle Klex vermischt, so fressen die Hühner die Mischung mil Vorliebe und eS werden auf diese Weise te derzeit teuren Hühnersuttermitel erspart. Eine wertete Verwertungsart besteht darin, daß man die in großen Masfcn zusammengebrachten und am be-stca durch kochende« Wasfer getöteten Käfer al« Tünzermittel verwendet, indem man sie schichtenweise r.t galt zu Kompost Haufen aufschüttet und mit Erde tedilti Wer keine Fleischmaschine besitzt, kann auch durch Zusammenstampfen der Käfer die Masse al« hiihaerfutler gebrauchsfähig machen. Anzeigepflicht fllr Betriebseinrich tungen aus bestimmten Metallen. Die Handels- und Gewerbekammer in Graz sendet In-tereffenten ihres Sprengel« über Wunsch die Vor-schuften über die Verpflichtung zur Anzeige der au« bestimmten Metallen bestehenden BetriebSein-richtungcn zu. Diese Anzeigen sind bekanntlich bei der politischen Behörde erster Instanz, in deren Be-zirk sich die Betrieb«anlage befindet, bi« spätesten« einschließlich 5. d. und zwar unter Verwendung der bei den politischen Behörden erster Instanz aufge-legten Formulare zu erstatten. Monatsausweis de« EinlagenstandeS gegen Kassenscheine und Einlazebücher bei der k. k. pri». Böhmische« Union Bank: Stand per 30. April 1915 K 87,228.819 36 Vermischtes. Das Eiserne iSiu Feldpostbrief). Mein liebe« Weib! Ich schreibe nicht lang. Da« Licht ist erbärmlich. Papier ist rar. Nur. «eil e« mir heute gerade so war, AlS sei dir Guten besonder« bang, Rasch ein paar Zeilen. — Viel neues gibt'S nicht. Ein jeder Führer tut seine Pflicht. Die Leute haben sich prachtvoll geschlagen. Von meinen Taten ist nicht« zu sagen, Oder nicht viel. Bloß ein«: al« ich gestern im Feldquartier Totmüv auf dcm Strohsack niederfiel, Den letzten Blick aus dem Bild von dir Und dem Buben, da »ritt der Oberst herein Und heftet — ich wußte nicht aus noch ein — Mir da« Eiserne aus die Brust. Und genau Auf die Stelle, wo ich, du liebe Frau, DaS Bild bewahre von dir. Nun schmückt »n« beide die eiserne Zier. Du hast sie verdient, mein starker Kam'rad In Geduld und Sorge und tapferer Tot; Ich — tat meine Pflicht. Und belest du still, So bei' sür die Heimat! Mich treffe, was will! Elsabeth Mcinhard. (AuS dem Maihrsl von «Weslerminn < Monatsheften".) Russische Banditen in Galizien Wie Lemberger Zcilungen berichten, mehren sich in Lemberg und Umgebung in überraschender Weise die Uebersälle durch Banditen, die aus Rußland hieher gezogen kamen. Unter anderen wurde auch ein al« Offizier verkleideter Bandit verhastet, der aus einen Bankier, der auS Petersburg in Lemberg ange» kommen war, ein Raubattentat geplant, daS aber durch die Wachsamkeit dc« HolelstubcnmädchenS ver-eitelt wurde. Schrifttum. „Das ist «in Erfolg"» und zwar ein wohlverdienter, denn der AllaS zeichnet sich durch die Schönheit und Klarheit feiner Karten au« und bietet dem Benutzer mit feinem mehr al« 17 00<) Namen umfassenden Verzeichnis ein ungemein wert-volle« HilsSmittel beim Gebrauch der Karten. So urteilt Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung*, Ber-lin, schon bei der 3. Auslage von G Freylag« Welt-atlas über da« Werk, da« in 5. Auflage 1915 zum allen Preise von K 4 50 (mit Postzusendung A 4 95) bei G. Freylag und Berndt, Wien 7., Schottenseld-gasfe 62, und Leibzig. eben erschienen ist und in allen Darbietungen wieder vollkommen auf der Höhe steht. Die 5s Haupt- und 25 Nebenkarlen sind in netter und klarer Ausführung gehalten und geben namentlich auch für die jetzigen kriegerischen Ereig-nisjc eine gute Ueberlicht der