«^er Salzburger Zeitung vom 24. Nov. zu Folge, haben Se. Eminenz der hochwür-diglie Herr Cardinal und Fürst» Erzbischof am 23» d. M., in Folge des am 28. Sept. d. I. erfolgten Hintrttts des hochwürdigsten Fürstbischofes, Ignaz Franz Zimmermann, kraft des dem Metropo» llten von Salzburg zustehenden Rechtes, den k. k. Diöcesan » Schulen'Oberaufseher und IDom:Capi, tular zu Salzburg, Herrn Franz Xaver Kuttnar, zum Fürstbischof von Lavant ernannt. Vaterländisches. Erinnerungen an die Kriegsereigniffe des Jahres 1813 in Illyrien. (Fortsetzung.) Am 12. September um sieben Uhr Morgens zeigte sich die Tote einer Colonne auf der Straße von Laibach. Oberst von Milutmovich zog alle vorgeschobenen Posten ein, und concentrirte sich auf den Höhen von St. Marein. Sonnegg und Leschizhje wurden verlassen, zur Deckung der linken Flanke aber Weiskirchen mit emer Compagnie besetzt, wie d,r rechte Flügel durch eine, in der Linie rechts de» tnschin, gesichert. In Geweihten »Brunn , im Winkel der Verhouka gegen Plische, in der Mühle am Fuße des Abhanges der Stellung, blieben bloß einige Schützen in den vordersten Häusern. Eine halbe Compagnie erhielt die Verbindung mit WeiSkirchen. Alles hielt sich übrigens hinter den Höhen gedeckt? welche bloß einige Leute krönten. Der Oberst war um diese Zeit durch zwei Dreipfünder und zwei Compagnien Kreuzer verstärkt worden, welche zwei GradiScaner Compagnien ablösen sollten. Um acht Uhr entwickelte der Vicekönig in Person vier Ba-talllons Garden, ein Bataillon der Brigade Palom» bim, zwei Escadrons Dragoner und eine reitende Vatterie in der Tiefe vor Geweihten. Brunn; ein Bataillon dieser Truppen formirte sich auf der Höhe vor Weiskirchen; ein zweites setzte sich in Bewegung durch das Gebirge, den rechten Flügel des Obersten zu umgehen. Gegen Geweihten' Brunn und die Com° wunication von Weiskirchen sandten die Franzosen Ti-railleurs vor, zogen sich aber nach einem Plä'nkler. Ge« fechte gegen zehn Uhr zurück, kanonirten die Stel«-lung, rückten sodann auf der Hauptstraße vor, unb ließen einen Sturm vermuthen, formirten sich aber im Ertrage eineS kleinen Kanonenschusses plötzlich M Quarrees, Geschütz und Cavallerie zur Seite, und schienen in dieser Stellung den Erfolg jenes zur Umgehung der rechten österreichischen Flanke gesendete« Bataillons erwarten zu wollen, welches aber. wie der Oberst sicher glaubte, auf die Unter' stützungen stoßen müsse, die er auf seme Meldung von Weichselburg erwartete. Um zwei UhrNachmittagS verbreitete sich durch eine Husarenpatryuille die Nachr,cht, daß Franzosen im Rücken der Stellung aus dem Gebirge herab, rückten, und es erforderte alle Fassung, um den höchst üblen Folgen eines übereilten Rückzuges vorzubeugen. Die Nachricht erwies sich als falsch, und der Oberst behielt seltte Stellung; allein es war vier Uhr Nachmittags geworden, und oie aus Weichselburg so sicher erwarteten Verstärkungen ka. men nicht. IeneS die rechte Flanke umgehende Bataillon erregte immer mehr Bcsorgniß, und ein Rückzug im Angesichts deS FeindeS, auS einer Stel» lung, die sich gegen die Rückzugslinie amphytheatralisch senkte, war sehrgefährlich. Da entschloß sich der Oberst, selbst anzugreifen, um über seine Lage moralisch zu täuschen ; indem er daS Gefecht in dem coupirten Terrain jedenfalls biS in die Nacht zu unterhalten, und sich im Falle der Noth 5«nter dem Schutze derselben leichter zurückzuziehen hoffte. Er befahl daher dem - 196 Hauptmann Nikitsch, mit einer und einer halben Com« pagme GradlSkaner dem in seiner rechtenFlanke «a-növrirenden feindlichen Bataillon — auf einem viel kül-zeren Wege __ entgegenzugehen, und dieses, ermüdet, wie es nach einem sieben » biS achtstündigen Marsche über schlechte Wege und Gebirge seyn mußte, ous einem Hinterhalte «it Ungestüm anzu» greifen, welches, genau befolgt, vollkommen