^ SS Kreitag den 25. Mär; 1881. X!. Zahrgank^ Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — für Marburg ganzjährig « fl., lialbjähriiz S fl., vierteljährig I fl. S0 kr.' fiir Zlistellnng in» Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fi.. halbjährig 4 fl., vierteljährtg Z sl. Znsertionßgebiihr 3 kr. per Zeile. Aas Kliuilttrium Taasst und die Vrundsttiitr. (Rede des Abgeordneten Herrn B. Ritter v. Sarneri, '^2. März.) Was ich ins Auge fasse, ist das Gesammt-Resultat, daß nämlich die Grundsteuer-Reguli-nlng bei sechsundzwanzig Millionen kostet, daß nicht einmal ft'ir die Bedeckung der Zinsen dieser Millionen vorgesorgt ist, und daß, obgleich der vierte Theil dieser Reichshälfte über eine schwere Ungerechtigkeit klagt, der Staat weniger als bisl)er, durch eine Reihe von Jahren um Millionen weniger als bisher einnehmen wird. Dieses Restlltat ist geradezu haarsträubend, und ich sillde nicht die parlamentarische Bezeichnung fiir eine Regierung, welche derlei mit Bewußtsein herbeiführt. Ich weiß, wie schwer der Vorwurf wiegt, den ich damit ausspreche. Aber ftine ganze Schwere ermißt man erst, wenn matl den Zweck dilrchschaut. Dieser war kein anderer, als die Erhaltung der Majorität in diesem hohen Hause; ein an sich ganz natürliches Bestreben jeder Regierung, das aber in der neuen Aera eine Form ailnimmt, die mit dem Fortbestande des Staates einfach unverträglich ist. Me Geschichte des Parlamentarismus ist reich an Mitteln und Methoden, mit welchen ein Minister an die verschiedenen Abgeordneten sich wenden kann, um sie an seille Schritte zu fesseln und für seille Ziele zu gewinnen. Schön sind sie gerade nicht, alle diese Mittel. Allelit wo die Leute danach sind, erwächst daraus eine Art Berechtigung. Nuu wußte Se. Excellenz der Herr Minister-Präsideilt, daß Oesterreich der Boden nicht ist für derlei Mittel und Methoden. Was that er? „Desto besser!" dachte er. „Ich komme um so rascher vorwärts, wenn ich, statt die Interessen der Einzelnen, die Interessen gailzer Gruppeil in Bewegung setze." Uilter Ulnständen mag Mlch diese Methode gerechtfertigt sein, aber da wird der Preis entscheiden, der gezahlt wird. Unsere ganze Grundsteuer-Calamität ist nur verständlich, wenll man eineil Blick wirft auf die neueste Art, Majoritätell zil bilden. Dieser Blick zeigt uns aber die ganze Tiefe des Abgruildes, der vor uns sich erschließt. Ich will Ihnen nllr eine Gradation vor Augen sichren. Wie hat Se. Excellenz der Herr Atinister-Präsident eine Majorität sich aebildet? Auf Kosten der Grundlage der Verfassung! Wie die Verhältnisse in Oesterreich beschaffen sind, ist, so lange die Verfassilng im freiheitlichen Änne Wurzel faßt, der Wahlkörper des Großgrmld-besitzes auf eine gerailme Zeit Hinalls uneilt-behrlich. Dieser Wahlki^rper wlirde aber zllm Zweck der Schaffilng einer Atajorität in einer Weise behandelt, die ganz geeignet ist, ihn zu einer Maschine zu degradireil, mit welcher jeder Minister machen kailil, was er will. — Dainit spiele ich nicht auf die letzten Linzer Vorgänge an; ich denke nur an die letzten allgemeinen Wakilen. Der ganze Kredit des WalMrpers wurde untergraben, ui>d ist eil,mal sein Kredit untergruben, so ist auch seine Existenzberechtigung dahin. Und als die mn diesen Preis geschaffene Majorität zulvege gekonlilleil, wie hat Se. Ex-cellmz sie zu befestigen gesucht? Auf Kosten des nationalen Friedens. Ich werde nicht abschweifen; llm das, was mir vorschwebt, zu kenllzeichneil, brauche ich sie nur zil nennen, jene zweischn'idige Waffe, die darum so zer-störend wirtt, weil die Änen in ihrem heiligsten Besitze sich geschädigt, die Andern durch trügerische HoffilUl'-^en sich gktäuscht sehen. Uns hat moil gelvinnen wollen, unsere Gegner hat man auch nicht gewonnen — den allgemeinen Unfrieden hat nlan geivonnen, eine heillose Rechts-verwirrung uitd eiire ernste Gefährdung der Einheit der Arlnre. Ulld als die Majorität noch iinmer zweifelhaft blieb Ulld die Hoffnung auf Bildung einer sogenannten Mittelpartei gescheitert war, lvie hat Se. Excellenz der Minister-Präsident sich geholfen? Auf Kosten der Gerechtigkeit in der Iieullti! te tt. Pojlpraris. (tzortsehung.) ,Sie sii'd jung, lieber Trauen^, sagte ich, ,Äie haben der Versuchung nicht ividerstehen lönuen, ich bitte, sagen Sie mir, daß Sie das Geld genommen haben, unv »ch schellte es Ihnen, da ich lieber den für mich kleinen Verlust erleiden will, als Sie sür Ihr ganze« Leben unDcklich sehen. Ueberzeugen Sie sich selbst: Der Arles ist, wie Dynker schreibt, mit dem» seldeu Gewichte von der Post in Nigow an ihn abgegeben, mit dem er von Ihnen anfgegeben ist; aus der Post kann also nichts aus dem Brttse herausgenommen sein. Vorher aber