verschiedenen in Betracht kommenden Gebiete. Dcr reiche Inhalt und da« be-queme Taschcnsormat sind weitere Vorzüge de« prak-tischen Werkchen«, da« bei seinem billigen Preise sür jedermann leicht zu beschaffen ist und daher besten« empfohlen sei. Wiener Illustrierte Zeitung. Die neue Nummer bringt bildliche Darstellungen von allerlei Seltsamen au» dcm Kriege, worunter ein hölzerne« Pier', auf dem dcn englischen Rekruten Reitunter-ricbt erteilt wird, 'allgemeine Hcilerke» erregen wird. Auch sonst ist da» Blatt wieder schr reichhaltig und interessant und da cS für nur >4 Heller in allen Trafiken zu haben iit, so sollte es niemand missen. Ein vielen unbekanntes Land hat der Krieg in den Bordergrund de« Interesse« gerückt; Sibirien, ei« Name, mit dem die Vorstellung der Allgemeinheit nur Ei«, Schnee und Wüste verbindet. Seite i obwohl das ungeheuer große Gebiet von den Küsten de« Eismeere« bi« weit in die gemäßigte Zone sich erstreckt und somit beträchtliche Teile dc« Landes Temperalurverhältnisie haben, die mit jenen unserer Gegenden zu vergleiche» sind. E« braucht daher den Angehörigen unserer braven Soldaten, die ein widrige« Schicksal in russische Kriegsgefangenschaft geraten ließ, wegen de« Aufenthaltsorte« nicht bange zu fein, denn sie dürften e«, wa« da« Klima be-trifft, nicht nur nicht schlechter, sondern manchmal zielleicht sogar besser haben als wir. DieGefangenen-lager sind über da« ganze Land verteilt, wie wir der neuen sehr praktischen und hübsch auSgesührten Freytagschen Karte von Sibirien (1:10 Mill., 55:80 cm groß, Preis 1 K, Verlag von S. Frey-tag und Berndt, Wien, 7., Schottenseldgasfe 62) entnehmen. Diese Karte bringt nämlich ein Ver-zeichni« der Orte mit Gesangenenlagern und Hin-weis aus jenes Feld, wo der betreffende Name vor-kommt, der überdies durch ein farbiges Zeichen be-sonders kenntlich gemacht und dadurch leicht auf» sindbar ist. DaS macht diese neue Karte gerade jetzt besonders wertvoll, obwohl sie infolge ihrer Ueber-sichll'chkeit und der zahlreichen Ortsnamen wegen auch sonst sehr gut verwendbar ist. Dargestellt er-scheint da» Gebiet vom Eismeer im Norden bi« über die Grenzen von Persien, Afghnnistan und Britifch-Jndien im Süden, von Königsberg in Preu-ßen und dem nördlichen Teile Schwedens und Nor-wegen» im Westen bis Japan im Osten, so daß ein großer Teil des europäischen Rußland«, da« ganze Kaspische Meer, ein bedeutendes Stück der Mandschurei, ganz Korea, Kiautschau, die ganze Insel Sachalin, ein großer Teil Japans usw. er-sichtlich sind. Wie ungeheuer groß das Gebiet und die Entfernung zwischen dessen einzelnen Orten ist, versinnlicht recht anschaulich da« deigegebene Ber-gleich«kärtchen mit den Punkten Berlin—Wien— Budapest. Wir empfehlen gerne die in sieben Farben sehr schön gearbeitete gute Karte, die von jeder Buchhandlung, wie auch vom Verlage G. Freytag nnd Berndt, Wien 7., gegen Einsendung von K 1.1Ö auch in Briefmarken, portofrei erhältlich ist. Mir stnd die Freytagschen Taschen-atlanten zu lieben Freunden geworden, schreibt Professor Herzet in der „Freien ^.chulzei-tung" gelegentlich einer Bcsprcchung von Freylag« Welt>A«la«, von welchem Werke eben eine neue, die 5. Auflage 1915, von der bekannten Kartogra« phischen Anstalt G Freylag und Berndt. Wien 7., Schottenseldgasfe 62. und Leipzig herausgegeben wurde, und zwar in einer Zeit, wo alle« teurer wird, wie besonder« hervorgehoben zu werden ver-dient, zu dem alle» billigen Preise von 4-50 K (mit Pvstzuscndung 4 95 K). Aus 58 Haupt- und 25 Nebenkarten wird in