gelang. Nach einer unvermutheten Decharge griff der Haupt» mann das eben einen Berg erkletternde Bataillon mit dem Bajonnette an, welches ganz überrascht, Alles von sich werfend, sich in regelloser Flucht zer» streute; worauf Hauptmann Nikitsch in die rechte Flanke der Linie rückte. Dem zu WeiSk»rchen auf dem lmken Flügel stehenden Hauptmann Martini ward befohlen, gleich belm Beginn deS Feuers auf dem rechten gleichfalls anzugreifen. Vor dem rechten Flügel und Centrum ward nur noch mit Tirailleurs gefochten; aber gegen Weiskirchen sammelten sich die Franzosen bedeutender, wie der Oberst seinerseits jenen Flügel immer mehr und mehr unterstüz-zen mußte, so, daß von allen acht Compagnien nur m«hr eine bl»eb, die außer dem Feuer stand. Allein der Oberst hatte seinen Zweck erreicht: die Nacht war hereingebrochen, und General Rebrovitsch mit der Brigade im Abmärsche. Um neun Uhr Nachts hörte das Feuer auf. Der Mcekönig, — der sich den ganztn Tag mit dem General Greiner vor der Fronte aufgehalten, trat in der Nacht seinen Rück» zug an. Die Franzosen verloren 2 Offiziere und 95 Mann an Gefangenen, wie bei 500 Todte und Verwundete; der Verlust der Oesterreicher bestand in 47 Todten und Blesirten, und 28 Gefangenen. (Fortsetzung folgt.) Ginige Worte über die zweckmäßige Ginrichtung der Gottesäcker. (V e s ch l u 1i.) Die Tiefe der Gräber wurde verschieden festge« setzt, wie eS aus Folgendem erhellet: Oesterreich . . 6< 2", wenn Kalk gebraucht wird. Frankreich . . 4' 10", blS 6'/^ Hcssen Darmstadt 5' 7", bis 6'/»" Slgmaringen 6" 6", München . . 6< 7" Frankfurt a. Main 5' 7" Arensberg (Minimum) 4< 7" Dr. Copland . . 6 bls 7' Bischof von London 4 b,s 5' Das Alter des Verbi,chenen macht einen Unterschied ,n der Tiefe des Grabes. DaS Gesetz von Sigmaringen befiehlt, daß der Sarg eines Kindes 4' unter der Oberfläche liege. Im jGioßhcrzogthum Baden muß das Grab einer Person von mehr als 10 Jahren ö< 7" tief seyn, daS eineS KinbeS um l/g weniger. In Aarau nahe an 6" für einen Er» wach senen, und 5 Fuß für em Kind. —In Stuttgart und in Glashütte im ErzgoeS der zweiten 24 Quadrat »Fuß, jedes der dritten 20 Quadrat »Fuß. Jedes Individuum der ersten Classe würde ein zehnjähriges, Grab erfor» dern; jedes Zder zweiten ein achtjähriges, jedeS der dritten ein siebenjähriges. Die benöthigte Quadrat» fläche wäre: lü< Sterblichkeit. Alter des lü' Grabes. Erwachsen« . . 48 X 500 X 10 ^ 240000 Zusind ... 24 X 50 X 8 — 9600 Kmder ... 20 X 450 X ? - 63000 Gibt eine Oberfläche von Hl< 312,000 Di, Vortheile einer Class'ficirung der Gräber nach dem Alter der Verstorbenen sind hier ersichtlich. Ein Durchschnitt von 35 Quadrat-Fuß für jede Leiche und eine zehnjährige Zeit für jedes Grab wür» de das benöthigte Feld auf eine Oberfläche von 350,000 Quadrat-Fuß erhöhen, so daß der vorher angege» bene Plan 37,400 Quadrat. Fuß an Grund erspart. Natürl»ch bleibt dieß nur eine Durchschnittsrechnung. Der Boden und die andern früher angegebenen Umstände werden die Factoren vergrößern oder ver» mindern. Auf Epidemien und die Zunahme der Be» völkerung muß Rücksicht genommen werden. Gehwege zwischen den Reihen der Gräber sind nothwendig, welche zu dem obigen Beispiele, auf 5800Y Qua» drat'Fuß geschätzt werden können; waS im Gan» zen für den Friedhof einer Bevölkerung von 35000 Seelen eine Fläche von 370,000 Quadrat, Fuß macht. Die Sitte, für die untern Classen gemeinschaft. liche Gräber zu graben, reicht in das hohe Alterthum. Man nannte sie I»ullaculi. Sie waren zu Horaz Zeiten in Rom gebräuchlich. »Noo missr» piebi stIliat Oommuns sspul-enrum" gemeinschaftliche Gräber sind etwas Barba» risches und können weder in moralischer noch öcon«». Mischer Hinsicht empfohlen werden. In PariS wa» ren sie so schauderhaft, schlechter selbst, als sie zur Stunde in London find, daß sie 1804 