hat kein Anderer den Brief in Händen gehabt, als Sie, Sie haben absichtlich, als ich Sie frc^gte, was es an der Zeit jei, mir dieselbe eine Stunde zu srühe angegeben und trotzdem erst um acht Uhr den Brief aus die Post gebracht. Ich weih es, der Poflsekretair beschwerte sich vorgtsteln über unsere späten Ablieferungen. Sie müssen sich doch lelbjt sagen, daß die Ver» dachtsmomente. welche gegen Sie vorliegen, zahtleich und gewichtig sind/ Alle meine Bitten blttden erfolglos, seine Antwort war: ,Seit sechs Jahren arbeite ich schon bei Ihnen, ohne daß mir etwas zur Last gelegt ist, und wenn Sie mich nach dieser Zeit noch nicht kennen gelernt haben, wenn Sie mir auch dann noch zutrauen können, daß ich etwa« begehen könnte, wie das ist, dessen ich beschuldigt werde, dann mub ich, so sehr ich e« auch bedaure, meine Steilung zu Ihnen aufgeben. Ich weiß wohl, daß alle Indizien gegen mich sprechen, ich weiß, daß kein Richter bei solchen AerdachlSgründen mich freisprechen wird und kann, aber ich kann nicht gestehen, was ich nicht getl)an habe.^ Damit drehte er sich um und ging fort. Gesprochen haben wir uns seitdem nicht mehr, obgleich Trauen noch die nächsten Tage bis zu seiner Festnahme, und zwar ebenso steißig wie srüher. in lnetnem Komploir arbeitete. Alle Veisuche von meiner Seite, ihn noch einmal allein zu spreche»^, wußte er zu vereiteln." ,»Haben Sie vielleicht in Ersahrunq gebracht, daß Trauen Schulden hatte?" fragte mein Kollege. ,»Vielleicht solche, wie sie am Ende jeder junge Mann beim Zigarrenhändler und dergleichen Leuten hat. sonst glaube ich nicht, da er mit seinem G.lde umzugehen und zu sparen wußte." ^Sie haben auch früher nie etwa» bemerkt, Besterierung. Daß es gerade Oberösterreich, Niederösterreich ulld Steierllmrk, zuln Theil altch Tirol und Görz waren, die nun die Zeche zu zahlen hatt^'n, gehört aus eiil anderes Blatt. Der dutlkle Punkt, gegen den meiil Angriff gerichtet ist, würde dadllrch zu keiileul minder dunkleil. Ich betrachte die Sach.' nur vom Standpunkt des Reiches, dein wahrlich nichts uunöthiAer war, als diese nelle Quelle unabsehbarer Verlegenheiten. Die Lage der drei Alpenlättder ist eine sel)r ernste, und welm man mir salft, es sei bei ihnen mit demselben Maß wie bei Galizien geinesseil, brauche ich nur, gauz abgesehen von gewissen Ziff^rn-Gruppi-run^en, mit welchen Jeder beweisen kanil, lvas er will, dem lailgjährigen Widerstmrd Galiziens gegen die >Zteuerresorln die Eiltschiedeuheit an die Seite zu steiiell, ulit lvelcher meiil verehrter ilnvergeßlicher Kollege Ritter v. Krzeczlnloivicz iil der denklvürdigeil Nacht- llnd Morgen-Sitzung voln 18. Dezelnber altsgerufen hat: Das Bedalleril hilft nichts bei deln gegenwärtigen Gesetze, welches vollzogen werdeil mllß! So ist die Last, die auf die Alpeilländer gelvälzt ist, llicht llur eiile drückeilde, sie ist eille llngerechte; mld eine Finailzleitung, ivelche jedeln Versuch, eineln solcheil Uebel abzllhelseil, lNlt einem starren possumuZ oder nlit eilleln Gesetze, lvie es das vorliegeilde ist, ellt-gegenkolmnt. hat llicht das Gesmnlntwohl im Auge, ist nicht, was der gelneine Menschell-verstalld ullter einer Staats-Fiilailzleitullg sich vorstellt. Oder lvill lnail lnir belveiseil, der gegenlvärtige Finailzlilinister sei von delN Grafen Taaffe allserleseil wordeil auf Grllild seines Nnfes als Fiilanzmanll Dieser Beiveis würde meiil Urtheil wesentlich lnodifizireil. Diesen Beweis aber erbriilgt mir ^^iielnaild, und so lange er lnir llicht erbracht is't, kann ich Herrn Dr. Dullajelvski illlr als Miilister ncl Iioe beträchten. Ich habe nur eiil p^mr Puilkte hervorge-hobell, welche derr Weg kenilzeichllen, dell lvir dos den gegen Trauen volliegenden Verdacht unterstützen könnte?" ^Niemal«", antwortete Brandt, „ich habe ihn stets in der Ersüliung seiner Pfllchten treu und gewissenhast gesunden, und wenn ich ihm eine kleine Etrospredigt hielt, so geschah es nur deshalb, weil er schon mehreremale versucht hat, bevor die nach meiner Melnung nölhige Arbeit vollendet war, sich derselben zu entziehen, was weiß ich, zu welchem Zwecke." „Dieses ist vor dem letzten Streiche am 31. Juli also auch schon geschehen?" „Ja! Ich bin strenge, man sagt zu strenge darin, daß Ailes, was an einem Tage einläuft, auch an detnjelben abgesertigt und nichts verschoben wlrd. Daher kommt es wohl, daß meine jungen Leute manchmal des Abends länger bei mir arbeiten müssen als bei anderen Firmen. Ich habe es von jeher nicht anders gekannt. daß jene aber nicht damit zusrieden sind, läßt l^ch leicht denken, unv nicht nur Trauen, sondern anch die übrigen Komptoristen haben schon häuftg alle möglichen KliegSlisten verslicht, um früher aus meinem Geschäft zu