klar und schön gearbeiteten Blättern eine Uebersicht der ganzen Erde geboten, die trotz de« Taschenformates des Werkes durch eine ganze Reihe von Karten fönst wenig bekannter Ge-biete vielfach so manchem größeren Atla« nicht nachsteht. Diese Berücksichtigung des europäischen und außereuropäischen Auslandes bei eingehender Behandlung des Deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarn auf je neun Blättern in Verbindung mit einem mehr als 17.000 geographische Name» enthaltenden Verzeichnis, mit dcsfcn Hilfe rasche« Zu-rechtfinden ist, macht Freylag« Welt-Aila« zu einem ganz vorzüglichen Handbuche, da« in der Rocktasche wie aus dem Schreibtische einen ständigen Platz ver-dient. Wir emvsehlen unfern Lesern auch die neue Auflage deS Buch!«, da« gerade jetzt in der Krieg«-zeit aktuellen Wert besitzt. ßin Abenteuer mit Aussen. In den Karpathen war«. Müde lag die kleine, eben von einem angestrengten Marsche zurückgekehrte Schar in ihrer Erdhöhle, die mit allen erdentlichen Mitteln, soweit sie erreichbar waren, so wohnlich al« möglich gemacht war. DaS .Karpathenschloß", wie der Soldatenhumor die notdürftige Unterkunft getauft hatte, bo» den müden Gliedern zwar nur Strohlager zum Ruhen und halte außer einen wacke« ligen Tische und einige von den Bewohnern selbst gezimmerten Bänken keine besondere Einrichtung aus« zuweisen. Aber einige an den Wänden befindliche Photographien, ersichtlich selbst erlebte Momente darstellend, dann eine Anzahl Krieg«karten der ver-schiedenen Kampfgebiete, endlich ein Brett, worauf neben einem Spiritu«kocher und einigen Trinkgefäßen auch mehrere Bücher lagen, gaben dem von einem kleinen Oefchen angenehm durchwärmten Raume einen ganz behaglichen Anstrich. „Da« war eine harte Arbeit heute", meinte Hacker, ein stämmiger junger Bursche, dem die Uni- Seite 6 fcv'u1|ü)e Wacht Nummer 36 form, so mitgenommen sie auch au«sah, prächtig ju Gesichte stand. .Ich glaubte schon, die Russen hätten uns in ihren Klauen und wir müßten freiwillig nach Sibirien!" „Wär' un« wohl auch xicht erspart geblieben, wenn Berger un« nicht so großartig gesührt Hätte," erwiderte unter allgemeiner Zustimmung Senger. ein älterer Landstnrmmann. »Der hat aber eine Spür-»ase, die geradezu wunderbar ist." „Wie war die Geschichte eigentlich?" erkundigte sich Gefreiter Lack« ner, der. durch einen anderen Dienst festgehalten, an dem besprochenen Ereignisse nicht teilgenommen hatte. Senger erzählte: „Wir hatten Nachricht erhalten, daß größere Truppenmengen unserer Feinde im Anzüge seien, konnten aber trotz vieler Bemüh-ungen nicht« Bestimmte« über deren Stärke, Zusammensetzung usw. erfahren. Unser Kommandant sandte deshalb verschiedene Patrouillen au«, deren eine Korporal Berzer führte. Wir zogen lo« und kamen unter Benützung aller möglichen Schleichwege ziem« lich rasch vorwärts. Plötzlich eine Handbewegung verglr«. Wir hielten. Aus einem Gebüsch dicht vor un« hörten wir Stimmen: wir waren auf Rnssen gestoßen, die wohl ebenso wie wir auskläre» sollten. Einige leise Worte BergerS genügten, um von seiner Absicht, die Russen zu fangen, in Kenntnis zu setzen. Zwei Mann bleiben vor dem Gebüsche mit dem Ge-wehr im Anschlage, die anderen schleichen beiderseits heran und im Nu sind die sprachlos dastehende» Rnssen — eS waren leider nur zehn — von uns Überrumpelt und entwaffnet. Vier Mann sandte Berger mit den Gefangenen zurück; wir anderen vier bekleideten unS mit den russischen Kappen und Mänteln und gingen nun flott daraus loS. Unsere Kleidung ermöglichte unS