gänzlich ver» boten wurden. AugustuS hob aus den gleichen Grün» den die römischen rultioull auf. Neapel und Triest haben gemeinschaftliche, den kulticuli'« ähnliche Grä» ber, welche einen sehr widrigen Eindruck, machen. Die freie Cirkulation der Luft auf Friedhö'fen sollte durch zu hohe Wandemauern nicht gehindert werden. Zehn Fuß, welche manche verlangen, sind eine unnothige Höhe. In Frankreich war sie 1804» auf 6'/» Fuß festgesetzt; m Sigmaringen ganz kürzlich auf 2^/4 Fuß. Bäume sollten in Gruppen gepflanzt werden, nicht in Reihen, denn in Reihen wirken sie wie hohe Mauern. Nützlich wäre immer eine Reihe gesetzt zwiscyen den Friedhof und den nachbarlichen Häuftrn. Knochen sollten nicht gesammelt und in Catacomben aufbewahrt, sondern wie» der eingegraben werden. Risse >m Thongrund sollten sorgfältig mit Erde ausgefüllt werden. Wird ein Friedhof zu irgend einem andern Zwecke verwendet, so darf, dem französischen Gesetze zufolge, die Ober» stäche durch wenigstens fünf Jahre nicht aufgewor» fen werden und wenn nach dem Verlauf dieser Pe» riode eS nothwendig wird, den Boden aufzugraben, so sollen die Knochen gesammelt und wieder vergra» benwerden. Es sollte nicht erlaubt seyn, Brunnen inner», halb einer gewissen Entfernung vom Friedhofe zu graben. In Sigmaringen beträgt diese Entfernung 300 Fuß. In Deutschland bestehen Local.Inspectorcn der Friedhöfe und zwar mit großem Nutzen. Der In? spector hat einen Plan von seinem Grund, 1o daß er zu jeder Zeit über die Identität der Leiche im — 193 — Klaren ist. Er soll mit den Pflichten seines Amtes so bekannt seyn, daß die Detailausführung m>t Be» ruh'gung seinem individuellen Urtheil überlassen wer« den kann. Die einzigen Gebäude, deren ein Friedhof be» nöthigt, sind ein Haus für den Inspector, eine Kapelle, einige Gemächer zur Aufnahme der nicht gleich zu beerdigenden Leichen. Friedhöfe sollen so eingerichtet werden, daß sie vielmehr zur Erinnerung an dir Unsterblichkeit die« nen, als den Gedanken an den Tod und die Zerstörung erwecken. Sind sie gut gehalten, gehörig angelegt, mit schönen und eleganten Denkmälern ge» schmückt, fern von dem betäubenden Lärm bevölker» ter Straßen gelegen, so werden sie zu wahren Tem-peln. Da soll es keine Büsche von N.sseln geben, keine verfaulten Gestechte van Immortellen, keine verwahrlosten Gräber, überwachsen mit langem Gra» se oder mit verwilderten Gartenblumen, keine zer» schmetterten Grabsteine; keme einsturzenden Denk« mäle"r; den Reif des Alters mag man an ihnen belassen, doch weiter nichts. Die Mängel, welche sich bei manchen neuen Friedhöfen finden, haben zum Theil ihren Grund ,n der Furcht, daß man zu viel verlange, meistens aber darin, daß «an versäumt, die verschiedenen, auf diesen Gegenstand sich beziehend,« Vorschriften anderer Länder zu sammeln, sich zu überzeugen, welche Schwierigkeiten ma« da zu überwinden, wel» che Recht« und Interessen »»«« da zu acht«» und zu schonen hatte. Eorrespond enz. An Heinrich Julius G. v. Nord zu Adelsberg in Vorabien. Von d»r1a ^lderto lHüNtac^uIzli». (Beschluß.) 6. Oct. Fortsetzung des Manövers vom 5. Da nach gestriger Wahrnehmung der Brückenkopf bei Pectau für eine entscheidende Operation zu stark besetzt war, so wurde der Uedergang des größeren Theil.« des Armee-Corps über bis Dräu bei Draf« zen beschlossen, sinerseits um des Feindes Screit. kcäfte am Brückenkopf durch jene Bewegungen abzuziehen und zu theilen, anderseits auch selbander jenseitigen Terrain für günstige Pasicionen zu gewinnen. Die Brigade Thurn hält von gestern bereits Neudorf, Steindorf und Meredinzendorf jenseits besetzt, und cantonirte überNacht daselbst; ihr wirb nun bas 3. Bataillon Hohenlohe nachgesendet. Marsch über einige sehr respektable Berge ain rechten Dräu» ufer zwischen Walo und Vusch und lachenden WeiN' reden. Die Brigade Wimpf