ver-schwinden. Wenn es ihneii gelmgt. so lasse ich es hingehen, vorausgesetzt, daß sie am anderen Morgen, bevor ich komme, mit der rückständigen Arbeit fertig stnd; fasse ich sie ar>er, dann bekommen sie etwas zu hören, das sie sur gehen, und ich sage nicht zu viel, wenn ich sage: daß er direkt in« Verderben führt. E» ist ein Weg, den mein verehrter Freund Pro-sejior Sueb erst kürzlich bezeichnete mit den Worten: „Man regiert nicht mehr, man vjette auffinden und die betreffenveu Eigenthümer wlirden sich gewiß auch zu einer entsprechenden Eutjchädl« gung sür die vorgenommene Verjüngung und Veredlung der Bäume herbeilassen. E« wäre überhaupt sehr wünschenswerth, wenn die Direktion älteren Schülern öfter als dies bis jetzt geschehen ist, gestalten würde, Besttzern uno deren Dienstleuten im Neben« und Baumschnitt zc. gegen Entlohnung Anweisung zu ertheilen. Wlr meinen damit nicht, daß die Schüler als Arbeiter ausgeliehen werden, sondern daß dieselben als junge Wai^deilehrer ihre erwor« denen Aenntniffe noch unter Aufsicht verwenden lernen. Eine derartige Verwendung der Schüler wäre ein passendes Uevergangsstadiuin vom Schüler zum selbständigen Aufseher oder Wltth» schafter und es köilnte eine zu solchen Z-vkcken erfolgte Beurlaubung sogar als Prämie sür brave Schüler gelten, ohne eine Lockerung der in der Anstalt eingesührten strengen Disziplin befürchten zu müssen. Zur .gejchichte ves Ladies. Die Verhandlung überde n Staat s-voran fchlag dürfte vor Ostern kaum beginnen. Die Bewilligung der provisorischen Sleuerein-Hebung Muß daher auch sur den Mol noch er-theilt werden — also für ganze fünf Monate eines Jahres, vor dessen Ansang das betres' sende Gelrtz schon in Nechtskrasl erwachsen soll! Im Abgeordnelen hause Frank» reichs hat der Flnatizinlnister aus die Anfrage bezuglich des MlUiardenanleyens eine Anlivort erlheilt, die auch seine Kollegen in den üdrlgen iÄroßstaaten zur Kennlniß nehmen dürsten. Diese Anleihe ist zu Ardeitszweckcn bestunint; eine besondere Begünstigung wurde Niemand gewäj^rl, aus Börse und Prrffe n!cht der geringste Negierungsoruck ausgeUvt. In Nußland eisert der weiße Schrccken Mit drm rothen um die Welle. Eine Verhaftung folgt der anderen; Dynainitlager werden entdeckt, die stark genug sind, halb PelerSburg in dle Luft zu sprengen und Geldsummen werden vorgefunden, nach deren Quelle die Polizei vergebens spürt. Auf dtm Kopskisseii des neuen Kaiser» lag eines Al)end« die „Zustellung" de» Nihilistenloinile's, datz auch Uver ihn die Todes» slrase verhängt sei und vollzogen werde, falls er Nicht Vinnen sechs Wochen — vom Tage der Thronbesteigung an gerechl^et — eine freisinnige Berfassung gebe. i/erittijchte Ruchrichte«. ^Der Kops de» 5ialsers von Nuß' land.) Au» Btllitt wird der „Dculichen Zei- tung" geschrieben: „Sine genaue Betrachtung der Physiognomie de» Kaiser» Alexander III. ergibt zunächst, daß man es da mit keinem qe« wöhnlichen Menschen zu thun hat. Es finden sich »n dem AntUtz nur einige leichtere Linien, welche an das unklare Gesicht seines Vuters erinnern. Alles in diesen Zügen ist streng, ernst und fest. Die ungewöhnlich hohe, gut ausge» bildete Stirne, das starke Kinn, die gulgesormte Nase, besonders aber die großen, etwas starr blickenden Augen deuten aus einen energischen, männlich entschlossenen Charakter, und e» stim-men diese physiognomischen Linien vollständig überein mit dem Rufe, dessen sich der Czare-witsch in den höhern russischen Kreisen erfreute. Auf eine besonder» ideale Anlage oder auf ir-gend eine poetische Passion deutet kein Zug in dem Gesichte. Dagegen deutet da» Auge aus Starrsinn und Neigung zur Vergewaltigung. In den letzten Jahreil hatte stch der Ezarewitsch einen Vollbart wachsen laffen, den echten russischen Vollbart, welcher ihn bei der nationalen allrussischen Partei u»id den Panslavisten populär machen sollte. Mit dem Vollbarte muß er sich iinposant au»nehmen — da» martialische Prototyp de» Altmoskowiten l Wenn von der antideutschen Gesinnung Alexander'» III. die Rede ist, so ist der Schreiber dieser Zeilen in d.'r Lage, einen kleinen aber bezeichnenden Bei» trag in dieser Hinsicht zu liesern. Bei seinem wiederholten Aufenlhatte in Berlin vermied e» der Großfürst geflissentlich, deutsch zu sprechen, so daß die hartnäckige Anwendung der russischen und der französischen Sprache im Verkehr lnit seiner Umgebuiig und selbsl mit Offizieren der deutschen Armee auffiel, und vielleicht war dieser Umstand die erste Ursache, daß man in Berlin den Großsürsten'Thronfolger al» einen entschiedenen Feind der Deutschen hinstellte. Sicher ist, daß diese spezielle Charakterisirung von Berlin au» in die Welt gesetzt worden ist, und es gibt bekanntlich