ziemliche BewegungSfrei-heit, so daß wir sasl anstandslos alle«, was wir wissen wollten, erkundigten. Nun hieß eS aber, von den Russen wieder mit heiler Haut wegzukommen. ES gelang unS auch bei-nahe ohne besondere Schwierigkeiten und wir glaub« ten un« schon geborgen, als wir in einem engen, schlucht»rtigen Tale plötzlich wieder aus ei.» dort von un« nicht mehr vermutete ziemlich bedeutende Zahl Feinde stießen, deren Posten Verdacht schöpf-ten und unS festhalten wollten. Die Uebermacht war zu groß, so daß jeder Widerstand nutzlos ge-wesen wäre. Wir nahmen also ReißauS. verfolgt von den Russen, die zudem fleißig hinter u»S drein knallten. So bö« es auch auSlah, gelang e« uns aber doch, unversehrt zu entwischen und un« zu-sammenzuhalten. HalbwegS in Sicherheit, hielten wir dann KrikgSrat. Korporal Berger erklärte un« aus der Karte, der wir bisher immer sozusagen mit einer heiligen -cheu davor au« dem Wege gegangen waren, wie wir die Russen, trotzdem sie sich gerade dahin gestellt hatten, wo wir durch wollten, um-gehen konnten. DaS taten wir denn auch mit der nötigen Borsicht und kamen glücklich zurück mit einer Menge wertvoller Nachrichten. Berger aber tat noch ein Uebrige«, indem er sür eine größere Abteilung der Unseren den Führer zu den Russen machte, die dank seinem großartigen Sichzurcchtsinden in der Gegend von allen Seiten gepackt wurden, so daß ihnen nicht« übrig blieb, al« sich zu ergcbcn, woll-ten sie nicht zusammengeschossen werden. Und da« ist um so höher anzuschlagen, alS c« cinige hundert Mann Kerntruppen waren, die sich sonst nicht so leicht gefangen nehmen lassen." Während der letzten Worte war Korporal Ber-ger eingetreten und dankte freudig lächelnd für die ihm von allen Seilen auSgedrücklen Glückwünsche. „Es war ja nicht« Besonderes; ich habe einfach durch meine Kenntnis deS Kartenlesen« die Russen umgehen können. DaS kann auch jeder andere, wen» er sich mit dem Lesen der Karte genügend vertraut macht. Dann hat er auch daS genügende Verstand» niS für fü manch andere hübsche Dinge, wie Beispiel für daS nette Büchlein. daS mir gerade jetzt die Feldpost als Spende eines lieben Freundes gebrach« hat: Freyt«g» Welt AtliS 1915, ein präch« tiger AtlaS. der bequem in der Tasche Platz sin»« und mit seinen schönen 58 Karten und dem mehr al« 17.000 Stichworte enthaltenden geographischen NamenSverzeichnisse über die ganze Erde Aufschluß gibt. Dabei ist er spottbillig, wie mir mein Freund schreibt, der ja sonst nicht mit GlückSgütern geseg« net ist. Aber 4 50 K, mit Porto 4 95 K. ist ei» erschwinglicher Preis sür ein so schönes Werk. Wie eS die Wiener Anstalt G. Freylag und Berndt ser-tig bringt, so viel für so wenig Geld zu bieten, ist mir ein Rätsel." Und dann zeigte und erklärte der Korporal Berger seinen Kameraden, die gespannt schauten und hörten, den Inhalt deSWeikchen«. E« war für alle eine genußreiche Stunde, die manche» veranlaßte. eine bisher vernachlässigte Seite seine« Wissen« für die Folge besser zu pflegen. Stcckenpferd-Lilienmilch-Seift von Ivcrgmanu & hr»r erwie'enen Unüberrreff-lichte« für eine rationelle und Schönheitspflege Tausende AncrtennungSichrriben. Vieliache Prä-mierunaen! Boistchi beim Einkauf! Man achle ausdrücklich aus die Bej-ichnung .S teckenvserd" und aus die volle Firma » K l in Avolheten, Drogerien und Parfüm eriegeichäfien rc. Desgleichen bewährt sick Berg > anit* Luiencreme „Malerna" (80 li per Tube) wunderbar zur Erhall ung »aner Damenhände. Einberufungskundmachung. a. . . • , 1.1. . 1 . -------an a Tftllf Asl AP i lulh Auf Grund der Allerhöchst angeordneten Aufbietung des gesamten k. k. und k. u. Landsturmes werden die derzeit noch nicht im gemeinsamen Heere, der Kriegsmarine, in der Landwehr oder in der Geudarmone dienenden oder im Landsturm auf Grund ihrer persönlichen Landsturm-pflicht Landsturmdienst mit der Waffe leistenden in den Jahren 1878 bis einschiiesslich 1890, sowie in den Jahren 1892 bis einschiiesslich 1894 geborenen Land- sturmpflichtigen zum Landsturmdienste mit der Waste herangezogen werden, sofern sie bei der neuerlichen Musterung hiezu geeignet befunden werden. Diese Einberufung erstreckt sich auch auf jene, die bei der früheren Musterung zum Landsturmdienste mit der Waffe geeignet befunden, bei der Präsentierung aber »ls nicht geeignet beurlaubt worden sind. Bei der Musterung haben nicht zu erscheinen: 1. Jene, die schon dermalen — auch ohne Waffe — und zwar mindestens seit 1. April 1915, bei den landsturrapflichtigen Körperschaften seit 26. Oktober 1914, Landatunndienst leisten, insolange sie in diesem Verhältnisse stehen. 2. die Aerzte (Doktoren der Medizin), Z. Militärgagisten des Ruhestandes und des Verhältnisses ausser Dienst, 4. die wegen eines Gebrechens, welches zu jedem Dienste untauglich macht, von der Landsturmpflicht überhaupt Befreiten, wenn sie einen Landsturmabscbied oder ein Landsturmbefreiungszeitifikar be-iizen, beziehungsweise beieits seinerzeit in der Stellungsliste gelöscht worden sind, 5. jene, die infolge einer Verwundung im Wege der Superarbitrierung etweder als Landsturmpflichtige , Waffeuunlühig* befunden oder aus dem gemeinsamen Heere, der Kriegsmarine, der Landwehr oder der Gendarmerie entlassen wurden, ti. Personen,„ welche mit dem Mangel eines Fusses oder einer Hand, Irblindung beider Augen, Taubstummheit, Kretinismus und gerichtlich erklärtem Irrsinn, Wahnsinn oder Blödsinn behaftet sind, sofern ihre Befreiung vom Landsturmdienst nicht ohnedies schon bisher ausgesprochen wurde, ferner sonstige Geisteskranke und Fallsüchtige, alle diese, wenn ein bezüglicher Nachweis bei der Musterung vorliegt, 7. die im § 29 des Wehrgezetzes genannten Personen (ausgeweihte Priester, in der Seelsorge oder im geistlichen Lehramt Angestellte, Kandidaten des geistlichen Standes der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellscbaften), soferue sie diese Eigenschaft durch die erforder-licheu Dokumente bei der politischen Bezirksbehörde nachweisen, 8. jene, die bei der früheren Musterung zum Landsturmdienste mit der Waffe geeignet befunden worden waren, jedoch von diesem Dienste enthoben wurden, soweit diese Enthebung dermalen noch zurecht besteht. Höhlung: Alle nach den vorstehenden Bestimmungen zum Erscheinen^ bei der Musterung Verpflichteten haben sich bis längstens 10. Mal 1915 im Ge-meindeamte (beim Magistrat) ihres Aufenthaltsortes zur Zeit der Erlassung dieser Kundmachung zu melden. Die Pflicht zur Meldung erstreckt sich bei dieser Musterung auch auf diejenigen, welche in der Gemeinde ihres Aufenthaltsortes das Heimatsiecht besitzen. Die Landsturmpflichtigen haben sich bei der Meldung durch ent- sprechende Dokumente, wie Tauf- oder Geburtsschein, Heimatscheia, Arbeits- oder Dienstbotenbuch, das bei der früheren Musterung ihnen etwa ausgefolgte Landsturmlegitimationsblatt u. dgl. auszuweisen. Jeder sieh Meldende erhält ein Landsturmlegitimationsblatt ausgestellt, das er sorgfältig aufzubewahren und zur Musterung mitzubringen hat. Dasselbe dient auch als Bestätigung seiner Meldung und berechtigt ihn