hier Leute genug, welche eine scharfe Beobachtungsgabe haben. Während der Drei-Kaiser-Zusammenkunft im Jahre 1872 besuchte eines Tages der Großfürst, von einem Adjutanten begleitet, die Gemälde-Ausstellulig. Beim Eingang wurde ihm ein Katalog überreicht. Er warf einen Blick in densell»en, sprach ein Wort zu seinem Adjutanten und gab ihin den Katalog in die Hand. Derselbe war natürlich in'deutscher Slirache abgefaßt. Der Großfürst ging von Gemälde zu Gemälde und bei jedem mußte der Adjutant, die Daten de» Kataloge» übersetzend, die Bezeichnung der Bilder in sranzöstscher Sprache angeben, und dies that derselbe mit so lauter Stimme, daß e» von Jedermann in der Nähe gehört werden konnte. — Die Berliner schauten mit großen Augen drein und schüttelten die Köpfe — ste wußten ja, daß die Mutter des Czarewitsch eine Deutsche und daß er der veuischen Sprache so mächtig war, wie ein ge-boriier Germane". (Heine übereinBündniß zwischen Rußland und Frankreich.) Es dürfte nicht uninteressant fein, heute, wo man mehr als je von einer bevorstehenden Allianz zwischen Rußland und Frankreich spricht, diesbezüglich das Urtheil eines geistreicheli Mannes zu hören, der schon vor zirka 30 Jahren hierüber nachgedacht, nämlich das — Heinrich Heine'S. Dasselbe lautet: „Eine Allianz zwischen Frankreich ulid Rußland halle bei der Affinität (Verwaiidt-schafl) beider Lälider nicht» sc) gar Unnatürliche». In beiden ^^äiidern herrscht der Geist der Revolution; hier in republikanischen, dort in absolutistischen Formen; hier die Freiheit, dort die Zivilisation im Auge haltend; hier idealen Prinzipien, dort der praktischen Nothwendigkeit huldigend, an beiden Orten aber revolutionär agirend gegen die Vergangenheit, die ste ver-achten, ja hassen. Die Schere, welche die Barte der Juden in Polen abschneidet, ist dieselbe, woinit in der Künciergerie (Slockhaus) dein Ludwig Cäpet (Ludwig XVI.) die Haare ab^je» schnitten wurdeu, e» ist die Schere der Neva-lution, ihre Zensurschere, wolnit sie nicht einzelne Phrasen oder Artikel* sondern den ganzen Menschen, ganze Zünfte, ja ganze Völker aus dem Buche des Leven» schneidet.^* Theilweise ist die» Urtheil allerding» veraltet, denn die neuere Zeit hat m Rußland auch die Revolution der Masse gezettigt, wie sle im Nihili»mu» noch schauerlicher und besorgnißerregender zu Tage tritt, al» einst vor 100 Jahren in Frankreich, aber interessant ist e» immerhin, daß diese nämliche Frage, die die Politiker und Diplomaten unserer Tage so lebhaft beschästigt, auch längst früher und zwar, wie eS scheint, ziemlich eisrig ventilirt wurde. (Karl Emil Franzo» über Oesterreich.) „Aus Sturm und Roth" betitelt stch ein Album von Handschriften und Handzeichnungen heivorragender deutscher Männer und Frauen, welche» zum Besten der „Deutschen Gesellschast zur Rettung Schiffbrüchiger" bei Schorer in Berlin gegenwärtig erscheint. Wir entnehmen darau» den Wortlaut der Handschrist unsere» bekannten Schriftsteller» Franzo», da sie treffend die gegenwärtige Lage der Deutsch-Oesterreicher charakterisirt. „Es sind drangvolle Tage sür un» Deutsche in Oesterreich — und wer uns aus hoher See entfesselter Leidenschaften dahintreiben sieht, losgerissen vom Festlande der groben deutschen Gemeinschaft, kämpfend mit widrigem Wind und tückischen Gewalten, dem mag wohl zuweilen der Gedanke überkommen, e» bedürfte auch in unseren Gauen einer ^»Deutschen Gesellschast zur Rettung Schiffbrüchiger." Wir aber wollen muthig bleiben und UN» stolz erinnern, daß wir schon einmal kräftig genug gewesen, ein nationales Unglück nicht blos zu ertragen, sondern in Segen ^u verwandeln. Der Prager Friede hat uns Äußerlich von den anderen Deutschen geschieden) aber in der Folge geistig sester mit ihnen verbunden, als wir e» seit Jahrhunderten, seit den Tagen der Reformation gewesen. Die Gefahr, verloren zu gehen, hat unser nationales Fühlen und Denken ins Zehnsache gesteigert; wir stnd nie bessere Deutsche gewesen, als da wir es politisch nicht mehr stnd, und während man zur Zeit, da der selige Bundestag einen österreichischen Präsidenten hatte, süglich von einer „ösierrei-chischen Richtung" sprechen konnte, gibt es heute nur noch eine deutsche Richtung in Oesterreich, wie in Schwaben und am Rhein. Daran wollen wir hallen, wenn heute unter wüstem Gejohle ein anderer Friede zu Prag geschlossen wird. Auch die»mal kann, nein! — wird und muß uns das Unglück zum Segen werden. Wien, S. Februar 1881. Karl Emil Franzos." (Die Sperrung der Gasthäuser während des Gottesdienste».) In Tirol und Vorarlberg haben mehrere Gemeinden, dem Ansinnen der Geistlichkeit entsprechend, an Sonn-uud Feiertagen während de» Hauptgottesdienftes die Schließung der Gasthäuser angeordnet. Am S. Oktober 1879 ersuchte die Psarrgeistlichkeit in Dornbirn bei der Geineindevorlühung daselbsl gleichfalls um Schließung der Gasthäuser. Der Bürgermeister, Reich»ralhs-Abgeordneler Dr. Waibel, verweigerte aber diese Anordnung, und machte von dieser Weigerung dem Gemeinde-AuSschusse in der nächsten Sitzung Mittheilung. Einige desoiider» sromme Mitglieder, in»beson-dere die Brüder Rudolf und Adels Romberg, wollten nun zur Entscheidung über das Ansuchen der Geistlichkeit ein spezielle» Komite einsetzen und als ihr Antra,; vom Bürgermeister keiner Berathung zugelaslen wurde, erhoben ste in der nächsten Sitzung gegen den Vorgang des Bürgermeisters Prolest und verlangten, daß ihr Ansuchen sowohl als ihr Protest dein SltzungsprotokoUe einverleibt werde. Beides verweigerte der Bürgermeister, weil es sich nach seiner Behauptung uin eine Anordnung des Bürgermeister» handelte, gegen welche die Geistlichkeit, wenn ste sich beschwert sühle, bei der politischen Behörde, aber nicht bnm Gemeinde-Ausschusse Beschwerde führen könne. Die Brüder Romberg suhlten sich nicht befriedigt und führten Beschwerde vor dem Landes-Ausschusse, der auch den Gemeinde-Ausschuß für kompetent erklärte, über die abweisliche Erledigung des Bürgermeisters zu erkennen, respektive die Schließung der Gasthäuser anzuordnen. Dagegen fühite nun der Biirgermeister Beschwerde vor dem VerwaltungS.Gerichtshose, vor welchem Dr. Haßlwandter die Brüder Romberg und den Landes^AuSschuß vertrat. Dieser, ilberzeugt, daß 'der Landes-Ausfchuß vollkommen inkompetent war, den Gemeinde-Ausschub zur Entscheidung über die Sperrung der Gasthäuser zu ermächtigen, zog in diesem Punkte die Vertretung zurück, und vertrat nur mehr die Frage, ob die Brüder Nomberg die Einverleibung ihrer Anträge in da» Sitzung»« Protokoll zu verlangen berechtigt seien. Der Verwaltungs-Gerichtghos hob die Entscheidung de» Lande»'AugschusseS in allen Punkten mit der Bemerkung auf, daß der Verwaltung«-Gtricht»hof auch über die Kompetenzfrage, obwohl selbe zurückgezogen wurde, zu entscheiden genöthigt sei, weil hievon da» Recht de» Bürgermeister», die Aufnahme von Protesten in da» Sitzungs-Protokoll zu verweigern, abhänge. Da nun weder der LandeS'AuSschuß noch der Ge» meinde'Au»schuk, sondern die politischen Be« Hörden allein kompetent sind, so war der Vorgang de» Bürgermeister» ein gesetzlicher. ZUarburtjer Berichte. (Verl cht» spräche.) Da» Bezirksgericht Pettau hat sech» Klagen zurückgewiesen, die von einem dortigen Advokaten in slovenischer Sprache versaht worden. (Brandstifter und Selbstmörder.) Die Eheleute Jgnoz und Anna Schifter in Laafeld bei Radker»burg sollten wegen Meineid» vor dem Strafgericht erscheinen, faßten ober Pen Beschluß, der Verurtheilung sich durch ks!jino-kv«wul'ätjoii. Freilag den 25. März 1881 von der (320 8üdbahnwerkflütU'n - ZNusikkapelle unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Anfang halb 8 Uhr._Cntree 20 kr. unLsren ?. I. Oölluvru uvä k'rsun» clen 8ei sin ker^liokes mit ävr Litte ßsdraedt, äsu I^uter^eiednvtsv sin frsunäli-elw8 dsvkliren. >1ardurß am 24. 1881. (327 _!srl II. wliiik NM. led deedre mied auziui^eissen, cZass iek meine ^liv«!iiltur«Iisn^lpi V0ll 8t. I^eoudarä in ö. vttcli verlebt unä claselbst dereits erötknet Iialie. Z16 vr. ^okann 8tvpi8vknvgg. l)«nll8»gung. k'ür 6is violöll ösvsiss tisrsiUoksr Itisil-valim« väkrsuä dsr lsoxsii Kravicböit, voivis kiir äiö Lskr ekblrsiods okrsuäs Lotliöilixuvjx av dem I^siedollI)vAävß^nisss weiusr vuv iu (Zott ruksliäsn ^lau (3^9 »axs äöll dsr^Iiet^stöll, iQMKstsn vaulc. Hübsche Miibel billig zu verkaufen. (322 Anfrage bei Frau Karoline Kaufmann im grohm'fchen Hause, 3. Stock. Koskuertläpkvl ... Somworxorsto " Verkauft_W'. X. Ilaldtti'tli, Malburt^. Gut ausgewässerte (326 Hechte u. Schleiue filld aus dem Kalter beim städt. Lendhüter täglich zu haben._ Vi« Zv«chbi«der-L-Hrj««g< findet Aufnahme. Anfrage im Comptoir d. Bl. Selbstmord zu entziehen. Jgnoz Schifter legte Feuer in der Dreschtenne und suchte den Tod in den Flammen, vor Schmerz über seine Brandwunden stürzte er sich in die ^kleine Mur" vor seinem Häuft, wurde jedoch herausgezogen und in das allgemeine Krankenhaus gebracht. Anna Schister ziindete in der Wohnstube die Betten an und erhängte stch am Gitter eines Fensters. Die Tenne, die Betten der Selbstmörder und sämmtliche Gebäude der Nachbarin Anna Nogan wurden eingeäschert und beträgt der Schaden 2Z00 fl. (Aus Rache.) In St. Lorenzen auf dem Draufelde stnd Nacht» um 2 Uhr da» Wohnhau», Tenne und Stall des Grundbesttzers Martin Bogme ein Raub der Flammen geworden. Dieses Feuer ist von fremder Hand gelegt worden und trifft die Rachethat den Beschädigten um so