zur freien Fahrt auf Eisenbahnen und Dampfschiffen zur Musterung und zurück (Schnellzüge ausgenommen), sowie auch, falls er bei der Musterung geeignet befunden wird, zur freien Fahrt bei der Einrückung zur Dienstleistung. Die Unterlassung der Meldung wird von den politischen Behörden strenge bestraft. Musterung: Behufs erneuerter Prüfuuv ihrer Eignung zum Landsturmdienste mit der Waste werden die Musterungspflichtigen zum Erscheinen vor t-ioer Landsturmmusterungskommission einberulen. Diese Kommissionen werden in der Zeit vom 25. Mni bis 15. Juni 1915 amtshandeln. Ort. Tag und Stunde der Amtshandlung wird durch besondere \er- lautbarung kundgemacht. An welche Kommissionen der einzelne Musterungspflichtige gewiesen ist, richtet sich nach der Gemeinde, in welcher er sich zufolge seines Aufenthalte* zu melden hatte. Diejenipfn, wolch^ um Krücheiocu üh d6ii för sie in .. n> mendeti Mu>'eiungstagen durch unüberwindliche Hindernisse abgehalten waren, haben sich vor einer Nachmusterungskommission vorzustellen. Wann und wo diese letzteren Kommissionen funktionieren werden, wird besonders verlautbart werden. Das Nichterscheinen zur Musterung unterliegt der Bestrafung nun dem Gesetze vom 28. Juni 1890. K. G. BI. Nr. 137, über die Bestrafung der Nichtbefolgung eines Militäreinberufungsbefehles und der Verleitung biezu. Einrückung: Wann und wohin die geeignet Befundenen einzurücken haben, werde« sie bei der Musterung erfahren. Begünstigungen: Landsturmpflichtigen, welche die nach dem Wehrgesetze für die Begünstigung des einjährigen Piäsenzdienstes festgesetzte wissenschaftlich« Befähigung entweder seinerzeit bei der Stellung nachgewiesen haben oder nunmehr hei der Musterung nachweisen, wird die Bewilligung erteilt, du Einj.-Freiwilligenabzeichen während ihrer Landsturmdienstleistung zi trafen. Den bei der Musterung geeignet Befundenen steht es auch frei, in das gemeinsame Heer, die K iegsiuarine oder in die Landwehr freiwillig einzutreten. Dieser Eintritt erfolgt bei denjenigen, die ihrer Stellungsptiicht noch nicht Genüge geleistet haben, auf die nach den Bestimmungen dei Wehrgesetzes über den freiwilligen Eintritt abzuleistende Präsenz- und Gesamtdienstzeit. Die übrigen könn n entweder auf eine dreijährige — bei der Kriegsmarine vierjährige — Präsenzdienstzeit oder aber auf Kriegä-dauer freiwillig eintreten. Nach erfolgter Präsentierung ist der freiwillige Eintritt jedoch in all« diesen Fällen nur bei dem Truppenkörper zulässig, zu welchem der rle-lreffende als Landsturmmann zugeteilt worden ist. Stadtamt Cilli, am 1. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich r. Jaborntgg. nvjimt 36 Deutsche Wacht Scile 7 Sammelt Briefmarken zugunsten des Znvasiden-Konds! KrikfmarkkN Sammelaktion ffir den Znvalidenfond krt f. u. k. Arikgstlunisterium-KriegSsitrsorgeomt. TaS KriegSfürsorgeamt hat sich auf Grund viel-sechrr Anregungen auS Philatelistenkreifen entfchlof' sen, eine eigene Eammelstelle zu schaffen und durch Aufruft an die in Betracht kommenden Kreise und mit Unterstützung der Presse die Allgemeinheit ein-juladen, die Sammeltätigkeit durch Zusendung von allen und neuen Briefmarken aller Art in gebrauch» ten und ungebrauchtem Zustande zu fördern. ES kommen hiebei Briefmarken aller Länder der Welt (gewöhnliche österreichische und ungarische Marken von 50 Hellern auswärts), dagegen fämt> liche Sorten Kriegtbriefmarken, in Betracht. Die Briesmarkensammelstelle de» SriegSfürsorge-amteS rechnet hiebei aus die tatkräftige Unterstützung der großen