schwerer, »ls er nicht versichert ist. (Guter Fang.) Der berüchtigte Einbrecher, Landstreicher und Brandstifter Mathias Wiltschnik au» dem Bezirke Pettau ist am 23. d. M. in Graz festgenommen worden. (Nebenbuhler.) Burschen au« der Gemeinde Pak, Gerichtsbezirk Gonobitz. welche am 19. d. M. eine Wallfahrt auf den Josefiberg bei Eilli unternommen, geriethen während der Rückkehr in Streit und wurde Einem von seinem Nebenbuhler mit dem Messer der Bauch aus-geschlitz!; der Verletzte starl) am nächsten Tage. (Für arme Schulkinder.) Der hiesige Kel^ü^enoerein Marklurg. Das nächste Bolzschießen findet Samstag den 26. März statt._(318 L»w»>l SiMälllux. ^ur 1)öreits eiußetietenen ^vl)au7.eit emptödle ioli meivv Aut soitiitvQ Zis säwmtliolt von reinster, tiester (jua1itü.t sinä uull äereu Xeiwtädißlleit erprobt iLt. 284) ^dituvxsvoll Eine Wohnung mit 3 Zimmern, Küche und Zugehör ist von 1. April au zu vermiethen in der Tegetthoff-straße Nr. 3b. _^ Trockenes Brennholz empfiehlt Karl Flucher'S Hvlzhaudluug obkre Herrengasse 38._(330 „Verein zur Unterstützung armer Schulkinder^ beabsichtigt, auch in diesem Jahr eine Volks-tombola zu veranstalten und zwar mit Gewinn-sten in größerer Anzahl und von höherem Werth. Das Abgeordnetenhaus hat die provisorische Einhebung der Steuern bis Ende Mai bewilligt. In Ober-Oesterreich agitiren die Klerikalen gegen den Bauernoerein; die Beitritte erfolgen trotzdem zahlreich. In Schönberg (Mähren) werden sich nächste Woche Gemeindevorsteher versammeln, um über die Einberufung eine» Bauerntage» zu be« rathen. In Mähren, Schlesien und Galizien wird die Fremdenpolizei verschäst. Hundertundvierzehn Mitglieder de» ungarischen Abgeordnetenhause» haben den Antrag, betreffend die Verlängerung der Wahldauer aus süns Jahre unterzeichnet. Unser Zolltarif soll Deutschland gegenüber auf zehn Jahre gebunden werden. Die Polizei in Petersburg hat umfangreiche Waffensendungen mit Beschlag belegt. Die Psorte will in Konstantinopel eine Nationalgarde errichten, um derselben im Fall eines Krieges die Bewachung der Stadt anzuvertrauen. Stadt-Theater i« Marburg. Freitag den 25. März: AajaW und stine ^amitik. Volksschauspiel in 5 Akten, frei nach dem Französischen des D'Ennery und M. Fonrnier dentsch von Marr. Die Gasthauslokalität Herrengasse Nr. AS, ebenerdig, eingerichtet, ist von 1. April zu vermiethrn und kann nöthigenfallS auch als Kaffeeschank» oder GreiSlerri-Lokale vergeben werden. Nähere Auskunft ertheilt die HauSeigen-lhümerin Frau Tauchmann. (253 von 40 kr. aufwältS verkauft und die - (312 Auspflanzung vonBlumeubeeten übernimmt der Gärtner in der Villa Langer. In Franenhof (Ober St. Kunegund) sind 3-—4jälirjge Wilde Kaftauienbäume mit 30—40 kr. zu verkauftn._(309 k. k. ausschk. priv. echter gereinigter von von s?n vr8t«u msSioinisvdvll Xutoritttsn ixsnraft Ullä Ivlollt«» »»«»ir«»« kür Xilltlsr kvt»0l»ä«rs «mpfokl«» aoä ?«ror»«, 1lvkt>to unä »norilttllnt virlcsl^mstv Uittvl krusT- un6 Si« u. ». V. i^t —«>t«» »II t tt. — iv mviasr Vt't«'», IN Itttvri»1- ä«r A«U'rr.'UUtx»r. Uanitredi« «okt »u doicvwmsa. , ln ^ai't)UI'g'. dei es. lt littnealari, >V. Köllig, .^osef I^08s, ^potd., ^lori«' tk Oo., kiauti, l.utiönbsi'g'. ^.Letivvar^, ^potti.; pvitsu: iKn«:? öviiri)»!lc, II. ^potd.; 1?^ruv8t Letcl, Kauti ; Kaä!(vr8dui'g: Koller'L I^rden. *) Ls kiilleu in nvuvrsr ^sit melirero Girmen t^insn xe>vülivliolwu ullesreiuixtvn in ärsiveiclxs I'lavolisn unä Zuotiea tivvsvli)«« sIs vemvn xorvi- Dorvottlvdvrtttran" äom ?ut)!ikum ?u vsrksutvll. l/m viusr «oloksu Vvbvrvnr-tt»v»^uvx eu vutxstlen, voUs m»n xütitxst nur ^eus 1''I»8ok6v klg mit eodwm eervimxtsQ Ovrs<^k!vl)srtkr»v" jsvfiiUts kuwrlcsnnvu, tisi vslodsn »uk 6sr ^ Ltirallvk»-.A^vwvivulit5 6sr I^vmv O»»e1dst doüvävt sivk äks OenvrkI Depüt 5ür äiv ()vt.k»i'r..ung^. Z^0l»»rotiio ävr .Ivtvrvktiouslov Vort»sQ6«toff.I''kl>ritc iv LoksCbsuLSll". voll voll ävr ,3o»»äollt-k'»brik- vvv Kuolcol in uut-Liiltklil Ziehung am SV. 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Alle vierzehn Toge erscheint eine Moden-Nummer, mit «ntweder einer Schnittmuster-Beilage oder einem farbigm Modenbilde, und eine NnterhaltnngS-Nummer, auS zwei Bogen bestehend, reich illustrirt, mit Beiträgen der bekanntesten Schriftsteller und Küvstler DculschlandS. — Bestellungen werden jederzeit angenommen bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. Die Expedition der Zltustrirten Arauen-Aeitung in Berlin. (321 üv2:uK8vkeinv aut äiv dvlivdten !>iir!i ll. Vlenor Vommiw»! Ii0»o srlttvssn >vir mit nur 5 iiItLI' livllt 'I'aAe3eoui'8v ^lir!i ll. i^iir!i ll. Dr!i ll. 8 !I» Xlöivster Iroissr tt. LSO stsiLst bis 200. ?rovl»ssasQ ü. 2 Ltompvl !) I!s ^eelislei'xeseltiilt M_ bei Pet tau velkauft: 1 Pnar A^a^^ocdsen, Giits»cl«>attu«g Wraisch Rosen verschiedener Sorte und Erziehung. Kundmachung. In Gemäßheit der mit h. Mimsterial-Crlaß vom 12. Jänner l. I. Z. geneh migten geänderten Statuten der !