Firmen, Banken, sowie auch der Phila» telisten selbst, die gewiß in manchen Fällen ganze Sammlungen oder einen Teil derselben dem wohl« tätigen Zwrcke zur Verfügung stellen werden. Na-mentlich aber erwartet da« Kriegifürforgeamt seitens der Schuljugend in dieser patriotischen Aktion eine wirksame Betätignng. Das gesammelte Material soll in fachmännischer Weise gesichtet und dann enisprecheud zugunsten des Znvalidenfonds verwertet werden. Durch diefe Aktion, welche von dem Einzelnen keinerlei materielle Opfer verlangt und dennoch durch ihn werktätig gefördert werden kann, hofft daS KriegSfürsorgeamt jedermann Gelegenheit zu geben, in seiner Art dem HilsSzweck des JnvalidenfondS deS Arieg»fürfor>eam>eS zu dienen. Zusendungen wollen an die Briefmarken-Sam-melstelle deS k. u. k. KriegSministerium-KriegSfür-sorg-'amt, Wien, S, Berggasse 16, gerichtet werden. Aerzte iPttrichir» <11 »ctli rffliAt* Kaiser5 Brust--y Caramellen mit den 3 Tannen'.' Millionen #£? \ I fcrilrrtrit, SfriiSIrtmnnt, krxchdiiNk», | «mottn, Ildm-r^endt» H«IS, weit al» | t:#rt>riiflJiTi(i Urtolisnatii. I ClflO ,">1 trnl-«Jtaanifir »on I «n» Pii««it oobllri)«« M I siÄftm Srfoli 9»a( letir 1ntftfout vo»d«»s. tlatc! 2» »»d I«« $ aix fO Hc I>r dodt» dkt! I Lil» Schwarjl » it.. Nxotdc'e iut fliitia-I hili: W. Ityotljtte; Iohaoa | S-ifilt. Dronttit; V. Pr« o;il. ilvat) fe I sa' SRarlaCilf. «,n»d,y. Schnidtr- S-tsq; *. Pl-nqcr, ßol-»aJM-SlMlt|ttt, BJiiiü.-l'ocKK-tj; . | | H« >. 9t*litliiufcninii sowie in »Ile» «potdei«,. Villenartiges Geschäftshaus Bit ach'. Zimmern, Ktlcbe atid Garten in der unmittelbaren Nähe von Cilli, neb tär Hatin Blechinger)_ Ein Besitz ii der Nihe von Cilli, bestehend an« Z Bebeneiranderstcbendon Wohnhäusern nit eingirichteten G.i6tJ)au«e und Tabak-trafik, sowie Grund im Flächen nMMM von 1 h 47 a uud Gart«» nebst '? Kühen und S Schweinen ist wegen Uebersiedlung sofort preiswert tn verkaufen. Auskunft erteilt die RealitJtenvcrkchravermittlang der Stadt gemeinde Cilli (Sekretär Hans BJeching'-r). 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Postsparkasse iRcchuuug 36.5)00 GeschDsftellc: Cilli Jnscratcnaufträge für die Deutsche Macht werden nach billigstem Carif berechnet. ♦♦ M?croruf Nr. 21 ♦♦ Rathausgasse Nr. 5 Seite R Deutsche Wacht Nummer 36 Kundmachung. Auf Grund des § 7 der kaiserlichen Verordnung vom 20. Aptil 1854, R.-G.-B1. Nr. 96 wird verordnet: 1. Der Einkauf von Eiern zum Zwecke des Sammeins für den Weiterverkauf bei den Produzenten durch Personen, die keine zum Sammel-kaufe berechtigende Legitimation der politischen Behörde besitzen, ist bis auf Weiteres verboten. 2. Den Produzenten ist es verboten, Eier an Einkäufer abzugeben, wenn sie keine Legitimation besitzen. 3. Diese Verordnung bezieht sich nicht auf den Kauf von Eiern durch ortsbekannte Personen zur Deckung des Bedarfes der oitsansässigen Bevölkerung und der Bevölkerung der Nachbargemeinden. 4. An ortsfremde, nicht legitimierte Personen dürfen Eier aber-haupt nicht verabfolgt werden. 5. Cebertretungen dieser Verordnung werden mit einer Ordnungsbuße von 2 bis 200 Kronen oder mit 6 ständiger bis 14tägiger Anhaltung geahndet, je nachdem die eine oder die andere Bulle nach Umständeu angemessener oder wirksamer erscheint. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Stadtamt Cilli, am 27. April 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabot-ne^R. Junges Mädchen das gut nähen kann und bei leichten häuslichen Arbeit n mithelfen will, findet Unterkunft mit schönem Landaufenthalt in d*r Umgebung Cillis. Schriftliche Anbote unter »Schloß 21149* an die Verwaltung d. Blattes. Schöne Wohnung in der nächsten Nähe von Cilli, bestehend aus 1 Zimmer, Kabinett, Küche und Zubehör, ist an kinderlose Paitei zu vergeben. Josefine Sima, Mühlhof bei Cilli. Maschinschreibunterricht. Lehi befähigter Maschisr.ochreiblehrer erteilt Unterricht im Maschiuscbreiben und Stenographie zu sehr mässigen Preisen. 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Ergänzungsbezirkskommando, beziehungsweise k. k. Landwehr-(Latides3cbfltzen-)Erginzungsbezirkskommando einzutinden, und zwar: 1. Oesterreichische Staatsbürger . . . anri 15. Mai 1915. 2. Ungarische Staatsbürger nach Maßgabe der in den Ihnen zukommenden Einbernfnngssarten festgesetzten Termine. Bei Nachmusterungen nach den vorgenannten Einrückungsterminen geeignet Befundene haben binnen 48 Stunden nach ihrer Musterung f inzurücken. Für jene Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1873 bis einschließlich 1877, die wegen vorübergehender Erkrankung erst zu einem späteren als dem für sie nach den obigen Bestimmungen angesetzten Termine einzurücken haben, gilt der hiefür bestimmte, aus dem Landsturmlegitimationsblatte zu entnehmende Terrain als der Zeitpunkt für die Ein-rückung zum oberwähnten Kommando. Es liegt im Interesse eines jedeu einrückenden LandsturmpflichtigHi, ein Pnar fester Schuhe (eventuell Stiefel, Opanken), dann ein Eß/.eug und ein Eßgelüß sowie Propnetäten (Putzrequisiten etz. ) mitzubringen, soweit er di»*se Gegenstände besitzt. Diese werden, falls sie als brauchbar zur Benützung im militärischen Dienste befunden werden, nach ihrem Werte vergütet werden. Auch empfiehlt es sich, Nahrungsmittel für drei Tage mitzubringen. Das Landsturmlegitimationsblatt berechtigt zur freien Eisenbahnfahrt bei der Einrückung und ist vor Antritt dieser Fahrt bei der Personeukagje der Ausgangsstation abstempeln zu iassen. Die vorstehende Einberufung gilt — und zwar mit «era für di* Landsturm Pflichtigen österreichischer Staatsangehörigkeit eingesetzten Ein-rückuntstermine — auch für die bei den Musterungen zum Dien te mit der Waffe geeignet befundenen bosnisch-herzegovinischen Dienstpflichtig in der Evidenz der dritten Reserve, welche sich sobin an diesem Termin« bei dem k. u. k. Ersäuzungsbezirkskommando einzutinden haben, zu dem ihr Aufenthaltsort gehört. Die Nichtbefrdgnntf dieses Einberufungsbefehles wird nach dem Gesetze vom 28. Juni 1890, R.-G.-B1. Nr. 137, strenge bestraft. Stadtamt Cilli. am 29. April 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegjj. JL .f. «L ■(• «(• ■)» .t. »'• •!« «I. »i» »'• 4» .j. a «i* •** «4» .i. JL a ... £ „ .... .... *7* . . .> »> *i» .7» ..» «7«... »'» «7» »(• »>»«.»«i» •> •>» «!• «> »<• »o Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. 1805 i^iiin i mil' un v^ iiiiiiiiriuriiiiDi itiisi 1015 ...................»»,,«»»«»»>»,»»>,»»>»»I»»»»»»I,N>,»,N»»»I»»>«>I,>..............................................................................nimm................. Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 i 0 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebiicher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ver- Währung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagfcheine kostenlos zur Verfügung. AuS Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön ausgestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Gefchenkzweckeu eignen, herausgegeben. X v V ßdjriftkitunfl, Verwaltung, Druck und 1'rlag: 8} mn«bu