>. k. xriv. welilftlftitigen HrunäMsllen-Verßckerungs-Anlislt in sind nlilnnehr aus der Gesammtheit der Vereinsmitglieder 48 Abgeordnete zu wählen, welche kil?lftig, nach Maßgabe der in den vl bis 100 enthaltenen Bestimmungen, mit dem VermaltuugSrathe die Vereinsversammlung zu bilden, bezielnuigsiveise die Verwaltung der Atistalt zu besorgen haben. Die Wahl dieser Vereilisabgeordneten erfolg: nach Wahlbezirken G 101) auf die Dailer von sechs Jahren (K 115) und haben die Vereinsabgeordneten Anspruch auf VergiUung der Baar-Auslagen allS Anlaß der Zureise zu den Vereinsversanunlungen nach Maßgabe des hier-iU>er zu fassenden Beschlusses der Letzteren (Z 116). Znr Vornahme dieser, unter Berücksichtigung der am Schlüsse wörtlich zitirten einschlä-l^igen Bestimmungen der Statuten zu erfolgenoen Wahl, werden nun die ?. ?. Vereinstheil-nehmer der Anstalt hiemit höflichst eingeladen und wolle die AusÜbUNg des Stimmrechtes behufs Ausfertigung und Zuseuduug der Legitimation sammt Stimmzettel, spätestens bis 14. April 1881 der gefertigten Anstalts-Direktion schriftlich angemeldet werden, nachdem später einlangende Anmeldungen statuteugemäß nicht mehr berücksichtiget werdeu diirfeu. In diesen Anmeldungen milssen nebst der deutlichen und genauen Adresse ^r 1'. stimmberechtigten Vereinstheilnehmer, auch Catafter- reip. Verficheruugsscheiu-Vvmmero, unter welchem die Verficherungeil in verbindlicher Kraft stehen, ferner Bezirk und Ort, in welchem die Versicherungs-Objekte sich befinden, angegeben werden, damit einerseits die richtige Zustellung der Wahldokumente geschehen, andererseits die jedem Stimmberechtigten statutenmäßig zustehende Stimmenzahl fixirt werden könne. Die Einsendung der statutenmäßig vollständig auszufüllenden, eigenhändig zu fertigenden und geschlossenen Stimmzettel sammt Legitimation wolle hingegen derart gefälligst veranlaßt werden, daß solche spüteßtus am 28. April l. A bei der Auftallß-AirtUilill ««laugen. Später einlangende Stimmzettel müßten bei der Stimmenzählung gleich-falls unberücksichtiget bleiben. Indem die Direktion daher höflichst ersucht, Vorsteheildes wohl beachten zu wollen, bringt dieselbe nunmehr im Folgenden jene Bestimmullgen der Statuten vollinhaltlich zur Veröffentlichung, welche sich auf die in Rede stehenden Wahlen beziehen. ß 101. Das Recht zur Theilnahme an der Wahl der VereinSabgeordiieten ist entweder: a) ein selbständige» Wahlrecht oder d) ein Eollectiv-Wahlrecht. ß 102. Ein selbständige« Wahlrecht haben jene'IereinSmitglieder. deren Objekte bei der Anstalt seit wenigsten« Einem Jahre auf den Betrag von mindesten» 2000 fl. in einem Wahlbezirke (Z 105) versichert sind. Die Vertin»mitglieder üben für einen Btrfichtrnng»werth von 2000 fl. bi» 10.000 si. > v s 109. Ausgeschlossen von der Wählbarkeit sind: k) jeiie^^Verei^Smitglleder, welche tiereitS au der Verwaltling einer andereii FeuerversicheriingSgesellschaft d) die Beamten der Anstalt! e) jene Personen, itielche in Concu!« verfallen, oder welche von der Wahl in die Gemeindevertretuna au«. geschlossen find. " Tritt etil solcher AuSschließungSgrund erst während der KunktionSdauer bei einem Mitgliede der Verein«ver. sammlung ein, so erlischt dessen Mandat von selbst. .. ^ . ^^>^^kiti>ng de« Wahlgeschäftes, sowie die Veröffentlichung der Wahlausschreibuitg in deii officiellen LandeSzeitungen m beiden Landessprachen tliird durch die Direktion veranlaßt. Zur Erleichterung der Wal^l werden geeignete, vom VerwaltungSrathe zu bezeichneilde Persönlichkeiten in Bor-schlag gebracht, an welchen Vorschlug die Wähler jedoch in keiner Weise gediinden sind. m» ^ Direktion fertigt auf Grnnd der verf.ißten Wahllillen die LegitimationSkarten, in welchen der Wahltezirk und die vtlminenzahl angegeben sein miissen, an jene zum selliständigen Wahlrechte liefähiglen Vereins-theilnehmer auS, ivelche die Ausübung ihres StiminrechteS zum inindesteil 14 Tage vor der zur Stimmenabgabe bestimmten Frist angemeldet haben nnd versendet diese LegitimationSktttteil nebst den Stimmzetteln durch die Postanstalt mindesten« 8 Tage vor Ablanf dieser Frist. , ^ , i Die Wahlberechtigten haben die vollstäiidig aiiSgefüIlten Stiminzettel mit Benützung der ihnen voii der Di-Blanqiiette eigenhändig zu fertigen und innerhalb der zur Stiininenabaade festgesekteu Frist geschlossen unmittelbar an die Direktion zu leiten. '>»!»' c> k .'öiumnzcttel, ivelche nicht gefertigt oder nicht geschlossen sind, oder die unch der zu ihrer Abgabe bestimmten Frist einlaufen, bleiben bei der Stimmeilzählnng unberücksichtigt. cu ^ Die BereinSmitglieder, weiche sich zur Ausübung veS li^olleetiv-StimmrechteS vereinigt liaben, müssen die AuSu^lig des Stimmrechte« bci der Direktloii in einer von den betreffenden Mitgliedern eigenhändig unterzeichneten Zuschrift anzeigen und in dieser Aiizeige den gemeinschaftlichen Bevollmächtigten namhaft machen, welchem die LegitimationSkarte zugesendet wird, und der sohin im Namcn derselben den Stimmzeltel ausfüllt. § I lit Die Eröffnung der Stimmzettel und da« Zählen der Stimmen nimmt die Direktion vor niid ist hiezn der bei dieser Anstatt bestellte landetfürstliche Commissär einznladen. 8 1l4. Kur die vorzunehmenden Wahlen eiltscheidet die relative Stimmenmehrheit, bei Stimmengleichheit er-soiderlichen Kalle« da» Los. ° Nimmt einer der Gewählten die Wahl nicht an, so fällt die Wahl auf Jenen, der die nächstmeisten Stimmen erhielt. Graz am 10. März 1881. Direktion , ttt k. l>. prio. wchselslitigk» Draxdschattu-Vtrkiheriilgi-Alikalt i» Vraj. 2ZZS. Kundmachuna. Aus Grund vr? (241 802 (Rachdruck wird nicht honorirt.) Auf Grund de, Art. VlI de» Gesebe» v»m 2S. Mat^ 1880 G Bl^ Nr^g») wird ..„daemacht daß die Reklamatio«e„ gegen die ErgebnG der Einschätzung zum Zwecke der Grundsteuer-Regelung, am Mär, lS8l er-öffnet werden. Das A^cht znr Erhebung von Neklamationen gegen die Ergebnisse der Einschätzung steht den Gemeiliden, deii Vertretern der ans dein Ge-meindeverbande ausgeschiedeuen Gutsaebikte sowie ledein einzelnen Grniidbesitzer ,u. u«d War sowohl beziiglich der eigenen wie sre.nden Grundstücke: n>«gen unrichtiger Bksitzanschreibuiig (Jndi- i») wegen unrichtiger Erinittluiig de« Flächen- c) wegen vorkommender Fel)ler bei den aufgestellten Berechnungen; cl) wegen unrichtigen Ansatzes einzeltier Grund- Steuerpflicht oder Steuerfreiheit; o) wegen unrichtiger Eit.fchätzung in dem Klas-slfikatlonstarife. rEinwendunge»,, zu welchen t.ie Be-the l^ten nach den vorstehenden Bestimmungen venchtlgt ftno, können binnen einer Präklusiv-fnsi von 45 Tagen vom Tage diefer Kuitd-tnachung u. zw. nach Wahl des Reklamanteil entweder bei der Bezirksschätzungs-Kotnnlifsion oder bei dem gefertigten Stadtrathe fchriftlich eingebracht oder mündlich zu Protokoll gegeben werden. Die nach Ablauf dieser Frist eingebracht.» Reklamationen werden von derB>>zirksschäkui>a«. Komniission in der Regel nicht mehr berücksichliat Jnfoferne sich jedoch die zur Einbringung von Reklamattoneii bestimmte 4etSaige Frist au« besonderen Grlll^eii als unzulänglich erweisen sollte ivli!d die Regierung ausiiahmsweise eine «ntsprechenl'e Fnstverlängerung bewilligen Zur Einsichtnahme der Betheiligten behuf« Einbringung etwaiger Reklamationen werden Reklamationsfrist die Be. zrrksüberiicht und Klassenzusammenstelluna siir den ganzen B.zirk bei der Bezirtsschätzungs-KommMoii, da« Parzeiienprolokoll, die Mappen, skizzen, das alfabetische Verjeichnib und de iii-dividnellen Auszüge aus dem Vermessung«- uiid Lchatzu..g-a..schiage (Grundbesitzbogen) für die einzelnen Grundbesitzer hingegen im Amtslokale dt« gefertlgteli Stadtrathes ausliegen. Weiters wird bemerkt, daß der aekertiale Stadtrath zur Ausfolgung dcr individuelle Äusjuge aus dem Verm.ffungS- und Schätzunas-anfchlage^Grundbesitzbogen) an die einzelnen Grundbesitzer ermächtigt ist. jedoch sür die ord-nuiigsinaßige Zurückgabe dieser Besitzboaen an dlc k. k. Bezirksschätzmigs.Koniniissiuii hastet. ... »all« d^her von den eiiizelnen Grundbesitzer» die AiiShandlguiig der individnelleii Griind-be,.tzbogen ge>ou»scht werden sollte, kö.i.ien solHe w vem gefertigt.» Stadtrathe gegen Einpfang«. b-statiguiig uiiter der Bedingung behoben iverden. c!? betreffende Besitzer verpflichtet, du, Grunddesitzbog.n spätestens ni>t Ablaus der Re-kianialionssrist dem gesertiglen Staiiirallie in u.iverändertein Zustande zurückzustelleii. ini Falle einer Beschädigung oder de» Nerliifte» de« Besitz, böge,IS aber die fur die Neuaiife.tigiing desselben enlsallenden Kosten zu tragen. Jnsoiveit die Gruiidbesitzboaen »oii Seile der einzelnen Grundbesitzer uiiter deii obiuen Bedliigiiiigeii nicht behobeii werd..i, kann die Ein>ichtiiahlne ivührend der Neklainutionssrist bei den» gesertigten Stadiraihe erfolgen. » «^rleichteruiig der E.nbriiignng von fchrifiiicheii .llekltUiiatioiieii können voraedrnckte Bögen gegeii Entrichtung der nach den An-schaffungsroste» enlfalleiiden Gebiihr bei dem gefertigten Stadtrathe bezogen iverdeii. Stadtratl, Marburg. 2o. Februar 1881. _Der Biirgermeister: Dr. M. Zieifer. vvrxwTUQ'ii -. Fl'mmersprossen-Seift. zutvvUstandlgen Entfernung der Somiuer« iproffen empfichlt Stück 45 kr. tz!,. König'« Äpolhete in Marburg.